Meister-Runde - auf ein Wort! - tour 's -Titel: So schön ist Berlin am Wasser - tour's das Fachmagazin für ...
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23. Jahrgang • 3 / 2018 • Schutzgebühr 4,50 Euro Regional Treptow-Köpenick t o u r ‘ s -T i t e l: Meister-Runde – auf ein Wort! So schön ist Berlin am Wasser. www.ruebezahl-berlin.de
Editorial Jubiläen, Herausforderungen, Chancen Liebe Leserinnen und Leser, vor 150 Jahren wäre Ihnen bei einem Spaziergang durch das Wald- und Seen- gebiet unseres heutigen Bezirkes viel- leicht auch Theodor Fontane begegnet. Schließlich war der Heimatdichter, des- sen 200. Geburtstag wir im Jahr 2019 mit vielen Veranstaltungen feiern, bei seinen Wanderungen durch die Mark Branden- burg auch in unserer Region unterwegs. In dieser Magazinausgabe laden wir Sie ein, mit uns Fontanes Spuren bei einer Wanderung vom Ufer des Müggelsees zum Gipfelkreuz auf der höchsten natür- lichen Erhebung Berlins zu folgen. Na- türlich begleitet vom Berggeist Rübezahl und dem Schuster Friedrich Wilhelm Voigt alias Hauptmann von Köpenick. In einer Zeit, in der auch in unserem Das Team des tour‘s-Magazins wird auch Bezirk die Digitalisierung mit iPhone weiterhin sehr aktiv die Mannschaft des In der Tat. 2019 ist ein Jahr vieler großer und Tablets immer mehr das Tagesge- Tourismusvereins Treptow-Köpenick in und kleiner Jubiläen und Geburtstage. schäft bestimmt, lohnt auch eine Rück- ihren Bemühungen unterstützen, die So wird die Volkshochschule, eine der besinnung auf manche lieb gewonnene Marke „dein Treptow-Köpenick“ durch ältesten in Berlin, 100 Jahre alt. Das FEZ Tradition. Der Köpenicker Sommer mit neue touristische Produkte für die Be- im Herzen des Volksparks Wuhlheide dem Hauptmann von Köpenick und sucher aus nah und fern noch erlebbarer bietet nunmehr seit 40 Jahren interessan- seiner Garde an der Spitze des Festum- zu machen. Bei Ausflügen in die digitale te Freizeitangebote für Groß und Klein. zuges ist eine gute Gelegenheit für eine Welt ebenso wie bei einer Fahrradtour Seit 25 Jahren begeistert der Kinder- und kulturelle Zeitreise von der Vergangen- oder einem Törn an Bord einer Yacht Jugendcircus Cabuwazi sein Publikum. heit in die Moderne. oder eines Fahrgastschiffes. Beispiele Seit 10 Jahren wird die Geschichte von finden Sie in dieser Ausgabe. Elektropolis im Industriesalon Ober- Das Jahr 2019 bietet viele Chancen und schöneweide hautnah erlebbar. Mit uns Herausforderungen. So für verkehrliche Viel Spaß beim Lesen und eine gute Zeit! sind Sie unterwegs mit der Tram 68 auf Infrastrukturlösungen mit der schnellen einer der schönsten Straßenbahnlinie Beseitigung der Nadelöhre an der Elsen- Ihr Uwe Creutzmann (Chefredakteur). Berlins. In den Werkhallen und For- und Allendebrücke. Auch die Schaffung schungsstätten der FES sind Sie unmit- neuer Fahrradwege ist ein Gebot der Zeit telbar in der Medaillenschmiede des wie insgesamt neue Lösungen für ein deutschen Spitzensports. besseres Miteinander in den Kiezen. IMPRESSUM CHEFREDAKTION Uwe Creutzmann (Chefredakteur / viSdP) REDAKTION Köpenicker Straße 325 tour‘s Treptow-Köpenick REDAKTION Haus 11 12555 Berlin Das Magazin • 23. Jahrgang • 3 / 2018 Monika Strukow-Hamel Tel.: (0 30) 53 01 56 58 (Texte / Fotos) VERLAG & AGENTUR LUTHARDT UG Hans-Jürgen Kolbe E-Mail: info@tours-magazin.com IST MEDIENPARTNER DES TOURISMUS- Dr. Klaus Müller, Dieter Herrmann Internet: www.tours-magazin.com VEREINS BERLIN TREPTOW-KÖPENICK (Wassersport / Wasserwelten) HERAUSGEBER UND DES BUNDESLIGA-SEGELTEAMS Siegfried Engelke Verlag & Agentur Luthardt UG DES YACHTCLUBS BERLIN-GRÜNAU. GESTALTUNG: Frank Lietz Jörg Luthardt (Geschäftsführer) Köpenicker Straße 325 © Verlag & Agentur Luthardt UG ANZEIGEN / MARKETING Haus 11 Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Ge- Jörg Luthardt nehmigung durch Verlag & Agentur Luthardt UG. 12555 Berlin Die Inhalte der Anzeigen und PR-Berichte ent- REDAKTIONSBEIRAT Tel.: (0 30) 53 01 56 58 sprechen nicht immer der Meinung der Redaktion. Volker Wünsche Fax: (0 30) 53 01 56 68 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 3
Inhaltsverzeichnis In dieser Ausgabe TOUR‘S-TITEL Warum Handwerk auch weiterhin einen „Goldenen Boden“ hat 6 – 11 LEUTE IM BEZIRK FES – Hightechschmiede für den deutschen Spitzensport 12 – 13 Nach 24 Jahren an der Spitze in den Ruhestand 14 – 15 Ulrike Lucas, Revierförsterin von Berlin-Grünau 16 – 18 Ein neues Regionalmanagement in Berlin Südost 20 – 21 REPORT Vom Müggelsee zum Gipfelkreuz 22 – 27 Erleben und Genießen zwischen Eisarena, Schneekanone und Bistro 28 Wirds wieder Winter? 29 Die neue Buchungswelt im Berlin-Tourismus 30 – 31 Unterwegs mit der Tram 68 32 – 33 Ausflugstips am Schienenstrang 34 – 47 Spreehöfe 2019 – weiter Kurs auf Qualität und Bestandspflege 48 – 49 KIEZECHO Vom Sommerbad bis zur Alten Försterei 50 – 57 Miniaturwelt auf der Brücke und Basteln im Klecks-Kinderland 58 – 59 Ein Haus purer Lebensqualität und -freude 60 – 62 Statt Bier und Buletten: Bücher, Bücher, Bücher 63 Vorsorge und Erbrecht 64 – 65 4 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Inhaltsverzeichnis GESCHICHTE UND LEGENDEN Meine neue Bühne im Hauptmann-Klub 103,5 66 – 67 Spielplan im Hauptmann-Klub 2019 68 – 69 UMLAND Erkner – Kleinstadt zwischen Mark und Metropole 70 – 71 Engagiert für eine lebenswerte Stadt 72 – 73 Beelitz – Spargelstadt mit Köpfchen 74 – 75 Kleine Stadt, große Pläne 76 – 77 Die Springbach-Mühle: Topp-Adresse mit Wohlfühlprogramm 78 – 79 BOOT & SERVICE Ein Besuch der Boot und Fun 2018 und viele neue Ideen 80 – 81 DIE LETZTE SEITE Grenzenloses Spiel auf allen Kontinenten 82 Werden Sie Mitglied in der MIT Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Treptow-Köpenick Sie sind herzlich willkommen zu Gesprächen unter Gleichgesinnten. Kontakte und Informationen aus erster Hand bieten Ihnen und Ihren Unternehmen viele Vorteile. Unser Wirken ist geprägt von den Grundsät- Mittelstandsvereinigung TREPTOW-KÖPENICK zen der sozialen Marktwirtschaft. MIT Treptow-Köpenick - Die Plattform für Kommunikation, Präsentation, Aktionen und Events! Ihr Ansprechpartner für die Mitgliedschaft: MIT-Treptow-Köpenick, c/o Dr. Martin Sattelkau, Schmöckwitzer Damm 18, 12527 Berlin, Tel: 0177/303 45 66, Mail: kontakt@msattelkau.de tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 5
TOUR‘S-TITEL TOUR‘S-TITEL Zünftige Stammtischrunde in gemütlicher Atmosphäre Fotos: Jörg Luthardt Warum Handwerk auch weiterhin einen „Goldenen Boden“ hat Auftakt zu einer tour‘s-Stammtischrunde zu wichtigen Themen aus Wirtschaft, Kultur und Bildung, Tourismus und Freizeit Hat in unserer, immer mehr von High- Die eindeutige Antwort der Meister- Neue Technologien, neue Materialien tech mit wachsenden Zahl von Unter- runde auf die eingangs von tour‘s ge- stellen neue Herausforderungen an un- nehmen der IT-Branche, von Smart Phone stellte Frage lautet: „Ja, auch in unse- ser Können im täglichen Arbeitsprozess. und Tablet geprägten Zeit das altbewährte rer heutigen Zeit hat das Handwerk Wo wir z.B. früher selbst Dächer auf- Handwerk noch einen „Goldenen Boden“? weiterhin Goldenen Boden. Aber nur gemessen haben, lassen wir heute eine Diese Frage stellte das tour‘s-Magazin dann, wenn ...“ Drohne steigen. Die Maße werden dann zum Auftakt einer Stammtischrunde in auf Tablets übertragen. Unser Dach- den Räumen der „Dresdner Feinbäckerei“ Thomas Wunderlich: „... neben unse- deckerhandwerk hat eine gute Zukunft, auf der Friedrichshagener Bölsche- rem eigenen Bemühen auch die Politik je besser es gelingt, noch mehr Fach- straße Handwerksmeistern aus ver- Zeichen setzt, um das Handwerk zu kräfte für unseren Beruf zu begeistern.“ schiedenen Branchen. fördern und auch für den Nachwuchs attraktiver zu machen. Besonders die Es diskutierten diese Thematik gemein- Handwerkskammer ist hier für meine sam mit dem Gastgeber, Bäckermeister Begriffe stärker gefordert. Stärkerer Rainer Schwadtke, Thomas Wunderlich, Lobbyismus fürs Handwerk ist notwen- Dachdeckermeister des gleichnamigen dig. Ein Zeichen für die Zukunft wäre Innungsbetriebes sowie Schornsteinfe- u.a., die Meisterausbildung kostenfrei germeister Kai Hiller, des Weiteren Ralph zu stellen. Wie in anderen Bereichen Korbus, Meister der Elektrotechnik und unseres Alltags gibt es auch bei uns im Geschäftsführer der Siebler Elektro GmbH, Handwerk Veränderungen. Denen gilt sowie Malermeister Detlef Pohlan. es Rechnung zu tragen. 6 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
TOUR‘S-TITEL Rainer Schwadtke: „Das möchte ich Die jungen Leute wollen lieber studie- Wir benötigen ein zeitgemäßes Gesetz dick unterstreichen. Aus den Erfahrun- ren, als ein Handwerk zu erlernen. Das zur Förderung des Handwerks und nicht gen unseres Betriebes mit einer über hat seinen Grund auch darin, dass die nur für die Global Players. Fakt ist, der 113jährigen Tradition sage ich: Hand- Schüler frühzeitig aufs Abitur bzw. auf Mittelstand schafft nicht nur Ausbil- werk hat in der Bäckereibranche einen ein Studium eingestellt werden. Meine dungs-, sondern sichert Arbeitsplätze. goldenen Boden, wenn es mir als Chef Prämisse lautet: Mehr Härte und Realität Bei uns kann jeder von der Lehre bis und Meister gelingt, den Nachwuchs für bei der Benotung und der Leistungsein- zur Rente sein Arbeitsleben sorgenfrei diesen Beruf zu gewinnen. Der Stellen- schätzung. Statt einer 1,5 könnte auch gestalten.“ markt zeigt, dass die Situation sehr an- eine 2,5 hilfreich u.a. für die Entschei- gespannt ist. dung sein, ein Handwerk zu erlernen. DIE AKTEURE DES HANDWERKER STAMMTISCHES Ralph Korbus Thomas Wunderlich, Meister der Elektrotechnik, Dachdeckermeister, Geschäftsführer Geschäftsführer Siebler Elektro GmbH Meisterbetrieb Wunderlich Dachbau Kai Hiller Detlef Pohlan Rainer Schwadtke Schornsteinfegermeister, Malermeister, Geschäftsführer des Bäckermeister, Geschäftsführer der Gebäudeenergieberater und Thermograf eigenen Meisterbetriebes Dresdner Feinbäckerei tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 7
TOUR‘S-TITEL Nicht zufrieden ist Rainer Schwadtke Das schont Gesundheit und Umwelt. Ralph Korbus: „Was die Zukunft des jedoch mit der Situation für den Lie- Auch wir sind gefordert, im Arbeitspro- Handwerks betrifft, schließe ich mich ferverkehr vor seiner Bäckerei nach der zess neben Pünktlichkeit, Können und meinen Vorrednern an. Die Nachfrage Straßensanierung. Seit Bestehen der Zuverlässigkeit mit den neuen Techno- zeigt, dass die Dienstleistungen unserer Bäckerei war ein kurzer Halt für das Ent- logien Schritt zu halten.“ Handwerksbranche zunehmend gefragt bzw. Beladen der Fahrzeuge möglich. sind. Wir haben schon Wartezeiten von Nach dem Bau einer modernen Halte- Kai Hiller: „Wie die anderen in der Run- rund drei Wochen, um alle Aufträge zu stelle müssen die LKW nun 500 bis 600 de stimme ich der Feststellung zu, dass erfüllen. Wie überall suchen wir Perso- Meter entfernt halten und die Ladung, in unserer Schornsteinfegerbranche das nal, das den Ansprüchen unserer Arbeit wie Mehl und anderes, mit Paletten und Handwerk goldenen Boden hat. Gerade gerecht wird. viel Kraftaufwand zum Laden bringen. bei den Heizungs- und Energiesyste- Auch ein individueller Halt zum schnel- men sind die Veränderungen spürbar. Schwerpunkt unserer Aufträge sind len Einkauf von Brot und Brötchen ist Brennwertheiztechnik, Wärmepumpen Elektroinstallationen in den Haushalten. nun nicht mehr möglich. Anstatt mit u.a.m. stellen neben dem traditionellen Im Fokus steht dabei die Netzwerktech- Handwerk- und Gewerbetreibenden zu Kehren von Schornsteinen und Reinigen nik. Anlagen, die das Fernsehen und Te- sprechen, wurden mit dem Fahrradweg von Kaminöfen höhere Anforderungen lefonieren steuern. Um die neuen Tech- und anderen Maßnahmen von den Be- an das Wissen und Können der Schorn- nologien zu beherrschen, besucht unser hörden Tatsachen geschaffen, die das steinfeger. Team von sieben Mitarbeitern gezielt Unternehmertum ausbremsen. spezielle Lehrgänge. Ich selbst führe das Da heißt es, mit der neuen Technik Unternehmen, das 1928 vom Großvater Detlef Pohlan: „Dass in unserer Branche Schritt zu halten, um im Geschäft zu gegründet wurde, inzwischen in dritter das Handwerk goldenen Boden hat, trifft bleiben. Ich schätze, dass es insgesamt Generation und heiße neue Mitarbeiter den berühmten Nagel auf den Kopf. Auch in zehn Jahren in Deutschland noch herzlich willkommen.“ unser Problem ist der fehlende Nach- 6.000 Schornsteinfeger-Betriebe gibt. wuchs. Wir bekommen keine Lehrlinge. Diese haben aber gut zu tun. Wir tragen Seit 1996 führe ich meinen Malerbetrieb. für die Zukunft Sorge, indem im über- Viel hat sich seitdem verändert. Statt Lacke betrieblichen Verbund bei uns in Berlin auf Kunstharzbasis arbeiten wir heute mit pro Lehrjahr zwölf Lehrlinge ausgebildet modernen Lacken auf Wasserbasis. werden.“ Klare Forderungen an Politik, Innungen und Handwerkskammer 8 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
TOUR‘S-TITEL Anzeigen Steildächer • Flachdächer • Bauklempnerarbeiten • Spezielle Leistungen Wunderlich Dachbau • Meisterbetrieb mit Dachdeckungsgeschäft Thomas Wunderlich • Mühlenweg 7 • 12589 Berlin Tel.: (0 30) 6 48 94 77 • www.dachbau-wunderlich.de • Fax: (0 30) 64 84 90 56 • info@dachbau-wunderlich.de KONDITOR- & BÄCKERMEISTER R A I N E R S C H WA D T K E T R ÄGER DER GOLDENEN BRE Z EL UND DER F R A NZ-VON-MENDEL S SOHN-MEDAILL E B E S T E B Ä C K E R E I D E U T S C H L A N D S 2 0 13 ELEKTRO GmbH e t e n z e s Gsueteit, ndes ndp a l l K oKum scha f t n r eeinngesu ünescrhatiro2019! Uns e re r e n f ü it b e s teGn e W n Jah m d e r fo l greiches un Ralph Korbus Meister der Elektrotechnik Telefon: (030) 645 41 23 Geschäftsführer Fax: (030) 641 08 59 E-Mail: info@siebler-elektro.de Werlseestraße 17 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 12587 Berlin-Friedrichshagen www.siebler-elektro.de 9
TOUR‘S-TITEL Als ein wichtiges Fazit dieser Handwer- Nicht nur an einem Ort wie bisher, son- Auch über die Arbeit der Handwerks- ker-Stammtischrunde ist festzuhalten: dern direkt in den Betrieben sollten kammern und Innungen, die sich er- Handwerk hat nur dann eine gute Zu- die Azubis die neuen Technologien an- gänzen und nicht behindern sollten. kunft und den sprichwörtlichen „Golde- wenden und beherrschen lernen, wie er Auch die Frage der Entlohnung für gute nen Boden“, wenn genügend top-ausge- sagt. Dafür sollten die Fördermittel be- Handwerksarbeit ist wichtig. Sie muss bildeter Nachwuchs zur Verfügung steht, rufsbezogen in den 200 Berliner Betrie- den Erfordernissen der Zeit angepasst bzw. möglichst viele Ausbildungsplätze ben dieser Branche eingesetzt werden. werden. in den Betrieben gut besetzt sind. Sehr kritisch sieht Rainer Schwadtke z.B. die Übrigens ist auch nach einem Studium Alles in allem: Es muss Spaß machen, in Arbeit der Handelskammer. Wenn der ein Berufseinstieg in einen Handwerks- einem Handwerksbetrieb tätig zu sein. Nachwuchs fehlt, gibt es keine Arbeit betrieb, wo Schöpfertum, Kreativität für die Ausschüsse für Gesellen- und und Eigenverantwortung zum Tages- Die Stammtischrunde Meisterprüfung. Verbesserungswürdig werk gehören, ein wichtiger Schritt auf begleitete Uwe Creutzmann. ist auch die Zusammenarbeit von In- der Karriereleiter. nungen und Handelskammer. Thomas Wunderlich und Kai Hiller sind sich Ralph Korbus, der für die CDU im darin einig, dass die Ausbildung zeit- Wirtschaftsausschuss der BVV Treptow- gemäß und praxisnah erfolgen müsste. Köpenick sitzt, betonte, die Thematik Der Schornsteinfegermeister forderte Handwerk und Nachwuchs werde von ein neues Herangehen an die überbe- der Politik und den Verbänden, wie der triebliche Ausbildung. MIT, nachdrücklich diskutiert. Gemeinsamer Wunsch: Mehr Nachwuchs für die Ausbildung 10 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
TOUR‘S-TITEL KAI HILLER UNTER DEM PATRONAT VON SANKT FLORIAN Johannisthaler Chaussee 262 12351 Berlin Tel.: (0 30) 76 20 36 78 Fax: (0 30) 76 20 36 79 Mobil: (01 72) 3 83 03 04 E-Mail: kai.hiller@vodafone.de Werkstatt: Waldstr. 186 12527 Berlin-Schmöckwitz Elektrisch unterwegs Kai Hiller, Schornsteinfegermeister, Gebäudeenergieberater (HWK) und Thermograf (ITC Level 2) in einer Person, kümmert sich, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Frank Kuke, Schorn- steinfeger, um gute Luft in einer sauberen Umwelt. Zum Leistungsangebot seiner Firma zählen: –> Kehren und Überprüfen von Schornsteinen und Abgasleitungen –> Befahren selbiger mit einer schwenkbaren Kamera –> Emmissionsschutzmessung und CO-Überprüfung mit zugelassenen, geprüften Messgeräten –> Staubmessungen an Holz- und Kohlefeuerstätten –> Luftdichtigkeitsmessungen von Gebäuden Zertifiziert nach ISO 9001 –> Thermografie von Gebäuden, PV-Anlagen, Schornsteinen, und 14001. Wir unterstützen den alles was mit Thermografie möglich ist –> Ausstellungen von Energieausweisen Feuerwehrnotdienst der Innung –> Beratung in feuerungstechnischen Fragen rund um die Berlin. Heizung, Kaminöfen und Feststoffkessel –> Beratung und Verkauf von Rauchwarnmeldern, ökologischen Fachkraft gemäß Kaminofenanzündern und CO-Warnern DIN 14676 sowie –> Mitglied im Bundesverband für angewandte Thermografie ein Facherrichter –> Alle klassischen Arbeiten eines Schornsteinfegers des entsprechenden (u.a. kehren, auskratzen und ausbrennen von Schornsteinen) Hekatron-Produktes. –> Reinigung von Kamin- und Kachelöfen –> Dichtigkeitsmessungen an Abgasleitungen www.schorni-hiller.de –> Überprüfung von Abgasanlagen mittels Quadrocopter, Drohne tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 11
Leute im Bezirk Leute im Bezirk FES-Mitarbeiter und der Lange Bob – ein Team Fotos: FES / Archiv FES – Hightech-schmiede für den deutschen Spitzensport Oberschöneweider Tabbertstraße: Toppadresse für Innovation, Wissenschaft und Produktion 24. Februar 2018: Vorletzter Wettkampf- Oberschöneweide, Tabbertstraße: Ortsteil Wesentliche Grundlage für die aero- bzw. tag bei den olympischen Winterspielen und Straße nicht gerade Adresse von Vor- hydrodynamisch widerstandsarmen Geräte in Pyeongchang in Südkorea. Deutsch- nehmheit und dennoch gehen von hier bildet die im eigenen Haus entwickelte Mess- lands Vierer-Bobs mit den Steuerleuten die Impulse aus, die in der Welt des Sports technik. Sie ist zum einen auf das Sport- Francesco Friedrich und Nico Walther mit allergrößter Hochachtung registriert gerät selbst ausgerichtet, zum anderen auf gewinnen Gold und Silber. Zuvor hatte werden. Seit mehr als 50 Jahren wird hier die Möglichkeit der individuellen Daten- Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis für den Hochleistungssport geforscht und erfassung für jeden einzelnen Sportler un- schon die Zweier-Konkurrenz gewon- gearbeitet. Der Stellenwert des Sportes im ter wettkampfnahen Bedingungen. nen, ebenso wie auch schon das deutsche Osten Deutschlands zeitigte schon früh eine Damen-Duo Mariama Jamanka / Lisa hohe wissenschaftliche Durchdringung aller Hervorgegangen ist das heutige „Institut Maria Buckwitz. Beide sind Berlinerin- sportlichen Abläufe. Die komplexe wissen- FES“ aus der ehemaligen „Forschungs- nen! Gold-, Silber- und Bronzemedaillen schaftliche Betrachtungsweise des Systems und Entwicklungsstelle für Sportgeräte“, gab es auch für die Rodlerinnen und Sportler – Gerät wurde erstmalig 1961 gegründet am 1. März 1963 und schon Rodler, die Skeleton-Piloten, Skispringer eingeführt und bis heute in Sportarten, bei immer mit Hauptsitz in der Oberschöne- und Nordisch Kombinierer. denen das Gerät einen leistungsbestim- weider Tabbertstraße. Zunächst auf die menden Faktor darstellt, konsequent ange- Wassersportarten Kanu, Rudern, Segeln Vor Jahren schon stellte der ZDF-Mode- wandt. Gemäß dieser Philosophie werden ausgerichtet, folgte 1968 Rodeln. 1970 rator Wolf-Dieter Poschmann die Frage aus wissenschaftlich-technischer, physiolo- begann die Entwicklung der Sparte Meß- in die Bildschirme: „Warum sind die deut- gischer und psychologischer Sicht optimal technik. 1980 kam als weitere Sportart schen Wintersportler in den Disziplinen, angepasste Gerätesysteme entwickelt. der Radsport hinzu. in denen sie auf ihren Sportgeräten sitzen oder liegen können, der internationalen Immer wieder wurde der Weltsport seit- Das Ziel war hier der zunehmende Einsatz Konkurrenz immer wieder so überlegen?“ dem mit Neuentwicklungen konfrontiert, von faserverstärkten Kunststoffen. 1984 Und er gab auch gleich die Antwort: „Wir die an der erwähnten Adresse von Inge- wurde weltweit das erste selbsttragende haben in Deutschland mit dem Institut nieuren und Technikern, zum Teil selbst Scheibenlaufrad zum Einsatz gebracht, FES eine Institution, die seit Jahrzehn- ehemalige Spitzensportler, ertüftelt und 1987 kam der erste carbonfaserverstärkte ten dafür sorgt, dass die Liege- und Sitz- realisiert wurden. Ein Kernpunkt ist dabei Fahrradrahmen hinzu. Weltweites Auf- athleten, also die Bob- und Schlittensport- der hohe Anpassungsgrad und die Spezi- sehen erregte diese bahnbrechende Ent- ler, aber auch die Skeletonis, auf die beste alisiertheit, bezogen auf die Individualität wicklung durch die Goldmedaille der Technik und das beste Material zurück- von Sportlern, Wettkampfrevieren oder DDR im 100 km-Mannschaftsfahren bei greifen können!“ klimatischen Verhältnissen. den Olympischen Spielen in Seoul/ Korea. 12 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Leute im Bezirk Seit der Fusion von NOK und DSB zum DOSB im Jahr 2006 lautet die offizielle Bezeichnung „Trägerverein IAT / FES e.V. des Deutschen Olympischen Sport- bundes“. Zur Bilanz des FES gehört die Mitwirkung an der Erringung von rund fünfhundert Weltmeistertiteln und 160 Goldmedaillen durch deutsche Sportler bei Olympischen Spielen. Zu den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea gelang es dem „Institut FES“ gerätetechnische Neuentwicklungen mit 1987: Das erste selbsttragende Bahn-Kunststoffrad der Welt aus der „FES“ Weltspitzeniveau in den Bereichen Bob, Rennrodeln, Skeleton, Skisprung und Nordische Kombination dem deutschen Zu dieser Zeit arbeiteten 180 Mitarbeiter Aber so ohne weiteres gab man sich in Hochleistungssport zur Verfügung zu in fünf Betriebsstätten in Forschung, Schöneweide nicht geschlagen. Unter stellen. 31 Medaillen hat Deutschland Entwicklung und Herstellung der Sport- den Direktoren Kurt Debus und später auf der Habenseite bei diesen Spielen. geräte. Heute zählt das Institut 85 Mit- Harald Schaale setzte man den Quere- Um bei der Poschmannschen Formu- arbeiter. Trotz dieser in der Welt einma- len Forschergeist und Ingenieurwissen, lierung der „Sitz- und Liegegeräte“ der ligen Einrichtung war ihre Integration in Leistungen und Entwicklungen entge- deutschen Wintersportler zu bleiben, 20 den deutschen Leistungssport nach der gen, die sich durchsetzten. Schließlich Medaillen wurden auf diesen Geräten Wende nicht problemlos. entstand 1992 der Trägerverein des nun- mit Hilfe von FES-Bausteinen errungen. mehrigen „Institutes FES“ unter feder- Der Deutsche Sportbund, seine Fach- führender Mitwirkung des Deutschen Wer die Wettkämpfe als Fernsehzu- verbände, das NOK waren hochinteres- Sportbundes, des NOK für Deutschland, schauer verfolgt hat, wird bei genauem siert, das Wissen und Können der „FES“ des Bundesinnenministeriums, sowie Hinsehen auch immer wieder fein zise- zu nutzen, zumal gegen diesen Sektor der der Spitzensportverbände des DSB. liert die Initialen FES an den Skeletons, Sportwissenschaften gegenstandsbedingt Schlitten oder den in Sponsorfarben ge- keinerlei Manipulationsvorwürfe oder Im Januar 1997 wurden die beiden Träger- spritzten Bobs der Friedrich und Walther Verdachtsmomente, wie etwa in der vereine von „FES“ und dem „Institut für entdeckt haben. Deren Medaillen doku- Sportmedizin, laut wurden. Widerstände angewandte Trainingswissenschaft“ (IAT) mentieren so auch die Leistungsfähigkeit regten sich vielmehr aus der Richtung in Leipzig zu einem einheitlichen Träger- der Köpenicker Hightechniker für die der Unternehmen, die bis dato für die verein verschmolzen. Damit konnten die Öffentlichkeit. Geräteherstellung der bundesdeutschen Synergieeffekte beider Einrichtungen noch Spitzenathleten zuständig waren. stärker zur Wirkung gebracht werden. Text: Dr. Klaus Müller Kanu-Trockenmessanlage zur Erfasssung der Kraft- und Kraftaufwandswerte Kanu-Messkajak im Becken tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 13
Leute im Bezirk Im tour‘s-Porträt: Harald Schaale, Direktor des Institutes FES Nach 24 Jahren an der Spitze in den Ruhestand André Lange und Kevin Kuske in der Steilwand Im Beitrag in dieser Magazinausgabe „FES – Hightech-Schmiede für den deut- schen Spitzensport“ ist der Name Harald Schaale bereits erwähnt. Es gibt einen besonderen Anlass, diese Persönlichkeit noch einmal ins Blickfeld zu rücken. Nach 24 Jahren an der Spitze dieser, in der Welt einzigartigen Institution, geht der 66-Jäh- rige in den wohlverdienten Ruhestand. Wie sein Vorgänger Kurt Debus hat er maßgebliche Verdienste an der ständigen Ausprofilierung des Institutes, getragen von dem Auftrag des deutschen Hoch- leistungssportes und der von seinem Vor- FES-Direktor Harald Schaale (li.) und tour‘s-Magazin-Autor Dr. Klaus Müller gänger zugrunde gelegten und von ihm Fotos: FES / Archiv aufgenommenen und weitergetragenen Philosophie über das Zusammenwirken von Sportler und Sportgerät, aber auch Mit Steuermann Helmar Nauck wurde er 1984 wurde er Projektleiter Radsport. In unter den sich verändernden und weiter- 1977 Vize-Europameister in der 470er-Jol- diese Zeit fällt bis 1988 die weltweit erste entwickelnden technischen, technologi- le. Es war die erste internationale Medaille Entwicklung von Bahn- und Straßen- schen und auch gesellschaftspolitischen in dieser Bootsklasse für die DDR, der viele rädern in selbsttragender Carbonbau- Rahmenbedingungen. Sein Werdegang weitere folgen sollten, alle auf Booten von weise. In der Nachwendezeit wird er zu- im „FES“ ist ein für diese Institution eher der „FES“. Zeitgleich absolvierte Schaale nächst 1991 Direktor für Forschung und typischer! Wie so viele Mitarbeiter war 1971 – 1981 ein Wirtschaftsinformatikstu- Entwicklung im FES, um dann 1994, Harald Schaale Leistungssportler. Von dium. Über ein Traineeprogramm erfolgte, nachdem Direktor Kurt Debus in den 1970 – 1980 gehörte er als Segler dem nach Beendigung der Leistungssportkarriere Ruhestand wechselte, dessen Nachfolge damaligen SC Berlin-Grünau an. 1981, der Berufseinstieg in die „FES“. anzutreten. 14 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Leute im Bezirk Der Personalbestand konnte von seinem Tiefststand von noch fünfzig Mitarbei- tern auf aktuell wieder 85 Mitarbeiter aufgestockt werden. Sowohl im Bereich Engineering als auch Technik verfügt das FES über einen gut ausgebildeten Kader an jungen Mitarbeitern. Zu die- sem Komplex gehöre auch, dass es ge- lungen ist, und zwar langfristig, seine Nachfolge betriebsintern zu lösen, ein Unterpfand für die Kontinuität, auch auf Olympische Spiele Seoul (1988): Das DDR-Team im Vierer-Mannschaftsfahren diesem Gebiet. Wenn Harald Schaale sich demnächst Seit dieser Zeit zeichnete Schaale ver- der Medaillen, für die weitere Arbeit von seinen Mitarbeitern verabschiedet, antwortlich für die Entwicklung von nach der Ära Schaale von Gewicht sein dann kann er es auch ruhigen Gewissens geräte- und messtechnischen Proto- dürften, meint: Zuallererst war das die tun. Er weiß, dass es auch künftig so sein typen und Unikaten für deutsche Na- Sicherung der Existenz und der Mög- wird, dass hinter Medaillen deutscher tionalmannschaften in den Sportarten lichkeit der Fortführung der erfolg- Athleten bei den Welthöhepunkten des Kanu, Rudern, Radsport, Segeln, Tri- reichen Arbeit der „FES“. Dazu gehörte Sportes Arbeitsergebnisse des FES stehen athlon, Schwimmen, Leichtathletik, vor allem der Kampf um die Löschung werden. Das garantieren seine Nachfol- Rodeln, Bob, Skeleton, Eisschnelllauf, des kw-Vermerks (künftig wegfallend) ger und Mitarbeiter, aber auch das, was seinen Anteil dann immer noch aus- macht – mit ihnen ein Vierteljahrhun- dert gut organisiertes, gut strukturiertes, leistungsstarkes und zukunftsorientiertes Teamwork praktiziert zu haben, dem Institut FES ein Alleinstellungsmerkmal gegeben zu haben. Text: Dr. Klaus Müller Blick in die FES-Werkstatt: Ruder-Vierer (im Vordergrund) und K-Vier Kanu Zweier-Bob-Hinterboot Ski-Nordisch, Snowboard und den durch das Bundesinnenministerium am paralympischen Behindertensport. 160 Anfang der neunziger Jahre, die das Wei- Goldmedaillen bei Olympia und um die terbestehen der FES vom Grundsatz her fünfhundert WM-Titel – eine beispiel- sicherte. 1995 wurde der Vermerk ge- lose Bilanz für das „Institut FES“, aber löscht! Zum Zweiten ist es gelungen, im auch für den Mann an seiner Spitze. Rahmen der Olympiazyklen der Som- mer- und Wintersportarten die Arbeit in Harald Schaale, nach den drei Ergebnis- allen Betriebsebenen mit einem Höchst- sen seiner Arbeit gefragt, die aus seiner maß an Systematik und Kontinuität zu Sicht für das Institut, neben der Zahl organisieren. tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 15
Leute im Bezirk Ulrike Lucas, Revierförsterin von Berlin-Grünau Die Revierförsterin mit ihren vierbeinigen Helfern Feger und Moritz Fotos: Monika Strukow-Hamel Dominiert wird der Grünauer Forst zurzeit noch von etwa 80 Prozent Kie- Ihr Revier fernbestand, dazu kommen 10 Prozent Zu Gast bei … Ulrike Lucas empfängt die Besucherin an Eichen, außerdem Birken, Ahorn, in ihrem alten, romantischen Forsthaus wenige Buchen und Lärchen. Doch die Ulrike Lucas gegenüber den Regattatribünen am Lan- Revierförsterin plant den Waldumbau. gen See. Zuerst erklärt sie an einer Karte Auf ausgelichtetem früherem Kiefern- ihr Revier, das sie seit August 2013 leitet. bestand wird mit Laubbäumen aufge- Berlin ist die Hauptstadt der Wälder. Fast Zu ihrem Forstrevier gehören die Flä- forstet. Mehr Buchen und Eichen sollen ein Fünftel der Stadt ist bewaldet, und chen zwischen Teltowkanal, Langem See es werden, die Traubenkirsche muss mit fast 30.000 Hektar verfügt Berlin bis Richtershorn, über das Adlergestell weiter zurückgedrängt werden. über so viel Wald wie kaum eine andere hinweg Richtung S-Bahnhof Eichwalde Metropole Europas. Der Bezirk Treptow- hinüber bis hoch nach Bohnsdorf. In- Unter den verheerenden Auswirkungen Köpenick im Südosten gilt nicht ohne nerstädtisch als Exklave außerdem die des Sturms „Xavier“ hatte der Grünauer Grund als wald- und wasserreichste Königsheide. Wald weniger als andere Berliner Revie- Region der Hauptstadt. Mit fast 7.000 re zu leiden. „Von der Hitze und Dürre Hektar befinden sich hier 40 Prozent „Insgesamt sind es etwa 650 Hektar, also des diesjährigen Jahres spüre ich noch aller Berliner Waldflächen. Neun Re- ein recht kleines und übersichtliches Re- keine aktuellen Auswirkungen, aber das vierförster betreuen Treptow-Köpenicks vier, aber trotzdem sehr arbeitsaufwen- kann zeitverzögert passieren und ich Wälder, zwei davon sind weiblich. Eine dig, weil man hier mit sehr vielen Sorgen muss damit rechnen, dass die Eichen davon ist Ulrike Lucas, vielen noch bes- und Problemen der Bürger konfrontiert zunehmend unter dem Trockenstress ser unter ihrem Mädchennamen Kreplin wird. Ich habe auch viele Baustellen leiden werden und absterben könnten“, bekannt. Bei ihr in Grünau konnte tour‘s im Wald, ob Wasserbetriebe, GASAG, bilanziert sie die zurückliegende Zeit. zu Gast sein. Vattenfall, Tiefbau- oder Grünflächen- „Und, toi-toi-toi – im Grünauer Revier amt. Als Naturschutzgebiet befindet sich gab es keinen Waldbrand. Allerdings in meinem Revier die Krumme Lake muss ich sagen, dass die Berliner sehr zwischen Grünau und Karolinenhof unvernünftig sind und man immer wie- mit vielen geschützten Pflanzenbestän- der Reste von Feuerstellen im Wald fin- den und reich an Lurchen, Echsen und det und sogar bei höchster Waldbrand- Schlangen“, erläutert sie. stufe dort noch geraucht wird.“ 16 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Leute im Bezirk Um in einem Landesforstbetrieb zu arbeiten, war eine Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst zu absolvieren, also ein zusätzliches Jahr mit vielen Prüfungen und weiterer Praxiserfah- rung beim Staatsbetrieb Sachsenforst. „Und dann hatte ich großes Glück, denn erstmals seit langer Zeit schrieben die Berliner Forsten wieder eine Stelle extern aus. Auf die habe ich mit wohl 80 bis 100 Anderen beworben und wurde Ulrike Lucas erläutert ihr Revier schließlich tatsächlich angenommen“, so die Revierförsterin. Ihr Weg in den Beruf Ulrike Lucas wurde 1982 in Köpenick geboren und ist in Wendenschloss auf- gewachsen. Vor der Übernahme der Lei- tung einer Revierförsterei in ihrer Hei- matregion durchlief sie eine gründliche Fachausbildung. Dem Abitur und einem freiwilligen ökologischen Jahr schloss sich zuerst ein Praktikum in der Revier- försterei Rahnsdorf an und danach die zweijährige Ausbildung zur Forstwirtin. „Das machte mir Lust auf mehr. Der Be- ruf eines Försters ist vielseitig, abwechs- lungsreich und befriedigend, denn man sieht die Ergebnisse seiner Arbeit. Und man ist viel in der freien Natur unter- wegs. Danach habe ich mich also zum Studium an der Fachhochschule Ebers- walde entschlossen, die Tradition in der Mit Praktikant Kurt und Kater „Kater“ forstlichen Ausbildung hat“, erzählt sie. Zum Umgang mit Wald, Wild und Von 2007 bis 2011 absolvierte Ulrike Menschen Lucas dort ihren Bachelorstudiengang der Forstwirtschaft mit einem Prakti- Nicht nur der Umgang mit Wald und Wild kumssemester in der Forstverwaltung gehört zum Aufgabenspektrum der Mitt- von Baden-Württemberg, wodurch sich dreißigerin. Menschen gehören ebenso der Wunsch verfestigte, selbst einmal dazu. So ist die Försterin in Projekte von ein Forstrevier zu leiten. Denn das Auf- „Schule im Wald“ für Stadtkindern z.B. aus gabenspektrum sei sehr breit gefächert: Neukölln aktiv einbezogen. „Ich habe zwei Man habe natürlich Verwaltungsaufga- Kieze, wo jede Klasse einmal im Monat mit ben, sei viel im Wald beschäftigt, befasse den Waldpädagogen in den Wald geht und sich mit Aufgaben im Naturschutz und sich mit unterschiedlichen Themen befasst. der Öffentlichkeitsarbeit. Ab Ende Oktober bis in den Dezember werde ich wieder insgesamt fünf Gruppen betreuen. Eine der Gruppenaufgaben ist Vor dem Forsthaus aus preußischer Zeit z.B. das gemeinsame Ausgraben von den unerwünschten Traubenkirschen. tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 17
Leute im Bezirk Abschließend geht es dann auf meinen Förstereihof, wo die Kinder unsere bei- den Rückepferde Feger und Moritz ken- nenlernen und der Tag bei Spielen und einem schönen Lagerfeuer und Stockbrot ausklingt.“ Jeweils der Dienstagnachmit- tag von 14 – 18 Uhr ist Sprechtag in der Försterei, wo die Bürger mit ihren An- liegen vorsprechen können. Im Herbst und Winter ist das Hauptanliegen, sich mit kleineren oder größeren Mengen von Brennholz für den heimischen Ka- min einzudecken. Oder es gibt Fragen zu Fuchs oder Waschbär im Garten zu klären, Meldungen von Funden toter Die Pferdestärken für schonende Waldarbeit im Köpenicker Forst Wildtieren zu bearbeiten. Nach diesem ausführlichen Gespräch bleibt noch Zeit für einen Rundgang über das Förstereigelände. Im weinumrankten Forsthaus aus alten preußischen Zeiten wohnt Ulrike Lucas entsprechend einer alten Berliner Tradition, wo die Resi- denzpflicht des Försters noch erwünscht ist. Ein Luxus, den sich nicht mehr alle Forstverwaltungen gönnen und den sie sehr zu schätzen weiß. Ihr Büro befin- Die Feigen am Forsthaus sind reif und lecker det sich im Souterrain. Gegenüber liegt ein Funktionsgebäude für die Forstar- beiter. Dann gibt es den Pferdestall, wo Oder man bietet gesammelte Eicheln Bei einem Rückblick auf jetzt gut fünf schon Futtervorräte eingelagert sind. Die zur Wildfütterung an. In der Revier- Jahre als Revierförsterin – was ist das beiden Rückepferde haben heute einen försterei Grünau arbeitet Ulrike Lucas Schönste, was das Schwierigste? „Das freien Tag, stehen in der Herbstsonne gemeinsam mit fünf Forstwirten, zwei Schönste ist eigentlich der Dank der draußen auf ihrem Paddock und rupfen davon Frauen. Sie könnte noch mehr ge- Menschen, denen ich helfen konnte, und zupfen einträchtig und genüsslich brauchen und wird gerade etwas durch z.B. einen Wandertag im Wald zu orga- an einem dicken Bündel Heu. einen Schülerpraktikanten vom Emmy- nisieren. Zweimal jährlich veranstalten Noether-Gymnasium unterstützt. Zwei wir auf unserem Forsthof ein großes Weiter geht es zu einer kleinen Imkerei, ganz wichtige vierbeinige Mitarbeiter Fest, wo wir mit den Ortsvereinen von die die Försterin betreibt. Vorbei an sind die Rückepferde Moritz und Feger. Grünau zusammen eine öffentliche Ver- einem großen Backofen, der wohlige anstaltung durchführen mit Essen und Wärme ausstrahlt, führt der Weg durch „2015 kamen die beiden schon fertig Trinken und viel Musik und Kinderspie- den großen Garten mit „Insektenhotel“, ausgebildeten Schwarzwälder Kaltblüter len, wofür die Bürgerinnen und Bürger Streuobstwiese und gemütlichen Sitz- aus Süddeutschland zu uns auf den dankbar sind und viel Spaß haben. ecken im Freien. Abschließend noch Hof. Es waren die beiden einzigen, die eine letzte Frage nach dem Hobby. Dafür deutschlandweit überhaupt zum Ver- Das Schwierigste ist es aber auch, allen bleibe wenig Zeit, wie Ulrike Lucas meint kauf standen, und für mich war diese Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu und nennt Imkern und Gartenarbeit. Aktion eine ziemliche Herausforderung, werden. Denn nicht alle Probleme kann Und die Jagd: „In meinem Forst wird denn darauf bereitet die Ausbildung man lösen, weil man nicht zuständig ist gejagt. Ich habe den Jagdschein – das ist nicht vor und ich kannte mich mit Pfer- oder mir die Hände gebunden sind.“ neben der Fahrerlaubnis für Förster ob- den nicht aus. Aber, der Mensch wächst Und sie schließt an dieses Resümee noch ligatorisch – und gehe auch selbst auf mit seinen Aufgaben“, erinnert sie sich. einen dringenden Appell an: „Bitte, leinen die Jagd. Bejagt werden hauptsächlich Die Rückepferde werden im gesamten Sie beim Waldspaziergang Ihre Hunde Wildschweine und Rehe, auch Füchse Forstamt Köpenick vielseitig eingesetzt an, beachten Sie das Rauchverbot und und gelegentlich Waschbären, die inner- beim Rücken des Holzes nach dem werfen Sie bitte keinen Grünschnitt, städtisch ein ziemliches Problem sind.“ Holzeinschlag aus dem Wald, zu Pflege- Gartenabfall oder Sperrmüll in den maßnahmen oder vor dem Pflug zum Wald und füttern Sie nicht das Wild, Zu Gast bei der Revierförsterin von Grünau Umgraben für Neupflanzungen. egal ob Fuchs oder Wildschwein!“ war Monika Strukow-Hamel 18 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Leute imAnzeige Bezirk Orthopädietechnik Rehabilitationstechnik Orthopädie-Schuhtechnik Sanitätshaus Sport Barrierefreies Wohnen / Montagen Einfach.Besser.Laufen. Wirksamer Schutz vor Überlastung – Sportkompression und Sporteinlagen Vogelsdorf Hönow Strausberg Berlin-Biesdorf Försterweg 26 Am Grünzug 6a Prötzeler Chaussee 5 Elsterwerdaer Platz 1 15370 Vogelsdorf 15366 Hönow im MEDIZENT im Fachärztezentrum 15344 Strausberg 12683 Berlin Woltersdorf Berlin-Friedrichshagen Schleusenstraße 50 Bölschestraße 58 Rüdersdorf im Krankenhaus 12587 Berlin Seebad 82 –83 15569 Woltersdorf am Krankenhaus tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 15562 Rüdersdorf www.schadock-ots.de 19
Leute im Bezirk Ein neues Regionalmanagement in Berlin Südost Ein Gespräch mit dem Regionalmanager Gregor Keck zu Ansprüchen und Vorhaben Mit der Koordination der Entwicklung im Ortsteil Oberschöneweide war seit September 2011 vom Bezirksamt Trep- tow-Köpenick ein Regionalmanagement der WISTA Management GmbH be- auftragt. Das Projekt wurde um weitere drei Jahre bis August 2017 verlängert und dann nochmals mit erweitertem Aufgabenbereich bis 2020. Auftraggeber sind die Wirtschaftsförderung Treptow- Köpenick von Berlin und die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Ener- gie und Betriebe. Finanziert wird das Projekt im Rahmen des Wirtschafts- förderprogramms Gemeinschaftsaufga- be „Verbesserung der regionalen Wirt- schaftsstruktur“ (GRW) aus Mitteln des Bundes und Landes. Primäre Hand- lungsfelder sollen die kontinuierliche Entwicklung der Treptow-Köpenicker Gewerbestandorte sowie die Initiierung Der neue Regionalmanager Gregor Keck eines Ansiedlungsnetzwerkes sein. Darüber hinaus wird man im Bereich Sinnvoll ist es aber auch, die Flächen für So bei Plänen für die Flächen des Landes Gründerförderung aktiv sein und eben- Gewerbeansiedlungen vorzuhalten, um Berlin. „Natürlich sollten die Flächen so den Zukunftsort Schöneweide als z.B. zu verhindern, dass die Anwohner einer wirtschaftlichen Nutzung zuge- Standortmanagement weiter umfassend weite Strecken zur Arbeitsstätte pendeln führt werden, aber darüber haben wir betreuen. Im Sommer 2018 löste Gregor müssen. Wir erarbeiten entsprechend nicht zu entscheiden. Die HTW hat da Keck den bisherigen Leiter des Regio- Expertisen und geben Empfehlungen ja sehr konkrete Vorstellungen zu einem nalmanagements Thomas Niemeyer ab. für künftige Nutzungen ab, sind aber Komplettumzug mit der Präferenz für tour‘s konnte mit dem neuen Regional- nicht stadtplanerisch tätig.“ den Behrensbau als einer sehr sinnvol- manager Berlin Südost sprechen. len Lösung. Ebenso geht es um die Ent- Neben der kontinuierlichen Entwick- wicklung von Konzepten für die Grün- Der freut sich über die Verlängerung lung der Treptow-Köpenicker Gewer- derförderung, z.B. bei der Ausgründung und die Erweiterung des Aufgabenbe- bestandorte sowie die Initiierung eines aus der Universität heraus hier in reichs: „Wir sind künftig nicht mehr Ansiedlungsnetzwerkes will man im Be- Schöneweide. nur für Oberschöneweide zuständig, reich Gründerförderung aktiv sein, z.B. sondern werden die Entwicklung der durch die Konzeption von Technologie- Zum Beispiel eines Technologiezen- Gewerbestandorte in unserem ganzen zentren und weiterhin den Zukunftsort trums mit einem Querschnittsbereich südöstlichen Bezirk unterstützen, z.B. Schöneweide als Standortmanagement der digitalen Fertigungstechnologien um die Gewerbeflächen zu sichern und umfassend betreuen. Dabei arbeitet hier am Standort in Schöneweide, wo die Umwandlung von Flächen für die das Regionalmanagement Südost im man Räumlichkeiten findet für Test- Gewerbenutzung in Wohnbebauungs- Spannungsfeld von Unternehmen, ei- fertigungen. Hierfür gibt es bereits eine flächen zu verhindern. Dies ist an vie- ner Hochschule, Senats- und Bezirks- Machbarkeitsstudie. HTW, WISTA und len Orten schon geschehen, z.T. auch politikern und „spekulativ orientierten“ der Bezirk sind daran sehr interessiert.“ sinnvoll, da wir einen starken Zuzug zu Eigentümern, kann aber nur begleitend verzeichnen haben. tätig werden. 20 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
Leute im Bezirk Ebenso gebe es Ideen für die Schaffung Wenn der Flughafen Schönefeld einmal „Wenn ich es mit den 90er Jahren verglei- eines Zentrums für die Textilwirtschaft, eröffnet, haben wir hier eine vollständi- che, ist es ein Riesenunterschied. Zwar wo Design, Fertigung und moderne ge Achse von dort über Adlershof über gab es schon damals die Spreehöfe, aber es Technologieprozesse zusammengebracht Schöneweide bis zur Rummelsburger tut wohl zu sehen, dass hier jetzt wieder werden sollen, wie der Regionalmana- Bucht. Dafür müssen über längere Schwung drin ist. Es wurde geschafft, den ger erläutert. Ein längerfristiges Thema Zeiträume Gespräche geführt werden“, Standort zu erhalten mit Wohnen und ist der künftige Brückenschlag über die berichtet Gregor Keck. Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft, HTW mit modernster Technik Neu genutzte alte Technik im Krancafé ... ... und Architekturdenkmale in OSW Spree zwischen Nieder- und Oberschö- Der neue Regionalmanager zur eigenen wo die Menschen hier spüren, dass es neweide ganz in der Nähe von HTW- Person: „Ich bin ein echter, in Hessenwin- endlich wieder eine positive Entwicklung und Behrensbau-Gelände, wo es um kel aufgewachsener Köpenicker.“ Für Stu- gibt. Und städtebaulich betrachtet ist es Zuarbeiten für konzeptionelle Vorstel- dium und Beruf hatte er Berlin zunächst ein einmaliges intaktes Quartier. Ein Zu- lungen dieser Brückenplanung geht. verlassen. Neben Stationen in England, kunftsstandort der Wirtschaft und Wissen- „Wir müssen stetig kommunizieren, dass Frankreich und zuletzt Leipzig als Student schaft, ein sogenannter Zukunftsort, von ein solcher neuer Brückenschlag über die der Wirtschaftswissenschaften verbrach- denen es zehn in Berlin gibt. Spree für die Entwicklung des Standortes te er erste Berufsjahre im strategischen eine wichtige Funktion hat. Wir rech- Marketing der BASF SE in Ludwigshafen Es geht um die Kommerzialisierung von nen hier mit einem Potenzial von 10.000 (Rheinland-Pfalz) und in Istanbul. wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich Arbeitsplätzen in Technologie- und Kre- dann auch in der Schaffung von Arbeits- ativbranchen, mittelfristig wird es rund 2015 kehrte er nach Berlin zurück und plätzen niederschlägt. Hier haben wir die 15.000 Studenten geben. übernahm die Verantwortung für die Ver- Chance, tatsächlich auch Produktionsbe- marktung des CleanTech Business Parks triebe anzusiedeln im digital geprägten Für die Verkehrserschließung wäre die in Marzahn-Hellersdorf. Als Köpenicker Umfeld, wo auch Dienstleistungen dazu Brücke eine wichtige Ergänzung hier freut er sich, nach „Wanderjahren“ nun gehören. Und dies im produktiven Aus- am Spreeknie und die Anbindung an die auch beruflich in den Bezirk zurückkeh- tausch z.B. mit Adlershof. Und mit der Gesamtstadt, die zurzeit ja nicht gerade ren und an seiner weiteren wirtschaft- Spreenähe auch mit Möglichkeiten für ideal ist. Wir beschäftigen uns außer- lichen Entwicklung mitwirken zu dürfen. die Schaffung eines attraktiven Umfeldes. dem mit den Gewerbestandorten in Auch die Verteidigung seiner Doktorar- 2020 endet unser Auftrag als Regionalma- Treptow-Köpenick, der Schaffung eines beit im Bereich Wirtschaftspolitik will der nagement Südost. Der Anspruch für die Ansiedlungsnetzwerkes und konnten 37jährige demnächst in Angriff nehmen. Standortbetreuung geht aber über diese schon konkret Firmen helfen, sich hier Welchen Eindruck hat Gregor Keck von Förderperiode hinaus.“ anzusiedeln. seinem neuen, unmittelbaren Arbeits- umfeld Oberschöneweide? Text / Fotos: Monika Strukow-Hamel tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 21
Report REPORT Vom Müggelsee zum Gipfelkreuz Auf den Spuren von Theodor Fontane – eine Wanderung auf Berlins höchsten Berg Das Müggelseeufer bei „Rübezahl“ Das Gipfelkreuz auf Berlins höchstem Berg Auf die Frage, wo die höchste natürliche Nach Westen zieht die Spree den Müggelsee Erhebung der Hauptstadt liegt, gibt es wie einen breiten Spiegelkristall an ihrem nur eine Antwort: In den Köpenicker schmalen blauen Band auf, nach Osten Müggelbergen. Hier steht das Gipfel- buchtet sich die Dahme immer weiter und kreuz auf einer Höhe von 114,8 Meter breiter landeinwärts und schafft Inseln über Normalnull. Eine Wanderung und Halbinseln, so weit das Auge reicht. dorthin führt durch die „grüne Lunge“ Auf Quadratmeilen hin nur Wasser und des südöstlichen Berliner Stadtbezirks, Wald ... das verwirrende Flußnetz, das reich an Gewässern und Wäldern und sich durch die scheinbar durchzogen von vielen Wanderwegen. endlosen Forstreviere zieht.“ Auch Theodor Fontane, dessen 200. Geburtstag im Jahr 2019 in vielfältiger Weise gefeiert wird, war hier schon auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg unterwegs. Die Eindrücke seiner Tour durch die Müggelberge hielt der Heimatdichter in seinen „Wande- rungen durch die Mark Brandenburg“ Die letzten Meter zum Gipfel aus dem Jahr 1880 fest. „Diese machen den Eindruck eines Ge- Ein stock des Gebirges, ein langge- birgsmodells“, so notierte er. „Etwa als habe streckter Grat, Ausläufer, Schluchten, es die Natur in heiterer Laune versuchen Kulme, Kuppen, alles ist nach Art einer wollen, ob nicht auch eine Urgebirgsform Reliefkarte vor die Tore Berlins gelegt ... aus märkischem Sande herzustellen sei. Alles Die West- und Ostkuppe gestatten die en miniature, aber doch nichts vergessen. weiteste Aussicht in das Land hinein ... Zeichnung: Achim Purwin 22 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
REPORT Kochen mit und aus Leidenschaft, das ist das Kredo unserer Küchen- GENUSS chefs vom See. Ein Höchstmaß an Qualität, egal, ob für eine Person im Bistro, einen leckeren Imbiss im Biergarten oder für hunderte SPEZIALITÄTEN Personen bei einer exklusiven Großveranstaltung. GENIESSEN Frische Produkte aus der Region, kurze Lieferwege, verkürzte Garzeiten ... und immer alles auf den Punkt. RÜBEZAHL ist die einmalige Event-Location direkt am Wasser, einge- EVENT bettet in die idyllische Landschaft des Naturschutzgebietes. FESTE FEIERN Wir bieten Ihnen vollausgestattete Event-Räumlichkeiten und Open- Air-Flächen für Veranstaltungen von 30 bis zu 600 Personen. Hier können Sie Ihr Event, Ihre Tagung, das Firmenjubiläum, Ihre Hochzeit oder ein Familienfest in unserer faszinierenden Umgebung erleben. Entspannen Sie in einem unserer 22 Ferienhäuser mit eigenem ERHOLUNG luxuriösen Wellnessbereich. Ein idealer Ausgangspunkt zur Erkun- dung Berlins oder einfach zur Entspannung und Erholung. NATUR ERLEBEN Genießen Sie die frische Waldluft auf dem eigenen 450 m2 großen Naturgrundstück. Auf der Terrasse lässt es sich herrlich gemeinsam grillen, frühstücken oder einfach nur die Sonne genießen. So schön ist Berlin am Wasser Rübezahl Event GmbH Müggelheimer Damm 143, 12559 Berlin Tel: +49 (0) 30 65661688-0 Fax: +49 (0) 30 65661688-295 E-Mail: info@ruebezahl-berlin.de www.ruebezahl-berlin.de RÜBEZAHL IST DER EVENTPARTNER VON www.gardo.info tour‘s – Das Magazin 3 / 2018 23
REPORT Wir möchten seinen Spuren heute fol- gen. Für unseren „Gipfelsturm“ haben wir uns einen ganz besonderen ideel- len Wanderführer ausgesucht. An der Ausflugsgaststätte direkt am Ufer des Großen Müggelsees, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch wegen des Wir- tes mit dem großen Rauschebart ihren Namen trägt, sind wir mit „Rübezahl“, dem gutmütigen schlesischen Berggeist, verabredet. Er wird uns auf der ersten Etappe unserer Wanderung begleiten. Zuerst stärken wir uns mit einem Imbiss und genießen den schönen Blick über den Großen Müggelsee hinüber nach Das Eingangsportal zu den Müggelbergen Friedrichshagen. Auf dem Berghang zeichnet sich dann die Silhouette des Müggelturms ab. Hin- ter dem Stegende nach etwa 150 Metern rechterhand stehen wir nun vor einer langen Treppe. Über rund 100 Stufen erklimmen wir so den Kleinen Müggel- berg, auf dem in 88 Metern Höhe der Müggelturm steht. Zum Glück gibt es zum Verschnaufen auf der Treppe einige Absätze. Zum Müggelturm gelangt man aber auch mit dem Fahrrad oder PKW. Vom Parkplatz ist es nur ein kurzer Fußweg. Entlang des Bohlenstegs zwischen Teufelsmoor und -see Nun geht es los. Von hier über den Müggelseer Damm sind es nur wenige Schritte bis zum sogenannten Portal, durch das wir das Waldgebiet der Müg- gelberge betreten. Das bietet viele Er- lebnisse in der Natur. Vorbei an einem Waldspielplatz, den die Kleinen attrak- tiv finden, führt unser Weg zuerst zum Teufelssee, einem eiszeitlichen Toteissee, gesäumt von dichten Seerosenfeldern. Um den See herum führt ein natur- kundlicher Lehrpfad. Wer mag, kann den Weg zum Lehrkabinett einschlagen, Ausblick über den Müggelsee um mehr über Flora und Fauna von Teufelssee und Teufelsmoor und des Forstes zu erfahren. Ein 2015 erneuerter Bohlenweg führt zwischen Moor und See mit schwirren- den Libellen und quakenden Fröschen, wegen seiner schützenswerten Pflan- zen- und Tierwelt ausgewiesen als Flora- Fauna-Habitat-Gebiet. 24 tour‘s – Das Magazin 3 / 2018
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