Momente der Hoffnung 1/2020
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2|3 Inhalt 3 Willkommen 4 Momente der Hoffnung – durch Corona 6 Gottesdienstplan 8 Andacht 10 Bewahrt in schweren Zeiten 11 Hoffnungsvolles Großstadtgrün 12 Meine Zeit in Indien – Charlotte Urbanek 15 Neues Presbyterium 16 Jugendkirche geistreich 18 Neues aus der Kirchenmusik 19 Krabbelgruppen, Eltern-Kind-Gruppen 20 Statements 22 beymeisterlicher Corona-Sommer 25 Konfirmation 2020 26 Taufen, Trauungen und Bestattungen 27 Kirche in Mülheim 28 Gemeinsam unterwegs – Mülheim und Buchheim-Buchforst 29 Gruppen und Kreise 30 Mit wem reden Sie eigentlich über den Tod 32 Adressen Impressum: die brücke Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein Wallstraße 93, 51063 Köln V.i.S.d.P.: Pfarrer Sebastian Baer-Henney Foto Titelseite: © Sebastian Baer-Henney Bilder ohne gesonderten Nachweis wurden von privater Seite zur Verfü- gung gestellt oder stammen aus dem Archiv der Kirchengemeinde, www.geschichte-kirche-koeln-muelheim.de Layout und Satz: bierbass.art - Druck: Schüller Druck GbR Redaktionsschluss die brücke 1/2021: 01.03.2021 die brücke wird mit mineralölfreien Farben auf Papier aus nachhaltiger Forst- wirtschaft gedruckt.
Willkommen Liebe Leser:innen, es ist verrückt, was uns im letzten halben Jahr alles begeg- net ist, wie unsere Komfortzonen immer wieder erweitert, ge- sprengt, ins Unerträgliche verschoben wurden – und wie wir als Mülheimer:innen gelernt haben, mit diesem Virus umzugehen. Als Gemeindemenschen werden Sie es bemerkt haben, dass un- sere Gemeindearbeit auf den Prüfstand gestellt wurde – wie soll es auch anders sein, wenn eine Gruppe, die auf Gemeinschaft ausgerichtet ist, sich auf einmal nicht mehr treffen kann? Doch wollen wir nicht lamentieren. Wir haben beschlossen, dieses Heft der Hoffnung zu widmen, die für uns aus dieser Zeit – trotz allem – entspringt. Weil wir glauben, dass Gott auch in die Krisen hin- einwirkt, dabeibleibt und weiterträgt. Als Gemeinde sind wir ge- halten gewesen, uns in dieser Zeit radikal zu hinterfragen, und das wird wahrscheinlich so weitergehen. So mussten wir nicht nur die erste Jahresausgabe der Brücke streichen, wir mussten auch un- sere Gottesdienste umbauen, Gruppen und Kreisen neu struktu- rieren, mussten uns darauf einstellen, ganz anders zu arbeiten als bisher – und werden uns so an vielen Stellen neu erfinden müssen. Das Bild der Mülheimer Brücke auf der Titelseite ist dabei ein gu- tes Symbol für das, was passiert. Das Grundgerüst soll weitertra- gen, und doch muss viel von dem, was außen sichtbar ist, behut- sam abgetragen und auf Tragfähigkeit geprüft werden. Was darin Hoffnung birgt? Das sehen Sie in diesem Heft. In den Berichten über das Geschehene, im Blick über den Tellerrand nach Indien, in den Erfahrungen der Gemeindeglieder und im Ausblick auf das, was kommen wird. Eine Übersicht über Gruppen und Kreise kön- nen wir in dieser Ausgabe nicht präsentieren, weil vieles schlicht nicht planbar ist. Aber Momente der Hoffnung sehen Sie, die uns in unserer Arbeit weitertragen – wie auch immer sie in Zukunft aussehen wird. Wir sind gespannt und zugleich zuversichtlich. Denn wir wollen eine Gemeinschaft für Mülheim sein, evangelisch im Stadtteil bei den Menschen. Gerne mit Ihnen. Viel Spaß beim Lesen und Hoffnung schöpfen, Ihr Sebastian Baer-Henney Abonnieren Sie unseren Newsletter. Einmal im Monat alles Wichtige und alle Termine in unserer Gemeinde. Anmeldung auf unserer Homepage: www.kirche-koeln-muelheim.de
Mittagsgebete. Nicht alles lief digital. Ganz analog fanden mittags um 12 immer Gebete statt. Ein Mensch betete in der Kirche, während die Glocken läuteten – das hörten viele andere im Stadtteil, und sie nahmen dasselbe Gebet zur Hand und beteten es mit. So entstand eine Gebetsgemeinschaft, die den Stadt- teil überspannte. Die Hoffnung gab und das Ge- fühl, in diesen Zeiten nicht allein zu sein. Sondern verbunden mit vielen anderen aus der Gemeinde und mit Gott. Und darin liegt Hoffnung, dass Men- schen in Mülheim Gemeinde sind, egal, wo sie sich gerade aufhalten, Gemeinschaft, die zusammenge- hört, zusammenhält, zusammen agiert. Momente der Hoffnung – durch Corona Gottesdienst & Freiluft-Kirchen-Kaffee. Kaum ein Ort der Gemeinde ist veränderungsresistenter als ein Gottesdienst. Das hat auch seine Gründe, haben viele ihn doch über die Jahrzehnte so liebgewonnen und sich dran gewöhnt, auch ist die Form über so lange Zeit gewachsen. Und doch haben viele Veränderungen der Coronazeit den Gottesdiensten gutgetan: nicht die weni- gen Besucher, die nun möglich waren, das bleibt schwie- rig. Ebenso der fehlende Gesang. Aber die Leichtigkeit der Liturgie, die ihre lutherische Schwere abgelegt hat, die neue Form der Stippvisiten, der Abendgebete mit Livemusik, die fortgesetzt werden. Die Flexibilität im Um- gang mit der Situation, und nicht zuletzt der Kirchenkaf- fee, der nun nicht mehr drinnen stattfinden kann und so kurzerhand nach draußen wanderte. Auf einmal stehen dort Menschen sichtbar mitten im Veedel und trinken zu- sammen eine Tasse Kaffee, und viele bleiben stehen und wundern sich und finden es gut – die Hoffnung liegt wohl darin, dass wir viel stärker öffentlich präsent geworden sind, und dass wir gezeigt haben: Gottesdienste gehen auch mal anders.
Ostern. Das Osterfest, wie wir es kannten, musste dieses Jahr ausfallen. Stattdessen gab es von uns Oster- briefe. Diese wurden von vielen fleißigen Helfen- den in kürzester Zeit gepackt (schon das war ein tolles Gefühl, immerhin waren es ca. 4000 Stück!). Und dann kamen sie bei den Menschen an und begleiteten sie über drei Tage. Mit Gedanken, mit Aktionen, mit Ostern. Dazu gab es Videos von Kan- tor Christoph Spering und Johannes Vorländer und vielen Gemeindegliedern. Momente zum Stillhalten und auf Gott hören – und all das zusammen gab Hoffnung. Dass neue Wege nicht immer schlecht sein müssen, dass Gott die Menschen auch zu Hau- se erreicht, und für uns auch die Erkenntnis, dass Digitales und Analoges in Zukunft viel stärker Hand in Hand gehen dürfen. A uf einmal war er da, der Lockdown. Und Corona wirkt weiter, beeinflusst alle Bereiche unseres Lebens. Und obwohl wir als Gemeinde erst einmal gelähmt waren, haben wir ein paar Elemente entdecken dürfen, die uns Hoffnung geben. Kleine Hinweise darauf, wie eine Kirche durch diese Krise gestärkt werden kann, wie sie neue Wege suchen kann, auf die sie durch den Coronavirus gewiesen wird. Vier Momente der Hoffnung in der Krise. All diese Hoffnungszeichen tragen wir weiter, wenn wir das Gemeindeleben um Corona herum planen. Vielleicht wird uns ja noch wundern, was alles Neues hier entsteht. Sebastian Baer-Henney Einkaufsservice. Binnen 48 Stunden nach dem Lockdown war ein Netz von Ehrenamtlichen gesponnen, die sich bereit erklärten, für Menschen aus der Risikogrup- pe einkaufen zu gehen. Eine Nummer war einge- richtet, überall im Stadtteil Flyer verteilt und per Email verschickt, und in kürzester Zeit lief er, unser Einkaufsdienst. Es war toll, zu sehen, wie viele Men- schen helfen wollten, wie unkompliziert das alles schnell vonstatten ging, wie gut die Kommunika- tion über WhatsApp funktionierte – die Hoffnung liegt darin, dass Menschen sich um andre küm- mern. Und dass es auch mal schnell gehen kann, was auf die Beine zu stellen.
6|7 Gottesdienstplan Sonntag, 11.10. 10:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst Sonntag, 18.10. 10:00 Friedenskirche, Rudziewski, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Rudziewski, Gottesdienst Sonntag, 25.10. 10:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst Sonntag, 01.11. 10:00 Friedenskirche, K. Müller, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, K. Müller, Gottesdienst, danach Abendmahlsfeier Sonntag, 08.11. 10:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst Sonntag, 15.11. 10:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst Sonntag, 22.11. 10:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst 15:00 Ev. Friedhof, Vorländer, Andacht Sonntag, 29.11. 10:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst Sonntag, 06.12. 10:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Baer-Henney, Gottesdienst danach Abendmahlsfeier Sonntag, 13.12. 10:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Vorländer, Gottesdienst Sonntag, 20.12. 10:00 Friedenskirche, Vogel, Gottesdienst 11:00 Friedenskirche, Vogel, Gottesdienst Zurzeit ist durch die Corona Pandemie keine langfristige Planung der Gottesdienste möglich. Bitte schauen Sie auf unsere Homepage und in unsere Schaukästen. Aktuelle Informationen erhalten Sie auch in unserem Newsletter, für den Sie sich auf www.kirche-koeln-muelheim.de gerne registrieren können
Was für eine Kirche erhoffen Sie sich? Hier in Mülheim? Was wün- schen Sie sich? Schreiben Sie es in den Bilderrahmen. Oder malen Sie. Und dann fotografieren Sie es ab und schicken Sie es uns per Email – oder kopieren Sie die Seite, oder reißen Sie sie aus, schicken Sie sie uns. Denn erst durch Sie können wir für Sie Relevantes tun.
8|9 Das ist ein Rückblick auf 40 Jahre Wüstenwanderung. Auch wir blicken heute zurück. Coronabedingt liegt eine ungewöhnliche Zeit hinter uns. Ein Lockdown mit geschlossenen Firmen, Schulen und Kitas. Familie und Freunde konnten nicht mehr getroffen werden. Es galt, das Risiko einzugrenzen. Nach dem Lock- down erwachte dann wieder das Leben. Ganz zaghaft. Fast nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Abstand regiert weiterhin unser Denken. Das prägte auch den Sommer und die Ferienzeit und be- deutete: Urlaubspläne konnten nicht realisiert werden. Der eine oder die andere hat spontan einen alternativen Urlaubsort in Deutschland gefunden. Viele von uns haben sich voller Sehnsucht an die unbeschwerten Sommer ihrer Kindheit und Jugend erinnert. Rückblickend scheint es, dass dieser Sommer kein Ende nehmen wollten. Mir waren die Sommerferien früher im- Andacht mer zu lang, und ich habe den Schulbeginn nicht abwar- ten können…. Trotzdem erinnere ich mich – in diesem Jahr vermutlich öfter als sonst – gerne an lange Abende, dunkle Nächte, Sternenhimmel, die ganz anders aussahen als bei mir da- heim. Ich erinnere mich an unbeschwerte Momente voller Freiheit, Grillen am Lagerfeuer mit verbrannten Würst- Der HERR, unser Gott, hat uns chen und ebenso angebrannten Kartoffeln. Herrlich und behütet auf dem ganzen Wege, lecker!Ich erinnere mich an Tage, die von morgens bis den wir gegangen sind. abends im Freien verbracht wurden, an aufregende Ent- deckungen in der Natur, an Baden im See oder am Fluss, Josua 24,17 entspannte Eltern, an Heumachen auf dem Nachbarbau- ernhof und allabendliches Milchholen… In meiner Erinnerung werden diese Momente wieder le- bendig, lassen mich heute, rund 40 Jahre danach, wieder die Luft riechen, die Freiheit und Unbeschwertheit dieser Tage spüren. Ich gehe in Gedanken durch Häuser, sehe Menschen und höre Stimmen, die schon lange nicht mehr unter uns sind. In meiner Erinnerung sind und bleiben sie wie selbstverständlich lebendig. Die Erinnerung überwin- det Grenzen. Wer in der Erinnerung seiner Lieben lebt, der ist nicht wirklich tot. Das ist schon ein wesentlicher biblischer Ge- danke. Foto: ©Foto Bender Hintergrundbild: ©He2 - stock.adobe.com
Die jüdische Religion ist wahrscheinlich die, die das Er- bleibt und heute wieder Realität wird, was innern am deutlichsten pflegt. Gott für uns getan hat. Heil und Heilung. „Höre Israel. Der Herr ist unser Gott, der Herr allein… Frieden und Versöhnung. und diese Worte sollst du deinen Kindern einschärfen Recht und Gerechtigkeit. und davon reden.“ 5. Mose 6,4ff. Liebe und Gnade. Von den Eltern auf die Kinder und über die Kinder auf Deshalb sprechen wir von Gott, deshalb die Enkel wird die Erinnerung übertragen. Wer erinnert, bauen wir Gemeinde und feiern Gottes- bleibt Teil der Gemeinschaft. dienst, damit Menschen sich an diesen Gott erinnern. Das Judentum identifiziert sich über sein Geschichts- denken. Das ist erstaunlich. Umso mehr, wenn man be- Me-olam – ad-olam. denkt: Die hebräische Sprache, also die Sprache des Alten Testaments, kennt keine Zeitformen. Gegenwart, Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Vergangenheit und Zukunft als eigene Zeitform wie bei uns, gibt es nicht. Es gibt aber Wirklichkeit und Möglich- Deshalb haben wir Hoffnung – trotz Coro- keit. So ist im jüdischen Denken das Vergangene auch na und allen Einschränkungen. heute noch wirklich. Auch das Mögliche ist jetzt schon wirklich. So kommt es, dass, wenn Juden am Sabbat an Christus spricht: den Auszug aus Ägypten erinnern, dieser Auszug jetzt geschieht. Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt. 28, 20 Was heißt das aber für uns Christen und unser Erinnern? Bleiben Sie behütet! Der Jesus Christus der Vergangenheit ist der Jesus Christus jetzt und in Zukunft. Sein Wirken ist nicht fertig. Nicht abgeschlossen. Christus ist wirklich gegenwärtig, Andy Rudziewski indem er erinnert wird. Unsere Aufgabe als Christinnen Prädikant und Christen ist das Erinnern. Erinnern, damit lebendig Termine der Mülheimer Friedensinitiative für 2020/2021 im Peter-Beier-Haus 02.11.2020, 19:30 - 21:00 Uhr 07.12.2020, 19:30 - 21:00 Uhr Info: Walter Neumann, Tel.: 61 58 58
10|11 Bewahrt in schweren Zeiten Beitrag von Heinz Klement zur erzwungenen Kontaktsperre wegen der Corona-Krise Ich bin nun in einem Alter, wo Väter und Mütter den Miriam wollte immer mehr wissen, und so kramte ich Kindern gehorchen sollten. So haben mir auch mei- weiter in meiner Erinnerung und berichtete ihr von ne drei Kinder vor ca. 7 Wochen „Hausarrest befoh- meiner weiteren Schulzeit, Ausbildung, Berufslauf- len“ und mir gleichzeitig versprochen, mich mit allem bahn usw. Nötigen zu versorgen, auch Klopapier haben sie mir genügend vorbeigebracht! Außerdem sind wir re- Heute bin ich bei der Zeit angekommen, in der ich gelmäßig per Telefon oder WhatsApp in Kontakt. – meine spätere Frau Ingeborg kennenlernte (1960ff.) Gleich nach diesem strengen Gebot hat mich meine und finde natürlich mit dem Berichten darüber gro- 17-jährige Enkelin Miriam per E-Mail gefragt, ob ich ßes Interesse bei Miriam und auch bei meinen er- so etwas schon mal erlebt hätte. wachsenen Kindern. Als die davon erfuhren, was ich da schrieb, wollten sie alle drei auch die Berichte Zuerst habe ich verneint, dann aber fiel mir ein, haben, so dass ich jetzt schon einen Empfängerkreis dass im April 1945 ähnliche große Verunsicherung von vier Personen für meine „Memoiren“ habe! herrschte und niemand wusste, wie es weitergehen sollte. Dabei ging es mir mit meinen neuneinhalb So wurde für mich der „Hausarrest“ zu einer hochin- Jahren noch verhältnismäßig gut. Unsere Kleinstadt teressanten Zeit! in Oberschwaben (Biberach an der Riss) blieb weitge- hend von Luftangriffen verschont; mein Vater muss- te nicht Soldat werden, da er in einer Molkerei eine Stelle hatte, die für die Versorgung der Bevölkerung wichtig war – sein wohlwollender Chef hatte ihn als „unabkömmlich“ requiriert! Ich teilte das meiner Enkelin mit, und die wollte un- bedingt wissen, wie das im Einzelnen war. Da fing ich an, ihr an jedem Abend einige Stories und Begeben- heiten aus dem April 1945 zu schreiben, die sie mit großem Interesse las und immer mehr wissen wollte. Je mehr ich schrieb, desto mehr Einzelheiten fielen mir ein, einige Erinnerungen musste ich anhand von Büchern und Berichten aus jener Zeit überprüfen, so dass ich stundenlang damit beschäftigt war – was mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht hat und mich gleichzeitig sehr dankbar werden ließ für viel erlebte Bewahrung. Der Liedvers: „In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet“ wurde mir ganz neu wichtig!
Hoffnungsvolles Großstadtgrün Dieses Jahr fühlt sich in vielen Aspekten an wie ein Jahr des Stillstandes, der Einsamkeit und der Angst. Angst vor dem Virus und Isolation, oft einhergehend mit Hoffnungslosigkeit. Dennoch, oder vielleicht auch gerade, um dieser Angst entgegenzuwirken, blitzte in der Gemeinde an vielen Stellen eine ganz neue Auf- bruchsstimmung hervor. Um an alten, lieb gewonnenen Ritualen festzuhalten, wurden neue Wege aufgetan, um Hoffnung zu schüren, Möglichkeiten zu schaf- fen, einfach um weiter zu machen – jetzt erst recht! Nach wie vor ist das Peter-Beier-Haus neben der Friedenskirche das zweite Zentrum der Gemeinde. Benannt nach dem ehemaligen Präses der Evangeli- schen Kirche im Rheinland findet hier ein Großteil des Gemeindelebens statt. Und Herz des Peter-Beier-Hauses bildet der grüne Innenhof mit seinem alten Baumbestand. Peter Beier hat gesagt: „Ein Volk ohne Gott hat keine Zukunft“ Und Gott manifestiert sich jeden Tag neu in der Schöpfung. Der Gedanke, diese aktiv zu pflegen, zu bewahren und wachsen zu lassen liegt nahe. So hat sich vor knapp zwei Jahren die Gruppe „Peters Großstadtgrün“ gegründet. Nach ersten Hindernissen der Stadtverwaltung – die Rasenfläche muss, so wie sie ist, erhal- ten bleiben – und ganz pragmatischen Problemen: Zier oder Nutzpflanzen? Und wenn ja welche? Und wohin – Sonne oder Schatten? fanden sich schnell Buddel- und Pflanzbegeisterte zum Mitmachen. Das Besondere an „Peters Großstadt- grün“ sind aber die Menschen, die mitmachen, denn es ist ein Projekt, das die Generationen verbindet. Während die Älteren aus einem reichen Wissen schöp- fen und den Mittelälteren beibringen, dass man Tomaten am besten vorzieht, ehe sie in die Erde gesetzt werden, toben die Kleinsten an der frischen Luft. Und ganz nebenbei kann man mal in Ruhe durchatmen, in der Erde wühlen und die (R)Auszeit genießen. So wurde im ersten Jahr von Peters Großstadtgrün Gemüse angepflanzt, geerntet, verkocht, es wurden neue Freundschaften geschlossen, Waffeln gebacken, Advents- kränze gebunden, es wurde Sauerkraut gestampft, das Fernsehen war da und hat gepflanzt, und es gab ganz viel Kaffee und Kuchen. Weil das immer passt. Und auch in diesem zweiten Jahr von „Peters Großstadtgrün“, diesem Jahr, das so anders ist, gab es schon ganz viel Raum für neues Wachsen und Gedeihen im grünen Innenhof unter den alten Bäumen. Während des scheinbaren Still- standes wurde der Garten zum Hoffnungsort. Die Blumen wollten trotz Corona gegossen, das Gemüse gepflanzt und der Rasen gesprengt werden. Zwar konn- ten immer nur Einzelne Zuflucht suchen, sich kümmern, mal durchatmen. Aber mit guter Absprache und verbunden durch die gemeinsame Aufgabe und die vielen Blumenbilder, die digital in Sekundenschnelle an alle verschickt wurden, doch gemeinsam. Irgendwie. Und so entstand auch in dieser Zeit manch gute Idee und mancher Zukunftsplan in der Stille des Gartens. Z.B. dass nächstes Jahr unbedingt Kamille und Vergissmeinnicht angepflanzt werden soll, diese Blumen stehen nämlich für Hoffnung, und davon kann man nie genug haben. Gewachsen sind in dieser Zeit also nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Menschen. Und auch „Peters Großstadtgrün“ möchte noch weiterwachsen: Wer Lust hat mitzu- machen: Die Gruppe trifft sich, wenn das Wetter es zulässt, jeden Dienstag ab 15 Uhr im Innenhof des Peter-Beier-Hauses, ab Oktober dann vierzehntägig – und jede:r ist herzlich eingeladen. Für die Zukunft. Mit ganz viel Grün. Und mit Gott. Dietlind Sprickmann
12|13 Von Hupen, Freude und Gottvertrauen – meine Zeit in Indien Fotos: Charlotte Urbanek Krähengeschrei, spielende Kinder, Fußbälle, die ge- Und so bin ich für ein Jahr (das war zumindest der gen die Wand knallen, Trillerpfeifen, Rufe in einer Plan) mit einer Mitvolontärin in Mumbai, Indien ange- fremden Sprache und Hupen. Immer wieder dieses kommen. Ich könnte nicht glücklicher sein irgendwo Hupen. Diese Geräusche wecken mich seit sechs Mo- anders auf der Welt als ich es hier bin. Die Menschen, naten. Solange bin ich schon in Mumbai (Bombay), die ich hier kennengelernt habe, sind unglaublich der Megastadt Indiens mit über 18 Millionen Einwoh- Willkommen heißend, liebevoll und fröhlich. nern, 7000 km von Köln entfernt. Ich wohne in einer Kommunität der Salesianer Don Wer bin ich? Charlotte Urbanek, 19 Jahre alt. Ich woh- Boscos. Hier sprechen wir Englisch, mit indischem Ak- ne normalerweise mit meinen Eltern, meinen drei zent allerdings (das war zu Beginn schon eine kleine jüngeren Geschwistern in Köln-Mülheim. Ich wurde Herausforderung). Alle Fathers sind super nett und 2014 in der Friedenskirche konfirmiert, und habe im ich liebe es, mit ihnen gemeinsam zu essen und mir Sommer 2019 mein Abi gemacht. In meiner Freizeit ihre Geschichten anzuhören. tanze und lese ich gerne und mache Akrobatik am Vertikaltuch. Ich arbeite im Shelter Don Bosco, einem Kinderheim der Salesianer. Hier leben 55 Jungs, zwischen 9 und Ich wollte schon sehr lange nach dem Abi ins Ausland 18 Jahren. Es sind ehemalige Straßenkinder, Waisen gehen und etwas ganz Anderes erleben. Aber wie oder „Runaway-Children“, also Kinder, die von zu und wo? Irgendwie bin ich bei Don Bosco Volunteers Hause weggelaufen sind. Oder ihre Familien sind so gelandet, einer katholischen Organisation, die junge kaputt, dass sie von dort rausgeholt werden mussten, Freiwillige in die ganze Welt schickt, um dort mit be- weil die Eltern z.B. im Gefängnis sind. nachteiligten Kindern zu arbeiten. Im Shelter wird hauptsächlich Hindi gesprochen. Das
ist etwas anspruchsvoller als Englisch, aber mittlerwei- winzigen Hütten. Vor meinem Freiwilligendienst habe le komme ich ganz gut durch, zumal ein paar Jungs ich gedacht, dass hier die Ärmsten der Armen leben. ein wenig Englisch sprechen und übersetzen können. Inzwischen weiß ich, dass es auch in Slums ein paar Es ist auch einfach wirkungsvoller, „tumhara naam me reiche Menschen gibt, aber es natürlich immer noch fatherko bataungi“ oder „yeh bahott accha hai“ zu sa- ärmer geht. So leben ganze Familien auf dem Bürger- gen, anstatt auf Englisch: „wenn du nicht hörst, dann steig direkt neben heftig befahrenen Straßen. Und geh ich zum Father“ oder „das ist richtig gut“:)! zwar unter Planen, die von wenigen Stöcken gestützt werden. Über rauchenden Feuern kochen Frauen mit Obwohl der Shelter eine katholische Einrichtung ist, ist Babys im Arm. Wo wird geschlafen? Auf dem Steinbo- nicht jedes Kind Christ, es gibt Muslime und vor allem den. Gehen die Kinder zur Schule? Manche vielleicht, Hindus. Sie alle leben friedlich nebeneinander. Und die meisten sicher nicht. wenn zum Beispiel Weihnachten oder Diwali (großes Fest der Hindus) ansteht, feiern einfach alle fröhlich mit. Auch meine Shelterjungs kommen aus dieser Schicht. Hauptsache, es gibt Musik, Tanz, Spiele und Essen. In Einmal im Jahr werden ihre Familien, oder was davon Indien wird ohnehin jede Woche irgendetwas gefeiert. geblieben ist, besucht. So finde ich mich plötzlich mit dem liebsten, fröhlichsten Jungen auf einer Müllhalde Ich werde im Shelter nur „Didi“ genannt, was Schwes- wieder, bei der Großmutter. Beide Eltern sind im Ge- ter auf Hindi bedeutet. Und genauso fühlt es sich auch fängnis wegen Kokain. an: Mit Kunal habe ich einen speziellen Handschlag, Rajendra winke ich nur zu, weil ich keine Knochenbrü- Es sind diese Einzelschicksale, die mich am Leben che riskieren will und er gut im Handzerquetschen ist. und seiner Fairness zweifeln lassen. Dennoch sind die Bei Luke weiß ich genau, dass man schnell sein muss Kinder, von denen ich berichte, unglaublich lebens- bei der Lernzeit, bevor er sich wieder versteckt, Sumit froh und voller Liebe. Wenn ich im Shelter ankomme, versucht immer, mir Kekse beim Tee zu klauen. Sohail schmeißen sich sofort mehrere Kinder in meine Arme hält mir die Augen von hinten zu, bis ich seinen Namen und lachen fröhlich. Bin ich krank, versichern alle, dass sage… und so weiter. sie für mich beten. Ganz oft soll ich ein Video von mei- ner Schwester und unserem Hund, die sich nacheinan- Ich liebe sie alle sehr, obwohl ich manche natürlich zwi- der unter einer Decke verstecken, zeigen. Reaktion ist schendurch auf den Mond schießen könnte – das übli- begeistertes Lachen oder ein Kuss auf meinen Handy- che Geschwisterding halt. bildschirm. Als ich einen Jungen gefragt habe, wie alt Was sind meine Aufgaben? er ist und erstaunt realisiert habe, dass ich älter bin, war die Antwort: „Didi, es ist unwichtig, wie alt wir sind, es Mein Tag beginnt mit dem Mitarbeitertreffen auf Hin- zählt nur, dass du meine Schwester bist und ich dein di, gefolgt vom Morgengebet. Anschließend helfe ich Bruder. Wir sind alle deine Brüder.“ bei der Lernzeit. Die variiert sehr in ihrer Produktivität, je nachdem, wie die Jungs drauf sind: Meistens schrei- Eins, zwei, drei CUT. Corona Cut. ben Vikrant (mein Schüler) und ich ein paar Gedicht- Nur drei Wochen, nachdem ich dies geschrieben analysen, lernen etwas über die Zentrifugalkraft der habe, sitze ich im letzten Flugzeug nach Deutschland. Erde oder schreiten ab, wie lang ein Blauwal ist. In den Wie konnte das geschehen? Ich weiß es selbst nicht. Pausen ist Autorennen und Murmelspielen angesagt Völlig aus dem Nichts heißt es, alle Freiwilligen müssen und dann Essensausgabe. Schließlich das obligatori- sche Streiten, dass ich mal wieder zu wenig Kekse ver- teilt habe. Nach der Mittagspause begleite ich die Jungs zum Ho- ckeytraining und bringe anschließend sechs von ihnen ein bisschen Vertikaltuch bei, das ich aus Deutschland mitgebracht habe. Das ist immer ein Highlight und so hatten wir auch schon einen Auftritt:). Anschließend ist nochmal Lernzeit und danach ein bisschen Lesen und Murmelbahn spielen, bis ich mich bis zum nächsten Morgen verabschiede. Wegen der vielen Feste oder spontanen Wettkämpfe variiert mein Tagesablauf aber sehr, und es kommt selten Langeweile auf. Armut und Glauben In Mumbai liegt „Dharavi“, der größte Slum Asiens. Auf engstem Raum leben hier Hunderttausende in
14|15 umgehend zurück. Donnerstagabend kommen die Tickets, Samstagmorgens fliegen wir. Kaum Zeit sich zu verabschieden, keine Zeit sich ir- gendwie vorzubereiten. In Indien sind im März 2020 noch weniger Fälle als allein in Köln und ich soll zurück?! Ich wer- de doch hier gebraucht? Wir können es nicht fassen, haben aber keine Wahl und finden uns plötzlich in München wieder. Es ist unter 0°C und es schneit, über 30°C Unterschied zu Mumbai. Der Kulturschock ist riesig, viel größer als bei meiner Ankunft. Die Straßen sind so leer und überall hängen unnötige Straßenschilder, es ist totenstill und niemand hupt und alle sind so reich. Ich komme in meinem Zimmer an, vierfach so groß wie manche Häuser, die ich kennenge- lernt habe und in denen manchmal bis zu acht Personen schlafen. Die nächsten Wochen ver- bringe ich in meinem Zimmer, immer in Kontakt mit Anna-Lu und meinen Indern. Mich umgeben Massen von unnötigem Besitz und zu viele Le- bensmittel. Und immer die Sorge: Wie geht es denen, die ich zurückgelassen habe in dieser Pandemie? Trotz der vielen Schicksale, die ich mitbekom- men habe, und obwohl ich plötzlich von allem weggerissen wurde, ist mein Glaube in das Gute und an Gott sehr gewachsen. Ich konnte bei meiner Arbeit sehen, wie viel schon kleinste Dinge bewirken können. Die Salesianer leisten Unglaubliches mit ihrer weltweiten Arbeit und ihrer fröhlichen Art. Das alles macht die Erlebnisse der Kinder na- türlich nicht ungeschehen und ihre Geschich- ten berühren mich sehr. Vor allem jetzt in der Corona-Krise wird der Shelter vor größte Her- Wenn Sie mehr über meinen Freiwilligendienst ausforderungen gestellt. Natürlich hat die Pan- und meine Erlebnisse in Indien erfahren wollen, demie überall schlimme Auswirkungen, aber um lesen Sie gerne meinen Blog im Internet „Lotta Menschen, die schon vorher ums Überleben ge- in Mumbai“ (https://blogs.donboscovolunteers. kämpft haben, steht es momentan wirklich rich- de/lottainmumbai/). tig schlecht. Wenn Sie mein Engagement unterstützen wol- Wir müssen uns bemühen, jeder Einzelne. Lasst len, freue ich mich sehr über Ihre Spende an: uns dankbar sein für die unglaublichen Reichtü- mer, die Gott uns gegeben hat. Ich versuche, Kontoinhaber: Don Bosco Volunteers dem Leitspruch von Don Bosco gerecht zu wer- Bank: Sparkasse Köln Bonn den, und vielleicht machen Sie ja mit: Fröhlich IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99 sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen. BIC: COLSDE33XXX Verwendungszweck: Charlotte Urbanek S19VR022 Spende Bei Angabe Ihrer Adresse erhalten Sie rechtzeitig eine Spendenbescheinigung.
Neues Presbyterium 2020 Einige neue Gesichter sind auf dem Presbyteriumsfoto zu entdecken. Im Zuge der Presbyteriumswahl 2020 stellt sich das neue Leitungsteam unserer Gemeinde seit dem 22. März 2020 neuen Herausforde- rungen: „Wie können wir als Gemeinde trotz erheblicher Einschränkungen durch die Coronapandemie nah bei den Menschen sein, Gemeinschaft auch auf Abstand ermöglichen und neue Wege erproben, um nicht in der gefühlten Corona-Sackgasse stecken zu bleiben?“ Mit großem Gottvertrauen wollen wir die Krise als Chance nutzen. Dafür bitten wir um Unterstützung durch Gebet und Ihre Anregungen. Pfr. Sebastian Baer-Henney (Presbyteriumsvorsitzender, nicht im Bild) Armin Durka Jörg Heyd Rainer Gutmann (Finanzkirchmeister) Marie Kaiser Michael Kaiser Ines Lenze (Baukirchmeisterin) Andy Rudziewski (stellvertr. Vorsitzender) Dr. Christiane von Scheven Christoph Spering (Mitarbeiterpresbyter) Pfr‘in Andrea Vogel Pfr. Johannes Vorländer
16|17 Schlagzeile mit Hoffnung: geistreich Aktionswoche: Sieben Tage kamen 39 Jugendliche in die Jugendkir- Die Jugendkirche che und machten sich nach dem Frühstück und starken Impulsen zum Thema „Vertrauen“ auf in verschiedene verpasst dem Workshops. Vom Backduell über Raften auf dem Rhein bis hin zum Balancieren im Hochseilgarten gab es für alle Lockdown einen Geschmäcker etwas. Nach neun Stunden täglicher Action fielen nicht nur die Jugendlichen müde ins Bett. Lockdown. Survivalfreizeit: „Müde ins Bett“ ist für diese Tour das Stichwort. Am ers- „Och Mensch“ dachte ich, als mir im März ten Tag fuhren wir nicht wie geplant 7, sondern 10 Stunden gesagt wurde: „Schmink dir die Hoffnung bis zum Siebengebirge. Doch nachdem es in der erazsten schnell ab, die Sommerfreizeit machen Nacht aufhörte zu regnen, und wir satt unter den Planen in zu können.“ Die 63 Jugendlichen und 20 der Felslichtung schliefen (siehe Bild), war die erste große Mitarbeiter haben dennoch gehofft, dass Grenzerfahrung geschafft. Ab da nahmen die Erfolgserleb- zumindest der Sommer ein bisschen Nor- nisse überhand. Durch tolle Gemeinschaft und persönliche malität verspricht. Doch dann kam Mitte Schattensprünge wurde diese Tour zu einem besonderen Juni die bittere Botschaft: Die Freizeit Abenteuer. nach Norwegen fällt flach. Waren nun alle Insgesamt wurden innerhalb dieser drei Tage zu Fuß und Hoffnungen und Vorbereitungen für Nor- mit dem Rad 145 km bewältigt. wegen für die Katz? Viele Mitarbeiter und Jugendliche rap- pelten sich schnell nach dieser Nachricht Fahrwerkstatt: wieder auf. Versetzten so dem Freizeit- „Raus aus dem Bus, rauf auf die Rollen, Sonne im Rücken, Lockdown einen Lockdown: Bowle im Glas, Wind in der Frise“. So lässt sich die ab- wechslungsreiche Fahrwerkstatt im Rückblick beschreiben. Egal, ob es ein Board war oder Inliner: Es wurde gefahren, was das Zeug hält.
Drei Dinge, die uns dabei sehr viel Hoffnung und Mut auch für die Zukunft geben, sind: 1. Die Jugendlichen machten die Jugendkirche zu einem fröhlichen Ort und zu einem Ort mit Hoffnung. Besonders dieses Jahr haben wir es gemerkt, wie dankbar sie für diese Zeit waren. 2. Wir haben es wieder einmal erlebt, dass junge Erwachsene sich uneigennützig für Jugendliche einsetzen. Vielen Dank. 3. Dank gilt auch Gott, der die Freizeiten beschützt hat und uns den Mut gab in dieser Gemeinschaft, dem Lockdown einen Moment lang den Lockdown zu setzen. Hannes Averbeck Fotos: Jugendkirche geistreich Um die Arbeit der Jugendkirche geistreich zu unterstützen, haben wir seit Kurzem den Förderverein FÖR JuKi e.V. ins Leben gerufen. Ab sofort setzt sich der Verein mit Mitgliedern aus Köln-Mülheim, Stammheim, Flittard und Dünnwald dafür ein, die übergemeindliche Jugendarbeit finanziell und ideell zu unterstützen. Dafür suchen wir neue Mitglieder (Jahresbeitrag 24€/12€ für Nichtverdiener), Spenden und Hilfen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass durch die vom Verein finanzierten Jugendreferent:innen die Gemeinschaft, die Freude und die inhaltliche Arbeit weiter so gut gelingen kann! Für alle Fragen und Mitgliedsanfragen kann man sich unter juki.vorstand@gmail.com melden. Die Bankverbindung für den FÖR JuKi e.V. lautet: DE16 3705 0198 1935 4218 24 bei der Sparkasse KölnBonn (BIC: COLSDE33XXX). Die Gemeinnützigkeit des FÖR JuKi e.V. ist beantragt; sobald diese bewilligt ist, können die Beiträge auch steuerlich geltend gemacht werden.
18|19 Neues aus der Kirchenmusik, schon das ist an sich ein Kunststück, denn der Lockdown macht eine kirchenmusi- kalische Arbeit abseits der Gottesdienste fast unmöglich. Dennoch: Wir haben wieder begonnen. Mit neuen musika- lischen Gottesdiensten, ein erstes Orgelkonzert fand statt, und andere Ereignisse werfen ihren Schatten voraus: Internationale Orgelfesttage Wie in den vergangenen Jahren wollen wir zur Feier der Vollendung unserer neuen Orgel wieder Internationale Orgelfesttage veranstalten. Dabei spielen in diesem Jahr international renommierte Professoren aus München und Leipzig. Das erste Konzert findet statt am Reformations- tag, dem 31. Oktober 2020 um 17 Uhr mit Prof. Gerhard Weinberger aus München. Er spielt Werke von Johann Se- bastian Bach und Max Reger. Anschließend laden wir zum Reformations-Gottesdienst. Das zweite Konzert ist am Allerheiligen-Tag, dem 1. No- vember 2020, mit Prof. Martin Schmeding, Leipzig. Er spielt Werke von Brahms, Schumann und Reubke. Neues aus der CD-Aufnahmen mit unserer Orgel Kirchenmusik Das Presbyterium hat sich dafür entschieden, eine Portrait- CD unserer Orgel zu veröffentlichen. Diese CD nimmt Be- zug auf unser Orgelkonzert am 1. November 2020 und wird mit Martin Schmeding aufgenommen. Sie können sich die CD gerne als Weihnachtsgeschenk vormerken. Sie wird auf jeden Fall in der Adventszeit erscheinen und im Ge- meindeamt und in der Kirche erhältlich sein. Orgel-Talk – vierzig Minuten Orgelmusik erklärt Die Kirchengemeinde hat sich entschlossen, in der Woche mittwochs um 19 Uhr jeweils kurze Veranstaltungen mit Musik und Wort in der Kirche anzubieten. Christoph Spe- ring wird Stücke an der Orgel spielen und sie zusätzlich erklären. Leichte Konzerte für den Feierabend verbunden mit interessanten Informationen. Sie finden ab dem 7.10. regelmäßig im Wechsel mit der Stippvisite (siehe nächste Seite) statt, mittwochs um 19 Uhr.
Endlich! Froh und dankbar trafen sich ab dem 8. Juli nach fast 4 Monaten Corona Zwangspause wieder Eltern mit ihren Kindern – sichtbar gewach- sen – im Gemeindegarten in ihren Krabbelgruppen. Vorher hatte die NRW Coronaschutzverordnung solche Treffen leider nicht zugelassen. Gerade noch rechtzeitig konnten die Gruppen sich noch einmal treffen und verabschieden, denn mit den Som- merferien gibt es jedes Jahr einen deutlichen Umbruch in den Eltern-Kind-Gruppen: Viele Kinder kommen in die Tagespflege oder eine Kita, einige Familien ziehen leider auch weg. Ein frohes Abschiedsfest war das nachgeholte Spielgruppen-Sommerfest am 16. August. Drei Krabbelgruppen haben sich neu gebildet und treffen sich wö- chentlich im Garten bzw. im Kinderraum des Peter-Beier-Hauses. Informationen finden Interessierte auf der Gemeindehomepage. Ansprechpartner ist Johannes Vorländer johannes.vorlaender@ ekir.de / Tel. 298 88 182. Stippvisiten. Musik und Beten. Keiner durfte auftreten. Das Kulturleben war heruntergefah- ren. Eine fast unerträgliche Situation für Künstler:innen, aber auch für all jene, die sonst im Publikum sitzen. Wie gut, dass ein Lichtblick aufschien: Gebete in der Kirche waren ja wie- der erlaubt. Wie wäre es, wenn man Musikerinnen und Musi- kern die Chance gäbe, diese Gebete zu gestalten? Nicht, um die Regeln zu brechen, sondern weil wir glauben, dass Musik Gottesnähe ermöglicht. Sie tut gut, öffnet das Herz, hilft, den durch Corona so stark eingeengten Horizont zu weiten. Das haben wir getan. Haben kleine Abendgebete im Team gestaltet und Musiker:innen dazugeladen – und es wurde wunderbar. Eine Oase war es für die, die kamen, Momente, die wir nicht mehr missen wollen. So werden sie weiterge- hen, diesen Herbst: am 30.9., 28.10. und 25.11. jeweils um 20.00 – in etwas erweiterter Form. Livemusik mit Gebet, eine Dreiviertelstunde in der Friedenskirche. Kommen Sie dazu, es lohnt sich – und gibt Hoffnung. SBH
Dietlind Sprickmann Stephanie Kaldik Die Gemeinschaft war während Ich habe sehr viel Zuwendung er- des Lockdowns weiterhin deut- fahren, vor allem zu denjenigen, lich spürbar. Sei es durch die die diese so dringend gebraucht Nachbarschaftshilfe, digitale haben (Einkaufshilfe), aber auch Angebote wie das Abendmahl, anderen durch zum Beispiel den Mut-Mach-Post zu Ostern, Ge- netten Osterbrief. Ich persönlich sprächs- und Musikangebote durfte mich als jemand, dem es oder das Bemalen von Stoffmas- verhältnismäßig gut ging, ein- ken für Kinder. bringen und Gutes tun. Es wäre toll, wenn die Kreativität, die diese neuen Ide- Ich wünsche mir mehr von diesen Dingen, die nach au- en entstehen ließ noch lange nachweht und weiter- ßen gehen, die man im Stadtteil spürt und imaginäre hin neue Ideen (und alte im frischen Glanz) schneller Grenzen überschreitet. Auch wünsche ich mir, dass ich umgesetzt werden. Der Zwang, neue Wege finden zu ein aktiver Teil dessen sein darf, was in der Gemeinde müssen, um die Verbundenheit sichtbar zu machen, passiert. konnte manche Hindernisse einreißen, die hoffentlich nicht wiederaufgebaut werden. Ute Camphausen Das 12-Uhr-Gebet war eine ganz Hartmut Rösler wichtige Erfahrung. Das hat gut- Viele Gemeindemitglieder spre- getan. chen auf online-Angebote gut an. Dieses Medium ausbauen, ohne die persönlichen Kontakte zu vernachlässigen. Wunsch: Intensiver darüber nach- denken, was Unverfügbarkeiten theologisch => für den Glauben bedeuten. Tina Vöbel Musikabende mit Impulsen für den Geist haben mich durch die Erika Nitzschmann Zeit getragen❤ Also: mehr davon, Die Gemeinde hat ein sehr gut wenn möglich. Die Gottesdienste funktionierendes Konzept für sind mir auch sehr wertvoll... an die Gottesdienste unter Corona- dieser Stelle auch herzlichen Dank Bedingungen erarbeitet. Dank für alle, die mitdenken und orga- der neuen Bänke auf dem Platz nisieren und so weiter ... vor der Kirche und dem Kaffee- Außerdem: den Kirchengarten ausschank kann man trotz der aufsuchen zu können, wenn die Wohnung zu klein ge- Abstandsregeln gut Gespräche worden ist. Etwas zu pflanzen und beobachten, wie es führen und etwas Gemeinschaft wächst... den Garten wässern und sehen, wie gut das erleben. den Pflanzen tut. Wunsch: Es wäre schön, wenn die Gottesdienste wie- der länger wären. Eventuell könnte man die Uhrzeiten überdenken, ein Gottesdienst um 10:30 wäre ideal. U Häufig sind sprechende Personen (Predigt, Lesung) ns als Gemeinde tut es gut, Fragen zu sehr schlecht zu verstehen. Es ist bei unserer Raum- stellen, statt Antworten vorzusetzen. akustik wichtig, auf deutliche und langsame Ausspra- Gerade in den Zeiten von Corona hat che zu achten. Eventuell muss auch die Lautsprecher- sich das bewährt – ohne die Antwor- anlage verbessert werden. ten aus der Gemeinde hätten wir in der Zeit si- cher anders agiert. Hier also erneut Fragen an die Gemeinde: Wo habe ich in der bisherigen Corona-Zeit Statements Fotos: privat Gutes von der Kirchengemeinde erlebt oder mitbekommen? Und was wünsche ich mir von der Kirche nach den Erfahrungen dieser Zeit?
Verena Zühlsdorf Jörg Heyd Trotz aller Widrigkeiten konnte ich Ich habe mich gefreut, dass im- hier echte Gesichter sehen. mer jemand in und aus der Ge- meinde erreichbar war. Mein Wunsch: Warum nicht ir- gendwie auch neu anfangen? Mit Das hat mir in dieser komischen mutigen Ideen und ergänzenden Zeit sehr geholfen. Schön fand alternativen Formen der Gemein- ich auch, dass es Briefe zu Os- schaft. tern gab. Getreu nach dem Mot- to: Kannst du nicht in die Kirche, kommt die Kirche zu dir. Wunsch: Dass wir die verschiedenen Formen der Kir- Sanas Hajati che beibehalten. Warum nicht öfter mal so einen Got- Die Gemeinschaft ist mir wichtig tesdienst wie zu Ostern?! geworden. Heinz Klement Mir ist aufgefallen, wie viele gute Ideen die Verantwortlichen in den letzten Monaten entwickelt haben. Unter anderem die zwei Kurzgottesdienste am Sonntag- morgen und das Empfangsblatt Lydia Thomas beim Gottesdienst mit dem Ab- lauf und den Bekanntmachungen, Ich freue mich, dass mich die Men- um nur zwei von vielen zu nennen. schen aus dem Garten besucht Gefallen haben mir die kurzen, prägnanten Predigten haben, als ich nicht rauskam. und die freundliche Atmosphäre trotz aller Einschrän- Ich wünsche mir eine Kirche, die kungen. für meine Fragen ansprechbar ist, Ich wünsche mir, dass das so bleibt und dass neue Ide- wenn es hart auf hart kommt. en nicht abgewürgt werden. Markus Dominick Das Mittagsgebet hat mir sehr gut Johannes Vorländer gefallen. Es war schön, sich jeden Wertvoll empfunden habe ich die Tag zu einer bestimmten Zeit an spontane Hilfsbereitschaft von Gott zu wenden. Und zu wissen, Gemeindegliedern bei neuen dass dies auch andere taten, hat Projekten und Herausforderun- mir Kraft gegeben. gen, z.B. Einkaufshilfe und Konfir- Ich wünsche mir, dass die Kirche mationsgottesdiensten. weiterhin lebenspraktische Hilfe Ich wünsche mir, dass wir als Kirche anbietet, wie z. B. den Einkaufsser- die Coronakrise als Chance nutzen vice. Das war eine tolle Leistung! – mit Gottes Hilfe. Dass wir uns nicht zu bequem sind, um neue, gute Wege zu suchen und sie gemeinsam zu gehen. Ines Lenze Ich war sehr beeindruckt, wie Andreas Sprickmann schnell eine Gruppe zusammen- gestellt wurde, die beim Einkaufen Ich habe in der Zeit viele gute helfen wollte. Gott sei Dank habe Gespräche geführt. Die Nachbar- ich diese Hilfe nicht gebraucht. schaftshilfe hat funktioniert. Ich wünsche mir, dass dieses An- Was ich mir von der Kirche wün- gebot für jeden Kranken und Al- sche? Aktives Gestalten der ten bestehen bleibt und dass es Nachbarschaft. noch mehr persönliche Anspra- che gibt. So kann ein Gemeinschaftsgefühl entstehen.
22|23 Fotos: beymeister beymeisterlicher Corona-Sommer D as war mein erster Sommer in Mülheim. Und spontan erinnere ich mich an Schlange stehen vor’m Rewe, an verdächtig leere Wiesen am Rhein und an lauter unbekannte Gesichter, die sich unter selbst ge- nähten Masken verstecken. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Irgend- wie mit mehr Leben und weniger Vorsicht. U nd doch ist mir hier jetzt schon so viel vertraut. Denn die beymeis- ter sind vom Laden ins Veedel gezogen. Als Ende März niemand so recht vor die Türe konnte, da haben beymeister*innen in ganz Mülheim leuchtend orangene Tulpen entdeckt, mit Kreide auf die Straßen und Plätze gesprüht. Und es lohnte sich, durch die Straßen zu ziehen und überall den Frühling zu entdecken – weil Blumen der Seele guttun. Im Juni haben sich Familien aufgemacht, mit einer Chaoskirche im Ge- päck. Die gab’s zum Mitnehmen. Am Nepomuk, auf dem Katzenbuckel, am Rheinstrand, überall in Mülheim konnten Kinder mit ihren Eltern Klei- nes und Großes entdecken und Spuren hinterlassen.
A uch für die Werkskunst und dreyerley ha- ben sich beymeister*innen einen neuen Ort gesucht. Am Rhein gab’s bis spät in die Nacht Lagerfeuer und Musik und Geschich- ten und Picknick und sowas wie Gottesdienst. War das schön! U nd dann war da noch Freikunst. Eine Meditation am Sonntagabend. Plötzlich waren da Musiker*innen auf den Balkonen im Veedel. Die haben auf ihre Weise von der Hoffnung und vom Leben erzählt. Und es gab schöne Worte und Popcorn und Blütenkon- fetti und Kreise auf der Straße, damit sich nie- mand zu nah kommt und doch alle etwas ge- meinsam erleben können. Und halb Mülheim war dabei. I m Laden in der Wallstraße ist’s dafür etwas ruhiger geworden. Dienstags gibt’s immer noch selbst gekochtes Mittagessen, aber das ist jetzt zum Mitnehmen im Weckglas. Und wer mag, isst gemeinsam auf dem Mäuerchen und erzählt, wie’s gerade so geht. Dafür war den Sommer über auch freitagsabends Zeit. Bei der Nachtschicht vor’m oder im Laden. U nd dazwischen haben wir geplant und verworfen, haben geflucht und gebetet. Wir haben Osterbriefe geschrieben, Pakete geschnürt. Damit die beymeister*innen die Geschichte vom Sterben und trotzdem Leben zu Hause entdecken können. Denn sie trägt uns, auch über Ostern hinaus. Wir haben uns Lieblingsgeschichten als Sprachnachricht ge- schickt, haben per Video Abendmahl gefeiert und das Beste getan, um uns nicht aus den Augen zu verlieren. D ieser Sommer, der war ganz anders als ich ihn mir erdacht hatte. Vielleicht sogar ein bisschen schöner! Janneke Botta
Anzeige Schüller Druck Letzte Wege – Wir an Ihrer Seite Helfen ist einfach. Das Bestattungshaus in Köln-Mülheim Unser soziales Engagement. E. Maus seit 1878 Soziales Engagement ist für uns selbstverständlich. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bürger in der Region am wirtschaftlichen und Eigene Trauerhalle gesellschaftlichen Leben teilhaben und Abschiedsraum können. Ob Pavillon fürs Senioren- heim, Anschaffung von Kinder- sportrollstühlen für einen Verein, Förderung der AIDS-Stiftung Rat und Hilfe oder eine „Überlebensstation“ für Obdachlose: Wir engagieren uns. Jährlich fördern wir rund 500 sozi- im Trauerfall bei Regentenstraße 85 Tag und Nacht! ale Projekte in der Region. 51063 Köln Telefon 0221 - 613725 gut.sparkasse-koelnbonn.de
„Ist es nicht wunderbar, an diesem Tag zu sein. Es ist ein Privileg, erachte es nicht als klein.“ Diese Liedzeile entspricht dem Gefühl der Konfir- mierten, ihrer Familien und aller Mitwirkenden am Sonntag, den 20. September 2020. Freude, Erleich- terung und Dankbarkeit lagen in der Luft des herr- lichen Spätsommertages, an dem 24 Jugendliche (12 aus Mülheim und 12 aus Buchforst-Buchheim) in zwei Gottesdiensten in der Buchheimer Kreuzkir- che von Johannes Vorländer und Hannes Averbeck konfirmiert wurden: coronabedingt um 120 Tage verschoben. Die Gottesdienste standen unter dem Motto „Konfirmation 2020 – ein ganz besonderes JA(HR)“ und wurden zusätzlich vor die Kirche über- tragen. Ein wunderbares Team ehrenamtlicher Mit- wirkender und HelferInnen aus beiden Gemeinden ermöglichte die Festgottesdienste gemäß Corona- schutzverordnung. Vielen herzlichen Dank dafür! Konfirmation Johannes Vorländer 2020
26|27 26|xx Beerdigt wurden Elli Ackermann 77 Jahre Heinz Ahlgrimm 90 Jahre Lisa Czymmek 86 Jahre Helmut Gabriel 77 Jahre Ruth Graap 95 Jahre Inge Grottker 86 Jahre Peter Helmut Hornung 79 Jahre Lieselotte Jordans 84 Jahre Joachim Kelm 95 Jahre Edelgard Koch 93 Jahre Marie Ellinor Kohnen 84 Jahre Helga Kubert 83 Jahre Marianne Kuhn 81 Jahre Eberhard Lenk 87 Jahre Getauft wurden Doris Lettner 80 Jahre Luca Brinken Karl Henri Höffer Elke Lindermann 66 Jahre Luis Brinken Elay Khery Renger Renate Lorenz 87 Jahre Isabell Veronika Burchert Konstantin Reyl Hildegard Machwirth 92 Jahre Greta Erler Fabian Römer Dietrich May 80 Jahre Ingeborg Müller 91 Jahre Günther Neumann 91 Jahre Konfirmiert wurden Hilde Neuhäuser 92 Jahre Kim Classen Konstantin Reyl Richard Nolden 91 Jahre Greta Erler Jil Schillings Monika Ordu 75 Jahre Heinrich-Gustav Pamatat 80 Jahre Hendrik Feddern Leon Schmöle Johanna Pohlisch 95 Jahre Jonah Flach Kira Sickel Prof. Dr. Hans Reuter 87 Jahre Greta Löhr Moritz Urbanek Irene Richardt 91 Jahre Nicolas Quade Teresa Weis Helga Röhrig 94 Jahre Irmgard Sauer 82 Jahre Getraut wurden Werner Schatz 79 Jahre Eva Christine Schmidt 93 Jahre Sandra Henkel und Christian Mergenbaum Reinhold Schmidt 82 Jahre Ursula Schumann 62 Jahre Dieter Siegers 79 Jahre Jesus sagt: Ich bin bei Euch. Alle Tage. Carin Thom 83 Jahre Bis ans Ende der Welt. Edith Vogel 94 Jahre (Matthäus 28,20) Luise Voigt 71 Jahre
Kirche in Mülheim Kirche ist nicht nur da, wo ein Turm ist. Kirche ist überall im Stadtteil. Ob als Botschaft auf der Straße, ob in den Seniorenheimen, ob als Balkonkonzert, als Standup-Predigt am Rhein oder bei Ihnen zu Hause – Kirche ist da, wo Gemeinschaft entsteht. In Seinem Namen. Für Mülheim. Weil wir zur Gemeinschaft berufen sind.
28|29 Gemeinsam unterwegs: Mülheim und Buchforst-Buchheim Wussten Sie schon, dass im Jahr 1959 die Pfarrbezirke verwechselbares Gepräge gegeben. Deshalb ist eine Buchforst und Buchheim aus dem Pfarrbezirk Mülheim- achtsame Begegnung auf Augenhöhe wichtig, um die Süd ausgegliedert wurden? In den 1960er Jahren wur- jeweiligen Bedürfnisse der anderen wahrzunehmen und den die beiden Pfarrbezirke aus der Muttergemeinde bestmöglich zu erfüllen. Denn nur so kann eine starke Mülheim am Rhein gelöst und wurden zum 1. Januar und sichere Bindung wachsen. 1968 zur eigenständigen Kirchengemeinde Köln-Buch- forst-Buchheim. Die ein oder andere gute Ergänzung unserer Gemein- den ist bereits sichtbar geworden: Die Konfirmand:innen Sind damals die Pfarrbezirke stark gewachsen, nehmen aus Buchforst-Buchheim haben sich bereits 2018 dem die Gemeindegliederzahlen seit Jahren deutlich ab. Mülheimer Konfirmandenkurs angeschlossen, sind eine Deshalb erschien es beiden Gemeinden vor geraumer Gemeinschaft geworden um haben am 20.09.2020 ge- Zeit sinnvoll, über neue Möglichkeiten wie z.B. eine Ko- meinsam Konfirmation gefeiert. Und vielen Mülheimer operation oder auch eine Vereinigung nachzudenken. Familien fehlt eine ev. Kita, welche sie in Buchheim, in Grundlegend dafür war die Erkenntnis, dass ein gut der Ev. Kita „Kleine Arche“, gefunden haben oder fin- durchdachtes, gegenseitiges Ergänzen neue Perspekti- den können. ven für die verschiedenen Säulen der Gemeindearbeit öffnen kann. Wir vertrauen darauf, dass Gott uns auf dem weiteren So sind die Presbyterien aus Mülheim und Buchforst- Weg führen und segnen wird und freuen uns, wenn Sie Buchheim bereits seit 2018 dabei, sich besser kennen- die weiteren Schritte unserer Gemeinde mit Interesse zulernen. Im Frühjahr 2020 haben beide Gemeinden und Offenheit begleiten. Wir sind Ihnen sehr dankbar, ihren Willen erklärt, sich zum Frühjahr 2022 wieder zu wenn sie uns unterstützen mit konstruktiven Ideen, Mit- vereinen. Ein mutiger Schritt. Der Weg bis dahin wird arbeit und Gebet. Über weitere Schritte des gemeinsa- eine Herausforderung. Es werden etliche Fragen zu be- men Weges werden wir berichten. raten und gute Lösungen zu suchen sein: über 50 Jah- Das Presbyterium ren „Single-Leben“ haben beiden Gemeinden ihr un- Ihrer Ev. Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Es passiert viel Gutes: Ein Beispiel? Unser Neu- bau ist fertig! Die Mieter:innen sind eingezogen – und er ist wirklich schön geworden. Schauen Sie doch mal vorbei. Am Lutherturm in der Re- gentenstraßen. Foto: Klaus Müller GRUPPEN UND KREISE In Coronazeiten müssen wir spontan sein. Daher finden Sie hier keine Liste zu Gruppen und Kreisen – obwohl viel stattfindet. Wir müssen uns ständig anpassen und können keine langfristigen Informationen geben. Wir versichern aber: Das, was passiert, ist schön und sehenswert. Bitte achten Sie auf unsere Aushänge und unsere Homepage – das hat ja auch was Überraschendes!
Mit wem reden Sie eigentlich über den Tod? Mit wem übers Sterben? Darüber, was das mit Ihrem Leben macht? Wir glauben, dass das Sterben zum Leben gehört. Und gerade deswegen sollte man drüber reden. Vielleicht mit uns? Wir sind ansprechbar. Wenn Sie wollen.
Auf unserem Evangelischen Friedhof Evangelischer Friedhof erinnern wir uns an vertraute Menschen. Köln-Mülheim Wir glauben daran, dass Gott ewiges Bergisch-Gladbacher Straße 86 Leben schenkt und dass wir in seiner Hand geborgen sind. über 400 Jahre evangelische Grabkultur im Herzen von Mülheim Ich lebe, und ihr sollt auch leben. Telefon 0221 2724967 Jesus Christus (Montag - Donnerstag 8-12 Uhr) im Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 19 Die Bibel www.ort-der-hoffnung.de
UNSERE ADRESSEN EV. GEMEINDEBÜRO PFARRER UND PFARRERIN JUGENDARBEIT UND Wallstraße 93, 51063 Köln JUGENDKIRCHE Bürozeiten: Di. Do. und Fr. 8 - 12 Uhr Pfarrer Sebastian Baer-Henney Marina Pellmann Tel. 0221 - 96 25 02 0 Graf-Adolf-Str. 22, 51065 Köln Adamsstraße 47, 51063 Köln Fax 0221 - 96 25 02 14 Tel. 96 61 15 88 www.geistreich-koeln.de muelheim-am-rhein@ekir.de sebastian.baer-henney@ekir.de Jugendreferent Tobias Diekmeyer PETER-BEIER-HAUS Superintendentin Pfarrerin Andrea Vogel Tel. 61 80 09, mob. 0176 22 66 99 28 Wallstraße 93, 51063 Köln Wuppertaler Str. 21a, 51067 Köln tobias.diekmeyer@ekir.de Tel. 27 85 61 81 ANDREAE-HAUS andrea.vogel@ekir.de Jugendreferent Hannes Averbeck Graf-Adolf-Straße 22, 51065 Köln Tel. 61 80 09, mobil: 0151 25 69 24 80 Pfarrer Johannes Vorländer hannes.averbeck@ekir.de Altstraße 6, 51063 Köln FRIEDENSKIRCHE Tel. 29 88 81 82 Wallstraße 70, 51063 Köln johannes.vorlaender@ekir.de EVANGELISCHER FRIEDHOF Küsterin: Lydia Hill, Bergisch-Gladbacher Straße 86 Tel. 96 25 02 13, mob. 0176 92 28 58 76 Verwaltung: Jörg Kolbenschlag, Tel. 27 24 96 7 Hausmeister: Axel Meyer, ev.friedhof.koeln@web.de Tel. 96 25 02 13 Sprechzeiten: FRIEDHOFSGÄRTNER montags, 8:30 - 9:00 Uhr Frederic Schatz donnerstags, 8:30 - 9:00 Uhr Tel. 61 05 66 KANTOR Christoph Spering mob. 0172 54 32 329 Unsere Gruppen und Kreise finden Sie auf Seite 29 (Hinweis) www.kirche-koeln-muelheim.de
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