LEITFADEN MATURAARBEIT MATURA 2021 - STAND 20.08.2019 - Kanton Luzern

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LEITFADEN MATURAARBEIT MATURA 2021 - STAND 20.08.2019 - Kanton Luzern
LEITFADEN
MATURAARBEIT
MATURA 2021
STAND 20.08.2019
LEITFADEN MATURAARBEIT MATURA 2021 - STAND 20.08.2019 - Kanton Luzern
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort                                                                               6
1.   Das Thema                                                                        7
     1.1 Themenwahl                                                                   7
     1.2 Geeignetes Thema                                                             7
     1.3 Thema einzeln oder in Gruppen bearbeiten                                     8
     1.4 Unterschiedliche Typen von Arbeiten                                          8
          1.4.1 Untersuchung                                                          8
          1.4.2 Praktische oder produktorientierte Arbeit (bzw. Organisation einer
          Veranstaltung)                                                              8
     1.5 Kosten                                                                       9
     1.6 Betreuungsanfrage (Fixpunkt 1)                                               9
     1.7 Vertragsabschluss (Fixpunkt 2)                                               9
2.   Arbeitsschritte                                                                 10
     2.1 Arbeitsphasen                                                               10
     2.2 Schritte bis zur Abgabe der Disposition                                     10
     2.3 Disposition (Fixpunkt 3)                                                    10
     2.4 Persönlicher Zeitplan                                                       11
     2.5 Arbeitsjournal                                                              11
     2.6 Vorkorrektur und Zwischenbericht (Fixpunkt 4)                               11
     2.7 Schritte bis zur Abgabe                                                     12
     2.8 Varia                                                                       12
3.   Die Form der Arbeit                                                             12
     3.1 Vorbemerkung                                                                12
     3.2 Besonderheiten der praktischen oder produktorientierten Arbeit              13
     3.3 Die Sprache                                                                 13
     3.4 Abgabe der Arbeit                                                           13
4.   Formale Vorgaben zur schriftlichen Maturaarbeit                                 14
     4.1 Gestaltung / Layout / Umfang                                                14
          4.1.1 Titelblatt                                                           14
          4.1.2 Seitengestaltung in der Arbeit                                       14
          4.1.3 Textgestaltung                                                       14
4.1.4 Bilder, Grafiken, Tabellen                                      14
          4.1.5 Umfang                                                          15
     4.2 Titel der Arbeit                                                       15
     4.3 Inhaltsverzeichnis                                                     15
     4.4 Wörtliche Wiedergabe: Zitate                                           16
     4.5 Sinngemässe Wiedergabe: Paraphrasen                                    17
     4.6 Plagiat                                                                18
     4.7 Literaturbelege und -verweise im laufenden Text                        18
          4.7.1 Autor-Jahr-System                                               18
          4.7.2 Fussnoten                                                       19
     4.8 Literaturverzeichnis (Bibliografie)                                    19
     4.9 Deklaration                                                            19
5.   Die Präsentation                                                           21
     5.1 Ablauf                                                                 21
     5.2 Organisation                                                           21
6.   Die Beurteilung                                                            22
     6.1 Schriftliche (praktische) Arbeit                                       22
     6.2 Präsentation                                                           22
     6.3 Gesamtbeurteilung                                                      22
     6.4 Gesamtnote                                                             23
     6.5 Bekanntgabe der Noten                                                  23
7.   Veröffentlichungen                                                         23
8.   Literatur                                                                  24
Anhang 1 – Fixpunkte & Dokumente                                                25
     Fixpunkt 1: Betreuungsanfrage                                              26
     Fixpunkt 2: Vertragsabschluss zur Maturaarbeit                             26
     Fixpunkt 3: Disposition                                                    27
     Fixpunkt 4: Zwischenbericht der betreuenden Lehrperson                     29
     Erklärung                                                                  30
Anhang 2 – Die Maturaarbeit in den Reglementen                                  31
     1. Auszug aus dem Eidgenössischen Maturitätsanerkennungsreglement (MAR)    31
     2. Die Maturaarbeit an den Luzerner Maturitätsschulen                      32
     3. Auszug aus dem Reglement «Standards für Maturaarbeiten» der KS Seetal   34
Anhang 3 – Terminplan       36

                        5
VORWORT
ICH KANN, WEIL ICH WILL,                      › Sie können Hilfe erhalten und diese
WAS ICH MUSS.                                   bei Referenten und Referentinnen fin-
                                                den, die Sie gewählt haben.
Immanuel Kant (1724-1804),                    › Sie können am Ende der Arbeit erfolg-
dt. Philosoph                                   reich Materialsuche betreiben, Kapitel
                                                gliedern, aus Büchern zitieren, Inhalte
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler               kontrovers diskutieren, präzise Frage-
                                                stellungen formulieren, Literaturver-
Vor Ihnen liegt der Leitfaden zur Matu-         zeichnisse anfertigen und sauber lay-
raarbeit. Er wird Ihnen helfen, das zu tun,     outen.
was Sie müssen und auch können - und          › Sie können einen schnellen, einen gu-
hoffentlich auch wollen.                        ten Weg zum Ziel finden, Sie können
                                                aber auch Umwege machen und sich
                                                verirren.
Damit sind alle wichtigen Wörter ge-
nannt: müssen – können – wollen
                                              › Sie wollen ein Thema, das Ihnen liegt.
› Sie müssen innerhalb eines Jahres eine      › Sie wollen diese Herausforderung an-
  grosse Arbeit schreiben und diese nach        nehmen.
  Abschluss des schriftlichen Teiles öf-      › Sie wollen eine Note, die Ihrer Arbeit
  fentlich präsentieren.                        gerecht wird.
› Sie müssen sich längere Zeit mit einem      › Sie wollen auf Ihre Arbeit stolz sein
  Thema intensiv auseinander setzen.            können.
› Sie müssen sich auf eine Arbeitsweise
  einlassen, die Ihnen einerseits grosse      Das wünscht Ihnen und uns
  Freiheit lässt, andererseits aber auch
                                              die AG Maturaarbeit
  viel Eigenverantwortung abverlangt.
› Sie müssen wissenschaftlich arbeiten.
                                              Alain Ehrsam, Klaus Helfenstein,
                                              Günther Hünerfauth, Ueli Isenegger,
                                              Christian Ruppen und Maura Wittmer
› Sie können bei der Maturaarbeit viel
  lernen. Dies zeigen die Erfahrungen
  der Maturandinnen und Maturanden
  der vergangenen Jahre.
› Sie können Inhalte, Arbeitsweise, Ziele
  und den Weg dorthin weitgehend sel-
  ber formulieren.

                                                                                  6
1. DAS THEMA                                     oder darüber zu reden. Folgende Kriterien
                                                 sollten erfüllt sein (nach Fragnière, 1993):
                                                 › Das Thema soll Sie wirklich interessie-
1.1 THEMENWAHL                                     ren. An einer selber gestellten Aufgabe
                                                   arbeitet es sich in der Regel motivierter.
Das Finden eines Themas und die Formu-           › Das Material muss zugänglich und in
lierung einer klaren Fragestellung ist in der      Reichweite sein. Beachten Sie die zur
Regel ein Prozess über einen längeren              Verfügung stehende Zeit (erfahrungs-
Zeitraum. Um auf Ideen zu kommen und               gemäss etwa 100 - 130 Arbeitsstunden)
diese zu konkretisieren, ist es nötig, dass        und die übrigen Rahmenbedingungen.
Sie sich in der Zeit der Themensuche ver-        › Das Material muss bearbeitbar sein, und
tieft mit Ihren Interessen, Stärken und            Sie sollen über die für die Arbeit nötigen
Schwächen wie und auch Ihrer persönli-             Fähigkeiten und Hilfsmittel verfügen so-
chen Arbeitssituation auseinandersetzen.           wie die gewählten Arbeitsmethoden
Ein sorgfältig ausgewähltes Thema, für             entweder schon beherrschen oder sich
welches Sie sich wirklich interessieren, hilft     innert nützlicher Frist aneignen können.
Ihnen, Ihre Motivation über die lange Zeit
bis zur Abgabe der Arbeit bzw. Ihrer Prä-        1.2 GEEIGNETES THEMA
sentation aufrechtzuhalten.
Der neu konzipierte verbindliche PSF (Per-       In der Maturaarbeit soll ein Thema mög-
sonal Subject Finder) wird bei der Kick off-     lichst vielfältig und umfassend angegan-
Veranstaltung ausgeteilt und hilft Ihnen bei     gen werden, mit dem Ziel, eine klare und
der Festlegung Ihres Themas.                     genaue Frage- bzw. Aufgabenstellung
Führen Sie dazu auch Gespräche nicht nur         (Hypothese) zu bearbeiten. Grundsätzlich
mit Lehrkräften oder anderen Fachleuten,         ist daher jedes Thema möglich, das dem
sondern beziehen Sie Verwandte, Bekann-          Bildungsziel des Gymnasiums gemäss
te, Mitschülerinnen und Mitschüler mit ein.      MAR Art. 5 entspricht.
Machen Sie sich Notizen von diesen Ge-           Überlegen und fragen Sie sich genau, was
sprächen.                                        Sie interessiert, was Sie untersuchen, was
Je offener und vielfältiger Sie ein Thema        Sie wissen möchten, um das Thema präzi-
angehen, gewissermassen über Tage oder           ser zu formulieren. Vermeiden Sie eine
Wochen umkreisen und ausleuchten, des-           breite, sehr offene und damit unklare Fra-
to leichter werden Sie zu einer Fülle von        gestellung.
Ideen und Realisierungsmöglichkeiten und
auch zu einer genauen Fragestellung              Themenvorschläge von Lehrpersonen
kommen. Es empfiehlt sich auch, einen            Jede MAR-Lehrkraft reicht geeignete The-
solchen «Reifungsprozess» mit einer gewis-       men für Maturaarbeiten ein, die sie bei
sen Hartnäckigkeit durchzumachen, also           Bedarf auch betreut. Diese Themen wer-
nicht nur hie und da daran zu denken             den Ihnen in einer Broschüre und online
                                                 zur Verfügung gestellt.

                                                                                        7
Geeignete Beispiele                                        Ungeeignete Beispiele
Auswirkungen der Trittbelastung durch Weidetiere auf die   Die Ökologie von Wiesen
Vegetation in extensiv bewirtschafteten Wiesen
Die verkehrstechnischen Auswirkungen des Lawinenwin-       Lawinen und Verkehr
ters 98/99 auf die Transitachse Gotthard und San Ber-
nardino
Die Umsetzung von Mirós Bild «Der Hund» in zeitgenössi-    Bild und Musik
sche Klaviermusik
Die Mutter-Kindbeziehung bei Hauskatzen                    Verhaltensstudien an Katzen
Die Berichterstattung der Luzerner Zeitungen über die      Die Kubakrise 1962
Kubakrise 1962
Bruchstücke der Grossstadtwelt in Alfred Döblins Roman     Der Grossstadtroman
«Berlin Alexanderplatz»

1.3 THEMA EINZELN ODER IN                                  naturwissenschaftliche Experimente und
GRUPPEN BEARBEITEN                                         deren Auswertung oder Feldstudien zu
                                                           gesellschafts- oder sozialwissenschaftli-
In der Regel werden Maturaarbeiten als                     chen Fragen, zumeist wird mit Hilfe ge-
Einzelarbeiten verfasst. Es besteht jedoch                 eigneter und in dem Fachgebiet aner-
auch die Möglichkeit einer Gruppenar-                      kannter Methoden eine Fragestellung
beit, wenn sich dies mit dem Thema ver-                    oder Hypothese untersucht, überprüft
einbaren lässt. Eine Gruppe umfasst                        und reflektiert.
höchstens drei Mitglieder, die Gruppen-
grösse muss mit der betreuenden Lehr-
                                                           1.4.2 Praktische oder produktorientierte
kraft abgesprochen werden. Wenn Sie
                                                           Arbeit (bzw. Organisation einer Veran-
an eine Gruppenarbeit denken, sollten
                                                           staltung)
Sie sich folgende Fragen stellen:
                                                           Innerhalb eines ausgewählten Themen-
› Eignet sich das Thema überhaupt für
                                                           bereichs wird selbstständig ein Schwer-
  eine Gruppenarbeit?
                                                           punkt entwickelt und praktisch umgesetzt
› Soll innerhalb des Themas jedes
                                                           oder gestalterisch formuliert.
  Gruppenmitglied ein Unterprojekt be-
                                                           Prozess und Produkt sind beide wichtig,
  arbeiten, oder behandeln alle Grup-
  penmitglieder gemeinsam den ganzen                       deshalb muss neben den Skizzen, Bil-
  Themenbereich?                                           dern, Modellen und Produkten auch die
                                                           theoretische Reflexionsarbeit des Entste-
                                                           hungsprozesses in einem Arbeitsprotokoll
1.4 UNTERSCHIEDLICHE TYPEN                                 sichtbar gemacht werden. Unerwünscht
VON ARBEITEN                                               sind der «geniale Wurf» und die «Superi-
1.4.1 Untersuchung                                         dee», in denen keine Entwicklung forma-
                                                           ler und inhaltlicher Aspekte zum Tragen
Die wissenschaftliche Untersuchung ist
                                                           kommt.
die klassische Version der Maturaarbeit.
                                                           Die praktische Maturaarbeit wird wie die
Ob Textvergleiche und -interpretationen,
                                                           anderen mündlich präsentiert. Eine vor-

8
herige öffentliche Präsentation der Arbeit      beschriebenen Thema. Die definitive Zutei-
(z.B. Theater, Konzert, Ausstellung) müs-       lung legt die Schulleitung fest.
sen Sie unbedingt von der Schulleitung
                                                Rahmenbedingungen für Lehrpersonen
bewilligen lassen.
                                                › Jede MAR-Lehrkraft ist verpflichtet,
                                                  mindestens zwei Arbeiten zu betreuen,
1.5 KOSTEN                                        falls dazu Bedarf besteht.

Grundsätzlich werden anfallende Kosten          › Eine MAR-Lehrkraft darf nur in Aus-
durch die Schülerinnen und Schüler getra-         nahmefällen mehr als drei Schülerin-
                                                  nen und Schüler betreuen.
gen. In ausserordentlichen Fällen kann die
                                                › Eine MAR-Lehrkraft hat das Recht, die
betreuende Lehrperson vor der Ausschrei-
                                                  Betreuung einer Arbeit abzulehnen,
bung bzw. der Genehmigung des Themas
                                                  wenn sie triftige Gründe nennen kann.
bei der Schulleitung einen Budgetantrag
                                                › Jede MAR-Lehrkraft ist verpflichtet, be-
einreichen. Auch unvorhergesehene grös-
                                                  treuend und korreferierend bei der Be-
sere Kosten kann die Schule nur finanzie-
                                                  urteilung von maximal fünf Maturaar-
ren, wenn ein ausreichend begründetes             beiten mitzuwirken.
Gesuch vorliegt und von der Schulleitung
bewilligt wird. Ein grosser finanzieller Auf-
wand für die Maturaarbeit, insbesondere         1.7 VERTRAGSABSCHLUSS
bei einer produktorientierten Arbeit, ist zu    (FIXPUNKT 2)
vermeiden.                                      Gesprächsrunde 2
                                                Nach einem weiteren Gespräch und mit
1.6 BETREUUNGSANFRAGE                           der abschliessenden Unterschrift im Fix-
(FIXPUNKT 1)                                    punkt 2 bestätigen Sie und die betreuende
                                                Lehrperson die Zusammenarbeit bis zum
Gesprächsrunde 1
                                                Abschluss der Maturaarbeit. Sie bestätigen
Zur Abklärung der persönlichen Interessen       zudem die Rahmenbedingungen, wie sie
und Themenwünsche steht den Lernenden           im MAR (eidgenössisches Maturitätsaner-
als Instrument unser Personal Subject Fin-      kennungsreglement), im «Reglement für die
der zur Verfügung. Nach dem Bearbeiten          Maturitätsprüfungen im Kanton Luzern»
des PSF können Sie damit eine Lehrperson        (SRL 506), in den Weisungen der kantona-
zur Betreuung anfragen. Gemeinsam kon-          len Maturitätskommission (Anhang) sowie
kretisieren Sie daraufhin das Thema nach        in diesem Leitfaden für die Maturaarbeit
Bedarf, so dass es im Rahmen einer Matu-        festgehalten sind, zur Kenntnis genommen
raarbeit leistbar ist. Zum Schluss dieses       haben. Dieser Vertrag muss gemäss Zeit-
Prozesses bestätigt die Lehrperson mit ihrer    plan abgeschlossen sein und kann nicht
Unterschrift im Fixpunkt 1 die provisorische    ohne zwingende Gründe aufgelöst werden.
Übernahme der Betreuung der Arbeit zum

                                                                                     9
2. ARBEITS-                                   › Öffentliche Präsentation vor Publikum,
                                                Referent und Korreferent.
SCHRITTE                                      2.2 SCHRITTE BIS ZUR ABGABE
                                              DER DISPOSITION
2.1 ARBEITSPHASEN
                                              Sobald das Thema festgelegt ist, begin-
Bei Ihrer Maturaarbeit durchlaufen Sie ver-   nen Sie, sich darin zu vertiefen: Quellen
schiedene Arbeitsphasen (vgl. unten und       lesen, Material sammeln (Bibliotheken,
Terminplan im Anhang), für die Sie teilwei-   Fachstellen, …) und wiederum häufig mit
se vorgegebene Dokumente abgeben müs-         verschiedenen Personen diskutieren. In
sen (Fixpunkte).                              dieser Phase sind Kreativität und Phanta-
› Themenwahl und Vorvertrag (Fixpunkt 1)      sie wichtig. Arbeiten Sie mit verschiede-
› Abschluss des Vertrags (Fixpunkt 2)         nen Arbeitsmethoden wie Brainstorming,
                                              Mind-Mapping, Zettelkasten usw. Ma-
› Recherchieren 1: Lesen, Ideen und
  Material sammeln                            chen Sie sich Notizen, halten Sie fest,
                                              was Sie wo gefunden haben; das erspart
› Disposition und Zeitplan erstellen (Fix-
  punkt 3) und mit der betreuende Lehr-       Ihnen später viel Zeit.
  person besprechen                           Überlegen Sie zudem, ob bestimmte Tei-
› Recherchieren 2: Studium der Fachlite-      le Ihrer Arbeit an bestimmte Zeiten ge-
  ratur, Beobachtungen, Experimente,          bunden sind (z.B. Tierbeobachtungen an
  Interviews, Modelle entwerfen, weiteres     Jahreszeiten). Klären Sie frühzeitig ab, ob
  Material und/oder Literatur suchen          und wann Sie einen bestimmten Arbeits-
› Erste Auswertungen und Schreiben von        platz oder bestimmte Hilfseinrichtungen
  4 bis 6 Seiten zur Vorkorrektur. In die-    benützen können.
  ser Phase erhalten Sie aufgrund Ihres
  Arbeitsjournals, der Vorkorrekturseiten     Mit all diesen Informationen und unter
  und allf. weiterer Dokumente und Ab-        Berücksichtigung der vorgegebenen Eck-
  sprachen mit der betreuenden Lehrper-       daten (Terminplan im Anhang 3) erstel-
  son den Zwischenbericht (Fixpunkt 4).       len Sie Ihre Disposition mit persönlichem
› Fertigstellung der schriftlichen Arbeit     Zeitplan.
› Überarbeitung und Schreiben der End-
  fassung, u.a. mit Inhalts- und Literatur-
  verzeichnis, sauberem Layout usw.           2.3 DISPOSITION
› Nach Abgabe der schriftlichen Arbeit
                                              (FIXPUNKT 3)
  erfolgt eine erste Rückmeldung durch        Mit Lesen, Material sammeln und Disku-
  die Lehrperson mit Tipps für die Prä-
                                              tieren erhalten Sie nach und nach eine
  sentation
                                              Übersicht über das Thema. Damit schält
› Präsentation planen; Dokumente,
                                              sich langsam auch eine Vorstellung her-
  Hilfsmittel, Experimente, die präsentiert
                                              aus, wie die Arbeit aufgebaut bzw. in-
  werden sollen, vorbereiten.

10
haltlich gegliedert werden könnte (roter      privater Belastung, die Ihnen im Voraus
Faden). Zunächst wird das eine Art            bekannt sind, mit ein.
Grobkonzept sein. Dieses wird nun zum         Diesen Zeitplan geben Sie zusammen mit
Leitfaden für das Ordnen der Materialien      der Disposition Ihrer Betreuerin, Ihrem
und Lektüreunterlagen. Am Ende dieser         Betreuer ab. In der Gesprächsrunde 3
Phase werden Sie eine detaillierte Dispo-     besprechen Sie diese Dokumente.
sition erstellen (Vorlage online), die auf-
zeigt, welche Teile Ihre Arbeit enthalten
wird. Diese Disposition (evtl. schon ein
                                              2.5 ARBEITSJOURNAL
erstes grobes Inhaltsverzeichnis) müssen      Um den Arbeitsprozess wie vorgeschrieben
Sie mit der betreuenden Lehrkraft be-         beurteilen zu können, müssen Sie ein Ar-
sprechen.                                     beitsjournal führen. Die betreuende Lehr-
Im Laufe der Arbeit können neue Aspekte       person wird u.a. anhand dieses Arbeits-
auftauchen, sodass Sie die Disposition        journals zum Zeitpunkt des Zwischenbe-
um einzelne Teile erweitern müssen oder       richts Ihr Arbeitsverhalten gemäss Beurtei-
können. Diese Änderungen müssen               lungsraster bewerten.
zwingend von der Betreuungsperson be-         Wir empfehlen den Lernenden wie auch
willigt werden.                               den Betreuerinnen und Betreuern, für das
                                              Arbeitsjournal wie auch für den Aus-
2.4 PERSÖNLICHER ZEITPLAN                     tausch von Dokumenten ein gemeinsa-
                                              mes Notizbuch in OneNote zu eröffnen.
Der persönliche Zeitplan beinhaltet die
Terminierung und Organisation der ein-
zelnen Arbeitsschritte und gibt Ihnen
                                              2.6 VORKORREKTUR UND ZWI-
                                              SCHENBERICHT
Antworten auf die folgenden Fragen:
                                              (FIXPUNKT 4)
Was muss bis zum Zwischenberichts vor-
liegen? Bis wann muss ich welche Vorar-       Gesprächsrunde 4
beiten erledigt, welche Gespräche ge-
                                              In der Zeit zwischen der Abgabe der Dis-
führt haben? Wie konzipiere ich den Teil
                                              position und dem Zwischenbericht bietet
mit meiner Eigenleistung (Experiment,
                                              die Schule einen "Schreibworkshop" an.
Befragung, Malen, Modellieren, Kompo-
                                              Die Schülerinnen und Schüler verfassen
nieren usw.)? Wann beginne ich mit der
                                              anschliessend vier bis sechs Seiten ihres
schriftlichen Abfassung der Arbeit? Bis
                                              Textes, welche mit ihrem Betreuer genau
wann will ich die mündliche Präsentation
                                              analysiert werden (vgl. Beurteilungsras-
konzipiert und vorbereitet haben? Wel-
                                              ter). Anschliessend wird der Transfer zur
che zusätzlichen Unterlagen, Informatio-
                                              restlichen Arbeit vorausgesetzt und diese
nen, Materialien brauche ich für die Prä-
                                              erst nach der Abgabe als Ganzes beur-
sentation?
                                              teilt.
Planen Sie Zeiten grosser schulischer und

                                                                                   11
Nach Durchsicht des Arbeitsjournals (vgl.   Absenzen während der letzten Woche vor
2.5) und der abgegebenen Probeseiten        der Abgabe der Arbeit werden nur gegen
erstellt die betreuende Lehrperson einen    Vorweisen eines Arztzeugnisses entschul-
Zwischenbericht. Dieser dient als ver-      digt.
bindliche Standortbestimmung bezüglich
Einhaltung des Zeitplans, Ausrichtung       3. DIE FORM
der Weiterarbeit und voraussichtlicher
Beurteilung. Der Zwischenbericht bildet
                                            DER ARBEIT
Grundlage für die Beurteilung des Ar-
beitsprozesses.                             3.1 VORBEMERKUNG

                                            Das Erstellen einer wissenschaftspropä-
2.7 SCHRITTE BIS ZUR ABGABE                 deutischen Arbeit ist ein sehr komplexer
Nach der Besprechung des Zwischenbe-        Vorgang. Er umfasst als wesentliche
richts findet für die Lehrperson der Rol-   Schritte das Sondieren, das Recherchie-
lenwechsel von Betreuung zu Beurteilung     ren, das Konzipieren, das Beschaffen
statt. Sie arbeiten nunmehr weitestge-      und Ordnen von Material, das eigentli-
hend selbständig bis zur Abgabe der Ar-     che Schreiben, das grafische Gestalten
beit am Freitag vor der Herbststudienwo-    und schliesslich das korrekte Belegen
che.                                        von Literatur und Quellen.
                                            Das Verfassen des schriftlichen Teils Ihrer
                                            Maturaarbeit bedeutet, einen Text mit
2.8 VARIA                                   wissenschaftspropädeutischem Anspruch
                                            und nach wissenschaftlichen Spielregeln
Für eine gelungene Maturaarbeit sind er-
                                            herzustellen.
fahrungsgemäss 100 - 130 Arbeitsstun-
den einzurechnen. Abweichungen nach
                                            Wissenschaftlich arbeiten heisst, darauf
oben und unten sind je nach Arbeitseffi-
                                            zu achten, dass alle Argumentations-
zienz und persönlichem Anspruch mög-
                                            schritte jederzeit nachprüfbar und nach-
lich.
                                            vollziehbar bleiben. Wissenschaftliche
                                            Texte zeichnen sich durch eine klar vor-
Gespräche mit der Betreuungsperson
                                            geschriebene Form aus. Es existiert aller-
und die Arbeit selbst finden ausserhalb
                                            dings auch ein gewisser Spielraum. Ein
der Unterrichtszeiten statt. Für Arbeiten
                                            einmal gewähltes Verfahren muss aber
im Zusammenhang mit Ihrer Maturaar-
                                            konsequent verfolgt werden. Die Be-
beit wird kein Sonderurlaub genehmigt;
                                            treuerin oder der Betreuer Ihrer Matu-
im Rahmen der Regeln können Sie je-
                                            raarbeit orientieren Sie darüber, welche
doch UOB dafür einsetzen.
                                            Form für Ihre Arbeit verlangt oder gestat-
                                            tet wird, namentlich bei praktischen Ar-
                                            beiten und produktorientierten Arbeiten.

12
3.2 BESONDERHEITEN DER PRAK-                   findet sich meist eine elegante ge-
TISCHEN ODER PRODUKTORIEN-                     schlechtsneutrale Formulierung.
TIERTEN ARBEIT
                                               Fremdsprachliche Arbeiten sind möglich,
Jede praktische Maturaarbeit beinhaltet
                                               wenn ein deutlicher inhaltlicher Bezug
einen schriftlichen Teil, der den Entste-
                                               zur Sprache oder einem Land mit dieser
hungsprozess, die Grundideen und die
                                               Sprache gegeben ist (Literaturarbeit in
Ergebnisse aufzeigt und kommentiert.
                                               einer Fremdsprache, Geschichtsarbeit
Form und Anlage entsprechen in redu-
                                               auf Französisch über die Französische
zierter Weise derjenigen der schriftlichen
                                               Revolution, Arbeit in Musik über Flamen-
Maturaarbeit einer Untersuchung. Um-
                                               co auf Spanisch usw.). In diesem Fall
fang und Schwerpunkt werden mit der be-
                                               muss zumindest die Zusammenfassung
treuenden Lehrperson abgesprochen. Das
                                               (Resümee, Abstract) im Umfang von zwei
Arbeitsjournal, eventuell auch Bilder, sol-
                                               Seiten auf Deutsch verfasst sein. Eine auf
len in die Abfassung miteinbezogen wer-
                                               Französisch verfasste Arbeit kann nach
den. Der schriftliche Teil wird mitbewertet.
                                               Absprache mit der Betreuungsperson
Die Gewichtung von praktischem und
                                               vom Umfang her geringer etwas ausfal-
schriftlichem Teil wird im Beurteilungsras-
                                               len (jedoch mindestens 15 Seiten).
ter festgelegt und spätestens zur Einrei-
chung der Disposition vereinbart, maxi-
male kann der praktische Teil (Produkt)        3.4 ABGABE DER ARBEIT
mit 70 (von insgesamt 200) Punkten be-
wertet werden.                                 Die Arbeit wird in vier gebundenen
                                               Exemplaren (betreuende Lehrperson,
                                               Korreferent/in, Schularchiv, Mediothek)
3.3 DIE SPRACHE
                                               auf dem Sekretariat abgegeben. Die
Wichtig ist, dass Sie klar formulieren.        ganze Arbeit (ausser natürlich praktische
Beherzigen Sie folgenden Tipp: «Lange          Teile) muss zusätzlich als PDF-Datei über
Sätze im Fachjargon zusammen mit der           die Webseite der KS Seetal auf den Ab-
Möglichkeitsform sollen meist die Banali-      gabetermin hin hochgeladen werden. Ein
tät einer Aussage verschleiern und wei-        Produkt, sei es ein künstlerisches Werk,
sen darauf hin, dass der Urheber selber        ein technisches Produkt oder auch die
nicht so genau Bescheid weiss.»1               Organisation einer Veranstaltung, ist
                                               gemeinsam mit dem begleitenden Do-
Verwenden Sie dort, wo es sachlich ge-         kument zum Abgabetermin der Ar-
rechtfertigt ist, die weibliche und die        beit abgeschlossen. Die Form der Ab-
männliche Form. Mit etwas Phantasie            gabe bzw. Dokumentation eines Produk-
                                               tes legen der Referent und Lernende oder
                                               Lernender im Vorhinein fest.
1
    Gmür Brianza, S. 11.

                                                                                   13
4. FORMALE                                           ›
                                                     ›
                                                         leserfreundliche Schrift
                                                         Schriftgrösse analog Arial 12
VORGABEN ZUR                                         ›   Zeilenabstand 1 ½
                                                     ›   Seiten nummeriert
SCHRIFTLICHEN
MATURAARBEIT
4.1 GESTALTUNG / LAYOUT /
UMFANG

4.1.1 Titelblatt
Die folgenden Angaben müssen auf dem
Titelblatt vorhanden sein. Anordnung,
Reihenfolge und ansprechende grafische
Gestaltung des Titelblattes ist Ihnen
überlassen.
›    Titel (und ev. Untertitel)
›    Maturaarbeit (im Fach xy = fakultativ)
›    Kantonsschule Seetal
›    Langzeitgymnasium oder Kurzzeitgym-
     nasium                                          4.1.3 Textgestaltung
›    vorgelegt oder eingereicht von Vorna-           › Entscheid für eine Schriftart
     me und Name der Schülerin, des                  › automatische Silbentrennung
     Schülers                                        › Entscheid für wenige Arten der Zei-
›    Titel (z.B. Dr., lic. phil. I, ... aber keine     chenhervorhebung (fett / kursiv / un-
     Anrede wie Herr/Frau), Vorname und                terstrichen), diese konsequent anwen-
     Name der Referent/in                              den
›    Titel (z.B. Dr., lic. phil. I, ... aber keine   › Schattierungen sparsam einsetzen
     Anrede wie Herr/Frau), Vorname und
     Name der Korreferent/in
                                                     4.1.4 Bilder, Grafiken, Tabellen
›    Schuljahr 20xx/20xx
                                                     › Bilder, Grafiken, Tabellen immer mit
›    Baldegg, xy. Oktober 20xx
                                                       Nummerierung und Legende
                                                     › keine Tabellen, Grafiken ohne Erläute-
                                                       rungen im Text
4.1.2 Seitengestaltung in der Arbeit
› Seiten A4, hoch, Ränder: auf allen Sei-
  ten je 2.5 cm
› Blätter nur einseitig bedruckt

14
4.1.5 Umfang                                                               beinhaltet zu jedem Kapitel / Titel / Un-
Die Maturaarbeit umfasst in der Regel                                      tertitel / Abschnitt eine Seitenzahl.
20 bis 25 Seiten Text (ohne Inhaltsver-
zeichnis, Literaturverzeichnis, Abbildun-                                  In Absprache mit Ihrem Betreuer wählen
gen und Anhang). Abweichungen nach                                         Sie zwischen Dezimalklassifikation (heute
oben oder nach unten (vgl. Arbeit in ei-                                   üblich) oder einer gemischten Klassifika-
ner Fremdsprache, Kap. 3.3) sind früh-                                     tion (siehe Beispiele).
zeitig und begründet mit der Betreuungs-                                   Hinweis: Microsoft Word verfügt über ei-
person zu besprechen.                                                      ne Funktion, welche automatisch das In-
Bei Gruppenarbeiten erhöht sich der                                        haltsverzeichnis erstellt und aktualisiert.
Umfang nach der Zahl der beteiligten                                       Dezimalklassifikation, typografisch gestaltet (Titel fett):
Schülerinnen und Schüler.                                                  1.     Einleitung                                       2

Für produktorientierte Arbeiten, z. B. im                                  2.       Regressionsanalyse                              3
musisch-kreativen Bereich gelten speziel-                                  2.1.     Das lineare Standardregressionsmodell           3
le Regelungen, über die die entspre-                                       2.2.     Der Kleinste-Quadrate-Schätzer                  4
                                                                           2.3.     Der verallgemeinerte KQ-Schätzer                6
chenden Fachlehrpersonen Auskunft ge-
ben können.                                                                3.       Relative Effizienz des KQ-Schätzers 8
                                                                           3.1.     Problemstellung                      8
                                                                           3.2.     Theorem                              9
4.2 TITEL DER ARBEIT                                                       3.2.1.   Literaturüberblick                   9
                                                                           3.2.2.   Formulierung                        10
                                                                           3.2.3.   Beweis                              12
Titel und Untertitel sollen informieren
und zum Lesen anreizen. Der Haupttitel                                     4.       Zusammenfassung                                15
ist eher kurz gehalten und prägt sich den
                                                                           5.       Schlusswort                                    16
Lesenden schnell ein. Der Untertitel prä-
zisiert und widerspiegelt zusammen mit                                     6.       Literaturverzeichnis                           17
dem Titel die zentrale Frage der Arbeit.
                                                                           Gemischte Klassifikation:
Sprechen Sie den definitiven Titel mit Ih-                                 I.  Einleitung                                           2
ren Betreuenden ab.                                                        II. Zur Biografie von Joseph Roth                        2
                                                                           III Der Roman «Radetzkymarsch»
                                                                               1. Die historische Dimension des Romans              3
                                                                               2. Die Motivik
4.3 INHALTSVERZEICHNIS                                                             a) Das Dienermotiv                               6
                                                                                   b) Das Kaiserbild-Motiv                          6
Ihre Arbeit muss klar gegliedert sein.                                             c) Das Untergangsmotiv                           7
                                                                                   d) Das Radetzkymarsch-Motiv                      8
Diese Gliederung2 wird im Inhaltsver-                                          3. Figuren
zeichnis sichtbar. Das Inhaltsverzeichnis                                          a) Karl Joseph von Trotta                        9
vermittelt den Lesenden einen Überblick                                            b) Der Kaiser Franz Joseph                      11
                                                                                   c) Graf Wojciech Chonicki                       12
über die Arbeit. Das Inhaltsverzeichnis                                    IV. Die Aktualität von Joseph Roth                      13
                                                                           V. Zusammenfassung                                      15
                                                                           VI. Literaturverzeichnis                                16
2
 Nach: Brogli, A. und Weidmann, H.: Tipps für die schriftliche Maturaar-
beit, Kantonsschule Zug, Schuljahr 2004/05.                                (Beispiele nach: Schardt / Schardt 1999, S. 56; in:
                                                                           Krämer 1999, S. 108)

                                                                                                                              15
4.4 WÖRTLICHE WIEDERGABE:                        heit und die Helligkeit steigert; der Kaffee,
ZITATE                                           der die Wolken der Einbildungskraft und
                                                 ihre trübe Schwere vertreibt; der die Wirk-
Eigene und fremde Beiträge müssen                lichkeit der Dinge jäh mit dem Blitz der
auseinander gehalten werden. Hilfeleis-          Wahrheit erleuchtet (Quellenangabe vgl.
tungen anderer Personen sowie verwen-            4.7).
dete Informationen von Fachliteratur bis
Internet müssen deklariert werden.               c) verkürzte Aussage (...), an den Aus-
So enthält eine wissenschaftliche Arbeit         gangssatz angepasst, im Text integriert,
                                                 mit « » versehen
u. a. auch viele Zitate. Diese illustrieren
und stützen eigene oder fremde Gedan-            Auch Jules Michelet hat den Kaffee «das
ken. Zitate sind optisch jederzeit erkenn-       nüchterne Getränk, mächtige Nahrung
bar, da sie sich typografisch vom restli-        des Gehirns, (...) der die Wirklichkeit der
chen Text der Arbeit unterscheiden. Zita-        Dinge jäh mit dem Blitz der Wahrheit er-
te können abgesetzt oder im Text einge-          leuchtet» (Quellenangabe vgl. 4.7) be-
flochten sein. Je nach Gewicht, die der          schrieben.
Aussage zugemessen wird, werden sie
                                                 d) Einzelwörter (...), im Satz eingebettet,
unterschiedlich dargestellt. Längere Zita-
                                                 mit « »
te werden in der Regel abgesetzt.
                                                 Nach Jules Michelet erleuchte der Kaf-
                                                 fee, dieses «nüchterne Getränk», unsere
Varianten von Zitaten                            Wirklichkeit «iäh mit dem Blitz der Wahr-
a) vollständige Aussage, abgesetzt:              heit» (Quellenangabe vgl. 4.7).
Auch Jules Michelet hat den Kaffee als
das Genussmittel der Aufklärungszeit             Alle vier Varianten des Zitierens sind kor-
dargestellt:                                     rekt. Beachten Sie aber auf jeden Fall:
                                                 Jedes Zitat muss wortwörtlich und zei-
     Der Kaffee, das nüchterne Getränk,
     mächtige Nahrung des Gehirns, die,          chengenau sein. Schreibfehler müssen
     anders als die Spirituosen, die Reinheit    übernommen werden. Wenn Sie etwas
     und die Helligkeit steigert; der Kaffee,
     der die Wolken der Einbildungskraft
                                                 kursiv oder fett hervorheben, schreiben
     und ihre trübe Schwere vertreibt; der die   Sie dazu: [Hervorhebung von xy = Ihr
     Wirklichkeit der Dinge jäh mit dem Blitz    Vorname, Name].
     der Wahrheit erleuchtet (Quellenanga-
     be vgl. 4.7).
                                                 Jedes Zitat steht in Anführungszeichen
                                                 oder Kursivschrift. Ausser es sei - wie im
b) vollständige Aussage, im Text als inte-
griert, kursiv                                   ersten Beispiel - als längeres Zitat klar
Auch Jules Michelet hat den Kaffee als           vom Text abgegrenzt und in anderer
das Genussmittel der Aufklärungszeit             Schriftgrösse dargestellt.
dargestellt: Der Kaffee, das nüchterne
Getränk, mächtige Nahrung des Gehirns,           Jedes Zitat muss nachgewiesen werden.
die, anders als die Spirituosen, die Rein-
                                                 Die Quelle wird angegeben (Referenz),

16
so dass sie jederzeit überprüfbar ist. Eine   Beispiel einer Paraphrase
ausführlichere Beschreibung zur Auto-         Humorvoll schildert [Indikativ] Mark Twain
renangabe finden Sie unter Kapitel 4.7.       in seinem Essay "The Awful German Lan-
                                              guage" Merkwürdigkeiten der deutschen
Sind die verwendeten Quellen nicht kor-       Sprache wie zum Beispiel die Vorliebe zu
rekt belegt, erfolgt ein Notenabzug; wie      langen Wörtern. Dies seien [Konjunktiv]
hoch dieser ist, richtet sich nach dem        keine Wörter mehr, sondern «Buchsta-
Gewicht des nicht korrekt belegten Teils.     benprozessionen» (Waltrop, 1999, S.
In schwerwiegenden Fällen kommen §            41). Twain macht [Indikativ] humorvoll
25 des Reglements über die Maturitäts-        aufmerksam auf Besonderheiten des
prüfungen am Gymnasium (SRL 506)              Deutschen wie die fehlende Überein-
bzw. § 10 der Weisungen der Maturitäts-       stimmung von grammatischem und na-
kommission vom 13. Januar 2009                türlichem Geschlecht bei den Ge-
(Stand 1. August 2017) zur Anwendung          schlechtsbezeichnungen. Diese führten
(siehe auch 4.6 Plagiat und Anhang 2).        [Indikativ, Ausnahme nach 4.5], so der Autor,
                                              dazu, dass Bäume zwar einen männli-
4.5 SINNGEMÄSSE WIEDERGABE:                   chen Artikel tragen, ihre Knospen aber
PARAPHRASEN                                   weiblich und ihre Blätter schliesslich
                                              sächlich sind. Durch diese willkürlichen
Paraphrasieren heisst, Aussagen aus           Geschlechtsbezeichnungen trügen [Kon-
dem Text eines fremden Autors sinnge-         junktiv] Pferde einen neutralen, Hunde ei-
mäss und in eigenen Worten wiederzu-          nen maskulinen und Katzen einen femi-
geben. Paraphrasieren ist notwendig,          ninen Artikel - die Kater eingeschlossen
wenn man längere Textpassagen                 (Waltrop, 1999, S. 25).
und/oder Aussagen zusammenfassen will
und es dabei nicht auf den Wortlaut des       «Stützt man sich für die Darlegung in ei-
Originaltextes ankommt. Paraphrasen           nem Abschnitt wiederholt auf eine oder
dürfen somit nicht wörtlich übernommen        mehrere Quellen, so muss allerdings
werden und stehen daher auch nicht in         nicht jedes Mal ein Verweis angebracht
Anführungszeichen. Damit jedoch jeder-        werden. Vielmehr kann nach dem ersten
zeit klar ist, dass es sich bei der para-     Satz des Abschnitts auf diese Quellen
phrasierten Aussage nicht um die eigene       hingewiesen werden, sodass danach nur
Meinung oder Idee handelt, wird die Pa-       noch wörtliche Zitate genau nachgewie-
raphrase im Konjunktiv geschrieben.           sen werden müssen» (Niederhauser,
Ausnahme: Erwähnt man im Satz den             2015, S. 57).
Namen des Autors, der Autorin, entfällt
der Konjunktiv in diesem Satz.                Allgemeinwissen (Schulwissen) muss nicht
                                              belegt werden. Klären Sie daher mit Ihrer
                                              Betreuerin, Ihrem Betreuer das Niveau

                                                                                     17
des Allgemeinwissens, wie Sie es in Ihrer      ist die Herkunft der betreffenden Textpas-
Maturaarbeit voraussetzen können.              sage an dieser Stelle genau anzugeben.
                                               Für die Zitierweise gibt es verschiedene
4.6 PLAGIAT                                    mehr oder weniger gebräuchliche Syste-
                                               me. Einzelne Fachwissenschaften oder
Das Schlimmste, was Ihrer Arbeit passie-       Universitäten verwenden unterschiedliche
ren könnte, wäre der Nachweis eines            Systeme. Jedes ist in der Maturaarbeit er-
Plagiats. Ein Plagiat ist die wörtliche        laubt, wenn es anerkannt ist, die Quelle
Wiedergabe einer fremden Textstelle oh-        des zitierten Textes eindeutig identifiziert
ne Anführungszeichen und ohne Quel-            und im Verlauf der Arbeit durchgehend
lennachweis. Wenn jemand auf diese Art         verwendet wird. Nach Rücksprache mit
eine Stelle abschreibt, gilt dies als Betrug   Ihrer betreuenden Lehrperson entschei-
und als schwerer Verstoss gegen die wis-       den Sie sich für ein gängiges (z. B. APA,
senschaftliche Redlichkeit. Aber auch,         in Word automatisiert) und wenden die-
wenn die Stelle nicht ganz wörtlich abge-      ses konsequent in der ganzen Arbeit an.
schrieben, das Gestohlene aber als Ei-
genes ausgegeben wird, gilt dies als Pla-      Die folgenden zwei Systeme sind insofern
giat. Die ganze Arbeit ist damit disquali-     geeignet, als dass sie einfach handhab-
fiziert. Es spielt dabei keine Rolle, ob das   bar und übersichtlich sind. Bei allen wird
Plagiat in Folge böser Absicht oder            im laufenden Text nur ein kurzer Verweis
Flüchtigkeitsfehler entstanden ist (vgl.       gemacht, die vollständige Quellenanga-
Merkblatt Plagiat der Maturitätskommis-        be findet sich im Literaturverzeichnis.
sion; Link als Fussnote S. 33).
Nach der Abgabe wird Ihre Arbeit mit ei-
                                               4.7.1 Autor-Jahr-System
ner Erkennungssoftware auf mögliche
Plagiate überprüft.                            Das Autor-Jahr-System ist das aktuell
Bei Nachweis von Plagiaten kann die Ar-        meistverwendete System und folgt den
beit zurückgewiesen und die Matura als         Regeln der American Psychological
nicht bestanden (vgl. §25 SRL 506 und          Society (APA).
Weisungen der Maturitätskommission, An-        Auf jede Quelle wird mit dem Namen
hang 2) erklärt werden.                        des Autors und ihrem Erscheinungsjahr
                                               verwiesen, bei direkten wie bei sinnge-
                                               mässem Zitaten (Bartlett, 1932, S. 14).
4.7 LITERATURBELEGE UND -
                                               Die genaue Angabe der Quelle findet
VERWEISE IM LAUFENDEN TEXT
                                               sich im Literaturverzeichnis.
Zwei Beispiele
                                               Das bei Thürmann/Otten (1992) vorge-
Erwähnen Sie an einer Stelle Inhalte von
                                               stellte Modell bilingualen Lernens ...
anderen Autoren (Zitat, Paraphrase),
                                               Dies fällt in eine eigentliche «Aufmerk-
greifen Sie also auf Literatur zurück, so
                                               samkeitslücke», um mit Frey (1996, S.
                                               35) zu sprechen.

18
Hat ein Autor im gleichen Jahr mehrere         In der Bibliografie geben Sie alphabe-
Publikationen, so werden diese zusätzlich      tisch alle Quellen an, die Sie in der Ar-
mit Kleinbuchstaben gekennzeichnet.            beit benutzt haben. Geben Sie keine
                                               Quellen an, die nicht zitiert werden. Es
Danneberg (1998a) erwähnte, dass ...           geht nicht um eine Liste von weiterfüh-
                                               render Literatur und nicht um eine Liste,
4.7.2 Fussnoten                                die zeigt, wie viele Bücher Sie zum The-
                                               ma gelesen haben. Es nur geht darum,
Es ist nicht notwendig, bei jeder nachfol-
                                               dort alle Quellen aufzunehmen, zu de-
genden Fussnote wieder alle Angaben zu
                                               nen im Text Ihrer Arbeit ein Beleg exis-
liefern. Gehen Sie so vor. Das erste Mal
                                               tiert.
ist der Nachweis vollständig (Autoren-
                                               Halten Sie sich beim Bibliografieren ge-
nachname und Jahr, gefolgt von der Sei-
                                               nau an die unten vorgeschriebenen An-
tenzahl).
                                               gaben. Das Einhalten dieser Vorgaben
In den unmittelbar folgenden Fussnoten
                                               ist zwingend, ein Verstoss gegen die Re-
heisst es nur noch: A.a.O., S.17 oder
                                               geln schadet der ganzen Arbeit. Seien
ebd., S.17 («am angegebenen Ort» oder
                                               Sie auch in diesem Teil der Arbeit sorg-
«ebenda»), bis eine neue Quelle ange-
                                               fältig.
gebenen wird. Der Quellenverweis in der
                                               Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man
Fussnote bei einer Paraphrase beginnt
                                               bibliografiert, aber halten Sie sich kon-
mit «VgI.» («Vergleiche»).
                                               sequent an die einmal gewählte Metho-
                                               de. Sprechen Sie die Details mit Ihrer Be-
Wenn Sie aus einem soeben genannten
                                               treuungsperson ab.
Text weiter zitieren, geben Sie nur die
                                               Tipps:
Seitenzahl an. z.B.
                                               - Notieren Sie sich Angaben zur Literatur
1 Landmann 1979, S. 17.
                                               gleich bei der ersten Recherche. Im In-
2 S. 24f.
                                               ternet wechseln Texte schnell. Eine neue
3 Litzeler 1983, S. 206.
                                               Suche ist dann mit grossem Aufwand
4 Landmann 1979, S. 15.
                                               verbunden.
5 Ebda., S. 15.
                                               - In Word können Sie ein Literaturver-
                                               zeichnis erstellen, das alle neu hinzuge-
4.8 LITERATURVERZEICHNIS                       kommenen zitierten Quellen aktualisiert!
(BIBLIOGRAFIE)
                                               4.9 DEKLARATION
Der letzte Teil Ihrer Arbeit heisst «Litera-
turverzeichnis» oder «Bibliografie». Ver-      Die Maturaarbeit schliesst mit einer Be-
fassen Sie dieses nach Herkunft der            stätigung Ihrerseits, die Arbeit selbststän-
Quellen kategorisiert in Printdokumente        dig verfasst zu haben. Sie akzeptieren
und Texte aus dem Internet (siehe nächs-       darin, dass die Arbeit auf Plagiat geprüft
te Seite).                                     wird (vgl. Anhang 1, S. 29).

                                                                                     19
Literaturverzeichnis nach dem System APA

ein Autor, ein Buch:
Landmann, R. (1997). Auf der Suche nach dem Paradies. Wien: Ullstein.

zwei und mehr Autoren, ein Buch:
Briggs, J. & Peat, F. D. (1990). Die Entdeckung des Chaos. München/Wien: Hanser.

Büntig, K.-D., Butzerl, A. & Krankl, G. (1989). Computer im Deutschunterricht. Hanno-
ver: Schroedel Schulbuchverlag.

Sammlung von Aufsätzen, ein Herausgeber
Litzeler, P. (Hrsg.). (1983). Romane des 20. Jahrhunderts. Königstein/Taunus: Athen-
äum Verlag.

Aufsatz in einer Sammlung
Hackert, F.: Joseph Roth (2001). 'Radetzkymarsch', In Paul Michael Litzeler (Hrsg.). Ro-
mane des 20. Jahrhunderts. Königstein/Taunus: Athenäum Verlag, S. 183-199.

Aufsatz in einer Zeitschrift
Autor, A., Autor, B. & Autor, C. (Jahreszahl). Titel des Artikels. Titel der Zeitschrift, Aus-
gabe, Seitenzahl.
Woldeck, R. (November 1989). Formeln für das Tohuwabohu. Kursbuch 98, S. 12.

Zeitungsartikel
Rorty, R. (18.3.2004). Feind im Visier. Die Zeit, S. 49.

Nachschlagewerk
Grosses Zitatenbuch (1984). München: Compact Verlag.

Unveröffentlichte Quelle
Hügi, I. (2002). Fotografische Darstellung der Mitosestadien. Maturaarbeit Gymnasium
Hochdorf.

Text aus dem Internet:
Meister, U. (Datum*). Madrider Verdächtige in Untersuchungshaft. Hinweise auf einen
Sprengstoffdiebstahl. http://www.nzz.ch. (bzw. genaue URL) [20.3.2004]
Neben dem Autor muss hier das Datum stehen, an welchem die Seite herunter geladen
wurde. Es gilt nicht die Adresse der Suchmaschine, mit der sie gefunden wurde, sondern
die tatsächliche Adresse. *Datum der Veröffentlichung, ansonsten (n.d.) für "no date"

                                                                                        20
5. DIE PRÄSEN-                               Bei einer Gruppenarbeit müssen alle
                                             Mitglieder zu ungefähr gleichen Teilen zu
TATION                                       Wort kommen; sie haben auch entspre-
                                             chend mehr Zeit zu Verfügung.
                                             Gesprächsrunde 5
5.1 ABLAUF
                                             Vor der Präsentation haben Sie die Mög-
Gegen Ende des 1. Semesters im Matu-         lichkeit, bei Ihren Referenten und Refe-
rajahr (i.d.R. Ende November/Anfang          rentinnen eine summarische Rückmel-
Dezember) müssen Sie Ihre Arbeit der         dung zur Arbeit und Tipps für die Präsen-
betreuenden Lehrkraft und einer Korrefe-     tation einholen.
rentin, einem Korreferenten präsentieren.
Diese Präsentation ist öffentlich zugäng-
lich. Gemäss den Weisungen handelt es        5.2 ORGANISATION
sich um eine Präsentation von mindes-
tens 30 (bzw. bei Gruppen 45) Minuten        Es finden jeweils gleichzeitig mehrere
Dauer. Dabei gilt analog zum Aufbau          Präsentationen gemäss dem von der
der Arbeit auch für den mündlichen Vor-      Schulleitung erstellten Programm statt.
trag das Prinzip: Einleitung (Fragestel-     Die Vortragenden haben vor Beginn der
lung und Methoden) - Hauptteil - Schluss     Präsentation rund eine halbe Stunde
(Darlegung der Ergebnisse). Seien Sie        Zeit, im Zimmer ihre Vorbereitungen
kurz, klar, prägnant; Ihr Auftreten sollte   (Aufbau von Medien, Material etc.) zu
lebendig und überzeugend sein. Spre-         treffen.
chen Sie langsam, laut und klar; bevor-
zugen Sie kurze Sätze! Visualisierungen      Einzelarbeit:
sind wichtig, sie fördern das Verstehen.     › Referat                    20 Minuten
Beschränken Sie sich auf das wirklich        › Fachdiskussion             10 Minuten
Wichtige und «erschlagen» Sie die Zuhö-
renden nicht mit einer Unmenge von Vi-       Gruppenarbeit:
sualisierungen und/oder verschiedenen        › Referat                 30-40 Minuten
Medien!                                      › Fachdiskussion          10-20 Minuten
Beantworten Sie im anschliessenden
Fachgespräch die Fragen der Lehrperso-       Beurteilungsgespräch
nen klar und knapp. Im Idealfall entsteht    zwischen den Referenten
eine Fachdiskussion mit echtem Aus-          und Korreferenten            15 Minuten
tausch. Im Anschluss an die Präsentation     kurze Rückmeldung
erhalten Sie eine erste kurze Rückmel-       (ohne Bekanntgabe
dung.                                        der Noten)                    5 Minuten

21
6. DIE BEURTEILUNG
6.1 SCHRIFTLICHE (PRAKTISCHE)                6.2 PRÄSENTATION
ARBEIT
                                             Die Präsentation wird nach den folgen-
Die schriftliche Arbeit wird nach den fol-   den Kriterien beurteilt:
genden Kriterien beurteilt:                  ›   Sachkompetenz
› Arbeitsprozess                             ›   Auftreten
› Inhaltliche Gesichtspunkte                 ›   Sprache
› Gliederung                                 ›   Wirkung
› Sprachliche Gesichtspunkte
› Formale Gesichtspunkte                     Die maximal mögliche Punktzahl beträgt
Im Falle einer Arbeit mit praktischem Teil   70 Punkte.
oder Produkt als Schwerpunkt kommen
hinzu:                                       Die Gewichtung der einzelnen Kriterien
› Kriterien zur technischen, praktischen     wird durch die Fachgruppen individuell
  oder ästhetischen Qualität des Produk-     geregelt.
  tes oder des praktischen Teils.
                                             Ausgehend von den oben genannten Kri-
Die maximal mögliche Punktzahl beträgt       terien erstellt jede Fachgruppe ein detail-
130 Punkte.                                  liertes fachspezifisches Beurteilungsraster,
                                             das dem Schüler und der Schülerin bei
Die Gewichtung der einzelnen Kriterien       Vertragsabschluss abgegeben werden
wird durch die Fachgruppen individuell       muss.
geregelt, wobei dem Kriterium «Arbeits-
prozess» einheitlich 25 Punkte zuzuwei-      Die erzielte Punktzahl wird in eine Note
sen sind. Ausgehend von den genannten        umgerechnet:
Kriterien erstellt jede Fachgruppe ein de-                    ∙
                                             Note =                             +1
tailliertes fachspezifisches Beurteilungs-                     

raster.
                                             6.3 GESAMTBEURTEILUNG
Abweichungen von der im Beurteilungs-
raster vorgegeben Gewichtung sind bis        Der Beurteilungsraster enthält neben ein-
zur Abgabe der Disposition zu vermerken      zelnen Kriterien immer auch eine aus-
und zu begründen.                            formulierte     Gesamtbeurteilung    zum
Die erzielte Punktzahl wird in eine Note     schriftlichen wie zum mündlichen Teil der
umgerechnet:                                 Arbeit.
                  ∙
Note =            
                                    +1

                                                                                     22
6.4 GESAMTNOTE
                                               7. VERÖFFENT-
Für die Gesamtnote zählt die Note der
schriftlichen Arbeit zu 2/3, die Note der      LICHUNGEN
Präsentation zu 1/3.
                                               Vor der Bekanntgabe der Endnoten dür-
6.5 BEKANNTGABE DER NOTEN                      fen weder das Dokument noch Teile der
                                               Arbeit veröffentlicht werden. Dies gilt
Die Noten der schriftlichen und der            auch für Reportagen, Publikationen oder
mündlichen Arbeit werden nach der Prä-         Kommentare in den Medien.
sentation in einem ausführlichen Ge-           In jedem Fall muss eine Veröffentlichung
spräch mit Hilfe des Beurteilungsrasters       der Arbeit (des Produktes) mit der Schul-
bis spätestens zu den Weihnachtsferien         leitung abgesprochen werden.
bekannt gegeben. An diesem Abschluss-
gespräch nehmen der Referent / die Refe-       Nach Abschluss von Arbeit und Präsenta-
rentin und die Schülerin / der Schüler teil.   tion werden die besten Maturaarbeiten in
Rekurs: Die Gesamtnote der Maturaarbeit        der Mediothek einer grösseren Schulöf-
kann nur im Rahmen einer Verwaltungs-          fentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ar-
beschwerde gegen das Ergebnis der Ma-          beiten sind nur im Lesesaal ausleihbar
turitätsprüfung angefochten werden.            (Schutz der Exemplare).
                                               Herausragende Maturaarbeiten werden
                                               nach Rücksprache mit den Verfasserin-
                                               nen, den Verfassern für Wettbewerbe
                                               und Ausstellungen wie "Fokus Maturaar-
                                               beit" vorgeschlagen.

                                                                                  23
8. LITERATUR
Becker, F. (1992). Zitat und Manuskript.        Krämer, W. (1995). Wie schreibe ich ei-
Hinweise zur Anfertigung von wirtschafts-       ne Seminar-, Examens- und Diplomar-
wissenschaftlichen Arbeiten. Stuttgart:         beit? (4. Auflage). Stuttgart: Fischer.
Schäffer-Poeschel.
                                                Niederhauser, J. (2015). Die schriftliche
Eschenmoser, K. (1995). Facharbeiten.           Arbeit. Von der Ideenfindung bis zur fer-
TGV Tipps zu Thema und Materialien              tigen Arbeit. Für Schule, Hochschule und
Gliederungsprinzipien Vorschriften. 4., re-     Universität. 2. Auflage. Berlin: Dudenver-
vidierte Auflage. Mörschwil: Eigenverlag.       lag

Fragnière, J.-P. (1993). Wie schreibe ich       Schmitz, M. & Zöllner N. (2007). Der Rote
eine Diplomarbeit? (3. Auflage). Bern:          Faden. 25 Schritte zur Fach- und Matu-
Haupt.                                          raarbeit. Zürich: Orell Füssli.

Gmür Brianza, N. Leitfaden. Anleitung           Uhlenbrock, K. (2007). fit fürs abi – Re-
für eine wissenschaftliche Arbeit. Win-         ferat und Facharbeit planen, erstellen,
terthur: «Stiftung Schweizer Jugend             präsentieren. Braunschweig: Schroedel.
forscht».

Heidtmann, F. (1981). Wie finde ich bib-
liothekarische Literatur? (2., veränderte
Auflage). Berlin: Berlin-Verlag.

Kunz-Koch, C. (1999). Geniale Projekte
– Schritt für Schritt entwickeln. Ein Leitfa-
den zur persönlichen Strategieentwick-
lung in Projekten für Wirtschaft, Berufs-
schulen, Gymnasien, Universitäten und
zum Selbststudium. Zürich: Orell Füssli.

24
ANHANG 1 –
FIXPUNKTE &
DOKUMENTE
Auf den folgenden Seiten finden Sie die
Formulare der Fixpunkte:
›    Fixpunkt 1: Betreuungsanfrage
›    Fixpunkt 2: Vertragsabschluss
›    Fixpunkt 3: Disposition
›    Fixpunkt 4: Zwischenbericht
›    Erklärung

25
FIXPUNKT 1: BETREUUNGSANFRAGE

Schüler/Schülerin
Name, Vorname, Klasse

Betreuende Lehrperson
Name, Vorname, Fach

FIXPUNKT 1: THEMENWUNSCH / ANFRAGE BETREUUNG (Abgabe gem. Terminplan)
Art und Typ der Arbeit
o Einzelarbeit                              o Gruppenarbeit, arbeitsteilig          o Gruppenarbeit, nicht arbeitsteilig
o wissenschaftliche Untersuchung (Ex-       o Arbeit mit einem technischen, künstlerischen Produkt als Schwerpunkt
periment, Textvergleich, etc.)              o Arbeit mit «Organisation einer Veranstaltung» als Schwerpunkt
                                            - Bitte konkretisieren:

Arbeitstitel:

Stichworte zu den angestrebten Zielen, zum Inhalt und zur Methode:

Meine Motivation für das Thema:

Unterschrift                                                                                       Datum

Betreuende Lehrperson
Die Lehrperson bestätigt mit ihrem Visum das provisorische Einverständnis zur Betreuung dieser Maturaarbeit. Die definitive
Unterschrift wird erst ab Anfang November erteilt (Vertragsabschluss).

FIXPUNKT 2: VERTRAGSABSCHLUSS ZUR MATURAARBEIT
Mit der Unterschrift bestätigen die Schülerin oder der Schüler sowie die betreuende Lehrperson, dass sie bis zum Abschluss der Matu-
raarbeit zusammenarbeiten und die Rahmenbedingungen, wie sie im MAR (eidgenössisches Maturitätsanerkennungsreglement), im
«Reglement für die Maturitätsprüfungen im Kanton Luzern» (SRL 506), in den Weisungen der kantonalen Maturitätskommission sowie
im Leitfaden der Kantonsschule Seetal für die Maturaarbeit festgehalten werden, zur Kenntnis genommen haben.
Fachspezifisches Beurteilungsraster abgegeben:                                                      o ja               o nein
Arbeitstitel:

Unterschriften                                                                                     Datum

Schülerin / Schüler

Betreuende Lehrperson

Korreferent/Korreferentin

Schulleitung

                                                                                                                           26
FIXPUNKT 3: DISPOSITION
(Als Word-Dokument unter www.ksseetal.lu.ch \ Downloads verfügbar)

Sie füllen zuerst nur die ersten Rubriken aus und ergänzen jeweils nach den Beratungs-
gesprächen weitere Abschnitte.
Dieses Konzept wird der Betreuerin/dem Betreuer gemäss Terminplan abgegeben.

Vorname/Name/Klasse

Arbeitstitel
(aktuellste Version)

Betreuerin/Betreuer

1. Thema (Themenumschreibung)

Was interessiert mich daran? Warum?

2. Fachliche Einarbeitung
Was weiss ich bereits über das Thema? In welchen Bereichen sollte ich mehr wissen?

Quellenverzeichnis/konsultierte Quellen (Bücher, Internet, …):

Persönliche Erfahrungen:

Literatur / Texte, die ich noch lesen werde:

Fachpersonen, mit denen ich über das Thema gesprochen habe oder noch sprechen werde:

                                                                                       27
3. Zielsetzung meiner Matura-Arbeit
Was soll dabei herauskommen?

Worin soll der eigene Untersuchungsteil bestehen?

4. Fragestellungen und Thesen
Folgende Fragen beschäftigen mich:

Ich habe Vermutungen. Diese Vermutungen formuliere ich in Form von Thesen (Behauptungen):

5. Arbeitsmethoden
Mit welchen Methoden will ich meine Untersuchungen durchführen? (Bitte so detailliert wie möglich angeben.)

6. Abgrenzung des Themengebiets
Die Zeit reicht nicht aus, um alles zu einem Thema zu untersuchen.
Ich beschränke mich auf folgende Teilgebiete:

Die folgenden Teilgebiete möchte ich bewusst weglassen:

7. Zeitplan
(auch als eigener Anhang möglich)

nach Bonati / Hadorn: Matura und andere selbständige Arbeiten betreuen. Bern: hep, 2007, S. 192-19

28
FIXPUNKT 4: ZWISCHENBERICHT
DER BETREUENDEN LEHRPERSON
(Als Word-Dokument unter www.ksseetal.lu.ch \ Downloads verfügbar)

Schüler/Schülerin
Name, Vorname, Klasse

Betreuende Lehrperson
Name, Vorname, Fach

Aktueller Titel der Arbeit:

Kommentar zu den Kriterien «Bewertung Arbeitsprozess» und sonstige Hinweise

Arbeitsjournal                        Arbeitsprozess                ☐ knapp nachvollziehbar
                                      ☐ gut                         ☐ schwer nachvollziehbar

Zeitplan gemäss Disposition           ☐ eingehalten                 ☐ wenig im Rückstand
                                                                    ☐ stark im Rückstand

Ausrichtung der Weiterarbeit          ☐ gemäss Planung              ☐ neue Planung nötig

Qualität der Textprobe                ☐ hohe Qualität               ☐ verbesserungswürdig
                                                                    ☐ stark verbesserungsbedürftig

Beurteilung zum Zeitpunkt             ☐ sehr gut                    ☐ genügend
des Zwischenberichts                  ☐ gut                         ☐ ungenügend

Unterschriften                                                                 Datum

Schülerin / Schüler

Betreuende Lehrperson

29
ERKLÄRUNG

a) Deklaration: „Ich erkläre hiermit,
› dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und unter Benutzung der angegebenen
  Quellen verfasst habe.
› dass ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit ausdrücklich hinweise.
› dass ich vorgängig die Schulleitung und die betreuenden Lehrpersonen informiere,
  wenn ich diese Maturaarbeit bzw. Teile oder Zusammenfassungen davon veröffentli-
  chen werde und/oder Kopien dieser Arbeit zur weiteren Verbreitung an Dritte aushän-
  digen werde.“
› dass mir die möglichen Folgen eines Plagiats bekannt sind (vgl. Anhang 2, Text 2.,
  10. Unredlichkeiten).

b) Einverständnis zur Plagiatsprüfung
Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Arbeit zur Überprüfung der korrekten und vollständi-
gen Angabe der Quellen mit Hilfe einer Software (Plagiatserkennungstool) geprüft wird.
Zu meinem eigenen Schutz wird die Software auch dazu verwendet, später eingereichte
Arbeiten mit meiner Arbeit elektronisch zu vergleichen und damit Abschriften und eine
Verletzung meines Urheberrechts zu verhindern. Falls Verdacht besteht, dass mein Urhe-
berrecht verletzt wurde, erkläre ich mich damit einverstanden, dass die Schulleitung mei-
ne Arbeit zu Prüfzwecken herausgibt.

Unterschrift für a) und b):

Ort:                          Datum:                Unterschrift:

30
ANHANG 2 – DIE MATURAARBEIT IN
DEN REGLEMENTEN
1. AUSZUG AUS DEM EIDGENÖSSI-
SCHEN MATURITÄTSANERKEN-
NUNGSREGLEMENT (MAR)

Art. 5 Bildungsziel                          Art. 15 Maturitätsnoten und Bewertung
2
  Maturandinnen und Maturanden sind          der Maturaarbeit
fähig, sich den Zugang zu neuem Wissen       1
                                               Die Maturitätsnoten werden gesetzt:
zu erschliessen, ihre Neugier, ihre Vor-     […] in der Maturaarbeit aufgrund des
stellungskraft und ihre Kommunikations-      Arbeitsprozesses, der schriftlichen Arbeit
fähigkeit zu entfalten sowie allein und in   und ihrer Präsentation.
Gruppen zu arbeiten. Sie sind nicht nur      2
                                                Bei der Bewertung der Maturaarbeit
gewohnt, logisch zu denken und zu abs-       werden die erbrachten schriftlichen und
trahieren, sondern haben auch Übung          mündlichen Leistungen berücksichtigt.
im intuitiven, analogen und vernetzten
Denken. Sie haben somit Einsicht in die
                                             Art. 20 Formerfordernisse an den Aus-
Methodik wissenschaftlicher Arbeit.
                                             weis
                                             1
                                                 Der Maturitätsausweis enthält:
Art. 10 Maturaarbeit                             [ ... ]
Schülerinnen und Schüler müssen allein           g. das Thema und die Bewertung der
oder in einer Gruppe eine grössere ei-           Maturaarbeit.
genständige schriftliche oder schriftlich
kommentierte Arbeit erstellen und münd-
lich präsentieren.

31
2. DIE MATURAARBEIT AN DEN                     gründen; damit zeigen die Studierenden,
LUZERNER MATURITÄTSSCHULEN                     wie tief sie in die Thematik vorgestossen
                                               sind und dass sie diese in einem grösse-
Aus den Weisungen der Maturitätskom-
                                               ren Kontext erörtern können.
mission vom 13. Januar 2009 (Stand Au-
gust 2017):
                                               3. Thema

1. Rechtliche Grundlagen                       › Die Maturandinnen und Maturanden
                                                 wählen das Thema in Absprache mit
Die rechtlichen Grundlagen bilden das            einer betreuenden Lehrperson.
Maturitätsanerkennungsreglement (MAR),         › Das gewählte Thema muss dem Bil-
das sich in den Art. 52 (Bildungsziel), Art.     dungsziel des Gymnasiums gemäss
10 (Maturaarbeit); Art. 152 (Maturitätsno-       MAR, Art. 5 entsprechen.
ten und Bewertung der Maturaarbeit) und        › Das Thema ist so festzulegen, dass es
Art. 20 1g (Eintrag von Thema und Bewer-         im Rahmen des verlangten Umfanges
tung der Arbeit im Maturitätsausweis) auf        behandelt werden kann.
die Maturaarbeit bezieht, das Reglement        › Die Schule gibt den Maturandinnen
für die Maturitätsprüfungen im Kanton Lu-        und Maturanden sowie den Lehrperso-
zern (SRL 506) sowie die Weisungen für           nen einen verbindlichen Leitfaden ab.
die Maturitätsprüfungen.                         Dieser macht Aussagen zu folgenden
Diese Weisungen ersetzen die Weisungen           Punkten: Themenwahl, Abfassung, Be-
der Maturitätskommission zur Maturaar-           urteilungskriterien, Zeitaufwand, Um-
beit vom 8.1.2002.                               fang, Betreuung, Präsentation der Ma-
                                                 turaarbeit. Der Leitfaden ist der Maturi-
                                                 tätskommission zur Kenntnis zu bringen.
2. Zielsetzungen
Die Maturandinnen und Maturanden ver-          4. Zeitrahmen
fassen allein oder in einer Gruppe eine
                                               › Die Schule legt einen Zeitplan inner-
grössere eigenständige Arbeit, die logisch
                                                 halb der letzten zwei Schuljahre für die
aufgebaut und klar strukturiert ist. Sie ge-
                                                 Vorbereitung und Durchführung der
hen von einer anspruchsvollen und präzis
                                                 Maturaarbeit fest; dazu gehören auch
formulierten Fragestellung aus, wenden
                                                 die Information der Maturandinnen
angemessene Methoden und Hilfsmittel an          und Maturanden und die Einführung in
und folgen formal den Grundsätzen wis-           das wissenschaftliche Arbeiten.
senschaftspropädeutischen Arbeitens. Aus-      › Die Arbeit muss bis Ende des 1. Se-
ser der Maturaarbeit werden keine weite-         mesters der 6. Klasse präsentiert sein.
ren grösseren Abschlussarbeiten verlangt.      › Für die MSE gilt folgende Regelung:
Bei der mündlichen Präsentation geht es          Die Schule legt einen Zeitplan inner-
um die Fähigkeit, Thesen und Erkenntnis-         halb des 3. bis 5. Semesters fest. Die
se darzulegen sowie die gewählten Vor-           Maturaarbeit muss bis Ende des 5.
gehensweisen zu beschreiben und zu be-           Semesters präsentiert sein.

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