Management-Reihe Corporate Social Responsibility - Reihenherausgeber René Schmidpeter Cologne Business School
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Management-Reihe Corporate Social Responsibility Reihenherausgeber René Schmidpeter Cologne Business School Köln, Deutschland Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/11764
Karen Wendt (Hrsg.) CSR und Investment Banking Investment und Banking zwischen Krise und Positive Impact
Herausgeber Karen Wendt Responsible Investment Banking Gröbenzell Deutschland ISSN 2197-4322 ISSN 2197-4330 (electronic) ISBN 978-3-662-43708-7 ISBN 978-3-662-43709-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-43709-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillier- te bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver- arbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Lektorat und Coverfoto: Michael Bursik Assistenz: Janina Sobolewski Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-gabler.de
Vorwort des Reihenherausgebers: Banken als Dienstleister der Gesellschaft?! Die gute Nachricht zuerst: Banken haben eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft. Sie sind maßgeblich für die effiziente Allokation von Kapital für unternehmerische Initiativen und Geschäftsideen verantwortlich. Sie leisten eine für uns alle vorteilhafte Fristen- und Risikotransformation und sorgen für eine effiziente Preisbildung an den Finanzmärkten. Auch das Investmentgeschäft und auch die Spekulation – solange sie mit eigenen Mitteln und auf eigenes Risiko geschehen – erfüllen gesellschaftlich wichtige Aufgaben: Sie hal- ten die Märkte liquide, unterstützten die Einschätzung über zukünftige Entwicklungen und helfen anderen Marktteilnehmern eigene Risiken kostengünstig abzusichern. So weit so gut! Doch was wenn die Banken auf den Kreditausfall ihrer eigenen Kunden wetten? Wenn auf einmal aus risikoreichen Kreditgeschäften, durch undurchschaubare Produkt- transformationen, beste Anlagemöglichkeiten mit AAA-Rating werden? Wenn eigene In- vestmentrisiken auf die Kunden abgewälzt werden? Spätestens dann werden Geschäfte auf Kosten Dritter gemacht, meist auf Kosten der Allgemeinheit, des Steuerzahlers bzw. der Kunden. Hier ist die Grenze einer nachhaltigen Unternehmensführung überschritten und das Geschäftsmodell ist langfristig nicht überlebensfähig. Dies wäre dann kein Problem, wenn die beteiligten Akteure nicht „too big to fail“ wären, d. h. von der Politik und damit vom gemeinen Steuerzahler und Sparer gerettet werden müssen. Spätestens dann befinden wir uns nicht mehr auf effizienten Märkten, sondern bewegen uns in Richtung Finanzsozialismus. Gleiches gilt, wenn jegliche unter- nehmerische Freiheit im Finanzbereich durch staatliche Regulierung zu Nichte gemacht wird. Beide Diskussionen „too big to fail“ als auch „absolute Regulierung“ zeigen, als Negativbeispiel, dass wir um marktwirtschaftlich strukturierte Finanzmärkte nicht her- umkommen. Dafür brauchen wir transparente Geschäftsmodelle, die fair gegenüber allen Stakeholdern und somit letztendlich einen Win-win für die Bank bzw. Investmenthaus wie auch die Gesellschaft generieren. Aber auch mündige Bürger und ökonomischen Sachver- stand, der negative Entwicklungen rechtzeitig öffentlich adressiert. Der Ansatz des Shared Value und des Positive Impact scheinen hier Ziel führend. Es geht nicht um ein entweder Profit oder Moral, sondern um ein sowohl als auch. Und ge- nau dazu brauchen wir unternehmerische Freiheit, die im Sinne der Sozialen Marktwirt- schaft immer auch Verantwortung bedingt. Dazu bedarf es keine Re-evolution, wie oft von Bankenkritikern gefordert, sondern eine Evolution der bestehenden Ansätze. Bewährte V
VI Vorwort des Reihenherausgebers Managementtools und betriebswirtschaftliche Entscheidungsinstrumente können, ja müs- sen um die gesellschaftliche Dimension erweitert werden. Es geht nicht um ein neues Paradigma welches das Gemeinwohl diktatorisch über die wirtschaftliche Rationalität stellt, sondern darum dass wir unseren ökonomischen Sachverstand dafür einsetzen, die Interessen der Finanzinstitute (betriebswirtschaftlichen Mehrwert zu generieren) mit den berechtigten Interessen der Gesellschaft (sozialen bzw. gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren) in Einklang zu bringen. Dass dies kein Widerspruch ist, zeigen die Autoren in diesem Buch, indem sie sowohl den Business Case für Nachhaltigkeit als auch den Sustai- nability Case für Wirtschaftlichkeit aufzeigen. Denn oft ist die in den Medien jeweils ein- seitig geführte Diskussion auf einem Auge blind. Aber mit beiden Augen zusammen sieht man ein 3-dimensionales Bild, welches Ethik und Wirtschaft als wechselseitig bedingende Variable sehen und nicht mehr als vermeintlichen Gegensatz konstruieren. Leider wurde im Bankenbereich die gesellschaftliche Verantwortung lange Zeit, als reiner Kostenfaktor gesehen und fristete folglich – wenn überhaupt ein operatives Schat- tendasein (meist in Form von Kulturstiftungen, sozialen Projekten und Philanthropie). Spätestens mit der Finanzkrise hat sich diese Sichtweise auf die gesellschaftliche Verant- wortung von Unternehmen – Corporate Social Responsibility (CSR) – verändert. Ist doch mittlerweile vielen Bankvorständen klar, dass sie nicht ein Ethikproblem, sondern ein handfestes wirtschaftliches Problem haben. Die bisherigen Geschäftsmodelle sind unter den geänderten Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich tragbar. Spätestens wenn die Zin- sen angehoben werden, bzw. die Ressourcenpreise wieder kritische Werte erreichen bzw. die ein oder andere durch billiges Geld erzeugte Blase platzt, stehen die Finanzinstitute wieder da wie zuvor: nämlich am Anfang vom Ende. Daher ist die Bereitschaft nach neuen Lösungsansätzen zu suchen derzeit sehr günstig. Es geht darum, die wahren Preise stärker als bisher in die Wertschöpfungsprozesse der Finanzindustrie einfließen zu lassen. Ehr- lich zu sich selbst und auch zu anderen zu sein und nicht Risiken oder externe Kosten auf andere abzuwälzen. So gesehen ist die Krise ein Segen. Es zeigt sich mittlerweile, dass ökonomisch fun- dierte CSR-Strategien neue Produkte und Märkte schaffen, die eigene Zukunftsfähigkeit erhöhen und auch die Rentabilität von Unternehmen steigern. Vor allem hilft ein, an den Interessen der Gesellschaft ausgerichtetes Geschäftsmodell, den vielen versteckten und unberechenbaren Kosten konstruktiv zu begegnen. Viele Skandale, sinkende Mitarbeiter- motivation, hausgemachte Risiken und Kosten der Intransparenz können so vermieden werden (diese gehen allein im Bankenbereich mittlerweile in die Milliarden, und dass jedes Jahr!). Zudem ist eine positive Differenzierung am Markt und eine Qualitätsführer- schaft im Bankenbereich immer auch eine finanziell lohnende Perspektive für die Banken, die als Pioniere daran arbeiten nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Geschäfts- modelle, die es schaffen, sowohl Mehrwert für die Banken selbst als auch die Gesellschaft zu generieren. Ganz im Sinne der ursprünglichen Intention: Banken als Dienstleister der Gesellschaft. Es zeigt sich bei den dargelegten erfolgreichen Unternehmen mit einschlägigen CSR- und Nachhaltigkeits-Strategien, dass insbesondere die positive Verknüpfung mit dem ge- nuinen Geschäftsmodell – ausschlaggebend für eine Verantwortungsvolle Unternehmens-
Vorwort des Reihenherausgebers VII führung ist. Ökologische und soziale Fragen sind längst auch finanziell relevant. Jene Banken, die ökologische und soziale Verantwortung am besten mit der ökonomischen Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle in Einklang bringen, werden auch in Zukunft luk- rative Arbeitgeber und Investitionsobjekte bleiben. Banken, die weiterhin rein monetäre Ziele unter Ausblendung von gesellschaftlichen Interessen verfolgen, werden auch von- seiten der Investoren als immer riskanter eingestuft und immer weniger als nachhaltiges Investment akzeptiert. Hierin liegt die ökonomische Rationalität von Nachhaltigkeit und die Sinnhaftigkeit, den Sustainability Case für das eigene Geschäft zu nutzen. In der Management Reihe Corporate Social Responsibility überwindet die nun vor- liegende Publikation mit dem Titel „CSR und Investment & Banking“ die öffentliche schwarz-weiß Diskussion, zum einem durch neue betriebswirtschaftliche Ansätze, zum anderen durch Praxisbeispiele der Finanzbranche. Das Buch stellt damit erstmals konkre- te Instrumente für das erfolgreiche CSR-Management im Finanzbereich zur Verfügung. Alle LeserInnen sind damit herzlich eingeladen, die in der Reihe dargelegten Gedanken aufzugreifen und für die eigenen beruflichen Herausforderungen zu nutzen sowie mit den Herausgebern, Autoren und Unterstützern dieser Reihe intensiv zu diskutieren. Ich möch- te mich last but not least sehr herzlich bei der Investmentbankerin und Herausgeberin Karen Wendt für ihr großes Engagement, bei Michael Bursik und Janina Tschech vom Springer Gabler Verlag für die gute Zusammenarbeit sowie bei allen Unterstützern der Reihe aufrichtig bedanken und wünsche Ihnen, werte Leserinnen und werter Leser, nun eine interessante Lektüre. Prof. Dr. René Schmidpeter
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking: Spielräume für sozial verantwortliches Investment – eine Hinführung Beitrag von Prof. Dr. Bernd Wagner, Sprecher des Vorstands, Verein für Umweltmanage- ment und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten Finanzdienstleister stehen im Kreuzfeuer öffentlicher Kritik. Der Vorwurf steht im Raum, dass Finanzdienstleister aus ungezügelter Geld- und Profitgier gegen Interessen des Gemeinwohls und der Erhaltung der Natur verstoßen. Das vorliegende Handbuch CSR & Investment und Banking greift diese Debatte auf. Es verweist auf die vielfach konstatierten globalen Probleme: Umweltzerstörung, Klima- wandel, Verletzung von Menschenrechten, soziale Konfliktherde und -risiken, und darauf, dass Finanzdienstleister wegen Verfügbarmachung der erforderlichen Finanzmitteln in der öffentlichen Diskussion für die Entstehung dieser Probleme (zumindest mit-) verantwort- lich gemacht werden. Das Handbuch nimmt diese Kritik ernst und sucht die konstruktive Wende. Es verweist nicht nur auf Verantwortlichkeit von Finanzdienstleistern, sondern fragt zugleich nach konstruktiven Ansätzen, diesen Problemen in der Unternehmensstrate- gie und im Geschäftsbetrieb von Finanzdienstleistern, also im Wesentlichen von Banken, Sparkassen und Versicherungen, entgegenzuwirken – im Spannungsfeld zwischen syste- mischen Rentabilitätszwängen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Das Handbuch verdeutlicht die Ausprägungen einer grundsätzlichen Akzeptanzkrise des Finanzsektors: Medienschelte, öffentlicher Vertrauensverlust, zunehmende politisch- reaktive Eingriffs- und Regulierungstendenzen. Aufgezeigt werden neben Eskalation glo- baler Umwelt-und Sozialprobleme systeminterne Krisensymptome: Explosion unkontrol- lierter Schattenfinanzwirtschaft, Loslösung global gehandelter Kapitalvolumina von Real- werten, Kurzfristig- und -Kurzsichtigkeit einer einseitigen Fixierung auf die Maximierung des Shareholder Values. Damit wird die grundsätzliche Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortlichkeit, nach der Aufgabe der Finanzwirtschaft, nach ihrer gesellschaftliche Legitimation, nach der „Social Licence to Operate“ aufgeworfen. Was müssen, was sollen, was können Finanzdienstleister tun? Das Buch beschränkt sich jedoch nicht auf die Formulierung von Grundsatzfragen und die Abgrenzung der aktuellen Problemlage, mit der sich Finanzdienstleister heute IX
X Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking konfrontiert sehen. Sein wesentlicher Beitrag liegt im Bemühen um die genannte konst- ruktive Wende. Das Buch zeigt hierzu in einem breiten Fächerkanon den aktuellen Dis- kussionsstand zu Überlegungen auf, wie der „Paradigmawechsel“ hin zu einer sozial ver- antwortlichen, zukunftsfähigen, „enkelgerechten“ Finanzwirtschaft konstruktiv geschafft, wie verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden könnte. Eine breit gestreute Selektion renommierter meinungsbildender Experten trägt die derzeit (in Westeuropa) diskutierten Ansätze, methodischen Entwicklungen und Finanzlösungen zusammen, mit denen dem Dilemma begegnet werden könnte: Einerseits die existenzsichernde Kapitalrentabilität zu gewährleisten, andererseits den öffentlichen Ansprüchen nach sozialer Verantwortlich- keit gerecht zu werden. Die gesammelten Ansätze sollen Finanzdienstleistern strategische Orientierung und operative Instrumente bieten, um den Nachhaltigkeitsherausforderungen zu begegnen, zur Sicherung der Licence to Operate, auf dem Weg in eine neue „Ära des Wirtschaftens“. Das pragmatische Spektrum reicht von neuen Instrumenten der Risikobe- wertung („integrierte“ Bewertung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Risiken und Schadenspotenzialen), neuen Finanzprodukten (Klimabonds, Ressource Efficiency Products), über Instrumente des Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements, der erweiter- ten Transparenz durch Berichterstattung, über Best Practice Beispiele, etwa der Europa- bank, der GLS, der Sparda Bank, ABN Amro u. a., bis hin zur (kaum mehr überschauba- ren) Vielzahl heute unterzeichneter CSR- und Nachhaltigkeits-Standards und Principles. Die Vielzahl dieser Ansätze, Tools, Standards und praktischen Umsetzungsbeispiele macht Hoffnung auf eine tatsächliche, wenn auch allmähliche Wende, auf einen ökono- misch-gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, auf ein Umdenken hin zu einer nachhalti- gen Wirtschaftsweise, mit dem Finanzsektor als (mit-)verantwortlichem Treiber. Eine Beobachtung der aktuellen Klimadaten und -prognosen und der globalen poli- tischen Verhandlungsprozesse zur Begrenzung des Klimawandels allerdings lässt diese Hoffnung rasch wieder schwinden, stärkt eher Skepsis, Fatalismus oder Resignation. Die sog. Finanzkrise der letzten Jahre verweist darüber hinaus eher auf die Unberechenbar- keit, Unbeherrschbarkeit und Krisenanfälligkeit schon der rein ökonomischen Entwick- lungen, als auf souveräne Steuerung, oder gar eine integrierte Beherrschung nicht nur der ökonomischen, sondern zugleich auch der daran gekoppelten sozialen und ökologischen Phänomene. Vielleicht sind die strukturellen, objektivierten Marktkräfte einer komplex-global vernetzten, zu ihrem Funktionieren auf Kapitalverzinsung und Wachstum angewiese- nen Wettbewerbs- und Geldwirtschaft doch stärker als das subjektive Wollen politischer Steuerung oder gar einzelner Marktteilnehmer. Wenn etwa Porter & Kramer (2011)1 mit ihrer Forderung zu mehr „Willen der Unternehmen, ihren ökonomischen Erfolg zu zügeln, um auch gesellschaftliche Ziele mit einbeziehen zu können“, so erscheint dies moralisch löblich, unter den real-ökonomischen, strukturell und global vorgegebenen Marktbedin- gungen, jedoch eher träumerisch und romantisch. Kapital fließt, wie Wasser bergab, glo- 1 Michael E. Porter, Mark R. Kramer, Creating Shared Value, Harvard Business Review, January 2011.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking XI bal dorthin, wo es sich am besten verzinst, nicht dorthin, wo es sozial verantwortlich wünschenswert wäre. Diese objektivierte global verankerte Bedingung kann nicht durch subjektives Wollen einzelner Unternehmer außer Kraft gesetzt werden. Zwar gibt es ein- zelwirtschaftliche oder länderpolitische Spielräume, diesem fast naturgesetzlichen Fluss entgegen zu wirken und sozialen wie ökologischen Zielen gegenüber Rentabilität ein gewisses Gewicht einzuräumen. Mit der permanenten Drohung des Ausscheidens vom Markt, von Arbeitslosigkeit und sozialpolitischen Konsequenzen sind diesen Spielräumen gegenüber der existenzbedingenden Grundanforderung nach wettbewerbsadäquater Ren- tabilität jedoch enge Grenzen gesetzt. Kapital wandert – sollten sozial steuernde Restrik- tionen Rentabilität gefährden, – ab und fließt global in besser verzinsliche Regionen. Dies ist nicht begründet in der Geldgier der verantwortlichen Entscheidungsträger, -Vorstände, Unternehmer, Banker-, sondern in der objektivierten Funktionsweise des markt- und geld- wirtschaftlichen, und wenn man so will, des kapitalistischen Systems. Die Kritik am Kapitalismus ist so alt wie der Kapitalismus selbst. Marx hatte bereits in der Frühphase der Industrialisierung die soziale Ignoranz kapital- und rentabilitäts-orien- tierter (heute: shareholder orientierter) Ökonomie gebrandmarkt und die daraus resultie- rende Revolution prognostiziert. Der dann real existierende Kapitalismus aber hat sich als flexibler, d. h. als nachhaltiger, erwiesen als von Marx erwartet (und offensichtlich als fle- xibler, als der dann real existierende Sozialismus). Von Bismark‘scher Sozialgesetzgebung Ende 19./ Anfang 20. Jh. bis zur Humanisierungsbewegung in den 1970er Jahren konnten umfassende Maßnahmen eingeleitet werden zur Linderung sozialer Not, zur gesundheit- lichen Verbesserung von Arbeitsbedingungen, zur Arbeitsplatz- und Alterssicherung, zu Bildung und Interessenvertretung, sogar zu Minderheitenschutz und Gendergerechtigkeit, – alles Maßnahmen die heute unter dem Begriff der Sicherung „sozialer Nachhaltigkeit“ eingeordnet werden. Auch in ökologischer Hinsicht konnte Vieles erreicht werden: Man- cher Fluss, mancher See wurde wieder sauber, Abluft wird gefiltert, Abfälle, Abwässer werden entsorgt etc. Gegenüber verbreiteter Skepsis und apokalyptischen Drohungen zeigt die historische Perspektive also durchaus auch soziale und ökologische Erfolge. Auch der einzelwirtschaftliche Blick zurück in die Entwicklung der Nachhaltigkeits- diskussion relativiert manchen Skeptizismus, auch im Hinblick auf die Entwicklung im Finanzsektor: Bedenkt man, dass das Bewusstsein und die öffentliche Diskussion um Um- weltprobleme erst in den 80er Jahren einsetzt, also vor kaum mehr als dreißig Jahren, die erweiterte Nachhaltigkeitsdiskussion, die auf die enge Kopplung und gegenseitige Be- dingtheit von ökonomischen, ökologischen und sozialen Phänomene verwies, noch später, so hat sich seitdem doch Manches getan2. Auch für den Finanzsektor, kann etwa festge- stellt werden: 2 Vgl. etwa Foren und Diskussionsbeiträge wie die von Sally Uren (2014): „10 years back, 10 years Forward“, download http://www.ethicalcorp.com/business-strategy/guest-blog-10-years-back-10- years-forward.
XII Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking • Die Einrichtung von Nachhaltigkeitsabteilungen und Nachhaltigkeitsberichten ist mitt- lerweile „mainstream“ geworden. Nachhaltigkeit ist, insbesondere in Großbetrieben, zum „key business issue“ geworden (d. h. nicht, so stellt Uren3 aber auch klar, dass Nachhaltigkeitsdenken, sustainability thinking, über alle Funktionsbereiche bereits mainstream wäre, – das ist es nicht). • Die mittlerweile übliche Nachhaltigkeitsberichterstattung hat erheblich zu einer er- weiterten Transparenz von Nachhaltigkeitswirkungen und -zusammenhängen beige- tragen, sowohl innerbetrieblich, wie nach außen. Die diesbezügliche Methodik und Standardisierung von Sustainability Accounting und Reporting wurde wesentlich ver- bessert. Dabei ist zu sehen, dass die Standardisierung der klassischen ökonomischen Rechnungslegung, bis hin zum heutigen IFRS, mindesten 150 Jahre seit Beginn der Industrialisierung Zeit hatte, nicht nur methodisch sich zu etablieren, sondern auch Verbindlichkeit zu gewinnen. • Nachhaltigkeitsdenken hat sich von dem engen „scope“ einer Berücksichtigung direk- ter Wirkungen im Rahmen der sog. Betriebsökologie erheblich erweitert. Es hat die Produktpolitik erreicht. Nachhaltigkeitsprodukte, Responsible Investment Produkte, werden aufgelegt (auch wenn nicht alle ihrem Namen schon gerecht werden). Indirekte Wirkungen (Scope 3) in Nutzungsphasen werden analysiert und berichtet. Vereinzelt wird bereits Scope 4 zu finanzierten bzw. vermiedenen Emissionen in die Diskussion gebracht. • Neben den großen Beratungsgesellschaften, die, etwa wie KPMG, Ernest &Young, PWC u. a., an einem integrierten, um soziale und ökologische Aspekte erweiterten Re- porting arbeiten, haben die klassischen Ratingagenturen, S&P etwa, begonnen integ- rierte Ratingkompetenzen und -prozesse aufzubauen. Auf Nachhaltigkeit spezialisierte Ratingagenturen sind längst etabliert und zeigen erste Wirkungen auf unternehmens- strategische Ausrichtungen, auch im Finanzsektor. • Risikoabteilungen entwickeln Sensibilitäten gegenüber sozialen und ökologischen Ri- siken, oft noch unter dem Begriff des Reputationsrisikos, das – und vielleicht deshalb weil es- manchen CEO persönlich getroffen hat. Studien zeigen materielle Querver- bindungen zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Risiken4. • Eine Vielzahl von Verbänden, Kooperationen und Koalitionen schließen sich zusam- men, von regierungsnahen (z.B UNEP-FI Initiativen, Nachhaltigkeitsrat) über wirt- schaftsnahe (FNG, WBCSD, VfU) bis zu regierungs- und wirtschaftskritischen Nicht- Regierungs-Organisationen. Eine kaum mehr überschaubare Zahl von Standards und Principles wird öffentlichkeitswirksam von CEOs unterzeichnet, vom Global Compact, über die GRI Anerkennung bis zu den Principles of Responsible Investment und den Equator Principles. 3 Ebda. 4 Siehe exemplarisch etwa die in diesem Buch erwähnte Studie: Rachel Davis, Daniel M. Franks (2011), The costs of conflict with local communities in the extractive industries, in SR Mining 2011, http://www.shiftproject.org/publication/costs-conflict-local-communities-extractive-industry.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking XIII In wie weit diese vielfältigen Entwicklungen und Fortschritte tatsächlich Materialität ge- winnen im Sinne eines Erreichens der essenziellen Nachhaltigkeitsziele, also zur Erhal- tung einer lebenswerten Natur, zur Sicherung des sozialen Friedens und der Arbeitsplätze, zur Gewährleistung eines guten Lebens in Würde und Freiheit weltweit, bei gleichzei- tig stabiler Ökonomie mit angemessenen Kapitalrentabilitäten, ob diese Ziele, die in der Nachhaltigkeitsdebatte als gleichrangige globale Überlebensvoraussetzung postuliert wer- den, auch gleichgewichtig erreicht werden können, dies kann erst die Geschichte zeigen.5 In manchen Industriestaaten (nicht allen) beginnt man, meist auf akuten Problemdruck hin, sich diesen Zielsetzungen, ihren komplexen Konsequenzen und Widersprüchlichkei- ten, offensiv zu stellen. In anderen Regionen bahnen sich mit zunehmender Industrialisie- rung, mit ökonomischem Wachstum und steigendem materiellen Konsum die Probleme erst an, werden die frühen Fehlentwicklungen industrialisierter Länder erst nachvoll- zogen. Der Effekt des Leap Frogging durch Überspringen der erdölbasierten Entwick- lungsphase und direkten Einstieg in neue effizientere Technologien, z. B. erneuerbaren Energien, wurde bisher durch ungebremstes Mengenwachstum des materiellen Konsums überlagert. Die globalen Bemühungen, alleine den zunehmenden Ausstoß von CO2 zu reduzieren, Kyoto-Protokoll ff, von anderen Nachhaltigkeitsthemen wie Wasser, Biodi- versität etc. ganz abgesehen, erwecken oft, wie gesagt, eher Skepsis und Resignation als Hoffnung und Aufbruch. Wir haben jedoch keine Wahl. Es bleibt keine Wahl, als das nach dem derzeitigen Stand des Wissens Sinnvolle und Effektive für eine nachhaltige Entwicklung weiter zu verfol- gen, im Detail auf einzelwirtschaftlicher Ebene und im Großen auf landes- und weltpoli- tischer Ebene. Im vorliegenden Buch wird der aktuelle Stand des Wissens zu Anforderungen an und Möglichkeiten von Finanzdienstleistern, von Investment und Banking, im Hinblick auf eine Nachhaltige Entwicklung zusammengetragen. Führende Experten, überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, präzisieren die gesellschaftspolitische Ausgangssituation und Problemlage, entwickeln unternehmensstrategische Antworten, pragmatische Tools und Best Practice Beispiele. Auch die grundlegenden Begrifflichkeiten zu CSR und Nach- haltigkeit in Bezug auf Investment und Banking werden in einem zweiten Teil umrissen: Ein gemeinsames Begriffsverständnis ist immer noch erste Voraussetzung für Verständi- gung und gemeinschaftliches Handeln. Und wie sieht die Zukunft aus? Wahrscheinlich ist die Zunahme der Umweltprobleme, die Verringerung der Aufnahmekapazitäten von Boden, Wasser, Luft für Schadstoffe, die Verknappung wichtiger Ressourcen. Zu erwarten ist eine Verschärfung der resultierenden 5 Die gegenwärtig verstärkt aufkommende Debatte um Science Based Goals könnte eine fundiertere und legitimierte Beurteilung der Nachhaltigkeit von Staaten und Unternehmen unterstützen, vgl. hierzu z. B. die Arbeiten des International Panel on Climate Chance (IPCC), des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und des Stockholm Resilience Centre zu den Prio- ritätsfeldern „Action 2020“ oder des Think Tanks „The Natural Step“ und dessen in Arbeit befind- liche „Future Fit Benchmark“.
XIV Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking Verteilungskonflikte, oft vermittelt als religiöser Culture Clash. Gleichzeitig explodiert die jedermann zugängliche Informationsfülle, bedingt durch neue Medien, wodurch inner- betriebliche Bedingungen, aber auch Außenverhältnisse und -wirkungen in bisher nicht gekanntem Umfang transparent und öffentlich werden. Auch globale Zusammenhänge zwischen Produktion und Finanzierung mit ihren kostenmäßigen, sozialen und ökologi- sche Konsequenzen werden weltweit zeitnah sichtbar. Über- und Unterprivilegisierungen werden transparent und provozieren soziales Konfliktpotenzial. Zugleich werden globale Transporte von Information, Ressourcen, Produkten und Personen (als Arbeitskräfte und Konsumenten) schneller und effizienter. All dies hat Rückwirkungen auf die Tätigkeit von Unternehmen im Finanzsektor und wird durch diese mit geprägt. CSR – Corporate Social Responsibility im Finanzsektor steht für das Bemühen von Unternehmen, Austauschbeziehungen mit der gesellschaft- lichen und ökologischen Umwelt zunächst bewusst und systematisch wahrzunehmen und dann verantwortlich mit dem Ziel einer langfristigen Existenzsicherung mit zu gestal- ten. Für Unternehmen des Finanzsektors weist dies weit über die anfängliche ökologische Auszurichtung des eigenen Bankbetriebs hinaus. CSR, Corporate Social Responsibility erstreckt sich auch auf Produktentwicklung und Risikomanagement, auf Kundenbezie- hung und -beratung, sowie auf die bewusste Wahrnehmung der Interessen weiterer Stake- holder, Mitarbeiter mit Familien, Lieferanten, Kommune und Region etc.. Nur über einen solchen, auf breite Nachhaltigkeit ausgerichteten Prozess können Finanzdienstleister ihre gesellschaftliche Existenzberechtigung und Akzeptanz, die Aufrechterhaltung ihrer „li- cense to operate“ dauerhaft gewährleisten. Es gibt genügend geschichtliche Institutionen, denen diese Lizenz und Akzeptanz irgendwann, nach langer Kritik, abgesprochen wur- de,- Adel, Klöster, autoritäre Regime. Finanzdienstleister wurden in den letzten Jahren zu einem populären Gegenstand öffentlicher gesellschaftlicher Kritik. Es steht an, sich konsequenter um eine Verlängerung ihrer gesellschaftlichen Lizenz und Legitimation, um Rückgewinnung von Vertrauen und Anerkennung zu bemühen. Zwar hängen Akzep- tanz und Anerkennung auch von einer soliden Kapitalverzinsung ab. Für viele Anleger und Kunden ist dies nach wie vor die vorrangige Bedingung (auch umweltbewegte An- leger bemühen sich um möglichst hohe Verzinsung). Dieser allgegenwärtige Zinsdruck unter Wettbewerbsbedingungen verlockt zur (noch legalen) Sozialisierung von Kosten, zum Verzehr und zur Schädigung von Gemeingütern, von „Commons“6. Unternehmen unterscheiden sich dann darin, inwiefern sie diese Externalisierung von Kosten überhaupt wahrnehmen, verdrängen, gezielt kalkulieren, intern wie extern transparent machen, mög- lichst gering halten oder auch möglichst weitgehend ausschöpfen (etwa durch Abwande- rung in weniger transparente und regulierte Länder). Auch unter Kosten- und Wettbewerbsdruck jedoch gibt es Spielräume. Den Unterneh- men, auch Finanzdienstleistern, bleiben Spielräume für gezielt nachhaltigkeitsorientiertes 6 Ottmar Edenhofer, Christian Flachsland und Bernhard Lorentz, Die Atmosphäre als globales Gemeingut, http://band1.dieweltdercommons.de/essays/edenhofer-die-atmosphare-als-globales-ge- meingut/.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking XV Handeln. Es gibt Spielräume, in denen sich sozial verantwortliches Handeln lohnt, die Kostenvorteile bringen und Ertragschancen steigern und die ohne Verlust an Rentabilität sozial verantwortlich auch erweitert werden können. Das einfachste Beispiel: Effiziente Produktion etwa spart natürliche Ressourcen und Kosten zugleich. Nachhaltigkeitsorien- tierte Finanzprodukte können dauerhaft eine bessere Performance zeigen als konventio- nelle. Man muss sie jedoch entwickeln und fördern. Die Reduktion sozialer Kosten kann zu erweiterten Handlungsspielräumen führen, zur Erweiterung der licence to operate, etwa bei öffentlichen Auftragsvergaben. Ein guter Ruf zieht gute Mitarbeiter und gute Kun- den an. Erweiterte (integrierte) Risikoanalysen helfen komplexe Risiken, Markt-, Finan- zierungs-, Absatz-, Sozial-, Umwelt-, Reputationsrisiken, und deren Querverbindungen besser zu beherrschen etc.. Nicht dass diese positiven Kopplungseffekte notwendig und regelmäßig aufträten. Es gibt genügend Gegenbeispiele. Aber sie sind möglich und bieten unter gegebenen globalen Wettbewerbsbedingungen eine realistische Perspektive. Sie he- beln nicht Marktmechanismen aus, aber eröffnen Spielräume. Dem Finanzsektor kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, als Intermediär zwischen Fi- nanzmarkt, Produktion und Konsum, durch gerichtete Förderung oder Drosselung von Produktion und Konsum. Als Kompetenzsektor der Risikoanalyse für langfristige Anla- gen und Weichenstellungen wie schließlich auch durch Übernahme von Risiken kann der Finanzsektor Entwicklungen beschleunigen oder verzögern. Das vorliegende Buch bietet eine Vielzahl von Anregungen zur Nutzung von Spiel- räumen im Investmentbanking für nachhaltiges, sozial verantwortliches und zugleich öko- nomisch tragfähiges, d. h. auf Dauerhaftigkeit ausgerichtetes unternehmerisches Handeln. Es gilt diese Spielräume konsequenter zu nutzen und zu erweitern, für eine lebenswerte Zukunft, für ein gutes Leben, weltweit.
Inhaltsverzeichnis Herausgeberbeitrag �������������������������������������������������������������������������������������������������� 1 Karen Wendt 1 Investment und Banking zwischen Krise und Positive Impact ���������������������� 2 1.1 Das Businessmodell des Finanzsektors steht am Scheideweg �������������� 2 1.2 Vertrauen und Banken – Eine Bestandsaufnahme �������������������������������� 4 1.3 Das Shareholder Value Modell und seine Grenzen im Bankgeschäft ������������������������������������������������������������������������������������ 5 1.4 Alignment of Interest zwischen Kunden und Banken? �������������������������� 6 1.5 Banken und der Business Case for Sustainability �������������������������������� 7 1.6 Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein ���������������������������������������������� 10 1.7 Es besteht die zwingende Notwendigkeit für strategische Weitsicht, positive Zukunftsbilder und für ein neues Finanz-Paradigma ��������������� 11 1.8 Der Business Case für Nachhaltigkeit wandelt sich zum Nachhaltigkeitsfall für das Business ������������������������������������������������������ 14 1.9 Investment und Banking steht vor großen Veränderungen und die ersten Pioniere sind am Start ���������������������������������������������������������������� 14 1.10 Der Paradigmenwechsel ist eine Führungsfrage ������������������������������������ 16 1.11 Zukunftsfähigkeit des Investment Bankings und der Beitrag eines effektiven Stakeholder-Dialoges ������������������������������������������������������������ 18 1.12 Ethische Banken und ihr kultureller Ansatz ������������������������������������������ 19 1.13 Wirksamkeit freiwilliger Vereinbarungen – Das Beispiel der Äquatorprinzipien ���������������������������������������������������������������������������������� 20 1.14 Erfolgsfaktoren einer jeden Nachhaltigkeitsstrategie: Integration in die Wertschöpfungskette ������������������������������������������������������������������������ 23 1.15 Eine integrierte Sicht auf People, Planet, Profit muss etabliert werden �������������������������������������������������������������������������������������� 25 1.16 Menschenrechte – Der Fokus wechselt vom Risikomanagement hin zur Orientierung am Menschen ������������������������������������������������������ 25 1.17 Entwicklungen beim Thema nachhaltige Geldanlagen ������������������������� 26 1.18 Diversity Management und Gender in der Finanz- und Investment-Branche ������������������������������������������������������������������������ 27 XVII
XVIII Inhaltsverzeichnis 2 Definition von CSR, Verantwortung und Verantwortungsbewusstes Investment und Banking �������������������������������������������������������������������������������� 28 2.1 CSR: Ein schillerndes Konzept ������������������������������������������������������������� 28 2.2 Die Auffassung von Verantwortung ������������������������������������������������������ 30 2.3 Die Unternehmenskultur als ökosozialer Klebstoff ������������������������������ 30 2.4 Governance (Steuerung) ������������������������������������������������������������������������ 30 2.5 Corporate Citizenship: Stakeholder Engagement, Transparenz und Reporting ���������������������������������������������������������������������������������������������� 31 2.6 Definition von Investment Banking und Asset Management ���������������� 33 3 Säulen des Responsible Investment Bankings und Asset Managements �������� 34 4 Verantwortung und ihre Beziehung zu Legitimität und „Social License to Operate“ (SLO) ���������������������������������������������������������������������������� 35 5 Anleitung zum Lesen dieses Buches: Vier Linsen und ein Tool-Kit �������������� 37 6 Schlussgedanken �������������������������������������������������������������������������������������������� 41 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 42 Wendepunkt und Neubeginn: Heilsame Schmerzen �������������������������������������������� 45 Herman Mulder 1 Wendepunkt 2013 ������������������������������������������������������������������������������������������ 47 2 Wendepunkt 1998 ������������������������������������������������������������������������������������������ 49 3 Die richtigen Leute am richtigen Ort �������������������������������������������������������������� 50 4 Wendepunkt 2002: Die Erstellung der Äquator-Prinzipien ���������������������������� 50 5 Wendepunkt 2002/2003, OECD-Weckruf ������������������������������������������������������ 51 6 Mit beiden Beinen auf dem Boden träumen: Weitere Schritte ���������������������� 52 7 Antrieb zum Wechsel �������������������������������������������������������������������������������������� 53 Quellen ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 54 Die neue Entwicklungszusammenarbeit: Die Bedeutung des privaten Sektors ����� 57 Nanno Kleiterp 1 Einleitung �������������������������������������������������������������������������������������������������������� 58 1.1 Bedeutung dieser Trends für die internationale Zusammenarbeit �������� 59 2 Wirtschaftswachstum und der private Sektor ������������������������������������������������ 61 3 Schlussfolgerung �������������������������������������������������������������������������������������������� 63 Umwelt- und Sozial Standards der EBWE und ihre Marktauswirkungen �������� 65 Dariusz Prasek 1 Einleitung �������������������������������������������������������������������������������������������������������� 66 2 Die Umwelt- und Sozialpolitik der EBWE bietet Gewissheit ������������������������ 67 3 Beeinflussung des Marktes ���������������������������������������������������������������������������� 69 3.1 Klimawandel und Energieeffizienz �������������������������������������������������������� 69 3.2 Geschlechtergleichheit und Stärkung von Frauen �������������������������������� 70 3.3 Wasser und Sanitär �������������������������������������������������������������������������������� 71 3.4 Straßensicherheit ������������������������������������������������������������������������������������ 71
Inhaltsverzeichnis XIX 3.5 Arbeitssicherheit und Gesundheit ���������������������������������������������������������� 72 3.6 Finanzintermediäre �������������������������������������������������������������������������������� 73 4 Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ���������������������������������������������������� 74 5 Projektbewertung �������������������������������������������������������������������������������������������� 74 6 Schlussfolgerung �������������������������������������������������������������������������������������������� 75 Umwelt und Soziale Risiken – Herausforderungen des Risiko Managements ������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 77 Raimund Vogelsberger und Miriam Hachelaf 1 Einleitung �������������������������������������������������������������������������������������������������������� 78 2 Ein allgemeiner Beratungsansatz – Die Theorie �������������������������������������������� 79 3 Beratungsschritte in der ESG-MS Implementierung – Die Praxis ���������������� 81 3.1 Die Festlegung der Ziele des ESG-MS �������������������������������������������������� 81 3.2 Entwicklung eines ESG-MS ������������������������������������������������������������������ 84 3.3 Testphase und Anpassungen ������������������������������������������������������������������ 85 3.4 Unterstützungsmöglichkeiten durch den Berater ���������������������������������� 85 4 ESG-Aspekte der Projektfinanzierung von EPFIs ������������������������������������������ 86 5 Praxiserfahrungen ������������������������������������������������������������������������������������������ 89 6 Fazit ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 91 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 91 Equator Principles – Risikomanagement bei Finanzierungen Die EP- ihr Anspruch, ihre Verbreitung, ihre Wirkung ���������������������������������������� 93 Achim Brönner und Sabine Lehmann 1 Einleitung – Was sind die Equator Principles? ���������������������������������������������� 94 2 Welche Anforderungen setzen die EP? ���������������������������������������������������������� 94 2.1 Verbindlichkeit und Kontrolle �������������������������������������������������������������� 94 2.2 Die EP in Kürze ������������������������������������������������������������������������������������ 95 3 Genese der EP ������������������������������������������������������������������������������������������������ 98 3.1 Hintergrund und Entstehung ������������������������������������������������������������������ 98 3.2 Welche Entwicklung haben die EP seit EPII (2006) genommen? �������� 99 3.3 Treiber der Veränderungen �������������������������������������������������������������������� 101 4 Stärken und Herausforderungen der EP ���������������������������������������������������������� 103 4.1 Gemeinsamer ESDD Standard �������������������������������������������������������������� 103 4.2 EPs sind keine Sektorpolitik ������������������������������������������������������������������ 104 4.3 Ermessensspielräume ���������������������������������������������������������������������������� 104 4.4 Schaffen die EP genügend Transparenz? ���������������������������������������������� 107 4.5 Redundante Themen – EP und IFC Performance Standards ���������������� 109 4.6 Prinzip 3 und die Designated Countries ������������������������������������������������ 109 5 Wohin entwickeln sich die EP weiter – und was sind Anreize für neue EPFIs? ������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 111
XX Inhaltsverzeichnis Wieviel Impact können Investment-Fonds mit Nachhaltigen Anlagestrategien erzeugen? Rückschlüsse für die Entwicklung eines Qualitätssiegels für Nachhaltige Publikumsfonds ������������������������������������������������� 115 Sabine Pex und Michael Finette 1 Impact und Investment ������������������������������������������������������������������������������������ 116 1.1 Socially Responsible Investment (SRI) ������������������������������������������������� 116 1.2 Über welche Wirkungsmechanismen kann SRI Impact erzielen? ��������� 119 1.3 Impact Investment (gemeinwohlorientiert) ������������������������������������������ 121 1.4 Wo greifen beide Ansätze ineinander? Was trennt sie? ������������������������ 125 2 Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds: von Mindestkriterien zu maximalem Impact �������������������������������������������������� 125 3 Rückschlüsse für die Ausgestaltung des Qualitätssiegels in der Praxis ���������������������������������������������������������������������������������������������������� 128 3.1 „Der Teufel steckt im Detail“: Impact-Operationalisierung für Selektions- und Dialogstrategien ���������������������������������������������������� 129 3.2 „Der Weg ist das Ziel“: Impact als Kommunikationsaufgabe �������������� 130 4 Fazit und Ausblick ������������������������������������������������������������������������������������������ 131 5 Abkürzungsverzeichnis/Glossar ���������������������������������������������������������������������� 131 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 132 Im Prinzip gut – die Principles for Responsible Investment �������������������������������� 135 Rolf D. Häßler und Till Hendrik Jung 1 Entwicklung und Struktur der Principles for Responsible Investment ���������� 136 2 Anhaltendes Wachstum ���������������������������������������������������������������������������������� 136 3 Führungsfragen ���������������������������������������������������������������������������������������������� 137 4 Die Prinzipien und ihre Umsetzung ���������������������������������������������������������������� 138 4.1 Die sechs Prinzipien im Überblick �������������������������������������������������������� 138 4.2 Chancen und Risiken für Investoren und Investment Manager ������������ 140 5 Perspektiven der Weiterentwicklung – Masse und Klasse ����������������������������� 142 5.1 Ansatzpunkte für die weitere Verbreitung der PRI �������������������������������� 142 5.2 Verbesserung der Qualität der Umsetzung der PRI ������������������������������ 143 6 Fazit ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 146 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 146 Der Einfluss öko-sozialer Risiken auf die Bewertung von Assets im Investmentbanking – Forschungsstand und Anknüpfungspunkte für die Praxis �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 149 Henry Schäfer 1 Konzept der Nachhaltigkeit und Risikobezug ������������������������������������������������ 150 2 Die systemische Natur von Nachhaltigkeitsrisiken ���������������������������������������� 151 3 Die zentrale Rolle negativer externer Effekte für Nachhaltigkeitsrisiken ������ 152 4 Ökonomische Wirkungen von Nachhaltigkeitsrisiken ���������������������������������� 153
Inhaltsverzeichnis XXI 5 Die Inside-Out-Perspektive von Nachhaltigkeitsrisiken �������������������������������� 153 6 Die Rolle der Stakeholder bei Nachhaltigkeitsrisiken ������������������������������������ 155 7 Die Outside-In-Perspektive von Nachhaltigkeitsrisiken �������������������������������� 156 8 Erfassen von Nachhaltigkeitsrisiken mittels Nachhaltigkeitsinformationen ������������������������������������������������������������������������ 158 9 Nachhaltigkeitsrisiken und Investmentbanking ���������������������������������������������� 160 10 Nachhaltigkeitsrisiken bei Credit Products ���������������������������������������������������� 161 11 Nachhaltigkeitsrisiken und Equity ������������������������������������������������������������������ 163 12 Fazit ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 165 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 166 Respekt für Menschenrechte im Investmentbanking: Ein Paradigmenwechsel und seine Folgen �������������������������������������������������������������������� 171 Christine Kaufmann 1 Motive, Märkte und Moral ����������������������������������������������������������������������������� 172 1.1 Motive: Vom homo oeconomicus zum homo sapiens �������������������������� 172 1.2 Märkte und ihre Grenzen ���������������������������������������������������������������������� 173 1.3 Welche Rolle für Ethik und Moral? ������������������������������������������������������ 174 2 Perspektivenwechsel: Vom Management zum Menschen ������������������������������ 175 2.1 „Prinzipienorientierter Pragmatismus“ �������������������������������������������������� 175 2.2 Von der risikoorientierten zur menschenrechtsorientierten Perspektive �������������������������������������������������������������������������������������������� 175 2.3 Eigene und „durch Geschäftsbeziehung unmittelbar verbundene“ Handlungen �������������������������������������������������������������������������������������������� 176 3 Neue Spielregeln für das Investmentbanking – Mythen und Fakten �������������� 177 3.1 Anwendbarkeit auf Finanzdienstleistungen ������������������������������������������ 177 3.2 Risikoorientierter Ansatz statt Verbote �������������������������������������������������� 178 4 Thun-Gruppe der Banken ������������������������������������������������������������������������������ 180 4.1 Motivation der beteiligten Banken �������������������������������������������������������� 180 4.2 Vom Perspektivenwechsel zur Grundsatzverpflichtung einer Bank ������ 181 4.3 Menschenrechte als neue Dimension der Sorgfaltspflicht einer Bank ���������������������������������������������������������������������������������������������� 183 5 Herausforderungen ������������������������������������������������������������������������������������������ 185 5.1 Beziehungen ������������������������������������������������������������������������������������������ 185 5.2 Kohärenz ������������������������������������������������������������������������������������������������ 186 6 Ausblick ���������������������������������������������������������������������������������������������������������� 187 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 187 Sex Matters: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Fondindustrie? ���������������������������������������������������������������������������������������������������� 191 Alexandra Niessen-Ruenzi
XXII Inhaltsverzeichnis Stakeholderdialoge in der Finanzwirtschaft ���������������������������������������������������������� 199 Susanne Bergius und Heike Leitschuh 1 Konfrontation und/oder Dialog? �������������������������������������������������������������������� 200 1.1 Finanzinstitute müssen sich ihren Anspruchgruppen stellen ���������������� 200 1.2 Stakeholder ernst nehmen ���������������������������������������������������������������������� 201 1.3 Potenzial noch zu wenig genutzt ���������������������������������������������������������� 202 2 Stakeholderdialoge und ihr Nutzen ���������������������������������������������������������������� 203 2.1 Wer sind Stakeholder? �������������������������������������������������������������������������� 203 2.2 Genese und Ziel des Stakeholder-Ansatzes ������������������������������������������ 206 2.3 Wofür sind Stakeholder-Dialoge gut? ���������������������������������������������������� 207 2.4 Investoren treiben Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit �������������������� 209 2.5 Was unterscheidet den Dialog von der allgemeinen Kommunikation? ����������������������������������������������������������������������������������� 211 2.6 Grenzen von Stakeholderdialogen �������������������������������������������������������� 212 3 Formen von Dialogen ������������������������������������������������������������������������������������ 214 3.1 Projekt- oder Einzelthemen-orientierte Dialoge ������������������������������������ 214 3.2 Problem- oder krisenorientierte Dialoge ������������������������������������������������ 214 3.3 Kontinuierliche, strategieorientierte Dialogprozesse ���������������������������� 215 3.4 Langjährige Branchendialoge ���������������������������������������������������������������� 216 4 Erfolgsbedingungen ���������������������������������������������������������������������������������������� 217 4.1 Vertrauen aufbauen �������������������������������������������������������������������������������� 217 4.2 Ernsthaftigkeit ���������������������������������������������������������������������������������������� 218 4.3 Fallstricke und Vorbereitung ������������������������������������������������������������������ 219 5 Ergebnisse von Stakeholderdialogen in der Finanzwirtschaft ������������������������ 221 6 Ausblick: Perspektiven für Stakeholderdialoge ���������������������������������������������� 225 Literatur ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 226 Corporate Social Responsibility (CSR) und Investment Banking: Der erforderliche Paradigmenwechsel am Beispiel des Asset Managements ������������ 231 Amina Enste-Meineker 1 CSR im Asset Management – Status Quo ������������������������������������������������������ 233 2 Status Quo in der Produktion �������������������������������������������������������������������������� 234 3 Status Quo im Vertrieb ������������������������������������������������������������������������������������ 235 4 Privatkunden �������������������������������������������������������������������������������������������������� 235 5 Institutionelle Kunden ������������������������������������������������������������������������������������ 237 6 Status Quo – Ergebnis ������������������������������������������������������������������������������������ 237 7 Globalisierung und Digitale Revolution – die Verbündeten von Corporate Social Responsibility �������������������������������������������������������������������������������������� 239 8 Eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft ������������������������������������������������������������ 241 Finanzierung von CO2-Emissionen – ein Geschäftsrisiko? ���������������������������������� 243 Nicole Roettmer
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