Monatsbericht April 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Agrarrohstoffe Marktkompass

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Monatsbericht April 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Agrarrohstoffe Marktkompass
Monatsbericht
April 2022

Investmentausblick
Konjunktur
Aktien
Zinsen
Agrarrohstoffe
Marktkompass
Monatsbericht April 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Agrarrohstoffe Marktkompass
Investmentausblick
KONJUNKTUR
In den USA dürfte sich das Wachstum fortsetzen, aber es wird aufgrund der höheren Energiepreise weniger hoch ausfallen
als zu Jahresbeginn prognostiziert. In Europa sind verschiedene Stimmungsindikatoren eingebrochen und die Inflation ist
weiter gestiegen. Es droht damit zumindest für einige Monate das Risiko einer Stagflation. China startete schwungvoll
ins neue Jahr, könnte aber jetzt durch die neue Covid-Welle zurückgeworfen werden. Hauptbetroffen ist der Privatkonsum
im Bereich der Dienstleistungen.

ANLAGEKLASSEN            EINSCHÄTZUNG KOMMENTAR
Obligationen                               Wie erwartet hat die Fed im März ihren Leitzins erhöht und sie plant mit
Staatsanleihen                            weiteren Schritten gegen die hohe Inflation vorzugehen. Dazu gehört auch
Unternehmensanleihen                      der baldige Abbau der Bilanz. Für die EZB ist die Situation vor allem wegen
Schwellenländeranl.                       der grösseren Konjunkturrisiken aufgrund des Ukrainekriegs kniffliger, aber
                                           auch für sie scheint aufgrund des steigenden Druckes eine Zinserhöhung un-
                                           umgänglich. Der starke und vor allem sehr schnelle Anstieg der Langfristzin-
                                           sen scheint uns mittlerweile übertrieben; auf Sicht der nächsten Monate
                                           rechnen wir mit einem temporären Rückgang.
Aktien                                     Auf den Aktienmärkten lasten weiterhin die bekannten Faktoren wie Zinsan-
Schweiz                                   stieg, Lieferkettenstress und Russlandsanktionen. Letztere führen zu einer
Eurozone                                  erhöhten Ungewissheit für die europäische Energieversorgung, weshalb eine
Grossbritannien                           gewisse Vorsicht bei einigen Ländern der Eurozone angebracht scheint.
USA                                       An den meisten Märkten dürften die Belastungen in den Kursen allerdings
Pazifik                                   weitgehend enthalten sein. Die Gewinnerwartungen zeigen sich weiterhin
Schwellenländer                           solide, was längerfristig zu einer leicht positiven Entwicklung an den Aktien-
Global Small Caps                         börsen führen dürfte.
Immobilien Schweiz                        Die Schweizer Immobilienfonds haben zum Jahresbeginn unter dem Zinsan-
                                           stieg gelitten. Seit dem Angriff auf die Ukraine sind sie als vergleichsweise
                                           sichere Anlagen aber wieder stärker gesucht. Die Ausschüttungserträge sind
                                           im Vergleich mit den Obligationenrenditen noch immer attraktiv und dürften
                                           die Kurse stützen.
Rohstoffe                                  Rohöl steht derzeit klar im Zeichen der Geopolitik. Der Krieg in der Ukraine
Öl                              
                                           schürt die Furcht vor einer Angebotsverknappung im ohnehin angespannten
Gold                            
                                           Ölmarkt. Derzeit sind die Alternativen zu russischer Energie begrenzt. Dies
                                           könnte sich aber mittelfristig ändern.
                                           Gold profitiert von seiner Rolle als sicherer Hafen. Dies stützt den Preis. Die
                                           eingeleitete geldpolitische Straffung sowie die von uns erwarteten tieferen
                                           Inflationsraten lassen aber eher höhere Realzinsen erwarten, was das Poten-
                                           zial des Goldpreises begrenzt.
Währungen vs. CHF                          Auf dem EUR/CHF-Kurs lasten die Zinsdifferenz und die politische Unsicher-
EUR                                       heit. Die SNB bremst aber den Kursrückgang mit Interventionen. Der Dollar
USD                                       dürfte gegenüber dem Franken leicht zulegen, v.a. aufgrund der steigenden
                                           Zinsdifferenz.

   sehr positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   neutrale Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   leicht negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
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Konjunktur
          Der Konflikt in der Ukraine erhöht die Wachstumsrisiken und wird insbesondere in Europa zu einer deutli-
          chen Konjunkturverlangsamung führen. In China könnte der Privatkonsum unter der neuen heftigen Co-
          vid-Welle leiden.

          Für die USA beschränken sich die negativen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts im Wesentlichen auf den höheren Ölpreis. Im
          Zuge dessen verteuerten sich die Benzinpreise um etwa 25%, was bei gleichleibendem Niveau das Wachstum beim Privatkon-
          sum in diesem Jahr um etwa 0.5% Prozentpunkte schmälern würde. Eine wichtige Stütze für den Konsum bildet der Arbeits-
          markt, wo im ersten Quartal fast 1.7 Mio. neue Stellen geschaffen wurden. In der Industrie bildete sich der Einkaufsmanager-
          Index im März zwar leicht zurück, bleibt aber mit 57.1 Punkten klar über der Expansionsschwelle. Der Einkaufsmanager-Index
          des Dienstleistungssektors erholte sich dank deutlich nachlassenden Covid-Infektionszahlen bis auf 58.0 Punkte. Insgesamt ist
          die US-Wirtschaft aufgrund höherer Energiepreise etwas weniger dynamisch unterwegs als zu Jahresbeginn prognostiziert, das
          Wachstum ist aber dennoch robust.

          Stagflationsrisiken in Europa
          Europa leidet weitaus stärker unter dem Ukraine-Konflikt als die USA. Besonders betroffen ist die deutsche Industrie. Der Ein-
          bruch der Erwartungskomponente im Ifo-Geschäftsklimaindex verheisst für die zukünftige Entwicklung nichts Gutes. Steigende
          Energiepreise und Versorgungsengpässe sind eine Belastung. Im schlimmsten Fall drohen Rationierungen bei der Energie. Bei
          den Konsumenten hat sich die Stimmung ebenfalls markant eingetrübt, was angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine
          und Inflationsraten von bis zu 10% im Falle von Spanien wenig erstaunlich ist. In diesem Umfeld droht für einige Monate das
          Risiko einer Stagflation in Europa. Hohe Ersparnisse aus der Krise, mögliche Energiepreisverbilligungen durch den Staat sowie
          der nach wie vor vorhandene Nachholbedarf sollten aber eine Rezession verhindern.

          China: Neue Covid-Welle trübt den Ausblick
          China ist überraschend gut ins Jahr 2022 gestartet. Der Einzelhandel, die Exporte und selbst die Wohnungsverkäufe entwickel-
          ten sich besser als erwartet. Weiter hat sich der Abschwung bei den Investitionen in einen Aufschwung gewandelt, was auch
          staatlichen Unterstützungsmassnahmen zu verdanken ist. Somit wären die Voraussetzungen für das Wachstumsziel von unge-
          fähr 5% nicht allzu schlecht, wären da nicht die Risken der neuen starken Covid-Welle und die damit verbundenen Lockdowns.
          Darunter dürfte sicherlich der Dienstleistungskonsum leiden, weniger aber jener von Gütern. Inwiefern die Industrieproduktion
          tangiert wird, muss abgewartet werden. China gelang es in der Vergangenheit gut, die Produktion abzuschirmen und die Ex-
          porte auszuliefern. Gut möglich, dass dies wieder gelingt, auch wenn die aktuelle Welle sehr heftig ist und Lockdowns in
          mehreren Städten verhängt wurden.

Eurozone: Konsumentenvertrauen bricht ein                                             China: Investitionen ziehen wieder an
(01.2017 bis 03.2022; in Punkten)                                                     (01.2017 bis 02.2022; in % ggü. Vorjahr, gl. Durchschnitt 3 Monate)

                          – Eurozone Konsumentenvertrauen                                                  – Private Anlagen – Infrastruktur – Real Estate
                                                            Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                         Quelle: Bloomberg, SZKB
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Aktien
       Der Krieg in der Ukraine und die westlichen Sanktionen dominieren die (Wirtschafts-)Nachrichten. Dabei
       gibt es weitere marktbelastende Faktoren wie den Zinsanstieg und den Lieferkettenstress. Trotz jüngster
       Verschärfungen all dieser Belastungen scheint man sich aber damit arrangiert zu haben.

       Der Ukrainekonflikt hat an den Aktienmärkten je nach Region unterschiedliche Spuren hinterlassen. Wenig überraschend wur-
       den die Länder mit den stärksten wirtschaftlichen Verflechtungen zu den beiden Kriegsparteien am stärksten belastet. Nament-
       lich trifft dies auf Deutschland mit seiner hohen Abhängigkeit von russischem Gas zu. Dessen Leitindex verlor seit der Invasion
       rund 6%. US-Aktien hingegen legten seither über 8% zu (in Schweizer Franken; vgl. Abb.).

       Eurozonen-Aktien leiden unter Russlandrisiken
       Das vergleichsweise schwache Abschneiden der Eurozone führte bei leicht positiven Anpassungen der Unternehmensgewinn-
       schätzungen zu nochmals tieferen Aktienbewertungen. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis europäischer Aktien liegt
       nun klar unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre. Wegen des gleichzeitigen Zinsanstiegs in Europa ist die relative
       Attraktivität von Aktien gegenüber risikolosen Staatsanleihen (Aktienrisikoprämie) aber dennoch zurückgegangen (vgl. Abb.
       rechts). Zudem mahnen Russlands Drohungen, Europa gegebenenfalls den Gashahn zuzudrehen, zur Vorsicht. Dass gerade
       Aktien aus der Eurozone im Fall einer Entspannung des Konflikts Aufholpotenzial haben, ist zwar offensichtlich. Bereits im März
       reagierten sie auf Gerüchte von aussichtsreichen Verhandlungen mit deutlichen Preisausschlägen. Eine nachhaltige Besserung
       für die betroffenen Unternehmen ist aber erst mit einem Abbau der verhängten Sanktionen zu erwarten, wenn die Versorgung
       mit Energie, Rohstoffen und Vorprodukten wieder sichergestellt ist. Daran ist aktuell allerdings nicht zu denken, im Gegenteil:
       Auf die schockierenden Bilder aus Butscha reagierte der Westen mit einer Verschärfung der Sanktionen in den Bereichen Energie
       und Finanzen (geplanter EU Importstopp russischer Kohle; Verbot der Bedienung russischer Staatsschulden durch US-Banken).

       Keine Entspannung für Lieferketten
       Die Bilder aus der Ukraine drängten andere Themen zuletzt in den Hintergrund, etwa die drastischen Massnahmen Chinas
       gegen die aktuelle Covid-Welle. Etwas später als Europa erlebt das Reich der Mitte den grössten Corona-Ausbruch seit Beginn
       der Pandemie. Wegen der schlechteren medizinischen Versorgung verfolgt das Land weiterhin die bekannte Null-Covid-Strate-
       gie – mit schwerwiegenden Folgen: In Shanghai wurden die Massnahmen Anfang April räumlich und zeitlich so ausgeweitet,
       dass sich die 26-Millionen-Metropole nun fast vollständig im Lockdown befindet. Ein Ende ist nicht absehbar. Wie der Krieg
       und die Sanktionen gegen Russland verschärfen auch die Lockdowns in China die seit langem bestehenden Lieferengpässe in
       der Industrie und den Anstieg der Inputkosten für Unternehmen.

Regionale Unterschiede seit der Ukraine-Invasion                                          Risikoprämien trotz günstiger Bewertung tiefer
(24.02.2022 bis 07.04.2022; Total Return in CHF; indexiert auf 100)                       (01.01.2010 bis 07.04.2022)

                       Aktien   – Schweiz – Eurozone – USA                                                   Aktienrisikoprämie   – Schweiz – Eurozone – USA
                                                                Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                 Quelle: Bloomberg, SZKB
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US-Notenbank lässt nicht locker
       Als weiterer Belastungsfaktor erwies sich in den ersten Monaten des Jahres auch die erwartete geldpolitische Straffung und der
       Anstieg der langen Zinsen. Insbesondere wachstumsstarke Unternehmen und Branchen haben darunter gelitten und notieren
       deutlich unter ihrem Stand zum Jahresbeginn. Derzeit wird an den Märkten mit einem Anstieg der US-Leitzinsen von über zwei
       Prozentpunkten auf 2.5% bis zum Jahresende gerechnet. Angesichts dessen und nach dem rasanten Anstieg der 10-jährigen
       Renditen im März scheint mittlerweile aber vieles eingepreist. Dies wird auch dadurch verdeutlicht, dass der Renditeanstieg im
       März den Wachstumsaktien kaum mehr weiter schaden konnte. Andererseits gab es jüngst erneut Stimmen seitens der US-
       Notenbank, die eine noch schnellere Straffung der Geldpolitik in Aussicht stellten. Zumindest vorerst lässt die Fed die Märkte
       noch nicht durchatmen.

       Wenig Rückenwind trotz hoher Rückkäufe
       Viele Unternehmen nutzen die tieferen Kurse derzeit, um eigene Aktien zurückzukaufen. Zurückgekaufte Aktien werden in der
       Regel vernichtet, was letztlich der Gewinnverdichtung dient, also der Erhöhung des Gewinns pro Aktie. Nachdem zahlreiche
       Rückkaufsvorhaben im Covid-Jahr 2020 ausgesetzt wurden, wurden sie ab Mitte letzten Jahres wieder aufgenommen und
       haben zuletzt den Vorkrisenstand übertroffen: Gemäss Goldman Sachs wurden in den USA im laufenden Jahr Aktienrückkäufe
       im Rekordwert von USD 319 Mrd. genehmigt, viele davon im Schnellverfahren.
       Allerdings haben die Aktienindizes seither noch deutlich stärker zugelegt als die Rückkäufe (US-Aktien seit 2019 über 50%).
       Daher liegt deren Wert im Verhältnis zum Stand des Aktienindex (sog. Rückkaufrendite) weit unter den Niveaus der vergange-
       nen Jahre. Entsprechend dürfte der Rückenwind der «Buybacks» trotz deren Rekordniveau in den kommenden Monaten ver-
       gleichsweise gering ausfallen.

       Man gewöhnt sich an Belastungsfaktoren
       Zuletzt schien sich die Mehrheit der Marktteilnehmer an die bestehenden Belastungsfaktoren gewöhnt zu haben. Seit Mitte
       März haben Aktien regionenübergreifend klar zugelegt und die Volatilität als Gradmesser der Anlegernervosität geht zurück.
       Auch umfragebasierte und quantitative Stimmungsindikatoren zeigen allenfalls noch ein Bild leichter Risikoaversion. Vorerst
       dürften die zukünftigen Marktentwicklungen eng an die Nachrichten zum Ukrainekonflikt geknüpft sein. Mit einer nahen und
       nachhaltigen Entspannung des Konflikts rechnen wir derzeit aber ebenso wenig wie mit einer Lockerung der Sanktionen in
       absehbarer Zeit. Entsprechend scheint in der jüngsten Erholung der Aktienmärkte viel Positives vorweggenommen. Verhalten
       ist auch der mittelfristige Ausblick für die Eurozone, wo die besonderen Risiken (Abhängigkeit von russischen Energierohstoffen,
       Folgen der Sanktionen) der eigentlich attraktiven Bewertung gegenüberstehen. Der Schweizer Aktienmarkt dürfte in diesem
       schwierigen Umfeld von seinen defensiven Eigenschaften profitieren und mittelfristig zu den relativen Gewinnern zählen.

Wenig Rückenwind trotz Rekordrückkäufen                                               Märkte haben sich schnell arrangiert
(01.01.2005 bis 07.04.2022; US-Aktienrückkäufe)                                       (01.01.2020 bis 07.04.2022)

                  – Wert in Indexpunkten – Rückkaufrendite (l.S.)                                             Aktienvolatilität   – USA – Deutschland
                                                            Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                     Quelle: Bloomberg, SZKB
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Zinsen

     Die Fed hat ihren Leitzins im März erhöht und plant weitere Schritte, um der hohen Inflation entgegenzu-
     wirken. Auch die EZB wird wohl noch dieses Jahr an der Zinsschraube drehen. Nach einem erneuten An-
     stieg der Langfristzinsen dürften diese wieder etwas zurückkommen.

     Während die US-Notenbank bei ihrem gelpolitischen Kurs vorwärts macht, warten die europäische Zentralbank (EZB) und die
     Schweizerische Nationalbank (SNB) weiter zu. Die SNB kann sich das dank des vergleichsweise geringeren Inflationsdrucks
     leisten, aber für die EZB wird die Situation immer kniffliger.

     Zinswende in den USA eingeläutet
     Mit ihrem ersten Zinsschritt seit Dezember 2018 hat die Fed Mitte März die Zinswende eingeläutet. Die Bekämpfung der ho-
     hen Inflation hat für die Notenbank oberste Priorität und weitere Zinserhöhungen gelten als sicher, wobei auch solche um 50
     Basispunkte möglich sind. Gemäss «Dot Plot», welcher die Zinsprognosen der Währungshüter zeigt, ist bis Ende Jahr bei jeder
     der kommenden Sitzungen mit Zinsschritten von mindestens 25 Basispunkten zu rechnen. Ebenfalls auf der Agenda der Fed
     steht der baldige Abbau der Bilanz, welche seit Anfang 2020 im Zuge der Corona-Pandemie fast verdoppelt wurde. Der als
     «Quantitative Tightening» bekannte Prozess dürfte gemäss Aussagen der Fed bereits bei der Sitzung im Mai beschlossen wer-
     den und in einem rascheren Tempo als in der Vergangenheit erfolgen. Je nach Gangart kann dies die Wirkung von mehreren
     Zinserhöhungen haben.
     Kurzzeitig notierten die Renditen der 2-jährigen über denjenigen der 10-jährigen Laufzeiten; die Zinskurve war invers (vgl.
     Abb. links). Dies deutet darauf hin, dass bereits eine recht restriktive Geldpolitik erwartet wird.

     Wann folgen die EZB und SNB?
     Obwohl auch die Eurozone sehr hohe Inflationswerte verzeichnet, hat die EZB ihren Leitzins bis jetzt noch nicht erhöht. Der
     Euroraum ist vom Krieg wegen der geografischen Nähe und der grösseren Energie-Abhängigkeit von Russland stärker betroffen.
     Trotz des Dilemmas von höheren Energiekosten, welche die Inflation weiter steigen lassen, und dem Risiko einer Wirtschafts-
     abschwächung wird der Druck auf die EZB immer grösser und somit wird eine Zinserhöhung bis Ende Jahr immer wahrschein-
     licher. Die SNB hat dank des tieferen Inflationsdrucks in der Schweiz weniger Eile. Sie dürfte der EZB aber folgen und bis Ende
     Jahr ebenfalls eine kleine Zinserhöhung vornehmen.

     Markt auf steigende Zinsen ausgerichtet
     Obwohl der Markt seit Monaten von vielen Unsicherheiten bestimmt wird, tendieren die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen
     seit Dezember deutlich nach oben. Nachdem im Februar die Flucht in sichere Anlagen die Aufwärtsbewegung temporär gestoppt
     hatte, ist sie wieder intakt (vgl. Abb.). Der überraschend starke und sehr schnelle Anstieg der Langfristzinsen im ersten Quartal
     erscheint uns aber übertrieben. Mittlerweile sind bereits deutlich höhere Leitzinsen und Inflationsraten eingepreist. Deshalb
     rechnen wir auf Sicht der nächsten Monate mit leicht tieferen Langfristzinsen.

US-Zinskurve: Zwischenzeitlich invers                                                    Zinsen: Aufwärtsbewegung weit fortgeschritten
(31.12.2020 bis 07.04.2022; in Basispunkten)                                             (31.12.2020 bis 07.04.2022; in %)

             US-Staatsanleihen   – Renditedifferenz 10 Jahre minus 2 Jahre                                  10J. Staatsanleihen   – Schweiz – Eurozone – USA
                                                               Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                  Quelle: Bloomberg, SZKB
Agrarrohstoffe
       Der Krieg in der Ukraine offenbart, wie stark die europäische Wirtschaft noch immer von russischen Ener-
       gieträgern abhängig ist. Doch Russland exportiert nicht nur grosse Mengen an Energierohstoffen, sondern
       auch Düngemittel und Agrarrohstoffe, insbesondere Weizen. Höhere Preise verstärken den ohnehin vor-
       handenen Inflationsdruck und belasten besonders einkommensschwache Entwicklungsländer.

       Russland produziere nichts Kaufenswertes ausser Rohöl, Erdgas und Waffen, verkündete einst der ehemalige US-Präsident
       Barack Obama etwas überspitzt. In der Tat ist die russische Wirtschaft vergleichsweise wenig diversifiziert. Die fehlende wirt-
       schaftliche Breite wird durch hohe Produktionsvolumen teilweise kompensiert. Russland ist noch vor Saudi-Arabien der zweit-
       grösste Rohölproduzent der Welt und der weltweit wichtigste Exporteur von Erdgas. Doch Russland ist auch ein wichtiger
       Lieferant von Weizen und Düngemitteln und hat damit einen erheblichen Einfluss auf die Preisentwicklung wichtiger Nahrungs-
       mittel.

       Dünger und Weizen aus Russland
       Aus Angst vor höheren Preisen im Inland schränkt Russland, der grösste Weizenexporteur der Welt, derzeit seine Exporte ein.
       Durch den gegenwärtigen Krieg während der wichtigen Düngezeit im Frühling droht zudem ein Einbruch der kommenden Wei-
       zenernte in der Ukraine. Das umkämpfte Land gilt mit seinen fruchtbaren Böden aus Schwarzerde als Kornkammer Europas und
       ist der fünfgrösste Weizenexporteur der Welt. Russland und die Ukraine produzieren zusammen rund 30% des weltweit expor-
       tierten Weizens. Seit Kriegsbeginn ist der europäische Weizenpreis um rund 30% angestiegen. Leidtragende sind hauptsächlich
       Entwicklungsländer. Insbesondere die arabischen Länder des Nahen Ostens sind von ukrainischem Weizen abhängig.
       Verstärkt wird das Problem durch einen gleichzeitigen Anstieg der Energie- und Düngerpreise. Russland ist dank günstig ver-
       fügbarem Erdgas der grösste Produzent von Stickstoffdünger und zudem der zweitgrösste Produzent von Kalisalzen. Zusammen
       mit dem verbündeten Weissrussland stammt rund ein Drittel der weltweiten Kaliexporte aus den beiden Ländern. Die Angst vor
       einer Verknappung treibt den Weltmarktpreis in die Höhe. Seit Mitte Februar ist der Preis für US-Harnstoffdünger um 70%
       angestiegen, was sich nachgelagert auch auf die Agrarpreise auswirken wird.

       Nahrungsmittelpreise als Inflationsfaktor
       Gemäss der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen sind die Nahrungsmittelpreise seit Anfang 2020 um 40%
       angestiegen. Eine Entspannung scheint derzeit nicht in Sicht – im Gegenteil. Höhere Preise für Mehl und andere Lebensmittel-
       zutaten verstärken die Teuerung auch in Europa und den USA, allerdings bleibt ihr Einfluss auf die Kaufkraft limitiert. Leidtra-
       gende sind in erster Linie Niedriglohnländer, in welchen Lebensmittel einen höheren Anteil im Warenkorb einnehmen.

Steigende Weizenpreise in Europa                                                        Dünger als Kostenfaktor
(01.01.2020 bis 05.04.2022; Weizen (No. 2); EUR/Tonne; Euronext)                        (01.01.2018 bis 01.04.2022; Nola Urea; USD/Amerikanische Tonne)

                                    – Weizenpreis                                                                           – Harnstoffpreis
                                                              Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                     Quelle: Bloomberg, SZKB
Fr eit ag, 8. Apr il 2022                                                                    MARKTKOMPASS

            Die letzten 30 Tage in der Kurzübersicht                                                                                             Aktuelle Zinsen & Renditen
                                                                                                                                                    0%                     1%                          2%                     3%
Aktien                                              aktuell            %Monat
SMI                                               12448.45                  12.6%                                Bank Zimmerberg
DAX                                               14229.70                  10.9%                        Privatkonto / Kontokorrent                     0.00%
Euro Stoxx 50                                       3844.74                  9.7%                                                Fix 1 Konto            0.00%
Dow Jones                                         34583.57                   6.0%                                                Fix 3 Konto            0.01%
Nikkei 225                                        26985.80                   7.2%                                                Fix 6 Konto            0.01%
CSI 300                                             4230.77                 -1.8%                                              Fix 12 Konto             0.01%
                                                                                                            Kassenobligation 8 Jahre                      0.100%
Diverse                                             aktuell            %Monat
0.5% Eidg 2030                                         99.45                -3.7%                               Staatsobligationen
                                                                                                        Eidgenossenschaft 10 Jahre                                     0.66%
Swiss Bond Index                                     130.11                 -3.2%
                                                                                                        EUR Staatsanleihe 10 Jahre                                      0.70%
SXI Real Estate TR                                  2703.60                  3.0%
                                                                                                        USD Staatsanleihe 10 Jahre                                                                                         2.71%
Bloomberg Commodity TR                               268.89                 -5.1%
Erdöl Brent                                          100.73                -18.4%
Gold                                                1930.95                 -4.9%                                Obligationen in CHF
                                                                                                               Obligationen AAA-BBB                                               0.98%
                                                                                                                       Obligationen BBB                                                       1.44%
Devisen                                             aktuell            %Monat
Dollar / Franken                                     0.9358                  0.7%
Euro / Franken                                       1.0167                  0.0%
                                                                                                             Immobilien Schweiz
                                                                                                  Erträge Immobilienfonds/-aktien                                                                                2.29%
Pfund / Franken                                      1.2181                 -0.2%
Euro / Dollar                                        1.0864                 -0.7%
                                                                                                                        Aktien Schweiz
Yen / Dollar                                         0.0080                 -7.1%
                                                                                                                  Dividenden SMI-Titel                                                                                 2.55%
Renminbi / Dollar                                    0.1571                 -0.7%

                                    Performance (inkl. Zinserträge und Dividenden) verschiedener Anlageklassen in CHF seit 1.1.2022

                                                                  -30%           -20%            -10%             0%                  10%         20%           30%               40%             50%            60%           70%
                                      Aktien Schweiz: SMI                                                -1.7%
                                    Aktien Schweiz: KMU ¹                                               -11.7%
                                       Aktien Schweiz: SPI                                               -4.3%

                               Aktien USA: S&P 500                                                       -2.8%
                     Aktien Euroraum: Euro Stoxx 50                                                     -12.0%
                                 Aktien Japan: Topix                                                     -9.8%
             Aktien Schwellenländer: MSCI EM Index                                                       -5.9%

                                                                   2
                      Schweizer Bundesobligationen                                                        -8.5%
                                   Obligationen CHF 3                                                     -6.4%
          Unternehmensobligationen Schwellenländer4                                                       -8.2%
                 Staatsobligationen Schwellenländer 5                                                     -7.5%
                                                                   6

                                        Immobilien Schweiz                                                -3.9%
                                                                  7

                                                  Mikrofinanz                                              0.0%
                                                                   8

                                                      Rohstoffe                                                        30.3%
                                                          Gold                                                         8.3%
                                                             Öl                                                        35.4%

                                                      EUR/CHF                                             -2.0%
                                                      USD/CHF                                                          2.5%

                                                    Performance-Bandbreite seit 1.1.2022                         Effektive Performance inkl. reinvestierter Zinserträge und Dividenden seit 1.1.2022
      1SPI Extra (Small & Mid Caps)      2 Swiss Bond Index Domestic Government TR   3 Swiss Bond Index AAA-BBB TR     4   Morningstar Emerging Markets Corporate Bond Index GR    5   Morningstar Emerging Markets Sovereign Bond GR
      USD     6 SXI Real Estate Index TR     7 Blueorchard Microfinance Fund 8 Bloomberg Commodity Index TR

                                                                                                    Letzte Aktualisierung: 14:46:05

                                                                                              Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
Zinsen (12 Monate)                                                                                         Verfallrenditen (12 Monate)
                                                                                                                                                                                                            +2.45
                        Der gestrige Tag in der Kurzübersicht                                    +1.05                                                                                                      +2.20
                                                                                                                                                                                                            +1.95
                                                                                                 +0.80                                                                                                      +1.70
                                                                                                 +0.55                                                                                                      +1.45
                                                                                                                                                                                                            +1.20
                                                                                                 +0.30                                                                                                      +0.95
                                                                                                 +0.05                                                                                                      +0.70
                                                                                                                                                                                                            +0.45
                                                                                                 - 0.20                                                                                                     +0.20
                                                                                                 - 0.45                                                                                                     - 0.05
                                                                                                                                                                                                            - 0.30
                                                                                                 - 0.70                                                                                                     - 0.55
                                                                                                                                                                                                            - 0.80
                                                                                                 - 0.95
                                                                                                                                                                                                            - 1.05
                                                                                                 - 1.20                                                                                                     - 1.30
04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22                                   04.21            06.21       08.21         10.21           12.21          02.22        04.22

                                                                                                                         Eidgenosse (10 Jahre)            Obligationen AAA                    Obligationen AA
                        3M Libor         2J Swap          5J Swap             10J Swap                                   Obligationen A                   Obligationen BBB

                            Aktienmärkte (3 Monate, indexiert)                                                                              SMI und Volatilitätsindex (12 Monate)
                                                                                                  125                                                                                                           13500
                                                                                                  120
                                                                                                  115                                                                                                           12500
                                                                                                  110
                                                                                                  105                                                                                                           11500
                                                                                                  100
                                                                                                  95                                                                                                            10500
                                                                                                  90
                                                                                                  85                                                                                                            9500
                                                                                                  80
                                                                                                  75
                                                                                                                                                                                                                8500
                                                                                                  70
                                                                                                  65
                                                                                                                                                                                             7500
                                                                                                  60
                                                                                                                04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22
                                                                                                  55
                                                                                                  50
                                                                                                  45                                                                                                            40
                                                                                                  40                                                                                                            30
 01.22          01.22        02.22        02.22       03.22           03.22        04.22                                                                                                                        20
             Europa                  USA                   Japan                    China                                                                                                                       10
             Indien                  Brasilien             Russland                 Schweiz                                                                                                                     0

Aktienindizes             Wrg        Kurs         Perf.    Perf.        KGV        ØVola         Im pl.
                                                                                                                                                 Devisen (12 Monate, indexiert)
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SMI                       CHF        12'448       +0.6%       -3.3%      18.1       13.1         13.3          USD/CHF                    0.9358       0.2%        1.0%            0.7%      1.0%
                                                                                                                                                                                                                 101
SPI Extra                 CHF          344        +0.2%    -12.2%        21.2       15.5                       EUR/CHF                    1.0167       0.0%        -0.6%           0.0%     -3.1%                99
Euro Stoxx 50             EUR         3'845       +1.1%    -10.6%        12.8       19.0         27.3          GBP/CHF                    1.2181      -0.1%        0.3%        -0.2%        -3.0%                97
Dow Jones                 USD        34'584       +0.3%       -4.8%      18.1       13.7                       EUR/USD                    1.0864      -0.1%        -1.6%       -0.7%        -4.1%                95

S&P 500                   USD         4'500       +0.4%       -5.6%      19.9       15.1         14.9                                                                                                            93
                                                                                                               JPY/USD                    0.0080      -0.4%        -1.5%       -7.1%        -7.5%
                                                                                                                                                                                                                 91
Nikkei 225                 JPY       26'986       +0.4%       -6.3%      14.9       19.7         20.1          SEK/CHF                    9.8778       0.1%        -0.1%           5.1%     -2.8%
                                                                                                                                                                                                                 89
CSI 300                   CNY         4'231       +0.5%    -14.4%        12.6       19.2                       KRW/CHF                    0.0764      -0.3%        0.3%            1.7%     -1.2%                87
Sensex                     INR       59'447       +0.7%    +2.0%         21.6       17.3          n.a.         DKK/CHF                   13.6676       0.0%        -0.6%           0.1%     -3.1%
                                                                                                                                                                                            85
Ibovespa                  BRL      118'862        +0.0%   +13.4%          7.8       21.2                       04.21 05.21 06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22
                                                                                                               HKD/CHF                 11.9365     0.1%            1.0%     0.5%     0.5%
RTS                       USD         1'123       +2.7%    -29.7%         4.5       57.5                                         EUR/CHF       USD/CHF              JPY/CHF      GBP/CHF

            Immobilienpreise und -erträge Schweiz (2008 - heute, indexiert)                                                                Rohstoffe (12 Monate, indexiert)
                                                                                                    290                                                                                                    220.00
                                                                                                    280
                                                                                                    270                                                                                                    205.00
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                                                                                                    250                                                                                                    190.00
                                                                                                    240
                                                                                                    230                                                                                                    175.00
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                                                                                                    210                                                                                                    160.00
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                                                                                                    180
                                                                                                    170                                                                                                    130.00
                                                                                                    160
                                                                                                    150                                                                                                    115.00
                                                                                                    140
                                                                                                    130                                                                                                    100.00
                                                                                                    120
                                                                                                    110                                                                                                    85.00
                                                                                                    100
                                                                                                    90                                                                                                     70.00
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   12.08
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   12.18
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   12.19
   06.20
   12.20
   06.21
   12.21

                                                                                                                                                                                                           55.00
                                                                                                                                                                                                           40.00
               Börsenkotierte AG's und Fonds (SXI Real Estate Total Return Index)                                                                                                                          25.00
               Renditeliegenschaften (SWX IAZI Investment Real Estate Performance Index)                        04.21            06.21       08.21        10.21            12.21          02.22       04.22
               Preise Wohneigentum Zürichsee (Zürcher Wohneigentumindex See ZWEX)
                                                                                                                             Bloomberg Commodity Index TR                    Gold Oz.             Öl Brent
               Preise Wohneigentum Schweiz (SWX IAZI Private Real Estate Price Index)

                                                                                           Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
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