MIAD P1 Future Inclusive Warburg - TH OWL
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MIAD P1 Glossar Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Inclusive Warburg Glossar Future MIAD P1 MIAD P1 Glossar Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Glossar Maximilian Kirchhoff Manuel Harder Leon Konschake Leon Landwehr Frauke Fischer Jennifer Trabant Buket Yoleri Viona Marx Benedict Neise Vitalij Göttmann Patrick Müller André Popp Tatiana Zuchowska Ken Tietjen Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Paul Heistermann Regina Klippenstein Angelina Oberwittler Ruth von Borstel MIAD P1 Yasin Kocagöz FUTURE INCLUSIVE WARBURG Lea Husemann Wintersemester 20/21 Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Jessica Moldenhauer TH OWL Lena Beckervordersandforth
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Abstandsflächen. „Die Forderung Agora Stadtpolitik. Ursprung der De- nach einer größeren Dichte im mokratie Der zentrale Markt- und Ver- Städtebau kann durch eine Er- sammlungsplatz im antiken Griechenland höhung der Gebäudetiefe und der war die Agora. Hier wurden Geschäf- Geschosszahl und durch eine Ver- te ausgehandelt, über die Belange der ringerung der Gebäudeabstände Stadt und des Staates debatiert und erreicht werden. Dies kann al- Politik gemacht. Auch wenn das heute lerdings zu Belichtungsnachtei- zwischen Konsum und Unterhaltung oft len in Gebäuden und auf Freiflä- in Vergessenheit gerät: Die zentralen chen führen.“ (Raumpilot, 2012) Plätze einer Stadt dienen auch dazu, Somit sind Abstandsflächen unab- demokratische Rechte wahrzunehmen und A dingbar wenn es um die Bebauung städtisches Leben zu fördern. Die von Flächen geht. Die Tiefen der Idee der Agora, des zentralen Versamm- Abstandsflächen werden durch die lungsortes, als Ort der politischen Außenwandhöhen bestimmt. Die Mus- Diskussion wird in verschiedenen Be- terbauordnung (MBO) schlägt 0,4 x teiligungsformaten (Beteiligung) als H vor, dabei muss sie mindestens Sinnbild genutzt: ein kollektiv gebau- 3 m betragen. In Gewerbegebieten tes und variabel einsetzbares Amphi- genügt 0,2 x H (min. 3 m). theater aus Podesten, auf Rollen oder ein fexibles Forum, das zu Diskussio- nen und Verhandlungen anregt. Akustische Signale. Damit sehbehinder- te und blinde Menschen sich besser im Straßenverkehr und im öffetnlichen Raum zurecht finden, sind akustische Signale Agenda 2030. Hierbei handelt es wichtige Orientierungspunkte. sich um ein Aktionsprogramm, wel- ches durch die Weltgemeinschaft verhandelt und verabschiedet wur- de, mit dem Ziel, eine soziale, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu ermög- lichen. Die 17 Ziele (Substainab- le Goals, SDGs) gelten universal und für alle Länder gleicherma- ßen. Aus den Zielen können die entsprechenden Schlüsselmaßnahmen individuell entwickelt werden. Allmende. Abgeleitet vom mittelhoch- deutschen „algemeinde“, englisch „Com- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur mons“; Die Allmende umfasste einst sämtliche gemeinschaftlich genutzten Weiden, Wälder, Wiesen, Heiden, Stein- brüche, Moore, Fisch- und Jagdgründe innerhalb der Dorfgemarkung. Belegt ist die Allmende seit dem 10. Jahrhun- dert; möglicherweise gab es sie aber schon zu Beginn der christlichen Zeit- rechnung in Urformen der germanischen Agglomerationslage. Bezeich- Landnutzung und im antiken Griechen- net den allgemeinen großflächigen land. Außer in einigen Bergregionen Vorgang der Verdichtung und die gibt es die Allmende nach historischem regionale Konzentration von Be- Vorbild in Europa heute nicht mehr. völkerung, Wohngebäuden, Arbeits- In der Schweiz gibt es ehemalige All- plätzen, Betriebsstätten, Inf- menden, die heute im Besitz der Bür- rastruktur mit den dazugehörigen gergemeinden sind. Allmen werden auch sozioökonomischen und räumlichen heute noch vielerorts genossenschaft- Verflechtungen. lich, also im Sinne der Allmende be- wirtschaftet. - 7 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Altlasten. Abfall- und Schadstoff- Arrondierung kann der Verbesserung Ausgleichsfläche. Durch die Pla- Es gibt allerdings Ausnahmen, bei de- ablagerungen, verursacht durch des Grenzverlaufs dienen, der besse- nung und Ausweisung von Baugebie- nen jedoch darauf geachtet werden muss Produktionsverfahren, unsachge- ren Nutzung bereits vorhandener Infra- ten werden Bereiche von Natur und die Bodenversiegelung so gering wie mäße Lagerung oder Emissionen; struktur (Erschließung, Wege, Kanali- Landschaft in Anspruch genommen. möglich zu halten. Zu diesen Ausnahmen meist mit Boden- und Grundwas- sation, etc.) oder grundsätzlich den Dadurch gehen ökologische Quali- gehören beispielsweise Gebäude garten- serverunreinigungen verbunden. Um Wert des ursprünglichen Grundstückes täten verloren, weswegen der Ge- bauliche Erzeugung, forstwirtschaftli- Altlasten nach den Bundesboden- durch die größere Fläche vermehren. setzgeber einen Ausgleich fordert, cher Betriebe, oder für die öffentli- schutzgesetz (BbodSchG) handelt z.B. durch das Anlegen eines Bio- che Versorgung. Ist der ursprüngliche es sich, wenn durch Altablagerun- tops. Zweck des Gebäudes beendet, so muss gen und Altstandorte schädliche das Gebäude wieder zurückgebaut wer- Bodenveränderungen oder sonstige Außenbereich. Als Außenbereich den. Gefahren für den einzelnen oder werden nach BauGB §35 alle Flä- die Allgemeinheit hervorgeru- chen bezeichnet, die außerhalb fen werden. Je nach angestrebter von im Zusammenhang bebauten Folgenutzung dieser Flächen bzw. Ortsteilen liegen. Im Außenbe- bei einer direkten Gefährdung von reich einer Stadt darf grundsätz- Schutzgütern wie Grundwasser oder Artenschutz. Schutz und Pflege der ge- lich nicht gebaut werden, um die Menschen sind Maßnahmen bei Alt- fährdeten oder vom Aussterben bedroh- Natur vor Landschaftszersiedelung lastenflächen erforderlich (z.B. ten Pflanzen- und Tierarten. und damit einhergehenden Eingrif- Bodenaustausch, Versiegelung der Schutzmaßnahmen für besonders ge- fen in die Natur zu schützen. betroffenen Flächen.) schützte Arten sind weitgehende Be- Es gibt allerdings Ausnahmen, sitz-, Vermarktungs- und sonstige Ver- bei denen jedoch darauf geachtet Aneignung. Verantwortung und Pro- kehrsverbote. werden muss die Bodenversiegelung test Die bewusste und regelmäßi- so gering wie möglich zu halten. ge Nutzung eines Ortes innerhalb Artenvielfalt. Ein Maß für die Viel- Zu diesen Ausnahmen gehören bei- oder auch außerhalb der geltenden falt der biologischen Arten innerhalb spielsweise Gebäude gartenbauli- Regeln nennt man Aneignung. Der eines Lebensraumes, Ökosystems oder che Erzeugung, forstwirtschaft- Begrif der Aneignung verknüpft geographischen Gebietes. Somit für die licher Betriebe, oder für die die Begrife „Ermächtigung“, „Be- Vielfalt von Flora und Fauna. Sie ist öffentliche Versorgung. Ist der setzen“ und „Benutzen“, indem die ein Maß für die Charakterisierung der ursprüngliche Zweck des Gebäudes Nutzerinnen und Nutzer selbst Biodiversität eines Gebietes. beendet, so muss das Gebäude wie- über die Art und Weise des Ge- Vgl.→ https://www.biologie-seite.de/ der zurückgebaut werden. brauchs und der alltäglichen Nut- Biologie/Artenvielfalt zung des Ortes bestimmen. Aneig- Autofreie Stadt. Ein Bereich in nung bedeutet oft mehr als zu Artsy Spaces. Einheimische oder exter- einer der Stadt in denen kein protestieren oder Forderungen zu ne Künstler können das Stadtbild an motorisierter Individualver- stellen. Denn wer sich etwas bestimmten Orten verbessern und diese kehr zugelassen ist. Somit werden aneignet, entscheidet sich be- individuell zu einem temporären Wahr- Straßen und großflächige Parkplät- wusst für eine Handlung, setzt zeichen oder Ausstellung kreieren. ze als Fläche für die Menschen sich aktiv für etwas ein, über- wieder zurückzugeben, wie zuvor, nimmt Verantwortung und wendet als der motorisierte Verkehr die Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Zeit und Mühe auf. Die Aneig- Stadt noch nicht dominiert hat. nung ist eine spezielle Form von Straßen können durch z.B. Wege Mitwirkung (Beteiligung) an der für den Langsamverkehr, Grünfläche Gestaltung der Stadt und spielt oder mehr Wohnraum ersetzt wer- auch in der Diskussion rund um die den. Dies erfordert jedoch eine Gemeingüter eine zentrale Rolle. sehr stark ausgebaute Infrastruk- Im räumlichen Kontext spricht man Photo: Alamy → https://traveler.mar- tur, damit die Bewohner alles Nö- auch von „Mikro-Intervention“, riott.com/portland/portland-instagram- tige erreichen können. „sozialräumlicher Aneignung“ oder tips/ „wildem Urbanisieren“. Eine le- Außenbereich. Als Außenbereich bendige Stadt sollte viele Mög- Ausgleich. Auf den Naturhaushalt und werden nach BauGB §35 alle Flä- lichkeiten zur Aneignung bieten. das Landschaftsbild bezogene Maßnahme, chen bezeichnet, die außerhalb die zielgerichtet nach Umfang, funkti- von im Zusammenhang bebauten Arrondierung. Unter Arrondierung onalem Zusammenhang und Art, die durch Ortsteilen liegen. Im Außenbe- (Abrundung) versteht man u.a. einen Eingriff beeinträchtigten Funkti- reich einer Stadt darf grundsätz- den Einbezug an ein bestimmtes onen des Landschaftsbildes in gleich- lich nicht gebaut werden, um die angrenzender Flächen zu diesem artiger Weise wiederherzustellen. Es Natur vor Landschaftszersiedelung Grundstück dergestalt, dass eine soll nach Möglichkeit ein gleichwerti- und damit einhergehenden Eingrif- kürzere Außengrenze entsteht. ger Lebensraum geschaffen werden. fen in die Natur zu schützen. - 8 - - 9 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Bauleitplanung. Bauleitpläne im Umwelt zu ermöglichen. Sinne des Baugesetzbuches (BauGB) „So ist mittlerweile bekannt, dass sind eine vorausschauende Ordnung eine barrierefrei zugängliche Umwelt der städtebaulichen Entwicklung für etwa 10 Prozent der Bevölkerung durch Regelungen zu den bauli- zwingend erforderlich, für 30 bis 40 chen und sonstigen Nutzungen von Prozent notwendig und für 100 Prozent Grundstücken. Es wird unterschie- komfortabel ist und ein Qualitätsmerk- den zwischen dem Flächennutzungs- mal darstellt.“ (Neumann, Peter, in: plan (FNP), als vorbereitender ECA Europäisches Konzept für Zugäng- Bauleitplan und dem Bebauungsplan lichkeit. Berlin 2005) (B-Plan), als verbindlicher Bau- Mit dem Konzept → „Design für Alle“ B leitplan. wurde der Begriff der Barrierefreiheit umfassender definiert. Damit beeinhal- tet das Konzept nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen, sondern alle Men- schen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildungsstand sowie ökonomischen und sozialen Hintergrund (Vgl. www.dguv. de/barrierefrei). Bauliche Umwelt. Alle öffentli- chen oder privaten Räume oder Einrichtungen, welche von Men- schen für Menschen gestaltet wur- den, werden als bauliche Umwelt bezeichnet. (S. Weiß, M. Dril- ling, D. Blumer) Barrierefreiheit. Barrierefrei- heit beschreibt die Sicherung der Erschließung aller gestalte- ten Lebensbereiche, wodurch eine Barrierefrei/arm. (BN) Der Begriff uneingeschränkte Nutzungschance Barrierefreiheit wird in Deutschland für jeden Menschen gewährleistet nicht einheitlich verwendet. Nach dem wird, egal in welcher physischen Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) Verfassung der Mensch sich befin- spricht man von Barrierefreiheit, wenn det. (BGG §4) Menschen mit und ohne Behinderung eine von Menschen gestaltete Umwelt glei- Barrierefreiheit.(BV) Die Gestal- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur chermaßen nutzen können. In diesem tung einer Umwelt, welche für Sinne bedeutet Barrierefreiheit eine Menschen mit Beeinträchtigungen allgemeine Gestaltung für einen un- zugänglich und nutzbar ist. Dabei bestimmten Personenkreis. Da es nur geht es, neben dem barrierefrei- um Gestaltungen geht, die der Mensch en Wohnen auch um eine uneinge- vornimmt, bezieht sich Barrierefrei- schränkte Nutzung und Zugänglich- heit zum Beispiel nicht auf die Natur, keit von öffentlichen Gebäuden, die bewusst unberührt bleiben soll. Wegen und Plätzen. Von Barrierefreiheit spricht man zum Teil auch dann, wenn man individuel- Barrierefreiheit II. im traditio- le Barrieren abbauen möchte und diese nellen Sinn, bezeichnet eine Ge- auf eine bestimmte Person bezogen sind staltung der Umwelt, so dass diese auch von Menschen mit Beeinträch- – also auf bekannte Nutzerinnen und tigungen ohne zusätzliche Hilfen Nutzer. Auch den Abbau von Vorurteilen genutzt und wahrgenommen werden zählt man teilweise zum Begriff Barri- kann. Ziel ist es, Personen mit erefreiheit. körperlichen oder geistigen Han- dicaps eine Zugänglichkeit und Barrierefreies Bauen. Von Barriere- Benutzbarkeit der sie umgebenen freiheit spricht man, wenn bauliche - 11 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar und sonstige Anlagen und Freiräu- sierung und Umsetzung. Dabei kann auf auf einem statisch abgeschlosse- Brache. Eine Fläche, welche über einen me für Menschen mit Behinderun- individuelle Interessen eingegangen nen Gebiet. Sie ergibt sich aus längeren Zeitraum sich selbst über- gen in der allgemeinen üblichen werden und ein Feedback zur Planung der Zahl der Geburten und Ster- lassen wurde und so nicht mehr ihrer Weisen, ohne besondere Erschwer- gegeben werden. befällen sowie der Zuzüge und ursprünglichen Zweckbestimmung nach nis und grundsätzlich ohne fremde Fortzüge. Je nach dem Vorzei- genutzt wurde. Hilfe auffindbar, zugänglich und Beteiligungsprozess. Eine transparente chen des Gesamtsaldos spricht man nutzbar sind. Einbindung von unterschiedlichen Ak- von Bevölkerungswachstum bzw. Be teuren in den Planungsprozess, um zu völkerungsrückgang. einer Gebietsentwicklung mit tragfähi- gen und angepassten Lösungen beizutra- gen. Bespielbare Flächen. Bereiche, Plät- ze und Flächen, die in der Stadt frei genutzt werden können. Diese sind frei Bebauungsplan. Ein Gemeinde- in ihrer Nutzung und Definition. Dort beschluss - dieser regelt in kann Kunst ausgestellt werden, eine Deutschland die Art und Weise der Veranstaltungsfläche könnte entstehen, möglichen Bebauung von Grundstü- sowie ein öffentlicher Raum um sich zu cken, sowie die Nutzung der frei begegnen. zu haltenden Flächen. Bürger Dialog. Eine öffentliche Dazu ist es ein Baurecht und Veranstaltung, an welche sich Bür- rechtsverbindlich. ger beteiligen können. Bestand- Zum Beispiel kann dort festge- teile hierbei können die Erstel- setzt werden: Art und Maß der lung von formulierten Leitbildern baulichen Nutzung, Größe der und Zielvorstellungen sein, wel- Baugrundstücke, Verkehrsflächen, che für das spätere Quartier dis- Flächen für Land- und Forst- kutiert und bei Bedarf angepasst wirtschaft, für Gemeinbedarf und werden können. Ziel ist es ein Sport- und Spielanlagen, höchst- strategisches Grundkonzept für zulässige Zahl der Wohnungen in Bewegungsflächen. Barrierefreie Bewe- die städtebauliche, funktionale Wohngebäuden etc. gungsflächen müssen ohne Richtungsände- sowie soziale Entwicklung zu ent- Vgl. → https://wirtschaftslexi- rung bei einer Länge von bis zu 6,00m werfen. kon.gabler.de/definition/bebau- mindestens 1,20m breit sein und bei ungsplan-30448 einer Länge von bis zu 15,00m mindes- tens 1,50m breit. Mit Richtungsände- Begegnungsort. Der Begriff be- rung sollen Bewegungsflächen mindestens schreibt einen meist lokalen, be- 1,50m x 1,50m groß sein. Nach hölchs- grenzten Platz der zum Zusammen- tens 15m sind Begegnungsflächen zum treffen von Personen, aber auch Ausweichen sich begegnender Rollstuhl- zur Austragung sportlicher Wett- fahrer von mindestens 1,80m x 1,80m kämpfe genutzt werden kann. (Kom- vorzusehen. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur plementär Begriff zu dem Rückzugs- Das Längsgefälle von Gehwegen und Er- ort). schließungsflächen darf bis zu 3% be- Das zu planende Quartier soll- tragen oder bis zu 6%, wenn in Abstän- te ein besonderes Augenmerk auf den von höchstens 10m Zwischenpodeste inklusive Begegnungsorte in Form mit einem Längsgefälle von 3% anzu- von multifunktionalen Grün und ordnen sind. Die Querneigung darf 2,5% betragen. Biotop. Eine Lebensgemeinschaft Freiflächen legen. In Kombinati- von bestimmten Pflanzen- oder Tier- on mit der Schaffung überregional arten in einem abgrenzbarem Ge- relevanten Kultureinrichtungen biet. wird das Zusammentreffen unter- schiedlichster Bevölkerungsgrup- Brandschutz. Maßnahmen, die der pen (städtische/ ländliche) er- Entstehung und Ausbreitung eines leichtert. Brandes ( Feuer und Rauch ) vor- beugen - Brandverhütung. Dazu ge- Beteiligung. Die Beteiligung der hört noch die Rettung von Menschen Gesellschaft und Anwohner an ge- und Tieren sowie Löscharbeiten bei sellschaftlichen Plänen für die Bevölkerungsbewegung. Beschreibt die Bränden. gegenseitige Unterstützung, Reali- Entwicklung der Zahl der Einwohner - 12 - - 13 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Chancengleichheit. Jeder Mensch, so individuell wie er ist, hat die gleiche Chance etwas erfolg- reich zu absolvieren, wie jeder andere Mensch auch. C Co-City Protocol. Spielregeln für eine Stadt als Gemeingut Ein Co-City Protocol ist eine Methode, die ursprünglich aus Italienstammt und Stadtmachern hilft, „ihre“ Stadt selbst zu ge- stalten beziehungsweise sie darin unterstützt, mehr Gemeingüter zu schafen. Das Co-City Protocol defniert Schnittstellen für die Kooperation zwischen Verwaltung, Wissenschaft und zivilgesell- schaftlichen Initiativen. Der Prozessablauf (Protocol) besteht aus sechs aufeinanderfolgenden Schritten, die einen Co-City Kreislauf bilden. Zunächst wird „einfach geredet“, um Probleme und Herausforderungen zu ermi- teln. Mit der gemeinsamen Suche nach potentiellen Gemeingütern und dem Sichtbarmachen lokaler Netzwerke und Akteure geht es weiter. In der driten Phase, dem Ausprobieren, wird ein „Kolla- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur borations-Camp“ veranstaltet, in demdie Akteure gemeinsame Inter- essen defnieren und neue Formen der Zusammenarbeit erproben kön- nen. Die folgende „Prototyping- Phase“ fokussiert eine Neuordnung der Governance, um selbstorgani- sierte und gemeinwohlorientier- te Projekte bestmöglich zu un- terstützen. Nach einer Testphase wird schließlich ein Modell für das zukünftige Gemeinschafen for- muliert. Ein Co-City Protocol ist somit Aktionsplan und Werk- zeug zugleich. - 15 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Daseinsvorsorge. Daseinsvorsor- Demografischer Wandel Der demografi- ge beinhaltet die Versorgung der sche Wandel bezeichnet die Veränderun- Bevölkerung mit existenziellen gen in der Bevölkerungsentwicklung im Gütern und Dienstleistungen, die Hinblick auf die Altersstruktur. Die unter Beachtung der zeitbezoge- Entwicklung wird durch folgende Fak- nen Rahmenbedingungen zu definieren toren beeinflusst: Sterblichkeits- und sind. Zur Grundversorgung, auf die Geburtenrate sowie Zu- und Abwande- die Bürgerinnen und Bürger einen rung.Aufgrund der ständigen Verände- Anspruch haben bzw. zu der eine rungen stellt der Demografische Wandel Kommune verpflichtet ist, gehören eine Herausforderung für ein inklusi- z.B. Energieversorgung, Abwasse- ves Stadtquartier dar.Ein inklusives D rentsorgung/Wasserversorgung, Te- Stadtquartier sollte deshalb flexibel lekommunikation, Post, öffentliche sein (z.B. durch generationenübergrei- Sicherheit, Wohnungswirtschaft, fende Wohnprojekte), so dass dort ein Gesundheit, Kultur und Bildung. lebenslanges Wohnen möglich ist. Ziel der Daseinsvorsorge ist es, dass jeder die gleichen Chancen Design für alle. Design für alle be- bekommt, um am öffentlichen Leben schreibt einen Gestaltungsprozess, der teilzunehmen.(Quelle: Deutsches darauf abziehlt Zugänglichkeit, Nutz- Institut für Urbanistik) barkeit und Erlebbarkeit für möglichst alle Menschen zu erreichen. Dies bedeu- tet, dass die gebaute Umwelt, Produkte und Dienstleistungen so gestaltet sein sollen, dass die Bandbreite menschli- cher Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bedürf- nisse und Vorlieben berücksichtigen, ohne Nutzer durch Speziallösungen zu + stigmatisieren. Das in Deutschland etablierte Konzept der → Barrierefreiheit bezog sich ur- sprünglich auf die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am ge- sellschaftlichen Leben und wurde erst später auch auf andere Zielgruppen ausgedehnt. Das Konzept des Design für Alle zielt dagegen von Anfang an auf eine Inklusion aller potenziellen Nut- zer in Bezug auf die Gestaltung unserer Denkmalschutz. Kulturgutschutz. Umwelt sowie die Teilnahme an wirt- Es dient dem Schutz von Kultur- schaftlichen, sozialen, kulturellen und Freizeitaktivitäten ab. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur denkmälern und kulturhistorisch relevanten Bauwerken und dazu- gehörigen Anlagen. Ziel ist es, Neben Design für Alle und Barriere- dass Denkmale dauerhaft erhalten freiheit existieren noch weitere Kon- und nicht verfälscht, beeinträch- zepte, die ähnliche Ziele verfolgen, tigt, beschädigt oder zerstört wie Universal Design (USA, Japan) oder werden. Maßnahmen, notwendige Er- Inclusive Design (UK)(vgl. https://www. und Unterhaltung von Kulturdenk- design-fuer-alle.de/design-fuer-alle). malen. Vgl. → https://www.berlin.de/ba- neukoelln/politik-und-verwaltung/ aemter/stadtentwicklungsamt/denk- malschutz/artikel.292900.php - 17 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Diversität. Jeder Mensch ist in- dividuell, dadurch entsteht eine vielflätige, unterschiedliche Ge- sellschaft. Dreifelderwirtschaft. Bei der Dreifelderwirtschaft wird das Ackerland eines Dorfs dreige- teilt. Auf einem Feld wird Win- tergetreide, auf einem anderen Sommergetreide angebaut, das dritte bleibt ungenutzt(Brache. Dritte Orte. Einfach sein – ohne Konsumzwang- Dritte Orte sind of- fene Orte für alle. Sie sind weder das Zuhause noch der Arbeitsort und laden zum Verweilen ein. Sie sind in ihren Nutzungsmöglichkei- ten offen, bieten Raum für Kommu- nikation und Unvorhergesehenes. Jenseits traditioneller Driter Orte wie etwa Bibliotheken, Knei- pen oder der Dorfbäckerei, stel- len viele soziokulturelle Projekte oder Immovielien eine neue Katego- rie dieser Dritten Orte dar. Das Selbstgemachte und der persönli- che Einsatz Vieler wirken ein- ladend und niedrigschwellig. Sie ermöglichen das Zusammenkommen von Menschen unterschiedlichen Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Alters und sozialer Milieus – un- abhängig von gesellschaftlichen Rollen oder Status. Dritte Orte sollten im Sinne des Gemeinwohls frei von Verwertungsinteressen und Konsumzwang entstehen. - 18 - - 19 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Emittent. Anlagen die durch Lärm, fen, Schnellstraßen, Landstraßen und Geruch, Stoffe oder Erschütterungen Zugstrecken. Diese ermöglichen, dass einen schädlichen Einfluss auf die Städte miteinander interagieren kön- Umwelt haben. Dazu können Indust- nen. Erschließung im zweiten Sinne rie- und Gewerbebetriebe zählen, sind unbebaute rohe Flächen für den doch auch Fahrzeuge oder Müllver- Ausbau vorbereiten - Kanalanschlüsse, brennungsanlagen. Stromversorgung und Heizanschlüsse le- gen, sowie die Erreichbarkeit gewähr- leisten. Einbindung. Möglichkeiten verschiedene E Menschengruppen zusammen zu bringen. Personen ins Leben wieder einzuglie- dern, ein Gefühl der Zusammengehörig- keit entstehen zu lassen. Exklusion. Der Prozess der Exklusion geht auch (wie die Integration) von einer Gesellschaft als recht homogene Gruppe aus, die allerdings die klei- Energiewende. bezeichnet den Über- ne Außengruppe nicht in das bestehende gang der Nutzung von fossilen System aufnimmt, sondern diese Gruppe Energieträgern wie Kohle, Öl und durch ihre Unterschiedlichkeit zu der Gas, hin zu erneuerbaren Energi- eigenen Gruppe ausgrenzt. en wie Wind-, Wasser-, Sonnen-, Bio-, oder Geothermischer Energie. extensiv. Geringe Nutzung, Ausnutzung Die Energiewende soll das postfos- oder Benutzung einer landwirtschaftli- sile Zeitalter einläuten, also den chen oder Erholungsfläche; Gegensatz zu Zeitraum in dem keine fossilien intensiv. Energieträger mehr benötigt wer- den. Fossile Energieträger zeichnen sich durch eine nicht-nachhaltige Nutzung aus und belasten die Atmo- sphäre durch klimaschädliche Stof- fe, wie Kohlendioxid und Methan. Diese, als Treibhausgase bezeich- neten Stoffe fördern die globale Erwärmung. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Emissionen. Geräusche, Wärme, Strahlungen, Erschütterungen und Luftverurnreinigungen, welche Einwirkungen auf Mensch und Öko- system ausüben. Erschließung. Die Anbindung von Städten an bestehende Ausbaunet- ze, wie z.B Autobahnen, Flughä- - 21 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Fauna. Tierarten. Flora. Bezeichnet wird der Bestand an Es bezeichnet die Gesamtheit al- Pflanzen, wie z.B. Familien, Gattungen ler natürlich vorkommenden Tiere und Arten einer bestimmten Region. in einem Gebiet. Freiraum.(BN) Der Begriff beschreibt Flächennutzungsplan(FNP). Enthält alle nicht durch Gebäude bebauten Flä- Festsetzungen zur baulichen Nut- chen und umfasst sowohl Gärten, Stra- zung (Wohnbau- und Gewerbeflächen, ßen, Plätze, Parkanlagen und Friedhöfe Flächen des Gemeinbedarfs sowie als auch Gewässer, Wälder und Felder. Grün- und Wasserflächen) sowie zu In diesem allgemeinen Sinn wird der künftigen Nutzungsentwicklungen. Begriff vielfach noch in der Landes- F pflege und im Naturschutz gebraucht. Es wird zwischen öffentlichen und pri- vaten Freiräumen unterschieden, eine Unterteilung, die um die Kategorie der kommunen Freiräume ergänzt wird. Der öffentliche Freiraum ist für jedermann uneingeschränkt zugänglich und umfasst in der Regel Straßen, Plätze, Park- anlagen, Friedhöfe, und Wälder. Diese Flächenrecycling. Die Wiederbele- Freiräume stehen zumeist unter öffent- bung/Erneuerung von Flächen, die licher Verwaltung. Der private Frei- ehemals einen gewerblichen, indus- raum fällt in den Besitz von bestimm- triellen oder militärischen Nut- ten Gruppen (zum Beispiel Familien, zen hatten und brach liegen. Eine Haus- und Grundstücksbesitzern), die Wiedereingliederung von Flächen/ ihn nutzen und über ihn bestimmen kön- Gebäuden in die Stadt, ohne, dass nen. Private Freiräume wie Gärten oder weitere Naturflächen zerstört wer- Höfe sind grundsätzlich parzelliert den. und gewöhnlich umfriedet. Flächenverbrauch. Unter Flä- Friedhof. Eine private oder gemeint- chenverbrauch versteht man die schaftlich, öffentliche Fläche / Be- Umwandlung insbesondere von gräbnisplatz. Ein Ort, an dem Verstor- landwirtschaftlichen oder natur- bene, meist begleitet von religiösen belassenen Flächen in „Siedlungs- oder anderen weltlichen Religionen. und Verkehrsfläche“. Flächenver- Eine letzte Ruhestätte für die Ver- brauch ist damit eine spezielle storbenen mit viel Grünfläche und Flora Form der Änderung von Flächennut- und Fauna. zung, und zwar einerseits Verlust von landwirtschaftlicher Nutz- fläche und natürlichen Lebensräu- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur men, andererseits Erweiterung von Siedlungs- und Verkehrsflächen. Eigentlich wird die Fläche nicht verbraucht, sondern wird korrek- terweise „nur in Anspruch ge- nommen“. Er ist jedoch nicht mit Flächenversiegelung gleichzuset- zen. - 23 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Gartenstadt. Städtebauliches geschlossen, da jeder das Recht hat, Leitbild nach Ebenezer Howard sie zu nutzen. (1898). Die Siedlungsstruktur wurde ursprünglich durch Radial- Generationsübergreifendes Wohnen. Be- straßen in Nachbarschaften ge- gegnungsräume, an denen das Mitein- gliedert. Das Konzept umfasst ander der Generationen aktiv gelebt außerdem einen umlaufenden Grün- wird. Sie bieten Raum für gemeinsa- gürtel, den zentralen Platz, die me Aktivitäten, schaffen ein nachbar- ausreichende Ausstattung mit schaftliches Miteinander in der Kom- Arbeitsplätzen, die räumliche mune und stehen allen Menschen offen Nutzungstrennung und den genos- – unabhängig vom Alter oder Herkunft. G senschaftlichen Gemeinbesitz des Bodens. Gleichberechtigung. Die gleiche Be- rechtigung aller Menschen ist essen- tiell für eine funktionierende Gesell- schaft und im Grundgesetz verankert. Gleichberechtigung bezogen auf Wohn- Gemeinbedarfsfläche. Gemeinbe- raum bedeutet für mich, dass jeder darfsflächen sind Flächen für An- Mensch ein Recht auf einen menschenge- lagen und Einrichtungen, die der rechten Wohnraum hat. Dieser Wohnraum Allgemeinheit dienen. Man unter- kann sich in einem Wohnquartier natür- scheidet zwischen übergeordneten lich unterscheiden, trotzdem sollten Gemeinbedarfseinrichtungen (Hoch- Wohnräume für alle Arten von Menschen schulen, Forschungseinrichtun- vorhanden sein. Werden Menschen nicht gen, Krankenhäuser, Verwaltungen, gleich berechtigt wie ihre Mitmenschen Post, Polizei, Militär), Einrich- entwickelt sich schnell Hass und Miss- tungen des wohnungsbezogenen Ge- gunst, etwas was eine Gesellschaft oder meinbedarfs (Kindertagesstätten, Nachbarschaft mittelfristig auseinan- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Grundschulen, Spielplätze, Ju- dertreiben wird. Geben wir Menschen gendfreizeiteinrichtungen) so- jeglicher Ethnien, Sexualitäten, finan- wie Einrichtungen mit besonderer zieller Umstände und Alters dieselben Zweckbestimmung (z.B. Messegelän- Möglichkeiten so entstehen neue Chan- de). Gemeinbedarfseinrichtungen cen und ein Ansporn für eine bessere, werden in Bauleitplänen darge- gleichberechtigte Zukunft zu kämpfen. stellt bzw. festgesetzt. Grünzug/-züge. Bereiche, die der Na- Gemeinde. Eine Gruppe von Men- tur zurückgegeben werden. Dort soll schen, die an einem Ort zusammen- die Flora und Fauna wieder zu ihrer lebt und sich als zusammengehörig eigentlichen Stärke erlangen und der identifizieren. Oder auch Gemein- Stadt als Nebenprodukt den Beitrag schaft. zollen - bessere Luftqualität. Gemeingebrauch. Orte und Angebo- Gesundheitssystem. Ausstattung des te, die möglichst alle bestmöglich Strukturen im Gesundheitswesen. Ausbau nutzen können und für die Mehr- der Krankenhäuser, Intensivstationen, heit ansprechend sind. Keiner wird allgemein Mediziner und Fachärzten, die durch die gemeinsame Nutzung aus- für die Öffentlichkeit zugänglich sind. - 25 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Graue Energie. Als graue Energie auch in kleinräumigen (private Gärten) wird die Primärenergie bezeich- Maßstäben stattfinden. Ziel ist dabei net, die notwendig ist, um ein geschützte Gebiete zusammen mit der Gebäude zu errichten. Graue Ener- bestehenden Landschaft in ein gemein- gie umfasst Energie zum Gewinnen sames System einzubinden. Durch eine von Materialien, zum Herstellen strategische Raumplanung wird der Natur und Verarbeiten von Bauteilen, zum gezielt Platz zurückgegeben, um den Er- Transport von Menschen, Maschinen, halt von Biodiversität und Ökosystemen Bauteilen und Materialien zur Bau- zu fördern. stelle, zum Einbau von Bauteilen im Gebäude sowie zur Entsorgung. Die Schaffung einer → grünen Infra- Durch die Verwendung heimischer struktur bietet gleichzeitig die Mög- Materialien und durch ressourcen- lichkeit einen fließenden Übergang zwi- schonendes Bauen lässt sich die schen außerstädtischem Naturraum hin im Gebäude verbaute graue Energie zu innerstädtischen multifunktionalen minimieren. Die Minimierung von Freiräumen zu schaffen, welche von ver- grauer Energie leistet einen Bei- schiedenen Bevölkerungsschichten wert- trag (Quelle: www.baunetzwissen. geschätzt und genutzt werden können. de). Grenzen der Inklusion. Inklusion hat auch ihre Grenzen. Einerseits können diese z.B. aus finanziel- len Gründen entstehen, anderer- seits ist es aufgrund der ho- hen Komplexität von menschlichen Bedürfnissen und physiologischen Eigenschaften nicht mögliche alle gleichberechtigt einzubeziehen. Beispielsweise benötigt ein seh- behinderter Mensch starke Kont- raste oder eine gute Beleuchtung um sich zurechtzufinden, während möglicherweise ein psychisch Er- krankter empfindlich darauf re- agiert. Ein inklusives Stadtquartier sollte sich mit allen Bedürfnis- sen befassen, jedoch eine ange- messene Auswahl an Maßnahmen tref- fen. Es ist damit zu rechnen, dass durch unterschiedliche sozio- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur kulturell geprägte Menschen auch Konflikte entstehen können. Grüne Infrastruktur. oder grün- blaue Infrastruktur, beschreibt ein Konzept zur Verbindung von Naturräumen und/oder Grünflächen/ Wasserflächen durch verschiede- ne Maßnahmen. Dies sind u.a. die Schaffung von Ökokorridoren, Re- naturierungen, Aufforstungen oder Dach- und Fassadenbegrünungen. Diese Maßnahmen sollen eine weite- re Fragmentierung von Ökosystemen und Naturräumen verhindern oder aufheben. In ihrem Umfang sind sie skalierbar und können sowohl in großräumigen (Nationalparks), als - 26 - - 27 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Halböffentlicher Raum. Spricht man von halböffentlichen Räumen sind damit Räume gemeint, die zwar allgemein zugänglich, aber nicht im Besitz der Allgemeinheit sind. Auch der Übergang zwischen priva- ten und → öffentlichen Räumen kann häufig als halb öffentlicher Raum bezeichnet werden. Das Nutzerver- halten im halböffentlichen Raum un- terscheidet sich dabei vom öffent- H lichen Raum. Heimat. Ein Ort, in dem man auf- gewachsen ist oder gelebt hat und eine starke Bindung empfindet. Ein Ort, mit dem man sich stark iden- tifizieren kann und an den man gerne zurückkehren möchte. Hitzeinsel. Phänomen der höheren Temperatur in Städten im Ver- gleich zum Umland. Die Konse- quenz ist auch eine verminderte Luftqualität und der zunehmende Klimawandel wird den Effekt zu- künftig weiter verstärken. Zum einen speichert Beton Wärme, zum Anderen verhindert zu dichte Be- bauung Luftbewegungen. Pflanzen können als „grüne Klimaanlagen“ entgegenwirken, da diese Wasser verdunsten und begrünte Korrido- re in Städten können einen Luft- austausch gewährleisten. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Hain. Ein kleiner Wald auch Ge- hölz oder Wäldchen genannt. Grün- fläche im öffentlichen Raum, dieser ist teilweise noch nicht er- schlossen. - 29 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Individualverkehr. Alle ein- zeln oder mit privaten Fahrzeugen durchgeführten Ortsveränderungen. Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen wird als motorisierter Individu- alverkehr bezeichnet. Dies führt jedoch zu einer starken Auslas- tung des Straßennetzes und bei motorisiertem Individualverkehr zu hohen Emissionswerten. I Infrastruktur. Wirtschaftliche Entwicklung eines Gebietes durch soziale und technische Einrich- tungen. Beispielsweise Anlagen Inklusive Sozialraumentwicklung. Allen für Kommunikation, Versorgung, Bewohnern in Stadt und Land, unabhängig Sport und Erholung und Verkehr. von individuellen Fähigkeiten, ethni- scher wie sozialer Herkunft, Geschlecht Inklusion. Vom lateinischen Verb oder Alter, stehen die gleichberechtig- „includere“ (einlassen, ein- te Teilhabe am gesellschaftlichen Leben schließen) abgeleitet, beschreibt und gute Lebensbedingungen zu. der Begriff der Inklusion eine Gesellschaft, in der jeder Mensch Die Herausforderung des Arbeitsfeldes gleichberechtigt und selbstbe- „Inklusive Sozialraumentwicklung“ be- stimmt an dieser teilhaben kann. steht darin, Dienstleistungen, Angebote Ganz unabhängig von Geschlecht, und Strukturen so zu entwickeln, dass Alter oder Herkunft, von Reli- sie den Bedürfnissen aller Bewohnern gionszugehörigkeit oder Bil- entsprechen (vgl. https://www.stadt- dung, von eventuellen Behinderun- raumkonzept.de/themenfelder/sozialrau- gen oder sonstigen individuellen mentwicklung). Merkmalen. Im Kontext der Planung eines in- klusiven Stadtquartiers, sollte deshalb nicht nur auf die Ge- währleistung einer behinderten- gerechten Erschließung geachtet werden, sondern besonders auf eine Nutzungsmischung des zukünf- tigen Quartiers, welches durch Schaffung attraktiver Wohn-, Ar- beits- und Freiräume ganz automa- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur tisch zur Durchmischung der be- reits ansässigen (St. Laurentius) und der zukünftigen Bevölkerung führt. Inklusives Stadtquartier. Ein In- Inklusive Erschließung. meint, klusives Stadtquartier ist Teil ei- dass jeder Mensch gleichermaßen ner Stadt, in dem jeder gleichermaßen überall hinkommt. dazugehört, welcher sich allerdings zumindest geographisch von anderen Stadtteilen abgrenzt. → Stadtquartier Inklusives Quartier. Gestaltung ei- nes Generationen verbindendes, ökolo- gisches nachhaltiges, barrierefreies, interkulturelles und soziales Quar- tier, das Wohn- und Lebensraum für alle Bevölkerungs- und Einkommens- schichten bietet. - 31 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar stehen. Handlungsfelder integriert werden 8. Gleichwertige Zusammenarbeit von können. Menschen mit und ohne Behinderung in gleichen Betrieben. Intermodalität. Beschreibt im 9. Jeder kann das Bildungsziel errei- Personenverkehr die grundsätz- chen, das seinem Potential entspricht. liche Möglichkeit, verschiedene Verkehrsmittel zu nutzen und an Innovation. In der Stadtentwicklung Umsteigepunkten auf einer Strecke gelten Projekte als innovativ, die zwischen verschiedenen Verkehrs- bezogen auf wichtige Ausschnitte der mitteln zu wechseln. räumlichen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologisch nachhaltigen Planung Inklusives Quartier II. bezeich- bewusst von der bisherigen Routine net ein Stadtviertel welches sich abweichen und als gelungenes Einzelmo- neben der → Barrierefreiheit da- dell grundsätzlich das Potenzial ent- durch auszeichnet, dass alle Men- halten, zum erreichbaren Vorbild für schen mit und ohne Behinderung andere zu werden aller sozialen Milieus, gleich- berechtigt und selbstbestimmt in Nachbarschaften zusammen leben. Alle Bewohner sind im Bezug auf die vorhandenen Infrastrukturen gleichermaßen mobil. Das bedeutet, Zugänglichkeit, Erreichbarkeit und Nutzbarkeit der verschiedenen Inf- rastrukturen (Technische-, Sozia- Integration.(PM) Der Begriff der le- und Grün-Blaue Infrastruktur) Integration beschreibt die Ge- sind für alle Menschen gleicherma- sellschaft als recht homogene ßen gegeben (vgl. https://behin- Gruppe, die eine kleinere Außen- dertenbeirat-freiburg.de). gruppe in das bestehende System aufnimmt und sich diese Außen- Inklusives Quartier III. Folgendes Integriertes städtebauliches Ent- gruppe der Mehrheitsgruppe an- Leitbild für ein solches Quartier wicklungskonzept (ISEK). Darstellung passt um ein Mitglied der Gesell- ergibt sich aus der UN-Behinder- des Handlungsrahmen für eine künfti- schaft zu werden. tenrechtskonvention: ge Gebietsentwicklung. Hierbei wird 1. Menschen mit und ohne Behinde- darstellt und begründet, mit welchen rung aller sozialer Milieus leben Strategien und Maßnahmen die formu- gleichberechtigt und selbstbe- lierten Ziele erreicht werden. Zudem stimmt zusammen kann es eine Grundlage für städtebau- 2. Es werden unterschiedliche liche Planungen beispielweise in Form Wohnformen angeboten, sodass ALLE von Bebauungsplänen, Ortssatzungen frei entscheiden können mit wem oder Objektplanungen und eine kurz-, Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur sie leben möchten mittel- bis langfristige Finanz- und 3. Der öffentliche Raum ist für Förderplanung darstellen. alle barrierefrei, sicher und nutzbar 4. Der Verkehrsraum und der öf- fentliche Nahverkehr sind so ge- staltet, dass ALLE daran teilha- ben können 5. Die Gebäude sind barrierefrei zugänglich und nutzbar, sodass eine Nachbarschaft gebildet wer- den kann. 6. Die öffentliche Infrastruktur ist barrierefrei und inklusiv an- Integrierte Stadtentwicklung. Die Be- gelegt. rücksichtigung und ganzheitliche Be- 7. Infrastruktur und Frei- und trachtung verschiedener Strukturen im Grünräume sind dezentral, sodass Planungsprozess. Bereiche wie Ökonomie, lange Wege vermieden werden. Räu- Ökologie und Soziales werden berück- me für Begegnungen für alle ent- sichtigt, sodass verschiedene Ziele und - 32 - - 33 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Klimagerechtigkeit. Klimagerech- tigkeit definiert, dass jeder Mensch das gleiche Recht hat, die Atmosphäre zu nutzen, ohne sie zu stark zu belasten. Die globa- le mittlere Temperatur darf nicht einen Wert überschreiten, der die Lebensbedingungen auf der Erde in Gefahr bringt. Zudem umfasst der Begriff auch Ge- nerationengerechtigkeit und eine K Verantwortung für die Umwelt: statt nachfolgenden Generationen Kultur. Kultur bezeichnet die Gesamt- mindestens gleich gute oder bes- heit der geistigen, künstlerischen und sere Umweltbedingungen zu hinter- wissenschaftlichen Leistung, die eine lassen, führt der heutige CO2- bestimmte Menschengruppe charakteri- intensive Lebensstil dazu, dass siert. zukünftige Generationen die nur Kultur kann sowohl dazu dienen sich schwer kalkulierbaren Folgen des von anderen Gruppen abzugrenzen, als Klimawandels bewältigen müssen und auch Menschen zusammenzubringen. nicht mehr auf eine intakte Umwelt Ein inklusives Stadtquartier bietet Raum für unterschiedliche Kulturen und zurückgreifen können. berücksichtigt vor allem die örtlichen kulturellen Gegebenheiten. Klimaresilienz. Klimaresilienz be- schreibt die Fähigkeit eines Sys- tems, Probleme infolge des Klima- Kulturlandschaft. Kulturlandschaft um- wandels zu absorbieren und sich schreibt die durch den Menschen ge- durch die damit einhergehenden prägte Landschaft. Faktoren für die Veränderungen derart zu reorgani- Entstehung und Entwicklung von Kultur- sieren, dass wesentliche Funktio- landschaft sind die Beschaffenheit des nen und Strukturen erhalten wer- Naturraums (die ursprüngliche Fauna und den. Die Fähigkeit der Resilienz Flora), die menschlichen Einflüsse und eines Systems misst sich an der die daraus entstehenden Wechselwirkun- Widerstandsfähigkeit, der Anpas- gen. Die land- und forstwirtschaftlich sungsfähigkeit und der Fähigkeit genutzte Kulturlandschaft schuf eine zum radikalen Wandel. besondere Biodiversität, die in Fol- (Quelle: Institut für ökologische ge von Intensivierung wieder abnimmt. Wirtschaftsforschung) Daneben können die städtisch-indus- triellen Ballungsräume als besonders Kommunalplanung. Die kommunale intensiv genutzte Kulturlandschaften Planung umfasst das Recht der Ge- betrachtet werden. bietskörperschaften, die jeweili- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur ge städtebauliche Entwicklung im Kulturangebot. Museen, Theater, Rahmen der Bauleitplanung eigen- Schwimmbäder, Bürgerzentren, Restau- verantwortlich zu gestalten. rants, Comedyclubs, Clubs, Ausstel- Hierbei steht im Vordergrund, lungen und weitere Angebote der Stadt Siedlungskerne zunehmend bau- für die Einwohner und Besucher, sowie lich (nach) zu verdichten und die Weiterbildungsangebote. Siedlungsentwicklung möglichst flächensparend zu vollziehen, um die Neuversiegelung von Fläche zu reduzieren und punktuell zu kon- zentrieren. Kultur. Traditionen, Kunst, Ge- schichte und auch religiöse An- sichten oder andere gemeinsame Interessen, die spezifisch für eine Region oder ein Land sind. - 35 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Landschaftsbild. Ein durch die Na- tur und Kultur geprägtes Erschei- Lebensbereich. Die Abgrenzung von un- nungsbild der dort lebenden Men- terschiedlichen Bevölkerungsgruppen schen. auf Orte, an denen sich die Menschen der jeweiligen Gruppe am häufigsten be- Landschaftspflege. Maßnahmen zur gegnen. Erhaltung und Sicherung der Kul- turlandschaft sowie Beseitigung Lebensqualität. Die Zufriedenheit der vorhandener Schäden. Menschen, welche durch die Umgebung, in der sie Leben, beeinflusst wird. Landschaftsplan. Zur Lösung ak- L tueller landschaftspflegerischer Lebensqualität II. Die Lebensqualität Probleme stellt dieser die Erfor- beschreibt den Grad des subjektiven dernisse und Maßnahmen des Natur- Wohlbefindens der Menschen unter Berück- schutzes und der Landschaftspfle- sichtigung aller umgebenden Faktoren. ge in Text, Karte und Begründung Ein Faktor ist der materielle Wohl- dar. stand, neben dem aber auch der imma- terielle Wohlstand steht und der u.a. Landschaftsschutzgebiet (LSG). die Bereiche Bildung, sozialer Status, Festgesetzte Gebiete, die we- Gesundheit und Natur umfasst. gen ihrer Vielfalt,Eigenart oder Schönheit, aus wirtschaftlichen Leitbild. Städtebauliche Leitbilder oder naturgeschichtlichen Gründen umfassen die Zielvorstellungen von oder wegen besonderer Bedeutung Strukturen, Gestalt und Entwicklung für Naturschutz oder Erholung einer Gemeinde und entspringen geis- unter Landschaftsschutz gestellt tigen, politischen, gesellschaftlichen wurden. Im Gegensatz zu Natur- und ideologischen Motiven. Sie können schutzgebieten können in Land- keine starren Ziele formulieren, aber schaftsschutzgebieten wirtschaft- einen begründeten Weg beschreiben, um liche Nutzungen wie Land- und Ziele zu erreichen. Bespiele hierbei Forstwirtschaft stattfinden. sind räumliche und strategische Leit- In Landschaftsschutzgebieten wird bilder. die vom Menschen genutzte Natur geschützt. In Naturschutzgebieten wird versucht menschliche Einflüs- se möglichst einzuschränken. Langsamverkehr. Transport, der in einer langsamen Geschwindig- keit durchgeführt wird, um nicht nur die Emissionen zu reduzieren, Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur sondern auch um die Straßen ver- kehrssicherer zu gestalten. Dies wird nicht nur mit 30er Zonen oder langsamen ÖPNV eingerichtet, sondern auch mit einem stark aus- gebauten Straßen- und Wegenetz, Lifestyle. Unser „Lifestyle“ oder Le- das nur für Fußgänger, Fahrrad- bensstil bestimmt die Art wie wir Le- fahrer, Inlineskater und Cityrol- ben, unsere Werte und Prinzipien sowie ler zur Verfügung steht. unseren Alltag. Daher ist anzunehmen, dass auch unsere Art zu Wohnen eine Art des Ausdrucks unseres Lifestyles ist. Fördert die Art unseres jetzigen Wohnens unsere optimale Vorstellung von Lifestyle? Fordert unser Lifestyle viel Aufenthaltszeit im Grünen oder eher das hektische Stadtleben? Jeder bevorzugt einen anderen Lifestyle, so sollte in einem Wohnquartier die Mög- lichkeit sein sich frei zu entfalten, - 37 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar eine inklusive Gestaltung berück- sichtigt dies. Lokale Agenda 21. Der Begriff Agen- da kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Was getan werden soll“. Die Agenda 21 ist inzwischen ein feststehender Begriff für das Ak- tionsprogramm der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Ver- einten Nationen in Rio de Janeiro (Juni 1992). Sie spricht alle we- sentlichen Politikbereiche einer umweltverträglichen und nachhal- tigen Entwicklungen an und gilt sowohl für Industrie- als auch Entwicklungsländer. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur - 38 - - 39 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar Marktplatz. Treffpunkt und mar- kanter Platz in der Innenstadt. Veranstaltungsort innerhalb der Stadt und Verkaufsstätte für Bau- ern oder andere Händler aus der Region. Maßnahmenplan. Darstellung von langfristigen Schlüsselprojek- ten und kurzfristigen umsetzbaren M Entwicklungsimpulsen, welche mit den örtlichen Akteuren entwickelt Mischnutzung. Mischung von Wohn- und und abgestimmt wurden und zu ei- Gewerbenutzung auf zusammenhängenden ner Umsetzung der verabredeten Flächen. Strategie beitragen sollen. Mittelstadt. wird in Deutschland als eine Stadt mit mindestens 20.000 bis unter 100.000 Einwohnern bezeichnet. Mittelstädte in Deutschland besitzen in der Regel einen mittelalterlichen Stadtkern mit umliegenden Bereichen späterer Stadterweiterungen. Um den Stadtkern befindet sich meist ein Er- weiterungsring mit Gebäuden aus der Gründerzeit, darüber hinaus Siedlungen späterer Stadterweiterungen, sowie Ge- werbegebiete an den Rändern. Mehrgenerationenhaus. Ein Haus in der mehrere Generationen einer oder unterschiedlicher Familien zusammenleben. Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Mittelzentrum. Mittelzentrum bezeichnet einen Ort mittlerer Zentralität, in dem Güter und Dienstleistungen angeboten wer- den, die über den Bedarf der Grund- Migration. Die Veränderung des versorgung hinaus gehen. Dazu gehören Lebensmittelpunktes von Menschen. u.a. weiterführende Schulen, Berufs-, Auf internationaler Ebene ist die Sonder- und Volkshochschulen, Kran- Migration ein Megatrend, aktu- kenhäuser, Hallenbäder und weitere ell besonders mit der Ursache Sportstätten. Ein Mittelzentrum soll der Flucht vor Krieg, Armut und mindestens 7.000 Einwohner haben und politischer Verfolgung. Bei der einen Wirkungsbereich von mindestens Eingliederung der Flüchtlinge in 40.000 Menschen umfassen. die Gesellschaft spricht man von Integration, Inklusion wäre auch in diesem Bereich eine Weiterent- wicklung. - 41 -
MIAD P1 Glossar MIAD P1 Glossar mittel. Im Nahverkehr sind auch nicht- motorisierte Formen bedeutsam. Mobilität. Unter Mobilität im in- klusiven Sinn versteht man die Zugänglichkeit, die Erreichbarkeit und die Nutzbarkeit der verschie- Multifunktionale Freiräume. Vielfälti- denen Infrastrukturen innerhalb ge Nutzung von Plätzen und Grünflächen. eines räumlich definierten Gebie- Dies kann entweder ein Ort mit wech- tes. selnden Nutzungen sein oder ein Ort, an dem zu jeder Zeit vielfältige Nutzungen Um Mobilität zu gewährleisten, vorhanden sind und angeboten werden. bedarf es eines barrierefreien öffentlichen Raumes der für alle Bewohner sicher zugänglich und nutzbar ist. Das umfasst Straßen, Wege, Plätze, öffentliche Gebäude sowie den öffentlichen Frei- und Grünraum. Darüber hinaus muss auch der Verkehrsraum und der öffentli- che Nahverkehr so gestaltet sein, dass alle Menschen daran teilhaben können. Dies betrifft auch alle Gebäu- Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur de sowie das direkte Wohnumfeld. Darüber hinaus die öffentlichen Gebäude, Dienstleister, Bildungs- einrichtungen, Kulturangebote, Nahversorger und medizinische Dienste innerhalb des Gebietes. Kurze Wege zwischen allen Lebens- bereichen erleichtern die gesell- schaftliche Teilhabe. Infrastruk- tur sowie Frei- und Grünräume müssen so angelegt sein, dass sich lange Wege vermeiden lassen und keine Benachteiligungen in der Mo- bilität des Einzelnen entstehen. Modal Split. Verteilung des Trans- portaufkommens auf verschiedene öffentliche und private Verkehrs- - 42 - - 43 -
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