MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN - Digitales Besuchermanagement FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN - TN Deutschland

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MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN - Digitales Besuchermanagement FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN - TN Deutschland
#5 | 2022

Digitales Besuchermanagement
MIT KI ZU PERSONALISIERTEN
EMPFEHLUNGEN

Mitarbeiter-Recruiting
FACHKRÄFTE AUF
SOCIAL MEDIA GEWINNEN

Onlinevertrieb
DIE MACHT DER OTAs

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Editorial

                                                                          Liebe Leserinnen,
I N H A LT                                                                liebe Leser,
SEITE 4    OPEN DATA WIE KONVERSATIONS-KI DIE
           KOMMUNIKATION IM TOURISMUS VERÄNDERT
                                                                          die gute Nachricht ist: Der Tourismus wird digitaler. Das
SEITE 6    BESUCHERLENKUNG MIT MACHINE LEARNING                           bestätigte auch der Digitalisierungsindex 2021 des Bundes-
           ZU ALTERNATIVEN EMPFEHLUNGEN                                   wirtschaftsministeriums. Im Branchenvergleich verzeichnete
                                                                          der Tourismus 2021 gegenüber dem Vorjahr sogar den
SEITE 10 WLAN-NETZWERKE VERKANNTE MÖGLICH-                                größten Schub. Dennoch: Trotz der erfreulichen Zuwächse
         MACHER ODER AUSLAUFMODELL?                                       bleibt das Digitalisierungsniveau im Tourismus weiter unter
                                                                          dem Durchschnitt.
SEITE 16 WEBSITE VOM BAUKASTENSYSTEM ÜBER
         FRAMEWORKS BIS ZUR COMMUNITY-LÖSUNG                              Der Blick auf den Branchenvergleich mahnt, dass noch ein
                                                                          weiter Weg vor uns liegt. Die Fortschritte zeigen, dass wir auf
SEITE 26 ONLINEVERTRIEB KLEINE SPEZIALISTEN
         FÜR GROSSE PORTALE                                               dem richtigen Weg sind. Um die Chancen der Digitalisierung
                                                                          nutzen und die Herausforderungen stemmen zu können,
SEITE 30 MELDEWESEN & GÄSTEKARTE ÜBER DIE                                 ist die Branche auf bessere politische, infrastrukturelle und
         DIGITALISIERUNG ZU BESSEREN SERVICEANGEBOTEN                     finanzielle Rahmenbedingungen angewiesen. Dafür setzen
                                                                          wir uns unter anderem im Rahmen der Nationalen Touris-
SEITE 34 TOUREN & AKTIVITÄTEN ÜBER ALLE KANÄLE                            musstrategie ein. Das neue Arbeitsprogramm der Bundesre-
         DIREKT INS WALLET                                                gierung definiert eine stärkere und schnellere Digitalisierung
                                                                          als Schlüsselelement für einen zukunftsfähigen Tourismus
SEITE 40 DIGITALE TOUREN VIEL MEHR ALS NUR
                                                                          – sei es durch digitale Planungen von vernetzter, umwelt-
         TEXTE EINSPRECHEN
                                                                          freundlicher Mobilität, bei der Fachkräftegewinnung, bei
SEITE 44 DIGITALSTRATEGIE DIE HERAUSFORDERUNG                             der Lenkung von Besucherströmen oder der effizienteren
         IST NICHT VORRANGIG TECHNIK                                      Ressourcenbewirtschaftung. Voraussetzung dafür ist und
                                                                          bleibt eine flächendeckende digitale Infrastruktur – besonders
SEITE 48 SMART DESTINATION AUF DEM WEG ZUM                                in ländlichen Regionen gibt es hier dringenden Aufholbedarf.
         DIGITALEN DASHBOARD                                              Auch Fördermittel, die für die digitale Transformation klein-
                                                                          und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten sind,
SEITE 50 BALANCED SCORECARD TRANSPARENZ
                                                                          spielen eine essenzielle Rolle.
         DURCH DATEN UND ZAHLEN

SEITE 52 DIGITAL RECRUITING WIE MAN IM                                    Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, schreitet die Digita-
         SOCIAL WEB NEUE MITARBEITER GEWINNT                              lisierung im Tourismus weiter voran. Das zeigen die Initiativen
                                                                          und Beispiele in dieser fünften Auflage des Leitfadens, den
                                                                          Christian Leetz und sein Team auf den Weg gebracht haben

                                                                          Beste Grüße.
IMPRESSUM
Herausgeber & V.I.S.D.P: Deutscher Tourismusverband e. V. (DTV)
Schillstraße 9 | 10785 Berlin | T: 030/856 215 - 0
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Chefredaktion & Konzept: Christian Leetz | cl@tn-deutschland.com
Autoren: Stefan Möhler, Verena Feyock, Michael Buller, Christoph Rakel,
Prof. Dr. Michael Prange
Produktion: CL Verlag | TN-Deutschland | Industriering Ost 66
T: 02152/204 47 86 | redaktion@tn-deutschland.com
Anzeigen: Celine Thomeczek
Grafik & Illustration: BLICK HEBEN | Büro für Gestaltung, Köln
Nane Weber | info@blickheben.de | www.blickheben.de                                               Norbert Kunz
Druck: ColorDruck Solutions | Gutenbergstr. 4 | 69181 Leimen
                                                                                                  Geschäftsführer
Titelbild: istockphoto | CoolFinger
                                                                                                  Deutscher Tourismusverband e.V.

                                                                                                                                            3
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                                                        Soll die Radtour leicht oder schwer sein?

                                                                               leicht

          Welches Essen bevorzugen Sie,
          regional oder italienisch?

                      regional

    SPRECHEN! NICHT TIPPEN.
    Von Prof. Dr. Michael Prange

    Mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Digitalisierung steigt der
    Bedarf an intelligenten Suchfunktionen und Chatbot-Lösungen. Liegen
    den Anwendungen gut strukturierte und offene Daten zugrunde, könnte
    Konversations-KI die Kommunikation im Tourismus verändern.

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Für viele, gerade jüngere Menschen, ist die Nutzung von Sprach-            Um möglichst plausible Daten zu erhalten, ist es sinnvoll, die Da-
                     Schnittstellen inzwischen selbstverständlich – Tippen wird zuneh-          ten lokal zu erfassen und in einem Knowledge Graph zu aggre-
                     mend als lästig empfunden. Der Zugang zu touristischen Daten               gieren. Mittels KI-Algorithmen lässt sich die Datenqualität dann
                     und Diensten in natürlicher Sprache hat entsprechend ein hohes             weiter verbessern:
                     Zukunftspotential für touristische Anwendungen mit Unterstüt-              Verifikation: Adressdaten können zum Beispiel durch einen Ab-
                     zung künstlicher Intelligenz (KI). Es ist zu erwarten, dass intelligente   gleich mit anderen Geodatenquellen verifiziert werden. Dies er-
                     Sprachmodule in alle Arten von Anwendungen Einzug halten wer-              höht die maschinelle Verarbeitungsqualität und ermöglicht es,
                     den, zum Beispiel Sprachassistenten wie Alexa und Siri in der Woh-         Fragen der Gäste basierend auf den verifizierten Daten stets kor-
                     nung oder im Büro, Voice-Assistenten im Auto, Telefonassistenten           rekt und zuverlässig zu beantworten.
                     für den First-Level-Support im Kundenservice, Chatbots und weitere         Anreicherung: Darüber hinaus können weitere Details, wie zum
                     Anwendungen, die im touristischen Kontext heute noch in der Er-            Beispiel häufig gestellte Fragen, beispielsweise ob ein Radweg
                     probung sind – etwa das Metaverse oder AR-/VR-Anwendungen.                 besser mit dem Mountainbike oder dem Rennrad zu befahren ist,
                     Touristische Dienstleistungen sind schwer greifbar und können              später hinzugefügt werden.
                     vorab nicht getestet werden, weshalb die Gäste vor Reiseantritt            An stark frequentierten Stellen sind ergänzende Informationen zur
                     einen erhöhten Informationsbedarf haben. Angebote oder die                 Auslastung – live oder in Form von Prognosen – sinnvoll, wie dies
                     Aktivitätenplanung während des Urlaubs werden häufig durch                 aktuell bereits im bundesweiten Verbundprojekt AIR (AI-basierter
                     die Gäste selbst oder auf Empfehlung einer Tourist-Information             Recommender für nachhaltigen Tourismus) sowie im ähnlich an-
                     geplant, sodass Kunden aktive Mitgestalter (Co-Creator) ihres              gelegten Projekt LAB-TOUR SH (Landesweites Digitales Besucher­
                     Urlaubserlebnisses sind. Dies führt dazu, dass touristische Dienst-        management für den Tourismus in Schleswig-Holstein) erfolgt.
                     leistungen beschreibungsintensiv sind und diese Informationen              Für solche Anwendungen ist eine einheitliche „Sprache” der Da-
                     ein wichtiger Aspekt der Reiseentscheidung sind. Mit Blick auf             ten in Form von offenen und interoperablen Datenmodellen, die
                     den zunehmenden Fachkräftemangel und die Digitalisierung ins-              über einfache Austausch-Formate hinausgehen, zwingend erfor-
                     gesamt nimmt der Bedarf an intelligenten Suchfunktionen und                derlich. Genau dies ist der Ansatz vieler bundesweiter und euro-
                     Chatbot-Lösungen, die einfache Anfragen schnell und präzise                päischer Initiativen, die sich damit beschäftigen, standardisierte
                     beantworten können, entsprechend zu.                                       offene Datenmodelle zu entwickeln, die die Basis bieten, damit
                     Der Zugang zu touristischen Daten und Diensten wird folglich               sich eine Konversations-KI stets derjenigen Daten bedienen kann,
                     in naher Zukunft immer öfter über die natürliche Sprache erfol-            die sie für die jeweilige Suchintention benötigt.
                     gen, da die Technologie der Spracherkennung und -wiedergabe                Der Einsatz von Sprachassistenten und Chatbots ist dabei vielfäl-
                     inzwischen ausgereift und der Austausch über Sprache Teil un-              tig: Die Website kann mit diesen Werkzeugen ausgestattet wer-
                     serer natürlichen menschlichen Interaktion und Kommunikation               den, da sie bereits als Kontaktpunkt mit den Gästen verwendet
                     ist. Bedienelemente wie Tastatur oder Maus kann man daher als              wird. Während der Reise kann die Sprachapplikation auf Access
                     Brückentechnologie ansehen. Web-Browser und andere Applika-                Points von öffentlichem WLAN installiert sein oder als Sprachas-
                     tionen unterstützen bereits heute die Eingabe via Sprache. Die             sistent in der Tourist-Info fungieren. Der Sprachassistent wird
                     Verarbeitung von vollständigen korrekten Sätzen liefert in Google          auch um Mitternacht Rede und Antwort stehen und Details zu
                     oftmals bessere Ergebnisse als die reine Keyword-basierte Suche.           Wetter oder Touren für den nächsten Tag kommunizieren. Jene
                     Bevor wir etwas hinter die Kulissen der Daten und zugrundelie-             Gäste, die in Zukunft lieber ihre Reiseplanung im Metaverse oder
                     genden Technologie schauen, ein Praxisbeispiel:                            ähnlichen virtuellen Anwendungen vornehmen, werden sich über
                     Die Suche nach einer geeigneten Radtour stellt Gäste noch immer            die Interaktionen mit den Avataren freuen. Um das bestmögliche
                     vor eine Herausforderung. Die simple Anfrage „Ich möchte mor-              Erlebnis zu bieten, können Ausgabekanäle kombiniert werden.
                     gen von hier eine Radtour machen. Sie soll maximal drei Stunden            Die komplementäre Bildschirmdarstellung einer Radtour, die von
                     dauern und für die Kinder unterwegs eine schöne Spielmöglich-              einem Sprachassistenten vorgeschlagen wurde, kann durchaus
                     keit bieten. Anschließend möchten wir ein leckeres Eis essen ge-           hilfreich sein.
                     hen” kann ein Mitarbeiter der Touristinfo im Handumdrehen be-              Jeder Chatbot oder Sprachassistent wird jedoch nur so gut sein,
                     antworten, erfordert aber für den Gast mehrere Google-Suchen               wie die ihm zugrunde liegenden Daten. Qualität und Aktualität
                     oder die Verwendung von spezifischen Apps. Und die Ergebnisse              sind ein wichtiger Faktor. Durch die zunehmende maschinelle
                     sind oft unvollständig und können zum Teil veraltet sein. Wie              Verarbeitung der Daten sowie deren Verlinkung und Auswertung
                     kann nun eine Konversations-KI diese Frage beantworten?                    sind international etablierte Datenmodelle, die eine einheitliche
                     Eine Konversations-KI kann Fragen, wie oben beschrieben, in ihre           Semantik garantieren, wichtige Bestandteile.
                     Bedeutungselemente (Suchintentionen) zerlegen sowie deren Zu-
                     sammenhänge erkennen. Dies funktioniert umso besser, je um-
                     fangreicher die KI vorab mit dem entsprechenden Faktenwissen,
                     zum Beispiel aus einem Knowledge Graph, trainiert wurde. Die                    Über den Autor: Prof. Dr. Michael
                     Antwort wiederum kann dann aus dem Knowledge Graph heraus                     Prange ist Professor für Data Science
Foto: TMV/Gänsicke

                     generiert werden. Knowledge Graphen, wie Google zeigt, bieten              und Projektleiter für die Verbundprojekte
                     eine geeignete Technologie, um Daten in einfacher und flexibler                       AIR und LAB-TOUR SH an der
                     Form zu beschreiben, zu verlinken und dieses Faktenwissen durch                                  Fachhochschule Kiel
                     einheitliche Semantik konsistent abzubilden.

                                                                                                                                                                     5
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Besuchermanagement

                       r f a h r e n
           e w e i t e
      Bitt

    AUS DEM TEUFELSKREIS
    ZU GUTEN EMPFEHLUNGEN
    Mit dem Forschungsprojekt AIR könnte bis 2024 ein Konzept entstehen,
    das Destinationen die Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches digitales
    Besuchermanagement liefert. Alternative Empfehlungen auf KI-Basis
    spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein Gespräch mit Projektleiter
    Dr. Dirk Schmücker, Leiter Forschung NIT – Institut für Tourismus- und
    Bäderforschung in Nordeuropa GmbH, und Praxispartner Paul Stellmacher,
    Stellvertretender Vorstand Tourismus-Agentur Lübecker Bucht.

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MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN - Digitales Besuchermanagement FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN - TN Deutschland
Im Januar 2022 ist das Forschungsprojekt AIR gestartet. Die diese zig Mal analog verifiziert worden sind, stehen wir an dem
                          Abkürzung steht für „AI-basierter Recommender für nach- Punkt, an dem wir für das AIR-Projekt gute Daten liefern können.
                          haltigen Tourismus“. Was genau verbirgt sich dahinter?
                          Schmücker: Dahinter verbirgt sich die Idee, ein Konzept zu ent- Und wie gelangen die Empfehlungen dann zu den Gästen –
                          wickeln, wie man Menschen so informieren kann, dass Überfül- und zu welchem Zeitpunkt?
                          lungen vermieden werden und das Konzept anschließend auch Schmücker: Entscheidend ist, dass es eben nicht nur den einen
                          tatsächlich in Destinationen zu implementieren. Weil es sich Zeitpunkt geben darf, an dem das Informationsangebot ausge-
                          um ein Forschungsprojekt han-                                                                      spielt wird. Vielmehr gibt es ganz
                          delt, heißt das aber auch, dass                                                                    ganz viele Punkte, weil Menschen
                          wir noch lernen müssen, was am                                                                     sich sehr vielfältig informieren –
                          besten funktionieren könnte. Der                Erst durch das Zusammenspiel von                   von der Destinationswebsite über
                          Ansatz ist ein digitales Besucher­           Technologie und Analogie entsteht ein                 Outdoor-Portale bis zur Tageszei-
                          management, das auf einer Viel-                       sinnvolles Gleichgewicht                     tung. Deshalb müssen wir auch
                          zahl sta­tischer und dynamischer                                                                   unbedingt die Daten offen halten.
                          Daten fußt und das ein KI-basier-                                                                  Selbst dann, wenn andere daraus
                          tes Empfehlungssystem beinhal-                                                                     ein Geschäftsmodell machen. Klar
                          tet, welches den Menschen neben Informationen auch Alternati- ist: Die Empfehlungen müssen den Gast dort erreichen, wo er
                          ven zu überfüllten Orten ausspielt. Am Ende des Projekts, das bis sich im Netz aufhält – und bevor er auf dem überfüllten Parkplatz
                          zum 31. Dezember 2024 läuft, wird aber keine fertige Software ankommt.
                          stehen. Doch wir werden die Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches
                          digitales Besuchermanagement liefern. Auf dieser Basis können Aber dann müsste man ja jeden relevanten Kanal, beispiels-
                          die Destinationen dann gemeinsam mit den Technologieanbie- weise die Navigationsgeräte der Automobilhersteller oder
                          tern loslegen.                                                      die DB erst davon überzeugen, dass sie mitmachen. Das ist
                                                                                              ein Fass ohne Boden.
                          Das klingt erst einmal spannend. Aber gibt es für eine sol- Stellmacher: Die Bahn ist aber ein gutes Beispiel, dass genau das
                          che KI überhaupt genügend Daten in guter Qualität?                  funktionieren kann. Das 9-Euro-Ticket hat uns teils vor enorme
                          Schmücker: Nein, die gibt es leider bis auf ein paar wenige Flecken Herausforderungen gestellt. Aber wir konnten die DB Regio
                          wie der Lübecker Bucht noch nicht. Deswegen beschäftigt sich das Schleswig-Holstein dafür gewinnen, auf ihren Kanälen unseren
                          Projekt auch mit dem Thema der Datenerhebung bzw. -nutzung, Strand­ticker auszuspielen. Das hat dazu geführt, dass eben nicht
                          entweder über das Aufstellen von Sensorik vor Ort oder über das mehr alle Gäste in Timmendorfer Strand und Scharbeutz ausge-
                          Auftun von bereits existierenden Datenquellen. Zum Beispiel gibt stiegen sind, sondern mehr Besucher auch in Haffkrug und Neu-
                          es Anbieter von touristischer Hardware, die bundesweit über ein stadt. Wir haben dadurch diesen Sommer in der Praxis gesehen,
                          gutes Netzwerk verfügen, die aber derzeit noch den Daumen auf wie entscheidend Daten entlang des Weges für Gästeentschei-
                          ihren Daten haben. Oder nehmen wir Popular Times von Google, dungen sind und dass man sich genau um diese Kanäle kümmern
                          eine Anwendung mit sehr großer Reichweite, aber unbekannter muss. Nicht zuletzt muss man sich als Destination um Reichweite
                          Genauigkeit. Um sinnvolle Empfehlungen zu geben, braucht die KI in seinen eigenen Kanälen bemühen. Wir haben zum Beispiel mit
                          tatsächlich eine Reihe von Informationen: statische POI-Daten, ak- dem Lübecker Bucht Guide, zu dem auch der Strandticker gehört,
                          tuelle Wetter- und Veranstaltungsdaten sowie im besten Fall Live- eine erfolgreiche PWA. Trotzdem gibt es Wochenenden und Tage,
                          Sensordaten von besonders hochfrequentierten Orten.                 an denen es knallvoll ist. Aber unsere Einschätzung ist jetzt: Be-
                          Stellmacher: Nicht zu vergessen manuell erhobene Daten! Wir suchermanagement mittels eines digitalen Informationsangebot
                          sind neben all der Technik und Sensorik unbedingt auf die Mit- ist möglich.
                          arbeit von Menschen angewiesen. Wir an der Lübecker Bucht
                          bekommen auch Meldungen vom DLRG oder von den Strand- Aber nicht alle Menschen wollen sich „lenken“ lassen.
                          korbvermietern. Und erst durch dieses Zusammenspiel von Tech- Schmücker: Stimmt. Nicht alle Menschen wollen und werden
                          nologie und Analogie entsteht ein sinnvolles Gleichgewicht. Zum solche Informationsangebote nutzen. Einer Empfehlung zu fol-
Foto: istockphoto | E4C

                          Beispiel mussten wir erst einmal von Mensch zu Mensch ausver- gen, ist und bleibt eine freiwillige Sache. Und es gibt einfach
                          handeln, was „voll“ überhaupt bedeutet. Vorher kann die Ma- Menschen, die wollen genau dorthin, wo es voll ist – mit allen
                          schine gar keinen sinnvollen Status melden. Erst heute, zwei Jahre Konsequenzen wie Staus, Wartezeiten und überfüllten Parkplät-
                          nach Einführung der ersten digitalen Messungen – und nachdem zen. Ein AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus

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Besuchermanagement

    Forscher trifft Praktiker: Dirk Schmücker und Paul Stellmacher (v. l.)

    kann daher nur ein Baustein eines Besuchermanagements sein.          Wo liegen – abgesehen vom Datenthema – die größten
    Unser Ziel ist es aber, das Erlebnis für Gäste aufrechtzuerhalten,   Herausforderungen, ein digitales Empfehlungssystem zu
    auch wenn es richtig voll wird. Mancherorts wird man um Re-          implementieren?
    servierungssysteme oder teils auch um Sperrungen aber nicht          Schmücker: Meist fehlt das Bewusstsein, dass es das überhaupt
    herumkommen. Vernunft und Freiwilligkeit haben bekanntlich           braucht. Die meisten Destinationen haben sich noch nicht mit den
    Grenzen.                                                             Potentialen eines solchen Systems auseinandergesetzt. Die Lübe-
    Stellmacher: Die Empfehlungen des AIR sind letztlich eine Hil-       cker Bucht ist hier eine echte Ausnahme. Im Moment kommt es mir
    fe zur Selbsthilfe für Gäste. Aber es ist klar: Zu uns kommen        manchmal noch vor wie ein Teufelskreis, den wir erst durchbrechen
    die meisten Gäste, weil sie an den Strand wollen. Und wer            müssen. Die einen sagen: Um dieses oder jenes machen zu kön-
    Schloss Neuschwanstein sehen möchte, der wird auch nicht al-         nen, müssten wir zuerst Daten haben. Dann heißt es: Um Daten
    ternativ wandern gehen. Punkt. Aber vielleicht schaffen wir          zu haben, müssten wir aber erst eine Anwendung haben usw …
    es, zum Beispiel Übernachtungsgäste, die eine ganze Woche            Klar ist: Wir müssen noch die Frage beantworten, wie Daten so über
    bleiben, zumindest am Wochenende, wo auch die meisten                digitale Grenzen transportiert werden können, dass sich andere mit
    Tages­gäste kommen, für Alternativen abseits der Strände zu          ihnen beschäftigen können. Nicht zuletzt muss der Algorithmus
    begeistern. Wie groß diese Bereitschaft ist, werden wir sehen.       entwickelt werden. Die KI sinnvoll zu trainieren, gestaltet sich sehr
                                                                         komplex. Trainiert man eine KI beispielsweise darauf, Hunde von
    Um das Projekt praxisnah auszurichten, machen sechs sehr             kleinen Häschen zu unterscheiden, gelingt das schnell, indem man
    unterschiedliche Regionen mit, wer ist dabei?                        das System mit Hunderttausenden Bildern füttert. Beim AIR aber
                                                                                                                                                 Foto: Fotowerker Ganzer & Berg

    Schmücker: Neben der Lübecker Bucht ist das Ruhrgebiet da-           sollen Alternativen auf Basis einer ganzen Reihe dynamischer und
    bei, das Sauerland, das Allgäu, Füssen und die Nordsee Schles-       statischer Daten errechnet und ausgespielt werden. Alternativen
    wig-Holstein. Über diese Konstellation sind wir sehr froh,           wohlgemerkt, die keine individuellen Empfehlungen sind, sondern
    weil wir so sehr unterschiedliche Destinationen abbilden, so-        Allgemeingültigkeit besitzen. Eins-zu-Eins-Empfehlungen könnten
    wohl was ihre Struktur angeht als auch ihren Datenbestand.           aber in Zukunft einmal das Ziel von Technologieunternehmen, Por-
                                                                         talen und D­ estinationen werden.

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Konform mit den Anforderungen des Online-Zugangsgesetzes.
                              Übernachtungs- und Tagesgäste zahlen die Kurabgabe direkt
                              an die Kommune – das spart Aufwände und ist konform mit
                              der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2).
                              Vergünstigungen bei Zahlung der Kurabgabe mit WELCMpass
                              steigern bei Tagesgästen die Kurabgabenehrlichkeit und
                              unterstützen die regionale Wirtschaft.
                              Digitaler Beherbergungs-Meldeschein – kontaktlos,
                              rechtssicher, ohne „Papierkram“.
                              Komfortable Management-Tools für Kommunen und
                              Beherbergungs­betriebe, aussagekräftige Statistiken.
                              Weitere Service-Funktionen für Ihre Gäste: Gruppenkarten,
                              Jahreskurkarten, Hinweis auf Gültigkeit in umliegenden
                              Ortschaften.

                             WELCMpass – so gehen Kurabgabe
                                     und Meldeschein heute!

                              Sichern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit als touristische
                              Destination durch sinnvolle, gästeorientierte Digitalisie-
                              rung! Sparen Sie Aufwände und Kosten – widmen Sie
                              Ihre wertvollen Ressourcen noch ­stärker Ihren Gästen!

                              Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf Sie!
© stock.adobe/Andrey Popov

                                                                        Guide2 GmbH
                                                             Kleiweg 1, D-25881 Tating
                                                               Tel.: +49 4863 99896-90
                                                                     info@guide2.info

                                                                welcmpass.info
                                                                                           9
MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN - Digitales Besuchermanagement FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN - TN Deutschland
WLAN-Netzwerke

     VIEL POTENTIAL.
     KAUM GENUTZT.
     Über Jahre haben Städte und Gemeinden in öffentliche
     WLAN-Netzwerke investiert – ohne dieses Potenzial aber
     anschließend zum Beispiel für die Besuchermessung zu
     nutzen. Ob die Netzwerke eine Zukunft haben? Ungewiss.

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„Öffentliche WLAN Netzwerke können zwar keine
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                                                                                   aber anonymisierte Daten zum Besucheraufkommen an
                                                                                                        hochfrequentierten POIs liefern.“
                                                                                                                stefan huber, geschäftsführer hubermedia gmbh

                             Als die Tourismusbranche 2020 mit voller       teilweise. Und zwar meist genau dort, wo       Stefan Huber, Geschäftsführer ­huber­media
                             Wucht in die Coronakrise stürzte, rückte       relativ viele Menschen mit diesem Ange-        GmbH. Über eine Schnittstelle könnten
                             ein Thema wie nie zuvor in den Mittel-         bot erreicht werden konnten. Also an Or-       diese Daten datenschutzkonform an die
                             punkt: Besucherlenkung. Händeringend           ten, die für Tracking-Aktivitäten besonders    DMOs übermittelt werden. „Aber kaum
                             suchte man nach Wegen, um an Da-               relevant sind, um eine „Heatmap“ abbil-        jemand hat das bislang angefragt oder
                             ten zu gelangen, um zu verstehen, wie          den zu können.                                 wollte davon Gebrauch machen“, so Hu-
                             sich Gäste in der Destination bewegen.                                                        ber. Das Potenzial der Technik blieb damit
                             Mobilfunkanalysen wurden in Auftrag                                                           zumindest teilweise auf der Strecke.
                             gegeben, Buchungsdaten und Google-               Schon 2019 gab es laut DTV-                  Wie gut die Abdeckung mit öffentlichem
                             Suchanfragen genauer betrachtet, Mess-                                                        WLAN auch in der Fläche schon ist, zei-
                             Sensorik installiert, vielerorts wurde sogar
                                                                               Umfrage in rund 80 % der                    gen die Beispiele Schleswig-Holstein
                             händisch gezählt. Was man dabei aber               Destinationen öffentliche                  und Brandenburg. Gemeinsam mit dem
                             völlig übersah: Viele Städte, Regionen und            WLAN-Netzwerke                          Dienstleister Addix hat man mit dem
                             vor allem POIs verfügten damals schon                                                         #sh_wlan seit 2017 ein kostenloses und
                             längst über eine technische Infrastruktur,                                                    zeitlich unbegrenztes Netz an rund 750
                             die es erlaubt hätte, Messdaten zu liefern.    „Alle WLAN-Access-Points verfügen tech-        Standorten mit 2.500 Access Points ge-
                             Die Rede ist von öffentlichen WLAN-Netz-       nisch nicht nur über die Fähigkeit, als Tra-   schaffen – ohne Limitierung des Daten-
                             werken. Über die verfügten schon 2019          cker zu fungieren, sondern die Anbieter        volumens. Selbst in Outdoorbereichen
                             laut der Umfrage „DMO Digital­Monitor“         sammeln über diese Funktion auch ano-          können sich bis zu 500 Nutzer gleichzei-
                             80 Prozent aller Destinationen zumindest       nymisiert Daten für ihre Statistiken“, sagt    tig einloggen.

                                                   AUS DER PRAXIS

                                                   Cuxhaven: Gratis WLAN auf neun Strandkilometern
                                                   Olaf Raffel, Geschäftsführer Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH

                             Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH hat mit insgesamt 87                 Angebots: Es ist umsonst und funktioniert ohne umständliche
                             Access­points diesen Sommer eine weitestgehende WLAN-Versor-          Anmeldung. Nach dem erfolgreichen Start zur Sommersaison
                             gung des neun Kilometer langen Strandabschnittes zwischen der         werden die ersten Learnings und Erkenntnisse jetzt genutzt, um
                             Grimmershörnbucht und Sahlenburg sowie Altenbruch installiert.        technische Optimierungen vorzunehmen sowie Leistungen zu
                             Allen Besuchern inklusive der Gäste der Campingplätze Werner-         verbessern. Begleitet und umgesetzt wurde das Projekt mit der
                             wald und Altenbruch steht das Netz seitdem als kostenloser Ser-       „comNet – Gesellschaft für Kommunikation + Netzwerke mbH“
Foto: istockphoto | Mienny

                             vice zur Verfügung. Erlebnisse auf Instagram teilen, Urlaubsbilder    und der „haus 12 WEST GmbH & Co. KG“. Als weiterer Dienst-
                             in die WhatsApp-Gruppe der Familie posten oder schnell die Fuß-       leister für die Anbindung der neuen Infrastruktur wurde die
                             ballergebnisse checken – all das ist jetzt bei uns möglich. Und es    Bremen Briteline GmbH beauftragt. Die WLAN-Versorgung des
                             ist letztlich nur das, was Gäste aus Hotels oder vielen Geschäften    Strandes wurde durch die Investitions- und Förderbank Nieder-
                             bereits gewohnt sind. Wichtig für die Akzeptanz dieses digitalen      sachsen (NBank) mit 130.500 Euro gefördert.

                                                                                                                                                                        11
WLAN-Netzwerke

     In Brandenburg sind durch gezielte För-        doch liegen alle Access Points im Jahres-    müssen, ein Touchpoint für DMOs und
     dermaßnahmen schon Anfang 2021 rund            verlauf gerade einmal bei 120.000 Login-     ihr Informationsangebot, das sich inzwi-
     1.200 öffentliche Hotspots in Betrieb ge-      Aufrufen der entsprechenden Startseiten.     schen immer häufiger aus Datenbaken
     wesen – im Schwerpunkt an touristischen        Macht bei 1.200 Hotspots im Land gerade      wie detination.one speist. Die großen
     Zentren sowie auf kommunalen Liegen-           einmal im Durchschnitt 100 Aufrufe. Kein     Datenbanken fungieren mittlerweile als
     schaften.                                      gutes Geschäft, wenn man weiß, dass das      Klammer im Hintergrund für die Lan-
     Doch wie so oft bei digitalen Themen           Land für Installation, Betrieb und Wartung   dingpages aller digitalen Touchpoints.
     zeigt sich: Derlei Projekte werden immer       der Hotspots bis 2026 insgesamt rund fünf    „Auch auf den Landingpages der WLAN-
     wieder von der Realität überholt. Wurden       Millionen Euro bezahlt.                      Hotspots in Brandenburg werden aktuel-
     kostenlose Hotspot-Angebote von Gästen                                                      le Informationen zu Restaurants, Museen,
     und Bürgern vor einigen Jahren noch gut                                                     Unterkünften, Touren und Veranstaltun-
     angenommen, so zeigen die Nutzerzahlen                                                      gen georeferenziert ausgespielt. Die Da-
     mittlerweile nach unten. Der Grund: Die            Für internationale Reisende              ten stammen aus dem Contentnetzwerk
     Mobilfunkanbieter haben ihre Preise für             bleiben WLAN-Netzwerke                  Brandenburg“, sagt Dieter Hütte, Ge-
     Datenflatrates bzw. Datenpakete zuletzt                                                     schäftsführer der Tourismus-Marketing
                                                               weiter attraktiv
     stark abgesenkt und in die Netzabdeckung                                                    Brandenburg GmbH.
     sowie schnelles mobiles Internet investiert.                                                Und selbst, wenn immer weniger inländi-
     „Da macht es für sehr viele Besucher gar                                                    sche Gäste auf die Netzwerke zugreifen:
     keinen Sinn mehr, sich im öffentlichen         Nichtsdestotrotz bieten die öffentlichen     „Für internationale Reisende bleiben sie
     WLAN einzuloggen“, so Huber. Zumal             Netzwerke nach wie vor die Chance, sich      allen voran in den Städten und an den
     diese nicht selten auch noch „langsamer        einerseits über Hochrechnungen einen         touristischen Highlights hochattraktiv“,
     sind oder durch zeitliche Beschränkungen       Überblick über das Besuchervolumen an        so Huber. Tourismusorganisationen soll-
     unattraktiv“.                                  hochfrequentierten Orten zu verschaf-        ten daher genau überlegen, an wen sie
     Beispiel Brandenburg: Seit der Einfüh-         fen. Darüber hinaus ist die Startseite des   das Angebot der Landingpages primär
     rung der Hotspots im Jahr 2020 hat sich        öffentlichen WLANs, wo die Nutzungs-         adressieren.
     die Zahl der Aufrufe zwar verdreifacht,        bedingungen angenommen werden

     Kabelloser Siegeszug
     WLAN und andere kabellose Übertragungstechnologien haben die Welt erobert. Im Jahr 2003 gab es weltweit erst 500 Millionen ver-
     netzte Geräte. Im vergangenen Jahr waren es laut Statista 21 Milliarden. Andere Quellen gehen sogar davon aus, dass jeder Mensch
     inzwischen durchschnittlich 6,58 Geräte besitzt, die sich kabellos mit anderen Geräten vernetzen können. Vor 18 Jahren waren es nur
     0,08. Damals hätten sich also zwölf Menschen ein solches Gerät teilen müssen.

12
Transforming
Tourism into the
Digital Age.
Für die führenden Tourismusmarken und
Destinationen im deutschsprachigen
Raum entwickeln wir digitale Lösungen
und Services. Wir begleiten komplexe
Digitalprojekte ab frühen Phasen von
der Konzeption über das UX-Design bis
zur Software-Entwicklung -
alles aus einer Hand.

Digital Tourism Lab:                       Der offene Daten- und
Der Think Tank für                         Servicehub für
Tourismus und Mobilität                    Tourismus und Mobilität

infomax websolutions GmbH | infomax-online.de
                                                                     13
News

                                                       SPRACHASSISTENTEN: ZWEI DRITTEL BEVORZUGEN WEIBLICHE STIMME
                                                       Bereits 47 Prozent der Internetnutzer verwenden digitale Sprachassistenten, um
                                                       ihre Geräte zu steuern, Anwendungen zu starten oder um Informationen einzu-
                                                       holen. Vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent und 39 Prozent im Jahr 2020.
                                                       Im Laufe der Zeit hat sich dabei bei den Usern eine klare Vorliebe entwickelt, mit
                                                       welcher Stimme die Sprachassistenten sprechen sollen: Zwei Drittel (66 %) bevor-
                                                       zugen eine weibliche Stimme – gerade einmal 10 Prozent eine männliche. Das sind
                                                       die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands
                                                       Bitkom unter 1.163 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Für Dr. Sebastian Klöß,
                                                       Bitkom-Experte für Consumer Technology, sind diese Ergebnisse allerdings wenig
                                                       überraschend: „Weil Alexa, der Google Assistant, Siri und Co. standardmäßig mit
                                                       einer weiblichen Stimme sprechen, haben sich die Nutzer daran gewöhnt.“ Die
                                                       Präferenz zur weiblichen Stimme ist übrigens zwischen den Geschlechtern beinah
                                                       gleich verteilt: 60 Prozent der Frauen bevorzugen eine weibliche Stimme, bei den
                                                       Männer sind es 71 Prozent.

                                  GLOBALE STUDIE ZEIGT DEN EINFLUSS DIGITALER EXPERIENCES AUF
                                                                VERBRAUCHERENTSCHEIDUNGEN
                      Bereits zum dritten Mal hat das Beratungsunternehmen Publicis Sapient mit dem Digital Life
                   Index das menschliche Verhalten im digitalen Wandel untersucht. Für die neueste Ausgabe der
                     weltweiten Studie wurden 9.300 Personen aus 12 Ländern – darunter auch Deutschland – zu
                ihren Präferenzen und Bedürfnissen befragt. Eines der zentralen Ergebnisse: Bei Interaktionen auf
               digitalen Plattformen erwarten die Befragten nahtlose Experiences. Die Qualität der Omnichannel-
                Erlebnisse hat massiv Einfluss auf die Kundenzufriedenheit – und beeinflusst Kaufentscheidungen
                  positiv wie negativ. Fast die Hälfte der User (49 %) gab an, dass sie eine Website oder Plattform
                      nicht mehr nutzen würden, wenn sie hinsichtlich des Nutzererlebnisses schlecht gestaltet ist.

                                                                                                                                              Bilder: istockphoto | MarSpb20 ; Jakarin2521; Maxim Lusenko
     9 VON 10 UNTERNEHMEN
     SETZEN ZUR ERREICHUNG IHRER                                                    BRANCHENFREMDE FIRMEN DRÄNGEN DURCH
     KLIMAZIELE AUF DIGITALISIERUNG                                                DIGITALISIERUNG AUF ANGESTAMMTE MÄRKTE

      Fast die Hälfte der Wirtschaft will                 Rund zwei Drittel der deutschen Unternehmen erleben, wie durch die Digitalisie-
      bis 2030 klimaneutral sein. Und die                  rung Wettbewerber aus der Internet- und IT-Branche (65 %) sowie aus anderen
      Digitalisierung ist dafür von enormer                 Branchen (63 %) auf ihren angestammten Markt drängen. Zu diesem Ergebnis
     Bedeutung. Jedes Unternehmen, das eine                   kommt eine repräsentative Befragung von 604 Unternehmen im Auftrag des
     konkrete Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt            Digital­verbands Bitkom. „Die Digitalisierung verschärft den Wettbewerbsdruck,
     (52 %) oder plant (37 %), integriert darin                 sie eröffnet aber jedem Unternehmen auch die Chance, effizienter zu wirt-
     digitale Technologien. Bei rund einem                 schaften und selbst neue Märkte zu erschließen“, sagt Bitkom-Präsident Achim
     Viertel (24 %) sind digitale Technologien                Berg. Viele Unternehmen tun sich bei der digitalen Transformation allerdings
     für die Umsetzung der Nachhaltigkeits-                            weiterhin schwer. So räumt jedes dritte (34 %) ein, Probleme bei der
     ziele sogar entscheidend. Bei 27 Prozent                                                     Bewältigung der Digitalisierung zu haben.
     haben sie „große Bedeutung“ und bei 42
     Prozent „eher große Bedeutung“ – das
     sind in Summe 93 Prozent. Klar ist schon
     jetzt: Bei 77 Prozent ist der CO2-Ausstoß
     durch den Einsatz von Technologien
     und Anwendungen insgesamt gesun-
     ken. Besonders schnell umsetzbar und
     effizient hierbei: die Automatisierung von
     Geschäftsprozessen.

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3

BEWÄHRTE QUALITÄT

hosted by
                    15
Website

     INDIVIDUELLE
     BAUKASTENLÖSUNGEN
     Die Website ist nach wie vor das Schaufenster der Destination.
     Von der individuellen Agentur-Website über Frameworks bis
     zu Baukasten-Lösungen reicht inzwischen die Palette, sich eine
     Seite zu erstellen. Ein Überblick.

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„Eine möglichst lange Aufenthaltsdauer auf einer Website
                                                         gilt im Marketing als Erfolg. Es könnte aber auch bedeuten,
                                                          dass man auf der Seite lange herumsuchen musste, um an
                                                                          die gewünschte Information zu gelangen.“
                                                                                                      hartmut wimmer, ceo outdooractive

                                Nur, wenn eine touristische Website es schafft, die Bedürfnisse     WHITE-LABEL-WEBSITES MIT COMMUNITY-ANSCHLUSS
                                des Besuchers innerhalb kürzester Zeit zu befriedigen, „dann hat    Im Gegensatz zu anderen touristischen Websites ist in die White-
                                sie ihren Zweck erfüllt“, meint Hartmut Wimmer. Herkömmliche,       Label-Lösung von Outdooractive die Community-Funktionalität
                                aus der Werbewirtschaft stammende und von Google als Maß            der Plattform integriert und der Content aus dem Segment Tou-
                                aller Dinge proklamierte Messgrößen wie die Aufenthaltsdauer        ren und Aktivitäten wird auch auf der Outdoor-Plattform selbst
                                oder die Anzahl der aufgerufenen Seiten sagen deshalb nach          ausgespielt. Trotz dieser digitalen Möglichkeit über die eigene
                                Meinung des CEO von Outdooractive „wenig bis nichts darüber         Website hinaus Reichweite für seine Inhalte zu schaffen, ist der
                                aus, ob ein potenzieller Gast die Informationen gefunden hat        Aufbau aller OA-Websites an ein 150 Jahre altes, bewährtes
                                oder nicht“. Im Gegenteil könnte es sogar bedeuten, „dass man       Prinzip angelehnt: das des klassischen Reiseführers. Land, Leu-
                                auf einer Website lange herumsuchen und viele Seiten anklicken      te, Jahreszeit, An- und Abreise sowie Ausflugsziele, Touren und
                                muss, um an die gewünschte Information zu kommen“, so Wim-          Einkaufsmöglichkeiten werden übersichtlich miteinander in Ver-
                                mer. Vor allem sehr individuelle Website-Lösungen böten diesbe-     bindung setzt. Ebenfalls berücksichtigt ist die Ansprache interna-
                                züglich „oft eine eher schwache User-Experience“ (UX). Besser       tionaler Gäste. Der Content wird mit KI-Übersetzungs-Tools und
                                seien Standard-Lösungen, wie es die User auch von Smartphones       mit Hilfe von Native Speakern in bis zu 20 Sprachen bereitgestellt.
                                kennen. „Die Benutzung von Standard-Software im Alltag, auf         Und ein großes Versprechen ist mit der White-Label-Lösung ver-
                                Handys oder großen Plattformen ist uns in Fleisch und Blut über-    bunden: Nie wieder Relaunch! Die Seite wird permanent im Hin-
                                gegangen“, argumentiert der Allgäuer. Alles, was davon abwei-       tergrund weiterentwickelt. Updates passieren automatisch.
                                che, könne schnell als schlechte UX empfunden werden.

                                                      AUS DER PRAXIS

                                                      Inhalte mit wenig Aufwand, lebendig und
                                                      vor allem zielgruppenorientiert ausspielen
                                                      Marika Kasper, Leiterin Tourist-Information Wasserburg am Bodensee

                                Die Digitalisierung und aktuelle Krisen halten uns auf Trab.        wir auch noch sehr leicht die Druckversion erstellen können.
                                Online müssen wir als Destination dabei viel kurzfristiger planen   Online-Buchungen und überregionale Angebote binden wir
                                und in Richtung unserer Gäste und Bürger kommunizieren als          unkompliziert, nutzerfreundlich und effizient mit den gleichen
                                früher. Canvayo bietet uns dafür die nötige Beweglichkeit. Für      digitalen Diensten wie unsere Partner ein. Basics wie Wetter-
Foto: istockphoto | Uwe Moser

                                wenig Geld bekommen wir ein Set schier unendlicher Mög-             vorhersage, Downloads, Formulare, Instagram-Integration, aber
                                lichkeiten, die vielen Highlights in Wasserburg und am ganzen       auch Themen wie technische Compliance sind per se abgedeckt.
                                Bodensee maximal flexibel, mit wenig Aufwand, lebendig              Mit jedem Update erhalten wir zudem automatisch neue Optio-
                                und vor allem zielgruppenorientiert zu bespielen – etwa über        nen, um die Seite noch kundenfreundlicher zu gestalten. Diese
                                modulare Themenseiten, Landing Pages, News-Feature oder             neu gewonnene Flexibilität ist für uns als Destination im Wandel
                                den konfigurierbaren Eventkalender mit Datenexport, mit dem         besonders viel wert.

                                                                                                                                                                          17
Website

                  „Viele Website-Projekte scheitern schon vor dem Go Live, weil
         Ressourcen nicht ausreichen. Von daher sollte man so ein Projekt nicht
        auf der weißen Leinwand beginnen, sondern besser auf ein Web-Design
            setzen, das schon funktioniert und eine gute User Experience bietet.
                                                        andreas ochs, geschäftsführer lottaleben media gmbh

     FRAMEWORK-LÖSUNGEN FÜHREN                                               möglich, da wir sonst die Updatebarkeit gefährden und die Mehr-
     MEHRERE WEBSITES ZUSAMMEN                                               werte sowie den Kostenvorteil des Produkts verlieren“, erklärt
     Wer es einen Tick individueller haben möchte, für den bieten            Adi Hadzimuratovic. Eine Website von der Stange sei es deswe-
     sogenannte Frameworks eine gute Lösung. Dabei sind diese                gen „aber auf keinen Fall“, so der Geschäftsführer von neusta
     „Website-Baukästen“ keine regionale Insellösung, sondern di-            destination solutions. Vielmehr werden technische Synergien
                                                                             ­
     rekt verbunden zum Beispiel mit einer größeren Datenbank,               ­maximal genutzt, um ein technisch hochwertiges Website-Pro-
     wo viel Content liegt. Die Tourismus Marketing Gesellschaft              dukt bereitzustellen, an das sich jederzeit weitere Partner ohne
     Sachsen (TMGS) hat dies Anfang des Jahres im Rahmen ihrer                Aufwand anschließen können.
     neuen Digitalstrategie auf TYPO3-Basis mit den Digital-Agen-
     turen Hubermedia und neusta destination solutions umgesetzt.            BAUKASTEN-PRINZIP FÜR ALLE,
     Die neue Website der TMGS mit der dahinterliegenden, landes-            DIE ES SELBST MACHEN WOLLEN
     weit einheitlichen zentralen Datenbank kann von Partnern seit-          Dass es auch ohne permanente Agenturbetreuung geht, bewei-
     dem als individualisierbares Baukastensystem genutzt werden.            sen Destinationen, die zum Beispiel auf den Website-Baukasten
     Neben der Dresden Marketing GmbH, der Leipzig Tourismus                 ­Canvayo der lottaleben media GmbH setzen. Das System auf Word-
     und Marketing GmbH und dem Tourismusverband Sächsische                   press-Basis verknüpft die Vorzüge von Agenturservices mit denen
     Schweiz setzt auch die Tourismusregion Zwickau inzwischen                einer Website-as-a-Service-Lösung. Heißt: In dem Produkt steckt
     auf die adaptierbare Website-Lösung. „Das Framework ermög-               zwar viel Expertise und Vorarbeit bei SEO, Inbound-Marketing und
     licht auch uns kleineren Tourismusvereinen das kostengünstige            Webdesign und auch Support, fortlaufende Erweiterungen, Up-
     Betreiben eines hochwertigen Internetauftritts“, sagt Marika             dates und Wartung, Hosting, Vorbereitungen für Barrierefreiheit
     ­Fischer, Geschäftsführerin der Tourismusregion Zwickau.                 und technische Compliance sind inklusive. Aber die Website erstellt
      Wenngleich: „Der vielleicht letzte Schnörkel im Design ist nicht        jeder Kunde mit einem Koffer voller Werkzeuge selbst.

                            AUS DER PRAXIS

                            Ammergauer Alpen: Framework-Lösung für
                            zehn Websites von sechs Naturparkgemeinden
                            Frank Peters, Geschäftsführer Ammergauer Alpen GmbH

     Zehn Websites von sechs Naturpark-Gemeinden innerhalb der               man weiß sich immer intuitiv zurechtzufinden. Auch Sicherheits-
     Ammergauer Alpen miteinander zu vereinen – das war 2021                 Updates erhalten stets alle Websites automatisch gleichzeitig.
     unsere Herausforderung. Schnell stand dann der Entschluss fest,         Dass sich fortlaufend auch noch jederzeit weitere Partner anschlie-
     dass es auf eine Framework-Lösung hinauslaufen sollte. Betreut          ßen können, ist ein weiterer Vorteil dieser Lösung. Zudem stand
     und technisch umgesetzt wurde das Projekt von neusta destina-           ein weiterer sehr wichtiger Aspekt für uns im Raum: Die Darstel-
     tion solutions, bei dem eine aktuelle TYPO3-Version zum Tragen          lung unserer strukturierten Daten, die bislang in unterschiedlichen
     kommt. Obwohl jede der einzelnen Websites einen eigenen roten           Datenbanken erfasst sind. Auch hier wurde uns von neusta ds
     Faden hat und sich mit einem eigenen Corporate Design abhebt,           mit den Plus-Modulen eine ideale Lösung geboten, die ebenfalls
     liegen doch alle Seiten im gleichen Content-Management-System           von sämtlichen Partnern genutzt werden kann. Somit haben wir
     (CMS). Der Vorteil für den Websitebesucher ist hier klar ersichtlich:   für alle Datensatztypen wie POIs, Events, Touren und beispielhaft
     Es spielt am Ende keine Rolle, auf welcher der Seiten er landet,        auch unsere Gastgeber die perfekte Ausgabeplattform.

18
Werden Sie online buchbar – mit Regiondo!
Mit unserem All-in-One Buchungssystem digitalisieren wir europaweit Aktivitäten
 und Erlebnisse. So helfen wir DMOs, den lokalen Tourismus sichtbar zu machen.

   Über 200 Vertriebspartner (GetYourGuide, TripAdvisor,
   Outdooractive, uvm.)
   Passend für kleine, mittelständische und große Anbieter
   Budgetschonend und schnell implementiert
   Einfacher Website-Builder mit Online-Buchungsmodul Neu
   Kassensystem für Buchungen vor Ort Neu                                   Jetzt mehr erfahren

                          Destinationen wie Eifel, Pfalz, Hochschwarzwald, Thüringer Wald
                          und Rheingau/Wiesbaden setzen bereits auf unsere Technologie.

                                                                                                  19
Website

     „75 Prozent unserer Kunden gaben zuletzt an, dass die zeitintensive
     Pflege ihrer Website das größte Problem für sie darstellt. Über die Hälfte
     möchte zudem online höhere Umsätze konvertieren.“
     yann maurer, coo regiondo

     „Die Koffer sind gefüllt mit allen erforderlichen Werkzeugen und    REGIONDO WEBSITE BUILDER
     Features für Marketing, Vertrieb, Kommunikation und aktives         TRIMMT DESTINATIONEN AUF VERTRIEB
     SEO“, sagt Andreas Ochs, Geschäftsführer LottaLeben ­      Media    Speziell den Vertrieb im Blick hat eine noch recht junge Lösung
     GmbH. Neben Kampagnen-Zielseiten, Newsletter- und Instagram-        von Regiondo: der Website Builder. Weil laut einer Umfrage
     Integration, steuerbaren Pop-ups, freischaltbaren Werbe­flächen     Ende 2021 die Hälfte der Betriebe und DMOs in den nächs-
     für Sonderaktionen, einem Event-Kalender mit verknüpftem Part-      ten zwölf Monaten einen Relaunch der Website plante, um
     ner- und Adressverzeichnis, bildstarken Produktkatalogen, Bilder-   online höhere Umsätze zu konvertieren, haben die Münchner
     galerien und großformatigen Videos gibt es noch ein spezielles      diese verkaufsfördernde Websitelösung gebaut. „Per Drag-
     Feature-Set für den Tourismus. Dieses beinhaltet unter anderem      and-Drop lässt sich aus verschiedenen Modulen und Temp-
     digitale Services wie Wettervorhersage und Pollenflug-Index,        lates im Baukastenprinzip ohne Programmierkenntnisse eine
     Apotheken-Notdienst, einen Chatbot und einen Formular-Bau-          simple Website erstellen, die obendrein responsive ist“, sagt
     kasten für konfigurierbare Kontakt- und Bestellformulare. „Nicht    Yann Maurer, COO von Regiondo. Die Buchungslösung für
     zuletzt können auch Hotelbuchungen oder ein Ticketservice auf       Freizeitangebote samt Channelmanager ist in die Websites
     der Website integriert werden“, so Ochs.                            dabei automatisch integriert. „Wir helfen unseren Kunden
     Das Ziel: Auch TIs oder DMOs mit kleinerem Budget sollen die        also dabei, ihre Seite von einer Online-Visitenkarte zu einem
     Möglichkeit bekommen, sich auf stabilem technischem Funda-          Vertriebs­kanal zu transformieren“, so Maurer. Eine Checkliste
     ment zu präsentieren und Änderungen jederzeit flexibel selbst       führt DMOs und Betriebe dabei durch Prozess bis zum Go-Live
     vornehmen zu können. Themen wie Datenschutz und Barriere-           der Page samt Shop.
     freiheit sind zudem zentral gelöst.

                           AUS DER PRAXIS

                           Regiondo Website Builder: Schnell, einfach und in
                           der Lage, komplexe Buchungslogiken abzubilden
                           Robert Schweighofer, Geschäftsführer Offroad Arena Axams

     Als ich 2017 die Offroad Arena in Axams bei Innsbruck grün-         Bildern und Drag & Drop-Elementen verringert die Komplexität
     dete, war die Vision folgende: einen modernen Erlebnispark          auf einen Bruchteil der vorherigen Lösung. Und ein wesent-
     für alle Dirtbike-Begeisterten zu schaffen – aber ausschließlich    licher Vorteil zu anderen Systemen: Die Regiondo-Vertriebs-
     für jene, die Motorräder mit Elektroantrieb fahren wollen. Klein    power ist automatisch gleich mit integriert. Mehr noch: Der
     bis groß kann sich heute auf den Motocross- und Enduro-             Regiondo Website Builder schafft es, das komplexe System der
     Maschinen austoben. Doch während der praktische Teil schnell        Offroad Arena digital richtig abzubilden und buchbar zu ma-
     klappte, lief es mit unserer Website nicht von Anfang an rund.      chen. Für unsere Angebote müssen verschiedene Altersklassen,
     Die erste Seite, die wir noch von einer Agentur bauen ließen,       Motorräder und Uhrzeiten berücksichtigt werden. Im Vergleich
     gestaltete sich allen voran in der Wartung extrem aufwendig,        zu anderen Buchungslösungen stellte sich Regiondo hier als
     weshalb wir den Website Builder von Regiondo ausprobierten.         bestes System heraus – erst recht, weil ich jetzt wieder mehr
     Seitdem können wir unsere Page ohne externe Unterstützung           Zeit habe, mich um das bestmögliche Kundenerlebnis draußen
     betreiben und erweitern. Der selbsterklärende Prozess mit           auf der Bahn zu kümmern.

20
21
Meinung

       WEBSITES SCHON HEUTE DAS                                                WEBSITE UNVERZICHTBARES
        LIMITIERENDE ELEMENT                                                      AUSHÄNGESCHILD

     Künstliche Intelligenz (KI) ist seit einigen Jahren das Buzzword        Eine gut gestaltete Website ist nach wie vor ein unverzichtbares
     schlechthin. Sie hat bereits in unserem Alltag Einzug gehalten          Aushängeschild für Destinationen und Unternehmen. Durch at-
     – allerdings noch nicht richtig revolutionär. Zwar gibt es schon        traktiven Content und eindeutige USPs lassen sich neue Kunden
     Chatbots, die auf Websites oder sogar schon im Callcenter diver-        ansprechen sowie langjährige Kunden binden. Denn einfache
     se Fragen automatisiert beantworten. Und es gibt Anwendungen            Werbebotschaften sind out – Onlinekunden fordern erstklassi-
     wie von Adigi, die bei Kundenanfragen via Email selbständig An-         ge Inhalte und suchen nach relevanten, interessanten und tei-
     gebote erstellen und zum Abschluss bringen. Wenn man aller-             lenswerten Inhalten. Gut geplanter Content wirkt sich auf allen
     dings den aktuellen Stand von KI in der Touristik betrachtet, dann      Ebenen positiv aus: So wird die Verweildauer auf der Seite und
     muss man feststellen: Da wäre deutlich mehr möglich. Wenn wir           die bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen erhöht, während
     ehrlich sind, ist sogar heute die Website schon das limitierende        die Zahl der Kurzbesuche reduziert wird. Dank eines ausge-
     Element im Vertrieb.                                                    feilten Brandings bauen die Unternehmen Vertrauen auf und
     Natürlich haben wir die meisten Produkte digitalisiert und sie sind     stärken ihre Positionierung auf dem Markt. Dies kommt dem
     damit online verfügbar. Aber die Angebote sind weder schnell            Bedürfnis vieler Gäste entgegen, die sich den direkten Kontakt
     und effizient auffindbar noch ordentlich strukturiert. Kunden           zum Vermieter bzw. Vermittler wünschen.
     müssen deshalb alles selbst per Filter auswählen und kombinie-          Eine Website ist nicht nur ein Vertriebskanal, sondern eine
     ren, um individuelle Geschmacksmuster in der Produktantwort             umfassende Kommunikations- und Marketingplattform für
     zu finden. Der Einsatz von Filtern entspricht aber keineswegs den       Gastgeber und Vermietungsagenturen mit ihren Gästen sowie
     echten Möglichkeiten, und die Einschränkungen beginnen schon            Content-Basis für strukturierte Daten. Je nach Art und Umfang
     dabei, dass man sich als potenzieller Gast überhaupt auf eine           des Contents entwickelt sich die Neugestaltung einer Website
     Destination festlegen muss.                                             individuell. Content wirkt dabei wie ein Motor: Er bestimmt
     Die Alternative wäre ein offenes System ohne Limitierung, das           den Seitenumfang, beeinflusst das Design, die Textkreation
     via Sprache oder Schriftfunktion funktioniert. Was ein Kunde            und ggf. erforderliche technische Module, beispielsweise Kar-
     will, könnte über Fragen und Rückfragen deutlich genauer einge-         ten, Datenbanken, Shop- und Buchungssystem. Je höher die
     schätzt werden als über manuelle Filter. Eine KI wäre heute schon       Qualität des Contents, umso positiver reagieren die Nutzer
     in der Lage, den gesamten Content gleichzeitig zu verarbeiten –         darauf.
     und damit deutlich mehr Kriterien bis hin zu Wetterdaten und Ein-       Auf einer professionellen, modernen Website nach r­ esponsive
     reisebestimmungen in individuelle Empfehlungen einzubeziehen.           Webdesign-Standard können zudem die Objekte optimal
     So könnte eine Familie für ihre Wunschreise die Inhalte präsen-         präsentiert werden. Mit der Online-Buchung über die eigene
     tiert bekommen, die für sie wirklich relevant sind, und ein Stu-        Website ermöglichen Unternehmen eine Bestpreisgarantie und
     dienreisender eben andere. Dass dies auf Dauer sogar die struk-         steigern auch hiermit ihre Kundenbindung. Weiterer Vorteil:
     turierte Form der bisherigen Content-Logik, also Pauschalreise,         Im Bereich Online-Marketing bietet eine eigene Website vie-
     Hotel Only, Event usw., durchbricht, ist auch klar. Denn man be-        le Optionen im Bereich SEO, Google Ads und Social Media
     kommt wohl maximal drei Angebote – und nicht Hunderte von               Marketing. Alles Werkzeuge, um noch mehr Reichweite und
     Möglichkeiten wie heute auf der klassischen Website.                    Erfolg zu erzielen. Zusammengefasst: Eine eigene Website
     Ich bin mir sehr sicher, dass die klassische Filter-Suche in den kom-   ist unverzichtbar für ein professionelles Branding, eine starke
     menden zehn Jahren Stück für Stück durch neue Chatfunktionen            Positionierung und eine Kommunikations­plattform mit dem
     ersetzt wird und sich Websites eher zu einem Lead-Generator             Online­nutzer.
     wandeln werden.
                                                                                                                                                Foto: Sebastian Krueger

                             Michael Buller                                                         Christoph Rakel
                             Vorstand Verband Internet Reisevertrieb                                Geschäftsführer SECRA GmbH

22
in no  v a t i ve
Die                     f ü r
   s am  t lö su   n g
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                         s t m ö g li c h en F lex ib
                                                                            t e r  w w w . in tenik.de
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Website

     5 Fragen zum Thema
     Retargeting an ...
     ... Kolja Krüger, Senior Sales Manager, AZ Direct GmbH

     Herr Krüger, das Thema Retargeting von Websitebesuchern             Kann man das Wissen aus der alten Bertelsmann-Historie
     hat enormes Potenzial, das Destinationen aber noch selten           wirklich auf moderne Display-Ads übertragen?
     nutzen. Wie geht es richtig?
                                                                         Die Technik macht das auf jeden Fall möglich! Über unseren
     Beim Retargeting geht es darum, diejenigen gezielt anzuspre-        Bridgepool können – wohlgemerkt anonymisiert und somit
     chen, die ihr Interesse an einem Reiseziel durch den Besuch der     ­DSGVO-konform – postalische Adressen sogenannten E-Mail-Ha-
     Website bereits signalisiert, jedoch noch nicht sofort gebucht       shes zugordnet werden, die wiederum mit jenen Cookies verknüpft
     haben. Da bekanntermaßen gerade mal 2 Prozent der Website­           sind, die die User im Netz hinterlassen. So kann man Display-Ads
     besucher einen Kauf oder eine Buchung direkt abschließen, bleibt     zielgruppengenau im Open Web oder in den sozialen Netzwerken
     eine riesige Anzahl potenzieller neuer Kunden, die womöglich         ausspielen oder eben auch Direct Mail Retargeting machen.
     nur noch den einen Impuls mehr brauchen, um zu buchen. Ohne
     Retargeting würden der bisherige Marketingaufwand und das           Aus Ihrer Erfahrung heraus: Welche Marketing-Strategie
     bereits investierte Werbebudget verpuffen, und ihr neuer Gast       würden Sie Destinationen diesen Herbst, Winter oder
     zieht von dannen. Hier hinterherzugehen, lohnt sich! Die meisten    schon mit Blick auf 2023 empfehlen?
     kennen oder nutzen bereits das rein digitale Display-Retargeting,
                                                                         Ich würde empfehlen, sich kampagnenseitig gerade jetzt aufs
     bei dem die Websitebesucher später Ads oder Banner ausgespielt
                                                                         Neukundengeschäft zu konzentrieren. Gleichzeitig gilt es, Be-
     bekommen. Wir haben zusätzlich unser ‚Direct Mail Retargeting‘
                                                                         standskunden und Stammgäste regelmäßig aus dem CRM heraus
     neu aufgelegt. Hier passiert die nachgelagerte Ansprache posta-
                                                                         zu bespielen, um sie so langfristig zu binden. Denn vermutlich
     lisch per Print-Werbemittel und somit persönlich. Print-Werbemit-
                                                                         werden viele Destinationen ein zunächst rückläufiges Bestands-
     tel werden aufgrund des haptischen Erlebnis als besonders wertig
                                                                         kunden-Geschäft durchleben. Allerdings ist das Neukunden-
     empfunden und bieten die höchste Conversion Rate aller Push-
                                                                         Potenzial groß genug, um etwaige Verluste mindestens auszu-
     Werbekanäle.
                                                                         gleichen. Langfristig profitieren Destinationen dann durch die
                                                                         hinzugewonnenen Neukunden und die Rückkehr von Stammgäs-
     Laut ihren Mediadaten kann AZ direct 68 Millionen Konsu-
                                                                         ten doppelt.
     menten erreichen: Woher kommen diese vielen Kontakte?
     Angefangen hat damals alles mit dem Bertelsmann Buchclub
                                                                         Wenn DMOs auch auf das Bestandskundengeschäft setzen
     mit Millionen von Mitgliedern. Von diesen wusste man neben
                                                                         wollen und Gäste beispielsweise mit Newsletterkampag-
     ihren Stammdaten wie Alter, Geschlecht und Adressen eben
                                                                         nen erreichen möchten: Können Sie als langjähriger Adress-
     auch, was sie an Büchern und somit an Themen interessiert.
                                                                         dienstleister hier unterstützen?
     Dieses Wissen hat man genutzt, um neue Services zu entwi-
     ckeln, die Daten zu professionalisieren und sie um bis zu 600       Im Dialogmarketing hängt der Erfolg von Marketingmaßnahmen
     Merkmale anzureichern. Heute haben wir eine Datenbank mit           wesentlich von der Qualität bestehender Kundendaten ab. Inso-
     knapp 70 Millionen Einträgen, von denen wir 50 Millionen allein     fern gilt es, Adressbestände beispielsweise in Bezug auf Umzüge,
     postalisch und per E-Mail ansprechen dürfen. Dazu planen wir        Sterbe­
                                                                               fälle, etc. aktuell zu halten. Gerne unterstützen wir hier
     komplette Display-Kampagnen. Und weil wir für unsere Kunden         schon ab Adresserfassung mit unserem Eingabeassistenten, der
     tatsächlich nur mit den gewollten, vordefinierten Personas in       den Check-out-Prozess bereits im Webshop bezüglich Adressquali-
     Kontakt treten, die beispielsweise auch über Sinusmilieus oder      tät und Zustellbarkeit optimiert. Adressbestände analysieren wir im
     die GfK-Urlaubertypologie definiert werden können, entstehen        Rahmen eines Data Quality Audits auf Qualität und Aktualität und
     kaum Streuverluste.                                                 führen – so notwendig – die Adressaufbereitung durch.

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