TO GETHER - #2 - Digital Austria
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Gemeinsam mehr erreichen „In der digitalen Transformation stecken noch erhebliche Potenziale für dauerhaftes, nachhaltiges Wachstum.“ Sehr geehrte Damen und Herren, wie vor zu den Besten im E-Government. Und mit liebe Digitalisierungscommunity! dem Digitalisierungsfonds wurde ein Finanzierungs- Die Digitalisierung gilt als Chance für den Wirt- instrument geschaffen, das die Modernisierung und schaftsstandort und als Garant für Wohlstand. Digitalisierung der Verwaltung wirksam unterstützt Gerade bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und vorantreibt. hat sich gezeigt, dass wir dank Homeschooling und In diesem zweiten Österreichischen Digitalisie- Homeoffice, intelligenten Testmethoden und dem rungsbericht stellen wir Ihnen konkrete Umsetzungs- digitalen Grünen Pass besser durch die Krise gekom- projekte vor. Besonders wichtig ist mir vor allem men sind. eines: Die kluge, ressortübergreifende Zusammen- Diese Erfolge dürfen aber nicht darüber hinweg- arbeit, die auf einem gemeinsamen strategischen täuschen, dass wir bei der digitalen Transformation Fundament steht - unserem Digitalen Aktionsplan strategisch und planvoll vorgehen müssen. Unsere (DAA). So bündeln wir Kräfte und Ressourcen und Digitalisierungspolitik muss allen Bürger:innen dienen erreichen mehr für die Menschen und Unternehmen und sie muss jede und jeden auf die Reise in das in unserem Land. Und genau darum muss es uns jetzt digitale Zeitalter mitnehmen. gehen, damit der digitale Aufschwung wirklich alle erreicht. Österreich ist dabei auf einem guten Weg. Durch den Ausbau unserer digitalen Netze bringen wir Danke, dass auch Sie Teil dieser Transformation sind! Breitband in die entlegensten Regionen. Und wir Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit dem Digitali- arbeiten an einer neuen Strategie für den Ausbau sierungsbericht. digitaler Fähigkeiten - von jung bis alt. Auch die Verwaltung hat sich längst auf die Florian Tursky, MSc. MBA Staatssekretär modernen Zeiten eingestellt. Österreich gehört nach für Digitalisierung und Telekommunikation 5
Digitali- sierung für die Zukunft nutzen „Klimaschutz und Digitalisierung müssen gemeinsam gedacht werden. So können Lösungen für eine resilientere, grünere Zukunft entstehen.“ Nicht nur die Corona-Krise hat uns jüngst ge- nutzen – für einen Umbau des Energiesystems, des fordert: Der Krieg mitten in Europa hat uns unsere Mobilitätssystems, hin zu einer kreislauffähigen Wirt- Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern spüren schaft. lassen. Umso wichtiger ist es, die Energiewende Im breiten Zuständigkeitsfeld des Bundesminis- entschlossen voranzutreiben und die Wirtschaft zu teriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, transformieren, um in Zukunft resilienter und unab- Innovation & Technologie (BMK) eröffnet die Digi- hängiger agieren zu können. talisierung als Querschnittsmaterie genau hier die Damit dies gelingen kann, müssen Klimaschutz Möglichkeit der Erprobung und des Einsatzes von und Digitalisierung gemeinsam gedacht und gemein- digitalen Technologien in den unterschiedlichsten sam zur Anwendung gebracht werden. Anwendungsfeldern – vom Einsatz von Erdbeobach- tungsdaten für den Klimaschutz bis hin zu Smart So gibt es im gesamten Energiebereich starke Cities, die uns ein klimafreundlicheres Leben in der Digitalisierungskomponenten, angefangen von Micro- Stadt ermöglichen. Dieses Zusammenspiel aus Klima- chips, die zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden, schutz, Digitalisierung und Innovation stärkt unsere bis hin zu innovativen Lösungen für Windkraft, Photo- Industrie, unsere Unternehmen, unsere Arbeitsplätze voltaik oder Anwendungen im Bereich der Speiche- und somit die Zukunft des Standortes. rungstechnologien. Ich bin überzeugt: Um Österreich bis 2040 klima- Es ist essentiell, jetzt die Weichen dafür zu neutral zu machen, die Energiewende voranzutreiben stellen, Österreichs Wirtschaft und Gesellschaft und gleichzeitig entscheidende Impulse für unsere resilienter für die Krisen der Zukunft zu machen. Die Wirtschaft zu setzen, ist das Zusammendenken von richtigen Investitionen jetzt machen Österreich un- Klimaschutz und Digitalisierung essentiell. abhängiger, sichern unsere Position als attraktiver Wirtschafsstandort und schafft die grünen, zukunfts- fähigen Arbeitsplätze von morgen. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Ver- waltung müssen wir die Chancen und Möglichkeiten, Leonore Gewessler, BA Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, die uns die Digitalisierung eröffnet, für die Zukunft Mobilität, Innovation und Technologie 7
BETTER TOGETHER Der zweite Inhalt Digitalisierungsbericht deckt den Berichts- zeitraum 2021 ab. Aus diesem Grund werden die 2021 gültigen Ressortbezeichnungen angeführt. Den Digitalisierungsbericht barrierefrei erleben 10 Digitale Spitze 12 Digitalisierung richtig steuern 16 Gemeinsam planen und umsetzen 18 Starke Datenbasis für gemeinsame Digitalisierung 20 Das bringt der Digitalisierungsfonds 22 Gemeinsame digitale Erfolgsgeschichte 24 Beste Kommunikationsinfrastruktur für Wachstum und Zukunft 26 Bundeskanzleramt der Republik Österreich Sicher, effizient und krisenfest 30 Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Einfach digital 32 Bundesministerium für Arbeit Arbeitsmarkt besser managen 34 Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Plattformen für die Zukunft 36 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Service ohne Grenzen 38 Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Mit Daten Gesundheit schützen 40 Mit Daten gegen das Virus 42 Bundesministerium für Finanzen Effizient und bürgernahe 44 Bundesministerium für Inneres Sicher digital 46 Bundesministerium für Justiz Vereinfachter Zugang zur Justiz 48 Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Zukunft bewegen 50
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport Digitale Kultur 52 Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus Digitalisierung für das ganze Land 54 Bundesministerium für Landesverteidigung Auf Sicherheit bauen 56 IT-Trends im Reality-Check 58 Digitale Leuchtturm-Projekte der Bundesländer 62 IT-Länderkooperationen als Schlüssel für E-Government-Standard 65 Burgenland Mehr Effektivität und Effizienz 68 Kärnten Digitale Services und Initiativen 70 Niederösterreich Digitalen Wandel für Land und Leute nutzen 72 Oberösterreich Neue Wege durch digitale Transformation 74 Österreichischer Gemeindebund Digitale Gemeinden als Pioniere 76 Österreichischer Städtebund Digitaler Einkommensnachweis der Landeshauptstadt Graz 80 Salzburg Digitale Festspiele 84 Steiermark Ausbau von Infrastruktur und Anwendungen 86 Tirol Digitale Offensive 88 Vorarlberg Gemeinsam nach vorn 90 Wien Digitale Lebensqualität 92 Experten-Umfrage 94 Umfassende Digitalisierung vorantreiben 98 Impressum 10 0 9
BETTER TOGETHER Den Digitalisie- rungsbericht barrierefrei erleben Der neue Österreichische Digitali- sierungsbericht geht auch in Sachen Barrierefreiheit und inter- aktiver Rezeption neue Wege. Hier erfahren Sie, wie Sie mit Ihrem Videos des Handy noch mehr aus dem Digitali- Staatssekretärs sierungsbericht machen. und der Bundesländer entdecken! Viele reden von Augmented Reality (AR), der Digitalisierungsbericht bringt sie. Die Er- weiterung seines Angebots um dreidimensionale, So geht´s! interaktive Elemente in Echtzeit bringt zu- sätzliche Informationen und ein neues Maß an Öffnen Sie die Kamera-App Barrierefreiheit. Das Augmented Reality Erlebnis Ihres Smartphones oder eine findet direkt im mobilen Browser (Safari/Chrome) Ihres Smartphones statt und setzt keine App-In- QR-Scanner-App – und scannen stallation voraus. Sie einen der QR-Codes im Digitalisierungsbericht. Erlauben Sie dem Browser den Kamera-Zugriff. Betrachten Sie das Bild neben dem QR-Code durch die nun im Browser geöffnete Kamera, Mit Videos und Augmented Reality den Digitalisierungsbericht neu erleben! um Augmented Reality zu erleben. 10
Der Digitalisierungsbericht bietet an folgenden Stellen AR-Anwendungen: BURGEN LAND Bundesländer Videos Reisen Sie mit uns durch Österreich und sehen Sie sich Covervarianten der neun Bundesländer an. Digitalisierung erleben Hören Sie, wie der Staatssekretär persönlich zu Ihnen spricht. BETTER TOGETHER NOW FOR TOMORROW BETTER TOGETHER Digitale VORARLBERG TIROL SALZBURG Gemeinsam Digitale Digitale nach vorn Offensive FestspieleD ig i t a l e ö f f en tlic Leuchtturm- Auf Basis einer gesamtheit- Nicht nur bei digitalen Infra - Soziales, Bildung, Touris mus, he Di lichen Netzs trategie set z t struk turen, auch bei E - Govern - Wir tschaf t, Umweltschut z: Vora rlbe rg zukunf tsweisen - ment und digitalen Se r vices Das Land Salzbu rg set zt in de Projekte für B ildung und Ve r waltung um . ve r fügt T irol über eine sta rke Ausgangsbasis - und set zt in - vielen Be reichen digitale Leuchtturmp rojek te um . en st Projekte der ät novative digitale Projekte um . • Test und Impfplat t fo r m • Digitalisie rung Soziales • vConnect – Intranet- • Se r vice Plat t fo rm T irol SEPL Informationssystem • T iroler Schulnetz TSN e und Kollaborationsplattform • Ganzheitliche IT-Se r vices it • Land T irol App fü r Landesschulen iv Bundesländer • Digitales Landesabgabenamt kt • Digitale Abwicklung von ne Behö rdenver fah ren Kon Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to r Philipp Abbrede ris Herber t Fo rs ter Sebastian Hube r altechni k Huma Dig it nka der OBERÖSTERRE I CH KÄRNTEN NI EDERÖSTERRE I CH STE IERMARK WIEN BURGENLAND pi t ion Neue Wege Digitale Digitalen Wandel Ausbau von Digitale Mehr durch digitale Services und für Land & Leute Infrastruktur & Lebensqualität Effektivität al Transformation Initiativen nutzen Anwendungen und Effizienz at gr Obe rös te rreich setzt bei Bei seinem digitalen Se r vice - Niederösterreich forciert die digitale Die Steiermark forciert den Breit- Die Stadt Wien nutzt die In der Landesverwaltung und in digitalen Lösungen für meh r angebot rund um Amtswege hat Transformation auf Basis einer eige- bandausbau und nutzte im Be - neuen digitalen Möglich - der Landesholding Burgenland te In Bürgernähe und Entlastung Kär nten viel e rreicht. Die digitale nen Digitalisierungsstrategie, die sich richtszeitraum er folgreich digitale keiten, um den Alltag de r werde zahlreiche Digitalisierungs- auf Innovationsk raf t und Trans fo r mation der Ve r waltung an den vielfältigen wirtschaftlichen, Lösungen im Kampf gegen Corona. Bevölke r ung zu e rl eichte r n . projekte umgesetzt, die mehr Ef- Koope rationen. wird s trategisch gesteue rt. strukturellen und geografischen Ge- fektivität und Effizienz bewirken. gebenheiten des Landes orientiert. • Connec t Koope rationsp rojek t • Schul e Digital • Digitale Transfo r mation • E - Government • mein .wien • Bu rgenländische Landesve r- • Plat t fo r m fü r Co ronaschutz- von Umweltve rträglichkeits - • 5G Playground • Begehungs - App Gewässe raufsicht waltung: Optimale Prozesse impfungen • BRISE -Vienna prüfungs - bzw. Anlagen - • Initiative Industrie 4 .0 • Haus de r Digitalisie r ung bis hin zu Gemeinden Inte • Digitalisie r ung de r Ve rfahren rechtsve rfahren • „Digitalisie r ungsoffensive“ • D rohneneinsat z im • Landesholding / Ene rgie gemäß Epidemiegeset z • Plat zhalte r Hinweis • Ideen4Kärnten • Digitale Infrastr uk tur Gö r tschit z tal rnetnutzung NÖ Straßendienst AR- Anwendung Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to rin Landesamtsdirek to r Landesamtsdirek to r E rich Watzl Diete r Plat ze r Werner Trock Brigitte Sche r z-Schaar Erich Hechtne r Ronald Reite r 3D Karte Auf der Flappe mit der Österreich - karte (Seite 60 -62) ist es möglich, die Österreichkarte zu drehen, sich Orten anzunähern und mehr Infos zu Leuchtturmprojekten zu Vorlesen lassen! erhalten. Besonders attraktiv: Lassen Sie sich die Texte des gesamten Berichts ohne eigene App ganz einfach barrierefrei vorlesen – das Scannen des QR - Codes reicht dafür voll aus! 11
BETTER TOGETHER Digitale Spitze Die Digital-Rankings DESI, E-Govern- ment-Benchmark und E-Government- Monitor zeigen: Österreich liegt mit seiner Digitalperformance und beson- ders bei digitalen Services in Europa klar vorne. Der laufende Vergleich sorgt nicht nur für willkommenes Feed- back, sondern hilft uns auch bei der Weiterentwicklung unserer digitalen Leistungsfähigkeit. Wichtige Ergebnisse auf einen Blick: → 66 % der Österreicher:innen verfügen über grundlegende Software Kenntnisse wie Textver- arbeitung oder das Erstellen von Präsentationen. → 50 % beträgt die 5G-Abdeckung in Österreich und liegt damit deutlich über dem europäischen Schnitt von 14 %. Das bedeutet Platz 3 bei die- sem Indikator und eine Vorreiterrolle Österreichs in diesem Bereich. → 37 % der heimischen Unternehmen nutzen die Potenziale im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). Österreich liegt hier klar über dem EU-Schnitt Österreich im Digital Economy und von 25 % . Society Index Der Digital Economy und Society Index (DESI) der → Im Bereich der Digital Public Services nimmt Österreich im europäischen Vergleich eine Europäischen Kommission stellt das zentrale Messins- Vorreiterrolle ein. Österreich überzeugt in den trument für den Digitalisierungsgrad und -fortschritt Bereichen Nutzerzentriertheit und Verfügbarkeit der EU-Mitgliedstaaten dar. Wichtige Themen sind von digitalen Verwaltungsservices und erreicht dabei „Humankapital“ im Hinblick auf die digitalen bei sämtlichen Messindikatoren überdurch- Kompetenzen, das Themenfeld „Infrastruktur“, der schnittliche Werte. Bereich „Einsatz digitaler Technologien durch Unter- nehmen“ und das Handlungsfeld „digitale Verwal- → Beim Ausbau von M-Government und der elek- tungsservices“. Im DESI-Index für 2021 ist Österreich tronischen Zustellung zählt Österreich zu den unter die Top-10 aufgestiegen. Spitzenreitern im EU-Vergleich. 12
Österreich in internationalen Rankings PLATZ RANG PLATZ 1 6 10 D - A - CH eGov eGov DESI Monitor Benchmark Ranking DESI 2021 – Relatives Ergebnis nach Messdimensionen > 11,7 > 6,2 > 6,2 > 3,7 > 2,8 DESI Human- Konnektivität Integration Digitale kapital digitaler öffentliche Technologien Dienste ÖSTERREICH 56,9 53,3 53 41,3 79,8 EU 50,7 47,1 50,2 37,6 68,1 13
BETTER TOGETHER Ergebnisse Österreichs im eGov Benchmark 2021 NUTZER-- GESAMTPUNKTEZ AHL 88,1 96 ZENTRIERTHEIT Online Verfügbarkeit 87,2 96 Mobile Nutzerfreundlichkeit 88,4 99 Nutzer Support/ Hilfestellungen 90,7 95 TRANSPARENZ GESAMTPUNKTEZ AHL 64,2 78 Dienstleistungserbringung 59,9 76 Persönliche Daten 68,3 87 Dienstleistungsdesign 61,6 69 TECHNO-- GESAMTPUNKTEZ AHL 61,4 86 LOGISCHE SCHLÜSSEL-- ELEMENTE elektronische Identifikation 59,1 80 elektronische Dokumente 71,8 90 Informationsquellen 61,4 75 Digitale Post/Elektronische Zustellung 73,3 100 GRENZÜBER-- GESAMTPUNKTEZ AHL 54,8 76 SCHREITENDE MOBILITÄT Online Verfügbarkeit 61,1 78 Nutzer Support/Hilfestellungen 67,8 83 elektronische Identifikation 21,8 66 elektronische Dokumente 48,1 61 EU27+ DURCHSCHNITT (%,2019 2020) 14
im Bereich DIGITALE P OST 100 % Österreich im Österreich im E-Government Benchmark E-Government Monitor 2021 Der „E-Government Benchmark“ der Europäi- Seit 2011 beleuchtet der E-Government Moni- schen Kommission untersucht seit 2001 jährlich tor jährlich die aktuelle E-Government-Situation digitale Verwaltungsservices (E-Government) in Deutschland. Seit 2012 werden Österreich und – aktuell in den 27 EU-Mitgliedsländern, Island, die Schweiz als Vergleichsländer herangezogen. Montenegro, Norwegen, Serbien, der Schweiz Die aktuelle Untersuchung belegt für Österreich und der Türkei sowie im Vereinigten Königreich, erneut Spitzenwerte sowie einen deutlichen in Albanien und Nordmazedonien. Vorsprung bei Bekanntheit und Nutzung von E- Government Angeboten im Vergleich mit unseren Für den E-Government Benchmark 2021 wur- Nachbarn. den die Lebenslagen Neugründung eines Unter- Der D-A-CH-Ländervergleich zeigt: nehmens sowie Karriere, Familie und Studium untersucht. Dabei zeigt sich: → 76 % der Österreicher:innen nutzen Verwal- → Österreich zählt im E-Government-Vergleich tungsservices wie oesterreich.gv.at bereits online. zu den Besten in Europa und belegt Rang 6 von 36 untersuchten Ländern. → 83 % kennen oder nutzen oesterreich.gv.at → Österreich hat sich deutlich in den Bereichen bereits. Das bedeutet im Ländervergleich Platz 1. „cross-border eDocuments“, „mobile friendli- ness“ und „cross-border eID“ verbessert. → 80 % der Bürger:innen suchen online nach → Der Standort konnte im Bereich „Mobile Informationen, Zuständigkeiten und Öff- nungszeiten. Friendliness“ 99 Prozent und im Bereich der Digitalen Post sogar 100 Prozent erreichen. → Bei der elektronischen Zustellung zählt Österreich zu den Spitzenreitern im EU-Ver- gleich. Platz 1 im Ländervergleich: 83 % kennen oder nutzen o esterreich.gv.at 15
BETTER TOGETHER Digitalisierung richtig steuern Mit der „Chief Digital Officer-Task Aufgaben der „CDO-Task Force“ Force“ stellt Österreich sicher, dass auf einen Blick die österreichische Bundesverwaltung die digitale Transformation abge- → ressortübergreifende Koordination der Digitalisierungsmaßnahmen stimmt und proaktiv gestaltet. → Erstellung der mittelfristigen Roadmap der Digitalisierungsmaßnahmen → Erstellung und Kommunikation der Digi- talisierungsstrategie des Bundes → ressortübergreifende Koordination gel- tender IT-Richtlinien betreffend Vorgehen bei Digitalisierungsprojekten → Monitoring der Digitalisierungsmaßnah- men des Regierungsprogramms Die Digitalisierung der Bundesverwaltung ist viel mehr als nur eine technologische Frage. So sind → Steuerung der aktuellen Entwicklungen neben IKT-Maßnahmen auch zahlreiche organisatori- im Bereich der Digitalisierung sche, rechtliche und fachliche Maßnahmen erforder- lich, die von den betroffenen Ressorts umgesetzt → Erstellung eines jährlichen Digitalisie- rungsberichts werden müssen. Digitale Projekte, die unterschiedli- che Lebenslagen von Bürger:innen betreffen, müssen → Organisation des Digitalisierungsgipfels über alle Ebenen der Bundesverwaltung hinweg ko- auf Ministerebene ordiniert werden. Synergien nutzen, Alle Ressorts vertreten Redundanzen vermeiden In diese CDO-Task Force entsenden alle Ressorts Um digitale Transformation in diesem Sinn richtig ihre Chief Digital Officers. Geleitet wird die Task und umfassend zu steuern, hat die Bundesregierung Force vom Bundes-CDO. Die CDOs koordinieren die im Juni 2018 die Schaffung einer „Chief Digital Digitalisierungsvorhaben in ihrem jeweiligen Ressort- Officer-Task Force“ beschlossen. Ihr Ziel ist es, eine bereich, berichten darüber im Rahmen der CDO-Task abgestimmte und proaktive Herangehensweise an Force und unterstützen gemeinsame Vorhaben. Sie das Thema Digitalisierung zu verfolgen. Gleichzeitig stimmen ihre Themenfelder auch mit relevanten Ge- sollen Synergieeffekte genutzt und Redundanzen ver- bietskörperschaften oder der Wirtschaft ab. So ist mieden werden, indem stets organisatorisch, logis- sichergestellt, dass die digitale Transformation der tisch, rechtlich und fachlich aufeinander abgestimmte Bundesverwaltung für alle Beteiligten, Nutzer:innen Maßnahmen gesetzt werden. und Stakeholder zu einer gemeinsamen Erfolgsge- schichte wird. 16
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BETTER TOGETHER Gemeinsam planen und umsetzen Mit dem Digitalen Aktionsplan 2 Mehr Resilienz durch Digitalisierung Austria verfügt Österreich über ein Die COVID-19 Krise besonderes Instrument zur Planung macht deutlich, dass und strategischen Gestaltung der Digitalisierung zur bes- digitalen Transformation. Die ressort- seren Bewältigung der aktuellen Situation bei- übergreifende Zusammenarbeit hat trägt. Das Ziel dieses Ka- auch im Berichtszeitraum fundierte pitels ist die Identifikation wirksamer Maßnahmen zur neue Aktionspläne zu wichtigen Stärkung der Krisenfestigkeit der österreichischen Themen gebracht. Wirtschaft und des Wirtschaftsstandorts Österreich. Eine beispielhafte Maßnahme ist die Erarbeitung eines wirtschaftlichen Lagebilds durch das BMDW. Der vom Bundesministerium für Digitalisierung Dieses Instrument stellt Echtzeit-Informationen zur und Wirtschaftsstandort (BMDW) koordinierte aktuellen Lage des Wirtschaftsstandorts Österreich Digitalen Aktionsplan Austria (DAA) ist ein Strategie- als Entscheidungsgrundlage für die Österreichische dokument „in progress“. Gemeinsam mit den fachlich Bundesregierung bereit. zuständigen Ressorts und Fachleuten werden laufend neue Themenbereiche bearbeitet, damit die Digita- lisierung in Österreich abgestimmt und erfolgreich 3 Weiterentwicklung forcieren vorangetrieben werden kann. Auf Basis gemeinsam Um den Standort entwickelter Leitlinien und Prinzipien (siehe Öster- Österreich fit für eine reichischer Digitalisierungsbericht #1) konkretisieren erfolgreiche digitale themenspezifische Aktionspläne wichtige Umset- Transformation zu zungsprojekte und Maßnahmen zur Zielerreichung. machen, widmet sich dieses Kapitel staat- lichen und betrieblichen Maßnahmen zur digitalen 1 Mehr aus Transformation. Wichtige Handlungsfelder sind dabei Daten machen Ausbildungsmaßnahmen über alle Lebensphasen hin- Gezielte Datennut- weg, zielgerichtete Datenverfügbarkeit, steuerliche zung ist die Grundlage Anreize zur Innovationsförderung und der krisenfeste für die Innovationskraft Ausbau der Infrastruktur. Mit den Digital Innovation von Unternehmen sowie die Forschung und Weiter- Hubs treibt das BMDW etwa den Austausch zwi- entwicklung neuer Technologien. Daher präsentiert schen Wirtschaft und Wissenschaft zur Entwicklung dieses Kapitel Maßnahmen, um hohe zielgerichtete digitaler Lösungen und Produkte in Österreich voran. Datennutzung und umfassende Datenkompetenz Um Unternehmensansiedlungen zu erleichtern, wird für einen attraktiven Datenstandort Österreich zu beispielsweise das Unternehmensserviceportal USP. erreichen. Ein Beispiel dafür: Um eine institutionelle gv.at um die elektronische Gründung und Standort- Struktur für die Datennutzung zu schaffen, werden verlegung nach dem Once-Only-Prinzip erweitert. sektorspezifische Datenräume entwickelt. In diesen stellen Datenhubs dann Daten zur Verfügung. 18
NEU: NEU: 4 Neue Chancen durch 5 Thesen für die Zukunft Umwelttechnologien Durch den Einfluss von Digitalisierung auf Kom- Die Digitalisierung stellt im Bereich der Umwelt- munikationsformen und Arbeitsweisen in Forschung wirtschaft einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar, der und universitärer Lehre stehen auch Universitäten einerseits zur Erreichung der Klimaziele beitragen vor neuen Herausforderungen. Zusätzlich tragen soll, gleichzeitig aber auch die Wettbewerbsfähigkeit Universitäten als öffentliche Institutionen im euro- des Wirtschaftsstandortes Österreich verbessert. päischen Bildungs-, Forschungs-, und Hochschulraum Um die Wertschöpfung in Österreich durch innova- eine hohe Verantwortung bei Bereitstellung und Ver- tive Umwelttechnologien zu erhöhen, wurden unter netzung öffentlicher Infrastrukturen. Auf Basis von anderem Maßnahmen im Bildungsbereich entwickelt, Analysen zur „Zukunft der ‚digitalen‘ Universitäten“ wie Weiterbildungen und Unterstützungen im Bereich wurden Thesen erarbeitet, auf deren Grundlage in der „Green Jobs und Green Skills“. Außerdem werden einem Dialogforum zwischen dem Bundesministerium regulatorisch Reallabore geschaffen, in denen öster- für Bildung, Wissenschaft und Forschung und Uni- reichische Unternehmen Umwelttechnologien unter versitäten eine gemeinsame Vorstellung darüber ent- Einsatz neuer digitaler Technologien (rechts-)sicher wickelt wird, was „digitale Transformation“ an öffent- ausprobieren können. lichen Universitäten bedeuten kann. Ein wichtiges Thema sind die Auswirkungen des Einsatzes digitaler Medien auf zukünftige Lehr- und Prüfungsformate. 19
BETTER TOGETHER Starke Datenbasis für gemeinsame Digitalisierung 700 Tsd Das Dashboard Digitalisierung Aktivierungen der App „Digitales Amt“ ist die erste Adresse für alle, die bis 30.01.2022 aktuellste Daten über Digitalisie- rung und E-Government in Öster- reich brauchen. Damit machen wir gemeinsam mehr aus Daten. Mehr aus Daten machen Das innovative Dashboard präsentiert Zahlen, Mit dem neuen Digital Dashboard verbinden Fakten und Trends aus entscheidenden Bereichen wir den bestehenden großen Datenschatz mit der digitalen Transformation für Bürger:innen, konkreten Umsetzungsprojekten und Services für Unternehmen und Staat. Künftig wird das Dash- Privatpersonen und Unternehmen. Suchfunktion, board als modernes Monitoring- und Steuerungs- Tags und Bookmarks machen es leicht, das Dash- tool die Arbeit der CDO-Task Force unterstützen. board als Werkzeug für die eigene Entwicklung Damit erfolgt die Abstimmung der Digitalisie- zu nutzen. Das Dashboard Digitalisierung ist die rungsmaßnahmen zwischen den verschiedenen Plattform, mit der wir gemeinsam mehr aus Daten Ressorts zur Weiterentwicklung und Etablierung machen. neuer digitaler Services auf einer einzigartigen Mehr auf https://www.digitalaustria.gv.at/ Datenbasis. digitalisierungsbericht/Datendashboard 20
Digital Austria Daten und Fakten auf digitalaustria.gv.at 450 Tsd registrierte Unternehmen im USP in 2021. Zuwachs von 24 % zum Vorjahr. Das Unternehmensservice - Wofür Bürger:innen in Österreich portal (USP) spart Betrieben digitale Services nutzen: Zeit und Kosten. Top 10 meist verwendete Lebenssituationen auf oe.gv.at Geburt Kfz Führerschein Aufenthalt Reisepass Pension Erben Pflege Heirat Alleinerziehung STAND 01.10.2021 21
BETTER TOGETHER Das bringt der Digitalisie- rungsfonds 2021 und 2022: Österreich gehört mit seinen Leistungen im E-Go- vernment-Bereich und bei digitalen Services für Bür- ger:innen und Unternehmen zur Spitze, wie etwa der E-Government Monitor zeigt (siehe auch Seite 12-15). Mit dem Digitalisierungsfonds verfügt der Standort über ein wirksames und transparentes Instrument, um die digitale Transformation der Verwaltung und öffentlicher Services zielgerichtet weiterzuentwickeln und weiter zu beschleunigen. Der Digitalisierungs- fonds ermöglicht relevante Investitionen für noch mehr und bessere digitale Services für Bürger:innen und Wirtschaft. Das spart Zeit, Geld und reduziert Bürokratie für alle Beteiligten, so Dietmar Schuster, Generalsekretär im Finanzministerium. 160 M io € für die digitale Transformation Task Force Digitalisierung wählt Projekte aus Für das vergangene und das heurige Jahr stehen insgesamt 160 Mio Euro zur Verfügung. Mit den Mitteln des Digitalisierungsfonds wird einerseits die Anschubfinanzierung von Digitalprojekten mit ressortübergreifender Wirkung gefördert, anderer- seits werden damit Projekte für die IT-Konsolidierung des Bundes unterstützt. Die geförderten Projekte Die digitale Transformation der Bun- werden von der Task Force Digitalisierung ausge- desverwaltung wird mit dem Digitali- wählt, die sich aus Vertretern von BMDW, BKA, BMF und BMKÖS zusammensetzt. Im vergangenen Jahr sierungsfonds erfolgreich forciert: Für wurden insgesamt 140 Projekt eingereicht, wovon 68 das vergangene und das heurige Jahr Projekte mit ca. 76 Mio Euro gefördert wurden (siehe stehen rund 160 Mio Euro zur Verfü- Kasten). Der Digitalisierungsfonds wird aus dem EU- gung. Aufbau- und Resilienzplan refinanziert. 22
Wirkung in vielen Bereichen Der große Impact der finanzierten Projekte für Standort und Bürger:innen zeigt sich an vielfältigen Leuchtturmprojekten: → Die E-Zustellung und „Mein Postkorb“ für einen „Der Digitalisierungsfonds kontaktlosen und gesicherten Kommunikations- kanal für RSa/RSb-Schreiben und Fenster- ist ein transparentes und kuvert-Sendungen bringen erhebliches Ein- wirkungsvolles Instrument, sparungspotenzial bei Postgebühren, Druck und damit wir in vielen gesell- Kuvertierung. schaftlichen Bereichen → Das Once-Only-Prinzip mit der Informationsver- Leistungen und Services noch pflichtungsdatenbank (IVDB) und dem Register- bürgernäher und effizienter und Systemverbund (RSV) ermöglicht Zeit- und Kosteneinsparungen für Unternehmen. erbringen können.“ → Die Weiterentwicklung von oe.gv.at mit derzeit knapp 10 Mio monatlichen Seitenaufrufen bringt zusätzliche Services und eine Plattform für digi- tale Ausweise. → Das Unternehmensserviceportal USP bringt digitales Vollmachten-Management und die Nutzung von KI zur automatisierten Abwicklung von Förderansuchen für Vereinfachungen und Kosteneinsparungen. → Die Integration des Krisenmanagement-Ausland- service in die App „Digitales Amt“ ermöglicht Push-Nachrichten bei Gefahren im Ausland. Zahlen und Fakten zum → Die Online-Beratung für Mädchen und Frauen Digitalisierungsfonds 2021 sorgt für niederschwellige Familien- und Frauen- beratungsangebote über eine Plattform mit Videokonferenz- und Chat-Funktion. 140 Projekte e ingere icht → Mit dem Kolibri-Projekt wird ein Luftraum- 68 Management-System für den Drohnenverkehr etabliert, womit Gefahren für zivile Luftfahrt, Polizei, Verteidigung oder Rettungsdienste Projekte ausgewählt (in vier Tra nchen) verhindert werden. → Der Elektronische Schülerausweis gewährleistet die weitgehend automatisierte Einbindung des ca. 76 Mio freigeg eb en Schülerausweises in die ID Austria und die auto- matische Antragstellung. 23
BETTER TOGETHER Gemeinsame digitale Erfolgs- geschichte Dass digitale Transformation in Verbindung mit strategisch fundierter Kollaboration über- zeugende Ergebnisse bringt, zeigt sich nicht nur in der digitalen Wirtschaft, sondern auch im öffentlichen Bereich. Österreich hat im Bereich digital Services seine Position in internationalen Rankings nicht nur halten, sondern auch aus- bauen können. Im D-A-CH Vergleich halten wir sogar den 1. Platz. Dank der guten ressortüber- greifenden Zusammenarbeit und der gemeinsa- men Erarbeitung strategischer Grundlagen für die Transformation auf Basis des Digitalen Aktions- plans Austria hat sich das „digitale Österreich“ im Berichtszeitraum des vorliegenden Österreichi- schen Digitalisierungsberichts wieder stark wei- terentwickeln können. Ein wichtiges Instrument zur Förderung der ressortübergreifenden Koope- ration und der zügigen Umsetzung wichtiger Digi- talisierungsprojekte ist der Digitalisierungsfonds, aus dem im vergangenen Jahr 68 Projekte mit ca. 76 Mio Euro gefördert werden konnten. „Österreich hat im Be- reich digitaler Services seine Position in inter- nationalen Rankings nicht nur halten, sondern auch ausbauen können.“ Bundes-CDO SC in Mag. a Maria Ulmer 24
Auf den nachfolgenden Seiten präsentiert der Digitalisierungsbericht beispielhafte Projekte der Ressorts, die mit Mitteln des Fonds umgesetzt bzw. im vergangenen Jahr gestartet wurden. Die Übersicht zeigt sowohl die Vielfalt, wie auch die inhaltliche Qualität der gesetzten, gut ab- gestimmten Maßnahmen. Um auch die Aktivitäten der österreichischen Bundesländer für die digitale Transformation der Verwaltung würdigen zu kön- nen, präsentiert der vorliegende Bericht erstmals auch strategische Prämissen und ausgewählte Leuchtturmprojekte aus allen Ländern. Auch hier zeigt sich eine beeindruckende Vielfalt an Projekten und Ansätzen, die Verwaltungshandeln effizienter und mit Blick auf die Bürger:innen auch effektiver macht. Einmal mehr zeigt sich, dass die erfolgreiche digitale Transformation in Österreich vielen Akteur:innen zu verdanken ist, die dank innovativer Ansätze und kluger Abstimmung in ihrem Verantwortungsbereich viel bewegen kön- nen. In diesem Sinn wird Österreich seine digitale Erfolgsgeschichte gemeinsam fortschreiben können. „Die erfolgreiche digitale Transformation in Österreich ist vielen Akteur:innen zu verdanken.“ Interimistischer Bundes-CDO Stv. AL DI Dr. Franz Haider Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie 25
BETTER TOGETHER Beste Kommunikations- infrastruktur für Wachstum und Zukunft Eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur ist eines der wichtigsten Fundamente für erfolgreiche Digitalisierung. Ziel der Bundesregierung ist daher die flächendeckende Versorgung mit festen und mobilen Gigabit-Anschlüssen bis 2030. Die Breitbandinitiativen tragen mit gezielten För- derungsinstrumenten auch zur digitalen Chancengleichheit zwischen Stadt und Land bei. Im Zuge der Initiative Breitband Austria 2020 ger:innen. Der geförderte Breitbandausbau findet stellt der Bund seit Mitte 2015 Förderungs- damit in 1.342 der rund 2.100 österreichischen mittel für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur Gemeinden statt. zur Verfügung. Die Breitbandinitiative hat am österreichischen Telekommunikationssektor eine bis dato nie dagewesene Dynamik ausgelöst: Der Lenkungseffekt der Initiative Breitband Im Rahmen der bis Ende 2021 durchgeführten Austria 2020 führt dazu, dass der Ausbau mit Ausschreibungen haben 661 Förderungsnehmer Förderungsmitteln tatsächlich dort erfolgt, wo in 1.828 Projekten Förderungszusagen über ins- er aufgrund einer niedrigen Bevölkerungsdichte gesamt 1,1 Milliarden Euro erhalten. Berechnungen marktwirtschaftlich nicht darstellbar ist. Ein externer Evaluatoren zufolge werden dadurch ins- weiterer wichtiger Erfolg der Initiative Breitband gesamt Investitionen in der 2,3 -fachen Höhe der Austria 2020 ist, dass unter Zuhilfenahme der Förderungsmittel initialisiert, was einem Gesamt- Breitbandförderung seit 2018 auch Risikokapital - investitionsvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro geber am heimischen Telekommunikationsmarkt entspricht. Insgesamt profitieren von der Initiative tätig geworden sind. Breitband Austria 2020 über 1,1 Millionen Bür- Breitbandausbau auf Gemeinde Ebene. Datenstand: Q1 2022 Quelle: Breitbandatlas.gv.at 26
BETTER TOGETHER 1,4 Mrd € SC Mag. Andreas Reichhardt sieht die Weichen Richtung Digitalnation gestellt: Investitionen Österreichs in digitale Zukunft bis 2026 „Die letzten Jahre haben einmal mehr gezeigt, dass eine funktionierende digitale Infrastruktur das Fundament einer modernen Gesellschaft ist. Der flächendeckende Breitbandausbau bis 2030 mit festen und mobilen Gigabit-fähigen Anschlüssen gehört daher zum Kernelement aller Bestrebungen im Bereich der Telekommunika- tionssektion. Bis 2026 werden zusätzliche 1,4 Mrd Euro in unsere digitale Zukunft investiert, dies hat es in Österreich bis dato noch nie gegeben. Mit dem weiteren 5G Ausbau entstehen neue Chancen für die Wirtschaft und den Standort Neue Instrumente bei Initiative Österreich. Mit gezielten Fördermaßnahmen wie Breitband Austria 2030 der GigaApp Förderung und damit einhergehen- Auf Basis der Breitbandstrategie 2030 hat den Initiativen wie der Gigabit Academy, wurden das Bundesministerium für Finanzen (BMF) unter- Begleitmaßnahmen ermöglicht um 5G in seinem schiedliche Förderinstrumente entwickelt. Sie vollen Spektrum zu erfassen. Mit der Bereitstel- sollen die flächendeckende Verfügbarkeit von lung der benötigten Frequenzbänder haben wir Gigabit-fähigen Zugangsnetzen sowie die Errich- die Weichen gestellt, um Österreich zu einer der tung neuer symmetrischer Gigabit-Anbindungen führenden Digitalnationen weiterzuentwickeln.“ verbessern. Im Mittelpunkt stehen öffentliche Einrichtungen und Unternehmen. Im Frühjahr 2022 startete die erste Ausschreibungsrunde der Initiative Breitband Austria 2030 mit einem Volumen von 660 Millionen Euro. Dabei handelte sich um das größte Breitbandförderpaket, das in Österreich je umgesetzt wurde. Zielgruppen sind Länder, Gemeinden, öffentliche Einrichtungen, Te- lekombetreiber und KMU. Der Verfügbarkeitsgrad mit Gigabit-fähigen Festnetzanschlüssen liegt in Österreich bereits bei 57 Prozent. Für bereits 84 Prozent der Haushalte besteht eine 5G-Mobil- funkverfügbarkeit (Stand: Q4/2021). 27
BETTER TOGETHER BETTER TOGETHER
So gestaltet Österreich die digitale Trans- formation Ausgewählte Projekte der Ressorts 29
BETTER TOGETHER Bundeskanzleramt der Republik Österreich Sicher, effizient und krisenfest CDO Erich Albrechtowitz Das Bundeskanzleramt (BKA) setzt Mittel des Digitalisierungs- fonds gezielt ein, um die IT-Kon- „Eine krisensichere digitale solidierung zu forcieren und die Infrastruktur wird immer Krisensicherheit von IT-Services wichtiger. Der Digitalisie- zu gewährleisten. rungsfonds eröffnet dafür neue Möglichkeiten.“ IT-Konsolidierung im BKA Das Bundeskanzleramt hat sich im Rahmen der IT-Konsolidierung im Jahr 2021 zum Ziel gesetzt, die Rechenzentrumsinfrastruktur des Bundeskanz- leramtes in die BRZ zu verlagern. Damit soll u.a. ein Beitrag zur Zusammenführung der Server- und Storagesysteme in der BRZ GmbH als zentraler Dienstleister sowie zur Reduktion der Rechen- zentrumsräume in der Bundesverwaltung geleistet werden. In der ersten Phase des Projekts wurde die Konzeption (Zielsystem, Vorgehensweise) erarbei- tet. In der zweiten Phase erfolgte die konkrete Umsetzung. Dafür wurden die technischen Vor- aussetzungen geschaffen (Netzwerkanbindung, Bereitstellung der Server- und Storage-Kapazitä- ten in der BRZ) und in der Folge mit der Transition der Server in die BRZ GmbH begonnen. Mit Ende 2021 waren rund 60 % der Server bereits in der BRZ GmbH im Produktionsbetrieb im Einsatz. Der Abschluss war mit Ende März 2022 vorgesehen. Zeitlich versetzt wurde ein Changemanagement gestartet, um Organisation und Prozesse optimal der Situation als Auftraggeber anzupassen. 30
Z AS + Digitale Arche Shared Infrastructure im Zentralen Digitale Arche Österreich – Ausweichsystem des Bundes Daten für die Ewigkeit Die Nutzung von „Shared Infrastructure“ (Bereit- Mit der Digitalen Arche Österreich soll das ge- stellung von Infrastructure as a Service und Plattform samte digitale Gedächtnis Österreichs „für die Ewig- as a Service) in einem krisensicheren Rechenzentrum keit“ erhalten bleiben. Den Gedächtniseinrichtungen für alle Ressorts und Institutionen des Bundes, der und der Verwaltung wird die Möglichkeit gegeben, Länder und der Gemeinden ist Ziel eines weiteren, ihre Daten an einem krisensicheren Ort aufzubewah- aus dem Digitalisierungsfonds geförderten Projekts ren und langfristig zu erhalten. Die „Digitale Arche“ des Bundeskanzleramts. Das Zentrale Ausweichsys- lässt sich als Kombination eines extrem sicheren, tem des Bundes (ZAS) in St. Johann, welches bereits autarken und resilienten Standortes mit einem zu- für zahlreiche nationale und internationale Institutio- verlässigen und sicheren Betreiber beschreiben, der nen ein wichtiger und krisensicherer Rechenzentrums- zu diesem Zweck moderne und nachhaltige Techno- standort ist, wird hierzu weiter ausgebaut. Bisher lag logie einsetzt. Ergänzt wird dies durch den Einsatz das Schwergewicht auf der Bereitstellung servicierter von effizienten Daten-Management-Prozessen und Rechenzentrumsstellfläche zum Betrieb hochverfüg- -Prinzipien, mit denen besonders bedeutsame und barer Systeme, was jedoch Synergien limitierte und schützenswerte Daten souverän, wiederauffindbar heterogene Systemlandschaften zur Folge hatte. Mit und im höchsten Maße sicher und sehr langfristig den Mitteln aus dem Digitalisierungsfonds wurden gespeichert und verarbeitet werden können. Die 2021 durch das BKA in Zusammenwirken mit dem Digitale Arche ist bereits in Betrieb und befindet BRZ die Grundlagen für die Entwicklung und Bereit- sich im „Zentralen Ausweichsystem des Bundes“ in stellung einer Shared Infrastructure zur Nutzung von St. Johann im Pongau. Derzeit wird das Gütesiegel Bedarfsträgern aus Bund, Ländern und Gemeinden „Digitale Arche“ entwickelt. Dieses können Betreiber vorbereitet. und Nutzer der Digitalen Arche künftig erwerben und damit ihr Interesse an Erhaltungsmaßnahmen ihrer bundeskanzleramt.gv.at Daten ausdrücken. 31
BETTER TOGETHER Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Einfach digital Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschafts- standort (BMDW) setzt mit Unterstüt- zung des Digitalisierungsfonds wegweisende Maßnahmen für eine moderne digitale Verwaltung um. BMDW-CDO Mag. Wolfgang Ebner Analyse und Konzept für erfolgreiche IT-Konsolidierung „Unsere modernen Ver- Bei der IT-Konsolidierung des Bundes spielt das waltungsservices sparen BMDW mit Analysen und Umsetzungskonzepten für Menschen und Unternehmen standardisierte Bundes-IT-Services eine zentrale Zeit und Geld. Was ganz Rolle. Im Mittelpunkt stehen die Services Video- einfach digital geht, konferenzsystem, ServiceDesk, Lizenzmanagement, Standardarbeitsplatz und sichere Basisdienste sowie ist besser für Standort RZ Infrastruktur Services. Auch die ressortübergrei- sowie Bürger:innen.“ fende Grundlagenerarbeitung, die Verhandlung von Bundeslizenzen oder die Erstellung eines Shared Ser- vices-Katalogs sind Gegenstand der Leistungen des BMDW. Die darauf aufbauenden Umsetzungsprojekte werden nach Freigabe durch den Lenkungsausschuss zur IT-Konsolidierung gestartet. 32
ONCE-ONLY-PRINZIP BUNDES-CDO SCin Mag.a Maria Ulmer bis zu 1,9 M rd € „Österreichs Spitzenposition bei digitalen Services im Einsparungspotenzial D-A-CH Raum basiert auf ei- Informationsverpflichtungen ner klaren Innovationsstrate- werden einfach, sicher und zeitsparend umgesetzt gie und konsequenter Bürger- nähe. Diesen Weg setzen wir gemeinsam weiter um.“ Once-Only bringt weniger Bürokratie Das „Once-Only“-Prinzip steht für die einmalige Services anbieten kann, sind umfangreiche Anpas- Erfassung von Daten sowie den verwaltungsinternen sungen, Übersetzungen und Neuentwicklungen von Austausch bereits erfasster Daten. Damit können Verfahren, Diensten und Texten notwendig. Alle Ge- Informationsverpflichtungen einfach, sicher und zeit- bietskörperschaften und auch Organisationen wie die sparend umgesetzt werden. Das damit verbundene Sozialversicherung sind davon betroffen. Die SDG- Einsparungspotenzial wird auf 1,6 bis 1,9 Mrd Euro Arbeiten werden vom BMDW koordiniert. Die Band- geschätzt (Quelle: Accenture/ICG). Das BMDW breite der Leistungen reicht von Arbeitspaketen auf forciert aus Mitteln des Digitalisierungsfonds die europäischer Ebene über Durchführungsrechtsakte Schaffung der dafür notwendigen Basisinfrastruk- in Österreich bis zu Weiterentwicklungen nationaler tur. Diese besteht aus der Informationsverpflich- Portale. tungsdatenbank (IVDB) sowie dem Register- und Systemverbund (RSV). Die Datenbank dient dazu, Informationsverpflichtungen der Ressorts zentral zu Digitale Identität erheben, Optimierungspotenziale zu erkennen und Mit der ID Austria, der Weiterentwicklung der be- die rechtlichen Grundlagen für den Datenaustausch reits bewährten Handy-Signatur, wird es Bürger:innen via RSV zu gewährleisten. Der operative behörden- möglich sein, ihre Identität gegenüber elektronischen interne Datenaustausch steht für unterschiedliche Anwendungen, Diensten oder Verfahren gemäß Anwendungsfälle der Wirtschaft bereit, die dadurch den Bestimmungen des E-Government-Gesetzes künftig deutlich weniger Aufwand bei der Erfüllung (E-GovG) und angrenzender Rechtsmaterien (z. B. von gesetzlichen Informationspflichten hat. Signatur- und Vertrauensdiensteverordnung), nachzu- weisen. Die ID Austria wird es künftig somit ermög- lichen, sich online auszuweisen, digitale Services zu „Single-Digital-Gateway“ richtig nutzen und online Geschäfte abzuschließen. Wesent- umsetzen lich ist auch die Möglichkeit des grenzüberschrei- Um digitale öffentliche Dienste und Informationen tenden Einsatzes, der durch die eIDAS (electronic über alle Mitgliedstaaten hinweg über das EU-Portal Identification, Authentication and trust Services)- „Ihr Europa/Your Europe“ zugänglich und nutzbar Kompatibilität gewährleistet wird. Damit können die zu machen, hat die EU die Single-Digital-Gateway- durch die ID Austria ermöglichten Dienste auch in Verordnung (SDG-VO) erlassen. Damit Österreich anderen EU-Mitgliedstaaten genutzt werden. länderübergreifende Informationen und digitale 33
BETTER TOGETHER Bundesministerium für Arbeit Arbeitsmarkt besser managen Das Bundesministerium für Arbeit (BMA) ist Vorreiter bei der Umset- zung der IKT-Strategie des Bundes. Bürger:innen sowie Unternehmen pro- fitieren davon durch rasche Bearbei- Wesentliche Weiterentwicklung bei tungsprozesse und unbürokratische der Online-Stellensuche bietet die Unterstützungsleistungen. Plattform „Alle Jobs“ Weitere Schritte der IT-Konsolidierung Zahlreiche Prozesse wurden im BMA bereits im Sinne der IKT-Konsolidierung des Bundes in Koope- ration mit dem BRZ umgesetzt, unter anderem die Zentralisierung der IT-Infrastruktur, das Hardware- und Software-Asset Management und die Nutzung zahlreicher standardisierter Services. Um die Prozesse CDO innerhalb des Ressorts weiter zu optimieren, ist die Mag. Andreas Moser Einführung von „One Ticket“ als nächster Schritt ge- plant. Ziel ist die Schaffung einer digitalen One-Stop- „Unsere digitalen Lösungen Shop-Lösung für alle Belange der IT. erleichtern Menschen den Weg zurück in die Arbeit – von der Online-Schulung bis Digitalisierung der Verwaltung zur Jobvermittlung.“ Durch die Garantie der mobilen Arbeitsfähigkeit können alle Mitarbeiter:innen des BMAW von einer innovativen Richtlinie für Telearbeit profitieren. Damit auch Bedienstete ohne Mobiltelefon im Homeoffice ohne Einschränkungen arbeiten können, steht ihnen seit kurzem die Avaya Workplace App zur Verfügung, um die Funktionen des Festnetztelefons auch am Rechner nutzen zu können. Darüber hinaus befindet sich derzeit die Einrichtung eines Single-Sign-On-Sys- tems für alle Bediensteten in Planung, um den Zugang zu vielen digitalen Anwendungen zu erleichtern. 34
eServices und eAMS-Konto AMS-Kund:innen können vor allem administrative Dienstleistungen digital von zu Hause aus erledigen, indem sie die eServices auf der Website oder das personalisierte eAMS-Konto nutzen. Das eAMS-Konto ermöglicht es Arbeitsuchenden etwa, sich online arbeitslos zu melden, Förderungen zu beantragen oder sich krank bzw. gesund zu melden. Auch für Unternehmen bringt das eAMS-Konto einen direkten digitalen Zugang zu den Dienstleistungen des AMS. Die Verbesserung der Usability der eAMS-Services soll zu deren vermehrten Nutzung beitragen. Einen zentralen Stellenwert soll zukünftig die Implemen- tierung des Kompetenzmatching einnehmen. Mit diesem Tool soll der automatische Abgleich von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage auf Basis von Kompetenz- und Qualifikationsindikatoren möglich Jobplattform „Alle Jobs“ sein. Auch die Bereitstellung von digitalisierten Schulungsangeboten durch den Einsatz von blended Eine wesentliche Weiterentwicklung bei der learning und e-learning-Tools soll zu Modernisierung, Online-Stellensuche bietet zudem „Alle Jobs“. In Kompetenzorientierung und Qualitätsverbesserung „Alle Jobs“ sind neben den beim AMS gemeldeten des Qualifizierungsangebotes beitragen. Im Rahmen Stellen auch Stellen anderer Online-Jobportale zu einer Digitalisierungsoffensive wird auch ein Konzept finden. Man findet somit auf einen Klick alle ak- zur Verbesserung der Online-Angebote im Bereich tuellen Stellenangebote in ganz Österreich. „Alle Berufsinformation erarbeitet. Jobs“ ist sowohl über die Website des AMS als auch über die AMS Jobs App nutzbar. 35
BETTER TOGETHER Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Plattformen für die Digitale Schule als Teil Zukunft von bildung.gv.at Das BMBWF baut die neue Plattform bildung. gv.at als weitere E-Government-Plattform auf und Das Bundesministerium bindet sie in oe.gv.at ein. Damit werden wichtige für Bildung, Wissenschaft und Bildungs-Services für die Anwenderinnern und An- Forschung (BMBWF) entwickelt wender gebündelt. Beispiele dafür sind der Abruf von dank Digitalisierungsfonds Schulzeugnissen oder von amtssignierten Mitteilun- gen der Schule an die Erziehungsberechtigten (z. B. Bildungs- und Verwaltungs- Frühwarnungen). Ausgangsbasis ist die Integration infrastrukturen digital weiter. von E-Government-Basistechnologien aus dem Digi- talisierungsfonds-Projekt „edu.card in die E-ID ein- bringen“ in das bestehende Portal Digitale Schule (z. B. edu.IDAM als Stammportal, bPK oder Registerver- bundsystem Bildung), im Zuge derer auch das Portal Digitale Schule in die neue Plattform bildung.gv.at eingebunden wird. In der Folge werden damit digitale Identitäten für Lehrende, Schüler:innen sowie Erzie- hungsberechtigte bereitgestellt, die den durchlässi- gen Zugang über die verschiedenen Bildungsbereiche zu Bildungsanwendungen, wie z. B. das elektronische Klassenbuch, Lernplattformen und Contentportale wie Eduthek und eduTube per Single-Sign-On ermög- lichen. Registerabfragen anderer Behörden werden möglich, wie etwa Schulbesuchsbestätigungen für die Familienbeihilfe, Sozialversicherung oder Schüler- freifahrt. 36
CDO Aufwertung der SCin Mag.a Dr.in Digitalen Grundbildung Iris Rauskala Ab dem Schuljahr 2022/23 wird an allen AHS- „Der Digitalisierungsfonds Unterstufen und Mittelschulen das Pflichtfach ermöglicht es, die digitale Digitale Grundbildung neu eingeführt. Der Pflicht- Transformation in der Bildung gegenstand wird in der 5. bis 8. Schulstufe mit jeweils einer fixen Stunde im Stundenplan umge- zu beschleunigen – zum Nut- setzt (insgesamt vier Wochenstunden im Verlauf zen aller, die Bildung anbie- der Sekundarstufe I). Die Digitale Grundbildung ten und nutzen.“ soll Hilfestellungen bei der Orientierung und mün- digem Handeln im 21. Jahrhundert im Kontext der Digitalisierung geben. Neben der Medienbildung forciert der Lehrplan der Digitalen Grundbildung auch die Informatische Bildung und fungiert in Universitäten und digitale diesem Zusammenhang auch als Vorbereitung auf Transformation den Informatikunterricht der 9. Schulstufe an der AHS, welcher zur nahtlosen Anknüpfung an die Digitale Transformation als Querschnitts- Digitale Grundbildung überarbeitet werden wird. thema an den Universitäten und Hochschulen wird in vielfältiger Weise durch das BMBWF weiter vorangetrieben. Konkret sichtbar wird dies auch in den aktuellen Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2022 bis 2024, bei denen alle 22 öffentlichen Universitäten einen Schwerpunkt auf Digitale Transformation legten, sei es bei- spielsweise in ihren Lehr- und Lernmethoden („Neue Lernwelten“) oder in Open Science und der weiteren Öffnung des Forschungsprozesses. Ab dem Studienjahr 2023/24 soll auch die neue Technische Universität für Digitalisierung und digitale Transformation in Oberösterreich schritt- weise ihren Betrieb aufnehmen. 37
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