Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel

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Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel
Deutschunterricht für Asylbewerber
 durch Laien mit dem Thannhauser Modell

Lehrerhandreichung und
 erfolgreiche Methoden
         Autorisierter Nachdruck

           Lions Club Kiel-Baltic
Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel
Karl Landherr, Isabell Streicher, Hans Dieter Hörtrich                      Stand 02/2016

                          Lehrerhandreichung
 Deutschkurs für Asylbewerber - Thannhauser Modell
   Sprache als "Basis für das Überleben" und als "Band der Gemeinschaft"

Vorbemerkungen:
1. Mit unserer Konzeption und unserem Angebot wollen wir erreichen, dass möglichst viele
Asylbewerber in ihrer Anfangszeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz Deutsch
lernen und gleichzeitig spüren, dass sie hier willkommen sind. Wir möchten durch unsere
Angebote vor allem ehrenamtliche Deutschlehrer und Helfer in den Sprachkursen
unterstützen und auch entlasten und weitere Menschen dazu motivieren, solche
Deutschkurse in entspannter und freundschaftlicher Atmosphäre durchzuführen.
2. Ziele sind der Erwerb einfacher deutscher Sprachkenntnisse mit dem Schwerpunkt der
mündlichen Kommunikation und eine Erstorientierung in einer fremden Kultur- und
Sprachwelt. Wir lehren zunächst nur das wirklich Lebens-Notwendige und beschränken
uns auf die nötigsten Grammatikübungen. Spezielle Übungen zur sog. Kurzgrammatik
bieten wir am Ende des Lehrgangs und mit Zusatzblättern online an. Wir erfüllen bewusst
nicht die Kriterien, um nach Abschluss des Deutschkurses eine Sprachprüfung zu machen
oder um ein Zertifikat anzubieten.
3. Die Inhalte orientieren sich am Konzept "Erstorientierung und Deutsch Lernen für
Asylbewerber in Bayern" des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und des
Bayerischen Sozialministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Die
Entwicklung und der Vertrieb dieses Workbooks erfolgen durch unser Team völlig
selbstständig und ohne jegliche Einflussnahme oder Förderung durch staatliche
Institutionen. Seit 11_2015 hat der Auer-Verlag in Augsburg unsere Werke übernommen.
4. Da für diese ehrenamtlichen Sprachkurse im Gegensatz zu den Integrationskursen
weniger Zeit zur Verfügung steht, nützen wir Brückensprachen und haben Texte, die nicht
durch Bilder veranschaulicht werden können, mit englischen, französischen oder
arabischen Untertiteln versehen. Zudem bieten wir - insbesondere in einer Version ohne
Untertitel - genügend Platz für eigene Notizen auf einem gut beschreibbaren Papier.
5. Alle Inhalte und Methoden haben wir zuerst in der Praxis erprobt und dann evaluiert.
Das Workbook ist als Arbeitsheft und nicht als Lehrwerk konzipiert, bedarf also der

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Ergänzung und Ausweitung durch einen Unterricht. Unser Team führt nachwievor konkret
Ergänzung und Ausweitung durch einen Unterricht. Unser Team führt nachwievor konkret
vor Ort in Thannhausen mehrmals in der Woche ehrenamtliche Deutschkurse für Anfänger
vor Ort in Thannhausen mehrmals in der Woche ehrenamtliche Deutschkurse für Anfänger
und Fortgeschrittene durch und wird aufgrund neuer Erfahrungen das Konzept
und Fortgeschrittene durch und wird aufgrund neuer Erfahrungen das Konzept
weiterentwickeln und zusätzliche Materialien anbieten. An eine Fortführung mit einem
weiterentwickeln und zusätzliche Materialien anbieten. An eine Fortführung mit einem
Anschlusswerk ist nicht gedacht, weil ab einem bestimmten Sprachniveau und für die
Anschlusswerk ist nicht gedacht, weil ab einem bestimmten Sprachniveau und für die
anschließenden Integrationskurse genügend Lehrwerke für Deutsch als Zweitsprache von
anschließenden Integrationskurse genügend Lehrwerke für Deutsch als Zweitsprache von
verschiedenen Verlagen angeboten werden.
verschiedenen Verlagen angeboten werden.
6. Unser Workbook beinhaltet keinen Alphabetisierungskurs. Wir planen derzeit ein in der
6. Unser Workbook beinhaltet keinen Alphabetisierungskurs. Wir planen derzeit ein in der
Praxis erprobtes Basisheft für Asylbewerber und Flüchtlingskinder, die nur teilweise oder
Praxis erprobtes Basisheft für Asylbewerber und Flüchtlingskinder, die nur teilweise oder
gar nicht lesen und schreiben können bzw. eine Zweitschrift mit lateinischen Buchstaben
gar nicht lesen und schreiben können bzw. eine Zweitschrift mit lateinischen Buchstaben
erlernen möchten. Es kann auch als Differenzierungsheft zusätzlich für Schreib- und
erlernen möchten. Es kann auch als Differenzierungsheft zusätzlich für Schreib- und
Sprechübungen Verwendung finden. Auf vielfachen Wunsch wurde ein mathematischer
Sprechübungen Verwendung finden. Auf vielfachen Wunsch wurde ein mathematischer
Grundkurs angefügt, mit dem die bei uns gebräuchlichen Zahlen, Rechenzeichen und -
Grundkurs angefügt, mit dem die bei uns gebräuchlichen Zahlen, Rechenzeichen und -
arten, Größen und geometrischen Grundbegriffe erarbeitet und geübt werden können.
arten, Größen und geometrischen Grundbegriffe erarbeitet und geübt werden können.
Rechenrätsel und Tipps zum Lernen lernen mit Mindmaps runden diesen Basiskurs ab.
Rechenrätsel und Tipps zum Lernen lernen mit Mindmaps runden diesen Basiskurs ab.
7. Bei der Entwicklung des Workbooks legten wir den Fokus zunächst auf jugendliche und
7. Bei der Entwicklung des Workbooks legten wir den Fokus zunächst auf jugendliche und
erwachsene Asylbewerber. Rückmeldungen zufolge wird das Workbook aber auch gerne
erwachsene Asylbewerber. Rückmeldungen zufolge wird das Workbook aber auch gerne
in Schulen eingesetzt, um erste einfache Sprachkenntnisse zu erwerben und eine
in Schulen eingesetzt, um erste einfache Sprachkenntnisse zu erwerben und eine
Erstorientierung zu ermöglichen, wobei hier von den Lehrkräften kindgemäße Inhalte
Erstorientierung zu ermöglichen, wobei hier von den Lehrkräften kindgemäße Inhalte
ergänzt bzw. rein erwachsenbezogene Inhalte weggelassen werden sollten. Gerade in den
ergänzt bzw. rein erwachsenbezogene Inhalte weggelassen werden sollten. Gerade in den
Ferienkursen, als wir Erwachsene und Kinder gleichzeitig unterrichtet haben, hatten wir in
Ferienkursen, als wir Erwachsene und Kinder gleichzeitig unterrichtet haben, hatten wir in
dieser Hinsicht keine Probleme.
dieser Hinsicht keine Probleme.
8. Auch dank der vielen positiven Rückmeldungen und Anregungen haben wir in neuen
8. Auch dank der vielen positiven Rückmeldungen und Anregungen haben wir in neuen
Auflagen jeweils einige Korrekturen vorgenommen. Wir sind uns bewusst, dass unser
Auflagen jeweils einige Korrekturen vorgenommen. Wir sind uns bewusst, dass unser
Konzept nicht alle Wünsche erfüllen kann und permanent verbessert werden muss. Vor
Konzept nicht alle Wünsche erfüllen kann und permanent verbessert werden muss. Vor
allem können und wollen wir mit unserem Workbook keinen Integrationskurs ersetzen.
allem können und wollen wir mit unserem Workbook keinen Integrationskurs ersetzen.
Wer einen lebenskundlichen Inhalt, eine Redewendung oder eine grammatikalische Form
Wer einen lebenskundlichen Inhalt, eine Redewendung oder eine grammatikalische Form
vermisst, kann und soll das in seinem eigenen Deutschkurs einbringen.
vermisst, kann und soll das in seinem eigenen Deutschkurs einbringen.
9. In dieser Handreichung wollen wir einen Überblick über die einzelnen Themen geben
9. In dieser Handreichung wollen wir einen Überblick über die einzelnen Themen geben
und dazu noch Infos und Tipps, die sich aus der Praxis unserer Kurse entwickelt haben.
und dazu noch Infos und Tipps, die sich aus der Praxis unserer Kurse entwickelt haben.
Es besteht jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Es besteht jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Ferner möchten wir auf unsere Handreichung "Erfolgreiche
Ferner möchten wir auf unsere Handreichung "Erfolgreiche
Methoden zum Deutschkurs für Asylbewerber und
Methoden zum Deutschkurs für Asylbewerber und
Flüchtlingskinder" hinweisen. Darin geben wir vor allem
Flüchtlingskinder" hinweisen. Darin geben wir vor allem
Nichtlehrern Hinweise, wie der DK erfolgreich geplant und
Nichtlehrern Hinweise, wie der DK erfolgreich geplant und
durchgeführt werden kann. Sie steht ebenso wie weitere
durchgeführt werden kann. Sie steht ebenso wie weitere
Unterrichtshilfen auf www.deutschkurs-asylbewerber.de
Unterrichtshilfen auf www.deutschkurs-asylbewerber.de
unter Tipps und Downloads zur Verfügung.
unter Tipps und Downloads zur Verfügung.
Falls es terminlich und von der Lage her passt, ist das
Falls es terminlich und von der Lage her passt, ist das
Autorenteam auch gerne bereit, das "Thannhauser Modell"
Autorenteam auch gerne bereit, das "Thannhauser Modell"
in einem Vortrag mit einer Powerpoint-Präsentation einem
in einem Vortrag mit einer Powerpoint-Präsentation einem
Helferkreis vorzustellen. Ersatzweise senden wir Ihnen
Helferkreis vorzustellen. Ersatzweise senden wir Ihnen
auch kostenfrei die Powerpoint-Präsentation zu.
auch kostenfrei die Powerpoint-Präsentation zu.
Für den Unterricht bieten wir zusätzlich einen Foliensatz
Für den Unterricht bieten wir zusätzlich einen Foliensatz
(für Tageslichtprojektor mit allen Seiten der Version ohne
(für Tageslichtprojektor mit allen Seiten der Version ohne
Untertitel und eine CD (für Beamer) mit allen Seiten aller
Untertitel und eine CD (für Beamer) mit allen Seiten aller
Versionen an. Zur permanenten Wiederholung eignet sich besonders gut die Lernkartei
Versionen an. Zur permanenten Wiederholung eignet sich besonders gut die Lernkartei
mit je 16 Karteikarten zu jedem Thema und einer Lehrerhandreichung. Über weitere
mit je 16 Karteikarten zu jedem Thema und einer Lehrerhandreichung. Über weitere
Werke und Unterrichtshilfen unterrichten wir Sie zeitnah auf unserer Homepage
Werke und Unterrichtshilfen unterrichten wir Sie zeitnah auf unserer Homepage
Das Autorenteam wünscht Ihnen viel Freude und Erfolg mit dem "Thannhauser Modell".
Das Autorenteam wünscht Ihnen viel Freude und Erfolg mit dem "Thannhauser Modell".

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1. Thema:        Begrüßung, Vorstellung und Familie

Redewendungen: Hallo, Willkommen, Tschüss, Auf Wiedersehen, Bitte, Danke...
               Du / Sie: Wie heißt du? Wo wohnst du? Wo kommst du her?
               Sprichst du Englisch?
               Mein Name ist… - Ich heiße… - Ich komme aus… - Ich wohne in…
               Ich spreche (ein wenig) Englisch.
               Wie geht es dir / Ihnen? – Es geht mir (nicht) gut ...
               Ich schreibe. Wir schreiben….
               Das ist mein Kind / meine Kinder, meine Frau, mein Mann...

Wörter:          Mann, Herr, Frau, Kind, Mädchen, Junge, Name, (immer mit Artikel!)
                 ich, du, wir, Sie, mein, unser
                 heißen, kommen, wohnen, sein, sprechen, schreiben, fragen, lesen,
                 hören, malen, antworten
                 aus, in, das - Wer? Wie? Wo? Woher?

Hilfsmittel:     AB/Folie Workbook 3-5; Plakate der wichtigen Redewendungen und
                 Wörter; Namensschilder: Asylbewerber und Helfer
                 Anhang AB 12.1 (je nach Sprachniveau)

Info:            Organisation, Ort, Zeit, Materialien des aktuellen DK
                 Vorstellen des Workbooks, Name des Kursteilnehmers auf Workbook
                 schreiben, dabei Vor- und Nachname erklären, Namensliste ausfüllen
                 Möglichkeiten der Finanzierung des Workbooks: Selbstbezahlung durch
                 die Kursteilnehmer (evtl. Rückzahlung nach 30 Teilnahmen); Spende
                 durch Sponsoren; Verrechnung mit lagfa Förderung (in Bayern)...

Tipps:           Spiel/Bewegung: Vorstellungsspiel "Marktplatz": Sich frei im Raum
                 bewegen und einander befragen und antworten
                 Tätigkeiten vormachen und raten lassen
                 Sprachinhalt "Du" oder "Sie" vorspielen lassen (z.B. Sie: Mann mit Hut
                 und Krawatte)
                 DK-Outside: Spaziergang durch die nähere Umgebung,
                 Kennenlerntreffen mit Nachbarn

2. Thema:        Tagesablauf und Tageszeiten

Redewendungen: Guten Tag, Morgen, Abend, Nacht
               Was machst du heute / morgen?
               Ich esse am Morgen, am Vormittag, … - wir essen am..

Wörter:          Wann?
                 am, von, bis, vor, nach
                 Morgen, Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend, Nacht
                 lernen, essen, waschen, kochen, arbeiten, putzen, schlafen, spielen,

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machen, spazieren gehen, Fußball spielen, einkaufen gehen
                  vorgestern, gestern, heute, morgen, übermorgen

Hilfsmittel:      AB/Folie/Plakat Workbook 6-8 -
                  Download: Memory/Domino Lernspiel zu den Themen 1 und 2

Info:             Pünktlichkeit, regelmäßiger Besuch des Sprachkurses

Tipps:            Lied: Bruder Jakob in vielen Sprachen
                  DK-Outside: Spaziergang durch die nähere Umgebung und zu wichtigen
                  Orten (Arzt, Apotheke, Schulen, Kirchen, Moschee, Theater, Bank,
                  Supermarkt, Einzelhandel, Spielplatz...)
                  Begegnungsabend mit der Pfarrgemeinde oder der politischen Gemeinde
                  dazu ein Programm ausarbeiten, z.B. Vorstellen der Länder, aus denen
                  die Asylbewerber kommen, Interviews, gemeinsames Lied (z.B. Bruder
                  Jakob in vielen Sprachen), Lieder aus der Heimat der Asylbewerber,
                  Stehempfang, Werbung für weiteren Mitarbeiter in den Helferkreisen
                  oder Patenschaften

3. Thema:         Wochentage, Zahlen, Farben und Uhrzeiten

Redewendungen: Heute ist Montag, Morgen ist…, Übermorgen ist…
               Welche Farbe hat…?
               Wie alt bist du / sind Sie?
               Ich bin ... Jahre alt. Ich bin im Jahr … geborgen.
               Meine Frau / mein Mann / mein Kind ist… Jahre alt. Sie / er ist…
               Wie spät ist es? Wie viel Uhr ist es? Es ist 8 Uhr.

Wörter:           Zahlen: eins, zwei, drei...
                  Farben: rot, orange, gelb, grün, blau, lila, schwarz, weiß, braun...
                  Wochentage: Montag,...
                  pünktlich, zu spät

Hilfsmittel:      AB/Folie/Plakat Workbook 9-11, Kalender vorstellen,
                  Evtl. Rechenprogramm auf PC einsetzen
                  Utensilien in unterschiedlichen Farben, Regenbogenbild
                  große Lernuhr, Digitaluhr, Uhr im Schulungsraum

Info:             Sommerzeit-Umstellung, verschiedene Kalender und Uhren
                  Sonntag Ruhetag; Nachtruhe jeden Tag von 22 Uhr bis 6 Uhr

Tipps:            Neben die Seitenzahlen des Workbooks die Zahlennamen gemeinsam
                  notieren (2 zwei...) - Rechenzeichen + - x : erklären
                  Spiel/Bewegung: Ich sehe was, was du nicht siehst...
                  Karton-Spieluhren basteln, die Zeiten: morgen, übermorgen,
                  gestern, usw. an den Fingern mit Bogenzeichen verbildlichen
                  DK-Outside: Besuch der Stadtverwaltung, Rathaus, andere öffentliche
                  Gebäude, Gespräch mit Bürgermeister

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4. Thema:          Haushalt und Wohnen

Redewendungen: Was ist das? Das ist ein Tisch....Der Tisch ist blau.
               Wo ist der Stuhl? Der Stuhl ist in der Küche / im Wohnzimmer.
               Die Tasse ist auf dem Tisch.
               Kann ich bitte einen Stuhl / den Stuhl haben?

Wörter:            Tätigkeiten: duschen, spülen, telefonieren
                   das Haus, Dach, Fenster, Tür, Briefkasten, Schlafzimmer, Flur, …
                   Geschirr: Teller, Schüssel, Pfanne...(immer den Artikel mitlernen!)
                   Besteck: Messer, Gabel, Löffel,...
                   Wohnungsgegenstände: Tisch, Schrank, Bett, Sofa, Sessel, Regal,
                   Dusche, Heizung, Treppe...
                   Präpositionen: auf, neben, unter
                   Adj.: neu – alt, klein – groß, kaputt

Hilfsmittel:       AB/Folie/Plakat Workbook 12-14
                   Download: AB zum Personalpronomen und zur Verbbildung; Infoblatt
                   zum Radfahren + Wörterliste; AB zur Steigerung der Adjektive

Info:              Hausordnung, Verhalten bei Feuer, Vermeidung von Gefahren im Haus
                   (Feuerwehr, Sicherheitsbeauftragter), Verhalten beim Radfahren

Tipps:             Große Pappschilder mit den Zimmernamen auf verschiedenen Tischen
                   mit den passenden Gegenständen / Bildern aufstellen
                   Aufträge erteilen: z.B. „Hole einen Teller aus der Küche und bringe ihn in
                   das Wohnzimmer“ - Im Asylhaus Namensschilder anbringen (z.B.
                   Räume und Gegenstände nach Absprache mit der Hausverwaltung
                   DK-Outside: Gemeinsam kochen (im Herbst: Wir kochen eine
                   Kürbissuppe und lernen verschiedene Brotsorten in Deutschland kennen;
                   Haus, Heimatmuseum, Heimatstube besichtigen,
                   z.B. Wohnen früher und heute; Feuerwehrhaus, z.B. Vorführung zur
                   Brandvermeidung und Verhalten bei einem Zimmerbrand; Einladung
                    eines Verkehrspolizisten mit Info über verkehrssicheres Fahrrad oder
                   Verhalten im Straßenverkehr, z.B. Radfahren auf dem Gehweg

5. Thema:          Einkaufen

Redewendungen: Ich brauche Nudeln, ….
               Entschuldigung, wo finde ich...? Bitte zeigen Sie es mir.
               Wie viel kosten / kostet…?

Wörter:            Lebensmittel: Brot, Milch, Rindfleisch, Tomate, Ananas, ..
                   Maßeinheiten: Gramm, Kilogramm, Liter
                   Sonstiges: Einkaufszettel, Kassenzettel, Sonderangebot
                   Adj: billig, teuer

Hilfsmittel:       AB/Folie/Plakat Workbook 15-17; Prospekte vom Supermarkt,
                   Preislisten aus Geschäften, Anhang AB 12.7
                   Download: Ich kaufe etwas (Akkusativ, bestimmter Artikel)

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Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel
Info:             Geld einteilen bis Monatsende, Sonderangebote nutzen,
                  Folgen von Ladendiebstahl
                  Müllvermeidung, Mülltrennung, Wertstoffsammlung konkret durchführen
                  Info zum Essen und Trinken und zur Umwelt
                  (siehe auch Infos in      www.refegeeguide.de Seite 8,9,10,)

Tipps:            Tisch mit verschiedenen Waren aufbauen, Verkauf an der Kasse spielen,
                  aus Prospekten Bilder von einzelnen Waren ausschneiden und auf
                  Pappe aufkleben, damit szenisch in Kleingruppen spielen;
                  immer wieder aktuelle Prospekte aus dem Supermarkt mitbringen
                  und besprechen (z.B. Angebote am "Super-Samstag")
                  Gemeinsamer Kochnachmittag:
                  DK-Outside: Unterrichtsgang zu einem Supermarkt, zum Einzelhandel
                  und zur Bank oder Sparkasse; Wertstoffhof besuchen

6. Thema:         Körper und Gesundheit

Redewendungen: Mein ... tut weh. Ich habe ... Schmerzen
               Haben Sie etwas gegen...?
               Ich brauche einen Arzt. Wir brauchen einen Notarzt. Mein Hausarzt ist…
               Ich habe braune Augen. Meine Augen sind…

Wörter:           Krankheiten: Schmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Fieber, Erkältung
                  Apotheke: Rezept, Medikament, Salbe, Tablette
                  Arzt: Hausarzt, Zahnarzt, Notarzt, Arzttermin, Krankenhaus...
                  Körperteile: Kopf, Bauch, Hals, Zahn,...
                  Aussehen: kurz, lang, schön

Hilfsmittel:      AB/Folie/Plakat Workbook18-21; Arztmantel, Stethoskop, Handy,
                  Medikamentenarten und -schachteln, Fieberthermometer

Info:             Telefon 112; Verhältnis Mann und Frau, keine Gewaltanwendung
                  gegeneinander (insbes. Frauen und Kinder); Gesundheit und Verhalten
                  auf der Toilette (siehe auch www.refugeeguide.de Seite 4,13)

Tipps:            An dem bekannten Gesicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel
                  Körpermerkmale kennenlernen (mehr zum Thema Politik siehe Thema
                  11 (Behörden) dazu evtl. auch den Bürgermeister oder die
                  Bürgermeisterin des Ortes zum Sprachkurs einladen
                  Szenisch: per Handy Termin beim Arzt holen (notieren!), Arztbesuch
                  spielen, Apothekenbesuch spielen, Rezept einlösen, (evtl. Gesundheits-
                  karte vorstellen und erklären) - Wort- und Bildkarten mit verschieden
                  starken Beschwerden zuordnen: Fall für Arzt, für Notarzt, oder nur für die
                  Apotheke? - Kleiner Erste-Hilfe-Kurs; Vorsicht Drogen! Gemeinsam
                  Sport treiben; Teilnahme am Landkreislauf
                  DK-Outside: In Gruppen Arztpraxis, Apotheke und Krankenhaus (falls am
                  Ort) besuchen

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7. Thema:         Kleidung, Jahreszeiten und Wetter

Redewendungen: Der Rock ist blau. Die Schuhe sind schwarz.
               Wo finde ich…? Was kostet…? Was kosten…?
     .         ..passt / passt nicht, …passen / passen nicht
               Die Monate im Sommer heißen…. Ich habe im Monat… Geburtstag.
               Das Wetter ist…

Wörter:           Kleidung: Hose, Hemd, Kleid, Bluse, Hut, Schal...
                  Kleidungsgeschäft: Kleidungsgröße, Umkleide, Sonderangebot
                  Jahreszeiten, Monatsnamen
                  Ordinalzahlen: erster, zweiter, …, zwölfter
                  Wetter: kalt, sonnig, windig, warm, heiß, …
                  Aktivitäten im Winter und Sommer: Schneemann, Schlitten,
                  Schneeschaufel, Schwimmbad, Eis essen, Sonne

Hilfsmittel:      AB/Folie/Plakat Workbook 22-26; Textil-Werbeprospekte
                  Wetterkarte, Thermometer,

Info:             für evtl. Umtausch Kassenzettel aufbewahren!
                  Folgen bei Warendiebstahl aufzeigen

Tipps:            Szenisch: Kleidung einkaufen
                  Karten mit Monatsnamen den vier 4 Jahreszeiten zuordnen (Familie
                  „Frühling“, etc.) - Jahreszeitenlied in verschiedenen Sprachen lernen,
                  z.B. Ich lieb den Frühling... - I like the flowers...
                  DK-Outside: Kleiderbasar organisieren und besuchen; Jahreszeiten-
                  Spaziergang machen; Wetterkarte oder Wetterbericht erklären

8. Thema:         Arbeiten und Lernen

Redewendungen: Was arbeitest du ? Was arbeiten Sie?
               Ich arbeite als..., Ich bin…
               Ich möchte gerne als…arbeiten, Ich suche eine Arbeit.
               Der Hausmeister arbeitet in der / im…, Zum Arbeiten brauche ich…
               Mein Kind geht in die Kinderkrippe / den Kindergarten / die Schule
               Was hast du gestern gemacht? Ich habe...

Wörter:           Berufe: Altenpfleger, Arzt, Kellner, Koch, Maler, Putzfrau,…
                  Arbeitsstellen: Supermarkt, Schule, Altenheim, …
                  Arbeitsgeräte und Arbeitskleidung: Arbeitshose, Besen, Computer, …
                  Schulfächer: Deutsch, Musik, Sport, …, Sport machen, singen

Hilfsmittel:      AB/Folie/Plakat Workbook 27-30; typische Werkzeuge von Berufen,
                  Werbeprospekt von Berufsinformationsveranstaltung
                  AB Anhang 12.2.-12.6

Info:             Arbeitsangebote, Arbeitserlaubnis, Vorrangprüfung, Job-Center,
                  Krankheitsmeldung / Entschuldigung (Arbeit und Schule)

8
Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel
Tipps:             Szenisch: Berufe raten aufgrund von Gesten, Symbolen oder typischen
                   Gegenständen
                   DK-Outside: Kennenlernen der Kindertagesstätten und Schulen im Ort
                   bzw. im Umfeld; Besuch eines Betriebs im Umfeld, Schnuppertag z.B. als
                   Hausmeistergehilfe

9. Thema:          Kommunikation, Medien und Freizeit

Redewendungen: Ich schreibe / sende / lese / höre / benutze …
                Was machst du gerne / ungerne in der Freizeit? Ich...

Wörter:            Medien: Zeitschrift, Radio, Handy, Internet, …
                   Kommunikation per Post: Karte, Brief, Paket, Absender, Briefmarke,
                   Empfänger
                   Orte für Freizeit und Kommunikation: Bücherei, Copyshop, Internetcafe,
                   ausleihen, kopieren, ausdrucken, scannen
                   Freizeitaktivitäten: Freunde besuchen, fernsehen, Rad fahren,
                   Schwimmen gehen, im Internet surfen, chatten, fotografieren,…: ,
                   Adverbien: gerne, immer, oft, manchmal, nie

Hilfsmittel:       AB/Folie/Plakat Workbook 31/32: Anhang AB 12.2.

Info:              Handy-Abzocker, Warnung vor (online) Verträgen

Tipps:             Verschiedene Kommunikationsmittel ausstellen, Briefkuvert ausfüllen;
                   Briefgeheimnis, Briefe sofort öffnen und ggf. übersetzen lassen
                   DK-Outside: Besuch der örtlichen Bücherei, Freizeitstätten auf dem
                   Ortsplan finden und besuchen; Information auf der Post oder in einem
                   Copy-Shop
                   Kontakte mit örtlichen Vereinen herstellen, z.B. Fußball in einem
                   örtlichen Verein, Kontakte mit einem Gesangsverein, mit Jugendgruppen

10. Thema:         Verkehr und Orientierung

Redewendungen: Ich möchte nach…fahren, Ich fahre mit…
                Sprachübung: Ich fahre heute mit..., ich bin gestern mit..., ich fahre
                morgen mit ::: von... nach... zum...
                Ich möchte bitte eine Fahrkarte nach….
                Wann fährt der Zug nach...? Hat … Verspätung? Wie lange dauert die
                Fahrt? Muss ich umsteigen?
                Entschuldigung! Ich suche die Schule. Gehen Sie bitte geradeaus und
                dann...

Wörter:            Verkehrsmittel: Taxi, Bus, Zug, Straßenbahn, U-Bahn, Fahrrad
                   Im Bus: Fahrkarte, Hinfahrt, Rückfahrt, zurück
                   Am Bahnhof: Bahnhof, Gleis, Umsteigen, Abfahrt, Ankunft, Dauer
                   Lagebeziehungen: rechts, links, geradeaus
                   Straße, Kreuzung, Zebrastreifen, Ampel
                   Verkehrszeichen: Stopp, Vorfahrt achten, Einbahnstraße

                                                                                            9
Lehrerhandreichung und erfolgreiche Methoden - Deutschunterricht für Asylbewerber durch Laien mit dem Thannhauser Modell - Lions Clubs Kiel
Hilfsmittel:     AB/Folie/Plakat Workbook 33-35, Stadtpläne, Bus- und Zugfahrpläne;
                 Weltkarte mit Angabe der Herkunftsländer, Landkarten der Region,
                 Bundesland, Deutschland und Europa

Info:            www.bahn.de, Ländertickets der Bahn, Folgen von "Schwarzfahrten"

Tipps:           Verkehrszeichen kopieren und aufstellen, Zielobjekt im Unterrichtsraum
                 finden (z.B. Pappschild „Schule“); Einladung an die Polizei,
                 Fahrpläne verteilen und erklären, Plakate (Abfahrt/Ankunft) der
                 Bushaltestelle oder des nächsten Bahnhofs
                 Fahrradfahren in Deutschland einüben (Polizei einladen!)
                 Landkarten vom Nahem zum Fernen besprechen und aufhängen,
                 DK-Outside: Bushaltestellen und Bahnhof aufsuchen, Bedienung von
                 Fahrkartenautomat einüben, Fahrplansuche im Internet

11. Thema:       Behörden, Religion und Brauchtum

Redewendungen: Alles Gute zum Geburtstag. Alles Gute zur….

Wörter:          Behörden für Asylbewerber
                 Das Asyl-Verfahren: Asyl-Antrag, asylberechtigt, Abweisung,
                 Anerkennung, Duldung, befristete Erlaubnis... (je nach Sprachniveau)
                 (die Übersicht Seite 36 ist eher für die Deutschlehrer und Helfer gedacht
                 und sollte mit Hilfe von Dolmetschern erklärt werden;
                 bitte Stand 2013 beachten)
                 Religionen: Christen, Muslime, Christentum, Islam
                 Religiöse Feste im Islam und Christentum: Weihnachten, Opferfest, …
                 Sonstige Feste: Fasching, …
                 Wünsche: Hochzeit, Geburt, Führerschein, Gute Besserung!
                 Gesundheit!, Herzliches Beileid!, Gute Fahrt!

Hilfsmittel:     AB/Folie/Plakat Workbook 36-38
                 Grundgesetz, einfaches Plakat über Asylverfahren
                 Bibel, Koran, Kreuz, Gebetskette (Misbaha), Rosenkranz...
                 Gegenstände, um christliche Feste zu veranschaulichen (Kerze, Krippe,
                 Ostereier, Pfingstrose...) und andere Zeiten (Faschingsmaske, …)

Info:            Asylverfahren; Termin Sonntagsgottesdienst und Freitagsgebet
                 Hinweis auf deutsches Grundgesetz und wesentliche Aussagen
                 zur Demokratie in Deutschland (auch mit Dolmetscher)
                 Beim Thema: Wer regiert in Deutschland? Hier nochmal Bezug zur WB
                 Seite 19 herstellen: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestag,
                 Bundesländer, Ministerpräsident, Bezirke, Landkreis, Kommune...
                 Text und Melodie von Nationalhymnen oder Europahymne
                 Informationen zu den Herkunftsländern
                 Persönliche Freiheiten, Gleichberechtigung, Religion
                 (siehe auch www.refegeeguide.de Seite 5, 7, 11,)
                 Übung: An Behörden schreiben (Wiederholung Thema 9.1)

10
Tipps:              Reale Gegenstände der Religionen mitbringen und gegenüber stellen;
                    auch andere Weltreligionen mit einbeziehen, z.B. Judentum - Jerusalem
                    als heilige Stadt der Juden, Christen und Muslime oder Hindu (je nach
                    Religionszugehörigkeiten bei den Asylbewerbern)
                    Kontakt mit Bürgermeister, Pfarrer oder Imam,
                    Lieder zu den christlichen Festen Advent, Weihnachten
                    DK-Outside: Besuch bei Stadtverwaltung oder Landratsamt,
                    Führung in der Kirche, in einer Moschee, in einer Synagoge
                    Teilnahme an einer Feier zu Ostern oder Weihnachten;
                    Ostereier basteln und suchen; Eierfärberei besuchen
                    Erzählen bzw. Bilder vom Brauchtum in den Heimatländern der
                    Asylbewerber

Hinweis zur Rubrik Info und Tipps: Kein Anspruch auf Vollständigkeit; empfehlenswerte
Infos und DK-Outside Ideen oder sonstige Tipps und Erfahrungen können Sie auf der
Homepage in der Kommunikationsplattform Feedback weitergeben! Danke!

12. Anhang

Infos und Tipps für die Bearbeitung dieser Zusatzthemen, die je nach Bedarf in den
Deutschkurs eingebaut werden können.

Seite 39/40: Mein Steckbrief - Das bin ich - Das kann ich

Der Steckbrieg ist gut geeignet zur Vorbereitung eines Kennenlern-Treffens mit Nachbarn
oder Ortsbewohnern; mit Erlaubnis der Kursteilnehmer ein Bild machen für das Workbook
und für die Deutsch-Lehrer und Helfer zum schnelleren Kennenlernen; Formular ausfüllen
üben mit den Daten: männlich, weiblich, Familienstand: ledig, verheiratet, geschieden,
verwitwet
Die Anwendungsperspektive erhöht die Motivation und das Interesse - insbesondere zum
Thema „Arbeitssuche“. Je frühzeitiger Fähigkeiten und Bedürfnisse festgestellt werden,
desto effektiver kann der Deutschkurs organisiert werden.

Seite 41 - 44: Ich arbeite als Altenpfleger / Hausmeister / im Hotel, Restaurant

Bewährte sprachliche Vorbereitung zum Hilfseinsatz als……zuerst evtl. im Rahmen einer
gemeinnützigen Arbeit. Die Asylbewerber sollen ein wenig in die berufsbezogene Sprache
"hinein schnuppern". Die Arbeitsblätter sollen auch ein Bespiel für andere Berufsfelder
sein, z.B. für eine einfache "Bäckersprache" oder eine "Gärtnersprache". Je größer die
„Anwendungsperspektive“ ist, desto motivierter arbeiten die Schüler. Weitere Arbeitsblätter
werden gerne angenommen und dann ggf. unter Tipps &Download anderen Helferkreisen
angeboten.

Seite 45: Wir schützen gemeinsam unsere Erde / Energieeinsparung / Mülltrennung

Wichtig für das Zusammenleben aller Menschen auf der Erde, für die Asylbewerber in
ihrer Unterkunft und auch für den Hausbesitzer - Konkrete Übungen zum Thema
Müllvermeidung, Mülltrennung und Wertstoffsammlung durchführen - Hierzu kann auch ein
örtlicher Wertstoffhof besucht werden.

                                                                                          11
Seite 46: Das Tier ABC - ab 12/2015 ersetzt durch ein anderes ABC

Zum Kennenlernen des Alphabets und der deutschen Aussprache
Zum Buchstabieren und Lautieren (Änderung: Buchstabe S Storch durch Seestern
austauschen) - Tierbuchstaben als Merkstrategie nutzen (z.B.im Wort Lehrer ist H = Hase)
Auch andere ABC - Tabellen aus Schulbüchern nutzen – Beim bewussten Lautieren die
Laute aussprechen, d.h. m statt emm (siehe auch Info im Basisheft LESEN-SCHREIBEN

Seite 47: Das kann ich schon - Kurzgrammatik

Aufgrund unserer Erfahrungen haben wir den Stand der Grammatik nach 11 Themen als
eine Kurzgrammatik konzipiert.
Bei den letzten Themen sollten immer mehr systematische Übungen eingestreut werden,
z.B. ich, du, er/sie/es - wir, ihr, sie (verbunden mit sinnvollen Sätzen in lebensnahen
Kontexten) - auch mit Plakaten im Schulungsraum oder Wortkarten für die Teilnehmer
Evtl. dazu auch Anlage eines persönlichen Wörterhefts zusätzlich zum Arbeitsheft
Nach der ersten Durcharbeitung des Workbook können jederzeit einzelne Themen
inhaltlich wiederholt werden und mit einem anderen neuen grammatikalischen
Schwerpunkt geübt werden.
Beispiel: Beim Thema Nr. 4 Haushalt undWohnen alle möglichen Fragewörter mit
einbeziehen: Was? Wo? Wer? Wie? Wann? Warum? Wozu? ...
Zur Kurzgrammatik bitte auch Ergänzungen auf der Homepage unter „Tipps und
Downloads“ beachten!

E-Learning:

Für angemessene Sprachübungen in der Schule, aber auch in den Deutschkursen der
Asylbewerber eignen sich auch Grundschul- Lernprogramme (falls PC im Schulungsraum
zur Verfügung stehen), z.B. BUDENBERG-Software www.budenberg.de
Kooperationspartner haben angeboten, zu unserem Workbook eine App oder
Trainingsprogramme zu erstellen, die Asylbewerber oder Deutschlehrer und Helfer kostenlos
nutzen können. Sobald die Angebote zur Verfügung stehen, werden Sie über unsere
Homepage informiert. Die Asylbewerber sollen zum mobilen interaktiven Lernen ermutigt
werden. Allerdings sind nicht alle Angebote praktikabel: Wichtig sind eine klare
Strukturierung, Niederschwelligkeit durch Reduzierung und möglichst wenig Barrieren, z.B.
durch WLAN und Kopfhörer in den Asylunterkünften. Ideal ist die Verknüpfung von
traditionellem und mobilem Lernen, d.h. wenn Sprachkurse mit modernen Medien gekoppelt
sind.

Ein gutes Beispiel hierzu ist die Plattform: www.owlfinch.com mit Übungen zu unserem DK
über den Button: Lerne Deutsch

Neu: www.open.sap.com/courses/than1 Online-Kurs "Auch du kannst das. Deutsch für
Asylbewerber. Ehrenamtlich"

12
Sonstige Grundsätze und Tipps für den Sprachunterricht
Zeitplan pro Kurseinheit: Ein Thema umfasst ca. 5 Unterrichtseinheiten; der Unterricht
wechselt zwischen Plenum (Folie, AB und konkrete Gegenstände) und Gruppenarbeit mit
deutschsprachigen Helfern und Helfern in der Brückensprache (jeweils maximal ca.10 Min.);
Dauer einer U-einheit 60-90 Minuten; eine Einheit im Thema sollte ein praktischer Unterricht
vor Ort sein (DK-Outside).
Planung: Namensschilder, Medien (OHP, Leinwand, AB, Folien, CD mit Beamer,
Flip-Chart), weitere Farbfolien mit Gegenständen aus Bildwörterbüchern; CD-Player zum
Anhören von Audio-CD; reale Gegenstände, Bilder, Plakate - Jeder Teilnehmer führt evtl.
zusätzlich zum Workbook noch einen Schnellhefter mit den weiteren AB, Liedblättern und
Zusatzinformationen; Grundlage der inhaltlichen Planung:
www.bamf.de/DE/Willkommen/DeutschLernen/DeutschAsylbewerber/deutschangeboteasyl-
node.html
Methoden: siehe "Erfolgreiche Methoden für den Deutschkurs für Asylbewerber und
Flüchtlingskinder" Vorsprechen - einzeln nachsprechen - alle im Chor nachsprechen -
durch Gegenstände oder Bilder veranschaulichen (Folie auf OHP, AB, Plakate...);
hören - sprechen - fragen - zeigen - lesen - singen; WIR - ICH - DU -. WIR - Methode
Auf AB oder ins Workbook: zeichnen, schreiben, ankreuzen, unterstreichen
Allein arbeiten, Partner- und Teamarbeit, Spiel und Bewegung, Erkundungen vor Ort an
einem eigenen Termin, Erklärungen und Anweisungen z.T. auch in Brückensprachen,
permanente Wiederholung auch mit Hilfe der Lernkartei; Materialkisten zum jedem Thema!
Zusammenfassung: Methodenvielfalt und Handlungsorientierter Unterricht
Infos: Belehrungen zum Thema oder spontan aus besonderem Anlass - Belehrungen
mündlich in einfacher deutscher Sprache und einer Brückensprache, schriftliche Aushänge
auch in den Heimatsprachen; siehe auch www.refegeeguide.de Infos zu "Öffentliches
Leben, Persönliche Freiheiten, Gesellschaftliches Zusammenleben, Gleichberechtigung,
Umweltfreundlichkeit, Essen,-Trinken-Rauchen, Formalitäten, In Notfällen" mit Download in
vielen Sprachen
Kosten: Unser Unterricht ist ehrenamtlich, wird aber durch www.lagfa-bayern.de
gefördert. Vielen Dank für diese staatliche Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit in Bayern.

Autoren dieser Handreichung:
Karl Landherr, Isabell Streicher, Hans Dieter Hörtrich

                                                                                           13
Karl Landherr / Hans Dieter Hörtrich / Isabell Streicher            Stand: 2/2016

Erfolgreiche Methoden im Deutschkurs
für Asylbewerber und Flüchtlingskinder

0 Vorbemerkung

Seit Juni 2015 verwenden viele Helferkreise und
Schulen in Deutschland für ihre Deutschkurse für
Asylbewerber und deren Kinder das sog.
"Thannhauser Modell". Als Mitautoren möchten wir
hierzu - auch aus der Erfahrung eigener
ehrenamtlicher Sprachkurse - Anregungen und
Informationen zu erfolgreichen Methoden im
Deutschkurs geben.
Das Ziel unseres Deutschkurs-Konzepts ist der
Erwerb einfacher Sprachkenntnisse mit dem
Schwerpunkt der mündlichen Kommunikation, also
einer Art „Überlebens-Deutsch“ in der Anfangszeit hier
in Deutschland. Der Deutschkurs soll zudem zur Erstorientierung in einer fremden
Kultur- und Sprachwelt beitragen: Sprache als "Basis für das Überleben"
Das von uns zuerst in der Praxis erprobte Workbook ist die Arbeitsgrundlage für
einen Deutschkurs und eignet sich nur bedingt zum selbstständigen Erlernen der
deutschen Sprache. Es handelt sich dabei aber um keinen Alphabetisierungskurs.
Zielgruppen sind Asylbewerber und deren Kinder in der Anfangszeit hier in
Deutschland und ehrenamtliche Deutschlehrer und Mitarbeiter in Helferkreisen,
sowie Lehrkräfte an Schulen.
Aufgrund der begrenzten Lernzeit und der Notwendigkeit der zusätzlichen
Erstorientierung ist es sinnvoll, im Unterricht - wo es möglich ist - eine
Brückensprache zu verwenden. Deshalb bieten wir Fassungen mit Untertiteln und
eine Fassung ohne Untertitel an. Zusätzlich gibt es auf der Homepage Wörterlisten
zu jedem Thema in weiteren Sprachen.

1. Unterricht nach dem Thannhauser Modell
1.1 Plenum und Teamarbeit in "WIR - ICH - DU - WIR - Phasen"
Als ideal hat sich erwiesen, wenn mehrere didaktisch-methodisch vorgebildete
Lehrkräfte die Koordination und den Unterricht im Plenum ("WIR-Phase")
übernehmen. Für die Arbeit in Kleingruppen ("DU-Phase") sollten möglichst viele
Helfer bereit stehen. Dadurch wird die Sprechsituation persönlicher und intensiver
und es können so leichter Kontakte zwischen Asylbewerbern oder Flüchtlingskindern
und der Bevölkerung entstehen: "Sprache als "Band der Gemeinschaft"
Die Einführung eines neuen Themas und die Zielangabe übernimmt zunächst im
Plenum die Lehrkraft. Dabei erhalten auch die anwesenden Helfer, die bei den
Sprachschülern sitzen, einen Überblick über das zu lernende Thema und zudem
methodische Beispiele für die nachfolgende Teamarbeit in Kleingruppen. So
eingeführt und angeleitet können dann auch sog. "Nichtlehrer" solche Deutschkurse
eigenverantwortlich übernehmen. Ebenso können auf diese Art auch größere
Lerngruppen ohne Probleme bewältigt werden - wenn genügend Helfer zur
Verfügung stehen. Mit einer Rückschau und einer Zusammenfassung durch die
Lehrkraft oder später auch durch die Sprachschüler selbst endet die Unterrichts-

14
einheit. In den sog. "WIR - ICH - DU - WIR - Phasen" wiederholen sich folgende
Schritte: WIR lernen gemeinsam im Plenum - Jeder einzelne spricht in der ICH-
Phase Redewendungen und Wörter einzeln nach bzw. liest und schreibt Wörter oder
Redewendungen ins Workbook oder in sein Heft. In der DU - Phase erfolgt eine
intensive Gruppen- oder Partnerarbeit, bevor abschließend das Gelernte noch einmal
im Plenum (WIR) wiederholt und evtl. auch abgefragt wird.
Vorteile dieser Methode sind, dass
a) kein Helfer/keine Helferin an jedem Kurstag anwesend sein muss, somit auch mal
andere Termine wahrnehmen kann, ohne den Kursverlauf zu schwächen
b) sich viele interessierte Mitbürger als Helfer ehrenamtlich einbringen und somit
auch Kontakte zu den Asylbewerbern aufbauen können
c) bei notwendiger Differenzierung Helfer in Kleingruppen auch andere Themen des
Workbooks je nach Sprachniveau der Asylbewerber bearbeiten können und dass...
d) sich dadurch immer mehr Menschen zutrauen, ehrenamtlich Deutschkurse zu
organisieren oder daran teilzunehmen.
1.2 Positive Atmosphäre im Schulungsraum

Eine positive Gesamtatmosphäre und eine motivierende Lernumwelt tragen
wesentlich zum Gelingen der fachlichen Ziele bei. "Nur was ich kenne, kann ich
lieben und nur, was ich liebe, kann ich schützen." Dieser Gedanke von Konrad
Lorenz kann auch auf den Deutschkurs und eine angemessene Willkommenskultur
übertragen werden: Namensschilder, Vorstellungsrunden, Plakate mit Bildern,
Einladungen sowie Berichte über das Leben hier und dort, über die Flucht, über die
Freuden und Sorgen etc. ermöglichen die so wichtige Empathie. Durch frühzeitiges
Feststellen der Fähigkeiten und Bedürfnisse können Ziele und Strukturen der
Sprachförderung in Helferkreisen und Schulen festgelegt werden. Anwendungs-
perspektiven steigern bei den Asylbewerbern Interesse und Motivation.
In unseren Deutschkursen haben wir eine Sitzordnung in Hufeisenform: Die Sprach-
schüler sitzen außen und die Helfer innen. So kann schnell ein Wechsel vom
Frontalunterricht zur Gruppen- oder Partnerarbeit vollzogen werden. Hat man eine
Möglichkeit zur freien Gestaltung des Schulungsraums oder Klassenzimmers, sollte
man dies nutzen, z.B. mit Bildern, Piktogrammen, Wort- und Satzkarten für
Gegenstände im Raum, "Small-Talk" und Klassenraum-Phrasen, einer Weltkarte mit
Angabe der Herkunftsländer, einem ABC-Plakat oder mit einer speziellen
Bücherkiste mit Bildwörterbüchern. Neben menschlicher Wärme und Zuneigung
tragen auch solche Äußerlichkeiten zu einer positiven Atmosphäre und damit auch
zum Lernerfolg bei. Besonders beliebt sind deshalb auch sog. Sprach-Cafés.

                                                                                     15
1.3. Leidenschaft und Gelassenheit
Wir freuen uns, dass sich in ganz Deutschland, Österreich und in der Schweiz auch
aufgrund unseres niederschwelligen Deutschkursangebots Tausende von
Ehrenamtlichen in Deutschkursen für Asylbewerber engagieren, z.B. in Kiel
siehe www.lions-kiel.de/programme/deutsch-fuer-asylbewerber
Lehrer und Helfer schätzen es, dass sie dabei nicht unter Erfolgsdruck stehen und
dass am Ende keine Prüfung erfolgt. So lassen sich auch Frustrationen, die z.B.
durch Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit oder wechselhaftes Interesse der
Sprachschüler oder Anfeindungen in der Öffentlichkeit entstehen können, leichter
ertragen. Leidenschaft und Gelassenheit sollten sich auch hier - wie so oft im Leben -
die Waage halten.
Die Situation in der Schule stellt sich etwas anders dar. Hier werden wohl seltener
ehrenamtliche Helfer zum Einsatz kommen. Deshalb muss die Lehrkraft mehr auf
das interne Helfersystem in der Klasse oder der Schule bauen, z.B. wenn deutsch
sprechende Mitschüler oder Migranten in ihrer Muttersprache als Helfer mitwirken
und die Lehrkraft entlasten. Auch zusätzliche Medien, wie z.B. die Lernkartei oder
Computerlernprogramme sollten zur Differenzierung, zum Arbeitswechsel und zur
Entlastung eingesetzt werden. So kommen dann wichtige Kriterien eines effektiven
Unterrichts fast von selbst zum Tragen: Methodenvielfalt und Handlungsorientierung.

1.4 Informationen zum Thannhauser Modell
Infos, Links und kostenlose Downloads von Lehrerhandreichungen und
Zusatzmaterialien gibt es auf der Website www.deutschkurs-asylbewerber.de
und www.karl-landherr.de Angebote auf www.auer-verlag.de
* Deutschkurs für Asylbewerber: Arbeitsheft ohne Untertitel, Arbeitsheft mit
  englischen (Workbook), französischen (Cahier d'exercices) und arabischen
  kitap at-tamarin) Untertiteln - Neu: Arbeitsheft FARSI/DARI), Arbeitsheft Tigrinya
* CD mit allen Versionen des Arbeitshefts zur Visualisierung über den Beamer bzw.
  am Whiteboard (keine Audio-CD, keine zusätzlichen Arbeitsblätter)
* Foliensatz mit allen Seiten des Arbeitshefts ohne Untertitel für die Präsentation auf
  dem Tageslichtprojektor (OHP)
* Lernkartei mit ca. 200 Lernkarten zu allen Themen des Arbeitshefts zur Übung
* Geplant: Basisheft LESEN-SCHREIBEN-RECHNEN (niederschwelliger
  Alphabetisierungskurs für Helferkreise und Schulen
Tipps:
Kostenfreier Online Kurs für Ehrenamtliche: www.open.sap.com/courses/than1
Kostenfreier interaktiver Übungskurs zum Thannhauser Modell: www.owlfinch.com

16
2. Erfolgreiche Methoden im Deutschkurs für Asylbewerber und
   im Unterricht für Flüchtlingskinder
2.1. Intensives Zuhören und Nachsprechen
Ähnlich wie bei Kleinkindern der Spracherwerb durch Imitation erfolgt, sollen die
Sprachschüler in der Lage sein, zunächst aufmerksam aus dem Klang der neuen
Sprache die entsprechenden Vokabeln und Sprachmuster herauszufiltern. Dadurch
ergibt sich mit der Zeit von sich aus ein Gefühl für die neue Sprache und deren
Melodie. Auf dieses Hörverstehen aufbauend versuchen die Schüler, die Wörter und
Redewendungen immer sicherer allein nachzusprechen, also das Sprachorgan
(Hals, Zunge) an die neuen Töne (besonders die Umlaute ä, ö, ü) zu gewöhnen.
Schließlich filtert das Gehirn die entsprechenden Regeln ganz alleine heraus, wenn
sich die Schüler intensiv genug mit der neuen Sprache beschäftigen. Dies wird in
unserem Kurs dadurch besonders gefördert, indem möglichst viele Helfer/innen sich
mitten unter die Schüler setzen und nochmals vorsprechen, was im Basisteil vom
Lehrer im Plenum angebahnt wurde. Die Schüler sprechen dann die Wortteile
umgehend einzeln oder im Team nach. Wenn nötig, werden Ausspracheprobleme
beim Sprechen oder Hörverstehen sofort in geeigneter Weise verbessert. Zur
Entlastung des Lehrers können hier auch selbst angefertigte Audio-CDs, mp3
Dateien, Lernprogramme oder Apps Verwendung finden. Gerade bei dieser Methode
wird deutlich, wie wertvoll und sinnvoll der Wechsel zwischen Frontalunterrichts und
in offene Phasen ist (siehe 1.1).
Beispiel:
Thema 1/2: Im sog. Marktplatzspiel gehen wir lose im Raum umher und führen
nacheinander kurze Einzelgespräche ("Small-Talk"). Dabei werden Redewendungen
immer wieder wiederholt, berichtigt und verinnerlicht.
Die Vermittlung von Grammatikkenntnissen sollte zunächst nur dann erfolgen, soweit
diese für Sprachhandlungen erforderlich sind, jedoch ohne Thematisierung der
grammatikalischen Fachterminologie. Später - insbesondere nach Abschluss der 12
Themen - empfiehlt es sich, die Themen der sog. Kurzgrammatik auf Seite 47 noch
intensiver zu behandeln und zwar bei der Wiederholung einzelner Themen.
Beispiel Thema 4 Haushalt und Wohnen: Im 2. Durchlauf des Kurses können hier
grammatikalische Ziele wie z.B. das Kennenlernen und Anwenden möglichst vieler
Fragewörter: Wer, wo, was, wie, warum, woher, wohin...? sein.

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2.2. Visualisieren "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte."
Als eine der effektivsten Formen der Informationsvermittlung gilt die Visualisierung.
Das „Verbildern“ von Zahlen, Wörtern, Vorgängen und Gefühlen gilt als die „Mutter
der Merktechniken“. Die Vorstellungskraft durch innere Bilder kann als „Kino im Kopf“
bezeichnet werden oder als das „Denken mit den Augen“. Dazu zählen auch sich
anbietende Symbole und Zeichen, die einen Begriff verinnerlichen können (z.B.
Symbole für Berufe, für Jahreszeiten usw.). Daher legt dieser Sprachkurs großen
Wert auf Bilder und Symbole zu neuen Begriffen. Möglichst viele Begriffe werden im
Workbook durch einfache Zeichnungen dargestellt. Hier können auch zusätzlich die
zahlreichen Bildwörterbücher der Verlage wertvolle Hilfe leisten. Ebenso gibt es
bereits viele Online-Bildwörterbücher und Apps in verschiedenen Sprachen im
Internet, z.B. siehe z.B. www.babadada.com Es empfiehlt sich auch, einen Fundus
an selbst erstellten Bildwortkarten zu jedem Thema (z.B. Thema 5: Einkaufen) bereit
zu halten.
Beispiele:
Thema 2.1 Tageszeiten: Große Bildkarten mit Sonnenaufgang, Sonne am Mittag,
Sonne am Abend, Mond... auf der Vorderseite fordern ohne große verbale Impulse
die Sprachreaktion des Grüßens heraus: Guten Morgen, Tag, Abend, Nacht...
Thema 3.5 Uhrzeiten: Eine Folie, Plakate oder Spieluhren mit verschiedenen
Zifferblättern können zu Beginn einer Unterrichtseinheit als permanente
Wiederholung der Uhrzeiten dienen.
Thema 4.1 und 4.2 Haushalt und Wohnen: Hier haben unsere Sprachschüler
selbstständig Wortkarten von Gegenständen und Zimmernamen geschrieben und sie
an entsprechender Stelle im Asylhaus als Dauerplakat aufgehängt.

2.3. Einsatz originaler Materialien - Tipp: Materialkisten zu jedem Thema
Um die Sprachschüler mit Situationen und Gegebenheiten des realen Alltagslebens
bei uns in Deutschland vertraut zu machen und sie auf die Erfordernisse inhaltlich
nachhaltig vorzubereiten, sollten unbedingt reale Materialien zum Einsatz kommen.
Das sind z.B. Stadtpläne, Fahrpläne, Werbeprospekte, Flyer, Plakate,
Gebrauchsgegenstände aus dem Haushalt, typische Kleidungsstücke und Geräte
von bestimmten Berufen, Spielzeug in Miniaturausführung, Medikamentenarten,
verkehrssicheres Fahrrad, Verkehrszeichen, Wanduhr, usw.
In der Lehrerhandreichung (als Download auf www.deutschkurs-asylbewerber.de)
machen wir bei jedem Thema hierzu konkrete Vorschläge.

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Eine Bereicherung des Unterrichts und eine Entlastung für die Deutschlehrer sind die
Materialkisten, die wir zu jedem Thema des Arbeitshefts empfehlen. Sie sollten
themenbezogen Realien, Bilder, Folien, Lernkartei, Zusatzmaterial, Kopien aus dem
Lehrerhandbuch, Wörterlisten in anderen Sprachen etc. enthalten.
Die sog. allgemeine Kiste kann Namensschilder, Anwesenheitsliste, Stifte,
Folienordner, CD-Player und Lieder-CD, akustisches Signal (Glocke),
Papiertaschentücher, Telefonliste, Bildwörterbücher, Zusatzblätter (ABC-Liste),
kleine Geschenke als Verstärker (z.B. gebrauchte Tennisbälle, Nüsse, Süßigkeiten
u.a.), Schreibblöcke, alle bisherigen Lernkarteien zur Wiederholung, Reserve-
Workbooks etc. beinhalten.
Der Vorteil der Materialkisten besteht auch darin, dass jede Lehrkraft darauf
zugreifen kann und dadurch immer eine gute Vorbereitung und Unterstützung für den
Unterricht hat. Im Falle einer notwendigen Differenzierung, wenn neue Asylbewerber
oder Flüchtlingskinder ankommen, kann ein Helfer sofort mit einer Gruppe ein
anderes Thema behandeln und auf alles Wesentliche in der Materialkiste zugreifen.
So können Vorbereitungszeiten eingespart und Helfer deutlich entlastet werden.

2.4. Gestik und Bewegung
Die Bewegung mit Händen, Kopf und dem gesamten Körper vermag die Aufnahme
und Behaltensleistung neuer Vokabeln und Satzmuster immens zu steigern. Dabei
werden die Netzwerke im Gehirn durch die „bildhafte Bewegung“ (mehrere Sinnreize)
komplexer. Man spricht auch von einer „motorischen Gedächtnisspur“ im Gehirn mit
oftmaliger Einbindung der Motorik beim Erlernen verbaler Informationen. Mit einer
gut überlegten Geste wird die Bildhaftigkeit im Gedächtnis noch fester verinnerlicht
und verankert. Gesten stellen somit in der Praxis eine bewährte und wissenschaftlich
gut untersuchte Lernstrategie dar. Gesten verbinden die Sprache mit dem Körper.
Ihre Verwendung ist daher auch besonders empfehlenswert für Menschen mit
niedriger Alphabetisierung und geringen Kenntnissen der Zielsprache und kann
besonders gut in niederschwelligen Sprachkursen eingesetzt werden. Bestimmte
nonverbale Gesten (auch als Signal- und Symbolkarten), z.B. für "Bitte ruhig sein -
gut zuhören!) gehören zum guten Unterrichten und entlasten auch die Lehrkräfte.
Beispiel:
Thema 8.10: Was hast du
gemacht? Tätigkeiten vor- und
nachmachen; "Rate, was ich
mache!" Gegenstände und
Bewegungen auch durch Gestik
veranschaulichen, z.B. einen Ball,
eine Treppe, das Öffnen eines
Fensters, verschiedene
Bewegungsarten oder auch
Stimmungen.
Das Paradebeispiel ist der
Erklärung einer Wendeltreppe.
Wer kommt da nicht ohne die
übliche begleitende
Veranschaulichung durch eine
Geste aus?
(Grafik zur Körpersprache:
www.scook.de)

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2.5. Szenisches Spiel
Die Sprache bekommt neben dem Sehen und Hören durch das szenische Lernen
eine dritte körperliche Dimension. Das Verstehen wird sichtbar und mit allen Sinnen
spürbar. Außerdem werden Sprachlernende durch das Spielen von „Rollen“ zu
Personen im realen Alltagsgeschehen, z.B. beim Arztbesuch, beim Einkauf, in der
Apotheke, auf der Suche nach einer Behörde, bei der Orientierung im Ort. Das
szenische Spiel ist anschaulich, humorvoll und vielfach durch Verkleidung auch
merkwürdig. Es lockert auf, ist humorvoll, löst Hemmungen - und motiviert zur
Kursteilnahme. Apropos Humor: Der darf in keinem Unterricht fehlen. Wer sich damit
schwer tut, der möge doch nur mal die Schüler fragen, wie z.B. ein Wort auf Arabisch
heißt und es dann nachsprechen. Wetten, dass dann alle lachen...
Beispiele:
Thema 1-3: Begrüßungsspiel als Ritual zu Beginn des Unterrichts mit Vorstellung,
Frage nach dem Befinden, Wochentag und Uhrzeit...Beim Thema "DU oder SIE" half
eine Verkleidung mit Hut und Krawatte (siehe Bild)
Thema 6.6 Beim Arzt: Wir spielen eine Szene beim Arzt: Terminanmeldung per
Telefon, Gespräch und Untersuchung, Abholen eines Rezepts in der Apotheke - Ein
weißer Mantel, ein Stethoskop und ein Verschreibungsblock, schon fühlt sich Itua als
Arzt und Debussy als Patient (siehe Bild)

2.6. Lernen mit allen Sinnen -
"Was ich gehört habe, habe ich vergessen - was ich gesehen haben, an das erinnere
ich mich noch - was ich getan habe, das kann ich!" - Lernen mit allen Sinnen -
multisensorisches Lernen – ist die erfolgreichste Lernmethode. Auch Schmecken
und Riechen spielen beim Lernen eine Rolle, ebenso Gefühle. Wer also das Wort für
Gurke lernen will, sollte eine Gurke real oder im Bild betrachten und ertasten, eine
Gurken-Geste machen, eine Gurke riechen, schmecken oder sogar essen. Das
bedeutet für den Deutschkurs, möglichst viele Dinge real mitzubringen und den
Sprachschülern Gelegenheit geben, sich damit zu befassen. Eine Ausstellung von
Materialien und Objekten, die wir greifen können, trägt zum "Begreifen" bei. Die
Anwendung des Gelernten kann auch beim Kochen ("Wir kochen eine Kürbissuppe ",
Musizieren (Chorsingen, Trommel-Workshop) oder beim Fußballspiel im örtlichen
Verein erfolgen. Bei bestimmten Themen bereichert es den Unterricht und die
menschlichen Kontakte, Lieder in deutscher und in anderen Heimat-Sprachen zu
singen, z.B. zum Thema Tageszeiten ("Good morning..."), Jahreszeiten ("Ich lieb den
Frühling...") oder Festen ("Jingle bells...", Happy Birthday...")

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Beispiel:
Für den Begegnungsabend haben wir im Deutschkurs den Kanon "Bruder Jakob"
gelernt. Alle sangen begeistert mit und stellten sogar Versionen in ihrer
Muttersprache vor. siehe Arbeitsblatt www.deutschkurs-asylbewerber.de / Tipps

Bruder Jakob: Türkisch                                            Arabisch
Tembel çocuk, tembel çocuk,                            ‫نسح يوخ‬, ‫نسح يوخ‬
Haydi kalk, haydi kalk!                                ‫وسعن ديز‬, ‫وسعن ديز‬
İşte sabah oldu, işte sabah oldu,    ‫انسوقان برضي ىتح‬, ‫انسوقان برضي ىتح‬
Gün doğdu, gün doğdu.                               ‫وقيفن داع‬, ‫وقيفن داع‬

2.7. Lesen und Schreiben
Bei jedem Thema besteht eine Möglichkeit, in die vorgesehenen Leerzeilen bzw.
Leerräume im Arbeitsheft das Gelernte in der ICH- und DU-Phase nach dem
Leseverstehen zu schreiben. Über den Bildern und neuen Vokabeln können auch
Notizen in der eigenen Muttersprache geschrieben werden. Bewusst wurden der
Zeilenabstand auf den Arbeitsblättern größer bemessen und die Größe der Schrift
sowie die Papierqualität den Anforderungen angepasst. Zu beachten ist dabei, dass
die Aufnahmekapazität begrenzt ist. 8-10 neue Vokabeln sollten (vor allem in der
Schule) zunächst ausreichen.
Es macht Sinn, zu jedem Substantiv gleich den Artikel mitzulernen. Häufiges
Wiederholen aber auch Pausen zwischendurch (Musik, Bewegung, Essen und
Trinken) fördern die Behaltensleistung.
Hilfreich zum Buchstabieren ist das Alphabet. Wir bieten neben einem (kreativen)
Tier-ABC auch ein ABC an (Seite 46), in dem die Wörter aus der Umwelt der
Asylbewerber genommen sind und das deutsche und englische Wort mit dem
gleichen Anlaut beginnt. Bitte beachten Sie, dass Sie beim Lautieren die Laute
aussprechen (m statt emm) – Infos dazu auch im Basisheft LESEN-SCHREIBEN-
RECHNEN, das sich als Vor- oder Begleitkurs zum Arbeitsheft anbietet.
Eine gute Zusammenfassung eines Themas gelingt mit der sog. ABC-Liste nach
Vera Birkenbihl (siehe Downloads). Dabei sollen nach Abschluss eines Themas alle
möglichen Begriffe in einer ABC-Liste bzw. auf einer Flip-Chart noch einmal
wiederholt und notiert werden. Zusatzblätter mit Bild- und Wortkarten in Deutsch und
auch in der eigenen Muttersprache, Infoblätter oder Hausaufgaben können auch in
einem zusätzlichen Schnellhefter oder Heft gesammelt werden.
Beispiel: Thema 5.5 Einkaufen: Mein Einkaufszettel

2.8. Anwenden des Gelernten vor Ort - "Deutschkurs-Outside"
Das Aufsuchen der realen Orte, die im Sprachunterricht gespiegelt wurden, ist die
logische Folgerung und gilt als die Anwendung in der Praxis, wobei die Sprachkurs-
Lehrer und ihre Helfer das sichere Auftreten durch ihre Anwesenheit unterstützen. In
der Lehrerhandreichung empfehlen wir solche Lernorte: Örtliche Bücherei,
Supermarkt, Apotheke, Behörde im Rathaus, Betrieb, Kirche, Moschee, Bücherei,
Bushaltestelle, Geldautomat, Ampelanlage, Fahrradparcours usw. - Neben originalen
Orten kann auch eine Begegnung mit originalen Personen geplant werden, z.B.
Bürgermeister, Arzt, Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht, um Personen persönlich
kennenzulernen und Sachverhalte zu erfahren und einzuüben (Verhalten zum
Brandschutz, verkehrssicheres Radfahren, Mülltrennung...)
Bilder zur Unterrichtseinheit "Gefahren beim Baden im Baggersee" (nächste Seite)

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