MAGAZIN - Nissen & Velten Software GmbH
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MAGAZIN 1/2021 Für Interessenten und Kunden von Nissen & Velten und Partnern eNVenta ERP 4.3 Performance deutlich gesteigert Oliver Meyer-van Raay: N&V-Anwenderkonferenz: Rorschach – Heiden: Privacy Shield-Urteil: was tun? Erstmals virtuelles Treffen Zahnradbahn mit Bodenseeblick
Ihr Partner für anspruchsvolle Softwarelösungen für den Mittelstand Die ERP Novum GmbH hat sich auf die Entwicklung, den Vertrieb und die Implementierung von Unternehmenssoftware lösungen auf Basis des Produkts eNVenta ERP der Nissen & Velten Software GmbH spezialisiert. Wir sind ein Team von 21 Mitarbeitern, die vom hessischen Liederbach sowie vom nordrhein-westfälischen Düren aus für Sie tätig werden. Branchenlösungen für den Multi-Channel-Handel und Versandhandel, den technischen Großhandel sowie den Papier- und Verpackungshandel bilden das Kernangebot von ERP Novum. Als Strategy Partner verfügt ERP Novum über den höchsten Partnerstatus mit dem das Softwarehaus Nissen & Velten Partner zertifiziert. Die Expertise, die wir in einer Was können wir für Sie tun? langjährigen und erfolgreichen ERP-Projektpraxis erworben ERP Novum GmbH haben, setzen wir ein, um Ihre Anforderungen passgenau zu erfüllen. Höchster Straße 94 65835 Liederbach am Taunus Zu unseren Kunden zählen beispielsweise der Papier- und Verpackungsgroßhändler Moosmann, die Musik Meyer- Unternehmensgruppe sowie die Produktionsverbindungs Kostenlose Rufnummer: händler Eurofer und Vomberg. Der eNVenta-Anwender 0800-954 99 99 Jungheinrich Profishop, das B2B-Versandhandelsunternehmen info@erp-novum.de der Jungheinrich AG, wird ebenfalls von ERP Novum betreut. www.erp-novum.de
Liebe Leserin, lieber Leser, erst vor wenigen Wochen haben wir unsere Anwenderkonferenz zum ersten Mal als Videokonferenz durchgeführt. Das gewohnte „Branchen-Klassentreffen“ vor Ort umfasst neben Informationen sicherlich noch mehr, wie etwa das entspannte Networking, aber dennoch: Es hat gut funktioniert. 250 Teilnehmer haben das Ange- bot angenommen und viele positive Rückmeldungen gegeben. Ob eine Krise tat- sächlich immer auch eine Chance ist, sei einmal dahingestellt. Doch auch in diesen Zeiten zeigt sich, dass es für viele Herausforderungen schon Lösungen gibt, die nur ausprobiert werden müssen. Auch im eNVenta-Produktportfolio gibt es Lösungen, die aktuell sehr gut in die Zeit passen. Man denke etwa an eNVenta eGate oder eNVenta Analytics. Beide finden sich im aktuellen Heft ebenso wie die neue Version eNVenta ERP 4.3. Neben neuen Funktionalitäten bietet diese auch eine stärkere Performance „unter der Motor- haube“ – insbesondere beim Handling sehr großer Datenmengen. Wir wünschen Ihnen eine informative und unterhaltsame Lektüre. Kommen Sie gut in das neue Jahr und bleiben Sie gesund! Jörg Nissen & Günter Velten Über Nissen & Velten Die Nissen & Velten Software GmbH unterstützt ihre Kunden dabei, die Chancen der digitalen Transformation zu ergreifen. Seit 30 Jahren produ- ziert das inhabergeführte Softwarehaus innovative Business-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Am Firmensitz in Stockach sowie der Nie- derlassung in Osnabrück beschäftigt Nissen & Velten 90 Mitarbeiter. Die Software eNVenta ist „Made in Germany“. eNVenta bietet smarte Lösungen für ERP, CRM, Logistik, E-Commerce und Stammdaten-Management. Durch das breite Lösungs- portfolio und die offene Architektur unterstützt eNVenta die Digitalisierungsstrategien der Anwender und liefert ihnen alle Instrumente für flexible und schnelle Kommunikationswege sowie durchgängige Prozessketten. Ein Portfolio vorkonfigurierter Branchenlösungen vervollständigt das Angebot. Nissen & Velten sowie die 15 eNVenta-Vertriebspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit über 100 Experten beraten Neu- und Bestandskunden bei der Optimierung ihrer Geschäftsprozesse und führen die Software strukturiert ein. Gemeinsam betreuen sie heute mehr als 350 Unternehmen, welche erfolgreich mit eNVenta arbeiten. www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 3
Inhalt eNVenta ERP 4.3 Performance gesteigert 6 eNVenta Analytics Nicht jeder Umsatz ist guter Umsatz 8 News u.a. Zehn eGate-Webshops live 9 Oliver Meyer-van Raay zum Privacy Shield-Urteil 10 N&V-Anwenderkonferenz Per Video zusammengekommen 14 News u.a. eNVenta-Tipp 15 Mitarbeiterin im Porträt In Schweden auf die Kunstakademie 16 Björn Bode über Produktdaten-Management 18 Rund um den Bodensee Mit der Zahnradbahn nach Heiden 20 ERP Novum 20 Jahre Partnerschaft mit N&V 23 Richard Köstner Digitale Prozesse mit eNVenta und Proxess 24 Für Sie gelesen: Streamland 26 Abonieren Sie unseren Podcast-Channel: www.nissen-velten.de/mediathek/podcasts/ 4 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
Bizolution: Ihr eNVenta-Spezialist für Produktion und industrienahe Dienstleistungen Unsere Produktionslösungen auf Basis von eNVenta ERP bieten umfangreiche Funktionalitäten: Dazu zählen beispielsweise die Erzeugung und das lückenlose Management von Chargen und Seriennummern, die fertigungsbezogene Kommissionierung von Rohmaterial, die teilautomatisierte externe Fertigung inklusive Sammel-Bestellung beziehungsweise Beistellung, eine Buchungssteuerung der Betriebsaufträge via BDE sowie eine CAD-Schnittstelle. Unser eNVenta-Modul Technischer Service unterstützt Hersteller, Händler und Dienstleister. Unternehmen erhalten damit das Werkzeug für ein erfolgreiches After-Sales-Management an die Hand! Wie können wir Ihre Unternehmensprozesse optimieren? Sprechen Sie uns an! BIZOLUTION GmbH Tel: +49 (7361) 92189-0 www.bizolution.de Ulmer Str. 80 Fax: +49 (7361) 92189-19 73431 Aalen E-Mail: info@bizolution.de 5
eNVenta ERP 4.3 Performance beim Im- und Export von Produktdaten gesteigert Die Steigerung der Performance beim Preisexport jetzt mit Turbo Handling großer Datenmengen war ein Deutliche Performance-Verbesserungen beim Data- wesentlicher Fokus der Entwicklung norm-Preisexport bringt die technisch komplett neu der neuen Version 4.3 von eNVenta. entwickelte Price Engine von eNVenta. Bei einem Bei- Zu den neuen Funktionalitäten zählen spiel-Datensatz eines Anwenders, welcher eine Mil- die Unterstützung der X-Rechnung, lion Artikel umfasst, konnte die benötigte Zeit für den Datenexport um den Faktor 30 reduziert werden. mehrländerfähige Intrastat-Meldungen Die Logik der Konditionierung wurde hingegen nicht oder auch die Umsetzung der verändert. eNVenta ERP 4.3: Kassensicherungsverordnung. Diese Performance-Optimie- wurden auch für das „Longterm-Release“ Modulübergreifend arbeitet eNVenta verstärkt mit so rung zum Durchstarten. genanntem Static Cache. Das heißt, geeignete Daten 4.2 zur Verfügung gestellt. werden regelmäßig in diesen Pufferspeicher geladen, um die Zahl der Datenbankzugriffe zu reduzieren. Der Umgang mit einer kontinuierlich steigenden Arti- Im Ergebnis wird die Geschwindigkeit des Systems kelzahl und damit einhergehend umfangreicheren gesteigert. Die Performance wurde auch in der Touren- Produktdaten zählt zum Alltag der meisten eNVenta- disposition verbessert, was sich vor allem bei der Pla- Anwender. Eine zentrale Datendrehscheibe im ERP- nung sehr vieler Touren bemerkbar macht. Die Benut- System ist der Artikelschattenstamm. Für die Über- zerfreundlichkeit des Doppelbelieferungsschutzes ist nahme von Daten aus dem Schattenstamm in den ebenfalls verbessert worden. Außerdem lässt sich eine aktiven Artikelstamm gab es bislang eine streng hie- Protokollierungsoption aktivieren. rarchisch strukturierte Funktion, um Importprofile für Artikeldaten anzulegen. Diese wurde nun flexibilisiert, sodass Anwender individuelle Importprofile anlegen Katalogdatenexport flexibilisiert und je nach konkretem Einsatzszenario flexibel nutzen können. So lässt sich bei der manuellen Übernahme Auch der Umgang mit Katalogdaten des BMEcat-For- von Daten das jeweils passende Importprofil auswäh- mats ist in Version 4.3 optimiert worden. War deren len. Wenn beispielsweise die monatliche Aktualisierung Logik bislang hierarchisch und erforderte die Anlage der Artikeldaten eines Lieferanten ansteht, kann der von Produktgruppen in eNVenta in der Form des Anwender andere Daten importieren als beim Jahres- gewünschten Druckkatalogs, so lassen sich nun ver- katalog desselben Lieferanten. Das Profil beziehungs- schiedene Produktgruppen zum Export frei auswäh- weise die Übernahmeregeln werden im Ausdrucksedi- len. Beim Import lassen sich mehrere Merkmalsklas- tor definiert. Die Prüfung erfolgt jeweils auf Feldebene. sen wie eClass oder Profi-Class zuordnen. Wenn man die Bedingungen logisch verknüpft, lassen sich Datenübernahmeprozesse mit dem Jobserver von Die Intrahandelsstatistik ist eine in allen EU-Staaten eNVenta automatisiert abarbeiten. Der erste Jobserver vorgeschriebene Meldepflicht zur Erhebung von Sta- importiert dann die Lieferantendaten in den Schatten- tistiken über die innergemeinschaftlichen Warenbewe- stamm. Der nächste importiert sie – unter vorher defi- gungen. Die Intrastatmeldungen werden in eNVenta nierten Bedingungen – in den aktiven Artikelstamm. mehrländerfähig, sodass auch Unternehmen in ande- So lassen sich etwa prozentuale Schwellenwerte für ren europäischen Ländern außerhalb Deutschlands die Preisänderungen festlegen, die dann weitgehend auto- statistischen Ämter bedienen können. matisch durchgeführt werden. Im Idealfall können 90 Prozent der Daten automatisch importiert werden. Die Seit dem 27. November 2020 gilt eine Verpflichtung zur übrigen Daten, bei denen beispielsweise ungewöhn- elektronischen Rechnungsstellung an Bundesbehör- lich große Preisänderungen identifiziert werden, lassen den. eNVenta unterstützt die so genannte XRechnung sich nun auf möglicherweise fehlerhafte Angaben prü- mit dem Modul ZUGFeRD. Konkret wird das Format fen. Die Mitarbeiter können dazu den Artikelimportmo- ZUGFeRD 2.1.1 unterstützt. Geliefert wird hierfür eine nitor von eNVenta verwenden. anpassbare Vorlage. ZUGFeRD selbst ist ein separa- tes Modul von eNVenta. 6 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
Cloud-Lösung zu schonen. Im Mandanten- wesen lassen sich fehlerhafte Replikati- zur Umsetzung der onsaufträge nun problemlos wiederholen. Die Replika- Kassensicherungsverordnung tionsdefinition in eNVenta ist jetzt kopierbar. Dadurch können eNVenta-Anwender, die im Zuge der Markt- Obwohl die deutsche Kassensicherungsverordnung konzentration Wettbewerber übernehmen, diese bereits seit dem 1. Januar 2020 Gesetz ist, wird ihre schneller als Mandanten in ihr ERP-System integrieren. Umsetzung durch einen Nicht-Anwendungserlass noch aufgeschoben. Nissen & Velten hat gemein- sam mit einem spezialisierten Partner eine Cloud- Vorauszahlungshandling erweitert Lösung zur Umsetzung mit eNVenta entwickelt. Kon- kret umfasst die Kassensicherungsverordnung neben Bei Zahlung per Vorauskasse kann nun eine ordent- der bekannten Pflicht zur Kassenbon-Ausgabe auch liche Kundenrechnung erstellt werden. Dafür gibt es die fälschungssichere Verschlüsselung der Kassenda- zwei Artikel: „Positiv“ und „negativ“, um die Nichtsteu- ten. Diese Verschlüsselung erfolgt mittels einer tech- erfälligkeit von Anzahlungen bis zum Geldeingang nischen Sicherheitseinrichtung (TSE) als Signatur und abzubilden. Bei Geldeingang erfolgt eine automati- Aufzeichnungstechnik, wobei die TSE als Middleware sche Umbuchung. Die Option „Abschlagszahlungen“ fungiert. Nissen & Velten arbeitet hierfür mit der Firma ermöglicht die Ausgabe eines Zahlungsplans mit Fäl- A-trust zusammen. Die TSE von A-trust, die nach der ligkeiten, etwa mit Bezug zu Fertigstellungsgraden von Freigabe durch das Bundesamt für Sicherheit in der Bauprojekten. Informationstechnik über Nissen & Velten bezogen werden kann, wird als Cloud-Lösung angebunden. Rainer Hill Diese Lösung wird ab eNVenta ERP 3.9 nutzbar sein. Das Mailingsystem von eNVenta unterstützt nun den aktuellen Exchange Server 2019. Optional lassen sich Mails statt in der Datenbank nun im Archivsystem oder auf der Festplatte speichern, um Datenbankressourcen eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 7
eNVenta Analytics Nicht jeder Umsatz ist ein guter Umsatz Das Modul eNVenta Analytics zur Unter- stützung des Vertriebs wird erweitert: Die neue Funktionalität „Kundenbewer- tung“ soll dabei helfen, die Kundenprofita- bilität zu bewerten und daraus bei Bedarf Maßnahmen abzuleiten. Jedes Unternehmen muss seine knappen Ressourcen wie Geld und Zeit in den Bereichen, das heißt für die Kunden, für die sie die größte Wirkung haben, einset- zen. Dies gilt insbesondere auch für die kosteninten- siven Bereiche Logistik und Vertrieb beziehungsweise Verkauf. Gute Kunden sind rentabel, wenig preissen- sibel und langfristige Geschäftspartner. Die Kunden- erfolgsrechnung ist ein Instrument, diese „wertvollen“ Kunden zu identifizieren. Gleichzeitig dient sie dazu, jene Kunden zu erkennen, die einen geringen oder sogar einen negativen Beitrag zum Unternehmenser- Auf diese Weise lassen sich relevante Fragen „Kundenbewertung“ in folg beisteuern. Kundenbeziehungen können in einem beantworten: Hat ein Kunde einen schlechten eNVenta Analytics: Die ganz anderen Licht erscheinen, wenn die durch sie Deckungsbeitrag aufgrund vieler Lieferungen mit Y-Achse steht für das verursachten Kosten explizit berücksichtigt werden. geringem Wert, einer hohen Retouren-Quote oder Risiko, die X-Achse für einer zu hohen Rabatteinstufung? Verursacht er hohe die Rentabilität und die Bei der Kundenerfolgsrechnung werden die einem Vertriebskosten aufgrund vieler Angebote, aber nur Größe der Punkte für Kunden zurechenbaren Kosten und Erlöse einander weniger kleiner Aufträge? Mit eNVenta Analytics lässt den jeweiligen Umsatz gegenübergestellt und ein Kundendeckungsbeitrag sich die Analyse einer Kundengruppe, aller Kunden eines Kunden. Detail- ermittelt. Kunden mit negativen Deckungsbeiträgen eines Außendienstmitarbeiters oder auch eines informationen sind per sind generell unrentabel. Da es sich allerdings um eine Kunden in einer Gruppe sowie von umsatzstarken Mausklick abrufbar. Momentaufnahme handelt, müssen bei der Ableitung oder umsatzschwachen Kunden vornehmen. Aus der von Maßnahmen weitere Faktoren berücksichtigt Übersicht heraus können nun interaktiv einzelne Fälle werden. Ein solcher Faktor für die Kundenbewertung betrachtet und im Detail analysiert werden. Ausreißer ist auch die Risikoeinschätzung. Im Handel sind dies und Problemfälle können schnell identifiziert und beispielsweise das Retouren-Risiko, das Bonitätsrisiko hinsichtlich der Ursachen beurteilt werden. beziehungsweise das Zahlungsverhalten und die Kundenzufriedenheit. Das Modul eNVenta Analytics bietet damit nun insge- samt sechs Funktionsbereiche, die zum Teil auf künst- licher Intelligenz beziehungsweise maschinellem Ler- Erfolgsrechnung mit nen basieren: Neben der Kundenbewertung sind das Risikoeinschätzung kombiniert die Kundenbeobachtung, die Vorhersage Kundenver- lust, die Produktempfehlungen, die Preisoptimierung Die neue Funktionalität „Kundenbewertung“ und die kundenspezifische Preisvorhersage. Die neue von eNVenta Analytics führt deshalb die Funktionalität ist mit Version eNVenta ERP 4.3 zum Kundenerfolgsrechnung und die Risikoeinschätzung Jahresende 2020 verfügbar. zu einer gemeinsamen Betrachtung zusammen. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die Rainer Hill Kunden unterschiedlicher Segmente, Branchen oder Bedarfsprofile nicht gemischt, sondern in Relation zur jeweiligen Vergleichsgruppe betrachtet werden. So wird etwa der Privatkunde nicht mit dem Geschäftskunden und der Industriekunde nicht mit dem Handwerksbetrieb gleichgesetzt. 8 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
News eNVenta eGate: Zehn überschritten. Er sagt: „Wir wollen die Größe und Webshops im Live-Betrieb die Sortimentsbreite unseres Hauses stärker im Bewusstsein unserer Kunden verankern. Der Der langjährige eNVenta-Anwender Stingl GmbH Installateur soll neben seinem Verbrauchsmate- aus Obersulm-Willsbach im Kreis Heilbronn ist rial auch Stahlprodukte oder seine Werkzeuge bei erfolgreich vom alten Modul E-Commerce auf uns finden. Begonnen haben wir Mitte August mit eNVenta eGate umgestiegen. Der Echtstart von dem Großteil unserer Produkte der Haustechnik https://shop.stinglonline.de erfolgte reibungslos. Zu und bis Ende des Jahres wird unser Katalog der den Gründen für den Umstieg nennt Geschäfts- Handwerkstadt folgen. 2021 werden dann noch führer Alexander Stingl das Responsive Design, die Sparten Bauelemente und Stahl ihren Weg in den Webshop finden.“ Für diese Wahrnehmungs- veränderung und ein verstärktes Cross-Selling sei der neue Webshop ein wichtiger Baustein. (www. koestner-shop.de) Der eNVenta-Anwender GH Baubeschläge mit Produktionsstätten in Weilheim/Teck und Wer- dohl bei Lüdenscheid produziert und vertreibt über 4.000 Produkte für den modernen Holz- bau. Die Basis der E-Commerce-Aktivitäten des Unternehmens bildet seit kurzem eNVenta eGate (www.holzverbinder.de). Der neue Shop ist mehr- die moderne Suchmaschine sowie die Verschmel- sprachig und steht den Kunden auch auf Englisch zung von Website und Webshop. Außerdem und Französisch zur Verfügung, da GH 28 Prozent schätzt er den verbesserten Workflow vom Erfas- seines Umsatzes im europäischen Ausland erzielt. sen eines Auftrags bis hin zum Kaufabschluss auf Rechnung, Vorkasse oder PayPal. Auch die OCI-Schnittstelle sei eine Funktionalität, die auf Kundenseite gewünscht werde. Die Kundensicht auf aktuelle Lieferungen und die eigene Auftrags- historie sei ein weiterer Pluspunkt des Shops. Rückenwind für das Projekt gab es von der L-Bank Baden-Württemberg, die das Digitalisie- rungsprojekt im Rahmen eines Förderprogramms unterstützte. Die Firma Stingl ist bereits der zehnte Anwender, der mit eNVenta eGate arbeitet. Das Großhandelsunternehmen Horna Verpackun- gen mit Sitz im fränkischen Grafenrheinfeld nutzt seit vielen Jahren die Branchenlösung eNVenta PaperPack. Seit diesem Jahr läuft der Webshop auf der Basis von eNVenta eGate. Damit bietet Horna seinen Kunden wie auch neuen Interessen- ten einen modernen eShop, der diesen auch die einfache Verwaltung Ihrer Kontrakte und Lieferab- Die Richard Köstner Gruppe hat Mitte November rufe ermöglicht. Somit wird die Kernkompetenz die Kundenwerbung für ihren neuen B2B-Web des Unternehmens – Vorratshaltung von Indivi- shop auf Basis von eNVenta eGate gestartet. Der dualverpackungen für Kunden und deren Just- Umfang der dort verfügbaren Artikel, so berichtet in-time-Abrufe – nun auch voll digital angeboten. Michael Frömmel, der die Verantwortung für die (https://horna.shop). E-Commerce-Aktivitäten Mitte September 2020 im Unternehmen übernommen hat, wächst aktuell dynamisch und hat bereits die Marke von 400.000 eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 9
Oliver Meyer-van Raay „Es ist schwierig, die datenschutzrechtliche Lage mit der Realität in Übereinstimmung zu bringen“ Ein Urteil des Europäischen Gerichts- Kann man sagen, dass die Enthüllungen von Edward hofs bereitet vielen Unternehmen Kopf Snowden über die flächendeckende Massenüberwa- chung des Internets durch US-Geheimdienste den zerbrechen. Der hat mit dem „Privacy Ausgangspunkt der gegenwärtigen Debatte bilden? Shield“ eine wichtige Rechtsgrundlage für die Verarbeitung der Daten von EU-Bür- Das ist mit Sicherheit richtig. Das wurde jetzt auch gern in den USA gekippt. Populäre Social vom EuGH im aktuellen Urteil herausgehoben. Das Kernproblem besteht darin, dass wir in den USA Media-Angebote, Videokonferenzanbieter, eine Rechtslage haben, die deutlich abweicht von Datei-Sharing-Dienste, Zahlungsdienst- der in Europa. Die Befugnisse der Sicherheitsbehör- Oliver Meyer- leister, Web Analytics Services und Hos- den, zum Beispiel der NSA, in den USA gehen sehr van Raay ist weit. Die Enthüllungen von Herrn Snowden haben Fachanwalt ting-Dienste übertragen aber in der einen beispielsweise gezeigt, dass es eine massenweise für IT-Recht oder anderen Weise personenbezogene Überwachung, zum Beispiel von Social-Media-Kanä- in Karlsruhe, Daten in die Vereinigten Staaten. Oliver wo er für die len, gibt. Daraus folgert der Europäische Gerichtshof, Kanzlei Vogel Meyer-van Raay ist Fachanwalt für IT- dass es in den USA eben kein angemessenes Daten- & Partner tätig Recht und darüber hinaus als Daten- schutzniveau – vergleichbar mit dem in Europa – gibt. ist. Außerdem arbeitet er auch schutzbeauftragter tätig. Im Interview mit Nun nehmen ja auch deutsche Politiker seit einiger als Datenschutz Rainer Hill analysiert er die Zeit das Wort von der „digitalen Souveränität“ in den beauftragter. aktuelle Lage und die Mund und man spricht über eine EU-Cloud GAIA, Handlungsoptionen die in manchen Bereichen vielleicht Abhilfe schaffen könnte. Aber es ist – Stand heute – eher schwierig, für Unternehmen. für alle Angebote etwa der GAFAM, also der großen Plattformanbieter Google, Apple, Facebook, Ama- zon und Microsoft europäische Pendants zu finden. Wenn gleichzeitig keine Übergangsfristen des Urteils Herr Meyer, zum vorgesehen sind, so ist das ein Dilemma, vor dem Auftakt frage ich ich stehe. mal plakativ: Muss ich jetzt Bußgeld- Ja, das ist so. Wenn man sich jetzt die Veröffentli- zahlungen befürch- chungen anschaut, wie man mit dem Urteil umzu- ten, wenn ich als Unter- gehen habe, sei es jetzt durch die Aufsichtsbehör- nehmen Google Analytics, den oder auch durch Kollegen, die etwa in Form von Instagram, PayPal, Dropbox, Zoom oder gar amerikanische CRM- Software in der Cloud nutze? Checklisten Handlungsanweisungen geben, dann steht natürlich die Prüfung von alternativen Anbie- tern, die ihren Sitz und ihre Rechenzentren innerhalb „Welc Video Europas haben, ganz oben auf der Agenda. Wenn Bußgeldrisiken bestehen selbstverständlich auf dem ich mir aber anschaue, was meine Mandanten mir Papier immer dann, wenn Sie keine Rechtsgrund- an dieser Stelle berichten, ist es schon so, dass sie lage haben für einen Datentransfer in die USA. Aber Probleme haben, in bestimmten Bereichen Alterna- soweit mir bekannt, gibt es im Moment – zumindest tiven zu finden. Für Videoplattformen wie YouTube in Deutschland – keine gezielten Aktivitäten der Auf- gibt es halt keine adäquate Alternative innerhalb der sichtsbehörden in diese Richtung. Damit rechne ich EU. Wir sind ein paar Jahre hinterher. Das aufzuho- im Moment auch nicht. Denn auch die Aufsichtsbe- len wird nicht leicht sein. In vielen Bereichen ist man hörden, das lassen die ersten Stellungnahmen erken- eben darauf angewiesen, die Amazons, Microsofts nen, sehen durchaus die Schwierigkeiten, die für die oder Googles zu nehmen, weil die technologisch ein- europäischen Unternehmen durch das EuGH-Urteil fach einen Schritt weiter vorne sind. Selbst wenn ich entstanden sind. einen alternativen Anbieter mit Sitz in der EU finde, ist es ja trotzdem häufig so, dass solche Anbieter 10 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
und betreiben Sie diese Lösung auf einem eigenen Server selbst!“ Das ist eine gute Idee. Juristisch ist man damit natürlich einen ganzen Schritt weiter vorne, aber welcher Mittelständler macht das, dass er eine Videokonferenz- lösung auf einem eigenen Server betreibt? Aber Sie haben natür- lich recht. Man sollte diese Alter- nativen, die es in bestimmten Bereichen gibt, prüfen und man sollte auch dokumentieren, dass man sich mit solchen Alternati- ven auseinandergesetzt hat. Nun habe ich auch gelesen, dass US-Unternehmen mit europäi- scher Niederlassung und europäi- schem Rechenzentrum als rechtlich weniger bedenklich gelten. Kann man das so sagen? Ja, absolut. Wir sind damit zwar noch immer Der Europäische nicht im grünen Bereich, aber das ist im Daten- Gerichtshof fordert ein schutzrecht sowieso sehr schwierig. Wenn Sie so angemessenes Daten- vorgehen, dass Sie erstmal eine Bestandsaufnahme schutzniveau ein. machen, um zu sehen, wo überhaupt Datentransfers als Subunternehmer wiederum einen US-amerika- in die USA stattfinden, und wenn Sie hierfür keinen nischen Cloud-Dienst nutzen. Dann habe ich mein gleich geeigneten europäischen Anbieter und kein Problem natürlich auch noch nicht gelöst. gleichwertiges europäisches Produkt finden, macht es absolut Sinn, im nächsten Schritt zu schauen, Da sprechen Sie in der Tat einen wunden Punkt an. ob Ihnen der ausgewählte US-Anbieter – wie bei Die amerikanischen Hyperscaler sind natürlich die- Microsoft beispielsweise möglich – garantiert, dass jenigen, welche die Cloud-Rechenzentren betrei- Ihre Daten in einem Rechenzentrum von Microsoft ben, in denen viele Lösungen gehostet werden. innerhalb der EU bleiben. Zwar haben die US-Sicher- Bevor wir auf diesen Punkt zurückkommen, möchte heitsbehörden immer noch die Möglichkeit, auch auf ich aber einige alternative Lösungen zumindest solche Rechenzentren innerhalb der EU zuzugreifen. erwähnen, ohne jetzt spezielle Empfehlungen aus- Nichtdestotrotz ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sprechen zu können. Aber es gibt zum Beispiel die diesen Schritt zu gehen. Lösung Matomo als Google Analytics-Ersatz oder für her Mittelständler betreibt eine konferenzlösung?“ kleinere Videokonferenzen Lösungen wie Jitsi oder Es gab doch ein Angebot von der Deutschen Tele- Big Blue Button oder auch den deutschen News- kom, Microsoft-Cloud-Lösungen als Treuhänder in letter-Dienstleister Clever Elements oder Messen- einem deutschen Rechenzentrum zu hosten. Das ger-Dienste wie Threema und Wire. Es gibt sicher- wäre doch jetzt das richtige Produkt zur richtigen lich noch viel mehr. Aber in einigen Bereichen gibt es Zeit, oder? tatsächlich keine Alternative. Video ist dafür sicher- lich ein gutes Beispiel. Das wäre eigentlich perfekt, da dieses Treuhandmo- dell dazu führte, dass der Zugriff der US-Sicherheits- Wenn Sie sich die Empfehlungen der Aufsichtsbe- behörden eingeschränkt war, da die Daten physisch hörden anschauen, die lauten dann an der Stelle in einem Rechenzentrum von – ich glaube T-Sys- sinngemäß: „Gucken Sie sich doch mal Jitsi an tems – lagen. Das war seinerzeit aus diesem Grund eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 11
Der EuGH möchte ver- hindern, dass sen- sible Daten in unsichere Drittstaaten abfließen. genauso aufgesetzt worden und es wäre sehr wün- Es gibt vielleicht manche Daten, die man irgendwo schenswert, wenn man so etwas jetzt hätte, aber verschlüsselt speichern kann, aber bei der Nutzung leider ist das Angebot inzwischen wiedereingestellt von Social Media-Plattformen hilft das nicht weiter. worden. In unserem Umfeld sprechen wir ja überwiegend von Handelsunternehmen, für die Social Media auch Mar- Vielleicht machen sie ja jetzt einen neuen Anlauf. Ich keting-Plattformen sind. Ich kenne beispielsweise habe aber auch noch eine andere Frage: Im Urteil Werkzeughändler, die mit ihren Handwerkskunden werden ja auch die sogenannten Standardvertrags- per WhatsApp kommunizieren. Die melden sich klauseln sowie flankierende Maßnahmen als mögliche dann, weil sie etwas auf der Baustelle benötigen alternative Rechtsgrundlage für eine Datenverarbei- und holen das dann ab oder bekommen es gelie- tung genannt. Was muss ich mir darunter vorstellen? fert. Was lässt sich dazu sagen? Außerdem will die Europäische Kommission diese Standardvertragsklauseln bis zum Jahresende über- Es ist natürlich schwierig, da die datenschutzrecht- arbeiten, sagt jedenfalls EU-Justizkommissar Didier liche Lage mit der Realität in Übereinstimmung zu Reynders. Es ist also alles im Fluss? bringen. Gleich geeignete EU-Alternativen gibt es in dem Bereich oft nicht und auch eine Verschlüs- Ja. Das macht es auch so schwer zu sagen, man selung von Daten als flankierende Sicherheitsmaß- muss nun dieses oder jenes tun. Die Lage ist sehr nahme ist nur in bestimmten Situationen umsetzbar. dynamisch. Man weiß nicht genau, was in drei Mona- Die Aufsichtsbehörden deuten zumindest an, dass ten passiert. Aber im Prinzip ist es so, dass der EuGH sie sehen, dass Sie als Mittelständler hier an Gren- erstmal „nur“ das Privacy Shield für ungültig erklärt zen stoßen. Dennoch macht es Sinn, sich zumindest hat. Die zweite wichtige Möglichkeit, einen Daten- eine Verteidigungsposition aufzubauen, indem man transfer in die USA zu rechtfertigen, nämlich den zum Beispiel dokumentiert, dass man Alternativen Abschluss der Standardvertragsklauseln, die eine geprüft und dass man die eigenen Interessen mit den Art Mustervertrag der EU-Kommission bilden, diese Risiken für die Betroffenen abgewogen hat. Wenn Möglichkeit gibt es – formal jedenfalls – immer noch. ich ein Softwareprodukt nutze, mit dem zum Bei- Viele US-Anbieter, wie Amazon, Google, Microsoft, spiel eine elektronische Personalakte geführt wird, ist haben diese Standardvertragsklauseln auch schon das ja ungleich sensibler, als wenn ich einen Video- in ihre Terms and Conditions integriert. Sie schlie- konferenzdienst für die tägliche Arbeit nutze. Zumin- ßen als Kunde üblicherweise ein so genanntes DPA, dest als erste Verteidigungsposition gegenüber einer Data Processing Agreement, ab – das ist so etwas Aufsichtsbehörde können solche einzelfallbezogenen wie ein Auftragsverarbeitungsvertrag und im Anhang Überlegungen und Maßnahmen schon hilfreich sein. befinden sich oft die Standardvertragsklauseln. Der EuGH sagt allerdings in seinem Urteil, dass auch Ich würde jetzt als juristischer Laie auch sagen, dass der Abschluss dieser Musterklauseln allein noch ein Unterschied darin besteht, ob ich Krankenversi- nicht ausreichend sei. Es brauche auch noch flan- cherungs- oder Personalakten irgendwo verarbeiten kierende Maßnahmen, um sicher zu stellen, dass lasse oder ob ich eine Social Media-Plattform nutze. die Standardvertragsklauseln auch tatsächlich ein- Zumal der Besucher, der meine Social Media-Prä- gehalten werden. Zu diesen flankierenden Maß- senz besucht, ja wissen dürfte, dass die Plattform- nahmen, zu denen zum Beispiel auch der Einsatz betreiber die Daten der Nutzer sammeln. Das ist also von Verschlüsselungstechnologien zählen kann, auch ein Akt, den der Besucher wissentlich vollzieht besteht im Moment unter den Juristen der größte und das unterscheidet sich ja von Dingen, die im Hin- Diskussionsbedarf. tergrund passieren könnten, die der Betroffene aber nicht durchschauen kann. 12 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, den Sie ansprechen. Weiterführende Informationen Die Datenschutz-Grundverordnung stellt den Aspekt der Transparenz ja ganz zentral in den Mittelpunkt Das ausführliche Gespräch zum EuGH-Urteil zum Privacy vieler Vorschriften. Datenverarbeitungsvorgänge und Shield gibt es als Episode der Podasts „Digitalisierung im Datenübermittlungen müssen legitimiert werden und Großhandel“ im Internet unter: www.nissen-velten.de/mediathek/podcasts/ müssen aber vor allem auch transparent für den Betroffenen sein, dessen Daten dort verarbeitet werden. Und richtig, jemand, der sich WhatsApp Die von Max Schrems, dem Kläger gegen das Privacy Shield, herunterlädt oder Facebook nutzt, der hat die gegründete Datenschutz-Organisation NOYB bietet im Internet Nutzungsbedingungen und die Datenschutzhinweise Checklisten zum Urteil an: – theoretisch zumindest – auch schon mal gesehen https://noyb.eu/de oder zumindest die Möglichkeit dazu. Was im Online- Bereich auch noch als Alternative in Betracht kommt, Der Interviewpartner Oliver Meyer-van Raay ist über ist eine Rechtfertigung der Datenübermittlung durch die Kanzlei Vogel in Karlsruhe kontaktierbar: eine Einwilligung. Es ist noch nicht so lange her, da www.vogel-partner.eu gab es eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs zum Thema Einwilligungserfordernis bei Cookies. Das ist der Grund, warum Sie jetzt auf fast allen Webseiten ein „Cookie-Consent-Tool“ finden. Wenn ich also etwa die Einwilligung für die Nutzung von Google Analytics ohnehin einhole, kann ich diese Einwilligung auch noch erweitern um die Einwilligung der Übermittlung der Daten in ein unsicheres Drittland, nämlich die USA. Das wäre also eine alternative Rechtsgrundlage für den transatlantischen Datenverkehr. Was würden Sie Unternehmen nach dem EuGH-Urteil also in einem ersten Schritt raten? Eine Bestands- aufnahme durchzuführen, wo überall im Unterneh- men personenbezogene Daten fließen und gegebe- nenfalls auf amerikanischen Servern landen könnten? Genau. Als zweites sollte man sich alternative Anbie- ter und Produkte mit Sitz in der EU anschauen. Wenn das nicht geht und man einen US-Anbieter nutzen muss, sollte man sicherstellen, dass dieser die Daten möglichst in einem Rechenzentrum innerhalb der EU verarbeitet. Bietet der Anbieter den Abschluss von Standartvertragsklauseln an, sollte man auch hiervon Gebrauch machen. Und dann schickt man dem Anbieter vielleicht noch den Fragenkatalog von Herrn Schrems, dem Datenschutzaktivisten und Kläger gegen das Privacy Shield, als flankierende Maßnahme zu. Auch wenn man keine konkreten Antworten bekommt oder die Antwort aus Standard- Floskeln besteht, kann man jedenfalls nachweisen, dass man sich mit der Situation auseinandergesetzt hat. Das wäre zumindest ein erster Schritt, den die Aufsichtsbehörden sicher wohlwollend berücksich- tigen würden. Grund zur Panik besteht nicht, aber man sollte die weitere Entwicklung natürlich im Auge behalten, wie gesagt, die Lage ist dynamisch. eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 13
N&V-Anwenderkonferenz 2020 250 Teilnehmer kommen zur Videokonferenz zusammen Anwender von eNVenta ERP aus Deutsch- VIRTUELLE land, Österreich und der Schweiz infor- mierten sich am 29. Oktober 2020 im Rahmen einer Videokonferenz über Neu- heiten und Partnerlösungen. Großen Zuspruch fand die erste virtuelle Anwenderkonferenz von Nissen & Velten, zu der am 29. Oktober 250 Teilnehmer aus Deutschland, Öster- ANWENDERKONFERENZ 2020 reich und der Schweiz vor den Bildschirmen zusam- menfanden. Inhaltlich standen die Highlights der kom- menden Version 4.3 von eNVenta sowie die aktuelle Version des Webshops eNVenta eGate im Vorder- grund. Geschäftsführer Jörg Nissen begrüßte die Teil- nehmer und erläuterte, dass umfangreiche Entwick- lungsaufwände in die Architektur von eNVenta und Framework Studio geflossen sind, um die Performance Ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplant, hatte beim Handling sehr großer Datenmengen, beispiels- das Organisationsteam von Nissen & Velten ange- weise beim Datanorm-Preisexport oder beim BMEcat- sichts der Unwägbarkeiten des Infektionsgesche- Export, deutlich zu steigern. Geschäftsführer Günter hens bereits im Frühsommer den Wechsel auf das Velten warf einen Blick auf die Bedingungen unter- Format Videokonferenz beschlossen. Technisch lief nehmerischen Handelns in einer sich unvorhersehbar die Veranstaltung, bei der die Referenten aus elf ver- entwickelnden Welt und zeigte, dass die Pandemie schiedenen Orten auf die virtuelle Bühne aufgeschal- aktuelle Digitalisierungstrends, etwa im E-Commerce, tet wurden, problemlos. Inhaltlich kam auch die The- auch im B2B-Umfeld deutlich beschleunigt. Schließ- menauswahl sehr gut an. Die Teilnehmer äußerten lich warf er einen Blick in die Zukunft, und zeigte die sich überwiegend sehr zufrieden, dass die Veranstal- technischen Grundlagen einer eNVenta-Lösung in der tung unter den veränderten Bedingungen stattfinden Cloud, welche die bewährte On-Premise-Variante in konnte. Das informelle, persönliche Gespräch vermiss- Zukunft ergänzen – nicht ersetzen – wird. ten viele dennoch. Es wird sich zeigen, ob 2021 wie- der eine Präsenzveranstaltung mit dem traditionellen Anschließend stellten die Referenten der virtuellen Get-Together am Vorabend möglich ist. Konferenz neue Funktionen und Module vor: Von der Umsetzung der Kassensicherungsverordnung über Rainer Hill die X-Rechnung bis zu neuen Features im Webshop eNVenta eGate und im Modul eNVenta Analytics. Mit der Vorstellung des Moduls Gefahrgut wurde sogar schon eine Vorschau auf die übernächste Softwaregeneration gegeben. Die Zuhörer stellten in einem Chat- Fenster Fragen, die von den Referenten nach ihren Vorträ- gen beantwortet wurden. Premiere in der Pandemie: Geschäfts- führer Jörg Nissen begrüßt die Außerdem präsentier- eNVenta-Anwender erstmals im ten die drei Produktpart- Rahmen einer Videokonferenz. ner Proxess (DMS), Esker (EDI-Integration) und MHP (Versandsoftware) in eige- nen Vorträgen Lösungen für eNVenta-Anwender. 14 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
News Projekt „Thor“: Stößt Amazon Weiterhin dominant ist die Schadsoftware Emo- tet, die das BSI schon vor rund zwei Jahren als in die Industriewartung vor? gefährlichste Schadsoftware der Welt bezeichnet Das Webportal „Business Insider“ hat einen hatte. Sie bietet Angreifern zahlreiche fortschrittli- Bericht über die Zielrichtung des Amazon-Projekts che Angriffsmöglichkeiten. Daten werden immer „Thor“ veröffentlicht. Demnach sollen in dessen öfter nicht nur verschlüsselt, sondern von Cyber- Rahmen Maschinenzustände in Fabriken aus der Kriminellen kopiert und ausgeleitet. Die Angrei- Ferne überwacht werden. Konkret werden offen- fer drohen zusätzlich damit, die Daten an Inte- bar Temperatur- und Schwingungsmuster erfasst, ressenten zu verkaufen oder zu veröffentlichen. um Vorhersagen zum Ausfallzeitpunkt eines Bau- Von Cyber-Angriffen betroffen sind Unternehmen teils machen zu können. An einem Test in einer und Institutionen aller Größen und Branchen. Dass Fabrik in Schweden soll unter anderem der TÜV Cyber-Kriminelle schnell auf gesellschaftlich rele- Rheinland beteiligt gewesen sein. vante Themen und Trends reagieren, zeigen unter- schiedliche Angriffe unter Ausnutzung der COVID- 19-Pandemie. Der Lagebericht lässt sich auf der Website des BSI herunterladen. „Digital Jetzt“: Großes Interesse an Investitionszuschüssen Seit dem September 2020 können kleine und Das Bundeswirt- mittlere Unternehmen (KMU) aus Deutschland schaftsminis- Anträge auf Zuschüsse aus dem neuen Förder- terium fördert programm „Digital Jetzt“ stellen. Mit ihm will das Digitalisierungs- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie projekte von KMU. Investitionen in digitale Technologien unterstützen. „Thor“: Entdeckt Aus bei der Federal Communications Commis- Amazon das Monito- sion eingereichten Unterlagen geht laut „Business ring von Maschinen Insider“ hervor, dass es sich um Vibrations-/Tem- als Geschäftsfeld? peratur-Sensoren handelt, die Sensordaten via Bluetooth an ein Gateway übertragen. Die Sen- soren würden an Motoren, Getrieben oder Lagern in einer industriellen Umgebung angebracht. Das industrielle Internet der Dinge (IoT) ist ein Markt, dem ein großes Wachstumspotenzial zugespro- chen wird. Eine Cloudlösung zur Überwachung von Maschinen in Fabriken ließe sich im Prinzip auch in Kombination mit einem Lieferservice von Verschleißteilen durch Amazon vorstellen. Das neue Förderprogramm läuft bis Ende 2023. Insgesamt stehen für das Programm 203 Millionen BSI-Lagebericht 2020: Euro zur Verfügung. Aktuell ist der Ansturm auf das Programm so groß, dass bereits ein Antrags- Cyberangriffe und Daten-Leaks stau entstanden ist. Jeweils zum auf der Website Das Bundesamt für Sicherheit in der Informati- angegebenen Termin wird wieder ein Antragskon- onstechnik (BSI) hat seinen Jahresbericht vorge- tingent freigeschaltet. stellt. Die aktuelle Gefährdungslage, so schreibt das BSI, sei weiterhin geprägt von Cyber-Angrif- www.digitaljetzt-portal.de/ fen mit Schadsoftware, die in immer neuen Varianten und mit teils ausgefeilten Metho- den eingesetzt wird. Die Zahl der Schadpro- gramme übersteige inzwischen die Milliarden- grenze. Allein im Berichtszeitraum sind 117,4 Millionen neue Varianten hinzugekommen, somit etwa 320.000 neue Schadprogramme pro Tag. eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 15
Mitarbeiterin im Porträt Melanie Rees: Eine Softwareentwicklerin an der Kunstakademie in Schweden Software- Melanie Rees berichtet im Gespräch, dass sie schon Entwicklerin in der zehnten Schulklasse von realistischen Zeich- Melanie Rees nungen und Gemälden fasziniert gewesen sei. Sie mit einigen habe Kunstbücher gekauft und sich vieles autodi- ihrer Werke am daktisch beigebracht. Als sich dann allerdings nach Brunnen vor dem Abitur die Frage stellte, ob sie eher der Neigung dem Firmen- zur Mathematik oder zur Kunst nachgeben sollte, gebäude von machte die Wissenschaft das Rennen. „Neben- Nissen & Velten bei“ blieb sie der Kunst allerdings treu und auch der in Stockach. Wunsch, sich intensiver mit Kunst zu beschäftigen, und dafür einmal mehr Zeit zu haben, blieb leben- dig. Dazu trugen auch Kunstkurse bei, die sie im Fischerdorf auf Vrångö Urlaub zum Beispiel nach Edinburgh und nach Göte- in Göteborgs Schä- borg an die „Florence Academy of Art“ führten. Von rengarten, gemalt einem Kurs in Porträtmalerei in Schweden war sie von Melanie Rees. so begeistert, dass sie sofort wusste: „Das ist die Schule. Hierher musst Du noch einmal zurückkeh- ren.“ Als sie erfuhr, dass sie dort einen längeren Stu- dienaufenthalt absolvieren könnte, fragte sie ihren Abteilungsleiter nach einer Auszeit für die Kunst. Nis- sen & Velten hat das dann für sie möglich gemacht. Im Herbst 2019 zog Melanie Rees für ein halbes Jahr nach Göteborg und schrieb sich an der Kunst- schule im Vorort Mölndal ein. Hier, in einer stillge- legten Papiermühle, war für sie und 27 weitere Stu- denten fortan der familiäre Lern- und Arbeitsort. Von montags bis freitags besuchte sie Kurse beispiels- Physik und Mathematik auf der einen und weise in Aktzeichnen und Anatomie. Kunstgeschicht- Eine in der Kunstaka- künstlerisches Schaffen auf der anderen liche Vorträge standen ebenso auf dem demie entstandene Programm. Vor allem stand das Aktzeichnung. Seite haben Melanie Rees schon immer Erlernen des Zeichnens durch begeistert. Die Entwicklerin, die seit 2016 genaue Beobachtung und bei Nissen & Velten arbeitet, nutzte die Schulung im richti- Chance einer dreivierteljährigen Auszeit, gen Umgang mit den Materialien im Zen um an einer Kunstschule vor den Toren trum der Lektionen. Göteborgs zu studieren. Dass sie ihren Auf- enthalt aufgrund Für gewöhnlich programmiert Melanie Rees Soft- der Corona-Krise wareprojekte für Kunden von Nissen & Velten oder am Ende früher als entwickelt den Standard von eNVenta ERP im Bereich geplant abbrechen der Warenwirtschaft weiter. Nach dem Studium der musste, konnte ihre Mathematik an der Universität Konstanz, welches sie Begeisterung nicht mit dem Bachelor abschloss, sammelte sie zunächst schmälern. Ferienkurse Berufspraxis bei einem kleineren ERP-Systemhaus, dort stehen bereits auf der bevor sie bei Nissen & Velten in Stockach ihre aktu- Wunschliste. elle Tätigkeit aufnahm. Über ihren Start bei Nissen & Velten sagt sie: „Ich habe das Unternehmen als Neben der künstlerischen Weiterentwick- fortschrittlich und offen für Neues erlebt“. Das habe lung stand an den Wochenenden das Kennenler- sich dann später auch bei der Genehmigung ihres nen von Stadt und Land auf dem Programm. Bei- „Kunst-Sabbaticals“ bestätigt. spielsweise haben sie die Weite und die relativ dünne 16 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
Besiedlung Schwedens fasziniert. Göteborg selbst Blick in das Ate- hat sie zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet. High- lier der Florence lights waren dabei die zahlreichen großen Parks, Academy of Art die Kanäle, Museen und Cafés. Auch ein Ausflug auf im schwedi- die Insel Vrångö, eine der zahlreichen Schären vor schen Mölndal. Göteborg in der Ostsee, ist ihr in sehr guter Erinne- rung geblieben. Die Landessprache hat sie schließlich auch gelernt. Sie berichtet: „Als ich in Schweden ankam, habe ich die Fernsehnachrichten nicht verstanden, aber trotz- dem immer wieder eingeschaltet. Am Ende des Auf- enthalts habe ich mit meinen Lehrern nicht mehr Eng- lisch, sondern Schwedisch gesprochen.“ Heute hört sie sich sogar schwedische Podcasts an. Den Kon- takt zu den ehemaligen Mitstudenten hält sie über eine Instagram-Gruppe. Handwerklich hat sie ihr künstlerisches Schaffen ver- feinert: Seit ihrer Rückkehr zeichnet sie nur noch im Stehen an der Staffelei und entfernt sich für den Ver- gleich der Vorlage mit der Zeichnung immer wieder von der Staffelei, um möglichst nah an den visuel- len Eindruck der Vorlage heranzukommen. Außer- dem berücksichtigt sie viele der Details zum Aufbau der Zeichnung und zur visuellen Wahrnehmung, die sie in Schweden gelernt hat. Auf die Frage, welche Erkenntnisse sie denn noch von der schwedischen Kunstschule mitgenommen hat, sagt Melanie Rees spontan: „Man darf nicht zu schnell aufgeben. Im Zwischenstadium sehen viele Zeichnungen zum Teil echt blöd aus. Da sind viele Fehler drin und man darf deshalb nicht verzweifeln, sondern muss einfach weitermachen, bis man sein Ziel erreicht hat.“ Eine Maxime die wohl auch in der Software-Entwicklung ihre Gültigkeit hat. Landschaft in Änggårdsbergen, einem Naturschutzgebiet südlich von Göteborg. Rainer Hill eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 17
Björn Bode „Produktdaten haben viele Gesichter“ Produktdaten werden immer wertvol- Dübel und Schrauben, sondern um sichere Befes- ler. Björn Bode, Head of Sales Central tigung. Also muss ich den Fokus auf die emotio- nale Ansprache des „Will ich überh Europe bei nexmart, hat Rainer Hill im Kunden legen und Interview erzählt, um welche Kategorien einen ganz anderen von Daten es geht, welchen Wert Klas- Inhalt bedienen, als sifikationssysteme haben und dass sich nur den funktionalen. Das bedeutet, dass bei Pro- duktdaten in der Regel mehrere Abteilungen Hand „unique content“ im Webshop nicht für in Hand arbeiten müssen. Dessen muss man sich jeden Händler lohnt. bewusst sein und sich dafür auch organisatorisch aufstellen. Herr Bode, es heißt ja schon länger, Daten seien das neue Öl oder digitales Gold. Sehen Sie das auch so Können Sie – kurz – die Angebote darstellen, die und wie definieren Sie Produktdaten? nexmart dem Fachhandel in den „DACH“-Ländern macht und welcher Nutzen sich damit verbindet? Absolut! Produktdaten sind für ein Unternehmen überlebenswichtig, gleichzeitig aber auch In einem Satz zusammengefasst ist es unser Ziel, die mit einer sehr hohen Heraus- Gesamt-Performance von Unternehmen nachhaltig forderung verbunden, der zu steigern, Marktteilnehmer miteinander zu vernet- man sich stellen muss. zen und vertriebsorientierte Daten kundenindividuell Produktdaten sind ein zu bewegen und zu vollenden. Unsere Lösungen dre- weiter Begriff, der hen sich somit um drei Themen. Erstens die Informa- zunächst einmal tionsverteilung und Bereitstellung – also alles rund um abgegrenzt wer- Daten. Zweitens die Umsatzsteigerung und Umsatz- den muss. Ver- sicherung, denn wer nicht digital ist wird zwangs- einfacht gesagt, läufig Umsatz verlieren. Corona hat das leider sehr enthalten Pro- eindrücklich gezeigt. Und drittens Prozessoptimie- duktdaten alle rungen mit Fokus auf die Auftragsabwicklung und Informationen, die allem was dazu gehört. Die Zielgruppen sind hierbei ein Produkt identi- immer Hersteller und Fachhändler. fizieren, beschreiben und illustrieren. Basis für Welche Bedeutung haben Klassifizierungssysteme alles sind dabei Stammda- wie ETIM, ProfiClass oder eClass nach Ihrer Ein- Björn Bode, Head ten, die zur Identifizierung von schätzung im Markt? of Sales Cen- Artikeln und im Wesentlichen für kaufmännische tral Europe bei Prozesse wie E-Procurement oder die Fakturierung Klassifizierungssysteme hatten schon immer eine nexmart. Bei benötigt werden. Gleichzeitig benötigt man diese hohe Bedeutung, die noch weiter steigt. Das sieht nexmart ste- hen vereinfachte aber auch in Online-Shops. Dann haben wir Katalog- man auch darin, dass Proficl@ass nun in ETIM auf- digitale eBusi- und Mediendaten, welche die Produkte ausführlich geht, um nicht zu viele Klassifizierungssysteme am ness-Geschäfts- beschreiben, funktional wie emotional und die auch Markt zu haben, was aus meiner Sicht bislang der prozesse mit Bildern, Videos und Produktspezifikationen aus- Akzeptanz in unserer Branche geschadet hat, da zwischen Her- gestattet sind. Diese Daten werden dann im Idealfall nicht klar war, auf welches System man sich fokus- stellern und Han- delspartnern noch klassifiziert, wenn möglich nach einem standar- sieren sollte. Der große Vorteil solcher Systeme ist, sowie die Abbil- disierten Klassifizierungssystem, um den Umgang dass Hersteller ihre Produkte einem standardisierten dung der gesam- mit den Daten für den Fachhandel zu vereinfachen. Klassifikationssystem – also Produktklassen – zuord- ten Customer Und zu guter Letzt kann so genannter Unique Con- nen können. Wenn dies alle Hersteller machen, kann Journey für tent erstellt werden, um Daten im eigenen Sys- der Fachhandel die Produktdaten herstellerübergrei- den Endkun- tem vorliegen zu haben, die sonst keiner hat. Man fend schnell und einfach intern weiterverarbeiten, den im Fokus. sieht sehr schön, dass Produktdaten viele Gesich- da er sich nicht darum kümmern muss, von jedem ter haben.Neben all den rein formalen und techni- Hersteller die Daten erst einmal zu verstehen und in schen Gegebenheiten, muss man sich aber auch seine Zielstruktur zu bringen. Denn durch die Klas- bewusst sein, dass Kunden eventuell gar nicht so sifizierung wird die Überführung in die eigene Ziel- sehr am Produkt selber interessiert sind, sondern am struktur vereinfacht, da herstellerübergreifend ein- Ergebnis. Das heißt, es geht ihnen vielleicht nicht um heitliche Produktklassen vorliegen. 18 www.nissen-velten.de eNVenta – MAGAZIN 1/2021
Im Produktionsverbindungshandel arbeiten Mitarbei- Welche E-Commerce-Trends sehen Sie in der ter an der Pflege und Veredelung von Artikelstamm- Zukunft? daten. Einige große Hersteller liefern sehr gute und umfassende Datensätze und manche kleinere nur Ich denke, dass viel im Bereich von Künstlicher Intel- PDF-Dokumente. Warum ist es so schwierig, hier ligenz und Machine Learning passieren wird, sobald umfassende Standards durchzusetzen? sich der Hype gelegt hat und sich die wirklichen Mehrwerte und Geschäftsmodelle durchsetzen. aupt in Google gefunden werden?“ Die größte Herausforderung für den Fachhandel ist es, die unfassbare Anzahl an Artikeldaten über alle Das vollständige Gespräch lässt sich in der Episode „Pro- Hersteller zu bewältigen. Es gibt hier erstens die rein duktdaten – das digitale Gold“ des Podcasts „Digitalisierung technische Komponente. Das heißt, jeder Herstel- im Großhandel“ nachhören. ler stellt die Daten in einem anderen Format und einer anderen Struktur bereit. Selbst wenn alle Her- https://www.nissen-velten.de/mediathek/podcasts/ steller das Format BMECat liefern würden, wäre die Struktur der Datei vermutlich bei jedem Hersteller anders. Und dann muss der Fachhandel ran, und diese Daten in sein Zielformat bringen. Der zweite Punkt ist die von Ihnen erwähnte, zum Teil mangelnde inhaltliche Datenqualität, wodurch der Fachhandel gezwungen ist, die Daten selber weiter anzureichern. Da beide Szenarien der Realität entsprechen, müs- sen beim Fachhandel Ressourcen aufgebaut wer- den. Hier helfen Lösungen wie data Abo von nex- mart, denn wir liefern die Daten unserer Hersteller im vom Fachhandel gewünschten Format, Struktur und auch Sortiment. Aufwand hat der Fachhandel damit kaum noch. Es gibt Händler, die sich von der hohen Qualität der selbst gepflegten Daten einen Wettbewerbsvorteil versprechen, aber aus volkswirtschaftlicher Sicht kann man schon darüber diskutieren, ob hunderte Händler im Prinzip das Gleiche machen sollten. Wie sehen Sie das aus Ihrer Perspektive? Darüber kann man streiten und es gibt hier sicher verschiedene Meinungen. Klar ist, dass ich mit indi- vidualisierten Produktdaten, die kein anderer hat, in der Google-Suche weiter oben lande, weil ich eben keinen „Standard-Content“ wie hunderte andere habe. Andererseits stellt sich die Frage: Will ich überhaupt in Google gefunden werden? Das hört sich jetzt eventuell komisch an, doch habe ich mei- nen Fokus auf regionale Kunden und Stammkun- den im B2B-Bereich und bin gut vernetzt, kann ich im Shop sehr gut mit Standarddaten arbeiten. Denn dann kennen die Kunden den Shop – wenn ich rich- tig auf meinen Kanälen informiert habe – und nutzen diesen für ihr Tagesgeschäft. Wachstum steht dann nicht primär im Vordergrund, sondern Kundenbin- dung, Umsatzsicherung und Schaffung von Mehr- werten. Zum Bespiel durch Bestellungen bis 22 Uhr, bei denen dann morgens um 6 Uhr die fertig kom- missionierten Waren zur Abholung bereitstehen oder sogar geliefert werden. eNVenta – MAGAZIN 1/2021 www.nissen-velten.de 19
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