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Miteinander Sommer 2016 Das Magazin der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH Wir sind auf dem Weg! Strategische Ziele 2021 Seite 14 verbin dig d h verbinde en olc et M P t en verbind ay et M Caritas Zentrum Caritas Werkstätten Haus am Wallgraben St. Stephan 28 30 Jahre Altenzentrum Kloster zur Heiligen Familie 32 Lokale Teilhabekreise in Mendig, Mayen, Polch 36 Einrichtungsleiterin Ilona Klein im Interview
INHALT KOMPAKT Schwester Theresia wirkte 4 Basketball: Maria-Grünewald-Schule holt den Titel über 14 Jahre in unserem 4 Qualitätssiegel für das Altenzentrum St. Johannes Altenzentrum St. Nikolaus in 5 Caritas Werkstätten gestalten Mayener Stadtschokolade Bernkastel-Kues. 5 Azubi-Projekt: Mülltrennung im „Haus am Wallgraben“ 6 Seelsorge: Schwester Theresia Jirka verabschiedet 6 „Rock am Ring“: Inklusionscamp der Caritas Werkstätten 7 Dienstjubiläum: Franz Josef Bell feiert 20-Jähriges 7 Ambulante Dienste: Vereinbarungen in vier Landkreisen INTERN 8 Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Telestar in Ulmen Eines der Ziele beschäftigt 9 Wäscherei und Montage & Verpackung in Sinzig umgezogen sich mit den Themen 10 100 Jahre Caritasverband im Bistum Trier Arbeitgeberattraktivität und 12 Lorenz Werthmann: Pionier und Wegbereiter der Caritas Personalentwicklung. TITELTHEMA 14 Wir haben viel vor! Unsere Strategischen Ziele 2021 ALTENHILFE 24 Neues Strukturmodell: Jetzt wird entbürokratisiert! 26 20 Jahre Tagespflege im Altenzentrum St. Nikolaus 28 30 Jahre Altenzentrum Kloster zur Heiligen Familie Geschäftsbereichsleiter 30 Ehrenamtliche Helfergruppe im Altenzentrum Mittelmosel Thomas Buckler und Ein- richtungsleiterin Ilona Klein BEHINDERTENHILFE beraten über die Baupläne. 32 Lokale Teilhabekreise in Mendig, Mayen und Polch 36 Einrichtungsleiterin Ilona Klein im Interview 38 Studientag der Maria-Grünewald-Schule in Wittlich 39 Lebensraum Kues: Neubauprojekt an der Mosel 40 Sicher unterwegs: Mobilität in Mendig und in Polch 42 Barrierefreies Bildschirmmedium „CABito“ informiert Der ehemalige Caritas- AKTIV Werkstätten-Mitarbeiter 44 „Wanda“ rocken den Wittlicher Grünewald engagiert sich als Rentner 46 Literaturwerkstatt im Kloster Himmerod in Südamerika. 48 Franz-Peter-Zilliken: Mein Freiwilligendienst in Bolivien 51 Ehrenamtliches Engagement in Maria Grünewald Miteinander Sommer 2016 Zum Titelbild nhilfe GmbH - und Behin derte ael Carita s Alten der St. Raph Das Maga zin Weg! Wir sind auf dem 2021 Ziele Strategische Seite 14 Die Titelseite unseres Unternehmensmagazins „Miteinander“ erscheint mit der vorliegenden Ausgabe im neuen Gewand. Ab sofort präsentieren wir Ihnen auf dem Cover neben dem Titelthema drei weitere aktuelle Themen aus dem Heft (Großes Foto: Fotolia). verbinde ig verbind lch nd t Po et Me n verbinde ye Caritas Zentrum Caritas Werkstätten Ma St. Stephan t Haus am Wallgraben erin Einrichtungsleit Lokale Teilhabe kreise 36 Ilona Klein im Interview 2 32 Miteinander | Sommer 2016 trum Polch 30 Jahre Altenzen Familie in Mendig, Mayen, 28 Kloster zur Heiligen
EDITORIAL Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, wir handeln als modernes Unternehmen der Sozialwirtschaft, heißt es in unseren Leitsätzen. Zu diesem Handeln gehört es auch, frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Dafür brauchen wir gemeinsame Ziele. Wir haben uns daher auf den Weg gemacht, um die wichtigsten Aufgaben und die größten Herausforderungen für die nächsten fünf Jahre zu erkennen und daraus unsere Strategischen Ziele 2021 abzuleiten. Unsere Ziele sind durchaus ambitioniert. Wir werden weiter unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern, in unsere internen Prozesse investieren, unsere lokalen und regionalen Netzwerke ausbauen, unser christliches Profil stärken, aber auch und vor allem unsere Angebote für Menschen im Alter und für Menschen mit Behinderung weiterentwickeln. Nun gilt es, aus den Zielen die richtigen Maßnahmen sowohl für unser Unternehmen als auch für unsere Einrichtungen und Dienste vor Ort abzuleiten und bis zum Jahr 2021 erfolgreich umzusetzen. Fest steht: Nur mithilfe unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter können wir unsere Ziele bis zum Jahr 2021 erreichen. Nur mit ihrer Unterstützung können wir uns als modernes und christliches Unternehmen in der Sozialwirtschaft etablieren. Lassen Sie uns daher gemeinsam die anstehenden Herausforderungen bewältigen und die Zukunft unserer St. Raphael CAB erfolgreich gestalten. Mehr über unsere Strategischen Ziele 2021 lesen Sie ab Seite 14. Darüber hinaus finden Sie im aktuellen „Miteinander“ viele weitere interessante und spannende, aber auch bunte Themen rund um das Leben und Arbei- ten in der St. Raphael CAB. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre! Herzlichst, Ihr Jörg Klärner Gestaltung und Druck: Impressum Caritas Werkstätten St. Anna, Ulmen Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Herausgeber: Veröffentlichte Beiträge und Abbildungen sind Fotos: St. Raphael CAB (sofern nicht anders urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Verviel- St. Raphael Caritas Alten- und angegeben) fältigung oder Übersetzung nur mit vorheriger Behindertenhilfe GmbH (St. Raphael CAB) Ludwig-Erhard-Str. 17 · 56727 Mayen schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Kontakt zur Redaktion: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben www.st-raphael-cab.de miteinander@srcab.de nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion Verantwortlich für den Inhalt: wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte Jörg Klärner (Geschäftsführung) Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise und Fotos kann keine Gewähr übernommen auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und werden. Redaktion: Tobias Möllney, Hanne Benz, weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Astrid Klettenheimer, Sarah Müller, Jana Personenbezeichnungen (z.B. Mitarbeiter) gelten Die nächste Ausgabe (Winter) erscheint im Neumann, Heike Paul, Markus van der Vorst für beiderlei Geschlecht. Dezember 2016. Miteinander | Sommer 2016 3
KOMPAKT MARIA-GRÜNEWALD-SCHULE Wir sind Regionalmeister im Basketball! Zum ersten Mal seit 1998 haben die nen. Im Finale setzten sich Basketballer unserer Maria-Grünewald- die Schüler um Sportlehrer Schule in Wittlich wieder den Regional- Christoph Heidweiler gegen entscheid Basketball der Förderschulen das Team der Porta-Nigra-Schule mit den Förderschwerpunkten ganzheit Trier durch (8:0) und sicherten sich newald- Maria-Grü liche und motorische Entwicklung gewon- damit den Pokal. Es folgte grenzenloser Schule Illustration oben: freepik.de Jubel bei Spielern und mitgereisten Fans, denn mit diesem Ergebnis hatte wohl niemand gerechnet. Sechs Förder- schulen im Bereich der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier nahmen im Februar an dem Turnier in der Wittlicher Großsporthalle Eventum teil. Die „Green Steps“, die Tanzgruppe von Maria Grü- newald, unterhielten die zahlreichen Zu- schauer zwischen den Spielen. Seit 1995 ist die Maria-Grünewald-Schule Ausrich- ter des jährlich stattfindenden Regional- So sehen Sieger aus (v.l.): Dominik Lautwein, Sven Ludes, Christian Grimberg, Robin Kron, entscheids. ■ Jannik Theis, Johannes Jakobi und Peter Kirsten aus der Maria-Grünewald-Schule. Magdalene Franzen ZERTIFIKAT Ausgezeichnetes Altenzentrum Unser Altenzentrum St. Johannes in Mayen ist seit 2012 nach QKA (Qualitätskatalog für katholische Einrichtungen der statio- nären Altenhilfe) zertifiziert. Dieses anerkannte Qualitätsmanage- mentsystem hat der Einrichtung nun ein weiteres Zertifikat einge- bracht: das Qualitätssiegel „Q“ von ServiceQualität Deutschland mit der höchsten Stufe III. Das Altenzentrum erhielt das Siegel als Zeichen dafür, dass es seine Servicequalität kontinuierlich Präsentieren das bis Mai 2018 gültige Zertifikat: Einrichtungsleiter verbessert und den Bedürfnissen der Bewohner anpasst. Das Volker Schröter und Hanne Benz, Qualitätsmanagementbeauftragte Altenzentrum ist übrigens die erste soziale Einrichtung in Mayen, des Geschäftsbereichs Altenhilfe der St. Raphael CAB. die nach ServiceQualität Deutschland zertifiziert ist. In der Kreisstadt, die seit 2013 „QualitätsStadt“ ist, schlie- tätsgedanken verschrieben und erarbeiten gemeinsam Maßnah- ßen sich immer mehr Dienstleistungsunternehmen zusammen, men zur Qualitätssicherung und -verbesserung. Mehr Infos unter die nach den Standards von ServiceQualität Deutschland zerti- www.q-deutschland.de/mayen. ■ fiziert sind. Gemeinsam haben sie sich dem Service- und Quali- Hanne Benz 4 Miteinander | Sommer 2016
KOMPAKT STADTSCHOKOLADE Süßes Souvenir aus Mayen Wer in diesen Tagen im HIT-Markt in Mayen der Gestaltung, dem Druck und dem An- durch die Süßwarenabteilung geht, findet bringen der Banderole war der Arbeitsbe- die neue Stadtschokolade im Regal. Sie reich Mailing unserer Caritas Werkstätten ist ein süßes Souvenir für Touristen und St. Johannes maßgeblich beteiligt. ein originelles Geschenk für Lokalpatrio- Vorausgegangen war ein kreativer ten, so steht es auf der braunen Bandero- Ideenwettbewerb des Eine-Welt-Vereins. Werkstattbeschäftigte Marie le, die die 100-Gramm-Tafel umhüllt. An Schüler des Mayener Megina-Gymnasi- Bujakiewicz konfektioniert die Mayener Stadtschokolade. Foto: Jasmin Franz/ Stadt Mayen ums, genauer aus den Kunstklassen von Lehrerin Anna Hausmann, nahmen an dem Wettbewerb teil und reichten für das Lay- out der Banderole zahlreiche Vorschläge mit Mayener Motiven ein. Am Ende fiel die Wahl auf das Bild der 12-jährigen Schüle- rin Leonie Wagner, das die Genovevaburg mit der St.-Clemens-Kirche zeigt und nun die Banderole ziert. Zugleich konnte der HIT-Markt gewonnen werden, um die fair gehandelte Bio-Vollmilchschokolade Freuen sich über das faire Produkt (v.l.): HIT-Marktleiter Michael Koch, Lehrerin Anna zu vertreiben. Das fertige Produkt ist für Hausmann, Einrichtungsleiter Dirk Rein (Caritas Werkstätten), Schülerin Leonie Wagner 1 Euro zu haben. ■ und Oberbürgermeister Wolfgang Treis. Christian Luxem Illustration links: freepik.de AUSBILDUNG Müll richtig trennen Im Rahmen seines Abschlussprojekts hat Heilerziehungspflege- schüler Richard Geisen den Bewohnern des „Hauses am Wall- graben“ (Caritas Zentrum) in Polch das neue Abfallwirtschafts- system des Landkreises Mayen-Koblenz nähergebracht. In wöchentlichen Gesprächsrunden erklärte der Auszubildende den fünf Bewohnern, die tagsüber die hauseigene Tagesförderung besuchen, die richtige Abfallentsorgung. Mithilfe von Bildkarten und Plakaten machte er die Menschen mit geistiger Behinderung Heilerziehungspflegeschüler Richard Geisen (links) mit den Teil- auch mit komplizierten Themen wie Recycling vertraut. Zudem nehmern seines Abschlussprojekts besuchte er mit ihnen die Zentraldeponie Eiterköpfe des Abfall- zweckverbandes Rhein-Mosel-Eifel bei Ochtendung und die Um- und in Mayen arbeiten, sich besser orientieren und die alltäg- weltlernschule plus in Niederzissen. liche Mülltrennung verantwortungsbewusst und selbstbestimmt Um zu veranschaulichen, wie der täglich anfallende Müll durchführen. Ganz zur Freude von Richard Geisen: „Mir hat das im „Haus am Wallgraben“ richtig getrennt wird, bastelte die Abschlussprojekt sehr viel Spaß gemacht. Es war für alle Be- Projektgruppe verschiedene Bildkarten und brachte sie an den teiligten eine schöne Erfahrung und die erworbenen Kenntnisse Mülleimern an. Somit können auch die anderen Bewohner des wurden erfolgreich umgesetzt.“ ■ Hauses, die tagsüber in unseren Caritas Werkstätten in Polch Jana Neumann/Richard Geisen Miteinander | Sommer 2016 5
KOMPAKT SEELSORGE Schwester Theresia verabschiedet Nach über 14 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit in Bernkastel- Kues ist Schwester Theresia Jirka in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Jahrelang hat sie segensreich in unse- Schwester Theresia hat immer ein offenes Ohr für rem Altenzentrum St. Nikolaus gewirkt. Regelmäßig besuchte die Bewohner des Altenzentrums St. Nikolaus. sie die Bewohner des Hauses, engagierte sich bei zahlreichen Beschäftigungsangeboten, gestaltete Feste mit und beglei- tete Ausflüge. Neben all den Aufgaben war sie Küsterin der schen beizustehen, hatte stets ein offenes Ohr für die Bewoh- Hauskapelle, versorgte dort die Blumen und brachte nach ner und die Mitarbeiter. dem Gottesdienst den bettlägerigen Bewohnern die Kranken- Aus gesundheitlichen Gründen kehrt Schwester Theresia auf kommunion. eigenen Wunsch nach Österreich zurück. In der Nähe von Wien Schwester Theresia hat sich im aktiven Geschehen frei- wird sie in der Ordensgemeinschaft ihren Ruhestand verbringen. willig eine Last auferlegt, demütig und barmherzig. Mit ihrer „Sie hinterlässt eine große Lücke, wir alle werden sie vermissen. außergewöhnlichen Ausstrahlung hat sie die Herzen der Be- Wir wünschen ihr von ganzem Herzen einen gesegneten Ruhe- wohner geöffnet, Vertrautheit geschaffen. Ihre Freundlichkeit, stand, Gesundheit und noch viele schöne Jahre im fernen Öster- Anteilnahme, die vielen guten Worte und vor allem ihre Fröh- reich“, so Einrichtungsleiter Ralf Juchem. ■ lichkeit hat allen gut getan. Sie war immer bereit, den Men- Astrid Klettenheimer CARITAS WERKSTÄTTEN Inklusionscamp bei „Rock am Ring“ Sinziger Caritas Werkstätten und Organi- sator des Inklusionscamps bei „Rock am Ring“ Anfang Juni 2016 in Mendig. Die Gruppe zwischen 15 und 72 Jahren kampierte in den geräumigen Großjurten der Pfadfinder und besuch- te gemeinsam die Konzerte der Bands auf den Bühnen. Mit Grillgut, zwölf Paletten Dosenbier und Softgeträn- ken, 300 Portionen Rührei und wei- teren Festivalschmankerln versorgten sie sich selbst. Unter den Teilnehmern waren auch Mehrfachbehinderte und Rollstuhlnutzer. „Wir wollen zeigen: Es Georgspfadfinder, Tagesförderstättenbesucher und ist möglich – und es macht großen Werkstattbeschäftigte rocken gemeinsam in Mendig. Spaß. Jeder hat das Recht, an so einer Großveranstaltung teilzunehmen“, so Foto: Bistum Trier Sascha Müller. Als das Camp aufgrund Elf Menschen mit Behinderung und fünf dass Beeinträchtigte in die Gesellschaft von Unwetterwarnungen für die letzten Fachkräfte aus den Caritas Werkstätten integriert werden. Aber es bedeutet auch beiden Festivaltage ins Pfarrheim St. St. Elisabeth in Sinzig feierten und zelte- die Möglichkeit, dass nichtbeeinträch- Cyriakus nach Niedermendig verlegt ten gemeinsam mit zwölf Georgspfadfin- tigte Menschen Kontakt mit Beeinträch- werden musste, tat das der guten Stim- dern aus Mendig bei Deutschlands größ- tigten haben und sie kennenlernen“, so mung keinen Abbruch. ■ tem Musikfestival. „Inklusion bedeutet, Sascha Müller, Heilerziehungspfleger der Nicole Genn/Lena Binz 6 Miteinander | Sommer 2016
KOMPAKT FRANZ JOSEF BELL Seit 20 Jahren mittendrin Am 1. April 2016 feierte Franz Josef Bell, Geschäftsbereichsleiter Arbeit der St. Raphael CAB, sein 20-jähriges Dienstjubiläum. Anlässlich seines Ehrentags überraschten ihn die engsten Mitarbeiter mit einem Frühstück in der Zentrale in Mayen. Der Diplom-Ingenieur und MBA der Fachrichtung Gesundheits- und Sozialwirtschaft stieg 1996 bei den Caritas Werkstätten ein. Bis 2001 arbeitete er als Einrichtungsleiter in den Caritas Werkstätten St. Stephan in Polch und wechselte dann in die stellvertretende Geschäftsführung des Werkstattverbunds. Zudem war er Prokurist der INTEC&REHA GmbH, eines Integrationsunternehmens des Diözesan-Caritasverbandes Trier. Mit Gründung der St. Raphael CAB 2009 übernahm er den Geschäftsbereich Arbeit, zu dem die Caritas Werkstätten in Mayen, Cochem, Sinzig, Polch und Ulmen, die INTEC- Betriebe in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Cochem sowie der Integrati- Thomas Buckler (links), Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe/ onsbetrieb Wäscherei- und Textilservice in Ulmen gehören. ■ Wohnen.Bildung.Freizeit, und Geschäftsführer Jörg Klärner Sarah Müller (rechts) gratulieren Franz Josef Bell zum Jubiläum. AMBULANTE DIENSTE Alice Kubinski (Koordination) und Bernd Vereinbarung Leßmann (Betreutes Wohnen) von den Ambulanten Diensten im Landkreis in allen vier Ahrweiler freuen sich über den Abschluss. Landkreisen Die St. Raphael CAB hat in diesem Jahr Leistungs- und Prüfungs- sowie Vergü- tungsvereinbarungen nach §§ 75 ff SGB XII für ihre ambulanten Betreuungsleis- tungen in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz abgeschlossen. Zuvor war ihr das bereits in den Landkreisen Bern- kastel-Wittlich (2014) und Cochem-Zell (2012) gelungen. Die Landkreise sind als auch für mehr Planungssicherheit sorgen. örtliche Sozialhilfeträger für die Ausfüh- „Die in den Vereinbarungen definierte rung der Sozialhilfe und damit auch für Leistung und wirtschaftlich angemessene die Eingliederungshilfe zuständig. Anbieter Vergütung ermöglichen es uns, die Qua- und Erbringer von Betreuungsleistungen, lität unseres Leistungsspektrums im am- wie die St. Raphael CAB, können mit der bulanten Bereich zu sichern und unsere jeweiligen Kreisverwaltung Vereinbarun- Angebote für Menschen mit Behinderung gen zu Inhalt, Umfang, Qualität und Vergü- auszubauen,“ so Ruben Kühner, Leiter der tung der Hilfen schließen. Ambulanten Dienste. Derzeit nutzen be- Unsere Ambulanten Dienste bieten reits rund 250 Klienten die Angebote der ihre vielfältigen Betreuungsleistungen für Ambulanten Dienste, die 44 Mitarbeiter Menschen mit Behinderung in allen vier von den Standorten Cochem, Mayen, Sin- Landkreisen an und freuen sich daher zig und Wittlich aus erbringen. ■ über die getroffenen Vereinbarungen, die Tanja Kaes Miteinander | Sommer 2016 7
INTERN Erfolgreiche Kooperation in Ulmen Caritas Werkstätten und TELESTAR-DIGITAL bauen Zusammenarbeit aus Neuer Großauftrag für unsere Cari- tas Werkstätten St. Anna in Ulmen: Telestar-Geschäftsführer Frank Kirwel (2.v.l.) bedankt sich bei den Für die TELESTAR-DIGITAL GmbH „Kollegen“ der Caritas Werkstätten um Einrichtungsleiter verarbeiten und konfektionieren die Thomas Zenner (links) für ihren Einsatz und das bisher Geleistete. Werkstätten in den nächsten fünf Jahren mehrere Hunderttausend Vor Ort werden Aufträge für namhaf- Seriennummer scannen, Barcode aus- sogenannte CI+ Module, die für den te Elektromärkte bearbeitet, Digitalradios drucken, Kundenkarte in Beileger einkle- Empfang des neuen DVB-T2 HD Fern- verpackt, Digitalreceiver umgebaut, Hal- ben, Komponenten in Verpackung (Blister) sehens benötigt werden. terungen für Satellitenschüsseln konfek- einlegen und Blister verschweißen. Für tioniert, Receiver aktualisiert und Fern- den letzten Arbeitsschritt wurde eine seher auf ihre Funktionalität überprüft. neue Heißsiegelpresse angeschafft. „Der Bereits seit 2012 kooperieren die Caritas Die abwechslungsreichen Tätigkeiten bei neue Großauftrag bringt eine neue He Werkstätten in Ulmen mit dem ortsan- Telestar ermöglichen den Menschen mit rausforderung für unsere Mitarbeiter und sässigen Unternehmen der Unterhal- Behinderung die Teilhabe am Arbeits Beschäftigten mit sich. Wir freuen uns tungselektronik (s. Infokasten). In diesem leben in einem Betrieb des allgemeinen auf die weiterhin gute Zusammenarbeit Zuge konnte 2012 eine Außenarbeits- Arbeitsmarkts. Aber auch das Unterneh- mit Telestar und danken unserem Partner gruppe der Werkstätten in den Räum- men profitiert von der engen Zusammen- für das entgegengebrachte Vertrauen“, lichkeiten von Telestar in Ulmen integriert arbeit, denn die qualifizierten Beschäftig- so Einrichtungsleiter Thomas Zenner. ■ werden. Mittlerweile arbeiten acht Werk- ten der Caritas Werkstätten entlasten das Manuela Teusch stattbeschäftigte und ein Mitarbeiter der Personal vor Ort. Caritas Werkstätten dauerhaft bei dem Unternehmen und unterstützen dort das Heißsiegelpresse angeschafft Info Personal. Telestar hat jüngst mit dem Sendenetz- betreiber Media Broadcast aus Köln Der Kunde einen Distributionsvertrag abgeschlos- Die TELESTAR-DIGITAL GmbH ist be- sen und den deutschlandweiten Vertrieb reits seit 1993 auf dem deutschen von CI+ Modulen an alle Elektronik- Unterhaltungselektroniksektor als Her- Groß- und Fachhändler sowie Fachmärk- steller vertreten. Vom Unternehmens- te übernommen. Diese Module ermög sitz in der Vulkaneifel aus vertreibt die lichen die Dekodierung verschlüsselter TELESTAR-DIGITAL GmbH in diversen Programminhalte und somit den Emp- Produktlinien hochwertige Empfangs- fang des neuen DVB-T2 HD Fernsehens. technik für den Digital-TV-Empfang via Das hochauflösende digitale Antennen- Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C) oder fernsehen DVB-T2 HD wird seit dem Terrestrik (DVB-T). Digitalreceiver der 2. Quartal 2016 sukzessive in Deutsch- neuesten Generation gehören hier- land eingeführt. bei ebenso zum Produktportfolio wie Thomas Zenner, Werkstattbeschäftigter Die CI+ Module werden in den Cari- moderne Verteiltechnik sowie Digital- Matthias Ding und Frank Kirwel (v.l.) mit tas Werkstätten in Ulmen verarbeitet und radios und hochwertiges Multimedia- den CI+ Modulen konfektioniert. Ab sofort heißt es hier: equipment. 8 Miteinander | Sommer 2016
INTERN Blick in die neue Wäscherei der Sinziger Caritas Werkstätten In neuen Räumlichkeiten Wäscherei und Montage & Verpackung in Sinzig umgezogen Im Rahmen der umfangreichen Sa- durch eine Straße voneinander getrennt nierung unserer Caritas Werkstätten waren. Nun konnte sie auf einer vergrö- Info St. Elisabeth in Sinzig konnten im ßerten Fläche von 215 Quadratmetern April 2016 die neuen Räumlichkei- im Werk 2 konzentriert werden. Die ten der Arbeitsbereiche Wäscherei Anordnung der Maschinen, Geräte und Unser Angebot sowie Montage & Verpackung bezo- Tische wurde dem Produktionsablauf Die Wäscherei der Caritas Werkstätten gen werden. entsprechend optimiert, eine Meisterbox in Sinzig bietet Privat- und Gewerbe- installiert und genügend Stellflächen für kunden folgende Leistungen an: Rollcontainer und Co. geschaffen. ■■ Waschen Der Umbau der Montage & Verpackung Zusätzlich wurde die Ausstattung ■■ Mangeln umfasste unter anderem eine Vergrö- der Wäscherei zum großen Teil erneu- ■■ Bügeln ßerung der Türen für Rollstuhlnutzer, ert (Waschmaschine, Trockner, Mangel, ■■ Finishen die Installation neuer Meisterboxen, Bügeltische) und um eine neue Drei- ■■ Abhol- und Lieferservice den Austausch der Beleuchtung sowie kopfpresse sowie einen Hosentopper der Zu- und Abluftanlage und das Auf- ergänzt. Zudem wurde ein Umlaufregal Neue Adresse & Kontakt: arbeiten der Holzfußböden. Insgesamt (Paternoster) angeschafft, welches das Kripper Straße 26, 53489 Sinzig, wurden rund 800 Quadratmeter Fläche bisherige Regalsystem ersetzt. Somit ist Telefon 0 26 42/97 02-3 60 saniert. eine platzsparende, saubere und pro- Auch in der Wäscherei hat sich vie- fessionelle Lagerung der Fertigwäsche Neue Öffnungszeiten: les geändert. Bislang befand sie sich gewährleistet. ■ Mo./Di./Do./Fr. 8.00 - 12.30 Uhr in drei separaten Räumen, die zum Teil Sarah Müller Do. zusätzlich 13.00 - 16.45 Uhr Miteinander | Sommer 2016 9
INTERN Wir feiern mit! 100 Jahre Caritasverband im Bistum Trier Der Caritasverband für die Diözese caritative Einrichtungen und Dienste an Trier, zu dem die St. Raphael CAB vielen Orten das 100-Jahr-Jubiläum un- JAHRE gehört, feiert in diesem Jahr sein ter dem Motto „MenschenMitMenschen“ 100-jähriges Bestehen. Mit der mit: Es gibt zahlreiche Veranstaltungen, Chrisam-Messe im März und dem spirituelle Impulse, Ausstellungen und Bistumsfest im April startete der weitere Angebote. Dabei soll vor allem Caritasverband stimmungsvoll in das Begegnung von Haupt- und Ehrenamt Jubiläumsjahr 2016. lichen sowie Menschen, die mit der CARITASVERBAND Caritas in Verbindung stehen, ermöglicht werden. Zudem geht es darum, auf so- IM BISTUM TRI ER Geistlicher Auftakt des Jubiläumsjahres war die Chrisam-Messe am 23. März im ziale Notlagen aufmerksam zu machen sowie die vielfältigen und umfangreichen MENSCHENMITMENSCHEN Trierer Dom. Das Besondere dieses Got- Hilfeangebote der Caritas zu zeigen. tesdienstes ist die Weihe der heiligen Öle durch Bischof Dr. Stephan Ackermann. Maria Grünewald tanzt und rockt! Da die traditionelle Messe dieses Jahr auf den Gründungstag des Diözesan- Der Diözesan-Caritasverband Trier setzt Caritasverbandes Trier am 23. März mit einer Reihe von Veranstaltungen 1916 fiel, war ein besonderer Beginn des selbst Akzente. So gab es bereits im Festjahres gegeben: „Die in der Messe Rahmen des Bistumsfests „Heilig-Rock- geweihten Öle haben eine heilende Wir- Tage“ im April in Trier verschiedene Ak- kung, und hier ist eine enge Verbindung tionen, darunter „Stadtrundgänge auf zum Auftrag der Caritas, heilend zu sein den Spuren der Barmherzigkeit“ oder und zu helfen“, so der Vorsitzende des einen Begegnungstag für Bewohner aus Diözesan-Caritasverbandes, Prälat Franz Einrichtungen für Menschen mit Behin- Josef Gebert. derung. Hier hatten auch zwei inklusive Im gesamten Bistum Trier gestalten die Formationen der St. Raphael CAB ihren örtlichen Caritasverbände, Fachverbände, großen Auftritt. Die Rockband „My Rock Träger – wie die St. Raphael CAB – sowie King Rico“ und die Tanzgruppe „Rico And Fotos: Bistum Trier In der Chrisam-Messe (Chrisam = griech. Salböl) weiht Bischof Dr. Stephan Ackermann die heiligen Öle (links) und überreicht eine „Honiggabe“ (rechts). Insgesamt haben 50 Sozialstationen sowie 173 Pfarreien Pakete mit der Honiggabe erhalten, die in unseren Caritas Werkstätten St. Anna in Ulmen produziert worden sind. 10 Miteinander | Sommer 2016
INTERN Rocken und tanzen beim Begegnungstag am 9. April in Trier: „Rico And HiS Dancing Girls“ und „My Rock King Rico“. HiS Dancing Girls“ von Maria Grünewald Jörg Klärner. „Mit verschiedenen Aktionen in Wittlich begeisterten die zahlreichen in 2016 möchten wir den Menschen in Zuschauer im Kulturzelt vor dem Trierer und außerhalb der St. Raphael CAB den Fotos oben: Carmen Trierweiler Dom und bereicherten den Begegnungs- Jubiläumsgedanken ‚MenschenMitMen- tag unter dem Leitwort „Gott tut gut, auch schen‘ nahebringen. Bei den diesjährigen durch Dich“. Veranstaltungen in unseren Einrichtungen Weitere Veranstaltungen im Jubilä- und Diensten werden wir das Jubilä- umsjahr werfen ihre Schatten voraus: Am um mit eigenen Akzenten mitgestalten.“ 8. September lädt die Arbeitsgemein- Das gilt für das Festival „Rock im Wald“ schaft der vier Diözesan-Caritasverbän- (17.06.) und das Grünewaldfest (19.06.) de in Rheinland-Pfalz, Mainz, Limburg, in Maria Grünewald in Wittlich genauso Trier und Speyer, zur Fachtagung „Barm- wie für das Sommerfest des Caritas Zen- herzigkeit und Gerechtigkeit“ ein. Am trums in Mendig (10.07.). Übrigens: Alle 23. Oktober bietet die Caritas ein Konzert Infos rund um das Jubiläum sowie einen an: Die „Trierer Winterreise“ in der Lieb- Veranstaltungskalender finden Sie unter frauenkirche bringt die Musik von Franz www.100.caritas-trier.de. ■ Schubert in Verbindung zu Menschen Gaby Jacquemoth am Rande, die ihre eigene Geschichte erzählen. Das Jubiläumsjahr abschließen wird am 19. November in Trier ein Fest- Sichtbar ist der freudige Anlass auch akt, bei dem unter anderem die Preisträ- auf den Aufstellern, die unsere ger des Elisabethpreises ausgezeichnet Druckerei in Ulmen produziert hat. werden. Mitfeiern werden der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, und Bischof Dr. Stephan Ackermann. Mit eigenen Akzenten mitgestalten Als Tochter des Diözesan-Caritasverban- des Trier gestaltet die St. Raphael CAB das Jubiläum aktiv mit. „Wir gratulieren dem Caritasverband herzlich zum Geburtstag und feiern seine 100-jährige Erfolgsge- schichte gerne mit“, so Geschäftsführer Miteinander | Sommer 2016 11
INTERN Pionier und Wegbereiter der Caritas Lorenz Werthmann damals und heute JAHRE Unter dem Motto „MenschenMit- die Schule, studierte in Rom und wurde Menschen“ wird in diesem Jahr bis- dort 1883 zum Priester geweiht. Über tumsweit der 100. Geburtstag des Frankfurt am Main ging er zurück nach Diözesan-Caritasverbandes Trier ge- Limburg, wo er als Bischofssekretär feiert und auf die umfangreichen und arbeitete. Mit Bischof Roos, der 1886 CARITASVERBAND vielfältigen Angebote der Caritas hin- Erzbischof von Freiburg wurde, ging er gewiesen. Aber auch ein Blick über nach Freiburg, wo er das Projekt Caritas- IM BISTUM TRI ER die Bistumsgrenzen hinaus lohnt sich anlässlich dieses Jubiläums. verband weiterentwickelte und formte. 1897 war es dann soweit und der „Cari- MENSCHENMITMENSCHEN tasverband für das katholische Deutsch- land“ wurde in Köln gegründet. Das katholische Deutschland teilt sich in 27 Diözesen auf. Die Arbeit der Caritas Wichtige Kernaufgaben organisieren und koordinieren dort die Diözesan-Caritasverbände und auf Bun- Lorenz Werthmann wollte mit dem Ca- desebene der Deutsche Caritasverband ritasverband eine zeitgemäße Antwort in Freiburg. All dies geht auf die Überle- auf die sozialen Fragen geben. Er hatte gungen und Taten eines Mannes zurück: wahrgenommen, dass die vielen cari- Lorenz Werthmann. tativen Initiativen innerhalb der Kirche Der katholische Priester und Sozial- in ihrer Wirkung schwach waren, weil politiker wurde am 1. Oktober 1858 in sie unvernetzt, nebeneinander, teilwei- Geisenheim am Rhein geboren. Er ging se sogar konkurrierend arbeiteten. Der in Hadamar bei Limburg an der Lahn in Caritasverband sollte nach Werthmann ein Dach sein, das die verschiedenen Caritaswerke, auch die der Gemeinden, zusammenfasst, koordiniert und im Sin- ne des Subsidiaritätsprinzips stärkt. Er sah die Kirche und ihre Caritas in der Verantwortung, an der Gestaltung des Sozialstaats mitzuwirken und für die Rechte von benachteiligten Menschen einzutreten. Werthmann gab dem Caritasverband drei Kernaufgaben mit auf den Weg: Das Organisieren: die Bündelung von Foto: Archiv des Deutschen Caritasverbandes Kräften, das Schaffen von Hilfenetzen, das Kooperieren statt Konkurrieren und somit das Realisieren von Synergien zwi- schen den katholischen Trägern. Das Studieren: die Fachlichkeit – heute würde man sagen, die Professionalisie- rung. Für Werthmann war Caritas eine Wissenschaft, eine Kunst, die neben ei- Lorenz Werthmann (1858-1921) nem „warmfühlenden Herzen“ auch der 12 Miteinander | Sommer 2016
INTERN Kompetenz ist eine erste, grundlegende Notwendigkeit.“ Das Publizieren: Hiermit verband Werth- mann die Vorstellung, in der Gesellschaft einen Blick, ein Gefühl, ein Gespür für die soziale Lage der Menschen zu ent- wickeln und dies zu kommunizieren. Es ging ihm um das sozialpolitische Enga- gement der Caritas. t AG Foto: Deutsche Pos Mit dem Ausbau des Sozialversiche- rungsstaats zum Wohlfahrtsstaat in den Foto: Archiv des Deutschen Caritasverbandes 1960er/1970er-Jahren kam für die (re- gionalen) Caritasverbände eine weitere Aufgabe hinzu. Sie wurden zunehmend Zum 150. Geburtstag von Lorenz Werth- auch Träger von sozialen Einrichtungen mann gab das Bundesfinanzministerium und Diensten (Beratungsdienste, ambu- 2008 eine Sonderbriefmarke heraus. lante und stationäre Pflege, Werkstätten und Wohnheime für behinderte Men- Caritasverbandes (Stand: 31. Dezem- schen usw.). ber 2012) dokumentiert. Die Zahl der Lorenz Werthmann als Student im hauptamtlichen Mitarbeiter unter dem Germanicum in Rom Verband stetig weiterentwickelt Dach der Caritas in Deutschland wird mit 590.401 angegeben. Hinzu kommen die fachlichen Kompetenz bedarf. Werth- Im Werthmannschen Sinne haben sich die vielen Tausend ehrenamtlichen Mitarbei- mann hätte es gefreut, wenn er in die katholischen Einrichtungen und Dienste ter sowie Tausende Partner, Unterstützer Enzyklika „Deus caritas est“ einen Blick unter dem Dach des Caritasverbandes und Förderer der Caritas. hätte werfen können. Papst Benedikt sowie der Caritasverband selbst mit sei- XVI. schreibt hier: „Was nun den Dienst nen vielfältigen Mitgliedseinrichtungen, Mann mit großen Visionen der Menschen an den Leidenden betrifft, Fachverbänden, caritativen Vereinigungen so ist zunächst berufliche Kompetenz und eigenen Einrichtungen stetig weiter- Für das Bistum Trier bedeutet dies, dass nötig: Die Helfer müssen so ausgebil- entwickelt. Ein Wechselspiel: Organisie- unter dem Dach der Caritas rund 44.000 det sein, dass sie das Rechte auf rechte ren, Studieren, Publizieren und Tragen. hauptamtliche Mitarbeiter in den rund Weise tun und dann für die weitere Be- Ansatzweise wird dies durch die 1.500 Einrichtungen und Diensten der treuung Sorge tragen können. Berufliche aktuelle Zentralstatistik des Deutschen Caritas beschäftigt sind: zum Beispiel in den katholischen Kindertageseinrichtun- gen, in den ambulanten und stationären Einrichtungen der Jugend- und Alten- Info hilfe, in der Behindertenhilfe und in den katholischen Krankenhäusern sowie in vielen weiteren Einrichtungen und Diens- Lesenswert! rtus-Verlag ten. Hierzu gehören natürlich auch die Dieses Buch gibt Ein- 1.400 Mitarbeiter in der St. Raphael CAB, Foto: Lambe blicke in das Leben und die an 40 Standorten in den Landkreisen Schaffen des großen Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Cochem- Visionärs und Machers der Zell und Mayen-Koblenz ihren Dienst am verbandlichen Caritas, eines Nächsten leisten. Vordenkers des Sozialen Lorenz Werthmann war ein Mann mit und eines genialen Netz- großen Visionen. Er starb am 10. April werkers für die Nächsten- 1921 in Freiburg. Sein Arbeitsauftrag an liebe: „Lorenz Werthmann, den Caritasverband – Publizieren, Stu- Caritasmacher und Visio- dieren, Organisieren – ist heute aktueller när“, Lambertus-Verlag, denn je. ■ 120 Seiten, 9,90 Euro Jörg Klärner Miteinander | Sommer 2016 13
TITELTHEMA Strategisch klug in die Zukunft starten Foto: iStockphoto Bis 2021 hat sich die St. Raphael CAB viel vorgenommen! 14 Miteinander | Sommer 2016
TITELTHEMA Was kann man in fünf Jahren nicht dass wir frühzeitig die richtigen Weichen bei jeweils aus an der zentralen Leitfrage: alles erreichen: die Welt umsegeln, den für eine erfolgreiche Zukunft stellen“, so Was wollen wir (bis 2021) erreichen? Himalaya besteigen, ein Instrument Geschäftsführer Jörg Klärner. Um die durchaus ambitionierten Ziele lernen oder ganz praktisch eine Aus- Mit dem Auslaufen der Strategischen bis 2021 zu erreichen, müssen natürlich bildung oder ein Studium absolvieren. Entwicklungsplanung 2009 bis 2015 hat viele Maßnahmen vereinbart und sowohl Der fantasievolle Blick in die Zukunft sich das Unternehmen bereits im ver- auf Unternehmensebene als auch in den hat immer etwas Offenes, Inspirie- gangenen Jahr im Rahmen der jährlichen Einrichtungen und Diensten vor Ort um- rendes, Verheißungsvolles. Gleichzei- Strategie-Klausur auf den Weg gemacht, gesetzt werden. Zur Beratung der Frage tig weiß jeder aus eigener Erfahrung: um die Aufgaben und die Herausforderun- „Was ist (bis 2021) konkret zu tun?“ hat Will ich meine Wünsche und Ziele nicht gen für die nächsten fünf Jahre zu iden- die St. Raphael CAB in diesem Jahr zwei nur formulieren, sondern auch errei- tifizieren und daraus die Strategischen Strategie-Klausuren angesetzt (März und chen, muss ich meine Schritte planen, Ziele 2021 abzuleiten. Eingeflossen sind Juli), um die anstehenden Arbeitspakete muss unter vielen Möglichkeiten Pri- dabei Herausforderungen angesichts gemeinsam zu planen und zu beauftragen. oritäten setzen, äußere Bedingungen sich wandelnder Kundenbedürfnisse und Beschränkungen berücksichtigen und gesetzlicher Veränderungen, wich- Fünf strategische Ziele und auch viel Motivation und Disziplin tige Ergebnisse aus Mitarbeiter- und aufbringen. Mit anderen Worten: Es Bewohnerbefragungen und nicht zuletzt Auf den folgenden Seiten präsentiert „Mit- braucht eine gute Strategie. die Aufgaben, die aus den Leitsätzen des einander“ Antworten auf beide Fragen und Unternehmens abgeleitet worden sind. stellt Ihnen damit die Strategie 2021 der Als modernes Unternehmen der Sozial- St. Raphael CAB vor. Die fünf Ziele zeigen, wirtschaft schaut die St. Raphael CAB mit Was wollen wir erreichen? was das Unternehmen erreichen will. Zur ihren Einrichtungen und Diensten natür- konkreten Veranschaulichung dessen, lich auch immer nach vorne. „Nur durch So führt Jörg Klärner aus: „Mit den Stra- was zu tun ist, werden jeweils ausgewähl- eine kontinuierliche Weiterentwicklung tegischen Zielen 2021 ist es gelungen, te Beispiele für bereits angestoßene Ent- unserer sozialen Dienstleistungen, eine die wichtigen Herausforderungen und wicklungen aus verschiedenen Bereichen nachhaltige Begleitung und Förderung Themenfelder aus den unterschied- des Unternehmens betrachtet. Schauen unserer Mitarbeitenden und eine wei- lichen Bereichen des Unternehmens unter Sie also mit uns in die Zukunft und ma- terhin zielgerichtete Investition in unsere einem gemeinsamen Dach zu bündeln, zu chen Sie sich ein Bild von der St. Raphael technischen und organisatorischen Ar- vereinen und nach vorne hin zu orientie- CAB im Jahr 2021. ■ beitsbedingungen können wir sicher sein, ren.“ Die Formulierungen richten sich da- Dr. Thomas Pruisken Geschäftsführer Jörg Klärner: „Die Strategischen Ziele 2021 orientieren sich an den Leitsätzen der St. Raphael CAB.“ Miteinander | Sommer 2016 15
TITELTHEMA Bis 2021 entwickeln wir unsere Wohn- / Betreuungs- und Arbeitsangebote nachfrageorientiert weiter und öffnen uns neuen Kundengruppen. Hierzu nutzen wir unsere Innovationskraft und unser Know-how bereichsübergreifend. Schon heute können wir mit gesundem Selbst be der Wünsche und Bedarfe der von uns gepflegten, betreuten wusstsein sagen, dass wir für unsere Kunden ein breites und begleiteten Menschen zu differenzieren und zu moder- und qualitativ hochwertiges Spektrum an sozialen Dienst- nisieren sowie in Bezug auf rechtliche Veränderungen (z.B. leistungen anbieten. Dies geschieht immer mit dem An- das Bundesteilhabegesetz und die Pflegestärkungsgesetze) spruch, keine Angebote „von der Stange“ bereitzustellen. auszurichten. Mit Blick auf eine sich politisch, demografisch Vielmehr geht es darum, den Unterschied zu machen durch und sozial verändernde Gesellschaft geht es zum anderen einen individuellen Zuschnitt der Leistungen, durch eine darum, sich neuen Situationen und Kundengruppen in den starke Betonung von fachlicher und persönlicher Kompe- Bereichen der Alten- und Behindertenhilfe zu öffnen. tenz sowie durch ein offenes, zugewandtes und authen Bei dieser Weiterentwicklung liegt eine wesentliche tisches Klima in unseren Einrichtungen und Diensten. Ressource in der bestehenden hohen Fachlichkeit in unse- Wir stehen für Qualität in allen unseren Leistungsseg- ren Geschäftsbereichen. Die genannten Herausforderungen menten, die wir nur durch permanente Weiterentwicklung können und sollen demnach sowohl geschäftsbereichs unserer Angebote erzielen und verbessern können. Dabei bezogen als auch geschäftsbereichsübergreifend bearbei- geht es zum einen darum, bestehende Angebote hinsichtlich tet werden. Geschäftsbereich Arbeit Der Geschäftsbereich Arbeit hat sich in ihren Arbeitsplatz erreichen. Zudem be- mehr als vier Jahrzehnten stets weiter- steht für sie die Möglichkeit, das vielfältige entwickelt und bringt insbesondere mit innerstädtische Angebot vor oder nach der qualitativen Entwicklung der Einglie- der Arbeit zu nutzen. Für sie heißt es derungsleistungen rund um die Themen also: arbeiten, wo andere auch arbeiten. Arbeit und Qualifizierung seine Innovati- onskraft zum Ausdruck. Integration ausbauen Dem Ansatz der personenzentrierten und sozialraumorientierten Teilhabe am Zudem beschäftigen sich die Caritas Arbeitsleben begegnen wir zurzeit mit Werkstätten seit über zehn Jahren inten- sechs Werkstattstandorten und einem siv mit dem Übergang von der Werkstatt Integrationsbetrieb. Mit unserem neuen für behinderte Menschen auf den allge- Standort in Bad Neuenahr-Ahrweiler bie- meinen Arbeitsmarkt. Fester Bestandteil ten wir – in Ergänzung zu unseren Cari- unseres Werkstattverbunds ist die Virtu- tas Werkstätten St. Elisabeth in Sinzig – elle Werkstatt XTERN, die mit ihrem In- Menschen mit Behinderung im Landkreis tegrationsmanagement diese Option des Ahrweiler ein möglichst wohnortnahes Übergangs gestaltet, begleitet und durch Beschäftigungsangebot. Der neue Stand- gezielte Maßnahmen, beispielsweise ort liegt mitten in der Stadt. Unsere Be- die Beruflichen Aktionstage, fördert. Der schäftigten können somit je nach Wohn- Einsatz von Außenarbeitsgruppen und ort auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln die erfolgreichen Bemühungen bei der Vermittlung ins „Budget für Arbeit“ sind weitere wichtige und etablierte Bausteine des Integrationsmanagements des Werk- Franz Josef Bell, Geschäftsbereichsleiter stattverbunds. Dies gilt es auch weiterhin Arbeit der St. Raphael CAB zu fördern und auszubauen. 16 Miteinander | Sommer 2016
TITELTHEMA Daneben forcieren wir die Weiterent- zu einem angemessenen Arbeitsentgelt künftig Synergieeffekte nutzen und neue wicklung unserer klassischen Arbeitsbe- der Beschäftigten beitragen können. Teilhabemöglichkeiten realisieren. reiche in den Caritas Werkstätten. Der Als regionales Sozialunternehmen er- Innovation und Weiterentwicklung Bereich der Metallverarbeitung wurde zum möglichen wir Menschen mit unterschied- werden auch künftig die Arbeit der Caritas Beispiel zu einem CNC-Verarbeitungs- lichster Beeinträchtigung eine Teilhabe Werkstätten prägen. Der nächste Schritt in zentrum weiterentwickelt und die Off- am Arbeitsleben – im Mittelpunkt unserer der Umsetzung des Teilhabeplans für den setdruckerei sowie die Digitalisierung & Bemühungen steht stets der Mensch mit Kreis Ahrweiler ist nun noch die Errichtung Aktenvernichtung wurden neu aufgebaut seinen Fähigkeiten und Kompetenzen. eines weiteren Standorts in Adenau, um und etabliert. Auch hier wurden aktuelle Und diesen Auftrag verbinden wir mit wirt- zielgerichtete und bedarfsorientierte Hilfen Entwicklungen aufgegriffen und so umge- schaftlichem Erfolg. In Form von Koope- für Menschen mit Behinderung im gesam- setzt, dass die Arbeitsbereiche auch künf- rationen mit Unternehmen und Einrich- ten Kreisgebiet zu schaffen. ■ tig zum wirtschaftlichen Erfolg und damit tungen in unserer Region wollen wir auch Franz Josef Bell Geschäftsbereich Wohnen.Bildung.Freizeit Die in der UN-Behindertenrechtskonven- zeitgemäß. Daher möchten wir in enger tion von 2008 festgeschriebenen Ziele Abstimmung mit dem Landkreis Mayen- von umfangreicher Ermöglichung von Koblenz, der Kirchengemeinde, der Ver- Teilhabe sind für unsere Einrichtungen bandsgemeinde und der Stadt Mendig und Dienste im Geschäftsbereich Woh- den Hauptstandort zukunftsfähig weiter- nen.Bildung.Freizeit bereits seit Jahren entwickeln. In einem nächsten Schritt ist Maßstab für die Weiterentwicklung der es unser Ziel, 24 Wohnplätze in zentraler Angebotsstruktur. Sowohl das Caritas Lage in Mayen zu schaffen. Zentrum als auch Maria Grünewald ha- ben sich auf den Weg gemacht, durch Neubauprojekt an der Mosel gemeindeintegrierte Wohnangebote ge- sellschaftliche Teilhabe und individuelle Mit dem Wohnangebot „Lebensraum Alltagsbegleitung für Menschen mit Be- Kues“ (s. hierzu auch Artikel Seite 39) hinderung zu ermöglichen. werden wir in dem Stadtteil von Bernkas- tel-Kues 24 Wohnplätze für Menschen mit Gemeindenahen Wohnraum schaffen hohem Unterstützungsbedarf sowie eine Tagesförderstätte schaffen. Durch die De- Dieser Prozess ist längst nicht abge- zentralisierung von 24 Wohnplätzen nach schlossen. Während von den ersten De- Kues können wir am Wittlicher Standort zentralisierungsvorhaben in Wittlich und Maria Grünewald die bestehenden Dop- Mendig vor allem Menschen mit eher pelzimmer in Einzelzimmer umwandeln geringem Unterstützungsbedarf profi- und somit die Attraktivität erhöhen. tierten, ist das Caritas Zentrum mit dem Die Einrichtungen Caritas Zentrum „Haus in der Heidenstockstraße“ bereits und Maria Grünewald werden sich durch 2013 den Schritt gegangen, gemeinde- die angedachten Dezentralisierungsmaß- nahen Wohn- und Lebensraum auch für nahmen und den Ausbau von teilstatio- Menschen mit einem umfangreichen Un- nären und ambulanten Angeboten gut terstützungsbedarf zu schaffen. Die ge- positionieren. Gemeinsam mit unseren wonnenen Erfahrungen sind durchweg Ambulanten Diensten sind sie strategisch sehr positiv. Deshalb werden wir diesen gut für die Zukunft aufgestellt. ■ Weg konsequent fortführen. Thomas Buckler Die Wohnangebote am Hauptstandort des Caritas Zentrums in Mendig werden sich in den kommenden Jahren deutlich Thomas Buckler, Geschäftsbereichsleiter verändern. Die Gebäudestruktur – ein Wohnen.Bildung.Freizeit und Altenhilfe ehemaliges Krankenhaus – ist nicht mehr der St. Raphael CAB Miteinander | Sommer 2016 17
TITELTHEMA Geschäftsbereich Altenhilfe Im Geschäftsbereich Altenhilfe gilt es, Das Altenzentrum St. Nikolaus in Altenzentren sind wir dabei, ein wohn- die veränderten Bedarfe zu erkennen Kues bietet 87 Bewohnern Raum zum gruppenorientiertes Betreuungskonzept zu und die Angebotsstruktur an den Bedürf- Leben. Durch einen Anbau von 33 Ein- erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist es, die nissen der Bewohner bzw. der Besucher zelzimmern und umfangreiche Baumaß- Wohnlichkeit zu erhöhen. Die baulichen und Kunden weiterzuentwickeln. Im Juni nahmen im Bestandsgebäude sollen hier und konzeptionellen Weiterentwicklungen 2016 begann der An- und Umbau des zukünftig 94 attraktive Bewohnerplätze, bedeuten für nahezu alle Mitarbeiter Ver- Altenzentrums St. Wendelinus in Witt- größtenteils in geräumigen Einzelzim- änderung und Bewegung. Es ist schön zu lich. Hier werden wir insgesamt 17 neue mern mit eigenem Bad, entstehen. sehen, mit welcher Innovationskraft sich Wohnplätze schaffen, um Doppelzimmer Neben den baulichen Veränderun- die Kollegen einbringen, um auch zukünf- im Bestand abzubauen und die Wohn- gen gilt es, die Angebote in der Altenhilfe tig im Wettbewerb bestehen zu können.■ qualität zu erhöhen. inhaltlich weiterzuentwickeln. In allen Thomas Buckler Unsere fünf Häuser der Altenhilfe werden baulich und konzeptionell weiterentwickelt. Bis 2021 steigern wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Durch eine konsequente und zukunftsorientierte Personal- entwicklung fördern wir unsere Mitarbeiter und Führungs- kräfte. Die Anforderungen an eine zukunftsfähige Personalpolitik zur Gewinnung neuer Mitarbeiter sowie die aktuelle Praxis sind genauso umfangreich wie anspruchsvoll: Die Suche zur Bindung und Förderung bereits beschäftigter Mit nach geeigneten Fach- und Führungskräften, das Verände- arbeiter und Führungskräfte zu prüfen und systematisch rungstempo fachlicher und behördlicher Vorgaben, die Ver- im Sinne einer nachhaltigen Personalpolitik auszubauen einbarkeit von persönlichen und beruflichen Zielen sowie und weiterzuentwickeln. von Beruf und Familie, die gesellschaftliche Wertigkeit so- Dabei geht es vor allem darum, Personalentwicklung zialer Dienstleistungen und viele Aspekte mehr stellen alle als Führungsaufgabe zu etablieren: sowohl als zentrale Einrichtungen der Sozialwirtschaft vor Herausforderungen Unternehmensfunktion im Sinne einer Dienstleistung für in puncto Arbeitgeberattraktivität und Personalentwicklung. Führungskräfte als auch als Aufgabe jeder Führungskraft Vor diesem Hintergrund gilt es, die bestehenden Verfahren vor Ort ihren direkt geführten Mitarbeitern gegenüber. 18 Miteinander | Sommer 2016
TITELTHEMA Neue Leitung Das Projekt „Personalentwicklung 2021“ Wie steigern wir unserer Attraktivität als ■■ Festlegung von Kennzahlen zur Über- Arbeitgeber? Wie können wir Mitarbeiter prüfung der Wirksamkeit von Maß- und Führungskräfte an das Unternehmen nahmen der Personalentwicklung. binden sowie ihre beruflichen und persön- Für das Projekt „Personalentwicklung lichen Potenziale fördern? Und wie gewin- 2021“ ist ein zweistufiger Zeitplan vor- nen wir genügend Personal für die Zu- gesehen: kunft? Um all diese Fragen ging es bei der ■■ 1. Phase: Entwicklung und Etablierung Strategie-Klausur der St. Raphael CAB im bis 30. Juni 2018 März 2016. An der Klausur in Stromberg/ ■■ 2. Phase: Wirksamkeitsüberprüfung Hunsrück nahmen neben der Geschäfts- und Weiterentwicklung bis 2021 Isabell Herrmann (Foto) hat zum führung und den Geschäftsbereichsleitun- 01.02.2016 die Leitung des Per- gen die Leitungen der Einrichtungen und Lenkungsgruppe eingerichtet sonalwesens der St. Raphael CAB Dienste sowie der Zentralbereiche teil. übernommen. Die Juristin und zu- Um die einzelnen Projekte zu koordinieren, gelassene Rechtsanwältin verfügt Erste konkrete Projekte erarbeitet zu steuern und nachhaltig umzusetzen, über eine langjährige, umfangrei- wurde eine Lenkungsgruppe eingerichtet, che und breit gefächerte Berufs- Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmer die sich seit ihrer konstituierenden Sitzung erfahrung in leitender Funktion bei ein gemeinsames Grundverständnis Per- am 29. April 2016 regelmäßig trifft. Die einem großen Träger der Freien sonalentwicklung (s. unten) und verein- Lenkungsgruppe besteht aus Vertretern Wohlfahrtspflege in den Bereichen barten die folgenden ersten konkreten der drei Geschäftsbereiche, des Personal- Personal und Recht. Projekte, um das strategische Ziel bis zum wesens, der Mitarbeitervertretung (MAV) Bei der St. Raphael CAB leitet Jahr 2021 zu erreichen: und der Unternehmenszentrale. Geleitet sie die Personal- und Beschäf- ■■ Weiterentwicklung der Standards zur wird sie von Isabell Herrmann (s. Info tigtenverwaltung (mit über 2.300 Einstellung und Einführung neuer kasten). monatlichen Lohn- und Gehalts- Mitarbeiter unter dem Blickwinkel der „Ich freue mich, dass ich mit der abrechnungen) sowie den Zentral- Arbeitgeberattraktivität, wichtigen Aufgabe Personalentwicklung bereich Personalentwicklung. Als ■■ Etablierung von Leitfäden für Mitar- betraut wurde. Gemeinsam mit den Mit- Juristin berät sie die Geschäftsfüh- beitergespräche zur Förderung der gliedern der Lenkungsgruppe werden wir rung, Geschäftsbereichsleitungen, Dienstgemeinschaft sowie beruflicher diesem Thema höchste Priorität widmen, Führungskräfte und Mitarbeitende und persönlicher Potenziale, um unsere Arbeitgeberattraktivität weiter in personalrelevanten Fragestellun- ■■ Erarbeitung eines gemeinsamen zu steigern und so insbesondere dem zu- gen und ist zugleich Ansprechpart- Führungsverständnisses als Grund- nehmenden Fachkräftemangel entgegen- nerin für die Mitarbeitervertretun- lage einer spezifischen Begleitung zuwirken“, so Isabell Herrmann. ■ gen im Unternehmen. und Förderung von Führungskräften, Tobias Möllney Personalentwicklung ist Analyse und Förderung von beruflichen und persönlichen Potenzialen zum gegenseitigen Nutzen aller. Personalentwicklung ist dauerhafte Unternehmensaufgabe und somit Basis und roter Faden für die erfolgreiche Entwicklung von Mitarbeitern und Unternehmen. Personalentwicklung erhöht die Attraktivität. Personalentwicklung ist bedarfs- und wirkungsorientiert und muss für jeden transparent, nachvollziehbar und authentisch sein. Gemeinsames Grundverständnis der Personalentwicklung der St. Raphael CAB Die Lenkungsgruppe (v.l.): Helena Stammer (Personalent- wicklung), Klaudia Racke-Hackenbruch (Einrichtungsleitung Caritas Zentrum), Isabell Herrmann (Leitung Personalwesen), Klaus Weber-Kadner (Vorsitzender Gesamt-MAV), Dr. Thomas Pruisken (Zentralbereich Qualitätsmanagement), Dirk Rein (Einrichtungsleitung Caritas Werkstätten Mayen), Manfred Kappes (Einrichtungsleitung Altenzentrum St. Wendelinus) Miteinander | Sommer 2016 19
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