Wirtschaft Osnabrück-Emsland

 
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Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Nr. 4 / April 2009 · www.osnabrueck.ihk24.de

                                           Wirtschaft
                                           Osnabrück-Emsland

                                                                                         Ausbildung
                                                        Warum Sie Prüfer werden sollten / Aktuelles zu AEVO,
                                                              Beruflicher Grundbildung & Dualem Studium

                                                          IHK-Jahresbericht 2008
                                                          Programm „Krisen bieten Chancen“ vorgestellt  S. 21

                                                          Ausbau der E 233
                                                          Wirtschaft beteiligt sich an Planungskosten   S. 18
H 4803

                                                          Umweltzonen
                                                          Warum sie auf den Prüfstand gehören           S. 35
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
MEHR                        NÄHE                       |     MEHR                        SERVICE                                 |      MEHR                        LEISTUNG

„Hier ist alles für mich
drin: Festnetz, DSL und
jetzt auch Mobilfunk!“
Jürgen Knocke
Rechtsanwalt aus Bramsche

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Wirtschaft Osnabrück-Emsland
kommentar

Ehrenamt
Die Interessenvertretung der IHK für die regionale Wirtschaft lebt
vom Engagement ihrer Mitglieder. Über 70 Unternehmerinnen
und Unternehmer setzen sich in der neu gewählten Vollversamm-        Marco Graf, Hauptgeschäftsführer
lung der IHK Osnabrück-Emsland für die Belange des Wirtschafts-      der IHK Osnabrück-Emsland
standortes ein. Sie alle verbindet der Wunsch und der Wille, die
Rahmenbedingungen für die Betriebe in der Region weiter zu
verbessern.
Die Vollversammlung bestimmt die Richtlinien der IHK-Arbeit
und beschließt in allen Fragen und Angelegenheiten, die für die
bezirkliche Wirtschaft oder die IHK von grundsätzlicher Bedeu-
tung sind. Die Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreter der
Gesamtheit der IHK-Zugehörigen und in ihrer Arbeit an Aufträge
und Weisungen nicht gebunden. Sie nehmen ihre Aufgaben
ehrenamtlich wahr und sind verpflichtet, ihr Amt uneigennützig,
gewissenhaft und unparteiisch auszuüben.
Bildlich gesprochen ist die Vollversammlung aber nur die Spitze
der Pyramide des ehrenamtlichen Engagements in der IHK. Die
Basis der IHK-Aktivitäten ist wesentlicher breiter. So bieten die
sieben Fach- und vier Regionalausschüsse der IHK Foren für die
Bündelung von Branchen- und Regionalinteressen. Vor diesem
Hintergrund hat die Vollversammlung jetzt rund 400 Ausschuss-
mitglieder neu in ihre Funktionen berufen. Mit ihrem Einsatz und
ihrer unternehmerischen Erfahrung werden auch sie dabei helfen,
unseren IHK-Bezirk weiter nach vorn zu bringen.
Dieses ehrenamtliche Engagement ist gerade in einer Krise alles
andere als selbstverständlich. Krisenzeiten verleiten manchen
dazu, sich selbst der Nächste zu sein. Die neu berufenen Unter-
nehmerinnen und Unternehmer setzen deshalb ein wichtiges
Zeichen, indem sie gerade jetzt, wo es darauf ankommt, für das
gemeinsame Ganze sorgen wollen.
Ohne das Ehrenamt könnte die IHK ihre gesetzlichen Aufgaben
auch gar nicht bewältigen. Ein besonders wichtiges Beispiel sind
die Prüferinnen und Prüfer in der Aus- und Weiterbildung. 2 400
Frauen und Männer arbeiten dafür, dass die IHK-Prüfungen
praxisnah und wirtschaftlich durchgeführt werden. In diesem Jahr
steht die Neuberufung der IHK-Prüfer an. Im vorliegenden Heft
widmen wir diesem Thema einen eigenen Schwerpunkt.
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
8
    Inhaltsverzeichnis

                                                                                                         Titelthema
                                                     Die IHK Osnabrück-
                                                         Emsland ist                                     Ausbildung
                                                       zertifiziert nach
                                                     DIN ISO 9001:2000                                   Mit Sachverstand und ehrenamtlichem
                                                                                                         Engagement sichern die Prüfer der IHK
                                                                                                         die Qualität der Ausbildung. Lesen Sie,
                                                                                                         wie auch Sie Prüfer werden können –
                                                                                                         und was Menschen aus der Region an
                                                                                                         ihrem Ehrenamt begeistert. Außerdem
    Einblicke
                                                                                                         stellen wir Ihnen die Änderungen zur
    Kommentar . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 1        AEVO und zur Beruflichen Grund­
    Kurz & Knapp . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4        bildung vor.
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Blick in die Region
                                                                                       Kultur . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 31

                                                                                       Wirtschaftsjunioren / IHC . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 32

                                                                                       Tourismus . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 33

                                                                                       Im Brennpunkt
                                                                                       Tipps für die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

                                                                                       Umweltzonen auf den Prüfstand!. .  .  .  .  .  .  .  .  . 35

                                                                                       Martinischule Haren: Bunter Europatag . .  .  . 36

                                                                                       Nachgefragt: Tipps zu Motivation . .  .  .  .  .  .  .  . 39

                                                                                       Wissenschaft konkret

16                  IHK Aktuell
                    Fördergelder für die Betriebs-Kita
                                            „Personalstrategien mit Weitblick –
                                                                                       Aus den Hochschulen . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 37

                                                                                       Service
                                                                                       Firmenjubiläen / Arbeitsjubiläen . .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 40
                                            Frauen nach vorn!“, hieß eine regio-
                                            nale Gemeinschaftsveranstaltung in         Seminare. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 42

                                            der IHK. Anine Linder vom DIHK-            Börsen . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 43
                                            Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“
                                            stellte dort die Möglichkeit vor, eine     Handelsregister
                                            betriebliche Kita-Beleggruppe zu ini­
                                                                                       ������������������������������������������������������������������������� 53
                                            tiieren. Lesen Sie auf Seite 16 ein In-
                                            terview mit ihr – und auf Seite 17 die
                                            Kernpunkte der Veranstaltung.
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Kurz & Knapp

    Kulturförderpreis                               Viel-Surfer schauen auch viel fern
    2009 ausgelobt                                  Heavy Onliner sind Personen, die täglich       net surft, umso häufiger nutzt er Angebote,
                                                    über zwei Stunden im Internet surfen. tns      die bislang eher von klassischen Medien
    In ganz Deutschland setzen sich Unter-
                                                    emnid fand heraus, dass ein Drittel dieser     angeboten wurden. 46 % der Viel-Surfer ru-
    nehmen für Kunst und Kultur ein. Der
                                                    Viel-Surfer auch viel fern schaut. Täglich     fen News ab, 45 % sehen sich Videoclips,
    Kulturkreis der deutschen Wirtschaft
                                                    über dreieinhalb Stunden. Insgesamt haben      31 % laden Musik herunter und 17 % hören
    im BDI und seine Partner Süddeutsche
                                                    sie also über fünf Stunden am Tag Bild-        Web-Radio.
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Sprachverfall, aber größere Vielfalt                                                           Finanzamt und
               In der Wahrnehmung einer          ter ausdrücken können als noch vor 20,        Auskunftsgebühren
                großen Mehrheit der Bundes-      30 Jahren. Als Ursachen werden u. a.
                                                                                               Finanzämter dürfen für verbindliche Aus-
                bürger droht die deutsche        die Kommunikation via SMS oder
                                                                                               künfte zum Steuerrecht Gebühren erheben.
                 Sprache mehr und mehr zu        E-Mail genannt. Positiv wird von je-
                                                                                               Unverbindliche Auskünfte sind je-
                  verkommen. 65 % teilen         dem Dritten angemerkt, dass der Wort-
                                                                                               doch weiterhin gebührenfrei. Das
                  ­diese Einschätzung, ermit-    schatz heute größer ist als früher, dass
                                                                                               Finanzgericht Baden-Württem-
                 telte eine Allensbach-Um-       vor allem durch die Arbeit am Computer
                                                                                               berg hat eine entsprechende
frage im Auftrag der Gesellschaft für deut-      mehr gelesen und geschrieben wird als
                                                                                               Regelung für verfassungsge-
sche Sprache. Vor allem Ältere sorgen sich       früher (23 %). 18 % der Befragten, da-
                                                                                               mäß erklärt (Az.: 1 K
über einen Verfall, aber auch jeder zweite       runter viele Jüngere, haben den Ein-
                                                                                               46/07 vom 20. Mai
jüngere Mensch. 42 % der Bevölkerung ur-         druck, dass die deutsche Sprache viel-
                                                                                               2008). Der Grund: Es
teilen, dass sich viele Bürger heute schlech-    seitiger, lebendiger geworden ist.
Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Personelles

      Friedemann Pannen                                 Hans Heinrich Driftmann

                              Pastor Friedemann                               Hans Heinrich Driftmann ist neuer Präsident des Deutschen In­
                              Pannen ist seit dem                             dustrie- und Handelskammertages (DIHK). Die Vollversammlung
                              1. März neuer Su­                               wählte den Präsidenten der IHK zu Kiel und bisherigen DIHK-Vize­
                              perintendent im Ev.-                            präsidenten Ende März zum Nachfolger von Ludwig Georg Braun
                              luth. Kirchenkreis                              (s. S. 84). Braun, der Driftmann vorgeschlagen hatte, hört nach acht
                              Osnabrück. Die Mit­                             Jahren an der Spitze des DIHK satzungsgemäß auf. Der 61-Jährige
                              glieder des Kirchen­                            Driftmann ist seit 1990 persönlich haftender und geschäftsführen­
                              kreistages wählten                              der Gesellschafter der Kölln KGaA in Elmshorn. Wir werden Ihnen
                              den 45-jährigen Theo­-                          Hans Heinrich Driftmann im Mai-Heft ausführlich vorstellen.
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Wirtschaft Osnabrück-Emsland
Titelthema

    Ehrenamtlich!
    Prüfer sichern die Qualität und den Praxisbezug in der Ausbildung

                                        In diesem Jahr werden die Prüfungsausschüsse der IHK neu berufen. Mit dem Pakt für Ausbildung
                                        ist es in den vergangen fünf Jahren gelungen, die Zahl der Auszubildenden in der Region Osna­
                                        brück-Emsland um 45 % zu steigern. Nur durch anspruchsvolle und praxisnahe Prüfungen werden
                                        sie zu qualifizierten Nachwuchskräften. Dafür werden 360 zusätzliche Prüfer gesucht.
                                        Lesen Sie warum, das ehrenamtliche Engagement von Unternehmensvertretern als Prüfer
                                        wichtig ist. Und: Engagieren auch Sie sich!

                                        Es ist ihr Sachverstand und ihr ehrenamt-         Norbert Louven, Geschäfstführer der M + F
                                        liches Engagement, das die Prüfer der IHK         Spedition GmbH & Co. KG Zweigniederlas-
                                        auszeichnet. Mit ihrem Einsatz tragen sie in      sung Nordhorn, ist Prüfer im Ausschuss für
                                        hohem Maße zur Akzeptanz bei, die die             die Kaufleute für Spedition und Logistik-
                                        IHK-Prüfungen in den Unternehmen finden.          dienstleistungen. Seine Motivation erklärt
                                        Die unmittelbare Mitwirkung von betrieb-          er so: „Als Prüfer werden von Seiten der Be-
                                        lichen Fach- und Führungskräften und Be-          triebe und der zu prüfenden Auszubilden-
                                        rufsschullehrern als Prüfer in den Prüfungs-      den unterschiedliche Erwartungen an uns
                                        ausschüssen ist ein Garant dafür, dass            gestellt. Die Betriebe fordern praxisnahe
                                        zukünftige Fachkräfte so geprüft werden,          und aktuelle Ausbildungsinhalte, eine Leis-
                                        dass sie den späteren Anforderungen in den        tungsbewertung, die objektiv ermittelt wird
                                        Betrieben entsprechen.                            und aussagefähig für die betriebliche Praxis

8   Wirtschaft Osnabrück-Emsland 4/09
ist. Auf der anderen Seite stehen die Prü-      stäbe von den Korrektoren angesetzt wer-         rufliche Handlungsfähigkeit der Prüflinge
fungsteilnehmer, die ebenfalls hohe Erwar-      den“, erläutert Wolfgang Beushausen, Aus-        zum Ziel. So kontrollieren und bewerten die
tungen an uns haben. Ihr Anliegen ist es,       bilder für den gewerblich-technischen            Prüfer heute einen vollständigen Hand-
eine gerechte Beurteilung zu bekommen,          Bereich bei der Berufsbildungsgesellschaft       lungsauftrag.
vorgenommen von Experten, die Einblick in       Georgsmarienhütte mbH, die Vorteile seiner       In der Abschlussprüfung steht am Ende der
die Betriebspraxis haben.“                      Prüfertätigkeit. Über Neuerungen sei er in-      Ausbildung ein betrieblicher Auftrag oder
Louven engagiert sich auch, weil er genau       formiert und könne das Wissen direkt an          eine überbetrieblich entwickelte praktische
weiß, was die Speditions- und Logistikbran-     die Auszubildenden weitergeben. Er selbst        Aufgabe. Die vom Prüfling einzureichende
che von gut ausgebildeten Fachkräften er-       profitiere durch die Beschäftigung mit den       Abschlussarbeit muss logisch aufgebaut
wartet. Und: Er kann die Erwartungen auf        Prüfungsthemen von seinem Ehrenamt.              und das fachliche und sachliche Geschehen
direktem Weg in das Prüfungsgeschehen                                                            für den Prüfungsausschuss nachvollziehbar
einbringen. Auf der Positivseite verbucht       Gestreckte Abschlussprüfungen                    sein. Auf der Basis dieser Dokumentation
Louven auch den eigenen Lerneffekt. Durch       Die Qualität der Mitarbeiter entscheidet         wird abschließend ein Fachgespräch mit
die Zusammenarbeit mit anderen betrieb-         heute über den Geschäftserfolg der Unter-        dem Auszubildenden geführt. „Wir finden
lichen Fachkräften, die sich als Prüfer enga-   nehmen. Das Prüfungswesen hat sich in den        dabei sehr schnell heraus, ob der einge­
gieren, und den Lehrern, sei er „stets ganz     vergangenen Jahren stark verändert. Um           reichte betriebliche Auftrag von dem Prüf-
nah dran an der Ausbildung“.                    den geänderten Anforderungen gerecht zu          ling selbstständig durchgeführt wurde und
                                                werden, müssen auch die Prüfer umdenken.         er die Thematik beherrscht“, beschreibt
Einfühlungsvermögen ist gefragt                 Die neuen gestreckten Abschlussprüfungen         Beushausen das Prüfungsgespräch. Dies sei
Ein weiteres Muss für Prüfer ist Sensibilität   haben eine objektive Aussage über die be-        kein reiner Selbstzweck: „Wir schicken un-
für Prüfungssituationen. Denn: Die Autori-
tät des Prüfers schüchtert ein, bringt Nervo-
sität – und die wiederum lässt den Lehrstoff
vergessen. „Es wird Einfühlungsvermögen
vom Prüfer erwartet, damit diese Verun­
                                                 angemerkt
sicherung des Prüflings vermieden wird“,
sagt Norbert Louven und fügt hinzu, „ein            Werden Sie Prüfer bei der IHK!
freundlicher und sachbezogener Gesprächs­
ton mindert die Prüfungsangst und steigert          Die Ansprüche an Abschlussprüfungen          wirtschafts- und be­
erfahrungsgemäß die Leistungsfähigkeit.             sind hoch: Prüfungen sollen nicht nur        triebsnahe Prüfun-
Gerade in den ersten Minuten einer münd-            fest­stellen, ob das gesetzte Ausbil-        gen      sichergestellt
lichen Prüfung entscheidet sich, ob ein pro-        dungsziel erreicht wurde, sondern sie        wer­den.
duktives Gesprächsklima aufgebaut und               dürfen auch niemanden bevorzugen             Künftige Prüfer wer-
Hemmungen abgebaut werden.“ Deshalb                 oder benachteili­gen. Sie müssen für alle    den von der IHK
lohne es sich, auf die Gestaltung dieser            Teilnehmer ver­gleichbare Ergebnisse         Osnabrück-Emsland
­ersten Minuten besondere Aufmerksamkeit            liefern. Prüfungen sollen darüber hin-       auf ihre neue Tätig-
 zu verwenden.                                      aus praxisnah, handlungsorientiert und       keit in­tensiv vorbe-
 Das eigentliche Prüfungsgespräch müsse             natürlich aussagekräf­tig für das jeweili-   reitet. In Prüferschu-
 nicht sofort mit Fragen beginnen, die be-          ge Berufsbild sein. Die Mitglieder der       lungen und speziellen Prüferworkshops für
 wertbar sind. Um dem Prüfling eine gewisse         Prüfungsausschüsse sollen dem Prü-           neu geordnete Ausbildungsberufe erfahren
 Sicherheit zu geben, eigneten sich Fragen          fungsteilnehmer möglichst die Prü-           sie wichtige Grundlagen. Als Gastprüfer ha-
 zu seinem Ausbildungsgang oder seinem              fungsangst nehmen, damit jeder sein          ben Newcomer die Möglichkeit, in die neue
 Ausbildungsbetrieb. Erst danach sollten die        Bestes geben kann.                           Aufgabe hineinzuschnuppern und Erfah-
 Anknüpfungspunkte für das Fachgespräch             Damit nicht genug: Prüfungsverfahren         rungen mit anderen Prüfern auszu­tauschen.
 gefunden werden.                                   und -formen werden ständig weiterent-        Prüfer arbeiten nicht als Einzelkämpfer,
                                                    wickelt. Entscheidend ist, dass sie die      sondern im Team mit zwei weiteren Prü-
Professionelle Wissensabfrage                       Wirklichkeit in den Unternehmen ab-          fern.
An der Schnittstelle zwischen Wirtschaft            bilden, damit die künftigen Fachkräfte       Ein Ehrenamt erfordert Engagement – und
und Jugend zu stehen, bedeutet eine hohe            nach ihrer Aus­bildung bestmöglich im        natürlich auch Zeit. So ganz nebenbei geht
Verantwortung. Doch die professionelle              Unternehmen ein­gesetzt werden kön-          es leider nicht. Aber: Der zeitliche Aufwand
Wissensabfrage ist keine Einbahnstraße: Die         nen. Allen neuen Prü­fungsmethoden,          hält sich in Grenzen. Je nach Beruf sind es
Auseinandersetzung mit den Leistungs- und           von der betrieblichen Pro­jektarbeit         zwei bis acht Tage im Jahr, die Prüfer in die
Bewertungskriterien der Abschlussprüfung            über die praktischen Übungen bis hin         Nachwuchsförde­rung investieren müssen.
kommt den Prüfern in ihrer eigenen Ausbil-          zum mündlichen Fachgespräch, ist der         Das ist gelebte Selbstverwaltung der Wirt-
dungspraxis zugute.                                 Ansatz der stärkeren Arbeitsplatznähe        schaft im Be­reich der Ausbildung.
Titelthema

     sere erfolgreichen Absolventen später als            Neben der Befragung und Bewertung sind es
     Facharbeiter in die Betriebe. Da müssen wir          die Prüfer, die im Prüfungsausschuss die
     garantieren, dass sie im Berufsalltag beste-         praktischen Aufgaben entwerfen. Zwei da-
     hen können.“                                         von bekommt jeder Prüfling zur Auswahl,
     Über Beispiele aus der Prüferpraxis kann             führt anschließend ein Fachgespräch dazu.
     auch Ulrich Weiss, Gebr. Titgemeyer GmbH             „Darin kann die Befähigung zum selbststän-
     & Co. KG aus Osnabrück, berichten. Der               digen Planen, Durchführen und Kontrollie-
     Personalleiter nimmt bei der IHK Prüfungen           ren geprüft werden. Es wird also kein ab-
     für Kaufleute im Groß- und Außenhandel               straktes Wissen abgefragt, sondern lösungs-
     ab. Seine persönliche Motivation: „Ich               orientiertes Handeln und analytisches Den-
     möchte meinen Beitrag leisten und für qua-           ken erwartet“, erläutert Ulrich Weiss.
     lifizierte Fachkräfte sorgen, indem ich mich         Vielleicht haben Sie die Beispiele aus dem
     für wirtschafts- und betriebsnahe Prüfungen          Prüfungswesen motiviert, selbst als Prüfer
     engagiere.“ In dem praktischen Prüfungsteil          tätig zu werden. Wenden Sie sich dazu gern     Bewerber in der Region haben weiterhin gute
     befragt er die zukünftigen Kaufleute und             an Ihre IHK!
Berufliche Grundbildung – neu
1. August 2009: BGJ und Anrechnungspflicht entfallen

Zum 1. August 2009 ändert sich in Niedersach-                   den dualen Be­rufsausbildung mit Wirkung                                                  Kompetenzen vermitteln, die es ihnen er-
sen die berufliche Grundbildung. Das Berufs-                    vom 1. Au­gust 2009 aufhebt. Die Neufas-                                                  möglichen, in das zweite Jahr einer dualen
grundbildungsjahr (BGJ) und die Anrechnungs-                    sung der Verordnung über die Berufsbilden-                                                Berufsausbildung einzutreten. Auch an ein-
                                                                den Schulen (BBS-V0) zog sich allerdings                                                  jährigen Berufsfachschulen wird künftig eine
pflicht fallen weg, neue Berufsfachschulklassen
                                                                bis in dieses Jahr hinein. In diesen Tagen                                                Abschlussprüfung durchgeführt. Außerdem
werden eingerichtet.                                            wird das niedersächsische Kultusministe­                                                  sind die dualen Ausbildungsberufe zu be-
                                                                rium das Ergebnis veröffentlichen. Die                                                    nennen, für die die Berufsfachschule die
                                                                wesent­lichen Änderungen sehen Sie in der                                                 Kompetenzen des ersten Ausbildungsjahres
Eine Neuordnung der beruflichen Grundbil-                       untenstehenden Grafik. Vollständig neu ge-                                                vermittelt hat.
dung in Niedersachsen ist notwendig ge-                         ordnet wurde die Berufsfachschule. Künftig                                                Bis zum 1. August 2013 können die Schulen
worden, da das 2005 verabschiedete Berufs-                      wird es nur noch die ein- und zweijährige                                                 bei einem regional sehr starken Ausbil-
bildungsgesetz (BBiG) die Verpflichtung zur                     Berufsfachschule und die berufsqualifizie-                                                dungsplatzmangel unter den engen Voraus-
Anrechnung eines BGJ oder einer Berufs-                         rende Berufsfachschule geben. Einjährige                                                  setzungen in Abstimmung mit den für die
fachschule auf die Dauer einer anschließen-                     Berufsfachschulen sollen den Schülern die                                                 betriebliche Ausbildung zuständigen Stel-

 Neuordnung der beruflichen Grundbildung
                                                                      Fachoberschule                                                                                 Fachgymnasium
                                                                      Wirtschaft                                                                                     Wirtschaft
                                                                      Technik                                                                                        Technik
                                                                      Gestaltung                                                                                     Gesundheit und Soziales, Schwerpunkt: Gesundheit - Pflege

                                                                      Sekundarabschluss I                                                                              Erweiterter
                                                                           + Abschluss                                                                              Sekundarabschluss I

                                                                                                                                                                                                                                    Erweiterter Sekundarabschluss I
                                                                      der Berufsausbildung                                                                               möglich

   Gymnasium
                                    Duale Berufsausbildung                                      Duale Berufsausbildung                                                 Klasse II BFS
                                       Beginn im 1. Ausbildungsjahr                                 Beginn im 2. Ausbildungsjahr

                                                  ohne                                                        mit
                                                                                                                                                                     Bestehen mit 3,0
                                               Anrechnung                                                 Anrechnung

                                                                                                                                                                                                                    bei entsprechend
                                Einjährige Berufsfachschule (BFS):                                              Bau-, Holz-, Elektro-, Metall- und Fahrzeugtechnik,
                                                                                                                                                                                                                    großer Nachfrage:
                                Eingangsvoraussetzung: - mindestens Hauptschulabschluss                         Hauswirtschaft, Sozialpflege, Körperpflege, Lebensmittelhandwerk,
                                                                                                                                                                                                                    Einrichtung einer
    Realschule                                         - Sekundarabschluss I Realschulabschluss                 Wirtschaft (Büro, Handel, Industrie)
                                                                                                                                                                                                                    separaten BFS-Klasse
                                                                                                                Anrechnung:1. Ausbildungsjahr möglich                                                               für Realschüler

                                                                                                                                               auch
                                                                                                                                                                               Hauptschulabschluss

                                                                                                                                               Berufsausbildung
                                                                                                                                                                                                     ohne
                                                                                                                                               möglich
                                                   Fördergruppe:                                                                                                                                     Abschluss     Maßnahme VHS,
                                                   Deutsch, Englisch, Mathematik                                                                                                                     ohne          Berufsausbildung ?
                                                                                                                                                      Hauptschul-

  Hauptschule                                      für den Hauptschulabschluss                                                                                                                       Abschluss
                                                                                                                                                      abschluss

                                                   Durchschnittsnote 3,0

                                Berufsvorbereitungsjahr (BVJ):                                                                                  Berufseinstiegsklasse (BEK):
                                Eingangsvoraussetzung: - Förderschule oder                                                                      Eingangsvoraussetzung: - Abgang Hauptschule nach 9. Klasse ohne Abschluss oder
                                                       - Abgang Hauptschule nach 8. Klasse ohne Abschluss                   ohne                                       - schwacher Hauptschulabschluss (Notendurchschnitt
                                                                                                                            Abschluss                                    schlechter als 3,5 in Mathematik, Englisch und Deutsch)

                                Bautechnik, Holztechnik, Metalltechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung,                                         Bautechnik, Holztechnik, Metalltechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung,
                                Hauswirtschaft, Ernährung, Körperpflege, Wirtschaft                                                             Hauswirtschaft und Pflege, Lebensmittelhandwerk und Gastronomie, Körperpflege, Wirtschaft
                                (Klassen werden nach Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schüler eingerichtet)                                   (Klassen werden nach Anmeldezahlen der Schülerinnen und Schüler eingerichtet)

                                                                                                                                                                                                                  Grafik: IHK (Stand: 30.01.2009)

                                                                                                                                                                                                        Wirtschaft Osnabrück-Emsland 4/09                            11
Titelthema

                                                         Auszubildenden und Ausbildenden. Die                 „Die berufliche Orientie-
                                                         verpflichtende Anerkennung des Besuches              rung in den Berufsfach-
                                                         eines BGJ bzw. einer Berufsfachschule ist            schulen (BFS) – bisher
                                                         entfallen. Um die freiwillige Anrechnung             ein Bildungsschwerpunkt
                                                         der schulischen Vorleistungen auf die duale          dieser Schulform im
                                                         Ausbildung zu fördern, ist zukünftig der             kaufmännischen Bereich
                                                         Hauptschulabschluss die Mindestvorausset­            – wird künftig zu Gunsten der Ausrichtung
                                                         zung für den Besuch der jeweiligen Berufs­           auf das erste Ausbildungsjahr aufgegeben
                                                         fachschulen.                                         und in die Haupt- und Realschulen ver­
                                                         Für Schüler, die ohne einen Hauptschul­              lagert. In der BFS werden Schwerpunkt-
                                                         abschluss die allgemein bildenden Schulen            klassen gebildet, die grundsätzlich die
                                                         verlassen, wurde bei der Novellierung des            Lerninhalte in theoretischer und prakti-
                                                         Nieder­sächsischen Schulgesetzes (NSCG)              scher Form des ersten Ausbildungsjahres
                                                         be­reits im August 2008 die neue Schulform           des jeweiligen Schwerpunktes vermitteln.
                                                         „Berufseinstiegsschule“ geschaffen. Sie teilt        Bei uns wird z. B. der Schwerpunkt „Büro-
                                                         sich in das bereits bestehende Be­rufs­              dienstleistungen“ angeboten. Inhaltlich
                                                         vorbereitungsjahr (BVJ) und die neue                 werden damit die Berufe „Bürokaufmann/
                                                         ­Berufseinstiegsklasse (BEK) auf. Das BVJ            -kauffrau“ und „Kaufmann/-frau für Bü-
                                                          richtet sich an Schülerinnen und Schüler,           rokommunikation“ abgebildet. Die prakti-
                                                          deren wesentliches Ziel die Erlangung ei­ner        schen Kenntnisse und Fertigkeiten werden
                                                          beruflichen Orientierung ist, während die           in einem 4-wöchigen Praktikum sowie in
                                                          BEK für Schülerinnen und Schüler vorgese­           realitätsnahen Übungen in der Schule ge-
     Das BGJ entfällt zum 1. August 2009. Es wird
                                                          hen ist, deren wesentliches Ziel es ist, einen      sammelt. Die neue BFS stellt im kaufmän-
     Berufsfachschulklassen geben.      Foto: fotolia
                                                          Hauptschulabschluss zu erlangen.                    nischen Bereich keine Konkurrenz zur
                                                          Schwerpunkt der BEK wird die Verbesse­              ­dualen Berufsausbildung dar, sondern
     len Berufsfachschulen auch für die gesamte           rung der Kenntnisse in den Fächern Deutsch,          deckt die Nachfrage der schulpflichtigen
     Dauer eines dualen Ausbildungsverhältnis­            Englisch und Mathematik sein. Auch Schü­             Schüler ohne Ausbildungsvertrag nach
     ses einrichten. Klaren Vorrang muss jedoch           lerinnen und Schüler, die auf­ Grund eines           ­bestimmten beruflichen Schwerpunkten.
     immer das reguläre duale Ausbildungsver­             „schlechten“ Hauptschul­abschlusses nur               Deren berufliche Vorbildung sollte dann
     hältnis haben.                                       ­geringe Chancen auf dem Ausbildungs­                 auf freiwilliger Basis mit einem Jahr auf
                                                           markt oder in einer einjährigen Berufsfach­          eine nachfolgende betriebliche Ausbildung
     Anrechnung auf Antrag                                 schule haben, sollen in der Berufseinstiegs­         angerechnet werden.“
fotolia.de

  Qualifikation ist ein Muss
  Ab 1. August AEVO-Nachweis für neue Ausbilder erforderlich

  Seit Mitte 2003 hat das Bundesbildungs­          – auch in Anbetracht der vielfältigen Pro-      mehrheitlich in einer gesetzlichen Regelung
  ministerium (BMBF) in einer Probephase den       blemlagen mancher Auszubildenden – ist          der Ausbildereignung einen Beitrag zur
  Nachweis der Ausbildereignungsprüfung außer      ein Mindestmaß an berufs- und arbeitspäd-       Sicherung einer Mindestqualifikation des
                                                   agogischer Qualifikation unverzichtbar.         Ausbildungspersonals sowie der Qualität
  Kraft gesetzt, um mehr Betriebe zur Ausbildung
                                                                                                   der beruflichen Bildung.
  zu motivieren. Durch die Novellierung der Aus­   2500 Ausbilder haben                            Diesem Anspruch will die novellierte Aus-
  bildereignungsverordnung müssen Ausbilder,       seit 2003 Prüfung abgelegt                      bildereignungsverordnung gerecht werden,
  die ab dem 1. August 2009 erstmalig ausbilden,   Im IHK-Bezirk Osnabrück-Emsland haben           indem sie die Anforderungen für eine qua-
  die Ausbildereignung wieder nachweisen.          seit 2003 rund 900 Ausbilder sich von dem       litativ hochwertige Ausbildung beschreibt.
                                                   gesonderten Qualifizierungsnachweis nach        Da die AEVO für alle Wirtschaftsbereiche
                                                   der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO)         gleichermaßen gilt, werden in dem Lehr-
  Ausbilder, die in der Aussetzungsphase           befreien lassen. Demgegenüber haben im          gang nur die allgemein gültigen Qualifi­
  ohne Beanstandungen ausgebildet haben,           selben Zeitraum mehr als 2 500 Personen         kationen – also keine branchen- oder unter-
  werden fortdauernd vom Nachweis einer            die Ausbildereignungsprüfung abgelegt.          nehmensspezifischen Ansprüche – erfasst.
  AEVO-Prüfung befreit. Mit dieser Regelung        Viele Praktiker und Experten heben die Be-      Die AEVO leistet somit einen wichtigen Bei-
  wurde den Ausbildern eine Brücke für den         deutung der berufs- und arbeitspädago­          trag zum Ansehen der dualen Ausbildung
  neuen Rechtszustand gebaut.                      gischen Qualifikation für die Qualität der      und zur Sicherung eines qualifizierten
  Die Kehrtwende bei der AEVO resultiert vor       Berufsausbildung hervor. Betriebe sehen         Fachkräftenachwuchses.
Titelthema

     Königsweg zu klugen Köpfen
     Duale Studiengänge sind bei Unternehmen auf dem Vormarsch

     Der Erfolg eines Unternehmens hängt immer        nen zu lernen und
     auch davon ab, ob es in Zukunft qualifizierte    von Beginn an pra-
     Fach- und Führungskräften finden wird. In den    xisnah zu qualifizie-
                                                      ren. Während der
     vergangenen Jahren war das kein Problem: Die
                                                      Praxisphasen haben
     Unternehmen konnten sich die Besten aussu-       die Unternehmen zu-
     chen. Zwei Trends erschweren zunehmend die       dem die Gelegenheit,
     Suche: Die Wissensgesellschaft und die Demo-     das Potenzial ihrer
     grafie. Eine Lösungsmöglichkeit des Nachwuchs­   Nachwuchsführungs-
     problems sind duale Studiengänge.                kräfte auszuloten und
                                                      auszubauen.        Nicht
                                                      zuletzt können die
     Rasch wachsendes Wissen und neue Tech-           Unternehmen in Bei-
     nologien erfordern neben einer praxisnahen       räten und Gremien
     Ausbildung auch die permanente Weiter-           der Hochschulen mit-
     qualifizierung aller Fachkräfte. Zusätzlich      wirken und so auf die
     verändert der demo­grafische Wandel die          Studieninhalte Einfluss
     Beschäftigungsstrukturen. Die Zahl der           nehmen.
     Schulabgänger und damit der potenziellen         Auch die Studierenden
     Nachwuchskräfte wird von heute 970 000           profitieren. In der Re-
     auf 790 000 im Jahr 2020 sinken. Die Folge:      gel erhalten sie nach
                                                                                 Von Vorteil: Duale Studiengänge machen Arbeitgeber attraktiv und
     Diese Wenigen müssen besser ausgebildet          Studienabschluss den
                                                                                 sichern eine erstklassige Ausbildung.                  Foto: tkoelsch/pixelio.de
     werden und Betriebe müssen noch frühzei-         Bachelortitel. Parallel
     tiger als bisher um talentierte Jugendliche      zu ihrem Studium
     werben.                                          sammeln sie zusätzlich intensive berufliche          auch dies: Ein duales Studium verlangt eine
     Einen Königsweg zu diesen Fachkräften er-        Erfahrung und erwerben obendrein zumeist             durchgehende und hohe Motivation. Der
     öffnen Duale Studiengänge, die die Vorteile      einen IHK-Berufsabschluss. Damit verfügen            Wechsel zwischen Theoriephasen an der
     des ausgezeichneten dualen Berufsaus- und        die Absolventen dualer Studiengänge über             Hochschule und Praxisphasen im Betrieb er-
     Weiterbildungssystems mit denen der Hoch-        eine auf dem Arbeitsmarkt begehrte Dop-              fordert einen intensiven zeitlichen Einsatz.
     schulausbildung kombinieren und Absol-           pelqualifikation. Die Chancen, direkt im             Anders als in klassischen Studiengängen gibt
     venten hervorbringen, die das Beste aus          Anschluss im Aus­bildungsbetrieb eine at-            es keine Semesterferien. Ein Semester einmal
     beiden Bildungswegen vereinen.                   traktive Stelle zu er­halten, sind groß.             studienfremd zu gestalten, ist nicht möglich.
     Indirekt bestätigt das eine aktuelle Umfrage     Weitere Vorteile garantiert die enge Abstim-         Und auch für Unternehmen ist die Investition
     des DIHK unter 2 100 Unternehmen, wonach         mung zwischen Hochschule und Ausbil-                 in dual Studierende nicht risikolos: Die exzel-
     Hochschulabsolventen aus klassischen Stu-        dungsbetrieb. Duale Studiengänge sind, an-           lent ausgebildeten dualen Akademiker sind
     dienangeboten häufig der Praxisbezug fehlt.      ders als einige klassische Studiengänge, sehr        gefragte Nachwuchskräfte, die eventuell kurz
     Mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand          gut organisiert. Das heißt: Abschlüsse erfol-        nach Abschluss der Ausbildung von anderen
     (etwa über Traineeprogramme) müssen sie in       gen in der Regel­studienzeit; durch eine Be-         Unternehmen abgeworben werden.
     den Unternehmensalltag integriert werden.        grenzung der angebotenen Studienplätze sind          Dennoch überwiegen die Vorteile und duale
                                                      duale Studien­gänge keine Massenveranstal-           Studiengänge sind auf dem Vormarsch:
     Vorteil für Betrieb und Studierende              tungen. Ein enger Kontakt zwischen Studie-           Knapp 700 duale Studienangebote gibt es
     In einem dualen Studium erfolgen die Pra-        renden und Lehrenden ist gewährleistet.              derzeit, über 24 000 Unternehmen sind be-
     xiszeiten im Betrieb und die Studienzeiten       Last but not least sind dual Studierende finan-      teiligt und knapp 44 000 Studierende wer-
     an der Hochschule im Wechsel und in enger        ziell unabhängig, denn sie erhalten bereits          den derzeit in dualen Studiengängen ausge-
     Abstimmung aufeinander. Für diese Kombi-         während des Studiums eine Ausbildungsver-            bildet – Tendenz steigend.
Dual als erste Wahl
Attraktive, regionale Angebote dualer Studiengänge

Im IHK-Bezirk bieten unter anderem die Fach-       • D er neue duale Studien-
hochschule Osnabrück (FH), die Verwaltungs-           gang Baubetriebswirtschaft
und Wirtschafts-Akademie Osnabrück-Emsland         Um den steigenden Bedarf
                                                   nach Fachkräften mit Hoch-
(VWA), die Berufsakademie Emsland und die
                                                   schulabschluss und Baustel-
Berufsakademie Holztechnik, Melle, Duale Stu-      lenerfahrung zu decken, wurde
diengänge an. Wir möchten Sie Ihnen drei da-       an der FH Osnabrück der duale
von exemplarrisch vorstellen.                      Studiengang Baubetriebswirt-
                                                   schaft entwickelt, der zum
                                                   Win­tersemester 2009/2010 star-
• D er duale Studiengang Betriebswirt-            tet. Er bietet mit dem Abschluss
   schaft an der VWA Osnabrück-Emsland             Bachelor of Engineering und
Das duale Studium Betriebswirtschaft an            einer integrierten Berufsausbil-
der VWA Osnabrück-Emsland wird in Ko­              dung eine zweifache Berufs-
operation mit der FH Osnabrück durchge-            qualifikation. Die Ingenieure
führt. Nach dreieinhalb Jahren erwerben die        können als Bauleiter tech-
Studierenden den Bachelor of Arts in Be-           nisches und wirtschaftliches Doppelt qualifiziert: Die VWA-Studierenden kombinieren
triebswirtschaft und absolvieren parallel          Know-how kombinieren. Vor­ Ausbildung und betriebswirtschaftliches Studium.         Foto: fotolia
eine kaufmännische Berufsausbildung.               aussetzung ist das Abitur oder
Im ersten Studienabschnitt arbeiten die            die Fachhochschulreife und der Abschluss      formatik an der FH Osnabrück. Die Abkür-
Teilnehmer vier Tage in ihrem Ausbildungs-         eines Aus­bildungsvertrages mit einem Unter-  zung steht für den dualen Bachelor-Stu­
betrieb, sind am fünften Tag in der Berufs-        nehmen des Bauhauptgewerbes. Alle Ausbil-     diengang „Verfahrenstechnik im Praxis-
schule und besuchen einmal in der Woche            dungsberufe im Bereich Bau sind möglich.      verbund“ und beginnt im Wintersemester
abends und am Samstag die Vorlesungen an           Im 8-semestrigen Studium werden neben         2009/2010. Mit dem neuen dualen Studien-
                        der Akademie. Nach         technischen und rechtlichen Grundlagen        gang reagiert die Hochschule auf die stei-
                        zwei Jahren legen          Kenntnisse aus den Bereichen Baubetrieb,      gende Nachfrage der Unternehmen. Gleich-
                        sie ihre Ausbildungs­      Bauabwicklung, Bauausführung und Pro-         zeitig will die FH mehr Studierende der
                        prüfung ab und ha-         jektmanagement mit einem hohen Bezug          Verfahrenstechnik gewinnen, denn noch
                        ben einen kaufmän-         zur Praxis vermittelt. Die ersten Semester    sind diese technischen Studiengänge bei
                        nischen Berufs­ab-         finden im Ausbildungsbetrieb, in der Berufs-  Schülern eher unbekannt. Insgesamt macht
                        schluss der IHK            schule und der überbetrieblichen Ausbildung   ViP alle Beteiligten zu Gewinnern: Studie-
                        erworben. In den           statt. Ab dem 3. Semester beginnen die FH-    rende, Unternehmen und die FH.
IHK Aktuell

     Förderung für Betriebs-Kita
     Netzwerk hilft bei Fragen rund im Familie & Beruf

     Anine Linder (Foto), Projektreferentin beim        sich für eine familienbewusste
     Unternehmens­netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“,     Personalpolitik interessieren
     gehörte zu den Podiumsgästen der Veranstal-        oder bereits engagieren, kön­
                                                        nen sich kostenlos anmelden.
     tung „Personalstrategien mit Weitblick –
                                                        Als Mitglied im Netzwerk er­
     Frauen nach vorn!“ (vgl. S. 17). Dort berichtete   halten die Unternehmen In­
     sie darüber, dass kleine und mittlere Unter­       formationen zum Thema und
     nehmen sich zusammenschließen können, um           Zugang zum geschützten Be­
     in bestehenden Einrichtungen eine eigene Kita-     reich auf der Website, wo sie
     Gruppe zu initiieren.                              sich auch untereinander aus­
                                                        tauschen können.

     Nennen Sie uns doch zunächst einige                Gerade für kleine und mitt­
     Eckdaten zum Unternehmensnetzwerk                  lere Unternehmen ist eine
     „Erfolgsfaktor Familie“, Frau Linder?              eigene Kita keine Option.
                                                        Welche Alternativen gibt es?
                           Das Unternehmens­
                           netzwerk „Erfolgs­           Zum Beispiel kann man als Platz da!: Firmen können sich zusammentun und eine Kita-
                           faktor Familie“ ist          kleinerer Betrieb Belegplätze Gruppe in einer bestehenden Einrichtung initiieren.  Foto: fotolia
                           eine gemeinsame              in bereits bestehenden Betreu­
                           Initiative des Bun­          ungseinrichtungen buchen –
                           desfamilienministe­          das heißt, es wird ein Vertrag mit einer Kin­ Gruppe für Kleinkinder – also bis zu drei
                           riums und des                dertagesstätte getroffen, der eine bestimmte  Jahre alte Kinder – von Beschäftigten eines
                           DIHK. Es wurde               Anzahl von Plätzen für die Kinder der Be­     oder mehrerer Unternehmen ist. Eine Gruppe
     2006 gegründet und umfasst aktuell 2 100           schäftigten bucht. Dann fallen die Kosten     kann mit sechs Plätzen gegründet werden.
     Mitgliedsunternehmen. Unternehmen, die             für eine eigene Kita nicht an, aber man
                                                        macht den Beschäftigten trotzdem ein An­      Können sich Interessierte direkt an Sie
                                                        gebot zur Kinderbetreuung. Übrigens kön­      wenden?
                                                        nen sich Unternehmen an einem Standort
     IHK-Fahrtkostenzuschuss für                                                                      Mit Fragen zum Förderprogramm Betrieb­
                                                        auch sehr gut zusammenschließen und in
     die IdeenExpo 2009                                                                               liche Kinderbetreuung, also zu Förderbedin­
                                                        einer Betreuungseinrichtung eine ganz neue
                                                                                                      gungen usw., wendet man sich am besten
     Die IHK unterstützt den Besuch von                 Gruppe anregen, die z. B. besonders auf die
                                                                                                      an das speziell eingerichtete Servicebüro,
     Schülern auf der IdeenExpo 2009 (5. bis            Arbeitszeiten in den Unternehmen Rück­
                                                                                                      kostenlos unter Tel. 0 800 0000-945. Bei al­
     13. 9. in Hannover) mit einem Fahrt-               sicht nimmt. In Kooperation lässt sich oft
                                                                                                      len anderen Fragen rund um eine familien­
     kostenzuschuss. In Workshops können                mehr erreichen.
                                                                                                      freundliche Personalpolitik helfen wir im
     Schüler dort forschen und experimen­
                                                                                                      Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ gerne
     tieren. Als erste Schule der Region be­            Werden solche Gruppen in Niedersachsen        weiter. Da kann es auch um Lösungen jen­
     kam das Hümmling-Gymnasium in                      gefördert?                                    seits von Kinderbetreuung gehen. Es gibt
     Sögel von IHK-Hauptgeschäftsführer
                                                                                                      mittlerweile schon so viele Erfahrungen und
     Marco Graf die Zusage für einen Fahrt­             Ja, momentan gibt es beispielsweise ein
                                                                                                      Ansätze zum Thema, da lohnt sich ein An­
     kostenzuschuss. „Unsere Wirtschaft                 bundesweites Förderprogramm des Famili­
                                                                                                      ruf oder eine Mail auf jeden Fall. Es muss ja
     braucht qualifizierte Wissenschaftler              enministeriums, das „Förderprogramm be­
                                                                                                      nicht jeder das Rad neu erfinden.
„Frauen nach vorn!“
Große Resonanz auf Gemeinschaftsveranstaltung in der IHK

„Wer auf Frauen verzichtet, verzichtet auf      genz und Teamfähigkeit“, schätzt
­Gewinn“, hatte Andrea Kalinski, Leiterin der   etwa Gunda Rachut, Geschäftsfüh­
­Koordinierungsstelle Frau und Betrieb, im Vor­ rerin der Umweltberatungsgesell­
                                                schaft cyclos aus Osnabrück, an
 feld das Anliegen der Gemeinschaftsveran­
                                                ihrem ganz überwiegend aus
 staltung „Personalstrategien mit Weitblick –   ­Frauen bestehenden Team. Kristina
 Frauen nach vorn“ beschrieben.                  Simon (Geschäftsführerin Mölk
                                                 Pressegrosso, Osnabrück) berichte­
 Gudrun Grohmann vom Verband der Unter­          te, dass ihr Unternehmen Müttern
 nehmerinnen (VdU) griff das Zitat jetzt in      flexible Arbeitszeitlösungen bietet,
 ihrem Eingangsreferat auf. Vor über 50 Teil­    um den Kontakt zu halten. Auch
 nehmern im großen Saal der IHK Osna­            Vätern die Elternzeiten zu ermög­
                                                                                        Podiumsdiskussion (v.l.): Andreas Ennen, Moderatorin
 brück-Emsland appellierte die VdU-Vorsit­       lichen, dafür plädierte Andreas
                                                                                        Jessica Bloem, Anine Linder, Kristina Simon, Gunda
 zende des Landesverbandes Westfalen, bei        Ennen, Geschäftsführer der elek­ Rachut, Dr. Heinz-Gert Schlenkermann und Gudrun
 Personalplanungen die Vereinbarkeit von         tro-bau-montage GmbH & Co KG Grohmann.                                                   Foto: bö
 Beruf und Familie zu berücksichtigen. Als       aus Osnabrück. Dr. Heinz-Gert
 Beispiel führte sie das Universitätsklinikum    Schlenkermann, Hauptgeschäfts­                    zusammenschließen, um neue Gruppen in
 Düsseldorf an. Dieses hatte sich unter ande­    führer der Handwerkskammer Osnabrück-             bestehenden Einrichtungen zu initiieren.“
 rem darauf verständig, keine Konferenzen        Emsland, ist es ein Anliegen, Frauen mit          Hierzu gebe es zudem Fördergelder.
 mehr auf den späten Nachmittag zu legen.        Kindern Weiterbildungen zu ermöglichen.           Organisatoren der kostenfreien Veranstal­
 Mitarbeiter mit Familienbindung gerieten        Anine Linder vom Netzwerkbüro „Erfolgs­           tung waren die IHK, die HWK, Stadt und
 dadurch weniger in Zeitkonflikte.               faktor Familie“ des DIHK motivierte die Un­       Landkreis Osnabrück, die WFO, die Agentur
 Erfahrungen aus regionalen mittelstän­          ternehmen dazu, sich über Kinderbetreuun­         für Arbeit Osnabrück sowie die Kreishand­
 dischen Betrieben griff die anschließende       gen zu informieren. Die Expertin: „Es             werkerschaft und Koordinierungsstelle Frau
 Podiumsdiskussion    auf. „Emotionale Intelli­  besteht die Möglichkeit,
  USM_ihk_osnabrueck_emsland:USM_IHK_osnabrueck_emsland           03.03.09 dass
                                                                           10:31sich  Betriebe
                                                                                  Seite 1          & Betrieb.
IHK Aktuell

                                                                     Mobilität
                                                                     ist                                     IHK begrüßt
                                                                       zukunft
                                                                                  IHK-Jahresthema 2009

       jahresthema                                                                                           EnBW-Einstieg
                                                                                                             „Es ist eine gute Nachricht für die gesamte
     E 233: Wirtschaft beteiligt sich                                                                        ­Region, dass mit dem Einstieg von EnBW ein
                                                                                                             starker Partner für den geplanten Bau des Stein-
     Staus und Unfälle prägen die Verkehrssituation                                                          kohlekraftwerks in Dörpen gefunden wurde.“
     der E 233 zwischen Meppen und Cloppenburg.                                                              Dies erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco
     Grundlegende Abhilfe kann nur der durchgän-                                                             Graf.
     gig vierstreifige Ausbau der 77 km langen                             Mobilität
                                                                           ist
                                                                                                                     Deutscher
                                                                                                                     Industrie- und Handelskammertag

                                                                            zukunft
                                                                                  IHK-Jahresthema 2009
     Strecke zwischen der A 31 und der A 1 schaffen.                                                         Mit EnBW sei ein leistungsfähiger Investor in
     Die Region hat sich deshalb dazu entschlossen,                                                          das Projekt eingestiegen: „Die Kompetenz
     die Planung – ähnlich wie beim Ausbau der                                                               von EnBW wird dazu beitragen, dass in Dör-
     Nordstrecke des Dortmund-Ems-Kanals –                                                                   pen nun hoffentlich rasch ein Kohlekraft­
     mitzu­finanzieren.                                                                                      werk auf höchstem technischen Niveau er-
                                                                                                             richtet werden kann.“ Die IHK-Organisation
                                                                                                             bekennt sich zu einem breiten Energiemix
     Die Verantwortung für die Planung des                                                                   aus Atomkraft, fossilen Energieträgern und
     Ausbau-Vorhabens der E 233 liegt beim                                                                   regenerativen Energien. „Das schließt mo-
     Land Niedersachsen, das sich allerdings in                                                              derne Kohle­kraft­werke ausdrücklich mit ein“,
     den kommenden Jahren nicht in der Lage                                                                  betont Graf unter Verweis auf einen aktuel-
     sieht, die nötigen Planungskosten aufzu-                                                                len Beschluss der IHK-Vollversammlung.
                                                            IHK-Vizepräsident Dr. Norbert Siebels (r.) und
     bringen. Mit der Sponsoringaktion will die                                                              Die IHK Osnabrück-Emsland sieht einen
                                                            IHK-Geschäftsführer Eckhard Lammers an
     regionale Wirtschaft Abhilfe schaffen – und            der E 233.   Foto: Mammes/Meppener Tagespost
                                                                                                             großen Bedarf zur Errichtung moderner
     einen Anteil von 150 000 Euro an den                                                                    Kohlekraftwerke, da ansonsten die Energie-
     Planungskosten aufbringen.                             vierstreifigen Ausbau um mehrere Jah-            versorgung in Norddeutschland spätes­tens
                                                            re beschleunigen können, rechnet sich            ab 2015 gefährdet ist. Der Ausstieg aus der
     Verkehrssituation immer wieder                         diese Investition sehr schnell“, sagt            Kernenergie könne allein durch Energie aus
     angeprangert                                           Dr. Siebels.                                     Erneuerbaren Quellen nicht kompensiert
     Hierzu haben die IHKs in Oldenburg und                 Die IHK wird im Rahmen dieser Spon-              werden. „Der Bau neuer Kohlekraftwerke
     Osnabrück gemeinsam eine Sponsoring­                   soringaktion vor allem Unternehmen               leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zum
     aktion gestartet. IHK-Vizepräsident Dr.                ansprechen, die die E 233 häufig                 Umwelt­schutz, da hierdurch die Abschal-
     Norbert Siebels ist optimistisch, dass diese           nutzen. Die Sponsoringbeiträge sind              tung alter, weniger effizienter Kraftwerke
     Summe noch in diesem Jahr zusammen-                    als Betriebsausgaben steuerlich ab-              ermöglicht wird“, so der IHK-Hauptge-
     kommt. Schließlich haben zahlreiche Unter-             setzbar. Ein Konto ist bei der                   schäftsführer.
BvL Oberflächentechnik, Emsbüren                              H 6, Stand A40
                                                                             CCE Systemhaus, Osnabrück                                   H 17, Stand C40
                                                                             Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück                     H 2, Stand D62
                                                                             Fachhochschule Osnabrück, Osnabrück                           H 2, Stand A10
                                                                             GE Wind Energy, Salzbergen                                   H 27, Stand J31
                                                                             GeMe Mesker, Hagen                                            H 4, Stand A04
                                                                             Karmann, Wilhelm, Osnabrück                               H 13, Stand F64/2
                                                                             Metallbau Emmeln, Haren                                     H 13, Stand B58
                                                                             Octoflex Software, Melle                                      H 2, Stand A02
                                                                             Polyvanced, Osnabrück                                        H 16, Stand E41
                                                                             REW Regenis, Quakenbrück                                     H 13, Stand E30
                                                                             Rögelberg Getriebe, Meppen                                  H 27, Stand C32
                                                                             Rosink, Nordhorn,                                             H 4, Stand A04

Knapp 30 regionale Unternehmen sind auf der Hannover Messe                   RST Rabe-System Technik, Wallenhorst                         H 12, Stand E26
präsent. Die IHK aktualisert die Liste im Internet.  Foto: Hannover Messe   RUWAC Industriesauger, Melle                                  H 6, Stand C30
                                                                             Schuko H. Schulte-Südhoff, Bad Laer                           H 6, Stand F37

IHK-Karten für die                                                           Science to Business, Osnabrück
                                                                             SSB-Antriebstechnik, Salzbergen
                                                                                                                                       H 16, Stand E40/2
                                                                                                                                         H 24, Stand B30
Hannover Messe                                                               SSB-Antriebstechnik, Salzbergen                             H 27, Stand D12
                                                                             Stemmann Technik, Schüttorf                                 H 12, Stand B13
Vom 20. bis 24. April 2009 zeigt die Hannover Messe die Technolo-
                                                                             Strautmann Hydraulik, Melle                               H 21, Stand C04/1
giezukunft in den Bereichen Produktionsautomatisierung, Energie
                                                                             Utz, Georg, Schüttorf                                       H 17, Stand B14
und Zulieferung. Leitthema der gesamten Messe ist in diesem Jahr
                                                                             VIRO engineering Osnabrück, Osnabrück                         H 4, Stand A04
Energie­effizienz in industriellen Prozessen.
                                                                             Weber Deutschland, Laar                                      H 11, Stand F36
                                                                             Wendt Maschinenbau, Georgsmarienhütte                         H 4, Stand A04
Während die Zahl der regionalen Aussteller auf der CeBIT
vor wenigen Wochen nahezu konstant blieb, lockt die Hanno-                   Wienold, Norbert, Emsbüren                                  H 17, Stand B15
ver Messe in diesem Jahr doppelt so viele regionale Unter-                   Wienold, Norbert, Emsbüren, Freigelände                             Stand A12
nehmen.                                                                      3N Kompetenzzentrum, Werlte                                  H 13, Stand E30
Die IHK Osnabrück-Emsland bietet auch in diesem Jahr in
Kooperation mit der Deutschen Messe AG freie Eintrittskarten                      Kostenlose „e-Tickets“ : IHK, Tel. 0541 353-127 und althoff@osnabrueck.
für ihre Mitgliedsunternehmen an.
IHK Aktuell

                                                              terte Gestaltungsmöglichkeiten, durch die
                                                              steuerliche Belastungen reduziert werden
                                                                                                                  Einladung: So bleibt Ihr
                                                              können. Schwerpunkt seines Vortrages wa-            Betrieb vital
                                                              ren die Änderungen bei der Bewertung des
                                                              unternehmerischen Vermögens. Kritisch be-           Der demographische Wandel schafft eine neue
                                                              leuchtete er die so genannte „vereinfachte          Dynamik von Arbeitsmarkt und Gesellschaft.
                                                              Ertragswertmethode“ und verwies auf die             Wissen, Gesundheit und Motivation müssen
                                                              Möglichkeit, den Wert des Unternehmens              unabhängig vom Alter in den Unternehmen
                                                              durch ein Sachverständigengutachten er-             erfolgreich gefördert werden und erhalten
                                                              mitteln zu lassen. Zudem erläuterte er die          bleiben. Vor diesem Hintergrund wurde durch
                                                              Regelungen zum Verschonungsabschlag                 das „Demographie-Netz“, einer Kooperation
     Zum 1. 1. 2009 trat die Erbschaftsteuerreform in         und stellte das so genannte begünstigte             selbstständiger Partner aus Osnabrück, für das
     Kraft. Die IHK nannte Änderungen.       Foto: fotolia   Vermögen dar. Trotz noch offener Fragen,            regionale Projekt „Der vitale Betrieb“ ins
                                                              die die Finanzverwaltung bislang nicht ge-          ­Leben gerufen. Dessen Ziel ist es, kleinen und

     IHK informierte zur                                      klärt hat, schloss Wohlfarth mit optimisti-
                                                              schen Worten: „Es werden weniger Erbfälle
                                                                                                                   mittleren Unternehmen Hilfestellungen durch
                                                                                                                   Beratung und Qualifizierung zu Themen wie
     Erbschaftsteuer                                          als bisher der Erbschaftsteuer unterliegen.          Erhalt der Arbeitsfähigkeit alternder Beleg-
                                                                                                                   schaften zu geben. In der Veranstaltung „Der
                                                              Die Verschonungsregelungen für Betriebs-
     Nach langen Verhandlungen ist die Erb-                   vermögen können, wenn die Bedingungen                vitale Betrieb“ bietet die IHK gemeinsam mit
     schaftsteuerreform zum 1. Januar 2009 in                 eingehalten werden, zu weitgehender Steu-            dem Demographie-Netz am 23. April 2009,
     Kraft getreten. Über die weitreichenden Fol-             erbefreiung führen – insbesondere bei                17:00 bis 18:30 Uhr, Informationen für Unter-
     gen für Familienunternehmen informierte                  Kleinbetrieben.“
„Erfolgreiches Jahr 2008“
IHK-Sofortprogramm „Krisen bieten Chancen“ vorgestellt

„Wir blicken auf ein insgesamt erfolgreiches      Hilfestellung für
Jahr 2008 zurück.“ Dies erklärte IHK-Präsident    Betriebe
Gerd-Christian Titgemeyer auf der Jahrespresse­   „Die IHK setzt sich dafür
                                                  ein, die Unternehmen jetzt
konferenz der IHK Osnabrück-Emsland. Als Be-
                                                  sicher durch die Krise
leg nannte er den Anstieg des Gesamtumsatzes      zu bringen und fit für
der Industriebetriebe (+ 4,6 % gegenüber 2007),   den nächsten Aufschwung
das Exportwachstum (+ 4,7 %) sowie den Zu-        zu machen“, betonte
wachs der neu eingetragenen Ausbildungsver-       IHK-Hauptgeschäftsführer
träge (+ 5 %).                                    Marco Graf. Er stellte das
                                                  IHK-Sofortprogramm „Kri­­
                                                  sen bieten Chancen“ vor,
„Die Unternehmen haben sich damit 2008            das den Betrieben ent-
ein gutes Polster erwirtschaftet“, so Titge-      sprechende Hilfestellung
meyer. Spätestens seit Herbst 2008 sei aller-     anbietet. Außerdem habe
dings die Wirtschaftskrise auch im IHK-           die IHK ein entsprechen­
Bezirk angekommen. Zum Jahreswechsel              des Informationspor­tal in
                                                                               Ausführlich stellt der IHK-Jahresbericht auch das aktuelle IHK-
habe der IHK-Konjunkturklimaindex mit 62          ihren Inter­netauftritt ein-
                                                                               Jahres­thema 2009 „Mobilität ist Zukunft“ vor.        Foto: Pentermann
Punkten einen historischen Tiefstand er-          gestellt.
reicht. Zwar habe er sich im Februar wieder       Neben den Angeboten
leicht erholt und sei auf 75 Punkte ange-         zur Krisenüberwindung ist der Ausbau der           Cloppenburg. Dazu haben wir in der ver-
stiegen.                                          regionalen Infrastruktur ein weiterer              gangenen Woche gemeinsam mit der Ol-
„Eine Trendwende ist damit aber noch nicht        Schwerpunkt der IHK-Arbeit im Jahr 2009.           denburgischen IHK eine Sponsoringaktion
eingeläutet“, betonte Gerd-Christian Titge-       So hat die IHK-Organisation das Jahr 2009          gestartet“, sagte Marco Graf (vgl. S. 24).
IHK Aktuell

                                                             tensiv.“ Dies stellten übereinstimmend         Landesbürgschaften
                                                             Gerd-Christian Titgemeyer, Präsident der
                                                             IHK Osnabrück-Emsland, und der belgische       vorgestellt
                                                             Botschafter Mark Geleyn anlässlich des
                                                             Besuchs des Botschafters in der IHK fest.      Landesbürgschaften standen im Fokus einer ge-
                                                             Nach Angaben der IHK Osnabrück-Ems-            meinsamen Veranstaltung von IHK Osnabrück-
                                                             land exportieren knapp 240 Unternehmen         Emsland und PricewaterhouseCoopers (PwC),
                                                             in das Nachbarland. Belgien belegt damit
                                                                                                            Hannover, die sich an Firmenkundenbetreuer
                                                             unter den Handelspartnerländern der Re­
                                                             gion Rang 5. Auf der Importseite engagier-     regionaler Kreditinstitute richtete. Für die rund
                                                             ten sich über 130 Unternehmen (Rang 4).        30 Teilnehmer gab es Informationen über das
                                                             Die Geschäftsbeziehungen können nach           zentrale Wirtschaftsförderungsinstrument des
     Botschafter Mark Geleyn (M.) mit Gerd-Christian         Ansicht der IHK und des Botschafters aus-      Landes Niedersachsen, das auch in wirtschaft-
     Titgemeyer (l.) und Peter Befeldt.  Foto: Pentermann   gebaut werden. So böten sich in bestimm-       lich schwierigen Zeiten Finanzierungen für re-
                                                             ten Branchen wie der Chemie oder der
                                                                                                            gionale Unternehmen ermöglicht.
     Botschafter aus Belgien                                 Kunststoffindustrie Wachstums-Chancen.
                                                             Belgien habe zudem eine breite Wirt-
     zu Gast in der IHK                                      schaftsstruktur und eine starke Stellung als   Das Land Niedersachsen übernimmt Bürg-
                                                             Handelsdrehscheibe.                            schaften zur Besicherung von neu zu ge-
                                                             Der IHK-Präsident und der belgische Bot-       währenden Krediten, um volkswirtschaftlich
     Botschafter Mark Geleyn besuchte zusammen
                                                             schafter wollen die guten Beziehungen          förderungswürdige und betriebswirtschaft-
     mit Peter Befeldt (Berufsbildende Schulen des           ausbauen. Daher will die IHK noch in die-      lich vertretbare Maßnahmen, die im Interes-
     Landkreises Osnabrück-Haste) die IHK.                   sem Jahr eine Informationsveranstaltung        se des Landes liegen, zu ermöglichen, sofern
                                                             für ­regionale Betriebe anbieten.
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IHK Aktuell

                                                                                                             Aktionstag motiviert
                                                                                                             Berufsschüler
                                                                                                             Mit Abschluss der Erstausbildung ist der Lern-
                                                                                                             prozess für die künftigen Fachkräfte nicht be-
                                                                                                             endet. Für das berufliche Fortkommen ist Wei-
                                                                                                             terbildung unerlässlich. Am bundesweiten
                                                                                                             Aktionstag „IHK.Die Weiterbildung“ startete die
                                                                                                             IHK jetzt ein Besuchsprogramm in den Berufs-
                                                                                                             bildenden Schulen der Region.

     Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (l.) war zu Gast in der Grafschaft Bentheim. Unser
     Foto zeigt ihn mit (v.r.) Dr. Wilhelm-Friedrich Holtgrave, IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf und      IHK-Mitarbeiter aus dem Bereich Weiterbil-
     dem Vorstand der Bentheimer Eisenbahn AG, Peter Hoffmann.                             Foto: Westdörp   dung haben an diesem Tag in mehreren Be-
                                                                                                             rufsbildenden Schulen in Osnabrück und in

     Verkehrssektor in                                   genüber dem 25,25 Meter langen „EuroCom-
                                                         bi“. Unterstützung gab es vom IHK-Haupt-
                                                                                                             Meppen den kaufmännischen und gewerb-
                                                                                                             lich-technischen Auszubildenden Karriere-
     rauer See                                           geschäftsführer für die Forderung von Dr.           wege durch entsprechende Fortbildung auf-
                                                         Wilhelm-Friedrich Holtgrave. Der Unterneh-          gezeigt. „Wir möchten schon den Aus­-
                                                         mer hatte die Aussetzung der jüngsten Maut­         zubildenden in den Abschlussklassen Lust
     Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Bun-
                                                         erhöhung gefordert, die das Verkehrsgewerbe         auf Weiterbildung machen“, sagte der Stell-
     desverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in           in einer wirtschaftlich äußerst ungünstigen         vertretende      IHK-Hauptgeschäftsführer
     Emlichheim bezogen Dr. Wilhelm-Friedrich Holt-      Situation schwer treffe. „Prekär“, so Graf, sei     Hans-Jürgen Falkenstein.
     grave, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung      die Situation der See- und Küstenschifffahrt.       Das Besuchsprogramm wird im Jahresver-
     Grafschaft Bentheim und Mitglied des Präsi­         Dieser Markt sei innerhalb von wenigen Mo-          lauf 2009 fortgeführt, um möglichst viele
     diums der IHK Osnabrück-Emsland, und IHK-           naten völlig gekippt. Dies habe teilweise           Auszubildende zu erreichen. Mit den IHK-
                                                         schwer wiegende Folgen für die Reedereien           Fortbildungen zum Fachwirt, Fachkauf-
     Hauptgeschäftsführer Marco Graf deutlich Posi-
                                                         auch in der Region.                                 mann, Industriemeister oder Betriebswirt
     tion zu aktuellen verkehrspolitischen Themen.                                                           haben die jungen Fachkräfte gute Entwick-
                                                         Minister um Unterstützung für                       lungs- und Aufstiegschancen in den Betrie-
     Der IHK-Hauptgeschäftsführer unterstrich            regionale Projekte gebeten                          ben. Das bestätigt auch eine aktuelle IHK
     die Bedeutung des Verkehrs für die wirt-              Dr. Holtgrave und Graf baten den Minister         Weiterbildungserfolgsumfrage: 71 % der
     schaftliche Entwicklung. Er dankte dem                um Unterstützung bei den wichtigen Ver-           Absolventen aus dem IHK-Bezirk Osna­
     ­Minister für die Unterstützung der Bundes-           kehrsprojekten der Region. Hierzu gehören         brück-Emsland erhielten nach einer ent-
      regierung beim Lückenschluss der A 31 und            die Ortsumgehung Nordhorn und die Mach-           sprechenden Fortbildung einen größeren
      dem Ausbau der Nordstrecke des Dortmund-             barkeitsstudie für die Verbindung zwischen        Verantwortungs- und Aufgabenbereich.
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