Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft - Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 22/9803 22. Wahlperiode 01. 11. 22 Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft Änderung des Gemeinschaftstarifs des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) zum 1. Januar 2023 1. Anlass und Zweck Bis zum Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 zeigte sich der Erfolg der Angebotsauswei- Hamburg soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral wer- tungen vor allem in der Entwicklung der Fahrgast- den. Dafür hat sich der Senat das Ziel gesetzt, bis zahlen. Die mit der Corona-Pandemie einherge- zum Jahr 2030 mindestens 55 Prozent der klima- henden Präventionsmaßnahmen verursachten er- schädlichen CO2-Emissionen gegenüber dem Ba- hebliche Veränderungen im öffentlichen und priva- sisjahr 2019 zu reduzieren. Zur Sicherstellung der ten Leben und wirkten sich auch erheblich auf die Zielerreichung führt der Klimaplan im „Transfor- Mobilität der Bürgerinnen und Bürger aus. Für mationspfad Mobilitätswende“ grundlegende Maß- viele Fahrgäste sind Fahrtanlässe weggefallen. nahmen im Sektor Verkehr auf. Der Öffentliche Dies führte zu deutlich geringeren Fahrkartenver- Personennahverkehr (ÖPNV) bildet hier einen käufen, Kündigungen vieler HVV-Abonnements maßgeblichen Baustein, insbesondere durch die und Fahrgastrückgängen von bis zu 73 Prozent im Umsetzung des Hamburg-Takts. Dieser sieht vor, Jahr 2020, bis zu 59 Prozent im Jahr 2021 und bis dass bis zum Jahr 2030 der Anteil des ÖPNV am zu 35 Prozent im Jahr 2022 (Stand August 2022) Modal Split auf 30 Prozent ansteigt. Der Senat ar- im Vergleich zu entsprechenden Zeiträumen vor beitet vor diesem Hintergrund konsequent an der der Corona-Pandemie. Verbesserung, Weiterentwicklung und dem Aus- bau des ÖPNV. Mit den Angebotsoffensiven I, II Um die durch die Corona-Pandemie verursachten und III (siehe Drucksache 21/14631, 21/18148, Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen und 22/1569) wurden in den vergangenen fünf Jahren Aufgabenträger auszugleichen, haben der Bund erhebliche Kapazitätsausweitungen und Taktver- und die Länder im Jahr 2020 einen gemeinsamen dichtungen im gesamten U-Bahn- und S-Bahn- „ÖPNV-Rettungsschirm“ aus zusätzlichen Regio- Netz und auf vielen Buslinien sowie umfangreiche nalisierungs- und Landesmitteln eingerichtet. Die Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt. Diese Maß- durch die Corona-Pandemie verursachten Einnah- nahmenbündel bilden wichtige Eckpfeiler auf dem meverluste der Verkehrsunternehmen wurden und Weg zur vollständigen Umsetzung des Hamburg- werden durch Mittel des Bundes und der Länder Takts und des damit verbundenen Leistungsver- hälftig ausgeglichen. Für das Jahr 2020 sind nach sprechens. erfolgter Schlussrechnung bezogen auf das Ge- 1
Drucksache 22/9803 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode biet der Freien und Hansestadt Hamburg Zahlun- Diese Maßnahmen sind der Anlage 2 zu entneh- gen in Höhe von 181.166 Tsd. Euro geleistet wor- men. den. Für das Jahr 2021 sind auf Basis von Progno- Mit der vorliegenden Drucksache wird insoweit die sen 183.915 Tsd. Euro ausgezahlt worden. Grundlage geschaffen, die Attraktivität, Qualität Auch für das Jahr 2022 wird der ÖPNV-Rettungs- und Effektivität der ÖPNV-Angebote zu steigern, schirm fortgesetzt. Der Bund hat sich insoweit be- um stetig mehr Fahrgäste – auch diejenigen, die reit erklärt, im Rahmen einer Anpassung des Regi- auf Grund der Corona-Pandemie den im HVV or- onalisierungsgesetzes nochmals eine Unterstüt- ganisierten Verkehrsunternehmen verloren ge- zung für den Ausgleich finanzieller Nachteile durch gangen sind – (zurück) zu gewinnen und so die COVID-19 in Höhe von bundesweit insgesamt 1,2 Mobilitätswende zu realisieren. Milliarden Euro zu leisten. Hamburg stehen dabei Der HVV hat daher im Namen der im Verbundge- gem. § 7 Abs. 7 Regionalisierungsgesetz (RegG) biet tätigen Verkehrsunternehmen bei vorläufig 69 Millionen Euro zu. – der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Hamburg, Februar 2022 führt dazu, dass neben stark stei- genden Energiekosten derzeit eine Inflationsrate – dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, von über 7 Prozent die Bevölkerung, aber auch die Technologie und Tourismus, Kiel und Verkehrsunternehmen, stark belasten. Im Zuge – der Landesnahverkehrsgesellschaft Nieder- dieser Entwicklungen wurde im Bund das soge- sachsen mbH, Hannover, nannte Entlastungspaket I beschlossen, welches als jeweilige Genehmigungsbehörde die Anhe- auch die Einführung eines bundesweiten 9-Euro- bung des Gemeinschaftstarifs um durchschnittlich Tickets im ÖPNV für die Monate Juni bis August 3,2 Prozent zum 1. Januar 2023 beantragt. Zuletzt 2022 vorsah. Die Finanzierung dieses Angebots wurde der HVV-Gemeinschaftstarif zum 1. Januar erfolgt durch den Bund im Wege einer Erhöhung 2022 um durchschnittlich 1,3 Prozent erhöht. der Regionalisierungsmittel. Für die Umsetzung Davor erfolgte eine Tarifanpassung zum 1. Januar des 9-Euro-Tickets, die der Bund vollständig finan- 2021 um durchschnittlich 1,4 Prozent. Der Antrag ziert, sind der Freien und Hansestadt Hamburg bedarf der Genehmigung durch die zuständigen vorläufig 143.800 Tsd. Euro zugeflossen. Behörden gemäß § 39 Personenbeförderungsge- In Bezug auf die Fahrgastrückgänge steigen seit setz (PBefG). Mitte des Jahres 2021 die Fahrgastzahlen wieder stetig an. Bis zum Beginn des 9-Euro-Tickets 2. Erläuterung des Tarifantrages wurde ein „Vor-Corona-Nachfrageniveau“ in Höhe Die beantragte Tarifanhebung ist erforderlich, um von 86 Prozent erreicht. Dies ist sicherlich auf die die HVV-Fahrpreise an die allgemeine Preisent- Gewöhnung an den „Pandemie-Alltag“ und den wicklung – insbesondere die Kostenentwicklung damit verbundenen wieder aufgenommen Freizei- bei den Verbundverkehrsunternehmen – anzupas- taktivitäten und Arbeitswegen sowie den Impffort- sen. Die tatsächliche Kostenentwicklung bei den schritt zurückzuführen. Während der Gültigkeit Verkehrsunternehmen geht dabei weit über die des 9-Euro-Tickets überstieg das Fahrgastniveau Tarifanpassung hinaus. Insoweit trägt die Tarifan- erstmalig das „Vor-Corona-Niveau“ aus dem Jahr passung dazu bei, die erreichte hohe Verfügbar- 2019. Dies ist ein großartiger Erfolg für die Ziele keit und Qualität des ÖPNV-Angebots erhalten zu der Mobilitätswende. Es wäre wünschenswert, an können. diesem Fahrgastniveau durch vom Bund mitfinan- Im Jahr 2022 sind die Verkehrsunternehmen im zierte Folgeangebote anzuknüpfen. Über die Aus- HVV durch die Folgen des Ukraine-Kriegs mit wirkungen und Erfahrungen im Tarifgebiet des einer steigenden Inflationsrate konfrontiert, wel- HVV sowie auf die wissenschaftliche Begleitfor- che sich insbesondere in steigenden Verbrau- schung und die weiteren Schritte zu einem 9-Euro- cher-, Diesel- und Stromkosten niederschlägt. Nachfolgeticket hat der Senat im Ausschuss für Hinzu kommt, dass die Verkehrsunternehmen im die Zusammenarbeit der Länder Schleswig-Hol- Jahr 2022 wie auch zuvor in den Jahren 2021 und stein und Hamburg am 16. September 2022 aus- 2020 durch die Corona-Pandemie erhebliche Fahr- führlich berichtet. Die Umsetzung eines Nachfol- geldausfälle zu verkraften haben. Auch wenn das getickets hängt maßgeblich von einer Einigung im Rahmen des Entlastungspakets I vom Bund fi- über die Finanzierung ab, die zwischen Bund und nanzierte 9-Euro-Ticket in den Monaten Juni – Au- Ländern erfolgen muss. gust 2022 dazu geführt hat, dass die Fahrgastzah- Auch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 len im HVV temporär wieder auf ein „Vor-Corona- gibt es einige Maßnahmen im Leistungsangebot. Fahrgastniveau“ angestiegen sind, bleibt die Fi- 2
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/9803 nanzlage im ÖPNV auf Grund geringerer Erlöse dies die Jahre 2019, 2020 und 2021 (Prognosewert dennoch angespannt. Dabei ist eine Kompen aus dem Frühsommer 2021: 2,1 Prozent), sodass sation der Fahrgeldausfälle, die durch die pande- sich eine gemittelte Inflationsrate in Höhe von 1,3 miebedingt geringere Nachfrage entstehen bzw. Prozent ergab. ein vollständiger Ausgleich der hohen Inflations- Als Orientierungsgröße für die Preisanpassung rate mit der Tarifanhebung nicht vorgesehen. Viel- zum 1. Januar 2023 fällt die Inflationsrate im Jahr mehr werden die Einnahmeausfälle durch Regio- 2022 auf Grund der weltpolitischen Lage mit 6,5 nalisierungsmittel des Bundes und Landesmittel Prozent (Prognose des ifo Institut für Wirtschafts- ausgeglichen. forschung aus Mai 2022) im Vergleich zu den Vor- Zu beachten ist, dass sich die Gesamtausgaben jahren sehr hoch aus, wobei die Expertinnen und für den ÖPNV aus Regionalisierungs- und Landes- Experten sogar von einer weiteren Steigerung der mitteln für das Jahr 2023 aus heutiger Sicht auf Inflation ausgehen. Um zu vermeiden, dass sich voraussichtlich etwa 1 Milliarde Euro belaufen wer- diese starken Inflationsschwankungen, bedingt den (ohne Berücksichtigung des Corona-Rettungs- durch die Corona-Pandemie und den Ukraine- schirms). Hierin enthalten sind dabei auch die Ver- Krieg, unmittelbar auf die Fahrpreise im HVV aus- lustausgleiche für städtische Unternehmen, also wirken, bemisst sich die Tarifanpassung zum 1. insbesondere für die Hamburger Hochbahn AG Januar 2023 ebenfalls anhand der gemittelten In- und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein flationsrate der Jahre 2020, 2021 und 2022 (Prog- GmbH. Ebenso sind beispielsweise die Finanzie- nosewert aus dem Frühsommer 2022: 6,5 Pro- rung des barrierefreien Ausbaus schienengebun- zent). Es wird von dem in der Drucksache 22/6162 dener Haltestellen sowie der Ausbau der ÖPNV- beabsichtigtem Vorgehen, bei der Bemessung der Infrastruktur enthalten. Dem gegenüber wurden diesjährigen Tarifanpassung keinen Prognosewert im Jahr 2022 ca. 743 Millionen Euro ausgegeben, heranzuziehen, abgewichen. Die bisherige Preis- sodass die Investitionskosten für ÖPNV-Maßnah- ermittlungsgrundlage der letzten drei abgeschlos- men in 2023 deutlich gesteigert werden. senen Jahre 2021, 2020 und 2019 würde zu einer Preisanpassungsempfehlung von 1,7 % führen. In Die Tarifanpassung zum 1. Januar 2023 orientiert den Folgejahren würde das Prinzip zu deutlich hö- sich wie in den Vorjahren an der allgemeinen Infla- heren Tarifanpassungen führen. Für Deutschland tionsrate. Bei den Tarifanpassungen zum wurde in den Sommermonaten 2022 eine weit 15.12.2019 (Drucksache 21/18148) und 1. Januar überdurchschnittliche Inflationsrate von über 7 2021 (Drucksache 22/1569) kam als Orientierungs- Prozent festgestellt. Werden die für die Verkehrs- größen für die Anpassungsrate der HVV-Fahr- unternehmen besonders relevanten Diesel- und preise die vom Statistischen Bundesamt veröffent- Strompreise betrachtet, muss eine Inflationsrate lichte Inflationsrate des Jahres 2018 in Höhe von von ca. 40 Prozent für Dieselpreise bzw. ca. 14 1,3 Prozent bzw. des Jahres 2019 in Höhe von 1,4 Prozent für Strompreise im Jahresvergleich be- Prozent zum Tragen, ohne weitere Beaufschla- rücksichtigt werden, die erhebliche Auswirkungen gung zu Lasten der Fahrgäste. auf die Ausgabenseite der Verkehrsunternehmen haben. Vor diesem Hintergrund wird die Einbezie- Auf Grund der Corona-Pandemie und der durch hung des Prognosewertes als notwendig erachtet, die temporäre Mehrwertsteuersenkung ausgelös- um damit insbesondere den gestiegenen Energie- ten konjunkturellen Schwankungen führte dies im preisen Rechnung zu tragen. Der geglättete Ver- Jahr 2020 zu einer im Vergleich zu den Vorjahren braucherpreisindex ergibt eine Steigerung von 3,4 ungewöhnlich niedrigen Inflation von lediglich 0,5 Prozent. Dies ist jedoch noch nicht der finale Wert Prozent. Demgegenüber fiel im Jahr 2021 die Infla- der Tarifanpassung des Jahres 2023. tionsrate mit 3,1 Prozent vergleichsweise hoch aus. Diese Schwankungen, die beide u. a. durch Zum Schutz der vulnerablen Gruppen sollen die die Veränderungen des Mehrwertsteuersatzes be- Preise für Kinder- und Seniorenkarten nicht ange- dingt waren, sollten jedoch nicht im HVV-Tarif ab- passt werden. Im Zuge des Aussetzens der Senio- gebildet werden, um zu hohe Tarifsprünge zum renanpassung ist zum 1. Januar 2023 bei der Se- Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher niorenkarte eine Strukturänderung vorgesehen: zu vermeiden. Folglich wurde für die Tarifanpas- Das Berechtigungsalter für die Seniorenkarte wird sung zum 1. Januar 2022 erstmalig nicht alleine von 63 auf 65 Jahre angepasst. Abo-Bestandskun- die Inflationsrate des Vorjahres 2020 herangezo- den werden von dieser Maßnahme ausgenommen. gen, sondern der „geglättete Verbraucherpreisin- Die aus der Änderung der Altersgrenze zu erwar- dex“, der die durchschnittliche Entwicklung des tenden Mehreinnahmen werden verzögert wirk- Verbraucherpreises für drei Jahre wiedergibt. Für sam. Aus der Schonung der Seniorenkarten ergibt die Tarifanpassung zum 1. Januar 2022 waren sich daher eine durchschnittliche Preisanhebungs- 3
Drucksache 22/9803 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode rate von 3,2 Prozent zum 1. Januar 2023. Dieser schluss eines Semestertickets für Studierende be- Wert ist weniger als halb so hoch wie die prognos- steht somit für alle Menschen in Ausbildung die tizierte Inflation für das Jahr 2022 und damit einer- Möglichkeit für rund 30 Euro im Monat eine Abo- seits für die Fahrgäste in seiner Höhe moderat und karte zu erhalten. Dies ist ein deutlicher Schritt in nachvollziehbar und andererseits trägt er dem Richtung der Mobilitätswende. wirtschaftlichen Bedürfnis zur Finanzierung eines Die Preise der Schüler- und Auszubildendenzeit- leistungsfähigen ÖPNV Rechnung. Zudem bewegt karten werden proportional um 3,4 Prozent ange- sich diese Steigerung in einer Größenordnung, die hoben. Bei den Schüler- und Ausbildungszeitkar- die tatsächliche Verbraucherpreisentwicklung ten wird das Preisverhältnis zu den Vollzeit-Karten nicht außer Betracht lässt. weiterhin 74 zu 100 betragen. Die Preisanpassung der einzelnen Fahrkarten, be- Die Preise für Einzel- und Tageskarten werden um messen an der gemittelten Inflationsrate, sorgt für durchschnittlich 3,1 Prozent erhöht. Um den Auto- einen sinnvollen und angemessenen Interessens- maten- und Busfahrerverkauf zu erleichtern, sind ausgleich und ist somit Grundlage dafür, die Mobi- die Preise auf jeweils volle 10 Cent gerundet, so- lität der Fahrgäste im ÖPNV weiter zu fördern. Auf dass als kleinste für die Bezahlung notwendige der einen Seite ist die Preisanpassung maßvoll Münze die 10-Cent-Münze zum Einsatz kommt. und führt daher für Fahrgäste nicht zu übermäßi- Dies führt bei den niedrigen Preisen der Einzelkar- gen zusätzlichen Belastungen. Auf der anderen ten dazu, dass die geringste mögliche Preisanhe- Seite sorgt die Preisanpassung dafür, dass auch in bung mit 10 Cent bereits recht hohe prozentuale Zeiten des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pande- Werte ergibt. Mit Blick auf diese Einschränkung mie und damit einhergehenden finanziellen Belas- durch die Münzstückelung wurde der Preis der tungen das Leistungsangebot finanzierbar ist. Einzelkarte Kurzstrecke und Nahbereich zuletzt im Dies soll neben der Ausweitung des Angebots Januar 2021 angehoben. Nun soll der Preis um je- dazu beitragen, den ÖPNV zu stärken. weils 10 Cent angehoben werden. Der Preis der Ein wichtiger Baustein für die Entlastung von Fa- Einzelkarte Hamburg AB wird ebenfalls um 10 milien ist das als „SchulSpezial“ bezeichnete An- Cent (+ 2,9 Prozent) angehoben und der Preis der gebot. Hierbei werden alle Schüler-Fahrkarten im 9-Uhr Tageskarte Hamburg AB um 20 Cent (+ 2,9 Abo mit dem Geltungsbereich Hamburg AB, von Prozent). Die 9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB ist der Stadt Hamburg bezuschusst, sodass die Schü- damit aber immer noch 10 Cent günstiger als zwei lerinnen und Schüler für den einheitlichen Preis Einzelkarten Hamburg AB und berechtigt zur Nut- von 30 Euro im Monat seit dem 1. August 2021 zung für alle weiteren Fahrten des Tages. Aus der fahren können. Damit wird ein Meilenstein hin zu Vorjahresdrucksache 22/6162 ergibt sich, dass einem kostenlosen Schülerticket vollzogen. Das eine diesjährige Preisanhebung der 9-Uhr-Tages- SchulSpezial wird zum 1. Januar 2023 um 3,4 Pro- karte Hamburg AB nicht vorgesehen war. Auf zent angepasst. Dabei zahlen die Schülerinnen Grund der unvorhersehbaren weltpolitischen Um- und Schüler weiterhin einen Endpreis von 30 Euro stände in Verbindung mit der hohen Inflationsrate im Monat. wird hiervon abgewichen. Die Preise der Einzel- und Tageskarte Kind bleiben unverändert. Das SchulSpezial nutzen mit Stand Mai 2022 49.000 Personen. Dies ergibt eine Nutzerquote in Bei der durchschnittlichen Preisanhebungsrate für Höhe von 24 Prozent, gemessen an allen 205.129 Einzel- und Tageskarten ist berücksichtigt, dass anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schü- die Nutzung insbesondere der HVV-App weiter an- lern an allgemeinbildenden Schulen in Hamburg. steigt und zusätzliche Kundinnen und Kunden damit einen Rabatt von 7 Prozent erhalten. Diese Bereits erfolgreich etabliert ist das BonusTicket für Preise sind zusätzlich in der Anlage 1 abgebildet. Auszubildende. Insgesamt nutzen mit Stand Mai Damit reduzieren sich online verkaufte Tickets 2022 etwa 23.558 Personen das BonusTicket für auch nach der Tarifanpassung im Durchschnitt auf Auszubildende, darunter 21.939 in Zuständigkeit ein Preisniveau aus etwa dem Jahr 2020. der FHH. Eine Betrachtung der Nutzerquote, ge- messen rein an der Zahl der Nutzerinnen und Nut- Die im Jahr 2022 eingeführte 3-Ringe-Zeitkarte zer des BonusTickets für Auszubildende in Ham- wird zum 1. Januar 2023 für Vollzeit-, Teilzeit- und burg, ergibt einen Wert von etwa 39 Prozent, bei Auszubildenden-Zeitkarten unterproportional an- einer Gesamtzahl von etwa 56.000 Anspruchsbe- gehoben. Die niedrigere Preisanpassung dient der rechtigten. Strategie, mittelfristig bei längeren Reiseweiten die Zonenzeitkarten durch Ringe-Zeitkarten mit Mit dem Schulspezial, dem BonusTicket für Aus- Hilfe des geringeren Preisunterschiedes abzulö- zubildende sowie den Möglichkeiten zum Ab- sen. 4
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/9803 Die Preise für Vollzeit-Karten werden durchschnitt- Folge, dass die Endkundenpreise von den Ti- lich um 3,5 Prozent und die Teilzeit-Karten um cketarten, die am häufigsten von Anspruchsbe- durchschnittlich 3,4 Prozent angehoben. rechtigten des Sozialrabatts genutzt werden, kon- stant bleiben oder runter gehen. Dazu zählen die Der Strategie, den sehr hohen Rabatt von ProfiTi- Teilzeitkarte Hamburg AB im Abo (keine Erhö- ckets für lange Reiseweiten abzubauen, wurde hung) sowie die Teilzeitkarte 3-Zonen im Abo (sinkt durch die überproportionale Anpassung der 3- und um 3,4 Prozent). 5-Ringe ProfiTickets gefolgt. Weiterhin gilt die Re- gelung, dass alle ProfiTickets sonnabends und Der Preis für das Semesterticket wird durch Ver- sonntags im HVV-Gesamtnetz gelten. einbarungen zwischen HVV und Studierenden- schaft gesondert angepasst und wird zum Som- Zur Sicherstellung einer preislichen Rabattierung mersemester 2023 um 1,3 Prozent erhöht. der ProfiTickets für sehr lange Reiseweiten ggü. den Vollzeit-Abonnements für Zeitkarten sehr lan- Aus diesen Erhöhungsraten ergibt sich im gewich- ger Reiseweiten werden das Großkundenabonne- teten Durchschnitt eine Preisanhebungsrate von ment (GKA) I und II unterproportional entwickelt. insgesamt 3,2 Prozent. Für sehr lange Reiseweiten mit HVV-Gesamtnetz- Es wird beabsichtigt, für die höchste durchschnitt- Zeitkarten ist es derzeit fast genauso günstig, bis liche Anhebung der Preise für die Vollzeitkarten nur nächst-weiteren Haltestelle im Niedersachsen- und Profitickets (+ 3,5 Prozent) die Leistungsträ- tarif zu lösen als bis zum HVV-Ziel. Die Preise der ger der Gesellschaft, die Arbeitnehmerschaft, betroffenen Gesamtnetz-, 7- und 6-Ringe-Karten auch am stärksten an der erforderlichen Stärkung werden nicht angehoben, um wieder eine harmoni- der Einnahmesituation des HVV zu beteiligen. Im sche Preisreihe zu erhalten und einen Preisvorteil Gegenzug sollen die Preissteigerungen für wirt- gegenüber dem Niedersachsentarif sicherzustel- schaftlich schwächere Gruppen, wie Seniorinnen len. bzw. Senioren und Kinder unterdurchschnittlich (0 Prozent Preissteigerung) ausfallen. Hinzu kommt Der Zuschuss an Hilfebedürftige, den die FHH in der stark überdurchschnittliche Anstieg des Sozi- Gestalt des Sozialrabattes gewährt, wurde in der alrabattes (+ 7,8 Prozent) Vergangenheit prozentual in gleicher Höhe ange- hoben wie die Teilzeit-Karten-Preise – dies wären Die ab 1. Januar 2023 geltenden neuen Fahrpreise 3,4 Prozent. Da wirtschaftlich schwächere Grup- sind im Einzelnen in der Anlage 1 (HVV-Tarifan- pen besonders von den Auswirkungen der Corona- trag) dargestellt. Pandemie und der sehr hohen Inflationsrate be- Aus der beantragten Fahrpreisanhebung erwartet troffen sind, sollen diese bei der Tarifanpassung der HVV unter Berücksichtigung der Preiselastizi- zum 1. Januar 2023 überdurchschnittlich entlastet tät vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember werden. So steigt der Sozialrabatt überproportio- 2023 brutto ca. 20,2 Mio. Euro Mehreinnahmen – nal um 7,8 Prozent an und beträgt nicht mehr auf Basis der prognostizierten Absatzzahlen von 23,00 Euro, sondern 24,80 Euro. Dies hat zur 2022 – gegenüber einer Nichtanpassung. 3. Nachfrage- und Ertragsentwicklung im HVV Die Verkehrserträge haben sich auf Grund der steigenden Fahrgastzahlen und den Tarifanhebungen bis zum Zeitpunkt der Corona-Pandemie positiv entwickelt: 2017 2018 2019 2020 2021 2022 (Prognose) Linienfahrgäste in Mio.: 1.075,4 1.080,8 1.095,9 704,5 678,4 934,8 Zunahme in %: 1,6 0,5 1,4 -35,7 -3,7 37,8 Verkehrserträge in Mio. Euro: 847,0 861,2 889,5 686,4 660,4 585,0 Zunahme in %: 2,6 1,7 3,3 -22,8 -3,8 -11,4 Im Jahr 2022 wurde die Kennzahl Verbundfahr- Marktforschung gewonnenen Nutzungshäufigkei- gäste auf Linienfahrgäste umgestellt. Im Zuge der ten je Fahrkartenart ergab, so nicht mehr möglich. Corona-Pandemie ab März 2020 war die Ermitt- Grund dafür waren geänderte Nutzungshäufigkei- lung der HVV-Verbundfahrgastzahl, die sich aus ten im Abonnement infolge von Homeoffice oder der Multiplikation der Vertriebsdaten mit aus Schul- und Universitätsschließungen. Mit Hilfe der 5
Drucksache 22/9803 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Auswertung aus Automatischen Fahrgastzählsys- Die Maßnahmen sind in einer Übersicht in der An- temen (AFZS) der Verkehrsunternehmen lag je- lage 2 dargestellt. doch ein weiteres Verfahren vor, welches auch in der Corona-Pandemie zuverlässig Auskünfte zu 4. Auswirkungen der Tarifanhebung auf den Fahrgastzahlen ermöglichte. Auf Grund dessen Haushalt haben sich die Gremien des HVV dazu entschlos- Die Ergebnisse der Verkehrsunternehmen stehen sen, eine komplette Umstellung von der Kennzahl erst nach Abschluss des Geschäftsjahres fest. Verbundfahrgäste auf die Kennzahl Linienfahr- Eine Nichtanhebung würde die Ergebnisse der gäste vorzunehmen. Aus Transparenzgründen Verkehrsunternehmen mit Hamburger Beteiligung wurden für die Jahre 2020 und 2021 noch beide ab dem Geschäftsjahr 2023 mit rd. 10,8 Mio. Euro Werte kommuniziert. In der obenstehenden Ta- netto zusätzlich belasten. Mit Ausnahme der AKN belle sind alle Werte für Linienfahrgäste angege- Eisenbahn GmbH (AKN) betrifft dies die Verkehrs- ben, um eine Vergleichbarkeit herstellen zu kön- unternehmen im Konzern der Hamburger Gesell- nen. Der Kennzahlenwert für Linienfahrgäste ist schaft für Vermögens- und Beteiligungsmanage- vergleichsweise höher als für Verbundfahrgäste. ment mbH (HGV). Die finanziellen Auswirkungen Fährt ein Fahrgast bspw. von A nach B mit einem der Corona-Pandemie für die Verkehrsunterneh- Umstieg, gilt dies als ein Verbundfahrgast, aber men sind hierbei nicht berücksichtigt. als zwei Linienfahrgäste, weil der Fahrgast auf Grund des Umstiegs auf zwei Linien verkehrt. Die Tarifanpassung des Angebotes „SchulSpe- zial“ um 3,4 Prozent führt zu einem erhöhten Zu- Die Prognose für das laufende Jahr berücksichtigt schussbedarf der FHH um 970 Tsd. Euro, sodass weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pande- die Schülerinnen und Schüler weiterhin 30 Euro im mie. Ursprünglich wurde für die Jahre 2020, 2021 Monat zahlen. und 2022 von einem weiterhin positiven Trend bei der Entwicklung der Fahrgastzahlen gegenüber Durch die Tarifanhebung zum 1. Januar 2023, die den Vorjahren ausgegangen. Diese Annahmen nicht der mit Drucksache 21/2195 vereinbarten sind bedingt durch die Umstände der Corona-Pan- Systematik entspricht, steigt die Belastung der So- demie und den damit verbundenen Fahrgastrück- zialbehörde durch Mehraufwand für Fahrgeldzu- gängen nicht eingetreten. schüsse (Sozialrabatt) um jährlich ca. 1.092 Tsd. Euro im Aufgabenbereich Soziales, Produktgruppe Die Prognose-Werte für das Jahr 2022 weisen ge- 253.02 Hilfen zur Existenzsicherung. Für den Fall, genüber dem Vorjahr einen stärkeren Anstieg als dass in der Produktgruppe 253.02 durch die über- in den Jahren 2020 und 2021 auf, da in den Mona- proportionale Erhöhung des Sozialrabatts um 7,8 ten Juni – August 2022 das vom Bund finanzierte Prozent statt um 3,4 Prozent Mehrkosten entste- 9-Euro-Ticket temporär zu deutlich erhöhten Fahr- hen, die nicht aus den Ermächtigungen der Pro- gastzahlen geführt hat. Dies erklärt auch, warum duktgruppe getragen werden können, sagt die Fi- die prognostizierten Verkehrserträge im Jahr 2022 nanzbehörde eine unterjährige Verstärkung aus niedriger sind als in 2021, obwohl in 2022 deutlich zentralen Ansätzen zu. Ab dem Haushaltsjahr mehr Linienfahrgäste prognostiziert sind. Die stei- 2025 werden seitens der Sozialbehörde die auf genden Fahrgastzahlen hängen im Übrigen mit Grund der überproportionalen Erhöhung im Jahr einer Gewöhnung an den „Pandemie-Alltag“ zu- 2023 entstandenen Mehrkosten im Rahmen der sammen. Viele Menschen haben sich ihre Arbeit Haushaltsplanaufstellung berücksichtigt werden. und Mobilität, u. a. durch Homeoffice, neu organi- Für die unentgeltliche Beförderung Schwerbehin- siert und nehmen wieder vermehrt an Freizeitakti- derter im ÖPNV führt die Tarifanpassung zu höhe- vitäten teil, sodass auch mehr öffentliche Ver- rem Aufwand von rd. 366 Tsd. Euro jährlich im Auf- kehrsleistungen in Anspruch genommen werden. gabenbereich Jugend und Familie, Produktgruppe Besonders vor diesem Hintergrund sollen auch im 253.07 Soziale Entschädigung, der im Rahmen Fahrplanjahr 2023 Maßnahmen der Verkehrsun- der vorhandenen Kostenermächtigung aufgefan- ternehmen zur Steigerung der Attraktivität des gen wird. ÖPNVs sowie zur Fahrgastrückgewinnung – unter Ferner führt die Tarifanpassung zu Mehrausgaben finanzieller Beteiligung Hamburgs – fortgesetzt bei der Behörde für Schule und Berufsausbildung werden. Dies betrifft (BSB) im Bereich des Schülerfahrgeldes von rd. 28 – das Leistungsangebot, Tsd. Euro ab 2023 im Einzelplan 3.1. Diese Mehr- ausgaben im Bereich des Schülerfahrgeldes wer- – die Fahrgastsicherheit, die Qualität und den den im Rahmen der vorhandenen Kostenermächti- Service sowie gung gedeckt werden. Mittelbar ergeben sich aus – die Infrastruktur. den Tarifanpassungen auch Mehrausgaben im 6
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 22. Wahlperiode Drucksache 22/9803 Hinblick auf das Angebot „Schulspezial“ sowie für zu entlasten. Für den Fall, dass es vor Erteilung das BonusTicket für Auszubildende. Geht man der Genehmigung zu einer Einigung über ein bun- davon aus, dass im Jahr 2023 die gleiche Anzahl desweites 9-Euro-Nachfolgeticket und dessen Fi- an Auszubildenden das BonusTicket für Azubis nanzierung kommt, wird in der Bürgerschaft direkt nutzt wie im Jahr 2022, führt dies zu Mehrausga- über die sich ergebenden Konsequenzen berichtet ben in Höhe von 230 Tsd. Euro. Die Tarifanpas- werden. sung für den Abonnementspreis für Schülerinnen bzw. Schüler (Hamburg AB) führt auch zu einem 6. Stand des Genehmigungsverfahrens erhöhten Zuschussbedarf pro Schülerin bzw. Der Tarifantrag des HVV ist allen Tarifgenehmi- Schüler, die bzw. der das neue Schülerticket gungsbehörden zugeleitet worden; eine Zustim- „Schulspezial“ in Anspruch nimmt. mung ist zu erwarten. 5. 9-Euro-Ticket Nachfolgeticket 7. Vorwegüberweisung Die Vorlage der Senatsdrucksache erfolgt in dem Die Drucksache konnte inhaltlich erst zu einem Wissen, dass derzeit zwischen Bund und Ländern sehr späten Zeitpunkt im Jahr fertiggestellt wer- die Konzeption eines Nachfolgetickets zum 9-Euro- den, u. a. vor dem Hintergrund, dass die Auswir- Ticket fest vereinbart werden konnte. Gleichzeitig kungen des 9-Euro-Tickets und des Nachfolgean- ist die Finanzierung des Nachfolgetickets weiter- gebotes in die Drucksache mit eingeflossen sind, hin noch nicht geklärt. Zielsetzung des Senates ist sodass eine Vorwegüberweisung erforderlich ist. es, mit einem Nachfolgeticket die Bürgerinnen und Die mit der Drucksache vorgesehene Tarifanpas- Bürger deutlich zu entlasten und das Angebot im sung soll zum 1. Januar 2023 Inkrafttreten und ÖPNV als deutschlandweites Angebot auf eine setzt die übliche Praxis bei Tarifanpassungen fort. neue Stufe zu stellen. Für den Fall, dass es zu Dies erfordert eine Befassung der Bürgerschaft einer Einigung über die Finanzierung einer bun- noch in diesem Jahr. desweiten Nachfolgelösung kommt, wird Hamburg für weitere Jahre Mittel des Bundes nach der für 8. Petitum den Corona-Rettungsschirm entwickelten Syste- matik erhalten. Ohne die vorgeschlagene Tarifan- Die Bürgerschaft wird gebeten, passung würde der Anteil, den Hamburg aus den davon Kenntnis zu nehmen, dass der Senat beab- dann zugesagten Bundesanteil erhält, allerdings sichtigt, der vom HVV beantragten Änderung der substantiell absinken. Mit Genehmigung dieses Beförderungsentgelte nach § 39 Personenbeförde- Tarifantrags erhält Hamburg den finanziellen rungsgesetz einvernehmlich mit den anderen Ge- Spielraum, um seinen Anteil an der Finanzierung nehmigungsbehörden zuzustimmen mit der Maß- des deutschlandweit gültigen Tickets zu erbringen gabe, dass die Preisänderungen ab dem 1. Januar und die Bürgerinnen und Bürger damit substantiell 2023 wirksam werden. Gestaltung und Layout: Lütcke & Wulff, Rondenbarg 8, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 23 51 29-0 7
Anlage 1 Hamburger Verkehrsverbund Antrag auf Änderung der Fahrpreise des Gemeinschaftstarifs ab 1. Januar 2023 Hamburg, im September 2022
1 Gründe für die Tarifanhebung Ziel dieser Tarifanhebung ist die Anpassung der hvv Fahrpreise im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung. Im Jahr 2022 sind die Verkehrsunternehmen im hvv durch die Folgen des Ukraine-Kriegs mit einer steigenden Inflationsrate konfrontiert, welche sich insbesondere in steigenden Verbrau- cher-, Diesel- und Stromkosten niederschlägt. Um die angespannte Finanzierungslage im ÖPNV zu berücksichtigen, sollen daher die Preise zum 01. Januar 2023 angehoben werden. Die bisherige Preisermittlungsgrundlage der letzten 3 abgeschlossenen Jahre 2021, 2020 und 2019 würde zu einer Preisanpassungsempfehlung von 1,7% führen. Vor dem Hintergrund der aktuellen massiven Teuerungen wird nun empfohlen, die bestehende Grundlage der Preisän- derung anzupassen und hierzu die gemittelte Inflationsrate der Jahre 2020, 2021 und den Prognosewert Mai 2022 zu berücksichtigen. Im Ergebnis führt dies zu einem Tarifanpassungs- wert von 3,4%, der dem wirtschaftlichen Bedürfnis zur Finanzierung eines leistungsfähigen ÖPNV zum Teil Rechnung trägt. Zum Schutz der vulnerablen Gruppen empfiehlt der hvv das Aussetzen der Tarifanpassung bei den Kinder- und Seniorenpreisen. Im Zuge des Aussetzens der Seniorenanpassung soll zum 1. Januar 2023 bei der Seniorenkarte eine Strukturänderung umgesetzt werden: Die Al- tersgrenze, ab der die Seniorenkarte genutzt werden kann, soll von 63 auf 65 Jahre steigen und passt sich somit dem bundesdurchschnittlichen Renteneintrittsalter an. Zum Schutz der Bestandskunden im Abonnement werden diese von der Maßnahme ausgenommen und kön- nen weiterhin im Seniorentarif unterwegs sein. Aus der Schonung der Senioren-Karten ergibt sich daher eine durchschnittliche Preisanhe- bungsrate von 3,2% zum 1. Januar 2023. 2 Die neuen Fahrpreise In den einzelnen Fahrkartenarten ergeben sich folgende durchschnittliche Preisanhebungs- raten: Einzel- und Tageskarten 3,1% Vollzeit-Karten und ProfiTickets (ohne Auszubildende) 3,5% Teilzeit-Karten 3,4% Seniorenkarten 0,0% Schüler-/ Auszubildendenzeitkarten 3,4% Bei der durchschnittlichen Preisanhebungsrate für Einzel- und Tageskarten ist berücksichtigt, dass die Nutzung insbesondere der hvv App weiter ansteigt und zusätzliche Kunden damit einen Rabatt von 7% erhalten. Im gewichteten Durchschnitt ergibt dies eine Preisanhebungsrate von 3,2%. Unter Berück- sichtigung der Nachfrageelastizitäten wird dies zu einer Einnahmensteigerung von rd. 20,2 Mio. Euro pro Jahr führen – auf Basis der prognostizierten Absatzzahlen von 2022. Zu- vor wurden die hvv Fahrpreise zum 1. Januar 2021 um 1,4% und zum 01. Januar 2022 um 1,3% angehoben. 3 Die Preismaßnahmen im Einzelnen Insgesamt wird die Preisanhebung von 3,4% weitgehend gleichmäßig über alle Sorten und Entfernungsstufen angewendet, geringere Abweichungen gibt es hier z. B. mit dem Ziel, einen möglichst gleichmäßigen Rabatt im Abonnement zu gewähren (etwa 18%). Zu einzelnen Fahr- karten ist Folgendes besonders anzumerken:
Einzel- und Tageskarten Um den Automaten- und Busfahrerverkauf zu erleichtern, sind die Preise auf jeweils volle 10 Cent gerundet. Die geringste mögliche Preisanhebung mit 10 Cent ergibt daher bereits recht hohe prozentuale Werte. Da die Einzelkarten Kurzstrecke und Nahbereich bereits 2022 ge- schont wurde, werden diese für 2023 um 10 Cent (+5,6% und +4,2%) angehoben. Die Preise der Einzel- und Tageskarten Kind, die seit 2019 preisgleich sind, werden auch dieses Jahr geschont. Der Preis der Einzelkarte Hamburg AB wird um 10 Cent (+2,9%) sowie der Preis der 9-Uhr-Tageskarte AB um 20 Cent (+2,9%) angehoben. Die 9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB ist damit aber immer noch 10 Cent günstiger als zwei Einzelkarten Hamburg AB. Großkundenabonnement Der Strategie, den sehr hohen Rabatt von ProfiTickets für lange Reiseweiten abzubauen, wurde durch die überproportionale Anpassung der 3- und 5-Ringe ProfiTickets gefolgt. Zur Sicherstellung einer preislichen Rabattierung ggü. der Vollzeit-Abonnements in Folge der Preisgleichheit bei Zeitkarten sehr langer Reiseweiten (siehe unten) wurden die ProfiTickets sehr langer Reiseweiten (GKA I + II) unterproportional entwickelt. Niedrigere Preisanpassung für 3-Ringe-Zeitkarten Für Vollzeit-, Teilzeit- und Auszubildenden-Zeitkarten wurde die 3-Ringe-Zeitkarte unterpro- portional angehoben. Die niedrigere Preisanpassung dient der Strategie, mittelfristig bei län- geren Reiseweiten die Zonenzeitkarten durch Ringe-Zeitkarten mit Hilfe des geringeren Preis- unterschiedes abzulösen. Preisgleichheit bei Zeitkarten sehr langer Reiseweiten (Gesamtnetz, 6- und 7 Ringe) Für sehr lange Reiseweiten mit hvv Gesamtnetz-Zeitkarten ist es derzeit fast genauso günstig, bis nur nächst-weiteren Haltestelle im Niedersachsentarif (NDS-Tarif) zu lösen als bis zum hvv Ziel. Die Preise der betroffenen Gesamtnetz-, 7- und 6-Ringe-Karten wurden nicht angehoben, um wieder eine harmonische Preisreihe zu erhalten und einen Preisvorteil ggü. dem Nieder- sachsentarif sicherzustellen. Onlinerabatt Karten im Bartarif, die online oder über eine App erworben werden, werden weiterhin mit 7% rabattiert, um einen Anreiz für den Onlinekauf zu schaffen. Damit reduzieren sich online ver- kaufte Tickets auch nach der Tarifanpassung im Durchschnitt auf ein Preisniveau aus etwa dem Jahr 2020. Ausbildungsverkehr Die Preise der Schüler-Karten sowie die Karten für Auszubildende werden proportional um etwa 3,4% angehoben. Bei den Schüler- und Ausbildungszeitkarten wird das Preisverhältnis zu den Vollzeit-Karten weiterhin etwa 74: 100 betragen. Aussetzen der Preisanpassung für Seniorinnen und Senioren und Anhebung der Altersgrenze Die Preise der Seniorenkarten wurden von der Preisanpassung ausgesetzt. Im Gegenzug wird zur Kompensation das Berechtigungsalter für die Senioren-Karten auf 65 Jahre angehoben. Für Fahrgäste unter 65 Jahre, die bereits eine Senioren-Abonnement besitzen, gilt der Be- standsschutz.
Anhang 1 Fahrpreisübersicht mit heutigen und neuen Preisen ab 01.01.2023 A Einzel- und Tageskarten Preis Preis € Preis € neu Fahrkartenart/ € neu HVV-App* örtliche Gültigkeit heute Einzelkarten 1 Zone 2,40 2,50 2,33 2 Zonen 3,10 3,20 2,98 Kurzstrecke / Stadt-Karte / City-Karte 1,80 1,90 1,77 Nahbereich 2,40 2,50 2,33 Hamburg AB / 2 Ringe 3,50 3,60 3,35 3 Ringe 5,60 5,80 5,39 4 Ringe 7,60 7.90 7,35 5 Ringe 9,20 9,60 8,93 Ringe A-F 10,90 11,30 10.51 Einzelkarten für Kinder Hamburg AB / 2 Ringe 1,30 1,30 1,21 5 Ringe 2,60 2,60 2,42 Ringe A-F 3,90 3,90 3,63 Tageskarten für Kinder Hamburg AB / 2 Ringe 2,50 2,50 2,33 5 Ringe 5,00 5,00 4,65 Ringe A-F 7,50 7,50 6,98 Ganztageskarten Hamburg AB / 2 Ringe 8,20 8,40 7,81 3 Ringe 12,50 12,90 12,00 4 Ringe 16,40 16,90 15,72 5 Ringe 20,50 21,20 19,72 Ringe A-F 24,30 25,10 23,34 9-Uhr-Tageskarten Hamburg AB / 2 Ringe 6,90 7,10 6,60 3 Ringe 10,70 11,10 10,32 4 Ringe 13,60 14,10 13,11 5 Ringe 17,40 17,80 16,55 Ringe A-F 20,20 20,60 19,16 Gruppenkarten Hamburg AB / 2 Ringe 12,90 13,40 12,46 3 Ringe 19,80 20,60 19,16 4 Ringe 25,80 26,80 24,92 5 Ringe 26,90 27,80 25,85 Ringe A-F 27,90 28,50 26,51 Zuschläge 1. Klasse 2,20 2,40 2,23 für eine Fahrt/zu Tageskarten Fahrradkarte R-Bahn pro Tag 3,50 3,50 3,26 Ergänzungskarten zu Zeitkarten Hamburg AB / 2 Ringe 2,40 2,50 2,33 3 Ringe 4,80 5,00 4,65 5 Ringe 7,20 7,50 6,98 Ringe A-F 9,60 10,00 9,30 Kind 5 Ringe 1,30 1,30 1,21 Kind Ringe A-F 2,60 2,60 2,42 * Nur zur Information. Preis mit 7% Rabatt bei Kauf mit hvv App / hvv Card / hvv Online-Shop
B Zeitkarten Fahrkartenart/ Preis Abonnementskarten Preis Monatskarten örtliche Gültigkeit € heute € neu € heute € neu Vollzeit-Karten 1 Zone 44,70 46,30 54,50 56,40 2 Zonen 58,50 60,40 71,30 73,70 3 Zonen 81,60 84,40 99,50 102,90 Hamburg AB / 4 Zonen 93,70 96,90 114,30 118,20 Hamburg AB +1 Zone / 5 Zonen 117,80 121,80 143,60 148,50 Hamburg AB +2 Zonen / 6 Zonen 141,80 146,60 172,90 178,80 Hamburg AB +3 Zonen / 7 Zonen 165,80 171,50 202,20 209,10 3 Ringe 141,80 144,20 172,90 175,90 4 Ringe 176,30 182,30 215,00 222,30 5 Ringe 187,40 193,80 228,60 236,40 6 Ringe 209,00 209,00 254,90 254,90 7 Ringe 212,40 212,40 259,00 259,00 Gesamtnetz 214,80 214,80 262,00 262,00 Großkundenabonnement GKA I 2 Ringe 85,10 88,00 GKA I 3 Ringe 90,70 94,90 GKA I 5 Ringe 132,60 138,20 GKA I 6 Ringe 171,20 175,00 GKA I 7 Ringe 197,50 199,50 GKA I Gesamtnetz 213,00 213,00 GKA II 2 Ringe 71,30 73,70 GKA II 3 Ringe 76,90 80,30 GKA II 5 Ringe 118,50 123,70 GKA II 6 Ringe 157,60 161,00 GKA II 7 Ringe 183,90 186,00 GKA II Gesamtnetz 200,10 200,10 GKA III 2 Ringe 66,80 69,10 GKA III 3 Ringe 72,40 75,50 GKA III 5 Ringe 110,30 115,00 GKA III 6 Ringe 149,60 154,70 GKA III 7 Ringe 175,90 181,90 GKA III Gesamtnetz 192,10 198,60 Teilzeit-Karten (ohne 1. Klasse) 1 Zone 32,70 33,80 39,90 41,30 3 Zonen 37,60 38,90 45,90 47,50 Hamburg AB / 4 Zonen 54,90 56,70 66,90 69,20 Hamburg AB +2 Zonen / 6 Zonen 75,60 78,10 92,20 95,30 3 Ringe 75,60 76,90 92,20 93,80 5 Ringe 91,00 94,10 111,00 114,80 Gesamtnetz 122,90 127,10 149,90 155,00 Senioren-Karten 1 Zone 32,10 32,10 39,10 39,10 Hamburg AB / 4 Zonen 54,00 54,00 65,80 65,80 Hamburg AB +2 Zonen / 6 Zonen 74,10 74,10 90,40 90,40 3 Ringe 74,10 74,10 90,40 90,40 5 Ringe 89,50 89,50 109,10 109,10 Gesamtnetz 120,90 120,90 147,40 147,40
C Zeitkarten für Auszubildende Abonnementskarten Monatskarten Fahrkartenart/ Preis € Preis € Preis € Preis € örtliche Gültigkeit heute neu heute neu Schüler-Karten Hauptkarte 1 Zone 32,90 34,00 40,10 41,50 Hauptkarte Hamburg AB / Kreis / 43,00 44,50 52,40 54,20 2 Zonen Hauptkarte 5 Ringe 60,20 62,20 73,30 75,80 Hauptkarte Gesamtnetz 93,00 96,20 113,50 117,40 Nebenkarte 1 Zone 25,00 25,90 30,50 31,50 Nebenkarte Hamburg AB / Kreis / 35,10 36,40 42,80 44,20 2 Zonen Nebenkarte 5 Ringe 52,30 54,10 63,70 65,80 Nebenkarte Gesamtnetz 85,10 88,10 103,90 107,40 Zeitkarten für Auszubildende und Studierende 1 Zone 32,90 34,00 40,10 41,50 2 Zonen 43,00 44,50 52,40 54,20 3 Zonen 60,10 62,10 73,30 75,80 Hamburg AB / 4 Zonen 69,00 71,30 84,10 87,00 Hamburg AB +1 Zone / 5 Zonen 86,80 89,80 105,90 109,50 Hamburg AB +2 Zonen / 6 Zonen 104,30 107,80 127,20 131,50 Hamburg AB +3 Zonen / 7 Zonen 122,10 126,30 148,90 154,00 3 Ringe 104,30 106,20 127,20 129,50 4 Ringe 129,80 134,20 158,30 163,70 5 Ringe 137,90 142,60 168,20 174,00 6 Ringe 154,00 154,00 187,80 187,80 7 Ringe 156,50 156,50 191,00 191,00 Gesamtnetz 158,80 158,80 193,40 193,40 Großkundenabonnement für Auszubildende und Studierende GKA I 2 Ringe 62,60 64,70 GKA I 3 Ringe 66,60 69,70 GKA I 5 Ringe 97,30 101,40 GKA I 6 Ringe 126,10 128,90 GKA I 7 Ringe 145,60 147,00 GKA I Gesamtnetz 157,30 157,30 GKA II 2 Ringe 52,60 54,40 GKA II 3 Ringe 56,50 59,00 GKA II 5 Ringe 87,10 90,90 GKA II 6 Ringe 116,10 118,70 GKA II 7 Ringe 135,40 136,90 GKA II Gesamtnetz 147,40 147,40 GKA III 2 Ringe 49,20 50,90 GKA III 3 Ringe 53,10 55,50 GKA III 5 Ringe 81,00 84,60 GKA III 6 Ringe 110,10 113,80 GKA III 7 Ringe 129,50 133,90 GKA III Gesamtnetz 141,30 146,10
D Wochenkarten Wochenkarte Preis € Preis € örtliche Gültigkeit heute neu 1 Zone 14,30 14,80 2 Zonen 18,70 19,40 3 Zonen 26,10 27,00 Hamburg AB / 4 Zonen 30,00 31,10 Hamburg AB +1 Zone / 5 Zonen 37,70 39,00 Hamburg AB +2 Zonen / 6 Zonen 45,40 47,00 Hamburg AB +3 Zonen / 7 Zonen 53,10 54,90 3 Ringe 45,40 46,20 4 Ringe 56,50 58,40 5 Ringe 60,10 62,10 6 Ringe 67,00 67,00 7 Ringe 68,10 68,10 Gesamtnetz 68,90 68,90 E Zeitkarten-Zuschläge Preis Preis Preis Zuschläge 1. Klasse Abonnementskarten Monatskarten Wochenkarten € heute € neu € heute € neu € heute € neu zu Fahrkarten… Allgemein (Vollzeit) 45,60 47,20 55,40 57,30 14,60 15,10 Senioren-/ Teilzeit-Karte 22,80 23,60 27,70 28,60 GKA III pauschal 9,20 9,50
Anhang 2 Prognostizierte Fahrkartenumsätze Januar 2022 bis Dezember 2022 A Fahrkartenabsatz und Fahrgelderträge Absatz Fahrgelderträge Millionen Stück Millionen EUR 1. Einzelkarten für Erwachsene und Kinder 40,2 112,0 2. Tages- und Gruppenkarten a) Tageskarten 9,3 64,5 b) Gruppenkarten 1,5 20,5 3. Vollzeit-Karten a) Monats- und Abonnementskarten 1,5 129,8 b) Großkundenabonnement 2,1 161,3 c) Wochenkarten 0,4 10,2 4. Teilzeitkarten a) Teilzeit-Karten 0,9 46,4 b) Senioren-Karten 0,7 37,4 c) Freizeitpass für Schüler 0,01 0,1 5. Ausbildungszeitkarten a) Schüler 2,0 84,4 b) Studierende und Auszubildende 0,1 9,3 c) Großkundenabonnement 0,1 4,7 d) SemesterTicket Hamburg 29,2 (ca. 80.000 Studierende) Gesamtsumme Verkehrserträge 710
B. Preisstufenverteilung der Hauptfahrkartensorten 2022 1. Die Stückumsätze der Einzelkarten für Erwachsene gliedern sich wie folgt auf: Anteil an den Stückumsätzen ——————— Kurzstrecke 27 % Nahbereich 23 % Hamburg AB / 2 Ringe 36 % 3 Ringe, 4 Ringe, Gesamtbereich 5% City/Stadtverkehr 2% 1 Zone und 2 Zonen 6% ——— 100 % 2. Die Vollzeit- Abonnements-, Monats- und Wochen-Karten gliedern sich — um- gerechnet in Rechnungsmonatskarten — wie folgt auf: Anteil an den Stückumsätzen ——————— 2 Tarifzonen 26 % 3 Tarifzonen 6% Hamburg AB 56 % Hamburg AB plus 1/2/3 Zonen, Gesamtbereich 6% übrige Zonen/Bereiche 6% ——— 100 % 3. Bei den Teilzeit-Karten besteht folgende Aufgliederung: Anteil an den Stückumsätzen ——————— 3 Tarifzonen 40 % Hamburg AB 56 % Übrige 4% ——— 100 %
Anlage 2 Maßnahmen der Verkehrsunternehmen zum Fahrplanwechsel 2023 sowie zur Verbesserung des Leistungsangebots und zur Steigerung der Attraktivität 1. Leistungsangebot Maßnahmen zur Verbesserung des Leistungsangebots im S-Bahn- und Regionalver- kehr S3 Pinneberg – Hauptbahnhof – Stade: - Ausdehnung des 10 Minuten-Takt zwischen Elbgaustraße und Pinneberg montags-freitags auf die Zeit von 20 – 23 Uhr (bisher nur 5 – 20 Uhr) und samstags auf die Zeit von 15 – 22 Uhr (bisher nur 7:30 – 15 Uhr) sowie sonntags wird dieser von 8 – 20 Uhr gänzlich neu eingeführt S1/S11 Wedel/Blankenese – Hauptbahnhof – Poppenbüttel/Hamburg Airport: - Inbetriebnahme der neuen Station Ottensen. RB81 Hauptbahnhof – Bad Oldesloe: - Angebotsverdichtung Hauptbahnhof – Bargteheide an Sonn- und Feiertagen (Verlänge- rung Halbstundentakt bis/ab Bargteheide). Wegen des fortschreitenden Baus der künftigen S4 Altona – Hauptbahnhof – Bad Oldesloe müssen ab 16.1. Verstärkungsfahrten Haupt- bahnhof – Ahrensburg entfallen. Maßnahmen zur Verbesserung des Leistungsangebots im Busverkehr Vorausgeschickt wird, dass auch unterjährig im Jahr 2022 bereits Verbesserungen des Leis- tungsangebots im Busverkehr erfolgt sind: Metrobuslinie 9 U Wandsbek Markt – Großlohe, Metrobuslinie 16 U Alsterdorf – Bf. Rahlstedt - Verlängerung der Metrobuslinie 26 über Bf. Rahlstedt hinaus bis Großlohe und gleichzei- tige Verkürzung der Metrobuslinie 9 zum Bf. Rahlstedt (statt bis Großlohe), die Bedienung des Linienabschnitts Bf. Rahlstedt – Großlohe erfolgt demnach durch die Linie 26 (Umset- zung zum 06. Januar 2022 erfolgt) Stadtbuslinie 113 Neumühlen (Fähre) – Hoheluft, Gärtnerstraße (UKE): - Verlängerung der Linie über Kaltenkircher Platz – Eimsbütteler Marktplatz – U Osterstra- ße (Heußweg) – Troplowitzstraße – Gärtnerstraße (Umsetzung zum 18.08.2022 erfolgt) Stadtbuslinie 116 U Wandsbek Markt – U S Berliner Tor: - Verschwenkung der Linie ab U Horner Rennbahn über die Sievekingsallee und Hammer Straße zu U Wandsbek Markt (Umsetzung zum 01.06.2022 erfolgt) Stadtbuslinie 292 U Ochsenzoll – U Lattenkamp: - Erweitertes Fahrtenangebot in den Tagesrandzeiten auf dem Linienabschnitt Lufthansa- Basis – S Hamburg Airport (Umsetzung zum 18.08.2022 erfolgt)
-2- Folgende Verbesserungen sind darüber hinaus vorgesehen: Expressbuslinie X81 Bahnhof Bergedorf - Mölln: - Einrichtung einer Expressbuslinie im Stundentakt Mo-Fr auf der Strecke Mölln, ZOB – Bahnhof Bergedorf Expressbuslinie X95 Bahnhof Pinneberg – S Hamburg Airport: - Einrichtung einer Expressbuslinie von Bahnhof Pinneberg nach S Hamburg Airport im Stundentakt (Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten) Metrobuslinie 8 U Wandsbek Markt – S Poppenbüttel: - Start des nachmittäglichen 5-Minunten-Taktes auf dem Linienabschnitt U Wandsbek Markt – Maisredder bereits gegen 12:30 Uhr statt um 13:30 Uhr sowie Einführung zusätzlicher Einzelfahrten ab S Poppenbüttel Metrobuslinie 9 U Wandsbek Markt – Bf. Rahlstedt: - Start der mittäglichen 5-Minuten-Takte auf dem Linienabschnitt Bahnhof Tonndorf – U Wandsbek Markt bereits ab 12:04 Uhr statt um 13:29 Uhr Metrobuslinie 10 U Wandsbek Markt – Jenfeld (Ost): - Verlängerung der Linie 10 zum neuen Endpunkt in der Grunewaldstraße (Umsetzung vo- raussichtlich Sommer 2023) Metrobuslinie 16 U Osdorf – Bf. Rahlstedt: Verlängerung der Linie in Osdorf bis zur Haltestelle Böttcherkamp Metrobuslinie 18 Hauptbahnhof – Bramfeld: - Verlängerung des 10-Minuten-Taktes montags bis freitags zwischen 18:30 Uhr und 21:00 Uhr auf dem Linienabschnitt U S Barmbek – Bramfelder Dorfplatz Stadtbuslinie 111 Teufelsbrück – HafenCity: - Verlängerung der Linie 111 über den derzeitigen Endpunkt Baakenhöft hinaus in Richtung U S Elbbrücken bis Gretchen-Wohlwill-Platz (Umsetzung voraussichtlich Herbst 2023) Stadtbuslinie 111 Teufelsbrück – HafenCity, Stadtbuslinie 112 S Blankenese – Hamm (Osterbrookplatz): - Führung aller Fahrten der Linie 112 über Bahnhof Altona und Verlängerung aller bisher am Bahnhof Altona endenden Fahrten bis Teufelsbrück bei einem 10-Minuten Takt in der Hauptverkehrszeit auf dem Linienabschnitt Bahnhof Altona – Teufelsbrück (Mo-Fr) und 15- Minuten-Takt am Wochenende. Gleichzeitige Verkürzung der Linie 111 bis Bf. Altona Stadtbuslinie 116 Tonndorf – U Billstedt: - Einführung eines 10-Minuten-Taktes in der Spitzenstunde auf der Walddörferstraße und Taktanpassung zwischen den Hauptverkehrszeiten auf dem Linienabschnitt U Wandsbek Markt – U Billstedt Stadtbuslinie 120 Hauptbahnhof – Altengamme: - Verdichtung auf einen 30-Minuten-Takt tagsüber an den Wochenenden im Sommer (Juni - August) auf dem Linienabschnitt S Tiefstack – Ost-Kraueler-Bogen Stadtbuslinie 321 S Mittlerer Landweg – Bergedorf: - Verdichtung auf einen 30-Minuten-Takt tagsüber an den Wochenenden im Sommer (Juni - August) durch Einführung einer neuen Unterlinie zwischen S Mittlerer Landweg und S Nettelnburg
-3- Stadtbuslinien 124, 224 Hauptbahnhof – S Bergedorf: - Gezielte nachfragebedingte Anpassungen der Gelenkbuseinsätze im Schülerverkehr auf dem Linienabschnitt Hower Brack – Bf. Bergedorf Stadtbuslinie 225 Bf Bergedorf – Krauel: - Die Mo-Fr um 6:03 Uhr ab Curslacker Heerweg startende Fahrt bekommt eine passende Hinfahrt ab Bahnhof Bergedorf um 5:53 Uhr zur verbesserten Anbindung der Kindertages- stätte Stadtbuslinie 230 U Billstedt – S Mittlerer Landweg: - Gezielte nachfragebedingte Verstärkerfahrten und Gelenkbuseinsätze auf dem Linienab- schnitt U Billstedt – S Mittlerer Landweg Stadtbuslinie 140 S Neuwiedenthal – S Neugraben: - Verlängerung aller Fahrten von der Nordseite auf die Südseite; Anpassung der Taktung auf dem Linienabschnitt S Neugraben (Nordseite) – S Neugraben Stadtbuslinie 550 Fischbek – Finkenwerder: - Einrichtung einer Linie im Stundentakt von Fischbeker Heidbrook (West) über S Neu Wul- mstorf und Neuenfelde bis Finkenwerder/AIRBUS Nachtbuslinie 609 Bahnhof Altona – Bergedorf: - Eine Verstärkerfahrt um 1:47 Uhr von S Reeperbahn nach U Billstedt und gezielter Ge- lenkbuseinsatz auf stark nachgefragten Fahrten Mo-Fr 2. Qualität und Service Barrierefreier Ausbau: Im Jahr 2022 konnte der barrierefreie Ausbau der Schnellbahn-Haltestellen Mönckeberg- straße und Rathaus (beide U3) abgeschlossen werden; Rothenburgsort und Tiefstack (S2/S21) sollen bis Ende 2022 noch hinzukommen. Aktuell (Oktober 2022) sind allein in Hamburg ca. 93 % der U-Bahn-Haltestellen (78 von 84) und ca. 85 % (46 von 54) der S-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut, das heißt, die Bahn- steige sind stufenfrei erreichbar, teil- oder voll erhöht und verfügen über ein Leitsystem für sehbehinderte Menschen. Im Jahr 2023 folgen dann die Schnellbahn-Haltestellen Alsterdorf und Hudtwalckerstraße (beide U1) sowie voraussichtlich Reeperbahn und Jungfernstieg für die S-Bahn (S1, S2 und S3). Fahrgastinformation: Die Fahrgastinformation bei der S-Bahn Hamburg wird zunehmend digitalisiert und moderni- siert. Seit dem Jahr 2021 werden die bestehenden Zugzielanzeiger an den S-Bahn-Stationen gegen neue Geräte ausgetauscht. Diese können mehr Informationen und ggf. Störungsmel- dungen lesbarer und eindeutiger kommunizieren. Ergänzend sind zwei weitere Projekte zur Verbesserung und Vereinheitlichung der akustischen und optischen Fahrtgastinformation in Umsetzung. 3. Infrastrukturmaßnahmen Zu den Infrastrukturmaßnahmen gehören neben Maßnahmen zur laufenden Instandhaltung der Verkehrswege (Maßnahmen der Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen wie Brücken- und Viadukterneuerungen, Sanierung von Bahnhöfen, Investitionen in Betriebshöfe und Be-
-4- triebsleitsysteme im Bahn- und Busbereich), die Fortführung des barrierefreien Ausbaus von Schnellbahnhaltestellen für Personen mit Mobilitätseinschränkungen (siehe 2.), Fortführung des Busbeschleunigungsprogramms sowie weitere Planungsleistungen zur Vorbereitung künf- tiger Angebotsverbesserungen sowie deren Umsetzung. Hierzu gehören insbesondere: - Inbetriebnahme der neuen S-Bahn-Haltestelle Ottensen voraussichtlich im Dezember 2022 (Linien S1/S11) - Bau der U-Bahnstrecke in die Horner Geest mit den zukünftigen Haltestellen Stoltenstraße sowie Horner Geest, Umbau der künftigen Abzweighaltestelle Horner Rennbahn (Linie U4) - Bau der S-Bahn-Infrastruktur im Abschnitt Hasselbrook – Ahrensburg Gartenholz (Linie S4) - Aus- und Umbau der AKN-Linie A1 zur S-Bahn im Abschnitt Eidelstedt – Kaltenkirchen einschließlich der neuen S-Bahn-Station Schnelsen Süd (Linie S5 (bisher S21)) - Planung und Umsetzung des Ausbaus der S-Bahn-Strecke im Abschnitt Hauptbahnhof – Harburg – Neugraben zur Kapazitätserhöhung (künftige S6 als dritte Harburg-Linie (bisher S32)) - Fortführung der Planungen zur Ertüchtigung der S-Bahn-Strecke im Abschnitt Hauptbahn- hof – Bergedorf (künftige Linie S2) - Planungen zum Neubau der U-Bahn-Haltestelle Fuhlsbüttler Straße (Linie U3) - Bau der neuen U-Bahn im Abschnitt New-York-Ring (City Nord) – Bramfeld mit den Zwi- schenhaltestellen Sengelmannstraße, Nordheimstraße und Steilshoop (Linie U5) - Planungen der künftigen U-Bahnstrecke New-York-Ring/City Nord – Winterhude – Innen- stadt – Stellingen – Arenen (Linie U5) - Planungen zur Verlängerung der U-Bahnstrecke im Abschnitt Elbbrücken – Moldauhafen – Wilhelmsburg Mengestraße (Linie U4) - Planungen eines Schnellbahnanschlusses des Hamburger Westens (Lurup, Osdorf, künf- tige Linie S6) Zusätzlich werden derzeit die infrastrukturellen, technischen und betrieblichen Voraussetzun- gen geschaffen, damit der Busbetrieb in Zukunft in seiner Leistungsfähigkeit weiter erhöht und vollständig mit lokal emissionsfreien Bussen erfolgen kann. Dies umfasst im Wesentlichen fol- gende Maßnahmen: 1. Busbetriebshöfe Hochbahn: - Umbau/Elektrifizierung der Betriebshöfe Alsterdorf, Hummelsbüttel, Langenfelde, Harburg II - Betriebshofneubau am Standort Meiendorf in Planung, Inbetriebnahme wird Mitte der 2020er-Jahre erwartet - Planungen zum Umbau der Betriebshofstandorte Billbrook und Wandsbek - Planung für einen neuen Betriebshof an der S Veddel Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH: - Elektrifizierung des ersten Teilabschnittes des Betriebshofs Schenefeld wurde Ende 2022 abgeschlossen. Nach wie vor keine sichere Baufreigabe für die Errichtung eines neuen Busbetriebshofes auf den weiteren Teilflächen. - Erster Bauabschnitt zur Elektrifizierung des Betriebshofs Bergedorf ist abgeschlossen. Weiterer Umbau und weitere Elektrifizierung werden vorbereitet. - Umbau und Elektrifizierung des Betriebshofs Billbrook Moorfleter Straße - Planungen zum Umbau und zur Elektrifizierung der Betriebshöfe Rahlstedt und Ahrens- burg, Inbetriebnahme wird Mitte der 2020er-Jahre erwartet - Planung zum Umbau des Betriebshof Norderstedt - Fortgesetzte Flächensuche für neue Busbetriebshöfe 2. Große Busumsteigeanlagen
Sie können auch lesen