LEITFADEN FÜR NACHHALTIGE VERANSTALTUNGEN - Faire Events in Trier HANDREICHUNG FÜR VERANSTALTENDE

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LEITFADEN FÜR NACHHALTIGE VERANSTALTUNGEN - Faire Events in Trier HANDREICHUNG FÜR VERANSTALTENDE
LEITFADEN FÜR NACHHALTIGE
 VERANSTALTUNGEN
 Faire Events in Trier

                         HANDREICHUNG FÜR VERANSTALTENDE

www.trier.de
LEITFADEN FÜR NACHHALTIGE VERANSTALTUNGEN - Faire Events in Trier HANDREICHUNG FÜR VERANSTALTENDE
INHALT
GRUSSWORTE                                       S. 1

01 | TIPPS ZUM EINSTIEG                          S. 3
Einleitung Lokale Agenda 21                      S. 4
Reduce, Reuse, Recycle!                          S. 6

02 | LEITFADEN                                   S. 7
Ein weiterer Schritt zu einer klimaneutralen,    S. 8
bunten und inklusiven Stadt Trier
        Mobilität & Anreise                      S. 9
        Energie + Wasser                        S. 11
        Catering                                S. 13
        Waste Management                        S. 17
        Dekoration + Gastgeschenke              S. 19
        Beschaffung + Drucksachen               S. 21
        Inklusion + Diversity                   S. 23
        Exkurs: Digitale Events                 S. 26
        Kommunikation + Werbung                 S. 27

Checkliste: An alles gedacht?                   S. 29

03 | WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN               S. 36
Siegel-Übersicht                                S. 37
Ansprechpersonen + Institutionen                S. 43

BILDNACHWEIS | LIZENZEN                         S. 44
IMPRESSUM                                       S. 45
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01 | GRUßWORTE

                     Grußwort
                     Liebe Triererinnen und Trierer,

                     Feste und Feiern sind für eine Stadt wichtige Zeichen der Lebendig-
                     keit, bieten ein Forum zur Begegnung und schaffen Räume, um die
                     Identifikation mit der eigenen Stadt zu stärken. Sie finden als Groß-
                     veranstaltungen mit vielen tausend Gästen, aber auch auf Stadtteil-
                     ebene und als Straßenfeste statt. In Trier bespielen sie den öffentli-
                     chen Raum und inszenieren das Welterbe. Sie sind Auftrittsort für die
                     Trierer Kulturszene sowie für Künstlerinnen und Künstler aus aller
                     Welt. Und sie haben - wie alle Aktivitäten in der Stadt - einen CO2-
                     Fußabdruck, der ihre Nachhaltigkeit beschreibt und messbar macht.

                     Zum Feiern mit gutem Gewissen gehört also auch die Auseinander-
                     setzung mit der Nachhaltigkeit, mit den Auswirkungen der Veranstal-
                     tungen auf Klima und Umwelt. Hierzu haben sich vor zwei Jahren
                     unter Federführung der Trier Tourismus und Marketing GmbH die
                     Veranstaltenden mit der Trierer Umweltexpertise zusammengetan
ELVIRA GARBES,       und einen Ansatz entwickelt, wie die Nachhaltigkeit bei Veranstaltun-
BÜRGERMEISTERIN      gen mehr Aufmerksamkeit gewinnen kann. Vordergründig war nicht,
                     überregional etablierte Umweltsiegel einzuführen, sondern vielmehr
                     einen eigenen Trierer Weg zu beschreiten. Aus der Analyse von
                     Nachhaltigkeitsstrategien aus ganz Deutschland wurden geeignete
                     Maßnahmen für Trier entwickelt, die nun in einem Leitfaden für
                     Nachhaltige Veranstaltungen zusammengefasst sind.

                     Dieser Leitfaden wurde von der Lokalen Agenda 21 gemeinsam mit
                     der Trier Tourismus und Marketing GmbH und der Stadt Trier zusam-
                     mengestellt und soll in einem ersten Schritt inspirieren und motivie-
                     ren, weitere Schritte zu nachhaltigeren Veranstaltungen zu gehen. Er
                     ist bewusst nicht auf Auflagen oder Verbote ausgelegt, sondern soll
                     Orientierung geben und nachhaltigeres Agieren in der Planung und
                     Durchführung von Veranstaltungen in Trier fördern. Damit das insge-
                     samt ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimafreundliche-
                     ren Trier wird, sind aber auch die Teilnehmenden und Gäste der Ver-
                     anstaltungen gefragt. Denn dieser Leitfaden zeigt: Mit den richtigen
                     Ansätzen ist vieles möglich, um Klima und Umwelt zu schützen. Das
                     kann uns aber jedoch nur gemeinsam gelingen.

                     Ich danke allen sehr herzlich, die an diesem Leitfaden mitgewirkt ha-
                     ben, und wünsche uns in Trier tolle Feiern, Feste und Veranstaltun-
                     gen, die wir mit gutem Gewissen begehen können.

                     Elvira Garbes
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GRUSSWORTE | 02

Grußwort
Liebe Triererinnen und Trierer,

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema für das Stadtmarketing und hat
auch für die Organisation von Veranstaltungen seit Jahren eine stei-
gende Bedeutung. Jedes Jahr werden in Trier tausende Veranstal-
tungen organisiert und durchgeführt. Diese wirken sich auf die Um-
welt und das Klima aus. Die Interessen der Umwelt und die damit
verbundene Nachhaltigkeit sollten bei der gesamten Wertschöp-
fungskette von der Planung bis zur Umsetzung von Veranstaltungen
berücksichtigt werden.

Aber wie lassen sich öko-faire Veranstaltungen umsetzen und damit
die Brücke von der Theorie zur Praxis zu schlagen? Eine Grundlage
hierfür bietet dieser von der Stadt Trier, der Lokalen Agenda 21 und
der Trier Tourismus und Marketing GmbH herausgegebene Leitfa-
den, der gemeinsam mit Triers Veranstaltenden entwickelt wurde.
Als Veranstaltende, egal ob privat oder öffentlich, erhalten Sie mit   NORBERT KÄTHLER,
dem Leitfaden Tipps und Anregungen, um den ökologischen Fußab-         GESCHÄFTSFÜHRER TRIER TOURISMUS
druck Ihrer Veranstaltung zu reduzieren. Die praxisnahen Hilfestel-    UND MARKETING GMBH (TTM)
lungen reichen von der klimafreundlichen Anreise, über das Catering
bis zum Müllmanagement sowie zur energieeffizienten Veranstal-
tungstechnik. Darüber hinaus werden auch die Themen „Inklusion“
und „Vielfalt“ aufgegriffen.

Die Trier Tourismus und Marketing GmbH wird als größte Open-Air-
Veranstalterin der Region zukünftig ihre Veranstaltungen noch
ökofairer planen und organisieren. Seien auch Sie mit Ihrer Veran-
staltung dabei – gemeinsam für ein nachhaltiges Trier!

Norbert Käthler
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03

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        TIPPS ZUM EINSTIEG
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NACHHALTIG VERANSTALTEN
Klimafreundlich, fair und wirtschaftlich

Liebe Triererinnen und Trierer,

dass Trier eine wahre Weltstadt ist und stets war, das
ist unbestritten: Heimat kluger Köpfe und großer Ideen
im Herzen von Europa, geprägt von Austausch und In-
spiration über Grenzen hinweg. Das Trier, in dem wir
heute leben und feiern, ist also untrennbar Teil der
Einen Welt – einem komplexen Geflecht aus globalen
Beziehungen, Partnerschaften und damit auch Verant-
wortungen. Jedes Fest, jede Feier hier vor Ort hat glo-
bale Auswirkungen und ist damit unweigerlich auf die
ein oder andere Weise mit dringenden Problemstellun-
gen unserer Zeit verbunden.

Das fängt bereits auf unseren Tellern an. Rindfleisch
aus Argentinien, Avocados aus Mexiko, Tomaten aus
Spanien, Möhren aus Israel; was bei uns selbstver-
ständlich nebeneinander auf dem Buffet Platz findet,
hat oftmals eine halbe Weltreise hinter sich. Unsicht-
bar dabei sind die Auswirkungen in den Anbaugebie-
ten, etwa die durch riesige Plantagen ausgelöste
Grundwasserkonkurrenz mit der einheimischen Bevöl-
kerung. Ähnlich sieht es mit so gut wie allen anderen     „Es braucht wirksame Maßnahmen,
Puzzle-Teilen im größeren Bild moderner Events aus:                 getreu dem Motto:
Arbeitsbekleidung reist von der Baumwolle bis zum              Global Denken, Lokal Handeln“
Hemd für jeden einzelnen Verarbeitungsschritt auf ei-
nen anderen Kontinent, entstehender Plastikmüll lan-
det in den Weltmeeren und von dort letztlich wieder       Doch der in diesem Leitfaden bestimmende Begriff
auf unserem Grill – und in unserem Magen. Viele die-      von Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht allein auf Res-
ser Umwelt-, und in der Konsequenz auch Klima-            sourcenschonung und Klimagerechtigkeit. Der Blick
Aspekte, sind in den letzten Jahren in der Öffentlich-    muss unweigerlich auch in Richtung von Aspekten so-
keit präsenter, bewusster geworden. Und doch              zialer Nachhaltigkeit gehen. Arbeitende in Anbaulän-
braucht es umso mehr wirksame Maßnahmen, getreu           dern, insbesondere im Globalen Süden, erhalten auf-
unserem Vereinsmotto Global Denken, Lokal Handeln.        grund niedrigster Einkaufspreise für Lebensmittel
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05 | TIPPS ZUM EINSTIEG

und Rohstoffe kaum existenzsichernde Löhne. Zeit-
gleich können sich vor Ort viele Leute den Besuch von
Veranstaltungen nicht mehr leisten, weil Eintrittspreise
                                                                   DIE KRISE ALS CHANCE
zu hoch oder qualitativ hochwertige Produkte zu teuer
sind. Und nicht zuletzt kämpft die Kultur- und Veran-      Die CoViD-19-Pandemie und ihre immensen glo-
staltungsbranche selbst seit Beginn der CoViD-19-          balen und lokalen Folgen werden die Art und
Pandemie ums Überleben.                                    Weise, wie wir als Menschen zusammen feiern
                                                           und kommunizieren, mit Sicherheit verändern.
Zugegeben: Diese vielen Herausforderungen könnten          Doch abseits von der Ungewohntheit physischer
uns durchaus dazu bringen, den Kopf gemeinschaftlich       Nähe und dem langen Fehlen von großen Events
in den Sand zu stecken. Doch stattdessen möchten wir       bietet dieser für uns alle spürbare Einschnitt auch
mit diesem Leitfaden konkrete Impulse geben, um Din-       große Chancen.
ge zu verändern. Nicht alles auf einmal, sondern eins
nach dem anderen. Global gedacht und lokal gehan-          Der lange herbeigesehnte Re-Start bietet eine
delt – und zwar in der Überzeugung, dass wir als Ge-       einzigartige Möglichkeit, neu anzufangen und
meinschaft nur durch Kooperation und ein gutes Mitei-      Veranstaltungen neu zu denken: Ökologischer,
nander vor Ort und weltweit krisenfest werden. Wenn        fairer und auch wirtschaftlich krisenfest. Dazu
wir dafür sorgen, dass es anderen gut geht, können die     gehört auch, aus der Krisenzeit zu lernen und et-
anderen mit uns daran arbeiten, dass es uns gemein-        wa das große Potential digitaler und hybrider
sam noch besser geht.                                      Veranstaltungen weiterhin zu nutzen - und so die
                                                           Teilnahme neuer Zielgruppen überhaupt erst
Lassen Sie uns gemeinsam anfangen und Stück für            möglich zu machen.
Stück nachhaltige Events in unserem Trier schaffen. Für
eine Eine Welt-Stadt mit Zukunft!                          Auch der in Politik und öffentlichem Diskurs oft
                                                           diskutierte Begriff der Solidarität, des Rücksicht-
Sophie Lungershausen                                       nehmens auf andere Lebenslagen und Bedürfnis-
Geschäftsführerin Lokale Agenda 21 Trier e.V.              se muss Teil eines nachhaltig ausgerichteten Wie-
                                                           deranfangs sein. Solidarisch gestaffelte Beiträge
                                                           und Eintrittspreise, gemeinschaftsbasierte Wirt-
                                                           schafts– und Finanzierungsmodelle; all das kann
                                                           konkret zu einer krisenfesteren Branche beitra-
                                                           gen, die Veranstaltungsausfälle verkraften und
                                                           Menschen befähigen kann.

                                                           Die Ansätze sind da, ebenso die richtige Zeit - nun
                                                           ist es an uns, den Re-Start im Zeichen von ambiti-
                                                           oniertem Engagement für Klima und Menschen-
                                                           rechte zu realisieren.
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TIPPS ZUM EINSTIEG | 06

REDUCE, REUSE, RECYCLE!

Bei jeder Veranstaltung entstehen Umwelt- und        Recycle
soziale Auswirkungen durch Emissionen und Res-
sourcenverbrauch und -verschwendung. Das lässt       Was passiert mit dem Produkt am Ende seines
sich nie ganz vermeiden, aber reduzieren.            Lebenszyklus? Kann es zu anderen Produkten
                                                     umgenutzt oder weiterverarbeitet werden? Ist
Generell empfehlen wir, bei jedem eingesetzten
                                                     es rückstandsfrei biologisch abbaubar? Oder eig-
Produkt dem Leitsatz Reduce – Reuse – Recycle zu
                                                     net es sich nur noch zur thermischen Verwer-
folgen:
                                                     tung, also zur Energiegewinnung durch Verbren-
                                                     nen?
Reduce (Reduzieren)
                                                     Diese Strategie können Sie auch auf andere Pro-
Wird das Produkt wirklich und in der geplanten       zesse übertragen, zum Beispiel auf die Anreise.
Menge benötigt? Ist der zu erwartende Mehrwert       Auch hier geht es um Vermeidung,
größer als der faktische Ressourceneinsatz? Wenn     (gemeinsame) Mehrfachnutzung und, wenn es
das Produkt benötigt wird, gibt es umwelt- und       sich nicht vermeiden lässt, um Kompensation:
sozialverträglichere Alternativen? Kann auch mit
einer kleineren Menge der gewünschte Effekt er-      Reduce: Wie kann ich Autofahrten zu und von
zielt werden?                                        meiner Veranstaltung vermeiden?

                                                     Reuse: Wie kann ich meine Gäste dazu bringen,
Reuse (Wiederverwenden)
                                                     gemeinsam anzureisen?
Kann das Produkt mehrfach verwendet werden?
                                                     Recycle: Wie kann ich entstandene Emissionen
Besteht die Möglichkeit, die zu erwartende Le-
                                                     kompensieren, damit mein klimaschädliches
bensdauer des Produktes zu verlängern? Kann das
                                                     Handeln anderswo klimafreundlich und sozial
Produkt vielleicht sogar aus bereits genutzten Ma-
                                                     verträglich ausgeglichen wird?
terialien hergestellt werden? Taschen aus LKW-
Plane sind eines von vielen Beispielen.              Bei Lebensmittelabfällen könnte das hingegen
                                                     so aussehen:

                                                     Reduce: Kann ich Lebensmittelabfälle durch effi-
                                                     zientere Planung oder ein saisonal & regional
                                                     attraktiveres Angebot vermeiden?

                                                     Reuse: Kann ich übrig gebliebene Speisen wei-
                                                     terverwenden oder weitergeben?

                                                     Recycle: Kann ich nicht vermeidbare Lebens-
                                                     mittelabfälle noch zur Energiegewinnung (zum
                                                     Beispiel durch Bio-Gas) nutzen?
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07

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             LEITFADEN
EIN WEITERER SCHRITT ZU EINER KLIMANEUTRALEN,
BUNTEN UND INKLUSIVEN STADT TRIER
Der Leitfaden für Nachhaltige Veranstaltungen ist ein        Bild hier einfügen

Gemeinschaftswerk der Stadtverwaltung Trier, der
Trier Tourismus und Marketing GmbH und der Lokalen
Agenda 21 Trier e.V. Diese Kooperation ist hervorge-
gangen aus dem Gemeinschaftsprojekt Aktionsplan
Entwicklungspolitik der Stadt Trier, der 2019 vorge-
stellt wurde, und widmet sich dem gemeinsamen Ziel,
eine klimaneutrale und faire Stadt Trier zu schaffen.

Der Leitfaden ist unsere Hilfestellung für Sie, Veranstal-
tungen aller Art – von der Tagung bis zum Straßenfest
– umweltfreundlicher, sozial gerechter und auch wirt-
schaftlich nachhaltiger zu gestalten. Wir haben uns
bemüht, aus unseren eigenen Erfahrungen als Veran-
staltende möglichst praxisnahe Hinweise und Tipps zu
geben, worauf Sie bei der Planung und Durchführung
Ihrer Veranstaltungen achten können. Wenn Sie zu
einzelnen Punkten mehr wissen, sich austauschen oder
mit anderen Veranstaltenden vernetzen möchten,
wenden Sie sich gerne an uns – die jeweiligen An-
sprechpersonen finden Sie am Ende des Dokuments.

 Tipp: Weiter hinten finden Sie eine Checkliste, die         Auf www.fairweg.info finden Sie, eingebettet in die
 Ihnen hilft, auf ökologische und soziale Kriterien          Karte von morgen, Unternehmen und Initiativen aus
 bei Ihrer Veranstaltungsplanung zu achten!                  der Region, die Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Maß-
                                                             nahmen behilflich sein können.

Uns ist es wichtig, dass wir unser Wissen teilen und als     Das Portal ist außerdem auf Zusammenarbeit ausge-
Veranstaltende zusammenarbeiten. Deswegen haben              legt: Wenn Sie weitere Unternehmen und Initiativen
wir zusätzlich zu diesem Leitfaden unter der Federfüh-       kennen, von der andere Veranstaltende profitieren
rung der Lokalen Agenda 21 in enger Zusammenarbeit           könnten, zögern Sie bitte nicht, diese auf der Karte
mit unseren fördergebenden Organisationen das Por-           einzutragen und mit geeigneten Schlagworten zu
tal FairWeg ins Leben gerufen.                               versehen. Die Lokale Agenda 21 hilft Ihnen gerne
                                                             dabei.
09 | MOBILITÄT + ANREISE

KLIMAFREUNDLICH VON A NACH B

    MOBILITÄT + ANREISE

Die An- und Abreise sind entscheidende Faktoren für     •     Das Geoportal der Stadt Trier bietet Ihnen die
die Umweltauswirkungen Ihrer Veranstaltung. Insbe-            Möglichkeit, u.a. Bushaltestellen, Fahrradpark-
sondere durch die individuelle Anreise mit dem Auto           plätze, Park & Ride-Angebote oder E-Bike-
entstehen hohe Umweltbelastungen. Das Ziel in die-            Ladestationen auf der Karte einzublenden und
sem Themenfeld ist, Ihren Gästen die Anreise mit dem          einen individuellen Kartenausschnitt für Ihre
Rad, zu Fuß sowie mit dem öffentlichen Nahverkehr zu          Veranstaltung mit Link und QR-Code zu erstel-
erleichtern und klimaschädliche Fahrten weitestge-            len.
hend zu vermeiden. Im Folgenden werden Möglichkei-      •     Über openstreetmap.org können Sie Wegbe-
ten aufgezeigt, wie Anreize zur umweltfreundlicheren          schreibungen fürs Fahrrad und zu Fuß erstellen
Anreise gesetzt werden können. So schützen Sie und            und zum Beispiel als Screenshot in Ihre Wer-
Ihre Gäste das Klima und letztere könnten sogar die           bung einbinden.
Freiheit gewinnen, auf ein Getränk mehr zu bleiben.
                                                        Bieten Sie ein Kombi-Ticket an?
Geben Sie Ihren Gästen umweltfreundlichere Wegbe-
schreibungen mit?                                       •     Mit einem Kombi-Ticket können Ihre Gäste ihr
                                                              Veranstaltungs-Ticket auch als Tages-Ticket für
•     Damit Ihre Veranstaltung klimafreundlicher              den gesamten VRT nutzen.
      wird, können Sie die Gäste aktiv mit einbinden,   •     Kommunizieren Sie den Mehrwert an Ihre Gäs-
      indem Sie sie bitten mit Bus, Bahn, Rad oder zu         te, so können Sie die geringen Kosten (etwa
      Fuß anzureisen.                                         0,70€ pro Ticket) gegebenenfalls auch auf sie
•     Denken Sie den Weg von Bus und Bahn ausge-              umlegen.
      hend: Benennen Sie die nächstgelegenen Halte-
      stellen und die Linien, die aus verschiedenen     Bieten Sie genügend Stellplätze für Fahrräder an?
      Richtungen zu Ihnen fahren, am besten mit Tak-
      tung.                                             •     Auf einen Autoparkplatz passen bequem acht
•     Um die Anreise mit dem Fahrrad attraktiver zu           Fahrräder. Reservieren Sie 10 Parkplätze
      machen, können Sie auf Fahrradwege und na-              für Fahrräder, können dort schon 80 Personen
      hegelegene Stellplätze für Fahrräder hinweisen.         stehen. Bei 1,4 Personen durchschnittlich pro
                                                              Auto wären es sonst nur 14.
10

•     Bei familienfreundlichen Veranstaltungen soll-    Im Veranstaltungsteam selbst bietet es sich ebenfalls
      ten Sie auf ausreichend Platz für Lastenräder     an Fahrgemeinschaften zu bilden, falls ein Veranstal-
      und Kinderwagen achten.                           tungsort nicht zentral erreichbar ist. Nutzen Sie Car-
•     Weisen Sie auf umliegende Stellplätze hin, zum    sharing oder ähnliche Angebote für Ihre Fahrwege.
      Beispiel über das Geoportal der Stadt
      Trier. (Verkehr & Mobilität – Parken - Fahr-      Anreise für alle!
      radabstellanlagen)                                Idealerweise sind Ihre Wegbeschreibungen und Park-
•     Ihre Gäste sind eher bereit, das Auto stehen zu   platzhinweise barrierefrei. Ist dies nicht der Fall, wei-
      lassen, wenn sie ihr Fahrrad am Veranstal-        sen Sie bitte darauf hin. Weitergehende Infos zum The-
      tungsort sicher abstellen können. Am Bahnhof      ma Barrierefreiheit und Inklusion finden Sie im Kapi-
      und an der Porta Nigra gibt es Fahrradgaragen,    tel Inklusion und Diversity.
      die überdacht und gesichert sind. Im Geoportal
      finden Sie sie unter „Fahrradgaragen“. Mehr
      Infos gibt es außerdem bei den Stadtwerken        Anlaufstellen
      Trier.                                            Infrastruktur
                                                        •      Das Geoportal der Stadt Trier bietet die Mög-
Schaffen Sie Möglichkeiten, wie Ihre Gäste gemein-             lichkeit die verschiedenen bedarfsorientierten
sam anreisen können?                                           Infrastrukturen der Stadt Trier zu zeigen, wie
                                                               z.B. Stellplätze für Räder oder Autos (http://
•     Bei größeren Gruppen oder schlecht erreichba-            geoportal.trier.de/trier/)
      ren Veranstaltungsorten bietet sich ein Shuttle   •      Stadtwerke Trier (www.swt.de)
      -Service mit angemietetem Bus vom nächsten        •      Park & Ride Plätze der Stadt Trier
      Bahnhof oder ein Anruf-Sammel-Taxi an.                      www.trier.de/umwelt-verkehr/parken/park-
•     Damit sich Ihre Gäste leichter zu einer gemein-             ride/
      samen Anreise verabreden können, können Sie
      beispielsweise ein Forum, eine Facebook-          Anfahrt
      Gruppe oder öffentliche Pads erstellen. Auch      •    Unter www.vrt-info.de erhalten Sie nähere In-
      der Hinweis auf Etherpad oder padlet.com               formationen zur Anfahrt mit den öffentlichen
      kann helfen.                                           Verkehrsmitteln und zum Kombi-Ticket.
•     Park&Ride-Parkplätze können Ihre Gäste hier       •    Mitfahrzentralen:
      auf der Website der Stadt Trier finden.                BlaBlaCar oder Hunderttausend.de

Anreise für Acts und Ausstellende                       Organisation
                                                        •    Öffentliche Pads, zum Beispiel zur Erstellung
Auch Ihre Ausstellende müssen anreisen und das               digitaler schwarzer Bretter:
meist mit viel Gepäck. Sie könnten Möglichkeiten zu            Etherpad oder padlet.com
Kontakten unter den Ausstellende bieten, sodass die-
se die Möglichkeit zum Bilden von Fahrgemein-           CarSharing
schaften haben. So können Emissionen eingespart         •    Übersicht über Carsharing in Trier mit verschie-
werden und alle benötigten Materialen zum Veran-             denen Angeboten:
staltungsort gebracht werden. Machen Sie ortsfrem-           https://www.dein-carsharing.de/stadt/
de Acts und Ausstellende auf die Angebote des                trier.html
öffentlichen Nah- und Fernverkehrs aufmerksam.          •    Stadtmobil Trier (https://trier.stadtmobil.de)
11 | ENERGIE + WASSER

VOLLE ENERGIE FÜR DIE ZUKUNFT

    ENERGIE + WASSER

Strom, Heizung und Wasser sind drei wesentliche Be-        •     Geräte auszuleihen und gemeinsam mit ande-
standteile der meisten Veranstaltungen, die für erheb-           ren zu nutzen spart nicht nur die Anschaffungs-
liche CO2-Emissionen sorgen – und auch für erhebli-              kosten und damit die Herstellungskosten für
che direkte Kosten. Es lohnt sich also zu schauen, wo            mehrere Geräte, sondern auch den Lagerraum.
Sparpotentiale liegen.                                           Gerade für Veranstaltungstechnik gibt es eine
                                                                 umfangreiches Ausleih-Auswahl bei verschiede-
Strom wird zu immer größeren Anteilen aus erneuer-               nen Angeboten.
baren Energien wie Photovoltaik, Wind- und Wasser-
kraft oder Biogas gewonnen. Dennoch ist der Anteil an      Tipp: Warum nicht eine Ausleih-Kooperation mit meh-
problematischen Energieträgern wie Kohle oder              reren Veranstaltenden gründen? So können Sie sich
Atomstrom noch immer viel zu hoch. Damit erneuer-          die Kosten mit anderen teilen!
bare Energien den Energiebedarf decken können, ist
es wichtig, den Bedarf durch effiziente Technologien
und smarte Lösungen zu reduzieren.                         CO2-Abdruck berechnen

Auch für die Aufbereitung und Bereitstellung von           Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie groß die
Trinkwasser werden erhebliche Mengen an Strom be-          ökologischen Auswirkungen Ihrer Veranstaltung tat-
nötigt. Bei den knappen Süßwasservorräten, die sich        sächlich sind, können Sie zum Beispiel über KlimAktiv
durch zunehmende Dürren und einen steigenden               den CO2-Abdruck Ihrer Veranstaltung relativ genau
Wasserbedarf in der Wirtschaft weiter verknappen, ist      berechnen. So erhalten Sie einen Überblick über Ihren
es wichtig, unseren Wasserverbrauch zu reduzieren,         Verbrauch und Ihre Einsparpotentiale!
wo es geht.
                                                           Stromverbrauch reduzieren
Neu anschaffen oder weiter nutzen?
                                                           •     LED-Technik ist um ein Vielfaches energieeffizi-
•     Ein altes Gerät einfach durch ein neues erset-             enter als herkömmliche Leuchtmittel und ein
      zen? Eine Berechnung, ob sich dies wirklich ren-           einfacher Weg, um schnell Kosten zu sparen.
      tiert, lohnt sich. Neuere Geräte sind oft energie-         Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie die Zahl
      effizienter, aber auch ihre Herstellung benötigt           der Leuchtmittel konstant halten!
      Ressourcen, deren Einsatz sich erst im Laufe der     •     Digitale Schaltnetzteile in den Endstufen senken
      Lebensdauer amortisieren muss.                             den Energiebedarf Ihrer Beschallungsanlage.
12

•    Funkmikrofone mit aufladbaren Akkus sorgen          •     Anstelle von Chemietoiletten, deren Einsatz
     für geringere wiederkehrende Kosten und ver-              ebenfalls viel Wasser verbraucht, können Sie
     bessern die Öko-Bilanz, da weniger Batterien              umweltfreundlichere Kompost-Toiletten aufstel-
     hergestellt werden müssen. Achten Sie hier auf            len. Die Fäkalien werden dabei geruchsfrei ge-
     Langlebigkeit: Menschenrechtsverletzungen bei             sammelt und im Anschluss zu Komposterde
     der Gewinnung von Lithium sind leider an der              kompostiert.
     Tagesordnung!                                       •     Um unsere Gewässer zu schonen, lohnt sich der
•    Bei Indoor-Veranstaltungen sollte die Raum-               Einsatz von umweltschonenden und biologisch
     temperatur nicht über 20°C geheizt oder 6°C               abbaubaren Reinigungsmitteln. Sie können bei
     unter die Außentemperatur gekühlt werden.                 Ihrem Spül- oder Putzteam anfragen, ob dies
•    Der Wechsel zu echten Ökostrom-Angeboten                  möglich ist. Sind Sie selbst dafür verantwortlich,
     ist leicht, kostengünstig und eine der effektivs-         können Sie auf bestimmte Label wie bspw.
     ten Maßnahmen zum Klimaschutz. Sie können                 Ecocert achten.
     nicht nur im Backoffice den Stromanbieter
     wechseln, sondern auch mit den Betreibenden         Anlaufstellen und Links
     des Veranstaltungsortes aushandeln, dass Sie        Allgemein
     dort Ökostrom für Ihre Veranstaltung beziehen       •     Angebote, bei denen Sie Produkte ausleihen
     können.                                                   können, finden Sie unter www.fairweg.info
•    Wenn der Veranstaltungsort keinen Ökostrom          •     CO2-Abdruck berechnen:
     bezieht, könnten Sie auch eine Ausgleichszah-               https://uba.co2-rechner.de/de_DE/
     lung       durch     RECS-Zertifikate     leisten           https://event.co2ckpit.de/de_DE/
     (Hintergrundinfos gibt es im Unterkapitel Aus-      •     Klimafreundliche Produkte aller Kategorien fin-
     gleichszahlungen)                                         den:
                                                                 www.blauer-engel.de / www.ecotopten.de /
Strom selbst produzieren?                                        www.kompass-nachhaltigkeit.de
                                                         •     Zertifizierung für das eigene Umweltmanage-
•    Photovoltaik-Anlagen sind in den vergangenen              mentsystem: www.emas.de
     Jahren deutlich kosteneffizienter geworden und
                                                         Energie
     liefern nahezu emissionsfreien Strom. Mobile
                                                         •     Beratung u.a. zu Energieeffizienz und Förder-
     Anlagen können mittlerweile einen Teil des
                                                               mitteln erhalten Sie bei der Energieagentur RLP:
     Strombedarfs Ihrer Open-Air-Veranstaltung de-
                                                               www.energieagentur.rlp.de
     cken.
                                                         •     Ökostrom-Angebote finden Sie z.B. unter
•    Auch ungewöhnliche Setups wie Fahrradgene-
                                                               https://www.ecotopten.de/strom/oekostrom-
     ratoren oder Tanzmatten können Strom erzeu-
                                                               tarife. Auch die Stadtwerke Trier weiten ihr An-
     gen – zwar nicht viel, aber mit ihnen lassen sich
                                                               gebot an Ökostrom laufend weiter aus.
     Kleinstbühnen oder Fahrradkinos durchführen.
                                                         •     Fahrradkinos in Deutschland:
                                                               www.fahrradkino.org/wer-noch/
Wasserverbrauch reduzieren &
Wasserverschmutzung verringern                           Wasser
                                                         •    Unternehmen, die Kompost-Toiletten verleihen,
•    An Sanitäranlagen können Sie Hinweisschilder             finden Sie auf https://fairweg.info/finden
     für sparsamen Umgang mit Wasser und Ver-            •    Inhaltsstoffe in Reinigungsmitteln:
     brauchsmaterialien,      wie     Recycling-              www.utopia.de/ratgeber/die-schlimmsten-
     Papiertücher, anbringen.                                 inhaltsstoffe-in-reinigungsmitteln/
13 | CATERING

NACHHALTIGKEIT GEHT DURCH DEN MAGEN

    CATERING

Ein paar leckere Häppchen oder gar ein ganzes Menü –       •     Regional angepasste Obst- und Gemüse-Sorten
ein Catering ist immer ein besonderes Erlebnis während           sind meist widerstandsfähiger und benötigen
eines Events. Auch wenn Sie Speisen und Getränke für             daher oft weniger Pestizide und Dünger als kon-
Ihre Gäste anbieten, haben Sie die Möglichkeit viele             ventionelle Sorten.
Nachhaltigkeitsfaktoren zu berücksichtigen.
                                                           •     Insbesondere kleinere lokale Betriebe leisten
Gerade in diesem Bereich hat sich schon sehr viel ge-            einen wichtigen Beitrag für die regionale Wirt-
tan. Es muss nicht immer ein exotisches Angebot sein.            schaft und die Artenvielfalt.
Es gibt bereits ein großes Sortiment an Lebensmitteln,
                                                           •     Auch Ihre Gäste wissen ein saisonales und regi-
die eine gute CO2-Bilanz haben, unter fairen Bedingun-
                                                                 onales Angebot zu schätzen und freuen sich
gen gewonnen wurden und bei deren Gewinnung Res-
                                                                 über Speisen, die es nicht das ganze Jahr über
sourcen geschont werden. Auch gegen die Lebens-
                                                                 zu kaufen gibt!
mittelverschwendung gibt es schon viele Ansätze, denn
pro Gast werden jährlich immer noch etwa 23,6 Kilo-        Vorsicht bei Früchten wie Avocados, Bananen oder
gramm Lebensmittel weggeworfen.                            auch Tomaten: Ihr Anbau ist oft sehr wasserintensiv.
                                                           Häufig kommt es zu Konflikten mit der lokalen Bevöl-
Wie sehr achten Sie auf Regionalität und Saisona-          kerung, der durch die intensive Plantagenwirtschaft
lität?                                                     nicht mehr genügend Trinkwasser zur Verfügung
Idealerweise nutzen Sie bei Ihrem Catering Produkte,       steht. Auch wird für Plantagen oft intakter Regenwald
die aus der Region stammen und gerade Saison haben.        abgeholzt.
Der Anbau im beheizten Treibhaus verursacht hier die
                                                           Tipp: Mit den Webapps Klimatarier & Klimateller kön-
meisten Emissionen. Saisonales Gemüse und Obst aus
dem Freiland haben den geringsten CO2-Abdruck im           nen Sie den CO2-Abdruck Ihres Gerichts individuell
                                                           berechnen!
Vergleich zu Produkten aus dem Treibhaus oder zu im-
portierter Ware.                                           Fair und direkt
Weitere Vorteile regionaler und saisonaler Produkte:       Manche Produkte können Sie nicht aus der Region
•     Kürzere Transportwege verursachen nicht nur          beziehen, sondern müssen importiert bezogen wer-
      weniger Emissionen, die Zutaten bleiben länger       den. Hier können Sie auf biologisch und fair gehandel-
      frisch und auch die Fleischqualität ist bei kürze-   te Produkte achten. So können Sie unterstützen, dass
      ren Transporten höher.                               Produzierenden in den Anbauländern bessere Preise
                                                           und existenzsichernde Löhne gezahlt werden.
14

Je weniger Zwischenstationen mitverdienen, desto bes-              ten verzichten, kann somit ein schmackhaftes
sere Bedingungen können die Produzierenden erzielen –              Angebot zugesichert werden.
das gilt auch für regionale Produkte! Legen Sie daher        •     Vielleicht können Sie auch erst einmal klein
Wert auf persönliche Kontakte und fördern Sie so Di-               starten und beispielsweise mindestens eine
rektvermarktung.                                                   vegane gleichwertige Alternative anbieten.
                                                                   Angenommen, Sie bieten ein Gänge-Menü an,
Vor allem Kaffee, Tee, Kakao und Reis wird mittlerweile
                                                                   so sollten Personen, die vegan oder vegeta-
häufig unter fairen Bedingungen gewonnen, weshalb Sie
                                                                   risch leben, nicht nur auf Beilagen zurückgrei-
hier besonders leicht auf Fairness achten können.
                                                                   fen können.

Achten Sie beim Einkauf auf eine transparente Darstel-
lung der Lieferkette und eine glaubhafte Fairhandels-
                                                                                        HINTERGRUND
Philosophie. Orientierung können beispielsweise die
Siegel von GEPA, dwp / weltpartner, Fairtrade Internati-
onal bieten. Hilfestellung kann hier auch der Wegweiser
                                                             Dass wir zu viel Fleisch konsumieren, ist kein Ge-
durch das Labellabyrinth oder die Initiative Siegelklar-
                                                             heimnis – und ein immenses Problem für den Plane-
heit.de bieten.
                                                             ten. Für die Produktion einer tierischen Kalorie müs-
Tipp: Eine Übersicht über die wichtigsten Siegel fin-        sen (je nach Tierart) mehrere pflanzliche Kalorien
den Sie im Kapitel Siegel-Übersicht.                         und viel Wasser aufgewendet werden. Je mehr Tiere
                                                             wir mästen, desto mehr Platz benötigen wir also für
Bio oder konventionell?                                      die Futtermittelproduktion.
Zwar ist Bio kein Allheilmittel fürs Klima, kann aber        Futtermittel (insbesondere Soja) werden meistens in
durch reduzierten Einsatz von Pestiziden und Dünger zu       Südamerika hergestellt, wofür intakter Regenwald
einer besseren Bodenqualität beitragen. Umgekehrt            abgeholzt wird und es immer wieder zu Landraub
kann auch die konventionelle Landwirtschaft sehr natur-      kommt. Pflanzliche Produkte können also einen
nah sein.                                                    wichtigen Beitrag dazu leisten, dass wir weniger
•     Verzichten Sie allerdings lieber darauf, weitgereis-   Ressourcen für die Lebensmittelherstellung verbrau-
      te Bio-Produkte anstatt regionaler Produkte zu         chen.
      wählen.                                                Achten Sie auf unterschiedliche Bedürfnisse?
•     Transparenz ist hier der Schlüssel: Kaufen Sie,        •     Verschiedene Zielgruppen haben verschiede-
      wenn möglich, von Betrieben, die Sie kennen und              ne Bedürfnisse, was Essen betrifft. Allergien
      deren Produktion Sie sich zeigen lassen können.              und Unverträglichkeiten spielen für viele Per-
      Wenn das nicht geht, können Bio-Siegel eine Ori-             sonen eine Rolle.
      entierung bieten. Achten Sie hier auf möglichst              Halten Sie immer eine Alternative parat – Ihre
      strenge Kriterien wie zum Beispiel von demeter               Gäste werden es Ihnen danken!
      oder Naturland.                                        •     Auch religiöse Belange können Sie in Ihre Pla-
                                                                   nungen einbeziehen. Informieren Sie sich
Bieten Sie vegetarische + vegane Alternativen an?                  schnell im Vorfeld, wann religiöse Feiertage
•    Ein vielseitiges Catering sollte auch vollwertige             oder Fastenzeiten stattfinden und ob Sie zum
      vegetarische und vegane Speisen beinhalten,                  Beispiel Alternativen anbieten können, die
      denn immer mehr Menschen verzichten auf tieri-               koscher oder halal sind. Diese Produkte er-
      sche Produkte. Auch Personen, die zum Beispiel               kennen Sie an einer speziellen Kennzeich-
      aus religiösen Gründen auf bestimmte Fleischsor-             nung.
15 | CATERING

                                                           Was ist mit Milchprodukten?
                                                           •    Bei der Milchproduktion kommen Mensch wie
                                                                Tier meist zu kurz. Durch sehr niedrige Milch-
                                                                preise stammt der überwiegende Anteil der
                                                                Milch aus Massentierhaltung mit einen enorm
                                                                schlechten CO2-Abdruck. Versuchen Sie, kleine-
Tipps für Produktgruppen                                        re Betriebe zu unterstützen und kaufen Sie
Wenn Sie tierische Produkte anbieten, achten Sie auf            auch hier hochwertige Waren aus der Region.
hohe Standards und verzichten Sie auf Massenware.          •    Orientierung für fairere Milchpreise bieten bei-
Ihre Gäste werden die hohe Qualität und den guten               spielsweise die folgenden Siegel: Die faire
Geschmack schätzen – und auf lange Sicht helfen Sie             Milch / fair mellech, Sternenfair, Naturland
den Tierhaltenden, auch wieder mit kleineren Herden             fair, demeter, Bioland.
überleben zu können.                                       •    Mittlerweile gibt es auch viele geeignete
Bio-Siegel können zusätzliche Orientierung bieten.              pflanzliche Alternativen. Insbesondere Milchal-
Das staatliche Tierwohllabel allein ist nicht aussage-          ternativen aus Hafer oder heimischem Soja
kräftig.                                                        sind deutlich klimafreundlicher als tierische
                                                                Milch.
Was ist mit Fleisch?
•     Weißes Fleisch (Geflügel) benötigt weniger           Was ist mit Eiern?
      Energiezufuhr als rotes (Schwein, Rind), weil        •    Bruderhahn-Eier bieten den Erzeugenden eine
      die Tiere das Futter effizienter verwerten.               finanzielle Unterstützung, damit sie die männli-
•     Ideal sind Tiere aus Weidehaltung, die nicht              chen Küken aufziehen und wirtschaftlich nut-
      zusätzlich mit Futtermitteln versorgt werden              zen können, anstatt sie zu schreddern oder zu
      müssen.                                                   vergasen.
•     Wildfleisch ist nicht nur eine regionale Speziali-
      tät von hoher Qualität, sondern hat auch recht       Was ist mit Getränken?
      geringe ökologische Auswirkungen. Sie finden         •    Säfte gibt es immer häufiger aus regionalen
      es bei den Jägerinnen und Jägern aus der Regi-            Streuobstwiesen, die einen wichtigen Beitrag
      on.                                                       zum Erhalt der Biodiversität leisten. Hier kön-
Was ist mit Fisch?                                              nen Sie ebenfalls auf regionale Sorten, oder bei
•     Idealerweise bieten Sie bei Ihrem Catering Fisch          Südfrüchten auf fairen Handel achten.
                                                           •    Für Kaffee, Kakao und Tee können Sie ruhigen
      aus regionalen Zuchten an, wie beispielsweise
      Forelle und Zander.                                       Gewissens hohe Fairhandels-Standards anle-
•     Wenn es andere Sorten sein müssen, achten                 gen, bei diesen Produkten gibt es mittlerweile
      Sie auf Herkunft aus zertifizierten Aquakulturen          eine große Auswahl auf dem Markt.
                                                           •    Neben gesiegelten Produkten finden Sie auch
      (Naturland, Bioland) oder auf unbedenklichen
      Wildfang.                                                 viele kleinere weiterverarbeitende Betriebe,
•     Das MSC-Siegel bietet ein Mindestmaß an öko-              die anstelle eines Siegels auf eine direkte Part-
      logischen Standards, reicht aber nicht aus, um            nerschaft setzen und versuchen, möglichst viel
      Überfischung zu verhindern. Orientierung bie-             Wertschöpfung in den Anbauländern zu er-
      ten hier der Fischatlas des WWF und von                   möglichen.
      Greenpeace.
16

•     Mosel, Saar und Ruwer sind traditionelle          Das Umweltbundesamt gibt im Leitfaden zur Vermei-
      Weinregionen. Ihre Gäste freuen sich über         dung von Lebensmittelabfällen beim Catering prakti-
      regionale Weine und Erzeugnisse – und auch        sche Hilfestellung, damit beim nächsten Mal keine Res-
      das Klima freut sich über kürzere Transport-      te übrig bleiben.
      wege.
•     Beim Bier hat sich einiges getan: Neben regio-    Anlaufstellen und Links
      nalen, nachhaltig engagierten Traditionsbrau-     Allgemein
      ereien gibt es mittlerweile auch viele Hand-      •     Übersicht über Bezugsstellen verschiedener Pro-
      werksbetriebe, die ebenfalls qualitativ hoch-           dukte und Dienstleistungen aus der Region fin-
      wertige Biere mit Zutaten aus der Region lie-           den Sie unter www.fairweg.info
      fern können.                                      •     Siegelübersicht und Erklärungen:
•     Wasser ist wichtig: Sie können Ihren Gästen               https://labelchecker.de/
      kostenloses Trinkwasser anbieten oder darauf              www.siegelklarheit.de
      hinweisen, woher sie welches bekommen.            •     CO2-Bilanz Ihrer Gerichte berechnen:
                                                                www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner
Tipp: Der SWT-Wasserspender und die vielen Refill-              www.klimateller.de
Stationen in Trier sind bereits tolle Ansätze in die-
                                                        Regional, Fair, Direkt
sem Bereich! Letztere finden sie auch unter dem
                                                        •     Ein praktischer Begleiter, auch als Aushang oder
Hashtag #refilll unter Finden auf FairWeg.
                                                              Gastgeschenk: Unser FairWeg-Saisonkalender
                                                              (www.fairweg.info/saisonkalender/)
Was ist mit Öl und Fett?
                                                        •     Die Basis-Beiträge auf dem FairWeg-Blog geben
Auch hier gibt es regionale Produkte, wie zum Bei-
                                                              Überblick in verschiedene Themen.
spiel Raps-, Leinsamen- und Sonnenblumenöl.
                                                              (www.fairweg.info/verstehen)
Es gibt kein nachhaltiges Palmöl, denn die Trans-
portwege und der Flächenbedarf (meist im Regen-         Fleisch, Milch & Fisch
wald) sind immer immens.                                •      Regionale Wildbret -Anbieter: Suchfunktion auf
Nach dem Essen                                                 www.wild-auf-wild.de
                                                        •      Fischratgeber:
Kalkulieren Sie nicht übermäßig: Es muss nicht bis
                                                               https://fischratgeber.wwf.de/
zur letzten Minute alles vorhanden sein. Überschüs-
                                                               www.greenpeace.de (Suchbegriff Fischratgeber)
sige Lebensmittel sind nicht nur ein großes Umwelt-
problem, sondern auch eine finanzielle Belastung!       Nach dem Essen
                                                        •     TooGoodToGo: www.toogoodtogo.de
Wenn doch Essen übrig bleibt:                           •     Tafel: www.skf-trier.de/index.php/direkt-zu/
•   Gegen Ende der Veranstaltung können Sie                   trierer-tafel.html
    eine Happy Hour anbieten und die Restbe-            •     Foodsharing: www.foodsharing.de/fuer-
    stände verkaufen, damit keine Lebensmittel                unternehmen
    übrig bleiben.                                      •     Küche für alle in Trier: www.facebook.com/
•   Bei TooGoodToGo können Sie online übrig                   trierkuefa
    geblieben Gerichte an Selbstabholende ver-          •     UBA-Leitfaden Vermeidung von Lebensmittelab-
    kaufen.                                                   fällen beim Catering:
•   Die Tafeln und Foodsharing helfen Ihnen,                    https://www.umweltbundesamt.de/
    noch genießbare Lebensmittel weiter zu ver-                 publikationen/leitfaden-vermeidung-von-
    teilen.                                                     lebensmittelabfaellen-beim
17 | WASTE MANAGEMENT

WOHIN MIT DEM, DAS ÜBRIG BLEIBT?

  WASTE MANAGEMENT

Müll fällt bei jeder Veranstaltung an: Ein Teil davon      Stoffe, die in Haushalten entstehen. Was genau zu
lässt sich vermeiden, ein Teil nur schwer. Eine nachhal-   Problemabfällen gehört und wie Sie damit umgehen,
tige Abfallwirtschaft schont nicht nur die Ressourcen,     erfahren Sie ebenfalls beim A.R.T.
sondern dient gleichzeitig dem Klimaschutz und senkt
auf lange Sicht auch wiederkehrende Kosten. Müllver-       Nutzen Sie Mehrwegartikel?
meidung und Mülltrennung sind hier die entscheiden-        Verpackungen und andere Einwegartikel wie Geschirr
den Faktoren auf dem Weg zu einer nachhaltigeren           aus Papier oder Plastik stellen eine massive Belastung
Veranstaltung.                                             unserer Umwelt dar. Da Einwegartikel aus Kunststoff
                                                           ab dem 03. Juli 2021 verboten sind, lohnt es sich in ein
Bieten Sie genügend Möglichkeiten                          Mehrwegkonzept zu investieren. So können dauer-
zur Mülltrennung an?                                       hafte Kosten für die stetige Neuanschaffung von Ein-
Damit Ihre Gäste recyclingfähige Stoffe vom Restmüll       weg und wertvolle Ressourcen gespart werden.
trennen können bietet es sich an, verschiedenfarbige
                                                           Einwegartikel aus nachwachsenden Rohstoffen (wie
und beschriftete Sammelbehälter aufzustellen. Durch
                                                           Bambus oder Papier) sind als dauerhafte Lösung weni-
die Wiederverwertung tragen Sie dazu bei, dass weni-
                                                           ger zu empfehlen, da weiterhin viele Ressourcen für
ger Rohstoffe benötigt werden! Machen Sie Ihre Gäste
                                                           Herstellung und Entsorgung verwendet werden.
auf Ihr Mülltrennungssystem aufmerksam und regen
                                                           Mehrwegartikel sind bei häufiger Nutzung günstiger
Sie zum Mitmachen an.
                                                           und ressourcensparender.
In einem Modellversuch testete die Stadtverwaltung
                                                           Verschiedene Firmen bieten mittlerweile ausgefeilte
Mülleimer, die sich beim Einwurf bedanken. Solch ein
                                                           Systemlösungen für Mehrwegprodukte an, teilweise
Feedback-System kommt bei den Menschen gut an!
                                                           auch als Verleih mit Spülservice oder als Spülmobil vor
                                                           Ort. Angebote für Verleihsysteme finden Sie auf
Bei    größeren     Veranstaltungen     können      Sie    www.fairweg.info.
die unterschiedlichen Abfallbehälter auch mieten. Der
Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier, kurz A.R.T.,   Hygiene
oder andere Entsorgungsbetriebe können Ihnen hier          Mehrwegprodukte sind genauso hygienisch einwand-
weiterhelfen.                                              frei wie Einwegprodukte. Worauf zu achten ist, wenn
Problemabfälle sollten getrennt entsorgt werden. Zu        Sie mit Mehrwegsystemen arbeiten, vor allem, wenn
Problemabfällen gehören für die Umwelt gefährliche         Kunden Ihre eigenen Behältnisse mitbringen, erfahren
                                                           Sie beim Lebensmittelverband Deutschland.
18

Becher, Gläser & Co.                                     Drucksachen
Mehrweggläser und -becher vermeiden nicht nur            Auch Papier ist ein wichtiger Faktor zur Müllvermei-
Abfälle, sondern können auch der Refinanzierung          dung und -reduktion bei einer nachhaltigeren Veran-
der Veranstaltung dienen. Für das Trierer Alt-           staltung. Wie Sie die Papierflut auf Veranstaltungen
stadtfest beispielsweise ist der Einsatz eines Kultur-   eindämmen können, erfahren Sie im Kapi-
bechers und Kulturglases geplant. Die Gäste kaufen       tel Drucksachen und Beschaffung.
einmalig den Becher oder das Glas und erhalten
dann auf dem Altstadtfest damit ihre Getränke.           Kommunikation
                                                         Wenn Sie Veranstaltungen mit mehreren Ausstellen-
Servietten, Handtücher, Tischdecken                      den planen, fällt auch bei diesen am Stand Müll an.
Auch für weiße Ware gibt es Mehrweglösungen in-          Machen Sie auf das Müllkonzept der gesamten Veran-
klusive Reinigungsdienst.                                staltung aufmerksam, am besten bereits bei der Verga-
Wenn Sie nicht auf Einwegservietten oder -               be der Ausstellungsplätze. Nähere Information zur Art
handtücher verzichten können, nutzen Sie Produkte        und Weise der Kommunikation finden Sie im Kapitel
aus Recycling-Papier, anstatt neue Zellfaser zu nut-     Kommunikation & Werbung.
zen. Auch hier können Sie auf ökologische und faire
                                                         Müll sammeln für einen guten Zweck?
Produktionsbedingungen zurückgreifen. Achten Sie
                                                         Teil Ihres Abfallmanagements könnte es auch sein, die
dabei idealerweise auf Siegel wie den Blauen Engel.
                                                         Müllmengen sichtbar zu machen und nicht vermeidba-
Näheres zu Siegeln können Sie dem Kapitel Siegel &
                                                         re Abfälle für gemeinnützige Zwecke zu sammeln. Ver-
Label im hinteren Teil des Leitfadens entnehmen.
                                                         schiedene Organisationen unterstützen Sie dabei:
                                                         •      Wein-Korken (aus Kork) sammelt u.a. der NABU
Unverpackt kaufen
                                                                im Weltladen in der Pfützenstraße. (www.nabu-
Kaufen Sie unverpackt oder möglichst große Gebin-
                                                                regiontrier.de)
de. Je weniger vermeidbare Abfälle durch Klein- und
                                                         •      Die Kronkorkensammelaktion sammelt für die
Kleinstverpackungen entstehen, umso mehr Res-
                                                                Patientenhilfe Darmkrebs.
sourcen können eingespart werden. Bei Naschtellern
                                                                (www.kronkorkensammelaktion.de)
auf Konferenzen könnten Sie die Süßigkeiten auch
                                                         •      Einwegpaletten können auch in der Region Trier
einfach offen auf Tellerchen präsentieren. Ketchup,
                                                                für Jugendwerkstätten gespendet werden.
Mayonnaise und Saucen gibt es in Pumpspendern,
Salz, Zucker und Süßstoff erhalten Sie problemlos in     Anlaufstellen und Links
geeigneten Zwischengrößen. Spender sehen direkt          •    Allgemeine Infos rund um das Thema Müllver-
hochwertiger aus als eine Schale mit Einweg-                  meidung und Mehrwegsysteme finden Sie auch
Tütchen, so können Sie einen bleibenden Eindruck              auf www.fairweg.info.
bei Ihren Gästen hinterlassen.                           •    Übersicht über geltende Hygienemaßnahmen
                                                              beim       Lebensmittelverband    Deutschland.
Wenn es keine verpackungsfreie Alternative gibt,              (www.lebensmittelverband.de, Suchbegriff Hygi-
wägen Sie lieber noch einmal ab, ob Sie das Produkt           ene)
wirklich brauchen. Wenn Sie sich inspirieren lassen      •    Auskunft über das Kulturglas und den Kulturbe-
wollen, schauen Sie doch mal beim Trierer Unver-              cher kann die Trier Tourismus und Marketing
packt-Laden vorbei.                                           GmbH geben. (www.trier-info.de)
                                                         •    Ansprechpartner für Gewerbekunden beim
                                                              Zweckverband A.R.T.: www.artgmbh-trier.de
                                                              (auch zum Thema Problemabfälle).
19 | DEKORATION + GASTGESCHENKE

DAS KANN SICH NACHHALTIG SEHEN LASSEN!

 DEKORATION + GASTGESCHENKE

Eine Veranstaltung ohne Dekoration ist quasi undenk-      Bei der Suche nach fairen und umweltschonenden
bar. Die Gäste sollen ein besonderes Erlebnis haben       Textilien helfen etablierte und aussagekräftige Siegel
und da zählt das visuelle Erscheinungsbild natürlich      (siehe Anlaufstellen auf der folgenden Seite).
mit dazu. Ob Weihnachtsmarkt, Theaterbühne oder
Konferenzsitzungen – es gibt immer ein Mindestmaß         Worauf kann ich achten?
an Dekoration, sei es nur ein paar Blümchen und
schön gefaltete Servietten auf dem Tisch.                 Pflanzen und Blumen
                                                          •     Bei Dekoration sollten heimische und langlebige
Nun kann man auch hier auf Nachhaltigkeit setzen.               Arten bevorzugt werden.
Dekoration jedes Jahr neu zu kaufen, bedeutet Un-         •     Auch Kräuter können sehr dekorativ sein und
mengen an Müllaufkommen und ebenfalls Ressour-                  sogar an die Gäste weiterverschenkt werden.
cenverschwendung. Wiederverwendbare Artikel bie-          •     Schnittblumen sollten idealerweise ebenfalls
ten sich an oder es kann ein Verleihsystem genutzt              heimisch sein. Ist dies nicht möglich, sollte auf
werden. Pflanzen reisen oft weite Wege und werden               Fair-trade-Standards geachtet und kürzere
in Massen produziert, bieten aber gleichzeitig keinen           Transportwege berücksichtigt werden.
Mehrwert für die Flora und Fauna. Stattdessen könnte      •     Kann weder auf heimische noch auf fair gehan-
man auch heimische Pflanzen dekorativ in Szene set-             delte Blumen und Pflanzen zurückgegriffen wer-
zen.                                                            den, können Ausgleichszahlungen vorgenom-
                                                                men werden.
Bei Gastgeschenken ist die Problematik ebenfalls weit
                                                          Dekoration
gefächert. Hier werden gerne kleine Werbeartikel,
                                                          •    Dekoration kann wiederverwendet oder weiter-
Textilien, Pflanzen oder Süßigkeiten verschenkt. Oft-
                                                               verschenkt werden.
mals sind die kleinen Werbegeschenke nur schlecht
                                                          •    Bei Plastik kann auf recyceltes Material zurück-
produziert und landen schnell im Müll. Das Gleiche gilt
                                                               gegriffen werden.
für die Verpackungen der Süßigkeiten.
                                                          Gastgeschenke
Textilien werden oft unter menschenunwürdigen Be-         •     Am besten wird auf Regionalität bei Gastge-
dingungen hergestellt. Außerdem werden neben der                schenken geachtet.
Gesundheit der Arbeitenden, auch die Gewässer der         •     Auf faire und umweltschonende Arbeitsprozes-
Herstellungsländer stark mit Chemikalien belastet.              se sollte Rücksicht genommen werden.
20

Merchandise
•    Auf Einwegartikel (insbesondere Plastik) sollte
     verzichtet werden.
•    Bei Textilien (Arbeitskleidung und Werbemateri-
     al) sollte auf faire und ökologisch erzeugte Pro-
     dukte geachtet werden.

Anlaufstellen
Fair gehandelte Produkte
•      Fairtrade Deutschland (www.fairtrade-
       deutschland.de)
•      GEPA (www.gepa.de)
•      WeltPartner (www.weltpartner.de)

Ökologische und sozial verträgliche Produkte
•    Öko-soziale Produkte finden Sie im Kompass
     Nachhaltigkeit. (www.kompass-
     nachhaltigkeit.de)
•    Übersicht bei Der Blaue Engel:
     www.blauer-engel.de
•    Übersicht bei Ecotopen:
     www.ecotopten.de

Siegel und Labels
•      www.siegelklarheit.de
•      https://labelchecker.de/

Bürobedarf & Bürotechnik
•    Öko-fairen Bürobedarf und Bürotechnik gibt es
     bei Memo AG. (www.memo.de/)

Mehr erfahren
•    www.fairtrade.net/product/flowers-and-plants
•    www.wwf.de/ (Suchbegriff: Schnittblumen aus
     Kenia)
21 | BESCHAFFUNG + DRUCKSACHEN

FAIR EINKAUFEN, ERFOLGREICH VERANSTALTEN

 BESCHAFFUNG + DRUCKSACHEN

Papier ist allgegenwärtig auf Veranstaltungen, ob der
Flyer oder das Plakat zu Werbezwecken und das Pro-
grammheft zur Information. Die Papierflut ist omni-
präsent, ein immenser Verbrauch von Ressourcen. Im
Folgenden wird näher auf die verschiedenen Möglich-
keiten eingegangen, wie Papier vermieden und nach-
haltig sinnvoller eingesetzt werden kann.

Bieten Sie digitale Möglichkeiten an?
                                                        Beispiel: Das WeltBürgerFrühstück wird jedes Jahr von
Papier ist ein Material, für dessen Produktion viele    bis zu vierzig Organisationen ausgerichtet. Weil jede
Ressourcen benötigt werden. Nutzen Sie daher so we-     Organisation andere Möglichkeiten hat, Werbung zu
nig wie möglich und setzen Sie auf Recycling-           machen, melden sie vor Drucklegung an die Organisa-
Produkte!                                               tionsleitung, wie viele Plakate und Flyer sie ungefähr
                                                        benötigen. So entsteht kaum Verschwendung.
Stellen Sie nach Möglichkeit digitale Tickets, Pro-
grammhefte, Werbematerial oder Veranstaltungsdo-        Tipp: Dokumentieren Sie, wenn möglich, wie viele un-
kumentationen online zur Verfügung. Schaffen Sie        genutzte Drucksachen Sie nach der Veranstaltung ent-
Anreize, damit digitale über analogen präferiert wer-   sorgen mussten. Das hilft bei der Planung fürs nächste
den, auch durch die Gäste.                              Mal und spart direkt Kosten!

Reduzieren Sie Werbematerial wie Flyer, Programm-       Drucken Sie standardmäßig doppelseitig – da-
hefte oder andere Drucksachen auf ein notwendiges       mit reduzieren Sie Ihren Papierverbrauch und damit
Maß. Wenn Sie Werbematerial an Partnerfirmen ver-       Ihre Kosten um 50% gegenüber dem einseitigen
schicken, fragen Sie vorher den Bedarf ab.              Druck.
22

Um digitale Angebote attraktiver für Ihre Gäste zu       •     Eine gute Orientierung bei Recycling-Papier ist
machen, können Sie zum Beispiel spezielle Features             der Blaue Engel.
entwickeln, die nur digital zu nutzen sind. Achten Sie   •     Recyceltes Papier ist in den verschiedensten
auf eine attraktive und auffällige Gestaltung, viel-           Weiß-/Helligkeitsstufen verfügbar. Hier gilt je-
leicht sogar in einem einheitlichem Design, passend            doch, dass je weißer das Papier, desto höher ist
zu Ihnen. So schaffen Sie Wiedererkennungswert und             der Einsatz von Ressourcen.
Kosten für die Wiedergestaltung können gespart           •     Achten Sie beim Druck auf ökologisch unbe-
werden.                                                        denkliche Farben und auf den verwendeten
                                                               Strom:        Arbeitet      die       Druckerei
Wie wäre es zum Beispiel, eine Schnitzeljagd mittels           mit Ökostrom oder erzeugt sie ihn sogar selbst?
eines digitalen Programmhefts und QR-Codes ver-          •     Setzen Sie auf regionale Druckereien! Auch
teilt über den gesamten Veranstaltungsort hinweg zu            wenn ein anderer Anbieter vielleicht noch ein
veranstalten?                                                  bisschen nachhaltiger sein mag: Durch den
So haben ihre Gäste einen aktiven Anreiz für das Digi-         Transport entstehen viele Emissionen, die den
tale und entdecken dabei gleichzeitig noch den ge-             Umweltvorteil wieder zunichte machen.
samten Veranstaltungsort mit den unterschiedlichen
Angeboten.                                               Tipp: Bei den meisten Druckereien können Sie eine
                                                         Ausgleichszahlung für die entstandenen Emissionen
Tipp: Setzen Sie auf Langlebigkeit bei analogem Wer-     tätigen. Achten Sie aber auf die Effektivität und Trans-
bematerial. Hinweisschilder müssen nicht für jede        parenz von Kompensationsleistungen. Mehr zum The-
Veranstaltung neu gedruckt werden, sondern können        ma finden Sie im Kapitel Ausgleichszahlungen.
wiederverwendet werden.

                                                         Anlaufstellen und Links
Interne Drucksachen
                                                         Infos zu Recycling-Papier
Auch intern kann der Verbrauch von Papier reduziert
                                                         •      Beim Umweltbundesamt:
oder vermieden werden: Sie können zum Beispiel
                                                                www.umweltbundesamt.de/themen/
Ihre Lieferfirmen um eine digitale Rechnung per E-
                                                                recyclingpapier-eine-gute-alternative-zu
Mail anstatt einer analogen per Post bitten. Hinweise
am Ende von E-Mails können auch in Ihrem Arbeits-
                                                         Regionale Druckereien
team für Aufmerksamkeit zur Einsparung von Papier
                                                         •     Eine Übersicht über regionale Druckereien, die
sorgen.
                                                               hohe Umwelt– und Klimastandards anlegen,
                                                               finden Sie unter www.fairweg.info/finden
Achten Sie darauf, wo, wie und
worauf Sie drucken?

Recycling-Papier ist klimafreundlicher und sogar
meistens günstiger als Frischfaserpapier: Das Um-
weltbundesamt hat herausgefunden, dass Recycling-
Papier in 70er und 80er-Weiße fünf bis zehn Prozent
günstiger ist. Außerdem ist es genauso dokumenten-
echt und spart in der Produktion die Hälfte an Ener-
gie und bis zu 30% Wasser ein – eine erhebliche
Menge!
23 | INKLUSION + DIVERSITY

VERANSTALTEN AUF AUGENHÖHE

    INKLUSION + DIVERSITY

Unsere Gesellschaft ist bunt und divers. In den vergan-   •     Rollstuhlfreundliche Platzierung: Sind Teilneh-
genen Jahrzehnten haben wir alle gemeinsam viel er-             mende im Rollstuhl auf Augenhöhe zu anderen
reicht, um mehr Menschen die Teilhabe am gesell-                Gästen, oder blicken sie ihnen auf den Hintern?
schaftlichen Leben zu ermöglichen. Um diesen Prozess      •     Hörgeschädigte Menschen profitieren von spe-
weiter aktiv gestalten zu können ist es wichtig, sich           ziellen Richtmikrofonen oder von induktiven
vor Augen zu führen, wo und wann Menschen (oft                  Höranlagen (T-Spulen), die das Audio-Signal – je
unbewusst) ausgegrenzt und diskriminiert werden:                nach Typ – direkt ins Hörgerät übertragen.
Aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Behinderungen
                                                          Tipp: Die DGUV hat einen separaten Leitfaden für bar-
– oder fehlender Möglichkeiten, die Veranstaltung
                                                          rierearme und inklusive Veranstaltungen herausgege-
mitzugestalten.
                                                          ben, inklusive ausführlicher Checkliste:
                                                          www.publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/
Oft sind es dann einfache Mittel, mit denen Ungerech-
                                                          article/3336
tigkeiten und Ausgrenzungen vermieden werden kön-
nen. Ebenso stehen viele Informationen und Netzwer-       Verwende ich möglichst inklusive Sprache?
ke zur Verfügung, die Ihnen helfen, allen die Teilhabe
                                                          Sprache ist ein wesentlicher Aspekt bei der eigenen
an Ihren Veranstaltungen zu ermöglichen.
                                                          Zuordnung zu einer sozialen Gruppierung. Wortwahl
                                                          und Komplexität der Sprache beeinflussen, wer ver-
Ist meine Veranstaltung barrierefrei?                     steht, was Sie sagen und wer nicht.
•     Wählen Sie nach Möglichkeit einen barrierefrei-
      en Veranstaltungsort aus.                           Leichte Sprache und Übersetzungen
•     Kennzeichnen Sie schon im Vorfeld rollstuhlge-
                                                          Leichte Sprache hilft, Informationen für alle zu ver-
      rechte Zugänge und Toiletten oder bieten Sie
                                                          mitteln, auch dann, wenn sie wegen einer Behinde-
      Unterstützung an, wenn es irgendwo doch Bar-
                                                          rung oder geringerer Sprachkenntnisse nicht verste-
      rieren gibt.
                                                          hen, was Sie vielleicht als „normale Sprache“ empfin-
                                                          den.

Beispiel für eine geeignete Zugangsbeschreibung           Wenn Sie keine Möglichkeit haben, eine Übersetzung
www.trier-info.de/sehenswuerdigkeiten/thermen-am          in Leichte Sprache zu ermöglichen, achten Sie bei der
-viehmarkt/trier-fuer-alle                                Vorbereitung von Text- und Redebeiträgen darauf,
                                                          dass Sie komplizierte Formulierungen und Wortwahl
                                                          möglichst vermeiden.
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