Visual Storytelling im Business - Leseprobe - Pia Kleine Wieskamp

 
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Visual Storytelling im Business - Leseprobe - Pia Kleine Wieskamp
Leseprobe
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 Visual Storytelling im Business
         von Pia Kleine Wieskamp

         Print-ISBN: 978-3-446-45437-8
        E-Book-ISBN: 978-3-446-45391-3

   Weitere Informationen und Bestellungen unter
http://www.hanser-fachbuch.de/978-3-446-45437-8
               sowie im Buchhandel

           © Carl Hanser Verlag, München
Visual Storytelling im Business - Leseprobe - Pia Kleine Wieskamp
Inhalt
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             Inhalt                                                                                                         Definition von Storytelling  .  .  .  .  .  .  .                             36
                                                                                                                            Definition von Visual Storytelling                                           38
                                                                                                                            Wirkung von Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .                              42
                                                                                                                      2.3   Hören, sehen, verstehen: Bilder
             1   Startschuss: Aller Anfang ist schwer                                                        14
                                                                                                                            entstehen im Kopf  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                  48
                 Schreiben statt Visualisieren?  .  .  .  .  .  .  .  .                                      16
                                                                                                                            Visuals im Neuromarketing  .  .  .  .  .  .                                  49
                 Einführung, Ansichten, Praxis, Ausblicke                                                    16
                                                                                                                      2.4   Vorteile beim Einsatz visueller
                 Was heißt hier Business? Sie sind
                                                                                                                            Elemente  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   52
                 gemeint!  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   18
                                                                                                                            Abgrenzung von Storytelling zu
                            Die Zeichen des Buches nutzen  .  .  .                                           18
                                                                                                                            Visual Storytelling  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                56
                 Die Buch-„Macherinnen“  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                               20
                                                                                                                      2.5   Trend zum Visuellen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                      56
                            Autorin und Storytellerin:
                                                                                                                            ExpertenInterview: Stock-
                            Pia Kleine Wieskamp  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                          20
                                                                                                                            Fotografie  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    58
                            Grafikdesignerin Regina Steiner  .  .                                            22
                                                                                                                            Wir leben im „Age of Visuality“  .  .  .                                     63
                 Website und mehr zum Buch  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                        23
                                                                                                                            Zunahme visueller Elemente  .  .  .  .  .                                    65
                                                                                                                            Jeder Mensch ist ein Visual Creator                                          69
             2 Mit den Augen kommunizieren  .  .  .  .  .  .                                                 24
                                                                                                                      2.6   Best Practice: Jeden Tag
                            Wer war zuerst da: Bilder oder
                                                                                                                            eine neue Geschichte  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                     70
                            Laute?  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   25
                 2.1        Der Mensch als Augentier  .  .  .  .  .  .  .  .                                 28
                                                                                                                  3 Kraft und Macht von Visuals  .  .  .  .  .  .  .  .  .                               72
                 2.2        Das Erzählen ist ein Teil unseres
                                                                                                                      3.1   Bilder sagen mehr als Worte  .  .  .  .  .                                   74
                            Wesens und so alt wie die Mensch-
                                                                                                                      3.2   Kraftvolle Bilder  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .            78
                            heit selbst  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .       35
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                                                                                                                                                                                                             7

                ExpertenInterview: Die Kraft der                                                          4.2   Kontrast und Spannung  .  .  .  .  .  .  .  .  . 129
                Bilder  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   80          Sichtweisen und Perspektive  .  .  .  .  . 133
      3.3       Visuals wecken Emotionen  .  .  .  .  .  .  .                                       85          Best Practice: Ungewöhnliche
      3.4       Ist ein Bild gleich ein Bild?  .  .  .  .  .  .  .                                  87          Perspektiven  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 134
                Unterschiedliche Bildtypen  .  .  .  .  .  .  .                                     88    4.3   Erfolgsfaktoren einer starken
                ExpertenInterview: Bilder wirken                                                                Bildsprache  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 135
                sehr stark und ganz anders als                                                                  Individualität: Zeigen Sie Typen  .  . 135
                Texte  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    88          Diversität: Zeigen Sie Vielfalt  .  .  .  .  . 137
      3.5       Best Practice: Tue etwas Gutes und                                                              Wiedererkennbarkeit mit den
                zeige es  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .       93          richtigen Key Visuals  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 138
                                                                                                                Zeigen Sie Perspektiven  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 139
4 Bildsprache: Mit Bildern und Visuals
  sprechen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .            96          Überraschen, auffallen und
                                                                                                                herausstechen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 140
                Warum lesen, wenn es Bilder gibt?                                                   98
                                                                                                          4.4   Tipps, um eine eigene Bildsprache
      4.1       Elemente des Visual Storytellings                                                   101
                                                                                                                aufzubauen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 141
                Bildsprache als eigener Bildstil  .  .  . 101
                                                                                                                Erarbeiten Sie einen Styleguide  .  .  . 145
                Basiselemente der Bildsprache  .  .  . 104
                                                                                                                Moodboards als kleine Styleguide-
                Psychologie und die Verwendung                                                                  Variante  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 154
                von Farben  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 120
                                                                                                                Tools, mit denen Visuals sowie
                Authentische Charaktere  .  .  .  .  .  .  .  . 125                                             Moodboards erstellt werden  .  .  .  .  . 156
                Für die Zielgruppe interessante                                                           4.5   Bildsprache als Teil der Corporate
                Inhalte  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 127             Identity  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 159
                Kontext  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 127
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Inhalt
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                          ExpertenInterview: Verändertes                                                            5.4    Der Vater der Emojis: Die Bild-
                          visuelles Erscheinungsbild bei Yello 159                                                         sprache des Künstlers Keith Haring 193
                  4.6     Best Practice: Mehr als du denkst  .  . 165                                                      Vorläufer der Emojis  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 196
                                                                                                                           Harings Bild-Alphabet  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 198
             5 Visuals als wiederentdeckte
                                                                                                                           Verwendung von Archetypen  .  .  .  .  . 199
               Zeichensprache  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 168
                                                                                                                           ExpertenInterview:
                  5.1     Zeichen ist nicht gleich Zeichen  .  .  . 171
                                                                                                                           Zeichen setzende Florentinische
                          Verstehen der Bildzeichen  .  .  .  .  .  .  . 172                                               Graffiti-Künstler  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 200
                  5.2     Kleiner Ausflug in die Zeichen-                                                           5.5    Best Practice: CLET als Vorreiter
                          theorie  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 176              zur Neu-Interpretation von Pikto-
                          Semiotik, die Lehre der Zeichen  .  .  . 176                                                     grammen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 203
                          Mit Piktogrammen sprechen  .  .  .  .  . 178
                                                                                                                6 Geschichtenerzählen ist . . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 206
                          Semiotisches Dreieck  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 179
                                                                                                                    6.1    Was ist eine Geschichte?  .  .  .  .  .  .  .  .  . 208
                          Syntaktik, Semantik, Pragmatik                                        .  . 180
                                                                                                                           „Geschichten als sozialer Aus-
                          Drei Dimensionen eines Zeichens                                            180
                                                                                                                           tausch“ der Marke GoPro  .  .  .  .  .  .  .  . 208
                          Experten-Interview: Mit Zeichen
                                                                                                                           Grundzutaten und Definition
                          und Bildern international
                                                                                                                           von Storytelling  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 209
                          kommunizieren  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 182
                                                                                                                           Was macht gute Geschichten aus?                                      210
                  5.3     Jetztzeit: Mit Emojis sprechen  .  .  .  . 189
                                                                                                                           Wiederkehrende Ur-Themen aller
                          Emojis als Zeichen der Bildsprache 189
                                                                                                                           Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 212
                          Emojis als universelle Bildsprache 190
                                                                                                                           Siegeszug des Storytellings  .  .  .  .  .  .  . 213
                          AR-Emojis  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 193
Visual Storytelling im Business - Leseprobe - Pia Kleine Wieskamp
Inhalt
                                                                                                                                                                                               9

6.2   Mustervorlagen als Basis für                                                           Mustervorlagen sind hilfreich,
      Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 214               jedoch kein Zwang  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 246
      Muster als Grundschemata                                                         6.4   Erweitertes Geschichtenerzählen  .  . 247
      von Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 216                    Vom Storytelling zum Storyscaping 247
      Aristoteles als Vorreiter des                                                          Storydoing  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 247
      Storytellings  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 216
                                                                                             Storyliving  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 248
      Der Fünfakter oder: „Die Fünf
                                                                                             Experimentelles Pop-up Storytelling
      Grundzutaten einer gut funktio-
                                                                                             auf der SXSW 2018  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 251
      nierenden Story“  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 218
                                                                                             Storyscaping  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 252
      Erweiterung der Grundelemente
      einer Story  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 220         ExpertenInterview: Sketchnotes
                                                                                             und Graphic Recording  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 254
      Joseph Campbells Heldenreise  .  .  .  . 223
                                                                                       6.5   Storytelling ist viel mehr als ein
      Voglers Adaption der Heldenreise                                      224
                                                                                             Tool  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 259
      Storytelling-Vorlage: Muster-
                                                                                             Geschichten beeinflussen die
      geschichten à la Pixar  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 230
                                                                                             Haltung und auch Handlung von
      Sieben Plots (Urgeschichten) nach                                                      Menschen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 260
      Christopher Booker  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 232
                                                                                             Geschichten bewegen zu Hand-
6.3   Mit Archetypen Emotionen                                                               lungen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 261
      erzeugen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 236
                                                                                             Wie sich Storytelling auf das
      Zwölf Archetypen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 236                         Verhalten auswirkt  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 262
      Wandel der Archetypen  .  .  .  .  .  .  .  .  . 241                             6.6   Warum Sie sich für Storytelling
      Heldenreise bei Airbnb  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 243                               entscheiden sollten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 266
Visual Storytelling im Business - Leseprobe - Pia Kleine Wieskamp
Inhalt
10

                         Die gute Nachricht: Wir sind alle                                                                   ExpertenInterview: Erstellung der
                         Storyteller!  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 267                        Visuals für dieses Buch  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 320
                  6.7    Best Practice: Mit Storyacting                                                             7.5      Erfolgreich mit Design-Thinking  .  . 329
                         Anlässe inszenieren, über die
                         erzählt wird  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 268             8 Formate und Tools visueller
                                                                                                                 Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 330
              7 Baukasten: Mit Design-Thinking                                                                      8.1      Analog versus digital, multimedial
                Geschichten entwickeln  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 270                                            oder transmedial  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 332
                  7.1    Was hat Design Thinking mit                                                                         Digitales visuelles Storytelling  .  .  .  . 333
                         Storytelling zu tun?  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 274
                                                                                                                             Lineares Erzählen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 334
                  7.2    Was ist Design Thinking?  .  .  .  .  .  .  .  . 274
                                                                                                                             Interaktives Erzählen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 334
                  7.3    Der Design-Thinking-Prozess  .  .  .  .  . 278
                                                                                                                             Transmediales Storytelling  .  .  .  .  .  .  . 334
                         ExpertenInterview:
                                                                                                                             Crossmediales Storytelling  .  .  .  .  .  .  . 335
                         Design Thinking  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 280
                                                                                                                    8.2      Multimediales Storytelling  .  .  .  .  .  .  . 336
                  7.4    Sechs Schritte im Design-Thinking-
                         Prozess  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 284                 Tools, um Multimedia-Storys zu
                                                                                                                             erstellen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 337
                         Schritt 1: Verstehen (Empathize)  .  . 287
                                                                                                                    8.3      Formate, um mit Visuals
                         Schritt 2: Beobachten (Observe)  .  .  . 290
                                                                                                                             Geschichten zu erzählen  .  .  .  .  .  .  .  .  . 341
                         Schritt 3: Synthese (Point of View)                                        305
                                                                                                                             Erzählen mit Bildern  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 341
                         Schritt 4: Ideen finden und ent-
                                                                                                                             Erzählen mit Fotografien  .  .  .  .  .  .  .  . 344
                         wickeln (Ideate)  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 309
                                                                                                                             Experten-Interview: Geschichten
                         Schritt 5: Prototyping  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 315
                                                                                                                             mit Fotografien erzählen  .  .  .  .  .  .  .  .  . 346
                         Schritt 6: Testen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 319
Inhalt
                                                                                                                                                                                                     11

      Mehr als ein Einzeldbild: Fotoserie,                                                  8.7   Live-Stories mit Instagram,
      Bildstrecke, Fotoreihe  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 351                                 Snapchat, Facebook und Co.  .  .  .  .  .  . 380
      Fotocomics und Memes  .  .  .  .  .  .  .  .  . 354                                   8.8   Tools zur Erstellung von Visuals  .  . 382
      Collagen aus Bildern  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 355                                ExpertenInterview: Storytelling-
      Animierte Bilder: Memes  .  .  .  .  .  .  .  . 357                                         Tools  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 383

      Animierte Fotografien: GIFs  .  .  .  .  .  . 358                                     8.9   Drei Dinge, die Visual Storytelling
                                                                                                  benötigt  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 387
      Erzählen mit Illustrationen  .  .  .  .  .  .  . 359
      Best Practice: Humor verleiht                                                       9 Plattformen und Trends                                .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 388
      Flüüügel  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 360
                                                                                            9.1   Geschichten im World Wide Web  .  . 390
8.4   Sketchnotes  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 361
                                                                                                  Bilder sind einzigartig und not-
      Experten-Interview: Sketchnotes  .  . 364                                                   wendig in der Kommunikation  .  .  . 392
8.5   Infografiken  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 367                   Visual Social Storytelling  .  .  .  .  .  .  .  .  . 393
      Wie Infografiken aufgebaut werden 368                                                       Politiker als Vorreiter des Visual
      Tools, um Infografiken zu erstellen 368                                                     Storytellings im Business  .  .  .  .  .  .  .  . 395
      Bewegtbild: Videos, Filme,                                                                  Snackable Storytelling  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 402
      Animationen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 370              9.2   Bekannte Online-Plattformen und
      Erklär- oder How-to-Videos  .  .  .  .  .  . 370                                            -Kanäle für Visual Content  .  .  .  .  .  .  . 406
      ExpertenInterview: Erklärende                                                               Pinterest  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 406
      visuelle Geschichten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 371                                Snapchat  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 407
8.6   Animierte Videos  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 377                           Instagram  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 408
      Immersive Videos  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 378                           Twitter  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 414
      Mixed Media  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 379                    WhatsApp  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 414
Inhalt
12

                          Best Practice: Ich, Eisner                                .  .  .  .  .  .  .  . 415     10.3 Präsentationen mit Visuals  .  .  .  .  .  .  . 442
                          Facebook  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 416                    Experten-Interview: Mit Visual
                          Video-Pattformen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 418                                 Storytelling zur überzeugenden
                                                                                                                            Business-Präsentation  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 444
                           ExpertenInterview: YouTuber  .  .  .  . 419
                                                                                                                   10.4 Geschichten erzählen statt
                          Best Practice mit den
                                                                                                                        PowerPoint  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 449
                          TechnikHelden  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 423
                                                                                                                           PowerPoints sind nicht nur
                  9.3      Trends: Storytelling der Zukunft  .  . 424
                                                                                                                           langweilig  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 450
                           ExpertenInterview: Neue Möglich-
                                                                                                                           Tipps zum Storytelling mit
                           keiten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 424
                                                                                                                           PowerPoint  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 452
                          Holografisches Storytelling  .  .  .  .  .  .  . 428
                                                                                                                           Best Practice: Lernen von
                          Best Practice: Visuelle Zeitzeug-                                                                PowerPoint-Experten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 453
                          nisse Holocaust-Überlebender  .  .  .  . 429
                                                                                                                   10.5 Präsentationstools jenseits von
                          Best Practice: Digitale interaktive                                                           PowerPoint  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 455
                          Welten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 430
                                                                                                                           Präsentieren mit Zoom-Faktor:
                  9.4      Ein Tool und eine Plattform                                                                     Prezi  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 455
                           machen noch keine Story  .  .  .  .  .  .  .  . 431
                                                                                                                           Bildlastiges Präsentieren mit
                                                                                                                           Haiku Deck  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 456
              10 Storytelling im Business  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 432
                                                                                                                           Präsentieren mit PowToon  .  .  .  .  .  .  . 457
                  10.1 Mit den richtigen Emotionen
                       die entsprechende Zielgruppe                                                                10.6 Mut zur Kreativität  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 458
                       ansprechen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 435
                  10.2 Story-Ideen als Gegenargument zu
                       „Ich habe nichts zu erzählen“  .  .  .  . 437
Inhalt
                                                                                                                                                                                                                  13

11 Service für Visual Storyteller  .  .  .  .  .  .  .  .  . 460                                      11.8 Recht und Datenschutz  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 472
    11.1 Grundsätzliche Fragen bei der                                                                           Model Release  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 472
         Erstellung einer Core-Story  .  .  .  .  .  .  . 461                                                    Rechte  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 473
    11.2 Checklisten Stakeholder  .  .  .  .  .  .  .  .  . 462                                                  Creative Commons Lizenz-
    11.3 Analyse der Persona (Zielgruppe)                                            464                         modelle  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 474
              Ablaufplan einer Persona-                                                               11.9 Suchmaschinenoptimierung bei
              Erstellung in vier Schritten  .  .  .  .  .  .  . 464                                        Visuals  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 476
              Hilfreiche Tools zur Erstellung                                                                    SEO-Optimierung für Videos  .  .  .  .  . 478
              einer Persona  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 466
    11.4 Checkliste Storyaufbau  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 467                               12 Literatur  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 480

    11.5 Tools zur Erstellung und Bearbei-
                                                                                                13 Index  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 484
         tung von Videos  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 468
    11.6 Weitere hilfreiche Tools  .  .  .  .  .  .  .  .  . 469
    11.7 Zusammenarbeit mit Dienst-
         leistern  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 470
              Fotografen/Videografen briefen  .  .  . 471
01   Startschuss:
     Aller Anfang
     ist schwer
1 Startschuss: Aller Anfang ist schwer
                                                                                                                                        15

Vor einiger Zeit traf ich in Berlin den Kommuni-        Kunst für das Lehramt. Noch heute fasziniert
kations- und Storytelling-Experten Prof. Dr. Die-       mich Kunst: Ich fotografiere leidenschaftlich
ter Georg Adlmaier-Herbst. Ich erzählte ihm             gerne und erschaffe Skulpturen aus Stein,
von meinem neuen Buchprojekt und er fragte              Holz, Papier und Bronze.
mich: „Ganz ehrlich Pia, meinst du, dass wir        •   Zudem werden in unserer Zeit von mobiler,
noch ein Buch zu Visual Storytelling benötigen?“        schneller und digitaler Kommunikation immer
Ich ging kurz in mich und erzählte Dieter an-           mehr visuelle Elemente verwendet.
hand von fünf Punkten – also je Finger einer        •   Drittens wird Kommunikation und Erzählen
Hand ein Argument –, warum mir dieses Buch-             immer internationaler. Da Bilder oft keiner
projekt am Herzen liegt:                                Übersetzung bedürfen und außerhalb von
• Zunächst einmal bin ich persönlich eher ein           Text und Sprache stehen, sind sie weltweit ein-
  visueller Mensch. Ich merke mir selten Buch-          setzbar.
  titel, dagegen die Covergestaltung schon. Da-     •   Viertens lösen Bilder schneller und oft unbe-
  her wählte ich als einen meiner Studiengänge          wusst Emotionen aus: Emotionen, die viel um-
1 Startschuss: Aller Anfang ist schwer
16

                                       ständlicher in Worten (Text) auszudrücken         nicht allen Erwartungen zu entsprechen und
                                       sind.                                             dementsprechend auch angreifbar zu sein, abge-
                                   •   Als letzten Punkt möchte ich aufführen, dass      baut, und so einige Visuals in Form von Infogra-
                                       visuelle Elemente sowie visuelle Sprache (Bild-   fiken, Grafiken und Fotografien für dieses Buch
                                       sprache) zur aktuell verwendeten Kommuni-         produziert.
                                       kation auf Social-Media-Kanälen passen.             Nichtsdestotrotz kenne ich meine Grenzen und
                                                                                         habe mir mit der Grafikdesignerin Regina Steiner
                                                                                         von steiner2design1 eine kompetente und ver-
                                                                                         sierte Partnerin an meine Seite genommen, um
                                   Schreiben statt                                       verschiedene Aspekte von Visual Storytelling von

                                   Visualisieren?                                        einer Expertin visualisieren zu lassen.

                                   Es ist schon ein wenig widersprüchlich, dass ich
                                   ein Buch über Visual Storytelling schreibe, an-       Einführung, Ansichten,
                                   statt es rein visuell zu gestalten. Das liegt unter
                                   anderem daran, dass Menschen es oft mit dem
                                                                                         Praxis, Ausblicke
                                   Alter verlernen, rein visuell zu lesen, zu lernen
                                   oder zu arbeiten. Nicht umsonst stellte Pablo Pi-     Dieses Buch ist eine Einführung in das Thema
                                   casso, einer der renommiertesten Künstler des         Storytelling mit dem Schwerpunkt Visual Story-
                                   20. Jahrhunderts, fest: „Jedes Kind ist ein Künst-    telling und gibt zugleich praktische Hilfestellun-
                                   ler. Das Problem ist nur, wie man ein Künstler        gen, um Geschichten visuell beziehungsweise vi-
                                   bleibt, wenn man größer wird.“ Ich glaube, dass       suell unterstützt zu erzählen.
                                   einige Leser nachvollziehen können, was Picasso
                                   meinte, wenn wir uns erinnern, wie unbedarft
                                   Kinder ihre „Kunstwerke“ der Öffentlichkeit           1   Unternehmenswebsite von Regina Steiner: https://
                                   präsentieren. Mittlerweile habe ich die Angst,            www.steiner2design.de
Einführung, Ansichten, Praxis, Ausblicke
                                                                                                                                        17

  Ich gehe auf visuelle Kommunikation und             • Blub, Florentiner Graffiti-Künstler
Bildsprache ein, zeige auf, wie sie funktioniert,     • Nikolai Bockholt, Google
erkläre den Fahrplan zur Erstellung einer Story       • Sven Doelle, Principal Business Development
und beschreibe visuelle Plattformen, Medien               Manager bei Adobe
und Werkzeuge.                                        • Renate Eck, Gründerin und Geschäftsführerin
  Im Praxisteil zeige ich Ihnen Visual Storytel-          Eck Marketing & Referenten Matching
ling im Einsatz, Visual Storytelling im Unterneh-     •   Murat Erimel, Head of Marketing, Adobe Stock
men, die Grundbausteine einer Geschichte, Info-           DACH
grafiken und Data-Storytelling, Fotostorys sowie      •   Dennis Fischer, Innovationsberatung & Design
die Entwicklung einer Visual Story. Zudem gibt            Thinking, Gründer von Methodworks
es im Servicebereich jede Menge Checklisten,          •   Kai Gebel, Fotograf, Videoproduzent und De-
Muster und Arbeitsblätter, um eigene Storys zu            signer, Gründer von two little designers
erstellen.                                            •   Max Jörg, Erklär-Videos, COO der how2 AG
  Auch in diesem Buch kommen, wie in meinem           •   Stephanie Kowalski, Sketchnotes
Buch „Storytelling – Digital, Multimedial, Social“,   •   Marinka Masséus, Fotografin
Experten aus der Praxis zu Wort: In Interviews        •   Regina Steiner, Diplom-Grafikdesignerin und
erzählen sie über ihre Definition von Visual              Art Director
Storytelling und verraten den ein oder anderen        •   Claudia Tillmann, Leiterin Brand & Customer
Praxistipp.                                               Experience bei Yello
                                                      •   Milan Yasserstein, YouTuber
Liste der Experten:
• Prof. Dr. Dieter Georg Adlmaier-Herbst, inter-
  nationaler Speaker, Berater, Autor und Dozent
  für Markenführung und Kommunikation u. a.
  an der Universität der Künste Berlin
• Ralf Appelt, Diplom-Pädagoge, Lehrer und Vi-
  sualisierungstrainer
1 Startschuss: Aller Anfang ist schwer
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                                   Was heißt hier Business?                             Ihr Studium, Ihre Bewerbung neue Möglichkei-
                                                                                        ten suchen oder es Ihnen einfach nur Spaß
                                   Sie sind gemeint!                                    macht mit visuellen Elementen zu kommunizie-
                                                                                        ren. Vielleicht möchten Sie ja Ihr Pinterest-Board
                                                                                        mit Grafiken, Fotografien und animierten Videos
                                   Storytelling erobert unsere Unternehmen! Gute        interessanter gestalten oder die Webseite Ihres
                                   Geschichten hatten schon immer ihren Reiz.           Sportvereins oder Inhalte innerhalb Ihrer Kom-
                                   Dieses Wissen machen sich nun Unternehmen            munikations-, Marketing- bzw. Social-Media-
                                   zunutze. Statt mit Fakten zu erschlagen oder mit     Abteilung.
                                   unglaubwürdiger Werbung zu langweilen, we-
                                   cken sie das Interesse und die Emotionen des
                                   Publikums, um langfristige Kundenbindungen zu        Die Zeichen des Buches nutzen
                                   erreichen.
                                     Der Titel des Buches lautet „Visual Storytelling   In diesem Buch arbeiten wir mit visuellen Hin-
                                   im Business“. Aber was heißt hier Business? Wer      weisen. Um Ihnen den Umgang mit den visuel-
                                   kann das Buch verwenden? Und für welche Ziel-        len Icons zu erleichtern, haben wir diese hier zu-
                                   gruppe ist es gedacht?                               sammengefasst:
                                     Wenn Sie Fragen haben, gerne experimentie-
                                                                                        23

                                   ren und mittels Visuals Ihre Botschaften direkt
                                   in die Herzen und Köpfe platzieren möchten,
                                                                                        2
                                   dann haben Sie zum richtigen Buch gegriffen.         3
                                     Zunächst einmal kann jeder das Buch lesen,
                                   den der bewusste Einsatz von Visuals in der
                                   Kommunikation mit anderen interessiert. Dabei
                                   ist es egal, ob Sie in einer PR-Agentur, einer Or-
                                   ganisation, einem Unternehmen arbeiten oder
                                   für sich als Freelancer, für Ihren privaten Blog,
Was heißt hier Business? Sie sind gemeint!
                                                                                                                     19

Dieses Icon verweist auf      Mit diesem Icon wird auf                       Informationen mit diesem
ein Experten-Interview mit    Videos, Animationen und                        Icon stehen auf der Website
Einblicken zu praxisnahen     GIFs verwiesen, zu denen                       zum Buch unter https://story-
Themen.                       Sie entweder über den in der                   baukasten.de/storytelling-
                              Fußnote hinterlegten Link                      downloads4 frei zur
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grundlegendes Hintergrund-    dem Story-Baukasten-
wissen zum jeweiligen         YouTube-Kanal2 finden. Dort                    Mit diesem Icon werden
                              werden auch nach der aktuel-                   Hinweise auf Templates
Thema.
                              len Schreibphase des Buches                    sowie diverse Präsentationen
                              Praxisbeispiele sowie interes-                 rund um das Thema Story-
Beispiele aus der Praxis      sante Interviews fortlaufend                   telling angezeigt.
werden mit diesem Best-       hinterlegt.
Practice-Icon angezeigt.                                                     Bei diesem Icon können Sie
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                              Die Story-Baukasten-
                              Pinterest-Boards3 bieten eine    Juni 2019 überprüft. Da sich das Internet je-
Wenn Sie das Ideen- oder      wahre Fundgrube mit jeder        doch ständig ändert, empfehle ich, bei nicht
Hinweis-Icon entdecken,       Menge gesammelter Visuals          123
                                                               funktionierenden   Links textuell bei Google
werden Sie auf Anregungen     nebst Links zum Themen-
                              gebiet.                          zu suchen. Oft werden Videos etwa auf You-
für Konzepte und Storyideen
hingewiesen.                                                   tube auf diversen Kanälen gepostet.
                              Die Website zum Buch,
                              https://Story-Baukasten.de,
Mit dem Share-This-Icon                                        2   YouTube-Kanal zum Story-Baukasten: https://www.
                              enthält ein Glossar mit den
machen wir auf kurze,                                              youtube.com/channel/UCu5zH9q7eoHhF1gnEH486zQ
                              wichtigsten Begriffen sowie
prägnante Informationen       weiterführende Beispiele und     3   Story-Baukasten auf Pinterest:
und Gedanken aufmerksam,                                           https://www.pinterest.de/StoryBaukasten/
                              Infos rund um das Thema
die teilenswert sind.         Storytelling.                    4   Downloads auf: https://story-baukasten.de/
                                                                   storytelling-downloads
1 Startschuss: Aller Anfang ist schwer
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                                   Die Buch-„Macherinnen“                             nen als auch Unternehmen in den Themen Story-
                                                                                      telling sowie Digitale Kommunikation. Während
                                                                                      ich als Ideenscout neue digitale Trends entdecke,
                                   Jedes Buch benötigt Menschen, demnächst viel-      unterstütze ich als Kommunikationsexpertin Or-
                                   leicht auch Maschinen, die es schreiben, gestal-   ganisationen und Unternehmen in der Beratung
                                   ten und realisieren. 4                             und Konzeption von Kommunikationsstrate-
                                                                                      gien, begleite sie operativ in Planung sowie Um-
                                                                                      setzung.
                                   Autorin und Storytellerin:                           Storytelling interessiert mich seit meiner Kind-
                                   Pia Kleine Wieskamp                                heit, seit der Zeit, ab der ich eigenständig Bücher
                                                                                      lesen konnte. Ich verbrachte Tage in der damali-
                                   Mein Name lautet Pia Kleine Wieskamp und ich       gen kleinen Stadtbibliothek von Dormagen bei
                                   bin Ideengeberin sowie, neben dem zahlreichen      Köln, dem Ort, in dem ich aufwuchs. Die Bücher
                                   Input der zuvor genannten Experten, Autorin        gaben mir und meiner Fantasie Raum, um mich
                                   des Buches. Als Speakerin und Workshop-Leite-      in ihnen zu versenken.
                                   rin coache und trainiere ich sowohl Einzelperso-     Doch meine Gefühle und Gedanken ausdrü-
                                                                                      cken konnte ich besser in Zeichnungen, Skulp-
                                                                                      turen und Bildern. Später studierte ich meine
                                                                                      Lieblingsfächer, Germanistik und Kunst, für das
                                                                                      Lehramt. Auch hier ist der Unterrichtende schnell
                                                                                      Storyteller und vermittelt mittels Geschichten
                                                                                      und Beispielen Inhalte und motiviert die Schü-
                                                                                      ler, eigenständig zu recherchieren.
                                                                                        Bereits während meines Studiums interessierte
     Bild 1.1                                                                         mich vor allem der Bereich der technischen Um-
     Pia Kleine Wieskamp                                                              setzung von Kommunikation und Emotionen. So
     (Foto © Simone Naumann)                                                          jobbte ich unter anderem in einer Galerie für

                                   4
Die Buch-„Macherinnen“
                                                                                                                                                 21

Holographie, beschäftigte mich mit BTX-Kunst                sorgte. SELMA besaß vielfältige technische
und war als Video-DJ mit laufenden Kameras, ge-             Funktionen und konnte sich auch als holografi-
steuert und gemischt sowie übertragen mit einem             sche Projektion sichtbar machen. Viele der heute
PC (es waren noch die längst vergangenen Amiga-             bereits möglichen Experimente weisen auf die
Zeiten) bei Live-Events unterwegs. Das Storytel-            damalige TV-Vision hin. Längst unterhalten wir
ling ließ mich auch in meinen späteren Tätig-               uns mit Siri, Alexa und Co. und können bereits
keiten als TV- und Print-Redakteurin, als Lektorin          Menschen und Objekte virtuell holografisch pro-
oder im Bereich PR und Marketing nicht los.                 jizieren.
  In den letzten Jahren sehe ich zwei wachsende                Wir erleben spannende Zeiten, in denen sich
Trends: Einerseits wird die Kommunikation im-               Kommunikation gewaltig ändert und zuvor meist
mer visueller, wobei sie auch mehr und mehr                 rezipierendes Publikum zu Inhaltsproduzenten
akustisch unterstützt sein kann, und anderer-               und Publishern wird. In diesem Buch zeige ich
seits wird sie immer technischer.                           Gedanken, Ideen sowie praktische Anleitungen
  Als Kind meiner Zeit faszinieren mich Science-            auf, wie Sie visuell Inhalte und Geschichten er-
Fiction-Filme und -Serien. Eine TV-Serie ist mir            zählen können. Das Buch „Visual Storytelling im
besonders im Gedächtnis haften geblieben: Time              Business“ kann unabhängig von dem Vorgänger-
Trax – Zurück in die Zukunft.5 Dr. Sahmbi konnte            buch „Storytelling: Digital – Multimedial – Social“6
mittels einer Zeitmaschine 200 Jahre zurück ins             gelesen und verstanden werden.
Jahr 1993 reisen, um dort als Polizist Captain                          Weitere Informationen über mich sowie
Darien Lambert flüchtige Verbrecher (aus seiner                         die angebotenen Trainings und Work-
Zeitachse) zu verfolgen. Begleitet wurde er von                         shops finden Sie auf der Website zum
                                                                        Buch unter https://story-baukasten.de.
SELMA, einer künstlichen Intelligenz im Kredit-
kartenformat, die ihn mit Informationen ver-

                                                            6   Storytelling: Digital – Multimedial – Social; Formen
5   TV-Serie „Time Trax – Zurück in die Zukunft“ auf            und Praxis für PR, Marketing, TV, Game und Social
    Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Time_Trax_–_       Media: https://www.hanser-fachbuch.de/buch/
    Zurück_in_die_Zukunft                                       Storytelling+Digital+Multimedial+Social/9783446446458
1 Startschuss: Aller Anfang ist schwer
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                                   Grafikdesignerin Regina Steiner                          Seit 2017 ist sie Dozentin für Typografie und
                                                                                          Grafikdesign in Mannheim. Gemeinsam mit ih-
                                   Wie bereits im Vorgängerbuch arbeite ich in die-       rem Vater, Professor Peter Steiner, nimmt sie
                                   sem Buch auch und besonders eng mit Regina             an Briefmarkenwettbewerben des Ministeriums
                                   Steiner zusammen. Viele der Grafiken stammen           der Finanzen teil. Dies ist ein ganz spezielles
                                   aus ihrer Hand. Dennoch zeige ich auch einige          Aufgabengebiet mit einer ganz anderen Heran-
                                   Visuals, die ich persönlich mit Tools erstellt habe.   gehensweise als bei anderen Herausforderun-
                                   Regina Steiner7, Diplom-Grafikdesignerin und           gen.
                                   Art Director, studierte an der Akademie für bil-         Regina Steiner ist in einem kreativen Umfeld
                                   dende Künste Stuttgart und an der EINA in Bar-         aufgewachsen. Ihre Mutter ist Textildesignerin
                                   celona. Nach dem Diplom ging sie nach New              und ihr Vater Grafikdesigner und Professor an
                                   York in eine Designagentur. Zurück in Stuttgart        der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
                                   arbeitete sie mehrere Jahre als Art Director. 2004     Schon als kleines Kind war eine ihrer Lieblings-
                                   gründete sie ihre eigene Design-Agentur.
                                     Ihre Bandbreite umfasst Corporate Design für
                                   mittelständische, oft inhabergeführte Kunden,
                                   Nischenprodukte für große Kunden sowie Er-
                                   scheinungsbilder für „Ein-Mann/Frau“-Kunden.
                                     Auch bei den Branchen gibt es keine Speziali-
                                   sierung. Eines ihrer Credos ist, dass man sich in
                                   jedes Thema und jede Branche hineinversetzen
                                   kann und diese optimal darstellen kann. Typo-
                                   grafie ist dabei ein Schwerpunkt in ihren Werken.

                                   7   Design-Agentur von Regina Steiner: https://www.    Bild 1.2 Regina Steiner
                                       steiner2design.de                                  (Foto © Jens Lyncker, Stuttgart)
Website und mehr zum Buch
                                                                                                                                  23

beschäftigungen, auf dem Boden des Ateliers ih-
rer Eltern zu sitzen und zu zeichnen und zu ma-
                                                     Website und mehr
len. Schon früh gab ihr Vater ihr kleine grafische   zum Buch
Aufgaben. So lernte sie spielerisch, sich im krea-
tiven Feld zu betätigen. Nach dem Abitur ging sie        Zum „Vorgänger“ dieses Titels, dem Buch
ein Jahr nach Italien, unter anderem an die Uni-         „Storytelling – Digital – Multimedial –
                                                         Social“ habe ich die Website https://
versitá per Stranieri di Firenze, um sich darüber
                                                         story-baukasten.de/ eingerichtet, auf der
klar zu werden, ob sie wirklich einen künstleri-         Sie Hintergrundwissen, Fotos, Videos,
schen Beruf erlernen möchte oder sich doch an-           Checklisten und vieles mehr finden, oder
derweitig zu orientieren, zum Beispiel mit einem         mir einfach Feedback zum Buch geben
                                                         können.
Studium der Sprachen. Nach der Zeit in Italien
wurde ihr bewusst, dass es ihr Wunsch und ihr            Zusätzlich finden Sie auf dem Story-
Bedürfnis ist, einen kreativen Beruf auszuüben.          Baukasten-Kanal auf YouTube
                                                         (https://www.youtube.com/channel/
   Durch ihre Auslandsaufenthalte, ihre Fremd-           UCu5zH9q7eoHhF1gnEH486zQ) sowie
sprachenkenntnisse und die vielen unterschied-           dem StoryBaukasten-Pinterest-Board
lichen Aufgabengebiete (Werbung, Briefmarken,            (https://www.pinterest.de/StoryBaukasten/)
                                                         nützliche Ergänzungen, Beispiele, Links,
Design, Dozentur) erwarb sich Regina Steiner
                                                         Arbeitsmaterialien und vieles mehr.
eine besonders große Spannbreite an Ideen und
Kreationen. Diese kunden- und themenspezifisch
aufzurufen ist eine ihrer Stärken.
   Weitere Informationen über Gedanken, Ein-
stellungen und Herangehensweise der Grafike-
rin Regina Steiner und die Zusammenarbeit an
diesem Buch erfahren Sie in dem Interview in
Kapitel 5 und die Vorgehensweise der Erstellung
der Illustrationen zu diesem Buch in Kapitel 7.
05   Visuals als wie-
     derentdeckte
     Zeichensprache
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
                                                                                                                                    169

Kommunikation mit Symbolen hat eine lange         lung von Schriftzeichen gewesen sein. In den
Geschichte. Die ersten Zeugnisse der mensch-      Jahren um 3300 v. Chr. entwickelte sich in Meso-
lichen Kommunikation mithilfe von Symbolen        potamien die erste Schrift, bestehend aus unge-
reichen ca. 40 000 Jahre zurück.                  fähr 900 Piktogrammen. Die Unterscheidung zwi-
   Mit dem Einritzen von Bildern und Zeichen in   schen Schrift und reinen Symbolen war entstan-
Holz oder Stein beziehungsweise dem Auftragen     den.
von Farbpigmenten gaben unsere Vorfahren ihr         Künstler als Botschafter. Ob Roy Lichtenstein,
Wissen weiter. Sie nutzten Piktogramme und        Andy Warhol oder Keith Haring – Künstler, die
bildhafte Darstellungen als Gedächtnisstützen     für die Kunstrichtung „Pop-Art“ stehen, verarbei-
(mnemotechnische Zeichen). Unsere Vorfahren       ten in ihrer Kunst die Welt des Alltags. Mit grel-
konnten jedoch nicht davon ausgehen, dass die     len, hellen Farben wirken die Bilder oberfläch-
Inhalte der Zeichnungen von den Nachfahren        lich betrachtet einfach, verständlich und unbe-
auch richtig interpretiert wurden. Das mag un-    schwert.
ter anderem auch ein Grund für die Entwick-
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
170

                                                                                            Auf den zweiten Blick sind aber sowohl poli-
              Piktogramm und Symbol                                                      tische als auch gesellschaftskritische Aussagen
              Der Begriff Piktogramm stammt von dem lateinischen Wort                    zu finden. Mithilfe von Visuals kann man Men-
              pictum, welches ‚gemalt‘ oder ‚Bild‘ bedeutet, und von dem grie-           schen aus ihrem Kontext und ihrer Umgebung
              chischen Wort gráphein, das für ‚schreiben‘ steht.1 Ein Piktogramm         abholen, um ihnen schnell und allgemein ver-
              ist ein einzelnes, allgemein verständliches, bestenfalls kultur- und       ständlich Botschaften zu vermitteln. Der Be-
              sprachneutrales Bildsymbol beziehungsweise Icon, welches eine              trachter steht vor der Aufgabe, die Zeichen und
              Information (über einen Ort, ein Objekt oder einen Sachverhalt)            die visuelle Sprache zu entschlüsseln.
              durch vereinfachte grafische Darstellung vermittelt. Sprachwis-               Das richtige Entschlüsseln der Zeichen.
              senschaftler sehen Piktogramme – also Bilder – als die Vorläufer           Grundsätzlich definieren Menschen ihr Umfeld
              verschiedener Schriften, etwa der Keilschrift, an.                         beziehungsweise ihre Umgebung über Zeichen
              Dagegen sind Symbole Zeichen, die keine Ähnlichkeit zum eigent-            und Symbole: Zeichen der Natur, wie Spuren –
              lichen Objekt aufweisen oder stellvertretend für etwas stehen.             etwa ein Fußabdruck eines Tieres oder sein
              Das Erkennen von Symbolen setzt ein Vorwissen beziehungsweise              Dung – können uns Auskunft über Nahrung, Auf-
              Kontextwissen voraus, beispielsweise die drei gelben Punkte auf            enthaltsorte etc. geben. Zeichen wie die Brems-
              gelbem Untergrund als Symbol für „Blinde“. Im Gegensatz zu                 spur eines Autos geben uns heutzutage Auf-
              Piktogrammen müssen Symbole nicht selbsterklärend sein, da                 schlüsselung über die Geschwindigkeit eines
              ihre Bedeutung definiert werden muss.                                      Fahrzeuges und sind beispielsweise nach einem
                                                                                        Auffahrunfall mitentscheidend bei der Klärung
                                                                                         der Schuldfrage. Diese Zeichen zu entschlüsseln,
                                                                                         ist unsere Aufgabe. Die zur Vermittlung von In-
                                                                                         formationen eingesetzten Zeichen beziehungs-
                                                                                         weise visuellen Elemente sind Teil der jeweili-
      1                                                                                  gen Gesellschaft. Kommunikation erfolgt mittels
                                                                                         der gesellschaftlich vermittelten und allgemein
                                                                                         verständlich gewordenen Zeichen und Zeichen-
      1   Wikipedia, Piktogramm: https://de.wikipedia.org/wiki/Piktogramm                systeme.
5.1 Zeichen ist nicht gleich Zeichen
                                                                                                                                                            171

            Zeichen sind Platzhalter
                                                                5.1 Zeichen ist nicht
            Charles S. Peirce, ein US-amerikani-                    gleich Zeichen
            scher Mathematiker, Philosoph,
            Logiker und Semiotiker, definierte
            Zeichen folgendermaßen:                             In der Kommunikation von Angesicht zu Ange-
            „Das Zeichen oder Repräsentamen ist                sicht wird ein Gespräch fast immer durch Gesten
            etwas, das für jemanden in gewisser                und Mimik unterstützt. Dies ist beziehungsweise
            Hinsicht oder Fähigkeit für etwas steht.          war in der geschriebenen Kommunikation nicht
            Es wendet sich an jemanden, d. h., er-              möglich. Nun können manche Piktogramme die
            zeugt im Geist dieser Person ein äquiva-           Funktion der redebegleitenden Gesten und Mi-
            lentes Zeichen oder vielleicht ein mehr             miken übernehmen: Denken wir nur an den
            entwickeltes Zeichen. Das Zeichen,                  „Like“-Daumen bei Facebook oder das Augen-
            welches es erzeugt, nenne ich den Inter-            zwinkern und das Lächeln mancher Emoticons.
            pretanten (die Bedeutung) des ersten                  Im Printbereich werden neben Buchstaben
            Zeichens. Das Zeichen steht für etwas,             und Bildern auch Illustrationen, Grafiken, Pikto-
            sein Objekt. Es steht für dieses Objekt            gramme, Icons, Symbole oder Diagramme ver-
            nicht in jeder Hinsicht, sondern im                 wendet. Im Online-Bereich können zusätzlich zu
            Hinblick auf eine Art Idee.“ 2                      den oben genannten visuellen Elementen auch
                                                                multimediale Elemente wie Videos, Live-Streams,
            Heute spricht man vom semiotischen
                                                                Games, Virtual oder Augmented Realities, ani-
            Dreieck, bestehend aus dem Zeichen,
                                                                mierte Bilder und Grafiken oder GIFs eingesetzt
            seiner Bedeutung und dem Referenz-
                                                                werden.
    2
            objekt (der Referenz).
                                                           

2       Charles S. Peirce, Collected Papers, Bd. 2 § 8 (Harvard University Press, Cambridge, Mass.). Übersetzung von
        ­ infried­Nöth,­Handbuch­der­Semiotik,­Stuttgart/Weimar:­J.­B.­Metzlersche­Verlagsbuchhandlung,­2.­Aufl.­2000
        W
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
172

                                   Verstehen der Bildzeichen

                                   Der erste Schritt um Bildzeichen in der Kommu-
                                   nikation einzusetzen besteht darin, die (Bild-)
                                   Zeichen zu verstehen. Nehmen wir beispiels-
                                   weise ein Schriftzeichen und stellen uns die
                                   Frage: Ist es allein ausdrucksstark genug, um
                                   selbst zum Bild werden? Bei einem eindeutigen
                                   Schriftzeichen wie dem Fragezeichen gelingt
                                   dies.

                                                                                     Bild 5.1
                                                                                     Die Verwendung von Frage-
                                                                                     zeichen, wie hier auf dem
                                                                                     Fahrradweg in Lissabon, ist
                                                                                     allein schon ausreichend
                                                                                     genug: Sie animieren den
                                                                                     Betrachter anzuhalten, sich
                                                                                     Fragen zu diesen Zeichen
                                                                                     zu überlegen und nachzu-
                                                                                     denken, warum sie gerade
                                                                                     hier verwendet werden und
                                                                                     was sei in diesem Kontext
                                                                                     zu bedeuten haben.
                                                                                     (Bild © Pia Kleine Wieskamp)
5.1 Zeichen ist nicht gleich Zeichen
                                                                                                                                  173

Icon
Sie begegnen uns überall: Icons, die einen Begriff oder Sachverhalt oft viel besser und
allgemeinverständlicher darstellen können als jedes Wort.
Der englische Begriff Icon wird für ein Symbol, ein Bildzeichen, eine Ikone, ein Pikto-
gramm oder auch ein Sinnbild verwendet. Icon leitet sich aus dem griechischen Wort
eikón für Bild her. Icons können auch als „reduzierte“ oder minimalisierte Symbole eines
Objektes angesehen werden.
Ursprünglich stammt der Begriff Icon aus dem Computerbereich, wo es als Pikto-
gramm – ein möglichst selbsterklärendes Bild – zu einer grafischen Oberfläche gehört.
Klickt der Anwender auf ein Icon, öffnet sich ein hinter dem „Symbolbild“ verwendetes
Programm. Mittlerweile sind Icons auf nahezu jeder grafischen Oberfläche zu finden.
Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von Icons ist, dass sie auch bei fehlender
Sprachkenntnis oder Lesefähigkeit eine Kommunikation ermöglichen. Um dies erreichen
zu können, müssen Icons sehr präzise in ihrer Aussage sein: Das bedeutet, dass sie nur
eine einzige Interpretation zulassen dürfen. Dennoch müssen Icons in der Lage sein,
sehr umfangreiche Botschaften zu transportieren.
Man unterscheidet Icons, die visuelle Repräsentationen von
Objekten oder Themen darstellen, von Icons, die mehr oder
weniger komplexe Vorgänge oder Funktionen beschreiben.
Beispielsweise kann ein Icon auf der Taste eines Geldautomaten
ein Thema wie „Kontoübersicht“ repräsentieren, das der Nutzer
auswählen kann.
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
174

                                          Dagegen verweisen Icons auf Schildern oft auf eine Möglichkeit oder eine Aufforderung
                                          beziehungsweise einen Rat- und Vorschlag. So warnen Verkehrsschilder, die ein Auto mit
                                          „wellenförmigen Wegzeichen“ zeigen, den Fahrer vor Schleudergefahr bei Nässe oder
                                          Schmutz.

                                          Emoticons sind ein besonderer Typ von Icons und visualisieren Gefühlsbekundungen.
                                          Mittlerweile haben diese Icons Einzug in die Kommunikation via E-Mail, Chat und SMS
                                          sowie auch im Printbereich, etwa auf Plakaten, gehalten. Emoticons helfen kurz und
                                          knapp Emotionen zu vermitteln. Das Foto oben stammt aus dem Flughafen von Málaga:
                                          Mittels dieser Emoticons sollen Reisende abstimmen, wie sie den Service des Sicherheits-
                                          checks empfinden.
                                                                                                                                     
5.1 Zeichen ist nicht gleich Zeichen
                                                                                                                                                       175

                                                                                                              The Noun Project
                                                                                                              Das The Noun Project erfüllt zwei
                                                                                                              Aufgaben zugleich: Es funktioniert
                                                                                                              einerseits als umfangreiche Samm-
                                                                                                              lung und Quelle, quasi als Wikipe-
                                                                                                              dia für typografische Symbole, und
                                                                                                              andererseits als Onlinegalerie für
                                                                                                              Design. Hier finden Sie zahlreiche
                                                                                                              Icons (Piktogramme) zu nahezu
                                                                                                              allen Themen zum Download für
                                                                                                              Ihre Projekte: https://thenounpro-
                                                                                                              ject.com. Ziel des Projektes ist, eine
Bild 5.2 Ein wahrer Fundus an Icons befindet sich auf der Plattform „The Noun Project“. In einem              global verständliche Bildersprache
Video wird der Einsatz von Icons und Symbolen als Art der Völkerverständigung und als Vision einer            zu erschaffen, um Sprachbarrieren
global verständlichen Bildsprache beschrieben. (Screenshot © Website www.thenounproject.com).                 zu umgehen.
                                                                                                                                                       

Für die Verwendung von Zeichen wie Icons                 für Lottie3 animiert wurden, ins Leben
und Piktogramme als Bestandteile der täglichen           gerufen. Lottie ist eine quelloffene Anima-
                                                         tionsbibliothek von Airbnb, die Designer
Kommunikation gibt es vielfältige Praxisbei-             auf der ganzen Welt inspirieren möchte,
spiele.                                                  Kunstwerke für Animationen auf nativen                  Sehen Sie hierzu
           Das Unternehmen Airbnb kooperiert mit         Plattformen zu erstellen. Mithilfe von Lot-             auch das Video
           animierten Open-Source-Piktogrammen,          tie können After-Effects-Animationsdaten                „Building a
           dem „The Noun Project“ https://airbnb.        leichter in Apps verwendet werden.                      Global Visual
           design/modern-pictograms-for-lottie.                                                                  Language“ an:
           Gemeinsam mit „Modern Pictograms“             3   Lottie ist ein Open-Source-Animations-Tool          https://vimeo.
           wurde eine Reihe von Icons, die speziell          von Airbnb: https://airbnb.design/lottie            com/48846655.
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
176

                                   5.2 Kleiner Ausflug in                               prozessen (Semiosen) werden Zeichen konstituiert,
                                                                                        produziert, in Umlauf gebracht und rezipiert.“ 4
                                       die Zeichentheorie                               Des Weiteren vertritt sie die Meinung, dass
                                                                                        „ohne Semiose Kognition, Kommunikation und
                                                                                        kulturelle Bedeutungen nicht möglich wären.“
                                   Damit konkrete Kommunikationsabsichten auch            Die Semiotik sammelt Erkenntnisse über die
                                   bei den Empfängern ankommen, bedarf es einer         Funktionsweise von Zeichen und Zeichensyste-
                                   Absprache zwischen Sender und Empfänger,             men und verwendet als interdisziplinäre Lehre
                                   eine Art von „Übersetzungshandbuch“, mit dem         Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Berei-
                                   beide Kommunikationsparteien Botschaften ver-        chen wie Sprachwissenschaft, Kunst, Psycholo-
                                   schlüsseln beziehungsweise dekodieren können.        gie, Philosophie, Soziologie, Informatik oder Ma-
                                   Bei Unternehmen ist dieses Regelhandbuch der         thematik. Einige der bedeutendsten Semiotiker
                                   Styleguide sowie das Corporate-Design-Hand-          vertreten die These, dass alles Zeichen sein kann
                                   buch (siehe Kapitel 4). Eine Möglichkeit für ein     beziehungsweise ist. Die Semiotik untersucht,
                                   solches Regelwerk bildet die Zeichentheorie (Se-     welche Faktoren die Bedeutung und Wirkung
                                   miotik), die eine Verbindung zwischen Bildern,       von Zeichen bestimmen und beeinflussen. In
                                   Sehen, Erfahrung und Sprache schafft.                Zeichensystemen werden Strukturen und Ord-
                                                                                        nungen sowie Grenzen zwischen den Elementen
                                                                                        des Systems und dem System nach außen unter-
                                   Semiotik, die Lehre der Zeichen                      sucht.

                                   Die Deutsche Gesellschaft für Semiotik (DGS)
                                   e. V. beschreibt Semiotik (auch: Semiologie) als
                                   „die Wissenschaft von den Zeichenprozessen in
                                   Kultur und Natur. Zeichen, wie zum Beispiel Bil-
                                                                                        4­ Definition­von­Semiotik­der­Deutschen­Gesellschaft­
                                   der, Wörter, Gesten und Gerüche, vermitteln Infor-      für­Semiotik­(DGS)­e.­V.:­http://www.semiotik.eu/
                                   mationen aller Art in Zeit und Raum. In Zeichen-        Semiotik
5.2 Kleiner Ausflug in die Zeichentheorie
                                                                                                                                               177

                                                   tem unserer Gesellschaft können auch Dinge wie
       Die Fragestellung hierbei lautet:           der Besitz eines Hauses oder das Tragen einer
       • Was kann alles Zeichen sein?              bestimmten Kleidermarke ein Statussymbol sein
       • Nach welchen Strukturen und Ord-          und Zeichen setzen.
        nungssystemen wirken Zeichen?
       • Wie werden Zeichen genutzt?                       Zeichen

       • Welche Unterschiede und Bezie-                    Wikipedia verrät uns folgende Definition von Zeichen:
        hungen gibt es zwischen den ver-                   „Ein Zeichen ist im weitesten Sinne etwas, das auf etwas anderes
        schiedenen Zeichensystemen und                     hindeutet, etwas bezeichnet.
        Medien?                                            Zeichentheoretiker sehen darin ein semiotisches Phänomen und
                                               
                                                           bestimmen im engeren Sinne Zeichen als eine Unterklasse dieses
Zunächst stellt sich folgende Frage: Was ist ein           Phänomens. Dort stehen Zeichen anderen semiotischen Phäno-
Zeichen? Fragen wir unsere Mitmenschen nach                menen wie den Symbolen und Anzeichen (vgl. Index, Signal)
Zeichen, erhalten wir viele Antworten: Angefan-            gegenüber. Sprachzeichen sind Grundelemente einer Sprache.
gen von Verkehrszeichen über Wegweiser, Ver-               Zeichen ist dabei allgemein etwas Unterscheidbares, dem eine
botsschilder bis hin zu Warnzeichen oder Zei-              Bedeutung zugesprochen wird; ein sprachliches Zeichen als
chen zur Verdeutlichung von Hinweisen (wie                 Grundelement eines Kommunikationssystems (also auch Gesten,
etwa Herren- oder Damen-WC) fällt uns zu die-              Gebärden, Laute, Markierungen auch Symbole).
sem Thema eine Vielzahl von Piktogrammen ein.              Zeichen kommt aus indogermanisch dei für ‚hell glänzen‘,
Schilder werden meist schnell als Zeichen er-              ‚schimmern‘, ‚scheinen‘, und wird im Althochdeutsch zu zeihhan
kannt und haben die Aufgabe innerhalb von Se-              ‚Wunder‘, ‚Wunderzeichen‘. Dem deutschen Wort liegt ursprüng-
kunden eine Botschaft zu transportieren. Unter-    5
                                                           lich die irdische Erscheinung einer höheren Macht zugrunde.“ 5
nehmenszeichen (Logos) vermitteln oft mehr als                                                                                            

eine Botschaft: Sie signalisieren das Unterneh-
men mit seinen Werten, sollen gleichzeitig ein-    5   Wikipedia: Zeichen: https://de.wikipedia.org/wiki/
zigartig und wiedererkennbar sein. Im Wertesys-        Zeichen
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
178

                                               Sobald wir Bildsprache nutzen, ist unser Ziel,       Design-Organisation weltweit. Sie war führend
                                               möglichst erkennbar zu visualisieren. Häufig         bei der Entwicklung eines standardisierten Sys-
                                               werden hierzu „Bildzeichen“ wie Piktogramm           tems, bestehend aus 50 Zeichen, welches welt-
                                               oder Icons verwendet, die auf stereo- bezie-         weit für die visuelle Kommunikation in Flughä-
                                               hungsweise archetypisches Denken zurückgrei-         fen, Bahnhöfen sowie anderen Verkehrszentren
                                               fen. Metaphorisch-ikonische Symbole beruhen          und bei internationalen Großereignissen (bei-
                                               meist auf eher alten Bildern – ihre lange Be-        spielsweise die Olympischen Spiele) eingeführt
          1
                                               kanntheit als Bildmetapher ist beim Visualisie-      wurde. Zunächst wurden in Zusammenarbeit
                                               ren von Abstraktem hilfreich.                        mit dem amerikanischen Department für Ver-
                                                                                                    kehrswesen (D. O. T.) alle existierenden und gän-
                                                                                                    gigen Zeichensysteme von öffentlichen Einrich-
                                               Mit Piktogrammen sprechen6                           tungen weltweit zusammengetragen. Ein Komi-
                                                                                                    tee des AIGA entwickelte auf der Grundlage der
                                               Wir alle kennen die kleinen Wegweiser, die uns       gesammelten Symbole und Piktogramme ein
                                               beispielsweise auf dem Flughafen den Weg zum         neues Zeichensystem. Die erste Serie, bestehend
                                               Aufzug oder zur Gepäckausgabe weisen. Häufig         aus 34 Symbolen, wurde 1974 veröffentlicht und
                                               sind es Piktogramme, also Bildsymbole bezie-         mit 16 neuen Symbolen vervollständigt.
                                               hungsweise Ikons, die Informationen durch eine         Ein weiteres Beispiel sind die von Otl Aicher
                                               stark vereinfachte grafische Darstellung vermit-     u. a. für die Olympischen Spiele 1972 in München
                                               teln. Im Idealfall ist das Piktogramm durch seine    entwickelten Piktogramme. Kritiker bezeichne-
      6       American Institute of
              ­Graphic­Arts­(AIGA)­mit­        Allgemeingültigkeit sprach-, kultur- und bildungs-   ten sie als „Minimalschrift für Analphabeten des
               über­22­000­Mitgliedern:­       unabhängig. Vor allem im öffentlichen Raum, in       hektischen Zeitalters“.
               https://www.aiga.org. Das
               American Institute of
                                               Gebäuden und auf Plätzen, im Straßen- und              Otl Aicher selbst beschrieb seine Piktogramme
               ­Graphic­Arts­bietet­derzeit­   Transportwesen werden Piktogramme in Len-            folgendermaßen: „Wenn ich als ‚Father of the
                50­Zeichen­zum­kosten­         kungs- und Orientierungssystemen verwendet.          Geometric Man‘ angesprochen werde, so verweist
                losen Download und zur
                freien Nutzung an: https://      Das 1914 gegründete American Institute of          es auf den Sachverhalt, dass wir die Abbilder des
                www.aiga.org/symbol-signs      Graphic Arts (AIGA)6 ist die älteste und größte      Menschen streng geometrisiert hatten. Das sieht

                                               6
5.2 Kleiner Ausflug in die Zeichentheorie
                                                                                                                                              179

nach Einschränkung der Darstellungsmöglichkeit            Semiotisches Dreieck
aus, ist es aber nicht. Auch wenn es an sich schon
schwierig sein mag, Sportarten durch Bewegungs-           Bereits Aristoteles beschäftigte sich mit den Zei-
form zu charakterisieren, ist es uns auch bei zu-         chen: Für ihn war ein Zeichen ein Wort (se-
sätzlichen formalen Einschränkungen immer ge-             meion) als ein Symptom für eine „Seelenregung“
lungen, auch für absonderliche Disziplinen ein            (Emotion) des Sprechers sowie der Vorstellung
Zeichen zu finden, das man ohne großen Lernpro-           des Sprechers, die Aristoteles als Ikon für eine
zess sofort verstehen kann. Gleichzeitig mit den          Sache (Ding) ansah.
Olympischen Spielen bearbeiteten wir das Infor-             Aristoteles ging von dem Grundgedanken aus,
mationssystem des Flughafens in Frankfurt, wo             dass Zeichen eine stellvertretende Funktion ein-
wir ein umfangreiches Repertoire an Zeichen für           nehmen, denn sie sind nie der Gegenstand
Flugverkehr und Touristik nach ähnlichen Krite-           selbst: „Aliquid stat pro aliquo“ bedeutet so viel
rien zu schaffen hatten. Dieser Umstand gestat-           wie „etwas steht für etwas anderes“. Der ge-
tete es, ein umfangreiches Zeichensystem anzu-            zeichnete Baum oder die Schriftzeichen für das
bieten, das heute in der ganzen Welt gebräuchlich         Wort Baum sind nie ein realer Baum. Zeichen er-
ist.“ 7                                                   möglichen etwas Abwesendes, nicht Reales, ge-
            Otl Aicher hat über 700 Piktogramme           genwärtig und real erscheinen zu lassen und so-
            geschaffen. Sie sind auf folgender Website    mit in eine Kommunikation einfließen zu lassen.
            zu finden: http://www.piktogramm.de/de/       Hätten wir keine Zeichen für den Baum, könnten
                                                          wir nur über ihn sprechen, wenn er anwesend
                                                          wäre und wir auf ihn deuten könnten.
                                                            Seither wird die Meinung vertreten, dass Zei-
                                                          chen Dinge der Welt nicht unvermittelt, sondern
                                                          vermittelt über einen „Begriff“, eine „Vorstel-
                                                          lung“ und mehr bezeichnen. Dies bedeutet eine
7   Zitat von Otl Aicher auf: http://www.piktogramm.de/   Differenzierung gegenüber dem einfachen Kon-
    de/lizenzierung                                       zept „etwas steht für etwas anderes“.
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
180

                                     Als ein einfaches linguistisches Instrument        beispielsweise den konkreten Kastanienbaum,
                                   zeigt das semiotische Dreieck Beziehungen zwi-       den wir in einem Biergarten sehen.
                                   schen Denken, Sprache (Symbolen) und der Welt
                                   der Dinge („Wirklichkeit“) auf.
                                     Denken wir beispielsweise an einen Baum, ha-       Syntaktik, Semantik, Pragmatik
                                   ben wir eine Vorstellung von einem bestimmten
                                   Baum. Für diese Vorstellung verwenden wir ent-       Wie finden Sie auf einem fremden Flughafen
                                   weder ein Ikon (eine abstrahierte Abbildung          oder auf einem Messegelände schnell den Weg
                                   eines Baumes) oder eine Zeichenkette, die das        zum gewünschten Raum? Ganz einfach, Sie fol-
                                   Wort Baum ausdrückt. Der Begriff beziehungs-         gen den Zeichen. Allerdings ist das Lesen von
                                   weise das Ikon bezieht sich auf ein reales „Ding“,   Zeichen oft nicht einfach, da die Wahrnehmung
                                                                                        visueller Elemente meist mehrdeutig ist.
                                                                                          Nehmen wir beispielsweise in einem Gebäude
                                                                                        mit 12 Etagen das Bildzeichen eines Aufzugs mit
                                                                                        einem Pfeil nach oben und der Ziffer „1“: Bedeu-
                                                                                        tet dies nun, dass der Aufzug nur vom Erdge-
      Bild 5.3
                                                                                        schoss bis zum ersten Stock hinauffährt oder ab
      Die drei Dimensionen
      von Zeichen nach
                                                                                        dem ersten Stock sich zu den weiteren zehn
      Charles William Morris.                                                           Stockwerken bewegt?
      Nehmen wir das
      Beispiel einer Ampel:
      Syntax – Farbe Rot;                                                               Drei Dimensionen eines Zeichens
      Semantik – Stopp,
      Anhalten; Pragmatik –
                                                                                        Folgende drei Dimensionen – Syntaktik, Seman-
      der Empfänger der
      Nachricht bleibt stehen.                                                          tik sowie Pragmatik – führen nach Charles Wil-
      (Grafik © Regina                                                                  liam Morris zum Verständnis von Zeichen und
      Steiner)                                                                          Bildern.
5.2 Kleiner Ausflug in die Zeichentheorie
                                                                                                                                        181

• Semantische Dimension: Hier steht immer das            fragt werden: Welche Absicht hat der Sender?
    Erkennen im Vordergrund, also die Frage nach         Welche Reaktion soll beim Empfänger ausge-
    dem Inhalt, der Aussage und Bedeutung des            löst werden?
    Zeichens. Die Frage hierzu lautet: Was wird
    dargestellt? Die Bedeutung eines Zeichens
    kann sich je nach Kontext verändern.
•   Syntaktische Dimension: Bei der syntakti-
    schen Dimension geht es um die Darstellung,
    also um Form, Farbe, Helligkeit, Textur, Bewe-
    gung und Anordnung des Zeichens. Die Frage,
    die Sie sich stellen sollten, lautet: Wie wird et-
    was dargestellt? Wikipedia beschreibt Syntak-
    tik als „diejenige Abteilung der Semiotik (der
    allgemeinen Zeichenlehre), die mit den Bezie-
    hungen eines Zeichens zu anderen Zeichen zu
    tun hat.“8
•   Pragmatische Dimension: Die dritte Dimen-
    sion des Zeichens bestimmt den pragmati-
                                                             Die drei Dimensionen der Zeichen lassen sich auch am
    schen Zweck, also die Anwendung und Wir-
                                                             Smiley-Emoji verdeutlichen:
    kung des Zeichens. Die Frage lautet: Welchen
    Zweck und welche Wirkung hat das Zeichen?                • Syntax = Semikolon, Bindestrich und Klammer;
    Hier sollte auch nach dem Kommunikations-                • Semantik = Spaß und Humor (Augenzwinkern);
    zweck des Senders sowie des Empfängers ge-               • Pragmatik = Lächeln und Schmunzeln beim Empfänger. Diese
                                                               besondere Variante entdeckte ich an der Wohnungstür eines
                                                               Priesters in einer christlichen Kirche in Jordanien.
8­ Definition­Syntaktik­auf­Wikipedia:­https://              (Bild © Pia Kleine Wieskamp)
   de.wikipedia.org/wiki/Syntaktik/                                                                                                
5 Visuals als wiederentdeckte Zeichensprache
182

                                                                                                                      Experten-Inter-
Experten-Interview: Mit Zeichen und Bildern international kommunizieren

                                                                                                                      view: Mit Zeichen
                                                                                                                      und Bildern
                                                                                                                      international
                                                                                                                      kommunizieren
                                                                                                                                                                     Bild 5.4 Regina Steiner (Grafik © Regina Steiner)

                                                                                                       Regina Steiner (Vorstellung siehe Kapitel 1) arbei-           Pia Kleine Wieskamp: Regina, als Diplom-Grafik-
                                                                                                       tet und gestaltet „schon fast ihr ganzes Leben“               designerin hast du in Städten wie Barcelona und
                                                                                                       gemeinsam mit ihrem Vater, Professor Peter                    New York gelebt und gearbeitet. Nun lebst du in
                                                                                                       Steiner 9. Nach ihrem Grafikdesign-Studium an                 Stuttgart und visualisierst für diverse Unterneh-
                                                                                                       der Akademie für Bildende Künste Stuttgart und                men verschiedenste visuelle Aufträge.
                                                                                                       an der Centre Universitari de Disseny i Art (EINA)              Regina Steiner: Wo auch immer man geht und
                                                                                                       in Barcelona zog es sie ins Ausland, genauer ge-              steht, nimmt man visuelle Eindrücke wahr. Lebt
                                                                                                       sagt in eine Designagentur nach New York. Zu-                 man in einem anderen Land mit einer anderen
                                                                                                       rück in Stuttgart arbeitete Regina Steiner meh-               Sprache, bereichert dies unglaublich die eigene
                                                                                                       rere Jahre als Art Director sowie als Creative                Wahrnehmung. Diese Erfahrungen konnte ich
                                                                                                       Director Art in verschiedenen Agenturen. 2004                 gerade während meines Auslandsstudiums in
                                                                                                       gründete sie mit „steiner2Design“ ihre eigene                 Barcelona und während meiner Tätigkeit in
                                                                                                       Design-Agentur. Seit 2017 arbeitet die Designe-               Städten wie New York machen, denn fremde
                                                                                                       rin zusätzlich als Dozentin für Grafikdesign und              Städte bieten eine extrem große Bandbreite an
                                                                                                       Typografie in Mannheim.                                       Eindrücken. Ich liebe es, das pulsierende Leben
                                                                                                                                                                     zu beobachten. Schon allein, wenn man nur
                                                                                                       9   Professor Peter Steiner: https://de.wikipedia.org/wiki/   durch die Straßen läuft (was in neuen, anderen
                                                                                                           Peter_Steiner_(Grafiker)                                  Städten meine Lieblingsbeschäftigung ist), be-
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