MESSA DA REQUIEM GIUSEPPE VERDI - Musisches Zentrum

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MESSA DA
REQUIEM                                            GIUSEPPE
                                                   VERDI
Freitag, 25. Oktober 2019
19:30 Uhr • Audimax der RUB

collegium musicum
der Universität zu Köln

in Kooperation mit dem Musischen Zentrum der RUB
in Kooperation mit

Das Collegium musicum der Uni Köln bedankt sich herzlich beim Musischen Zentrum der RUB!
Insbesondere gilt unser Dank Nikolaus Müller und Sabine Hoeper für die Organisation und die Ausleihe
der Schlagwerkinstrumente, sowie den Helfer*innen vor Ort.

Der Chor der Universität zu Köln Ist Mitglied im
Veband Deutscher KonzertChöre (VDKC)

IMPRESSUM
IMPRESSUM

UNIVERSITÄTSKONZERTE IM WINTER 19/20
Collegium musicum der Uni Köln & Gäste
                                                               collegium musicum
www.collmus.com                                                der Universität zu Köln

Programmheft
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Freitag, 25. Oktober 2019 | 19:30 Uhr | Audimax der RUB
Herausgeber: Collegium musicum der Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz | 50923 Köln | Tel: 0221 - 470 41 96
E-Mail: collegium-musicum@uni-koeln.de | Homepage: www.collmus.com
Künstlerische Leitung: Michael Ostrzyga, Universitätsmusikdirektor
Geschäftsführung: Sophia Herber M. A., Wiebke Heyens M. A., Nathalie Weber M. A.
Studentische Mitarbeit: Eva Adrian, Marie Bering
Text: Annett Reischert-Bruckmann
Redaktion und Layout: Sophia Herber
Cover-Foto: Paddi / photocase.de
S. 15: Dumi, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Giuseppe_Verdi_signature.svg
PROGRAMM

Giuseppe Verdi (1813-1901)
Messa da Requiem
für vier Solostimmen, Chor und Orchester

Nr. 1     Requiem und Kyrie (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor)
Nr. 2     Dies irae (Chor)
             Dies
          Dies iraeirae (Chor)
             Tuba
          Tuba      mirum (Bass und Chor)
                mirum
             Liber  scriptus (Mezzosopran und Chor)
          Liber scriptus
             Quid
          Quid  sum sum  miser (Sopran, Mezzsopran und Tenor)
                      miser
             Rex  tremendae
          Rex tremendae        (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor)
             Recordare (Sopran und Mezzosopran)
          Recordare
             Ingemisco (Tenor)
          Ingemisco
             Confutatis (Bass und Chor)
          Confutatis
             Lacrymosa (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass und Chor)
          Lacrymosa
Nr. 3     Offertorio (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass)
Nr. 4     Sanctus und Benedictus (Doppelchor)
Nr. 5     Agnus Dei (Sopran, Mezzosopran und Chor)
Nr. 6     Lux aeterna (Mezzosopran, Tenor und Bass)
Nr. 7     Libera me (Sopran und Chor)

Cecilia Acs, Sopran • Anne-Carolyn Schlüter, Mezzosopran
Vincent Schirrmacher, Tenor • Thomas Bonni, Bass
Chor der Universität zu Köln*
Joachim Geibel, musikalische Assistenz • Corinna Kaiser, Stimmbildung
* mit Gästen aus dem Bach-Verein Köln, KölnChor, Kölner Männer Gesang Verein, Philharmonischer Chor Köln,
Oratorienchor Brühl, Philharmonischer Chor Bonn, Aachener Bachverein, Chor der RWTH Aachen

Sinfonieorchester der Universität zu Köln
Ulrike Bauer, Walter L. Mik und Albert Rundel, Probenassistenz/Satzproben
Michael Ostrzyga, Dirigent

keine Pause, Ende gegen 21:00 Uhr

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MESSA DA REQUIEM –
VERDIS GRÖSSTE OPER
von Annett Reischert-Bruckmann

„Totenmessen gibt es so viele! Es ist        Tod am 13. November 1869 vorge-
unnütz, ihnen noch eine hinzuzufügen”,       sehene Premiere in der Kirche San
pflegte Giuseppe Verdi, dessen Vor-          Petronio zu Bologna aufgrund einiger
liebe von jeher weniger der Sakral-          Intrigen und Animositäten sowie
musik als vielmehr der Opernkompo-           offensichtlich schon zu damaliger Zeit
sition galt, lange Jahre zu verkünden.       auftretender bürokratischer Hürden
Der Gedanke, dennoch ein Requiem             jedoch nicht. Erschwerend kam hinzu,
zu verfassen, kam dem 45-Jährigen            dass Verdi sich unter keinen Umstän-
erstmals im Zusammenhang mit dem             den auf eine Verschiebung des von
Tod seines hochverehrten Kollegen            ihm anvisierten Konzerttermins
Gioacchino Rossini im Jahre 1868;            einlassen oder der Verlegung in eine
allerdings dachte Verdi in diesem Fall       andere Stadt als Bologna zustimmen
an eine Komposition ganz besonderer          wollte. Kurzum: Das Gemeinschafts-
Art: Er animierte eine Reihe italieni-       werk verschwand zunächst im Archiv
scher Tondichter dazu, in Gemein-            des Ricordi-Verlags. Von dort holte es
schaftsarbeit jeweils einen einzelnen        der Komponist und Dirigent Alberto
Satz des Requiemtextes zu vertonen.          Mazzucato zu Beginn des Jahres 1871
Diese außergewöhnliche Koproduk-             noch einmal hervor, um anschließend
tion, für die weder die insgesamt 13         Verdi gegenüber brieflich seine
Komponisten noch die Aufführenden            Begeisterung vor allem über dessen
ein Honorar bekommen sollten, kam            Libera me kundzutun: „Sie, verehrter
denn auch tatsächlich zu Stande – die        Maestro, haben das schönste, groß-
für den ersten Jahrestag von Rossinis        artigste und unübertrefflich poetischste

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Stück geschrieben, das sich vorstellen           Schankwirtssohn schwer erschüt-
lässt.” Verdi fühlte sich ob dieser eu-          tert: „Ich bin tief betroffen vom Tod
phorischen Zeilen sehr geschmeichelt:            unseres Großen!“, so schrieb er einen
„Ihre Worte hätten in mir beinahe das            Tag später an seinen Verleger Giulio
Verlangen geweckt, später einmal die             Ricordi, „aber ich komme morgen nicht
Messe zu vervollständigen, umso mehr,            nach Mailand, weil ich es nicht übers
als ich im Grunde ja das Requiem und             Herz brächte, an seinem Begräbnis
das Dies irae, die beide im Libera me            teilzunehmen. Ich werde bald sein Grab
wiederkehren, bereits komponiert habe            besuchen, allein und ohne gesehen zu
und nur noch ausarbeiten müsste …                werden. Und vielleicht werde ich nach
Aber seien Sie beruhigt: Das ist eine            weiterem Nachdenken und nachdem
Versuchung, die vorübergehen wird wie            ich meine Kräfte eingeschätzt habe,
so viele andere.” Vier Jahre später sollte       etwas vorschlagen, um sein Andenken
er dieser Versuchung schließlich doch            zu ehren.” Nur zehn Tage später hatte
erliegen …                                       er eine Entscheidung gefällt und
                                                 beschlossen, Manzoni mittels einer
Als am 22. Mai 1873 mit dem italieni-            eigens für ihn komponierten Toten-
schen Dichter Alessandro Manzoni                 messe ein musikalisches Denkmal
nicht nur eines der intellektuellen Vor-         zu setzen: „Ich möchte ein Requiem
bilder des Risorgimento, sondern künst-          schreiben, das wir nächstes Jahr an
lerisch wie menschlich ein großes Idol           seinem Todestag aufführen könnten …
Verdis starb, zeigte sich der 1813 in            Ich würde die Noten auf eigene Kosten
Le Roncole nahe Busseto geborene                 kopieren lassen und die Aufführung

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selbst dirigieren, sowohl bei den Proben        allerdings auch zu keiner Zeit an eine
als auch in der Kirche.”                        rein liturgische Funktion seiner latei-
                                                nischen Messkomposition gedacht. So
Dieses Vorhaben freute Verdis Ver-              wies er z. B. den vier Solist*innen glanz-
leger Giulio Ricordi umso mehr, hatte           volle Kantilenen und arienähnliche
doch der Maestro nach der Urauffüh-             Passagen zu und verwendete Stei-
rung seiner Aida beleidigt verkündet,           gerungen sowie Stretta-Bildungen,
sich fortan aus dem öffentlichen                die zweifelsohne Assoziationen an
Musikleben zurückziehen und sich                zahlreiche seiner Opernfinale hervor-
ganz der Bewirtschaftung seines                 riefen.
Landguts widmen zu wollen. Im Som-
mer 1873 begann Giuseppe Verdi                  An dieser für eine Totenmesse nicht
mit der Ausarbeitung seiner Messa               adäquaten Opernhaftigkeit nahmen
da Requiem, auf die er – nicht zuletzt          schon im Vorfeld der Uraufführung ei-
wegen des ihm fremden musika-                   nige Kritiker Anstoß, allen voran Hans
lischen Terrains – außergewöhnlich              von Bülow, der – die Premiere selbst
viel Zeit verwandte. „Ich arbeite an            boykottierend – in der „Allgemeinen
meiner Messe und wirklich mit großer            Zeitung” folgende despektierliche
Freude”, vermeldete er am 28. Feb-              Ankündigung verfasste: „Das zweite
ruar 1874 dem Direktor der Pariser              [Ereignis] wird die morgen vormittags in
Opéra-Comique, Camille Du Locle.                der hierfür theatralisch hergerichteten
„Mir scheint, dass ich ein ernster Mensch       Kirche San Marco vom Autor, Senator
geworden und nicht mehr der Bajazzo             Giuseppe Verdi ausnahmsweise selbst
des Publikums bin, der Tambour und              geleitete Monsteraufführung seines im
große Trommel rührt und ‚herein,                Auftrage der Stadtbehörden zur Feier
herein, hereinspaziert’ schreit.” Am 15.        der ersten Wiederkehr von Alessandro
April desselben Jahres hatte Giuseppe           Manzonis Sterbetag komponierten
Verdi schließlich die Komposition               Requiems sein, mit welchem der allge-
seines Requiems beendet.                        waltige Verderber des italienischen
                                                Kunstgeschmacks und Beherrscher die-
Natürlich konnte der Großmeister des            ses von ihm verdorbenen, vermutlich den
Musiktheaters in dieser sehr persön-            letzten seinem Ehrgeiz unbequemen
lichen Auseinandersetzung mit dem               Rest von Rossinis Unsterblichkeit hinweg-
Schrecken des Todes seine Affinität             zuräumen hofft. Bekanntlich besteht
zur Oper nicht ganz verleugnen, hatte           dieser letzte Rest in Italien eigentlich

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nur noch in seiner Kirchenmusik, dem           lere Sprache, als wir sie in der Kirche zu
Stabat mater und der Festmesse, so             hören gewohnt sind. Auch die religiöse
selten diese Werke seinen Landsleuten          Andacht wechselt in ihrem Ausdruck;
auch zu Gehör gebracht werden …                sie hat ihre Länder, Zeiten. Was uns in
Seine neueste Oper im Kirchengewande           Verdis Requiem zu leidenschaftlich, zu
soll nach dem ersten Scheinkompliment          sinnlich erscheinen mag, ist eben aus
an das Andenken des gefeierten                 der Gefühlswelt seines Volkes heraus
Dichters zunächst drei Abende hindurch         empfunden, und der Italiener hat doch
in der Scala den Händen des weltlichen         ein gutes Recht zu fragen, ob er denn
Enthusiasmus überantwortet werden,             mit dem lieben Gott nicht Italienisch
worauf dann unverzüglich in Begleitung         reden dürfe?”
der von ihm eigens dressierten Solosän-
ger die Wanderung nach Paris, zur              Von den ursprünglich neun musikali-
Krönung des Werkes in diesem ästhe-            schen Teilen der römisch-katholischen
tischen Rom der Italiener angetreten           Missa pro defunctis vertonte Verdi nur
werden soll.”                                  sieben (die Gesänge zwischen den
                                               Lesungen des Wortgottesdienstes,
Tatsächlich wurde die Messe vom                das Graduale „Requiem aeternam”
überwiegenden Teil der Zuhörer-                sowie den Tractus „Absolve, Domine”
schaft auf Anhieb enthusiastisch               ließ er aus) und orientierte sich damit
aufgenommen. Die Diskussionen                  an der vorgegebenen Textauswahl
jedoch, ob Verdi mit dieser monu-              der Messa per Rossini. Auch die
mentalen Chorkomposition nicht                 Zusammenfassung von Introitus und
den „schicklichen Ton der Kirche               Kyrie, der Verzicht auf einen eigenen
verfehlt” habe, flammten immer                 Benedictus-Satz sowie der Rückgriff
wieder auf. Der Kritikerpapst Eduard           auf den Kantatenmesse-Typus mit
Hanslick, der im Juni 1875 Zeuge               seiner nummernartigen Unterteilung
einer umjubelten Aufführung in der             in Soli, Ensembles und Chöre sind
Wiener Hofoper wurde und dem Werk              Reminiszenzen des Rossini-Projektes.
durchaus mit einer gewissen Skepsis
gegenüberstand, wusste den Mangel              Wie aus dem Nichts erhebt sich der
an Kirchlichkeit wie folgt zu verteidi-        Anfangssatz des rund 90-minütigen
gen: „Trauer und Bitte, Entsetzen und          Werkes, dessen besondere Wirkung
hoffende Zuversicht, sie sprechen hier         der italienische Komponist Ildebrando
eine leidenschaftlichere und individuel-       Pizzetti (1880-1968) in seinem Vorwort

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zur Faksimile-Ausgabe des Requiems               Mit fast unbeschwerter Heiterkeit
treffend zu beschreiben wusste: „Bei             schließt sich das geradezu intime
diesem ‚Requiem aeternam’, das von               Offertorium an, das den Solostimmen
einer unsichtbaren Menge über der                zugeteilt ist, gefolgt vom Sanctus,
Wellenbewegung weniger elementarer               welches – von Trompetenklängen
Akkorde geflüstert wird, fühlt man un-           eingeleitet – in Form einer achtstim-
mittelbar die Furcht und die Trauer der          migen Doppelfuge des Chors ge-
Menge angesichts des Todesmysteriums             halten ist. In diesem ausgelassen
… Man sieht förmlich zunächst einen              tänzerischen Satz, in dem Pizzetti
undurchdringlichen Schatten und dann             „eine himmlische Grenzenlosigkeit im
ein klares, sanftes Licht: und in jenem          Licht der Morgendämmerung er-
Schatten menschliche Wesen, die sich in          strahlen” sah, erweist sich Verdi als
Schmerz und Furcht krümmen; und in               ausgewiesener Meister des strengen
jenem Licht recken sie dann ihre Arme            Satzes.
gen Himmel, um Milde und Verzeihung              Im krassen Gegensatz zu diesem
zu erflehen. Auf diese Weise ist die Musik       vierten Teil steht das Agnus Dei mit
mehr als ein rein lyrischer Ausdruck, sie        seiner an gregorianische Traditionen
ist Vergegenwärtigung von Trauer und             gemahnenden Melodie und seinem
Hoffnung.”                                       archaischen Gestus.

Äußerst abrupt bricht dann – verstärkt           Die letzte Bitte für die Verstorbenen,
durch den krassen Tonartenwechsel                das Lux aeternam, ist den tieferen So-
von A-Dur nach g-Moll – die Schreckens-          lostimmen Mezzosopran, Tenor und
gewalt des nahezu ein Drittel des                Bass vorbehalten, die vom Orchester
gesamten Werkumfangs einnehmen-                  mittels geradezu mystischer Farben
den Dies irae herein. Mit entfesselten           begleitet und schließlich mit in höchs-
Blechbläserklängen, dröhnendem                   ten Lagen geführten Streicher- und
Schlagwerk, erregten Violinpassagen              Flötenklängen in himmlische Sphären
und machtvollen, chromatischen                   zu entschweben scheinen.
Aufschreien des Chors lässt Verdi den
Anbruch des Jüngsten Gerichts mit                Wäre diese Bitte für die Toten das
all seinen Schrecken bildhaft vor den            zentrale Anliegen Verdis gewesen,
Ohren des Hörers erstehen.                       so hätte er das Werk – wie für die Ab-

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folge des Requiems allgemein üblich            gräbnis als „Responsorium ad abso-
– mit der Communio „Lux aeternam               lutionem” gesungen wird. So mutet
luceat eis” (dt.: „das ewige Licht             dieser Schlussteil wie ein subjektiver
leuchte ihnen”) enden lassen können.           Rückblick zu dem Vorangegangenen
Aber der 60-Jährige entschied sich             an. Zwar brechen noch einmal die
anders: Er setzte sein ursprünglich für        Schrecken des Dies irae herein und
das Rossini-Requiem verfasstes, hier           auch das „Requiem aeternam”, die
in veränderter Form übernommenes               Bitte um ewige Ruhe, wird flehentlich
Libera me an das Ende seiner Messa             wiederholt. Der anfänglich noch
da Requiem. Dieser Satz ist nicht nur          durchscheinende Trost des Requiems
entstehungsgeschichtlich der älteste           bleibt dem Hörer nun aber versagt.
Teil der Komposition; er ist auch litur-       Was letztlich zurückbleibt, sind
gisch von der Totenmesse getrennt,             Verzweiflung, Ungewissheit und …
da er normalerweise vor dem Be-                Todesangst.

                                                                     Über die Autorin

               Annett Reischert-Bruckmann studierte Musikwissenschaften in Köln.
  1996 gründete sie zusammen mit ihrem Mann die Kölner Kulturredaktion ALUAN
 und arbeitet seither als Autorin und Redakteurin für zahlreiche Musikverlage, Fach-
                      magazine, CD-Labels, Konzerthäuser, Festivals und Ensembles.
                                 2003 publizierte sie ein Musiklexikon Klassik auf DVD,
       2011 gehörte sie zu den Mitbegründern des Portals www.musikschulwelt.de.

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Giuseppe Verdi ca. 1870, Fotografie von Ferdinand Mulnier
Nr. 1 Requiem und Kyrie
Requiem aeternam dona eis, Domine,        Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,
Et lux perpetua luceat eis. 		            Und ewiges Licht leuchte ihnen.
Te decet hymnus, Deus, in Sion,           Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion,
Et tibi reddetur votum                    Und Anbetung soll dir werden
in Jerusalem.                             in Jerusalem.
Exaudi orationem meam,                    Erhöre mein Gebet, Herr,
Ad te omnis caro veniet.                  Zu dir kommt alles Fleisch.
Kyrie eleison.                            Herr, erbarme dich!
Christe eleison.                          Christus, erbarme dich!

Nr. 2 Dies irae
Dies irae, dies illa 			                  Tag der Rache, Tag der Sünden,
Solvet saeclum in favilla.                Wird das Weltall sich entzünden,
Teste David cum Sibylla.                  Wie Sibyll und David künden.
Quantus tremor est futurus,               Welch ein Graus wird sein und Zagen,
Quando judex est venturus,                Wenn der Richter kommt, mit Fragen
Cuncta stricte discussurus. 		            Streng zu prüfen alle Klagen!

Tuba mirum spargens sonum                 Laut wird die Posaune klingen,
Per sepulchra regionem,                   Durch der Erde Gräber dringen,
Coget omnes ante thronum.                 Alle hin zum Throne zwingen.
Mors stupebit et natura                   Schaudernd sehen Tod und Leben
Cum resurget creatura,                    Sich die Kreatur erheben,
Judicanti responsura.                     Rechenschaft dem Herrn zu geben.

Liber scriptus proferetur,                Und ein Buch wird aufgeschlagen,
Un quo totum continetur,                  Treu darin ist eingetragen
Unde mundus judicetur.                    Jede Schuld aus Erdentagen.
Judex ergo cum sedebit, 		                Sitzt der Richter dann zu richten,
Quidquid latet apparebit,                 Wird sich das Verborgne lichten;
Nil inultum remanebit.                    Nichts kann vor der Strafe flüchten.

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Quid cum miser tunc dicturus?        Weh! Was werd ich Armer sagen?
Quem patronum rogaturus,             Welchen Anwalt mir erfragen,
Cum vix justus sit securus?          Wenn Gerechte selbst verzagen?

Rex tremendae majestatis, 		         König schrecklicher Gewalten,
Qui salvandos salvas gratis,         Frei ist deiner Gnade Schalten:
Salva me, fons pietatis.             Gnadenquell, lass Gnade walten!

Recordare, Jesu pie,                 Milder Jesus, wollst erwägen,
Quod cum causa tuae viae,            Dass du kamest meinetwegen,
Ne me perdas ille die.               Schleudre mir nicht Fluch entgegen.
Quaerens me sedisti lassus,          Bist mich suchend müd gegangen,
Redemisti crucem passus, 		          Mir zum Heil am Kreuz gehangen,
Tantus labor non sit cassus.         Mög dies Mühn zum Ziel gelangen.
Juste judex ultionis, 			            Richter du gerechter Rache,
Donum fac remissionis 			            Nachsicht üb' in meiner Sache,
Ante diem rationis.                  Eh ich zum Gericht erwache.

Ingemisco tanquam reus, 		           Seufzend steh ich schuldbefangen,
Culpa rubet vultus meus,             Schamrot glühen meine Wangen,
Supplicanti parce, Deus.		           Lass mein Bitten Gnad erlangen.
Qui Mariam absolvisti,               Hast vergeben einst Marien,
Et latronem exaudisti,               Hast dem Schächer dann verziehen,
Mihi quoque spem dedisti.            Hast auch Hoffnung mir verliehen.
Preces meae non sunt dignae,         Wenig gilt vor dir mein Flehen;
Sed tu, bonus, fac benigne,          Doch aus Gnade lass geschehen,
Ne perenni cremer igne.              Dass ich mög der Höll entgehen.
Inter oves locum praesta,            Bei den Schafen gib mir Weide,
Et ab hoedis me sequestra,           Von der Böcke Schar mich scheide,
Statuens in parte dextra.            Stell mich auf die rechte Seite.

                                12
Confutatis maledictis,                    Wird die Hölle ohne Schonung
Flammis acribus addictis,                 Den Verdammten zur Belohnung,
Voca me cum benedictis.                   Ruf mich zu der Sel'gen Wohnung.
Oro supplex et acclinis,                  Schuldgebeugt zu dir ich schreie,
Cor contritum quasi cinis,                Tief zerknirscht in Herzenstreue,
Gere curam mei finis.                     Sel'ges Ende mir verleihe.

Lacrymosa dies illa                       Tag der Tränen, Tag der Wehen,
Qua resurget ex favilla                   Da vom Grabe wird erstehen
Judicandus homo reus.                     Zum Gericht der Mensch voll Sünden!
Huic ergo parce Deus,                     Lass ihn, Gott, Erbarmen finden,
Pie Jesu Domine,                          Milder Jesus, Herrscher du,
Dona eis requiem! Amen.                   Schenk den Toten ew'ge Ruh. Amen.

Nr. 3 Offertorio
Domine Jesu Christe, rex gloriae,         Herr Jesus Christus, König der Ehren,
libera animas omnium fidelilum            befreie die Seelen der Abgeschiedenen
defunctorum de poenis inferni             von den Strafen der Hölle
et de profundo lacu.                      und von dem tiefem Abgrund.
Libera eas de ore leonis,                 Errette sie aus dem Rachen des Löwen,
ne absorbeat eas tartarus,                dass die Hölle sie nicht verschlinge
ne cadant in obscurum:                    und sie nicht fallen in die Tiefe:

Seg signifer sanctus Michael              Sondern das Panier des heiligen Michael
repraesentet eas in lucem sanctam,        begleite sie zum ewigen Lichte,
Quam olim Abrahae promisisti,             welches du verheißen hast Abraham
et semini eius.                           und seinen Nachkommen auf ewig.
Hostias et preces tibi, Domine, 		        Opfer und Gebete bringen wir dir,
laudis offerimus.                         Herr, lobsingend dar.
Tu suscipe pro animabus illis,            Nimm sie gnädig an für jene Seelen,
quarum hodie memoriam facimus:            derer wir heute gedenken:
Fac eas, Domine,                          Lass sie, o Herr,
de morte transire ad vitam,               vom Tod zum Leben übergehen
Quam olim Abrahae promisisti,             welches du verheißen hast Abraham
et semini eius. 				                      und seinen Nachkommen auf ewig.

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Nr. 4 Sanctus und Benedictus
Sanctus, sanctus, sanctus Dominus         Heilig, heilig, heilig ist Gott,
Deus Sabaoth.                             der Herr aller Mächte und Gewalten.
Pleni sunt coeli et terra                 Erfüllt sind Himmel und Erde
gloria tua                                von deiner Herrlichkeit!
Osanna in excelsis!                       Hosianna in der Höhe!
Benedictus                                Gelobt sei,
qui venit in nomine Domini.               der kommt im Namen des Herrn.
Osanna in excelsis!		                     Hosianna in der Höhe!

Nr. 5 Agnus Dei
Agnus Dei, qui tollis                     Lamm Gottes, du nimmst hinweg
peccata mundi,                            die Sünde der Welt,
dona eis requiem.                         schenke ihnen Ruhe.
Agnus Dei, qui tollis                     Lamm Gottes, du nimmst hinweg
peccata mundi,                            die Sünde der Welt,
dona eis requiem sempiternam. 		          schenke ihnen ewige Ruhe.

Nr. 6 Lux aeterna
Lux aeterna luceat eis, Domine,           Ewiges Licht leuchte ihnen, Herr,
Cum sanctis tuis in aeternum,             mit allen deinen Heiligen,
quia pius es.                             denn du bist gut.
Requiem aeternam dona eis, Domine,        Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,
et lux aeterna luceat eis. 		             Und ewiges Licht leuchte ihnen.

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Nr. 7 Libera me
Libera me, Domine,                        Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod
de morte aeterna,                         an jenem furchtbaren Tag,
in die illa tremenda,                     wenn erschüttert werden
quando coeli movendi sunt et terra        Himmel und Erde,
dum veneris judicare                      wenn du dann kommst,
saeculum per ignem.                       die Welt zu richten im Feuer.
Tremens factus sum ego timeo:             Zitternd muss ich stehen und in Äng-
dum discussio venerit                     sten, wenn die Rechenschaft naht
atque ventura ira.                        und der drohende Zorn.
Dies irae, dies illa,                     Tag des Zornes, Tag der Schrecken,
calamitatis et miseriae,                  voll Weh und Jammer,
dies magna et amara valde.                bitter über alle Maßen.
Requiem aeternam dona eis, Domine,        Ewige Ruhe gib ihnen, Herr,
et lux perpetua luceat eis.               Und ewiges Licht leuchte ihnen.

                                     15
CECILIA ACS
SOPRAN

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Die in Eschweiler bei Aachen geborene Sopranistin Cecilia Acs erhielt ihren
ersten musikalischen Unterricht im Elternhaus. In Aachen studierte sie zunächst
Kirchenmusik. Es folgte das Gesangsstudium an der Robert-Schumann-Hoch-
schule in Düsseldorf bei Prof. Ludwig Grabmeier sowie an der Hochschule für
Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy” Leipzig bei Prof. Jeanette
Favaro-Reuter. Ihre Ausbildung rundete sie mit Meisterkursen bei Krisztina Laki,
Matthias Goerne und Grace Bumbry ab. Zur Zeit wird sie stimmlich von Herrn
Prof. Reinhard Becker betreut.
Sie war Stipendiatin der Richard-Wagner Stipendienstiftung, Düsseldorf, sowie
des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Lübeck. Seit ihrem Abschluss 2006 ist
Cecilia Acs freiberuflich tätig und widmet sich besonders dem Konzertfach,
gestaltet Liederabende und singt konzertante Opernaufführungen, die sie durch
ganz Europa führen.
Mit dem Collegium musicum und Universitätsmusikdirektor Michael Ostrzyga
verbindet sie seit Jahren eine musikalische Zusammenarbeit, bei der sie 2013 in
der Philharmonie in Köln mit Orffs Carmina burana, 2015 mit Mozarts Requiem
im Rahmen der EXPO in Mailand und 2016 auf Schloss Wahn in Mendelssohns
Sommernachtstraum zu hören war. Ihr Verdi Debüt gab sie 2017 in der Sopran-
partie des Requiems. Das Duo mit der Pianistin Tamara Serikova besteht seit
2014.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der musikpädagogischen Arbeit
mit Kindern und Erwachsenen, sowie in der chorischen Stimmbildung.

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ANNE-CAROLYN SCHLÜTER
MEZZOSOPRAN

               18
Nach dem Studium an der Kölner Musikhochschule und ersten Engagements an
den Opernhäusern Görlitz und Kiel führten Gastauftritte Anne-Carolyn Schlüter
u. a. an die Opernhäuser Mannheim, Köln und die Staatsoper Berlin, wo sie u. a.
in Peter Ruzickas Uraufführung Hölderlin mitwirkte. In Lübeck verkörperte die
Mezzosopranistin mit großem Erfolg die Titelpartie in Ottmar Schoecks Penthe-
silea, für die sie von der Zeitschrift OPERNWELT als Sängerin des Jahres 2009
nominiert wurde. Mit Claudio Abbado führten sie mehrfache Aufführungen der
Zauberflöte an verschiedene Opernhäuser Italiens, nach Baden-Baden und zum
Edinburgh Festival. Mit Helmut Rilling verbindet sie eine langjährige Zusammen-
arbeit, von Claudio Monteverdis Marienversper bis hin zu Wolfgang Rihms Deus
passus. Gastauftritte führten sie u. a. zum Chicago Symphony Orchestra, Israel
Philharmonic und Detroit Symphony, zum Oregon Bach Festival und den
Salzburger Festspielen. Unter der Leitung von Ulf Schirmer sang sie mit dem Or-
chester des Bayerischen Rundfunks Wo bist du, Licht von Claude Vivier, und unter
Roger Norrington Wagners Wesendonklieder. Eine besondere Vorliebe hegt sie
für Kammermusik und das Lied. Zahlreiche Konzerte und Liederabende führten
sie u. a. durch Deutschland und Norwegen, nach Peking, Island und in die USA,
wobei sich auch hier der Bogen vom Renaissance- und Barockrepertoire (Orfeo
ed Euridice) bis hin zu Francis Poulenc oder Luciano Berio (Folk Songs) spannt.

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VINCENT SCHIRRMACHER
TENOR

               20
Vincent Schirrmacher nahm seit seiner Kindheit Klavierunterricht. Ab 1996 stu-
dierte er Musikpädagogik an der Royal Akademie für Musik London sowie an der
Juilliard School in New York. Nach seinem Abschluss, den er mit Auszeichnung
ablegte, ging er nach Deutschland, um privat bei Professor Raimund Gilvan in
Saarbrücken Gesang zu studieren. Im gleichen Jahr bestand er die Aufnahme-
prüfung an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und setzte bei Professor
Josef Protschka sein Studium fort.
2006 wurde der Tenor für seine hervorragende Leistung als „Newcomer Opern-
sänger” mit der Gottlob-Frick-Medaille ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er
den Johann-Strauß-Preis beim internationalen Gesangswettbewerb „Alexander
Girardi” in Coburg. 2007 war Schirrmacher Sieger und Publikumspreisträger des
internationalen Gesangswettbewerbs „Robert Stolz” in Hamburg. 2008 erhielt er
den 3. Preis in der Kategorie Operette sowie den Sonderpreis der Norske Oper
Oslo und des Gran Teatro del Liceu Barcelona in der Kategorie Oper. Außerdem
war er Finalist beim „Placido Domingo – Operalia”-Wettbewerb in Quebec,
Kanada, und belegte den 3. Platz im Fach Operette beim Belvedere Wettbewerb
in Wien.
Als Mitglied des Landestheaters Schleswig-Holstein übernahm Vincent Schirr-
macher dort u. a. die Titelpartie in Offenbachs Orpheus in der Unterwelt sowie in
Doktor Faust von Busoni und stand als Octavio in Lehárs Giuditta, Duca in Verdis
Rigoletto, Prinz in Dvořáks Rusalka und Julien in Charpentiers Louise auf der
Bühne. Im Sommer 2009 verkörperte Schirrmacher beim Lehár-Festival in Bad
Ischl den Sou-Chong in Das Land des Lächelns; jene Rolle, mit der er 2010 auch
an der Volksoper Wien debütierte.
Seit 2010 im Ensemble der Wiener Volksoper war der Tenor hier bereits u. a. zu
erleben als Cavaradossi in Tosca, Narraboth in Salome, Alfred in Die Fledermaus,
Prinz in Rusalka, Duca in Rigoletto, Pirelli im Sondheim-Musical Sweeney Todd,
Manrico in Il trovatore, Herzog von Urbino in Eine Nacht in Venedig, Rosillon in
Die lustige Witwe, Rodolfo in La Bohème, Wladimir in Fürst Igor, Calaf in Turandot,
Hagenbach in La Wally, Luigi in Der Mantel, Pluto in Orpheus in der Unterwelt,
Karl in Die Räuber, in der Titelrolle von Hoffmanns Erzählungen und als Erik in Der
fliegende Holländer. In der aktuellen Saison singt Vincent Schirrmacher wieder
Erik, Pluto und Alfred. Darüber hinaus ist er als Don José in Carmen, Duca und als
Grigori Otrepjew in der Neuproduktion Boris Godunow zu erleben und wirkt in
den Wiener Operetten-Konzerten mit.

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THOMAS BONNI
                   BASS
© Christian Palm

                                  22
Der Bassbariton Thomas Bonni studierte Gesang bei Prof. KS Kurt Moll an der
Hochschule für Musik und Tanz Köln und erhielt Unterricht bei Dieter Müller.
Darüber hinaus arbeitete er mit Joseph Metternich und Alberto Rinaldi. Erfolge
auf der Opernbühne verzeichnete er in der Titelpartie von Mozarts Le nozze di
Figaro und besonders als Papageno in der Zauberflöte sowie als Don Alfonso in
Cosí fan tutte. Zuletzt sang er Oberst Ollendorf in der Operette Der Bettelstudent
von Carl Millöcker. Zu seinem Opernrepertoire gehören darüber hinaus u. a. Pe-
ter Besenbinder in Humperdincks Hänsel und Gretel, Kaspar (Der Freischütz), Kezal
(Die verkaufte Braut), sowie Zupan (Der Zigeunerbaron).
Als gefragter Konzertsolist singt Thomas Bonni alle großen Oratorien von Bach
sowie Werke von Brahms, Haydn, Händel, Mozart, Rossini, Puccini, Fauré und
vielen anderen Komponisten. Verdis Requiem und Mendelssohns Elias sind
besondere Schwerpunkte der letzten Jahre. Im Dezember 2017 gestaltete er mit
großem Erfolg die Partie des Pontius Pilatus in der Uraufführung von Michael
Ostrzygas Oratorium Puer natus est, mit dem Monteverdi Chor Würzburg unter
der Leitung von Matthias Beckert.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Kuratieren und Präsentieren komplexer
Solo-Programme sowohl der barocken Solo-Literatur für Bass als auch des
Kunstliedes. So führte er 2016 zum Shakespeare-Jahr ein Programm gemeinsam
mit dem Schauspieler Sascha Tschorn auf, mit dem er 2018 erneut zusammen-
arbeitete, um ein Programm mit Liedern und Texten zum 1. Weltkrieg zu präsen-
tieren. 2019 erarbeitete er ein hochvirtuoses Programm zum Thema „Opfer” mit
dem Titel Sacrificio.
Seine Klavierpartner sind Christoph Schnackertz und Karl-Josef Görgen, lang-
jährige Kooperationen verbinden ihn mit den Barock-Spezialist*innen Antje
Plieg-Oemig, Markus Möllenbeck, Klaus Mader und Markus Göcke.
Thomas Bonni ist darüber hinaus häufiger Gast in den Chören des Bayerischen
und des Westdeutschen Rundfunks.

                                       23
CHOR
                 DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN
© Bassem Hawar

                 Der Chor ist das größte Ensemble der Universität zu Köln. Rund 100 Mitglieder
                 verbindet die Freude am gemeinsamen Musizieren. Vor allem Studierende, aber
                 auch Professor*innen, Alumni und Mitarbeiter*innen der Universität sowie musik-
                 begeisterte Sänger*innen von außen erarbeiten jedes Semester in wöchentli-
                 chen Proben und an Probenwochenenden ein anspruchsvolles Programm, das
                 traditionell im Semesterabschlusskonzert zur Aufführung kommt. Auf dem Pro-
                 gramm stehen vor allem große oratorische Werke. Gemeinsam mit dem Sinfo-
                 nieorchester der Universität zu Köln hat der Chor in den letzten Jahren u. a. Faurés,
                 Brahms' und Verdis Requiem, Rossinis Stabat mater und Petite Messe Solennelle,
                 Mahlers 2. Sinfonie, Mendelssohns Elias, Orffs Carmina Burana (Kölner Philhar-
                 monie), Dvořáks Stabat Mater (Gürzenich) und Händels Messiah aufgeführt. Der
                 Chor widmet sich darüber hinaus a cappella-Werken von Bruckner oder Rach-
                 maninoff und Zeitgenossen wie Arvo Pärt und Javier Busto, singt Uraufführun-
                 gen wie das Werk Erscheinung von Martin Herchenröder und Gerhard Stäblers
                 AUSREISSEN DAMIT / ES GRÜN BLEIBT im Kölner Rathaus oder begeistert mit Opern-
                 chören von Giuseppe Verdi und Musik von Bernstein. Gemeinsam mit dem djo
                 NRW konzertierte der Chor in der Essener Philharmonie und der Historischen
                 Stadthalle Wuppertal. Zuletzt präsentierte der Chor im Sommer 2018 Frank Mar-
                 tins In terra pax, das u. a. zum Abschluss des VDKC-Chorfestes NRW gemeinsam
                 mit den Bochumer Symphonikern auf die Bühne des Anneliese Brost Musikfo-
                 rum Ruhr gebracht wurde und im Juni dieses Jahres Gershwins Porgy and Bess in
                 der Kölner Philharmonie.

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SINFONIEORCHESTER
                 DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN
© Patric Fouad

                 Zwischen 80 und 90 Mitglieder im Sinfonieorchester verbindet die Freude am
                 gemeinsamen Musizieren. Vor allem Studierende, aber auch Professor*innen,
                 Alumni und Mitarbeiter*innen der Universität sowie musikbegeisterte Instru-
                 mentalist*innen von außen erarbeiten jedes Semester in wöchentlichen Proben
                 und an Probenwochenenden ein anspruchsvolles Programm, das traditionell im
                 Semesterabschlusskonzert zur Aufführung gebracht wird. Auf dem Programm
                 stehen große Werke der Chor- und Orchesterliteratur. In den vergangenen
                 Jahren wurden unter anderem Dvořáks 8. und 9. sowie Mahlers 2. Sinfonie
                 aufgeführt und mit Brahms' 1. Klavierkonzert und dem Klarinettenkonzert von
                 Aaron Copland jungen Instrumentalsolist*innen ein Forum geboten.
                 Immer wieder setzen die Programme neben dem klassischen Repertoire auch
                 Schwerpunkte im 20. Jahrhundert bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer
                 Werke. 2015 wurde anlässlich des 150. Geburtstags von Jean Sibelius dessen
                 1. Sinfonie aufgeführt und auch im Bereich der sinfonischen Filmmusik hat sich
                 das Orchester bereits ein größeres Repertoire aufgebaut. Im Sommer 2017
                 begeisterte das Orchester gemeinsam mit dem großen Chor der Universität das
                 Publikum im Kölner Gürzenich mit einer Aufführung von Antonín Dvořáks Stabat
                 mater. Im Januar 2019 erarbeitete das Orchester ein anspruchsvolles Programm
                 russischer Komponisten kombiniert mit einer Uraufführung eines Debussy-
                 Arrangements aus der Feder von Axel Freimuth, Rektor der Uni Köln.
                 Zuletzt konzertierten die Musiker*innen mit Gershwins Porgy and Bess in der
                 Kölner Philharmonie.

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MICHAEL OSTRZYGA
                   DIRIGENT
© Christian Palm

                                  26
Michael Ostrzyga, Dirigent und Komponist, Leiter des Collegium musicum und
Dirigent von Chören und Orchestern der Universität zu Köln, hat unter anderem
das Albany Consort (Kalifornien), das Boston Modern Orchestra Project, die
Musikfabrik, die Bochumer Symphoniker und die Neue Philharmonie Westfalen
dirigiert. Er hat zahlreiche Uraufführungen u. a. von Martin Herchenröder, Frie-
drich Jaecker, Jan Masanetz, Gerhard Stäbler und Manfred Trojahn vorbereitet
und geleitet. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. vom Schleswig-Holstein Musik
Festival und der Harvard University. Zu Interpretierenden seiner Werke zählen
das Raschèr Saxophone Quartet, die Jenaer Philharmonie und zahlreiche Chöre
weltweit, darunter der MDR-Rundfunkchor, Pro Musica Chamber Choir (Schwe-
den), der YL Male Voice Choir (Finnland), „Kamēr...” (Lettland), El Leon de Oro
(Spanien), „The Choral Project” (USA) und The NUSChoir (Singapur).
Seine Rekonstruktion von Mozarts Requiem erscheint im Bärenreiter Verlag und
auf CD, eingespielt von CHORWERK RUHR und Concerto Köln unter Florian Hel-
gath, im kommenden Jahr. Neue Werke entstehen gerade für den Kammerchor
Stuttgart und Anna-Maria Hefele im Auftrag Frieder Bernius‘, im Auftrag von
„das junge orchester NRW” sowie für das 12. World Symposion on Choral Music
2020 in Auckland, Neuseeland.

                                       27
UNIVERSITÄTSKONZERTE
KONZERTREIHE DES COLLEGIUM MUSICUM

Das Collegium musicum der Universität zu Köln bietet vielfältige Möglichkeiten
des Musik-Erlebens. Mit den eigenen Ensembles – vom Kammerchor und
Kammerorchester über die Big Band, den Jazzchor und den Madrigalchor bis
hin zum großen Chor und Sinfonieorchester – steht das Collegium musicum
Studierenden, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen der Universität zu Köln
sowie Gästen offen zum aktiven Musizieren. Im Zentrum der Arbeit des Col-
legium musicum steht die Reihe der UNIVERSITÄTSKONZERTE. Während des
Semesters werden jeweils rund fünfzehn Konzerte angeboten, zumeist bei
freiem Eintritt. Die eigenen Ensembles des Collegium präsentieren in der Reihe
die Ergebnisse ihrer Probenarbeit. Zugleich werden Gäste eingeladen, in der
Aula der Universität zu konzertieren.
Unter Stammgästen gelten die UNIVERSITÄTSKONZERTE als echter Geheimtipp
– die Bühne der Aula der Universität gilt mit ihrem Bösendorfer Imperial-Flügel
unter Musiker*innen als beliebter Auftrittsort und als ein Podium, das das
Spielen vor einer interessierten und aufgeschlossenen Zuhörerschaft ermöglicht.
2009 wurde zur Unterstützung der Konzertreihe durch aktive Mitglieder der
Ensembles des Collegium musicum der Verein Universitätskonzerte e. V.
gegründet.

UNIVERSITÄTSKONZERTE e. V.
FÖRDERVEREIN

Wir freuen uns
über Ihre Unterstützung!

Universitätskonzerte e. V.
IBAN: DE 65 5001 0060 0070 0396 07
BIC: PB NK DE FF
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Gerne erhalten Sie auf Anfrage
weitergehende Informationen über
                                                                                  © Maya Claussen, 2015

den Verein Universitätskonzerte e. V.
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