Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...

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Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
AU SGA B E 44
                                                                                                Nummer 1/2020
                                                                                                Schutzgebühr: € 4,50

                                            Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga LOT e.V.

                                                                  Covid-19
                                                                  Sauerstoff- und
                                                                  Beatmungspatienten
                                                                  brauchen besonderen
                                                                  Schutz!
Illustration: rost9/AdobeStock

                                                                                    Nächste
                                                                                 LOT-Konferenz
                                 Seite 4:                  Seite 9:               als Webinar
                                 Aktuelles zur             Die Corona-Krise          Seite 23
                                 Covid-19-Epidemie         aus Sicht der
                                 in Deutschland            Ethik-Berater
Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
O2 - R E P O R T 1 / 2 0 2 0

                                                              Liebe LOT-Mitglieder, liebe Angehörige, verehrte Leser,

Inhalt                                                      in diesem Jahr ist fast alles anders, als wir es in den letzten Jahren
                                                            gewohnt waren: Corona-Pandemie, mit von der Politik aus meiner
                                                            Sicht zu Recht durchgeführten teilweise drastischen Einschränkun-
COVID-19-Epidemie
                                          gen in unserem beruflichen und sozialen Leben, Absage von Veranstaltungen, Kongres-
Zur aktuellen Covid-19-Epidemie           sen, Mitgliederversammlungen und so weiter und so fort. Auch die LOT e.V. bleibt da-
in Deutschland                       4   von nicht verschont: den Round Table im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums
Die Corona-Krise aus dem Blickwinkel      und auch unseren für September in Bad Reichenhall geplanten Patientenkongress
der Ethik-Berater Dr. Andreas Klein       mussten wir nicht nur wegen der Vorgaben der Versammlungsverbote, sondern auch
und Dr. Birgit Krause-Michel        9    mit Blick auf die Gesundheit unserer Mitglieder, die ja wegen der Lungenerkrankungen
                                          zu der Risiko-Gruppe für eine Corona-Erkrankung gehören,
Psychologische Hilfe für Ärzte und        schweren Herzens absagen. Gleiches gilt für die Mitglieder-
­Pflegekräfte                       10   versammlung. Aber eines bleibt auch in dieser Phase:
Medizinische, rechtliche und ethische     der O2-Report erscheint weiterhin zweimal jährlich.
­Antwort auf die ­Vorwürfe, Angehö-       Dieses Heft gibt Ihnen einen aktuellen Überblick über die
 rige nicht mehr betreuen zu dürfen 12   COVID-19-Pandemie. Aus meiner Sicht ein wichtiger Arti-
Hygienemaßnahmen                          kel, da wir alle von den Nachrichten- und sozialen Medien
bei Lungenerkrankungen & Covid 19 16     mit einer Flut an Informationen überschüttet werden, deren
                                          Wahrheitsgehalt sehr unterschiedlich ist. Wichtig für Sie als
Unsere Erfahrungen in der Corona-­
                                          Angehörige einer Risikogruppe ist, solange keine Impfung
Krise                             20
                                          verfügbar ist: Beachten der wichtigsten Hygiene Regeln:
Abwehrkräfte stärken!               22   ­Abstand halten, regelmäßiges Händewaschen, Tragen einer           Dr. med. Jens Geiseler
                                           Mund-Nasen-Maske, Vermeiden von großen Menschenan-
Webinar                                    sammlungen und Beachten der Hustenetikette. Mein herzlicher Dank gilt den Autoren
                                           Herrn Dr. Köhler und Frau Selle, die diese Themen aus verschiedenen Blickwinkeln
Die nächste LOT-Konferenz findet
                                           ­beleuchten, aber auch den vielen Autoren der anderen Artikel, z. B. über ethische und
als Webinar statt – alle Infos      23
                                            Betreuungsaspekte in Zeiten von COVID-19 – hierdurch entsteht ein umfassendes Bild
                                            über die verschiedenen, teilweise in der allgemeinen Diskussion auch zu kurz kommen-
Reisen                                      den, Aspekte, die diese Pandemie mit sich bringt. Für die Zukunft ist hoffentlich Rei-
Reisen mit Sauerstoff               24     sen wieder möglich – hier erfahren Sie in einer Zusammenfassung des Vortrags vom
                                            letztjährigen Patientenkongress viele praktische Empfehlungen für die Planung und
                                            Durchführung für Reisen mit Auto, Schiff und Flugzeug, mit Sauerstoff und/oder
Nachruf                                     ­Beatmung.
Nachruf für Margot Philippi               Ganz besonders möchte ich mich bei unserer Ehrenvorsitzenden Frau Ursula Kruett-
und Berthold Spitzer                24   Bockemühl bedanken, die spontan nach dem „Lock-down“ angeboten hat, täglich
                                          über das Forum der LOT e.V. mit den Mitgliedern der LOT e.V. und Angehörigen in
Sauerstoffpatienten berichten             Kontakt zu bleiben.
                                          Zudem hat der Vorstand beschlossen, Ihnen einen Ersatz für die abgesagten Veran­
Das fiktive Gespräch (VI)           30
                                          staltungen anzubieten: Webinare, d.h. Vorträge, die Sie wie die Live-Veranstaltungen
Hilfe, O2-Tank defekt!              31   aktuell mit Wissenswertem nicht nur zu COVID-19, sondern auch zu anderen wichti-
                                          gen Themen rund um Sauerstoff und Beatmung versorgen. Hierzu erhalten Sie einen
LOT intern                                Link, mit dem Sie über Smartphone, Tablet oder Computer von zu Hause aus an den
                                          Vor­trägen teilnehmen können. Zunächst haben wir für den 18.07.2020 und für den
„Ich pflege – auch mich!“           32
                                          19.09.2020 zwei Termine gebucht, um die Resonanz von Ihnen auf diese neue Form
Post von Jonas                      33   der Veranstaltungen zu testen. Das System wurde jedoch zunächst für die folgenden
                                          15 Monate auch mit der finanziellen Unterstützung der Kostenträger beschafft, sodass
Selbsthilfe-Organisation
„wir pflegen e.V.“                  34   bei einem regen Interesse von Ihrer Seite auch die Möglichkeit weiterer Nutzung z. B.
                                          im Rahmen von Treffen der Gruppen der LOT e.V. besteht. Insbesondere könnten
Kolumne: Abstand halten!            36   hiermit Mitglieder erreicht werden, die aufgrund Ihrer Erkrankung nicht mehr an den
Kooptierte Vorstandsmitglieder            Gruppen-Treffen teilnehmen können.
der LOT                             38   Wie der Patientenkongress musste durch den Vorstand auch die diesjährige Mitglieder-
                                          versammlung abgesagt werden – wir werden Sie im nächsten Jahr im Rahmen des
Rubriken                                  ­Patientenkongresses nachholen, insbesondere den Bericht des Vorstands über die
                                           ­Aktivitäten und den Finanzbericht.
LOT-Gruppen berichten               39
                                          Wir möchten uns nochmals ganz herzlich bei Allen, die an der Erstellung und Finan­
Rätsel                              42   zierung dieses O2-Reports beteiligt waren (Autoren u.a. aus den Gruppen, der Re­
LOT-Gruppen Kontakte                49   daktion, den Ärzten und Therapeuten sowie der Industrie) bedanken, und wünschen
                                          Ihnen bei der Lektüre dieses O2-Reports viel Freude.
Beitrittserklärung                  50
                                          Herzliche Grüße aus Marl und Recklinghausen
Impressum, Inserentenverzeichnis    51   Ihr Jens Geiseler

2                                                                                                                        O2-Report
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                                                          Alle mobilen
                                                             Sauerstoff-
                                                        konzentratoren.

                                                                                                NEU
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immer                                                                     (0365) 20 57 18 18
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Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
COVID-19-EPIDEMIE

Zur aktuellen Covid-19-Epidemie
in Deutschland
Soweit wie möglich wollen wir Sie zeitnah und vor allem gesichert –
trotz der aktuellen „Infodemie“ – informieren.

Die durch das Coronavirus SARS-CoV-2
ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19 führt
nach aktuellen Studien bei 15 bis 20 Prozent
der Infizierten zu einem schweren Verlauf, drei
bis fünf Prozent müssen intensivmedizinisch
betreut werden, bei einem Teil von Ihnen
wird eine Beatmung notwendig. Darauf weist
die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie

                                                                                                                                    Mike Fouque AdobeStock
und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) in einem
Positionspapier am 17.04.2020 hin.

Wie eine COVID-19-Erkrankung ver-                  In dieser Phase ist die Gabe von Sau-     werte hilft dabei, die Entwicklung eines
läuft, hängt stark vom allgemeinen Ge-             erstoff erforderlich.                     Lungenversagens, wie auch weiterer Or-
sundheitszustand eines Menschen sowie                                                        ganschädigungen festzustellen und früh-
etwaigen Vorerkrankungen ab. „Nach             ■   Dritte Phase ist durch schwere Lun-       zeitig behandeln zu können.
aktuellem Kenntnisstand ist der Verlauf            genschäden bis hin zum Organver-
bei 80 % der Betroffenen mild. Bei etwa            sagen gekennzeichnet. Spätestens in       Zur Selbsteinschätzung
20 % der positiv getesteten Personen ent-          dieser Phase müssen viele Patienten       Zu einer ersten Selbst-Einschätzung aktu-
wickelt sich nach dem derzeitigen Studi-           apparativ unterstützt werden – bis        eller Symptome einer vielleicht bei Ihnen,
enstand dagegen eine Erkrankung der                hin zur kontrollierten Beatmung über      Familienmitgliedern oder Bekannten auf-
Lunge“, laut Professor Michael Pfeifer,            einen Tubus (Schlauch).                   getretenen Infektion schauen Sie bitte als
Präsident der DGP. Dabei durchlaufen an                                                      „erste Hilfe“ in folgende Tabelle. Anhand
COVID-19 Erkrankte drei Phasen der             „Entscheidend ist es, jede dieser Maßnah-     von 10 aufgelisteten Symptomen können
Krankheit, die durch unterschiedlich star-     men rechtzeitig zu ergreifen“, sagt Dr. Mi-   Sie zwischen den teilweise sehr ähnlich
ke Symptome gekennzeichnet sind.               chael Westhoff, stellv. Sprecher des Kom-     ­erscheinenden Infektions-Erkrankungen
                                               petenznetzwerks WeanNet. „Um festzu-           durch das neue Corona-Virus (SARS-
■   Erste Phase, der frühen Infektion, äu-     stellen, in welcher Phase der Erkrankung       CoV-2 oder COVID-19), einer gewöhnli-
    ßert sich COVID-19 oft in Geschmacks-      sich ein COVID-19-Patient befindet und         chen Erkältung oder der „echten“ Grippe
    störungen, Halsschmerzen, Husten und       wie schwer sein Lungengewebe bereits ge-       (Influenza) unterscheiden. Diese Tabelle
    in seltenen Fällen durch Durchfall.        schädigt ist, muss ein Patient eingehend       datiert erstmals vom 10.03.2020 und ist
                                               untersucht und im Verlauf engmaschig           seitdem wiederholt bestätigt worden. Sie
■   Zweite Phase greift das Virus auf die      überwacht werden“, so der Experte wei-         wurde auf der Basis von Daten der
    Lunge über und löst Entzündungen           ter. Eine Röntgen- bzw. CT-Untersuchung        ­Weltgesundheitsorganisation (WHO), der
    des Lungengewebes aus, die rasch           und Blutgasanalyse geben Aufschluss             Centers for Disease Control and Preventi-
    dazu führen können, dass die Sauer-        über das Ausmaß der Lungenschäden. Ein          on (CDC in Atlanta, USA) und von
    stoffversorgung im Körper gestört ist.     strenges Monitoring der Vital- und Blut-        ­DocCheck (in Köln) erstellt.

4                                                                                                                            O2-Report
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COVID-19-EPIDEMIE

   Häufiger wurde auch ein plötzlich
auftretender Verlust des Geruchs- und/
oder des Geschmacksempfindens beob-
achtet.
   Wenn Sie im Einzelnen diese Krank-
heitssymptome betrachten, werden Sie
sehen, das lediglich 2 Symptome über-
einstimmend als häufig, sowohl bei der
COVID-19-Infektion, als auch bei der
„echten“ Grippe (Influenza), nämlich
Fieber und Husten, auftreten. Nicht je-
doch bei der „banalen“, uns allen be-
kannten Erkältung („Grippe“).
   Ergänzend hierzu können Sie weiter
zwischen den drei Krankheiten differen-
zieren, wenn Sie jetzt in der Tabelle
rechts das „NEIN“ betrachten.
   Übereinstimmend zwischen der aku-
ten COVID-19-Infektion und der „ech-
ten“ Grippe (Influenza) ist bei beiden

                                                                                                                                          Quelle: WHO, CDC und DocCheck
Erkrankungen ein „NEIN“ beim Symp-
tom „Schnupfen“. Dieser ist jedoch bei
der Erkältung häufig.
   Atemnot wird nicht bei der Erkältung
und bei der Influenza beobachtet und an-
fangs nur manchmal bei der COVID-
19-Infektion. Wenn Sie dann noch be-
trachten, dass bei der banalen Erkältung
(im Gegensatz zur aktuellen COVID-
19-Infektion) drei Symptome häufig sind:
■ Gliederschmerzen, Schmerzen,

■ laufende oder verstopfte Nase und           Risikofaktoren                                ■   Schwere Nierenerkrankungen,
■ Rachenentzündung,                           Als allgemein anerkannte Risikofaktoren       ■   höheres Alter (ab 50, stark ansteigend
                                              gelten nach den Ergebnissen inzwischen            ab 70),
dann können Sie oft zwischen diesen bei-      zahlreicher Berichte – oft allerdings mit     ■   starkes Übergewicht und
den Krankheiten unterscheiden.                relativ kleinen Fallzahlen – von verstorbe-   ■   Rauchen.
   Ergänzend zu der Bewertung sehen Sie       nen aber auch erfolgreich behandelten Pa-
bei der Influenza häufig das Auftreten von    tienten. Bei ihnen war die Infektion mit      Die meisten Todesfälle einer COVID-
Abgeschlagenheit und Müdigkeit, nicht in      dem COVID-19-Virus jeweils durch Tes-         19-Infektion sind schließlich durch Über-
dieser Häufung jedoch bei COVID-19            tung belegt. Danach gelten allgemein fol-     lastung des Immunsystems mit Botenstof-
und der „banalen“ Erkältung.                  gende Vorerkrankungen als wesentliche         fen und letztlich sein Versagen mit einer
   Häufig sind ebenfalls Glieder- und         Risikofaktoren:                               Sepsis in Folge, verursacht.
Kopfschmerzen und Schmerzen bei der           ■ Chronische Lungenerkrankungen

Influenza, nicht aber bei der COVID-             (z. B. COPD)                               Vermeidung einer Ansteckung
19-Infektion.                                 ■ Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Sys-        Wie inzwischen allgemein bekannt, gilt:
   Wir denken, diese übersichtliche Ta-          tems (z. B. koronare Herzerkrankung,       ■ das Meiden jeglicher Menschenan-

belle ermöglicht eine schnelle Erstein-          Bluthochdruck)                               sammlungen
schätzung durch Sie selbst.                   ■ Chronische Lebererkrankung                  ■ ein Abstandhalten zu anderen Men-

   Verständlicherweise kann diese Tabelle     ■ Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)           schen (mindestens 1,5 m),
nicht alle Kriterien für eine Zuordnung       ■ Krebserkrankungen                           ■ das Meiden von öffentlichen Ver-

Ihrer vermutlichen Infektions-Erkran-         ■ Ein geschwächtes Immunsystem (auch            kehrsmitteln und
kung zu einem der drei in der Tabelle auf-       durch regelmäßige Einnahme von Me-         ■ das Meiden von Verkehrsmitteln, in

geführten Krankheitsbilder geben. Sie ist        dikamenten wie z. B. Kortison)               denen Klimaanalagen
damit nur eine „Erste Hilfe“ (Orientie-
rung), ersetzt aber auf keinen Fall die       Nach aktuellem wissenschaftlichen Kennt­      für die Zirkulation der Luft und damit
ärztliche Beratung, Inspektion und eine       nisstand sind weitere bedeutende Risiko-      auch für die Zirkulation der Erreger sor-
eventuell erforderliche Testung auf vorlie-   faktoren für einen schweren Krankheits-       gen, dies gilt insbesondere unbedingt für
gende krankheitsverursachende Keime.          verlauf:                                      Personen der genannten Risikogruppen.

1. Halbjahr 2020                                                                                                                      5
Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
COVID-19-EPIDEMIE

    Bundesweit verbindlich: Das Tragen         Winter bei vermehrten Aufenthalten in          fälle gelten als genesen. Erste Studien ha-
einer Mund- und Nasenmaske (o. ä.) ist         geschlossenen und schlecht belüfteten          ben gezeigt, dass Menschen nach über-
verbindlich ab dem 27.04.2020 in öffent-       Räumen.                                        standener COVID-19-Infektion, spezifi-
lichen Verkehrsmitteln und beim Ein­                                                          sche Antikörper gegen das Virus entwi-
kaufen.                                        Untererfassung der Infizierten                 ckeln. Davon leitet man ab, dass sie nur
    Anmerkung: Das Tragen dieser einfa-        In Deutschland geht die Zahl der durch-        ein geringes Risiko für eine erneute Infek-
chen Maske schützt nicht vor der eigenen       geführten Laborteste auf eine COVID-           tion haben. Unklar bis heute ist jedoch,
Infektion, sondern vermindert nur das          19-Infektion gegen 2 Millionen. Dies be-       ob dies auf alle Betroffenen zutrifft und
Ansteckungsrisiko für Andere. Zu beach-        deutet, dass etwa erst 2 % unserer Ge-         wie stabil und dauerhaft dieser Schutz an-
ten sind auch das korrekte Anlegen,            samtbevölkerung – zumindest einmal –           hält. Erfahrungen mit früheren Corona-
Wechseln bzw. Waschen oder Desinfizie-         auf COVID-19 getestet wurden. Damit ist        Viren-Infektionen, und zwar SARS (von
ren dieser.                                    nur ein relativ kleiner Teil der Gesamtbe-     2002 – 2003) und MERS (von 2012 –
    Die Dauer der Übertragbarkeit ist der-     völkerung getestet. Die tatsächliche An-       heute), lassen vermuten, dass diese Immu-
zeit noch nicht abschließend gesichert.        zahl Infizierter kann daher nur geschätzt      nität bis zu drei Jahre anhalten könnte
Auf aktueller Datenbasis wird geschätzt,       werden. Aktuell gibt es nur 2 Studien zur      (RKI).
dass Patienten etwa 2,5 Tage vor Symp-         Schätzung der Untererfassung aus China.
tombeginn bereits infektiös sind. Wann         Danach wurden dort lediglich 5 % bzw.          Voraussichtliche Entwicklung
dies nicht mehr der Fall ist, kann derzeit     geschätzt 9,2 % der Infizierten im dorti-      Wie sich das Corona-Virus weiter aus-
nicht sicher gesagt werden (RKI,               gen Überwachungssystem erfasst. Dies           breiten wird, ist derzeit spekulativ, da es
17.04.2020). In einer kleinen Studie wa-       bedeutet konkret, dass die Anzahl an Infi-     sich um ein neuartiges Virus handelt.
ren vermehrungsfähige COVID-19-Viren           zierten um einen Faktor 20 bzw. 11 grö-        Weltweit sind mit Datum vom 22. April
aus Rachen und Sputum bis zum 4. bzw.          ßer sein könnte. Mit Stand vom 22. April       mehr als 2,5 Millionen Menschen mit
bis zum 8. Tag nach Symptombeginn              2020 haben wir in Deutschland rund             COVID-19-Viren infiziert (John Hopkins
nachweisbar. Ein Viren-Nachweis gelingt        146.000 Infizierte und 4.879 an oder mit       University). Etwas mehr als 1,7 Millionen
jedoch                                         Corona Verstorbene (RKI). Zieht man die        von Ihnen, d.h. gut 71.000 mehr als am
■ auf Edelstahl- und Kunststoffoberflä-        in China im Januar 2020 ermittelten Re-        Vortag, gelten als aktiv infiziert und
    chen bis zu drei Trage,                    lationen zwischen erfassten an COVID-19        etwa 178.000 Menschen starben bisher
■ in Aersosolen (Tröpfchen in der Um-          erkrankten und den geschätzten nicht-er-       mit oder an COVID-19. Wenn man dies,
    gebungsluft) bis zu drei Stunden (laut     fassten Patienten heran, so kommen wir         z. B. mit der HIV/Aids-Pandemie ver-
    einer aktuellen Studie),                   bereits in Deutschland auf eine Zahl von       gleicht, die seit 1981 bis heute geschätzt
■ auf Pappe und Papier bis zu 24 Stun-         zumindest deutlich mehr als 1 Million in-      23 – 35 Millionen Opfer (Handelsblatt,
    den und damit deutlich länger als bei      fizierten Menschen. Von den rund               14.04.2020) gefordert hat, können wir,
    dem verwandten Corona-Virus der            146.000 bestätigten Infektionsfällen in        wenn weltweit die Maßnahmen nicht
    SARS-Epidemie von 2003.                    Deutschland gelten etwas über 41.000           strikt eingehalten werden, das gesamte
                                               Menschen als aktuell infiziert, d.h. als po-   Ausmaß der aktuellen Pandemie grob ah-
Zum Vergleich:                                 tenzielle Überträger. Hinzu kommt die          nen. Nach der selben Quelle, hier Stand
Gesichert ist, dass sich die Influenza-Viren   oben erwähnte Dunkelziffer, die nur ge-        vom 7. April 2020, lag die Todesfallrate
(s. auch die Symptom-Tabelle) bis zu 48        schätzt werden kann.                           nach Masern (ungeimpft) bei 1 – 3 % im
Stunden auf Oberflächen, Noro- und Rhi-                                                       Vergleich zu Pocken (ungeimpft) mit
no-Viren, die z. B. für massive Durchfälle     Einschränkung                                  30 – 90 % unter COVID-19 im weltwei-
verantwortlich sind, sogar bis zu 7 Tage       Berücksichtigen muss man dabei, dass un-       ten Durchschnitt bei 5,6 %. Dabei hat
und Streptokokken auf trockenen Ober-          ser jetziger Kenntnisstand zu diesem neu-      COVID-19 eine etwa nur halb so hohe
flächen sogar bis zu 6 Monate nachweisen       en COVID-19-Virus (SARS-CoV-2) teil-           Ansteckungsrate wie Pocken, bzw. etwa
lassen.                                        weise erst wenige Wochen, bzw. Monate          ein Fünftel der von Masern.
    Am Beispiel der Influenza-Epidemien        alt ist. Er beruht auf Untersuchungen in
(„echte Grippe“), sind saisonale Schwan-       vielen betroffenen Ländern mit unter-          Vorbeugung
kungen bekannt und gut untersucht. Die-        schiedlichen Gesundheitssystemen, Erhe-        Allgemein gilt spätestens seit Ignaz Sem-
se „echten“ Grippeviren verbreiten sich in     bungsdaten, usw., und wird dabei von ei-       melweis und das seit 1848 (!), wenn man
unseren Breitengraden bevorzugt im Win-        ner riesigen Zahl von Mitteilungen, Beob-      potenziell infektiöse Gegenstände oder
ter bei regelmäßig tieferen Temperaturen       achtungen und Meinungsäußerungen bis           Körperoberflächen angefasst hat, muss
und deutlich trockener Luft. Laborversu-       zu gezielten Falschmeldungen, vorzugs-         ein sorgfältiges Waschen der Hände mit
che haben belegt, dass eine niedrige, abso-    weise in den elektronischen Medien, be-        Seife über 30 Sekunden und unter fließen-
lute Luftfeuchtigkeit die Übertragung die-     gleitet.                                       dem Wasser jedes Mal nach diesem Kon-
ser Viren begünstigt. Dies bestätigen auch                                                    takt erfolgen.
Daten aus den USA. Dies gilt jedoch nur        Immunität                                         Auch die unwillkürliche, bei jedem zu
in unseren gemäßigten Zonen. Bei uns           Knapp 100.000 Menschen der in Deutsch-         beobachtende Berührung des Gesichtes
liegt die „Grippe-Saison“ daher stets im       land am 21. April gemeldeten Infektions-       mit den Händen ist strikt zu unterlassen.

6                                                                                                                             O2-Report
Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
COVID-19-EPIDEMIE

   Selbstverständlich sind die allgemeinen   Asthma wesentlich riskanter, als die theo-
Hygiene-Vorschriften penibel einzuhal-       retisch erhöhte Ansteckungsgefahr bei
                                                                                                 Schon 1910 erkannte
ten, d. h.:                                  Fortführung der verordneten Inhalations-
■ sorgfältiges Händewaschen,                 therapie.                                            Rainer Maria Rilke:
■ Benutzen von Einmaltaschentüchern,            Gleiches gilt für Patienten mit einem               „Die Gefahr ist
■ Niesen in die Armbeuge,                    behandelten Bluthochdruck. Als Eintritts-
■ Meiden jeglicher Nahkontakte mit           pforte nutzt das COVID-19-Virus die in               sicherer geworden
   möglicherweise infizierten Oberflä-       der Zellmembran verankerten Rezeptoren               als die Sicherheit“.
   chen und das                              für ACE (Angiotensin-Converting-Enzy-
■ Meiden jeglicher Menschenansamm-           me-2), die sowohl in Zellen der Lunge als
   lungen.                                   auch wahrscheinlich des Herzmuskels           Erkrankten die Beatmung derzeit die ein-
                                             vorhanden sind. Dieses Enzym gehört zu        zige Behandlungsmöglichkeit dar“, so
Wenn dies nicht immer möglich ist, wie       einem Regelkreis, der maßgeblich für eine     Professor Torsten Bauer, stellvertretender
z. B. in der Apotheke oder beim Lebens-      gewünschte Blutdrucksenkung ist. Hier         Präsident der DGP.
mitteleinkauf, ist ein Sicherheitsabstand    setzen die in Deutschland bei ca. 16 Milli-       Derzeit wird weltweit in etwa 100 Un-
von zumindest 1,5 Metern strikt einzuhal-    onen Menschen den Blutdruck senkenden         ternehmen und Forschungseinrichtungen
ten.                                         ACE-Hemmer und zusätzlich noch bei            mit Hochdruck an Impfstoffen gegen das
                                             der Hälfte dieser Patienten eingesetzten      neue COVID-19-Virus gearbeitet. Darun-
Patienten mit chronischen                    Sartane pharmakologisch an. Aus diesem        ter sind auch zwei deutsche Gesellschaf-
Lungenerkrankungen                           Grunde warnen die Deutsche Gesellschaft       ten. Bis Ende April sollen bereits fünf
Die Empfehlung der deutschen Spezialis-      für Kardiologie und die Deutsche Hoch-        Phase-1-Prüfungen an gesunden Proban-
ten für Atemwegserkrankungen und der         druckliga dringend davor, diese Blut-         den mit Erprobungen von Impfstoffkan-
medizinischen Fachgesellschaften bleibt      drucksenker eigenmächtig abzusetzen.          didaten begonnen haben.
unverändert: Auch in der aktuellen CO-          Aktuell wird auch über Spätfolgen ei-          Voraussetzungen sind allerdings die
VID-19-Epidemie soll eine individuell gut    ner COVID-19-Infektion, wie z. B. eine        Erfüllung aller arzneimittelrechtlicher
eingestellte und erfolgreiche Inhalations-   Lungenfibrose oder neu auftretende Herz-      Auflagen und natürlich auch die Ergebnis-
therapie von Asthma und COPD, insbe-         Kreislauf-Erkrankungen, diskutiert. Um        se sich anschließender klinischer Prüfun-
sondere mit den inhalativen Kortikostero-    hier Klarheit zu gewinnen, wurde auf-         gen, die bei Impfstoffen, trotz des akuten,
iden (ICS), unverändert fortgesetzt wer-     grund einer deutschen Initiative ein euro-    riesigen Druckes, sehr streng sind. Mit ei-
den!                                         päisches Fallregister „LEOSS“ gegründet,      nem Impfstoff ist daher bei schnellstmög-
   Eine oft drohende Krankheitsver-          in dem bereits Daten von 1.025 COVID-         licher Entwicklung und Prüfung optimis-
schlechterung bei eigenmächtiger Ände-       19-Patienten zugänglich sind.                 tisch erst im kommenden Jahr zu rechnen.
rung oder Absetzen der Inhalationsthera-                                                   Hinzu kommt allerdings die Produktion
pie ist durch eventuell notwendige Arzt-     Aussichten auf eine Impfung                   für einen dann weltweiten Bedarf. Inzwi-
besuche oder sogar Krankenhausaufent-        „Da es bislang kein Medikament gegen          schen gibt es sogar schon Stimmen in
halte für Patienten mit z. B. COPD oder      COVID-19 gibt, stellt bei schwer daran        Deutschland, die gegen COVID-19 eine
                                                                                           nationale Impfpflicht fordern.
                                                                                               Bis dahin aber sind wir nicht hilflos.
                                                                                           Wir haben ein funktionierendes und sta-
                                                                                           biles Gesundheitssystem. Derzeit existie-
                                                                                           ren in Deutschland ca. 27.100 „Intensiv-
                                                                                           betten“ (divi.de, 20.04.2020). Zum glei-
                                                                                           chen Zeitpunkt wurden deutschlandweit
                                                                                           1.816 COVID-19-Patienten beatmet. Das
                                                                                           setzt voraus, dass sich ALLE, aber wirk-
                                                                                           lich auch ALLE, an die Hygiene- und Vor-
                                                                                           sichtsmaßnahmen ausnahmslos halten.
                                                                                               Das bedeutet, dass es im Interesse
                                                                                           aller, „keine Öffnungsdiskussionsorgien“
                                                                                           ­(Angela Merkel, 20.04.2020) und zu
                                                                                           frühzeitige Lockerungen von dringend
                                                                                           notwen­digen Einschränkungen gibt.
                                                                                               Ich denke, gemeinsam schaffen wir
                                                                                           das! Bleiben Sie vor allem weiter konse-
                                                                                           quent, geduldig und so gesund!           •

                                                                                                      Autor: Dr. med. Michael Köhler
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Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
COV I D - 1 9 - PA N D E M I E

         „Wir werden hier sicher
          nicht würfeln“
             Die Corona-Krise aus
             dem Blickwinkel
             der Ethik-Berater
             Dr. Andreas Klein und
             Dr. Birgit Krause-Michel

                                                                                                                                          Foto: Ines Meier/AdobeStock
             Von Hans-Joachim Bittner

Berchtesgadener Land. Das Geschlecht,          hängig von den Vorerkrankungen und           matik auch: „Für uns stellt sich die Frage,
das Alter, die Herkunft, Religion oder der     dem Patientenwillen – die gleichen Chan-     wie wir die Empfehlungen der Fachgesell-
Titel sowie der soziale Status dürfen nie-     cen wie ein jüngerer“, versichert Dr. And-   schaften pragmatisch umsetzen. Und in
mals eine Rolle spielen: „Wir entscheiden      reas Klein. Der Chefarzt der Anästhesie-     welcher Form wir sie unseren Intensiv-
hier nicht nach Bauchgefühl oder willkür-      Abteilung im Berchtesgadener Kranken-        Medizinern als Orientierung an die Hand
lich. Bei uns hat jeder ältere Patient – ab-   haus sagt zur aktuellen Covid-19-Proble-     geben, um besser mit der Situation umge-
                                                                                            hen zu können.“ Im absoluten Engpass-
                                                                                            Szenario – zu wenige Beatmungsgeräte –
                                                                                            kämen zahlreiche Kriterien zum Tragen:
    Das Krankenhaus Bad Reichenhall                                                         Die Dringlichkeit, Vor- und/oder Beglei-
    gehört zu den Kliniken Südostbayern                                                     terkrankungen, die Prognose und klini-
    und ist laut Experten hervorragend                                                      sche Erfolgsaussichten, also die Heilungs-
    vorbereitet, um Corona-Patienten zu                                                     chancen.
    behandeln.                                                                                 Dr. Andreas Klein sagt jedoch beruhi-
    Foto: Hans-Joachim Bittner                                                              gend: „Wir treffen jeden Tag fundierte
                                                                                            Entscheidungen und müssen uns in der
                                                                                            aktuellen Corona-Situation hoffentlich
                                                                                            nicht die Frage der Priorisierung stellen.“
                                                                                            Die Kliniken Südostbayern AG mit den
                                                                                            Landkreis-Krankenhäusern in Freilassing,
                                                                                            Bad Reichenhall und Berchtesgaden seien
                                                                                            bestens aufgestellt. „Wir orientieren uns
                                                                                            in der medizinisch-ethischen Entschei-
                                                                                            dungsfindung an den Empfehlungen der
                                                                                            sieben Fachgesellschaften.“ Diese wurden
                                                                                            für den Extremfall in der Corona-Krise
                                                                                            erarbeitet. Grundlagen hierfür sind die
                                                                                            medizinische Indikation einer Maßnahme
                                                                                            und der Patientenwille. Dazu kommen die

1. Halbjahr 2020                                                                                                                    9
Covid-19 Sauerstoff- und Beatmungspatienten brauchen besonderen Schutz! - Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga ...
COVID-19-EPIDEMIE

                                   Richtlinien des Deutschen Ethikrates. In      Nachschub bekommen“, informiert der          und Ärzte in Kriegen oder Katastrophen
                                   der Notaufnahme und auf der Intensivsta-      Mediziner. Er ist auch Vorsitzender des      schnell und kurzfristig tun müssen. Die
                                   tion muss der Entscheidungsprozess mög-       Klinischen Ethik-Komitees Berchtesgade-      große Frage, die ihn und alle Kollegen im
                                   lichst pragmatisch anwendbar sein, damit      ner Land und steht hier in besonders enger   Ärzte-Bereich derzeit umtreibt: Wie ist im
                                   das Team vor Ort zu einer schnellen, me-      Zusammenarbeit und Abstimmung mit            Härtefall letztlich zu entscheiden, sollte
                                   dizinisch gut begründeten Entscheidung        Dr. Birgit Krause-Michel, der Vorsitzen-     die Kapazitätsgrenze tatsächlich erreicht
                                   kommen kann.                                  den der außerklinischen Ethikberatung.       werden und nicht mehr genügend Beat-
                                       Dr. Klein versichert, aktuell jeden Co-                                                mungsplätze zur Verfügung stehen? „Für
                                   rona-Patienten – und all jene, die bei-                                                    uns wäre das natürlich der Super-Gau.
                                   spielsweise beatmet werden müssen – in-       Wenn der Super-Gau                           Aktuell haben wir an allen sechs Klinik-
                                   tensiv-medizinisch und somit bestmöglich      tatsächlich eintritt                         Standorten im Berchtesgadener Land und
                                   versorgen und behandeln zu können. In                                                      im Landkreis Traunstein ausreichende Be-
                                   Sachen Schutzausrüstung bestehe eben-         Dr. Klein hofft, keine Triage-Entscheidun-   atmungskapazitäten auf den Intensivstati-
                                   falls keine Not: „Wir haben genügend          gen treffen zu müssen – wie es Ärztinnen     onen und können diese im Notfall sogar
                                                                                                                              erweitern“, so Dr. Klein.
                                                                                                                                  Sollte der Super-Gau tatsächlich ein-
                                                                                                                              treten, muss der behandelnde Arzt vor
                                     Psychologische Hilfe für Ärzte und                                                       Ort innerhalb kurzer Zeit eine Entschei-
                                                                                                                              dung treffen, wen er auf die Intensivstati-
                                     Pflegekräfte                                                                             on verlegt und wen nicht. Um ihn bei die-
                                                                                                                              ser Entscheidung ethisch zu unterstützen
                                     Bad Reichenhall. Gerade während ei-         sind in dieser Zeit besonders gefordert,     und seinen „Moral Distress“ zu minimie-
                                     ner außergewöhnlichen Situation wie         um psychosoziale Unterstützung zu            ren, bauten Dr. Klein und Dr. Krause-
                                     dieser, verstärkt sich die Frage nach der   geben. An den Kliniken in Bad Rei-           Michel innerhalb kurzer Zeit eine „Task
                                     psychologischen Hilfe für Ärzte und         chenhall, Freilassing, Berchtesgaden,        Force“ auf. Diese besteht aus vier Medizi-
                                     Pflegekräfte, die rasch die absoluten       Traunstein, Ruhpolding und Trostberg         nern aus der Klinik sowie drei Ärzten aus
                                     Belastungsgrenzen erreichen – physisch      soll in Kürze eine „psychosoziale Not-       dem außerklinischen Bereich und leistet
                                     wie psychisch. Wie damit umgehen,           fallnummer“ eingerichtet werden.             eine sogenannte ethische Rufbereitschaft
                                     wie diese Extremlage verarbeiten, das       Über diese Nummer können standort-           für die Kollegen im Krankenhaus. Jüngst
                                     Leid, das Sterben? „Eine Pandemie ist       übergreifend Psychologen der Kliniken        stellte Prof. Dr. Uwe Janssens, Präsident
                                     natürlich auch für uns neu“, sagt Dr.       kontaktiert werden. Zusätzlich exis-         Deutschen Interdisziplinären Vereinigung
                                     Andreas Klein – „vor allem, weil wir es     tiert für alle Mitarbeiter/-innen die        für Notfall- und Intensivmedizin (DIVI)
                                     mit einem Gegner zu tun haben, gegen        Möglichkeit, rund um die Uhr einen           klar, dass Patienten in andere Kliniken
                                     den wir momentan keine Waffen besit-        kostenlosen Beratungsservice in An-          verlegt werden können, um nicht in die
                                     zen“.                                       spruch zu nehmen, im Rahmen dessen           Situation einer Priorisierung zu kommen.
                                        Reden hilft, weiß der Mediziner,         anonym professionelle Berater zur            Dr. Andreas Klein sagt: „Kommt eines
                                     Gespräche erhalten eine enorm wichti-       Verfügung stehen.                            unserer Krankenhäuser tatsächlich in die
                                     ge Rolle. Psychologen und Seelsorger                                           bit •     prekäre Lage, könnten wir Corona-Pati-
                                                                                                                              enten in den Nachbarkliniken unterbrin-
                                                                                                                              gen. Würde das nicht mehr ausreichen,
                                                                                                                              wäre eine Verlegung bayernweit und in
                                                                                                                              letzter Konsequenz deutschlandweit
                                                                                                                              möglich.“

                                                                                                                              Durch die Lage in
                                                                                                                              Südeuropa viel gelernt
                                                                                                                              Das Intensivbetten-Management sei hier-
                                                                                                                              zulande hervorragend: „Wir haben durch
Foto: Robert Kneschke/AdobeStock

                                                                                                                              die schrecklichen Ereignisse in Italien
                                                                                                                              oder Spanien gelernt und entsprechende
                                                                                                                              Vorbereitungs- und Vorbeugemaßnahmen
                                                                                                                              treffen und einleiten können“, sagt Dr.
                                                                                                                              Klein. Das heimische Krankenhaus-Perso-
                                                                                                                              nal – beispielsweise in Bad Reichenhall –
                                                                                                                              sammelte zudem durch die verstörenden
                                                                                                                              Ereignisse in den Jahren 1999 (Amoklauf)

                                   10                                                                                                                         O2-Report
HOMECARE

Links: Dr. med. Birgit Krause-Michel, Ärztin für Psychotherapie
und Palliativmedizin, Ethikberaterin

Rechts: Dr. Andreas Klein, Chefarzt der Anästhesie-Abteilung
in der Kreisklinik Berchtesgaden, bestätigt: „Unsere Kranken-
häuser sind bestens aufgestellt.“ Foto: Kliniken Südostbayern AG

und 2006 (Eishallen-Einsturz) viele Erfahrungswerte. „Ange-
sichts dessen haben wir die Ethik-Beratungen letztlich aufgebaut
und immer wieder erweitert. Außerklinisch als ethische Schnitt-
stelle zu den behandelnden Ärzten“, sagt Dr. Krause-Michel.
„Wir werden hier sicher nicht würfeln“, beruhigt Dr. Andreas

                                                                       ALLES AUS EINER HAND:
Klein, der permanent in interdisziplinärer Abstimmung mit vie-
len Kolleginnen und Kollegen agiert. „Wir treffen, wie in ganz
Deutschland praktiziert, Entscheidungen wenn möglich immer
im Mehraugen-Prinzip als Team, transparent und nachvollzieh-
bar.“ In der Regel sollten das zwei bis drei Fachärzte sein, die bei
                                                                       GTI medicare
Bedarf von der Task Force – einer Gruppe von Medizinern – mit
ethischer Expertise unterstützt werden können.                         GTI medicare ist Ihr kompetenter und zuverlässiger
   Sollte ein Patient aufgrund der Ausschlusskriterien nicht beat-     Partner für die stationäre und mobile Sauerstoffversor-
met werden können, bedeutet dies nicht den Abbruch der Be-             gung. Ob im Rettungswesen, beim medizinischen Fach-
handlung, sondern eine Therapieziel-Änderung. Oberste Priori-          handel oder für die Langzeit-Sauerstofftherapie in der
tät ist, dass dieser Patient keine Atemnot oder sonstige belasten-
                                                                       häuslichen Versorgung.
den Symptome verspürt. Er wird nach den Leitlinien der Pallia-
tivmedizin optimal medizinisch versorgt. „Vielleicht erspart man
ihm mit der oft nicht sofort nachvollziehbaren Entscheidung des        IMMER GUT O2-VERSORGT MIT DEN GTI MEDICARE
Intensivmediziners ein langes qualvolles Sterben an der Maschi-        VERSORGUNGSKONZEPTEN
ne. Angehörige dürfen Patienten – im Gegensatz zur Intensivsta-        Im Bereich der Sauerstoff-Langzeittherapie gibt es bei
tion – in der extra für Corona-Fälle erweiterten Palliativstation      unterschiedlichen Indikationen unzählige Versorgungs-
begleiten und in Würde von ihnen Abschied nehmen“, sagt die
                                                                       formen. Wir verstehen uns als Ihr Partner und sehen
erfahrene Palliativ-Medizinerin Dr. Krause-Michel. Sie richtete
diese Station bereits 2006 in der Kreisklinik Bad Reichenhall ein,     es daher als unsere selbstverständliche Aufgabe an,
die unter der Führung des Leitenden Oberarztes Dr. Christian           mit Ihnen Ihr individuell angepasstes Sauerstoffsystem
Stöberl nun auf 30 Betten aufgestockt wurde.                           zusammenzustellen.
   Prof. Georg Marckmann, Chef des Instituts für Ethik, Ge-
schichte und Theorie der Medizin an der Ludwig-Maximilians-            Fragen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne!
Universität München, sagte jüngst in der ARD: „Uns treibt alle
die Frage um, was wir machen, wenn die Intensiv-Kapazitäten in
Deutschland knapp werden. Es ist zunächst wichtig zu wissen,
                                                                       AUCH IN IHRER NÄHE:
dass zunächst einmal alle Patienten Zugang zur intensiv-medizi-        Servicetelefon Hattingen +49 (0)2324 9199-0,
nischen Versorgung haben. Es wird immer nach klar definierten,         Servicetelefon Hamburg +49 (0)40 611369-0
transparenten und für alle gleichen Kriterien entschieden. Das         oder per E-Mail unter auftrag@gti-medicare.de
sollte uns eher beruhigen als beunruhigen.“                      •
                                                                       www.gti-medicare.de
1. Halbjahr 2020
COVID-19-EPIDEMIE

Die innere Spannung aushalten
Medizinische, rechtliche und ethische Antwort auf die ­Vorwürfe,
Angehörige nicht mehr betreuen zu dürfen
Von Hans-Joachim Bittner

                                                                                                                                      Foto: Ramona Heim/AdobeStock
Bad Reichenhall. Das Ansinnen zweier Angehöriger schwer kranker Pflegebedürftiger,        ausgenommen Patienten mit Corona-In-
helfen zu wollen, aber nicht zu dürfen (wir berichteten vergangenen Samstag), rief        fektionen. Im Todesfall ist dann selbst ei-
die Außerklinische Ethikberatung des Netzwerks Hospiz auf den Plan, die Ereignisse        ne Verabschiedung nicht mehr möglich.
der letzten Tage in diesem Bereich aus medizinischer, seelsorgerlicher und juristi-           Rechtsanwalt Jens A. Diedrich machte
scher Seite zu beleuchten. Der Situation entsprechend berief die Heimatzeitung eine       unmissverständlich klar: „Durch die
Vierer-Telefonkonferenz ein, um die Eckpunkte – zusammen mit Dr. Birgit Krause-           Allgemein-Verfügung der Bayerischen
                                                                                          ­
Michel, Palliativ-Medizinerin und Vorsitzende der Außerklinischen Ethikberatung           Staatsregierung vom 20. März ist eindeu-
Südostbayern, Seelsorger und Diakon i.R. Johannes Häberlein sowie Jens A. Diedrich,       tig Klarheit geschaffen. Es gibt eine staat-
Fachanwalt für Arbeits- und Medizinrecht in Traunstein – abzustecken. Die Drei            liche Anordnung, dass der Besuch von
­bilden den Vorstand der Ethikberatung.                                                   Angehörigen in den Alten- und Pfleghei-
                                                                                          men nicht mehr gestattet ist. Damit ist
                                                                                          das juristisch erledigt.“ Nun stelle sich die
Dr. Krause-Michel stellte zunächst klar,     einmal verstärkt.“ Jetzt gehe es in erster   Frage, warum das gemacht wurde. „Die
dass die Sorgen der Angehörigen „sehr        Linie um Fakten und Informationen. Alle      Regierung muss in Abwägung aller Risi-
ernst zu nehmen sind.“ Sie wisse: „Die Al-   Drei betonten zu Beginn des Gesprächs,       ken die verschiedenen Grundrechte aller
ten- und Pflegeheime sowie die Kranken-      dass Menschen in Pflegeheimen, bei denen     Bürger im Blick haben. Und dabei muss
häuser arbeiten am Limit und benötigen       der Sterbeprozess begonnen habe, selbst-     sie die Gesundheit aller über die Freiheits-
dringend Hilfe. Das war schon in der Vor-    verständlich im Familienkreis weiterhin      rechte einzelner stellen. Sie ist quasi das
Corona-Zeit so und hat sich nun noch         besucht und begleitet werden dürften –       höhere Gut.“ Die gesetzlichen Instrumen-

12                                                                                                                          O2-Report
Die mobilen Sauerstoffkonzentratoren

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              und

     Zen-O lite™
                                                                  Aktiviert nach 60 Sekunden

ähergestellt in Europa                                         automatische Sauerstofflieferung
                                                               (falls keine Atmung erkannt wird)

äeinfache Bedienung
ähohe Sauerstoffleistung
äzuverlässig und langlebig
äAkkuleistung bis zu 8 Stunden
äatemzuggesteuert und Dauerflow                                Ermöglicht längere Akkulaufzeit

                                                                aktiv
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COVID-19-EPIDEMIE

tarien würden den Spielraum in einem
derart akuten Fall wie den aktuellen sehr
einschränken. „Die Entscheidung ist
menschlich hart und natürlich drastisch“,
so der Anwalt. Sie würde einem militäri-
schen Verteidigungsfall ähneln. In der ei-
nen Waagschale liegen die Mehrheits-
schicksale von – im bayerischen Fall – 13
Millionen Menschen, in der anderen Ein-
zelschicksale von Pflegebedürftigen und
ihren Angehörigen.

Gut gemeint ist nicht
immer gut gemacht
Ein großes Problem sei es, Betriebsfremde
in ein Pflegeheim zu lassen. Zu viel könne
passieren, selbst wenn ein negativer Coro-
na-Test vorliegen sollte. „Die Angehöri-
gen müssten in Abständen immer wieder
getestet werden – was aber nicht zu leisten
ist“, sagt Dr. Krause-Michel. Das Risiko
müsse jedoch auf ein absolutes Minimum
gesenkt werden, nicht nur für die Heim-
Bewohner, vor allem für die Pflegekräfte.     Spazierengehen erlaubt: Für Senioren in den Alten- und Pflegeheimen in Bayern gelten
Rechtsanwalt Diedrich ergänzt: „Die An-       die gleichen Ausgangsbeschränkungen wie für alle Bürger. Das „frische Luft schnappen“
gehörigen übersehen, dass die bereits am      zu verbieten würde jedoch zu stark in die Freiheitsrechte eines freiheitlichen Staates ein-
Limit arbeitenden Pflegenden entlastet        greifen.                                                     Fotos: Hans-Joachim Bittner
werden müssen. Dabei würden Betriebs-
fremde den eingespielten Ablauf eher be-
hindern, mitunter sogar stoppen.“ Gut         sträuben sich einem aus menschlicher           „nur“ Ausgangsbeschränkungen, keine
gemeint sei nicht immer gut gemacht. „In      Sicht die Haare. Aber wir können nicht         Ausgangs- oder Eingangssperren. „Sie
einer Krise wie dieser müssen die Interes-    anders entscheiden, es ist juristisch ein-     dürfen Spazierengehen, allein, um frische
sen Einzelner zurücktreten. Natürlich         wandfrei“, drückt die Medizinerin durch-       Luft zu schnappen, und danach zurück in
                                              aus eine gewisse Machtlosigkeit aus –          ihre Wohnungen.“ Die Freiheitsrechte in
                                              „und glauben Sie mir, das ist für uns Ärzte    einem freiheitlichen Staat würden andern-
                                              das Schlimmste. Denn wir wollen Leben          falls massiv verletzt.
                                              retten“.
                                                  Bundeskanzlerin Angela Merkel werde
                                              „als Verdachtsfall“ nun 14 Tage lang ge-       Ungeheure Belastung
                                              testet: „Denn wir wissen im Grunde             für alle
                                              nichts über diesen Virus und somit den
                                              Gegner. Wann schlägt er zu, wie ist der        Johannes Häberlein spricht von einer
                                              exakte Verlauf der Krankheit. Wir haben        „ungeheuren Belastung“, wenn Angehö-
                                              keinen Impfstoff, keine Therapie und so-       rige ihre Liebsten nicht mehr besuchen,
                                              mit momentan keine wirksamen Möglich-          pflegen und mithelfen dürfen, deren All-
                                              keiten. Unsere einzige Chance in dieser        tag ein wenig leichter zu machen. Die nun
                                              Zeit ist es, körperliche Kontakte zu           ausgesprochenen Regeln des Staates
                                              vermeiden. Und zwar rigoros“, so Dr.
                                              ­                                              kommen einer harten, jedoch nötigen Zu-
                                              Krause-Michel. Man könne aufgrund der          mutung gleich, um die Gesundheit der
                                              großen Zahl an Verdachtsfällen lediglich       Allgemeinheit zu schützen. „Das ist na-
                                              Menschen mit Symptomen testen. Und             türlich für alle, die nun allein gelassen
                                              selbst wenn sie keine aufweisen, könnten       werden, schwer verständlich. Demente
Dr. Birgit Krause-Michel beleuchtet die       sie Quelle der Infektion sein, da die meis-    können das ohnehin nicht verstehen. Das
neuen Corona-Regeln, die auch die Alten-      ten Covid-19-Erkrankungen harmlos ver-         erhöht Belastung und Stress für alle
und Pflegheime massiv belasten, aus           laufen. Im Übrigen gelten für Heimbe-          enorm. Allein deshalb darf die Arbeit in
medizinischer Sicht.                          wohner die gleichen Regeln: Also derzeit       den Heimen nicht zusätzlich belastet wer-

14                                                                                                                            O2-Report
COV I D - 1 9 - PA N D E M I E

den – dieser Schuss würde nach hinten           auf Telefon umgestellt: „Persönliche Besu-             gebedürftigen Angehörigen dürfen, bestä-
losgehen.“                                      che sind leider nicht mehr möglich. Wir                tigt Johannes Häberlein. Er betont jedoch:
    Es sei schwer, diese neue Situation zu      müssen die Angehörigen, die Kranken, die               „Der eigentliche Skandal ist, dass wir jetzt
akzeptieren, aber es sei die einzig richtige    Alten und letztlich uns selbst schützen.               die Quittung für einen empfindlichen
Lösung. In dieser Frage sei nun Kreativi-       Das zu akzeptieren ist schwer, keine                   Sparkurs in den vergangenen Jahrzehnten
tät gefragt: „Mehr telefonieren, Briefe         ­Frage.“                                               präsentiert bekommen. Das Personal
schreiben. Ich kenne einen Angehörigen,                                                                wurde drastisch reduziert, die Ausstat-
der seiner pflegebedürftigen Mutter ein                                                                tung stimmt nicht mehr, Schutzausstat-
einfach zu bedienendes Handy gekauft            Menschlichkeit                                         tungen müssen vielerorts nachgeordert
hat – der Kontakt ist somit möglich. Na-        immer im Fokus                                         werden, der ganze Krankenhaus- und
türlich kann dies das persönliche Zusam-                                                               Pflegeapparat ist mit Kontrollmechanis-
mensein nicht ersetzen“, sagt Seelsorger        Speziell im Fall der schwer erkrankten                 men und Bürokratie überladen – damit
Häberlein. „Wir selbst dürfen nun aber          Angehörigen (unser Bericht vom Samstag)                müssen alle Fachkräfte seit langer Zeit le-
nicht zur Gefahr für unsere Liebsten wer-       müsse laut Dr. Krause-Michel versucht                  ben und arbeiten.“ Es sei ein Irrtum gewe-
den.“ Zur Risikogruppe gehören nicht            werden, sie davon zu überzeugen, die Ent-              sen, mit Gesundheit beziehungsweise
nur die Ältesten unserer Gesellschaft, son-     scheidungen mitzutragen. „Gerade in die-               Krankheit Geld verdienen zu wollen:
dern alle in den Pflegeheimen Tätigen.          sen Zeiten ist es die Aufgabe einer außer-             „Denn Medizin und Pflege sind immer ein
    Häberlein beschreibt die neue, große        klinischen Ethikberatung, Gespräche mit                Draufzahlgeschäft, das muss sich ein
Herausforderung klar: „Die innere Span-         allen Beteiligten auf Augenhöhe zu füh-                Staat einfach leisten“.
nung aushalten.“ Und jeden Tag den Ent-         ren, um die Probleme aus verschiedenen                     Mit Corona rücken jetzt vorhandene
wicklungen entsprechend handeln, selbst         Perspektiven zu betrachten. Neben einer                Probleme ganz nah an uns heran. Gegen
wenn es brutal klingt: „Als Angehöriger         verständlichen medizinischen Aufklä-                   diese Ohnmacht können wir momentan
muss ich mich damit auseinandersetzen,          rung, unter Beachtung der rechtlichen                  nichts tun“, so Häberlein. Wir müssten
dass das Corona-Virus Opfer fordert –           Möglichkeiten, muss der Mensch immer                   lernen, das Unvermeidliche zuzulassen –
möglicherweise sogar im eigenen Famili-         im Fokus stehen. Die Begründung für un-                etwas, das in unserer Wohlfühl- und
enkreis. Es ist elementar wichtig, das          ser Tun – sei es durch Unterlassen oder                Wohlstandsgesellschaft stets wie ein Ta-
nicht nur zu befürchten, sondern zu wis-        Intensivierung der Therapie – muss                     buthema an den Rand gedrückt werde.
sen. Vor allem, um sich darauf einstellen       ethisch begründet werden. Ziel ist es, dass            „Es ist ethisch nicht vertretbar, beispiels-
zu können.“ Loslassen und das Gesche-           alle diese Entscheidung mittragen kön-                 weise einen über 90-jährigen, dementen
hen lassen sei dabei leider ein zentrales,      nen, ist sie auch noch so schwer. Der ver-             und schwer pflegebedürftigen Menschen
jedoch enorm wichtiges Thema. Als Vor-          zweifelte Schritt der Angehörigen, sich                aus seiner gewohnten Umgebung auf die
sitzender des Hospizvereins BGL weiß Jo-        mit ihren Sorgen und Ängsten an die Pres-              Intensivstation zu verlegen, um ihn dort
hannes Häberlein nur zu gut über die Fra-       se zu wenden, hätte dadurch vielleicht                 – sagen wir – zu beatmen. Man würde
gilität unseres Zusammenlebens Bescheid.        vermieden werden können.“                              ihm damit nichts Gutes tun, es wäre im
Er und alle im Verein engagierten Kräfte            Aus ethischer Sicht ist es ein Skandal,            Grunde Körperverletzung“, sagt Dr.
hätten den Kontakt mittlerweile ebenfalls       dass wir jetzt nicht mehr zu unseren pfle-             Krause-Michel.                            •

                                                                Wir setzen seit 60 Jahren
                                                                Standards in der
                                                                pneumologischen Rehabilitation
                                                                - Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der
                                                                  Atmungsorgane wie Asthma, Bronchitis, COPD, Emphysem,
                                                                  Lungenfibrosen, Atemwegsallergien sowie orthopädischen Erkrankungen
                                                                  und internistischen Begleiterkrankungen in ganzheitlicher Form;
 KLI NI K B AD R EI CHENH ALL                                     Anschluss-Rehabilitation, z.B. nach Tumorbehandlung, Pneumonien oder Lungenembolien
                                                                - Vorgehalten werden alle diagnostischen Verfahren (z. B. Röntgen, Schlaflabor,
                                                                  Lungenfunktions- und Allergielabor, Bronchoskopie, internistische und kardiologische
 Zentrum für Rehabilitation                                       Funktionsdiagnostik) und therapeutischen Verfahren einer pneumologischen Schwerpunkt-
 Pneumologie und Orthopädie                                       Rehabilitationsklinik (alle Formen der Inhalation, Atemphysiotherapie, allgemeine
                                                                  Krankengymnastik, Lungensport, Med. Trainingstherapie, Patientenschulung, nicht-invasive
 Eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd          Beatmung, Diätberatung, psychologische Hilfen, Sozialberatung)
                                                                - 269 moderne und helle Einzelzimmer, alle ausgestattet mit Dusche/WC, TV, Telefon,
                                                                  Radio und Kühlschrank, auf Wunsch auch Doppelzimmer (z. B. Ehe- oder Lebenspartner)
 83435 Bad Reichenhall, Salzburger Str. 8-11
                                                                - Barrierefreie Klinik mit rollstuhlgeeigneten Zimmern
 Telefon: 0 86 51/709-0, Fax: 0 86 51/709-683
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 E-Mail: info@klinik-bad-reichenhall.de                         - Aufnahme von Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen
 Internet: www.klinik-bad-reichenhall.de                          Krankenkassen sowie Selbstzahlern und Privatpatienten

1. Halbjahr 2020                                                                                                                                             15
COVID-19-EPIDEMIE

Hygienemaßnahmen
bei Lungenerkrankungen & Covid 19
Allgemeine Hygienemaßnahmen

                                                                                                                                       Foto: Aleksandra Suzi/AdobeStock
Hygiene ist ein sehr wichtiges Thema, um    medikamentöser Behandlung, bei chroni-         den die Erregern auf Wirte unterschied­
mit geeigneten Maßnahmen Infekten           schen Krankheiten, bei Immunschwäche,          licher Spezies z. B. Tier auf Mensch (An­
vorzubeugen. Das Wort Hygiene wird von      bei vermehrtem Antibiotikaverbrauch,           thropozoonose) übertragen.
der griechischen Göttin Hygieia abgelei-    bei Behinderungen, Multimorbidität und
tet, der Göttin der Sauberkeit.             Pflegebedürftigkeit.                           Verursacher von Infektionen können
                                                Das Bestehen einer Infektionskette ist     Bakterien, Viren oder Pilze sein.
                                            Voraussetzung für die Ausbreitung jeder        Gefahren für die Lunge betreffen vor al-
Hygiene ist eine präventive                 Infektionskrankheit. Diese Infektionsket-      lem Nosokomiale Infektionen, Pneumo­
Maßnahme zur Vermeidung von                 te besteht aus der Infektionsquelle            nien und Pleuritiden mit und ohne Pleu­
Krankheiten.                                (Mensch, Tier), dem Übertragungsweg            raempyem.
Jeder von uns hat zur Hygiene seine eige-   und dem Empfänger, der infiziert wird.            Nosokomiale Infektionen sind Infekti-
nen Prinzipien. Zu hygienischen Maßnah-     Die Übertragung von Krankheitserregern         onen, die im Krankenhaus (Nosokomeion
men gehören neben der Persönlichen Hy-      von einem Wirt auf neue Wirte erfolgt          = griechisch: das Krankenhaus), aber
giene aber auch die Psychische- und die     durch Tröpfchen-, Kontakt- oder Schmie-        auch in ärztlichen Praxen, Ambulanzen
Sozialhygiene so wie die Arbeits- und die   rinfektion.                                    oder Heimen und Pflegeeinrichtungen er-
Umwelthygiene. Jegliche hygienischen            Es gibt verschiedene Formen einer          worben wurden. Sie entstehen endogen
Maßnahmen bewahren uns vor Erkran-          ­Infektionskette. Bei der homologen Infek-     aus der bewohnereigenen Flora → residen-
kungen.                                      tionskette findet die Übertragung von Er-     te Flora und/oder exogen aus der Umge-
    Es besteht immer eine erhöhte Infek­     regern auf Wirte der gleichen Spezies z. B.   bung → transiente Flora. Wir brauchen
tionsgefahr bei älteren Menschen, bei        Mensch zu Mensch (Anthroponose) statt,        aber unsere residenten Keime auf unserer
­einem geminderten Allgemeinzustand, bei     bei der heterologen Infektionskette wer-      Haut, es darf nicht versucht werden alle

16                                                                                                                        O2-Report
HOMECARE
FACHBEGRIFFE HYGIENE UND MEDIZIN
Areob/anaerob = gedeiht mit / ohne O2 (Sauerstoff)
Aerogen = mit der Luft übertragen
Aspiration = Einatmung, Einsaugung
Compliance = Mitwirkungspflicht des Patienten
               (Patiententreue)
Desinfektion = Entkeimung
Endemie = immer wieder auftretende gleiche
            Infektionserkrankung
Endogen = im Körper
Epidemie = massenhaftes Krankheitsauftreten in bestimmten
             Gebieten
exogen = außerhalb des Körpers
Epidemiologie = Wissenschaft vom Auftreten von
                  Krankheiten
Hygiene = Sauberkeit, Gesundheit, Reinlichkeit
Infektion = Erkrankung durch Ansteckung
Irreversibel = nicht rückgängig machbar
Kontamination = Verunreinigung, Berührung
Pandemie = übergreifend auf größere Erdteile
Pathogen = krankheitsverursachend
Präventiv = vorbeugend
Progredient = langsam fortschreitend
Sterilisation = Abtöten von Keimen

RICHTIGES HÄNDEWASCHEN
1. 	Schmuck ablegen
2. 	Hände mit warmen Wasser befeuchten
3. 	Dosierte Seife, am besten aus einem Spender auf die
      Handfläche geben
4. 	Handflächen aneinander reiben um Schaum zu erzeugen
5. 	Auch die Außenfläche von Händen, Knöcheln und Fingern
      mit Seifenschaum benetzen und reinigen
6. 	Die Fläche zwischen Daumen und Zeigefinger nicht
      vergessen
7. 	Mit den Fingerspitzen in der Handinnenfläche reiben, um
      die Fingerkuppen bzw. –nägel zu säubern
8. 	Die Hände unter warmen fließendem Wasser abspülen
9. 	Die Hände mit einem Papierhandtuch gut abtrocknen, mit

                                                                  KOMPETENZ IN
      dem Tuch den Wasserhahn zudrehen, ggf. die Türklinke
      bedienen und dann entsorgen

HYGIENISCHE HÄNDEDESINFEKTION
1. 	Schmuck ablegen, ca. 3ml eines alkoholhaltigen              SACHEN SAUERSTOFF
     Händedesinfektionsmittels in die Hohlhand geben
2. 	Die Handflächen aneinander reiben
3. 	Das Desinfektionsmittel zwischen den Fingern und um die     Auch in Ihrer Nähe immer gut
     Finger verreiben
4. 	Die gesamte Oberfläche von Händen und Fingern benetzen
                                                                  O2 versorgt.
5. 	Das Desinfektionsmittel auch auf der Rückseite der Hände
     und um die Daumen verreiben
                                                                  Servicetelefon Hattingen +49 (0)2324 9199-0
6. 	Mit den Fingerspitzen in der Handinnenfläche reiben, um
     die Fingerkuppen zu benetzen                                 Servicetelefon Hamburg +49 (0)40 611369-0
7. 	Solange das Mittel verreiben bis die Hände trocken sind,    E-Mail: auftrag@gti-medicare.de
     das dauert je nach Resorptionszeit zwischen 20 und 35 sec.
8. 	Kein Wasser verwenden und nicht die Hände nachtrocknen
                                                                  www.gti-medicare.de

1. Halbjahr 2020
COVID-19-EPIDEMIE

Keime zu entfernen, umso anfälliger re-        Desinfektionsmittel                           ■   Oxidantien z. B. Wasserstoffperoxyd
agiert der Körper auf fremde Erreger.          Die bekanntesten Desinfektionsmittel              oder Kaliumpermanganat zur Wund-
    Die bekanntesten Erreger sind Staphy-      sind, Spitazid, Sterilium, Pronanum, Des-         spülung
lokokken, alleine bei diesen gibt es 33 ver-   derman u.a. Eine genaue Vorgehensweise        ■   Auch Halogene wie Chlor, Jod und
schiedene Arten, der bekannteste ist hier      finden Sie in der separaten Anleitung (s.         Brom werden zur Desinfektion ver-
wohl der Staphylokokkus aureus. Aber           Kasten auf S. 17).                                wendet
auch Streptokokken, Pneumokokken, En-             Sagrotan ist kein Händedesinfektions-
terokokken, ORSA /MRSA, Virusinfek­            mittel und darf nicht für die Haut benutzt    Es wird unterschieden zwischen Hände-,
tionen u. a. können Infektionen auslösen.      werden. Das Mittel ist hoch toxisch und       Haut-, Schleimhaut-, Instrumenten- und
    „ORSA“ haben wohl viele schon ge-          sollte auch im Haushalt nur bei anste-        Flächendesinfektionsmitteln. Jedes Mittel
hört, ist die Abkürzung für „Oxacillin-        ckenden Erkrankungen wie Salmonellen,         darf auch nur entsprechend genutzt wer-
resistenter Staphylococcus aureus“, er         Norovirus etc. als Flächendesinfektions-      den um Allergien und Verletzungen zu
führt häufig zu Atemwegs- und Wundin-          mittel verwendet werden, um andere Fa-        vermeiden.
fektionen, seine Resistenzbildung nimmt        milienmitglieder zu schützen.                     Physikalische Desinfektionsmittel sind
zu. Oberstes Ziel muss es sein, die Aus-          Neben Händewaschen und Händedes-           z. B. Wärme und Dampf, die auch zuhau-
breitung zu verhindern!                        infektion gibt es noch den Hautschutz         se für Pinzetten, Mundstücke, Babysauger
    „MRSA“ bedeutet Methicillin-resisten-      und die Hautpflege mit Creme und Lo-          zum Auskochen geeignet sind.
te Stapylococcus aureus, die Abkürzung         tion, wobei Gemeinschaftstöpfe vermie-            Bei der Desinfektion erfolgt eine Kei-
wird auch oft gleichgesetzt mit multiresis-    den werden sollen, da hier auch eine          marmut, bei Sterilisation werden Keime
tenten Keimen / Problemerregern. In den        Keimbesiedlung durch Eintauchen der           abgetötet. Hierzu zählt die Heißluftsterili-
letzten zwei Jahrzehnten hat auch der ver-     Finger erfolgen kann. Besser sind Tuben       sation 180 °C, 30 Min. in einem extra da-
mehrte und irrationale Antibiotikaver-         oder Dosierflaschen mit ph-neutraler          für vorgesehenen Autoklaven, wird häufig
brauch in der Behandlung von bakteriel-        Handcreme bzw. -lotion.                       in Labors und Praxen verwendet. Im Kli-
len Infektionen zu einer besorgniserregen-                                                   nikbereich erfolgt hauptsächlich die
den Zunahme von MRSA geführt, wobei            Die Desinfektion von Materialien              Dampfsterilisation in einem speziellen va-
häufig mehr als eine Substanz appliziert       und die Gewährleistung einer                  kuumfreien und fraktionierten Verfahren
wird. Zur Erinnerung: bei Virusinfekten        Compliance muss auch stets erfolgen.          bei 120 °C für thermolabile Dinge, bei
hilft kein Antibiotikum!                       Die Distanzierung (Non-touch-Technik)         134 °C für Instrumente, Glas und Wä-
    Notwendige Maßnahmen zur Basishy-          von Personen und Gegenständen gehört          sche. Außerdem gibt es noch die Strah-
giene als Infektionsprophylaxe sind in ers-    ebenfalls zu den präventiven Maßnah-          lensterilisation sowie die Plasmasterilisa-
ter Linie regelmäßiges Händewaschen.           men. Als Prophylaxe sollte man Hände-         tion als Niedrigtemperaturverfahren.
Tipps zum Händewaschen: (s. Kasten auf         schütteln vermeiden oder Hilfsgegenstän-          Von einer chemischen Sterilisation wie
S. 17). Zur täglichen Handpflege gehört        de benützen, z. B. Kugelschreiber zum         das Formalinbad wird immer häufiger ab-
Seife. Wasser allein löst nur den groben       Fahrstuhlknopf drücken, wenig Gegen-          geraten, da beim Herausnehmen der Ge-
Schmutz. Vor dem Einseifen sollte man die      stände berühren, die viele Leute kontami-     genstände Atemnotsanfälle und allergi-
Hände erst mit lauwarmem Wasser an-            nieren und ggf. Handschuhe anziehen,          sche Reaktionen nicht selten sind.
feuchten, es löst den Schmutz leichter als     Türklinken mit dem Ellbogen bedienen              Zur Infektionsprävention allgemein
kaltes Wasser. Danach die Seife rund zehn      etc..                                         neben Händewaschen und Desinfektion
Sekunden lang über die gesamten Hände –           Auch die Wohnhygiene sollte beachtet       gehören auch Impfungen, die Verwen-
auch zwischen den Fingern – verteilen,         werden, da sie Auswirkungen auf unsere        dung von Mund-Nasenschutz und Hand-
gründlich abspülen und abtrocknen. Durch       Gesundheit hat. Die Wohnung sollte einen      schuhen.
das vorherige Einfeuchten schäumt die Sei-     Schutz vor Witterungseinflüssen beinhal-          Besondere Verhaltensregeln sind zu be-
fe stärker. Sie gelangt so besser an sämtli-   ten, sie sollte zugfreie Fenster und Türen,   rücksichtigen bei Kontakt mit Tieren,
che Stellen und reizt die Haut weniger.        richtige Raumtemperatur, ordentliche Be-      beim Sport, im Beruf und auf Reisen.
    Die Übertragung von Infektionserre-        leuchtung, Schutz vor Lärm und Emissio-           Bei der Hygieneaktion „Wir gegen Vi-
gern erfolgt hauptsächlich über die Hän-       nen, ausreichende Belüftung und ein eige-     ren“ vom RKI (Robert Koch Institut) geht
de. Vielfältige Kontakte finden sowohl         nes Bad und Küche haben. Pro Kind soll-       es um folgende Empfehlungen:
mit der Umgebung, mit Gegenständen             ten 12 bis 16 qm zum Spielen zur Verfü-       ■ Hände waschen und weg vom Gesicht

und zu anderen Menschen statt. Die Hän-        gung stehen, bei Neubauten ausgewählte        ■ Hygienisch husten

dehygiene gehört somit zu den wichtigs-        Baustoffe für Wände, Böden und Isolie-        ■ Krankheit zuhause auskurieren

ten Maßnahmen der Infektionsverhütung          rung verwendet werden.                        ■ Auf erste Anzeichen achten

und Infektionsbekämpfung.                                                                    ■ Gesund werden

    Bei der Verwendung von Händedesin-         Chemische Desinfektionsmittel sind            ■ Familienmitglieder schützen

fektionsmitteln sollten folgende Eigen-        unterteilt in                                 ■ Geschlossene Räume regelmäßig

schaften auf der Flasche deklariert sein:      ■   Aldehyde für Räume und Wäsche                 ­lüften
■ Bakterizid = Bakterien abtötend              ■   Alkohole für Haut und Hände               ■ Abstand halten, Menschenansamm-

■ Viruzid = Viren abtötend                     ■   PVP-Jod (Polyvinylpyrolidon) für die           lungen meiden
■ Fungizid = Pilze abtötend                        Schleimhaut                               ■ Über Hygienemasken Bescheid wissen

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