Innenleben - St. Augustinus ...
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Innenleben
Die starken Partner für Ihre Gesundheit
Elisabeth-
Krankenhaus GmbH
2 - 2020 Die Krankenhäuser der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Zusammenspiel zwischen Herz und Lunge
Strategische Neuausrichtung von Kardiologie und Pneumologie im MHG
COVID-19 Bueraner Patientengespräche LOGISTIK 2020
Vom Umgang mit der Pandemie Für ein gutes Bauchgefühl Neues KKEL-Zentrallager
Editorial
Inhalt Liebe Leserinnen und Leser,
die Krankenhäuser unseres Unternehmens- mologie, über die strategische Neuausrichtung
verbundes haben im Frühjahr 2020 ihre ab- beider Fachabteilungen unterhalten.
solute Priorität auf die Vorbereitung auf die
erwartete Krankheitslast und zur Versorgung Wir informieren Sie in unserem Magazin über
von COVID-19-Patienten gesetzt. In dieser Si- die Entstehung des seit Januar 2020 in Be-
tuation haben wir bewiesen, dass wir stand- trieb befindlichen KKEL-Zentrallagers am St.
ortübergreifend in der Lage sind, uns flexibel Barbara-Hospital in Gladbeck, von dem aus
und fachlich angemessen auf sich dynamisch zukünftig die gesamte Warenversorgung der
verändernde Behandlungsnotwendigkeiten KKEL-Einrichtungen erfolgt. Auch die Arbeit
einzustellen und zu reagieren. Mit beispiello- des Ethikkomitees im Marienhospital Gelsen-
Zusammenspiel zwischen Herz und Lunge LOGISTIK 2020 „Wir können Krise!“
sem Engagement, mit enormer Kreativität und kirchen wird in dieser Ausgabe ausführlich
Strategische Neuausrichtung von Kardiologie und Neues KKEL-Zentrallager im St. Barbara-Hospital Gladbeck Vom Umgang mit COVID-19 in den Krankenhäusern der
großem Sachverstand haben sich alle Berufs- geschildert. Darüber hinaus stellen wir Ihnen
Pneumologie im Marienhospital Gelsenkirchen St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
gruppen unserer Häuser auf diese Herausfor- viele Menschen vor, die sich in völlig unter-
Seite 4 Seite 14 Seite 18 derung eingestellt. In der Ihnen vorliegenden schiedlichen Bereichen in den Krankenhäusern
Ausgabe des Klinikmagazins zeigen wir Ihnen unseres Unternehmensverbundes engagieren.
Strategische Neuausrichtung von Kardiologie Innenleben kommt gerne auch zu Ihnen – auf, wie die Krankenhäuser des St. Augustinus-
und Pneumologie im MHG 4 und das kostenlos! 31
Unternehmensverbundes die mit der COVID- Übrigens: Einzelne Bilder in dieser Ausgabe
Das kaputte Kniegelenk – Pastor Dr. Oliverdom Oguadiuru komplettiert das
und wie die Orthopädie helfen kann 11 Team der Krankenhausseelsorge im MHG 32 19-Pandemie verbundenen Herausforderun- stammen aus der Zeit vor der Corona-Pande- Abteilung Unternehmenskommunikation v. l. n. r.:
gen bewältigt haben. mie, in der noch nicht die strengen Abstands- Uwe Becker, Milena Ochsmann, Wolfgang Heinberg, Ute Kwasnitza, Michael Seiß,
Neues aus den Krankenhausdirektorien 12 Erneut „Ausgezeichnet. Für Kinder“ 33
regeln galten. Diese Bilder haben wir mit ei-
LOGISTIK 2020 14 Organerhalt beim Nierentumor verlängert
die Überlebenszeit 34 Seit Januar 2020 steht die Klinik für Kardiolo- nem Sternchen [✱] gekennzeichnet.
Erfolgreicher Start der Veranstaltungsreihe
„Bueraner Patientengespräche“ 17 Dr. Mario Reisen-Statz ist neuer Chefarzt Aus aktuellem Anlass: gie, Angiologie und Interne Intensivmedizin im
der Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation im EKE 35 Einzelne Bilder in dieser Ausgabe stammen aus der Zeit Marienhospital Gelsenkirchen unter neuer Lei- Freuen Sie sich auf die neue Ausgabe von „In- Ihr
„Wir können Krise!“ 18
Herzlich willkommen im Unternehmensverbund 36 vor der Corona-Pandemie, in der noch nicht die strengen tung. Wir haben uns mit Chefarzt Herrn Priv.- nenleben“. Das Team der Unternehmenskom- Wolfgang Heinberg
Still-Café im MHB: Kaffee, Kuchen und Beratung 25
Büchertipps 40 Abstandsregeln galten. Diese Bilder haben wir mit einem
Aus der Not eine Tugend gemacht 26 Doz. Dr. med. Axel Kloppe sowie mit Herrn munikation wünscht Ihnen eine aufschlussrei- Leiter Unternehmenskommunikation
Sternchen [✱] gekennzeichnet.
Ethik im Marienhospital Gelsenkirchen 28 Dr. med. Christoph Tannhof, Chefarzt der im che und informative Lektüre. St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Februar 2020 implementierten Klinik für Pneu-
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Kompetenz
Strategische Neuausrichtung von Kardiologie und Pneumologie im MHG
Seit dem 1. Januar 2020 steht die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin im Marienhospital Gelsenkirchen unter
der Leitung von Priv.-Doz. Dr. med. Axel Kloppe. Im Februar 2020 wurde mit der Klinik für Pneumologie eine neue Fachabteilung imple-
mentiert. Chefarzt der neuen Klinik ist Dr. med. Christoph Tannhof.
„Zusammenspiel zwischen
Die Redaktion des Klinikmagazins Innenleben hat sich mit den beiden neuen Chefärzten über die strategische Neuausrichtung und
über das interdisziplinäre Zusammenspiel beider Fachdisziplinen unterhalten. Im Gespräch zeichnen die beiden Mediziner zudem ihren
persönlichen Werdegang nach.
Herz und Lunge
antwortung erlebt?
“
Wie sind Sie angekommen im MHG – und
wie haben Sie die ersten Monate in neuer Ver-
Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Der Wechsel von
und jungen, motivierten Ärzten zusammen-
gestellt, um für die zukünftigen Aufgaben und
die erweiterte Ausrichtung der Kardiologie ge-
rüstet zu sein.
Inwieweit hat COVID-19 Ihren Start beein-
trächtigt?
Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Die Corona-Krise
ist uns allen unerwartet in die Quere gekom-
Bochum nach Gelsenkirchen war völlig unkom- men. Glücklicherweise habe ich hier eine
pliziert. Die Aufnahme seitens meiner ärztli- Dr. Christoph Tannhof: Auch ich wurde ins- Fachabteilung vorgefunden, die in vollem
chen Kollegen und in meiner Abteilung war gesamt sehr freundlich aufgenommen. Neben Umfang funktionstüchtig und leistungsfä-
sehr herzlich. Mein Start fiel zugegebenerma- der Freude über das Wiedersehen mit vielen hig ist. Aber dennoch haben wir wegen der
ßen in eine etwas unruhige Zeit, in der in mei- Menschen, die ich aus früheren Zeiten in Gel- Corona-Pandemie in unserer täglichen Arbeit
ner Klinik viele personelle Änderungen erfolgt senkirchen schon kenne, freue ich mich insbe- mit vielen Hindernissen zu kämpfen. Wir kön-
sind, viele Oberärzte und Assistenten das Haus sondere über den sehr angenehmen Kontakt nen unter dem Versammlungsverbot keine
verlassen haben. Ich habe mir aber ein neues zu Herrn Dr. Kloppe. Fortbildungen abhalten, wir dürfen keine Vor-
Team aus bewährten, erfahrenen Kollegen tragsveranstaltungen oder Patientenseminare
5
Kompetenz
natürlich als Lungenfacharzt – mal auf Ruhrge- in diesen Monaten eine Corona-Station. Bei benermaßen lange überlegt, ob ich diese Auf- Herr Dr. Tannhof, mit der Pneumologie wird
bietsplatt formuliert – voll erwischt. Die Dinge diesem Krankheitsbild ist sicher eine pneu- gabe übernehme. Ich hatte eine gute Position eine neue Fachabteilung im MHG etabliert.
haben sich bislang aus verständlichen Grün- mologische Expertise gefordert. Aber um im Bergmannsheil Bochum, an dem ich zuvor Wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte? Welche
den nicht realisieren lassen. Ich glaube kaum, es einmal deutlich zu betonen: Die häufigs- achteinhalb Jahre lang tätig war. Aber in eige- Ziele und Visionen haben Sie hinsichtlich der
dass wir vor dem 1. Juli 2020 mit einer richti- ten Begleiterkrankungen, unter denen die ner Verantwortung Ziele umzusetzen, einer Ausrichtung Ihrer Klinik?
gen Struktur in Betrieb gehen können. Patienten mit schwerer COVID-Erkrankung Klinik meinen eigenen Stempel aufzudrü- Dr. Christoph Tannhof: Am Standort Gelsen-
leiden, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. cken, das war schon ein Wunsch, der in mir kirchen haben wir es mit einigen ganz wichti-
Kann man behaupten, dass die strategische Sei es der hohe Blutdruck oder die coronare geschlummert hat. Und als ich dann gemerkt gen pneumologischen Krankheitsbildern zu
Entscheidung für den Aufbau einer pneumo- Herzerkrankung, sodass wir eigentlich viele habe, dass ich ein gutes Team nach meinen tun. Da wären zuallererst die obstruktiven
logischen Fachabteilung im Marienhospital interdisziplinäre Überlappungsbereiche ha- eigenen Vorstellungen aufbauen kann, mit Atemwegserkrankungen wie COPD. Das zwei-
Gelsenkirchen genau zum richtigen Zeitpunkt ben. COVID-19 ist kein ausschließlich pneu- dem vor allem die strukturelle Neuausrich- te große Thema sind die Tumorerkrankun-
gefallen ist? mologisches Krankheitsbild, welches immer tung der Kardiologie auch umsetzbar ist, gen des Brustkorbes und der Brustwand. Ein
Dr. Christoph Tannhof: Mit personeller Ver- nur die Lunge befällt. Es handelt sich gerade habe ich mich für das Marienhospital ent- weiteres umfassendes Spektrum ist Schlaf und
stärkung aus den Abteilungen für Kardio- bei schweren Verläufen um eine sehr systemi- schieden. Beatmung. Noch halten wir ein Schlaflabor
logie bzw. Gastroenterologie betreiben wir sche Erkrankung. am Standort GE-Horst vor, aber mittelfristig
durchführen. Alles, was in den ersten Monaten ziert. Wir arbeiten in dieser Phase überwie- Die Klinik für Kardiologie am MHG genießt keinen Schwerpunkt darstellte. Zudem pla-
geplant war, um unsere Abteilung nach außen gend mit Notfällen. auch überregional ein sehr hohes Ansehen. ne ich, das Marienhospital Gelsenkirchen
hin zu repräsentieren und unsere Perspektive Was haben Sie in Ihrer Fachabteilung vorge- zu einem Schwerpunktkrankenhaus für die
darzustellen, war schwierig zu kommunizie- Dr. Christoph Tannhof: Um es mal ganz funden, und welche Innovationen bringen chronische Herzinsuffizienz zu etablieren.
ren. Auch die Patienten sind in dieser Phase lapidar zu sagen: In meiner neu aufzubau- Sie als Chefarzt mit an den Standort? Darüber hinaus wollen wir strukturelle
dann ausgeblieben – was politisch so gewollt enden Fachabteilung für Pneumologie gibt Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Insbesondere Voraussetzungen schaffen, um uns auch auf
war und krankenhausseitig natürlich auch es aufgrund von Corona derzeit noch keine auf dem Gebiet der interventionellen Kar- dem Gebiet der Sportkardiologie beziehungs-
so proklamiert worden ist. Es war überhaupt Struktur. Es war geplant, die Station 4A Anfang diologie genießt dieses Haus einen hervorra- weise der Kardiologie des rechten Herzens so
nicht absehbar, wie groß die Corona-Welle April in Betrieb zu nehmen. Aber hier blicke ich genden Ruf, der weit über die Region hinaus- aufzustellen, um perspektivisch Patienten
wird. Deshalb waren wir angehalten, Intensiv- nach wie vor auf eine große Baustelle. Das liegt reicht. Dieses ausgesprochen hohe Niveau vom Freizeit- bis hin zum Leistungssport be-
kapazitäten freizuhalten. Viele Patienten, die zum Teil an Lieferschwierigkeiten, zum Teil versuche ich mit meinem neuen Team zu handeln zu können.
regelmäßig zum Check-up kamen, kommen auch daran, dass die für das Haus Verantwortli- halten und noch auszuweiten. Künftig wer-
aktuell nicht. Bis Ostern hatten wir sehr viel chen hier im Hause vorrangig die notwendigen den bestimmte Themenfelder etwas weiter Wieviel Reiz, aber auch Herausforderung
Leerstand, und auch gegen Anfang Mai ist Strukturen zur Bewältigung der Corona- in den Vordergrund rücken. So zum Beispiel steckt für Sie in dieser Aufgabe?
das Aufkommen nach wie vor deutlich redu- Pandemie umzusetzen hatten. Das hat mich die Rhythmologie, die bislang in dem Haus Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Ich habe zugege-
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Kompetenz
Wie erleben Sie das interdisziplinäre Zusam- der Kardiologie für bestimmte Patientengrup- auch eine gemeinsame Schnittmenge mit der lieren, welches sich interdisziplinär aus unter- geblieben. Ich habe mich später beim Groote
menspiel innerhalb des Marienhospitals Gel- pen eine gemeinsame Sprechstunde und eine Gefäßchirurgie. Wir nutzen verschiedene peri- schiedlichen Abteilungen zusammensetzt. Schuur Hospital in Kapstadt, dem Schauplatz
senkirchen? gemeinsame Ambulanz anzubieten. phere Gefäße, um einen Zugang zum Herzen besagter Herztransplantation, beworben und
Dr. Christoph Tannhof: Das nehme ich als zu bekommen oder auch Interventionen an Vielleicht ein paar Sätze zu Ihrer Person. Was habe dort mein Praktisches Jahr in der Herzchi-
völlig unkompliziert wahr. Überraschend ange- Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Das kann ich nur peripheren Gefäßen durchzuführen. Dabei ist hat sie in jungen Jahren dazu bewogen, sich rurgie und Traumatologie absolviert. Im Ver-
sichts der Größe dieses Hauses sind die kurzen unterstützen. Auch ich sehe für bestimmte es hilfreich, die Expertise von Gefäßchirurgen für einen medizinischen Beruf zu entscheiden? lauf dieses PJ habe ich aber für mich erkannt,
Wege. Wir haben ein sehr großes Potenzial in Patientengruppen einen gemeinsamen Be- und Angiologen vor Ort zu haben. Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Es gab ein Ereignis, dass die Herzchirurgie auch gewisse Nachteile
diesem Haus, welches es zu nutzen gilt, um handlungsansatz für die Kardiologie und die das mich schon in meiner frühen Kindheit ge- birgt. Das war mir alles zu mechanisch, zu weit
auch meinem Fachbereich der Pneumologie Pneumologie. Wenn beispielsweise ein Pati- Dr. Christoph Tannhof: Es wäre eine gute und radezu gefesselt hat: die allererste Herztrans- weg von dem, was ich als normale Medizin
ein Profil und Strukturen zu geben. Ich empfin- ent mit Luftnot oder mit Druck im Thorax zu plantation von Christiaan Barnard im Jahr 1967 definiere. Während meines Studiums habe ich
de es als Vorteil, dass ich in einer Zeit des Wan- uns kommt, macht es Sinn, wenn wir beide in Kapstadt. Von da an wollte ich als Junge auch auf einer kardiologischen Intensivstation in
dels in dieses Krankenhaus gekommen bin. Wir die Beschwerden beurteilen. Hierbei handelt Herzchirurg werden. Während viele Kindheits- München gearbeitet und habe dort während
können hier dadurch gemeinsam viel Neues es sich um eine Allgemeinsymptomatik, bei fantasien irgendwann in Vergessenheit gera- meiner Doktorarbeit festgestellt, dass die inva-
gestalten. der man häufig nicht weiß, in welche Richtung ten, bin ich an dieser Idee dynamisch haften siven oder minimal-invasiven Eingriffe in der
Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe sich diese entwickelt. Wenn man den Pati-
56 Jahre, verheiratet mit einer Ärztin,
Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Insofern empfin- enten gemeinsam untersucht, wird sich die spannende Perspektive, die Bereiche der Brust- Patienten in Gelsenkirchen ein neuer Schwer-
zwei Söhne, treibt viel Sport (Tennis,
de ich es als hilfreich, dass auch die Kardiolo- führende Problematik herauskristallisieren. schmerzambulanz oder Luftnotambulanz ge- punkt entstehen. Die Reflektion, die ich von
Laufen, Skifahren, Radfahren), liest gern
gie gerade einen großen Wandel durchlebt. Bei manchen Patienten ist es glasklar – bei- meinsam zu betreiben. Heute ist es zeitgemäß, einigen Kollegen erhalten habe, war in der Tat
und geht gerne ins Theater
Dadurch werden viele Themen neu angerissen, spielsweise bei Menschen mit einer schweren dass jeder seine Expertise hat und behält, aber die, dass es für die Patienten mit bestimmten
möchten wir die pneumologische Expertise viele neue Menschen bringen einen neuen Historie an Lungenerkrankungen. Bei einem auch in einem interdisziplinären Konzept mit- Krankheitsbildern – wie pulmonale Hyperto-
auf das Marienhospital konzentrieren. Als gro- Schwung mit. Die jungen Leute, die hier an- anderen Patienten mag ein Klappenfehler oder einander agiert. nie oder Rechtsherzinsuffizienz – wünschens-
ßes gemeinsames Thema mit der Kardiologie gefangen haben, sind sehr flexibel, sehr dyna- eine diastolische Herzinsuffizienz vorliegen. wert wäre, wenn es vor Ort am Marienhospital
möchten wir das Thema Herz und Lunge bear- misch und widmen sich mit ausgesprochen ho- All dies sind Krankheitsbilder, die mit einer Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Das gilt für den eine Anlaufstelle gäbe. Gerade bei kardiologi-
beiten. Denn diese Organe haben viel mitein- her Arbeitsfreude auch vielen Problemfeldern, Luftnot einhergehen. Diese Patienten gilt es innerbetrieblichen Ablauf bei der Versorgung schen Erkrankungen mit Lungenschaden sind
ander zu tun. Als passionierter Leistungssport- die eigentlich gar nicht in ihren Aufgabenbe- gemeinsam zu betreuen. Auch die medika- Dr. Christoph Tannhof unserer Patienten, aber auch für einen ge- die zuweisenden Kollegen darauf bedacht, den
ler interessiere ich mich sehr für das rechte reich fallen. mentöse Therapie ist nicht ganz trivial. Nicht 58 Jahre, verheiratet mit einer Sonder- meinsamen Auftritt zur Präsentation des Ma- Patienten in eine Klinik mit bedarfsgerechter
schulpädagogin, zwei Söhne, begeisterter
Herz und für Lungenhochdruck. Für Patienten zuletzt ist die Schlafapnoediagnostik ein ganz rienhospitals. Hierzu zählen sowohl die Durch- Versorgung einzuweisen.
Koch, seit vielen Jahren Leistungssportler
aus diesem Bereich möchten wir gerne ein Wie kann man sich das interdisziplinäre Zu- wichtiges Thema bei der Herzinsuffizienz. Auf führung von Fortbildungsveranstaltungen als
(Laufen, Klettern, Bergsteigen), begleitet
interdisziplinäres Leistungspaket schnüren. sammenspiel zwischen Ihren beiden Fachab- diesem Feld gibt es zahlreiche fachliche Über- als dafür ausgebildeter Arzt Expeditionen auch die Möglichkeiten, Patienten in Brust- Dr. Christoph Tannhof: Mein großes perspek-
Hierzu ist die Anschaffung eines gemeinsamen teilungen und auch darüber hinaus vorstellen? schneidungen, die wir dann auch gemeinsam an ferne Plätze der Welt schmerz- und Herzinsuffizienz-Ambulanzen zu tivisches Ziel ist es ohnehin, hier am Standort
Gerätepools vorgesehen. Dr. Christoph Tannhof: Meine Idee ist es, mit angehen wollen. Wir Kardiologen haben aber betreuen. In diesem Bereich soll für unsere ein Zentrum für Thoraxerkrankungen zu etab-
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Kompetenz
spannend und bemühe mich, den Menschen nicht das Rheinland würden mich wieder von Arzt-Patienten-Seminar im Augustinushaus
als Ganzes zu betrachten. hier wegbringen.
Das kaputte Kniegelenk – und wie die Orthopädie helfen kann
Wie nehmen Sie die Menschen im Ruhrge- Dr. Christoph Tannhof: Ich bin in Essen sozu-
biet bzw. in Gelsenkirchen wahr? sagen auf Kohle geboren und habe den Struk- Zum ersten Arzt-Patienten-Seminar an seinem neuen Wirkungsort hatte Dr. med. Hermann- Die Besucher der Veranstaltung erfuhren,
Priv.-Doz. Dr. Axel Kloppe: Als gebürtiger turwandel des Ruhrgebiets sehr aktiv mit- Josef Liesenklas, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Marienhospital Gel- dass – wenn eine Operation unumgänglich
Ostwestfale hatte ich in meiner Kindheit ein erlebt. Es sind die Aufrichtigkeit, die Gradlinig- senkirchen, eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand „Die Volkskrankheit Kniege- ist – nicht wie im Allgemeinen angenommen
Bild vom Ruhrgebiet, das geprägt war von rau- keit, das ehrliche Wort der Menschen und vor lenksverschleiß“. Viele Menschen aus Gelsenkirchen und der Umgebung waren gekommen, um das gesamte Gelenk ersetzt, sondern allein die
chenden Schornsteinen und viel Kohle. Seit es allem auch die in diesen Monaten erlebbare zu erfahren, wie die Orthopädie helfen kann. Der große Saal im Augustinushaus war bis auf den kaputte Oberfläche erneuert wird, dass der Ze-
mich beruflich ins Ruhrgebiet verschlagen hat, Solidarität in schweren Zeiten. Diese Erfah- letzten Platz gefüllt. ment in der Orthopädie kein Baustoff, sondern
lebe ich in Bochum, bin dort wirklich angekom- rung lässt mich zu dem Schluss kommen: Trotz ein Kunstharz ist, dass ein Navigationsgerät
men und bezeichne Bochum auch als meine meiner Leidenschaft für fremde Länder und Während der Veranstaltung wurde schnell um das Gewicht zu reduzieren, und mehr Be- die Präzision der Schnitte bei der OP erhöht
Heimat. Ich mag den Menschenschlag, die Ehr- hohe Berge – hier möchte ich nicht weg. Das deutlich, dass viele der über 160 Gäste bereits wegung können bereits für eine gewisse Zeit und dass es die Möglichkeit gibt, in Ausnahme-
lichkeit und die Verbindlichkeit der Leute hier. Ruhrgebiet ist meine Heimat. [ms] Erfahrungen mit einer Kniegelenksarthrose Linderung verschaffen, da damit die Belastung fällen Knieimplantate individuell anzufertigen.
Nicht Norddeutschland, nicht Bayern und auch gemacht haben. Nicht immer, so Dr. Liesenklas, für das Gelenk reduziert und der Stoffwech-
Kardiologie immer näher an die Herzchirur- Wissen aus nunmehr 32 Jahren Berufserfah- muss gleich operiert werden. Ganz im Gegen- sel des Gelenkknorpels verbessert wird. Auch „Gelenkersatz bedeutet keine dauerhafte Ein-
gie herankamen, aber ohne diesen rein chir- rung würde ich nichts anders machen wol- teil. Eine Änderung der Lebensgewohnheiten, Medikamente wie IBO und Diclophenac, COX- schränkung der Mobilität und der Bewegungs-
urgischen Touch, wo man über Stunden und len. Mein Ausbildungsweg war wesentlich 2-Hemmer, die Injektion von Cortison oder fähigkeit“, so Anette Zannoth-Koch, Leiterin Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas, Chefarzt
Nächte am OP-Tisch stehen muss. Aus dieser unspektakulärer als der von Herrn Dr. Klop- Hyaluronsäure hätten durchaus ihre Berech- der Physikalischen Therapie im MHG. Schmerz- der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Warte betrachtet, hat mich das zunehmend pe. Ich habe es nicht bis nach Kapstadt ge- tigung in der Therapie. Allerdings bringen sie freiheit, die bestmögliche Beweglichkeit sowie
begeistert. schafft, sondern nur nach Unna, bin danach zum Teil nicht unerhebliche Nebenwirkungen die Teilnahme am Alltag zu ermöglichen sind beim Tennisspielen – und statische Belastun-
12 Monate als Schiffsarzt zur See gefahren oder – bei Spritzen – ein Infektionsrisiko mit – ebenso wie die Vermeidung einer Thrombo- gen sowie hebelnde Bewegungen sollten sie
Dr. Christoph Tannhof: Bei mir hat unsere und habe im Anschluss hier im MHG eine sich. Auch ist die Wirkung der Hyaluronsäure, se und einer Lungenentzündung – Ziele der auf jeden Fall vermeiden.
Kinderärztin den Impuls ausgelöst, Medi- sehr umfängliche internistische Ausbildung die außerdem nur eine begrenzte Zeit anhält, Physiotherapie, die sich als Partner der Patien-
ziner werden zu wollen. Diese Frau war ein genossen, um schließlich Lungenfacharzt noch nicht vollständig nachgewiesen, so dass ten und des Arztes sieht. Nach der Operation Viele Gäste nutzten die Möglichkeit, ganz per-
Musterbeispiel an Hinwendung, Wärme, und Schlafmediziner zu werden. An der Lun- die Kosten derzeit nicht von der Krankenkasse müssten die Patienten neue Bewegungsabläu- sönliche Fragen zu stellen (unter anderem, ob
Freundlichkeit und offener Ansprache. Schon genheilkunde finde ich faszinierend, dass übernommen werden. fe erlernen. Sport ist wichtig. Jedoch sollten und inwieweit das Alter des Patienten eine Rol-
als kleiner Junge habe ich gewusst: So möch- sie ein so ein breites Spektrum hat. Im Grunde sich Menschen mit einem neuen Kniegelenk le spielt, ob Fahrradfahren mit Kniegelenker-
test Du auch mal werden. Seit dem 14. Le- meines Herzens bin ich immer noch ein Inter- nicht zwingen, an die maximale Belastungs- satz möglich ist oder ob anhaltende Schmer-
bensjahr war für mich klar, dass dies mein nist, empfinde die Vielfalt und die vielen Be- Das Kniegelenk stand im Zentrum des grenze oder gar darüber hinaus zu gehen. zen nach der OP normal sind) und mit den
Traumberuf sein würde. Und mit meinem rührungspunkte meines Fachs als wahnsinnig Arzt-Patienten-Seminars Langanhaltende starke dynamische – wie Experten ins Gespräch zu kommen. [uk]
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Verantwortung
Rückkehr in den Unternehmensverbund Alles Gute, Herr Dr. Leßmann!
Neues aus den Krankenhausdirektorien Robert Hildebrandt ist stellvertretender Verwaltungs-
direktor der KKEL GmbH
Ärztlicher Direktor des Elisabeth-Krankenhauses
tritt in den Ruhestand
Am 15. Januar 2020 hat Robert Hildebrandt seinen Dienst als Dreißig Jahre war Herr Dr. med. Willi Leßmann mit dem Elisabeth-
Nachhaltige Weiterentwicklung der Besondere Aufgabenstellung in einem Hohe Fachlichkeit und starkes Engage- stellvertretender Verwaltungsdirektor der KKEL GmbH aufge- Krankenhaus eng verbunden. Als er 1990 seine Stelle als Oberarzt
Krankenhaus-Standorte Buer und Erle über die Stadtgrenzen hinaus ment im Unternehmensverbund nommen. Robert Hildebrandt (Jahrgang 1980) absolvierte an der Abteilung für Innere Medizin antrat, wurde es zu seiner alleini-
Sönke Thomas zum Verwaltungsdirektor im angesehenen Krankenhaus Bianca Frank ist stellvertretende Verwaltungs- der FH Gelsenkirchen das Studium der Wirtschaftslehre mit dem gen Aufgabe, aus den “abgespaltenen“ Betten der Inneren Medizin
MHB und EKE bestellt Jens Brockmann ist neuer Verwaltungsdirektor direktorin des MHG und Leitung des Controllings
Vertiefungsschwerpunkt Management im Gesundheitswesen eine Geriatrie im EKE zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe, ange-
im MHG der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Im November 2019 ist Sönke (Abschluss in 2012) und war während seines Studiums Mitar- sichts der in den Kinderschuhen steckenden Geriatrie.
Thomas zum Verwaltungsdi- Nach einer kurzen Vakanz auf Seit dem 1. März 2020 ist Bian- beiter im Qualitätsmanagement im Sankt Marien-Hospital Buer
rektor für die Sankt Marien- der Position des Verwaltungs- ca Frank (30) als stellvertreten- und im Marienhospital Gelsenkirchen (2008 bis 2010). Von 2012 Dank seiner Fachkompetenz und seines persönlichen Engagements
Hospital Buer GmbH und die direktors ist das Direktorium de Verwaltungsdirektorin der bis Dezember 2019 war er Verantwortlicher für das kaufmännische Controlling der Evange- konnte Dr. Leßmann das Elisabeth-Krankenhaus entscheidend positionieren und eine eigenstän-
Elisabeth-Krankenhaus GmbH der Marienhospital Gelsenkir- Marienhospital Gelsenkirchen lischen Kliniken Gelsenkirchen GmbH. dige Geriatrie etablieren. Seit 2008 leitete er gemeinsam mit Herrn Peter Tjardes die Klinik für
bestellt worden. Der erfah- chen GmbH seit dem 1. März GmbH und als Leitung des Con- Geriatrie und Frührehabilitation mit 84 Betten. Seit 2014 bekleidete Dr. Leßmann auch das Amt
rene Krankenhausfachmann 2020 wieder komplett: Jens trollings für den St. Augustinus- des Ärztlichen Direktors der Elisabeth-Krankenhaus GmbH, die seit 2015 zum Unternehmensver-
kann auf eine langjährige Tä- Brockmann (46) nahm seinen Unternehmensverbund tätig.
Neubesetzung im KKEL-Direktorium bund der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH gehört. Seine Patientinnen und Patienten brach-
Sabine Perna zur Pflegedirektorin bestellt
tigkeit als Verwaltungsdirektor in der Marienhospital Gelsen- Dienst im größten Gelsenkir- Die studierte Wirtschaftswis- ten ihm großes Vertrauen entgegen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sich je-
kirchen GmbH zurückblicken, die ebenfalls dem St. Augustinus- chener Krankenhaus auf. Der berufliche Lebenslauf des studier- senschaftlerin blickt bereits auf eine berufliche Karriere als Senior Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 ist Sabine Perna vom Verwal- derzeit auf ihn als Kollegen und Vorgesetzten verlassen.
Unternehmensverbund zugehörig ist. ten Diplom-Verwaltungswirts führt über verschiedene Stationen Controllerin, stellvertretende Leiterin eines Konzerncontrollings tungsrat der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH zur Pflege-
in der kommunalen Verwaltung (unter anderem Teamleitung und Verwaltungsdirektorin eines Krankenhausverbundes zurück. direktorin der KKEL GmbH bestellt worden, nachdem sie diese Zum 31. Mai 2020 ist Herr Dr. Leßmann aus dem Dienst im Elisabeth-Krankenhaus ausgeschie-
„Wir wollen und wir werden unsere Häuser in Buer und in Erle im Bereich der Gefahrenabwehr und Handlungsbevollmächtig- Für Bianca Frank ist die neue Tätigkeit im Unternehmensverbund Aufgabe bereits seit April 2019 kommissarisch wahrgenommen den. Die Geschäftsführung sowie das Direktorium sprechen dem Pensionär ihren herzlichen
weiter nachhaltig und erfolgreich entwickeln und haben das ter im Bereich Finanzmanagement der Stadt Osnabrück) wie in der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH eine spannende Heraus- hatte. Geschäftsführung und Direktorium der KKEL GmbH freu- Dank und ihre aufrichtige Wertschätzung für die geleistete Arbeit aus.
Sankt Marien-Hospital Buer sowie das Elisabeth-Krankenhaus der Verwaltung von Krankenhäusern (Prokurist bei der Klinikum forderung: „Ich freue mich auf meine Arbeit für ein renommiertes en sich über die Bereitschaft von Frau Perna, die neue Position
in Erle im Bereich der Verwaltungsdirektion personell so auf- Osnabrück GmbH, Geschäftsführer der Akutklinik Bad Oldesloe Haus und einen starken Unternehmensverbund. Ich habe bereits zu übernehmen und wünschen ihr auch auf diesem Weg alles Susanne Minten und Hendrik Nordholt, Geschäftsführer der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH:
gestellt, dass die geplante und eingeleitete positive Leistungs- und Verwaltungsdirektor bei den GFO Kliniken Rhein-Berg). Jens in den ersten Tagen hier in Gelsenkirchen gemerkt und sofort Gute im neuen Dienst im Unternehmen. „Für uns ist Dr. Leßmann ein herausragendes Beispiel dafür, wie man als Arzt die Begriffe Kom-
und Erlösentwicklung der Standorte verwaltungsseitig weiter Brockmann hat eine klare Vorstellung von seiner Tätigkeit im Ma- gespürt, mit welcher Fachlichkeit und mit welchem Engagement petenz, Sachlichkeit, Dialog und Zuwendung zu den anvertrauten Menschen in sich vereinigt. Dr.
unterstützt und mit ermöglicht wird“, so die klare Positionie- rienhospital Gelsenkirchen: „Ich freue mich auf eine spannende hier Menschen für Menschen arbeiten. Diese Haltung gefällt mir Leßmann hat dem Elisabeth-Krankenhaus Gesicht und Stimme gegeben – und nicht nur dafür
rung der Geschäftsführer Susanne Minten und Hendrik Nord- und besondere Aufgabe in einem Haus, das über die Stadtgrenzen und spornt mich an.“ sind wir ihm dankbar. Wir wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute.“
holt. hinaus bekannt ist und dank der Mitarbeitenden für besondere
Qualität in den Bereichen Medizin und Pflege steht.“
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Engagement
Neues KKEL-Zentrallager in Gladbeck Warenkörben ihren Bedarf anzufordern. Ver-
gleichbar mit einer Amazon-Bestellung wer-
LOGISTIK 2020 den die angeforderten Waren dann zu dem
Besteller gebracht.
Nach dem Zusammenschluss mit den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe (KKEL GmbH) kam
auf die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH eine weitreichende Herausforderung zu. Neben der Sobald dieses Teilprojekt im Bereich der KKEL
Neugestaltung von medizinischen Schwerpunkten galt es insbesondere Kosten einzusparen, umgesetzt ist, werden auch die anderen Ein-
um die wirtschaftliche Stabilität der KKEL wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch der Zen- richtungen der St. Augustinus Gelsenkirchen
traleinkauf des Konzerns unter der Leitung von Tobias Eichmann sah sich mit dieser Aufgabe GmbH auf das neue Anforderungssystem um-
konfrontiert. gestellt. CGM Muse ist zur Anforderung von
Apothekenartikeln bereits erfolgreich in vielen
In einem ersten Schritt wurden die Verträge folgt. Ein – vielleicht sogar der – Meilenstein im Teilen des Konzerns etabliert. Die bekannten
mit einem externen Dienstleister, der die kom- Rahmen dieses Projektes. Zu den Katholischen Warenkörbe der einzelnen Anforderungsstel-
plette Warenversorgung der KKEL seit mehre- Klinken Emscher-Lippe (KKEL) gehören neben len werden lediglich um die Artikel, die über
ren Jahren übernommen hatte, gekündigt, um dem St. Barbara-Hospital in Gladbeck auch das das Zentrallager oder den Zentraleinkauf gelie-
die Leistungen zukünftig wieder in Eigenregie St. Josef-Hospital in Gelsenkirchen-Horst, das fert werden, erweitert. So lässt sich der Schu-
zu erbringen. Eine Einsparung in sechsstelliger St. Antonius-Krankenhaus in Bottrop-Kirchhel- lungsaufwand möglichst gering halten und
Größenordnung – aber auch eine große Her- len sowie das Seniorenzentrum St. Hedwig in Zur Eröffnung waren Geschäftsführung, Direktorium, Chefärzte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams LOGISTIK 2020 erschienen. den Anwendern bleiben neue Systeme und
ausforderung. „Wir wollten nicht nur Kosten Gelsenkirchen-Resse.
einsparen, sondern auch ein Konzept entwi- beck am 21. Januar 2020 offiziell seiner Be-
ckeln, welches sich in den Gesamtkonzern ein- Nach mehreren Objektbesichtigungen wurden stimmung übergeben.
passt und auch für die übrigen Standorte Vor- schließlich die Räumlichkeiten der ehemaligen
teile bringt“, berichtet Tobias Eichmann. Zentralküche ausgewählt, in denen nach einer Über 800 Artikel werden hier vorgehalten,
Dies ist ein Showbild und darf aus arbeitssicherheitsrechtlichen Gründen nicht nachgeahmt werden.
Planungsphase eine umfangreiche Baumaß- um einen reibungslosen Ablauf aller medizi-
So steht „LOGISTIK 2020“ für eine Reihe von nahme begann. Dort, wo früher Kochkessel Das Projektteam LOGISTIK 2020 – v.l.n.r: Holger Hahn, Alim Bouharrou, Rainer Berlinska, Jana nischen Anwendungen sicherzustellen. Damit
logistischen Prozessen, die zum 1. Januar 2020 waren, sollten später meterhohe Lagerregale Linnenberg, Reiner Lietz, Tobias Eichmann, Volker Dierkes, Henning Euler jeder Fachbereich seine notwendigen Artikel
zunächst in der KKEL ihren Auftakt fanden. In stehen, in denen das zur Versorgung notwen- bedarfsgerecht anfordern kann, wurde parallel
einem ersten Schritt wurde ein neues Zent- dige Material gelagert wird. „Man musste ein mann. „Wir waren bei der Umsetzung auf viele umfangreichen Vorgaben des Brandschutzes, ein elektronisches Anforderungssystem (CGM
rallager am St. Barbara-Hospital in Gladbeck wenig Phantasie haben, um sich das vorzustel- Fachabteilungen angewiesen. Insbesondere bravourös umgesetzt haben.“ Nach zwölfmo- Muse) implementiert, welches ebenfalls zum Wo einst die Zentralküche war,
errichtet, von dem aus zukünftig die gesamte len. Aber die Infrastruktur der Räumlichkeiten der Technik gilt hier unser Dank, die dieses natiger Bauphase wurde das neu errichtete 1. Januar 2020 in Betrieb ging. Hier haben die stehen jetzt meterhohe Regalsysteme, in denen
Warenversorgung der KKEL-Einrichtungen er- sprach einfach für sich“, schildert Tobias Eich- Projekt trotz widriger Bedingungen, wie die Zentrallager am St. Barbara-Hospital in Glad- Anwender die Möglichkeit, aus vordefinierten über 800 verschiedene Artikel gelagert werden.
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Kompetenz
zusätzlicher Schulungsaufwand erspart. „Da- Im Gespräch mit Tobias Eichmann Erfolgreicher Start der Veranstaltungsreihe „Bueraner Patientengespräche“
mit haben wir eine schlüssige Lösung für den
gesamten Konzern und es profitieren letztlich „Wir haben noch einiges vor!“ Für ein gutes Bauchgefühl
alle von diesem Projekt. Und das Wichtigste:
Die lästige Zettelwirtschaft hat damit endlich Mehr Zeit für die Fragen ihrer Patienten zu haben und um Zusammenhänge zu erklären – dies
ein Ende.“ Wie sind der Projektname und das Logo zu „LOGISTIK 2020“ ent- rungswerten. Insofern war das Ziel der Chefärzte Dr. med. Evagelos Efthimiadis und Dr. med. Ioannis Dimitriou aus den
standen? sind wir für jede Anregung Kliniken für Innere Medizin und für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Sankt Marien-Hospital
Perspektivisch werden dann auch das Sankt Das ist schnell erklärt. Ich habe an einem Abend bei einem Glas Wein dankbar. Auch wir haben Buer. Mit ihrer neuen Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Bueraner Patientengespräche“ ha-
Marien-Hospital in Buer und das Elisabeth- über unser Projekt nachgedacht. Und ich war schlichtweg begeis- ein Projekt in dieser Grö- ben beide eine Möglichkeit gefunden, ganz ohne den zeitlichen Druck des Klinikalltags mit den
Krankenhaus in Erle über das neue Zentrallager tert, mit welcher Euphorie sich das gesamte Team dieser Aufgabe ßenordnung zum ersten Menschen ins Gespräch zu kommen. Viele Betroffene und Interessierte waren der Einladung in
mit Waren versorgt. „Hier lassen wir uns aber widmet. So reifte der Gedanke, dass dieses Projekt deswegen ein Mal realisiert. Ein großer das Michaelshaus gefolgt, um sich über Divertikelkrankheit und Divertikulitis zu informieren.
noch ein wenig Zeit. Wir wollen nicht mehr „Gesicht“ braucht – etwas zum Anfassen. Einen Namen, ein Logo. Ich Dank geht hier an die
Baustellen aufreißen als nötig und erweitern bin ein großer Freund von Identifikation. So habe ich die ersten Ent- Pflegedirektorin der KKEL, Dr. Efthimiadis erläuterte Ursachen der Ent- nämlich sollten zum Beispiel nur geringe Men-
das Leistungsspektrum des Lagers in Gladbeck würfe auf einen Bierdeckel gemalt. Mit Hilfe der Unternehmenskom- Sabine Perna, die mit ihrer stehung, welche Rolle die Ernährung spielen gen an Vollkornprodukten verzehrt werden.
erst dann, wenn die aktuellen Prozesse einge- munikation und unserem Designer Herrn Noe entstand daraus das konstruktiven Art noch im- kann sowie Möglichkeiten der konservativen
schliffen sind.“ Projektlogo. Der Name ist tatsächlich auf meinem Mist gewachsen. mer dazu beiträgt, dass wir Therapie. Die Ernährung spielt bei der Entste- „Als junger Arzt habe ich viele Patienten mit
Dabei steht 2020 für den Auftakt. Wir haben noch einiges vor. jeden Tag besser werden. hung eine wichtige Rolle, auch wenn der Zu- Divertikeln operiert“, nahm Dr. Dimitriou den
Wir bedanken uns bei allen, die an der Umset- sammenhang noch nicht eindeutig geklärt ist. Gesprächsfaden auf. Doch in der Zwischenzeit
zung dieses Projektes beteiligt waren. Insbe- Wie haben Sie dieses Projekt in der relativ kurzen Zeit umgesetzt? Was macht dieses Projekt besonders? So wurde festgestellt, dass mit wachsendem hätten sich die medizinischen Leitlinien für die
sondere bei den Anwendern, die uns mit ihrer Das war eine beeindruckende Mannschaftsleistung. Ich bin sehr Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen, wie aus einer Idee Wirklichkeit wird. Wohlstand die Häufigkeit von Divertikeln zu- Therapie bei diesem Krankheitsbild geändert.
durchweg konstruktiven Mitarbeit bei der Um- dankbar, Teil eines solchen Teams sein zu dürfen. Jeder Einzelne hat Als ich im Januar 2018 zum ersten Mal in den Räumlichkeiten der nimmt und sie in Afrika und bei Vegetariern „Heute sieht man das etwas anders. Vor- und
setzung unterstützt haben. Den ehemaligen in seinem Bereich seine Hausaufgaben gemacht. Wir hatten das ehemaligen Zentralküche in Gladbeck stand, hatte ich eine Vision seltener auftreten. Nachteile einer Operation sind gut abzuwä- Operationsmethode ist die Laparoskopie. Zur Ein interdisziplinäres Expertenduo führte fach-
Versorgungsassistenten und jetzigen Lager- Glück, Fachleute aus Materialwirtschaft und IT in den eigenen Rei- von dem, was hier entstehen kann. Und nur weil ich Visionen hat- gen.“ So müsste beispielsweise bei einer un- Schmerztherapie erhält der operierte Patient be- lich-eloquent durch die Auftaktveranstaltung
mitarbeitern Alim Bouharrou, Rainer Berlinska hen zu haben. Dazu kam eine wirklich konstruktive Zusammenarbeit te, musste ich nicht zum Arzt, wie unser ehemaliger Bundeskanzler 75 Prozent der Menschen mit Divertikeln und komplizierten Divertikulitis nicht operiert wer- reits im Rahmen der OP einen Schmerzkatheter,
und Reiner Lietz wünschen wir stets ein „gutes mit allen Fachabteilungen. Schmidt empfahl. Ich musste nur in unsere Abteilung zurück. Hier einer Entzündung haben keine Komplikatio- den, da in der Regel auch weitere Schübe ohne damit er „ohne Schmerzen aufwacht.“ Obwohl
Händchen“ bei ihrer neuen Aufgabe. wurde die Idee aufgenommen und weiterentwickelt. Und nur das nen. Bis zu 90 Prozent von ihnen können kon- Komplikationen verliefen. bei einer Notfall-OP häufig ein künstlicher Darm-
Wie sind die Erfahrungen seit dem Projektstart? führte zum Ziel. Wie ich bereits sagte – das war eine wirklich beein- servativ behandelt werden. Bewegung und ausgang gelegt werden müsse, könnte dieser in Die anschließende Fragerunde nutzten viele
Bei Fragen zum Projekt steht Ihnen das Team Nun, wir haben gemerkt, dass wir nachjustieren müssen. Wir sind druckende Mannschaftsleistung. Mein herzlicher Dank geht an alle, eine gesunde Ernährung können bei Diverti- Wird eine Operation nötig, sollte diese nicht der Regel nach zirka drei Monaten zurück verlegt Anwesende, um ihre ganz persönlichen An-
gerne telefonisch unter 0209 172-2020 oder nicht perfekt. Aber wir arbeiten mit Nachdruck daran, den Sand aus die daran mitgearbeitet haben. keln ohne Entzündung schon hilfreich sein. in der akuten Phase, sondern etwa sechs Wo- werden, ging Dr. Dimitriou auf die Ängste vieler liegen vorzubringen. Dr. Efthimiadis und Dr.
per E-Mail unter logistik2020@st-augustinus. dem Getriebe zu nehmen. Ein solches Projekt lebt auch von Erfah- Jedoch sieht eine „gesunde“ Ernährung anders chen nach Ausheilen durchgeführt werden, um Patienten ein. Heutzutage sei der Nutzen einer Dimitriou nahmen sich die Zeit, auf jedes ein-
eu zur Verfügung. [te] aus, sobald eine Entzündung vorliegt. Dann Komplikationen zu vermeiden. Die bevorzugte Operation höher als ein möglicher Schaden. zugehen. [uk]
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Verantwortung
Die Krankenhäuser des St. Augustinus-Unternehmensverbundes haben die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie mit Bravour gemeistert habe ich vorher in keinem Haus erlebt. Ich Wie hat sich die Pandemie mit den vorhan- Krankenhausbetten für COVID-19-Patienten wickelt. Die Abläufe für Corona-Verdachtsfälle
empfinde es als bemerkenswert, mit wieviel denen (und kurzfristig zu schaffenden) Struk- reserviert. Wir haben die Intensivstation um- mussten organisiert werden, dass sie am Hin-
„Wir können Krise!“ Akribie daran gearbeitet worden ist, möglichst turen bewältigen lassen? strukturiert, es wurden im Aufwachraum zu- tereingang der Notaufnahme klingeln, um zu
viel Schaden von unserem Krankenhaus abzu- sätzliche Intensivbetten geschaffen, wir haben verhindern, dass andere Patienten oder Mit-
Von heute auf morgen war plötzlich alles anders. Die Corona-Pandemie hat seit Mitte März 2020 für einen globalen Stillstand gesorgt. Seit die wenden. Dank dieses Einsatzes hat sich unser uns um Beatmungsgeräte gekümmert. Es galt, arbeiter infiziert werden. Eine Triagierung zur
Bundesregierung den Shutdown ausgerufen hat, waren auch die gewohnten Abläufe in Deutschland zu weiten Teilen lahmgelegt. Lediglich sys- Haus unglaublich gut vorbereiten und aufstel- viele kleinteilige Maßnahmen umzusetzen, Kontrolle am Haupteingang für alle Personen
temrelevante Unternehmen konnten ihren Betrieb unter der Krisensituation angepassten Bedingungen aufrechterhalten. Hierzu zählten unter len können. Das zeigt sich unter anderem da- von der Wegeführung bis hin zu abgetrennten außer den Mitarbeitern wurde aufgebaut. Die
anderem Supermärkte und Verkehrsbetriebe – und allen voran natürlich Einrichtungen, die hinsichtlich der medizinischen Versorgung unab- rin, dass wir in enger Taktung mit den Mitar- Aufzügen. Rückblickend kann man zusammen- Zugänge für die Rettungswagen wurden neu
dingbar sind. Dass die Krisensituation in den Krankenhäusern der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH letztlich so erfolgreich bewältigt werden beiterinnen und Mitarbeitern kommunizieren, fassen, dass wir exzellent auf solch ein Szena- strukturiert sowie der Standort der Notärzte
konnte, ist nicht zuletzt das Resultat einer überragenden Teamleistung an allen Klinikstandorten. um Ängste zu reduzieren und Transparenz zu rio vorbereitet waren. Darauf darf man als Un- am MHG verlegt. Alle diese Vorgänge müssen
zeigen. In den Teams wurde jederzeit gemein- ternehmen auch gerne mal stolz sein. selbstverständlich mit der Feuerwehr abge-
Im Marienhospital Gelsenkirchen hat sich schnell ein Expertengremium herausgebildet, wel- ten wir an allen unseren Krankenhausstandor- vergleichbaren Problemstellungen konfron- sam konstruktiv an neu auftretenden Proble- sprochen werden.
„Trotz aller Pandemiepläne: Für uns alle war das wirkliche Erleben
ches als treibende Kraft und mit einem außerordentlichen Maß an Eigeninitiative vorange- ten gleichermaßen gute Rahmenbedingungen tiert. Für das Sankt Marien-Hospital Buer und men gearbeitet. Viele Herausforderungen basierten auch
gangen ist und Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie in die Wege geleitet für die Erfassung von Corona-Patienten schaf- das Elisabeth-Krankenhaus Erle und weitere
einer Pandemie eine völlig neue Erfahrung.“ Dr. Christoph Tannhof auf Gegebenheiten, auf die wir keinen Ein-
und umgesetzt hat. fen. Eine Kernaufgabe bestand in meinen Au- Einrichtungen haben wir gleichartige Rahmen- Dr. Christoph Tannhof: Natürlich gab es Pan- Arnd Kemper: Zu Beginn der Coronaphase Priv.-Doz. Dr. Dr. Hans Jürgen Gerbershagen: fluss hatten. Zu Beginn der Krise hatten wir
bedingungen schaffen können. Das St. Barba- demiepläne, und sicherlich waren wir darauf haben wir in drei Krankenhäusern jeweils zwei In solchen Krisen zeigt sich, wie wichtig es ist, in Deutschland einen Desinfektionsmittel-
Dieses Team setzt sich zusammen aus: ra-Hospital in Gladbeck hingegen konnten wir gefasst, dass es vielleicht irgendwann mal zu ei- Stationen komplett geräumt. Hierdurch haben dass alle Bereiche in einem Krankenhaus eng mangel, den wir auch mit außergewöhnlichen
Priv.-Doz. Dr. Dr. Hans Jürgen Gerbershagen (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Operative wegen der unterschiedlichen Aufsichtsbehör- ner Pandemie kommen kann. Für uns alle jedoch wir im Marienhospital Gelsenkirchen, im Sankt verzahnt sind und gut zusammenarbeiten, Lösungen schnell beheben konnten. Lange Zeit
Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Ärztlicher Direktor im MHG) den nicht vollumfänglich synchronisieren. war das wirkliche Erleben einer Pandemie eine Marien-Hospital Buer und im St. Barbara-Hos- weil es nur so möglich ist, in einer so schnellen war von Seiten der Händler nicht klar, wann die
Dr. Christoph Tannhof (Chefarzt der Klinik für Pneumologie im MHG) völlig neue Erfahrung. In diesem Kreis haben pital Gladbeck in Summe fast 140 Betten als und dynamischen Situation die bestmöglichen bestellten Schutzausrüstungen geliefert wür-
Maike Rost (Leitende Pflegedirektorin, Marienhospital Gelsenkirchen) Maike Rost: Neben einer existenten Pande- wir schnell zusammengefunden und haben die Kapazität zur Versorgung von Corona-Patien- Entscheidungen zu treffen und diese bei Be- den – hier insbesondere die FFP-2-Masken. An-
Arnd Kemper (Leiter Hygienemanagement der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH) mieplanung möchte ich betonen, dass gerade Pandemiepläne gemeinsam in die Praxis umge- ten zur Verfügung gestellt. darf zügig anzupassen. Wir haben eine Situa- fangs herrschte auch durch unterschiedliche
Hans Fernandes (OP-Manager und Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie im MHG) von den sechs eingangs Genannten in dieser setzt, aber teils auch der Realität angepasst. Wir tion erlebt, in der wir alle auf dem gesamten Aussagen von Behörden eine Unsicherheit in
Sascha Ostrowski (Ärztlicher Leiter Zentrale Notaufnahme im MHG; Facharzt für Anästhesi- sind in unsere Einzelstrukturen gegangen und Dr. Christoph Tannhof: All das war mit einem Planeten von Tag zu Tag dazulernen mussten. den Krankenhäusern, in welchen Situationen
ologie und Chirurgie)
„Weil wir eine gute häuserübergreifende Kommunikation haben, haben uns ein Bild davon zu verschaffen ver- gewaltigen logistischen und organisatorischen Daher konnte es für den Umgang mit dieser FFP-2- oder FFP-3-Masken die angemessene
konnten wir an allen unseren Krankenhausstandorten gleicher- sucht, wohin sich diese Pandemie wohl entwi- Aufwand verbunden und wäre ohne die in Krise auch keine detaillierte Blaupause geben. Schutzausrüstung gegen das Corona-Virus
Inwieweit war unser Konzernverbund ei- einbarungen für spezifische Fragestellungen. maßen gute Rahmenbedingungen schaffen.“ Arnd Kemper ckeln könnte. Davon hatte in diesem Moment diesem Haus gelebte Gemeinschaft und ohne Es musste eine große Anzahl an Strukturen darstellen.
gentlich auf den Ausbruch einer Pandemie In diesem konkreten Fall gibt es sogar Verfah- gen darin, viele Maßnahmen für die einzelnen Krise treibenden Kräften eine außerordentliche niemand eine konkrete Vorstellung. Wir hatten das wie selbstverständliche Hinausdenken und Prozessen neu geschaffen werden. Die Es mussten in kurzer Zeit sehr viele weitere
dieser Größenordnung vorbereitet? rensanweisungen für den Umgang mit solchen Krankenhausstandorte zu synchronisieren Eigeninitiative ausgegangen ist. Einen solchen vor allem die Bilder von den Katastrophensze- über den Tellerrand überhaupt nicht möglich COVID-19-Station wurde eröffnet mit allen Entscheidungen getroffen werden wie zum
Arnd Kemper: Grundsätzlich existieren in al- Erkrankungsformen. Weil wir eine gute häuse- und möglichst einheitlich zu gestalten. Denn Zusammenhalt, eine solche Neugier, sich ei- narien in Italien, Spanien oder England vor Au- gewesen. Auf der Ebene 9 haben wir Struktu- neuen Patientenzugängen sowie die Perso- Beispiel die weitere Regelung zu Fortbildungen,
len Bereichen eine Pandemieplanung oder Ver- rübergreifende Kommunikation haben, konn- im Grunde waren wir an allen Standorten mit nem völlig unbekannten Problem zu stellen, gen und haben versucht, uns zu wappnen. ren geschaffen und gut zehn Prozent unserer nalplanung für diese besondere Station ent- Hospitationen, Abläufe von Team-Besprechun-
18 19Verantwortung
gen, Patientenkontakte in Ambulanzen sowie mit der Feuerwehr geklärt werden, auf welche große Menge an fachlicher Expertise haben. Mitarbeitenden durchaus einige einschneiden- als jetzt. Die Berichte über die an COVID-19 stellungen nicht immer auf Anhieb eine per- kenntnis, dass wir mit solchen Krisensituati-
ein ständiges Anpassen, welche operativen Weise COVID-19-Patienten auf alle Kranken- Wir haben hier fachübergreifend so viel Ge- de Verhaltensänderungen abverlangt worden. verstorbenen Pflegenden und Ärzte in ande- fekte Antwort gegeben werden konnte. onen umzugehen wissen. Wir können Krise!
Eingriffe und welche Untersuchungen zu Zei- häuser so verteilt werden, dass kein Kranken- meinsames erlebt. Bei den COVID-19-Pati- So wurde die Personalcafeteria temporär ge- ren Ländern waren den meisten bekannt. Dies Eine der vielen Herausforderungen war, dass Was wir hier an Gemeinschaft und Solidarität
ten von Corona noch durchgeführt werden haus plötzlich überfordert werden würde – so enten hat die Operative Intensivstation wie schlossen, der Transfer auf den Stationen wur- in Kombination mit sich kontinuierlich ändern- von einem Tag auf den anderen keine Ange- über alle Abteilungsgrenzen hinaus erlebt ha-
sollten oder nicht. wie es in anderen EU-Ländern geschehen ist. selbstverständlich gesagt: Wir schaffen ein- de eingeschränkt. In diesen Situationen haben den Informationen über die Ausstattung von hörigen mehr ins Krankenhaus durften – der ben, ist nicht selbstverständlich. Ich möchte
Zusätzlich musste analysiert werden, wel- fach Kapazitäten. Das ist eine Stärke dieses wir versucht, jeden Einzelnen mitzunehmen Schutzausrüstung in ganz Deutschland war für soziale Kontakt, der gerade für die Genesung aber zugleich betonen, wieviel Kraft uns diese
che maximale Kapazität an Beatmungsplät- Hauses, dass die Menschen hier sowohl in der und zu informieren. Sei es über den täglichen viele sehr belastend. Die Ungewissheit, ob wir von Patienten wichtig ist. Auch dies wird – Situation gekostet hat.
zen pflegerisch und ärztlich betreut werden Pflege als auch in der Medizin sowie in der Or- Konzern-Newsletter, sei es über unsere eige- insbesondere von Pflegenden – kompensiert.
„Einen solchen Zusammenhalt, eine solche Neugier, sich
könnte, falls die Regierung Beatmungsgeräte ganisation ihr Wissen zusammentun. Nur so nen WhatsApp-Gruppen oder durch regel- Herausforderungen hatten und haben wir in Sascha Ostrowksi: Wir haben gesehen, was
zur Verfügung stellen würde. Die Anfrage von kann so etwas gelingen. mäßige Treffen gerade im Bereich der Pflege,
einem völlig unbekannten Problem zu stellen, habe ich vorher allen Bereich unseres Hauses reichlich, und an Kommunikation bewirken kann, wenn man sie
niederländischen Krankenhäusern, COVID- wo auch wir aus dem ärztlichen Bereich stets in keinem Haus erlebt.“ Maike Rost denen sind wir meiner Meinung nach auch ein effizient betreibt und die Leute sich darauf ein-
19-Patienten bei uns aufzunehmen, musste Sascha Ostrowski: Ein ganz wichtiger Ansatz vertreten waren, um Neuerungen und Infor- dass wir uns einen Pfad schaffen, um einen auch von so einer großen Welle an Patienten Stück gewachsen. lassen. Es hat in der Tat niemanden gegeben,
evaluiert werden. Dies sind nur einige Beispie- war in meinen Augen die Kommunikation in mationen kundzutun. Das war ganz wichtig. Es Corona-Patienten ins Haus und durch das Haus wie in Norditalien überrollt werden würden, der blockiert hat oder irgendwelche Prozesse
die Mitarbeiterbereiche hinein. Das Mitein- fanden viele fachabteilungsinterne Gespräche transportiert zu bekommen. Es gilt sicherzu- ob für so einen Fall genug Beatmungskapazi- Maike Rost: Eine Herausforderung lag auch in behindert hat. Jeder hatte das gemeinsame
„Diese Erfahrung hat die Gemeinschaft im Hause noch enger statt – zum Beispiel: Wie bereiten wir eine In- stellen, dass auch sämtliche übrigen Bereiche täten bereitgestellt werden würden und ob der Personaleinsatzplanung, da wir einige Mitar- Ziel vor Augen und hat alles daran gesetzt. Das
zusammengeschweißt, als es ohnehin schon der Fall war.“ tensivstation auf Corona vor? Es wurden viel- entsprechend gut aufgestellt sind, dass Coro- dann noch genug medizinisches Personal zur beiterinnen und Mitarbeiter hatten, die in Qua- hat die Gemeinschaft im Hause noch enger zu-
Sascha Ostrowski
fältige Schulungsprogramme entwickelt. Wie na-Patienten frühzeitig als solche identifiziert Verfügung stehen würde, war im ganzen Haus rantäne mussten. Das kam immer sehr plötzlich. sammengeschweißt, als es ohnehin schon der
Darüber hinaus wurden von Anfang an kon- le, mit denen wir als MHG in solch einer Pande- entkleide ich mich richtig? Wie lege ich meine werden können. In der Rückbetrachtung ste- zu spüren. Dann mussten wir die Dienstpläne ganz flexibel Fall war.
tinuierlich Gespräche mit den Institutionen mie konfrontiert sind. Ich finde, wir können als Schutzkleidung richtig an? Wie intubiere ich ei- hen wir nun an einem Punkt, an dem wir sagen Wir mussten unser Vorgehen manchmal an- umgestalten und auf Unterstützung durch die
des Gesundheitswesens in unserer Stadt ge- Marienhospital Gelsenkirchen alle gemeinsam nen Corona-Patienten sicher? Über unsere kon- können: Das ganze Zusammenspiel hat super gesichts neuer Erkenntnisse und veränderter im Dienst befindlichen Mitarbeiter hoffen, die Arnd Kemper: Dafür, dass wir dieses Sze-
führt. Tägliche Besprechungen mit dem Ge- stolz drauf sein, dass wir diese Ausnahmesitu- zerneigene E-Learning-Plattform LernBar ha- funktioniert, und wir sind auch für die Zukunft Situationen täglich anpassen – dies trägt auch hierdurch natürlich ein zusätzliches Pensum leis- nario vorher nicht üben konnten, ist das un-
sundheitsamt, tägliche Telefonkonferenzen ation soweit bewältigt haben und dass wir bis ben wir damit eine breite Zahl an Mitarbeitern sehr gut aufgestellt. nicht zur Ruhe unter Mitarbeitern bei. Daher ten mussten. term Strich doch ziemlich gut gelaufen. Was
mit den Betriebsleitungen der Krankenhäuser heute sehr glimpflich durch diese Pandemie sehe ich in solchen Krisensituationen die In- Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitenden, wir im Nachgang analysieren müssen, ist die
und Heime unseres Konzerns und regelmäßige hindurch gekommen sind.
„Das ganze Haus darf stolz darauf sein, dass wir diese Wieviel Herausforderung hat Corona für die formationsweitergabe an die Mitarbeiter, mit die sich zur Verfügung gestellt haben, die Patien- Frage nach Mängeln. Wo gab es Versorgungs-
Besprechungen mit den Ärztlichen Direktoren
Ausnahmesituation auf diese Weise bewältigt haben.“ Beschäftigten in Medizin und Pflege bedeu- dem Ziel, mehr Klarheit und nicht mehr Unsi- ten auf der Corona-Station, der Intensivstation engpässe? Sicherlich sind diese kein lokales,
Priv.-Doz. Dr. Dr. Hans Jürgen Gerbershagen
aller Krankenhäuser der Stadt. Durch die wö- Welche besonderen Stärken eines leistungs- tet? cherheit zu schaffen, als eine der größten He- und in der Zentralen Notaufnahme zu betreuen. sondern ein globales Problem. Aber es ist
chentlichen Treffen mit der Kassenärztlichen starken Krankenhauses haben sich in dieser ander wurde hierbei ganz groß geschrieben. erreicht. Hier hat sich die Kompaktheit unse- Priv.-Doz. Dr. Dr. Hans Jürgen Gerbershagen: rausforderungen. Ich hoffe, es ist uns weitest- sicherlich zu überlegen, in diesen Bereichen
Vereinigung wurde zügig umgesetzt, dass Pati- Krisensituation herauskristallisiert? Von Seiten der Leitungsebene wurde alles un- res Hauses gezeigt, als sich viele Kollegen sehr Das Corona-Virus war eine sehr große Heraus- gehend gelungen – zumindest haben wir dort Welche positiven Lehren und Erkenntnisse noch besser vorzusorgen als in der Vergan-
enten mit Verdacht auf Corona-Infektion ohne Dr. Christoph Tannhof: Wir konnten aufzei- ternommen, um für eine bestmögliche Trans- stark in verschiedenen Bereichen eingebracht forderung für Pflegende und Ärzte – und ist es viel Energie hineingesteckt, und daher freue kann unser Unternehmen aus dieser Krise mit- genheit und sich vielleicht ein paar tausend
Indikation einer stationären Aufnahme unser gen, dass wir im Marienhospital Gelsenkirchen parenz zu sorgen, um keine unbegründeten und das ganze System unterstützt haben. Das immer noch. Aber gerade zu Anfang der Krise ich mich darüber, dass viele in unserem Haus nehmen? Schutzmasken mehr ins Lager zu legen. [ms]
Krankenhaus gar nicht erst betreten. Es musste wie auch im gesamten Konzernverbund eine Ängste entstehen zu lassen. Dabei sind den hat vieles vereinfacht. Denn es reicht ja nicht, kannten wir unseren Gegner noch weniger gut Verständnis hatten, dass auf gewisse Frage- Dr. Christoph Tannhof: Was bleibt, ist die Er-
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