Management-Reihe Corporate Social Responsibility - Reihenherausgeber René Schmidpeter Cologne Business School

Die Seite wird erstellt Nikolas Stoll
 
WEITER LESEN
Management-Reihe Corporate Social
Responsibility

Reihenherausgeber
René Schmidpeter
Cologne Business School
Köln, Deutschland

Weitere Bände in dieser Reihe
http://www.springer.com/series/11764
Karen Wendt
(Hrsg.)

CSR und Investment
Banking
Investment und Banking zwischen Krise
und Positive Impact
Herausgeber
Karen Wendt
Responsible Investment Banking
Gröbenzell
Deutschland

ISSN 2197-4322                ISSN 2197-4330 (electronic)
ISBN 978-3-662-43708-7       ISBN 978-3-662-43709-4 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-43709-4

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillier-
te bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Springer Gabler
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich
vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere
für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver-
arbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt
auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-
und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Lektorat und Coverfoto: Michael Bursik
Assistenz: Janina Sobolewski

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer
Science+Business Media
www.springer-gabler.de
Vorwort des Reihenherausgebers: Banken als
Dienstleister der Gesellschaft?!

Die gute Nachricht zuerst: Banken haben eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft. Sie
sind maßgeblich für die effiziente Allokation von Kapital für unternehmerische Initiativen
und Geschäftsideen verantwortlich. Sie leisten eine für uns alle vorteilhafte Fristen- und
Risikotransformation und sorgen für eine effiziente Preisbildung an den Finanzmärkten.
Auch das Investmentgeschäft und auch die Spekulation – solange sie mit eigenen Mitteln
und auf eigenes Risiko geschehen – erfüllen gesellschaftlich wichtige Aufgaben: Sie hal-
ten die Märkte liquide, unterstützten die Einschätzung über zukünftige Entwicklungen
und helfen anderen Marktteilnehmern eigene Risiken kostengünstig abzusichern. So weit
so gut! Doch was wenn die Banken auf den Kreditausfall ihrer eigenen Kunden wetten?
Wenn auf einmal aus risikoreichen Kreditgeschäften, durch undurchschaubare Produkt-
transformationen, beste Anlagemöglichkeiten mit AAA-Rating werden? Wenn eigene In-
vestmentrisiken auf die Kunden abgewälzt werden? Spätestens dann werden Geschäfte
auf Kosten Dritter gemacht, meist auf Kosten der Allgemeinheit, des Steuerzahlers bzw.
der Kunden. Hier ist die Grenze einer nachhaltigen Unternehmensführung überschritten
und das Geschäftsmodell ist langfristig nicht überlebensfähig.
   Dies wäre dann kein Problem, wenn die beteiligten Akteure nicht „too big to fail“
wären, d. h. von der Politik und damit vom gemeinen Steuerzahler und Sparer gerettet
werden müssen. Spätestens dann befinden wir uns nicht mehr auf effizienten Märkten,
sondern bewegen uns in Richtung Finanzsozialismus. Gleiches gilt, wenn jegliche unter-
nehmerische Freiheit im Finanzbereich durch staatliche Regulierung zu Nichte gemacht
wird. Beide Diskussionen „too big to fail“ als auch „absolute Regulierung“ zeigen, als
Negativbeispiel, dass wir um marktwirtschaftlich strukturierte Finanzmärkte nicht her-
umkommen. Dafür brauchen wir transparente Geschäftsmodelle, die fair gegenüber allen
Stakeholdern und somit letztendlich einen Win-win für die Bank bzw. Investmenthaus wie
auch die Gesellschaft generieren. Aber auch mündige Bürger und ökonomischen Sachver-
stand, der negative Entwicklungen rechtzeitig öffentlich adressiert.
   Der Ansatz des Shared Value und des Positive Impact scheinen hier Ziel führend. Es
geht nicht um ein entweder Profit oder Moral, sondern um ein sowohl als auch. Und ge-
nau dazu brauchen wir unternehmerische Freiheit, die im Sinne der Sozialen Marktwirt-
schaft immer auch Verantwortung bedingt. Dazu bedarf es keine Re-evolution, wie oft von
Bankenkritikern gefordert, sondern eine Evolution der bestehenden Ansätze. Bewährte

                                                                                        V
VI                                                         Vorwort des Reihenherausgebers

Managementtools und betriebswirtschaftliche Entscheidungsinstrumente können, ja müs-
sen um die gesellschaftliche Dimension erweitert werden. Es geht nicht um ein neues
Paradigma welches das Gemeinwohl diktatorisch über die wirtschaftliche Rationalität
stellt, sondern darum dass wir unseren ökonomischen Sachverstand dafür einsetzen, die
Interessen der Finanzinstitute (betriebswirtschaftlichen Mehrwert zu generieren) mit den
berechtigten Interessen der Gesellschaft (sozialen bzw. gesellschaftlichen Mehrwert zu
generieren) in Einklang zu bringen. Dass dies kein Widerspruch ist, zeigen die Autoren in
diesem Buch, indem sie sowohl den Business Case für Nachhaltigkeit als auch den Sustai-
nability Case für Wirtschaftlichkeit aufzeigen. Denn oft ist die in den Medien jeweils ein-
seitig geführte Diskussion auf einem Auge blind. Aber mit beiden Augen zusammen sieht
man ein 3-dimensionales Bild, welches Ethik und Wirtschaft als wechselseitig bedingende
Variable sehen und nicht mehr als vermeintlichen Gegensatz konstruieren.
   Leider wurde im Bankenbereich die gesellschaftliche Verantwortung lange Zeit, als
reiner Kostenfaktor gesehen und fristete folglich – wenn überhaupt ein operatives Schat-
tendasein (meist in Form von Kulturstiftungen, sozialen Projekten und Philanthropie).
Spätestens mit der Finanzkrise hat sich diese Sichtweise auf die gesellschaftliche Verant-
wortung von Unternehmen – Corporate Social Responsibility (CSR) – verändert. Ist doch
mittlerweile vielen Bankvorständen klar, dass sie nicht ein Ethikproblem, sondern ein
handfestes wirtschaftliches Problem haben. Die bisherigen Geschäftsmodelle sind unter
den geänderten Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich tragbar. Spätestens wenn die Zin-
sen angehoben werden, bzw. die Ressourcenpreise wieder kritische Werte erreichen bzw.
die ein oder andere durch billiges Geld erzeugte Blase platzt, stehen die Finanzinstitute
wieder da wie zuvor: nämlich am Anfang vom Ende. Daher ist die Bereitschaft nach neuen
Lösungsansätzen zu suchen derzeit sehr günstig. Es geht darum, die wahren Preise stärker
als bisher in die Wertschöpfungsprozesse der Finanzindustrie einfließen zu lassen. Ehr-
lich zu sich selbst und auch zu anderen zu sein und nicht Risiken oder externe Kosten auf
andere abzuwälzen.
   So gesehen ist die Krise ein Segen. Es zeigt sich mittlerweile, dass ökonomisch fun-
dierte CSR-Strategien neue Produkte und Märkte schaffen, die eigene Zukunftsfähigkeit
erhöhen und auch die Rentabilität von Unternehmen steigern. Vor allem hilft ein, an den
Interessen der Gesellschaft ausgerichtetes Geschäftsmodell, den vielen versteckten und
unberechenbaren Kosten konstruktiv zu begegnen. Viele Skandale, sinkende Mitarbeiter-
motivation, hausgemachte Risiken und Kosten der Intransparenz können so vermieden
werden (diese gehen allein im Bankenbereich mittlerweile in die Milliarden, und dass
jedes Jahr!). Zudem ist eine positive Differenzierung am Markt und eine Qualitätsführer-
schaft im Bankenbereich immer auch eine finanziell lohnende Perspektive für die Banken,
die als Pioniere daran arbeiten nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Geschäfts-
modelle, die es schaffen, sowohl Mehrwert für die Banken selbst als auch die Gesellschaft
zu generieren. Ganz im Sinne der ursprünglichen Intention: Banken als Dienstleister der
Gesellschaft.
   Es zeigt sich bei den dargelegten erfolgreichen Unternehmen mit einschlägigen CSR-
und Nachhaltigkeits-Strategien, dass insbesondere die positive Verknüpfung mit dem ge-
nuinen Geschäftsmodell – ausschlaggebend für eine Verantwortungsvolle Unternehmens-
Vorwort des Reihenherausgebers                                                      VII

führung ist. Ökologische und soziale Fragen sind längst auch finanziell relevant. Jene
Banken, die ökologische und soziale Verantwortung am besten mit der ökonomischen
Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle in Einklang bringen, werden auch in Zukunft luk-
rative Arbeitgeber und Investitionsobjekte bleiben. Banken, die weiterhin rein monetäre
Ziele unter Ausblendung von gesellschaftlichen Interessen verfolgen, werden auch von-
seiten der Investoren als immer riskanter eingestuft und immer weniger als nachhaltiges
Investment akzeptiert. Hierin liegt die ökonomische Rationalität von Nachhaltigkeit und
die Sinnhaftigkeit, den Sustainability Case für das eigene Geschäft zu nutzen.
    In der Management Reihe Corporate Social Responsibility überwindet die nun vor-
liegende Publikation mit dem Titel „CSR und Investment & Banking“ die öffentliche
schwarz-weiß Diskussion, zum einem durch neue betriebswirtschaftliche Ansätze, zum
anderen durch Praxisbeispiele der Finanzbranche. Das Buch stellt damit erstmals konkre-
te Instrumente für das erfolgreiche CSR-Management im Finanzbereich zur Verfügung.
Alle LeserInnen sind damit herzlich eingeladen, die in der Reihe dargelegten Gedanken
aufzugreifen und für die eigenen beruflichen Herausforderungen zu nutzen sowie mit den
Herausgebern, Autoren und Unterstützern dieser Reihe intensiv zu diskutieren. Ich möch-
te mich last but not least sehr herzlich bei der Investmentbankerin und Herausgeberin
Karen Wendt für ihr großes Engagement, bei Michael Bursik und Janina Tschech vom
Springer Gabler Verlag für die gute Zusammenarbeit sowie bei allen Unterstützern der
Reihe aufrichtig bedanken und wünsche Ihnen, werte Leserinnen und werter Leser, nun
eine interessante Lektüre.

                                                          Prof. Dr. René Schmidpeter
Vorwort zum Buch CSR und Investment &
Banking: Spielräume für sozial verantwortliches
Investment – eine Hinführung

Beitrag von Prof. Dr. Bernd Wagner, Sprecher des Vorstands, Verein für Umweltmanage-
ment und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten
    Finanzdienstleister stehen im Kreuzfeuer öffentlicher Kritik. Der Vorwurf steht im
Raum, dass Finanzdienstleister aus ungezügelter Geld- und Profitgier gegen Interessen
des Gemeinwohls und der Erhaltung der Natur verstoßen.
    Das vorliegende Handbuch CSR & Investment und Banking greift diese Debatte auf.
Es verweist auf die vielfach konstatierten globalen Probleme: Umweltzerstörung, Klima-
wandel, Verletzung von Menschenrechten, soziale Konfliktherde und -risiken, und darauf,
dass Finanzdienstleister wegen Verfügbarmachung der erforderlichen Finanzmitteln in der
öffentlichen Diskussion für die Entstehung dieser Probleme (zumindest mit-) verantwort-
lich gemacht werden. Das Handbuch nimmt diese Kritik ernst und sucht die konstruktive
Wende. Es verweist nicht nur auf Verantwortlichkeit von Finanzdienstleistern, sondern
fragt zugleich nach konstruktiven Ansätzen, diesen Problemen in der Unternehmensstrate-
gie und im Geschäftsbetrieb von Finanzdienstleistern, also im Wesentlichen von Banken,
Sparkassen und Versicherungen, entgegenzuwirken – im Spannungsfeld zwischen syste-
mischen Rentabilitätszwängen und gesellschaftlicher Akzeptanz.
    Das Handbuch verdeutlicht die Ausprägungen einer grundsätzlichen Akzeptanzkrise
des Finanzsektors: Medienschelte, öffentlicher Vertrauensverlust, zunehmende politisch-
reaktive Eingriffs- und Regulierungstendenzen. Aufgezeigt werden neben Eskalation glo-
baler Umwelt-und Sozialprobleme systeminterne Krisensymptome: Explosion unkontrol-
lierter Schattenfinanzwirtschaft, Loslösung global gehandelter Kapitalvolumina von Real-
werten, Kurzfristig- und -Kurzsichtigkeit einer einseitigen Fixierung auf die Maximierung
des Shareholder Values. Damit wird die grundsätzliche Frage nach der gesellschaftlichen
Verantwortlichkeit, nach der Aufgabe der Finanzwirtschaft, nach ihrer gesellschaftliche
Legitimation, nach der „Social Licence to Operate“ aufgeworfen. Was müssen, was sollen,
was können Finanzdienstleister tun?
    Das Buch beschränkt sich jedoch nicht auf die Formulierung von Grundsatzfragen
und die Abgrenzung der aktuellen Problemlage, mit der sich Finanzdienstleister heute

                                                                                       IX
X                                          Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking

konfrontiert sehen. Sein wesentlicher Beitrag liegt im Bemühen um die genannte konst-
ruktive Wende. Das Buch zeigt hierzu in einem breiten Fächerkanon den aktuellen Dis-
kussionsstand zu Überlegungen auf, wie der „Paradigmawechsel“ hin zu einer sozial ver-
antwortlichen, zukunftsfähigen, „enkelgerechten“ Finanzwirtschaft konstruktiv geschafft,
wie verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden könnte. Eine breit gestreute Selektion
renommierter meinungsbildender Experten trägt die derzeit (in Westeuropa) diskutierten
Ansätze, methodischen Entwicklungen und Finanzlösungen zusammen, mit denen dem
Dilemma begegnet werden könnte: Einerseits die existenzsichernde Kapitalrentabilität zu
gewährleisten, andererseits den öffentlichen Ansprüchen nach sozialer Verantwortlich-
keit gerecht zu werden. Die gesammelten Ansätze sollen Finanzdienstleistern strategische
Orientierung und operative Instrumente bieten, um den Nachhaltigkeitsherausforderungen
zu begegnen, zur Sicherung der Licence to Operate, auf dem Weg in eine neue „Ära des
Wirtschaftens“. Das pragmatische Spektrum reicht von neuen Instrumenten der Risikobe-
wertung („integrierte“ Bewertung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Risiken
und Schadenspotenzialen), neuen Finanzprodukten (Klimabonds, Ressource Efficiency
Products), über Instrumente des Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements, der erweiter-
ten Transparenz durch Berichterstattung, über Best Practice Beispiele, etwa der Europa-
bank, der GLS, der Sparda Bank, ABN Amro u. a., bis hin zur (kaum mehr überschauba-
ren) Vielzahl heute unterzeichneter CSR- und Nachhaltigkeits-Standards und Principles.
    Die Vielzahl dieser Ansätze, Tools, Standards und praktischen Umsetzungsbeispiele
macht Hoffnung auf eine tatsächliche, wenn auch allmähliche Wende, auf einen ökono-
misch-gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, auf ein Umdenken hin zu einer nachhalti-
gen Wirtschaftsweise, mit dem Finanzsektor als (mit-)verantwortlichem Treiber.
    Eine Beobachtung der aktuellen Klimadaten und -prognosen und der globalen poli-
tischen Verhandlungsprozesse zur Begrenzung des Klimawandels allerdings lässt diese
Hoffnung rasch wieder schwinden, stärkt eher Skepsis, Fatalismus oder Resignation. Die
sog. Finanzkrise der letzten Jahre verweist darüber hinaus eher auf die Unberechenbar-
keit, Unbeherrschbarkeit und Krisenanfälligkeit schon der rein ökonomischen Entwick-
lungen, als auf souveräne Steuerung, oder gar eine integrierte Beherrschung nicht nur der
ökonomischen, sondern zugleich auch der daran gekoppelten sozialen und ökologischen
Phänomene.
    Vielleicht sind die strukturellen, objektivierten Marktkräfte einer komplex-global
vernetzten, zu ihrem Funktionieren auf Kapitalverzinsung und Wachstum angewiese-
nen Wettbewerbs- und Geldwirtschaft doch stärker als das subjektive Wollen politischer
Steuerung oder gar einzelner Marktteilnehmer. Wenn etwa Porter & Kramer (2011)1 mit
ihrer Forderung zu mehr „Willen der Unternehmen, ihren ökonomischen Erfolg zu zügeln,
um auch gesellschaftliche Ziele mit einbeziehen zu können“, so erscheint dies moralisch
löblich, unter den real-ökonomischen, strukturell und global vorgegebenen Marktbedin-
gungen, jedoch eher träumerisch und romantisch. Kapital fließt, wie Wasser bergab, glo-

1
 Michael E. Porter, Mark R. Kramer, Creating Shared Value, Harvard Business Review, January
2011.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking                                                 XI

bal dorthin, wo es sich am besten verzinst, nicht dorthin, wo es sozial verantwortlich
wünschenswert wäre. Diese objektivierte global verankerte Bedingung kann nicht durch
subjektives Wollen einzelner Unternehmer außer Kraft gesetzt werden. Zwar gibt es ein-
zelwirtschaftliche oder länderpolitische Spielräume, diesem fast naturgesetzlichen Fluss
entgegen zu wirken und sozialen wie ökologischen Zielen gegenüber Rentabilität ein
gewisses Gewicht einzuräumen. Mit der permanenten Drohung des Ausscheidens vom
Markt, von Arbeitslosigkeit und sozialpolitischen Konsequenzen sind diesen Spielräumen
gegenüber der existenzbedingenden Grundanforderung nach wettbewerbsadäquater Ren-
tabilität jedoch enge Grenzen gesetzt. Kapital wandert – sollten sozial steuernde Restrik-
tionen Rentabilität gefährden, – ab und fließt global in besser verzinsliche Regionen. Dies
ist nicht begründet in der Geldgier der verantwortlichen Entscheidungsträger, -Vorstände,
Unternehmer, Banker-, sondern in der objektivierten Funktionsweise des markt- und geld-
wirtschaftlichen, und wenn man so will, des kapitalistischen Systems.
    Die Kritik am Kapitalismus ist so alt wie der Kapitalismus selbst. Marx hatte bereits in
der Frühphase der Industrialisierung die soziale Ignoranz kapital- und rentabilitäts-orien-
tierter (heute: shareholder orientierter) Ökonomie gebrandmarkt und die daraus resultie-
rende Revolution prognostiziert. Der dann real existierende Kapitalismus aber hat sich als
flexibler, d. h. als nachhaltiger, erwiesen als von Marx erwartet (und offensichtlich als fle-
xibler, als der dann real existierende Sozialismus). Von Bismark‘scher Sozialgesetzgebung
Ende 19./ Anfang 20. Jh. bis zur Humanisierungsbewegung in den 1970er Jahren konnten
umfassende Maßnahmen eingeleitet werden zur Linderung sozialer Not, zur gesundheit-
lichen Verbesserung von Arbeitsbedingungen, zur Arbeitsplatz- und Alterssicherung, zu
Bildung und Interessenvertretung, sogar zu Minderheitenschutz und Gendergerechtigkeit,
– alles Maßnahmen die heute unter dem Begriff der Sicherung „sozialer Nachhaltigkeit“
eingeordnet werden. Auch in ökologischer Hinsicht konnte Vieles erreicht werden: Man-
cher Fluss, mancher See wurde wieder sauber, Abluft wird gefiltert, Abfälle, Abwässer
werden entsorgt etc.
    Gegenüber verbreiteter Skepsis und apokalyptischen Drohungen zeigt die historische
Perspektive also durchaus auch soziale und ökologische Erfolge.
    Auch der einzelwirtschaftliche Blick zurück in die Entwicklung der Nachhaltigkeits-
diskussion relativiert manchen Skeptizismus, auch im Hinblick auf die Entwicklung im
Finanzsektor: Bedenkt man, dass das Bewusstsein und die öffentliche Diskussion um Um-
weltprobleme erst in den 80er Jahren einsetzt, also vor kaum mehr als dreißig Jahren, die
erweiterte Nachhaltigkeitsdiskussion, die auf die enge Kopplung und gegenseitige Be-
dingtheit von ökonomischen, ökologischen und sozialen Phänomene verwies, noch später,
so hat sich seitdem doch Manches getan2. Auch für den Finanzsektor, kann etwa festge-
stellt werden:

2
 Vgl. etwa Foren und Diskussionsbeiträge wie die von Sally Uren (2014): „10 years back, 10 years
Forward“, download http://www.ethicalcorp.com/business-strategy/guest-blog-10-years-back-10-
years-forward.
XII                                             Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking

• Die Einrichtung von Nachhaltigkeitsabteilungen und Nachhaltigkeitsberichten ist mitt-
  lerweile „mainstream“ geworden. Nachhaltigkeit ist, insbesondere in Großbetrieben,
  zum „key business issue“ geworden (d. h. nicht, so stellt Uren3 aber auch klar, dass
  Nachhaltigkeitsdenken, sustainability thinking, über alle Funktionsbereiche bereits
  mainstream wäre, – das ist es nicht).
• Die mittlerweile übliche Nachhaltigkeitsberichterstattung hat erheblich zu einer er-
  weiterten Transparenz von Nachhaltigkeitswirkungen und -zusammenhängen beige-
  tragen, sowohl innerbetrieblich, wie nach außen. Die diesbezügliche Methodik und
  Standardisierung von Sustainability Accounting und Reporting wurde wesentlich ver-
  bessert. Dabei ist zu sehen, dass die Standardisierung der klassischen ökonomischen
  Rechnungslegung, bis hin zum heutigen IFRS, mindesten 150 Jahre seit Beginn der
  Industrialisierung Zeit hatte, nicht nur methodisch sich zu etablieren, sondern auch
  Verbindlichkeit zu gewinnen.
• Nachhaltigkeitsdenken hat sich von dem engen „scope“ einer Berücksichtigung direk-
  ter Wirkungen im Rahmen der sog. Betriebsökologie erheblich erweitert. Es hat die
  Produktpolitik erreicht. Nachhaltigkeitsprodukte, Responsible Investment Produkte,
  werden aufgelegt (auch wenn nicht alle ihrem Namen schon gerecht werden). Indirekte
  Wirkungen (Scope 3) in Nutzungsphasen werden analysiert und berichtet. Vereinzelt
  wird bereits Scope 4 zu finanzierten bzw. vermiedenen Emissionen in die Diskussion
  gebracht.
• Neben den großen Beratungsgesellschaften, die, etwa wie KPMG, Ernest &Young,
  PWC u. a., an einem integrierten, um soziale und ökologische Aspekte erweiterten Re-
  porting arbeiten, haben die klassischen Ratingagenturen, S&P etwa, begonnen integ-
  rierte Ratingkompetenzen und -prozesse aufzubauen. Auf Nachhaltigkeit spezialisierte
  Ratingagenturen sind längst etabliert und zeigen erste Wirkungen auf unternehmens-
  strategische Ausrichtungen, auch im Finanzsektor.
• Risikoabteilungen entwickeln Sensibilitäten gegenüber sozialen und ökologischen Ri-
  siken, oft noch unter dem Begriff des Reputationsrisikos, das – und vielleicht deshalb
  weil es- manchen CEO persönlich getroffen hat. Studien zeigen materielle Querver-
  bindungen zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Risiken4.
• Eine Vielzahl von Verbänden, Kooperationen und Koalitionen schließen sich zusam-
  men, von regierungsnahen (z.B UNEP-FI Initiativen, Nachhaltigkeitsrat) über wirt-
  schaftsnahe (FNG, WBCSD, VfU) bis zu regierungs- und wirtschaftskritischen Nicht-
  Regierungs-Organisationen. Eine kaum mehr überschaubare Zahl von Standards und
  Principles wird öffentlichkeitswirksam von CEOs unterzeichnet, vom Global Compact,
  über die GRI Anerkennung bis zu den Principles of Responsible Investment und den
  Equator Principles.

3
  Ebda.
4
  Siehe exemplarisch etwa die in diesem Buch erwähnte Studie: Rachel Davis, Daniel M. Franks
(2011), The costs of conflict with local communities in the extractive industries, in SR Mining 2011,
http://www.shiftproject.org/publication/costs-conflict-local-communities-extractive-industry.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking                                               XIII

In wie weit diese vielfältigen Entwicklungen und Fortschritte tatsächlich Materialität ge-
winnen im Sinne eines Erreichens der essenziellen Nachhaltigkeitsziele, also zur Erhal-
tung einer lebenswerten Natur, zur Sicherung des sozialen Friedens und der Arbeitsplätze,
zur Gewährleistung eines guten Lebens in Würde und Freiheit weltweit, bei gleichzei-
tig stabiler Ökonomie mit angemessenen Kapitalrentabilitäten, ob diese Ziele, die in der
Nachhaltigkeitsdebatte als gleichrangige globale Überlebensvoraussetzung postuliert wer-
den, auch gleichgewichtig erreicht werden können, dies kann erst die Geschichte zeigen.5
    In manchen Industriestaaten (nicht allen) beginnt man, meist auf akuten Problemdruck
hin, sich diesen Zielsetzungen, ihren komplexen Konsequenzen und Widersprüchlichkei-
ten, offensiv zu stellen. In anderen Regionen bahnen sich mit zunehmender Industrialisie-
rung, mit ökonomischem Wachstum und steigendem materiellen Konsum die Probleme
erst an, werden die frühen Fehlentwicklungen industrialisierter Länder erst nachvoll-
zogen. Der Effekt des Leap Frogging durch Überspringen der erdölbasierten Entwick-
lungsphase und direkten Einstieg in neue effizientere Technologien, z. B. erneuerbaren
Energien, wurde bisher durch ungebremstes Mengenwachstum des materiellen Konsums
überlagert. Die globalen Bemühungen, alleine den zunehmenden Ausstoß von CO2 zu
reduzieren, Kyoto-Protokoll ff, von anderen Nachhaltigkeitsthemen wie Wasser, Biodi-
versität etc. ganz abgesehen, erwecken oft, wie gesagt, eher Skepsis und Resignation als
Hoffnung und Aufbruch.
    Wir haben jedoch keine Wahl. Es bleibt keine Wahl, als das nach dem derzeitigen Stand
des Wissens Sinnvolle und Effektive für eine nachhaltige Entwicklung weiter zu verfol-
gen, im Detail auf einzelwirtschaftlicher Ebene und im Großen auf landes- und weltpoli-
tischer Ebene.
    Im vorliegenden Buch wird der aktuelle Stand des Wissens zu Anforderungen an und
Möglichkeiten von Finanzdienstleistern, von Investment und Banking, im Hinblick auf
eine Nachhaltige Entwicklung zusammengetragen. Führende Experten, überwiegend aus
dem deutschsprachigen Raum, präzisieren die gesellschaftspolitische Ausgangssituation
und Problemlage, entwickeln unternehmensstrategische Antworten, pragmatische Tools
und Best Practice Beispiele. Auch die grundlegenden Begrifflichkeiten zu CSR und Nach-
haltigkeit in Bezug auf Investment und Banking werden in einem zweiten Teil umrissen:
Ein gemeinsames Begriffsverständnis ist immer noch erste Voraussetzung für Verständi-
gung und gemeinschaftliches Handeln.
    Und wie sieht die Zukunft aus? Wahrscheinlich ist die Zunahme der Umweltprobleme,
die Verringerung der Aufnahmekapazitäten von Boden, Wasser, Luft für Schadstoffe, die
Verknappung wichtiger Ressourcen. Zu erwarten ist eine Verschärfung der resultierenden

5
  Die gegenwärtig verstärkt aufkommende Debatte um Science Based Goals könnte eine fundiertere
und legitimierte Beurteilung der Nachhaltigkeit von Staaten und Unternehmen unterstützen, vgl.
hierzu z. B. die Arbeiten des International Panel on Climate Chance (IPCC), des World Business
Council for Sustainable Development (WBCSD) und des Stockholm Resilience Centre zu den Prio-
ritätsfeldern „Action 2020“ oder des Think Tanks „The Natural Step“ und dessen in Arbeit befind-
liche „Future Fit Benchmark“.
XIV                                         Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking

Verteilungskonflikte, oft vermittelt als religiöser Culture Clash. Gleichzeitig explodiert
die jedermann zugängliche Informationsfülle, bedingt durch neue Medien, wodurch inner-
betriebliche Bedingungen, aber auch Außenverhältnisse und -wirkungen in bisher nicht
gekanntem Umfang transparent und öffentlich werden. Auch globale Zusammenhänge
zwischen Produktion und Finanzierung mit ihren kostenmäßigen, sozialen und ökologi-
sche Konsequenzen werden weltweit zeitnah sichtbar. Über- und Unterprivilegisierungen
werden transparent und provozieren soziales Konfliktpotenzial. Zugleich werden globale
Transporte von Information, Ressourcen, Produkten und Personen (als Arbeitskräfte und
Konsumenten) schneller und effizienter.
   All dies hat Rückwirkungen auf die Tätigkeit von Unternehmen im Finanzsektor und
wird durch diese mit geprägt. CSR – Corporate Social Responsibility im Finanzsektor
steht für das Bemühen von Unternehmen, Austauschbeziehungen mit der gesellschaft-
lichen und ökologischen Umwelt zunächst bewusst und systematisch wahrzunehmen und
dann verantwortlich mit dem Ziel einer langfristigen Existenzsicherung mit zu gestal-
ten. Für Unternehmen des Finanzsektors weist dies weit über die anfängliche ökologische
Auszurichtung des eigenen Bankbetriebs hinaus. CSR, Corporate Social Responsibility
erstreckt sich auch auf Produktentwicklung und Risikomanagement, auf Kundenbezie-
hung und -beratung, sowie auf die bewusste Wahrnehmung der Interessen weiterer Stake-
holder, Mitarbeiter mit Familien, Lieferanten, Kommune und Region etc.. Nur über einen
solchen, auf breite Nachhaltigkeit ausgerichteten Prozess können Finanzdienstleister ihre
gesellschaftliche Existenzberechtigung und Akzeptanz, die Aufrechterhaltung ihrer „li-
cense to operate“ dauerhaft gewährleisten. Es gibt genügend geschichtliche Institutionen,
denen diese Lizenz und Akzeptanz irgendwann, nach langer Kritik, abgesprochen wur-
de,- Adel, Klöster, autoritäre Regime. Finanzdienstleister wurden in den letzten Jahren
zu einem populären Gegenstand öffentlicher gesellschaftlicher Kritik. Es steht an, sich
konsequenter um eine Verlängerung ihrer gesellschaftlichen Lizenz und Legitimation,
um Rückgewinnung von Vertrauen und Anerkennung zu bemühen. Zwar hängen Akzep-
tanz und Anerkennung auch von einer soliden Kapitalverzinsung ab. Für viele Anleger
und Kunden ist dies nach wie vor die vorrangige Bedingung (auch umweltbewegte An-
leger bemühen sich um möglichst hohe Verzinsung). Dieser allgegenwärtige Zinsdruck
unter Wettbewerbsbedingungen verlockt zur (noch legalen) Sozialisierung von Kosten,
zum Verzehr und zur Schädigung von Gemeingütern, von „Commons“6. Unternehmen
unterscheiden sich dann darin, inwiefern sie diese Externalisierung von Kosten überhaupt
wahrnehmen, verdrängen, gezielt kalkulieren, intern wie extern transparent machen, mög-
lichst gering halten oder auch möglichst weitgehend ausschöpfen (etwa durch Abwande-
rung in weniger transparente und regulierte Länder).
   Auch unter Kosten- und Wettbewerbsdruck jedoch gibt es Spielräume. Den Unterneh-
men, auch Finanzdienstleistern, bleiben Spielräume für gezielt nachhaltigkeitsorientiertes

6
 Ottmar Edenhofer, Christian Flachsland und Bernhard Lorentz, Die Atmosphäre als globales
Gemeingut, http://band1.dieweltdercommons.de/essays/edenhofer-die-atmosphare-als-globales-ge-
meingut/.
Vorwort zum Buch CSR und Investment & Banking                                        XV

Handeln. Es gibt Spielräume, in denen sich sozial verantwortliches Handeln lohnt, die
Kostenvorteile bringen und Ertragschancen steigern und die ohne Verlust an Rentabilität
sozial verantwortlich auch erweitert werden können. Das einfachste Beispiel: Effiziente
Produktion etwa spart natürliche Ressourcen und Kosten zugleich. Nachhaltigkeitsorien-
tierte Finanzprodukte können dauerhaft eine bessere Performance zeigen als konventio-
nelle. Man muss sie jedoch entwickeln und fördern. Die Reduktion sozialer Kosten kann
zu erweiterten Handlungsspielräumen führen, zur Erweiterung der licence to operate, etwa
bei öffentlichen Auftragsvergaben. Ein guter Ruf zieht gute Mitarbeiter und gute Kun-
den an. Erweiterte (integrierte) Risikoanalysen helfen komplexe Risiken, Markt-, Finan-
zierungs-, Absatz-, Sozial-, Umwelt-, Reputationsrisiken, und deren Querverbindungen
besser zu beherrschen etc.. Nicht dass diese positiven Kopplungseffekte notwendig und
regelmäßig aufträten. Es gibt genügend Gegenbeispiele. Aber sie sind möglich und bieten
unter gegebenen globalen Wettbewerbsbedingungen eine realistische Perspektive. Sie he-
beln nicht Marktmechanismen aus, aber eröffnen Spielräume.
    Dem Finanzsektor kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, als Intermediär zwischen Fi-
nanzmarkt, Produktion und Konsum, durch gerichtete Förderung oder Drosselung von
Produktion und Konsum. Als Kompetenzsektor der Risikoanalyse für langfristige Anla-
gen und Weichenstellungen wie schließlich auch durch Übernahme von Risiken kann der
Finanzsektor Entwicklungen beschleunigen oder verzögern.
    Das vorliegende Buch bietet eine Vielzahl von Anregungen zur Nutzung von Spiel-
räumen im Investmentbanking für nachhaltiges, sozial verantwortliches und zugleich öko-
nomisch tragfähiges, d. h. auf Dauerhaftigkeit ausgerichtetes unternehmerisches Handeln.
Es gilt diese Spielräume konsequenter zu nutzen und zu erweitern, für eine lebenswerte
Zukunft, für ein gutes Leben, weltweit.
Inhaltsverzeichnis

Herausgeberbeitrag ��������������������������������������������������������������������������������������������������    1
Karen Wendt
   1 Investment und Banking zwischen Krise und Positive Impact ����������������������    2
      1.1 Das Businessmodell des Finanzsektors steht am Scheideweg ��������������    2
      1.2 Vertrauen und Banken – Eine Bestandsaufnahme ��������������������������������    4
      1.3 Das Shareholder Value Modell und seine Grenzen
            im Bankgeschäft ������������������������������������������������������������������������������������    5
      1.4 Alignment of Interest zwischen Kunden und Banken? ��������������������������    6
      1.5 Banken und der Business Case for Sustainability ��������������������������������    7
      1.6 Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein ���������������������������������������������� 10
      1.7 Es besteht die zwingende Notwendigkeit für strategische Weitsicht,
            positive Zukunftsbilder und für ein neues Finanz-Paradigma ��������������� 11
      1.8 Der Business Case für Nachhaltigkeit wandelt sich zum
            Nachhaltigkeitsfall für das Business ������������������������������������������������������ 14
      1.9 Investment und Banking steht vor großen Veränderungen und die
            ersten Pioniere sind am Start ���������������������������������������������������������������� 14
      1.10 Der Paradigmenwechsel ist eine Führungsfrage ������������������������������������ 16
      1.11 Zukunftsfähigkeit des Investment Bankings und der Beitrag eines
            effektiven Stakeholder-Dialoges ������������������������������������������������������������ 18
      1.12 Ethische Banken und ihr kultureller Ansatz ������������������������������������������ 19
      1.13 Wirksamkeit freiwilliger Vereinbarungen – Das Beispiel der
            Äquatorprinzipien ���������������������������������������������������������������������������������� 20
      1.14 Erfolgsfaktoren einer jeden Nachhaltigkeitsstrategie: Integration in
            die Wertschöpfungskette ������������������������������������������������������������������������ 23
      1.15 Eine integrierte Sicht auf People, Planet, Profit muss
            etabliert werden �������������������������������������������������������������������������������������� 25
      1.16 Menschenrechte – Der Fokus wechselt vom Risikomanagement
            hin zur Orientierung am Menschen ������������������������������������������������������ 25
      1.17 Entwicklungen beim Thema nachhaltige Geldanlagen ������������������������� 26
      1.18 Diversity Management und Gender in der Finanz-
            und Investment-Branche ������������������������������������������������������������������������ 27

                                                                                                                     XVII
XVIII                                                                                                         Inhaltsverzeichnis

     2 Definition von CSR, Verantwortung und Verantwortungsbewusstes
         Investment und Banking ��������������������������������������������������������������������������������                  28
         2.1 CSR: Ein schillerndes Konzept �������������������������������������������������������������                         28
         2.2 Die Auffassung von Verantwortung ������������������������������������������������������                             30
         2.3 Die Unternehmenskultur als ökosozialer Klebstoff ������������������������������                                     30
         2.4 Governance (Steuerung) ������������������������������������������������������������������������                     30
         2.5 Corporate Citizenship: Stakeholder Engagement, Transparenz und
               Reporting ����������������������������������������������������������������������������������������������           31
         2.6 Definition von Investment Banking und Asset Management ����������������                                             33
     3 Säulen des Responsible Investment Bankings und Asset Managements ��������                                                 34
     4 Verantwortung und ihre Beziehung zu Legitimität und „Social
         License to Operate“ (SLO) ����������������������������������������������������������������������������                   35
     5 Anleitung zum Lesen dieses Buches: Vier Linsen und ein Tool-Kit ��������������                                            37
     6 Schlussgedanken ��������������������������������������������������������������������������������������������              41
     Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������   42

Wendepunkt und Neubeginn: Heilsame Schmerzen ��������������������������������������������                                         45
Herman Mulder
   1 Wendepunkt 2013 ������������������������������������������������������������������������������������������                  47
   2 Wendepunkt 1998 ������������������������������������������������������������������������������������������                  49
   3 Die richtigen Leute am richtigen Ort ��������������������������������������������������������������                         50
   4 Wendepunkt 2002: Die Erstellung der Äquator-Prinzipien ����������������������������                                         50
   5 Wendepunkt 2002/2003, OECD-Weckruf ������������������������������������������������������                                   51
   6 Mit beiden Beinen auf dem Boden träumen: Weitere Schritte ����������������������                                            52
   7 Antrieb zum Wechsel ��������������������������������������������������������������������������������������                  53
   Quellen ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������     54

Die neue Entwicklungszusammenarbeit: Die Bedeutung des privaten Sektors �����                                                     57
Nanno Kleiterp
   1 Einleitung ��������������������������������������������������������������������������������������������������������         58
       1.1 Bedeutung dieser Trends für die internationale Zusammenarbeit ��������                                                59
   2 Wirtschaftswachstum und der private Sektor ������������������������������������������������                                 61
   3 Schlussfolgerung ��������������������������������������������������������������������������������������������               63

Umwelt- und Sozial Standards der EBWE und ihre Marktauswirkungen ��������                                                         65
Dariusz Prasek
   1 Einleitung ��������������������������������������������������������������������������������������������������������         66
   2 Die Umwelt- und Sozialpolitik der EBWE bietet Gewissheit ������������������������                                           67
   3 Beeinflussung des Marktes ����������������������������������������������������������������������������                      69
       3.1 Klimawandel und Energieeffizienz ��������������������������������������������������������                             69
       3.2 Geschlechtergleichheit und Stärkung von Frauen ��������������������������������                                       70
       3.3 Wasser und Sanitär ��������������������������������������������������������������������������������                   71
       3.4 Straßensicherheit ������������������������������������������������������������������������������������                71
Inhaltsverzeichnis                                                                                                               XIX

        3.5 Arbeitssicherheit und Gesundheit ����������������������������������������������������������                         72
        3.6 Finanzintermediäre ��������������������������������������������������������������������������������                 73
     4 Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ����������������������������������������������������                            74
     5 Projektbewertung ��������������������������������������������������������������������������������������������            74
     6 Schlussfolgerung ��������������������������������������������������������������������������������������������            75

Umwelt und Soziale Risiken – Herausforderungen des Risiko
Managements ������������������������������������������������������������������������������������������������������������         77
Raimund Vogelsberger und Miriam Hachelaf
   1 Einleitung ��������������������������������������������������������������������������������������������������������        78
   2 Ein allgemeiner Beratungsansatz – Die Theorie ��������������������������������������������                                 79
   3 Beratungsschritte in der ESG-MS Implementierung – Die Praxis ����������������                                              81
       3.1 Die Festlegung der Ziele des ESG-MS ��������������������������������������������������                               81
       3.2 Entwicklung eines ESG-MS ������������������������������������������������������������������                          84
       3.3 Testphase und Anpassungen ������������������������������������������������������������������                         85
       3.4 Unterstützungsmöglichkeiten durch den Berater ����������������������������������                                     85
   4 ESG-Aspekte der Projektfinanzierung von EPFIs ������������������������������������������                                   86
   5 Praxiserfahrungen ������������������������������������������������������������������������������������������               89
   6 Fazit ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������     91
   Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������    91

Equator Principles – Risikomanagement bei Finanzierungen
Die EP- ihr Anspruch, ihre Verbreitung, ihre Wirkung ����������������������������������������                                    93
Achim Brönner und Sabine Lehmann
   1 Einleitung – Was sind die Equator Principles? ����������������������������������������������                               94
   2 Welche Anforderungen setzen die EP? ����������������������������������������������������������                             94
      2.1 Verbindlichkeit und Kontrolle ��������������������������������������������������������������                          94
      2.2 Die EP in Kürze ������������������������������������������������������������������������������������                  95
   3 Genese der EP ������������������������������������������������������������������������������������������������             98
      3.1 Hintergrund und Entstehung ������������������������������������������������������������������                         98
      3.2 Welche Entwicklung haben die EP seit EPII (2006) genommen? ��������                                                   99
      3.3 Treiber der Veränderungen ��������������������������������������������������������������������                       101
   4 Stärken und Herausforderungen der EP ����������������������������������������������������������                           103
      4.1 Gemeinsamer ESDD Standard ��������������������������������������������������������������                             103
      4.2 EPs sind keine Sektorpolitik ������������������������������������������������������������������                      104
      4.3 Ermessensspielräume ����������������������������������������������������������������������������                     104
      4.4 Schaffen die EP genügend Transparenz? ����������������������������������������������                                 107
      4.5 Redundante Themen – EP und IFC Performance Standards ����������������                                                109
      4.6 Prinzip 3 und die Designated Countries ������������������������������������������������                              109
   5 Wohin entwickeln sich die EP weiter – und was sind Anreize für neue
      EPFIs? �������������������������������������������������������������������������������������������������������������      111
XX                                                                                                            Inhaltsverzeichnis

Wieviel Impact können Investment-Fonds mit Nachhaltigen
Anlagestrategien erzeugen? Rückschlüsse für die Entwicklung eines
Qualitätssiegels für Nachhaltige Publikumsfonds �������������������������������������������������                                 115
Sabine Pex und Michael Finette
   1 Impact und Investment ������������������������������������������������������������������������������������                  116
       1.1 Socially Responsible Investment (SRI) �������������������������������������������������                               116
       1.2 Über welche Wirkungsmechanismen kann SRI Impact erzielen? ���������                                                   119
       1.3 Impact Investment (gemeinwohlorientiert) ������������������������������������������                                   121
       1.4 Wo greifen beide Ansätze ineinander? Was trennt sie? ������������������������                                         125
   2 Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds:
       von Mindestkriterien zu maximalem Impact ��������������������������������������������������                                125
   3 Rückschlüsse für die Ausgestaltung des Qualitätssiegels
       in der Praxis ����������������������������������������������������������������������������������������������������         128
       3.1 „Der Teufel steckt im Detail“: Impact-Operationalisierung
             für Selektions- und Dialogstrategien ����������������������������������������������������                            129
       3.2 „Der Weg ist das Ziel“: Impact als Kommunikationsaufgabe ��������������                                               130
   4 Fazit und Ausblick ������������������������������������������������������������������������������������������               131
   5 Abkürzungsverzeichnis/Glossar ����������������������������������������������������������������������                        131
   Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������     132

Im Prinzip gut – die Principles for Responsible Investment ��������������������������������                                       135
Rolf D. Häßler und Till Hendrik Jung
   1 Entwicklung und Struktur der Principles for Responsible Investment ����������                                               136
   2 Anhaltendes Wachstum ����������������������������������������������������������������������������������                     136
   3 Führungsfragen ����������������������������������������������������������������������������������������������               137
   4 Die Prinzipien und ihre Umsetzung ����������������������������������������������������������������                          138
       4.1 Die sechs Prinzipien im Überblick ��������������������������������������������������������                            138
       4.2 Chancen und Risiken für Investoren und Investment Manager ������������                                                140
   5 Perspektiven der Weiterentwicklung – Masse und Klasse �����������������������������                                         142
       5.1 Ansatzpunkte für die weitere Verbreitung der PRI ��������������������������������                                     142
       5.2 Verbesserung der Qualität der Umsetzung der PRI ������������������������������                                        143
   6 Fazit ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������      146
   Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������     146

Der Einfluss öko-sozialer Risiken auf die Bewertung von Assets im
Investmentbanking – Forschungsstand und Anknüpfungspunkte für
die Praxis ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������   149
Henry Schäfer
    1 Konzept der Nachhaltigkeit und Risikobezug ������������������������������������������������                                150
    2 Die systemische Natur von Nachhaltigkeitsrisiken ����������������������������������������                                  151
    3 Die zentrale Rolle negativer externer Effekte für Nachhaltigkeitsrisiken ������                                            152
    4 Ökonomische Wirkungen von Nachhaltigkeitsrisiken ����������������������������������                                        153
Inhaltsverzeichnis                                                                                                                 XXI

     5 Die Inside-Out-Perspektive von Nachhaltigkeitsrisiken ��������������������������������                                    153
     6 Die Rolle der Stakeholder bei Nachhaltigkeitsrisiken ������������������������������������                                 155
     7 Die Outside-In-Perspektive von Nachhaltigkeitsrisiken ��������������������������������                                    156
     8 Erfassen von Nachhaltigkeitsrisiken mittels
         Nachhaltigkeitsinformationen ������������������������������������������������������������������������                    158
     9 Nachhaltigkeitsrisiken und Investmentbanking ����������������������������������������������                               160
     10 Nachhaltigkeitsrisiken bei Credit Products ����������������������������������������������������                          161
     11 Nachhaltigkeitsrisiken und Equity ������������������������������������������������������������������                      163
     12 Fazit ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������    165
     Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������   166

Respekt für Menschenrechte im Investmentbanking: Ein
Paradigmenwechsel und seine Folgen ��������������������������������������������������������������������                           171
Christine Kaufmann
   1 Motive, Märkte und Moral �����������������������������������������������������������������������������                      172
        1.1 Motive: Vom homo oeconomicus zum homo sapiens ��������������������������                                             172
        1.2 Märkte und ihre Grenzen ����������������������������������������������������������������������                       173
        1.3 Welche Rolle für Ethik und Moral? ������������������������������������������������������                             174
   2 Perspektivenwechsel: Vom Management zum Menschen ������������������������������                                             175
        2.1 „Prinzipienorientierter Pragmatismus“ ��������������������������������������������������                             175
        2.2 Von der risikoorientierten zur menschenrechtsorientierten
             Perspektive ��������������������������������������������������������������������������������������������             175
        2.3 Eigene und „durch Geschäftsbeziehung unmittelbar verbundene“
             Handlungen ��������������������������������������������������������������������������������������������              176
   3 Neue Spielregeln für das Investmentbanking – Mythen und Fakten ��������������                                               177
        3.1 Anwendbarkeit auf Finanzdienstleistungen ������������������������������������������                                  177
        3.2 Risikoorientierter Ansatz statt Verbote ��������������������������������������������������                           178
   4 Thun-Gruppe der Banken ������������������������������������������������������������������������������                       180
        4.1 Motivation der beteiligten Banken ��������������������������������������������������������                           180
        4.2 Vom Perspektivenwechsel zur Grundsatzverpflichtung einer Bank ������                                                 181
        4.3 Menschenrechte als neue Dimension der Sorgfaltspflicht
             einer Bank ����������������������������������������������������������������������������������������������            183
   5 Herausforderungen ������������������������������������������������������������������������������������������                185
        5.1 Beziehungen ������������������������������������������������������������������������������������������               185
        5.2 Kohärenz ������������������������������������������������������������������������������������������������            186
   6 Ausblick ����������������������������������������������������������������������������������������������������������         187
   Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������     187

Sex Matters: Geschlechtsspezifische Unterschiede in
der Fondindustrie? ���������������������������������������������������������������������������������������������������� 191
Alexandra Niessen-Ruenzi
XXII                                                                                                        Inhaltsverzeichnis

Stakeholderdialoge in der Finanzwirtschaft ����������������������������������������������������������                           199
Susanne Bergius und Heike Leitschuh
   1 Konfrontation und/oder Dialog? ��������������������������������������������������������������������                       200
       1.1 Finanzinstitute müssen sich ihren Anspruchgruppen stellen ����������������                                          200
       1.2 Stakeholder ernst nehmen ����������������������������������������������������������������������                     201
       1.3 Potenzial noch zu wenig genutzt ����������������������������������������������������������                          202
   2 Stakeholderdialoge und ihr Nutzen ����������������������������������������������������������������                        203
       2.1 Wer sind Stakeholder? ��������������������������������������������������������������������������                    203
       2.2 Genese und Ziel des Stakeholder-Ansatzes ������������������������������������������                                 206
       2.3 Wofür sind Stakeholder-Dialoge gut? ����������������������������������������������������                            207
       2.4 Investoren treiben Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit ��������������������                                          209
       2.5 Was unterscheidet den Dialog von der allgemeinen
             Kommunikation? �����������������������������������������������������������������������������������                 211
       2.6 Grenzen von Stakeholderdialogen ��������������������������������������������������������                            212
   3 Formen von Dialogen ������������������������������������������������������������������������������������                  214
       3.1 Projekt- oder Einzelthemen-orientierte Dialoge ������������������������������������                                 214
       3.2 Problem- oder krisenorientierte Dialoge ������������������������������������������������                            214
       3.3 Kontinuierliche, strategieorientierte Dialogprozesse ����������������������������                                   215
       3.4 Langjährige Branchendialoge ����������������������������������������������������������������                        216
   4 Erfolgsbedingungen ����������������������������������������������������������������������������������������               217
       4.1 Vertrauen aufbauen ��������������������������������������������������������������������������������                 217
       4.2 Ernsthaftigkeit ����������������������������������������������������������������������������������������            218
       4.3 Fallstricke und Vorbereitung ������������������������������������������������������������������                     219
   5 Ergebnisse von Stakeholderdialogen in der Finanzwirtschaft ������������������������                                       221
   6 Ausblick: Perspektiven für Stakeholderdialoge ����������������������������������������������                              225
   Literatur ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������   226

Corporate Social Responsibility (CSR) und Investment Banking: Der
erforderliche Paradigmenwechsel am Beispiel des Asset Managements ������������                                                  231
Amina Enste-Meineker
    1 CSR im Asset Management – Status Quo ������������������������������������������������������                              233
    2 Status Quo in der Produktion ��������������������������������������������������������������������������                  234
    3 Status Quo im Vertrieb ������������������������������������������������������������������������������������              235
    4 Privatkunden ��������������������������������������������������������������������������������������������������          235
    5 Institutionelle Kunden ������������������������������������������������������������������������������������              237
    6 Status Quo – Ergebnis ������������������������������������������������������������������������������������               237
    7 Globalisierung und Digitale Revolution – die Verbündeten von Corporate
       Social Responsibility ��������������������������������������������������������������������������������������             239
    8 Eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft ������������������������������������������������������������                        241

Finanzierung von CO2-Emissionen – ein Geschäftsrisiko? ���������������������������������� 243
Nicole Roettmer
Sie können auch lesen