Ihk.wirtschaft - SLUB: Qucosa
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 1 3 – 2012 ihk.wirtschaft Dresden · Meißen · Sächsische Schweiz – Osterzgebirge · Bautzen · Görlitz TREFFPUNKT KAMMER DIENSTLEISTUNGSFORUM AZUBIS FINDEN IHK Dresden Die Branche Bundesweite begrüßt ihre neuen macht sich fit Lehrstellenbörse Mitglieder 5 für die Zukunft 16 ist gestartet 36 Herausforderung für den Einzelhandel ^ Mówicie po polsku? Mluvíte cesky? www.dresden.ihk.de
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 2 ANZEIGE ANZEIGE Niehaus III www.reifen-messe.de I 05.– 08.06.2012 www.hogatec.de I 02.– 05.09.2012 BRANCHENPARTNER www.security-messe.de I 25.– 28.09.2012 www.essen-motorshow.de I 01. – 09.12.2012 Mit der Mischung aus technischen Fachmessen von Weltrang und besucherstarken Publikums- Fordern Sie Ihre Infomappe und das Kundenmagazin messen gehört die MESSE ESSEN zu den Top 10 der Deutschen Messeplätze. Modernität, „Essen Affairs“ an unter werbung@messe-essen.de Internationalität und Marktnähe zu den Branchenpartnern sind die wichtigsten Attribute nach denen das Team der MESSE ESSEN sein Handeln ausrichtet. Hidden Champions im Messeprogramm sind zum Beispiel Reifen, Security, Essen Motor Show etc. Erfolgreiche Messen made in Essen. Herzlich willkommen. www.messe-essen.de
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 1 E Niehaus III im blickpunkt Die IHK-Wahl 2012 »Die regionale Wirtschaft braucht eine starke Stimme.« Liebe Unternehmerinnen Allein aufgrund dieses Zusammen- davon überzeugt, dass die IHK ihre Auf- und Unternehmer, hangs ist die Idee der Selbstorganisation gaben durch die Mitwirkung des Ehren- mehr als 3.000 selbstständige Gewerbe- der Wirtschaft durch die Wirtschaft ohne amtes wesentlich kostengünstiger erfül- treibende, leitende Angestellte und Mit- ein aktives Ehrenamt nicht zu verwirkli- len kann, als es staatlichen Einrichtungen arbeiter aus den Unternehmen im Kam- chen. Ganz im Gegenteil – würden all je möglich wäre. merbezirk sind für die Industrie- und diese Arbeiten staatlichen Behörden und Die vor uns stehenden Herausforde- R Handelskammer Dresden regelmä- ßig in ehrenamtlichen Funktionen aktiv – eine Zahl, die sich sehen las- sen kann! Diese ehrenamtlich akti- ven Personen sind sich im Klaren rungen von der demografischen Ent- wicklung über die Energiewende bis hin zur Euro-Schulden-Krise erfor- dern eine starke Interessenvertre- tung der Wirtschaft. Nur mit ihr kann darüber, dass eine erfolgreiche den unternehmerischen Belangen Selbstverwaltung der Wirtschaft nur des Mittelstandes wirkungsvoll Ge- solange funktioniert, wie sie das hör verschafft werden. Genau aus Engagement dafür aufrecht halten. diesen Gründen richte ich meine Ihr Wirken im Präsidium und in Bitte an alle Mitglieder der IHK Dres- der Vollversammlung, in den ver- den, seien sie bereits ehrenamtlich schiedenen Fach- und Prüfungsaus- aktiv oder nicht: schüssen sowie Arbeitskreisen ist Beteiligen Sie sich vom 14. bis eine tragende Säule der Arbeit und zum 28. September 2012 an der Wahl der Erfolge einer Kammer, denn sie Ihrer neuen Vollversammlung und verschafft den IHK-Mitarbeitern denken Sie bitte darüber nach, ob Sie ständig neue Sach- und Problem- nicht selbst als Kandidat oder Kandi- Dr. Günter Bruntsch, Präsident der IHK Dresden. kenntnisse aus der unmittelbaren datin in Ihrer jeweiligen Wahlgruppe Unternehmenspraxis, die sie wie- antreten und Ihren Einfluss geltend derum zugunsten der Mitgliedsun- machen möchten! ternehmen einbringen können. Man Verwaltungen anvertraut, entstünden zu- Alle notwendigen Informationen rund könnte es als eine Art »Getriebe« be- sätzliche bürokratische Strukturen mit um die Wahl finden Sie auf der IHK- zeichnen, welches die Energie der Anre- der naheliegenden Folge, dass eine wirt- Internetseite www.dresden.ihk.de. Auf gungen aus dem Ehrenamt in Vortrieb schaftsnahe Verwaltung, wie sie die Kam- Wunsch unterstützt Sie selbstverständ- wandelt und in der täglichen Arbeit um- mer gewährleistet, durch eine staatliche lich auch das Hauptamt gern bei allen setzt. Aufsicht ersetzt würde. Ich bin zudem fest Fragen rund um eine Kandidatur. pe e ihk.wirtschaft dresden 3/2012 1
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 2 inhalt Willkommen Die IHK Dresden lädt ein zum »Treff- punkt Kammer« – eine Veranstaltung, zu der künftig regelmäßig (nicht nur) neue IHK-Mitglieder ihre IHK kennenler- nen können. Seite 5 titelthema HERAUSFORDERUNG FÜR DEN EINZELHANDEL Kunden aus dem Ausland Zuschüsse Guter Rat muss nicht teuer sein! Eine Umfragen haben ergeben, dass es für Einzelhändler durchaus lohnenswert ist, sich auf die neue Förderrichtlinie verspricht Unter- wachsende ausländische Kaufkraft einzustellen. Händler sprechen über ihre Erfahrungen stützung für kleinere Unternehmen, die und Meinungen dazu, Experten über interkulturelle Besonderheiten. Spannende Themen Beratungen mit speziell festgelegten In- verspricht auch das Handelsforum Dresden 2012. Seite 6 ff. halten in Anspruch nehmen. Seite 19 im blickpunkt Werbung in Tschechien: Verpackungsverordnung: Dr. Günter Bruntsch: Tipps zur Kundenansprache . . . . . . . . . . . 12 Termin für Hersteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Die IHK-Wahl 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Dresdner Handelsforum: Reiseleiter im Ausland: Spannungsfeld Stadt und Handel . . . . . 14 Nachweis für Berufsqualifikation . . . . . 18 kurz und knapp Polnische Kunden: Innovationen: Berlin und Brüssel: Besonderheiten Förderung für kluge Köpfe . . . . . . . . . . . . . 21 Nachrichten für die Wirtschaft . . . . . . . . . . 4 und Umgangsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Treffpunkt Kammer: wirtschaft und region Begrüßung für Neu-Mitglieder ..........5 betrieb und praxis Konjunktur: Bundeswasserstraßen: Dienstleistungsforum 2012: Gemäßigtes Wachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Den Osten nicht abkoppeln! . . . . . . . . . . . . . 5 Profession, Innovationen Neues aus der Region: titelthema und Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Firmen-News IHK-Jahresthema: und Wirtschaftsthemen . . . . . . . . . . . . . . 28 Der Handel und seine Kunden: Ausländische Kunden – Neue Wege zur Rohstoffsicherung . . . . 17 bildung und zukunft Herausforderung und Chance ..........6 Energie und Rohstoffe: Erfahrungen und Meinungen: Auftaktveranstaltung und Lehre im Doppelpack: O-Ton aus der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Vorhaben der IHK Dresden . . . . . . . . . . . . 17 Abitur mit Berufsausbildung . . . . . . . . . . . 34 2 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 3 ANZEIGE Grafikdesign Corporate Design Relaunches Visualisierungen Konjunktur Internet Webdesign Internetpräsentationen Während aktuell das Geschäftsklima Mit der neuen bundesweiten Lehrstellen- überwiegend noch als ausgesprochen börse der IHK-Organisation wird Suchen Konzeption freundlich bezeichnet werden kann, sind und Finden sowohl für die Unternehmen die Unternehmen mit ihren Prognosen als auch für die Schüler wesentlich ein- Programmierung eher skeptisch. Seite 22 facher. Seite 36 Print Zeitschriften Broschüren und Bücher Geschichte Prospektierungen Die beginnende Industrialisierung, Er- findungen, Legenden – im Rückblick auf 150 Jahre IHK Dresden stehen diesmal Ausstellungen die spannenden Jahre von 1863 bis 1871 im Fokus. Seite 42 ff. Konzept Realisierung Lehrstellenbörse: rubriken Flyer und Plakate Schneller finden, was passt . . . . . . . . . . . 36 Börsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Fortbildung: Terminkalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Ehrung für beste Absolventen . . . . . . . . . 37 Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 märkte und trends Umfrage: ausblick Exporte bleiben Konjunkturstütze . . . . 38 Im nächsten Heft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Unternehmerreise: FRIEBEL Kulturtipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Marktpotenziale in Polen . . . . . . . . . . . . . . . 39 Werbeagentur Neue Märkte: und Verlag GmbH in eigener Sache Infos über Brasilien und die Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Die IHK Dresden gibt bekannt: Pillnitzer Landstraße 37 Aufruf und Dokumente D-01326 Dresden zur IHK-Wahl 2012 . . . . . . . . . Beilage ab S.1 Fon 0351 268 52 68 immer in bewegung Zusammenschluss von IHKs Fax 0351 268 22 77 150 Jahre IHK Dresden: zur Anerkennung ausländischer post@friebelwv.de Spannende Jahre (1863 bis 1871) . . . . . . 42 Abschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . Beilage ab S.10 www.friebelwv.de
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 4 kurz und knapp aus brüssel und berlin ARBEITSERLEICHTERUNG EU will Mehrwertsteuererklärungen vereinfachen Brüssel. Die EU-Kommission will den Kreis der Unternehmen erweitern, die ihre Mehrwertsteuererklärungen über ein Web- portal in heimischer Sprache abgeben können. Sie greift damit eine Forderung des DIHK auf. Ab dem 1. Januar 2015 soll dies für Unternehmen innerhalb und außerhalb der EU gelten, die Fotos: s.media, Sturm, Stihl024/pixelio.de Rundfunk-, Telekommunikationsdienstleistungen oder elektro- nische Services erbringen. Bislang profitieren nur Unternehmer von dieser Arbeitserleichterung, die außerhalb der Union ansäs- sig sind und ihre elektronischen Dienste Privatpersonen inner- halb der EU anbieten. Da sich die Unternehmen im Normalfall mit europäischen Steuerverwaltungen in deren jeweiliger Amts- sprache auseinandersetzen müssen, bringt das Portal eine IHK-RECYCLINGBÖRSE große Erleichterung. (Wei./DIHK) Nachfrage nach Recyclingmaterial hoch wie nie BESCHWERDEN Berlin. Unsicherheiten bei der Rohstoffbeschaffung und Bundesrat soll Gelangensbestätigung steigende Preise lassen das Interesse am Recycling förmlich entschärfen explodieren. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der IHK-Re- cyclingbörse (www.ihk-recyclingboerse.de). Dort können Berlin. Der Druck auf die Politik wächst, die unselige »Gelan- Unternehmen kostenlos verwertbare Abfälle und Produkti- gensbestätigung« zu entschärfen. »Gut gemeint ist nicht gut ge- onsrückstände anbieten bzw. nachfragen. 2011 suchten rund macht«, kritisiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben in ei- 88.000 Unternehmen nach recycelfähigem Material – fast 35 nem Brief an den Vorsitzenden der Finanzministerkonferenz, Prozent mehr als 2010. Die Zahl der Material-Inserate stieg Walter-Borjans, die Einführung des Dokuments. Es soll künftig gegenüber dem Vorjahr sogar um rund 38 Prozent auf insge- als Nachweis der steuerfreien Lieferung innerhalb der EU gel- samt knapp 490 Positionen. Die »aktuellen Renner« sind ten. Seit Wochen beschweren sich viele betroffene Unterneh- Kunststoffe gefolgt von Metallen, Papier/Pappe und Gummi. men über die »Unmöglichkeit der Durchführung«. Der DIHK ap- Mehr unter: www.dihk.de/ressourcen/downloads/recycling- pelliert an die Länderfinanzminister über den Bundesrat dafür boerse-11.pdf. (Roc./DIHK) zu sorgen, dass auch Belege der Transportunternehmen als Nachweis anerkannt werden. (Neu./DIHK) WEICHENSTELLUNG Präsident Hans Heinrich Foto: Hofschlaeger/pixelio.de Driftmann. Er hatte es abge- Verständigung zu lehnt, dass die deutschen Be- rufsabschlüsse geringer als Deutschem Qualifikationsrahmen das Abitur eingestuft werden. Driftmann: »Nun kann jen- Berlin. Nach langem Tauzie- anderem Meister sowie Fach- seits der Abitur-Frage an der hen haben sich die Kultus- wirt gemeinsam mit dem Ba- Entwicklung eines Qualifika- minister mit den Wirtschafts- chelor auf DQR-Niveau 6, die tionsrahmens weitergearbei- verbänden, Gewerkschaften drei- und die dreieinhalbjäh- tet werden. Der Konsens mit und der Bundesregierung auf rige duale Ausbildung auf der Kultusseite ist vertretbar, Kultusminister, Wirtschaftsver- die Eingruppierung berufli- DQR-Niveau 4 eingestuft. Die weil es vorrangig um die Er- bände, Gewerkschaften und Bun- cher Ausbildung und Meis- umstrittene Einordnung des höhung von Transparenz und desregierung einigten sich auf die terbriefe im Deutschen Quali- Abiturs wurde um fünf Jahre Mobilität auf dem europäi- Eingruppierung beruflicher Ausbil- dung und Meisterbriefe im Deut- fikationsrahmen (DQR) ver- verschoben. Eine »wichtige schen Arbeitsmarkt geht.« schen Qualifikationsrahmen (DQR). ständigt. Dabei wurden unter Weichenstellung«, so DIHK- (Bay./DIHK) 4 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:09 Seite 5 kurz und knapp TREFFPUNKT KAMMER IHK Dresden begrüßt Neu-Mitglieder Ihr Ansprech- partner Foto: kurhan | fotolia Am 15. März lädt die IHK Angelika Müller Dresden erstmalig alle neuen Tel. 0351 2802-136 Mitglieder ein, sich im wahrs- service@ ten Sinne des Wortes ein Bild dresden.ihk.de von der Kammer zu machen: Zum »Treffpunkt Kammer«, der in Zukunft regelmäßig mationen und Antworten auf Wie kann mein Unterneh- bauen – natürlich auch mit stattfinden wird, öffnet die häufig gestellte Fragen: men von der IHK profitie- allen anderen anwesenden IHK Dresden nicht nur ihren Was macht eine IHK ren? Firmen. Interessierte können Neu-Mitgliedern die Türen, eigentlich genau? Die IHK Dresden stellt sich sich telefonisch oder übers sondern heißt auch all jene Wer sind in der IHK meine vor, zeigt Gesicht, beantwor- Internet – www.dresden.ihk. willkommen, die bereits IHK- Ansprechpartner? tet Fragen und gibt die Mög- de/treffpunkt-kammer – an- Mitglieder sind. Es gibt Infor- Warum bin ich Mitglied? lichkeit, Netzwerke auszu- melden. (P.D.) Statement Geplante Neukategorisierung der Bundeswasserstraßen schadet der Wirtschaft Dr. Günter transportierten Güter auf die straßenpolitik, die die Siche- trifft. Gefordert wird, dass Bruntsch, Straße zu verlagern. Nach rung ausgeglichener infra- ein Bundeswasserstraßen- Präsident Ansicht der IHKs zöge die struktureller und wirtschaft- Ausbaugesetz erlassen, der der IHK Dresden. geplante Kategorisierung licher Verhältnisse in ganz Investitionsstopp für bau- eine Entwertung bereits ge- Deutschland im Blick hat reife Vorhaben an den Was- tätigter Investitionen von und Investitionsentschei- serstraßen sofort aufgeho- Alle ostdeutschen Industrie- Bund, Ländern und Wirt- dungen auf der Grundlage ben und die Instandhal- und Handelskammern ha- schaft in Milliardenhöhe konzeptioneller Netzpla- tungsmaßnahmen an den ben sich in einer gemeinsa- nach sich. Es würden nicht nungen und konkreter Nut- Wasserstraßen zügig fortge- men Resolution gegen die nur »Investitionsruinen« zen/Kosten-Abschätzungen setzt werden. vom Bundesverkehrsminis- produziert, sondern auch terium geplante Neukatego- das gesamtwirtschaftliche risierung der Bundeswasser- Wachstumspotenzial ge- straßen ausgesprochen. Für schmälert. Die Wachstums- den Osten Deutschlands be- branche Tourismus wird vor deutet die Neukategorisie- allem in den Bereichen Was- rung des Verkehrsträgers sertourismus und -sport- Wasserstraße faktisch eine wirtschaft in ihrer Entwick- »Trockenlegung«. Über eine lung benachteiligt. halbe Million zusätzlicher Die ostdeutschen IHKs Lkw-Fahrten wären dann fordern von der Bundesregie- Foto: SBO nötig, um die auf den ost- rung eine verlässliche und deutschen Wasserstraßen zukunftsorientierte Wasser- Güterumschlag im Elbe-Binnenhafen Riesa. ihk.wirtschaft dresden 3/2012 5
ihk.wirtschaft_3_12_2012 28.02.12 07:53 Seite 6 titelthema Fotos: istock, friebelwv; Montage: friebelwv DER EINZELHANDEL UND SEINE ZIELGRUPPEN Ausländische Kunden – Herausforderung und Chance Eine Befragung von tschechischen und polnischen Kunden in Dresden, Heidenau, Zittau und Görlitz sowie deutscher Kunden in Zgorzelec* hat gezeigt, dass es für Einzelhändler überaus lohnenswert ist, sich auf die wachsende ausländische Kaufkraft einzustellen. S pätestens seit dem Beitritt Tsche- oder deren Umland werden dabei bevor- rungsrückgang in den nächsten Jahren, chiens und Polens zum Schengen- zugt frequentiert. der sich auch in abnehmenden Kunden- Raum Ende 2007 gehören Konsu- Für den Einzelhandel in diesen Regio- zahlen äußern dürfte. Die ausländischen menten aus unseren Nachbarländern in nen bieten sich damit gute Absatzmög- Kunden bieten zudem die Gewähr, auch den Einkaufszentren und Einzelhandels- lichkeiten, die Einzelhändler in anderen dann – unabhängig vom Umfang – zu geschäften des IHK-Bezirks Dresden zu Teilen Sachsens oder Bundesländern al- konsumieren, wenn in Sachsen zum Bei- einem festen und wichtigen Kunden- lein wegen ihrer geografischen Lage spiel konjunkturell bedingt, eine Ein- stamm – Tendenz: zunehmend. Han- nicht haben. Die oft nachteilig charakte- kaufsflaute herrscht. Und: Ein Großteil delseinrichtungen in Städten und Ge- risierte Grenzlage, bietet hier Chancen ei- der ausländischen Kunden verbindet meinden in Grenznähe, an der Autobahn ner gewissen Kompensation. Das betrifft seine Shopping-Tour mit kulturellen oder A17, in der Landeshauptstadt Dresden zum Beispiel den anhaltenden Bevölke- anderen freizeitorientierten Aktivitäten. 6 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 28.02.12 07:54 Seite 7 titelthema Damit sich die ansässigen Einzel- Wie werden Sie über Einkaufsmöglichkeiten und händler noch aktueller mit ihren Ange- -angebote informiert ? boten oder ihrer Werbung auf die Käufer Polnische Kunden in Görlitz Deutsche Kunden in Zgorzelec Tschechische Kunden in Dresden/Heidenau/Zittau aus dem Ausland einstellen können und Internet damit auch kulturelle Einrichtungen, Tourismus- und Dienstleistungsunter- keine Infos nehmen von Gästen aus dem Nachbar- andere Info-Quellen land profitieren, wurde eine Umfrage aus dem Jahr 2009 unter ausländischen Werbeprospekte Kunden wiederholt bzw. erweitert.* Die ersten Ergebnisse lesen Sie hier. Die de- Werbeanzeigen in Zeitungen taillierte Auswertung nach Befragungs- Werbung in Radio und Fernsehen standorten wird in Kürze als Broschüre 10% 0% 20% 30% 40% 50% und im Internet veröffentlicht. Nennungen in Prozent (Basis Mehrfachantworten) Altersstruktur, Haushaltsbudget, Herkunft der Kunden Warum kaufen Sie hier ein? Polnische Kunden in Görlitz Deutsche Kunden in Zgorzelec Zum Einkaufen nach Görlitz oder Zittau Tschechische Kunden in Dresden/Heidenau/Zittau fahren überwiegend Kunden mittlerer Al- hohe Qualität der Waren tersjahrgänge – zwischen 40 und 59 Jah- ren – aus grenznahen Städten und Ge- breite Angebotspalette meinden, das Durchschnittsalter liegt bei gutes Preis-Leistungsverhältnis Mitte 40. In Zgorzelec liegt es dagegen bei den deutschen Kunden mit 56 Jahren guter Service wesentlich höher, die Kunden kommen gute Erreichbarkeit zu einem Großteil aus Görlitz selbst. Speziell Görlitz wird zum Konsum andere Gründe auch stark von unter 25-jährigen polni- 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% schen Kunden frequentiert, das Einzugs- Nennungen in Prozent (Basis Mehrfachantworten) gebiet reicht mit Wroclaw, Poznan, Lodz, Opole oder Katowice weit nach Polen Die Top 5 der am häufigsten gekauften Produktgruppen hinein. Allerdings steht den Kunden aus Polnische Kunden in Görlitz Deutsche Kunden in Zgorzelec Polen mit etwa 170 Euro ein durch- Tschechische Kunden in Dresden/Heidenau/Zittau schnittlich geringeres monatliches Ein- Damen-, Herren-, Kinderbekleidung kaufsbudget als den tschechischen Bür- gern mit 230 Euro zur Verfügung. Drogerieartikel Dresden hat für Bewohner aus Usti, Teplice, Most oder Decin wie auch aus Lebens- und Genussmittel Prag als Einkaufsstandort große Bedeu- tung. Die Altersstruktur wird von 25- bis Schuhe, Lederwaren 39-Jährigen geprägt; gemeinsam mit den unter 25-jährigen Kunden liegt der Anteil Spielzeug der jüngeren Altersgruppen bei über 50 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Nennungen in Prozent (Basis Mehrfachantworten) Prozent. Informationen besonders über Fernsehen spielen bei den befragten aus- reichen Kunden die entsprechenden In- Werbeprospekte und Internet ländischen Kunden bislang eher eine un- formationen über Einkaufsmöglichkei- Klassische Werbung über Werbean- tergeordnete Rolle. Neben Werbepros- ten und -angebote. zeigen in Zeitungen oder über Radio und pekten liefert vor allem das Internet zahl- Ein Teil der Befragten verfügt über gar keine entsprechenden Informatio- nen. Dafür kann auch der nicht unbe- * Zwischen dem 10. und 12. November 2011 wurden in Görlitz 511 polnische und in Zgorzelec 148 deut- dingt ziel- oder produktorientierte Ein- sche Kunden befragt. Am 17. und 18. November 2011 erfolgten in Dresden und Heidenau Befragungen kauf ein Grund sein. Immerhin übt eine von insgesamt 360 tschechischen Kunden. An den gleichen Tagen wurden in Zittau 260 tschechische Vielzahl der befragten Kunden neben Kunden interviewt. Als Befragungstage wurden dabei bewusst gesetzliche Feiertage in Polen (Polni- scher Unabhängigkeitstag am 11. November) und in Tschechien (Tag des Kampfes für Freiheit und dem Einkauf andere kulturelle oder Frei- Demokratie am 17. November) ausgewählt. zeitaktivitäten aus. Diese können zum ihk.wirtschaft dresden 3/2012 7
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 8 titelthema Teil höhere Priorität haben als das Ein- mationsmöglichkeiten, aber auch Son- Kaufmotive. Mit Blick auf die zum Befra- kaufen selbst. Zudem spielen Erfahrun- derverkäufe und Rabattaktionen. Der gungszeitpunkt Mitte November 2011 be- gen aus regelmäßigen Einkäufen, aus Anspruch der Kunden ist hoch und ein vorstehende Weihnachtszeit standen dem Familien- oder Bekanntenkreis und wesentlicher Grund für Einkäufe in auch Spielwaren und Sportartikel hoch »Mundpropaganda« – hier vor allem bei Deutschland. im Kurs – vor allem wegen der großen nahräumigen Kundenbeziehungen – eine Allerdings kaufen die meisten Kun- Angebotspalette und der Markenwaren. nicht zu unterschätzende Rolle. den bislang nur gelegentlich an den Be- Andere gekaufte Waren sind Uhren und fragungsorten ein. Aber insbesondere in Schmuck, Haushaltswaren, Elektroarti- Warenqualität, Angebotsbreite den grenznahen Städten wie Görlitz, kel, Bücher, CD und DVD. Nachgefragt und Preise locken Zittau oder Heidenau kauft auch jeder werden ebenfalls Gartenzubehör, Bau- An allen Befragungsstandorten sind es fünfte Kunde schon wöchentlich und je- marktartikel sowie Tiernahrung. die hohe Qualität der Waren, das gute der Dritte ein Mal im Monat ein. Hier un- Preis-Leistungsverhältnis und eine terscheiden sich die befragten Kunden Einkaufssummen regional breite Angebotspalette, die die Kunden aus Polen, Tschechien oder Sachsen unterschiedlich zum Einkaufen nach Sachsen locken – nicht. Diese Frequentierung wird aller- Die meisten tschechischen und polni- allerdings mit regional unterschiedli- dings in Dresden – vor allem in der City – schen Kunden geben eine Einkaufs- chen Gewichten. Die Kunden schätzen nicht erreicht. Die Anteile dieser fast re- summe von 50 bis 100 Euro aus, die be- vor allem die Qualität und die Aktualität gelmäßigen Einkäufe liegen deutlich fragten deutschen dagegen bis zu 50 der (Marken)-Waren, problemlose Rekla- darunter, hier überwiegt bei 62 Prozent Euro. Über 200 Euro werden von weniger der gelegentliche Einkauf. Insgesamt ist als zehn Prozent der befragten Konsu- für die Häufigkeit letztlich vor allem das menten in Görlitz, Zittau und Heidenau Motiv des jeweils geplanten Einkaufs ausgegeben. In Dresden kaufen demge- maßgeblich. genüber fast 30 Prozent der tschechi- schen Kunden für über 200 Euro ein. Lebens- und Genussmittel, Bekleidung und Drogerieartikel Serviceleistungen – stehen hoch im Kurs nicht überall volle Zufriedenheit Als Gründe für den vorrangigen Bei einem insgesamt hohen Grad der Zu- Kauf von Lebens- und Ge- friedenheit der Kunden mit den Service- nussmitteln werden von den leistungen, der Beratungskompetenz ausländischen Kunden ein und der Freundlichkeit des Personals breiteres Angebot, eine höhere Qua- sind aber auch Kritikpunkte nicht zu lität bei bestimmten Waren (unter ande- übersehen. So werden die Sprachkennt- rem Kaffee, Schokolade, Spirituosen), nisse des Personals an allen Befragungs- eine höhere Haltbarkeit und ein günsti- standorten kritisch bewertet. Abstriche geres Preisniveau als im Heimatland an- werden außerdem bei der fremdsprachi- gegeben. Bei den befragten deutschen gen Auszeichnung von Waren, der Be- Kunden auf polnischer Seite stehen Le- zahlung mit Kreditkarten oder der Park- bensmittel wegen ihres Preis-Leistungs- platzsituation gemacht. verhältnisses und ihrer Qualität an der ersten Stelle. Nach dem Einkauf: Bei den Bekleidungsprodukten für vor allem Kultur und Tourismus Damen, Herren und Kinder und den Dro- Kulturelle und touristische Aktivitäten gerie- und Kosmetikartikeln wird auf ein bestimmen das Umfeld des Einkaufs. umfangreiches Angebot an Markener- Aber auch die Nutzung gastronomischer zeugnissen und neuen Modellen, unkom- Einrichtungen oder bestimmter Service- plizierte Rückgabe- oder Umtauschmo- angebote wurden genannt. Für eine dalitäten oder zahlreiche Sonderaktio- Reihe von Kunden stehen ebenso Besu- nen verwiesen. Anziehend wirkt auch, che bei Verwandten und Freunden oder dass zahlreiche Geschäfte großer, oft in- weitere Einkäufe auf der Tagesordnung. ternationaler Markenanbieter vorhanden Hinzu kommt, dass bei Kenntnis ent- sind. Es herrscht ein großes Vertrauen in sprechender Informationen oder Werbe- Markenoriginalität und -qualität. materialien noch mehr Kunden Kultur- Auch bei Schuhen und Lederwaren und Freizeitangebote in der Region nut- Foto: istock sind Angebotsbreite, Qualität und Preis- zen würden. Leistungsverhältnis die entscheidenden (Autor: Dr. Jürgen Prescher) 8 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 9 ANZEIGE STEUERBERATER | RECHTSANWÄLTE | WIRTSCHAFTSPRÜFER DR. HANS-PETER HÜTTL BIANCA FIJAS-SEGER THOMAS KÄSTNER TINO KUPRAT Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Rechtsanwältin Wirtschaftsprüfer, Steuerberater Rechtsanwalt Gute Mitarbeiter finden und binden Motivierte und gute Mitarbeite- daher nicht aus, zielgerichtete beim Thema Datenschutz und chosoziale Grundbedürfnisse, rinnen und Mitarbeiter (im Fol- Überlegungen anzustellen, wie Verletzung von sonstigen Rech- wie Wertschätzung, Autono- genden zur Vereinfachung nur man gute Mitarbeiter findet ten des Arbeitnehmers. Suche mie, Status und Einfluss. Viele „Mitarbeiter“) gehören zu den und bindet, sowie die gewon- über Personalagenturen (Head- Mitarbeiter legen größten Wert wichtigsten Voraussetzungen nenen Erkenntnisse erfolgreich hunter) und über das Internet auf nichtmonetäre Faktoren. für den Erfolg eines Unterneh- umzusetzen. stoßen schnell an die rechtlich Neben der Arbeitszeit, Arbeits- mens. Doch den guten und für zulässigen Grenzen. Nachdem ort und Verantwortung wollen das Unternehmen passenden Als Arbeitgeber muss man aufgrund einschlägiger Fälle das sie sich mit dem Unternehmen Mitarbeiter zu finden, ist in der heute attraktiv sein, wenn gute Datenschutzrecht in Deutsch- identifizieren und ihr Image heutigen Zeit eine Kunst. Täg- Mitarbeiter gefunden werden land zugunsten von Mitarbeitern durch die Mitarbeit in einem lich erfährt man aus den Me- sollen. Die eigene Außendar- immer mehr verändert wird, bestimmten Unternehmen ver- dien, dass Fachkräfte fehlen. stellung spielt dabei eine er- muss sich ein suchender Arbeit- bessern. Der Arbeitsmarkt in Deutsch- hebliche Rolle. Der Auftritt im geber schon fragen, ob er poten- land ist geprägt von sinkender Internet, die Darstellung bei Fa- tielle oder vorhandene Mitar- Selbstverständlich spielt auch Zuwanderung, sinkenden Ge- cebook und anderen sozialen beiter beispielsweise „googeln“ das Thema Vergütung eine burtenraten, einer hohen Ab- Netzwerken (Social Media) ist darf oder ob das Verhalten eines wichtige Rolle. Der Arbeitgeber wanderung von Akademikern in diesem Zusammenhang zu engagierten Headhunters zu hat viele verschiedene Mög- usw. Eine große Anzahl von Be- nicht mehr wegzudenken. Hier Unterlassungs- und Schadener- lichkeiten, Vergütung variabel werbern verspricht außerdem muss man sich natürlich fra- satzansprüchen führt. Das Bun- zu gestalten. Er muss dabei al- nicht, dass der richtige, das gen, inwieweit Mitarbeiter in desdatenschutzgesetz regelt lerdings auch hier die Grenzen heißt der für das Unternehmen derartigen Foren über ihren Ar- unter anderem, dass nur die für einhalten, die Vertrag, Gesetz wirklich geeignete Mitarbeiter, beitgeber Informationen preis- das Arbeitsverhältnis erforderli- und Rechtsprechung vorgeben. dabei ist. Die Einstellung eines geben dürfen bzw. vielleicht chen Daten erhoben werden Neben den verschieden Geset- ungeeigneten Mitarbeiters führt auch sollen. Neben der prag- dürfen. Freizeitaktivitäten von zen des Arbeitsrechts, sind zudem regelmäßig zu hohen matischen Frage zur Werbe- Arbeitnehmern, welche häufig steuerliche Fragen zu beach- und unnötigen Kosten. Auf- wirksamkeit der Selbstdarstel- auf Facebook und Co. präsen- ten. Richtige Gestaltungs- grund der dargestellten Ar- lung sind also die rechtlichen tiert werden, sollten daher keine varianten führen neben dem beitsmarktsituation besteht Rahmenbedingungen zu beach- Grundlage für die Auswahl von normalen entgeltlichen Anreiz außerdem eine große Heraus- ten. Bewerbern werden. für den Arbeitnehmer auch zu forderung auf Seiten des Un- steuerlichen Vorteilen auf Sei- ternehmers, den einmal ge- Beschränkt man sich bei der Und wenn man dann den ten beider Arbeitsvertragspart- wonnenen und im Laufe der Mitarbeitersuche nicht darauf, „Richtigen“ gefunden hat - wie ner. Jahre in das Unternehmen per- eine Stelle klassisch auszu- bindet man ihn an sein Unter- fekt eingearbeiteten Mitarbeiter schreiben und zu warten, wer nehmen? Mitarbeiter haben Tino Kuprat dauerhaft zu binden. Es bleibt sich bewirbt, ist man schnell neben dem Entgelt auch psy- Rechtsanwalt Brander Straße 25 | 09599 Freiberg | Fon +49(0)37 31 7895-0 | freiberg@moogpartner.de Hübnerstraße 8 | 01069 Dresden | Fon +49(0)351 40497940 | dresden@moogpartner.de Holzhofallee 15A | 64295 Darmstadt | Fon +49(0)6151 9936-0 | darmstadt@moogpartner.de
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 10 titelthema Statement Statement Auf tschechische Kundenansprache Radsportler mit Radiowerbung eingestellt in Tschechien In unserem Fahrradfachhan- Die Dresdner Altmarkt-Galerie hat sich delsgeschäft haben wir durch zu einem attraktiven Shopping-Ziel die günstige Lage neben dem auch für ausländische Kunden entwi- Toom Markt in Zittau relativ viel ckelt. Hauptsächlich kommen sie aus tschechische und polnische Jens Michael (l.) und Michael Schindler sind die Inhaber Tschechien und Russland und machen Laufkundschaft. Das Einzugsge- des Fahrradfachhandelsgeschäft Fritz Fahrräder in Zittau. inzwischen zusammen rund 20 Prozent biet der polnischen Kunden der Gesamtkundschaft aus. Im Gegen- konzentriert sich vor allem auf satz dazu kommen nur sehr wenige die Region Bogatynia, zu unseren tsche- Kunden suchen jedoch sehr gezielt Shopping-Touristen aus Polen, denn sie chischen Stammkunden zählen Käufer nach bestimmten Geschäften in der können weder einen Wechselkursvor- aus der Grenzregion, aber auch aus Li- deutschen Grenzregion. Für die Zukunft teil wie die Tschechen noch einen Vor- berec und sogar aus Harrachov im Rie- können wir uns sehr gut vorstellen, die teil durch die Mehrwertsteuerrücker- sengebirge. stattung wie die Russen nutzen. An Samstagen Auf die gestiegene ausländische und vorwiegend »Wir kennen die Trends im Nachbar- Kaufkraft haben sich die Einzelhändler tschechischen Fei- bereits unterschiedlich eingestellt. Bei- ertagen ist ein ge- land und haben entsprechende spielsweise tragen im Saturn manche steigertes Kaufver- halten bei unseren Modelle im Angebot.« Mitarbeiter kleine Namensschilder mit denjenigen Fahnen, deren Sprache sie Nachbarn zu spü- neben Deutsch zusätzlich sprechen. Als ren. Da die Fachsprache in der Fahrrad- Nachfrage der polnischen und tschechi- beinahe schon normal zeugen auch die branche überwiegend Englisch ist und schen Nachbarn an Produkten unserer mehrsprachigen Speisekarten einzelner polnische und tschechische Käufern oft Branche noch stärker zu nutzen, über Anbieter von der Einstellung auf die Mul- auch gut Deutsch sprechen, besteht die Grenzen hinaus zu werben und uns tikultur. Die Sprache und Verständigung nicht unbedingt eine Notwendigkeit, auch einige Sprachkenntnisse anzueig- sind der Schlüssel zum Geschäftserfolg. Polnisch oder Tschechisch zu beherr- nen. Das wissen unsere Händler und beschrif- schen. Die Artikel, die wir über die Grenzen verkaufen, sind vorwiegend Markenprodukte. Wir spüren dabei auch eine gesteigerte Nachfrage nach Teilen und Fahrrädern, die von der Statement Anfang an wichtig, auch die Kunden aus deutschen Kundschaft nicht gesucht dem nahe gelegenen Polen anzuspre- und auch kaum gekannt werden. So ist Gezielte Werbung chen und bestmöglich zu bedienen. Das in Tschechien ein Cross-Sport sehr be- gelingt uns sehr gut, weil unsere Be- liebt, bei dem mit speziellen Rädern im auch in Polen schilderung im Haus zweisprachig ist. Winter querfeldein gefahren wird. Außerdem sind bei uns seit der Eröff- Tschechische Kunden fragen insbeson- Unser Porta-Möbelhaus in Görlitz wird nung auch polnische Mitarbeiter be- dere nach geeigneten Fahrrädern und aufgrund der Grenznähe auch gern von schäftigt. Ihre Sprachkenntnisse sind Baugruppen sowie Ersatzteilen für die- polnischen Kunden besucht. Viele von für den Umgang mit polnischen Kunden sen Zweck nach. Wir haben uns darauf ihnen gehören mittlerweile eingestellt und gängige Modelle in un- zur Stammkundschaft. Die ser Angebot aufgenommen. polnische Käuferschaft »Der Kunde steht im Mittel- Bis jetzt haben wir noch nicht über macht durchschnittlich drei die Grenzen hinaus für unser Geschäft Prozent der Gesamtkund- punkt, egal woher er kommt.« geworben. Besonders die tschechischen schaft aus. Es war uns von 10 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 11 ANZEIGEN titelthema Die Hallenbauer präsentieren sich: HALLEN Planung 쏡 Konstruktion 쏡 Montage hoch im Kurs. Um noch mehr Kunden GmbH aus den östlichen Nachbarländern zu akquirieren, macht die Altmarkt-Gale- rie Rundfunkwerbung in Nord- und HALLENBAU Ostböhmen – und das verstärkt zu Weihnachten und an tschechischen 92637 Weiden Vohenstraußer Straße 5 Feiertagen. Zur Eröffnung der Erweite- Tel. 09 61/3 89 89-0 Fax 09 61/3 89 89-49 Foto: Edelstahlwerke Schmees rung schickten wir sogar in Prag Radio- Internet: http://www.goesta.de werbung über den Äther und gaben eMail: info@goesta.de Pressematerial über den tschechischen Presseverteiler. Unsere Homepage und Werbeflyer gibt es neben Englisch auch Thorsten Kemp ist der Center in Tschechisch und Russisch. Für das Manager der Altmarkt-Galerie Dresden. noch junge Jahr haben wir uns wieder viel vorgenommen, um weiterhin Ein- kaufsmagnet für ausländische Kunden Hallenbau — Ingenieurbüro Gebäude aus Stahl und Glas ten ihre Waren entsprechend zum Bei- zu sein. Zu den tschechischen Feierta- Fassadenbau spiel auch auf Russisch. Willkommen gen 2012 werden wir eine Kampagne Stahlsicherheitstüren/ fühlen sich die ausländischen Kunden ähnlich der zur russischen Weihnacht Brandschutz www.stieblich.de genauso bei den aufgestellten mehr- starten. Aus der Erfahrung wissen wir: Güstrow, Tel.: 03843/2410-0, Fax: 03843/2410-34 sprachigen Begrüßungs- schildern mancher Händ- ler am Ladeneingang. Da- »Die Sprache und Verständigung mit auf diesem Wege noch mehr Kunden ange- sind ein wichtiger Schlüssel sprochen werden kön- zum Geschäftserfolg.« nen, bietet die Altmarkt- Galerie Russisch-Kurse für Verkäuferinnen. Das hatte vor allem Der ausländische Gast möchte sich will- vor der Aktion »Russische Weihnach- kommen fühlen. Das gelingt, wenn wir ten« für reichlich Pluspunkte gesorgt. uns entsprechend auf ihn einstellen. Gekauft wird hochwertig, also Mar- Die Aufgabe des Centermanagements kenmode und High-Tech von Hugo ist es, hierbei Impulsgeber für unsere Boss bis Apple. Auch Kosmetik steht 200 Händler zu sein. optimal und deshalb für unser Geschäft sehr wertvoll. Gekauft wird von den polnischen Nachbarn bei porta zunehmend Mar- kenware. Um weitere Kunden jenseits der Grenze zu gewinnen, bewerben wir unser Unternehmen und besondere An- gebote im polnischen Fernsehen sowie zu bestimmten Anlässen auch über das Radio. Grundsätzlich werden alle Kunden bei uns gleichwertig behandelt. Der Kunde steht im Mittelpunkt, egal ob er Isolde Mudra ist Geschäftsführerin aus Deutschland, Polen oder Tsche- der Porta Möbel Handels GmbH & chien kommt. Co. KG Görlitz. ihk.wirtschaft dresden 3/2012 11
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 12 titelthema KUNDEN-ZIELGRUPPEN IN TSCHECHIEN überwiegend von höheren Einkommens- schichten und auch in Prag konsumiert werden. Klare Entscheidungskriterien lie- Tipps zu Werbung fern die unabhängigen Mediadaten des Audit »Bureau of Circulations« und des und Kundenansprache tschechischen Mediaprojekts. Neutralen Kontrollen von außen unterziehen sich alle großen tschechischen Verlage. Bei an- Tschechische Medien haben Sachsen entdeckt. Mit Einkaufstipps für deren Anbietern ist Vorsicht geboten. Wenn man das richtige Medium ge- Dresden oder mit Berichten über Kultur und Freizeit im Nachbarland funden hat, gilt: Preise sind nicht das lassen sich am Kiosk gute Umsätze machen. Einzige, was man bewerben kann, auch wenn teure Markenware in Dresden oft günstiger ist als in Prag. Ebenso stark W enn in der »Dnes«, einer der zialausgaben über deutsche Städte und überzeugen jedoch Auswahl und Sorti- meistgelesenen Tageszeitungen Regionen. Und natürlich bemüht man ment. Ob bei Jeans, Technik oder Bio- Tschechiens, das Sachsen-Ma- sich auch um deutsche Anzeigenkunden. ware. Außerdem hat Sachsen mehr Ser- gazin beiliegt, werden in Nordböhmen Die haben nun die Qual der Wahl. vice und Kundenfreundlichkeit zu bie- und Prag sieben bis acht Prozent mehr Dresdner Unternehmen sollten beden- ten. Dass Ware ernsthaft ausprobiert und Zeitungen verkauft. Das Konkurrenzblatt ken, dass der Dresdner »Markentouris- auch wieder zurückgebracht werden »Denik« bringt täglich eine Nachbarland- mus« ein Oberschichtenphänomen ist. Für kann, honorieren tschechische Kunden seite. Tschechische Reisemagazine über- hochwertige Markenprodukte liegt man sehr. Wenn sie nur öfter davon wüssten bieten sich mit Sonderthemen und Spe- mit anspruchsvollen Medien richtig, die und Ansprechpartner hätten. ANZEIGE E-Bilanz---- Begriff und Entwicklung Von der elektronischen Übermittlung sind grundsätz- Handlungsbedarf Mit dem Begriff „E-Bilanz“ wird die Einreichung der lich alle Einkommensteuerpflichtigen, die an bilanzie- Steuererklärungsdaten sowie ergänzender Unter- renden Personengesellschaften beteiligt sind, und jetzt? lagen im Rahmen der Unternehmensbesteuerung an körperschaftsteuerpflichtige bilanzierende Unterneh- die Finanzverwaltung bezeichnet. Da die inhaltlichen men betroffen. Anforderungen an die zukünftig zu übermittelnden Daten erheblich von den bisher in Papierform zu über- Ursprünglich sollten die neuen Regeln für die E-Bilanz mittelnden abweichen, sind in diesem Zusammen- bereits für Wirtschaftsjahre gelten, die nach dem hang umfangreiche Umstellungen vorzunehmen. 31.12.2010 beginnen. Dieses Datum wurde nunmehr aufgrund der Schwierigkeiten im Zusammenhang mit In Zukunft werden Abläufe zwischen den Unterneh- der technischen Umsetzung um faktisch 2 Jahre ver- men und Finanzbehörden, die bis heute noch per Post schoben. abgewickelt werden, zunehmend elektronisch erfol- gen. Man erhofft sich damit höhere Wirtschaftlichkeit Zeitliche Anwendung und Effizienz. Nach der neuen Regelung „können“ E-Bilanzen erst- Bisher erfolgte eine elektronische Übermittlung von mals für Wirtschaftsjahre übermittelt werden, die Steuererklärungen lediglich im Rahmen des Pro- nach dem 31.12.2011 beginnen, sie „müssen“ erst- Dipl.-Kfm. gramms ELSTER. Dieses Programm unterstützt die mals übermittelt werden für Wirtschaftsjahre, die Bernd Künzel elektronische Übermittlung von Steueranmeldungen, nach dem 31.12.2012 beginnen. Das bedeutet, die Steuerberater Einkommensteuererklärungen und die digitale Be- elektronische Übermittlung muss in der Regel spätes- Lehrbeauftragter triebsprüfung. Dieses Angebot wird zurzeit von ca. 20 tens im Jahr 2014 für das Jahr 2013 erfolgen. Prozent der Einkommensteuerpflichtigen genutzt und Kanzlei: soll weiter ausgebaut werden. Maßnahmen SGK Künzel Schmidt & Partner Mit der „E-Bilanz“ sollen diese Möglichkeiten insbe- Zusammenfassend ist festzustellen, dass momentan Steuerberatungsgesellschaft Heidenau und Dresden sondere auf den Bereich der Unternehmenssteuern zwar noch keine Eile geboten ist, jedoch sollten bis erweitert werden. Dabei sollen Unternehmenssteuer- Anfang 2013 Maßnahmen eingeleitet werden, die sicher- Tel.: 03529/56610 erklärungsdaten, die aus dem Jahresabschluss ent- stellen, dass im Zuge der Jahresabschlusserstellung steuerberater@sgk-dresden.de wickelt werden, nach einem amtlich vorgeschriebenen 2013 kein buchhalterischer Nacharbeitungsaufwand www.kuenzel-schmidt.de Datensatz übermittelt werden. entsteht (z. B. Einrichtung neuer Kontenrahmen). 12 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 13 titelthema Nicht zuletzt bestechen in Sachsen 2011 veröffentlichte, hatten Symbol- kommen. Kellner oder Friseurin verdie- die deutschen Qualitätsstandards. Die charakter. Im Tomatenketchup der deut- nen um die 500 Euro brutto. So blüht Lebensmitteltests, die das Wirtschafts- schen Marke Kaufland wurden 70 Pro- weit ab vom Dresdner »Markentouris- blatt »Hospodarske noviny« im Herbst zent Tomaten nachgewiesen, während mus« direkt an der Grenze ein »Discoun- man im gleichen Produkt, aber unter tertourismus«. Tschechische Familien dem tschechischen Kaufmarkt-Label, decken sich hier mit Dingen des tägli- nur elf Prozent fand. Bei Joghurt und chen Lebens ein. Für Windeln, Babynah- Marmelade sah es nicht viel besser aus. rung, Waschmittel und Bier lohnt sich Für gute Qualität würden Tschechen, der kurze Sprung über die Grenze beson- die es sich leisten können, gern mehr ders. Gute Werbeplätze finden sächsi- bezahlen. Auch bei Kleidung oder Mö- sche Billigmärkte in tschechischen An- beln. zeigenblättern, die in die Briefkästen der Die Mehrheit der Tschechen hat aller- nahen Umgebung gesteckt werden. Prag dings keinen großen finanziellen Spiel- kann man sich sparen. Auch Onlinewer- raum. Ein Vollzeit-Arbeitnehmer bekam bung, Facebook oder Twitter, denn in 2011 monatlich umgerechnet 950 Euro diesen Zielgruppen gibt es nur wenige brutto, in Deutschland waren es rund Smartphones, Laptops oder Computer. 3.300 Euro pro Person. Die Schere zwi- Ganz anders in den internetaffinen und schen Arm und Reich ist in Tschechien gut vernetzten tschechischen Kunden- Sie kennt die unterschiedlichen Zielgruppen und weit offen. In den oberen Sphären steht kreisen Dresdens, über die sich interes- ihr Kaufverhalten genau: Susanne Gertoberens, pro Haushalt oft mehr Geld zur Verfü- sante Sachsen-Tipps im Internet manch- Inhaberin und Geschäftsführerin der Dresdner Deutsch-Tschechischen Agentur für Kommunika- gung als in Sachsen. Im Niedriglohnbe- mal wie ein Lauffeuer verbreiten. tion. reich muss man mit sehr wenig zurecht- (Autorin: Susanne Gertoberens) ANZEIGEN E S SE SM »H A U 0 5012 . 2 10. DEN e. DRES u f Si en un s a , wi r fre u rme rken B it te v o » Enterasys W neue Work shopreihe orkshop 28.03.2012 in Dresden Troublesho oti L AN/WL AN ng im www.pdv-sachsen.net WL AN-Infr astruk tur In formation en unter: w w w.pdv- sachsen.net pdv-systeme Sachsen GmbH Hauptgeschäftsstelle Dresden Zur Wetterwarte 4 · 01109 Dresden · info@pdv-sachsen.net Telefon +49 (0)351 28888 - 0 · Telefax +49 (0)351 28888 - 111 Geschäftsstelle Leipzig Walter-Köhn-Straße 1c · 04356 Leipzig · leipzig@pdv-sachsen.net Telefon +49 (0)341 351433 - 10 · Telefax +49 (0)341 351433 - 11 ihk.wirtschaft dresden 3/2012 13
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 14 titelthema Aspekte, die den Stadtumbau in den nächsten Jahrzehnten prägen werden. Roland Murauer von der CIMA Österreich spricht über städtisches Flair im interna- tionalen Kontext. Murauer berät Städte in Österreich und Italien, aber auch Kommunen im ehemaligen Jugoslawien beim Stadtumbau und der Revitalisie- rung der Innenstädte. Mit umfangrei- chem Bildmaterial wird er südeuropäi- sches Innenstadtflair präsentieren, von dem mit Sicherheit auch etwas in sächsi- schen Innenstädten umsetzbar ist. Tanja Terruli, Dresdens Citymanagerin, wird das spezielle Flair der Dresdner Innen- stadt erörtern. In nur 20 Jahren hat Dres- Foto: DMG/Lahmann den einen enormen Wandel erlebt. Von der geplanten, aber nie vollständig um- gesetzten sozialistischen Großstadt zum Das Handelsforum steht unter dem Motto: »Neue Konzepte für den Handel – neues Flair für die Stadt«. Oberzentrum mit funktionierendem in- nerstädtischem Mix aus Kunst und Kul- tur, Handel und Gastronomie. Abschlie- ßend wird Andre Heinrich von der BNP DRESDNER HANDELSFORUM 2012 Paribas Real Estate neue Konzepte für den innerstädtischen Handel vorstellen. BNP Paribas Real Estate ist einer der füh- Stadt und Handel – renden Immobilienberater Europas und Tochtergesellschaft der global agieren- Triebkräfte im Wechselspiel den französischen Geschäftsbank BNP Paribas, der nach Einlagen größten Bank Europas. Aufgrund der weltweit erwor- Wie Stadtentwicklung und Einzelhandel einander beeinflussen und wie neue benen Kenntnisse der lokalen Märkte ist Konzepte für den Handel auch frisches Flair in die Stadträume bringen kön- das Unternehmen in der Lage, neue pro- nen, das sind Themen des nächsten Dresdner Handelsforums. fitable Immobilienstandorte für Investo- ren und Nutzer aus dem Einzelhandel zu entwickeln. W ie kaum eine andere Branche heißt: »Neue Konzepte für den Handel – »Die Schwierigkeit liegt nicht darin, prägt der Einzelhandel das Bild neues Flair für die Stadt«. die neuen Ideen zu finden, sondern unserer Innenstädte. Mit einer Braucht die Stadt den Handel oder darin, die alten loszuwerden.« Mit die- attraktiven Innenstadt verbinden die der Handel die Stadt? Dieser Frage geht sem Wort des britischen Ökonomen John Menschen begrünte Fußgängerzonen Professorin Angela Mensing-de Jong von Maynard Keynes sind alle interessierten mit Verweiloasen, mit kleinen und gro- der Hochschule für Technik und Wirt- Unternehmen aufgerufen, am Dresdner ßen Geschäften neben Cafes und Dienst- schaft (HTW) Dresden auf dem diesjähri- Handelsforum teilzunehmen. Die Veran- leistungsanbietern – und das alles in an- gen Dresdner Handelsforum nach. Aus- staltung wird von der IHK Dresden, dem sehnlichen Häusern mit Historie, in de- gehend von der historischen Entwick- Citymanagement Dresden und der CIMA nen nicht nur gearbeitet, sondern auch lung des innerstädtischen Handels auf Leipzig gemeinsam organisiert und von gelebt wird. Aber die vielen Ansprüche die Funktionsmischung in der Innen- der Ostsächsischen Sparkasse Dresden an eine attraktive Innenstadt sind nicht stadt und anhand von Beispielen aus unterstützt. (T.O./H.K.) leicht zu erfüllen. Nicht selten treffen verschiedenen Städten will sie aufzei- Stadtväter Entscheidungen, die einer In- gen, was der Einzelhandel für das Flair teressengruppe zusagten, einer anderen der Zentren tun kann. Was junge Men- Ihr Ansprechpartner aber missfallen. Gerade der Einzelhandel schen von der Stadt der Zukunft erwar- hat es häufig schwer, Gehör in den Stadt- ten, werden Studenten der HTW erläu- Birgit Prochazka verwaltungen zu finden. Dieses Span- tern. Die Anforderungen an heutige Tel. 0351 2802-155 nungsfeld steht im Fokus des Handelsfo- Städte durch den demografischen Wan- prochazka.birgit@dresden.ihk.de rums am 24. April in Dresden, wenn es del und die Energiewende sind nur zwei 14 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:10 Seite 15 titelthema BESONDERHEITEN IM UMGANG MIT KUNDEN AUS POLEN hat über Jahrhunderte unter Fremdbe- satzungen sowie den beiden Weltkriegen gelitten und fühlte sich bis 1989 fast nie Respekt zeigen richtig unabhängig. Polen sind beson- ders stolz auf ihr Land, das sie endlich und Sympathie seit 22 Jahren selbst gestalten können. Und das geschieht mit wachsendem Er- folg. Als Berater von deutschen Unter- wecken nehmen und Institutionen auf dem pol- nischen Markt wissen wir, dass Respekt und Anerkennung Türen öffnen und Polnische Kunden schätzen es Sympathie wecken. Das schafft Ver- sehr, wenn sie spüren, dass sie trauen. Polen haben dank persönlicher willkommen sind. Bindungen und vertrauter Kontakte in der Vergangenheit schwierige Zeiten überstanden. Das hat sie geprägt und ist L aut aktueller Umfrage der IHK Dres- bis heute in ihrem Wesen verankert. den nennen polnische Kunden in Eine respektvolle Begrüßung kommt Görlitz nur zu neun Prozent guten an. Niemand erwartet, fließend polnisch Service als einen entscheidenden Grund Wie wichtig die Umgangsformen für begrüßt zu werden. Ein »dzien dobry« ihres Einkaufens in dieser Stadt. Viel die Menschen aus Polen sind, weiß (Guten Tag) reicht meist, um dem Kun- Agata Tomczak, Bereichsleiterin bei besser sieht es mit der Qualität der Wa- der Dreberis GmbH (Dresdner Bera- den zu zeigen, dass er willkommen ist. ren sowie der breiten Produktpalette tung für internationale Strategien). Einen besonders guten Eindruck hinter- und dem Preis-Leistungsverhältnis aus. lässt die persönliche Begrüßung durch Nichtsdestotrotz gibt der polnische Kun- den Geschäftsführer, zum Beispiel in ei- de durchschnittlich 100 Euro für seine heißt, dass er gerne zurückkommt und ner Gaststätte oder im Autohaus. Viele Einkäufe allein in Görlitz aus, obwohl er das Geschäft weiterempfiehlt, also kos- Details und Gesten zählen im Umgang monatlich insgesamt nur 170 Euro für tenlos positive Mundpropaganda be- mit den polnischen Nachbarn. So we- diese Zwecke im Haushaltsbudget zur treibt. Um die Loyalität und Zufrieden- cken die zweisprachige Beschilderung Verfügung hat. Das zeigt, wie stark die heit des polnischen Kunden zu errei- des Geschäfts, eine professionell über- Kaufkraft der Polen geworden ist und chen, sollten zwei wichtige Verhaltens- setzte Speisekarte, ein »Serdecznie wi- wie wichtig es ist, diesen Prozess mit weisen beachtet werden: Respekt zeigen tamy« (Herzlich Willkommen) vor dem passenden Marketingmaßnahmen zu und Sympathie wecken. Eingang viel Sympathie. Ebenso ermun- unterstützen. Gerade bei deutsch-polnischen Kon- tern auch Hinweise zur Zahlungsart oder Jeder Unternehmer weiß, dass der takten ist es besonders wichtig, dem Po- zu aktuellen Rabatt-Aktionen zum Ein- beste Kunde ein loyaler Kunde ist. Das len respektvoll zu begegnen. Das Volk kauf. (Autorin: Agata Tomczak) ANZEIGE Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Ost GmbH, Niederlassung Sachsen 01665 Klipphausen, Hamburger Ring 1 Tel. 03 52 04 / 673-0
ihk.wirtschaft_3_12_2012 27.02.12 11:49 Seite 16 betrieb und praxis terbrochen an. Für Dienstleistungsunter- nehmen stehen auch in Zukunft enorme Potenziale bereit. Es gilt, sie zu erkennen und aufzugreifen. Dazu will das Dienst- leistungsforum einen Beitrag leisten. Praxisnah und fundiert gestalten Un- ternehmer und Wissenschaftler Vorträge und Workshops unter anderem zu fol- genden Themen: Dienstleistungswirtschaft – wohin Foto: shutterstock.com/Montage: IHK Dresden geht die Reise? Kundenbeschwerden als Chance be- greifen – die Bedeutung eines effektiven Service Recovery Managements für das Innovationsmanagement Modernes Dienstleistungsmarketing – wie man ein Versprechen verkauft Echte Inhalte und Dialoge: Crowdfun- ding als neues Finanzierungs- und Kom- DIENSTLEISTUNGSFORUM SACHSEN 2012 munikationsinstrument online Kundenorientierung Online & Offline – Chancen und Risiken Profession, Wie gut kennen Sie Ihr Unternehmen? – Unbekannte Kunden- und Gewinnpo- tenziale entdecken Innovationen, Die innovativste und kostengünstigste Form der Werbung für den Dienstleis- tungsunternehmer – direkt an den Kun- den durch die sozialen Netzwerke Perspektiven Das »Dienstleistungsforum Sachsen« wird seit 2001 von den drei sächsischen Industrie- und Handelskammern in Zu- Für Dienstleistungsunternehmen stehen auch in sammenarbeit mit Partnern aus Politik und Wissenschaft sowie sächsischen Un- Zukunft enorme Potenziale bereit. Es gilt, sie zu ternehmen durchgeführt. Es hat sich zu erkennen und aufzugreifen. Das Dienstleistungs- einer wichtigen Plattform etabliert, die sächsischen Dienstleistungsunterneh- forum bietet eine Plattform dafür. mer die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander und mit Vertretern aus Politik und Wis- A m 21. März findet das »Dienstleis- und Visionen. Der Titel der Veranstal- senschaft eröffnet. Außerdem können tungsforum Sachsen 2012« mit tung »Dienstleistungen: Profession, In- interessierte Unternehmen auf Ausstel- Unterstützung des Sächsischen novationen & Perspektiven« bringt es lungsflächen ihre Produkte und Leistun- Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit auf den Punkt. gen präsentieren. (G.Le./M.M.) und Verkehr in der Industrie- und Han- Die Dienstleistungsbranchen haben delskammer Dresden statt. im Freistaat Sachsen eine herausragende Dienstleistungsunternehmen stellen wirtschaftliche Bedeutung. Mittlerweile Ihr Ansprechpartner sich der Zukunft. Die bisherige Entwick- beträgt ihr Anteil an der Bruttowert- lung, das Know-how und Potenzial zei- schöpfung knapp 70 Prozent. Über zwei Gert Langer gen, dass Dienstleistungen gelebt und Drittel der Erwerbstätigen sind in den Tel. 0351 2802-156 zukunftsfähig entwickelt werden. Dienst- Dienstleistungsbranchen beschäftigt. langer.gert@dresden.ihk.de leistungen brauchen Herzblut, Ideen Diese Entwicklung hält seit 1990 unun- 16 ihk.wirtschaft dresden 3/2012
Sie können auch lesen