Studie Internet of things 2021
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Ein aktuelles Studienprojekt von RESEARCH SERVICES Silber-Studienpartner Alle Angaben in diesem Ergebnisband wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht ausgeschlossen. Verlag, Redaktion und Herausgeber weisen darauf hin, dass sie weder eine Garantie noch eine juristische Verantwortung oder jegliche Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Informationen zurückzuführen sind, übernehmen. Der vorliegende Ergebnisberichtsband, einschließlich all seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Genehmigung durch IDG Research Services.
Editorial 3 Mit IoT gestärkt aus der Corona-Krise Jürgen Hill, Chefreporter Future T echnologies Sehr geehrte Leser und Leserinnen, Products liegen dagegen abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. hemmt Corona die Investitionen in neue Technologien wie IoT und gefährdet damit Spannend wird hier sicher sein, zu beobach- die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unter- ten, ob diese Ergebnisse den Beginn eines nehmen? Diese bange Frage stellen sich nicht grundsätzlichen Paradigmenwechsels beim nur IT-Ausrüster, sondern auch zahlreiche IoT-Einsatz widerspiegeln oder nur der der- Marktanalysten und Wirtschaftsexperten. zeitigen Krisensituation während der Pande- Befürchtungen, die unsere Studie nicht be- mie geschuldet sind. So stimmen etwa mehr stätigt. Die zwischen dem ersten Lockdown als zwei Drittel der Befragten der Aussage: im Frühjahr und dem zweiten Lockdown „Gerade in Zeiten, in denen menschliche Prä- Anfang November befragten Unternehmen senz in den Produktionsstätten eingeschränkt haben während der Coronakrise ihre Investi- ist, brauchen wir erst recht Industrial IoT!“ zu. tionen in IoT zu großen Teilen sogar erhöht. So steigerten 42 Prozent der Firmen ihre Allerdings zeigt sich auch, dass IoT kein Investitionen in IoT während der Pandemie eindimensionaler „Game Changer“ ist. Wer verstärkt, während sie bei einem Viertel von der neuen Technologie profitieren will, unverändert blieben. Lediglich ein Drittel kommt in der Regel nicht umhin, in andere der Unternehmen kürzte oder fror (sechs Technologien zu investieren, um von den in Prozent) seine IoT-Investitionen ein. Aussicht gestellten Assets wirklich zu profi- tieren. Eine Beobachtung, die auf fast 60 Pro- Eine Erklärung für die hohe Bereitschaft der zent der Unternehmen zutrifft. Ganz oben Unternehmen, trotz oder wegen der Krise auf der Investitionsliste stehen dabei Cloud- in IoT weiter zu investieren, dürfte darin lie- Services, künstliche Intelligenz sowie das gen, dass viele Firmen hoffen, mittels IoT Thema Analytics/Big Data. Aber auch Block- die Resilienz ihrer Produktion oder ihrer chain, Edge Computing sowie Ausgaben für Prozessketten zu erhöhen. So verwundert neue Netztechniken wie 5G oder Wi-Fi-6 es nicht weiter, dass derzeit der IoT-Einsatz stehen bei vielen Unternehmen im Zusam- in der Logistik mit 33 Prozent der Nennun- menhang mit IoT auf der Agenda. gen zur zweitwichtigsten Anwendung gehört. Nur getoppt von der Qualitätskon- In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und ma- trolle, die mit einem Wert von 50 Prozent chen Sie Ihr Unternehmen fit, um am Wirt- die IoT-Killer-Applikation ist. Klassische schaftsaufschwung nach der Pandemie par- IoT-Anwendungsfelder und Industrie-4.0- tizipieren zu können. Ich wünsche Ihnen Themen wie Predictive Maintenance, ver- eine spannende und anregende Lektüre mit netzte Produktion oder Smart Connected unserer IDG-Research-Studie „IoT 2021“.
Inhalt Editorial 3 Management Summary Die Key Findings im Überblick ............................................................ 6 Die Key Findings im Einzelnen 1. IoT-Reife wächst mit Größe des Unternehmens ..............................9 2. Mehr Firmen mit mehr Projekten: IoT weiter auf Wachstumskurs ............................................................10 3. Zufriedene Firmen: hohe Erfolgsquote und schneller Mehrwert ....................................................................... 12 4. Chancen: Optimierung bestehender Prozesse und Kostensenkung im Vordergrund ...............................14 5. IoT-Investitionen steigen wieder – trotz oder wegen Corona ....................................................................16 6. Qualitätskontrolle auf dem Weg zur „Killer-Applikation“ des IoT .............................................................18 7. Die IT-Abteilung und der CIO haben die IoT-Fäden in der Hand .......................................................19 8. Größte IoT-Hürden: Security und Anpassung der Geschäftsprozesse.................................................... 20 6 Blick in die Zukunft CIO-Agenda Das IoT wächst weiter – trotz Corona 2020 34 37 Studiendesign Studiensteckbrief...................49 Stichprobenstatistik...............50 48
Weitere Studienergebnisse 1. Firmen entwickeln IoT-Lösungen meist gemeinsam mit externen Partnern………………………………………………………… 22 2. Kaum vernetzt: mehrere IoT-Plattformen aus der Cloud im Einsatz………………………………………………………………………… 24 3. Sichere IoT-Projekte: Security-Tools sollen IoT-Anwendungen und Daten schützen……………………………………………… 26 4. Erste Schritte: künstliche Intelligenz relativ selten im Einsatz…………………………………………………………………………… 27 5. IoT-Schnittstellen: Vernetzung mit diversen Business-Systemen…………………………………………………………… 28 6. Komplex: Firmen brauchen zusätzliche Ressourcen für das Steuern von IoT-Projekten…………………………………… 29 7. IoT gelangt meist über neue Maschinen in die Produktion ……………… 30 8. IT auch bei IoT-Fernwartung in der Produktion erste Anlaufstelle…………………………………………………………………… 31 9. 5G für IoT: Firmen planen bereits, warten aber noch mit dem Einsatz………………………………………………………… 32 10. Edge Computing ist für IoT erstaunlich wenig relevant …………………… 33 21 Die Studienreihe Unsere Studienkonzept / Redaktion........ 52 Studienpartner Unsere Autoren / Sales-Team / stellen sich vor Gesamtstudienleitung.................. 53 Übersicht Studienreihe................ 54 Device Insight ...............................................44 Telefónica ......................................................46 51 43 © shutterstock.com / jamesteohart Kontakt / Impressum 55
58 % 46 % 42 % 51 % 49 % < 499 500 bis 999 1.000 + Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter IoT-Reife 2019 2020 Der Reifegrad bei IoT- Deployments steigt mit der IoT weiter auf Größe der Unternehmen an. Wachstumskurs Ein Beispiel ist das Kriterium Produktverbesserung durch Die Zahl der Firmen, die IoT-Daten. IoT-Projekte umgesetzt haben, ist mit 51 Prozent im Vergleich zum vorigen Jahr (49 Prozent) leicht erhöht. Auch die Zahl der IoT-Projekte selbst ist gestiegen. 52 % 28 % 29 % IT GESAMT IoT-Hürden CIO 83 % Security / Datenintegrität ist die größte technische Herausforderung 31 % bei IoT-Projekten, die Anpassung von Geschäftsprozessen stellt die größte organisatorische Kompetenzen Hürde dar. klar verteilt Die Zuständigkeit beim Thema IoT konzentriert sich weiter zunehmend in der IT-Abteilung beziehungsweise beim CIO.
8% 2019 4% 2020 50 % 33 % Zufriedene Firmen Qualität Logistik Nur noch vier Prozent der IoT- Projekte bringen keinen Mehrwert wie höhere Produktivität oder niedrigere Kosten (Vorjahr: acht Prozent). Der Nutzen Killer-Applikation stellte sich zudem Qualitätskontrolle ist die mit schneller ein. Abstand wichtigste IoT-Anwendung. Sie erreichte einen Wert von 50 Prozent – mit einem Abstand von 17 Prozentpunkten zur neuen Nummer zwei Logistik. Management Summary Die 47 % Key Findings im Überblick Chancen Die meisten Firmen profitierten bei ihren IoT-Projekten von effizienteren Geschäftsprozessen und niedrigeren Kosten. Die Entwicklung neuer Geschäfts- chancen rückt eher in den Hintergrund. 42 % € Corona als Treiber 37 % Die meisten Firmen investieren in den nächsten Jahren wieder verstärkt in IoT-Projekte. In 42 Prozent der Firmen sind die Investitionen in IoT während der Corona- Pandemie gestiegen. © shutterstock.com / jamesteohart
Management Summary 9 1. I oT-Reife wächst mit Größe des Unternehmens Produktverbesserung durch IoT-Daten oder die Vernetzung von Produkten und Daten – der Reifegrad bei IoT-Deployments steigt mit der Größe der Unternehmen an. Welchen Reifegrad hat Ihr Unternehmen bei IoT-Deployments bisher maxi- mal erreicht? Auf diese Frage antworteten 49 Prozent der Unternehmen mit Produktverbesserung durch IoT-Daten. Hier steigen die Werte mit der Unter- nehmensgröße von Firmen bis 499 Mitarbeitern (42 Prozent) über Firmen zwischen 500 und 999 Mitarbeitern (46 Prozent) bis hin zu den großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (58 Prozent) an. Gleiches gilt für den zweiten Punkt Vernetzung von Produkten und Geräten (47 Prozent). 38 Prozent der kleinen Firmen haben diesen IoT-Reife- grad erreicht, bei den anderen beiden Kategorien sind es jeweils 51 Prozent. 34 Prozent der Unternehmen konnten dank IoT und Predictive Mainte- nance ihre Wartung verbessern, 28 Prozent schufen neue Geschäftsmodelle durch digitale Services wie etwa Produkt as a Service oder Pay per Use. Auch hier liegen die großen Firmen mit 1.000 Mitarbeitern und mehr vorne. Dasselbe Bild bietet sich bei der Königsdisziplin, dem Aufbau eines Ökosystems im Netzwerk mit anderen Firmen, um gemeinsam IoT-Dienst- leistungen anzubieten. 13 Prozent der Firmen haben diesen höchsten IoT-Reifegrad erreicht. 18 Prozent sind es bei den großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern und einem IT-Etat ab zehn Millionen Euro. Welchen Reifegrad hat Ihr Unternehmen bei IoT-Deployments bisher maximal erreicht? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die keine Fertigung / Produktion haben. Basis: n=127 Gesamtergebnis Produktverbesserung durch IoT-Daten 48,8 Vernetzung von Produkten und Geräten 46,5 Verbesserte Wartung (z.B. Predictive Maintenance) 33,9 Neue Geschäftsmodelle durch digitale Services (z.B. Produkt as a Service, Pay per Use) 28,3 Aufbau eines Ökosystems 12,6 Anderen Reifegrad 0,8 Weiß nicht 2,4 Ergebnis-Split nach Unternehmesgröße < 500 Mitarbeiter 500 - 999 Mitarbeiter 1.000 + Mitarbeiter Produktverbesserung durch IoT-Daten 42,2 45,9 57,8 Vernetzung von Produkten und Geräten 37,8 51,4 51,1 Verbesserte Wartung (z.B. Predictive Maintenance) 33,3 35,1 33,3 Neue Geschäftsmodelle durch digitale Services (z.B. Produkt as a Service, Pay per Use) 28,9 21,6 33,3 Aufbau eines Ökosystems 8,9 10,8 17,8 Anderen Reifegrad 0 0 2,2 Weiß nicht 4,4 0 2,2
10 Management Summary 2. M ehr Firmen mit mehr Projekten: IoT weiter auf Wachstumskurs Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat bereits IoT-Projekte umgesetzt, meist mit Fokus auf Kostendeckung oder einen Return on Investment. Vorreiter sind immer noch die großen Firmen. Die Zahl der Firmen, die IoT-Projekte umgesetzt haben, ist mit 51 Prozent* im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht gestiegen (Vorjahr: 49 Prozent). Die Details: 18 Prozent der Firmen haben bereits erste IoT-Projekte umge- setzt (Vorjahr: 24 Prozent), in 16 Prozent der Firmen gibt es bereits einige IoT-Anwendungsfälle (Vorjahr: 17 Prozent), in 13 Prozent sehr viele (Vorjahr: zehn Prozent). In vier Prozent der Firmen wird ein breiter Roll-out geplant oder bereits umgesetzt. Wie bereits im Jahr zuvor gehen die großen Unternehmen bei den IoT-An- wendungen voran. 18 Prozent der Firmen ab 1.000 Mitarbeitern haben bereits sehr viele IoT-Projekte umgesetzt. Welcher IoT-Status trifft auf Ihr Unternehmen am ehesten zu? Angaben in Prozent. Basis: n = 411 Derzeit Ausarbeitung einer IoT-Strategie 19,0 Erste IoT-Anwendungsfälle sind kurz- oder mittelfristig geplant. 18,7 Es gibt erste IoT-Anwendungsfälle. 18,2 Es gibt bereits einige IoT-Anwendungsfälle. 15,8 Es gibt schon sehr viele IoT-Anwendungsfälle. 12,9 Ein breiter Roll-out wird geplant oder bereits umgesetzt. 3,6 Weiß nicht 11,7
Management Summary 11 Jeweils 19 Prozent der Firmen wollen erste IoT-Projekte kurz- oder mittel- fristig umsetzen oder erarbeiten derzeit eine IoT-Strategie. Bei der IoT-Projektstrategie achtet knapp die Hälfte (49 Prozent) der Firmen darauf, dass die IoT-Projekte ohne Verlust ablaufen und zumindest nicht mehr kosten, als sie damit an Gewinn erzielen. 21 Prozent der Firmen starten mit einem klaren Business Case und wollen, dass ihre IoT-Projekte einen Gewinn erzielen. Immerhin 19 Prozent verfolgen eine Agile- / Fail-Fast-Strategie und starten IoT-Projekte so schnell wie möglich, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie (schnell) scheitern oder zu viel kosten und zu wenig Gewinn / Mehrwerte bringen. In zehn Prozent der Firmen ist das von Projekt zu Projekt unter- schiedlich. *Alle Prozentangaben in dieser Studie sind gerundet. Welcher der drei grob skizzierten Kategorien ist Ihr Unternehmen zuzuschreiben, wenn es um die aktuelle IoT-Projektstrategie geht? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die keine Fertigung / Produktion haben. Basis: n = 127 48,8 Ohne Verlust 20,5 Wir stellen zunächst so gut 18,9 wie möglich sicher, dass die IoT-Projekte zumindest nicht mehr kosten, als wir damit an Gewinn erzielen können. Return on Investment Agile / Fail Fast Wir stellen zunächst so gut wie möglich sicher, dass die Wir starten IoT-Projekte so 1,6 IoT-Projekte einen Business schnell wie möglich, auch wenn Case darstellen, wir also die Gefahr besteht, dass sie 10,2 Gewinn erzielen. (schnell) scheitern bzw. zu viel kosten und zu wenig Ge- Kann ich nicht winn / Mehrwerte bringen. einschätzen Das ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich.
12 Management Summary 3. Z ufriedene Firmen: hohe Erfolgsquote und schneller Mehrwert Nur noch vier Prozent der IoT-Projekte bringen keinen Mehrwert wie höhere Produktivität oder niedrigere Kosten. Auch schnellere IoT-Erfolge sorgen für eine hohe Zufriedenheit in Unternehmen. 92 Prozent der Unternehmen sind sehr zufrieden bis eher zufrieden mit den Ergebnissen ihrer bisherigen IoT-Projekte. Nur acht Prozent sind eher nicht oder nicht zufrieden. Das sind ähnliche Werte wie im Vorjahr. Die Erfolgsquote der IoT-Projekte ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Während voriges Jahr noch acht Prozent der Firmen keinen Mehrwert wie höhere Produktivität oder niedrigere Kosten feststellen konnten, sind es die- ses Jahr nur noch vier Prozent. Nur ein Prozent der IoT-Projekte ist geschei- tert (wie im Jahr zuvor). Sehr positiv: Auch der Mehrwert der IoT-Projekte stellte sich im Vergleich zum vergangenen Jahr im Schnitt schneller ein. In 13 Prozent der Fälle zeigte sich der Erfolg sofort (Vorjahr: neun Prozent). Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der bisherigen IoT-Anwendungsfälle? Angaben in Prozent. Abfrage auf einer Skala von 1 (Sehr zufrieden) bis 6 (Gar nicht zufrieden). Filter: Unternehmen, die IoT-Projekte bereits umgesetzt haben bzw. planen. Basis: n = 276 1,1 0,4 6,6 15,8 Sehr zufrieden Zufrieden Eher zufrieden 31,9 Gesamt- Eher nicht zufrieden ergebnis Nicht zufrieden 44,3 Gar nicht zufrieden 38,1 Erfolgsmessung: Wann stellte sich der Nutzen / Mehrwert Ihres IoT-Projekts konkret ein? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die keine Fertigung / Produktion haben. Basis: n = 285 Sofort 12,6 Nach vier bis acht Wochen 23,5 Nach drei Monaten 33,0 Nach einem Jahr 20,7 Noch kein Nutzen / Mehrwert 4,2 Gar nicht, Projekt ist gescheitert 1,4 Eine Erfolgsmessung in dem Sinne gibt es nicht. 2,1
Management Summary 13 In 24 Prozent der Firmen stellte sich der Mehrwert nach vier bis acht Wo- chen ein (Vorjahr: 19 Prozent). Auffällig sind hier die hohen Werte bei großen Firmen mit einem hohen IT-Etat ab zehn Millionen Euro (32 Prozent). In 33 Prozent der Unternehmen zeigte sich das positive Ergebnis nach drei Monaten (Vorjahr: 35 Prozent) und in 21 Prozent nach einem Jahr (Vorjahr: 26 Prozent). Wichtigstes Kriterium für den Erfolg von IoT-Projekten ist nach wie vor eine höhere Produktivität (49 Prozent), gefolgt von Kostensenkung (48 Pro- zent) und steigenden Umsätzen (40 Prozent). Die Reihenfolge bleibt damit gleich, nur die Abstände zwischen den Top-3-Kriterien wurden kleiner. Firmen profitierten zudem von geringeren Ausfallzeiten / höherer Auslas- tung, einem schnelleren ROI, verbesserten Imagewerten und einem höheren Innovationsgrad. Wie messen Sie den Erfolg von IoT-Projekten? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, in denen es eine Erfolgsmessung von IoT-Projekten gibt. Basis: n = 268 48,9 Verbesserung der Produktivitäts- Imagewerte des steigerung Unternehmens ROI- 47,4 Betrachtung Kostensenkung 40,3 Höherer Steigende Innovations- Umsätze 34,0 grad Geringere Ausfallzeiten / höhere Andere Art der Auslastung Erfolgsmessung 21,6 16,4 0,4 11,6 0,4 Weiß nicht
14 Management Summary 4. C hancen: Optimierung bestehender Prozesse und Kostensenkung im Vordergrund Der Trend setzt sich fort: Die meisten Firmen profitierten bei ihren IoT-Projekten von effizienteren Geschäftsprozessen und niedrigeren Kosten. Die Entwicklung neuer Geschäftschancen rückt eher in den Hintergrund. Welcher Nutzen, welcher Mehrwert stellt sich für Ihr Unternehmen durch IoT-Projekte konkret ein? 47 Prozent der Unternehmen antworteten auf diese Frage mit der Optimierung bestehender Geschäftsprozesse (Vorjahr: 42 Pro- zent). Das gilt vor allem für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (59 Prozent). 37 Prozent der Firmen konnten mit ihren IoT-Projekten die Kosten redu- zieren. Auch hier sind die Werte für die großen Unternehmen ab 1.000 Mit- arbeitern mit 44 Prozent überdurchschnittlich hoch. Voriges Jahr lag die Kostensenkung nur auf dem fünften Platz. 36 Prozent haben mit ihren IoT-Projekten bestehende Services oder Pro- dukte verbessert, 35 Prozent ihren Umsatz gesteigert. Welcher Nutzen, welcher Mehrwert stellt sich für Ihr Unternehmen konkret ein? Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Filter: Unternehmen, in denen es eine Erfolgsmessung von IoT-Projekten gibt und ein Mehrwert festgestellt wurde. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 256 Optimierung bestehender 46,9 Geschäftsprozesse Reduktion von 36,7 Kosten Verbesserung bestehender 35,5 Produkte / Services Steigerung des 35,2 Umsatzes Entwicklung neuer 30,9 Produkte / Services Smarte 23,0 Infrastruktur Entwicklung neuer 22,7 Geschäftsmodelle Reduzierung der Ausfall- 18,0 zeiten in der Produktion Personalisierte 16,8 Produkte Gewinn neuer 14,5 Fachkräfte
Management Summary 15 Damit setzt sich der Trend weiter fort: Firmen konzentrieren sich bei ihren IoT-Projekten mehr auf die höhere Effizienz bestehender Prozesse und Pro- dukte sowie damit verbundene Kostensenkungen. Neue Geschäftschancen oder Services für zufriedenere Kunden stehen weniger im Fokus. Denn erst auf dem fünften Platz (Vorjahr: Rang drei) folgt die Entwicklung neuer Produkte und Services mit nur noch 31 Prozent (Vorjahr: 35 Prozent). Immerhin stieg aber der Anteil der Firmen, die das IoT für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle nutzt, von 20 auf 23 Prozent. Auch bei den Werten für die größte Chance, die Firmen durch das IoT sehen, liegt Allgemeine Kostensenkung mit 29 Prozent (Vorjahr: 23 Prozent) weiter vorne, jetzt aber gefolgt von eingesparten Produktionskosten mit 18 Prozent (Vorjahr: 16 Prozent). Zukunftsorientierte Themen wie höhere Kundenzufriedenheit, neue Serviceangebote oder neue Kundenpotenziale verlieren hingegen an Bedeutung. Was sehen Sie für Ihr Unternehmen als größten Nutzen oder größte Chance durch das Internet of Things? Angaben in Prozent. Top-15-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen. Basis: n = 363 29,2 18,2 16,3 14,0 13,5 Allgemeine Einsparung von Wettbewerbsvorteil Bessere Höhere Kostensenkung Produktionskosten gegenüber Konkurrenz Serviceangebote Kundenzufriedenheit 13,2 12,9 11,3 7,2 6,6 Bessere Neue Neue Erhöhung der Vernetzung aller Produktqualität Serviceangebote Kundenpotenziale Mitarbeiterproduktivität Prozessketten 6,3 5,5 5,2 5,2 4,7 Effizienzgewinn durch Direkter Geringere Bessere Auslastung Erschließung neuer Beschleunigung der Kundenzugang Ausfallzeiten der Maschinen Business-Modelle bestehenden Prozesse (z.B. Pay-per-Use)
16 Management Summary 5. I oT-Investitionen steigen wieder – trotz oder wegen Corona Die meisten Firmen investieren in den nächsten Jahren wieder verstärkt in IoT-Projekte – zum Teil auch motiviert durch die Corona-Pandemie. Das Geld wandert primär in Cloud- Services und KI. In 57 Prozent der Unternehmen kommt es durch IoT-Projekte in sehr starkem Maße (zwölf Prozent) oder in starkem Maße (45 Prozent) zu zusätzlichen Investi- tionen. Dier Wert liegt damit um elf Prozent über dem Vorjahresniveau. Beson- ders viel Geld investieren die großen Firmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern (66 Prozent). 34 Prozent erhöhen ihr Budget leicht, bei acht Prozent der Firmen bleiben die Investitionen gleich (Vorjahr: zwölf Prozent). Die meisten Projekte, in die gerade investiert wird, befinden sich in der Pla- nungsphase / Proof of Concept (25 Prozent), der Spezifikationsphase und der Entwicklungs-, Realisierungs- oder Ausführungsphase (jeweils 22 Prozent). Wie werden sich in Ihrem Unternehmen in den nächsten In welchem Stadium, in welcher Jahren die Investitionen in IoT entwickeln? Phase sind die IoT-Projekte, in die Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die IoT-Projekte bereits umgesetzt haben gerade investiert wird? beziehungsweise planen. Basis: n = 285 Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, in denen die Investitionen gleichbleibend sind oder erhöht wurden. Basis: n = 186 12,3 Sehr stark steigend 44,9 Stark steigend 0,5 14,0 16,1 34,0 Leicht steigend 22,0 Gesamt- Gleichbleibend ergebnis 25,3 0 Leicht sinkend Stark sinkend 22,0 8,4 0,4 0 Sehr stark sinkend Sehr frühe Projektphase / Vorbereitungsphase Planungsphase / Proof of Concept Spezifikationsphase Entwicklungs-, Realisierungs- oder Ausführungsphase Inbetriebnahme / Implementierung Weiß nicht
Management Summary 17 Sehr bemerkenswert: 42 Prozent der Firmen haben die Investitionen in IoT während der Corona-Pandemie verstärkt, in einem Viertel bleiben sie unver- ändert. 27 Prozent der Unternehmen haben ihre IoT-Investitionen wegen Corona gekürzt, sechs Prozent eingefroren. Den Schwerpunkt der Ausgaben bilden Cloud-Services (45 Prozent), künst- liche Intelligenz (37 Prozent) und Analytics / Big Data (35 Prozent). Damit kehren Cloud-Services nach einem Jahr Pause wieder auf den Spitzenplatz bei den Investitionen zurück. Voriges Jahr lagen noch KI, Blockchain und Robotics vorne. Weitere wichtige Investitionsfelder sind IoT-Mobility-Konnektivität / Netz- werktechnologien (Wi-Fi 6, LTE, 5G, LoRa, NB-IoT o.Ä.) mit 27 Prozent, Block- chain mit 25 Prozent sowie Edge Computing und Security-Technologien mit jeweils 21 Prozent. Wie entwickeln sich in Ihrem Unter- In welche Technologien will Ihr Unternehmen in den nehmen ganz aktuell in Corona-Zeiten nächsten zwei Jahren investieren? die Investitionen in IoT? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die IoT- IoT-Projekte bereits umgesetzt haben beziehungsweise planen. Basis: n = 285 Projekte bereits umgesetzt haben beziehungsweise planen. Basis: n = 285 1,4 45,3 36,8 35,4 6,0 23,9 Cloud Künstliche Intelligenz Analytics / Computing (KI) / Artificial Intelli- Big Data gence (AI) 27,1 Gesamt- ergebnis 27,4 25,3 21,4 41,5 IoT-Mobility- Blockchain Edge Compu- Konnektivität / Netz- ting / Fog Computing werktechnologien (Wi-Fi 6, LTE, 5G, Die IoT-Investitionen bleiben LoRa, NB-IoT o.Ä.) durch Corona unverändert. Die IoT-Investitionen sind 20,7 20,0 19,6 durch Corona verstärkt worden. Die IoT-Investitionen sind durch Corona gekürzt worden. Security- M2M (Software, Digital Twin Technologien Hardware) Die IoT-Investitionen sind durch Corona on-hold. Bisher keine Investitionen 18,2 11,6 2,1 in IoT Virtual Reality 3-D-Druck Weiß nicht (VR) / Augmented Reality (AR)
18 Management Summary 6. Q ualitätskontrolle auf dem Weg zur „Killer-Applikation“ des IoT Die Einsatzszenarien des IoT in Unternehmen sind vielfältig in unterschiedlichsten Bereichen. Die mit Abstand wichtigste Anwendung stellt die Qualitätskontrolle dar. Qualitätskontrolle scheint zur „Killer-Applikation“ des IoT zu werden. Bereits voriges Jahr lag diese Kategorie mit 40 Prozent auf dem ersten Platz, knapp gefolgt von vernetzter Produktion mit 37 Prozent. Dieses Jahr erreichte Quali- tätskontrolle einen Wert von 50 Prozent – mit einem Abstand von 17 Prozent (!) zur neuen Nummer zwei Logistik. 33 Prozent der Unternehmen wollen mithilfe des IoT ihre Logistik verbes- sern. Vergangenens Jahr lag diese Kategorie mit 34 Prozent noch auf dem fünften Platz. Etwas an Bedeutung verloren haben die Industrie-4.0-Themen vernetzte Produktion (26 Prozent; Vorjahr 37 Prozent), Smart Connected Products (25 Prozent, Vorjahr 28 Prozent) und Predictive Maintenance (20 Prozent, Vorjahr 33 Prozent). Die übrigen Einsatzgebiete des IoT sind breit gestreut in unterschiedlichs- ten Bereichen. Beispiele dafür sind Smart Home (22 Prozent) und in jeweils einem Fünftel der Unternehmen Connected Building / Gebäudemanagement, Sales (Verkaufssteuerung) oder Kundenbindung / Customer Loyalty. Weitere Kategorien sind Smart Supply Chain, Connected Health oder Zeit- management. Erstaunlich ist, dass Themen wie Smart Grid / Smart Energy (13 Prozent) oder Smart City (zehn Prozent) relativ weit hinten liegen. Das Schlusslicht bildet Smart Agriculture mit neun Prozent. Welcher der folgenden Kategorien ordnen Sie die bisherigen IoT-Anwendungsfälle Ihres Unternehmens zu? Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die IoT-Projekte bereits umgesetzt haben bzw. planen. Basis: n = 285 Qualitätskontrolle 49,8 Logistik 32,6 Connected Industry / Vernetzte Produktion (Industrie 4.0) 26,3 Smart Connected Products 25,3 Smart Home 21,8 Predictive Maintenance 20,4 Connected Building / Gebäudemanagement 20,4 Sales (Verkaufssteuerung) 20,0 Kundenbindung / Customer Loyalty 20,0 Smart Supply Chain 18,2
Management Summary 19 7. D ie IT-Abteilung und der CIO haben die IoT-Fäden in der Hand Kompetenzen klar verteilt: Die Zuständigkeit beim Thema IoT konzentriert sich weiter zunehmend in der IT-Abteilung beziehungsweise beim CIO. Die IT-Abteilung und der CIO dominieren immer eindeutiger das Thema IoT in Unternehmen. Nimmt man den CIO und die IT-Abteilung zusammen, übernimmt in 83 Prozent der Unternehmen die IT die Verantwortung für die Planung und Umsetzung von IoT-Projekten. In der letztjährigen Studie waren es knapp 50 Prozent. In 52 Prozent der Firmen ist der IT-Leiter mit seiner Abteilung für das Thema IoT verantwortlich. Auffällig hoch sind hier die Werte bei der IT-Abteilung selbst (71 Prozent) und bei mittleren Unternehmen zwischen 500 und 999 Mitarbei- tern (61 Prozent). Der CIO oder IT-Vorstand übernimmt in 31 Prozent der Firmen das IoT- Zepter, vor allem aber in den großen Firmen ab 1.000 Mitarbeitern. Wie erwartet, ist auch hier das Selbstvertrauen der CIOs beziehungsweise der Manager aus dem C-Level sehr hoch (46 Prozent). In nur noch einem Fünftel der Firmen hat der Geschäftsführer beim Thema IoT den Hut auf. Erstaunlicherweise gibt es hier keine nennenswerten Unter- schiede bei der Unternehmensgröße. Auch der Technikvorstand spielt noch eine größere Rolle (20 Prozent). Mit jeweils neun Prozent folgen der CDO, der Leiter Entwicklung & For- schung und der Leiter Produktion. In acht Prozent der Firmen gibt es ein spezielles IoT-Team zur Entwicklung, Planung und Umsetzung der IoT-Aktivitäten. Wer in Ihrem Unternehmen ist verantwortlich für das Thema IoT? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen beziehungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 IT-Leiter / IT-Abteilung 52,1 CIO / IT-Vorstand 31,1 Geschäftsführer 20,4 CTO / Technikvorstand 20,1 Leiter Produktion / Fertigung / Konstruktion 9,4 CDO (Chief Digital Officer) 8,8 Leiter Entwicklung & Forschung 8,5 Vertriebsleiter 7,7 Speziell eingerichtete IoT-Abteilung / eigenes IoT-Team / IoT-Inkubator 7,7 OT-Leiter / OT-Bereich 6,3 CMO / Marketingleiter 4,7 Leiter Kundenservice 3,0 Leiter eines anderen Fachbereichs 1,7 (Noch) Kein IoT-Verantwortlicher definiert 0,8
20 Management Summary 8. G rößte IoT-Hürden: Security und Anpassung der Geschäftsprozesse Security nennen die meisten Firmen als größte technische Herausforderung bei IoT-Projekten, die IoT-spezifische Anpassung von Geschäftsprozessen stellt die größte organisatorische Hürde dar. In 29 Prozent der befragten Unternehmen bildet Security / Datenintegrität das größte (technische) Hemmnis bei der Umsetzung von IoT-Projekten. Knapp dahinter folgt mit 28 Prozent die größte organisatorische Herausforderung: die durch das IoT erforderliche Anpassung und Veränderung von Geschäfts- prozessen. Um Change-Management geht es auch bei der zweiten großen Herausfor- derung auf organisatorischer Seite, der Umstrukturierung der Unternehmens- organisation auf IoT-Belange (27 Prozent). Daneben stehen fehlende IT-Fachkräfte (23 Prozent), fehlende Offenheit für Partnerschaften (19 Prozent), mangelnde Kommunikation zwischen den betei- ligten Abteilungen (18 Prozent) und die Entwicklung eines Geschäftsmodells (17 Prozent) ganz oben auf der Liste der organisatorischen Hemmnisse. Technisch fürchten die Firmen neben Security auch die Themen Daten- sicherheit / Disaster Recovery (25 Prozent), Safety / Betriebssicherheit und auch den Aufbau einer Collaboration-Plattform für Mensch-Maschine-Kommunika- tion in der ITK-Infrastruktur (jeweils 22 Prozent). Weitere wichtige technische Herausforderungen sind die mangelnde Netz- qualität der vorhandenen LAN- & WLAN-Infrastruktur, die Definition einer skalierbaren, flexiblen und zukunftsfähigen IT-Architektur, die Komplexität des Themas oder zu hohe Datenmengen. Was sind die größten organisatorischen und technologischen Herausforderungen bei den IoT-Anwendungsfällen? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die erste IoT-Anwendungsfälle planen oder bereits einen Roll-out von IoT-Projekten planen beziehungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 285 Organisatorische Herausforderungen 28,1 26,7 Umstrukturierung Mangelnde Kommunikation Geschäftsprozesse müssen verändert der Unternehmens- 22,8 18,6 17,5 zwischen den beteiligten organisation Abteilungen und angepasst auf IoT- werden Belange Fehlende Fehlende Offenheit IT-Fachkräfte für Partnerschaften Technologische Herausforderungen 28,8 24,9 Definition einer skalierbaren, Security / Daten- Datensicherheit / Disaster 22,1 21,8 17,5 17,5 flexiblen und zukunftsfähigen IT-Architektur Integrität Recovery ITK-Infrastruktur: Collaboration- Safety / Mangelnde Netzqualität Plattform für Mensch- Betriebs- der vorhandenen LAN- & Maschine-Kommunikation sicherheit WLAN-Infrastruktur
Weitere Studienergebnisse IoT 2021
22 Weitere Studienergebnisse 1. F irmen entwickeln IoT-Lösungen meist gemeinsam mit externen Partnern Die Zahl der Firmen, die ihre IoT-Lösung gemeinsam mit externen Partnern entwickeln, steigt weiter. Skepsis herrscht gegenüber fertigen IoT-(Teil-) Lösungen „out of the box“. Mehr als zwei Drittel der Firmen (69 Prozent) entwickeln ihre IoT-Lösung gemeinsam mit einem externen Partner; im Vorjahr waren es 65 Prozent. Überdurchschnittlich hoch ist hier der Anteil bei den großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (73 Prozent) und bei den Führungskräften auf C-Level- Ebene (75 Prozent). Der Anteil der Firmen, die ihre IoT-Lösung eigenständig entwickeln, ist von 41 Prozent auf 39 Prozent gesunken. Hier gibt es große Unterschiede bei den Unternehmensgrößen. Während nur 22 Prozent der kleinen Firmen bis 499 Mitarbeitern die Konzeption und Umsetzung ihrer IoT-Lösungen selbst in die Wie werden die IoT-Lösungen Ihres Unternehmens entwickelt: intern oder extern? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die keine Fertigung / Produktion haben. Basis: n = 127 Gesamtergebnis Ergebnis-Split nach Unternehmensgröße < 500 Mitarbeiter 500 - 999 Mitarbeiter 1.000 + Mitarbeiter Im Unternehmen eigenständig entwickelt 39,4 22,2 51,4 46,7 Gemeinsam mit externen Partnern entwickelt 69,3 68,9 64,9 73,3 Komplett extern entwickelt 7,9 8,9 5,4 8,9 Gemeinsam mit an- deren Unternehmen aus unserer Branche entwickelt 4,7 4,4 2,7 6,7
Weitere Studienergebnisse 23 Hand nehmen, ist es bei den mittleren und großen Firmen jeweils etwa die Hälfte. Nur noch acht Prozent lassen ihre IoT-Lösung komplett extern entwickeln (Vorjahr: 16 Prozent), fünf Prozent kooperieren dazu mit anderen Unternehmen aus der eigenen Branche (wie im Vorjahr). Ihre ersten Projekte haben die meisten Firmen (56 Prozent) etappenweise in mehreren Schritten umgesetzt, 42 Prozent komplett im „Big Bang“-Verfahren. Am häufigsten setzen die Unternehmen bei beiden Ansätzen auf eine Mi- schung aus selbst entwickelten Teilen und bereits fertigen IoT-(Teil-)Lösungen „out of the box“. 63 Prozent der Firmen sind skeptisch gegenüber „IoT out of the box“, also schlüsselfertigen IoT-Lösungen für den sofortigen Einsatz. Sie stimmen der Aussage voll und ganz bis eher zu, dass „Out oft he box“-Lösungen nicht funktionieren können, weil IoT ein viel zu komplexes Thema sei. Wie ist oder war die Herangehensweise Ihres Unternehmens bei den ersten IoT-Projekten charakterisiert? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die keine Fertigung / Produktion haben. Basis: n = 127 27,6 Wir haben die Gesamtprojekte 23,6 in mehreren Schritten etappen- weise umgesetzt und dabei … 19,7 Wir haben die Gesamtprojekte direkt im großen Stil komplett umfänglich umgesetzt („Big Bang“) und dabei … 11,8 8,7 6,3 2,4 … alles selbst … vollständig bereits fertige … sowohl Teile selbst ent- Weiß nicht entwickelt. IoT-(Teil-)Lösungen „out wickelt als auch bereits of the box“ eingesetzt. fertige IoT-(Teil-)Lösungen „out of the box“ eingesetzt.
24 Weitere Studienergebnisse 2. K aum vernetzt: mehrere IoT-Plattformen aus der Cloud im Einsatz Im Gros der Unternehmen laufen mehrere IoT-Plattformen parallel, die nicht mit- einander vernetzt sind. Häufigstes Bezugsmodell ist eine Cloud-Lösung, oft in Form einer Hybrid Cloud. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) nutzt mehrere unabhängige IoT-Plattformen, die nicht miteinander vernetzt sind. Im Vorjahr waren es noch 46 Prozent. Hier gibt es keine nennenswerten Unterschiede bei den Firmengrößen. Überdurchschnittlich hoch sind die Werte in der IT-Abteilung (57 Prozent) und den Firmen mit einem IT-Etat von mehr als zehn Millionen Euro (62 Prozent). Der Anteil der Firmen, die auf eine (universelle) IoT-Plattform setzen, ist im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 34 Prozent gesunken. Über eine heterogene Plattformlandschaft verfügen elf Prozent der Firmen (Vorjahr: neun Prozent). Sind in Ihrem Unternehmen eine oder mehrere IoT-Plattformen im Einsatz? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen. Basis: n = 285 3,5 10,9 Eine (universelle) IoT-Plattform 33,7 Mehrere unabhängige IoT- Plattformen, die nicht Gesamt- miteinander vernetzt sind ergebnis Heterogene Plattformlandschaft 51,9 Weiß nicht Ergebnis-Split nach jährlichen IT-Aufwendungen 3,5 1,7 12,0 9,2 27,5 38,7 45,8 61,7 < 10 Mio. Euro 10 Mio. Euro +
Weitere Studienergebnisse 25 Wie bereits im vorigen Jahr stellen Cloud-Lösungen das eindeutig domi- nierende Bezugsmodell dar (48 Prozent, Vorjahr 45 Prozent), gefolgt von einer hybriden Nutzung aus Private und Public Cloud (29 Prozent, wie im Vorjahr). In zehn Prozent der Unternehmen (Vorjahr: elf Prozent) kommt eine lokal installierte IoT-Plattform zum Einsatz, während elf Prozent ihre Cloud-Lösung mit einer On-Premise-Lösung kombinieren (Vorjahr: sechs Prozent). Bei den IoT-Plattformen setzen 54 Prozent der Firmen auf IoT-Plattform(en) Industrie-orientierter IoT-Player wie Siemens MindSphere oder Bosch IoT Suite, 41 Prozent auf IoT-Plattform(en) der großen Hyperscaler wie Microsoft Azure, AWS oder Google. Überdurchschnittlich hoch ist hier der Wert bei den großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (49 Prozent). 15 Prozent der Firmen nutzen IoT-Plattform(en) von Spezialisten einzelner IoT-Teilbereiche wie Device Insight etc. Welches Bezugsmodell präferiert Ihr Unternehmen bei IoT-Plattformen? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen beziehungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 Weiß On-Premise- nicht Lösung Hybride Nutzung von Cloud- und On-Premise-Lösung 3,0 9,6 10,5 Gesamt- Hybride Nutzung 28,7 ergebnis von Private- und 48,2 Cloud- Public-Cloud-Lösung Lösung Welche Art von IoT-Plattform(en) haben Sie im Einsatz? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Basis: n = 285 IoT-Plattform(en) industrieorientierter IoT Player wie Siemens MindSphere, Bosch IoT Suite etc 54,0 IoT-Plattform(en) der großen Hyperscaler wie Azure, AWS, Google etc. 41,1 IoT-Plattform(en) von Spezialisten einzelner IoT- Teilbereiche wie Device Insight etc. 14,7 Andere Form von IoT-Einsatz 0,4 Weiß nicht 6,0
26 Weitere Studienergebnisse 3. S ichere IoT-Projekte: Security-Tools sollen IoT-Anwendungen und Daten schützen Die meisten Unternehmen sehen Security-Tools als wichtigstes Mittel, um IoT-Projekte möglichst sicher zu realisieren. Erstaunlich wenige Firmen setzen auf den „Security by Design“-Ansatz. Security / Datenintegrität und Datensicherheit / Disaster Recovery gelten als die größten technischen Herausforderungen bei der Umsetzung von IoT- Projekten (siehe Key Findings). 40 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass Security-Tools das Mittel der Wahl sind, um Sicherheitslücken zu minimieren und IoT-Projekte sicher zu realisieren. Das sagen 35 Prozent der kleinen Firmen bis 499 Mit- arbeitern, 42 der mittleren Firmen zwischen 500 und 999 Mitarbeitern und 43 Prozent der großen Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern. Jeweils 37 Prozent setzen auf Prozesse wie etwa IAM zur Verwaltung von Identitäten, die Security- / Safety-Aspekte berücksichtigen, sowie die Überprü- fung durch externe Experten oder durch entsprechend geschulte Anwender. Letzteres gilt vor allem für die großen Unternehmen (44 Prozent). Nur 27 Prozent setzen auf den Entwicklungsansatz „Security by Design“, bei dem Sicherheit von Anfang an mitbedacht wird. Bei den großen Unternehmen ist es ein Drittel. 22 Prozent halten Open Source für sehr sicher, drei Prozent die europäische Cloud-Initiative GAIA-X oder eine German Cloud. Apropos Gaia-X: Dem Statement „Von GAIA-X als nationalem beziehungs- weise europäischem Projekt werden viele Unternehmen, die an IoT-Projekten arbeiten, pro fitieren“ stimmen 31 Prozent voll und ganz zu (elf Prozent), zu (20 Prozent), 28 Prozent eher zu. Das heißt: Die Mehrheit sieht in Gaia-X Potenzial für eine sichere Umsetzung von IoT-Projekten. Wie lassen sich Ihrer Erfahrung und Einschätzung nach IoT-Projekte möglichst sicher realisieren? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen beziehungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 36,6 36,4 Prozesse, die Überprüfung Security-/Safety- durch externe Aspekte berück- Experten bzw. 27,0 sichtigen (z.B. IAM) durch entspre- Den Entwicklungs- chend geschulte ansatz „Security 39,7 Anwender by Design“ Security-Tools 21,5 Open Source 3,0 GAIA-X oder eine German Cloud 0,3 3,6 0,8 Andere Weiß nicht Durch nichts: Es wird keine Methoden sicheren IoT-Projekte geben.
Weitere Studienergebnisse 27 4. E rste Schritte: künstliche Intelligenz relativ selten im Einsatz Data Analytics ist derzeit der häufigste Anwendungsbereich von KI in Unternehmen. Die Verbindung von IoT und KI ist noch relativ selten. Firmen erhoffen sich dadurch vor allem effizientere Prozesse und eine geringere Fehlerquote. Künstliche Intelligenz wird immer mehr zum Alltag in Unternehmen. Nur 15 Prozent der befragten Firmen haben bis jetzt noch keine KI im Einsatz beziehungsweise keine KI-Projekte umgesetzt, vor allem aber die kleinen Unternehmen bis 499 Mitarbeiter (18 Prozent). Die wichtigsten KI-Anwendungsbereiche sind Data Analytics (31 Prozent), intelligente Assistenzsysteme (27 Prozent) und intelligente Automatisierung (24 Prozent). Auch Qualitätskontrolle (19 Prozent), intelligente Sensorik (17 Prozent) und autonomes Fahren und Fliegen (16 Prozent) spielen eine wichtige Rolle. „Nur“ 15 Prozent nutzen die Verbindung von IoT und KI („Artificial Intelli- gence of Things“). Als größten Nutzen aus dieser Verbindung sehen 42 Prozent der Firmen effizientere Prozesse, 41 Prozent wollen mithilfe von KI in IoT-Projekten Fehler reduzieren. Jeweils ein Drittel der Firmen erwartet Vorteile wie eine bessere Service- qualität, Kostensenkung und eine höhere Produktqualität, gefolgt von gerin- geren Ausfallzeiten / höherer Auslastung und weniger Ausschuss in der Produktion (24 Prozent). Wenig bedeutend sind bessere Kundenbeziehungen (elf Prozent) oder die Chance, mithilfe von KI durch IoT-Projekte neue, individuelle Produkte und Services entwickeln zu können (sechs Prozent). In welchen Anwendungsbereichen haben Sie in Was ist aus Ihrer Sicht der größte Nutzen aus der Ihrem Unternehmen bereits künstliche Intelli- Verbindung von IoT und KI? genz im Einsatz bzw. KI-Projekte umgesetzt? Angaben in Prozent. Top-9-Nennungen. Mehrfachnennungen Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen bezie- oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen bezie- hungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 hungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 Effizientere Prozesse 42,4 Data Analytics 31,1 Fehlerreduzierung 40,5 Intelligente Assistenzsysteme 27,0 Verbesserung der Servicequalität 33,1 Intelligente Automatisierung 23,7 Kostensenkung 32,2 Qualitätskontrolle 18,5 Verbesserung der Intelligente Sensorik 17,1 Produktqualität 32,0 Autonomes Fahren und Fliegen 16,3 Geringere Ausfallzeiten / Bis jetzt noch keine KI im Einsatz / höhere Auslastung 24,2 keine KI-Projekte 14,9 Geringerer Ausschuss in Verbindung von IoT und KI der Produktion 23,7 („Artificial Intelligence of Things“) 14,6 Verbesserung der Optimiertes Kundenbeziehungen 11,3 Ressourcenmanagement 12,7 Neue, individuelle Robotik 11,6 Produkte und Services 5,8
28 Weitere Studienergebnisse 5. I oT-Schnittstellen: Vernetzung mit diversen Business-Systemen Unternehmen nutzen vor allem Enterprise Service Bus (ESB), oder Manufacturing Service Bus, um IoT-Schnittstellen zu anderen Systemen wie ERP, CRM oder zur Kommunikation herzustellen. 41 Prozent der Unternehmen setzen auf Enterprise Service Bus (ESB) um IoT-Schnittstellen zu allen anderen Systemen herzustellen. ESB unterstützt als Netzwerkarchitektur die Integration verteilter Dienste in der Anwendungs- landschaft. In 38 Prozent kommt Manufacturing Service Bus als Schnittstelle zur In- tegration der Produktionssteuerungssysteme mit den Business-Anwendungen in der IT-Infrastruktur zum Einsatz. Nur 15 Prozent der Firmen verzichten auf diese beiden Netzwerkarchitek- turen. Die häufigsten Anwendungen im Unternehmen mit IoT-Schnittstellen sind Kommunikationssysteme (36 Prozent). Das sagen vor allem die großen Firmen ab 1.000 Mitarbeitern (44 Prozent) und die Führungskräfte auf C-Level-Ebene (67 Prozent). Danach folgen ERP-Systeme (27 Prozent), (IT-)Service-Management-Tools (26 Prozent), Fabrik- / Produktionssteuerungssystem(e) (MES) und IT-Security- Lösungen mit jeweils 21 Prozent. Jeweils 19 Prozent der Unternehmen haben IoT-Schnittstellen in ihren CRM-Systemen und Ticketing-Systemen, gefolgt von HR-Systemen und Management-Informations-Systemen (MIS) mit jeweils 15 Prozent. In einem Viertel der Firmen sind diese Schnittstellen standardisiert. Eben- falls jeweils in knapp einem Viertel der Unternehmen gab es kleinere oder größere Probleme wegen nicht-standardisierter Schnittstellen, in 17 Prozent gab es keine Probleme mit den Schnittstellen. Nutzt Ihr Unternehmen Enterprise Service In welchen anderen Systemen Ihres Unternehmens Bus (ESB) oder Manufacturing Service Bus, gibt es IoT-Schnittstellen? um IoT-Schnittstellen zu allen anderen Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen die Systemen herzustellen, die im Unter- keinen Enterprise Service Bus (ESB) oder Manufacturing Service Bus nutzen, um IoT-Schnittstellen zu allen anderen Systemen herzustellen. Basis: n = 62 nehmen im Einsatz sind? Angaben in Prozent. Filter: Unternehmen, die derzeit eine Kommunikationssystem(en) 35,5 IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen. Basis: n = 285 ERP-System(en) 27,4 (IT-)Service-Management-Tools 25,8 Fabrik-/Produktionssteue- 40,7 37,5 rungssystem(e) (MES) 21,0 Ja, IT-Security-Lösungen 21,0 Ja, Manufacturing Enterprise Service Bus CRM-System(en) 19,4 Service Bus (ESB) Ticketing-System(en) 19,4 HR-System(en) 14,5 15,4 6,3 Management- Nein Weiß nicht Informations-Systeme (MIS) 14,5 Es gibt keine IoT-Schnittstellen. 6,5 Weiß nicht 6,5
Weitere Studienergebnisse 29 6. K omplex: Firmen brauchen zusätzliche Ressourcen für das Steuern von IoT-Projekten Firmen benötigen wie voriges Jahr vor allem für die IoT-Projektsteuerung sowie zur Auswahl und Implementierung von IoT-Plattformen zusätzliche interne oder externe Ressourcen. 28 Prozent der Unternehmen kommen beim Steuern von IoT-Projekten nicht mit den bestehenden Ressourcen aus (Vorjahr: 25 Prozent). Das gilt vor allem für große Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern (32 Prozent). 26 Prozent benötigen zusätzliche Unterstützung bei der Auswahl und Implementierung ihrer IoT-Plattform. Im Vorjahr lag dieser Punkt mit 25 Prozent noch gleichauf mit der IoT-Projektsteuerung auf dem ersten Platz. Auf dem Bronzeplatz landet Softwareentwicklung mit 23 Prozent, gefolgt von Security- / Safety-Konzepten mit 22 Prozent. Die Bedeutung von Business-Case-Beratung steigt. Entsprechend benö- tigen 21 Prozent der Firmen hier zusätzliche Ressourcen. Vorheriges Jahr waren es nur 18 Prozent. Das Identifizieren eines Business Cases ist ent- scheidend für den Erfolg von IoT-Projekten. Jeweils 19 Prozent der Befragten sehen Nachholbedarf bei der IoT- Lösungsarchitektur (wie im Vorjahr) oder Netzwerktechnologien und Konnektivität (Vorjahr: 15 Prozent). Weitere Themen mit Bedarf an zusätzlichen Ressourcen sind Require- ments Engineering (17 Prozent), Anwendungsintegration und Dateninte- gration (jeweils 16 Prozent), Hardwareentwicklung (13 Prozent, Vorjahr 19 Prozent) und Datenanalyse (neun Prozent). In welchen der folgenden IoT-Bereichen benötigt Ihr Unternehmen zusätzliche (interne / externe) Ressourcen? Angaben in Prozent. Top-10-Nennungen. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, die derzeit eine IoT-Strategie planen oder bereits einen breiten Roll-out von IoT-Projekten planen beziehungsweise umgesetzt haben. Basis: n = 363 27,8 26,2 IoT-Projekt- steuerung 22,9 IoT-Platt- formauswahl 21,5 20,7 und -implemen- 19,3 18,5 tierung Software- entwicklung 16,8 Security- 16,3 16,3 und Safety- Konzepte Business- Case- Beratung IoT-Lösungs- architektur Netzwerk- technologien und Konnek- tivität Requirements Engineering Anwendungs- integration Datenstan- dardisierung
30 Weitere Studienergebnisse 7. I oT gelangt meist über neue Maschinen in die Produktion Die meisten Firmen starten das IoT im Produktionsbereich vor allem über neue Maschinen oder Sensoren als Add-Ons. Die Vernetzung findet meist über das LTE- / 5G-Netz oder WLAN statt. 44 Prozent der Unternehmen führen das IoT im Produktionsbereich über In- vestitionen in neue Maschinen ein, gefolgt von Sensoren als Add-Ons (36 Prozent). Weitere Schritte betreffen das Nachrüsten der Maschinen (35 Prozent), die Schaffung einheitlicher Schnittstellen (34 Prozent), Datenintegration (24 Pro- zent) oder die Vernetzung unterschiedlicher Produktionslinien (15 Prozent). Diese Vernetzung läuft meist über das LTE- / 5G-Netz (43 Prozent) oder WLAN (41 Prozent) ab. Auf ein hybrides Modell mit 5G-Diensten parallel zu WLAN setzen 28 Prozent der Unternehmen. Jeweils 24 Prozent nutzen Industrial WLAN oder LTE-M (LTE for Machi- nes), das Daten bis zu 1 MB pro Sekunde verarbeitet und sehr energieeffizient arbeitet. Kabelgebundenes Industrial Ethernet kommt in 14 Prozent der Fir- men für die Vernetzung der Produktionsstätten zum Einsatz. Sehr aufschlussreich sind zudem die Einschätzungen der befragten Unter- nehmen zu folgendem Statement: „Gerade in Zeiten, in denen menschliche Präsenz in den Produktionsstätten eingeschränkt ist, brauchen wir erst recht Industrial IoT!“ Hier stimmen 37 Prozent voll oder ganz zu (14 Prozent) oder zu (23 Pro- zent), 31 Prozent stimmen eher zu. Das heißt, mehr als zwei Drittel sehen In- dustrie 4.0 mit dem Fernziel einer sich selbst steuernden Produktion als sehr zukunftsträchtig an. Wie führen Sie IoT im Produktionsbereich Ihres Welche Technologie(n) verwendet Ihr Unterneh- Unternehmens ein? men zur Vernetzung der Produktionsstätten? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, in denen IoT Anwendung im Produktions- Unternehmen, in denen IoT Anwendung im Produktions- bereich findet. Basis: n = 302 bereich findet. Basis: n = 302 Investitionen in neue 44,0 LTE / 5G-Netz 43,4 Maschinen Sensoren als Add-Ons 36,1 WLAN 40,7 Nachrüsten der Maschinen 35,1 Hybrides Modell: 5G 28,1 Dienste parallel zu WLAN Schaffung einheitlicher 34,4 LTE-M 23,5 Schnittstellen Datenintegration 24,2 Industrial WLAN 23,5 Vernetzung unterschied- 15,2 Industrial Ethernet 13,9 licher Produktionslinien (kabelgebunden) Andere Art der 0,7 Weiß nicht 1,7 IoT-Einführung Weiß nicht 1,7
Weitere Studienergebnisse 31 8. I T auch bei IoT-Fernwartung in der Produktion erste Anlaufstelle Bei IoT-Projekten in Produktionsstätten trifft IT (Information Technology) auf OT (Operation Technology). In den meisten Firmen sprechen die IoT-Dienstleister hier mit der IT-Abteilung. In Unternehmen des Produzierenden Gewerbes haben sich zwei technische Bereiche herausgebildet: die IT mit Software, Hardware und Kommunikati- onstechnologie sowie die OT mit Konzentration auf Produktions- und Indus- trieanlagen, die meist in geschlossenen Systemen ohne Anbindung an das Internet arbeitet. Bei IoT-Projekten in Produktionsstätten gibt es Bereiche, die nicht eindeu- tig IT oder OT zuzuordnen sind, etwa Embedded Systems oder digitale Zwil- linge. Daher stellt sich die Frage: Wenn es beispielsweise um die IoT-Fernwar- tung geht, wer sollte da Ihrer Meinung nach der Ansprechpartner für den IoT-Dienstleister sein? IT oder OT? 60 Prozent der Firmen antworten darauf mit eindeutig IT (24 Prozent) oder eher IT (36 Prozent). Hier gibt es keine Unterschiede bei der Unternehmens- größe. Ein Drittel der Firmen (34 Prozent) sieht IT und OT gleichermaßen in der Verantwortung, fünf Prozent eher die OT, nur 0,3 Prozent eindeutig OT. Damit bestätigt sich auch hier ein wesentliches Key Finding dieser Studie: Die IoT- Zuständigkeit konzentriert sich zunehmend in der IT-Abteilung. Ein Grund, warum die IT bei IoT-Projekten im Produktionsbereich Vorrang vor OT hat, könnten Sicherheitsbedenken gegenüber der OT sein. Denn 57 Prozent der Befragten stimmen folgendem Statement voll und ganz bis eher zu: „Im OT-Bereich gibt es kein Sicherheitsbewusstsein! Es ist nicht ausreichend bewusst, dass durch Industrial IoT Maschinen sozusagen ‚im Internet stehen‘.“ Bei IoT-Projekten in Produktionsstätten trifft IT (Information Technology) auf OT (Operation Tech- nology). Dabei gibt es Bereiche, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, wie zum Beispiel Embedded Systems oder digitale Zwillinge. Wenn es beispielsweise um die IoT-Fernwartung geht, wer sollte da Ihrer Meinung nach der Ansprechpartner für den IoT-Dienstleister sein? IT oder OT? Angaben in Prozent. Mehrfachnennungen möglich. Filter: Unternehmen, in denen IoT Anwendung im Produktionsbereich findet. Basis: n = 302 0,3 5,3 23,9 Eindeutig IT Eher IT 34,2 Gesamt- Beide gleichermaßen ergebnis Eher OT Eindeutig OT 36,2
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