MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN - Digitales Besuchermanagement FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN - TN Deutschland
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#5 | 2022 Digitales Besuchermanagement MIT KI ZU PERSONALISIERTEN EMPFEHLUNGEN Mitarbeiter-Recruiting FACHKRÄFTE AUF SOCIAL MEDIA GEWINNEN Onlinevertrieb DIE MACHT DER OTAs 1
Full Service für Ihre Unterkünfte – Mehr Zeit für das Wesentliche Als Servicepartner unterstützen wir Tourismus- mehr Sichtbarkeit des touristischen Angebots auf allen organisationen bei der erfolgreichen Umsetzung ihres relevanten Buchungsportalen wie beispielsweise Buchungssystems. Dabei betreuen wir Unterkünfte und booking.com, airbnb und vielen Weiteren. schließen diese an unser buchungsstarkes Vertriebs- Damit Sie mehr Zeit fürs Wesentliche haben! netzwerk an. Gemeinsam schaffen wir eine Lösung für Sicherheit: Ihre Daten Erhöhte digitale Sichtbarkeit Wir betreuen Ihre Gastgeber bleiben Ihre Daten Ihrer Betriebe vollumfänglich Unser Service funktioniert auf Wir unterstützen bei der Wir sind Ansprechpartner, nehmen Deskline® (feratel) bzw. Tomas® Gewinnung von Betrieben mit den Betrieben die Datenpflege (my.IRS) System. zur Teilnahme am System. vor und supporten Buchungen. Mehr entdecken: Jetzt persönliches Beratungsgespräch vereinbaren: online-buchung-service.de/kontakt 2
Editorial Liebe Leserinnen, I N H A LT liebe Leser, SEITE 4 OPEN DATA WIE KONVERSATIONS-KI DIE KOMMUNIKATION IM TOURISMUS VERÄNDERT die gute Nachricht ist: Der Tourismus wird digitaler. Das SEITE 6 BESUCHERLENKUNG MIT MACHINE LEARNING bestätigte auch der Digitalisierungsindex 2021 des Bundes- ZU ALTERNATIVEN EMPFEHLUNGEN wirtschaftsministeriums. Im Branchenvergleich verzeichnete der Tourismus 2021 gegenüber dem Vorjahr sogar den SEITE 10 WLAN-NETZWERKE VERKANNTE MÖGLICH- größten Schub. Dennoch: Trotz der erfreulichen Zuwächse MACHER ODER AUSLAUFMODELL? bleibt das Digitalisierungsniveau im Tourismus weiter unter dem Durchschnitt. SEITE 16 WEBSITE VOM BAUKASTENSYSTEM ÜBER FRAMEWORKS BIS ZUR COMMUNITY-LÖSUNG Der Blick auf den Branchenvergleich mahnt, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt. Die Fortschritte zeigen, dass wir auf SEITE 26 ONLINEVERTRIEB KLEINE SPEZIALISTEN FÜR GROSSE PORTALE dem richtigen Weg sind. Um die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Herausforderungen stemmen zu können, SEITE 30 MELDEWESEN & GÄSTEKARTE ÜBER DIE ist die Branche auf bessere politische, infrastrukturelle und DIGITALISIERUNG ZU BESSEREN SERVICEANGEBOTEN finanzielle Rahmenbedingungen angewiesen. Dafür setzen wir uns unter anderem im Rahmen der Nationalen Touris- SEITE 34 TOUREN & AKTIVITÄTEN ÜBER ALLE KANÄLE musstrategie ein. Das neue Arbeitsprogramm der Bundesre- DIREKT INS WALLET gierung definiert eine stärkere und schnellere Digitalisierung als Schlüsselelement für einen zukunftsfähigen Tourismus SEITE 40 DIGITALE TOUREN VIEL MEHR ALS NUR – sei es durch digitale Planungen von vernetzter, umwelt- TEXTE EINSPRECHEN freundlicher Mobilität, bei der Fachkräftegewinnung, bei SEITE 44 DIGITALSTRATEGIE DIE HERAUSFORDERUNG der Lenkung von Besucherströmen oder der effizienteren IST NICHT VORRANGIG TECHNIK Ressourcenbewirtschaftung. Voraussetzung dafür ist und bleibt eine flächendeckende digitale Infrastruktur – besonders SEITE 48 SMART DESTINATION AUF DEM WEG ZUM in ländlichen Regionen gibt es hier dringenden Aufholbedarf. DIGITALEN DASHBOARD Auch Fördermittel, die für die digitale Transformation klein- und mittelständischer Unternehmen zugeschnitten sind, SEITE 50 BALANCED SCORECARD TRANSPARENZ spielen eine essenzielle Rolle. DURCH DATEN UND ZAHLEN SEITE 52 DIGITAL RECRUITING WIE MAN IM Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, schreitet die Digita- SOCIAL WEB NEUE MITARBEITER GEWINNT lisierung im Tourismus weiter voran. Das zeigen die Initiativen und Beispiele in dieser fünften Auflage des Leitfadens, den Christian Leetz und sein Team auf den Weg gebracht haben Beste Grüße. IMPRESSUM Herausgeber & V.I.S.D.P: Deutscher Tourismusverband e. V. (DTV) Schillstraße 9 | 10785 Berlin | T: 030/856 215 - 0 kontakt@deutschertourismusverband.de Chefredaktion & Konzept: Christian Leetz | cl@tn-deutschland.com Autoren: Stefan Möhler, Verena Feyock, Michael Buller, Christoph Rakel, Prof. Dr. Michael Prange Produktion: CL Verlag | TN-Deutschland | Industriering Ost 66 T: 02152/204 47 86 | redaktion@tn-deutschland.com Anzeigen: Celine Thomeczek Grafik & Illustration: BLICK HEBEN | Büro für Gestaltung, Köln Nane Weber | info@blickheben.de | www.blickheben.de Norbert Kunz Druck: ColorDruck Solutions | Gutenbergstr. 4 | 69181 Leimen Geschäftsführer Titelbild: istockphoto | CoolFinger Deutscher Tourismusverband e.V. 3
Voice Search Soll die Radtour leicht oder schwer sein? leicht Welches Essen bevorzugen Sie, regional oder italienisch? regional SPRECHEN! NICHT TIPPEN. Von Prof. Dr. Michael Prange Mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Digitalisierung steigt der Bedarf an intelligenten Suchfunktionen und Chatbot-Lösungen. Liegen den Anwendungen gut strukturierte und offene Daten zugrunde, könnte Konversations-KI die Kommunikation im Tourismus verändern. 4
Für viele, gerade jüngere Menschen, ist die Nutzung von Sprach- Um möglichst plausible Daten zu erhalten, ist es sinnvoll, die Da- Schnittstellen inzwischen selbstverständlich – Tippen wird zuneh- ten lokal zu erfassen und in einem Knowledge Graph zu aggre- mend als lästig empfunden. Der Zugang zu touristischen Daten gieren. Mittels KI-Algorithmen lässt sich die Datenqualität dann und Diensten in natürlicher Sprache hat entsprechend ein hohes weiter verbessern: Zukunftspotential für touristische Anwendungen mit Unterstüt- Verifikation: Adressdaten können zum Beispiel durch einen Ab- zung künstlicher Intelligenz (KI). Es ist zu erwarten, dass intelligente gleich mit anderen Geodatenquellen verifiziert werden. Dies er- Sprachmodule in alle Arten von Anwendungen Einzug halten wer- höht die maschinelle Verarbeitungsqualität und ermöglicht es, den, zum Beispiel Sprachassistenten wie Alexa und Siri in der Woh- Fragen der Gäste basierend auf den verifizierten Daten stets kor- nung oder im Büro, Voice-Assistenten im Auto, Telefonassistenten rekt und zuverlässig zu beantworten. für den First-Level-Support im Kundenservice, Chatbots und weitere Anreicherung: Darüber hinaus können weitere Details, wie zum Anwendungen, die im touristischen Kontext heute noch in der Er- Beispiel häufig gestellte Fragen, beispielsweise ob ein Radweg probung sind – etwa das Metaverse oder AR-/VR-Anwendungen. besser mit dem Mountainbike oder dem Rennrad zu befahren ist, Touristische Dienstleistungen sind schwer greifbar und können später hinzugefügt werden. vorab nicht getestet werden, weshalb die Gäste vor Reiseantritt An stark frequentierten Stellen sind ergänzende Informationen zur einen erhöhten Informationsbedarf haben. Angebote oder die Auslastung – live oder in Form von Prognosen – sinnvoll, wie dies Aktivitätenplanung während des Urlaubs werden häufig durch aktuell bereits im bundesweiten Verbundprojekt AIR (AI-basierter die Gäste selbst oder auf Empfehlung einer Tourist-Information Recommender für nachhaltigen Tourismus) sowie im ähnlich an- geplant, sodass Kunden aktive Mitgestalter (Co-Creator) ihres gelegten Projekt LAB-TOUR SH (Landesweites Digitales Besucher Urlaubserlebnisses sind. Dies führt dazu, dass touristische Dienst- management für den Tourismus in Schleswig-Holstein) erfolgt. leistungen beschreibungsintensiv sind und diese Informationen Für solche Anwendungen ist eine einheitliche „Sprache” der Da- ein wichtiger Aspekt der Reiseentscheidung sind. Mit Blick auf ten in Form von offenen und interoperablen Datenmodellen, die den zunehmenden Fachkräftemangel und die Digitalisierung ins- über einfache Austausch-Formate hinausgehen, zwingend erfor- gesamt nimmt der Bedarf an intelligenten Suchfunktionen und derlich. Genau dies ist der Ansatz vieler bundesweiter und euro- Chatbot-Lösungen, die einfache Anfragen schnell und präzise päischer Initiativen, die sich damit beschäftigen, standardisierte beantworten können, entsprechend zu. offene Datenmodelle zu entwickeln, die die Basis bieten, damit Der Zugang zu touristischen Daten und Diensten wird folglich sich eine Konversations-KI stets derjenigen Daten bedienen kann, in naher Zukunft immer öfter über die natürliche Sprache erfol- die sie für die jeweilige Suchintention benötigt. gen, da die Technologie der Spracherkennung und -wiedergabe Der Einsatz von Sprachassistenten und Chatbots ist dabei vielfäl- inzwischen ausgereift und der Austausch über Sprache Teil un- tig: Die Website kann mit diesen Werkzeugen ausgestattet wer- serer natürlichen menschlichen Interaktion und Kommunikation den, da sie bereits als Kontaktpunkt mit den Gästen verwendet ist. Bedienelemente wie Tastatur oder Maus kann man daher als wird. Während der Reise kann die Sprachapplikation auf Access Brückentechnologie ansehen. Web-Browser und andere Applika- Points von öffentlichem WLAN installiert sein oder als Sprachas- tionen unterstützen bereits heute die Eingabe via Sprache. Die sistent in der Tourist-Info fungieren. Der Sprachassistent wird Verarbeitung von vollständigen korrekten Sätzen liefert in Google auch um Mitternacht Rede und Antwort stehen und Details zu oftmals bessere Ergebnisse als die reine Keyword-basierte Suche. Wetter oder Touren für den nächsten Tag kommunizieren. Jene Bevor wir etwas hinter die Kulissen der Daten und zugrundelie- Gäste, die in Zukunft lieber ihre Reiseplanung im Metaverse oder genden Technologie schauen, ein Praxisbeispiel: ähnlichen virtuellen Anwendungen vornehmen, werden sich über Die Suche nach einer geeigneten Radtour stellt Gäste noch immer die Interaktionen mit den Avataren freuen. Um das bestmögliche vor eine Herausforderung. Die simple Anfrage „Ich möchte mor- Erlebnis zu bieten, können Ausgabekanäle kombiniert werden. gen von hier eine Radtour machen. Sie soll maximal drei Stunden Die komplementäre Bildschirmdarstellung einer Radtour, die von dauern und für die Kinder unterwegs eine schöne Spielmöglich- einem Sprachassistenten vorgeschlagen wurde, kann durchaus keit bieten. Anschließend möchten wir ein leckeres Eis essen ge- hilfreich sein. hen” kann ein Mitarbeiter der Touristinfo im Handumdrehen be- Jeder Chatbot oder Sprachassistent wird jedoch nur so gut sein, antworten, erfordert aber für den Gast mehrere Google-Suchen wie die ihm zugrunde liegenden Daten. Qualität und Aktualität oder die Verwendung von spezifischen Apps. Und die Ergebnisse sind ein wichtiger Faktor. Durch die zunehmende maschinelle sind oft unvollständig und können zum Teil veraltet sein. Wie Verarbeitung der Daten sowie deren Verlinkung und Auswertung kann nun eine Konversations-KI diese Frage beantworten? sind international etablierte Datenmodelle, die eine einheitliche Eine Konversations-KI kann Fragen, wie oben beschrieben, in ihre Semantik garantieren, wichtige Bestandteile. Bedeutungselemente (Suchintentionen) zerlegen sowie deren Zu- sammenhänge erkennen. Dies funktioniert umso besser, je um- fangreicher die KI vorab mit dem entsprechenden Faktenwissen, zum Beispiel aus einem Knowledge Graph, trainiert wurde. Die Über den Autor: Prof. Dr. Michael Antwort wiederum kann dann aus dem Knowledge Graph heraus Prange ist Professor für Data Science Foto: TMV/Gänsicke generiert werden. Knowledge Graphen, wie Google zeigt, bieten und Projektleiter für die Verbundprojekte eine geeignete Technologie, um Daten in einfacher und flexibler AIR und LAB-TOUR SH an der Form zu beschreiben, zu verlinken und dieses Faktenwissen durch Fachhochschule Kiel einheitliche Semantik konsistent abzubilden. 5
Besuchermanagement r f a h r e n e w e i t e Bitt AUS DEM TEUFELSKREIS ZU GUTEN EMPFEHLUNGEN Mit dem Forschungsprojekt AIR könnte bis 2024 ein Konzept entstehen, das Destinationen die Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches digitales Besuchermanagement liefert. Alternative Empfehlungen auf KI-Basis spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein Gespräch mit Projektleiter Dr. Dirk Schmücker, Leiter Forschung NIT – Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH, und Praxispartner Paul Stellmacher, Stellvertretender Vorstand Tourismus-Agentur Lübecker Bucht. 6
Im Januar 2022 ist das Forschungsprojekt AIR gestartet. Die diese zig Mal analog verifiziert worden sind, stehen wir an dem Abkürzung steht für „AI-basierter Recommender für nach- Punkt, an dem wir für das AIR-Projekt gute Daten liefern können. haltigen Tourismus“. Was genau verbirgt sich dahinter? Schmücker: Dahinter verbirgt sich die Idee, ein Konzept zu ent- Und wie gelangen die Empfehlungen dann zu den Gästen – wickeln, wie man Menschen so informieren kann, dass Überfül- und zu welchem Zeitpunkt? lungen vermieden werden und das Konzept anschließend auch Schmücker: Entscheidend ist, dass es eben nicht nur den einen tatsächlich in Destinationen zu implementieren. Weil es sich Zeitpunkt geben darf, an dem das Informationsangebot ausge- um ein Forschungsprojekt han- spielt wird. Vielmehr gibt es ganz delt, heißt das aber auch, dass ganz viele Punkte, weil Menschen wir noch lernen müssen, was am sich sehr vielfältig informieren – besten funktionieren könnte. Der Erst durch das Zusammenspiel von von der Destinationswebsite über Ansatz ist ein digitales Besucher Technologie und Analogie entsteht ein Outdoor-Portale bis zur Tageszei- management, das auf einer Viel- sinnvolles Gleichgewicht tung. Deshalb müssen wir auch zahl statischer und dynamischer unbedingt die Daten offen halten. Daten fußt und das ein KI-basier- Selbst dann, wenn andere daraus tes Empfehlungssystem beinhal- ein Geschäftsmodell machen. Klar tet, welches den Menschen neben Informationen auch Alternati- ist: Die Empfehlungen müssen den Gast dort erreichen, wo er ven zu überfüllten Orten ausspielt. Am Ende des Projekts, das bis sich im Netz aufhält – und bevor er auf dem überfüllten Parkplatz zum 31. Dezember 2024 läuft, wird aber keine fertige Software ankommt. stehen. Doch wir werden die Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches digitales Besuchermanagement liefern. Auf dieser Basis können Aber dann müsste man ja jeden relevanten Kanal, beispiels- die Destinationen dann gemeinsam mit den Technologieanbie- weise die Navigationsgeräte der Automobilhersteller oder tern loslegen. die DB erst davon überzeugen, dass sie mitmachen. Das ist ein Fass ohne Boden. Das klingt erst einmal spannend. Aber gibt es für eine sol- Stellmacher: Die Bahn ist aber ein gutes Beispiel, dass genau das che KI überhaupt genügend Daten in guter Qualität? funktionieren kann. Das 9-Euro-Ticket hat uns teils vor enorme Schmücker: Nein, die gibt es leider bis auf ein paar wenige Flecken Herausforderungen gestellt. Aber wir konnten die DB Regio wie der Lübecker Bucht noch nicht. Deswegen beschäftigt sich das Schleswig-Holstein dafür gewinnen, auf ihren Kanälen unseren Projekt auch mit dem Thema der Datenerhebung bzw. -nutzung, Strandticker auszuspielen. Das hat dazu geführt, dass eben nicht entweder über das Aufstellen von Sensorik vor Ort oder über das mehr alle Gäste in Timmendorfer Strand und Scharbeutz ausge- Auftun von bereits existierenden Datenquellen. Zum Beispiel gibt stiegen sind, sondern mehr Besucher auch in Haffkrug und Neu- es Anbieter von touristischer Hardware, die bundesweit über ein stadt. Wir haben dadurch diesen Sommer in der Praxis gesehen, gutes Netzwerk verfügen, die aber derzeit noch den Daumen auf wie entscheidend Daten entlang des Weges für Gästeentschei- ihren Daten haben. Oder nehmen wir Popular Times von Google, dungen sind und dass man sich genau um diese Kanäle kümmern eine Anwendung mit sehr großer Reichweite, aber unbekannter muss. Nicht zuletzt muss man sich als Destination um Reichweite Genauigkeit. Um sinnvolle Empfehlungen zu geben, braucht die KI in seinen eigenen Kanälen bemühen. Wir haben zum Beispiel mit tatsächlich eine Reihe von Informationen: statische POI-Daten, ak- dem Lübecker Bucht Guide, zu dem auch der Strandticker gehört, tuelle Wetter- und Veranstaltungsdaten sowie im besten Fall Live- eine erfolgreiche PWA. Trotzdem gibt es Wochenenden und Tage, Sensordaten von besonders hochfrequentierten Orten. an denen es knallvoll ist. Aber unsere Einschätzung ist jetzt: Be- Stellmacher: Nicht zu vergessen manuell erhobene Daten! Wir suchermanagement mittels eines digitalen Informationsangebot sind neben all der Technik und Sensorik unbedingt auf die Mit- ist möglich. arbeit von Menschen angewiesen. Wir an der Lübecker Bucht bekommen auch Meldungen vom DLRG oder von den Strand- Aber nicht alle Menschen wollen sich „lenken“ lassen. korbvermietern. Und erst durch dieses Zusammenspiel von Tech- Schmücker: Stimmt. Nicht alle Menschen wollen und werden nologie und Analogie entsteht ein sinnvolles Gleichgewicht. Zum solche Informationsangebote nutzen. Einer Empfehlung zu fol- Foto: istockphoto | E4C Beispiel mussten wir erst einmal von Mensch zu Mensch ausver- gen, ist und bleibt eine freiwillige Sache. Und es gibt einfach handeln, was „voll“ überhaupt bedeutet. Vorher kann die Ma- Menschen, die wollen genau dorthin, wo es voll ist – mit allen schine gar keinen sinnvollen Status melden. Erst heute, zwei Jahre Konsequenzen wie Staus, Wartezeiten und überfüllten Parkplät- nach Einführung der ersten digitalen Messungen – und nachdem zen. Ein AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus 7
Besuchermanagement Forscher trifft Praktiker: Dirk Schmücker und Paul Stellmacher (v. l.) kann daher nur ein Baustein eines Besuchermanagements sein. Wo liegen – abgesehen vom Datenthema – die größten Unser Ziel ist es aber, das Erlebnis für Gäste aufrechtzuerhalten, Herausforderungen, ein digitales Empfehlungssystem zu auch wenn es richtig voll wird. Mancherorts wird man um Re- implementieren? servierungssysteme oder teils auch um Sperrungen aber nicht Schmücker: Meist fehlt das Bewusstsein, dass es das überhaupt herumkommen. Vernunft und Freiwilligkeit haben bekanntlich braucht. Die meisten Destinationen haben sich noch nicht mit den Grenzen. Potentialen eines solchen Systems auseinandergesetzt. Die Lübe- Stellmacher: Die Empfehlungen des AIR sind letztlich eine Hil- cker Bucht ist hier eine echte Ausnahme. Im Moment kommt es mir fe zur Selbsthilfe für Gäste. Aber es ist klar: Zu uns kommen manchmal noch vor wie ein Teufelskreis, den wir erst durchbrechen die meisten Gäste, weil sie an den Strand wollen. Und wer müssen. Die einen sagen: Um dieses oder jenes machen zu kön- Schloss Neuschwanstein sehen möchte, der wird auch nicht al- nen, müssten wir zuerst Daten haben. Dann heißt es: Um Daten ternativ wandern gehen. Punkt. Aber vielleicht schaffen wir zu haben, müssten wir aber erst eine Anwendung haben usw … es, zum Beispiel Übernachtungsgäste, die eine ganze Woche Klar ist: Wir müssen noch die Frage beantworten, wie Daten so über bleiben, zumindest am Wochenende, wo auch die meisten digitale Grenzen transportiert werden können, dass sich andere mit Tagesgäste kommen, für Alternativen abseits der Strände zu ihnen beschäftigen können. Nicht zuletzt muss der Algorithmus begeistern. Wie groß diese Bereitschaft ist, werden wir sehen. entwickelt werden. Die KI sinnvoll zu trainieren, gestaltet sich sehr komplex. Trainiert man eine KI beispielsweise darauf, Hunde von Um das Projekt praxisnah auszurichten, machen sechs sehr kleinen Häschen zu unterscheiden, gelingt das schnell, indem man unterschiedliche Regionen mit, wer ist dabei? das System mit Hunderttausenden Bildern füttert. Beim AIR aber Foto: Fotowerker Ganzer & Berg Schmücker: Neben der Lübecker Bucht ist das Ruhrgebiet da- sollen Alternativen auf Basis einer ganzen Reihe dynamischer und bei, das Sauerland, das Allgäu, Füssen und die Nordsee Schles- statischer Daten errechnet und ausgespielt werden. Alternativen wig-Holstein. Über diese Konstellation sind wir sehr froh, wohlgemerkt, die keine individuellen Empfehlungen sind, sondern weil wir so sehr unterschiedliche Destinationen abbilden, so- Allgemeingültigkeit besitzen. Eins-zu-Eins-Empfehlungen könnten wohl was ihre Struktur angeht als auch ihren Datenbestand. aber in Zukunft einmal das Ziel von Technologieunternehmen, Por- talen und D estinationen werden. 8
Konform mit den Anforderungen des Online-Zugangsgesetzes. Übernachtungs- und Tagesgäste zahlen die Kurabgabe direkt an die Kommune – das spart Aufwände und ist konform mit der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2). Vergünstigungen bei Zahlung der Kurabgabe mit WELCMpass steigern bei Tagesgästen die Kurabgabenehrlichkeit und unterstützen die regionale Wirtschaft. Digitaler Beherbergungs-Meldeschein – kontaktlos, rechtssicher, ohne „Papierkram“. Komfortable Management-Tools für Kommunen und Beherbergungsbetriebe, aussagekräftige Statistiken. Weitere Service-Funktionen für Ihre Gäste: Gruppenkarten, Jahreskurkarten, Hinweis auf Gültigkeit in umliegenden Ortschaften. WELCMpass – so gehen Kurabgabe und Meldeschein heute! Sichern Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit als touristische Destination durch sinnvolle, gästeorientierte Digitalisie- rung! Sparen Sie Aufwände und Kosten – widmen Sie Ihre wertvollen Ressourcen noch stärker Ihren Gästen! Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf Sie! © stock.adobe/Andrey Popov Guide2 GmbH Kleiweg 1, D-25881 Tating Tel.: +49 4863 99896-90 info@guide2.info welcmpass.info 9
WLAN-Netzwerke VIEL POTENTIAL. KAUM GENUTZT. Über Jahre haben Städte und Gemeinden in öffentliche WLAN-Netzwerke investiert – ohne dieses Potenzial aber anschließend zum Beispiel für die Besuchermessung zu nutzen. Ob die Netzwerke eine Zukunft haben? Ungewiss. 10
„Öffentliche WLAN Netzwerke können zwar keine Bewegungsmuster in Destinationen abbilden, sehr wohl aber anonymisierte Daten zum Besucheraufkommen an hochfrequentierten POIs liefern.“ stefan huber, geschäftsführer hubermedia gmbh Als die Tourismusbranche 2020 mit voller teilweise. Und zwar meist genau dort, wo Stefan Huber, Geschäftsführer hubermedia Wucht in die Coronakrise stürzte, rückte relativ viele Menschen mit diesem Ange- GmbH. Über eine Schnittstelle könnten ein Thema wie nie zuvor in den Mittel- bot erreicht werden konnten. Also an Or- diese Daten datenschutzkonform an die punkt: Besucherlenkung. Händeringend ten, die für Tracking-Aktivitäten besonders DMOs übermittelt werden. „Aber kaum suchte man nach Wegen, um an Da- relevant sind, um eine „Heatmap“ abbil- jemand hat das bislang angefragt oder ten zu gelangen, um zu verstehen, wie den zu können. wollte davon Gebrauch machen“, so Hu- sich Gäste in der Destination bewegen. ber. Das Potenzial der Technik blieb damit Mobilfunkanalysen wurden in Auftrag zumindest teilweise auf der Strecke. gegeben, Buchungsdaten und Google- Schon 2019 gab es laut DTV- Wie gut die Abdeckung mit öffentlichem Suchanfragen genauer betrachtet, Mess- WLAN auch in der Fläche schon ist, zei- Sensorik installiert, vielerorts wurde sogar Umfrage in rund 80 % der gen die Beispiele Schleswig-Holstein händisch gezählt. Was man dabei aber Destinationen öffentliche und Brandenburg. Gemeinsam mit dem völlig übersah: Viele Städte, Regionen und WLAN-Netzwerke Dienstleister Addix hat man mit dem vor allem POIs verfügten damals schon #sh_wlan seit 2017 ein kostenloses und längst über eine technische Infrastruktur, zeitlich unbegrenztes Netz an rund 750 die es erlaubt hätte, Messdaten zu liefern. „Alle WLAN-Access-Points verfügen tech- Standorten mit 2.500 Access Points ge- Die Rede ist von öffentlichen WLAN-Netz- nisch nicht nur über die Fähigkeit, als Tra- schaffen – ohne Limitierung des Daten- werken. Über die verfügten schon 2019 cker zu fungieren, sondern die Anbieter volumens. Selbst in Outdoorbereichen laut der Umfrage „DMO DigitalMonitor“ sammeln über diese Funktion auch ano- können sich bis zu 500 Nutzer gleichzei- 80 Prozent aller Destinationen zumindest nymisiert Daten für ihre Statistiken“, sagt tig einloggen. AUS DER PRAXIS Cuxhaven: Gratis WLAN auf neun Strandkilometern Olaf Raffel, Geschäftsführer Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH hat mit insgesamt 87 Angebots: Es ist umsonst und funktioniert ohne umständliche Accesspoints diesen Sommer eine weitestgehende WLAN-Versor- Anmeldung. Nach dem erfolgreichen Start zur Sommersaison gung des neun Kilometer langen Strandabschnittes zwischen der werden die ersten Learnings und Erkenntnisse jetzt genutzt, um Grimmershörnbucht und Sahlenburg sowie Altenbruch installiert. technische Optimierungen vorzunehmen sowie Leistungen zu Allen Besuchern inklusive der Gäste der Campingplätze Werner- verbessern. Begleitet und umgesetzt wurde das Projekt mit der wald und Altenbruch steht das Netz seitdem als kostenloser Ser- „comNet – Gesellschaft für Kommunikation + Netzwerke mbH“ Foto: istockphoto | Mienny vice zur Verfügung. Erlebnisse auf Instagram teilen, Urlaubsbilder und der „haus 12 WEST GmbH & Co. KG“. Als weiterer Dienst- in die WhatsApp-Gruppe der Familie posten oder schnell die Fuß- leister für die Anbindung der neuen Infrastruktur wurde die ballergebnisse checken – all das ist jetzt bei uns möglich. Und es Bremen Briteline GmbH beauftragt. Die WLAN-Versorgung des ist letztlich nur das, was Gäste aus Hotels oder vielen Geschäften Strandes wurde durch die Investitions- und Förderbank Nieder- bereits gewohnt sind. Wichtig für die Akzeptanz dieses digitalen sachsen (NBank) mit 130.500 Euro gefördert. 11
WLAN-Netzwerke In Brandenburg sind durch gezielte För- doch liegen alle Access Points im Jahres- müssen, ein Touchpoint für DMOs und dermaßnahmen schon Anfang 2021 rund verlauf gerade einmal bei 120.000 Login- ihr Informationsangebot, das sich inzwi- 1.200 öffentliche Hotspots in Betrieb ge- Aufrufen der entsprechenden Startseiten. schen immer häufiger aus Datenbaken wesen – im Schwerpunkt an touristischen Macht bei 1.200 Hotspots im Land gerade wie detination.one speist. Die großen Zentren sowie auf kommunalen Liegen- einmal im Durchschnitt 100 Aufrufe. Kein Datenbanken fungieren mittlerweile als schaften. gutes Geschäft, wenn man weiß, dass das Klammer im Hintergrund für die Lan- Doch wie so oft bei digitalen Themen Land für Installation, Betrieb und Wartung dingpages aller digitalen Touchpoints. zeigt sich: Derlei Projekte werden immer der Hotspots bis 2026 insgesamt rund fünf „Auch auf den Landingpages der WLAN- wieder von der Realität überholt. Wurden Millionen Euro bezahlt. Hotspots in Brandenburg werden aktuel- kostenlose Hotspot-Angebote von Gästen le Informationen zu Restaurants, Museen, und Bürgern vor einigen Jahren noch gut Unterkünften, Touren und Veranstaltun- angenommen, so zeigen die Nutzerzahlen gen georeferenziert ausgespielt. Die Da- mittlerweile nach unten. Der Grund: Die Für internationale Reisende ten stammen aus dem Contentnetzwerk Mobilfunkanbieter haben ihre Preise für bleiben WLAN-Netzwerke Brandenburg“, sagt Dieter Hütte, Ge- Datenflatrates bzw. Datenpakete zuletzt schäftsführer der Tourismus-Marketing weiter attraktiv stark abgesenkt und in die Netzabdeckung Brandenburg GmbH. sowie schnelles mobiles Internet investiert. Und selbst, wenn immer weniger inländi- „Da macht es für sehr viele Besucher gar sche Gäste auf die Netzwerke zugreifen: keinen Sinn mehr, sich im öffentlichen Nichtsdestotrotz bieten die öffentlichen „Für internationale Reisende bleiben sie WLAN einzuloggen“, so Huber. Zumal Netzwerke nach wie vor die Chance, sich allen voran in den Städten und an den diese nicht selten auch noch „langsamer einerseits über Hochrechnungen einen touristischen Highlights hochattraktiv“, sind oder durch zeitliche Beschränkungen Überblick über das Besuchervolumen an so Huber. Tourismusorganisationen soll- unattraktiv“. hochfrequentierten Orten zu verschaf- ten daher genau überlegen, an wen sie Beispiel Brandenburg: Seit der Einfüh- fen. Darüber hinaus ist die Startseite des das Angebot der Landingpages primär rung der Hotspots im Jahr 2020 hat sich öffentlichen WLANs, wo die Nutzungs- adressieren. die Zahl der Aufrufe zwar verdreifacht, bedingungen angenommen werden Kabelloser Siegeszug WLAN und andere kabellose Übertragungstechnologien haben die Welt erobert. Im Jahr 2003 gab es weltweit erst 500 Millionen ver- netzte Geräte. Im vergangenen Jahr waren es laut Statista 21 Milliarden. Andere Quellen gehen sogar davon aus, dass jeder Mensch inzwischen durchschnittlich 6,58 Geräte besitzt, die sich kabellos mit anderen Geräten vernetzen können. Vor 18 Jahren waren es nur 0,08. Damals hätten sich also zwölf Menschen ein solches Gerät teilen müssen. 12
Transforming Tourism into the Digital Age. Für die führenden Tourismusmarken und Destinationen im deutschsprachigen Raum entwickeln wir digitale Lösungen und Services. Wir begleiten komplexe Digitalprojekte ab frühen Phasen von der Konzeption über das UX-Design bis zur Software-Entwicklung - alles aus einer Hand. Digital Tourism Lab: Der offene Daten- und Der Think Tank für Servicehub für Tourismus und Mobilität Tourismus und Mobilität infomax websolutions GmbH | infomax-online.de 13
News SPRACHASSISTENTEN: ZWEI DRITTEL BEVORZUGEN WEIBLICHE STIMME Bereits 47 Prozent der Internetnutzer verwenden digitale Sprachassistenten, um ihre Geräte zu steuern, Anwendungen zu starten oder um Informationen einzu- holen. Vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent und 39 Prozent im Jahr 2020. Im Laufe der Zeit hat sich dabei bei den Usern eine klare Vorliebe entwickelt, mit welcher Stimme die Sprachassistenten sprechen sollen: Zwei Drittel (66 %) bevor- zugen eine weibliche Stimme – gerade einmal 10 Prozent eine männliche. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.163 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Für Dr. Sebastian Klöß, Bitkom-Experte für Consumer Technology, sind diese Ergebnisse allerdings wenig überraschend: „Weil Alexa, der Google Assistant, Siri und Co. standardmäßig mit einer weiblichen Stimme sprechen, haben sich die Nutzer daran gewöhnt.“ Die Präferenz zur weiblichen Stimme ist übrigens zwischen den Geschlechtern beinah gleich verteilt: 60 Prozent der Frauen bevorzugen eine weibliche Stimme, bei den Männer sind es 71 Prozent. GLOBALE STUDIE ZEIGT DEN EINFLUSS DIGITALER EXPERIENCES AUF VERBRAUCHERENTSCHEIDUNGEN Bereits zum dritten Mal hat das Beratungsunternehmen Publicis Sapient mit dem Digital Life Index das menschliche Verhalten im digitalen Wandel untersucht. Für die neueste Ausgabe der weltweiten Studie wurden 9.300 Personen aus 12 Ländern – darunter auch Deutschland – zu ihren Präferenzen und Bedürfnissen befragt. Eines der zentralen Ergebnisse: Bei Interaktionen auf digitalen Plattformen erwarten die Befragten nahtlose Experiences. Die Qualität der Omnichannel- Erlebnisse hat massiv Einfluss auf die Kundenzufriedenheit – und beeinflusst Kaufentscheidungen positiv wie negativ. Fast die Hälfte der User (49 %) gab an, dass sie eine Website oder Plattform nicht mehr nutzen würden, wenn sie hinsichtlich des Nutzererlebnisses schlecht gestaltet ist. Bilder: istockphoto | MarSpb20 ; Jakarin2521; Maxim Lusenko 9 VON 10 UNTERNEHMEN SETZEN ZUR ERREICHUNG IHRER BRANCHENFREMDE FIRMEN DRÄNGEN DURCH KLIMAZIELE AUF DIGITALISIERUNG DIGITALISIERUNG AUF ANGESTAMMTE MÄRKTE Fast die Hälfte der Wirtschaft will Rund zwei Drittel der deutschen Unternehmen erleben, wie durch die Digitalisie- bis 2030 klimaneutral sein. Und die rung Wettbewerber aus der Internet- und IT-Branche (65 %) sowie aus anderen Digitalisierung ist dafür von enormer Branchen (63 %) auf ihren angestammten Markt drängen. Zu diesem Ergebnis Bedeutung. Jedes Unternehmen, das eine kommt eine repräsentative Befragung von 604 Unternehmen im Auftrag des konkrete Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt Digitalverbands Bitkom. „Die Digitalisierung verschärft den Wettbewerbsdruck, (52 %) oder plant (37 %), integriert darin sie eröffnet aber jedem Unternehmen auch die Chance, effizienter zu wirt- digitale Technologien. Bei rund einem schaften und selbst neue Märkte zu erschließen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Viertel (24 %) sind digitale Technologien Berg. Viele Unternehmen tun sich bei der digitalen Transformation allerdings für die Umsetzung der Nachhaltigkeits- weiterhin schwer. So räumt jedes dritte (34 %) ein, Probleme bei der ziele sogar entscheidend. Bei 27 Prozent Bewältigung der Digitalisierung zu haben. haben sie „große Bedeutung“ und bei 42 Prozent „eher große Bedeutung“ – das sind in Summe 93 Prozent. Klar ist schon jetzt: Bei 77 Prozent ist der CO2-Ausstoß durch den Einsatz von Technologien und Anwendungen insgesamt gesun- ken. Besonders schnell umsetzbar und effizient hierbei: die Automatisierung von Geschäftsprozessen. 14
3 BEWÄHRTE QUALITÄT hosted by 15
Website INDIVIDUELLE BAUKASTENLÖSUNGEN Die Website ist nach wie vor das Schaufenster der Destination. Von der individuellen Agentur-Website über Frameworks bis zu Baukasten-Lösungen reicht inzwischen die Palette, sich eine Seite zu erstellen. Ein Überblick. 16
„Eine möglichst lange Aufenthaltsdauer auf einer Website gilt im Marketing als Erfolg. Es könnte aber auch bedeuten, dass man auf der Seite lange herumsuchen musste, um an die gewünschte Information zu gelangen.“ hartmut wimmer, ceo outdooractive Nur, wenn eine touristische Website es schafft, die Bedürfnisse WHITE-LABEL-WEBSITES MIT COMMUNITY-ANSCHLUSS des Besuchers innerhalb kürzester Zeit zu befriedigen, „dann hat Im Gegensatz zu anderen touristischen Websites ist in die White- sie ihren Zweck erfüllt“, meint Hartmut Wimmer. Herkömmliche, Label-Lösung von Outdooractive die Community-Funktionalität aus der Werbewirtschaft stammende und von Google als Maß der Plattform integriert und der Content aus dem Segment Tou- aller Dinge proklamierte Messgrößen wie die Aufenthaltsdauer ren und Aktivitäten wird auch auf der Outdoor-Plattform selbst oder die Anzahl der aufgerufenen Seiten sagen deshalb nach ausgespielt. Trotz dieser digitalen Möglichkeit über die eigene Meinung des CEO von Outdooractive „wenig bis nichts darüber Website hinaus Reichweite für seine Inhalte zu schaffen, ist der aus, ob ein potenzieller Gast die Informationen gefunden hat Aufbau aller OA-Websites an ein 150 Jahre altes, bewährtes oder nicht“. Im Gegenteil könnte es sogar bedeuten, „dass man Prinzip angelehnt: das des klassischen Reiseführers. Land, Leu- auf einer Website lange herumsuchen und viele Seiten anklicken te, Jahreszeit, An- und Abreise sowie Ausflugsziele, Touren und muss, um an die gewünschte Information zu kommen“, so Wim- Einkaufsmöglichkeiten werden übersichtlich miteinander in Ver- mer. Vor allem sehr individuelle Website-Lösungen böten diesbe- bindung setzt. Ebenfalls berücksichtigt ist die Ansprache interna- züglich „oft eine eher schwache User-Experience“ (UX). Besser tionaler Gäste. Der Content wird mit KI-Übersetzungs-Tools und seien Standard-Lösungen, wie es die User auch von Smartphones mit Hilfe von Native Speakern in bis zu 20 Sprachen bereitgestellt. kennen. „Die Benutzung von Standard-Software im Alltag, auf Und ein großes Versprechen ist mit der White-Label-Lösung ver- Handys oder großen Plattformen ist uns in Fleisch und Blut über- bunden: Nie wieder Relaunch! Die Seite wird permanent im Hin- gegangen“, argumentiert der Allgäuer. Alles, was davon abwei- tergrund weiterentwickelt. Updates passieren automatisch. che, könne schnell als schlechte UX empfunden werden. AUS DER PRAXIS Inhalte mit wenig Aufwand, lebendig und vor allem zielgruppenorientiert ausspielen Marika Kasper, Leiterin Tourist-Information Wasserburg am Bodensee Die Digitalisierung und aktuelle Krisen halten uns auf Trab. wir auch noch sehr leicht die Druckversion erstellen können. Online müssen wir als Destination dabei viel kurzfristiger planen Online-Buchungen und überregionale Angebote binden wir und in Richtung unserer Gäste und Bürger kommunizieren als unkompliziert, nutzerfreundlich und effizient mit den gleichen früher. Canvayo bietet uns dafür die nötige Beweglichkeit. Für digitalen Diensten wie unsere Partner ein. Basics wie Wetter- Foto: istockphoto | Uwe Moser wenig Geld bekommen wir ein Set schier unendlicher Mög- vorhersage, Downloads, Formulare, Instagram-Integration, aber lichkeiten, die vielen Highlights in Wasserburg und am ganzen auch Themen wie technische Compliance sind per se abgedeckt. Bodensee maximal flexibel, mit wenig Aufwand, lebendig Mit jedem Update erhalten wir zudem automatisch neue Optio- und vor allem zielgruppenorientiert zu bespielen – etwa über nen, um die Seite noch kundenfreundlicher zu gestalten. Diese modulare Themenseiten, Landing Pages, News-Feature oder neu gewonnene Flexibilität ist für uns als Destination im Wandel den konfigurierbaren Eventkalender mit Datenexport, mit dem besonders viel wert. 17
Website „Viele Website-Projekte scheitern schon vor dem Go Live, weil Ressourcen nicht ausreichen. Von daher sollte man so ein Projekt nicht auf der weißen Leinwand beginnen, sondern besser auf ein Web-Design setzen, das schon funktioniert und eine gute User Experience bietet. andreas ochs, geschäftsführer lottaleben media gmbh FRAMEWORK-LÖSUNGEN FÜHREN möglich, da wir sonst die Updatebarkeit gefährden und die Mehr- MEHRERE WEBSITES ZUSAMMEN werte sowie den Kostenvorteil des Produkts verlieren“, erklärt Wer es einen Tick individueller haben möchte, für den bieten Adi Hadzimuratovic. Eine Website von der Stange sei es deswe- sogenannte Frameworks eine gute Lösung. Dabei sind diese gen „aber auf keinen Fall“, so der Geschäftsführer von neusta „Website-Baukästen“ keine regionale Insellösung, sondern di- destination solutions. Vielmehr werden technische Synergien rekt verbunden zum Beispiel mit einer größeren Datenbank, maximal genutzt, um ein technisch hochwertiges Website-Pro- wo viel Content liegt. Die Tourismus Marketing Gesellschaft dukt bereitzustellen, an das sich jederzeit weitere Partner ohne Sachsen (TMGS) hat dies Anfang des Jahres im Rahmen ihrer Aufwand anschließen können. neuen Digitalstrategie auf TYPO3-Basis mit den Digital-Agen- turen Hubermedia und neusta destination solutions umgesetzt. BAUKASTEN-PRINZIP FÜR ALLE, Die neue Website der TMGS mit der dahinterliegenden, landes- DIE ES SELBST MACHEN WOLLEN weit einheitlichen zentralen Datenbank kann von Partnern seit- Dass es auch ohne permanente Agenturbetreuung geht, bewei- dem als individualisierbares Baukastensystem genutzt werden. sen Destinationen, die zum Beispiel auf den Website-Baukasten Neben der Dresden Marketing GmbH, der Leipzig Tourismus Canvayo der lottaleben media GmbH setzen. Das System auf Word- und Marketing GmbH und dem Tourismusverband Sächsische press-Basis verknüpft die Vorzüge von Agenturservices mit denen Schweiz setzt auch die Tourismusregion Zwickau inzwischen einer Website-as-a-Service-Lösung. Heißt: In dem Produkt steckt auf die adaptierbare Website-Lösung. „Das Framework ermög- zwar viel Expertise und Vorarbeit bei SEO, Inbound-Marketing und licht auch uns kleineren Tourismusvereinen das kostengünstige Webdesign und auch Support, fortlaufende Erweiterungen, Up- Betreiben eines hochwertigen Internetauftritts“, sagt Marika dates und Wartung, Hosting, Vorbereitungen für Barrierefreiheit Fischer, Geschäftsführerin der Tourismusregion Zwickau. und technische Compliance sind inklusive. Aber die Website erstellt Wenngleich: „Der vielleicht letzte Schnörkel im Design ist nicht jeder Kunde mit einem Koffer voller Werkzeuge selbst. AUS DER PRAXIS Ammergauer Alpen: Framework-Lösung für zehn Websites von sechs Naturparkgemeinden Frank Peters, Geschäftsführer Ammergauer Alpen GmbH Zehn Websites von sechs Naturpark-Gemeinden innerhalb der man weiß sich immer intuitiv zurechtzufinden. Auch Sicherheits- Ammergauer Alpen miteinander zu vereinen – das war 2021 Updates erhalten stets alle Websites automatisch gleichzeitig. unsere Herausforderung. Schnell stand dann der Entschluss fest, Dass sich fortlaufend auch noch jederzeit weitere Partner anschlie- dass es auf eine Framework-Lösung hinauslaufen sollte. Betreut ßen können, ist ein weiterer Vorteil dieser Lösung. Zudem stand und technisch umgesetzt wurde das Projekt von neusta destina- ein weiterer sehr wichtiger Aspekt für uns im Raum: Die Darstel- tion solutions, bei dem eine aktuelle TYPO3-Version zum Tragen lung unserer strukturierten Daten, die bislang in unterschiedlichen kommt. Obwohl jede der einzelnen Websites einen eigenen roten Datenbanken erfasst sind. Auch hier wurde uns von neusta ds Faden hat und sich mit einem eigenen Corporate Design abhebt, mit den Plus-Modulen eine ideale Lösung geboten, die ebenfalls liegen doch alle Seiten im gleichen Content-Management-System von sämtlichen Partnern genutzt werden kann. Somit haben wir (CMS). Der Vorteil für den Websitebesucher ist hier klar ersichtlich: für alle Datensatztypen wie POIs, Events, Touren und beispielhaft Es spielt am Ende keine Rolle, auf welcher der Seiten er landet, auch unsere Gastgeber die perfekte Ausgabeplattform. 18
Werden Sie online buchbar – mit Regiondo! Mit unserem All-in-One Buchungssystem digitalisieren wir europaweit Aktivitäten und Erlebnisse. So helfen wir DMOs, den lokalen Tourismus sichtbar zu machen. Über 200 Vertriebspartner (GetYourGuide, TripAdvisor, Outdooractive, uvm.) Passend für kleine, mittelständische und große Anbieter Budgetschonend und schnell implementiert Einfacher Website-Builder mit Online-Buchungsmodul Neu Kassensystem für Buchungen vor Ort Neu Jetzt mehr erfahren Destinationen wie Eifel, Pfalz, Hochschwarzwald, Thüringer Wald und Rheingau/Wiesbaden setzen bereits auf unsere Technologie. 19
Website „75 Prozent unserer Kunden gaben zuletzt an, dass die zeitintensive Pflege ihrer Website das größte Problem für sie darstellt. Über die Hälfte möchte zudem online höhere Umsätze konvertieren.“ yann maurer, coo regiondo „Die Koffer sind gefüllt mit allen erforderlichen Werkzeugen und REGIONDO WEBSITE BUILDER Features für Marketing, Vertrieb, Kommunikation und aktives TRIMMT DESTINATIONEN AUF VERTRIEB SEO“, sagt Andreas Ochs, Geschäftsführer LottaLeben Media Speziell den Vertrieb im Blick hat eine noch recht junge Lösung GmbH. Neben Kampagnen-Zielseiten, Newsletter- und Instagram- von Regiondo: der Website Builder. Weil laut einer Umfrage Integration, steuerbaren Pop-ups, freischaltbaren Werbeflächen Ende 2021 die Hälfte der Betriebe und DMOs in den nächs- für Sonderaktionen, einem Event-Kalender mit verknüpftem Part- ten zwölf Monaten einen Relaunch der Website plante, um ner- und Adressverzeichnis, bildstarken Produktkatalogen, Bilder- online höhere Umsätze zu konvertieren, haben die Münchner galerien und großformatigen Videos gibt es noch ein spezielles diese verkaufsfördernde Websitelösung gebaut. „Per Drag- Feature-Set für den Tourismus. Dieses beinhaltet unter anderem and-Drop lässt sich aus verschiedenen Modulen und Temp- digitale Services wie Wettervorhersage und Pollenflug-Index, lates im Baukastenprinzip ohne Programmierkenntnisse eine Apotheken-Notdienst, einen Chatbot und einen Formular-Bau- simple Website erstellen, die obendrein responsive ist“, sagt kasten für konfigurierbare Kontakt- und Bestellformulare. „Nicht Yann Maurer, COO von Regiondo. Die Buchungslösung für zuletzt können auch Hotelbuchungen oder ein Ticketservice auf Freizeitangebote samt Channelmanager ist in die Websites der Website integriert werden“, so Ochs. dabei automatisch integriert. „Wir helfen unseren Kunden Das Ziel: Auch TIs oder DMOs mit kleinerem Budget sollen die also dabei, ihre Seite von einer Online-Visitenkarte zu einem Möglichkeit bekommen, sich auf stabilem technischem Funda- Vertriebskanal zu transformieren“, so Maurer. Eine Checkliste ment zu präsentieren und Änderungen jederzeit flexibel selbst führt DMOs und Betriebe dabei durch Prozess bis zum Go-Live vornehmen zu können. Themen wie Datenschutz und Barriere- der Page samt Shop. freiheit sind zudem zentral gelöst. AUS DER PRAXIS Regiondo Website Builder: Schnell, einfach und in der Lage, komplexe Buchungslogiken abzubilden Robert Schweighofer, Geschäftsführer Offroad Arena Axams Als ich 2017 die Offroad Arena in Axams bei Innsbruck grün- Bildern und Drag & Drop-Elementen verringert die Komplexität dete, war die Vision folgende: einen modernen Erlebnispark auf einen Bruchteil der vorherigen Lösung. Und ein wesent- für alle Dirtbike-Begeisterten zu schaffen – aber ausschließlich licher Vorteil zu anderen Systemen: Die Regiondo-Vertriebs- für jene, die Motorräder mit Elektroantrieb fahren wollen. Klein power ist automatisch gleich mit integriert. Mehr noch: Der bis groß kann sich heute auf den Motocross- und Enduro- Regiondo Website Builder schafft es, das komplexe System der Maschinen austoben. Doch während der praktische Teil schnell Offroad Arena digital richtig abzubilden und buchbar zu ma- klappte, lief es mit unserer Website nicht von Anfang an rund. chen. Für unsere Angebote müssen verschiedene Altersklassen, Die erste Seite, die wir noch von einer Agentur bauen ließen, Motorräder und Uhrzeiten berücksichtigt werden. Im Vergleich gestaltete sich allen voran in der Wartung extrem aufwendig, zu anderen Buchungslösungen stellte sich Regiondo hier als weshalb wir den Website Builder von Regiondo ausprobierten. bestes System heraus – erst recht, weil ich jetzt wieder mehr Seitdem können wir unsere Page ohne externe Unterstützung Zeit habe, mich um das bestmögliche Kundenerlebnis draußen betreiben und erweitern. Der selbsterklärende Prozess mit auf der Bahn zu kümmern. 20
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Meinung WEBSITES SCHON HEUTE DAS WEBSITE UNVERZICHTBARES LIMITIERENDE ELEMENT AUSHÄNGESCHILD Künstliche Intelligenz (KI) ist seit einigen Jahren das Buzzword Eine gut gestaltete Website ist nach wie vor ein unverzichtbares schlechthin. Sie hat bereits in unserem Alltag Einzug gehalten Aushängeschild für Destinationen und Unternehmen. Durch at- – allerdings noch nicht richtig revolutionär. Zwar gibt es schon traktiven Content und eindeutige USPs lassen sich neue Kunden Chatbots, die auf Websites oder sogar schon im Callcenter diver- ansprechen sowie langjährige Kunden binden. Denn einfache se Fragen automatisiert beantworten. Und es gibt Anwendungen Werbebotschaften sind out – Onlinekunden fordern erstklassi- wie von Adigi, die bei Kundenanfragen via Email selbständig An- ge Inhalte und suchen nach relevanten, interessanten und tei- gebote erstellen und zum Abschluss bringen. Wenn man aller- lenswerten Inhalten. Gut geplanter Content wirkt sich auf allen dings den aktuellen Stand von KI in der Touristik betrachtet, dann Ebenen positiv aus: So wird die Verweildauer auf der Seite und muss man feststellen: Da wäre deutlich mehr möglich. Wenn wir die bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen erhöht, während ehrlich sind, ist sogar heute die Website schon das limitierende die Zahl der Kurzbesuche reduziert wird. Dank eines ausge- Element im Vertrieb. feilten Brandings bauen die Unternehmen Vertrauen auf und Natürlich haben wir die meisten Produkte digitalisiert und sie sind stärken ihre Positionierung auf dem Markt. Dies kommt dem damit online verfügbar. Aber die Angebote sind weder schnell Bedürfnis vieler Gäste entgegen, die sich den direkten Kontakt und effizient auffindbar noch ordentlich strukturiert. Kunden zum Vermieter bzw. Vermittler wünschen. müssen deshalb alles selbst per Filter auswählen und kombinie- Eine Website ist nicht nur ein Vertriebskanal, sondern eine ren, um individuelle Geschmacksmuster in der Produktantwort umfassende Kommunikations- und Marketingplattform für zu finden. Der Einsatz von Filtern entspricht aber keineswegs den Gastgeber und Vermietungsagenturen mit ihren Gästen sowie echten Möglichkeiten, und die Einschränkungen beginnen schon Content-Basis für strukturierte Daten. Je nach Art und Umfang dabei, dass man sich als potenzieller Gast überhaupt auf eine des Contents entwickelt sich die Neugestaltung einer Website Destination festlegen muss. individuell. Content wirkt dabei wie ein Motor: Er bestimmt Die Alternative wäre ein offenes System ohne Limitierung, das den Seitenumfang, beeinflusst das Design, die Textkreation via Sprache oder Schriftfunktion funktioniert. Was ein Kunde und ggf. erforderliche technische Module, beispielsweise Kar- will, könnte über Fragen und Rückfragen deutlich genauer einge- ten, Datenbanken, Shop- und Buchungssystem. Je höher die schätzt werden als über manuelle Filter. Eine KI wäre heute schon Qualität des Contents, umso positiver reagieren die Nutzer in der Lage, den gesamten Content gleichzeitig zu verarbeiten – darauf. und damit deutlich mehr Kriterien bis hin zu Wetterdaten und Ein- Auf einer professionellen, modernen Website nach r esponsive reisebestimmungen in individuelle Empfehlungen einzubeziehen. Webdesign-Standard können zudem die Objekte optimal So könnte eine Familie für ihre Wunschreise die Inhalte präsen- präsentiert werden. Mit der Online-Buchung über die eigene tiert bekommen, die für sie wirklich relevant sind, und ein Stu- Website ermöglichen Unternehmen eine Bestpreisgarantie und dienreisender eben andere. Dass dies auf Dauer sogar die struk- steigern auch hiermit ihre Kundenbindung. Weiterer Vorteil: turierte Form der bisherigen Content-Logik, also Pauschalreise, Im Bereich Online-Marketing bietet eine eigene Website vie- Hotel Only, Event usw., durchbricht, ist auch klar. Denn man be- le Optionen im Bereich SEO, Google Ads und Social Media kommt wohl maximal drei Angebote – und nicht Hunderte von Marketing. Alles Werkzeuge, um noch mehr Reichweite und Möglichkeiten wie heute auf der klassischen Website. Erfolg zu erzielen. Zusammengefasst: Eine eigene Website Ich bin mir sehr sicher, dass die klassische Filter-Suche in den kom- ist unverzichtbar für ein professionelles Branding, eine starke menden zehn Jahren Stück für Stück durch neue Chatfunktionen Positionierung und eine Kommunikationsplattform mit dem ersetzt wird und sich Websites eher zu einem Lead-Generator Onlinenutzer. wandeln werden. Foto: Sebastian Krueger Michael Buller Christoph Rakel Vorstand Verband Internet Reisevertrieb Geschäftsführer SECRA GmbH 22
in no v a t i ve Die f ü r s am t lö su n g Ge . e ld ew e s e n Ihr M il it ä t v om Papie r in d ie d ig itale s t m ö g li c h en F lex ib t e r w w w . in tenik.de Mit der höc h m . M e hr u n IN S y s t e u n f t – E IN T h ema , E Z uk Manueller Verifizierungs- Online Vermieter- & Melde- Meldeschein center Meldeschein scheinverwaltung Erfassung im Verarbeitung durch Eingabe über Mit zentraler Abrechnung & Scanverfahren unsere Mitarbeiter unterschiedliche Kanäle digitalem Rechnungsversand Ein einzigartiges Produkt: individuell, modular und zukunftsorientiert INTENIK GmbH · Edgar-Anstett-Straße 4 · 66978 Merzalben +49 (0)6395.993 70 23 · info@intenik.de · www.intenik.de INTENIK 23
Website 5 Fragen zum Thema Retargeting an ... ... Kolja Krüger, Senior Sales Manager, AZ Direct GmbH Herr Krüger, das Thema Retargeting von Websitebesuchern Kann man das Wissen aus der alten Bertelsmann-Historie hat enormes Potenzial, das Destinationen aber noch selten wirklich auf moderne Display-Ads übertragen? nutzen. Wie geht es richtig? Die Technik macht das auf jeden Fall möglich! Über unseren Beim Retargeting geht es darum, diejenigen gezielt anzuspre- Bridgepool können – wohlgemerkt anonymisiert und somit chen, die ihr Interesse an einem Reiseziel durch den Besuch der DSGVO-konform – postalische Adressen sogenannten E-Mail-Ha- Website bereits signalisiert, jedoch noch nicht sofort gebucht shes zugordnet werden, die wiederum mit jenen Cookies verknüpft haben. Da bekanntermaßen gerade mal 2 Prozent der Website sind, die die User im Netz hinterlassen. So kann man Display-Ads besucher einen Kauf oder eine Buchung direkt abschließen, bleibt zielgruppengenau im Open Web oder in den sozialen Netzwerken eine riesige Anzahl potenzieller neuer Kunden, die womöglich ausspielen oder eben auch Direct Mail Retargeting machen. nur noch den einen Impuls mehr brauchen, um zu buchen. Ohne Retargeting würden der bisherige Marketingaufwand und das Aus Ihrer Erfahrung heraus: Welche Marketing-Strategie bereits investierte Werbebudget verpuffen, und ihr neuer Gast würden Sie Destinationen diesen Herbst, Winter oder zieht von dannen. Hier hinterherzugehen, lohnt sich! Die meisten schon mit Blick auf 2023 empfehlen? kennen oder nutzen bereits das rein digitale Display-Retargeting, Ich würde empfehlen, sich kampagnenseitig gerade jetzt aufs bei dem die Websitebesucher später Ads oder Banner ausgespielt Neukundengeschäft zu konzentrieren. Gleichzeitig gilt es, Be- bekommen. Wir haben zusätzlich unser ‚Direct Mail Retargeting‘ standskunden und Stammgäste regelmäßig aus dem CRM heraus neu aufgelegt. Hier passiert die nachgelagerte Ansprache posta- zu bespielen, um sie so langfristig zu binden. Denn vermutlich lisch per Print-Werbemittel und somit persönlich. Print-Werbemit- werden viele Destinationen ein zunächst rückläufiges Bestands- tel werden aufgrund des haptischen Erlebnis als besonders wertig kunden-Geschäft durchleben. Allerdings ist das Neukunden- empfunden und bieten die höchste Conversion Rate aller Push- Potenzial groß genug, um etwaige Verluste mindestens auszu- Werbekanäle. gleichen. Langfristig profitieren Destinationen dann durch die hinzugewonnenen Neukunden und die Rückkehr von Stammgäs- Laut ihren Mediadaten kann AZ direct 68 Millionen Konsu- ten doppelt. menten erreichen: Woher kommen diese vielen Kontakte? Angefangen hat damals alles mit dem Bertelsmann Buchclub Wenn DMOs auch auf das Bestandskundengeschäft setzen mit Millionen von Mitgliedern. Von diesen wusste man neben wollen und Gäste beispielsweise mit Newsletterkampag- ihren Stammdaten wie Alter, Geschlecht und Adressen eben nen erreichen möchten: Können Sie als langjähriger Adress- auch, was sie an Büchern und somit an Themen interessiert. dienstleister hier unterstützen? Dieses Wissen hat man genutzt, um neue Services zu entwi- ckeln, die Daten zu professionalisieren und sie um bis zu 600 Im Dialogmarketing hängt der Erfolg von Marketingmaßnahmen Merkmale anzureichern. Heute haben wir eine Datenbank mit wesentlich von der Qualität bestehender Kundendaten ab. Inso- knapp 70 Millionen Einträgen, von denen wir 50 Millionen allein fern gilt es, Adressbestände beispielsweise in Bezug auf Umzüge, postalisch und per E-Mail ansprechen dürfen. Dazu planen wir Sterbe fälle, etc. aktuell zu halten. Gerne unterstützen wir hier komplette Display-Kampagnen. Und weil wir für unsere Kunden schon ab Adresserfassung mit unserem Eingabeassistenten, der tatsächlich nur mit den gewollten, vordefinierten Personas in den Check-out-Prozess bereits im Webshop bezüglich Adressquali- Kontakt treten, die beispielsweise auch über Sinusmilieus oder tät und Zustellbarkeit optimiert. Adressbestände analysieren wir im die GfK-Urlaubertypologie definiert werden können, entstehen Rahmen eines Data Quality Audits auf Qualität und Aktualität und kaum Streuverluste. führen – so notwendig – die Adressaufbereitung durch. 24
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