Gis@work Das Kundenforum der AED Solution Group - AED-SYNERGIS
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Das Kundenforum der AED Solution Group gis@work Kreativ verändern © Andrew Ostrovsky, fotolia.de g is @ wo r k 2 / 2 0 1 8
gis@work 5 8 Weiter mit neuer Basis Umstellung gelungen! 24 12 Rechtssicher für Geoportal Karlsruhe die Zukunft planen mit Portal for ArcGIS 14 LEFIS hat in vielen Flurbereinigungs- verwaltungen Einzug gehalten 30 Starten muss man nicht. Landen schon. 34 Ein Bild sagt mehr als drei Vermessungspunkte … 2 g i s@w o rk 2/2018
gis@work 4 Editorial Kreativ verändern Lösungen 5 Weiter mit neuer Basis 24 Rechtssicher für die Zukunft planen Neue Grundlagen der Liegenschaftsbestandsdokumentation Königsbrunn startet mit Baum-, Spielplatz- und des Bundes Grünkataster von ProOffice 7 Mit GeoOffice und gl-survey komfortabel zur 26 Verborgenes sichtbar machen Stadtgrundkarte Bodendenkmale im Wald mit ArcGIS Pro aufspüren Stadt Göttingen profitiert von hochwertigen Lösungen 28 Fünf Kitas, 5.200 Wohneinheiten, neun 8 Umstellung gelungen! Mensen Gütersloh profitiert vom kompletten Neuaufbau der ProOffice läuft beim Studierendenwerk Aachen auf Geodateninfrastruktur Hochtouren 10 Leitungsdaten einfach im Außendienst nutzen 30 Starten muss man nicht. Landen schon. Mit gl-view auch offline verfügbar GIS und BIM bei den Berliner Flughäfen 12 Geoportal Karlsruhe mit Portal for ArcGIS 32 Ein weiterer Baustein für das Multi-Utility Zukunftsweisende Technologie für das Bürger-GIS GIS der Wiener Netze Fernwärme erfolgreich in UT for ArcGIS 14 LEFIS hat in vielen Flurbereinigungsverwaltungen eingegliedert Einzug gehalten Vier Bundesländer berichten über die Einführung 34 Ein Bild sagt mehr als drei Vermessungspunkte … 18 Revisionssicher archivieren Stadtwerke Bruchsal optimieren mit Drohnen den Die elektronische Aktenverwaltung im Kreis Coesfeld Vermessungsprozess 19 LGV sichert digitale Geodaten für die Zukunft 36 Elektro Primorska – vom CAD zum System zur Langzeitspeicherung geht in Produktion modernen GIS Implementierung konzentriert sich auf CIM-basierte 20 Wasserverband Ossiacher See kombiniert Schnittstellen CAFM und GIS Mit ProOffice steht praxisnahe Lösung zur Verfügung 38 Mach’s mit: Sichere Online-Netzauskunft bei der FairNetz GmbH 22 Pilotmaßnahme Klöden an der Mittelelbe Plananfragen automatisiert über das Internet Umbau der Elbe soll Sohlerosion eindämmen erstellen Technologie 39 Fit für die Zukunft 45 Katbot – per Spracheingabe zur Neue WebOffice Version nutzt Vorteile der ArcGIS Plattform Katasterauskunft noch besser AED-SICAD ermöglicht barrierefreie Abfrage einer Liegenschaftskarte 40 Das neue BARAL StreetSmart Plugin Deutlich erweiterte Möglichkeiten der Nutzung von 360° 46 Datenvergleich: Open Street Map und Bildern ATKIS-BasisDLM Nutzung von OSM für Geobasisdaten 41 Barrierefreier Zugang zu ArcGIS Enterprise Bachelorarbeit erarbeitet Lösungsansatz 48 3A Editor RD – eine Vision Studie zur Datenbearbeitung in der Zukunft 42 3A/LM-Produkte auf PostgreSQL Gateway2PostgreSQL bietet gute Alternative zu Oracle 49 Änderungen mit Change Detection auf die Spur kommen 43 Einfach mobil arbeiten mit UT Mobile Solutions Mit 3A Editor CHANGE Detection ALKIS zielgerich- AED-SICAD bietet sichere und komfortable Lösung für den tet arbeiten Außenbereich 44 Grenzniederschriften, AP-Karten und AP-Übersichten einfach liefern 3A Web ANTRAG AV erleichtert die Bereitstellung von Unterlagen gis@work 50 Zehn Jahre ALKIS im Produktiveinsatz 52 Neuigkeiten Feierstunde würdigt auch zehn Jahre AED-SICAD Anwendergemeinschaft NRW 54 Herausforderungen der DSGVO AED Solution Group setzt Anforderungen um 51 AED-SICAD gratuliert Mitarbeiter zertifizieren sich auf höchstem Niveau 55 Termine und Impressum gis@wo r k 2/2018 3
gis@work Editorial Kreativ verändern „Wenn man ständig glücklich sein möchte, muss man sich häufig ändern.“ Dies ist eine der Weisheiten von Konfuzius, die uns überliefert wurde, und obwohl diese Weisheit nun mehr als 2000 Jahre alt ist, finde ich sie auch heute noch sehr treffend und aktuell. Ich bin fest davon überzeugt, dass man sich kontinuierlich an sich verändernde Rahmenbedingungen anpas- sen sollte, um somit auch die Möglichkeit zu haben, sein Umfeld kreativ zu gestalten. Auch wir in der AED Solution Group ändern uns und unser Umfeld laufend mit dem Ziel, sowohl für unsere Kunden als auch für uns ein gutes und positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Seit dem Eigentumsübergang der AED-SICAD zu Neben allen Änderungen und neben allem Mut, Battery Ventures im letzten Jahr arbeiten wir nun neue Wege zu beschreiten, wollen wir aber vor wie angekündigt daran, einige Änderungen in un- allem weiter eines bleiben: Ihr verlässlicher Partner. serer Unternehmensgruppe umzusetzen, um uns Daher werden wir natürlich in unseren zentralen nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen. Insbe- Marktsegmenten unser Produktportfolio kontinu- sondere der demografische Wandel stellt uns ge- ierlich pflegen und mit Blick auf Ihre Bedürfnisse nauso wie andere Behörden und Unternehmen vor erweitern, so wie Sie es von uns seit mehr als 30 die Herausforderung, unsere Personalentwicklung Jahren gewohnt sind. Auch unsere bestehende, immer wieder zu optimieren. sehr gute Partnerschaft mit Esri werden wir in Zu- kunft weiterführen und vertiefen. Beständigkeit ist Nur so können wir gewährleisten, dass Kollegen und bleibt eine der zentralen Anforderungen an uns optimal gefördert und qualifiziert werden. Zugleich und unsere Arbeit. gilt es, in der gesamten Gruppe ein Hauptaugen- merk auf die Rekrutierung neuer Mitarbeiter zu In dieser Ausgabe der gis@work werden Sie viele legen. Speziell bei der Rekrutierung sind in Zeiten Anregungen und Ansätze dieser Änderungen, aber des Fachkräftemangels dazu sicherlich auch ver- auch der Beständigkeit finden. Kunden berichten änderte Herangehensweisen erforderlich. Daher über erfolgreiche und mitunter unkonventionelle beschäftigen wir uns intensiv mit Themen wie Ar- Projekte. Wir stellen Ihnen zudem neue und kreative beitgeberattraktivität und den entsprechenden Ideen aus unserer Forschungspipeline vor. Lassen Kommunikationskanälen zum möglichen IT- und Sie sich überraschen! Ich wünsche Ihnen auf jeden Ingenieursnachwuchs. Fall viel Spaß beim Lesen. Eng damit zusammen hängt auch unsere anorga- nische Wachstumsstrategie. Mit dem Eigentums- Ihr übergang haben wir kommuniziert, dass wir gerne durch den Zukauf weiterer interessanter Unterneh- men anorganisch wachsen möchten. Deshalb ar- beiten wir kontinuierlich daran, mit neuen Partnern unsere Unternehmensgruppe und damit unser An- gebot für unsere Kunden zu erweitern. So können wir unsere Produkte noch besser auf Ihre Bedürf- nisse abstimmen und unser Dienstleistungsportfolio Holger Schade weiter ausbauen. 4 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Weiter mit neuer Basis Neue Grundlagen der Liegenschafts- bestandsdokumentation des Bundes Bundesamt für Strahlenschutz, Foto: Jörg Stanzick für Carpus + Partner Die Regelungen zur Liegenschaftsbestandsdokumentation des Bundes werden mit der He- rausgabe der eigenständigen Baufachlichen Richtlinien Liegenschaftsbestandsdokumentation (BFR LBestand) auf eine neue Basis gestellt. Damit verbunden ist die Freigabe eines neuen Daten- modells und einer neuen Basissoftware. BFR LBestand dem fachlichen Datenbedarf für Planung, Bau, Die digitale Dokumentation von Liegenschaften hat Betrieb und Bewirtschaftung von Bundesliegen- in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung schaften richtet. Damit sind bundesweit einheitliche gewonnen. Um der Wichtigkeit der Aufgaben zur Vorgaben zur Erhebung von Bestandsdaten fest- Bestandsdokumentation auf Liegenschaften des gelegt. Das Katalogwerk löst die bisher geltenden Bundes gerecht zu werden, haben die Bundes- Systemkataloge ab. Das Liegenschaftsbestands- ministerien des Innern, für Bau und Heimat (BMI) modell basiert auf dem AdV-Basisschema und den und der Verteidigung (BMVg) beschlossen, die BFR Geodaten-Standards der Normenreihe ISO 19100. LBestand einzuführen. Diese steuert die Aufgaben- erledigung in den Bauverwaltungen des Bundes BFR Vermessung und der Länder (BV), der Bundeswehr sowie der Die BFR Vermessung (BFR Verm) wurden mit ge- Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Schwer- änderten Zielen und Inhalten fortgeschrieben und punkt der ersten Auflage der BFR LBestand ist durch BMI und BMVg herausgegeben. Der Fokus die Darstellung der grundlegenden Prozesse der der Regelungen liegt nun auf allen vermessungs- Liegenschaftsbestandsdokumentation sowie die technischen Leistungen auf Liegenschaften des Herausgabe des Datenmodells, dem die Bestands- Bundes. Die bisherigen spezifischen Regelungen dokumentation zu Grunde liegt. Darüber hinaus zur Liegenschaftsbestandsdokumentation wurden werden auch die vorhandenen Dokumente und Ma- ausgegliedert und in die BFR LBestand überführt. terialien vereinigt. LISA LM Liegenschaftsbestandsmodell Die Software zur Führung des Primärnachweises Das Liegenschaftsbestandsmodell (LgBestMod) der Liegenschaftsbestandsdokumentation bei den beschreibt den fachlichen Umfang der digitalen Lie- BV wird im Auftrag des BMI und des BMVg durch genschaftsbestandsdokumentation, der sich nach die Entwicklungsstellen beim Niedersächsischen gis@wo r k 2/2018 5
gis@work Lösungen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) und für die weitere Datenfortführung erzeugt, sind die beim Landesamt GeoInformation Bremen (Geo- Qualitätsanforderungen hoch und es wird eine in- Bremen) entwickelt. Mit der Freigabe und Einfüh- tensive Prüfung mit Realdaten durchgeführt. rung der ersten Komponenten der neuen LISA- Basissoftware zur Datennutzung (Auskunft) in den Einführung Bundesländern war bereits im Jahr 2013 der erste Die Einführung der BFR LBestand mit dem wichtige Schritt zur Umstellung des LISA auf die LgBestMod, der BFR Verm, und des LISA LM zur neue AED-SICAD LM-basierten Software erreicht. Primärdatenhaltung erfolgt in 2018. Die BV wurden Nach einigen kleineren Entwicklungsschritten steht bereits in einem Leitfaden zum Systemumstieg in- 2018 ein großes neues Release an. Neben dem formiert. Darauf basierend werden die Rahmenbe- Auskunftssystem wird auch die Bearbeitungskom- dingungen geschaffen für die Fortführung auf Basis ponente des LISA LM herausgegeben. Die Soft- des LgBestMod. In der Umstellungsphase werden ware arbeitet dann mit dem neuen LgBestMod und die Anwender in den BV besonders eng begleitet basiert auf der ArcGIS Version 10.5.1. Dadurch ist durch Unterstützung bei der Installation, Informa- auch die Kompatibilität zu den gängigen Windows tions- und Schulungsveranstaltungen sowie ein gut Betriebssystemen bis einschließlich Windows 10 ausgebildetes Supportteam. sichergestellt. Umstellung Mit dem Bearbeitungssystem können die Leitstellen Nach der Einführung des LISA LM zur Primärdaten- Vermessung in den BV ihre Aufgabe auf Basis des haltung müssen die BV die Software des ALK-GIAP LgBestMod weiterführen. Die Software stellt dabei noch solange weiter nutzen, bis alle anhängigen Funktionalitäten zur Bearbeitung und Prüfung der Vermessungsverfahren, die auf dem derzeitigen Daten bereit. Der Austausch mit anderen Anwen- Datenmodell beauftragt wurden, abgeschlossen dern und externen Ingenieurbüros erfolgt über die sind. Es wird darauf hingearbeitet, den Umstel- Normbasierte Austauschschnittstelle (NAS). lungsprozess zügig abzuschließen. LISA-Migration Fazit Während zur Datennutzung bisher eine zyklische Mit Einführung der neuen Grundlagen und der da- Konvertierung der noch mit dem ALK-GIAP ge- rauf abgestimmten Software des LISA LM in 2018 führten Daten nach LISA LM durchgeführt wurde, wird die Liegenschaftsbestandsdokumentation ist mit der Freigabe der LISA Bearbeitungssysteme auch weiterhin auf einer soliden Basis stehen. Die eine letztmalige Migration zur Übernahme in die Da- gleichbleibend hohe Qualität und Vergleichbar- tenhaltungskomponente (LISA LM Server) notwen- keit der Daten für alle Bundesliegenschaften ist dig. Da die Migrationsanwendung auf den Primär- gesichert. daten arbeitet und im LM Server den Datenbestand Ansprechpartner: Hans-Olaf Zintz Niedersächsisches Landesamt für Bau und Liegenschaften Telefon: 0511 1012073 hans-olaf.zintz@nlbl.niedersachsen.de Manfred Brede Landesamt GeoInformation Bremen Telefon: 0421 3612752 manfred.brede@geo.bremen.de Eric Schmalen AED-SICAD GmbH Telefon: 089 45026201 eric.schmalen@aed-sicad.de Maritimes Sicherheitszentrum des Bundes und der Küstenländer, © Erik Krüger 6 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Mit GeoOffice und gl-survey komfortabel zur Stadtgrundkarte Stadt Göttingen profitiert von hochwertigen Lösungen Wer sich für qualitativ hochwertige Produkte entscheidet, kann oft jahrzehntelang davon profitieren. So auch der Fachbereich Planung, Bauordnung und Vermessung der Stadt Göttingen. 30 Jahre lang wurde in Göttingen die eigene Stadt- Christian Vorstadt vom Fachdienst Geoservice und grundkarte erfolgreich über SICAD/open fortge- Grundstücke ist sehr zufrieden mit der neuen Lö- führt. Der zuständige Fachdienst Geoservice und sung: „Man merkt, dass gl-survey von Vermessern Grundstücke nimmt als sogenannte andere be- geschrieben wurde. Das ist ein vollwertiges Pro- hördliche Vermessungsstelle dabei auch Aufgaben gramm! Und die vielen Werkzeuge von GeoOffice, des amtlichen Vermessungswesens in Niedersach- die wir jetzt nutzen können, sind sehr hilfreich und sen wahr und agiert als zentraler Datenbereitsteller erleichtern das Leben enorm.“ für die kommunalen Verwaltungseinheiten in Göttin- gen. Für die Geometrie des Liegenschaftskatasters Der große Mehrwert liegt für Göttingen darin, dass wird sogar ein eigener Datenbestand erzeugt und der gesamte innendienstliche Workflow von der Da- fortgeführt. tenübernahme über die Aufbereitung und Kartenher- stellung bis hin zur Vermarktung der Karte in einem Als Auskunfts- und Analysesystem wurde bereits System abgebildet werden kann. Schnittstellenpro- vor mehreren Jahren ArcGIS eingeführt. Nicht so blematiken gehören damit der Vergangenheit an. bei der Produktion der Stadtgrundkarte, die weiter- hin mit SICAD/open erfolgte. Erst 2017 entschloss man sich dazu, ein neues System zu beschaffen. Entsprechend hoch waren die Anforderungen Ansprechpartner: an die neue Software. Dabei ging es besonders Christian Vorstadt um praktische, auch geodätische Konstruktions- Stadt Göttingen und Präsentationswerkzeuge für eine überzeu- Fachbereich Planung, Bauordnung und Vermessung gende und optisch ansprechende Darstellung der Fachdienst Geoservice und Grundstücke Stadtgrundkarte. Hiroshimaplatz 1-4 37083 Göttingen AED-SYNERGIS konnte mit den Produktlinien Telefon: 0551 4002644 GeoOffice und gl-survey in der Ausschreibung voll c.vorstadt@goettingen.de überzeugen. Zum Einsatz kommen nun GeoOf- fice topografie, cad-export und analyst sowie das Detlef Schneider gl-survey-Grundmodul mit den Erweiterungen Ge- AED-SYNERGIS GmbH odätische Berechnungen und GNTrans_NI. Beide Telefon: 0251 2653293 Produktlinien sind aufeinander abgestimmt und detlef.schneider@aed-synergis.de vollständig in ArcGIS Desktop integriert. gis@wo r k 2/2018 7
gis@work Lösungen Umstellung gelungen! Gütersloh profitiert vom kompletten Neuaufbau der Geodateninfrastruktur Einen kompletten Neuaufbau der Geodateninfrastruktur hat die Stadt Gütersloh innerhalb von zwei Jahren gemeinsam mit der AED Solution Group vollzogen. In der Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern mussten verschiedene Kataster im Zuge der Systemumstellung auf die neue Technologie migriert werden. Ziel war es, in allen Fachämtern einen durchgängigen Workflow zu generieren und so Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten. Schon früh fiel in Gütersloh die Entscheidung, als Geoinformation und Geobasisdatenerfassung in en- Basis-Technologie ArcGIS von Esri zu verwen- ger Zusammenarbeit mit der AED-SICAD die Kon- den. Im Rahmen von ersten Produktpräsentationen zeptionierung des SGK-Katasters im Esri-Umfeld und Teststellungen hat sich dann schnell gezeigt, geplant und entwickelt. Mit Hilfe der FME wurde der dass die von der AED Solution Group angebote- Datenbestand aus dem Altsystem in ein Esri-kom- nen Standard-Fachschalen und Lösungen schon patibles Format übertragen. Die Umstellung hatte in weiten Teilen die von der Stadt geforderten An- höchste Priorität, da die SGK Basisinformationen für forderungen und Funktionen erfüllten. Damit waren andere kommunale Fachkataster liefert. Sie dient der die Weichen für eine erfolgreiche Vergabe gestellt gesamten Stadtverwaltung als wesentliche Grundla- und die AED Solution Group mit den Unternehmen ge für viele Planungsvorhaben. AED-SICAD, AED-SYNERGIS, ARC-GREENLAB und BARAL Geohaus-Consulting konnte sich im Verfah- Auf Basis des Konzeptes ging es nun daran, die Pro- ren durchsetzen. dukte aus dem Portfolio der AED Solution Group so abzustimmen und zu konfigurieren, dass im Ergebnis Ein wesentliches Kataster, das von der Umstellung ein praxistaugliches Fachverfahren entsteht, welches betroffen ist, stellt die Stadtgrundkarte (SGK) dar. eine tagesaktuelle Fortführung der SGK gewähr- Die SGK enthält umfangreiche topographische In- leistet. Da die Mitarbeiter im vermessungstech- formationen. Die Topographie wird auf Basis eines nischen Außendienst häufig auftragsbezogen und Signaturenkatalogs abgeleitet und beschreibt Ver- mitunter zeitgleich die SGK bearbeiten und fortfüh- kehrsflächen, Böschungen, Einzeldarstellungen von ren, war es erforderlich, eine multiuser-fähige Da- Bäumen, Straßeninventar und vieles mehr. In einem tenbank zu verwenden. Die Daten mussten in einer mehrstufigen Verfahren haben die Abteilungen ArcGIS Enterprise Geodatabase gespeichert werden. 8 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Ingenieurvermessung, Kataster- und kommunale Vermessung hinzu. Die Software kann alle Prozesse von der Steuerung der Vermessungsinstrumente im Feld bis zur Auswertung und Weiterverarbeitung der Messdaten im Büro abbilden. In Gütersloh wur- den dafür die im Altsystem erstellten Kodierungen in das neue System übertragen und als Basis für die Objektbildung definiert. Während Punkte und Lini- en weitestgehend automatisiert im gl-survey erstellt werden, müssen flächenhafte Objekte manuell er- zeugt werden. „An dieser Stelle war uns die Kopp- lung zum vermessungstechnischen Innendienst, wo letztendlich die Veredelung der SGK stattfindet, ein wichtiges Anliegen“, erläutert Schmidthuis. Für das Erstellen von Böschungen und Mauer- und Treppenobjekten sowie das Ableiten von fea- turebezogenen Objekten kommt GeoOffice von AED-SYNERGIS zum Zug. Die Topographie-Werk- zeuge ließen sich nahtlos integrieren und erlauben über die im Hintergrund laufenden Steuertabellen umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Der ab- schließende Abgleich und das Zurückspielen des Replikats mit dem Produktivdatenbestand schließt den Kreis in Gütersloh. Ansprechpartner: Thorsten Schmidthuis Stadt Gütersloh Fachbereich Personal und Organisation Leiter Abteilung Geoinformation Telefon: 05241 823544 thorsten.schmidthuis@guetersloh.de Dieter Rasch AED-SICAD GmbH Telefon: 0228 9542303 dieter.rasch@aed-sicad.de © Detlef Güthenke Neben der Datenhaltung galt es zu klären, wie auf- tragsbezogene Daten mit in den Außendienst genom- men werden können. Hier hat sich die Stadt für das ArcGIS Add-in SmartReplika von AED-SYNERGIS entschieden, mit dessen Hilfe sich die Auftragsge- biete in eine lokale Geodatabase inklusive entspre- chender MXD-Datei replizieren lassen. Dies verein- facht die Replikation erheblich, da der Arbeitsprozess auf lediglich zwei Schaltflächen reduziert wird. „Die Anwenderfreundlichkeit des Werkzeuges war für uns an dieser Stelle ein wesentliches Kaufkriterium. Denn wir können nicht allen Anwendern umfangreiche Fachkenntnisse abverlangen. Für die meisten reicht die auf das Wesentliche reduzierte Fachschale, die aber zielführend die Daten repliziert. Die komplexen Replikationsmechanismen laufen komplett im Hinter- grund“, freut sich Thorsten Schmidthuis, Leiter der Abteilung Geoinformation bei der Stadt Gütersloh, über das Ergebnis. Mit gl-survey von ARC-GREENLAB kommt zu- dem eine moderne Komplettlösung für die © Kai Uwe Oesterhelweg gis@wo r k 2/2018 9
gis@work Lösungen Leitungsdaten einfach im Außendienst nutzen Mit gl-view auch offline verfügbar Leitungsnetzdaten müssen immer und überall verfügbar sein. Insbe- sondere bei der Unterhaltung und Störungsbeseitigung sind aktuelle Daten vor Ort notwendig. Leider hat der Wasser- und Abwasser- zweckverband Calau (WAC) nicht überall Zugriff auf sein webbasier- tes Leitungsinformationssystem. Deshalb hat sich der Verband 2017 für die Offline-Lösung gl-view von ARC-GREENLAB entschieden, mit der die Mitarbeiter jederzeit ortsun- abhängig die Netzdaten der Was- ser- und Abwasserleitungen sowie die Daten der dazugehörigen Anla- gen einsehen können. Karte in gl-view Am 1. Juli 1993 wurde der Wasser- und Abwas- Das von der ARC-GREENLAB entwickelte Produkt serzweckverband Calau (WAC) als Körperschaft gl-view erfüllte genau diese Anforderungen. Beson- des öffentlichen Rechts wirtschaftlich eigenständig ders vorteilhaft ist, dass gl-view die neuen Mög- tätig. Die Versorgung mit dem Lebensmittel Num- lichkeiten der mobilen Kartenpakete (Mobil Map mer Eins, dem Trinkwasser, sowie die Entsorgung Packages/.mmpk) von Esri nutzt. In den Mobil Map des anfallenden Schmutzwassers ist Sache der Packages werden alle unterstützten Layer-Typen Kommunen. Um diese Aufgaben in kommunaler in den Karten beziehungsweise Grundkarten sowie Gemeinschaftsarbeit möglichst kostengünstig und die gesamten Geodaten in einem Paket unterge- effektiv zu lösen, haben sich aus dem Altkreis Ca- bracht. Das Format des mobilen Kartenpakets ist lau 42 Städte und Gemeinden in Brandenburg zum für moderne mobile Geräte optimiert und kann auf Wasser- und Abwasserzweckverband Calau (WAC) jeder beliebigen Plattform ausgeführt werden, die zusammengeschlossen. Zu den Aufgaben des Ver- von ArcGIS Pro oder ArcGIS Runtime unterstützt bandes gehören neben dem Betrieb, der Planung wird. Bei der Entwicklung mit dem neuen ArcGIS und der Unterhaltung auch die Störungsbeseitigung Runtime SDK von Esri ließ sich die Offline-Anwen- an den Anlagen, Leitungen, Haus- oder Grund- dung sehr effizient umsetzen. stücksanschlüssen sowie allen anderen Bestand- teilen des Netzes. Die Grundkarten und die leitungsbezogenen Geo- daten werden komprimiert, um sie für die mobilen Der WAC verfügt seit vielen Jahren über ein Geräte zu optimieren. Die mobilen Kartenpakete leistungsfähiges Online-Leitungsinformationssy- beinhalten damit in sehr kompakter Form alle off- stem. Dieses System nutzt die Esri-Plattform als line verfügbaren Geodaten, egal ob es Vektor- oder Basis und ist mit den Produkten GEONIS und Rasterdaten sind. So können diese vom Anwender WebOffice realisiert worden. Obwohl WebOffice ei- ganz unkompliziert genutzt werden. Um Mobil Map nen einfachen Zugriff auf alle Leitungsinformationen Packages bereitstellen zu können, ist es notwen- ermöglicht, ist der Onlinezugang nicht zu jeder Zeit dig, ein ArcGIS Pro Projekt zu erstellen. Dort wer- im gesamten Verbandsgebiet sichergestellt. den die Offline-Karten inklusive der Ausgestaltung, der Beschriftungen und der Luftbilder zusammen- Deshalb ist es notwendig, für den Außendienst des gestellt und über ein Werkzeug als mmpk-Datei für WAC eine Offline-Lösung bereitzustellen. Die Anfor- gl-view bereitgestellt. derungen an diese Lösung waren durch den WAC schnell definiert: einfache Bedienung, schneller Zu- Im Falle des WAC sind in den Offline-Karten die griff auf die Basis- und die Leitungsdaten, einfache Flurstücks- und Gebäudedaten aus dem ALKIS- Messfunktionen, Bestimmung der aktuellen Positi- Datenbestand, die Wasser- und Abwasserleitungen on mittels GPS sowie komfortable Suchfunktionen mit Hausanschlüssen, Schächten, Haltungen und mit Zugriff auf alle Adressen im Verbandsgebiet. Weiteres enthalten. Darüber hinaus sind für das 10 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work © Rolandst, fotolia.de gesamte Verbandsgebiet Luftbilder, Verbrauchsstellen Anwendung entstehen immer wieder neue und Störstellen integriert worden. Für die Adresssuche Ideen, welche Funktionen noch sinnvoll für die enthält das WAC-Projekt einen eigenen Navigations- Nutzer integriert werden könnten. Natürlich Layer mit allen Adressen im Einzugsbereich. kann gl-view auch für jeden anderen Einsatz- zweck, der die aufgeführten Offline-Funktiona- Seit September 2017 wird gl-view beim WAC genutzt litäten benötigt, genutzt werden. und hat sich als eine stabile und performante Offline- Lösung für den Außendienst bewährt. Im Laufe der Ansprechpartner: Michael Thomas Wasser- und Abwasserzweckverband Calau Berliner Straße 10 03222 Lübbenau Telefon: 03542 8899211 mthomas@wac-calau.de Michael-Erich Aust ARC-GREENLAB GmbH Telefon: 030 76293350 aust.michael-erich@arc-greenlab.de gis@wo r k 2/2018 11
gis@work Lösungen Geoportal Karlsruhe mit Portal for ArcGIS Zukunftsweisende Technologie für das Bürger-GIS Die Administratoren des Geoportals Karlsruhe werden durch wachsende Anforderungen seitens der Bürger und der Politik immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Das Ergebnis der daraus resultierenden Überlegungen führte zu einem komplett neuen Systemdesign. Um für viele Jahre eine zukunftsfähige Plattform Sobald die Objekte und Hintergrundkarten als bereitstellen zu können und damit Anforderun- Services bereitstehen, können in der Portal- gen aus dem Bereich Bürgerbeteiligung und Oberfläche die Web Maps erzeugt werden. In den Wünschen interner und externer Anwen- einer Web Map wird zum Beispiel festgelegt, der gerecht werden zu können, hat die Stadt welche Themen und Hintergrundkarten sicht- Karlsruhe beschlossen, eine neue Systemum- bar sind und wie die Popup-Fenster dargestellt gebung für die Anwendungen des Geoportals werden. Sie dienen auch als Grundlage für die aufzubauen. Die Plattform sollte auf neuesten Erstellung der Web Apps. Technologien basieren, weiterentwickelt wer- den, flexibel sein und Erweiterungen ohne grö- Einfache Web Apps mit vordefinierten Designs ßeren Programmieraufwand ermöglichen. Aus können entweder direkt im Portal oder mit der diesen und anderen Gründen fiel die Wahl auf Web AppBuilder for ArcGIS Developer Edition Portal for ArcGIS von Esri. Dabei überzeugten erstellt werden. Letztere bietet weit mehr An- die Flexibilität und die vielen Möglichkeiten von passungs- und Konfigurationsmöglichkeiten Portal for ArcGIS, um unkompliziert Anwen- und wurde deshalb in Karlsruhe verwendet. Die dungen für alle Plattformen und Displaygrößen standardmäßig bereitgestellten Designs und zu erstellen. Da einige Esri-Produkte bereits in- Widgets (Funktionsbausteine) liefern eine gute tern im Einsatz sind, lag ein Grundwissen vor. Grundlage, um mit wenigen Klicks funktionale Dennoch betraten die Administratoren an vie- Anwendungen zu erstellen, reichen allerdings len Stellen Neuland und so bestand der erste nicht aus, um die Anforderungen der Stadt voll- Schritt darin, sich intensiv in die Umgebung ständig zu erfüllen. einzuarbeiten. Bei diesem Punkt wird die Flexibilität der Platt- Bislang wurden die meisten Geoportal-Anwen- form deutlich, denn die Designs können mit dungen in Karlsruhe mit der Software WebSIS eigenen CSS-Dateien angepasst werden. Au- von BARAL bereitgestellt. Diese nutzt eine ßerdem können eigene Widgets entwickelt MongoDB als Datenbank für die mehr als 7.000 oder externe Widgets integriert werden. Da interessanten Orte (POIs) und weitere Vektor- es bislang kein Esri-Widget gibt, das einen daten wie Adressen, Bodenrichtwertzonen und kombinierten Wechsel von Hintergrundkarte Stadtteile. Diese Daten mussten zunächst mit und Themenbaum ermöglicht, wurde hier ein Hilfe von FME-Prozessen auf den neuen Ser- frei verfügbares Widget implementiert und das ver überführt werden. Anschließend konnten Such-Widget optimiert. Gerade im Bereich der die ersten ArcGIS Server-Dienste für die POIs Anpassungsarbeiten war es für das Projekt erzeugt werden. Neben den POIs wurden auch sehr förderlich, mit BARAL einen kompetenten die Services für Hintergrundkarten, Fachpläne, Dienstleistungspartner zur Seite zu haben. Bodenrichtwert-Auskunft und den Nachbar- schaftsverband Karlsruhe eingerichtet. Mit diesen und weiteren Widgets konnten alle Anwendungen des Geoportals aufgebaut wer- Ein großes Highlight von Portal for ArcGIS ist den. Inhaltlich lag der Fokus darauf, die be- die Unterstützung von Vektorkacheln. Damit stehenden WebSIS-Anwendungen mit Portal werden Signaturen und Beschriftungen auch umzusetzen, doch es gibt auch einige neue auf den hochauflösenden Displays von Mobil- Karten, wie zum Beispiel aktuelle Luftbilder, geräten gestochen scharf dargestellt. Die Vek- eine kontrastverstärkte Regiokarte oder das torkacheln können mit ArcGIS Pro erstellt und Baumkataster. Mit der dynamischen Legende, im Portal veröffentlicht werden und kommen in der Umkreissuche und dem Zeichnen/Messen- den Regiokarten zum Einsatz. Werkzeug kommen neue Funktionen hinzu. 12 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work © pure-life-pictures , fotolia.de Zudem erstrahlen die symbolhaften Darstellungen der POIs in einem neuen, modernen Design und die Popup-Fensterinhalte sind mit Umgebungsinforma- tionen angereichert. Ansprechpartner: Marcus Albert Die Freischaltung der Stadtplan- und Bodenricht- Stadt Karlsruhe werte-Web Apps erfolgte im März 2018. Weitere Liegenschaftsamt, Abt. Geoinformation Anwendungen sind bereits in Planung. So wird es Telefon: 0721 1336261 in Kürze eine Bebauungsplan-Auskunft geben und marcus.albert@la.karlsruhe.de auch „Karlsruhe barrierefrei…“, eine Web App für Menschen mit Behinderungen, wird im Laufe des Jahres mit Portal for ArcGIS umgesetzt werden. Matthias Hahn Das Angebot des Geoportals wächst also stetig BARAL Geohaus-Consulting AG weiter, und die Stadt Karlsruhe ist mit der Por- Telefon: 07121 94640 tal for ArcGIS-Umgebung für die Zukunft optimal matthias.hahn@baral-geohaus.de aufgestellt. gis@wo r k 2/2018 13
gis@work Lösungen Nordrhein-Westfalen Verantwortungspartnerschaft von Kataster- und Flurbereinigungsverwaltung Seit dem 15. Dezember 2017 werden in Nordrhein-Westfalen alle neuen und knapp 70 „junge“ Bo- denordnungsverfahren mit LEFIS bearbeitet. Anders als in anderen Bundesländern ist in NRW keine Migration von „älteren“ Bodenordnungen nach LEFIS vorgesehen. Durch die Übernahme „junger“ Verfahren können Mitarbeiter sehr zügig die Nutzung von LEFIS im Verfahrensablauf erlernen. Die Weiterführung älterer Verfahren mit den Altsystemen ermöglicht dabei die Berichtigung des Liegen- schaftskatasters noch mit den „eingespielten“ Abläufen. Im Zusammenspiel von Flurbereinigung und Liegen- Dennoch sind auch für diese Datenübernah- schaftskataster zeigten sich schon früh die Mehrwerte men kleine Stellschrauben zu berücksichtigen, von LEFIS. Durch die konsequente Nutzung der Ob- weswegen vertrauensbildende Maßnahmen wie jekte der GeoInfoDok als Basis von LEFIS können die regelmäßige Abstimmungsgespräche zu emp- ALKIS-Objekte 1:1 von der Flurbereinigungsbehörde fehlen sind. Durch die Nutzung der Objekte der übernommen werden. Die Katasterverwaltung kann GeoInfoDok sind Kataster- und Flurbereinigungs- durch die Übersendung des Verfahrensgebietes als verwaltungen eine Verantwortungspartnerschaft ALKIS-Fortführungsauftrag und die zielgerichtete An- eingegangen, die es nun zu leben gilt – insbeson- frage für eine „Nutzerbezogene Bestandsdatenaktu- dere wenn mit dem Datenbankgrundbuch in den alisierung“ in digitaler Form in der Regel die Festle- 2020er-Jahren noch die Grundbuchverwaltung gungen und die Bedarfe der Flurbereinigungsbehörde mit ihrem Datenbankgrundbuch zu dieser Part- vollständig automatisiert in die jeweilige ALKIS-Ver- nerschaft hinzukommt. fahrenslösung einarbeiten. 14 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work LEFIS hat in vielen Flurbereinigungs- verwaltungen Einzug gehalten Vier Bundesländer berichten über die Einführung Seit August 2017 werden ländliche Bodenordnungsverfahren nach dem Flur- bereinigungs- und dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz mit dem neuen Pro- grammsystem LEFIS produktiv bearbeitet. Grund genug, um mit dem Vorsitzland der Implementierungsgemeinschaft LEFIS (IP LEFIS), Mecklenburg-Vorpommern, und den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg über erste Erfahrungen zu sprechen und die Vorgehensweise bei der Einführung des Systems und der Ausgestaltung des technischen Betriebs zu reflektieren. © roibu, fotolia.de Brandenburg LEFIS via Internet: Maximale Datenintegrität – minimaler Wartungsaufwand Für die LEFIS-Einführung im Land Brandenburg erfolgt über eine gesicherte Internetverbindung war Voraussetzung, dass eine zentrale Daten- und ist damit von jedem Standort per LAN oder UMTS möglich. haltung und ein zentrales Hosting des Systems erfolgt. Aufgrund der Verwaltungsstruktur ist der Um einen LEFIS-Zugriffspunkt erreichen zu kön- Zugriff aller beteiligten Stellen auf den aktuellen nen, ist neben der Internetverbindung die vor- Datenbestand unerlässlich. Mit der Verwaltungs- herige Installation eines Browser-Zertifikates er- strukturreform im Jahr 2004 sind weitgehende forderlich. Derzeit werden zwei unterschiedliche Aufgaben der Flurbereinigungsbehörde auf die Clients eingesetzt. Der vlf verwendet den html5- Client, während die landeseigene Verwaltung Teilnehmergemeinschaft übertragen worden. den Citrix-Client benutzt. Nach erfolgreicher An- meldung steht ein Citrix-Desktop zur Verfügung, über den der Nutzer alle benötigten Anwen- dungen aufrufen kann. Durch die Internetanbin- Die Durchführung erfolgt durch den Verband für Land- dung kann das System auch in Außenterminen entwicklung und Flurneuordnung (vlf). Die Verfahrens- ohne lokale Installation auf Netbooks genutzt leitung, Prüfungs- und Genehmigungsaufgaben liegen werden. Dadurch wird ein erheblicher Wartungs- weiter bei der Landesverwaltung. aufwand gespart. LEFIS steht immer in der ak- tuellen Version zur Verfügung und das Ex- bzw. Das Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vor- Importieren der Daten aus der zentralen Daten- pommern GmbH (DVZ) übernimmt das Hosting der haltung entfällt. Zugleich ist eine größtmögliche kompletten LEFIS-Anwendung. Der Zugriff der Nutzer Datensicherheit und -integrität gewährleistet. gis@wo r k 2/2018 15
gis@work Lösungen Hessen Leistungsfähige Prozesse effektiv nutzen Innerhalb des LEFIS-Projektes wurden auf Ebene der Mitglieds- länder Landesprojekte eingerich- tet, um operative Projektaufgaben zu erledigen. Vorrangiges Ziel in Hessen war die erfolgreiche Erpro- bung der gelieferten LEFIS-Module in Verbindung mit der Gesamt- abnahme der Applikation LEFIS durch die IP-LEFIS. Zu den wei- teren Zielen gehörte die Schulung des Fachpersonals, die Begleitung der Programmeinführung in einer Pilotierungsphase bis zum Produk- tivstart und die Einrichtung einer Anwenderbetreuung. In Hessen wird LEFIS offiziell seit dem 1. Juli 2017 produktiv eingesetzt. Da- durch ergeben sich für die Bearbeitung neue, leistungsfähige Arbeitsvorgänge, wie beispielsweise die automatisier- te Ableitung der Wertermittlungsob- jekte aus der Bodenschätzung und die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Zuteilungsvarianten. LEFIS ermöglicht zudem die teilweise automatisierte Erstellung des textlichen Teils des Bodenordnungsplanes und die automatisierte Hebung von Beiträ- gen auf Basis der Grundlagendaten. Für Altverfahren haben einige Bundes- länder, darunter Hessen, landesspezi- fische Migrationslösungen zur Überfüh- rung der Daten nach LEFIS entwickelt. Diese Vorgehensweise bietet den Vor- teil, Verfahren in den jeweiligen Verfah- rensständen weiterzubearbeiten und dabei bereits die leistungsfähigen Pro- zesse von LEFIS effektiv zu nutzen. Aufgrund der Komplexität der Soft- ware erfolgen die Schulungen für die verschiedenen Anwendergruppen be- darfsgerecht und unterteilt in insge- samt neun Modulen. In einem gestuf- ten Schulungskonzept wurden zu- nächst sogenannte Multiplikatoren von AED-SICAD geschult, welche wie- derum die internen Schulungen für die Anwender durchführen. 16 g i s@w o rk 2/2018
gis@work Mecklenburg-Vorpommern Planungssicherheit für die nächsten 25 Jahre Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit den Vorsitz in der IP LEFIS und arbeitet seit dem 1. Februar 2018 produktiv mit dem neuen Programmsystem. Wir sprachen mit Wilfried Reiners vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern über die besonde- ren Aspekte für „sein“ Bundesland und über Perspektiven für die Weiter- entwicklung der Applikation. g@w: Worin bestanden die be- Einsatz. Es gab Weiterentwicklungen sonderen Herausforderungen für und Anpassungen, aber keine Neu- Mecklenburg-Vorpommern? konzipierung. Dieser Lebenszyklus soll auch für die Applikation LEFIS Reiners: Eine unserer zentralen gelten. Natürlich kenne ich nicht Herausforderungen war sicher die alle Herausforderungen der Zukunft. Migration der vorhandenen Daten- Aber ich gehe heute davon aus, dass bestände aus dem Altsystem nach LEFIS in den Mitgliedsländern der LEFIS. Hier sind wir mit der gemein- IP in den nächsten 20 bis 25 Jahren sam mit AED-SICAD entwickelten im Einsatz sein wird. Alle Weiterent- Migrationssoftware auf einem guten wicklungen, die Anpassungen des Weg. Ein weiterer wichtiger Aspekt LEFIS Datenmodells erfordern, kön- war die Schulung der Mitarbeiter nen nur mit Zustimmung der Arge- durch Multiplikatoren. Landentwicklung (ArgeLE) umgesetzt werden. g@w: Welche Mehrwerte schät- zen Sie an LEFIS für Ihr Bundesland Für die ArgeLE hat die Modellie- besonders? rung der Anbindung an das elektro- nische Grundbuch Dabag derzeit Reiners: Ein großer Mehrwert besteht die höchste Priorität. Die EG LEFIS im Übergang von einer dezentralen erarbeitet im Moment die notwendi- Datenhaltung mit 14 Datenbanken gen Modellanpassungen. In zweiter zu einer zentralen Landesdatenhal- Priorität verfolgt die ArgeLE das Ziel, tung. Aber auch die umfangreichen die Erstellung des Plans nach § 41 Funktionserweiterungen gegenüber FlurbG (Wege- und Gewässerplan) dem Altsystem bieten große Mehr- vollständig digital in LEFIS abzubil- werte. Wir können nun einen vollum- den. Die notwendigen Modellerweite- fänglichen bidirektionalen Datenaus- rungen werden durch die EG LEFIS tausch mit der Katasterverwaltung erarbeitet, wenn die erforderlichen gewährleisten. Ebenso ist die tech- zeitlichen Ressourcen zur Verfügung nische Integration der beauftragten stehen. Stellen außerhalb der Verwaltung ein weiterer großer Pluspunkt. Rückbli- Das Interview führten Sabine ckend betrachtet sind Mehrwerte Parschau und Hans-Georg Sienz. alleine schon dadurch entstanden, dass wir Ressourcen einsparen konn- Ansprechpartner: ten, indem wir uns zu einer gemein- Wilfried Reiners schaftlichen Softwareentwicklung in Ministerium für Landwirtschaft und der IP LEFIS entschieden haben. Umwelt Mecklenburg-Vorpommern Referat VI 340 Ländliche Entwicklung g@w: 2017 haben IP LEFIS und AED- Hausanschrift: Paulshöher Weg 1, 19061 SICAD viele Funktionserweiterungen Schwerin beschlossen und den Vertrag über Telefon: 0385 5886341 die Zusammenarbeit langfristig ver- w.reiners@lm.mv-regierung.de längert. Welche Zukunftsperspekti- ven sehen Sie für LEFIS? Hans-Georg Sienz AED-SICAD GmbH Reiners: Die Altsysteme waren in Telefon: 0228 95420 den Mitgliedsländern ca. 25 Jahre im hans-georg.sienz@aed-sicad.de gis@wo r k 2/2018 17
gis@work Lösungen Revisionssicher archivieren Die elektronische Aktenverwaltung im Kreis Coesfeld Die Digitalisierung innerhalb der Kreisverwaltung Coesfeld startete 2007 und hat insbesondere in den letzten drei Jahren eine starke Dynamik erfahren. Gründe hierfür sind in internen Anforderungen etwa nach Effizienzsteigerung zu sehen oder entstehen durch ex- terne Anforderungen, zum Beispiel die Umsetzung des E-Govern- ment-Gesetzes NRW. © Miredi, fotolia.de Für die revisionssichere Archivierung und Bearbei- Geschäftsbuchantrag unter dem Dokumententyp tung der Dokumente verwendet die Kreisverwaltung “07 Fortführungsbeleg“ als zip-Datei abgelegt. Ab das Programmsystem d.3 ecm der Firma d.velop. diesem Zeitpunkt ist eine Wiederaufsetzung des Die Schnittstelle zwischen den Programmen wur- ALKIS-Projektes nicht mehr möglich. Sobald der de von der Firma codia aus Meppen entwickelt und Geschäftsbuchantrag im Georg.net abgeschlossen betreut. wird, überträgt der codia-Poll Service die zip-Datei nach d.3. Die durch eine 3A Editor Fortführung im ALKIS er- zeugten Fortführungsmitteilungen und Nachweise Für grundbuchliche Fortführungsfälle wird kein ei- wurden bisher als PDF-Dateien dateiorientiert zum genes Geschäftsbuch verwendet. Hier wird das jeweiligen ALKIS-Projekt abgelegt. Diese Art der Projektverzeichnis ebenfalls bis auf das Unterver- Dokumentenablage genügt jedoch nicht den An- zeichnis Dokumente reduziert und direkt nach d.3 sprüchen einer revisionssicheren Archivierung. Die archiviert. Anhand der Metadaten kann dann direkt Umsetzung zu einer revisionssicheren Archivierung über den d.3 smart explorer eine Beauskunftung erfolgte durch eine gemeinsame Entwicklung von und Auswertung durchgeführt werden. AED-SICAD und codia sowie dem Katasteramt. Die seit der ALKIS-Einführung beim Kreis Coesfeld im Durch die gemeinsame Entwicklung ist für die revisi- März 2009 bis zum Jahresende 2017 fortgeführten onssichere Archivierung ein sehr effektives System Projekte wurden jahrgangsweise in die revisionssi- entstanden. Der Einsatz im Echtbetrieb hat gezeigt, chere Archivierung von d.3 überführt. Hierbei wur- dass die Nutzer auf sehr einfache und schnelle Wei- den 60.870 grundbuchliche und 21.100 kataster- se auf die archivierten Daten zugreifen können. liche Projekte archiviert. Für die laufende Archivierung der katasterlichen Ansprechpartner: Fortführungen wird das abgeschlossene ALKIS- Martin Wilsing Projekt als zip-Archiv in das dateiorientierte Stan- Abt. 62 – Vermessung und Kataster dardarchivverzeichnis der AED-SICAD abgelegt. Friedrich-Ebert-Str. 7 - 48651 Coesfeld Dann werden alle zip-Archive, die älter als zehn Telefon: 02541 186726 Tage sind, in das codia-Austauschverzeichnis martin.wilsing@kreis-coesfeld.de verschoben. Täglich werden alle im codia-Aus- tauschverzeichnis vorhandenen Projekte durch Petra Freund den codia-Prozess entpackt und auf das Unterver- AED-SICAD GmbH zeichnis Dokumente reduziert. Dieses reduzierte Telefon: 0228 95420 Projektarchiv wird dann zum jeweiligen Georg.net petra.freund@aed-sicad.de 18 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work LGV sichert digitale Geodaten für die Zukunft System zur Langzeitspeicherung geht in Produktion Vor einem Jahr hat der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) der Freien und Han- sestadt Hamburg zusammen mit der AED-SICAD GmbH und der SER eGovernment Deutschland GmbH das Projekt Langzeitspeicherung in einer Implementierungsgemeinschaft gestartet. Ziel ist es, ein System zur Langzeitspeicherung (LZS) für digitale Geodaten zu realisieren. In diesem Sommer ist das System in Produktion gegangen. Es verwaltet in einer ersten Ausbaustufe neben den Kataster- unterlagen sechs weitere Geodatenarchive mit historischen Karten und einem Gesamtvolumen von über einem Terabyte. Die Grundlagen Dies ermöglichte eine sehr agile Entwicklung mit Die Grundlage für das System zur LZS bildet zum kurzen Reaktionszeiten. So wurde die erste Stufe einen das Enterprise Content Management System des Projekts erfolgreich im Frühjahr 2018 fertigge- (ECM) Doxis4 der SER. Es realisiert wesentliche Ei- stellt. Nach Inbetriebnahme der Lösung bei Data- genschaften eines Langzeitspeichers wie Speicher- port fand der Produktivgang im September 2018 system- und Datenformatmigration und verhindert statt. so effektiv das sogenannte digitale Vergessen. Auf Doxis4 setzt das GIS Portal der AED-SICAD auf, Die Perspektive welches über sein responsives, browserbasiertes Der ersten Stufe des Systems zur LZS mit freier Nutzer-Interface und das integrierte User & Resour- fachlicher Attributierung folgen im Anschluss wei- ce Management (URM) eine LZS-Benutzerober- tere Realisierungsstufen zur Verwaltung von Geo- fläche bereitstellt, die auf nahezu beliebigen Aus- daten mit Georeferenzierung sowie zur Aussonde- gabegeräten genutzt werden kann und sich dem rung von Daten an ein Staatsarchiv. Sie umfasst Anwender gemäß seines Rechteprofils stets genau eine Zusammenstellung ausgewählter Daten mit passend darstellt. ihren Dossiers und deren gesicherte protokollierte Übertragung an ein digitales Archiv. Das Projekt Zum Projektstart erarbeiteten die Implementie- So wird aus der LZS Zug um Zug eine vielseitige und rungspartner ein Realisierungskonzept, welches von vielen nutzbare Lösung zur sicheren Ablage von nicht nur diejenigen Geodaten berücksichtigt, die Daten über den Zeitraum eines Menschenlebens. heute beim LGV verwaltet werden, sondern von Anfang an die Erweiterbarkeit für beliebige, neue Geodatenklassen vorsieht. Außerdem verwaltet das Ansprechpartner: System zur LZS für die eigentlichen Geodaten fle- Doris Carstensen xibel definierbare Metadaten, sogenannte Dossiers. Fachbereichsleitung Geobasisdaten So werden zukünftig beispielsweise AAA-Daten in Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Zeitscheiben im NAS-Format verwaltet sowie die Hamburg dazu gehörenden Dokumente der GeoInfoDok als Telefon: 040 428265316 Dossier. doris.carstensen@gv.hamburg.de Während der intensiven Implementierungsphase ar- Ralf Roscher beitete ein Projektteam von LGV, AED-SICAD und AED-SICAD GmbH SER auf einem gemeinsamen, von AED-SICAD ge- Telefon: 0228 95420 hosteten, Integrations- und QS-System zusammen. ralf.roscher@aed-sicad.de gis@wo r k 2/2018 19
gis@work Lösungen Wasserverband Ossiacher See kombiniert CAFM und GIS Mit ProOffice steht praxisnahe Lösung zur Verfügung Eine Kombination von CAFM und GIS-Daten bietet im Instandhaltungsmanagement viele Vorteile. Instandhaltungsarbeiten müssen im Außendienst aber auch dort durchgeführt werden, wo unter Umständen kein Netzempfang vorhanden ist. Der Wasserverband Ossiacher See setzt daher auf eine praxisnahe Lösung, mit der Arbeiten vor Ort auch offline am Tablet dokumentiert werden. Die für die Arbeiten erforderlichen Dokumente stehen dabei stets zur Verfügung – eingegebene Daten werden bei erneutem Netzempfang mit der zentralen Datenbank abgeglichen. Steigende Komplexität der Anforderungen Kanalinstandhaltung beim Wasserverband Instandhaltung im Facility Management bedeu- Ossiacher See tet Betreiberpflichten einhalten, Maßnahmen Der Wasserverband Ossiacher See ist mit 830 km Ka- steuern, Verfügbarkeit sichern und sämtliche nalleitungen, 30.000 Schächten, 230 Pumpstationen Arbeiten rechtssicher dokumentieren. Analoge und 20 Mitarbeitern einer der größten Österreichs. Wartungsaufzeichnungen oder einfache Excel- Die Tätigkeiten zur Gewährleistung der Versorgungs- Tabellen werden den immer komplexeren Anfor- sicherheit umfassen die regelmäßige Überprüfung der derungen nicht gerecht. Objekte, die Reinigung der Anlagenteile, sämtliche In- standsetzungsarbeiten sowie die Dokumentation der Denn die Grundlagen zur Ermittlung der Kosten, Mängel und Mängelbehebungen. Bisher dokumen- zur Bestimmung des Zeitpunkts der zu set- tierten die Mitarbeiter des Wasserverbands die War- zenden Maßnahmen und zur Finanzierung der- tungstätigkeiten analog und übertrugen diese händisch artiger Maßnahmen sind vielschichtig: Benötigt in ein Kanalinformationssystem, was sehr zeitintensiv werden übersichtliche Wartungsinformationen, und mühsam war. Daher entschloss sich der Wasser- eine räumliche Zuordnung der Objekte und das verband für einen Umstieg, wobei folgende Anforde- Wissen über den Zustand vom Anlagevermögen. rungen berücksichtigt werden mussten: 20 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work • Integration der bestehenden Geodaten in ein Netzinformationssystem mit integriertem Wartungsmodul • Rechtssichere Dokumentation der Anlagen, sämtlicher Tätigkeiten und Mängel am Mobilgerät • Revisionssichere Dokumentation • Offline Verfügbarkeit sämtlicher Daten • Bedarfsgerechte Wartung sämt- licher Anlagenteile und automatisierte Terminverwaltung Software-Umsetzung mit ProOffice Instandhaltung mobil+ Mit ProOffice Instandhaltung mobil+ konnte der Wasserverband Ossiacher See die bestehende Geodaten-Infrastruktur nutzen und um ein Netz- informationssystem mit integriertem Wartungsmo- dul erweitern. Der Raumbezug zu den Esri ArcGIS Geodaten wird über WebOffice hergestellt: Fragen wie „Was ist wo?“ oder „Welche Abschnitte sind betroffen?“ können direkt in ProOffice beantwortet werden. Dabei sieht jeder Benutzer seine zugeord- neten Aufgaben. Dank rollenbasierter Benutzerver- waltung bekommen ausgewählte Personen eine automatische Benachrichtigung per E-Mail, sobald eine Aufgabe erledigt wurde. Die Auswertung über bestehende Mängel sowie die Übersicht über alle © A. Karnholz, fotolia.de anstehenden Maßnahmen erfolgt mit dem Service Desk an einer zentralen Stelle. Kein Netzempfang? Kein Problem! Der Wasserverband profitiert besonders von der kürzlich erschienenen Offline-Version von ProOffice Instandhaltung. Mit dieser für Tablets optimierten „mobil+“ Version können sämtliche Objekte sowie anstehende Arbeiten auch offline eingesehen und dokumentiert werden. Die anschließende Synchro- nisation ist problemlos möglich. Die Offline-Version ist Tablet-optimiert und ermöglicht die Touchscreen Eingabe. Der dunkle Hintergrund der Benutzero- berfläche sorgt für eine lange Batterielaufzeit. Der Kamera-Zugriff und GPS-Unterstützung erleichtern zudem das Arbeiten im Gelände. Ansprechpartner: Erich Wernig Wasserverband Ossiacher See Bautechnik, EDV-Betreuung, GIS Telefon: +43 4276226014 e.wernig@wvo.at Christoph Kiedl SynerGIS Informationssysteme GmbH Telefon: +43 18780671 c.kiedl@mysynergis.com © Wasserverband Ossiacher See gis@wo r k 2/2018 21
gis@work Lösungen Pilotmaßnahme Klöden an der Mittelelbe Umbau der Elbe soll Sohlerosion eindämmen Die Mittlere Elbe weist zwischen Mühlberg und der Saale- mündung eine ausgeprägte Sohlerosion auf. Zur Eindäm- mung hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ein Konzept zur Sohlstabilisierung erarbeitet. Als Pilotmaßnahme ist ein Streckenabschnitt bei Klöden von ca. 11 km Länge ausgewählt worden. ARC-GREENLAB be- gleitet die Pilotmaßnahme des Wasserstraßen- und Schiff- fahrtamtes (WSA) Dresden durch vermessungstechnische Ingenieurleistungen, den Aufbau eines webbasierten GIS- Auskunftssystems und Mitarbeit im Grundstücksverkehr. 22 g i s@w o rk 2/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Im betrachteten Elbabschnitt hat sich Datenbanken, die Performance, die die mittlere Stromsohle seit Ende des Benutzerverwaltung in Rollen und 19. Jahrhunderts um ca. 1,6 m in den Rechten, die Strukturierung nach Untergrund gegraben. Durch verschie- Fachthemen und die topologischen dene Maßnahmen und bauliche An- Beziehungen eine besondere Rolle. passungen soll die Strombelastung Wichtig sind auch die Attributierung auf die Sohle reduziert werden. In der Datenbestände, alle Relationen Vorbereitung des Planfeststellungs- bzw. Beziehungen, die Dokumentati- verfahrens stellt die Datenerhebung, on der Datenbestände mit Metadaten Darstellung und die Archivierung einen und das geplante Sicherungskonzept. großen Arbeitsaufwand dar. Um al- len Beteiligten, darunter Ingenieurbü- Das Datenmodell soll dabei un- ros, Fachbehörden und Verwaltungen, terschiedliche Nutzungsszenarien die Daten gleichzeitig und umfassend unterstützen. Dazu zählt die haus- zur Verfügung zu stellen, hat sich das interne Nutzung von Desktop GIS WSA Dresden entschieden, die Daten Arbeitsplätzen, um Daten aufbereiten in einem geografischen Informations- und Karten erstellen zu können. Da- system zusammenzufassen. Als erster bei wird eine Umstellung von ArcGIS Bestandteil wurde in den letzten Jah- Desktop auf ArcGIS Pro angestrebt. ren ein Desktop GIS auf der Basis von Vorteile von ArcGIS Pro sind die in- ArcGIS Desktop erstellt. Die Projekt- tegrierte 2D- und 3D-Darstellung in- daten wurden dafür im ArcGIS File- nerhalb eines Projektes. Schon jetzt Geodatabases erfasst bzw. dorthin sind detaillierte 2D- und 3D-Daten konvertiert. Dieses Desktop GIS soll zur Dokumentation des Ausgangszu- aktualisiert und auf einen Multiuser- standes vorhanden. Betrieb umgestellt werden, um wei- teren Nutzern den Datenzugang zu Als Auskunftssystem ist eine Web- ermöglichen. GIS-Anwendung geplant. Diese ermöglicht den Datenzugriff ohne ARC-GREENLAB unterstützt das WSA Zusatzsoftware auf jedem Arbeits- bei der Datenerfassung durch das platz im WSA Dresden und durch Team Vermessung. Zur Überwachung weitere Projektbeteiligte. Ziel ist der von Grundwasserveränderungen wäh- unkomplizierte Zugriff auf Planungs- rend der Projektdurchführung werden daten, das Monitoring des Umbau- Grundwassermessstellen eingerichtet. fortschritts und Messdaten. Der Die Arbeiten begannen mit der prä- Datenzugriff wird durch Rollen und zisen Verortung und der Darstellung Gruppen gesteuert, welche in einem dieser Messstellen im GIS. Neben der Berechtigungskonzept beschrieben Datenerfassung erarbeitet das Con- werden. Neben der grafischen Dar- sulting-Team von ARC-GREENLAB ein stellung von Projektdaten in einem Konzept für die Datenhaltung inklusive WebGIS Viewer ist ein Portal mit wei- Datenmodell. Darauf basierend werden teren Funktionen wie Suchen, Hoch- zukünftige Arbeitsabläufe zur Datenak- laden und Herunterladen von Projekt- tualisierung und der Nutzung im Intra- daten geplant. net und Internet erarbeitet. Im Prozess der Datenmodellierung wird ein Verfahren zur Abbildung der rele- Ansprechpartner: vanten Objekte mittels ihrer Attribute Elke Kühne und Beziehungen entwickelt. Dabei Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist das Hauptziel eine eindeutige Defi- Dresden nition und Spezifikation der im GIS zu Telefon: 0351 8432342 verwaltenden Objekte, um so einen elke.kuehne@wsv.bund.de Überblick über die Datensicht des GIS zu erhalten. Wieland Busse ARC-GREENLAB GmbH Bei der Entwicklung eines Datenmo- © Agentur Kröger, fotolia.de Telefon: 030 76293350 dells spielen die Anzahl der benötigten busse.wieland@arc-greenlab.de gis@wo r k 2/2018 23
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