MESSA DA REQUIEM GIUSEPPE VERDI - Musisches Zentrum
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MESSA DA REQUIEM GIUSEPPE VERDI Freitag, 25. Oktober 2019 19:30 Uhr • Audimax der RUB collegium musicum der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Musischen Zentrum der RUB
in Kooperation mit Das Collegium musicum der Uni Köln bedankt sich herzlich beim Musischen Zentrum der RUB! Insbesondere gilt unser Dank Nikolaus Müller und Sabine Hoeper für die Organisation und die Ausleihe der Schlagwerkinstrumente, sowie den Helfer*innen vor Ort. Der Chor der Universität zu Köln Ist Mitglied im Veband Deutscher KonzertChöre (VDKC) IMPRESSUM IMPRESSUM UNIVERSITÄTSKONZERTE IM WINTER 19/20 Collegium musicum der Uni Köln & Gäste collegium musicum www.collmus.com der Universität zu Köln Programmheft Giuseppe Verdi: Messa da Requiem Freitag, 25. Oktober 2019 | 19:30 Uhr | Audimax der RUB Herausgeber: Collegium musicum der Universität zu Köln Albertus-Magnus-Platz | 50923 Köln | Tel: 0221 - 470 41 96 E-Mail: collegium-musicum@uni-koeln.de | Homepage: www.collmus.com Künstlerische Leitung: Michael Ostrzyga, Universitätsmusikdirektor Geschäftsführung: Sophia Herber M. A., Wiebke Heyens M. A., Nathalie Weber M. A. Studentische Mitarbeit: Eva Adrian, Marie Bering Text: Annett Reischert-Bruckmann Redaktion und Layout: Sophia Herber Cover-Foto: Paddi / photocase.de S. 15: Dumi, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Giuseppe_Verdi_signature.svg
PROGRAMM Giuseppe Verdi (1813-1901) Messa da Requiem für vier Solostimmen, Chor und Orchester Nr. 1 Requiem und Kyrie (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor) Nr. 2 Dies irae (Chor) Dies Dies iraeirae (Chor) Tuba Tuba mirum (Bass und Chor) mirum Liber scriptus (Mezzosopran und Chor) Liber scriptus Quid Quid sum sum miser (Sopran, Mezzsopran und Tenor) miser Rex tremendae Rex tremendae (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor) Recordare (Sopran und Mezzosopran) Recordare Ingemisco (Tenor) Ingemisco Confutatis (Bass und Chor) Confutatis Lacrymosa (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor) Lacrymosa Nr. 3 Offertorio (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass) Nr. 4 Sanctus und Benedictus (Doppelchor) Nr. 5 Agnus Dei (Sopran, Mezzosopran und Chor) Nr. 6 Lux aeterna (Mezzosopran, Tenor und Bass) Nr. 7 Libera me (Sopran und Chor) Cecilia Acs, Sopran • Anne-Carolyn Schlüter, Mezzosopran Vincent Schirrmacher, Tenor • Thomas Bonni, Bass Chor der Universität zu Köln* Joachim Geibel, musikalische Assistenz • Corinna Kaiser, Stimmbildung * mit Gästen aus dem Bach-Verein Köln, KölnChor, Kölner Männer Gesang Verein, Philharmonischer Chor Köln, Oratorienchor Brühl, Philharmonischer Chor Bonn, Aachener Bachverein, Chor der RWTH Aachen Sinfonieorchester der Universität zu Köln Ulrike Bauer, Walter L. Mik und Albert Rundel, Probenassistenz/Satzproben Michael Ostrzyga, Dirigent keine Pause, Ende gegen 21:00 Uhr 3
MESSA DA REQUIEM – VERDIS GRÖSSTE OPER von Annett Reischert-Bruckmann „Totenmessen gibt es so viele! Es ist Tod am 13. November 1869 vorge- unnütz, ihnen noch eine hinzuzufügen”, sehene Premiere in der Kirche San pflegte Giuseppe Verdi, dessen Vor- Petronio zu Bologna aufgrund einiger liebe von jeher weniger der Sakral- Intrigen und Animositäten sowie musik als vielmehr der Opernkompo- offensichtlich schon zu damaliger Zeit sition galt, lange Jahre zu verkünden. auftretender bürokratischer Hürden Der Gedanke, dennoch ein Requiem jedoch nicht. Erschwerend kam hinzu, zu verfassen, kam dem 45-Jährigen dass Verdi sich unter keinen Umstän- erstmals im Zusammenhang mit dem den auf eine Verschiebung des von Tod seines hochverehrten Kollegen ihm anvisierten Konzerttermins Gioacchino Rossini im Jahre 1868; einlassen oder der Verlegung in eine allerdings dachte Verdi in diesem Fall andere Stadt als Bologna zustimmen an eine Komposition ganz besonderer wollte. Kurzum: Das Gemeinschafts- Art: Er animierte eine Reihe italieni- werk verschwand zunächst im Archiv scher Tondichter dazu, in Gemein- des Ricordi-Verlags. Von dort holte es schaftsarbeit jeweils einen einzelnen der Komponist und Dirigent Alberto Satz des Requiemtextes zu vertonen. Mazzucato zu Beginn des Jahres 1871 Diese außergewöhnliche Koproduk- noch einmal hervor, um anschließend tion, für die weder die insgesamt 13 Verdi gegenüber brieflich seine Komponisten noch die Aufführenden Begeisterung vor allem über dessen ein Honorar bekommen sollten, kam Libera me kundzutun: „Sie, verehrter denn auch tatsächlich zu Stande – die Maestro, haben das schönste, groß- für den ersten Jahrestag von Rossinis artigste und unübertrefflich poetischste 4
Stück geschrieben, das sich vorstellen Schankwirtssohn schwer erschüt- lässt.” Verdi fühlte sich ob dieser eu- tert: „Ich bin tief betroffen vom Tod phorischen Zeilen sehr geschmeichelt: unseres Großen!“, so schrieb er einen „Ihre Worte hätten in mir beinahe das Tag später an seinen Verleger Giulio Verlangen geweckt, später einmal die Ricordi, „aber ich komme morgen nicht Messe zu vervollständigen, umso mehr, nach Mailand, weil ich es nicht übers als ich im Grunde ja das Requiem und Herz brächte, an seinem Begräbnis das Dies irae, die beide im Libera me teilzunehmen. Ich werde bald sein Grab wiederkehren, bereits komponiert habe besuchen, allein und ohne gesehen zu und nur noch ausarbeiten müsste … werden. Und vielleicht werde ich nach Aber seien Sie beruhigt: Das ist eine weiterem Nachdenken und nachdem Versuchung, die vorübergehen wird wie ich meine Kräfte eingeschätzt habe, so viele andere.” Vier Jahre später sollte etwas vorschlagen, um sein Andenken er dieser Versuchung schließlich doch zu ehren.” Nur zehn Tage später hatte erliegen … er eine Entscheidung gefällt und beschlossen, Manzoni mittels einer Als am 22. Mai 1873 mit dem italieni- eigens für ihn komponierten Toten- schen Dichter Alessandro Manzoni messe ein musikalisches Denkmal nicht nur eines der intellektuellen Vor- zu setzen: „Ich möchte ein Requiem bilder des Risorgimento, sondern künst- schreiben, das wir nächstes Jahr an lerisch wie menschlich ein großes Idol seinem Todestag aufführen könnten … Verdis starb, zeigte sich der 1813 in Ich würde die Noten auf eigene Kosten Le Roncole nahe Busseto geborene kopieren lassen und die Aufführung 5
selbst dirigieren, sowohl bei den Proben allerdings auch zu keiner Zeit an eine als auch in der Kirche.” rein liturgische Funktion seiner latei- nischen Messkomposition gedacht. So Dieses Vorhaben freute Verdis Ver- wies er z. B. den vier Solist*innen glanz- leger Giulio Ricordi umso mehr, hatte volle Kantilenen und arienähnliche doch der Maestro nach der Urauffüh- Passagen zu und verwendete Stei- rung seiner Aida beleidigt verkündet, gerungen sowie Stretta-Bildungen, sich fortan aus dem öffentlichen die zweifelsohne Assoziationen an Musikleben zurückziehen und sich zahlreiche seiner Opernfinale hervor- ganz der Bewirtschaftung seines riefen. Landguts widmen zu wollen. Im Som- mer 1873 begann Giuseppe Verdi An dieser für eine Totenmesse nicht mit der Ausarbeitung seiner Messa adäquaten Opernhaftigkeit nahmen da Requiem, auf die er – nicht zuletzt schon im Vorfeld der Uraufführung ei- wegen des ihm fremden musika- nige Kritiker Anstoß, allen voran Hans lischen Terrains – außergewöhnlich von Bülow, der – die Premiere selbst viel Zeit verwandte. „Ich arbeite an boykottierend – in der „Allgemeinen meiner Messe und wirklich mit großer Zeitung” folgende despektierliche Freude”, vermeldete er am 28. Feb- Ankündigung verfasste: „Das zweite ruar 1874 dem Direktor der Pariser [Ereignis] wird die morgen vormittags in Opéra-Comique, Camille Du Locle. der hierfür theatralisch hergerichteten „Mir scheint, dass ich ein ernster Mensch Kirche San Marco vom Autor, Senator geworden und nicht mehr der Bajazzo Giuseppe Verdi ausnahmsweise selbst des Publikums bin, der Tambour und geleitete Monsteraufführung seines im große Trommel rührt und ‚herein, Auftrage der Stadtbehörden zur Feier herein, hereinspaziert’ schreit.” Am 15. der ersten Wiederkehr von Alessandro April desselben Jahres hatte Giuseppe Manzonis Sterbetag komponierten Verdi schließlich die Komposition Requiems sein, mit welchem der allge- seines Requiems beendet. waltige Verderber des italienischen Kunstgeschmacks und Beherrscher die- Natürlich konnte der Großmeister des ses von ihm verdorbenen, vermutlich den Musiktheaters in dieser sehr persön- letzten seinem Ehrgeiz unbequemen lichen Auseinandersetzung mit dem Rest von Rossinis Unsterblichkeit hinweg- Schrecken des Todes seine Affinität zuräumen hofft. Bekanntlich besteht zur Oper nicht ganz verleugnen, hatte dieser letzte Rest in Italien eigentlich 6
nur noch in seiner Kirchenmusik, dem lere Sprache, als wir sie in der Kirche zu Stabat mater und der Festmesse, so hören gewohnt sind. Auch die religiöse selten diese Werke seinen Landsleuten Andacht wechselt in ihrem Ausdruck; auch zu Gehör gebracht werden … sie hat ihre Länder, Zeiten. Was uns in Seine neueste Oper im Kirchengewande Verdis Requiem zu leidenschaftlich, zu soll nach dem ersten Scheinkompliment sinnlich erscheinen mag, ist eben aus an das Andenken des gefeierten der Gefühlswelt seines Volkes heraus Dichters zunächst drei Abende hindurch empfunden, und der Italiener hat doch in der Scala den Händen des weltlichen ein gutes Recht zu fragen, ob er denn Enthusiasmus überantwortet werden, mit dem lieben Gott nicht Italienisch worauf dann unverzüglich in Begleitung reden dürfe?” der von ihm eigens dressierten Solosän- ger die Wanderung nach Paris, zur Von den ursprünglich neun musikali- Krönung des Werkes in diesem ästhe- schen Teilen der römisch-katholischen tischen Rom der Italiener angetreten Missa pro defunctis vertonte Verdi nur werden soll.” sieben (die Gesänge zwischen den Lesungen des Wortgottesdienstes, Tatsächlich wurde die Messe vom das Graduale „Requiem aeternam” überwiegenden Teil der Zuhörer- sowie den Tractus „Absolve, Domine” schaft auf Anhieb enthusiastisch ließ er aus) und orientierte sich damit aufgenommen. Die Diskussionen an der vorgegebenen Textauswahl jedoch, ob Verdi mit dieser monu- der Messa per Rossini. Auch die mentalen Chorkomposition nicht Zusammenfassung von Introitus und den „schicklichen Ton der Kirche Kyrie, der Verzicht auf einen eigenen verfehlt” habe, flammten immer Benedictus-Satz sowie der Rückgriff wieder auf. Der Kritikerpapst Eduard auf den Kantatenmesse-Typus mit Hanslick, der im Juni 1875 Zeuge seiner nummernartigen Unterteilung einer umjubelten Aufführung in der in Soli, Ensembles und Chöre sind Wiener Hofoper wurde und dem Werk Reminiszenzen des Rossini-Projektes. durchaus mit einer gewissen Skepsis gegenüberstand, wusste den Mangel Wie aus dem Nichts erhebt sich der an Kirchlichkeit wie folgt zu verteidi- Anfangssatz des rund 90-minütigen gen: „Trauer und Bitte, Entsetzen und Werkes, dessen besondere Wirkung hoffende Zuversicht, sie sprechen hier der italienische Komponist Ildebrando eine leidenschaftlichere und individuel- Pizzetti (1880-1968) in seinem Vorwort 7
zur Faksimile-Ausgabe des Requiems Mit fast unbeschwerter Heiterkeit treffend zu beschreiben wusste: „Bei schließt sich das geradezu intime diesem ‚Requiem aeternam’, das von Offertorium an, das den Solostimmen einer unsichtbaren Menge über der zugeteilt ist, gefolgt vom Sanctus, Wellenbewegung weniger elementarer welches – von Trompetenklängen Akkorde geflüstert wird, fühlt man un- eingeleitet – in Form einer achtstim- mittelbar die Furcht und die Trauer der migen Doppelfuge des Chors ge- Menge angesichts des Todesmysteriums halten ist. In diesem ausgelassen … Man sieht förmlich zunächst einen tänzerischen Satz, in dem Pizzetti undurchdringlichen Schatten und dann „eine himmlische Grenzenlosigkeit im ein klares, sanftes Licht: und in jenem Licht der Morgendämmerung er- Schatten menschliche Wesen, die sich in strahlen” sah, erweist sich Verdi als Schmerz und Furcht krümmen; und in ausgewiesener Meister des strengen jenem Licht recken sie dann ihre Arme Satzes. gen Himmel, um Milde und Verzeihung Im krassen Gegensatz zu diesem zu erflehen. Auf diese Weise ist die Musik vierten Teil steht das Agnus Dei mit mehr als ein rein lyrischer Ausdruck, sie seiner an gregorianische Traditionen ist Vergegenwärtigung von Trauer und gemahnenden Melodie und seinem Hoffnung.” archaischen Gestus. Äußerst abrupt bricht dann – verstärkt Die letzte Bitte für die Verstorbenen, durch den krassen Tonartenwechsel das Lux aeternam, ist den tieferen So- von A-Dur nach g-Moll – die Schreckens- lostimmen Mezzosopran, Tenor und gewalt des nahezu ein Drittel des Bass vorbehalten, die vom Orchester gesamten Werkumfangs einnehmen- mittels geradezu mystischer Farben den Dies irae herein. Mit entfesselten begleitet und schließlich mit in höchs- Blechbläserklängen, dröhnendem ten Lagen geführten Streicher- und Schlagwerk, erregten Violinpassagen Flötenklängen in himmlische Sphären und machtvollen, chromatischen zu entschweben scheinen. Aufschreien des Chors lässt Verdi den Anbruch des Jüngsten Gerichts mit Wäre diese Bitte für die Toten das all seinen Schrecken bildhaft vor den zentrale Anliegen Verdis gewesen, Ohren des Hörers erstehen. so hätte er das Werk – wie für die Ab- 8
folge des Requiems allgemein üblich gräbnis als „Responsorium ad abso- – mit der Communio „Lux aeternam lutionem” gesungen wird. So mutet luceat eis” (dt.: „das ewige Licht dieser Schlussteil wie ein subjektiver leuchte ihnen”) enden lassen können. Rückblick zu dem Vorangegangenen Aber der 60-Jährige entschied sich an. Zwar brechen noch einmal die anders: Er setzte sein ursprünglich für Schrecken des Dies irae herein und das Rossini-Requiem verfasstes, hier auch das „Requiem aeternam”, die in veränderter Form übernommenes Bitte um ewige Ruhe, wird flehentlich Libera me an das Ende seiner Messa wiederholt. Der anfänglich noch da Requiem. Dieser Satz ist nicht nur durchscheinende Trost des Requiems entstehungsgeschichtlich der älteste bleibt dem Hörer nun aber versagt. Teil der Komposition; er ist auch litur- Was letztlich zurückbleibt, sind gisch von der Totenmesse getrennt, Verzweiflung, Ungewissheit und … da er normalerweise vor dem Be- Todesangst. Über die Autorin Annett Reischert-Bruckmann studierte Musikwissenschaften in Köln. 1996 gründete sie zusammen mit ihrem Mann die Kölner Kulturredaktion ALUAN und arbeitet seither als Autorin und Redakteurin für zahlreiche Musikverlage, Fach- magazine, CD-Labels, Konzerthäuser, Festivals und Ensembles. 2003 publizierte sie ein Musiklexikon Klassik auf DVD, 2011 gehörte sie zu den Mitbegründern des Portals www.musikschulwelt.de. 9
Giuseppe Verdi ca. 1870, Fotografie von Ferdinand Mulnier
Nr. 1 Requiem und Kyrie Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, Et lux perpetua luceat eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen. Te decet hymnus, Deus, in Sion, Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion, Et tibi reddetur votum Und Anbetung soll dir werden in Jerusalem. in Jerusalem. Exaudi orationem meam, Erhöre mein Gebet, Herr, Ad te omnis caro veniet. Zu dir kommt alles Fleisch. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich! Christe eleison. Christus, erbarme dich! Nr. 2 Dies irae Dies irae, dies illa Tag der Rache, Tag der Sünden, Solvet saeclum in favilla. Wird das Weltall sich entzünden, Teste David cum Sibylla. Wie Sibyll und David künden. Quantus tremor est futurus, Welch ein Graus wird sein und Zagen, Quando judex est venturus, Wenn der Richter kommt, mit Fragen Cuncta stricte discussurus. Streng zu prüfen alle Klagen! Tuba mirum spargens sonum Laut wird die Posaune klingen, Per sepulchra regionem, Durch der Erde Gräber dringen, Coget omnes ante thronum. Alle hin zum Throne zwingen. Mors stupebit et natura Schaudernd sehen Tod und Leben Cum resurget creatura, Sich die Kreatur erheben, Judicanti responsura. Rechenschaft dem Herrn zu geben. Liber scriptus proferetur, Und ein Buch wird aufgeschlagen, Un quo totum continetur, Treu darin ist eingetragen Unde mundus judicetur. Jede Schuld aus Erdentagen. Judex ergo cum sedebit, Sitzt der Richter dann zu richten, Quidquid latet apparebit, Wird sich das Verborgne lichten; Nil inultum remanebit. Nichts kann vor der Strafe flüchten. 11
Quid cum miser tunc dicturus? Weh! Was werd ich Armer sagen? Quem patronum rogaturus, Welchen Anwalt mir erfragen, Cum vix justus sit securus? Wenn Gerechte selbst verzagen? Rex tremendae majestatis, König schrecklicher Gewalten, Qui salvandos salvas gratis, Frei ist deiner Gnade Schalten: Salva me, fons pietatis. Gnadenquell, lass Gnade walten! Recordare, Jesu pie, Milder Jesus, wollst erwägen, Quod cum causa tuae viae, Dass du kamest meinetwegen, Ne me perdas ille die. Schleudre mir nicht Fluch entgegen. Quaerens me sedisti lassus, Bist mich suchend müd gegangen, Redemisti crucem passus, Mir zum Heil am Kreuz gehangen, Tantus labor non sit cassus. Mög dies Mühn zum Ziel gelangen. Juste judex ultionis, Richter du gerechter Rache, Donum fac remissionis Nachsicht üb' in meiner Sache, Ante diem rationis. Eh ich zum Gericht erwache. Ingemisco tanquam reus, Seufzend steh ich schuldbefangen, Culpa rubet vultus meus, Schamrot glühen meine Wangen, Supplicanti parce, Deus. Lass mein Bitten Gnad erlangen. Qui Mariam absolvisti, Hast vergeben einst Marien, Et latronem exaudisti, Hast dem Schächer dann verziehen, Mihi quoque spem dedisti. Hast auch Hoffnung mir verliehen. Preces meae non sunt dignae, Wenig gilt vor dir mein Flehen; Sed tu, bonus, fac benigne, Doch aus Gnade lass geschehen, Ne perenni cremer igne. Dass ich mög der Höll entgehen. Inter oves locum praesta, Bei den Schafen gib mir Weide, Et ab hoedis me sequestra, Von der Böcke Schar mich scheide, Statuens in parte dextra. Stell mich auf die rechte Seite. 12
Confutatis maledictis, Wird die Hölle ohne Schonung Flammis acribus addictis, Den Verdammten zur Belohnung, Voca me cum benedictis. Ruf mich zu der Sel'gen Wohnung. Oro supplex et acclinis, Schuldgebeugt zu dir ich schreie, Cor contritum quasi cinis, Tief zerknirscht in Herzenstreue, Gere curam mei finis. Sel'ges Ende mir verleihe. Lacrymosa dies illa Tag der Tränen, Tag der Wehen, Qua resurget ex favilla Da vom Grabe wird erstehen Judicandus homo reus. Zum Gericht der Mensch voll Sünden! Huic ergo parce Deus, Lass ihn, Gott, Erbarmen finden, Pie Jesu Domine, Milder Jesus, Herrscher du, Dona eis requiem! Amen. Schenk den Toten ew'ge Ruh. Amen. Nr. 3 Offertorio Domine Jesu Christe, rex gloriae, Herr Jesus Christus, König der Ehren, libera animas omnium fidelilum befreie die Seelen der Abgeschiedenen defunctorum de poenis inferni von den Strafen der Hölle et de profundo lacu. und von dem tiefem Abgrund. Libera eas de ore leonis, Errette sie aus dem Rachen des Löwen, ne absorbeat eas tartarus, dass die Hölle sie nicht verschlinge ne cadant in obscurum: und sie nicht fallen in die Tiefe: Seg signifer sanctus Michael Sondern das Panier des heiligen Michael repraesentet eas in lucem sanctam, begleite sie zum ewigen Lichte, Quam olim Abrahae promisisti, welches du verheißen hast Abraham et semini eius. und seinen Nachkommen auf ewig. Hostias et preces tibi, Domine, Opfer und Gebete bringen wir dir, laudis offerimus. Herr, lobsingend dar. Tu suscipe pro animabus illis, Nimm sie gnädig an für jene Seelen, quarum hodie memoriam facimus: derer wir heute gedenken: Fac eas, Domine, Lass sie, o Herr, de morte transire ad vitam, vom Tod zum Leben übergehen Quam olim Abrahae promisisti, welches du verheißen hast Abraham et semini eius. und seinen Nachkommen auf ewig. 13
Nr. 4 Sanctus und Benedictus Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Heilig, heilig, heilig ist Gott, Deus Sabaoth. der Herr aller Mächte und Gewalten. Pleni sunt coeli et terra Erfüllt sind Himmel und Erde gloria tua von deiner Herrlichkeit! Osanna in excelsis! Hosianna in der Höhe! Benedictus Gelobt sei, qui venit in nomine Domini. der kommt im Namen des Herrn. Osanna in excelsis! Hosianna in der Höhe! Nr. 5 Agnus Dei Agnus Dei, qui tollis Lamm Gottes, du nimmst hinweg peccata mundi, die Sünde der Welt, dona eis requiem. schenke ihnen Ruhe. Agnus Dei, qui tollis Lamm Gottes, du nimmst hinweg peccata mundi, die Sünde der Welt, dona eis requiem sempiternam. schenke ihnen ewige Ruhe. Nr. 6 Lux aeterna Lux aeterna luceat eis, Domine, Ewiges Licht leuchte ihnen, Herr, Cum sanctis tuis in aeternum, mit allen deinen Heiligen, quia pius es. denn du bist gut. Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, et lux aeterna luceat eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen. 14
Nr. 7 Libera me Libera me, Domine, Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod de morte aeterna, an jenem furchtbaren Tag, in die illa tremenda, wenn erschüttert werden quando coeli movendi sunt et terra Himmel und Erde, dum veneris judicare wenn du dann kommst, saeculum per ignem. die Welt zu richten im Feuer. Tremens factus sum ego timeo: Zitternd muss ich stehen und in Äng- dum discussio venerit sten, wenn die Rechenschaft naht atque ventura ira. und der drohende Zorn. Dies irae, dies illa, Tag des Zornes, Tag der Schrecken, calamitatis et miseriae, voll Weh und Jammer, dies magna et amara valde. bitter über alle Maßen. Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, et lux perpetua luceat eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen. 15
CECILIA ACS SOPRAN 16
Die in Eschweiler bei Aachen geborene Sopranistin Cecilia Acs erhielt ihren ersten musikalischen Unterricht im Elternhaus. In Aachen studierte sie zunächst Kirchenmusik. Es folgte das Gesangsstudium an der Robert-Schumann-Hoch- schule in Düsseldorf bei Prof. Ludwig Grabmeier sowie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy” Leipzig bei Prof. Jeanette Favaro-Reuter. Ihre Ausbildung rundete sie mit Meisterkursen bei Krisztina Laki, Matthias Goerne und Grace Bumbry ab. Zur Zeit wird sie stimmlich von Herrn Prof. Reinhard Becker betreut. Sie war Stipendiatin der Richard-Wagner Stipendienstiftung, Düsseldorf, sowie des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Lübeck. Seit ihrem Abschluss 2006 ist Cecilia Acs freiberuflich tätig und widmet sich besonders dem Konzertfach, gestaltet Liederabende und singt konzertante Opernaufführungen, die sie durch ganz Europa führen. Mit dem Collegium musicum und Universitätsmusikdirektor Michael Ostrzyga verbindet sie seit Jahren eine musikalische Zusammenarbeit, bei der sie 2013 in der Philharmonie in Köln mit Orffs Carmina burana, 2015 mit Mozarts Requiem im Rahmen der EXPO in Mailand und 2016 auf Schloss Wahn in Mendelssohns Sommernachtstraum zu hören war. Ihr Verdi Debüt gab sie 2017 in der Sopran- partie des Requiems. Das Duo mit der Pianistin Tamara Serikova besteht seit 2014. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der musikpädagogischen Arbeit mit Kindern und Erwachsenen, sowie in der chorischen Stimmbildung. 17
ANNE-CAROLYN SCHLÜTER MEZZOSOPRAN 18
Nach dem Studium an der Kölner Musikhochschule und ersten Engagements an den Opernhäusern Görlitz und Kiel führten Gastauftritte Anne-Carolyn Schlüter u. a. an die Opernhäuser Mannheim, Köln und die Staatsoper Berlin, wo sie u. a. in Peter Ruzickas Uraufführung Hölderlin mitwirkte. In Lübeck verkörperte die Mezzosopranistin mit großem Erfolg die Titelpartie in Ottmar Schoecks Penthe- silea, für die sie von der Zeitschrift OPERNWELT als Sängerin des Jahres 2009 nominiert wurde. Mit Claudio Abbado führten sie mehrfache Aufführungen der Zauberflöte an verschiedene Opernhäuser Italiens, nach Baden-Baden und zum Edinburgh Festival. Mit Helmut Rilling verbindet sie eine langjährige Zusammen- arbeit, von Claudio Monteverdis Marienversper bis hin zu Wolfgang Rihms Deus passus. Gastauftritte führten sie u. a. zum Chicago Symphony Orchestra, Israel Philharmonic und Detroit Symphony, zum Oregon Bach Festival und den Salzburger Festspielen. Unter der Leitung von Ulf Schirmer sang sie mit dem Or- chester des Bayerischen Rundfunks Wo bist du, Licht von Claude Vivier, und unter Roger Norrington Wagners Wesendonklieder. Eine besondere Vorliebe hegt sie für Kammermusik und das Lied. Zahlreiche Konzerte und Liederabende führten sie u. a. durch Deutschland und Norwegen, nach Peking, Island und in die USA, wobei sich auch hier der Bogen vom Renaissance- und Barockrepertoire (Orfeo ed Euridice) bis hin zu Francis Poulenc oder Luciano Berio (Folk Songs) spannt. 19
VINCENT SCHIRRMACHER TENOR 20
Vincent Schirrmacher nahm seit seiner Kindheit Klavierunterricht. Ab 1996 stu- dierte er Musikpädagogik an der Royal Akademie für Musik London sowie an der Juilliard School in New York. Nach seinem Abschluss, den er mit Auszeichnung ablegte, ging er nach Deutschland, um privat bei Professor Raimund Gilvan in Saarbrücken Gesang zu studieren. Im gleichen Jahr bestand er die Aufnahme- prüfung an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und setzte bei Professor Josef Protschka sein Studium fort. 2006 wurde der Tenor für seine hervorragende Leistung als „Newcomer Opern- sänger” mit der Gottlob-Frick-Medaille ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er den Johann-Strauß-Preis beim internationalen Gesangswettbewerb „Alexander Girardi” in Coburg. 2007 war Schirrmacher Sieger und Publikumspreisträger des internationalen Gesangswettbewerbs „Robert Stolz” in Hamburg. 2008 erhielt er den 3. Preis in der Kategorie Operette sowie den Sonderpreis der Norske Oper Oslo und des Gran Teatro del Liceu Barcelona in der Kategorie Oper. Außerdem war er Finalist beim „Placido Domingo – Operalia”-Wettbewerb in Quebec, Kanada, und belegte den 3. Platz im Fach Operette beim Belvedere Wettbewerb in Wien. Als Mitglied des Landestheaters Schleswig-Holstein übernahm Vincent Schirr- macher dort u. a. die Titelpartie in Offenbachs Orpheus in der Unterwelt sowie in Doktor Faust von Busoni und stand als Octavio in Lehárs Giuditta, Duca in Verdis Rigoletto, Prinz in Dvořáks Rusalka und Julien in Charpentiers Louise auf der Bühne. Im Sommer 2009 verkörperte Schirrmacher beim Lehár-Festival in Bad Ischl den Sou-Chong in Das Land des Lächelns; jene Rolle, mit der er 2010 auch an der Volksoper Wien debütierte. Seit 2010 im Ensemble der Wiener Volksoper war der Tenor hier bereits u. a. zu erleben als Cavaradossi in Tosca, Narraboth in Salome, Alfred in Die Fledermaus, Prinz in Rusalka, Duca in Rigoletto, Pirelli im Sondheim-Musical Sweeney Todd, Manrico in Il trovatore, Herzog von Urbino in Eine Nacht in Venedig, Rosillon in Die lustige Witwe, Rodolfo in La Bohème, Wladimir in Fürst Igor, Calaf in Turandot, Hagenbach in La Wally, Luigi in Der Mantel, Pluto in Orpheus in der Unterwelt, Karl in Die Räuber, in der Titelrolle von Hoffmanns Erzählungen und als Erik in Der fliegende Holländer. In der aktuellen Saison singt Vincent Schirrmacher wieder Erik, Pluto und Alfred. Darüber hinaus ist er als Don José in Carmen, Duca und als Grigori Otrepjew in der Neuproduktion Boris Godunow zu erleben und wirkt in den Wiener Operetten-Konzerten mit. 21
THOMAS BONNI BASS © Christian Palm 22
Der Bassbariton Thomas Bonni studierte Gesang bei Prof. KS Kurt Moll an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und erhielt Unterricht bei Dieter Müller. Darüber hinaus arbeitete er mit Joseph Metternich und Alberto Rinaldi. Erfolge auf der Opernbühne verzeichnete er in der Titelpartie von Mozarts Le nozze di Figaro und besonders als Papageno in der Zauberflöte sowie als Don Alfonso in Cosí fan tutte. Zuletzt sang er Oberst Ollendorf in der Operette Der Bettelstudent von Carl Millöcker. Zu seinem Opernrepertoire gehören darüber hinaus u. a. Pe- ter Besenbinder in Humperdincks Hänsel und Gretel, Kaspar (Der Freischütz), Kezal (Die verkaufte Braut), sowie Zupan (Der Zigeunerbaron). Als gefragter Konzertsolist singt Thomas Bonni alle großen Oratorien von Bach sowie Werke von Brahms, Haydn, Händel, Mozart, Rossini, Puccini, Fauré und vielen anderen Komponisten. Verdis Requiem und Mendelssohns Elias sind besondere Schwerpunkte der letzten Jahre. Im Dezember 2017 gestaltete er mit großem Erfolg die Partie des Pontius Pilatus in der Uraufführung von Michael Ostrzygas Oratorium Puer natus est, mit dem Monteverdi Chor Würzburg unter der Leitung von Matthias Beckert. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Kuratieren und Präsentieren komplexer Solo-Programme sowohl der barocken Solo-Literatur für Bass als auch des Kunstliedes. So führte er 2016 zum Shakespeare-Jahr ein Programm gemeinsam mit dem Schauspieler Sascha Tschorn auf, mit dem er 2018 erneut zusammen- arbeitete, um ein Programm mit Liedern und Texten zum 1. Weltkrieg zu präsen- tieren. 2019 erarbeitete er ein hochvirtuoses Programm zum Thema „Opfer” mit dem Titel Sacrificio. Seine Klavierpartner sind Christoph Schnackertz und Karl-Josef Görgen, lang- jährige Kooperationen verbinden ihn mit den Barock-Spezialist*innen Antje Plieg-Oemig, Markus Möllenbeck, Klaus Mader und Markus Göcke. Thomas Bonni ist darüber hinaus häufiger Gast in den Chören des Bayerischen und des Westdeutschen Rundfunks. 23
CHOR DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN © Bassem Hawar Der Chor ist das größte Ensemble der Universität zu Köln. Rund 100 Mitglieder verbindet die Freude am gemeinsamen Musizieren. Vor allem Studierende, aber auch Professor*innen, Alumni und Mitarbeiter*innen der Universität sowie musik- begeisterte Sänger*innen von außen erarbeiten jedes Semester in wöchentli- chen Proben und an Probenwochenenden ein anspruchsvolles Programm, das traditionell im Semesterabschlusskonzert zur Aufführung kommt. Auf dem Pro- gramm stehen vor allem große oratorische Werke. Gemeinsam mit dem Sinfo- nieorchester der Universität zu Köln hat der Chor in den letzten Jahren u. a. Faurés, Brahms' und Verdis Requiem, Rossinis Stabat mater und Petite Messe Solennelle, Mahlers 2. Sinfonie, Mendelssohns Elias, Orffs Carmina Burana (Kölner Philhar- monie), Dvořáks Stabat Mater (Gürzenich) und Händels Messiah aufgeführt. Der Chor widmet sich darüber hinaus a cappella-Werken von Bruckner oder Rach- maninoff und Zeitgenossen wie Arvo Pärt und Javier Busto, singt Uraufführun- gen wie das Werk Erscheinung von Martin Herchenröder und Gerhard Stäblers AUSREISSEN DAMIT / ES GRÜN BLEIBT im Kölner Rathaus oder begeistert mit Opern- chören von Giuseppe Verdi und Musik von Bernstein. Gemeinsam mit dem djo NRW konzertierte der Chor in der Essener Philharmonie und der Historischen Stadthalle Wuppertal. Zuletzt präsentierte der Chor im Sommer 2018 Frank Mar- tins In terra pax, das u. a. zum Abschluss des VDKC-Chorfestes NRW gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern auf die Bühne des Anneliese Brost Musikfo- rum Ruhr gebracht wurde und im Juni dieses Jahres Gershwins Porgy and Bess in der Kölner Philharmonie. 24
SINFONIEORCHESTER DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN © Patric Fouad Zwischen 80 und 90 Mitglieder im Sinfonieorchester verbindet die Freude am gemeinsamen Musizieren. Vor allem Studierende, aber auch Professor*innen, Alumni und Mitarbeiter*innen der Universität sowie musikbegeisterte Instru- mentalist*innen von außen erarbeiten jedes Semester in wöchentlichen Proben und an Probenwochenenden ein anspruchsvolles Programm, das traditionell im Semesterabschlusskonzert zur Aufführung gebracht wird. Auf dem Programm stehen große Werke der Chor- und Orchesterliteratur. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem Dvořáks 8. und 9. sowie Mahlers 2. Sinfonie aufgeführt und mit Brahms' 1. Klavierkonzert und dem Klarinettenkonzert von Aaron Copland jungen Instrumentalsolist*innen ein Forum geboten. Immer wieder setzen die Programme neben dem klassischen Repertoire auch Schwerpunkte im 20. Jahrhundert bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke. 2015 wurde anlässlich des 150. Geburtstags von Jean Sibelius dessen 1. Sinfonie aufgeführt und auch im Bereich der sinfonischen Filmmusik hat sich das Orchester bereits ein größeres Repertoire aufgebaut. Im Sommer 2017 begeisterte das Orchester gemeinsam mit dem großen Chor der Universität das Publikum im Kölner Gürzenich mit einer Aufführung von Antonín Dvořáks Stabat mater. Im Januar 2019 erarbeitete das Orchester ein anspruchsvolles Programm russischer Komponisten kombiniert mit einer Uraufführung eines Debussy- Arrangements aus der Feder von Axel Freimuth, Rektor der Uni Köln. Zuletzt konzertierten die Musiker*innen mit Gershwins Porgy and Bess in der Kölner Philharmonie. 25
MICHAEL OSTRZYGA DIRIGENT © Christian Palm 26
Michael Ostrzyga, Dirigent und Komponist, Leiter des Collegium musicum und Dirigent von Chören und Orchestern der Universität zu Köln, hat unter anderem das Albany Consort (Kalifornien), das Boston Modern Orchestra Project, die Musikfabrik, die Bochumer Symphoniker und die Neue Philharmonie Westfalen dirigiert. Er hat zahlreiche Uraufführungen u. a. von Martin Herchenröder, Frie- drich Jaecker, Jan Masanetz, Gerhard Stäbler und Manfred Trojahn vorbereitet und geleitet. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. vom Schleswig-Holstein Musik Festival und der Harvard University. Zu Interpretierenden seiner Werke zählen das Raschèr Saxophone Quartet, die Jenaer Philharmonie und zahlreiche Chöre weltweit, darunter der MDR-Rundfunkchor, Pro Musica Chamber Choir (Schwe- den), der YL Male Voice Choir (Finnland), „Kamēr...” (Lettland), El Leon de Oro (Spanien), „The Choral Project” (USA) und The NUSChoir (Singapur). Seine Rekonstruktion von Mozarts Requiem erscheint im Bärenreiter Verlag und auf CD, eingespielt von CHORWERK RUHR und Concerto Köln unter Florian Hel- gath, im kommenden Jahr. Neue Werke entstehen gerade für den Kammerchor Stuttgart und Anna-Maria Hefele im Auftrag Frieder Bernius‘, im Auftrag von „das junge orchester NRW” sowie für das 12. World Symposion on Choral Music 2020 in Auckland, Neuseeland. 27
UNIVERSITÄTSKONZERTE KONZERTREIHE DES COLLEGIUM MUSICUM Das Collegium musicum der Universität zu Köln bietet vielfältige Möglichkeiten des Musik-Erlebens. Mit den eigenen Ensembles – vom Kammerchor und Kammerorchester über die Big Band, den Jazzchor und den Madrigalchor bis hin zum großen Chor und Sinfonieorchester – steht das Collegium musicum Studierenden, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen der Universität zu Köln sowie Gästen offen zum aktiven Musizieren. Im Zentrum der Arbeit des Col- legium musicum steht die Reihe der UNIVERSITÄTSKONZERTE. Während des Semesters werden jeweils rund fünfzehn Konzerte angeboten, zumeist bei freiem Eintritt. Die eigenen Ensembles des Collegium präsentieren in der Reihe die Ergebnisse ihrer Probenarbeit. Zugleich werden Gäste eingeladen, in der Aula der Universität zu konzertieren. Unter Stammgästen gelten die UNIVERSITÄTSKONZERTE als echter Geheimtipp – die Bühne der Aula der Universität gilt mit ihrem Bösendorfer Imperial-Flügel unter Musiker*innen als beliebter Auftrittsort und als ein Podium, das das Spielen vor einer interessierten und aufgeschlossenen Zuhörerschaft ermöglicht. 2009 wurde zur Unterstützung der Konzertreihe durch aktive Mitglieder der Ensembles des Collegium musicum der Verein Universitätskonzerte e. V. gegründet. UNIVERSITÄTSKONZERTE e. V. FÖRDERVEREIN Wir freuen uns über Ihre Unterstützung! Universitätskonzerte e. V. IBAN: DE 65 5001 0060 0070 0396 07 BIC: PB NK DE FF Postbank Frankfurt Gerne erhalten Sie auf Anfrage weitergehende Informationen über © Maya Claussen, 2015 den Verein Universitätskonzerte e. V. sowie zur genauen Verwendung der Gelder: universitaetskonzerte@gmx.de
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