Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...

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Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...
Sankt Servatius
Katholisch in Siegburg

   miteinander-Magazin
                         Advent 2020

                           Auf unerwarteten Wegen
Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...
Inhalt auf einen Blick

                                             03 Vorwort der Redaktion

                                             06 Stimmen aus der Gemeinde –
    Ihre Antworten veröffentlicht
                                ab Seite 7
                                                Ihre Umfrage-Antworten…
                                                  07 … auf die erste Frage
                                                  10 … auf die zweite Frage
                                                  13 … auf die dritte Frage

                                             16 Rund um die Pfarr-Caritas
                                                  17 Adventssammlung: Du für den
                                                     Nächsten – in ohnehin schwierigen
                                                     Zeiten zuversichtlich bleiben
                                                  19 Du für den Nächsten „konkret“ –
                                                     in Gespräch über einen
    Adventssammlung und Pfarr-Caritas
                           ab Seite 16
                                                     Lotsenpunkt in den Startlöchern
                                                  22 Du für den Nächsten – biblische
                                                     Vergewisserung im homeoffice

    Rückblick auf die letzten Monate
                               ab Seite 26   26 Rückblick
                                                  27   EKO-Vorbereitung unter Corona
                                                  29   Was sonst noch so war…
                                                  32   Firmvorbereitung in Corona-Zeiten
                                                  31   Gemeindeentwicklung in Siegburg

    Auch in diesem Jahr – nur anders
                                             36 Vorausblick
                              ab Seite 38         36 Ausblick neuer EKO-Kurs
                                                  37 Was ist im Advent und in der
                                                     Weihnachtzeit geplant?
                                                  38 Lebendiger Adventskalender 2020

                                             39 Nachbetrachtung von Pastor Wahlen

    Nachbetrachtung vom Pastor
                            ab Seite 39
                                             40 Impressum

                                                                                   02
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Vorwort der Redaktion

                                          Liebe Gemeinde,
                               liebe Leserinnen und Leser,

      was für ein Jahr liegt hinter uns. DAMIT hatte keiner
       auch nur im Entferntesten gerechnet, als wir letztes
       Jahr vor dem Weihnachtsfest die erste Ausgabe un-
        seres miteinander-Magazins in den Händen hielten.
     „Gemeinde auf dem Weg“ war der Titel, denn die Kir-
         chengemeinde St. Servatius Siegburg machte sich
     mit ihrem neuen Pfarrer Karl-Heinz Wahlen auf einen
         neuen Weg – gemeinsam, hörend und partizipativ.
       Die erste Runde der Pfarrversammlungen im Herbst
     2019 hatte diese Richtung vorgegeben, in die wir ge-
     hen wollten. Anfang dieses Jahres stiegen wir gerade
      in die Überlegungen zu den Ostergottesdiensten ein,
     85 Kommunionkinder gingen auf einen Höhepunkt ih-
      rer Vorbereitung – die Einkehrtage – zu, als uns der
     Covid-19-Virus jäh aus dem gewohnten Trott riss. Mit
           dem Lockdown und den damit einhergegangenen
      Gottesdienstverboten waren wir alle auf unerwartete
       Wege geraten. Unerwartet und auch unbekannt. Die
             Familien mussten sich neu sortieren: durch die
          Schulschließungen standen Homeschooling neben
     Homeoffice für sehr viele plötzlich im Mittelpunkt des
      Alltags. Das Pastoralbüro musste wegen der Quaran-
         täneregelung geschlossen werden und für uns Ge-
            meindemitglieder hieß es, sich ein Osterfest und
          Erstkommunion ohne Gottesdienste vorzustellen…
03
Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...
Vorwort – Auf unerwarteten Wegen

             Doch das war einfach kein gangbarer Weg, unvor-
          stellbar. Vorsichtig wagten wir also die ersten Schrit-
          te auf einem anderen Weg, streamten am 5. Fasten-
         sonntag die erste Messe live, produzierten einen digi-
           talen Kinderkreuzweg und eine Video-Botschaft zum
           Weißen Sonntag für die „Noch-nicht-Kommunionkin-
         der“. Dieser eingeschlagene Weg war neu für uns alle
               und zeigte an vielen Stellen unerwarteten Ideen-
          reichtum und Kreativität von den unterschiedlichsten
            Menschen in der Gemeinde. Über solche unerwartet
         eingeschlagenen Wege werden wir in dieser aktuellen
                 Ausgabe des miteinander-Magazins berichten.

            Im ersten Teil des Magazins haben wir aber erst
            einmal Stimmen aus der Gemeinde Raum gegeben.
          In einer kleinen Umfrage wollten wir wissen, wie Sie,
         die Mitglieder der Kirchengemeinde, diese unerwarte-
              te und so vollkommen außergewöhnliche Zeit der
           letzten Monate erlebt haben und wie Ihre Gedanken
           zu diesem Thema aussehen. Pfarrer Wahlen schrieb
            Mitte März diesen Jahres im Vorwort zum miteinan-
           der: “Das tut weh“ und es tut an vielen Stellen auch
         heute noch weh, denn Normalität ist noch lange nicht
         eingekehrt. Unser Leben besteht seit Monaten aus ei-
          nem ständigen Anpassungsprozess an sich ändernde
              Rahmenbedingungen und es ist kein Ede in Sicht.
           Das kostet Kraft, bedeutet fortwährenden Verzicht…
         doch viele Menschen berichteten auch von einer posi-
                      tiven Rückbesinnung auf das Wesentliche.

                                                           04
Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...
Diakon Kerling, der Caritasverantwortliche unserer
Kirchengemeinde, wird Sie im Mittelteil des Maga-
zins mit in seine Gedanken zur jetzt stattfindenden
Caritassammlung nehmen.
Es folgt ein Rückblick auf die unerwartet gegangenen
Wege in diesem Jahr – von Livestreams über kleine
Erstkommunionfeiern und der Firmfeier im Kölner
Dom bis hin zum unerwartet ganz neu begangenen
„Tag der Schöpfung“ mit einer QR-Code Rallye.
Außerdem wagen wir eine Vorausschau auf das, was
geplant ist und kommen kann: auf den Start des
neuen Erstkommunion-Vorbereitungskurses, die Pla-
nungen für die Advents- und Weihnachtszeit und die
Entwicklung unserer Gemeinde.
In seinen Nachbetrachtungen, auf den letzten bei-
den Seiten dieses Magazins, nimmt Pfarrer Wah-
len in den Blick, worauf es letztendlich ankommt.
Wir, die Redaktion, danken denen, die bei der Ver-
teilung des Magazins geholfen haben und wünschen
Ihnen allen, die es erhalten haben, viel Freude beim
Lesen und eine Adventszeit, die vielleicht gerade in
diesem Jahr die sonst immer erhoffte Ruhe und Be-
sinnlichkeit bringt.

                      Die Redaktion bei
                      der Arbeit am Magazin.
 05
Miteinander-Magazin Sankt Servatius Katholisch in Siegburg - St. Servatius ...
Stimmen aus der Gemeinde

Ende September bis Mitte Oktober diesen Jahres lag in unseren Kirchen
eine kleine Umfrage aus, in der es hieß:

Viele Menschen haben an dieser Umfrage teilgenommen – auch per Mail –
und das ist großartig! Die Antworten sind so unterschiedlich und bunt ge-
mischt, wie wir Menschen es sind. Doch lesen Sie selbst, vorweg die lo-
benden Worte eines Umfrage-Teilnehmers:

„Vorangestellt sei der Dank an das Pastoralteam und alle Engagierten, in
diesem schwierigen Jahr die Herausforderungen anzunehmen und zum
Wohle der Menschen zu wirken. Wer wollte, konnte in Siegburg die Kirche
als präsent und den Menschen zugewandt erleben. Sinnvolle Notkonzepte
wurden erarbeitet und umgesetzt, etwa in der Kommunion- und Firmka-
techese.“
                                                                    06
… zu der ersten Frage

                                                Aufm
Natürlich wü                                         erksa
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                        uns,                        fürein      t und
dass die Co                                               ande         Rück
            rona-Krise b                                       r stär      sicht
                         ald                                          ken.
         vorbei sei.
  (Ellen und Al
                fred Schwar
                           z)

                                                                     ig verändert
                                          it  un  s  alle ein wen
                           ass diese  Z e                                    der wie
              Ich denke, d                      ü n sc  h t, d ass alles wie
                                    jeder w                            spürt, wie
                       r sich wohl                     , dass jeder
            hat. So seh               e  ic h  d o ch                          wird
                           , so glaub                            t, eine Angst
               vorher wird              den     Fu  g e n  g erä
                          r Alltag aus                                   swichtig ein
             schnell unse                 E  rk e n n tn is, wie leben
                         vor allem die                                        Umar-
             bleiben und                         g  ute  n  Fre unden, eine
                                           mit                            den man
                           ist – Treffen                  m begegnet,
              Miteinander              a n  d  a n d e re
                              man jem
                mung, wenn                      gesehen ha
                                                                  t!
                                lange nicht

               Ich finde es gut,
dass sich der private Alltag entschleunigt hat.
 Treffen mit Freunden und der Familie finden                    Eigen
                                                                      tlich
   jetzt seltener, aber dafür intensiver statt                 etwas        schon
                                                                       mehr      ,
           und man freut sich wieder                           ande          auf
                                                                    re zu
                  mehr darauf.                                             achte
                                                                                n.

               Ich würde mic
                              h freuen, wenn
               das Angebot, di                  Mitchristen
                                e Anno-Kirche
               dienstzeit zu be                 außerhalb der
                                suchen, weiter                 Gottes-
              dem Höhepunkt                      so nutzen wür
                                 der Corona-Kris              de  n wie auf
              in der offenen                      e. Mit dem Bete
                              Kirche) ist es w                     n (auch
              Ohne Regelmäß                    ie mit Blumen-G
                               igkeit…!                         ieße n-

07
Stimmen aus der Gemeinde

                 Grundsätzlic
                                h positiv wa
                  streamen. Le                r der Versuch
                                   ider gab es                 , Gottesdien
                                                 dabei erheb                  ste zu
                Probleme. V                                     liche technis
                               ielleicht war                                   che
                  (Schaltunge                 manchmal a
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                             r Nachbarsch                 Ein großartig
                                             aft ist die alls             e s  Bei-
              Tube-Übert                                      onntägliche
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              neustadt-W                  Uh r) aus St. M
                           iedenest mit                     aria Königin
                                           Kreisdechan                    /B  e rg-
                                                          t Christoph
                                                                         Bersch.

                                                      ieder so wird,
                    ch t  w ün  sc he n, dass alles w
               s ni                                               r
Wir können un                                    e Bedeutung de
           ar. So so  llt en  wir vor allem di                 eren .
  wie es w                                           gen verli
                       Be  ru fe  ni cht aus den Au
 systemrelevant
                  en                                         Einsatz
                           ch  zu  er fa hr en, mit welchem
                uns au                                Mitglieder un-
 Begeistert hat                    ge lungen ist, die
                 ea tiv itä t  es                            wir eine
 und welcher Kr                    er reic hen. Darin sehen
                emeind      e  zu
 serer Kircheng                           twicklung.
                  sehr positive En

     Zuerst war es
                   schwer, diese ne
     Nachdenken un                 ue Richtung.
                    d Handeln war
     glaubt man an                 di e Folge. Zum G
                   Gott.                             lück

                          Ja, das wü
               Es gibt do            nsche ich
                         ch eine Re            mir.
                im täglich          ihe von Eins
                          en Miteina              chränkung
                                     nder, auf              en
                        wieder ve              d ie ich gerne
                                  rzichten m
                                             öchte.

                                                                                08
… zu der ersten Frage

             ngen ist,                     Ich habe mit einige
 Was verga                                                    n Menschen ge-
              genheit.                     sprochen und mich
  ist Vergan                                                   ausgetauscht.
             wart muss                     Wir hatten ein gem
 Die Gegen                                                    einsames The-
              werden!                      ma: Wie meistere ich
   bewältigt                                                     den Alltag?
              ft steht in
  Die Zukun
                 en!!!
      den Stern
                    ng
       Die Hoffnu
                   tz t.
       stirbt zule                                                       chaft
      (Bruno un
               d Hanne)
                                                           rt e  Bereits
                                                        h              ioren
                                                verme           ei Sen
                                 w   ei terhin         el d , b
                     ntlich                        Umf
                Hoffe                   gen im                  ten.
                      i l fs l ei t un
                                                 i ven Diens
                 zu H                     aritat
                                und c

             Mehr Wertschätzung der Pflege- und
             medizinischen Kräfte, bessere Entlohnung auch
             für LehrerInnen und ErzieherInnen.

               Positiv habe
                               ich in Kalda
             Küsterin Fra                     uen die Einsa
                            u Lippert un                      tzbereitscha
                                           d  ihrer Helfer, m                 ft der
              auch – Frau                                      eist – wie so
                           en, zur Orga                                         nst ja
             auch ihre m                   nisation der
                           usikalische                     Gottesdienst
                                         Gestaltung                       e   e rlebt,
             hat mich an                                durch Herrn
                           gesprochen                                  Sch  a  b oltas
              ser Gemeind                . E ine positive
                              eleben habe                   Entwicklung
                                              ich nicht fest               a  u f un-
            täuscht – w                                      gestellt. Tie
                          ieder einma                                       f e  nt-
            denen in de                 l  –  bin ich von
                         r Pandemie                        der Bistumsl
                                        die Seelsorg                      e  it ung,
           samen und                                    e für die kra
                         trauernden                                   n ke n  ,  ein-
              gleichgültig             G  emeindemitg
                             ist. Der Auft                leider offenb
                                            rag Jesu, wie                a r  v öllig
           25,34 ff. form                                    ihn Matthäu
                            uliert hat, in                                  s  in
           nicht, alles                    teressiert de
                        dreht sich b                       n Kardinal o
                                      ei ihm nur u                       ffenbar
                ristie und die                        m die Feier
                                  Erhaltung d                       d er Eucha-
                                                 es klerikalen
                                                                Systems.

09
Stimmen aus der Gemeinde

                                                           ung +
                                          K in d  erbetreu       n
                                        n                ferenze
                               rung vo           ideokon
                 ra  usforde                   V                   .
          die H e                 arall elen                zeh nd
                                                               re
 Schlaf –       g  t ag  s über, p        a c ht  w ar sehr
          hoolin                   die N
 Homesc        m  e o ffice bis in
           nH o
  und dan

                 Schmerzlich vermiss
                                       t hat das Ehepaar St
                  dauen eine ursprüng                          asch aus Kal-
                                          lich geplante Messe
                 Weiffen und einer an                           mit Pfarrer
                                        schließenden große
                   milie und Freunden                         Fe  ier mit Fa-
                                          anlässlich ihrer Goldh
                  In der Sonntagsmes                               ochzeit.
                                         se am Tag darauf wu
                Ehepaar in der Liebf                             rd en das
                                      rauenkirche ein klein
                überrascht, dass die                          wenig davon
                                       erste Reihe für sie re
                und die Küsterin Frau                          serviert war
                                        Lippert eine goldene
                 ko an Ambo, Mariens                             Blumende-
                                         tatue und vor der er
                vorbereitet hatte. Pfa                          ste n Bank
                                       rrer Orth segnete da
                unter Beachtung de                             s Jubelpaar
                                    s notwendigen Absta
                wandelte so den no                           nd s und ver-
                                     rmalen Sonntagsgo
               das Paar in ein einm                        tte sdienst für
                                    aliges Erlebnis. Und
                – wenn die Pandem                           ein s steht fest
                                     ie besiegt ist, wird na
                                                              chgefeiert!

                                                                      nkeln,
                                              m    it  K in dern + E
                                      ntak t                             und
                 b e n  w ir den Ko                U  rla u b s planung
            h a                                 ,
  Vermisst                        , Hobbys                           em Pfr.
          in   G  e m  einschaft           n.   N  e  u e s: Nachd
   Singen                      Mensche                            he für ein
           e in  a nder mit                   H   e dwig Kirc
    das Mit                        che  d ie                          dieses
            n  e in m  al die Wo             in    M   a n n und ich
     Wahle                            nm   e                                mit
                  ffn e t h at, habe                  n e u en   Impulsen
                ö                                 r
     Gebet ge                       nd imme                               )
            d ita ti ve r Musik u                   u  nd Alfred
                                                                  Schwarz
    mit me                                   ll e n
                                    ltet. (E
                         mitgesta
         Freunden

                                                                                  10
… zu der zweiten Frage

                                                                                        n Wo-
                                                                   s ein   e  n letzte
                                                                n
                                                      Mann. I             ch seine
                                                                                        Hand
                            r z  s  ta  r b mein             d e t ä g li
                       Mä                          ine Stun                       Requiem
              Am 27.                 h nur e                       te kein
                              e  ic                          o n n                            ra-
               chen d  u r ft
                                           t r ö s ten. E s k
                                                                         l  z u   G rabe get
                             nd ihn                                   il
                  halten u                                 de er st                       in die-
                                       1  5 .  A pril wur           c h a  ft  hat mir
                       Erst am                                    s                              e
              geben.                           in der G
                                                          emein                        mt fühlt
                                       s s e                          s w   ochena
                          Hl.   M   e
                                                  hlt. Beim
                                                              S e c h                     s e ei
                                                                                             r b
              gen. Die              h  r  g e  fe                    b e  w   u sst, das         h
               ser Zeit
                         so se                           r mir so                      eue mic
                                 r ö  s te  t  und wa            e n  h a   t. Ich fr           n d
                           ge  t                           fun d                           arf u
               ich mich              ig  e s  L eben ge             d e r    v o ll sein d
                 Gott se
                          in ew                           che wie                        fen und
                                  ,  w   e n  n die Kir          re n   s  in gen dür
                          Ze   it                          s Eh                            nen.
                 auf die
                                      n d  e r  z u Gotte            b e  g  rü ßen kön
                   wir mite
                               ina                       inander                           ahlen!)
                                 e r   H  l.  Messe e            ,  H e  r  r  Pastor W
                     nach d                                     e
                                                     teilnahm
                          k e   fü  r   Ihre An
                   (Dan

                                              Den Chorgesang un
                                                                  d das normale
           sowieso
Wir führen                                    Miteinander habe ich
                                                                    vermisst.
          es Leben
ein analog                                    Hände schütteln un
                                                                 d Umarmungen
             daher
  und haben          t.
                                              mit Freunden fehlen
                                                                   schon!!!
         ts vermiss
auch nich           t
             en gib
  Unser Gart
               end
    uns genüg                                                                  inem Chor
                 d                                     as   S  in gen in me
     Freiheit un                          Ich hab e  d
                                                                      d essen me
                                                                                  hr Briefe
                 .                                    n d   s ta tt
       „Auslauf“                          vermisst u                         ch ein rec
                                                                                         ht-
              d Hanne)                                 n .  Ic  h habe au
     (Bruno un                            geschri eb e                              stlic es
                                                                                         h
                                                        u  ti g e s , k luges, chri
                                                                                           r-
                                           zeitiges, m                          fe sehr ve
                                                   r d e u  ts  c hen Bischö
                                           Wort de
                                                                  misst.

 Kontakt mit Freunden. Dafür
                             mehr angerufen,
 gelesen. Fernsehen war manch
                              mal eine Hilfe. Und
 Beten, Spaziergänge.

11
Stimmen aus der Gemeinde

                                              Ich ha
                                                      be zu
                union                      lende               Begin
  ie H l. Komm                                      Mögli             n der
 D                drei                                     c hkeit d            Krise
           ersten                         sehr v                      er Mu             die fe
  in den        n.
                                                   ermis
                                                          s t u                n d ko
                                                                                               h-
        Monate                             geisti
                                                   gen K
                                                                n d mus
                                                                           s te mic
                                                                                     mmun
                                                                                              i on
                                        verme              ommu                      h mit
                                                  ide, J            nion b                   d er
                                                         esus                 egnüg
                                                 se in           wie g                en. Ic
    Schmer                                              di e H a        e w  öhnlic          h
              zlich ve                                            nd zu              he Sp
                       r m is se ich d                                     n e hmen         ei-
      tesdien                            ie Mögli                                     .
                sten am                              chkeit,
    Haus zu                Samsta                              an den
              r Mühle                 gabend                              Got-
    währen             n teilzu                    in der K
             d des L              n ehmen. I                  apelle vo
                      ockdow                      ch habe                  n
   dienste                       ns per I                     gelegen
            n und V                          nternet                     tlich
  burg te            eransta                            an den
          ilgenom               ltungen                            G ot
                    men, ab                  v on St. S                 t es-
  und gefu                      e r a u                  ervatius
             nden, m                   c h die M                      Sieg-
 mit Pfar              it Hilfe                      öglichke
         rer Pete                 des Inte                      it gesuc
 kend, z            r Weiffe                   rnets da                     ht
         u feiern              n, nun                     s Abend
                   . Im Üb                le id er in Köln           m  a  hl
                              rigen w                        -Brück
                  Magnific              a  r  mir das                  w  ir-
                            at eine                     Stunden
                                       gute Hil                      buch
                                                    fe.

                                                    nde Distanz zu den Mit-
                     Die notwendige u. einzusehe
                                                      ilie und zu Freunden
                      menschen, vor allem zur Fam
                                                   schwer. Wir nutzen mehr
                    machte uns allen das Leben
                                                        des Internets, um in
                     die bestehenden Möglichkeiten
                                                    te im Freien (im Sommer
                    Kontakt zu bleiben. Aufenthal
                                                  Spaziergänge trugen eben-
                   gut möglich) und ausgiebige
                                                     chtung der Vorschriften
                     falls dazu bei, sich unter Bea
                                        treffen zu können.

                                                   Chorkonzert,
                   da  s  Si ng  en im Chor (!),
  Klassentre ffen,                                      vermisst.
                    taltu ng  en  un  d Ausstellungen
                 ns                               se habe ich die
 kulturelle Vera
                  su ch  s  de r Gemeindemes
 Anstelle de s Be                                       rsönlicher
                     ng  en   ei ng es chaltet. Statt pe
                  gu
 Fernsehübertra                                    Mails.
              nt ak te m   eh r  Telefonate und
            Ko
                                                                                             12
… zu der dritten Frage

                                                           eunde nicht besu-
                                     Ich konnte meine Fr
                                                          e Familie nicht. Ich
 Das Sin
         gen im                     chen und auch mein                        e
                  Chor, st                              t u. geschrieben. All
  dessen
           im Gott         att-     habe viel telefonier
                   esdiens                               tzt und aufgeräumt.
 Und das
            eingesc        t.       Schränke sind gepu
                    hränkte                               e ich die Kleider für
 Reisen,
          aber au                    In aller Ruhe sortier
                  ch in de                                      Pfadfinder.
Nähe gib
         t es sch          r             die Sammlung für die
                 öne Zie
                          le.

                                  Mehr Achts
  Voll Gas geben!!                           amkeit für
                                  also eine             einsame M
                                            Weiterfüh              enschen,
  Jugendmessen mit                angestoße          rung der durc
                                            nen Haltu              h Corona
  modernen Liedern!!                                  ng.

                                tanz von Kardinal Woelki
  Angesichts der kritischen Dis
                                 erlapp zum Synodalen Weg
  und des Weihbischofs Schwad
                                den Interessen der Men-
  und zu jeglicher Reform, die
                                 ne Hoffnung, dass der Nie-
  schen entspricht, habe ich kei
                                   alten ist, zumal das Ver-
  dergang unserer Kirche aufzuh
                                   der kirchlichen Basis wei-
  halten der Bistumsleitung von
                                  d – jedenfalls habe ich von
  ter kritiklos hingenommen wir
                                   spiel zu dem Unsinn, die
   den örtlichen Gremien zum Bei
                                    schreitenden Priester-
   Pfarreien wegen des weiter fort
                                  vergrößern, bislang keinen
   mangels in riesige Gebilde zu
                                  h darauf ein, meinen Glau-
   Protest gehört. Ich richte mic
                                   müssen.
   ben als Einzelgänger leben zu

                        Man sollte
                                   gute Pläne
                       zum Beisp                JETZT in d
                                 iel, sich fü              ie Tat ums
                            entscheid        r das Leben              etzen –
                                                          e inzusetzen
                         Nachkomm en, „damit auch Du                   und zu
                                     en leben w               und Deine
                                                 erdet“ (Alt
                                                             es Testam
                                                                      ent).
 13
Stimmen aus der Gemeinde

                              , mache ich einige Ausflü-
Wenn wir wieder reisen dürfen
                            u. deren Familien. Hoffent-
ge u. besuche meine Kinder
                               g feiern!
lich kann ich meinen Geburtsta

                                                   Unter
     Ich ho                                               der ge
             ffe, do                            wiede             botene
   zur No           ch bald                            r meh              n Vors
           rmalit            wiede               ben (K       r am ö               icht
                   ät zur         r                     onzert       ffe ntlichen
        zu kön           ückke                 men.             e, Reis              Le-
                nen; n         hren                  Einsat             en) te
    Gottes              ormale                              z  für Se          il neh-
            dienst                             tativen               nioren
   gesell           besuc                               Bereic                – cari-
          iges Z          he und                               h (Bes
                  usamm                              sen, S           uche,
      ohne d              ensein                            pazier            Vorle-
              as Sch            ,                                   gänge
    befürc            limms                                                ).
            hten z          te
                   u müs
                          sen.

                                                         ten der
                             s s  d ie  B  enachteilig
                           a
            hen uns, d                               it Worten
Wir wünsc                      fe   n icht nur m
              vanten    B e ru                             n, z.B. in
systemrele                               a u ch mit Tate                   ie
              werden, s
                           o n d e  rn                         ahlung. D
 gewürdigt                             g u n g en  u. die Bez           z u
                           sbed     in                                t
               die Arbeit                                 r Rücksich
 Bezug auf                      e s  is t, a ufeinande
                             g
                wie wichti                            halten, um
 Zeit zeigt,                     h re n offen zu
               . Augen    u.  O                           ndig diese
  nehmen u                            E s  w  äre notwe                    .
               e zu erken
                             n e n .                           erstärken
  Missständ                           g e n  u n d noch zu v
                               pfle
                eiterhin zu
  Haltung w
                                                                                  -
                                             Hoffe die Menschen lernen dar
                                                                                 ,
                                             aus. Mehr Umweltbewusstsein
Wir würden „danach“                          Nächstenliebe und mehr in        der
gerne unsere Gold-                           Kirche. War etwas enttäusch
                                                                               t!
hochzeit mit Gottes
Segen in einer Feier
als Dank für die ge-                               Sich nicht mehr eingeschränk
                                                                                    t
meinsame Zei       t feiern!
                                                   zu fühlen und endlich keine
(Ellen und Alfred Schwarz)
                                                   Maske tragen zu müssen.

                                                                                        14
… zu der dritten Frage

                 Auf Hände
                             schütteln
                Messe we                 und Umarm
                           rde ich au                     ungen wä
                                      c h in der „Ze                    hrend der
               können. E                                 it danach“
                           s war mir                                    verzichten
                man Fried             schon imm
                            enswunsc                  er völlig u
                                      h, Nächste                    n klar, waru
              und Offen                               nliebe, Zu                  m
                          heit in der                               g ewandtheit
              mittelbar               eigentlich
                         vor der Ko                  besinnlich
                                     mmunion                       en Phase
             derart körp                           s eit Ende d                un-
                           erbetont d                             er 70er Ja
               Verlust wü             e m  ons trieren mu                      hre
                           rde ich es                         ss. - Als g
               Pfarrei da              em  pfinden, w                       roßen
                           uerhaft ke                      enn es in
              gäbe. – E               ine Sonnta                        unserer
                         in großer                    gabendme
                                    Gewinn w                        sse mehr
            eine Sonn                            äre   es, wenn
                       tagsmesse                                     dauerhaft
           In Zeiten,                über Youtu
                      in denen d                    be zu verf
                                   er Pfarrbe                     o lgen wäre
            dingt funk                          suchsdien                       .
                        tioniert un                           s t n u r noch be-
           Kranke hä                d körperlic
                      ufig durch                  h Eingesc
                                  aus mit „m                    hränkte u
           hen könne                            o d ernen Med                nd
                       n, könnte                                   ien“ umge
                                   so eine en                                   -
                   der Pfarre                   ge Bindun
                              i aufrecht                      g zum Leb
                                           erhalten b                        en
                                                          leiben.

Ich habe mir vorgenommen in der Zeit danach, je-
dem Menschen, dem ich begegne, mit mehr Acht-
samkeit und Aufmerksamkeit entgegenzutreten –
egal in welcher Situation! Wir alle wissen durch Co-
rona, wie wichtig der Mensch für den Menschen ist!

                 Die Dau
                        er der S
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               eßen und dank
                             bar dafür sein.

15
Adventssammlung…

                   16
… für die caritative Arbeit vor Ort

                      Du für den Nächsten –
        in ohnehin schwierigen Zeiten zuversichtlich bleiben

Du für den Nächsten, so lautet das     „Du für den Nächsten“, in 2020
Motto der diesjährigen Advents-        sein würde. Wir alle haben in der
Haussammlung, die Ihnen auch           Corona-Pandemie eine Welle an
diesen Pfarrbrief in die Hand oder     Hilfsbereitschaft und großem, so-
in den Briefkasten gebracht hat:       wohl ehren- als auch hauptamtli-
Ein zweiter Versuch, bei dem auch      chem, Engagement erlebt. So
in diesen Corona-Zeiten unzählige      schlimm diese Krise war und ist, so
HelferInnen unterwegs sind, um         schön war es zu sehen, wie wir in
Sie einzuladen, mitzuhelfen zu zei-    der Not zusammenstehen.
gen, dass wir die Menschen, denen      Überwunden ist diese Not leider
es nicht so gut geht, nicht alleine    noch lange nicht. Die wirtschaftli-
lassen.                                chen Folgen sehen wir überall und
Denn dieses „Du“, dem der „Nächs-      spüren sicherlich auch viele von Ih-
te“ nicht gleichgültig ist, wenn ihn   nen. In finanzielle Schwierigkeiten
Armut, Krankheit oder ein anderer      sind zudem viele Familien geraten.
Schicksalsschlag ausgrenzen, wird      Ihnen helfen wir bereits und möch-
heute dringender denn je ge-           ten es unbürokratisch auch weiter
braucht. Es geht darum, sich mutig     tun können.
der Frage zu stellen: Wer ist denn     Wir bitten deshalb um Spenden
mein Nächster, den ich vielleicht      für die soziale und caritative
gar nicht im Blick habe?               Arbeit vor Ort. Jeder gibt nur
Wir alle als Kirchengemeinde un-       das, was er möchte und was er
terstützen mit den Mitteln der         kann.
Pfarrcaritas Menschen, die am Ran-     Sammlerinnen und Sammler sind
de stehen. Deshalb ist es gerade       diesmal deutlich weniger als sonst
jetzt, da mehr Menschen als sonst      unterwegs – die Rahmenbedingun-
in Kurzarbeit, Engpässe und andere     gen, die Corona uns setzt, spielen
Probleme geraten sind, so wichtig,     dabei eine große Rolle, und diejeni-
dass wir uns solidarisch zeigen und    gen, die Sie trotzdem persönlich
so für den Nächsten da sein oder       antreffen, weisen sich nicht nur wie
ihm – wie auch immer – helfen          immer durch spezielle Dokumente
können.                                aus, sondern auch dadurch, dass
Als es schon im vergangenen Jahr       sie die Hygiene- und Abstandsre-
galt, „Zeichen zu setzen“, als Motto   geln sorgsam beachten, um Sie
für diese Sammlung, ahnte nie-         und sich selbst zu schützen. Des-
mand, wie aktuell das neue Motto:      halb finden Sie auch diesmal zu-

 17
Adventssammlung
sätzlich vorbereitete Überweisungsträger in die-
sem Pfarrbrief. Für das uns allen mittlerweile gut
vertraute „kontaktlose“ Helfen. Wenn Sie keinen
Besuch bekommen haben und dennoch spenden
möchten, können Sie sich auch im Pastoralbüro
in der Mühlenstraße melden. Oder sich vorneh-
men, beim nächsten Mal, wenn hoffentlich alles
wieder einfacher funktioniert, vielleicht selbst mit
auf den Weg machen? Zu den Menschen und für
die Menschen, die uns brauchen:
                             Du – da und unterwegs für den Nächsten.

   Für den Fall, dass der Überweisungsträger in diesem Magazin
  fehlt, hier nochmal die Bankdaten des Caritas-Spendenkontos:
                  Kath. Kirchengemeinde St. Servatius
                       Kontonummer: 11103025
                 IBAN: DE22 3705 0299 0011 1030 25

                                                               18
Diakon Kerling im Gespräch

                 Du für den Nächsten „konkret“ –
      ein Gespräch über einen Lotsenpunkt in den Startlöchern

An zwei Standorten, in Kaldauen und auf der Zange, in der Kirche St.
Hedwig, haben wir bislang versucht, über so genannte „Lotsenpunkte“
Anlaufmöglichkeiten für Menschen in Not zu schaffen. Diese Not kann
sehr unterschiedliche Gesichter haben. Deshalb werden Menschen ge-
braucht, die zuhören, helfen, unbürokratische Lösungen für die Probleme
anzubieten oder einfach da sind, ansprechbar und ortsnah.

Zurzeit entsteht ein solches Angebot im Pas-
toralbüro der Kirchengemeinde, um eine Prä-
senz auch mitten in der Stadt zu ermögli-
chen. Die Räumlichkeiten stehen schon
bereit. Eine Zusammenarbeit zwischen dem
benachbarten „Treffpunkt am Markt“ und der
Gemeinde ist ebenfalls in die Wege geleitet.
Jetzt werden noch Ehrenamtliche gesucht, die
ihre Zeit und ihre Hilfe einbringen. Sabine
Sauerzweig ist eine von ihnen. Marc M. Ker-
ling, Diakon und Caritasbeauftragter in unse-
rer Kirchengemeinde St. Servatius, hat sich
mit ihr unterhalten:

Wie kamen Sie auf die Idee, gerade in diesem Bereich mitzumachen?
            Das ergab sich fast von selbst: Christliche Nächstenliebe und
  Wohltätigkeit sind wesentlichste Bestandteile des Christseins, denen ich
 mich – gehe ich mit offenen Augen durchs Leben – nicht entziehen kann.

Das stimmt, es ist etwas kurz gedacht, zum Beispiel Gottesdienst zu fei-
ern, das Evangelium und den Aufruf Jesu zu hören, anderen zu helfen,
das aber voneinander zu trennen. Sich dem, was uns schwierig oder un-
angenehm erscheint, zu „entziehen“, aber viele tun ja auch etwas „im
Verborgenen“, um zu helfen.
     Ja, wahrscheinlich die allermeisten – und deshalb ist es wichtig, auch
          offiziell und innerhalb einer Art „Rahmung“ mitzumachen, die die
   Möglichkeit schafft, auf Menschen zu treffen, die ansprechbar sind. Die
   ein offenes Ohr haben. Also die Möglichkeit, dass Menschen in Not eine
     offene Sprechstunde nutzen können, bei der sie vielleicht direkt Hilfe,
          aber zumindest ein offenes Ohr für ihre Sorgen erhalten können.
 19
Diakon Kerling im Gespräch

Genau, die Idee des Lotsenpunktes ist ja, wie der
Name schon sagt, Menschen dorthin zu lotsen, wo
ihnen geholfen wird, also zum Beispiel beim Kontakt
mit verschiedenen Behörden zu unterstützen, ob
Jobcenter, Ausländer- oder Sozialamt.
       Menschen bei Bedarf an Beratungsstellen und
 soziale Einrichtungen zu vermitteln, ist schon sehr
 viel. Oft hilft es, Netzwerke zu nutzen oder einfach
   zu wissen, wo jemandem weitergeholfen werden
        kann, und ihm dorthin den Weg einfacher zu
                           machen, darum geht es ja.

Es geht auch um die Zusammenarbeit mit Fachdiensten wie der Schuld-
nerberatung oder der allgemeinen Sozialberatung, dem SKM. Manchmal
geht es aber auch darum, sich mit jemandem, der in eine konkrete Not
geraten ist, auf eine Weise zu unterhalten, die ihn stärkt und ihm Mut
macht. Ihm also erst einmal gut zuzuhören. Und die eigene Lebenserfah-
rung einzubringen …
Was auf mich und uns, die noch mitmachen werden, bei der Tätigkeit zu-
 kommt, ist sicher spannend, aber natürlich auch noch ein Stück weit un-
  klar. Wir alle müssen erst Erfahrungen sammeln. Aber in einem kleinen
und dann hoffentlich auch wachsenden Team sicher sehr bereichernd und
                                                            interessant.

Was bedeutet „Team“?
Als allererstes: immer zu zweit in der Lotsenpunktstunde zu sein, vier Oh-
 ren hören mehr als zwei, das Gespräch ist diskret und verschwiegen und
doch auch ermutigend, wenn man Hilfe sucht und sich mit zwei Ansprech-
  partnern unterhält und sich ihnen öffnen kann. Und je mehr mitmachen,
  desto besser kann man sich die Sprechzeiten aufteilen, einander aushel-
                                          fen, wenn jemand verhindert ist.

Wann kann es losgehen?
          Das wissen wir noch nicht. Corona ist uns wirklich „in die Parade
  gefahren“, es gab schon Vorgespräche, die Planung der Räume, die Ein-
bindung in die Bürozeiten des Pastoralbüros. Die Zusammenarbeit mit der
  Fachstelle Gemeindecaritas. Dieses Gespräch ist ein Anfang, damit mehr
Menschen davon erfahren und sich im Pastoralbüro melden können, wenn
sie mitmachen möchten. Ich habe auch schon Freundinnen gefragt, ob sie
                                                                     20
… mit Sabine Sauerzweig

 mitmachen. Sobald es konkret wird, werden wir die Werbetrommel noch
                                                      kräftiger rühren.

Das hört sich gut an. Gibt es „Anforderungen“ für jemand, der mitmachen
möchte? Wie sehen Sie das für sich selbst?
Ich selbst verstehe mich nicht als jemand, der im Einzelfall immer die Lö-
sung des Problems vor Augen hat. Dazu bin ich in dieser Aufgabe noch zu
    unerfahren. Allerdings ist das als Lotse auch nicht unsere Aufgabe. Wir
nehmen die Person, die um Hilfe bittet, nur wertschätzend „an die Hand“,
   um sie dann an entsprechende Stellen weiterzuleiten. Dazu gibt es ver-
    schiedene Angebote von der Fachstelle Gemeindecaritas, ganz konkret
  von Frau Gabriel, die uns auch entsprechend fortbildet, ein entstehendes
 Team beraten kann, Fallberatungen und Qualifizierungskurse anbietet. So
haben wir eine Ansprechpartnerin im Hintergrund, die uns mit Rat und Tat
                                                            zur Seite steht.

Klingt ermutigend – wäre ja auch schwierig, wenn es hohe Anforderungen
und Voraussetzungen geben müsste, die dann erst mal wie eine Hürde
genommen werden müssten. Ich kann mir auch vorstellen, dass berufli-
che Erfahrung, in Rechtsfragen oder mit Behörden und Ämtern oder der
Sprache, Formularen oder oder, hilfreich sind, sich ehrenamtlich einzu-
bringen. Was war für Sie persönlich die „Initialzündung“?
   Für mich als jemand, der sich oft vom Leben beschenkt fühlt, ist es ein
  Bedürfnis, Menschen, denen es nicht so gut geht, zu helfen oder zumin-
  dest den Versuch zu unternehmen, das zu tun. Helfe ich, fühle ich mich
                                                selbst noch beschenkter.

Das kenne ich auch – ein gutes „Schlusswort“! Dem gibt
es nichts hinzuzufügen – ich danke Ihnen sehr für das Ge-
spräch!
       Oder es gibt doch etwas hinzuzufügen: Ich wünsche
       Ihnen, dass der eine oder die andere oder sogar mit
       der Zeit viele Ihrem Beispiel folgen und auch den
       Schritt wagen, im Lotsenpunkt mitzuhelfen.
       Vielleicht ja sogar, nachdem sie oder er dieses
       Gespräch hier gelesen hat …
                   Helfe ich, fühle ich mich selbst noch beschenkter.

 21
Du für den Nächsten
                       Du für den Nächsten –
              biblische Vergewisserung im homeoffice

Auf die Frage, welches das größte      Wenn wir alle wieder mehr zuhause
unter allen Geboten sei, antwortet     bleiben müssen, ist das auch ein
Jesus schon vor zweitausend Jah-       Geschenk kostbarer Zeit, vielleicht
ren: Du sollst Gott lieben. Und dei-   eine Chance, mal wieder in die Bi-
nen Nächsten lieben wie Dich           bel zu schauen, in den Evangelien
selbst, aber was heißt das ganz        zu blättern. Stellen Sie sich also
konkret, den „Nächsten zu lieben“?     vor, Sie sind draußen unterwegs,
Und was heißt es, wenn eine Pan-       auf vertrauten Wegen. Wege enden
demie unseren Alltag massiv ein-       aber manchmal und völlig unerwar-
schränkt und schon verändert hat?      tet abrupt. Wir alle kennen das, wir
Als Caritasbeauftragter unserer Kir-   sind auf einem gewohnten Weg un-
chengemeinde St. Servatius habe        terwegs, einer Straße, auf der wir
ich mich auf den Weg gemacht, alt-     seit Jahren zur Bushaltestelle ge-
vertraute Einsichten neu anzu-         hen und plötzlich ist da eine Bau-
schauen – und siehe da: Die Ak-        stelle, eine Absperrung: Hier geht’s
tualität der biblischen Erkenntnisse   jedenfalls nicht weiter – Sie müs-
ist unübersehbar. Ein paar dieser      sen einen anderen Weg nehmen,
aktuellen Bezüge möchte ich mit        einen Umweg vielleicht, und stehen
Ihnen teilen.                          plötzlich vor einem Haus, einem

                                                                      22
Eine biblische Vergewisserung

Kunstwerk, in einem Park, den Sie       zu schreiben beginne, lese ich die
hier gar nicht vermutet haben.          Schlagzeile: „6.638 Corona-Neuin-
So kann es auch mit „erlesenen          fektionen im Laufe eines Tages:
Orten“ sein: Stellen Sie sich also      RKI meldet neuen Rekordwert in
auch in diesem Sinne vor, Sie sto-      Deutschland“, nur zwei Tage später
ßen auf einen Satz aus der Bibel,       schon 8.000, Fallzahlen, R-Wert,
der Ihnen vertraut ist, aber in die-    Exponentialfunktion, und frage
ser aktuellen Zeit ein völlig anderes   mich, wie es sich bis zu jenem
Licht auf das wirft, was wir zu tun     Zeitpunkt entwickeln wird, da Sie
gewohnt sind. So stieß ich durch        diese Zeilen hier lesen. Auf Weih-
Zufall auf eine Aussage Jesu, die er    nachten hin, durch den Advent hin-
bei einem Essen im Haus eines           durch.
Pharisäers macht. Als der nämlich       Auch das gut biblisch: Erwartungs-
sah, so steht es im Lukasevangeli-      voll zu leben. Nicht zu wissen, wie
um, Kap. 11, dass Jesus sich vor        es weitergeht, aber in der Zuver-
dem Essen nicht die Hände wusch,        sicht des Glaubens weiterhin zu
war er verwundert. Jesus aber ent-      hoffen, dass Gott mir die Kraft gibt,
gegnet ihm, daß er „zwar Becher         Ideen zu haben, mutig zu bleiben,
und Teller außen sauber halte“, „in-    achtsam, um in den neu entste-
nen aber voll Raubgier und Bos-         henden Situationen richtig zu re-
heit“ sei. Und der entscheidende        agieren, besonnen und liebevoll:
Satz lautet: „Gebt lieber, was in       „Du für den Nächsten“ kann dann
den Schüsseln ist, den Armen,           heißen, ihr und ihm auf eine Weise
dann ist für euch alles rein.“          zu begegnen, die er auch als
Und ich dachte: Wir alle achten ge-     mutig, achtsam, besonnen und lie-
nau auf die Hygienevorgaben, un-        bevoll erlebt, und das sind oft
bedingt! Reduzierte Zahl von Ti-        scheinbar kleine, oft unscheinbare
schen im Restaurant, Infektions-        und doch so wichtige und bedeut-
ketten nachhalten, Abstandsregeln,      same Momente:
in die Armbeuge husten, Desinfek-       „Rufe eine Freundin an, die gerade
tion, Hände waschen, Nasen-Mund-        in Quarantäne sitzt“, „Stelle je-
Schutz, klar! Aber verlieren wir        mandem in Quarantäne etwas Le-
darüber die aus dem Blick, die gar      ckeres vor die Tür“, „Biete Deine
nichts zu essen haben? Heißt „vom       Hilfe für Nachbarn an, die zur Risi-
Du zum Nächsten“ nicht auch hier,       kogruppe gehören“, „Leiste einen
sich zu fragen, wie es denen geht,      wichtigen Beitrag zur allgemeinen
die auch ohne Corona-Probleme           Gesundheit und mach’s Dir zu Hau-
schon Probleme haben?                   se gemütlich“, „Hamstere nicht, gib
Denn während ich diesen Beitrag         jemandem ein Paket Nudeln ab,
23
Du für den Nächsten
der keins hat“, so ein paar Ideen       wenn Menschen einander die letzte
auf caritas.de, aber ich denke da-      Klopapierrolle vor der Nase wegge-
bei sofort weiter, an St. Martin, der   schnappt haben, um sie zu hams-
mit dem Bettler den Mantel teilt        tern.
und die vertrauten Worte Jesu, die      In einem Interview zum Skandal in
wir am Christkönigssonntag wieder       der Fleischindustrie hörte ich Be-
gehört haben, aus dem Matthäu-          griffe wie „Stigmatisierung“, aber
sevangelium, Kap. 25:                   auch, „wir müssen den Nächsten
„Was du dem Geringsten meiner           mehr im Blick haben“. An die Ver-
Schwestern und Brüder getan hast,       wendung des Begriffs „Social dis-
hast Du mir getan, und was Du ihr       tancing“ haben wir uns längst ge-
oder ihm nicht getan hast, hast Du      wöhnt und wissen doch, es geht
mir nicht getan“, nämlich einem         gerade um die räumliche und nicht
Hungrigen etwas zu essen zu ge-         um die soziale Distanz. Die wird ih-
ben, dem, der nackt ist, Kleidung,      rerseits als Verfahren zur Messung
oder den Fremden aufzunehmen,           des Ausmaßes von Stigmatisierung
den Kranken zu besuchen oder un-        benutzt – ein Teufelskreis schließt
ter den veränderten Rahmenbedin-        sich: Du für den Nächsten, mit Ab-
gungen eben anzurufen und nicht         stand und ihm doch nah – kann ihn
allein zu lassen. Eine ermutigende      brechen und den Stigmatisierten
Videobotschaft auf der homepage         wieder in die soziale Nähe holen,
von St. Servatius.                      genau so wie die Beispiele oben
Seien Sie erfinderisch, die Liste       zeigen.
läßt sich immer weiter fortsetzen,      Als ich vor genau einem Jahr Oscar
biblisch ermuntert dürfen wir die       Romero zitiert habe, der schreibt:
Situationen, in die wir geraten, neu    „Je nachdem, wie du dich dem Ar-
verstehen. „Die Frucht des Geistes“     men näherst, mit Liebe oder Ge-
nämlich, so heißt es im Brief an die    ringschätzung, dem entsprechend
Galater, Kap. 5, „ist Liebe, Freude,    näherst du dich auch Gott“, hätte
Friede, Langmut, Freundlichkeit,        niemand mit so etwas wie Corona
Güte, Treue, Sanftmut und Selbst-       überhaupt gerechnet, und ich ahn-
beherrschung“ – und wann leuchtet       te nicht, wie einleuchtend das ge-
das mehr ein, als wenn wir Rück-        rade unter Corona-Bedingungen
sicht nehmen müssen, Abstände           sein würde: Dass die Kraft der
einhalten, keine Corona-Party fei-      (Pfarr-)Caritas von der Kraft des
ern dürfen, um uns und andere,          Glaubens derjenigen abhängt, die
vor allem die Risikogruppen, zu         sie leben und umsetzen, gemein-
schützen? Selbstbeherrschung, ein       sam auf dem Weg. Als einzelne und
heikles Thema, Sanftmut auch,           einzelner gefragt: Du für den

                                                                        24
Eine biblische Vergewisserung

Nächsten. Und immer wieder auf         ren Herzen geboren, Gott wird
unerwarteten Wegen. In diesen Ta-      Mensch. Und dieser Mensch Jesus
gen auf Bethlehem zu.                  Christus, Gottes Sohn, wird dreißig
An Weihnachten wird der, auf den       Jahre später auf die Frage, welches
wir im Advent zugehen, „zur Welt       das größte unter allen Geboten sei,
kommen“, dieses Jahr zu einer          antworten:
Welt, die von der Pandemie be-         Du sollst Gott lieben. Und deinen
herrscht wird, aber er wird in unse-   Nächsten lieben wie Dich selbst.
                  Machen auch wir uns neu auf diesen, seinen Weg!

25
Rückblick

 In einem Rückblick auf die Geschehnisse der letzten Monate zeigen sich
 einige „unerwartete Wege“, die von der Gemeinde, von Gruppierungen
 und einzelnen Engagierten eingeschlagen wurden, da durch die Pande-
 mie die alten nicht mehr zu begehen waren.

Wir denke da zum Beispiel an die Weiterentwicklung der Homepage. Um
den Livestreammessen in der Osterzeit und anderen digital gewachsenen
Projekten – wie Video-Ankündigungen vom Pastoralteam, ein musikali-
scher Abendgruß am Klavier von Diakon Kerling, der Kinderkreuzweg für
die Kommunionkinder und die
Pfingstnovenen – einen Raum zu
geben, haben wir einen eigenen
YouTube-Kanal (St. Servatius
Siegburg) eröffnet.

Sehr kreativ und engagiert waren beispielsweise die Katechetinnen und
Katecheten samt EKO-Orga-Team, als es darum ging, die Vorbereitung
der Kommunionkinder und deren Erstkommunionfeiern nicht durch
Corona ins Wasser fallen zu lassen.
Dazu ein Bericht von Heike Esser: EKO-Vorbereitung unter Corona
Corona war im März plötzlich ein       tesdienste auf. Klar, man kannte es
Riesenthema. Für uns einmal zu         aus dem Internet, aus dem Dom
Hause in unseren Familien und          oder die Fernsehgottesdienste,
dann kam aber auch schnell die         aber dass die Siegburger katholi-
Frage auf, wie es mit der EKO-Vor-     sche Kirchengemeinde irgendwann
bereitung weitergehen soll. So kurz    einmal Online-Gottesdienste über-
vor dem Ziel alles aufgeben, den       tragen würde, daran hat vor Coro-
Kindern sagen, dass die EKO aus-       na niemand im entferntesten ge-
fallen wird, das schien uns nicht      dacht. Irgendwann war der Gedan-
das richtige. Und wir waren wirklich   ke da und es stellte sich die große
erst einmal ratlos. Diese Ratlosig-    Frage, erreichen wir die Kinder und
keit war auch bei den Eltern und im    die Eltern damit, kann man unsere
Seelsorgeteam zu spüren und            Inhalte über den Bildschirm über-
letztendlich auch bei den Kindern.     haupt den Kindern nahebringen,
Dann kam das Thema Online-Got-         kommt es bei ihnen an? Das war
                                                                      26
EKO-Vorbereitung unter Corona

die größte Frage und Sorge.           Die Kinder fühlten sich an ihrem ei-
Das erste Projekt war der virtuelle   gentlichen großen Tag nicht ver-
Kinderkreuzweg und der war ein-       gessen, im Gegenteil, sie konnten
fach klasse. Die positive Resonanz    über das Video noch einmal die Ge-
der Eltern und Kinder hat uns er-     meinschaft erleben, auf die sie
mutigt, dass wir auf diesem Wege      jetzt schon Wochen verzichten
weitergehen könnten, dass wir die-    mussten.
ses Medium auf jeden Fall für uns     Doch eine große Frage blieb:
nutzen müssten, um den Bezug zu       Können wir irgendwann die EKO-
den Kindern nicht zu verlieren. Ei-   Feiern nachholen und wenn ja,
nige Katechet*innen hielten ihre      wie? Diese Frage nach dem wie
fehlenden Gruppenstunden per          war sehr mächtig und beherrschte
Skype oder Zoom online ab, ande-      unsere Gedanken. Irgendwann
re brachten den Familien das Mate-    kam dann der Vorschlag, die EKO-
rial nach Hause. Und irgendwann       Feiern rein auf Gruppenebene zu
entstand dann eine so tolle Eigen-    begehen, also ganz viele Feiern
dynamik, die Eltern, Katecheten,      statt 4 großen. Im nach hinein war
EKO-Orga-Team und Seelsorge-          der Vorschlag sehr mutig, wir vom
team alle zusammen mit ganz vie-      Orga-Team waren erst mal sehr
len Ideen ein Projekt auf die Beine   skeptisch. Das Seelsorgeteam
stellen ließ: Das Video zum Weißen    stand geschlossen hinter der Idee
Sonntag. Durch die Bildercollage      und war bereit, die dann nötigen
hatte jedes Kind in diesem Video      16 Messen zusätzlich zum sonsti-
seinen Platz gefunden. Die Rück-      gen Gottesdienstangebot mit zu
meldungen waren überwältigend.        tragen und zu feiern. Uns wurde

27
Rückblick

Raum und Zeit gelassen, uns den       ter*innen dekorierten die Kirchen
Vorschlag durch den Kopf gehen zu     liebevoll und unterstützten an vie-
lassen und mehr und mehr freun-       len Ecken. Alles fügte sich und im
deten wir uns damit an und sahen      nach hinein war es genau die rich-
darin schließlich eine große          tige Entscheidung zum richtigen
Chance. Wir wollten den Kin-          Zeitpunkt. Jede Feier war für sich
dern unbedingt einen feierli-
chen Abschluss ihrer Kommuni-
onsvorbereitung ermöglichen.
Auch bei den Katechet*innen und
den Eltern gab es erst manchen
Vorbehalt, konnten die Feiern ja
dann auch zu Hause nicht so groß
wie geplant stattfinden und über-
haupt musste die Feier jetzt ja
recht kurzfristig auf die Beine ge-
stellt werden. Viele Gespräche, er-
mutigende Worte und Ideenaus-
tausch folgten und bald schon hat-
ten wir alle im Boot. Und nun zeig-
te sich, was Gemeinde auch aus-
macht: Die Gemeinschaft! Es fan-
                                      etwas Besonderes und auf ihre je-
den sich spontan kleine Musiken-
                                      weils eigene Art feierlich und sehr
sembles mit 2-4 Sängern und In-
                                      persönlich. (Auf dem Bild oben ist
strumenten und unseren Organis-
                                      z.B. eine Mutter zu sehen, die ih-
ten zusammen, die die musikali-
                                      rem Sohn seine Erste Heilige Kom-
sche Gestaltung der 16 Messen
                                      munion reicht.) Für mich war es so
übernahmen, ebenso wurde für
                                      die schönste EKO-Feier, die ich bis-
jede Messfeier ein Fotograf gefun-
                                      her erlebt habe. Und ich wünsche
den. Die Seelsorger bildeten vier
                                      mir, dass wir daraus gestärkt
Teams mit jeweils vier EKO-Feiern
                                      hervorgehen und etwas von
und aus einem Pool von 36 mögli-
                                      dieser positiven Energie mit ins
chen Terminen wählten die Grup-
                                      nächste Jahr nehmen können.
pen individuell ihren aus. Die Küs-

                                                                     28
Was sonst noch so war…

              Bei seiner Visitation in unserer Gemeinde Mitte Au-
              gust wollte Kardinal Woelki von unserem Glauben erfah-
              ren und uns in unserem Glauben stärken. Seine Bot-
              schaft: „Leben Sie Ihre Christusbegegnung mit Freude,
              dann strahlen Sie diese nicht nur in die Gemeinde, son-
              dern in die ganze Stadt aus und dann werden Sie ganz
              automatisch auch andere begeistern.“

In der Hl. Messe am 18.08. wurde Karl Schmiegel in St.
Servatius offiziell für seine 50 Jahre Dienst als Lektor
und Kommunionhelfer in der Gemeinde geehrt. Gratu-
liert wurde ihm unter anderem auch von Erzbischhof Kardi-
nal Woelki, der gerade in Siegburg zur Visitation war.

                              Seit Anfang September ist der neue
                              Kreisjugendseelsorger, Daniel Slumins-
                              ky, da! Pfarrer Wahlen begrüßte ihn in ei-
                              ner Einführungsmesse herzlich in Sieg-
                              burg und gab ihm die besten Wünsche
                              der Pfarrgemeinde mit auf den Weg. An-
                              schließend bekam er von Diözesanjugend-
seelsorger Pfarrer Dr. Tobias Schwaderlapp im Auftrag des Erzbischofs
die Ernennungsurkunde zum Kreisjugendseelsorger überreicht.

Zum 01.09. diesen Jahres wechselte Kaplan Thorsten Kluck nach
Solingen. In der Hl. Mes-
se am 30.08. in Wolsdorf
verabschiedeten wir ihn
und er sich von uns. Er
selbst hatte sich Wolsdorf
als Kirchort für seine letz-
te Messe hier in Siegburg
gewünscht, war sie ihm doch so etwas wie Heimat geworden. Mit dabei
waren die Schützen, deren Präsens er war, die Junggesellenvereine mit
ihren Fahnen und die Messdiener, für die er auch verantwortlich war.
29
Rückblick

„Tag der Schöpfung“ Mitte September 2020 mal ganz anders!
Immer wieder schön war der „Wegegottesdienst“ zum Tag der Schöpfung.
Über 100 Menschen aus den ACK-Gemeinden Siegburgs sind in den letz-
ten Jahren von der Annokirche in der Nordstadt bis zu der 12-Apostel-Bu-
che gewandert, haben auf dem Weg gemeinsam gesungen und gebetet,
am Ziel Gottesdienst gehalten und ein Picknick gemacht. All das in die-
sem Jahr so nicht möglich! Eine neue Idee musste her, denn den Tag
der Schöpfung einfach ausfallen lassen war keine Option. Folgende Idee
war schnell geboren und umgesetzt:

So wurde es möglich, dass alle Interessierten den von uns vorbereiteten
Schöpfungspfad über das Wochenende verteilt zu jeder Zeit begehen
konnten, ohne dass wir (das fünfköpfige Vorbereitungsteam) ständig per-
sönlich vor Ort sein mussten und gleichzeitig nie zu viele Menschen zu-
sammenkamen. Die Rallye war ein voller Erfolg: man begegnete im Sieg-
burger Wald der Nordstadt an dem Wochenende immer wieder Menschen,
die QR-Codes eingescannt, sich gegenseitig Bibelstellen vorlasen, Baum-
stämme vermaßen, oder mit einem Kompass versuchten die passende
                  Himmelsrichtung zu finden.

                                                                    30
Was sonst noch so war…

Zwei KiTa-Leitungen gingen in den wohlverdienten
Ruhestand:
Frau Mariathasan von der KiTa Pauline und Frau Bäuerle
(siehe Foto rechts) von der KiTa St. Servatius, wurden nach 28
bzw. 30 Jahren Dienstzeit verabschiedet.

                            Die Gewinnerin des Homepage-Sommer-
                            ferien-Quiz „In welcher Kirche wurde dieses
                            Foto gemacht?“ löste ihren Gewinn ein: Eine
                            Privatführung durch die Schatzkammer in
                            der Servatiuskirche mit der ganzen Familie.
                            Frau Trippel schrieb: „… es hat sehr viel Spaß
                            gemacht… Frau Dr. Korte-Böger versteht es
                            auf besonders angenehme Art 3 Generatio-
nen für die teils sehr amüsanten Details der Exponate zu interessieren.“

Schon sieben Jahre sind die indischen
Karmeliten jetzt auf dem Michaelsberg
in Siegburg, mehr als 136 mal so lang steht
die Kirche St. Michael dort oben. Das wurde
Ende September auf dem Berg gefeiert.

                  21 MessdienerInnen wurden im Oktober an ihrem
                  jeweiligen Kirchturm der Pfarrgemeinde St. Servatius
                  eingeführt, nachdem sie ihre nach den Sommerferi-
                  en begonnene Ausbildung abgeschlossen hatten.

Der Missionskreis St. Anno dachte sich die
Aktion „Suppe hilft! Trotzdem!“ aus, um
trotz der coronabedingten Absage des tradi-
tionellen Suppenessens zugunsten der Missi-
on am Weltmissionssonntag Spenden zu
sammeln. Unter anderem wurden die Lieb-
lingssuppenrezepte zum Mitnehmen und
Nachkochen ausgelegt.
31
Rückblick

Firmvorbereitung in Zeiten von Corona
Das Jahr 2020 war ein besonderes       Dies ist nur möglich, weil Weihbi-
Jahr – für uns FirmkatechetInnen       schof Ansgar Puff zweimal für 11
und natürlich auch für unsere Fir-     bzw. 12 Jugendliche nach Siegburg
manden. Knapp 50 Interessierte         kommt, um sie zu firmen. Ein wirk-
haben sich im Dezember 2019 zur        lich bemerkenswerter Einsatz unse-
Firmvorbereitung angemeldet, dar-      res Bischofs, um den Firmanden
unter sechs Erwachsene (von 25         die Feier mit ihren Familien zu er-
bis 38 Jahren).                        möglichen.
Etwa die Hälfte wurde im Sommer        Wie verlief nun die Vorberei-
im Kölner Dom gefirmt, allerdings      tung konkret?
mit nur wenigen Gästen (maximal        Zunächst trafen sich die Jugendli-
4 pro Firmling) alle übrigen sollen    chen an zwei Sonntagen im Serva-
im Dezember in unserer Gemeinde        tiushaus und arbeiteten wechsel-
mit all ihren Gästen an der Firmfei-   weise im Plenum und in Kleingrup-
er teilnehmen können – laut der        pen. Die Erwachsenen trafen sich
aktuellen Planung. Wir hoffen sehr,    unabhängig davon bei Hanekes zu
dass es sich realisieren lässt, mit    Hause. Auch der Firmtag mit unse-
mehr als 100 Personen in der An-       rem Weihbischof und etwa 500 an-
nokirche zu feiern.                    deren Jugendlichen fand im Febru-
                                       ar noch statt. Kurz darauf wurden
                                       die ersten Schulen geschlossen und
                                       das gewohnte Leben geriet aus den
                                       Fugen: Eine ungewisse Lage, in die
                                       wir da geraten waren.
                                       Auch eine Zeit der Unsicherheit, in
                                       der die Firmung selbst erst einmal
                                       in den Hintergrund getreten war.
                                       Es kamen die Osterferien und die
                                       unterrichtsfreie Zeit ging auch nach
                                       den Ferien erst einmal weiter.
                                       Schließlich machte Ansgar Puff das
                                       Angebot an all seine Gemeinden,
                                       mit 120 Personen (Firmanden und
                                       deren Gäste) im Kölner Dom an ei-
                                       ner Firmfeier teilzunehmen.
                                       23 Siegburger wollten das Angebot
                                       annehmen. So bildeten wir Klein-
                                                                      32
Firmvorbereitung in Zeiten von Corona

gruppen und trafen uns in den           Interesse an ihnen als Person.
noch verbliebenen Wochen mehre-         Sie erkannten unser Bemühen, mit
re Male in festen Gruppen.              ihnen eine schöne und intensive
Es war schon eine merkwürdige At-       Firmfeier im Dom feiern zu können.
mosphäre:                               Denn auf den Empfang des Sakra-
Im großen Saal des Pfarrheims           mentes wollten wir sie ja vorberei-
standen 6 bis maximal 8 Tische im       ten. Dank eines sehr zugänglichen
Kreis und mit mindestens 2 Metern       Bischofs, der beeindruckenden Ka-
Abstand zwischen den Tischen, Lis-      thedrale und nicht zuletzt der Mu-
ten wurden geschrieben, Hände           sik unseres Kirchenmusikers
desinfiziert und jeder überlegte, ob    Guido Harzen mit seinem En-
er denn nun aufstehen und wann          semble war es dann auch eine
er den Mundschutz ausziehen             sehr schöne und würdevolle Feier.
dürfe.                                  (Siehe Bericht auf www.servatius-
Um von allen im Raum verstanden         siegburg.de, Suchbegriff „Firmung
zu werden, musste man schon laut        2020)
und deutlich reden. Gerade schüch-
ternen Menschen fällt dies nicht
immer leicht.
Unter diesen Umständen war es
zunächst schwierig, eine vertrau-
ensvolle und lockere Atmosphäre
zu schaffen, in der Fragen zum
Thema "Schuld und Vergebung"
oder "das Leben nach dem Tod" er-
örtert werden sollten. So war es        Aktuell bereiten wir 5 KatechetIn-
nicht überraschend, dass es auch        nen wieder 23 Firmlinge auf die
in der Firmvorbereitung erst einmal     Firmung am 14. und 15. Dezember
um das dominierende Thema "Co-          bei uns in Siegburg vor.
rona" ging. Da fiel es schon leichter   Vor den Ferien hatten wir schon
zu erzählen, dass man den Um-           drei Treffen in den jeweiligen Klein-
gang mit den Freunden zwar ver-         gruppen von 6-8 Jugendlichen, so
misse, die Schule, sprich den Un-       dass die erste Scheu verloren ist.
terricht aber eigentlich nicht.         Nun hoffen wir, dass es uns nach
Doch irgendwie gewöhnten wir uns        den Herbstferien gelingt, wieder ins
an den Zustand und die Gespräche        Gespräch zu kommen.
wurden lebhafter und tiefer. Die Ju-    Außer an den Gruppenstunden
gendlichen fühlten sich ernst ge-       nehmen die Jugendlichen an zwei
nommen und spürten unser echtes         "Projekten" nach ihren Interessen
33
Rückblick

teil. Zur Auswahl stehen unter an-     Wir wünschen uns, dass sie mer-
derem der "Besuch beim Be-             ken, dass Gott Fehler vergibt, weil
statter", "Gespräche mit Flüchtlin-    seine Liebe höher ist als alles an-
gen und Engangierten", "Was war        dere.
den Heiligen heilig? - Besuch der      Wir haben die leise Hoffnung, dass
Schatzkammer St. Servatius", "Ge-      sie ahnen, dass sie als Mensch von
spräche mit Ordensleuten".             Gott geliebt sind und auch in
Eine (positive) Konsequenz, die wir    schweren Zeiten getragen werden,
aus der Coronapandemie ziehen,         und dass sie so voll Zuversicht das
ist die Feier der heiligen Messe in    Sakrament der Firmung empfang-
unseren Kleingruppen mit Pfarrer       en.
Wahlen im Pfarrheim. Sie waren         An dieser Stelle wäre unser Artikel
sehr individuell und er ist sehr auf
                                       jetzt eigentlich zu Ende. Doch nun
die Jugendlichen eingegangen.          müssen wir uns wieder mit stei-
Auch das Bestehen lassen der fes-      genden Infektionszahlen auseinan-
ten und kleineren Gruppen im Ge-       dersetzen.
gensatz zu den Sonntagstreffen         Dachten wir im Sommer noch, alles
mit allen Jugendlichen wurde von       wäre mit Beginn des neuen Schul-
sehr vielen als positiv bewertet.      jahres wieder einigermaßen nor-
In den festen Gruppen entstehen        mal, stehen wir jetzt wieder vor ei-
Beziehungen leichter, wir lernen       ner Situation der Ungewissheit.
uns gegenseitig besser kennen und      Beispielsweise fällt alles, was in
Gespräche werden so tiefer und of-     Schule Spaß macht, in diesem
fener als in der großen Masse. Die     Schuljahr aus (Karnevalsfeiern,
für viele doch recht ungewohnten       Ausflüge, Klassenfahrten, Weih-
Themen lassen sich so besser be-       nachtsfeiern,....)
sprechen.                              Dies alles bedrückt die Mädchen
In den KatechetInnen lernen sie        und Jungen und verunsichert zu-
Menschen kennen, für die ihr Glau-     dem. Wir stellen uns jetzt der Her-
be wichtig und handlungsbestim-        ausforderung und hoffen, dass wir
mend ist.                              den Weg zur Firmung wie geplant
Wir wünschen uns, dass die jungen      gehen können. Wir vertrauen
Menschen erkennen, dass Ereignis-      darauf, dass Gottes Geist wirkt
se im Leben mit der Erfahrung des      – hier und jetzt, wie auch im-
Gottvertrauens zu mehr Hoffnung        mer es ausgehen wird.
und Zuversicht führen.
Wir wünschen uns, dass sie mer-               Hubertus Haneke, Rosi Meis
ken, dass Zweifel im Glauben er-
laubt sind.
                                                                      34
Gemeindeentwicklung in Siegburg

                                  Im Erzbistum Köln wurde von Kardinal
                                  Woelki der Pastorale Zukunftsweg
                                  angestoßen. Viele Menschen machen
                                  sich Gedan-ken, wie die „Pfarrei der
                                  Zukunft“ aussehen kann. Es gab meh-
                                  rere Formate, um die Gläubigen daran
                                  zu beteiligen, zuletzt fand bei uns in
                                  Siegburg unser Seelsorgebereichsfo-
                                  rum statt, auf dem Generalvikar Dr.
Markus Hoffmann und jeweils ein Vertreter der fünf Arbeitsgruppen erläu-
terten, wie der bisherige Stand der Überlegungen ist. Viele kleine lebendi-
ge Gemeinden sollen eine Pfarrei bilden, der Begriff Gemeinde wird neu
definiert als Ort, an dem sich Menschen in einer Gruppe zusammenfinden,
um ihren Glauben gemeinsam zu leben.
In Siegburg haben wir bei den Pfarrversammlungen im Oktober viele
lebendige Gemeinden vor Ort erleben können. Hier gibt und gab es schon
immer Menschen, die sich für ihren Ort verantwortlich fühlen, die das
Glaubensleben ihrer Gemeinschaft mitgestalten. Und so standen auf den
Pfarrversammlungen neben den aktuellen Corona-Regelungen, Informa-
tionen über den Pastoralen Zukunftsweg im Erzbistum und ersten Überle-
gungen zu den Weihnachtsgottesdiensten
die ganz konkreten Anliegen vor Ort im Mit-
telpunkt. So gab es beispielsweise Überle-
gungen zu einer breiteren Nutzung des Kir-
chenraumes, zu Öffnungszeiten der Kirche,
zum Tausch von Bänken gegen Stühle oder
zur Neubelebung der Ortsausschüsse. Eines
zeigte sich bei allen Versammlungen:
Den Menschen ist die Kirche vor Ort
und die Möglichkeit, ihren Glauben zu
leben, wichtig. Diese Möglichkeit zu er-
halten, wie auch immer sie strukturell
aussieht, darum wird es in den nächs-
ten Jahren gehen.
35
Vorausblick

         Neues Konzept für die Vorbereitung der Kinder
                auf ihre Erstkommunion in 2021

Wie kann man in dieser Corona-      Form einer großen Gemeinschaft
Zeit einen neuen Erstkommunion-     nicht möglich ist?
vorbereitungskurs gestalten?        Diese Fragen standen seit der ab-
Wie die Kinder auf das Sakrament    rupten Unterbrechung des vorheri-
vorbereiten, wenn man immer wie-    gen Kurses im Raum. Viele Köpfe
der mit neuen Kontaktbeschrän-      machten sich Gedanken und Dia-
kungen rechnen muss und eine        kon Kerling entwickelte daraus ein
Vorbereitung in der bisherigen      neues Konzept:

  Wie bei den frühen Christen werden kleine Hauskirchen in der Familie
  die Keimzelle des Glaubens sein. Darüberhinaus trifft man sich monat-
  lich an den Kirchtürmen, dort wo die Familien wohnen, zu Weggottes-
  diensten. Je nach aktueller Coronalage werden diese von anschließen-
  den gemeinsamen Treffen begleitet. So gehen die Kinder mit ihren Fa-
  milien auf das große Fest zu und wachsen nach und nach in die Glau-
  bensgemeinschaft hinein. Die Familien erhalten für jede Woche einen
  Impuls und geben hierzu Rückmeldungen. All dies wird mit kleinen
  Kurzvideos über die Homepage begleitet, damit auch die kirchturm-
  übergreifende Gemeinschaft spürbar wird. Wie bei den Erstkommuni-
  onfeiern im Juni begleiten vier Teams aus Seelsorgern und Kirchturm-
  verantwortlichen die Familien an 8 Kirchtürmen.

            Hier sehen wir Diakon Kerling bei den Dreharbeiten
            für das Erklärvideo zum ersten Impuls für die Familien.
                                                                      36
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