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Miteinander Winter 2017/2018 Das Magazin der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH Wohnangebote weiterentwickelt Seite 10 20 Nachtwachen arbeiten, wenn andere schlafen 26 Geschäftsführer Klärner wechselt nach Limburg 42 Race4Friends auf dem Nürburgring
INHALT KOMPAKT Dechant Walter Fuß richtet 4 Franz Josef Gebert: Bischofsweihe in Trier empfangen Grußworte an die Gäste der 4 Neuer Treppenlift im „Haus am Wallgraben“ in Polch feierlichen Zertifikatsüber- 5 Frank Zenzen als Caritasdirektor in Cochem gestartet gabe in Ulmen. 5 Neue Dienstausweise für die IT-Mitarbeiter 6 Neuer Aufsichtsratsvorsitzender: Hans-Joachim Backes 6 Altenhilfe im Kreis Bernkastel-Wittlich neu aufgestellt 7 Ausgezeichnetes Schulessen aus den Caritas Werkstätten 7 Erfolgreicher Team-Tag des Caritas Zentrums in Mendig 8 Werkstattbeschäftigte absolvieren Berufsbildungsmaßnahme 8 Caritas Zentrum: Konzepte für Wohnangebote überarbeitet 9 Maria-Grünewald-Schule ins neue Schuljahr gestartet Die profanierte Marienkirche 9 „Q-Plätzchen“ im Altenzentrum St. Johannes gebacken in Kues weicht einem neuen Wohn- und Beschäftigungs- TITELTHEMA angebot der St. Raphael CAB. 10 Neue Wohn-, Begleit- und Beschäftigungsangebote in der St. Raphael CAB INTERN 20 Nachtdienst an Standorten der St. Raphael CAB 24 Felizitas Brötz arbeitet als Erzieherin im Anerkennungsjahr 25 Weihnachtsgruß 26 Geschäftsführer Jörg Klärner wechselt nach Limburg Besuchshund Mavri 28 Maria Grünewald: Wechsel in den Bereichsleitungen begeistert die Bewohner des Altenzentrums. ALTENHILFE 30 Tierisches Vergnügen im Altenzentrum St. Nikolaus 32 Familie Kunsmann macht Urlaub im Altenzentrum 33 Maria Bohlen häkelt für das Altenzentrum St. Johannes BEHINDERTENHILFE 34 Caritas Werkstätten vermitteln Arbeitsplätze im Weingut 36 Lokaler Teilhabekreis testet Barrierefreiheit in Mayen Szene aus dem Musikvideo 38 Caritas Werkstätten in Sinzig organisieren Kreuzfahrt zum Song „X-Mas, My Savior“ der Wittlicher Rockband AKTIV 40 Das neue Weihnachtslied von „My Rock King Rico“ 42 Menschen mit Behinderung starten bei Race4Friends 44 Neue Ehrenamtskoordinatorin in Maria Grünewald 46 Maria-Grünewald-Schule: Neues von der Naturbaustelle Miteinander 18 Winter 2017/20 Zum Titelbild nhilfe GmbH - und Behin derte ael Carita s Alten der St. Raph Das Maga zin e Wohnangebot weiterentwickel t Das große Titelbild der Winterausgabe 2017/2018 zeigt Lina Schunk in ihrem Zimmer im Wohnbereich für Erwachsene in Maria Grünewald. Unsere Wittlicher Einrichtung für Seite 10 Menschen mit geistiger Behinderung wird um einen neuen Standort in Bernkastel-Kues erweitert. Mehr über die aktuellen Bauprojekte der St. Raphael CAB lesen Sie ab Seite 10. Race4Friends Geschäftsführe r Klärner 42 auf dem Nürburg ring Nachtwachen arbeiten, 26 wechselt nach Limburg 20 wenn andere schlafen 2 Miteinander | Winter 2017/2018
EDITORIAL Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, ein letztes Mal leite ich als Geschäftsführer der St. Raphael CAB unser Unternehmensmagazin „Miteinander“ ein. Im Januar 2018 verlasse ich das Unternehmen, wechsle von Mayen nach Limburg und trete dort im Februar die Stelle des Caritasdirektors im Caritasverband für die Diözese Limburg an. Ich stelle mich damit einer neuen beruflichen Herausforderung innerhalb der Caritas und übernehme eine verantwortungsvolle und überaus reizvol- le Aufgabe. Als Gesellschafter unseres Unternehmens wird der Diözesan- Caritasverband Trier über meine Nachfolge entscheiden und mit der Zustim- mung des Aufsichtsrats eine neue Geschäftsführung bestellen. Mehr zum Wechsel in der Geschäftsführung lesen Sie auf den Seiten 26/27. Ich übergebe als Geschäftsführer ein gut aufgestelltes und wirtschaftlich gesundes Unternehmen. Die St. Raphael CAB bietet nicht nur qualitativ hochwertige Angebote für Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter, sondern auch attraktive und sichere Arbeitsplätze. Dennoch gilt es, diese Angebote kontinuierlich auszubauen und permanent weiterzuent- wickeln. Das Titelthema ab Seite 10 bietet einen Überblick über aktuelle, anstehende, aber auch kürzlich erfolgreich abgeschlossene Bauprojekte, mit denen wir in die Zukunftsfähigkeit unserer Angebote investieren, um Menschen mit Unterstützungsbedarf auch weiterhin qualitativ hochwertige Hilfen mit individuellem Zuschnitt bieten zu können. Zum Jahresende senden wir wieder Weihnachtsgrüße statt Weihnachts- karten. In der Heftmitte finden Sie drei Geschenkanhänger, die in unseren Einrichtungen gestaltet und gedruckt wurden. Mit diesem weihnachtlichen Gruß möchten wir uns bei unseren Mitarbeitenden bedanken, die auch in diesem Jahr wieder maßgeblich zur erfolgreichen Weiterentwicklung unse- res Unternehmens beigetragen haben. Der Dank gilt gleichermaßen unseren Partnern, Förderern und Kunden für die gute und vertrauensvolle Zusam- menarbeit in diesem Jahr. Herzlichst, Ihr Jörg Klärner Gestaltung und Druck: Impressum Caritas Werkstätten St. Anna, Ulmen Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Herausgeber: Veröffentlichte Beiträge und Abbildungen sind Fotos: St. Raphael CAB (sofern nicht anders urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Verviel- St. Raphael Caritas Alten- und angegeben) fältigung oder Übersetzung nur mit vorheriger Behindertenhilfe GmbH (St. Raphael CAB) Ludwig-Erhard-Str. 17 · 56727 Mayen schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Kontakt zur Redaktion: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben www.st-raphael-cab.de miteinander@srcab.de nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion Verantwortlich für den Inhalt: wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte Jörg Klärner (Geschäftsführung) Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise und Fotos kann keine Gewähr übernommen auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und werden. Redaktion: Tobias Möllney, Regina Alex, weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Sarah Müller, Jana Neumann, Silke Regneri, Personenbezeichnungen (z.B. Mitarbeiter) gelten Die nächste Ausgabe (Sommer) erscheint im Markus van der Vorst für beiderlei Geschlecht. Juli 2018. Miteinander | Winter 2017/2018 3
KOMPAKT Fotos: Bistum Trier Bischöfe begrüßen den Neugeweihten in ihrer Gemeinschaft. FRANZ JOSEF GEBERT Bischofsweihe empfangen Franz Josef Gebert ist neuer Weihbischof senheit anzugehen“, so Gebert, der nun im Bistum Trier. Nachdem ihn Papst Fran- den Bischof bei der Leitung des Bistums ziskus im Mai 2017 zum Weihbischof und unterstützt und als Bischofsvikar für den zum Titularbischof von Vegesela in Byza- Visitationsbezirk Trier zuständig ist. Das Wappen des Weihbischofs mit dem cena (Nordafrika) ernannt hatte, weihte In Geberts Amts-Wappen finden sich Wahlspruch „Unum Spiritum Potati – Alle ihn Bischof Dr. Stephan Ackermann am Bezüge zu seiner Herkunft, seinem ersten wurden wir mit dem einen Geist getränkt“ 3. September im Trierer Dom zum Bischof. Beruf Weinküfer und seiner langjährigen Gebert dankte für die große Zustimmung Tätigkeit beim Caritasverband. Diese und die Begleitung, die er seit der Be- Bindung wurde auch in seinen Dankes- Männer lebt“. Gebert bleibt Vorsitzender kanntgabe seiner Ernennung erfahren worten deutlich. So würdigte er die viel- des Diözesan-Caritasverbands Trier, des habe. „Das gibt mir Mut und Zuversicht, gestaltige Caritaslandschaft des Bistums, alleinigen Gesellschafters der St. Raphael das neue Amt und die damit verbunde- „die von der Weitsicht und dem unermüd- CAB. ■ nen Aufgaben mit einer gewissen Gelas- lichen Engagement so vieler Frauen und Karin Kohlhaas MOBILITÄT Treppen sicher überwinden Die Bewohner im „Haus am Wallgraben“, einfach steuern. „Das technische Hilfs- eines Wohn- und Begleitangebots des mittel erleichtert unseren Bewohnern mit Caritas Zentrums in Polch, freuen sich Mobilitätseinschränkungen das Überwin- über einen neuen Treppenlift. Damit ge- den der Treppenstufen, verschafft ihnen langen sie die Treppe im Haus bequem und Sicherheit im Alltag und ermöglicht zu- sicher hinauf und hinunter. Der motor- dem eine barrierefreie Kommunikation im betriebene, an einer Metallschiene lau- Haus“, so Iris Kyek, Teamleitung im „Haus fende Stuhl lässt sich per Bedienhebel am Wallgraben“. ■ Gabriele Kernig im „Haus am Wallgraben“ an der Armlehne oder per Fernbedienung Jana Neumann 4 Miteinander | Winter 2017/2018
KOMPAKT FRANK ZENZEN Vom Einrichtungsleiter in Sinzig zum Caritasdirektor in Cochem In diesen beiden Landkreisen ist die St. Raphael CAB mit zahlreichen Einrich- tungen und Diensten vertreten: ■ Caritas Werkstätten, INTEC-Betriebe und Integrationsbetrieb in Cochem und Ulmen, ■ Altenzentren in Bernkastel-Kues, Wittlich und Ürzig, ■ Maria Grünewald in Wittlich, ■ Ambulante Dienste Kreis Bernkastel- Foto: Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück Wittlich und Kreis Cochem-Zell. „Wir wünschen Herrn Zenzen alles Gute für sein neues Amt und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im Verbands- gebiet und auf viele gemeinsame Projek- te“, so Jörg Klärner. ■ Sarah Müller Katy Schug übergibt das symbolische Steuerrad an ihren Nachfolger Frank Zenzen. Links: Manfred Führ, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands. Rechts: Alfred Steimers, Vorsitzender des Caritasrats Frank Zenzen ist seit 1. Oktober 2017 verlieren wir einen kompetenten und neuer Direktor des Caritasverbands engagierten Einrichtungsleiter im Kreis Mosel-Eifel-Hunsrück. Er folgt auf Katy Ahrweiler. Zugleich gewinnen wir mit ihm Schug, die in den Ruhestand getreten als neuen Caritasdirektor einen weiteren ist. Zuvor war er neun Jahre Einrich- starken und verlässlichen Partner in den tungsleiter unserer Caritas Werkstätten Kreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem- Geschäftsbereichsleitung und Einrichtungs- im Kreis Ahrweiler. „Mit Herrn Zenzen Zell“, so Geschäftsführer Jörg Klärner. leitungen verabschieden Frank Zenzen. INFORMATIONSTECHNOLOGIE Neue Dienstausweise Die drei Mitarbeiter der Informationstech- werden wir vor Ort als zutrittsberechtigte nologie – Thorsten Bär, Timo Henn und Personen erkannt. Das hat hin und wieder Wolfgang May – haben Dienstausweise zu kuriosen Situationen geführt. Mit dem erhalten. Mit diesem Sicherheitsdokument Dienstausweis tragen wir nun ein für alle können sich die Inhaber an den Standorten sichtbares Namensschild mit unserem der St. Raphael CAB als IT-Mitarbeiter des Foto“, so Thorsten Bär, der wie seine bei- Unternehmens ausweisen. „Wir sind oft den Kollegen in unseren Zentralen Diens- in unseren Einrichtungen unterwegs, vor ten in Mendig arbeitet. ■ Wolfgang May, Timo Henn und Thorsten allem um Support zu leisten. Nicht immer Tobias Möllney Bär (von links) mit ihren Ausweisen Miteinander | Winter 2017/2018 5
KOMPAKT AUFSICHTSRAT Neuer Vorsitzender gewählt Hans-Joachim Backes ist in der konsti- tuierenden Sitzung am 13. September 2017 einstimmig zum neuen Vorsitzen- den des Aufsichtsrats der St. Raphael CAB gewählt worden. Er folgt auf Georg Grabkowsky, der mit Erreichen der Alters- grenze aus dem Gremium ausgeschieden ist. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Prof. Dr. Gabriele Moos aus Remagen einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Als drittes Mitglied komplettiert Dechant Georg Moritz aus Bernkastel-Kues wei- terhin das Gremium. Der neue Vorsitzende ist seit 2014 Mitglied des Aufsichtsrats der St. Raphael CAB. Der Diplom-Kaufmann aus Nonn- weiler/Saarland war zuvor unter anderem als Geschäftsführer der Caritas Trägerge- sellschaft Saarbrücken mbH (cts) tätig. Die Aufgabe des für vier Jahre gewähl- ten, ehrenamtlich tätigen Aufsichtsrats ist die Beratung und Überwachung der Geschäftsführung. ■ Dechant Georg Moritz, Prof. Dr. Gabriele Moos, Hans-Joachim Backes (von links) Karin Kohlhaas BERNKASTEL-WITTLICH Altenhilfe im Landkreis neu aufgestellt Manfred Kappes, Einrichtungsleiter un- Gründen das Unternehmen verlassen die anstehenden Projekte rund um die seres Altenzentrums St. Wendelinus in wird. Manfred Kappes kennt das Alten- Weiterentwicklung des Altenzentrums Wittlich, hat im November 2017 zusätz- zentrum Mittelmosel mit seinen drei Mittelmosel maßgeblich mitzusteuern lich die Leitung unseres Altenzentrums Häusern in Bernkastel-Kues und Ürzig und zu gestalten. Gemeinsam gilt es, Mittelmosel übernommen. Er folgt auf sehr gut. Hier war er über viele Jahre als die anstehenden Herausforderungen Ralf Juchem, der aus gesundheitlichen Pflegedienstleiter tätig, bevor er 2010 zu meistern, vor allem den anstehen- Einrichtungsleiter in Wittlich wurde. den An- und Umbau des Haupthauses Unterstützend zur Seite gestellt wird St. Nikolaus in Kues (s. Seite 14). ihm Hanne Benz als Einrichtungsent- Die bisherigen Aufgaben von Hanne wicklerin für das Altenzentrum Mittelmo- Benz als Qualitätsmanagementbeauf- sel. Ihre zukünftige Aufgabe wird es sein, tragte und Referentin für den Geschäfts- bereich Altenhilfe wird Christiane Jeub übernehmen. Sie kehrt aus der Eltern- Entwickeln gemeinsam die Altenhilfe- zeit zurück und wird sich insbesondere angebote im Kreis Bernkastel-Wittlich um die Re-Zertifizierung nach dem QKA weiter: Manfred Kappes, Hanne Benz kümmern. ■ und Christiane Jeub (von links). Thomas Buckler 6 Miteinander | Winter 2017/2018
KOMPAKT SCHULVERPFLEGUNG Drei Sterne fürs Mittagessen Die rheinland-pfälzische Ernährungs- ministerin Ulrike Höfken hat die Astrid- Lindgren-Schule in Dohr in diesem Jahr mit dem 3. Stern für gutes Schulessen ausgezeichnet. Die drei Sterne, die eine Schule maximal erhalten kann, werden für die Qualitätsbereiche Verpflegung (1. Stern), Rahmenbedingungen (2. Stern) und Verpflegungskonzept (3. Stern) ver- geben. Die Mittagsverpflegung an der Schule erfüllt zugleich die Qualitätsstan- dards der Deutschen Gesellschaft für Er- nährung (DGE). Das Mittagessen für die Schule liefern unsere Caritas Werkstätten St. Vinzenz in Cochem. „Wir richten das Essen in enger Absprache mit der Schule nach den DGE- Richtlinien an und liefern es auf ganz kur- zem Weg täglich frisch in die Einrichtung“, so Küchenleiterin Anja Brust. Schulleiterin Ursula Kübler bedankte sich nach der Auszeichnung bei den Caritas Werkstät- ten vor Ort für das gute Schulessen. ■ Schulleiterin Ursula Kübler, stellv. Einrichtungsleiterin Anita Teutsch, Verpflegungs- Hans-Werner Allard beauftragte der Schule Anke Jansen und Küchenleiterin Anja Brust (von links) CARITAS ZENTRUM Team-Tag in Mendig Bewohner und Mitarbeiter der Wohnange- „Der Team-Tag stärkt das Arbeiten auf auch den Arbeitsalltag der Mitarbeiter“, so bote des Caritas Zentrums in der Blumen- Augenhöhe als gleichberechtigte Partner, Andrea Wickert, Teamleitung der Häuser in straße blicken auf einen erfolgreichen Team- führt schneller zum Ziel und verbessert so- der Blumenstraße. ■ Tag zurück. Bei diesem jährlichen Treffen wohl die Lebenssituation der Bewohner als Jana Neumann sollen der Alltag und das Zusammenleben in den verschiedenen Häusern reflektiert so- wie neue Ziele und Verbesserungsvorschlä- ge für die einzelnen Wohngemeinschaften erarbeitet werden. Diesmal hatten sich die Teilnehmer im Vorfeld für die Beratung der Themen „Mülltrennung“, „Körper- und Wäschepflege“ sowie „Wochenstrukturie- rung als Hilfestellung im Alltag“ entschieden. Die Ergebnisse, die in den Räumlichkeiten der Tagesförderstätte des Caritas Zentrums gemeinsam erarbeitet wurden, sollen nun im Alltag der Häuser umgesetzt werden. Bewohner und Mitarbeiterin beraten die richtige Mülltrennung. Miteinander | Winter 2017/2018 7
KOMPAKT BERUFLICHE BILDUNG Zertifikate feierlich in Ulmen übergeben Die erfolgreichen Berufsbildungsteilnehmer der Caritas Werkstätten in Mayen, Polch, Einrichtungsleiter Dirk Rein (rechts) und Cochem, Ulmen, Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler Franz Josef Bell gratulieren Daniele Orto. 45 Beschäftigte unserer Caritas Werk- uns, dass die Absolventen im Anschluss individuell zugeschnittene Bildung. Die stätten haben in diesem Jahr ihre be- an ihre Berufsbildungsmaßnahme in ihr berufspraktische Ausbildung startet in rufspraktische Ausbildung erfolgreich Arbeitsleben starten können, entweder der Regel mit einem dreimonatigen Ein- abgeschlossen. Die Absolventen wur- auf einem festen Arbeitsplatz innerhalb gangsverfahren, gefolgt von einer 24-mo- den am 19. September in der St. Mar- unserer Werkstätten oder in Form eines natigen Berufsbildungsmaßnahme. Diese tin Gastronomie in Ulmen geehrt. Ge- ausgelagerten Arbeitsplatzes in einem Maßnahme können die Beschäftigten ent- schäftsbereichsleiter Franz Josef Bell Betrieb auf dem ersten Arbeitsmarkt“, so weder in den verschiedenen Arbeitsberei- und die Einrichtungsleiter übergaben Franz Josef Bell. chen der Werkstätten und/oder in einem die Zertifikate an die Beschäftigten der Die Caritas Werkstätten ermöglichen regionalen Unternehmen absolvieren. ■ sechs Werkstattstandorte. „Wir freuen ihren Beschäftigten mit Behinderung eine Frauke Müller CARITAS ZENTRUM Konzepte veröffentlicht Das Caritas Zentrum hat die Konzepte für an den Standorten in Mendig, Polch und Normalisierung sowie gesellschaftliche seine Wohn- und Begleitangebote über- Mayen. „Die Konzepte wurden von un- Teilhabe und Teilgabe“, so Einrichtungs- arbeitet und neu herausgegeben. Die seren multiprofessionellen Teams vor Ort leiterin Klaudia Racke-Hackenbruch. Das sechs Hefte beschreiben die breit gefä- unter weitmöglichster Beteiligung unserer Caritas Zentrum schafft sinnerfüllte Wohn- cherten Wohnangebote für Menschen mit Kunden aktualisiert – unter Berücksichti- und Lebensräume für Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf gung der Grundsätze Selbstbestimmung, geistiger und körperlicher Behinderung. Es ermöglicht differenzierte Lebens- und Beschäftigungsformen mit entsprechen- den bedürfnisorientierten Assistenz- und Begleitstrukturen sowie ein größtmög- liches Maß an selbstbestimmter Lebens- gestaltung. Die Konzepte finden Sie auch im Internet unter www.st-raphael-cab.de/ caritas-zentrum ■ Jana Neumann 8 Miteinander | Winter 2017/2018
KOMPAKT MARIA-GRÜNEWALD-SCHULE In die Schulgemeinschaft aufgenommen Herzlich willkommen: Erstklässler, Angehörige und Lehrer freuen sich auf Lehrerin Anne Zimmer mit Schülern ihrer die anstehende Schulzeit. neuen Klasse Unter dem Motto „Willkommen unterm lich willkommen geheißen und in die Ge- gion. Die gebürtige Saarländerin ist eine Regenbogen“ hat unsere Wittlicher Maria- meinschaft aufgenommen. Stolz präsen- von derzeit 31 Lehrkräften an der Schule Grünewald-Schule im August 2017 fünf tierten die Erstklässler ihre Ranzen und mit den Förderschwerpunkten ganzheitli- neue Schüler mit einem Gottesdienst ihre selbstgebastelten Schultüten. che und motorische Entwicklung. 51 der begrüßt. Die Erstklässler Paul, Ayse und Zum Schuljahresbeginn hat Anne aktuell 69 Schüler wohnen in Maria Grü- Noah sowie Benjamin und Jessica (beide Zimmer ihren Dienst als Förderschul- newald, die anderen kommen täglich aus Ober- und Werkstufe) wurden mit dem lehrerin angetreten. Sie unterrichtet im der Umgebung zur Schule. ■ Lied „Einfach spitze, dass ihr da seid! Klassenteam Schüler von 8 bis 13 Jahren Magdalene Franzen Komm, wir loben Gott den Herrn!“ herz- und ist Mitglied der Fachkonferenz Reli- ALTENZENTRUM ST. JOHANNES Tagespflege backt Plätzchen zum Weltqualitätstag Unser Mayener Altenzentrum St. Johan- wach und ausgetauscht sowie Sinne wie nes hat zum Weltqualitätstag Anfang Schmecken, Riechen, Sehen und Fühlen November 2017 eine besondere Aktion angesprochen. Gutes Essen ist eben sehr durchgeführt. In der Tagespflege des Al- wichtig für eine hohe Lebensqualität.“ tenzentrums wurden „Q-Plätzchen“ ge- Das Altenzentrum St. Johannes ist backen. Die schmackhaften Leckereien seit 2012 nach QKA (Qualitätskatalog Foto: Jasmin Franz/Stadt Mayen in Form des Buchstabens kamen bei den für katholische Einrichtungen der statio- Gästen der Tagespflege hervorragend nären Altenhilfe) zertifiziert. Seit 2016 ist an. Einrichtungsleiter Volker Schröter: die Einrichtung zudem ausgezeichneter „Die Backaktion hat unseren Gästen Qualitätsbetrieb der Stufe III nach Ser- und Mitarbeitern viel Spaß gemacht. Mit viceQualität Deutschland und damit Teil unseren Gästen und Bewohnern führen des Zusammenschlusses „QualitätsStadt wir regelmäßig Koch- und Backangebote Mayen“. ■ In der Tagespflege wurden Plätzchen in Form durch. Hierdurch werden Erinnerungen Hanne Benz des Buchstabens „Q“ gebacken. Miteinander | Winter 2017/2018 9
TITELTHEMA Fotos: Fotolia Wie wir unsere Angebote ausbauen und weiterentwickeln Ein aktueller Streifzug durch vier Landkreise ■ Text: Tobias Möllney Die St. Raphael CAB mit ihren Ein- Menschen. Gleichermaßen gilt es, die auch in den Einrichtungen und Diensten richtungen und Diensten bietet ihren bestehenden Leistungen in Bezug auf vor Ort umgesetzt werden. Kunden ein breites und qualitativ rechtliche Veränderungen zu gestalten, Auf den folgenden Seiten prä- hochwertiges Spektrum an sozialen sei es das Bundesteilhabegesetz oder sentiert „Miteinander“ einige dieser Dienstleistungen an. die Pflegestärkungsgesetze. Maßnahmen in den Kreisen Ahrweiler, In ihren Strategischen Zielen hat die Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und Dennoch gilt es, diese vielfältigen An- St. Raphael CAB unter anderem festge- Mayen-Koblenz. Der Überblick zeigt ak- gebote für Menschen im Alter und für legt, bis 2021 die Wohn-, Betreuungs- tuelle, anstehende, aber auch kürzlich Menschen mit Behinderung kontinuier- und Arbeitsangebote nachfrageorientiert erfolgreich abgeschlossene Bauprojekte, lich auszubauen und permanent weiter- weiterzuentwickeln und sich neuen Kun- mit denen die St. Raphael CAB in die Zu- zuentwickeln. Getreu den Leitsätzen des dengruppen in den Bereichen der Alten- kunftsfähigkeit ihrer Angebote investiert, Unternehmens, in die Zukunftsfähigkeit und Behindertenhilfe zu öffnen. Um diese um Menschen mit Unterstützungsbedarf der Angebote zu investieren und diese Ziele zu erreichen, sind viele Maßnah- auch weiterhin qualitativ hochwertige auszurichten an dem individuellen Bedarf men und Projekte vereinbart worden, die Hilfen mit individuellem Zuschnitt bieten und den Erwartungen der anvertrauten nun sowohl auf Unternehmensebene als zu können. 10 Miteinander | Winter 2017/2018
Bonn Rhein Remagen Bad Neuenahr-Ahrweiler Ahr Sinzig LANDKREIS AHRWEILER Adenau Mendig LANDKREIS Kottenheim Koblenz MAYEN- Mayen KOBLENZ Polch Ulmen LANDKREIS COCHEM-ZELL Cochem Wittlich Ürzig Mosel Bernkastel- Kues LANDKREIS BERNKASTEL- Hier befinden sich Standorte WITTLICH der St. Raphael CAB Trier Bauprojekte der St. Raphael CAB (2016 bis 2021) Miteinander | Winter 2017/2018 11
Kreis Bern kaste Wittli l- ch Die 2011 profanierte Marienkirche wird in Kürze abgerissen. „Lebensraum Kues“ Mit dem „Lebensraum Kues“ wird In die 24 Einzelzimmer ziehen er- Der Plan für das Bauprojekt „Le- das Wohn- und Förderangebot für wachsene Bewohner ein, die zurzeit an bensraum Kues“ wurde in enger Ab- Menschen mit Behinderung im Kreis unserem Wittlicher Standort Maria Grü- stimmung mit der Kirchengemeinde Bernkastel-Wittlich erweitert. Auf dem newald wohnen. „So möchten wir ihnen St. Briktius vor Ort entwickelt (s. State- Gelände der ehemaligen Marienkir- ein inklusives und möglichst normales ment rechte Seite). Am 16. August 2017 che in Kues errichtet die St. Raphael Leben im Gemeinwesen ermöglichen“, schlossen die St. Raphael CAB und die CAB einen Neubau mit verschiedenen so Einrichtungsleiterin Ilona Klein. Die Kirchengemeinde als Eigentümerin des Funktions- und Nutzungsbereichen. Tagesförderstätte bietet Menschen mit Grundstücks den Erbbaurechtsvertrag Der vierstöckige Neubau beinhaltet Schwer- und Mehrfachbeeinträchtigung über 50 Jahre. Am selben Tag wurde der 24 Apartments für Menschen mit geisti- eine wohnortnahe werktägliche Beschäf- Bauantrag unterzeichnet. Baubeginn soll ger Behinderung und hohem Unterstüt- tigung mit klar strukturierten Tätigkeiten. im Februar 2018 sein. Die Fertigstellung zungsbedarf. Hinzu kommen eine Ta- „Sie kann auch von externen Besuchern des Neubaus ist für Herbst 2019 geplant. gesförderstätte mit 20 Plätzen und fünf aus Bernkastel-Kues und Umgebung ge- Das Investitionsvolumen für das Baupro- barrierefreie Wohnungen für jedermann. nutzt werden“, so Ilona Klein. jekt liegt bei rund 5 Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für den anstehenden Abriss der profanierten Marienkirche. Übrigens: im Rahmen des Hoch- Schmitz/Junglen Architekten Foto: Projektgemeinschaft amts am 21. Januar 2018 in der Pfarr- kirche St. Briktius in Kues informiert die St. Raphael CAB die Kirchengemeinde und die Öffentlichkeit ausführlich über das Neubauprojekt. Fertigstellung im Herbst 2019 Der „Lebensraum Kues“ ist ein weite- rer Meilenstein in der Dezentralisierung der stationären Wohnangebote in Ma- ria Grünewald. Bereits in den Jahren Der Neubau entsteht in zentraler Lage von Kues 2002, 2006 und 2011 waren neue (Adresse: Brüningstraße 75 A). gemeindeintegrierte Lebensräume mit- 12 Miteinander | Winter 2017/2018
Dechant Georg Moritz besiegelt den Erbbaurechtsvertrag zwischen der Kirchen- gemeinde St. Briktius und der St. Raphael CAB. Dechant Georg Moritz über das Projekt: ten in Wittlich geschaffen worden und „Nach Zusammenführung der bei- an Gottesdiensten schien uns nicht insgesamt zwölf Bewohner von Maria den Kirchengemeinden St. Michael sinnvoll. Die Unterhaltung der Mari- Grünewald in die „Häuser in der Stadt“ (Bernkastel) und St. Briktius (Kues) enkirche hätte unnötige Kosten ver- umgezogen. hatte sich die Nutzung der Marien- ursacht und die Kirche z.B. dringend Nach dem 2019 anstehenden Um- kirche erübrigt. Der Bedarf an Got- saniert/renoviert werden müssen. zug der 24 Bewohner nach Kues wer- tesdiensten war durch die beiden Die Kirchengemeinde war be- den in Maria Grünewald bestehende- Stadtkirchen gedeckt. Die Zahl der strebt, die Marienkirche einem Doppelzimmer in Einzelzimmer umge- Gläubigen, die den Gottesdienst in kirchlichen Zweck zuzuführen. Die wandelt und somit auch dort die Wohn- der Marienkirche mitfeierten, ging St. Raphael CAB kam uns wie ge- und Lebensqualität verbessert. deutlich zurück. Ein Überangebot rufen. Denn wir bauen nun eine Brücke vom Gottesdienst hin zum Dienst an den Menschen. Die Cari- tas – und hier insbesondere der Liebesdienst an Menschen mit Be- hinderung – ist ein großartiges Zeug- nis für den christlich-kirchlich geleb- ten Glauben. Kirchengemeinde und St. Raphael CAB leisten mit dem ge- planten Vorhaben und dem bereits notariell unterzeichneten Vertrag der Kirche mitten in unserer Gesell- schaft einen wichtigen Dienst. Eine gewisse Wehmut, sich von der Marienkirche für immer zu verabschieden, ist vor allem bei älteren Menschen zu spüren. Ganz viele Pfarrangehörige begrüßen Nach Vertragsabschluss (v.l.): Geschäftsbe- das Vorhaben und bringen vor al- reichsleiter Thomas Buckler, Paul Peter Coen, lem auch die Einsicht mit, dass hier Dechant Georg Moritz (beide Kirchenverwal- eine richtige Entscheidung getrof- tungsrat), Geschäftsführer Jörg Klärner fen worden ist.“ Miteinander | Winter 2017/2018
Kreis e r n k astel- B h Wittlic Altenzentrum St. Nikolaus in Kues Die Sanierung des 1981 eröffneten Alten- 33 Einzelzimmern und die umfangrei- „Die Nachfrage nach Einzelzimmern hat zentrums St. Nikolaus in Kues startet chen Baumaßnahmen im Bestandsge- deutlich zugenommen. Darauf haben wir 2018. Für die Modernisierung der beste- bäude schaffen wir 94 attraktive Bewoh- bereits mit den jüngsten Baumaßnahmen henden Wohnbereiche und für einen An- nerplätze, größtenteils in geräumigen in unseren Altenzentren St. Johannes bau investiert die St. Raphael CAB rund Einzelzimmern mit eigenem Bad“, so in Mayen und St. Wendelinus in Wittlich 8,4 Millionen Euro. „Durch den Anbau von Geschäftsbereichsleiter Thomas Buckler. reagiert.“ (s. Artikel unten und Seite 17) Auf mehrfachen Kundenwunsch hat die Tagespflege im Wittlicher Altenzentrum seit Kurzem auch an jedem 1. und 3. Samstag im Monat geöffnet. Blick auf den neuen Anbau in Wittlich Altenzentrum St. Wendelinus in Wittlich Das Altenzentrum St. Wendelinus in mit Küche. Im Zuge der Sanierung des 96 Einzelzimmer und 12 Doppelzimmer Wittlich hat seinen neuen Anbau am 1982 eröffneten Hauses wurden im zur Verfügung. „Wir freuen uns, mit dem 1. Juli 2017 feierlich in Betrieb genom- bestehenden Gebäude zusätzlich Dop- erfolgreichen An- und Umbau unseres men. Im Rahmen des Sommerfests wur- pelzimmer zu Einzelzimmern umgebaut Hauses die Wohn- und Lebensqualität de der Erweiterungsbau nach einjähriger und neue Gemeinschaftsbereiche ge- unserer Bewohner weiter verbessern zu Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. schaffen. Bislang bot das Altenzentrum können“, so Einrichtungsleiter Manfred Der zweistöckige Anbau umfasst 13 Ein- St. Wendelinus 72 Einzelzimmer und Kappes. Das Investitionsvolumen für den zelzimmer und zwei Doppelzimmer so- 24 Doppelzimmer für 120 pflegebe- An- und Umbau des Altenzentrums be- wie zwei Aufenthalts- und Wohnräume dürftige Menschen. Ab sofort stehen trägt rund 1,8 Millionen Euro. 14 Miteinander | Winter 2017/2018
TITELTHEMA Kre Coc is hem -Ze Mit vielen Aktionen feierten Beschäftigte und Mitarbeiter am 15. September 2017 ll das 20-jährige Bestehen der INTEC-Betriebe in Cochem. Caritas Werkstätten und INTEC-Betriebe Cochem Die im Frühjahr 2017 gestartete Sanie- sätzlichen Räumlichkeiten. „Eine Erweite- 500 Quadratmeter groß und wird derzeit rung der Caritas Werkstätten St. Vinzenz rung des Bestandsgebäudes konnte leider nach unseren Anforderungen umgebaut“, geht gut voran. Für rund 3,2 Millionen nicht realisiert werden“, so Einrichtungslei- so Thomas Zenner. „Schon bald werden Euro wird die Betriebsstätte im Industrie- ter Thomas Zenner. Stattdessen wurde in wir mit einem Teil unserer Arbeitsbereiche gebiet Cochem-Brauheck derzeit moder- diesem Jahr eine benachbarte Industrie- dorthin umziehen und somit unsere INTEC- nisiert und umgebaut. „Damit wollen wir halle frei (s. Abbildung). „Die Halle ist rund Betriebe insgesamt deutlich entlasten.“ den sich verändernden Anforderungen an eine moderne Werkstatt für Men- schen mit Behinderung gerecht werden und zugleich den gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien entsprechen: vom Brand- schutz über die Barrierefreiheit bis zum Unfallschutz“, so Geschäftsbereichsleiter Erweiterung Franz Josef Bell. Die größte Teilmaßnah- INTEC-Betriebe me innerhalb der Sanierung ist die Erwei- ust- terung der Küche (mit zweigeschossigem Otto us-Aug Anbau). Die Sanierung des 1984 eröff- ße -Stra neten Standorts soll bis Sommer 2018 Caritas Werkstätten la abgeschlossen sein. St. Vinzenz Niko Erweiterung der INTEC-Betriebe Erweiterung Küche Die INTEC-Betriebe auf der gegenüber- aße liegenden Straßenseite feiern derweil ihr h-Str orc 20-jähriges Bestehen. Seit 1997 bieten t-H gus Au sie Menschen mit psychischer Erkrankung bedarfsgerechte und sichere Arbeitsplät- ze in verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Als INTEC- 2012 die Zahl der Arbeitsplätze von 30 auf Betriebe 50 anstieg, begann die Suche nach zu- Miteinander | Winter 2017/2018 15
TITELTHEMA Foto: RUMPF architekten + ingenieure Kre Ma is Ko yen- Auf drei Wohnetagen entstehen jeweils acht Einzelapartments sowie Gemeinschaftsräume. ble Hinzu kommt im Erdgeschoss ein Multifunktionsraum mit Küche und Sanitäranlagen (für Tagesförderung, Beschäftigung, Feier- und Freizeitgestaltung). nz „Wohnen in Mayen“ Mit dem Bauprojekt „Wohnen in Mayen“ so Dechant Matthias Veit, Leiter der Pfar- wird das Wohn- und Begleitangebot für reiengemeinschaft Mayen (s. Interview Menschen mit Behinderung in Mayen er- rechte Seite). Das Investitionsvolumen für weitert. Unmittelbar am St.-Veit-Park er- das Bauprojekt liegt bei rund 3,5 Millionen richtet die St. Raphael CAB einen Neubau. Euro. Der Baubeginn und der Abriss des „Hier bieten wir 24 Menschen mit unter- Bestandshauses sollen im 1. Quartal 2018 Fotos: Fotolia schiedlichen Unterstützungsbedarfen ein erfolgen. Die Fertigstellung des Neubaus ist individuelles, barrierefreies Wohnangebot für das 3. Quartal 2019 geplant. sowie die Möglichkeit, Gemeinschaft zu er- In das neue Haus ziehen erwachsene leben“, so Geschäftsbereichsleiter Thomas Bewohner vorwiegend aus den Wohnhei- Buckler. men des Caritas Zentrums in Mendig ein. Der Plan für das Projekt wurde in en- „Die neue kleinere Wohneinheit mitten in ger Abstimmung mit der Kirchengemeinde Mayen sichert ihnen ein Höchstmaß an St. Veit vor Ort entwickelt. Die Kirchenge- Privatsphäre und Selbstbestimmung“, so meinde ist Grundstückseigentümerin und Einrichtungsleiterin Klaudia Racke-Hacken- ihr gehört auch das Haus, das dem Neu- bruch. Durch den Umzug nach Mayen bau mitten in Mayen weichen soll. „Das wird zugleich die Wohnsituation in Mendig geplante Projekt kommt uns wie gerufen“, verbessert, beispielsweise indem Doppel- zimmer als Einzelzimmer genutzt werden können. Fortsetzung der Dezentralisierung Mit dem Projekt „Wohnen in Mayen“ setzt das Caritas Zentrum die Dezentralisierung seiner stationären Wohnangebote weiter fort. Bereits in den vergangenen Jahren sind rund um den Hauptstandort in Mendig zahlreiche gemeindenahe Wohnangebote entstanden: nicht nur in Mendig, sondern auch in Polch und in Mayen. „Mit dem Haus am St.-Veit-Park verwirklichen wir Beim Pfarreienfest der Mayener Innenstadtpfarreien am 27. August 2017 informierte nach dem ‚Haus Trimborn‘ und dem ‚Haus das Caritas Zentrum um Einrichtungsleiterin Klaudia Racke-Hackenbruch (4.v.r.) und an der Nette‘ unser drittes Wohnangebot in Bereichsleiterin Janine Schwall (3.v.r.) die Öffentlichkeit über das Projekt. Mayen“, so Thomas Buckler. 16 Miteinander | Winter 2017/2018
TITELTHEMA 3 Fragen an Dechant Matthias Veit Wie kam es zu dem Projekt meinde ihr Grundstück für das Projekt „Wohnen in Mayen“? zur Verfügung stellt, kann sie einem urei- genen Auftrag von Kirche nachkommen, Die St. Raphael CAB hat 2014 bei uns nämlich für hilfsbedürftige Menschen da angefragt, ob unsere Kirchengemeinden zu sein, und zugleich für sich einen neuen Immobilien oder Grundstücke für ein Bau- Ort der Begegnung gewinnen. Die Ge- projekt zugunsten von Menschen mit Be- meinde kann die neuen Räumlichkeiten hinderung zur Verfügung stellen könnten. im Erdgeschoss für Veranstaltungen im Hierfür hat sich das Grundstück mit Kirchenjahr mitnutzen. dem ehemaligen Pfarrheim der Kirchengemeinde Was muss noch getan St. Veit in bester In- werden, damit das In dem Gebäudekomplex in der Koblenzer nenstadtlage ange- Projekt gelingt? Straße 52 waren früher die Kindertagesstätte boten. Die Kirchen- und das Pfarrheim mit Pfarrbücherei der gemeinde hätte aus Die St. Raphael CAB Kirchengemeinde St. Veit untergebracht. eigener Kraft einen hat durch ihre gute Öf- Unterhalt des leer- stehenden Gebäudes fentlichkeitsarbeit so- wie ihre gute Kommuni- „Mit dem Projekt langfristig nicht mehr kation mit den kirchlichen erhält die Pfarr- stemmen können. Entscheidungsträgern vor gemeinde einen Ort und auf Bistumsebene neuen Kirchort, Wie wurde die Idee in der die nötige Akzeptanz für das Projekt in dem Liebe zum Kirchengemeinde aufgenommen? geschaffen. Nach der Fertigstellung des Nächsten gelebt Neubaus und dem Einzug der Bewohner wird und wo Ich musste einige Überzeugungsarbeit in gilt es auszuhandeln und auszuprobieren, Begegnung unter- den Gremien leisten, damit die Kirchen- wie sich die pfarrlichen Aktivitäten und der einander weiter gemeinde ihr altes, lieb gewonnenes Pfarrheim aufgibt. Am Ende hat aber die Rhythmus des Wohnhauses miteinander verbinden lassen, damit es zu einer Berei- möglich ist. “ Dechant Matthias Veit, Einsicht gesiegt. Indem die Kirchenge- cherung für alle wird. Leiter der Pfarreiengemeinschaft Mayen Altenzentrum St. Johannes in Mayen In die jüngste Sanierung des Altenzentrums St. Johannes, die 2014 erfolgreich abgeschlossen wurde, hat die St. Raphael CAB rund 2,4 Millionen Euro investiert. Die Sanierung des 1955 eröffneten Hauses umfasste unter anderem die Neugestaltung verschiedener Bereiche, die Erhöhung der Einzelzimmeranzahl sowie den Umzug und die Erweiterung der Tagespflege. Damit nicht genug, werden bis 2021 zusätzlich 51 Bewohnerbäder, drei Pflegebäder, die Mitarbeitertoiletten und zwei Bäder in der Tagespflege modernisiert. Im Mayener Altenzentrum werden nach und nach alle Bäder erneuert. Miteinander | Winter 2017/2018 17
TITELTHEMA Caritas Werkstätten Sinzig Pünktlich zum 30. Geburtstag der Cari- schen Pfarreiengemeinschaft Sinzig auf tas Werkstätten St. Elisabeth in Sinzig dem Betriebsgelände strömten die Be- ist die umfangreiche Sanierung der sucher zu den zahlreichen Buden und Betriebsstätte Ende vergangenen Ständen. Bei den Führungen informierten Kre Jahres erfolgreich abgeschlossen sich die Gäste über die verschiedenen Ahr is worden. Die Sanierung umfasste unter anderem die Erweiterung Arbeitsbereiche, das umfangreiche Leis- tungsspektrum und die sanierten Räum- we der Küche sowie den Umzug und lichkeiten am Standort. Das Küchenteam iler die Vergrößerung der Wäscherei. Die Kosten beliefen sich insgesamt auf rund 3,3 Millionen Euro. Am 27. August der Werkstätten servierte kulinarische Köstlichkeiten und die Band „EifelFolk“ sorgte für die musikalische Unterhaltung. 2017 feierten die Sinziger Werkstätten Im Beisein der Ehrengäste aus Politik und ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Tag Wirtschaft wurde Einrichtungsleiter Frank der offenen Tür, einem bunten Programm Zenzen in sein neues Amt als Direktor des und mehr als tausend Gästen (s. Fotos Caritasverbands Mosel-Eifel-Hunsrück unten). Nach dem Hochamt der katholi- verabschiedet (s. Artikel Seite 5). Foto: Michael Rübenach 18 Miteinander | Winter 2017/2018
TITELTHEMA Sozialkaufhaus in Remagen Das Sozialkaufhaus LISA in Remagen, ein Gemeinschaftsprojekt der Sinziger Caritas Werkstätten St. Elisabeth und des Caritas- verbands Rhein-Mosel-Ahr, hatte ebenfalls Grund zum Feiern. Zum zehnjährigen Jubi- läum lud LISA am 9. September 2017 zu einem Tag der offenen Tür ein. „Zahlreiche Unterstützer haben es ermöglicht, dass LISA Menschen mit Handicap die Mög- lichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie Kunden ein umfassendes Warenangebot an hochwertigen Secondhandartikeln zu niedrigen Preisen anbieten kann“, so Chris- toph Hüging, Leiter des Sozialkaufhauses. Das gemeinnützige Projekt war 2007 in Bad Breisig eröffnet worden und 2012 nach Remagen umgezogen. Die Mitarbeiter von LISA feiern 2017 das zehnjährige Jubiläum des Sozialkaufhauses. Caritas Werkstätten Adenau Im Kreis Ahrweiler ist die St. Raphael richtete und bedarfsorientierte Hilfen CAB bislang mit zwei Werkstattstandor- für Menschen mit Behinderung im ge- ten vertreten. Neben den Caritas Werk- samten Kreisgebiet zu schaffen“, so Ge- stätten St. Elisabeth in Sinzig bieten schäftsbereichsleiter Franz Josef Bell. die INTEC-Betriebe in Bad Neuenahr- Im Gewerbegebiet im Broel soll eine Ahrweiler Menschen mit Beeinträch- 2.000 Quadratmeter große Werkstatt tigung ein möglichst wohnortnahes für 40 Menschen mit Behinderung inklu- Beschäftigungsangebot. Der Standort sive Tagesförderstätte mit zehn Plätzen mitten in der Kreisstadt ist 2015 mit entstehen. „Wir haben ein Grundstück in einem Investitionsvolumen von rund Adenau gekauft, eine neue Straße hin zu 5,5 Millionen Euro eröffnet worden. „Der dem Grundstück gebaut und den Bauan- nächste Schritt in der Umsetzung des trag für die Werkstatt eingereicht. Nun Teilhabeplans für den Kreis Ahrweiler liegt es an der Landesregierung, die zu- ist nun noch die Errichtung eines wei- gesagte Gesamtfinanzierung einzuhal- Foto: RUMPF architekten + ingenieure teren Standorts in Adenau, um zielge- ten“, so Geschäftsführer Jörg Klärner. ■ Das dreiteilige Gebäude in Adenau soll aus einem zweigeschossigen Verwaltungs- und Gemeinschaftstrakt, eingeschossigen Arbeitsbereichen sowie einer Lagerhalle bestehen. Miteinander | Winter 2017/2018 19
INTERN Arbeiten, wenn andere schlafen Nachtdienst in der St. Raphael CAB – drei Beispiele Wer hat in unseren Einrichtungen Zwischendurch meldet sich mehr- gestern in den Urlaub gefahren sind. eigentlich Dienst zwischen Sonnen- mals der „Piepser“, den Pauline Longen Mit viel Geduld und Verständnis finden untergang und Sonnenaufgang? Und und Sabine Marmann bei sich tragen. Pauline Longen und Sabine Marmann für wer kümmert sich in dieser Zeit um Soeben hat jemand im Wohnbereich jedes Anliegen die passende Lösung. die uns anvertrauten Menschen? „Mit- St. Antonius auf den Knopf der Rufanlage Kurz vor 23 Uhr starten die beiden einander“ hat vier Nachtwachen in gedrückt. Pauline Longen eilt hin und fin- Frauen zu einem weiteren Rundgang, der Bernkastel-Kues, Mendig und Wittlich det eine Bewohnerin vor, die noch ein Brot diesmal rund zweieinhalb Stunden dauern begleitet. mit Wurst und Käse essen möchte. Nach- wird. Jetzt müssen in den 36 Doppel- und dem sie ihr diesen Wunsch erfüllt hat, hilft 15 Einzelzimmern Medikamente verteilt, Es ist 21.15 Uhr im Altenzentrum St. Niko- sie auf dem Gang noch schnell einem Be- Bewohner betreut und versorgt sowie bei laus in Kues. Pauline Longen und Sabine wohner, sein Zimmer zu finden. Bislang ist Bedarf Betten bezogen werden. Warum Marmann sind auf ihrem ersten Rundgang es eine ruhige Nacht, sagt sie. die Nachwachen ihre Rundgänge immer durch die fünf Wohnbereiche des Hauses. Im Dienstzimmer des Wohnbereichs zu zweit machen? Das sei rückenscho- Gerade eben hat sich der Spätdienst in den St. Theresa dokumentieren die zwei nender, sagen sie. Und mache deutlich Feierabend verabschiedet und den Haupt- Nachtdienst-Mitarbeiterinnen ihre ge- mehr Spaß. Beide helfen den Bewohnern, eingang hinter sich abgeschlossen. Für die leistete Arbeit und zeichnen ihre Pflege- wo sie können, und unterstützen sich da- nächsten acht Stunden sind die zwei Nacht- maßnahmen ab. Immer wieder werden sie bei gegenseitig. dienst-Mitarbeiterinnen nun allein mit den dabei von Bewohnern unterbrochen, die „Ich könnte keinen Bürojob machen“, 87 Bewohnern. Die beiden Pflegekräfte ge- nicht schlafen können. Im Nachtgewand sagt Sabine Marmann. Seit sechs Jahren hen von Tür zu Tür und schauen nach den tragen sie ihre Anliegen vor. Diesmal sorgt ist sie im Nachtdienst tätig. Die gelernte Senioren in den Bewohnerzimmern. sich eine Bewohnerin um ihre Kinder, die Hauswirtschafterin kam über ein Freiwil- 20 Miteinander | Winter 2017/2018
INTERN liges Soziales Jahr ins Altenzentrum St. Nikolaus, wo sie sich zur examinier- ten Fachkraft weiterbildete. Ihre Kolle- gin Pauline Longen arbeitet bereits seit 24 Jahren im Nachtdienst im Haus. Nach ihrer Ausbildung zur Schwestern- helferin absolvierte sie ein Praktikum im Altenzentrum St. Nikolaus. Das ge- fiel ihr so gut, dass sie blieb. Weitläufiges Gelände in Wittlich Um 1.45 Uhr hat Oliver Nilles die Hälfte seines Nachtdienstes in Maria Grüne- wald hinter sich. Zusammen mit einer Kollegin kümmert sich der 42-Jäh- rige heute um die Nachtwachenberei- che 1 und 2 der Wittlicher Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinde- Die Nachtdienst-Mitarbeiterinnen rung. Stündlich geht er durch das drei- dokumentieren die Anwendungen und stöckige Haupthaus, in dem 53 Kinder die Ereignisse der Nacht. und Jugendliche sowie 27 Erwach- sene in zehn getrennten Wohngruppen schlafen. Mit der Taschenlampe leuch- tet er behutsam in jedes der Einzel- Sabine Marmann (links) und oder Doppelzimmer und schaut, ob al- Pauline Longen mit Pflegewagen les in Ordnung ist. Dabei habe er schon im Altenzentrum so manche Überraschung erlebt, sagt er. Beispielsweise hätten zwei Bewoh- ner ihr Zimmer nachts einfach mal um- geräumt und die Möbel von der einen in die andere Ecke verschoben. Nach jedem Rundgang kehrt Oliver Nilles zurück in das Nachtwachenbüro im Haupthaus. Dort trägt er das gerade Erlebte und Geleistete in die Dokumen- tationsakte ein, vermerkt etwa Medi- kamentengaben, Vitalmessungen und Inkontinenzversorgung. Um 2.35 Uhr meldet sich jemand aus der Wohn- gruppe „Kunterbunt“ über die Rufan- lage. Ein Muks, dann ist alles wieder ruhig. Da hat wohl jemand schlecht ge- träumt, meint Oliver Nilles, der gut ab- schätzen kann, wann er besser noch- mal nachschauen sollte. Foto: Fotolia Mehrmals in der Nacht telefoniert Oliver Nilles mit den anderen Nachtwa- chenbereichen auf dem weitläufigen Gelände der Einrichtung. „Wir helfen uns gegenseitig“, sagt er. Die Nachtwa- Miteinander | Winter 2017/2018 21
INTERN Oliver Nilles steht an der Rufanlage, über die die Nachtwachen für die Bewohner in Maria Grünewald stets erreichbar sind. chen sind zusätzlich auch für die Trainings- weckt er noch die Bewohner der Trainings- Wenn Doris Ott von dem 2013 eröff- wohngruppe im nahe gelegenen „Haus am wohngruppe, die früh aufstehen müssen, neten Wohnhaus des Caritas Zentrums Wald“ („Hier muss ich einmal pro Nacht hin“) um zur Arbeit in die Werkstatt für Menschen spricht, leuchten ihre Augen. Alles sei neu, und die „Häuser in der Stadt“ („Die rufen an, mit Behinderung zu gehen. „Wenn alle Be- offen und geräumig. Sie ist angetan von wenn was ist“) zuständig. Hinzu kommen wohner gut geschlafen haben, gehe ich dem Komfort: von den geräumigen Ein- die Feriengruppen, die übers Wochenende mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagt zelapartments mit integriertem Badezim- in Maria Grünewald übernachten. „Wenn Oliver Nilles. mer, von dem Aufzug, den sie nachts aus nachts ein Auto auf unser Einrichtungsge- Sicherheitsgründen nicht benutzen darf. lände fährt, schaue ich ebenfalls nach“, sagt Viel unterwegs in Mendig Dass sie im Nachtdienst die alleinige Ver- Oliver Nilles. antwortung für die 24 Bewohner habe, Bereits seine Mutter habe in Maria Um 4.00 Uhr dreht Doris Ott ihre nächste mache ihr nichts aus, sagt sie. Aber es Grünewald als Nachtwache gearbeitet, Runde durch das „Haus in der Heidenstock- so der gelernte Kinderpfleger. Er selbst straße“. Bislang hat es keine besonderen hat in der Einrichtung als Aushilfe begon- Vorkommnisse gegeben. Wie immer hatte nen und seinen Zivildienst absolviert. An- sie um 22 Uhr die äußere Eingangstür des schließend war er im Tagdienst im Wohn- Wohnhauses in Mendig zugeschlossen. Kurz bereich für Erwachsene eingesetzt. 2009 darauf war sie zu ihrem ersten Rundgang wechselte er in den Nachtdienst und ist durch das dreistöckige Haus aufgebrochen, seit zwei Jahren Nachtwachenkoordina- in dem 24 Menschen mit starken Einschrän- tor. „Ich bin Bindeglied zwischen den Be- kungen und hohem Unterstützungsbedarf reichsleitungen und meinem Team mit wohnen. Gewissenhaft hatte sie jedes Zim- 15 Nachtwachen“, sagt Oliver Nilles. mer kontrolliert, einige Bewohner noch ins Bevor der 42-Jährige seinen Dienst Bett gebracht und die letzten Fernseher und nach einer „schnellen Nacht“ beendet, Radios ausgeschaltet. Der 42-Jährige unterwegs mit Taschenlampe 22 Miteinander | Winter 2017/2018
INTERN Doris Ott hängt neue Sondennahrung an den Infusionsständer neben dem Bewohnerbett. sei beruhigend zu wissen, dass im Be- reitschaftszimmer die Kollegin der Nacht- bereitschaft schlafe. „Die kann ich rufen, wenn mal was sein sollte.“ Bei ihren insgesamt drei großen Im „Haus in der Heidenstockstraße“ des Caritas Zentrums zeichnet die Nachtwache Rundgängen gibt es für Doris Ott eini- ihre erbrachte Leistung ab. ges zu tun. Sie lagert Bewohner um, ver- teilt Medikamente, kontrolliert Sonden, wechselt Inkontinenzartikel, begleitet kram“. Sie dokumentiert ihre Arbeit, führt der Bewohner auch mal an ihre Grenzen. den einen oder anderen zur Toilette. Bei Leistungsnachweise, bestellt Medika- Aber jedes Lächeln der ihr anvertrauten einigen Bewohnern schaut die 63-Jäh- mente und Pflegeprodukte. „Computer Menschen mache alles wieder gut. rige sogar stündlich vorbei, um die aus ist nicht so meins“, sagt sie. „Die Doku- Um kurz nach 5 Uhr schließt sie die Sicherheitsgründen angebrachten Bett- mentation wird immer mehr, früher hat- äußere Eingangstür wieder auf. Gleich gitter zu kontrollieren. ten wir dafür nur ein Buch.“ Seit 38 Jah- kommt der Bäcker und bringt frische Zwischen ihren Gängen durchs Haus ren arbeitet die Altenpflegerin im Caritas Brötchen für das Frühstück der Bewoh- bringt Doris Ott Schmutzwäsche in den Zentrum, bald wird sie in Rente gehen. ner. Doris Ott kocht Kaffee und stellt Keller, stellt die Waschmaschine an, fal- Angefangen hat Doris Ott im Tag- schon mal die Butter aus dem Kühl- tet fertige Frotteeware, Handtücher und dienst im Wohnheim St. Elisabeth (damals schrank. Nach der Übergabe an den Waschlappen, holt neue Inkontinenzarti- Altenheim in Trägerschaft des Diözesan- Frühdienst verlässt sie gegen 6.30 Uhr kel und Sondennahrung aus dem Lager. Caritasverbands Trier). Nach ihrer Eltern- das Haus. Draußen wird es langsam hell, „Da kommen schon einige Meter zusam- zeit wechselte sie in den Nachtdienst. Sie die Vögel zwitschern. Nach sieben Nacht- men“, sagt sie. berichtet von einer erfüllenden berufli- diensten hintereinander hat sie nun eine Wenn sie nicht gerade im Haus un- chen Tätigkeit, von einem tollen Team. Woche frei. ■ terwegs ist, erledigt Doris Ott „Schreib- Natürlich komme sie bei der Begleitung Tobias Möllney Miteinander | Winter 2017/2018 23
INTERN Nachwuchsförderung im Caritas Zentrum Felizitas Brötz arbeitet als Erzieherin im Anerkennungsjahr Die St. Raphael CAB bietet chem Bereich ich letztendlich dass ich in meinem Berufspraktikum noch jungen Menschen weit- einmal arbeiten möchte, vieles dazulernen werde und meine Kom- aus mehr berufliche nochmals geändert. petenzen stärker ausbauen kann. Einstiegs- und Ent- Über die Erfahrun- Die Arbeit mit Menschen mit Behin- wicklungsmöglich- gen aus mehreren derung bereitet mir viel Freude. Die Viel- keiten als die klassi- Praktika, die ich un- fältigkeit und die Abwechslung der Auf- sche Ausbildung. So ter anderem im Cari- gaben überraschen mich jeden Tag aufs absolviert Felizitas tas Zentrum absol- Neue. Ich bin mir sicher, mein zukünftiges Brötz derzeit im Cari- vieren durfte, habe ich Berufsfeld als Erzieherin gefunden zu ha- tas Zentrum in Mendig mich dazu entschlossen, ben und auch nach Beendigung meines ihr Anerkennungsjahr zur meinen zukünftigen beruf- Berufspraktikums weiterhin als Fachkraft staatlich anerkannten Erzie- lichen Schwerpunkt in den Be- in diesem Bereich tätig sein zu wollen. ■ herin. In „Miteinander“ berichtet die reich der Arbeit mit Menschen mit Behin- Felizitas Brötz 20-jährige Mayenerin über ihr Berufs- derung zu legen. praktikum in der Einrichtung für Men- schen mit geistiger Behinderung. Kompetenzen ausbauen Info Nach meiner zweijährigen Ausbildung zur Seit 1. August 2017 bin ich nun im Rah- Sozialassistenz an der Carl-Burger-Schule men meines Anerkennungsjahres im in Mayen habe ich dort 2015 eine wei- Wohnheim St. Elisabeth des Caritas Zen- Das Anerkennungsjahr tere dreijährige Ausbildung zur Erziehe- trums in Mendig tätig. Das Tätigkeitsfeld rin in der Fachrichtung Sozialpädagogik ist sehr vielseitig und hat pädagogische, Das Berufspraktikum, auch Anerken- begonnen. Die ersten beiden Jahre be- pflegerische und administrative Schwer- nungsjahr genannt, schließt sich an standen aus dem fachschulischen Teil mit punkte. Der alltägliche Umgang mit Men- die schulische Ausbildung an und zwei integrierten Blockpraktika in sozial- schen verschiedener Altersgruppen hat wird in Vollzeit in einer sozialpäda- pädagogischen Einrichtungen. Im dritten mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. gogischen Einrichtung absolviert. Die Jahr folgt nun die fachpraktische Ausbil- Menschen mit einer geistigen, körperli- Absolventen suchen sich ihre Praxis- dung, das sogenannte Berufspraktikum chen oder psychischen Behinderung sind stelle selbst aus und schließen mit (s. Infokasten). dabei in besonderer Weise auf Unterstüt- dieser und der ausbildenden Schule Bereits während meiner Ausbildung zung und Begleitung im Alltag angewie- einen Vertrag ab. Das Berufsprakti- zur Sozialassistenz konnte ich erste Ein- sen. Meine Aufgabe besteht darin, diesen kum endet mit einer Prüfung, die sich drücke von den verschiedenen beruflichen Menschen in ihrem gesamten Tagesab- auf die einjährige Tätigkeit bezieht. Möglichkeiten im sozialen Bereich sam- lauf assistierend zur Seite zu stehen und Im Caritas Zentrum werden Er- meln. Auch während der Erzieherausbil- sie bei der Teilhabe am gesellschaftlichen zieher im Anerkennungsjahr in den dung hat sich meine Perspektive, in wel- Leben zu unterstützen. Ich bin mir sicher, verschiedenen Wohnbereichen und in der Tagesförderstätte eingesetzt. Neben täglichen Aufgaben in der Be- gleitung der Bewohner übernehmen sie pädagogische Praxisaufgaben und angeleitete Tätigkeiten. Unterstützt werden sie dabei von erfahrenen pädagogischen Fachkräften. Diese Praxisanleiter stehen den Absolven- ten bei fachlichen wie persönlichen Belangen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Felizitas Brötz spielt mit Bewohnern im Wohnheim St. Elisabeth in Mendig. 24 Miteinander | Winter 2017/2018
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