MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN

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MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
MedUnique
3/2013
Das Magazin der MedUni Wien

                                   Frische Luft
www.meduniwien.ac.at

                               Neue Verfahren verbessern die Qualität
                                        von Spenderlungen
                              Neurologiekongress   Abschalten im Alltag   Konfliktberatung
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

                                                                                               Zukunft

                                                                                                                                                  Inhalt
                                                    4                                          03 Psychologengesetz jetzt klarer
                                                                                               04 Frische Luft: Neue Verfahren
                                                                                                  verbessern Qualität von
                                                                                                  Spenderlungen
                                                                                               05 Transplant-Kongress in Wien
                                                                                               07 Organspende in Österreich:
                                                                                                  Von SpenderIn zu EmpfängerIn
                                                                                               09 Die vier Nieren des Niki Lauda
                                                                                               10 Raum für Austausch: Neuro-

                                                                       10
                                                                                                  cluster rücken zusammen
                                                                                               11 Erholung im Alltag:
                                Wolfgang Schütz,                                                  Drei Schlüssel zum Erfolg
                         Rektor der MedUni Wien
                                                                                               12 MedUni Wien erweitert
                                                                                                  Postgraduate-Angebot
  Sorge tragen für die
  Wiener Universitäts-
  medizin
                                                                                               Menschen
                                                                                               14 Ein Tag im Leben des

  M                                                 14
                                                                                                  Nephrologen Andreas Vychytil
              it einem offenen Brief an die                                                    16 Mediziner untersucht Wirkung
              politischen    Verantwortli-                                                        der Musik auf Menschen
              chen haben die ProfessorIn-                                                      17 MedUni Wien-Mitarbeiter
              nen der MedUni Wien ihre                                                            finanziert Privatsternwarte
  Besorgnis über die aktuelle Entwick-
  lung an unserer Universität und im AKH
  Wien geäußert. Trotz vieler bereits
  akzeptierter Sparmaßnahmen seitens
  der Ärzteschaft droht ein weiterer Sub-
                                                                                               Service
                                                                                               18 Ab Herbst: KonfliktberaterInnen
  stanzverlust mit der Konsequenz, dass                                                           an der MedUni Wien
  die internationale Spitzenstellung der                                                       21 Klinisch-praktisches Jahr
  Forschung und Klinik an unserer Uni-                                                            läuft nach Plan
  versität nicht gehalten werden kann.                                                         22 Kleine ForscherInnen,
     Diese Besorgnis teile ich zu hundert                                                         großer Wissensdrang

                                                    18
  Prozent. Bundespolitik und Stadt Wien                                                        23 Wahljahr: Was Parteien für
  müssen jetzt dem dringenden Inves-                                                              Wissenschaft und Forschung
  titionsbedarf in Klinik und Forschung                                                           leisten
  Rechnung tragen. Nur dann ist Spit-                                                          24 Buchtipp: „Von wegen
  zenforschung an der MedUni Wien und                                                             Zappelphilipp“von Karl Anas
  optimale klinische Versorgung im AKH
  Wien auf lange Sicht hin möglich.
     Die MedUni Wien gehört zu den 100
  besten Medizin-Unis weltweit, ihre

                                                                                 21
  ForscherInnen sind die am meisten zi-
  tierten in Österreich. Für die Sicherung
  dieser Qualität sind Investitionen nötig.
  Daher braucht es ein klares Bekenntnis
  der politisch Verantwortlichen zu Med-
  Uni Wien und AKH Wien und damit zur
  Zukunft der Universitätsmedizin am
  Standort Wien.                                    Impressum: Medieninhaber/Herausgeber: Medizinische Universität Wien (jurist. Person des öffentlichen Rechts), vertreten durch
                                                    den Rektor O. Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Schütz, Spitalgasse 23, 1090 Wien, www.meduniwien.ac.at Chefredaktion: Abteilung
                                                    für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Mag. Johannes Angerer, Kerstin Kohl, MA, Mag. Thorsten Medwedeff Auflage: 8.000
                                                    Erscheinungsort: Wien Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, off ice@albatros-media.at, www.albatros-media.at
                                                    Redaktion: Mag. Marianne Kitzler (Leitung), Bettina Benesch, Elisabeth Königshofer BA, Daniela Purer Coverfoto: julvektoria,
                                                    Rudie/fotolia.com; Composing: Albatros Media Grafik & Produktion: Julia Proyer (Leitung), Doreen Agbontaen Designkonzept:
                                                    Julia Proyer Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Druck: NÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten

                                                    Fragen und Anregungen senden Sie bitte an medunique@meduniwien.ac.at

  Hier der Brief der ProfessorInnen zum Nachlesen

02 MedUnique 3/2013
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

                                                                                                                                                        Hemmen

                                                                    Ausgewogen
                                                                                                                                                        WissenschafterInnen der MedUni
                                                                                                                                                        Wien haben in Kooperation mit der
                                                                                                                                                        Universität Basel auf der Oberfläche
                                                                                                                                                        von Brustkrebszellen die Aktivie-
                                                                                                                                                        rung eines Rezeptors, des Proteins
                                                                                                                                                        Ret (Rearranged during transfec-
                                                                                                                                                        tion) nachgewiesen. Eine Blockade
                                                                    Das neue Gesetz für                        offenbar nur um einen Druckfehler.
                                                                                                               ÄrztInnen und PsychologInnen seien
                                                                                                                                                        des Ret-Proteins kann das Tumor-
                                                                    PsychologInnen                             natürlich ausgenommen“, so Doering.
                                                                                                                                                        wachstum verringern. •

                                                                    erhitzte so manche                         „Meine Frage, was klinisch-psycho-
                                                                                                               logische Behandlung nun eigentlich
                                                                    Gemüter. Nach                              ist, konnten die zuständigen Vertreter   Auslösen
                                                                    heftiger Kritik hat es                     nicht befriedigend beantworten.“ Die
                                                                                                                                                        Sandra Pahr vom Institut für Patho-
                                                                                                               Wichtigkeit der genauen Eingrenzung
                                                                    der Nationalrat nun                        wurde jedoch erkannt und das Ge-         physiologie und Allergieforschung
                                                                    geändert.                                  setz geändert. Doering: „Die Grenze      der MedUni Wien hat nun eines
                                                                                                                                                        jener Proteine, „Alpha Purothionin“
                                                                                                               ist immer noch unscharf, aber wohl
                                                                                                                                                        (Tri a 37), im Weizen identifiziert, das

                                                                    D
                                                                                                               nicht besser zu ziehen.“ Das neue Psy-
                                                                                                                                                        maßgeblich für schwere allergische
                                                                             as viel diskutierte Psycholo-         chologInnengesetz wird auf dem
                                                                                                                                                        Reaktionen bei Weizen-Nahrungs-
                                                                             gInnengesetz hat nun Gültig-              13. Internationalen Weltpsy-     mittelallergie verantwortlich ist.
                                                                             keit. Bis es dazu kam, waren              chologInnen Kongress in Wien     Durch die Identifizierung wird eine
                                                                             einige Änderungen notwen-                 trotzdem noch thematisiert. •    personalisierte Therapie möglich.
                                                                    dig. Zwei Punkte standen in der Kritik:                                             Langfristig sollen alle Bausteine
                                                                    Zum einen der Tätigkeitsvorbehalt der                                               der Weizen-Allergie entschlüsselt
                                                                    klinisch-psychologischen Diagnostik.                                                werden. •
                                                                    Stephan Doering, Leiter der Klinik
                                                                    für Psychoanalyse und Psychothera-
                                                                    pie der MedUni Wien, erklärt: „Laut
                                                                    dem Tätigkeitsvorbehalt hätten Fach-
                                                                    ärztInnen für Psychiatrie und Psy-
                                                                    chotherapeutische Medizin sowie
                                                                    PsychotherapeutInnen die Krank-
                                                                    heiten ihrer PatientInnen nicht
                                                                    mehr diagnostizieren dürfen.“
                                                                    Auch für die Anwendung diag-
                                                                    nostischer Testverfahren wäre                                                       Helfen
                                                                    die Anwesenheit Klinischer
                                                                                                                                                        Weißer Hautkrebs wird immer noch
                                                                    PsychologInnen notwendig ge-
                                                                                                                                                        unterschätzt. Allerdings steht seit
                                                                    wesen. Der zweite, laut Doering
                                                                                                                                                        Kurzem in Europa erstmals eine
                                                                    schwerwiegendere         Kritik-                                                    medikamentöse Therapie für die
                                                                    punkt: Die Definition der                                                           schwersten Fälle von Basalzell-
                                                                    klinisch-psychologischen Be-                                                        karzinomen, die 75 Prozent der
                                                                    handlung von Menschen mit                                                           Tumore ausmachen, zur Verfügung.
                                                                    psychischen Störungen. Doe- Stefan Doering,                                         Die Universitäts-Hautklinik der
Fotos: MedUni Wien, Andrey Burmakin, fovito, margo555/fotolia.com

                                                                    ring: „Im Gesetzesentwurf wur- Klinikleiter                                         MedUni Wien hat für eine Studie
                                                                    den zwar einige klinisch-psy-                                                       43 ProbandInnen eingebracht, ein
                                                                    chologische Anwendungen angeführt,                                                  Spitzenwert im Vergleich zu ande-
                                                                    wie die chronische Schmerzbehand-                                                   ren Zentren. •
                                                                    lung oder die Behandlung bei Tumor-
                                                                    patientInnen. Die Formulierung war
                                                                    jedoch zu allgemein.“ Sie ließ über die
                                                                    genannten Anwendungsbereiche hin-           World
                                                                    aus die Behandlung aller existierenden      Psychiatric
                                                                    krankheitswertigen Störungen zu.
                                                                                                                Association
                                                                    Fehler ausgemerzt                           Congress
                                                                    Der Gesundheitsausschuss des Na-
                                                                    tionalrates nahm sich der Kritik an.        Wann? 27. 10. 2013–30. 10. 2013
                                                                    „Beim Tätigkeitsvorbehalt für die klini-    Wo? Austria Center Vienna
                                                                    schen PsychologInnen handelte es sich

                                                                                                                                                                           MedUnique 3/2013 03
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

                                                                                                   Frische
                                                                                                   Luft
                                                                                                   Die Thoraxchirurgische Abteilung
                                                                                                   an der MedUni Wien frischt
                                                                                                   SpenderInnenlungen auf und
                                                                                                   bringt die internationale
                                                                                                   Zusammenarbeit an neue Ufer.
Fotos: julvektoria, Rudie/fotolia.com; Composing: Albatros Media; Ernst Hammerschmid/MedUni Wien

                                                                                                   04 MedUnique 3/2013
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

D
         as ist rekordverdächtig: 167 trans-   nen“, sagt der Experte für Lungentransplan-
         plantierte Nieren und 115 Lun-        tation Walter Klepetko.
         gen im Jahr 2012: International
         gesehen liegt die MedUni Wien         Bessere Lunge
mit Zahlen wie diesen im Spitzenfeld. „Die     Ein Grund für das gute Ergebnis ist die
Universitätsklinik für Chirurgie genießt in-   ­Ex-vivo-Perfusion von SpenderInnenlun-
ternational einen sehr guten Ruf“, sagt Kli-   gen: Mit dieser neuen Methode ist es mög-
nikleiter Ferdinand Mühlbacher. Gründe für     lich, die Qualität der Organe zu optimieren,
diese Entwicklung gibt es mehrere: „Wir ha-    was beispielsweise dann notwendig ist,
ben schon früh mit der Transplantation von     wenn sie überwässert sind. Bei der Ex-vi-
Lebern und Nieren begonnen und wir liegen      vo-Perfusion wird die explantierte Lunge
mit unseren Publikationen sowohl qualita-      für drei bis vier Stunden in einer speziel-
tiv als auch quantitativ an vorderster Stel-   len Lösung durchspült und leicht beatmet.
le. Auch durch das Lungenprogramm von          Besteht sie die anschließenden Tests, wird
Walter Klepetko ist unsere Klinik weltweit     sie dem bzw. der geeigneten EmpfängerIn
sehr bekannt geworden.“                        implantiert. „Auf diese Weise können wir
  Die Zahl der Nierentransplantationen an      heute zwei Drittel der einst unbrauchbaren
der MedUni Wien ist in den vergangenen         Lungen verwenden“, erklärt Klepetko. Zehn
zehn ­Jahren leicht gestiegen, jene der Le-    Prozent aller in Wien transplantierten Lun-
bern ist rückläufig, da die SpenderInnen       gen kommen aus dem Ex-vivo-Gerät.
immer älter werden. Das Alter, kombiniert         Entwickelt wurde die Methode vor etwa
mit Übergewicht und hohem Blutdruck ist        eineinhalb Jahren in Toronto – für Lungen
dafür verantwortlich, dass die Lebern die-     von eher schlechter Qualität. Ob sich auch
ser SpenderInnen nicht mehr verwendbar         normale SpenderInnenlungen durch die Ex-
sind (siehe Grafik Seite 7).                   vivo-Perfusion auffrischen lassen, will ein
  Was die Lungentransplantationen angeht,      Team unter der Leitung von Clemens Aigner
hat die Klinik deutlich aufgeholt: von rund    während der kommenden 18 Monate unter-
70 um die Jahrtausendwende bis zu 115          suchen.
im Jahr 2012. Diese Zahl entspricht in etwa
einem Drittel des Lungentransplantations-      Schnelle Niere
volumens von ganz Deutschland. „Es gibt        Neues gibt es auch bei den SpenderInnen-
weltweit nur drei Abteilungen – nämlich die    nieren: Konkret geht es um die Lagerung
Zentren in Hannover, Pittsburgh und Cleve-     der Organe bis zu dem Zeitpunkt, an dem
land –, die ähnliche Zahlen aufweisen kön-     implantiert werden kann.             ▶

                          Ein Drittel aller SpenderInnen-
                          lungen kommt aus dem Ausland
                          Walter Klepetko,
                          Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien

                                                                             MedUnique 3/2013 05
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Zukunft

                                                                                  EmpfängerInnen künftig parallel
                                                                                  zum Organ auch Knochenmark der
                                                                                  jeweiligen SpenderInnen erhalten.
                                                                                  Dazu wird das Knochenmark von
                                                                                  SpenderIn und EmpfängerIn derart
                                                                                  aufbereitet, dass es das empfangen-
                                                                                  de Immunsystem toleriert. Studien
                                                                                  an PatientInnen würden derzeit
                                                                                  nur in den USA durchgeführt, er-
                                                                                  klärt Mühlbacher: „Die Methode ist
                                                                                  eine Rosskur.“ Die Medikamente,
                                                                                  die für die Konditionierung not-
                                                                                  wendig sind, haben ähnliche Ne-
                                                                                  benwirkungen wie Chemotherapie.
                                                                                  An der MedUni Wien geht es nun
                                                                                  darum, die Dosis derart zu reduzie-
                                                                                  ren, dass die Toxizität der Medika-
                                                                                  mente gegen null sinkt.

                                                                                  Zwei SpenderInnenpools
                                                                                  Die Wissenschaft ist das eine. Das
                                              Gerade bei Nieren ist es wichtig,   andere ist die internationale Zu-
                                          die Kompatibilität von Organ und        sammenarbeit auf organisatori-
                                          EmpfängerIn genau zu prüfen. Da-        scher Ebene. Und so basiert der
                                          durch kann es etwas länger dau-         Erfolg der Uniklinik nicht zuletzt
                                          ern, bis der passende Empfänger         auch auf der engen Kooperation
                                          oder die Empfängerin gefunden ist.      mit Nachbarstaaten: Österreich ist
                                          Durch die maschinelle Perfusion         Zentrum eines grenzüberschrei-
                                          von SpenderInnennieren lässt sich       tenden Pools für SpenderInnenlun-
                                          das Organ einerseits relativ lange      gen, an dem sich Ungarn, Kroatien,
                                          funktionstüchtig halten und ande-       Griechenland, Zypern, Slowenien,
                                          rerseits weiß man, dass perfundier-     die Slowakei, Rumänien und Est-
                                          te Nieren ihre Arbeit im Körper der     land beteiligen, in Summe rund
                                          EmpfängerInnen rascher aufneh-          63 Millionen Menschen. „Durch un-
                                          men als nicht perfundierte.             sere Kooperation steigt für jeden
                                              „In Studien zeigen 26 Prozent       Einwohner und jede Einwohnerin
                                          der nicht perfundierten Organe          der Region die Wahrscheinlichkeit,
                                          eine verzögerte Funktionsrate. Bei      im Fall des Falles rasch die passen-
                                          perfundierten Nieren waren es           de Lunge zu bekommen“, erklärt
                                          21 Prozent“, sagt der Klinikleiter      ­Walter Klepetko.
                                          ­Ferdinand Mühlbacher. Aber: „Ehr-         Ungarn hat etwa 20 Lungentrans-
                                           lich gesagt haben mich die fünf Pro-    plantationen pro Jahr – eine relativ
                                           zent Differenz enttäuscht.“ Daher       geringe Zahl im Vergleich zu Öster-
                                           denkt Mühlbacher an ein Modell, in      reich. Die Kooperation bietet Pati-
                                           dem die Niere mit 34 bis 36 °C war-     entInnen aus Ländern wie Ungarn
                                           mer, O2-hältiger Blutlösung durch-      die Möglichkeit, die Eingriffe in
                                          spült wird. Mühlbacher plant dazu        Wien machen zu lassen. Und auch
                                          aktuell eine Studie in Zusammen-         für österreichische PatientInnen

      Wir liegen
                                          arbeit mit der University of Leices-     hat sich die Versorgung mit Spen-
                                                                                                                          Fotos: Rudie/fotolia.com, Katarina Boisits

                                          ter/UK.                                  derInnenorganen durch die Koope-

      international an
                                                                                   ration deutlich verbessert: „Etwa
                                          Verträgliche Organe                      ein Drittel aller SpenderInnenlun-

      vorderster Stelle                   Bereits im Laufen sind Forschun-
                                          gen, deren Ergebnisse die Tole-
                                                                                   gen für heimische PatientIn­nen
                                                                                   kommt aus dem Ausland. Allein
      Ferdinand Mühlbacher,               ranztherapie nach der Operation          könnten wir unseren Bedarf nicht
      Leiter der Universitätsklinik für   verbessern sollen. MitarbeiterIn-        decken“, sagt Walter Klepetko. „Un-
      Chirurgie der MedUni Wien           nen der Universitätsklinik für Chi-      sere Klinik ist mit Sicherheit ein
                                          rurgie arbeiten derzeit im Tiermo-       Vorzeigezentrum für internationale
                                          dell an neuen Ansätzen. So könnten       Kooperation.“                    ▶

06 MedUnique 3/2013
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft
                                   Transplantationen an der MedUni Wien
                                                            1992                           2002   2012

                                   Lunge                                                          115
                                                             26                             65

                                   Niere

                                                             156                           160    167

                                   Leber
                                                             49                             75     43
                                                                                                               Quelle: MedUni Wien

                                   Von SpenderIn zu                                                 Transplant-
                                   EmpfängerIn                                                      Kongress in

                                   P
                                              otenzielle OrganspenderInnen sind grund-              Wien

                                                                                                        V
                                              sätzlich alle Verstorbenen, bei denen
                                              der Hirntod feststeht und die nicht zu                          on 8. bis 11. Sep-
                                              Lebzeiten Widerspruch gegen eine                                tember findet in
                                    Spende eingebracht haben. 2005 hat der                                    Wien der 16. Kon-
                                   ­Österreichische Sanitätsrat Empfehlungen                                  gress der Europä-
                                    für die Hirntoddiagnostik erstellt. So muss                     ischen Gesellschaft für Or-
                                    u. a. eine primäre oder sekundäre Hirnschä-                     gantransplantation (ESOT)
                                    digung vorliegen, Reflexe wie Würg- oder                        statt. Das Motto lautet
                                    Lidschlussreflex müssen fehlen. Es gibt Spitä-                  „Pushing the limits“. Promi-
                                    ler, die keine Möglichkeit für eine genaue Hirn-                nenter Gast des Kongresses
                                    toddiagnostik haben; sie können eines der öster-                ist Niki ­Lauda, selbst mehr-
                                    reichweit zwei mobilen Hirntoddiagnostik-Teams                  mals nierentransplantiert.
                                    anfordern.                                                      Wissenschaftliche Themen
                                      Ist der Tod nachgewiesen, wird der Spender/die                sind etwa die Retransplan-
                                    Spenderin an Eurotransplant gemeldet. Die Stiftung              tation von Leber oder Herz,
                                    ermittelt den Empfänger/die Empfängerin auf Basis                            Toleranz    und
                                    eines Punktesystems. Berücksichtigt werden dabei                             Immunsuppres-
                                    u. a. die Dringlichkeit, die Eignung des Organs, die                        sion sowie Alter
                                    Reihung auf der Warteliste und die regionale Nähe.                        und Transplantati-
                                      In den vergangenen Jahren hat die Nierenle-                           on. ESOT richtet den
Fotos: Rudie, zphoto/fotolia.com

                                    bendspende an Bedeutung gewonnen – besonders                          Kongress erstmals pa-
                                    wegen der steigenden Anzahl an Menschen, die auf                pierlos aus: Statt Konferenz-
                                    Nierenersatztherapie angewiesen sind. Im Jahr 2012              taschen und Broschüren
                                    kamen auf 682 Transplantationen mit (allen) Orga-               wird es eine Kongress-App
                                    nen Verstorbener 63 Nierenlebendspenden. Zweimal                für Tablets geben.
                                    wurden Lungenlebendspenden durchgeführt. •                      http://congress.esot.org •

                                                                                                            MedUnique 3/2013 07
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

                                                               Der Vertrag mit Eurotransplant ist unab-
                                                               hängig von diesem Projekt aufrecht: Die
                                                               „Eurotransplant International Founda­
                                                               tion“ ist eine nicht gewinnorientierte
                                                               ­Organisation, in der neben Österreich
                                                                auch Belgien, Kroatien, Deutschland,
                                                                Ungarn, Luxemburg, die ­Niederlande
                                                                und Slowenien als Mitgliedstaa-
                                                                ten vertreten sind. Insgesamt leben
                                                                135 Millionen Menschen in der Euro-
                                                                transplant-Region. Auch durch diesen
                                                                Zusammenschluss sollen PatientInnen
                                                                der Mitgliedstaaten größere Chancen
                                                                haben, möglichst rasch ein passendes
                                                                Organ zu bekommen.

                                                               Große Nachfrage nach Organen
                                                               Der Bedarf nach SpenderInnenorganen
                                                               ist eindeutig da: Mit Ende 2012 war-
                                                               teten in Österreich über 1.000 Perso-
                                                               nen auf ein SpenderInnenorgan, 747
                                                               Personen erhielten eines. Am häufigs-
                                                               ten gebraucht werden Nieren, gefolgt
                                                               von Leber, Herz, Lunge und Pankreas.
                                                               Laut Gesundheit Österreich GmbH be-
                                                               trägt die Wartezeit für eine Niere rund
                                                               3,6 Jahre; vor einer Lebertransplantati-
                                                               on warten PatientInnen 6,8 Monate, vor
                                                               Herztransplantation 7,4 und vor Lun-
                                                               gentransplantation 5,9 Monate. Was das
                                                               Transplantationsvolumen         insgesamt
                                                               betrifft, liegt Österreich mit 22,5 Spen-

  Langlebige Niere                                             derInnen pro Million EinwohnerInnen
                                                               an dritter Stelle der sieben Eurotrans-

  S
                                                               plant-Länder. An zweiter Stelle kom-
          eit 15 Jahren lebt Anton Katzler mit der Nie-        men Belgien und Luxemburg mit etwa
          re seiner Frau Renate. Begonnen hat Katzlers         28 SpenderInnen pro Million Einwohne-
          Krankengeschichte bereits im Alter von 18 Jah-       rInnen, an erster Stelle Kroatien mit 35.
          ren. Damals habe eine Erkältung seine Nieren           Österreichs Zahlen ließen sich wohl
  geschädigt, erzählt Renate Katzler. Lange Zeit war ihr       noch steigern. Am Know-how fehlt es

                                                                                                           Fotos: Renate Schierhuber, Rudie, zphoto/fotolia.com; Composing: Albatros Media
  Mann kaum beeinträchtigt, mit Mitte 50 fielen die Nie-       laut Walter Klepetko nicht: „An der Uni-
  ren jedoch aus. Im Alter von 58 Jahren erhielt Katzler       versitätsklinik für Chirurgie gibt es ein
  schließlich die Lebendspende seiner Frau.                    sehr großes Potenzial zur Wissenschaft.
    50 Prozent aller Lebendspendernieren arbeiten heu-         Was wir jetzt brauchen, sind mehr Res-
  te 15 Jahre lang – Anton Katzler ist also in guter Gesell-   sourcen, um dieses Potenzial auch zu
  schaft. Das Besondere an dieser                              nützen. •
  Krankengeschichte ist wohl, dass
  das Organ des 72-Jährigen trotz
  zwei Schlaganfällen auch heute
  noch gut arbeitet. „Ich war mir
  immer sicher, dass alles gut ge-
  hen wird“, sagt Renate Katzler.
  „Und wir hatten die volle Un-
                                                                               Anton Katzler (re.)
  terstützung der ÄrztInnen der                                                lebt seit 15 Jahren
  MedUni Wien.“ •                                                              mit der Niere seiner
                                                                               Frau Renate

08 MedUnique 3/2013
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

                                                                 N
                                                                           iki Lauda ist nicht jemand, der
                                                                           leicht aufgibt. Als Jugendlicher
                                                                           schon nicht – und auch nicht in
                                                                           seinen 50ern und 60ern: We-
                                                                 nige Wochen nach seinem schweren Un-
                                                                 fall am Nürburgring 1976 saß er wieder
                                                                 im Rennauto. 1997 wurde wegen seiner
                                                                 Nierenerkrankung eine Transplantation
                                                                 notwendig. Sein Bruder spendete ihm
                                                                 sein Organ. In einem Interview nach der
                                                                 Transplantation befragt, sagte der dreifa-
                                                                 che Formel-1-Weltmeister einmal: „Völ-
                                                                 lig harmlos. Das war für mich wie Kaffee
                                                                 trinken.“ Die Niere seines Bruders arbei-
                                                                 tete acht Jahre, 2005 wurde eine weitere
                                                                 Transplantation notwendig. Spenderin
                                                                 war seine damalige Lebensgefährtin und
                                                                 heutige Ehefrau Birgit Wetzinger.
                                                                    Bei keiner der bisherigen Transplan-
                                                                 tationen wurde ihm ein Organ entnom-
                                                                 men; Lauda lebt derzeit mit vier Nie-
                                                                 ren. Im Körper eines Empfängers/einer
                                                                 Empfängerin arbeiten Nieren nach Le-
                                                                 bendspende durchschnittlich 15 Jahre.
                                                                 Ob wieder einmal eine Transplantation

                                           Die vier Nieren des
                                                                 notwendig sein wird, lässt sich jetzt nicht
                                                                 sagen; derzeit sieht es nicht so aus,“ sagt

                                           Niki Lauda
                                                                 Laudas behandelnder Arzt, Ferdinand
                                                                 Mühlbacher, Leiter der Universitätsklinik
                                                                 für Chirurgie der MedUni Wien. •
Fotos: Budweiser, Waerfelu/wikipedia.com

                                                                                          MedUnique 3/2013 09
MEDUNIQUE - FRISCHE LUFT NEUE VERFAHREN VERBESSERN DIE QUALITÄT VON SPENDERLUNGEN - MEDUNI WIEN
Zukunft

Forschen                                                             G
                                                                                eforscht wird an der MedUni Wien
                                                                                seit mehreren Hundert Jahren. Nun
                                                                                sollen die Institute und Kliniken noch
                                                                                näher zusammenrücken – mithilfe

mit Hirn
                                                                     von Forschungsclustern. Einer davon ist der
                                                                     Cluster Neurowissenschaften, der derzeit auf-
                                                                     gebaut wird. „Das Hauptziel des Clusters ist es,
                                                                     Kooperationsprojekte der einzelnen Institute
                                                                     weiter auszubauen und zu fördern“, erklärt
                                                                     Hans Lassmann, Professor für Neuroimmu-
                                                                     nologie am Zentrum für Hirnforschung und
Mit dem Forschungscluster Neuro-                                     ­Koordinator des Neuroclusters.
wissenschaften entsteht derzeit ein                                      Zahlreiche Institute und Kliniken sind in
                                                                      den Cluster eingebettet: das Zentrum für Hirn-
Raum für Austausch zwischen Grund-                                    forschung, das Zentrum für Physiologie und
lagenforscherInnen und KlinikerInnen.                                 Pharmakologie, das Institut für Medizinische
                                                                      Psychologie im Zentrum für Public Health, das
                                                                      Klinische Institut für Neurologie, die Univer-
                                                                      sitätskliniken für Neurologie, für Neurochi­
                                                                      rurgie, für Psychiatrie und Psychotherapie, für
                                                                      Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters, für
                                                                      Psychoanalyse und Psychotherapie, für Augen-
                                                                      heilkunde und Optometrie, für Hals-, Nasen
                                                                      und Ohrenkrankheiten sowie für ­Kinder- und
                                                                      Jugendheilkunde. Eine sehr enge Kooperation
                                                                      besteht mit den am Forschungscluster Bildge-
                                                                      bung (Imaging) der MedUni Wien beteiligten
Auch für den                                                          Institutionen. Die Forschungsschwerpunkte
Neurocluster                                                          liegen auf entzündlichen Krankheiten des Ner-
gilt: Das Ganze
                                                                      vensystems, bei der Schmerzforschung und bei
ist mehr als die
Summe seiner
                                                                      der Anwendung von bildgebenden Verfahren
Teile                                                                 und molekularbiologischen Grundlagen bei
                                                                      psychiatrischen Erkrankungen.
                                                                         MitarbeiterInnen der ­Universitätsklinik
                                                                     für Psychiatrie und Psychotherapie der
                                                                     MedUni Wien erforschen Krankheiten wie
                                                                     Depression derzeit mittels Magnetreso-
                                                                     nanztomographie (MRT) und Positronen-
                                                                     Emissions-Tomographie (PET). Laut Klinik-
                                                                     leiter Siegfried Kasper lassen sich psychische
                                                                     Erkrankungen auf diese Weise entstigmatisie-
                                                                     ren: „Für die Psychiatrie birgt der Cluster einen
                                                                     großen Vorteil: Die Erkrankungen werden als
                                                                     das wahrgenommen, was sie sind – als Funkti-

                                                                                                                         Fotos: bonathos/fotolia.com, Wing for Life, Matern/MedUni Wien
                                                                     onsstörung von Gehirnkreisläufen mit psycho-
                                                                     sozialen Auswirkungen.“ •

                                         Internationaler
                                         Neurologiekongress in Wien
                                         Von 21. bis 26. 9. findet in Wien der 21. Weltkongress für Neurologie
                                         statt. Das Motto: „Neurologie im Zeitalter der Globalisierung“.
                                         Schwerpunktthemen sind u. a. Demenz, umweltbezogene neuro-
Siegfried Kasper,     Hans Lassmann,     logische Erkrankungen und Bildgebung. Kongresspräsident ist Eduard
Leiter der Uni-       Leiter der         Auff, Leiter der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien.
versitätsklinik für   Abteilung für
Psychiatrie und       Neuroimmunologie
                                         www2.kenes.com/wcn/Pages/Home.aspx
Psychotherapie

10 MedUnique 3/2013
Zukunft

                                          Die drei Schlüssel
                                          zur Erholung
                                                                                                                                                  Der richtige
                                                                                                                                                    Dreh: Wir
                                                                                                                                              entscheiden, ob
                                          Wer Müdigkeit erkennt, Pausen macht                                                                  wir abschalten
                                          und dabei abschaltet, kommt erholt durch                                                                   können –
                                                                                                                                                    oder nicht
                                          den Alltag, zeigt ein neues Modell des
                                          Zentrums für Public Health.

                                          W
                                                       er Pausen macht, arbei-        2. Pausen machen
                                                       tet effizienter. Das ist be-   Müdigkeit erkennen ist das eine –
                                                       kannt – und dennoch sind       Pausen machen zu können, das an-
                                                       kurze Auszeiten im Ar-         dere. Wer den eigenen Biorhyth-
                                          beitsalltag eher die Ausnahme als die       mus beobachtet, wird merken,
                                          Regel, sagt Gerhard Blasche, Psycholo-      dass der Körper etwa alle 100 Mi-
                                          ge am Zentrum für Public Health der         nuten nach einer P
                                                                                                       ­ ause verlangt.
                                          MedUni Wien: „Wir leben in einer Ge-
                                          sellschaft, in der wir Erholung in ge-      3. Abschalten
                                          wisser Weise verlernt haben. Früher         Arbeit einmal Arbeit sein lassen.
                                          musste man immer wieder auf Dinge           Wenn das nicht auf Anhieb funktio-
                                          warten, heute fallen diese ­Leerläufe       niert, hilft es zum Beispiel, nicht Ab-
                                          weitgehend weg.“ Wir müssen uns             geschlossenes aufzuschreiben.
                                          heute also bewusst erholen. Aber wie?          „Kommen all diese Faktoren zu-
                                          Gerhard Blasche hat dazu ein Modell         sammen, dann geht Erholung best-
                                          entwickelt, das sich derzeit im Publi-      möglich vonstatten“, erklärt Gerhard
                                          kationsstadium befindet. Künftig soll       Blasche. Der Psychologe geht davon
                                          es als eine Richtschnur im klinischen       aus, dass individuelle Einstellungen
                                          Beratungsalltag dienen.                     und Fähigkeiten darüber entschei-
                                            Demnach sind drei Faktoren ent-           den, wie wir uns erholen – und ob wir                 Gerhard Blasche,
                                          scheidend dafür, dass Erholung statt-       dazu überhaupt in der Lage sind. Und:                 Psychologe
                                          finden kann:                                ­„Erholung ist natürlich auch eine Fra-
                                                                                       ge der Arbeitsorganisation. Es wäre
                                           1. Achtsamkeit                              gut, wenn Chefs und Chefinnen hier
                                           Es geht darum, Müdigkeit überhaupt          ein Einsehen hätten.“ •
                                           zu erkennen. Achtsamkeit ist die
                                          ­Voraussetzung, damit Erholung statt-
                                          finden kann.

                                                                                                                                          ?
                                           Wussten Sie …
                                           ... dass zwei Forscher der MedUni Wien mit großer Namensähnlichkeit
Fotos: Blasche, alphaspirit/fotolia.com

                                           über 100 gemeinsame Arbeiten verfasst haben?
                                           Peter Valent, Professor an der Hämatologie und Universitätsklinik für Innere Medizin I, und Rudolf
                                           Valenta, Professor am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, trennt im Namen nur ein
                                           Buchstabe. Auch sonst haben die beiden viele Gemeinsamkeiten. Sie haben im selben Jahrgang studiert und
                                           es verbindet sie auch eine erfolgreiche Zusammenarbeit: Laut PubMed haben sie gemeinsam an mehr als
                                           100 ­Publikationen mitgewirkt. www.allergy-research-program.at/cms

                                                                                                                                        MedUnique 3/2013 11
Zukunft

                                                                                 Auf
                                                                                 Kurs
      N-
WISSE R
     TE                                           MedUni Wien und Uni Wien bieten
SCHAF    R
      U
ON TO                                             gemeinsam einen Universitätslehrgang
                                                  sowie einen Zertifikatskurs am
                                                  Postgraduate Center der Uni Wien an.
                                           PatientInnensicherheit und Qualität       Ethik und Recht in der klinischen
   „Große Chance                           im Gesundheitssystem                      Forschung
   für junge                               Dieser Lehrgang bietet eine theore-
                                           tische und praktische Ausbildung in
                                                                                     In diesem Zertifikatskurs werden ak-
                                                                                     tuelle Fragestellungen in den Berei-
   ForscherInnen“                          den Feldern PatientInnensicherheit,       chen Medizinrecht, Medizinethik und
   Anna Sophie Berghoff, Ärztin in         Risikomanagement und Führung im           der praktische Umgang mit klinischen
   Ausbildung an der Universitäts-         Gesundheitswesen. Studierende ler-        Prüfplänen behandelt. TeilnehmerIn-
   klinik für Innere Medizin I und am      nen „non-technical“ Skills, systemische   nen erwerben umfassende rechtliche
   Comprehensive Cancer Center,            Krisenkommunikation und eine reflek-      und ethische Kenntnisse hinsichtlich
   wurde für eines der weltweit bes-       tierte Haltung im Umgang mit Risiken      biomedizinischer Forschung. Aufnah-
   ten MentorInnenprogramme für            und Fehlern. BewerberInnen haben          mebedingung ist ein fachlich relevantes
   junge OnkologInnen ausgewählt.          ein für den Gesundheitsbereich fach-      Hochschulstudium sowie eine mindes-
   Sie war eine von 80 TeilnehmerIn-       lich relevantes Studium absolviert oder   tens vierjährige Berufspraxis nach dem
   nen des renommierten EORTC-             können ein gleichwertiges, an einer       Studium. In Einzelfällen können auch
   ECCO-ESMO-ACCR-Methods-                 anerkannten in- oder ausländischen        Personen ohne Hochschulstudium
   in-Clinical-Cancer-Research-            postsekundären Bildungseinrichtung        aufgenommen werden, wenn sie ent-
   Workshops in Waldhausen Flims           abgeschlossenes Studium (mind. 180        sprechende berufliche Qualifikationen
   (Schweiz). Von 22. bis 28. Juni         ECTS) nachweisen. Personen ohne           und/oder spezifische Fortbildungen
   arbeitete sie mit ForscherInnen,        Studien­abschluss müssen einen Nach-      nachweisen können. Der Zertifikats-
   u. a. aus den USA, Kanada, Israel,      weis über eine einschlägige, mindes-      kurs wird am Postgraduate Center der
   Russland sowie aus Europa,              tens fünfjährige Berufserfahrung in       Universität Wien in Zusammenarbeit
   gemeinsam mit einem hochka-             leitender Position erbringen.             mit der MedUni Wien angeboten. •
   rätigen MentorInnenteam an der
   Entwicklung eines qualitativ hoch-

                                                                                                                               Fotos: Comprehensive Cancer Center, Subbotina Anna/fotolia.com
   wertigen Studienaufbaus.                  Dauer: 4 Semester                         Dauer: 2 Semester
     Die Begeisterung ist Berghoff           (berufsbegleitend)                        (berufsbegleitend)
   noch immer anzumerken: „Ich               Abschluss: Master of Science              Abschluss: Zertifikat der
   habe in dieser Woche so viel              (MSc)                                     Universität Wien
   gelernt, wofür ich sonst Jahre            Umfang: 90 ECTS                           Umfang: 15 ECTS
   gebraucht hätte“, ist sie über-           Sprache: Deutsch                          Sprache: Deutsch
   zeugt. Besonders die realistische
                                             Beginn: November 2013                     Beginn: Februar 2014
   Einschätzung der ExpertInnen,
                                             Bewerbung: ab sofort                      Bewerbung: ab sofort bis
   was in der Praxis umsetzbar ist,
   war hilfreich. Äußerst informativ
                                             bis 15. Oktober 2013                      20. Dezember 2013
   seien auch die Diskussionen der           Lehrgangsleitung: Stefan                  Lehrgangsleitung: Christiane
   Studien anderer TeilnehmerInnen           Dinges, Andreas Valentin                  Druml, Ulrich Körtner
   gewesen. „Unbedingt bewerben“,            Kosten: EUR 13.800                        Kosten: EUR 3.600
   rät sie jungen KollegInnen. „Man          Mehr Infos:                               Mehr Infos:
   hat auch Chancen, wenn man noch           Tel. 01/427 71-0818,                      Tel. 01/427 71-0818,
   nicht so lange klinisch tätig ist.“ •     ulg.patientensicherheit@                  forschungsethik@univie.ac.at,
                                             univie.ac.at,                             www.postgraduatecenter.at/
                                             www.postgraduatecenter.at/                forschungsethik
                                             patientensicherheit
   12 MedUnique 3/2013
Kluge Köpfe                                                                                           7. Krebsforschungslauf
                                                                                                      Samstag, 5. Oktober 2013,
                            Diese Kolleginnen und Kollegen verschaffen der                            10 – 14 Uhr
                            MedUni Wien national und international hohes
                            Ansehen.                                                                  Universitätscampus
                                                                                                      im „Alten AKH“
                                                                                                      Start/Ziel im Hof 2
                                                                                                      1090 Wien, Alserstraße 2

                             Matthias Preusser
                                                                    Julia Vodopuitz
                               Der Onkologe an der                  Die Wissenschafterin von der
                               Klinik für Innere Me-                Universitätsklinik für Kinder-
                               dizin I, Klinische Ab-               und Jugendheilkunde an der
                               teilung für Onkologie,               MedUni Wien hat den internatio-
                               erhält für hervorra-                 nalen Poster-Award der 1st Rare
                               gende Leistungen im                  Diseases Summer School RaDIZ
                               Bereich der medizini-                2013 erhalten.
                               schen Wissenschaften
                               den Förderungspreis
                               der Stadt Wien.

                                                                Die Anästhesistin an der MedUni
                                                                Wien holte mit ihrem Team bei der
                                                                                                                     artnerpakete
                                                                internationalen „Rallye Rejvíz“,
                                                                der „inoffiziellen Rettungsdienst-       Attraktive P
                                                                Weltmeisterschaft“, die Silber­                       ams
                                            Adéla Michalcová    medaille in der Kategorie Physi-         für Firmente
                                                                cian Crews. Das Damenteam trat
                                                                gegen 93 ­internationale Teams aus
                                                                22 Ländern an.

                                                                                                      Laufen Sie mit und spenden Sie!
                                                                                                      Alle beim Krebsforschungslauf
Fotos: MedUniWien, Privat

                                                         Dem wissenschaftlichen Mitarbei-             eingenommenen Gelder gehen zu
                                                         ter am Institut für Medizinische             100% in die Forschung.
                                                         Statistik des Zentrums für Medi-
                                                         zinische Statistik, Informatik und
                                                         Intelligente System (CEMSIIS) wird
                                                         im September der Arthur-Linder-
                                                                                                      www.meduniwien.ac.at/krebsforschungslauf
                              Florian Klinglmüller       Preis der Internationalen Biome-
                                                         trischen Gesellschaft der Region
                                                         Österreich-Schweiz verliehen.
Menschen

Bauchgefühl
                       EIN TAGEN
                      IM LOENB
                         V

14 MedUnique 3/2013
Menschen

Über die Begeisterung

                             A
und den Ehrgeiz des                   ndreas Vychytil ist stolz. Da-      Sich selbst beschreibt er als kom-
Nephrologen Andreas                   für gibt es ein paar Gründe:      promissbereit und verlässlich. „Und
Vychytil.                             Seit 20 Jahren arbeitet er
                                      an der Peritoneal­dialyse-
                                                                        ich schätze Teamgeist; die Koopera-
                                                                        tion mit den Pflegekräften. Wir arbei-
                             Station; seither hat sich die Zahl der     ten gut zusammen.“ Was ihm wichtig
                             PatientInnen verzehnfacht. Heute be-       ist? „Die Familie.“ Vychytil hat zwei
                             treut das Team rund 80 PatientInnen        Söhne, 14 und 16. Das gemeinsame
                             und gehört damit zu den „relativ gro-      Frühstück mit seiner Frau gehört zu
                             ßen Abteilungen“, sagt der Nephrolo-       den Fixpunkten des Tages.
                             ge.                                          Nach dem Frühstück geht es zur
                               Seit 1993 ist die Station im AKH un-     Dienstübergabe ins Krankenhaus. An-
                             tergebracht: Rotes Bettenhaus, 13.H2       schließend Administration und Am-
                             – in einer ehemaligen Intensivstation,     bulanz bis Mittag, dann Besuche von
                             der Platz ist knapp. Die Station war       DialysepatientInnen im ganzen Haus,
                             als Übergangslösung gedacht, heute         Betreuung wissenschaftlicher Studi-
                             ist sie quasi ein Provisorium im Re-       en.
                             gelbetrieb. Gemeinsam mit Kranken-           An der Station laufen derzeit zwei
                             pfleger Alois Ullman und Internistin       Untersuchungen: Die erste befasst
                             Heidemarie Puttinger hat Vychytil die      sich mit der Wirkung der Bauchfell-
                             Station von null weg aufgebaut. Beide      dialyse auf Gesundheit und Lebens-
                             arbeiten nach wie vor hier, das Team       qualität von PatientInnen mit Herzin-
                             wird von zwei Assistenzärzten unter-       suffizienz, die zweite mit dem Schutz
                             stützt.                                    des Bauchfells durch einen Zusatz in
                                                                        der Dialysatlösung.
                             Familie und Teamgeist                        Es ist diese Vielseitigkeit der Arbeit,
                             Wer Andreas Vychytil trifft, sieht ei-     die Vychytil zu Beginn seiner Kar-
                             nen Mann mit freundlichem Blick            riere gesucht hat: „Die Nephrologie
                             und festem Händedruck, der trotz ho-       ist wahnsinnig abwechslungsreich.
                             hen Arbeitspensums gelassen bleibt.        NierenpatientInnen haben immer
                             Aufgewachsen ist er im 18. Bezirk in       auch andere Erkrankungen, die man
                             Wien, die Mutter Juristin, der Vater       bei der Therapie mitbedenken muss.
                             Anästhesist, die Medizin also schon        Müsste ich heute noch einmal begin-
                             immer Teil des Lebens. Sein Bruder         nen, würde ich alles wieder so ma-
                             und seine Frau dagegen arbeiten in         chen. Ich habe genau die Laufbahn
                             anderen Branchen – und man hat das         genommen, die ich nehmen wollte.“ •
                             Gefühl, Vychytil ist das ganz recht. Des
                             Abschaltens wegen, nachdem er bei
                             seiner Familie angekommen ist.

                 20 Jahre Bauchfelldialyse                                                                           Fotos: Sebastian Kaulitzki/fotolia.com, Alek Kawa/MedUni Wien

                 Die Peritonealdialyse-Station ist eine besondere Einrichtung der MedUni Wien, die
                 seit jeher eine wichtige Aufgabe bei der Betreuung nierenkranker PatientInnen
                 übernimmt. 1989 betrat der erste Bauchfelldialyse-Patient die damals neu einge-
                 richtete Peritonealdialyse-Ambulanz im AKH-Wien/MedUni Wien. Verantwortlich
                 war zu Beginn Josef Kovarik, anschließend Walter H. Hörl. Die Bauchfelldialyse-
                 Station wurde 1993 eröffnet.
                   Die Methode eignet sich am besten für neue PatientInnen, die vor der ersten
                 Dialyse stehen. „Bauchfelldialyse ist ideal für mobile Personen, denen Eigenver-
                 antwortung wichtig ist. Medizinische Faktoren spielen also weniger eine Rolle als
                 die Persönlichkeit“, erklärt der Nephrologe Andreas Vychytil. Heute setzen acht bis
                 neun Prozent aller DialysepatientInnen auf die Peritonealdialyse. 20 bis 30 Prozent
                 könnten es laut Vychytil noch werden.

                                                                                               MedUnique 3/2013 15
Menschen

                                                                                                       Palliativmediziner
                                                                                                  Klaus-Felix Laczika (li.)
                                                                                                       spielte bereits mit
                                                                                                     Konstantin Wecker –
                                                                                                   die Einnahmen kamen
                                                                                                      der Palliativstation
                                                                                                     an der MedUni Wien

Unterm
                                                                                                                   zugute

musikalischen
Mikroskop
Mit Wolfgang Amadeus Mozart und                                                         Seine Leidenschaft zur klassischen
                                                                                    Musik zeigt der Palliativmediziner
Konstantin Wecker verbindet Palliativ-                                              gerne öffentlich mit dem Wiener-
mediziner Klaus-Felix Laczika nicht nur                                             Philharmoniker-Ensemble Philitango.
                                                                                    Als Pianist begeistert Laczika dann bei
die Leidenschaft zur Musik.                                                         ­intimen Auftritten im Wiener Café Heu-
                                                                                     markt oder bei Konzerten vor großem

E
                                                                                     Publikum wie dem Kammermusikzy-
         infach nur Klavier zu spielen    Das dazugehörige Paper über die kör-       klus der Staatsoper 2012. Im Pausen-
         ist Klaus-Felix Laczika zu we-   perlichen Auswirkungen von „Il flauto      film des heurigen Neujahrskonzerts
         nig. Viel lieber verbindet der   magico“ fand großen Anklang, unter         bewies Philitango dann, dass es von
         an der MedUni Wien tätige In-    anderem gab es Interviews mit Ö1 und       Mozart bis Wecker alles spielen kann.
tensiv- und Palliativmediziner Hobby      im deutschen Rundfunk. Weitere For-        Vor der ausgedehnten Japantournee
und Beruf, indem er sich mit dem Zu-      schungsprojekte in Kooperation mit         im Winter 2014 hört man das Ensemb-
sammenspiel von Musik und Medizin         den Philharmonikern sind geplant.          le in Wien, zum Beispiel bei Konzerten
beschäftigt. Wie sich Mozarts Kompo-                                                 in der Klimt-Villa im Oktober.
sitionen auf den Herzschlag bzw. die      Auf großer Bühne spielen
Atmung gesunder Menschen auswir-          Neben Mozart ist auch Konstan-            Auf leise Töne hören
ken, hat Laczika gemeinsam mit ei-        tin ­Wecker längst zum Fixpunkt           Genauso leidenschaftlich wie er musi­
nem Teil der Wiener Philharmoniker        in ­Laczikas Leben geworden. Mit          ziert, forscht Laczika über die Aus-
bei den von ihm gegründeten Bruck-        ­Wecker durfte der 53-Jährige sogar       wirkungen von Musik auf gesunde
nertagen in St. Florian 2008 getestet:     ein Konzert spielen. 2009 lernte er      und kranke Menschen. „Ich glaube,
„Im Rahmen eines Konzerts haben            sein Jugendidol kennen, und Wecker       dass wir vieles gar nicht wissen, ob-
wir untersucht, wie sich bei Mozarts       war der Meinung: „Deine Forschung        wohl seit Jahrhunderten zum Thema
Kompositionen der Herzschlag verän-        gehört unterstützt, ich schenk’ dir      Musik und Medizin publiziert wird“,
dert“, erzählt Laczika. MusikerInnen       meine Zeit.“ Kurz wurde geübt – und      sagt Laczika. „Beschreiben kann man
und ZuhörerInnen wurden in einer          schon saßen sie gemeinsam auf der         aber vieles. Das gleichzeitig Schwie-
Art „musikalischem Mikroskop“ an          Bühne. Neben dem unvergesslichen          rige und Faszinierende an Musik ist,
EKG-Geräte angeschlossen – und tat-       Erlebnis konnte sich Laczika am Ende      dass kein Stück für zwei Menschen
                                                                                                                              Foto: Terry Linke

sächlich: „Bei musikalisch instabilen,    des Abends auch über die Einnahmen        gleicher­maßen geeignet ist. Musik ist
unvorhersehbaren         Kompositions-    freuen, die direkt der Palliativstation   nicht das, was es ist, sondern das, was
strukturen wurde ihre Atmung unru-        an der MedUni Wien bzw. Laczikas          es bedeutet. Sie ist wahrscheinlich das
higer, in stabilen Momenten ruhiger.“     Forschung zugute kamen.                   Individuellste, das es gibt.“ •

16 MedUnique 3/2013
Menschen

Gutes Auge
für die Sterne
                                                       Roman Schmidt,
                                                       Mitarbeiter der Uniklinik
                                                                                                    Den Standort hat Schmidt
                                                                                                mit Bedacht gewählt: „Im
                                                                                                                                    Laufen gegen
                                                       für Augenheilkunde und                   ­Naturpark ist die Dunkelheit       Krebs
                                                                                                 des Nachthimmels aufgrund
                                                       Optometrie, finanziert                    nichtexistierender künstlicher
                                                                                                                                    Zum siebenten Mal findet heuer der
                                                                                                                                    Krebs­forschungslauf der Initiative
                                                       Österreichs größte                        Fremdlichtbelastung gewähr-
                                                                                                 leistet. Die ausgewiesenen
                                                                                                                                    Krebs­forschung statt. Jede/r kann
                                                       öffentlich zugängliche                    Schutzflächen dürfen nicht
                                                                                                                                    am 5. Oktober beim 850 Meter
                                                                                                                                    langen Rundlauf am Universitäts-
                                                       Privatsternwarte.                         verbaut werden und die Luft
                                                                                                 ist sehr sauber.“ In der Stern-
                                                                                                                                    campus Altes AKH (Hof 2) mitlaufen.
                                                                                                                                    Start ist um zehn Uhr, bis 14 Uhr ist
                                                                                                 warte selbst wird Interessier-     eine Teilnahme mit einer Spende von
                                                                                                 ten die Astronomie durch-          nur 15 Euro jederzeit möglich. Beim
                                                                                                 aus in praktischen Bezügen         Anmeldestand erhält man am Ver-
                                                                                                 zum Alltagsleben vermittelt,       anstaltungstag eine Laufkarte, auf
                                                                                                 nämlich u. a. in Verbindung        der die Runden eingetragen werden.
                                                                                                 mit dem Kalenderwesen, der         Pro Runde eines Teams spenden
                                                                                                 Zeitmessung, der Navigation        Sponsoren fünf Euro an die Initia-
                                                                                                 bei den Seefahrtbetreibenden       tive ­Krebsforschung. Zeitmessung

                                                               N
                                                                                                 und der Nilüberflutung im          gibt es keine. Alle TeilnehmerInnen
                                                                         icht der Blick in       ­alten Ägypten.                    erhalten eine Urkunde, egal, ob sie
                                                                         den Nachthimmel            Öffentlich zugänglich soll      laufen, gehen oder walken. Kosten-
                                                                         war es, der Roman        die Sternwarte vorerst an Wo-     lose Verpflegung sorgt für längeren
                                                                                                                                    Atem. NichtläuferInnen und Firmen
                                                                         Schmidt für die Ma-      chenenden sein; Beobachtun-
                                                                                                                                    können auch als Sponsoren unter-
                                                               terie begeisterte. Ein kleines     gen sollen ab Herbst stattfin-
                                                                                                                                    stützen.
                                                               Buch über Astronomie aus           den. Unterstützt wird Schmidt     www.initiative-krebsforschung.at/
                                                               der Bibliothek seiner Tante        von ortsansässigen Grün-          krebsforschungslauf •
                                                               fesselte den damals Sieben-        dungsmitgliedern des Ver-
                                                               jährigen. Und die Begeiste-        eins. Für Schmidt, der sich auf
                                                               rung für Sonnensysteme, Pla-       die Wissensvermittlung und
                                                               neten und Galaxien hat bei         die Weitergabe seiner Begeis-
                                                               dem Mitarbeiter der Uniklinik      terung für die Himmelskun-
                                                               für Augenheilkunde und Op-         de freut, war es nie Thema,
                                                               tometrie an der MedUni Wien        die Astronomie zum Beruf zu
Fotos: JJ.J.Brown/fotolia.com, MedUniWien/Alek Kawka

                                                               bis heute angehalten. Als Ge-      machen: „Was Leidenschaft
                                                               neralinvestor hat Schmidt nun      ist, sollte man zur Freude ma-
                                                               im Alleingang im steiermärki-      chen“, so der Hobbyastronom.
                                                               schen Naturpark Zirbitzkogel-      naturparksternwarte.npt@
                                                               Grebenzen Österreichs größte       gmail.com
                                                               öffentlich zugängliche Privat-     Tel. der Sternwarte:
                                                               sternwarte finanziert.             +43/664/141 99 27 •

                                                                                                                                      Olympiateilnehmerin Beate Schrott,
                                                                                                                                      Stadträtin für Gesundheit und Soziales
                                                                                                                                      Sonja Wehsely, Rektor der MedUni Wien
                                                                                                                                      Wolfgang Schütz, Vizerektorin für Klini-
                                                                                                                                      sche Angelegenheiten Christiane Druml
                                                                                                                                      und Michael Micksche von der Initiative
                                                                                                                                      Krebsforschung (v.l.n.r.)

                                                                                                                                                        MedUnique 3/2013 17
Service

Der Konflikt
Viele Menschen gehen ihm aus
dem Weg – dabei bringt uns
jeder Konflikt weiter. Ab Herbst
bildet die MedUni Wien wieder
KonfliktberaterInnen aus.

                                                         K
                                                                     aum jemand sucht Streit. Dennoch
                                                                     lässt er sich im Alltag kaum vermei-
                                                                     den. Die gute Nachricht: Wer in und
                                                                     mit Konfliktsituationen richtig um-
                                                          geht, geht gestärkt wieder heraus. „Konflikt
                                                          bedeutet Chance“, sagt Katharina Mallich-Pötz,
                                                          Leiterin der Stabsstelle Personalentwicklung
                                                          der MedUni Wien.
                                                             Aus diesem Grund hat sie gemeinsam mit
                                                        ihrem Mitarbeiter Sebastian Baier das Pilot-
                                                       projekt „Zusammenarbeits- und Konfliktkultur“
                                                         ins ­Leben gerufen – eng abgestimmt mit ­Karin
                                                           ­Gutiérrez-Lobos, Vizerektorin für ­Lehre, Gender
                                                             und Diversity. Das war 2012. Beteiligt waren
                                                              neun sogenannte „Interne KonfliktberaterIn-
                                                                 nen“ (IKB) in sieben Organisationseinhei-
                                                                  ten mit fast 1.300 MitarbeiterInnen. Ein
                                                                   Jahr und eine Evaluation später ist klar:

                                                                  • Das Projekt erhöht die Chancen auf
                                                                 bessere Organisationskultur innerhalb
                                                              einer Abteilung,
                                                       • es wird von den MitarbeiterInnen sehr gut ange-
                                                       nommen und
                                                      • durch die sinnvolle Arbeit der IKB ist der Be-
                                                    kanntheitsgrad des Projekts signifikant gestiegen.

                                                  Nun beginnt die nächste Phase des Projekts: Ende
                                                  September starten die Workshops für die Konflikt-
                                                  beraterInnen der zweiten Generation. Ab März 2014
                                                  unterstützen sie ihre Kolleginnen und Kollegen bei
                                                  Konflikten jeglicher Art. Wer Rat sucht, kann sich an        Fotos: lassedesignen, olly, vertyr/fotolia.com, Jeff Mangione

                                                  jeden und jede IKB an der MedUni Wien wenden – ist
                                                  also nicht auf die eigene Abteilung beschränkt. Jede
                                                  Beraterin und jeder Berater verpflichten sich zur Ver-
                                                  traulichkeit.                                      ▶

                      BeraterInnen führen hin zu
                         individuellen Lösungen
                                                        Sebastian Baier,
                       Stabsstelle Personalentwicklung der MedUni Wien

18 MedUnique 3/2013
Service

                          als Chance

                               Gut führen
                               Kommunikation ist das Um und Auf:
                               Wer zuhört und auf MitarbeiterInnen
                               individuell eingeht, kann sie best-
                               möglich fördern. Katharina Mallich-
                               Pötz, Leiterin der Stabsstelle Per-
                               sonalentwicklung der MedUni Wien,
                               fasst die wichtigsten kommuni-
                               kativen Voraussetzungen für eine
                               Führungsposition zusammen:
                               • Klar und transparent kommuni-
                               zieren,
                               • klare Ziele vorgeben,
                               • vereinbarte Ziele kontrollieren,
                               • laufend kommunizieren – im Rah-
                               men von jährlichen MitarbeiterIn-
                               nengesprächen und regelmäßigen
                               Jours fixes.

                               Seit 2013 bietet die Stabsstelle Per-
                               sonalentwicklung neben diversen
                               Workshops für Führungskräfte das
                               sogenannte 360-Grad-Feedback
                               an. Dabei können Führungskräfte
Differenzen gehören            von MitarbeiterInnen, KollegInnen
zum Alltag wie die             und von Vorgesetzten per Online-
Hochspannung zur               Fragebogen Feedback einholen.
Physik. Entscheidend
                               In einem abschließenden Auswer-
ist, ob und wie man
Konflikte wirklich löst
                               tungsgespräch mit einem Coach
                               oder einer Coachin entsteht ein
                               umfassendes Bild aus Eigen- und
                               Fremdwahrnehmung. Daraus kön-
                               nen weiterführende Initiativen wie
                               etwa Teamklausuren entstehen.

                                                          MedUnique 3/2013 19
Service

                                          Niedrige Schwelle, neues Angebot
                                          „Bei unserem Projekt geht es darum, Spannun-
                                          gen und Unklarheiten zwischen MitarbeiterIn-
                                          nen einer Abteilung niederschwellig zu bear-
                                          beiten – und zwar bevor der Konflikt eskaliert“,
                                          sagt Katharina Mallich-Pötz. Meist reicht eine
                                          Stunde, um das Thema zu klären – und manch-
                                          mal geht es auch rascher: Im vergangenen Jahr
                                          hat sich gezeigt, dass viele MitarbeiterInnen
                                          Wert auf spontane, informelle Gespräche le-
                                          gen, zwischendurch, beim Kaffee oder in der
                                          Kantine. In den Workshops für die kommende
                                          Pilotphase wird das berücksichtigt: Die neuen
                                          IKB lernen, wie sich diese Mikroberatungen
                                          strukturiert und effizient führen lassen.
                                            Ob kurz oder lang: Die BeraterInnen sollen
                                          die Handlungsfähigkeit der und des Einzel-
                                          nen wieder herstellen, erklärt Sebastian Baier.
                                          „Daher stellen sie hauptsächlich Fragen, an-
                                          statt Lösungen zu liefern. So können die Kol-
                                          leginnen und Kollegen selbst erkennen, was
                                          sie möchten.“ Spielen andere als kommunika-
                                          tive Aspekte eine Rolle, verweist der oder die
                                          IKB an die richtigen AnsprechpartnerInnen
                                          im Haus: Betriebsrat beispielsweise, Arbeits-
                                          kreis für Gleichbehandlungsfragen, Personal-
                                          oder Rechtsabteilung. In Kooperation mit der
                                          Stabsstelle Personalentwicklung werden bei
                                          Bedarf auch externe BeraterInnen eingesetzt.

                                          Wertschätzend kommunizieren
 Workshops:                               „Unser strategisches Ziel ist, Konfliktmanage-

 Angebote der                             ment positiv zu assoziieren“, sagt Katharina
                                          Mallich-Pötz. „Wir wissen, dass die Zusam-
 Personal-                                menarbeit durch die Beraterinnen und Be-
 entwicklung                              rater verbessert wird – und das auch über
                                          die Grenzen der Abteilungen hinweg. Ganz

 M
                                          wichtig ist uns, dass wir eine wertschätzen-
            edizin und Forschung          de ­Gesprächskultur etablieren.“ Das scheint
            sind die eine Sache. Bei      zu gelingen, wie die Evaluierung des ersten
            der täglichen Arbeit          Jahres zeigt: Etwa 80 Prozent der Mitarbei-
            braucht es allerdings         terInnen der MedUni Wien halten die Umset-
 noch etwas anderes: Social Skills.       zung des Pilotprojekts Konfliktkultur für eine
 Daher legt die Stabsstelle Perso-        sinnvolle Sache; rund drei Viertel würden sich
 nalentwicklung genau hier einen          bei Bedarf einer Beraterin oder einem Berater
 Schwerpunkt. Das Angebot reicht          anvertrauen. •
 von Management und Führung
 über kommunikative Kompeten-
 zen, transkulturelle PatientInnen­
 betreuung bis hin zum Thema
                                       Wollen Spannungen
                                                                                             Fotos: bloomua, vertyr/fotolia.com, JP

 Generationenkonflikte. Für Mit-

                                       bearbeiten, bevor
 arbeiterInnen der MedUni Wien
 sind sämtliche Seminare kosten-
 los.
 Anmeldung unter                       Konflikt eskaliert
 https://campus.meduniwien.            Katharina Mallich-Pötz,
 ac.at – Personalentwicklung –         Leiterin der Stabsstelle
 PE-Seminare. •                        Personalenwicklung der MedUni Wien

20 MedUnique 3/2013
Service

                     Klinischer
                     Alltag – hautnah
                     Die Vorbereitungen
                     für die Umsetzung des
                     klinisch-praktischen
                     Jahres im Curriculum
                     an der MedUni Wien
                     laufen nach Plan.

                     M
                                 it    dem     Wintersemes-
                                 ter 2014/15 wird an der
                                 ­MedUni Wien das klinisch-
                                  praktische Jahr eingeführt.
                     Es umfasst für das Studium der Hu-
                     manmedizin im sechsten und letzten
                     Studienjahr insgesamt 48 Wochen,
                     wobei jeweils 16 Wochen in Lehrkran-                                    Curriculumdirektorin Anita Rieder mit ihren Stellvertretern
                     kenhäusern in den Bereichen Innere                            Gerhard-Johann Zlabinger, Werner Horn und Franz Kainberger (v.l.n.r.)
                     Medizin, Chirurgie sowie in frei wähl-
                     baren Fächern zu absolvieren sind.         renden aufweist, nach Plan läuft. Die      dium immer mehr an Bedeutung ge-
                        „Damit ermöglichen wir den Studie-      besondere Herausforderung: Um zu           winnt. Mit dem weiteren Ausbau der
                     renden, die Aufgaben und Tätigkeiten,      gewährleisten, dass alle Studierenden      Praxisanteile im Studium durch die
                     die sie später in ihrem Arztberuf aus-     trotz Einführung des klinisch-prakti-      Einführung des klinisch-praktischen
                     üben werden, noch intensiver als bis-      schen Jahres (KPJ) rechtzeitig fertig      Jahres erwartet sich die Curriculum-
                     her zu erfahren. Sie sind 48 Wochen        werden bzw. bei Eintritt in das KPJ        direktion eine zusätzliche Stärkung
                     voll in den Spitalsbetrieb eingebun-       auf dem gleichen Ausbildungsstand          der Qualitätsstandards im Medizin-
                     den, erhalten auch die Möglichkeit,        sind, müssen heuer zwei Jahrgänge          studium an der MedUni Wien. „Un-
                     Nacht- bzw. Wochenenddienste un-           gleichzeitig die Praktika des bisheri-     sere Studierenden erlangen dadurch
                     ter Supervision zu absolvieren, und        gen sechsten bzw. des neuen fünften        noch mehr Kompetenzen in klini-
                     ­lernen so den klinischen Alltag bis ins   Studienjahrs absolvieren. Für dieses       scher Handlungsfähigkeit, sie werden
                      kleinste Detail kennen“, unterstreicht    Übergangsjahr hat die MedUni Wien          dadurch noch besser auf den Arztbe-
                      Gerhard Zlabinger, Leiter des Instituts   in ganz Österreich mit 36 Kranken-         ruf vorbereitet“, so Franz Kainberger.
                      für Immunologie und Mitglied der          anstalten Vereinbarungen über die          Ein weiterer Effekt: Das KPJ findet
                      Curriculumdirektion Humanmedizin,         Bereitstellung von Praxisplätzen ge-       auch in Spitälern in ganz Österreich
                      die Bedeutung des erweiterten Praxis­     troffen und die Möglichkeiten, Prakti-     statt, und dadurch kann, so Anita
                      anteils im Studium.                       ka im Ausland absolvieren zu können,       Rieder, „auch eine gute Verteilung
                        Die     Curriculumdirektion,      be-   noch deutlich verbessert. „Durch die       und flächendeckende Aufteilung der
                     stehend aus Anita Rieder, Werner           ausgezeichnete Kooperation zwi-            Studierenden auf die Krankenhäuser“
                     Horn, Franz Kainberger und Gerhard         schen Lehrenden, den Lehrkranken-          ermöglicht werden. „Die Kranken-
                     Zlabinger, hat die Weichen dafür           häusern und Studierenden haben alle        häuser in den Bundesländern treten
Fotos: MedUni Wien

                     gestellt, dass die Umsetzung des           ihre Ausbildungsplätze erhalten“, sagt     auch aktiv an uns heran. Sie sehen im
                     klinisch-praktischen Jahres an der         Werner Horn.                               klinisch-praktischen Jahr ein hervor-
                     MedUni Wien, die europaweit die              Internationale Beispiele zeigen,         ragendes Jobpotenzial für die künfti-
                     höchsten Jahrgangszahlen an Studie-        dass die praktische Ausbildung im Stu-     gen Ärztinnen und Ärzte.“ •

                                                                                                                                    MedUnique 3/2013 21
Service

Bilanz ziehen
                                           Kleine ForscherInnen,
Beim Life-Science-Evaluierungstag
am 23. September 2013 wird der
aktuelle Stand der Forschungs­
ergebnisse von Projekten, die vom
WWTF 2007 und 2011 gefördert
wurden, präsentiert. Als interna-
                                           großer Wissensdrang

                                           M
tionale ExpertInnen kommentie-
ren Nobelpreisträger Harald zur                        an kann nie früh genug damit beginnen, sich mit Gesundheit
Hausen vom Deutschen Krebsfor-                         auseinanderzusetzen“, betont Alois Stöger. „Die KinderuniMe-
schungszentrum, Karen Chapman                          dizin ist dafür besonders gut geeignet. Auf Augenhöhe mit den
von der University of Edinburgh                        Kindern komplexe Themen zu besprechen, ist eine große, aber
und Regina Hofmann-­Lehmann von
                                           wichtige Herausforderung“, so der Bundesminister bei seiner Vorlesung am
der Universität Zürich. Auch die
                                           ersten Tag der KinderuniMedizin. 150 Kinder lauschten seinem „Einmaleins
MedUni Wien ist mit vielen Projek-
ten vertreten, u. a. durch S
                           ­ abine
                                           für ein gesundes Leben“. Es war Teil des Eröffnungsprogrammes der Kin-
Zöchbauer-Müller und ­Jürgen               deruniMedizin, bei der von 15. bis 19. Juli rund 2.000 junge ForscherInnen
Sandkühler. •                              ihren Wissensdurst stillen konnten. Wissbegierige StudentInnen von sieben
                                           bis zwölf Jahren besuchten insgesamt 76 Veranstaltungen aus verschiede-
                                           nen Forschungsgebieten wie klinischer Medizin,
                                           Zahnmedizin oder Gesundheitswissenschaften
Festsaal                                   und Prävention. Für das erfolgreiche Programm
Während der Umbauarbeiten                  zeichnete MedUni-Vizerektorin Karin Gutiérrez-
der Bernhard Gottlieb Universi-            Lobos verantwortlich. Sie freute sich über das
tätszahnklinik entstand auch der           große Interesse der Kinder am Programm und
Van-­Swieten-Saal im historischen          die Begeisterung für medizinische Themen. •
Gebäudeteil. In dem modern
ausgestatteten, multifunktionalen
Raum finden 250 Personen Platz.
Der neue Festsaal der MedUni
Wien wird für Vorträge, Diskussi-
onen und Empfänge genützt, wie
z. B. für den Gesundheitstalk in
Kooperation mit dem „Kurier“ am
18. 9. •

                                                                                                    Die Begeisterung war den
                                                                                                    StudentInnen von morgen
                                                                                                    anzusehen: Bei der Vorle-
                                                                                                    sung mit Alois Stöger (li.)
                                                                                                    und beim Üben (oben)

                                                                                                                                  Fotos: Mathias Stockinger, Christian Houdek/MedUni Wien

                                                                                                         ?
 Wussten Sie …
 … dass die MedUni Wien auch auf Facebook und Twitter präsent ist?
 Mit 2.300 Likes auf Facebook und fast 400 Followern auf Twitter ist die MedUni Wien auch in Sachen
 Social Media aktiv. Interessierte erfahren so schnell und einfach aktuellste Informationen zu Veran-
 staltungen an der MedUni, internationalen Kooperationen und dem Neuesten aus dem Unishop.

22 MedUnique 3/2013
Service

Die Qual der Wahl
Am 29. 9. wird gewählt. Wir haben alle Parlamentsparteien gefragt,
welche Ziele sie für den Bereich Wissenschaft und Forschung haben.

Wir wollen mehr Arbeitsplätze im For-     Durch die Hochschulmilliarde sind         Wir fordern ein Forschungsgesetz
schungsbereich schaffen. Notwendig        990 Millionen Euro für Universitäten      und die Ratifizierung der Bioethik-
ist, die Betreuungsverhältnisse an den    und Fachhochschulen bis 2017 gesi-        Konvention des Europarates, um im
Universitäten sowie die Ausstattung       chert. In den nächsten Jahren sollen      medizinischen Bereich Rechtssicher-
mit Lehr- und Forschungsinfrastruktur     vor allem die flächendeckende Ein-        heit für ForscherInnen zu garantieren.
zu verbessern. Die SPÖ stellt zudem       führung der Studienplatzfinanzierung      Zur Förderung des wissenschaftlichen
über die Forschungsförderungsgesell-      sowie die Finanzierung des tertiären      Nachwuchses fordern wir eine einzi-
schaft FFG jährlich rund 400 Millionen    Sektors und der Forschung forciert        ge HochschullehrerInnen-Kurie, um
Euro zu Zwecken der angewandten           werden.                                   das überholte hierarchische System
Forschung zur Verfügung.                                                            zugunsten einer stärkeren teamorien-
                                                                                    tierten Universität rückzubauen.

Wir stehen für freien Hochschulzugang     Wir streben die Einführung einer Stu-     Durch      „Public-Private-Partnership-
und die Einheit von Wissenschaft und      dienplatzfinanzierung für Universi-       Modelle“ wollen wir steuerliche Anrei-
Forschung. Die Umsetzung eines For-       täten an sowie die Erreichung einer       ze für in- und ausländische Unterneh-
schungskonzepts sowie Budgethoheit        Forschungsquote von vier Prozent des      men fördern und somit die Forschung
für Universitäten und Forschungsein-      BIP bis 2020. Ziele sind die Festlegung   und Entwicklung in unserem Land
richtungen sind unser Ziel. Zudem wol-    klarer Kompetenzen sowie die Koor-        stärken. Wir stehen für eine Anhebung
len wir die Einheit von Forschung und     dinierung und Bereinigung der Förde-      der Forschungsquote auf 3,5 Prozent
Lehre und deren Freiheit sicherstellen.   rungsinstrumente.                         bis zum Jahr 2020.

   Termine
  13.–27. Sep. 2013 Ausstellung „Wiederbelebt“. Wiener Rathaus, Friedrich-Schmidt-Platz 1,
                    1010 Wien. Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Info: www.valda.at

  18. Sep. 2013       MedUni Wien-Gesundheitstalk in Kooperation mit dem „Kurier“. Thema: Brustkrebs.
                      Festsaal der MedUni Wien, Bernhard Gottlieb Zahnklinik, Van Swieten-Gasse 1A, 1090 Wien,
                      18 bis 20 Uhr, Eintritt frei.

  20. Sep. 2013       Festakt „20 Jahre Institut für Recht und Ethik in der Medizin“. Alte Kapelle
                      (Seminarraum des Instituts für Ethik und Recht), Spitalgasse 2–4, Hof 2.8, 16 bis 18 Uhr.

  5. Okt. 2013        Krebsforschungslauf am Universitätscampus Altes AKH, Spitalgasse 2–4, 1090 Wien,
                      Anmeldung & Start/Ziel in Hof 2, 10 bis 14 Uhr, Info: www.meduniwien.ac.at/krebsforschungslauf

Weitere Termine auf www.termine-meduniwien.at

                                                                                                          MedUnique 3/2013 23
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