Monatsbericht Juni 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Öl und Gold Marktkompass

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Monatsbericht Juni 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Öl und Gold Marktkompass
Monatsbericht
Juni 2022

Investmentausblick
Konjunktur
Aktien
Zinsen
Öl und Gold
Marktkompass
Monatsbericht Juni 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Öl und Gold Marktkompass
Investmentausblick
KONJUNKTUR
Bei den jüngsten Wirtschaftszahlen waren einige Lichtblicke erkennbar. So blieb der US-Konsum robust und die Indust-
rie konnte ihre Produktion weiter steigern. In Europa könnte das Schlimmste bei den Lieferengpässen vorüber sein, wo-
bei eine schnelle Verbesserung wenig wahrscheinlich ist. In China winkt die Chance auf eine Erholung im Zuge der Wie-
dereröffnung nach dem Lockdown. Die Risiken bleiben aber ungewöhnlich hoch. Dazu gehören die hohen Inflationsra-
ten in den USA und Europa sowie neue Virenausbrüche und Lockdowns in China im Rahmen der unveränderten Null-
Toleranz Politik.

ANLAGEKLASSEN            EINSCHÄTZUNG KOMMENTAR
Obligationen                               Während der Aufwärtsdruck bei den Renditen von US-Staatsanleihen etwas
Staatsanleihen                            nachgelassen hat, tendieren die Langfristzinsen in der Schweiz und Deutsch-
Unternehmensanleihen                      land weiter nach oben. Mittlerweile sind bereits deutlich höhere Leitzinsen
Schwellenländeranl.                       eingepreist. Zudem sollte der Inflationsdruck allmählich nachlassen. Auf
                                           Sicht der nächsten Monate dürften sich die Langfristzinsen daher seitwärts
                                           bewegen.
Aktien                                     Inflation, Geldpolitik und weitere Faktoren belasten die Aktienkurse weiter-
Schweiz                                   hin. Nach schwachen Vorwochen konnten sich die Kurse zum Monatswech-
Eurozone                                  sel vorerst etwas erholen. Die derzeitige Schwäche des Schweizer Marktes
Grossbritannien                           ist auf einzelne Indexschwergewichte zurückzuführen. Sie erscheint uns da-
USA                                       her als temporär.
Pazifik                                   Nach den Kursverlusten der vergangenen Monate dürfte mittlerweile viel Ne-
Schwellenländer                           gatives in den Kursen enthalten sein. Weil eine Besserung bei vielen der Be-
Global Small Caps                         lastungsfaktoren bestenfalls langsam eintreten dürfte, ist aber keine schnelle
                                           Erholung zu erwarten.
Immobilien Schweiz                        Die Schweizer Immobilienfonds haben seit Jahresbeginn unter dem Zinsan-
                                           stieg gelitten. Die Kurse bleiben aber gestützt, da die Ausschüttungserträge
                                           im Vergleich mit den Obligationenrenditen noch attraktiv sind, auch wenn
                                           der Renditeunterschied kleiner geworden ist.
Rohstoffe                                  Der Ukrainekonflikt führt weiterhin zu vergleichsweise hohen Rohölpreisen.
Öl                             
                                           Ohne eine geopolitische Entspannung ist eine Rückkehr auf fundamental ge-
Gold                           
                                           rechtfertigte Niveaus unwahrscheinlich. Zusätzliche Sanktionen haben zwi-
                                           schenzeitlich gar zu einem weiteren Preisanstieg geführt.
                                           Gold profitiert von seiner Rolle als sicherer Hafen. Dies stützt den Preis. Die
                                           eingeleitete geldpolitische Straffung sowie die von uns erwarteten tieferen
                                           Inflationsraten lassen aber eher höhere Realzinsen erwarten, was das Poten-
                                           zial des Goldpreises begrenzt.
Währungen vs. CHF                          Auf dem EUR/CHF-Kurs lastet die politische Unsicherheit. Die SNB bremst
EUR                                       aber den Kursrückgang mit Interventionen. Der Dollar dürfte sich seitwärts
USD                                       entwickeln, denn mittlerweile sind schon deutliche Zinserhöhungen der Fed
                                           eingepreist.

   sehr positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   positive Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   neutrale Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   leicht negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
   negative Einschätzung der (Sub)Anlageklasse
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Konjunktur
       Die US-Wirtschaft überzeugte jüngst mit guten Zahlen. Rezessionsängste sind übertrieben. In Europa könn-
       ten die schlimmsten Kapazitätsengpässe überwunden sein, aber die Inflation ist hartnäckig.

       In den USA mehren sich die Stimmen, die vor einer Rezession warnen. Die aktuellen Daten deuten aber keineswegs auf eine
       unmittelbare Rezessionsgefahr hin. So entwickelten sich die Einzelhandelsumsätze im März und April sehr robust. Generell ist
       die finanzielle Verfassung der privaten Haushalte aufgrund der in der Pandemie getätigten Ersparnisse und höheren Löhne
       immer noch gut. Die Industrie verzeichnete dieses Jahr Monat für Monat Produktionssteigerungen und stösst immer mehr an
       ihre Kapazitätsgrenzen, was Investitionen nach sich zieht. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings ein Margendruck infolge
       gestiegener Inputkosten. Insgesamt wird sich das BIP-Wachstum in diesem Jahr zwar verlangsamen, mit 2.5% bis 3% aber
       immer noch überdurchschnittlich hoch ausfallen.

       Eurozone: Inflation steigt auf 8.1%
       In Europa konnten die Einkaufsmanager-Indizes (PMIs) auch im Mai ihr Niveau über der Expansionsmarke von 50 Punkten
       halten. Dabei profitierte der PMI des Dienstleistungssektors von den Wiedereröffnungen nach der Pandemie. Die Industrie wird
       immer noch von Engpässen zurückgehalten. Ein Beispiel von vielen sind fehlende Kabelbäume aus der Ukraine für die Autoin-
       dustrie. Das Schlimmste könnte aber überstanden sein, wie die PMI-Daten aus dem am stärksten betroffenen Deutschland
       zeigen. So verbesserte sich die Produktionskomponente von 47.4 im April auf 51.0 Punkte. Mit einer schnellen Erholung rechnen
       wir allerdings nicht. Derweil nimmt der Inflationsdruck in der Eurozone weiter zu. Die Teuerung beschleunigte sich im Mai von
       7.4% auf 8.1%. Während die Energie- und Nahrungsmittelpreise die Haupttreiber bleiben, werden im Zuge der Wiedereröffnung
       der Wirtschaft auch Dienstleistungen teurer, was sich in der auf 3.8% gestiegenen Kernrate manifestiert. Damit sind die Stag-
       flationsrisiken noch einmal grösser geworden.

       China mit Erholungschance
       Die strikte Null-Covid-Politik hat die chinesische Wirtschaft im April stark belastet und praktisch alle Indikatoren waren rück-
       läufig, mit am stärksten der Einzelhandel (-11.1%). Positiv ist, dass die Fallzahlen gesunken sind, was die Wiedereröffnung der
       Wirtschaft erlaubt. Damit zeichnet sich für die zweite Jahreshälfte eine Erholung ab mit positiven Auswirkungen auf den Kon-
       sum, die Industrie und die internationalen Lieferketten, zusätzlich unterstützt durch staatliche Massnahmen bei der Geld- und
       Fiskalpolitik, wie Steuersenkungen auf Autos. Die Risiken bleiben allerdings überdurchschnittlich hoch. China hat bei der Covid-
       Bekämpfung keine erkennbare Exit-Strategie und es fragt sich, inwieweit eine solch restriktive Politik bei der hochansteckenden
       Omikron-Variante überhaupt funktionieren kann. Die Gefahr ist gross, dass Omikron plötzlich in anderen Regionen auftaucht,
       was die Wirtschaft erneut zurückwerfen würde.

USA: Industrieproduktion im Hoch                                                         Inflation in Europa erreicht das Niveau der USA
(01.2018 bis 04.2022; indexiert; 01.2018=100)                                            (01.2006 bis 05.2022; in % ggü. Vorjahr)

                  – Industrieproduktion absolut – vs. Vormonat (r.S.)                                          Konsumentenpreisindex:   – USA – Europa
                                                               Quelle: Bloomberg, SZKB                                                              Quelle: Bloomberg, SZKB
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Aktien
       Zu Inflation, Krieg, Zinsanstieg und Lieferkettenstress kamen zuletzt auch noch Gewinnwarnungen und Re-
       zessionsängste. Auch wenn vieles in den Kursen inzwischen eingepreist sein dürfte, ist eine schnelle Erho-
       lung nicht zu erwarten.

       Die breite Abwärtsbewegung an den Börsen hielt im Mai zunächst an. Dank einem starken Schlussspurt konnten Eurozonenak-
       tien den Monat dennoch knapp positiv abschliessen. Der US-Markt, der zeitweise stark durch Rezessionsängste belastet war,
       beendete den Monat per Saldo kaum verändert. Schwach hingegen entwickelte sich der Schweizer Markt, er litt vor allem unter
       den Bewegungen einzelner Indexschwergewichte (namentlich Nestlé und Roche). Sektorenspezifisch zeigte sich weiterhin die
       Wirkung der bekannten negativen Treiber: Konsumtitel litten unter der hohen Inflation, die wie eine zusätzliche Steuer wirkt
       und die Gewinnmargen belastet, Technologieaktien machten die hohen Zinsen zu schaffen (vgl. Abb.). Positiv entwickelten sich
       einmal mehr Energietitel, Versorger und die zinssensitiven Finanzwerte (vgl. Abb. rechts).

       Druck auf Unternehmensgewinne steigt
       Dass die Ängste der Unternehmen vor den Lieferkettenschwierigkeiten und der (dadurch begünstigten) Inflation durchaus ihre
       Berechtigung haben, zeigten zuletzt vermehrte Gewinnwarnungen von Unternehmen wie V-Zug, Dätwyler oder Rieter. Alle drei
       leiden darunter, dass der Umsatz mangels verfügbarer Bauteile kleiner ausfällt als erwartet und/oder die gestiegenen Inputkos-
       ten kurzfristig nicht in vollem Umfang an Kunden weitergegeben werden können. Grund zur Panik herrscht für Anleger jedoch
       nicht, denn gerade Industrieunternehmen spüren aktuell zwar eine Umsatz- und Margenbelastung, verfügen aber überwiegend
       über volle Auftragsbücher. Entsprechend lassen sich auch die nach wie vor erstaunlich hohen Gewinnschätzungen für Unter-
       nehmen so interpretieren, dass viele Analysten über die kurz- bis mittelfristigen Unwägbarkeiten hinwegsehen. Je länger die
       negativen Treiber aber Bestand haben, desto eher ist mit weiteren Gewinnwarnungen bzw. negativen Schätzungsanpassungen
       zu rechnen.

       China-Gegenwind lässt nur langsam nach
       Für eine nachhaltige Entspannung der Inflation ist unter anderem eine Stabilisierung der Lieferketten und dazu wiederum eine
       Verbesserung der Covid-Situation in China nötig. Zwar dürfte die Zero-Covid-Strategie der Parteiführung zumindest vorerst
       bestehen bleiben, denn eine Änderung würde erstens einen Gesichtsverlust bedeuten und zweitens das chinesische Gesund-
       heitssystem überfordern. Dennoch scheint zumindest vorerst eine Entlastung an der Virusfront einzusetzen. Zudem dürften
       chinesische Offizielle aus den Versäumnissen im Vorfeld des Shanghai-Lockdowns gelernt haben und zukünftig schneller und
       regional spezifischer auf Corona-Ausbrüche reagieren. Die Lockerung des Lockdowns in der Metropole passt in dieses Bild: Um
       die Wirtschaft wiederzubeleben, werden erste Einkaufszentren wieder geöffnet, ebenso Banken und teilweise auch Schulen.

Verlierer der letzten Wochen…                                                            … und (relative) Gewinner
(01.01.2022 bis 02.06.2022; indexiert auf 100; Sektoren weltweit)                        (01.01.2022 bis 02.06.2022; indexiert auf 100; Sektoren weltweit)

                  – Zyklischer Konsum – Technologie – Industrie                                                   – Finanzen – Versorger – Energie
                                                               Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                  Quelle: Bloomberg, SZKB
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Aus Sicht europäischer Unternehmen ist insbesondere der reibungslose Betrieb von Shanghais Containerhafen – dem grössten
         der Welt – wichtig. 77% der deutschen Unternehmen klagen gemäss einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts derzeit über
         fehlende Komponenten, viele davon dürften im Hafen von Shanghai auf ihre Abfertigung warten.
         Bis die Auswirkungen der nun angekündigten Lockerungen für die europäische Wirtschaft spürbar werden, ist es also noch ein
         weiter Weg. Vor Herbst ist kaum mit einer Besserung der Lage zu rechnen.

         Kein Mangel an Belastungsfaktoren
         Die militärischen Risiken des Ukrainekriegs für Europa waren zuletzt kaum mehr im Börsenfokus. Angesichts des nahenden
         Sommers rückten auch die Sorgen um Europas Gasversorgung etwas in den Hintergrund. Mit dem nun verabschiedeten sechs-
         ten europäischen Sanktionspaket und dem Teilembargo für russisches Öl scheinen Vergeltungsmassnahmen durch Russland
         ab dem Herbst jedoch immer wahrscheinlicher. Spätestens dann könnte die nach wie vor hohe Abhängigkeit der europäi-
         schen Wirtschaft von russischem Gas die Märkte akut belasten. Derzeit scheint es so, als lägen am Ende der aktuellen Belas-
         tungsfaktoren bereits die nächsten Probleme. Und währenddessen ist die erwartete Entspannung der Inflation keineswegs
         sicher. Zuletzt waren gar weitere Anstiege zu verzeichnen, welche den Notenbanken kaum eine andere Wahl lassen, als den
         eingeschlagenen restriktiveren Kurs beizubehalten.

         Immerhin: Der grösste Teil scheint eingepreist
         Der sehr geringe Raum für positive Szenarien schlägt an den Börsen entsprechend heftig auf die Stimmung. Umfragen zeigen,
         dass die Stimmung unter Kleinanlegern seit der Finanzkrise nicht mehr so schlecht war wie Mitte Mai (vgl. Abb.). Und auch
         professionelle Investoren erwarten kurzfristig überwiegend negative Kursentwicklungen. Tatsächlich scheint es aber, dass
         diese schlechte Stimmung nicht nur durch das tatsächliche Umfeld, sondern auch durch die bereits deutlich gefallenen Kurse
         verursacht wird. Ein negatives Szenario scheint in den Kursen bereits enthalten.

         Umfeld für defensive Portfolios
         In der Vergangenheit haben sich solche Marktphasen eher für Zukäufe geeignet als für Verkäufe. Die vielen Belastungen mah-
         nen derzeit aber zur Zurückhaltung. Wir glauben, dass ein grosser Teil der Abwärtsbewegung an den Börsen nun hinter uns
         liegt. Nach der Erholung der letzten Tage rechnen wir angesichts der vielen Belastungen vorerst höchstens mit leichten Kurs-
         anstiegen. Ein diversifiziertes Portfolio aus Unternehmen mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen und vernünftigen Bewertun-
         gen sollte aber auch das aktuell schwierige Umfeld gut überstehen.

Verbesserte Covid-Situation in China                                                    Kleinanleger extrem pessimistisch
(01.01.2022 bis 02.06.2022; 7-Tages-Durchschnitt; pro Mio. Einwohner)                   (01.01.2008 bis 02.06.2022, 4-Wochen-Durchschnitt)
 50.00                                                                           0.25

 45.00

 40.00                                                                           0.20

 35.00

 30.00                                                                           0.15

 25.00

 20.00                                                                           0.10

 15.00

 10.00                                                                           0.05

  5.00

    -                                                                            -
    01.01.2022     01.02.2022   01.03.2022     01.04.2022    01.05.2022

                     – Todesfälle – Gemeldete Neuinfektionen                                                 – AAII Investor Sentiment (Bull-Bear/Total)
                                                              Quelle: Bloomberg, SZKB                                                                 Quelle: Bloomberg, SZKB
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Zinsen
       Die europäische Zentralbank (EZB) wird der amerikanischen Notenbank (Fed) folgen und bald die Zins-
       wende einläuten. Im Euroraum werden Negativzinsen wohl schon dieses Jahr Geschichte sein. Hierzulande
       dürften sie noch länger bestehen bleiben.

       Während der Aufwärtsdruck der Renditen von amerikanischen Staatsanleihen etwas nachgelassen hat, sind die Zinsen von
       deutschen Bundesanleihen wieder deutlich angestiegen und notieren auf dem höchsten Stand seit 2014. Auch in der Schweiz
       tendieren die Zinsen wieder nach oben (vgl. Abb.). Mittlerweile sind bereits deutlich höhere Leitzinsen eingepreist. Zudem sollte
       der Inflationsdruck allmählich nachlassen. Daher erwarten wir nicht noch höhere Renditen, sondern rechnen mittelfristig mit
       einer Seitwärtsbewegung bei den Langfristzinsen.

       Die Fed macht's vor
       Die Fed hat mit einer ersten Zinserhöhung im März auf die anhaltend hohe Inflation reagiert und danach im Mai mit einem
       weiteren Schritt von vollen 50 Basispunkten nachgedoppelt. Damit hat sie deutlich gezeigt, mit welch markantem Ausmass und
       Tempo der Markt im aktuellen Zinszyklus zu rechnen hat. Nebst weiteren Zinsschritten wird die Fed ihre auf fast neun Billionen
       US-Dollar aufgeblähte Bilanz abbauen. Dieser als «Quantitative Tightening» bekannte Prozess entzieht dem Finanzsystem Li-
       quidität und ist in seiner Wirkung vergleichbar mit einer Zinserhöhung. Per Ende 2022 rechnen wir mit Leitzinsen im leicht
       restriktiveren Bereich von rund 2.7%.

       EZB sieht Ende der Negativzinsen
       Nach langem Zögern wird bald auch die EZB mit einer Zinserhöhung auf die hohe Inflation reagieren. Ein Ausstieg aus den
       Negativzinsen wird bis Ende September angepeilt. Es könnte also bereits Ende des dritten Quartals vorbei sein, dass Europas
       Banken einen Strafzins von 0.5% zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Gemäss diversen Äusserungen aus dem
       Umfeld der Zentralbank ist am ehesten mit Zinsschritten im Umfang von 25 Basispunkte zu rechnen. Dabei wird nach wie vor
       davon ausgegangen, dass die mittelfristigen Inflationsaussichten wieder sinken. Grössere Schritte, zum Beispiel à 50 Basis-
       punkte, werden momentan nicht ausgeschlossen, sind aber eher unwahrscheinlich.

       Auch SNB mit Schritt Richtung Normalität
       Die SNB dürfte tendenziell der EZB auf deren Zinsschritt folgen und ebenfalls bald an der Zinsschraube drehen. Dass sie noch
       dieses Jahr den Leitzins über die 0%-Marke anheben wird, ist aber unwahrscheinlich. Die Inflation ist hierzulande immer noch
       deutlich tiefer als im Euroraum und somit weniger problematisch. Daher rechnet man nur mit einem kleinen Zinsschritt bis Ende
       Jahr. Die Zinsdifferenz zu anderen Notenbanken bleibt bestehen (vgl. Abb.). Im ersten Halbjahr 2023 dürften dann weitere
       Zinserhöhungen folgen und die Negativzinsen allenfalls aufgehoben werden.

Zinsen: Seitwärtsbewegung wahrscheinlich                                              Leitzinsen im Vergleich
(01.01.2022 bis 01.06.2022; in %)                                                     (01.01.2000 bis 01.06.2022; in %)

           Rendite 10-j. Staatsanleihen   – Schweiz – USA – Deutschland                             Leitzinsen Notenbanken   – Schweiz – Eurozone – USA
                                                            Quelle: Bloomberg, SZKB                                                            Quelle: Bloomberg, SZKB
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Öl, Gold
       Rohöl - keine tieferen Preise in Sicht
       Allein seit Jahresbeginn sind Energierohstoffe gemessen am Bloomberg Commodity Index beinahe um 100% angestiegen (in
       CHF). Der Krieg in der Ukraine gilt als Haupttreiber. Doch selbst im Fall eines baldigen Endes des Krieges ist es unwahrscheinlich,
       dass die Preise rasch wieder auf das Vorkrisenniveau fallen. Die aufgrund der Sanktionen eingeleiteten Verschiebungen im
       globalen Energiemarkt führen angebotsseitig zu höheren Kosten und werden wohl auch selbst nach einer Lockerung der Sank-
       tionen Bestand haben. Beispielsweise ist verflüssigtes Erdgas aus Katar oder den USA nach Verflüssigung, Verschiffung und
       Löschung an neu erstellten europäischen LNG-Terminals teurer als russisches Pipelinegas. Ähnliches gilt für Erdöl. Obwohl
       Saudi-Arabien gemäss Berichten jüngst signalisiert hat, die Fördermenge notfalls etwas auszuweiten, werden die erhöhten
       Energiepreise wohl mittelfristig Bestand haben.
       Der Verkauf von Erdöl ist für Russland die wichtigste Einnahmequelle für ausländische Devisen. Seit Anfang Mai bezieht nach
       den USA, Kanada und Australien nun auch Japan kein Erdöl aus Russland mehr. In Europa, dem wichtigsten Abnehmer, tut
       man sich weiterhin schwer mit einem strikten Boykott. Mit Ausnahmeregelungen und Übergangslösungen wurde das sechste
       EU-Sanktionspaket dennoch verabschiedet. Der Effekt auf Russlands Finanzen wird letztendlich aber wohl überschaubar blei-
       ben. Es scheint paradox, aber dank des höheren Preisniveaus rechnet Moskau im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr mit deutli-
       chen Mehreinnahmen aus dem Rohölverkauf.

       Gold - zwischen Zinsen und Krieg
       Kaum eine andere Vermögensanlage hat einen Nimbus wie Gold. Das Edelmetall gilt als krisenresistent und soll in der Regel
       vor Inflation schützen – Eigenschaften die in der gegenwärtigen Lage durchaus wünschenswert sind. Der Goldpreis hat sich
       bisher erwartungsgemäss gut entwickelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlageklassen verzeichnete er seit Jahresbeginn
       einen Anstieg von über 6% in Schweizer Franken.
       Besonders der Krieg in der Ukraine hat das Interesse nach sicheren Investitionen deutlich erhöht und zu einem sprunghaften
       Anstieg der Nachfrage nach physisch hinterlegten Gold-ETFs geführt. Der erste Schockmoment nach dem russischen Einmarsch
       ist mittlerweile verflogen. Die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Risiken, die der Krieg mit sich bringt, bleiben aber
       bestehen, was die Goldnachfrage zumindest in den kommenden Monaten stützten sollte. Die deutlich erhöhte Inflation wirkt
       für Realwerte wie Gold ebenfalls stützend. Problematisch ist hingegen die Zinsentwicklung. Das ansteigende Zinsniveau erhöht
       die Opportunitätskosten von Rohstoffanlagen und wirkt in der Folge eher preishemmend. Selbst wenn wir angesichts des ein-
       geleiteten Zinserhöhungszyklus keine grossen Kursavancen beim Goldpreis erwarten, erscheint eine taktische Allokation aus
       Risikoüberlegungen durchaus sinnvoll. Zum einen sind die geopolitischen Risiken weiterhin stark erhöht und zum anderen
       besteht auch ein Restrisiko, dass die Inflation länger hoch bleibt als bisher erwartet.

Rohölpreise auf hohem Niveau                                                           Goldpreis wieder etwas tiefer
(01.01.2019 bis 02.06.2022; USD/Fass)                                                  (01.01.2019 bis 02.06.2022)

                         – Brent – West Texas Intermediate                                                           – Gold in CHF pro Feinunze
                                                             Quelle: Bloomberg, SZKB                                                              Quelle: Bloomberg, SZKB
Monatsbericht Juni 2022 Investmentausblick Konjunktur Aktien Zinsen Öl und Gold Marktkompass
Fr eit ag, 3. Juni 2022                                                                      MARKTKOMPASS

            Die letzten 30 Tage in der Kurzübersicht                                                                                             Aktuelle Zinsen & Renditen
                                                                                                                                                    0%               1%                   2%                3%               4%
Aktien                                              aktuell            %Monat
SMI                                               11555.77                  -3.6%                                Bank Zimmerberg
DAX                                               14468.35                   3.1%                        Privatkonto / Kontokorrent                     0.00%
Euro Stoxx 50                                       3787.46                  0.8%                                                Fix 1 Konto            0.00%
Dow Jones                                         32960.48                  -0.4%                                                Fix 3 Konto            0.01%
Nikkei 225                                        27761.57                   2.8%                                                Fix 6 Konto            0.01%
CSI 300                                             4089.57                  1.8%                                              Fix 12 Konto             0.01%
                                                                                                            Kassenobligation 8 Jahre                      0.100%
Diverse                                             aktuell            %Monat
0.5% Eidg 2030                                         97.50                -1.2%                               Staatsobligationen
                                                                                                        Eidgenossenschaft 10 Jahre                                       0.96%
Swiss Bond Index                                     126.17                 -1.6%
                                                                                                        EUR Staatsanleihe 10 Jahre                                            1.27%
SXI Real Estate TR                                  2502.16                 -4.5%
                                                                                                        USD Staatsanleihe 10 Jahre                                                                             2.96%
Bloomberg Commodity TR                               286.41                  4.1%
Erdöl Brent                                          117.80                 13.6%
Gold                                                1861.95                 -0.4%                                Obligationen in CHF
                                                                                                               Obligationen AAA-BBB                                                1.45%
                                                                                                                       Obligationen BBB                                                      1.94%
Devisen                                             aktuell            %Monat
Dollar / Franken                                     0.9617                 -1.8%
Euro / Franken                                       1.0315                  0.2%
                                                                                                             Immobilien Schweiz
                                                                                                  Erträge Immobilienfonds/-aktien                                                                       2.55%
Pfund / Franken                                      1.2060                 -1.4%
Euro / Dollar                                        1.0726                  2.0%
                                                                                                                        Aktien Schweiz
Yen / Dollar                                         0.0077                 -0.3%
                                                                                                                  Dividenden SMI-Titel                                                                       2.85%
Renminbi / Dollar                                    0.1501                 -0.8%

                                    Performance (inkl. Zinserträge und Dividenden) verschiedener Anlageklassen in CHF seit 1.1.2022

                                                                  -30%           -20%            -10%             0%                  10%         20%           30%               40%            50%            60%           70%
                                      Aktien Schweiz: SMI                                                -7.7%
                                    Aktien Schweiz: KMU ¹                                               -16.7%
                                       Aktien Schweiz: SPI                                               -9.8%

                               Aktien USA: S&P 500                                                       -7.2%
                     Aktien Euroraum: Euro Stoxx 50                                                     -10.6%
                                 Aktien Japan: Topix                                                     -9.9%
             Aktien Schwellenländer: MSCI EM Index                                                       -8.5%

                                                                   2
                      Schweizer Bundesobligationen                                                      -12.4%
                                   Obligationen CHF 3                                                    -9.3%
          Unternehmensobligationen Schwellenländer4                                                      -8.9%
                 Staatsobligationen Schwellenländer 5                                                    -9.4%
                                                                   6

                                        Immobilien Schweiz                                              -11.2%
                                                                  7

                                                  Mikrofinanz                                                          0.0%
                                                                   8

                                                      Rohstoffe                                                        42.6%
                                                          Gold                                                         7.3%
                                                             Öl                                                        65.0%

                                                      EUR/CHF                                             -0.6%
                                                      USD/CHF                                                          5.3%

                                                    Performance-Bandbreite seit 1.1.2022                         Effektive Performance inkl. reinvestierter Zinserträge und Dividenden seit 1.1.2022
      1SPI Extra (Small & Mid Caps)      2 Swiss Bond Index Domestic Government TR   3 Swiss Bond Index AAA-BBB TR     4   Morningstar Emerging Markets Corporate Bond Index GR   5   Morningstar Emerging Markets Sovereign Bond GR
      USD     6 SXI Real Estate Index TR     7 Blueorchard Microfinance Fund 8 Bloomberg Commodity Index TR

                                                                                                    Letzte Aktualisierung: 15:42:14

                                                                                              Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
Zinsen (12 Monate)                                                                                         Verfallrenditen (12 Monate)
                                                                                                 +1.80                                                                                                         +2.45
                        Der gestrige Tag in der Kurzübersicht                                                                                                                                                  +2.20
                                                                                                 +1.55
                                                                                                                                                                                                               +1.95
                                                                                                 +1.30                                                                                                         +1.70
                                                                                                 +1.05                                                                                                         +1.45
                                                                                                 +0.80                                                                                                         +1.20
                                                                                                 +0.55                                                                                                         +0.95
                                                                                                                                                                                                               +0.70
                                                                                                 +0.30                                                                                                         +0.45
                                                                                                 +0.05                                                                                                         +0.20
                                                                                                 - 0.20                                                                                                        - 0.05
                                                                                                 - 0.45                                                                                                        - 0.30
                                                                                                                                                                                                               - 0.55
                                                                                                 - 0.70                                                                                                        - 0.80
                                                                                                 - 0.95                                                                                                        - 1.05
                                                                                                 - 1.20                                                                                                        - 1.30
06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22 05.22 06.22                                   06.21            08.21       10.21         12.21           02.22          04.22           06.22

                                                                                                                         Eidgenosse (10 Jahre)            Obligationen AAA                        Obligationen AA
                        3M Libor         2J Swap          5J Swap             10J Swap                                   Obligationen A                   Obligationen BBB

                            Aktienmärkte (3 Monate, indexiert)                                                                              SMI und Volatilitätsindex (12 Monate)
                                                                                                  140                                                                                                               13500
                                                                                                  135
                                                                                                                                                                                                                    12500
                                                                                                  130
                                                                                                  125
                                                                                                                                                                                                                    11500
                                                                                                  120
                                                                                                  115                                                                                                               10500
                                                                                                  110
                                                                                                  105                                                                                                               9500
                                                                                                  100
                                                                                                                                                                                                                    8500
                                                                                                  95
                                                                                                  90
                                                                                                                                                                                             7500
                                                                                                  85            06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22 05.22 06.22
                                                                                                  80
                                                                                                  75                                                                                                                40
                                                                                                  70                                                                                                                30
 03.22          03.22        04.22        04.22       04.22           05.22        05.22                                                                                                                            20
             Europa                  USA                   Japan                    China                                                                                                                           10
             Indien                  Brasilien             Russland                 Schweiz                                                                                                                         0

Aktienindizes             Wrg        Kurs         Perf.    Perf.        KGV        ØVola         Im pl.
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SPI Extra                 CHF          320        +0.2%    -18.4%        19.7       16.7                                                                                                                             110
                                                                                                               EUR/CHF                    1.0315       0.1%        0.4%            0.2%      1.5%
Euro Stoxx 50             EUR         3'787       -0.1%    -11.8%        12.1       19.9         19.8          GBP/CHF                    1.2060       0.0%        -0.3%       -1.4%        -1.7%                    105
Dow Jones                 USD        32'960       -0.7%       -9.2%      17.2       15.1                       EUR/USD                    1.0726      -0.1%        -0.1%           2.0%     -2.9%                    100
S&P 500                   USD         4'129       +1.8%    -12.4%        18.3       17.4         22.1          JPY/USD                    0.0077      -0.6%        -2.7%       -0.3%       -11.5%
                                                                                                                                                                                                                     95
Nikkei 225                 JPY       27'762       +1.3%       -3.6%      15.7       20.1         16.2          SEK/CHF                    9.8540      -0.1%        1.1%        -0.6%         4.6%
CSI 300                   CNY         4'090       +0.2%    -17.2%        13.1       20.3                                                                                                                             90
                                                                                                               KRW/CHF                    0.0774       1.0%        1.6%            0.1%      1.3%
Sensex                     INR       55'769       -0.1%       -4.3%      20.1       17.8          n.a.         DKK/CHF                   13.8700       0.1%        0.4%            0.2%      1.5%
                                                                                                                                                                                            85
Ibovespa                  BRL      111'405        -0.8%    +6.4%          6.7       20.6                       06.21 07.21 08.21 09.21 10.21 11.21 12.21 01.22 02.22 03.22 04.22 05.22 06.22
                                                                                                               HKD/CHF                 12.2572     0.3%            0.5%     -1.8%     4.1%
RTS                       USD         1'169       -2.3%    -26.8%         3.9       59.3                                         EUR/CHF       USD/CHF              JPY/CHF       GBP/CHF

            Immobilienpreise und -erträge Schweiz (2008 - heute, indexiert)                                                                Rohstoffe (12 Monate, indexiert)
                                                                                                    290                                                                                                         190.00
                                                                                                    270                                                                                                         175.00
                                                                                                    250                                                                                                         160.00
                                                                                                    230
                                                                                                                                                                                                                145.00
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                                                                                                    170                                                                                                         115.00
                                                                                                    150                                                                                                         100.00
                                                                                                    130                                                                                                         85.00
                                                                                                    110
                                                                                                                                                                                                                70.00
                                                                                                    90
                                                                                                                                                                                                                55.00
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   06.18
   12.18
   06.19
   12.19
   06.20
   12.20
   06.21
   12.21

                                                                                                                                                                                                                40.00
               Börsenkotierte AG's und Fonds (SXI Real Estate Total Return Index)                                                                                                                             25.00
               Renditeliegenschaften (SWX IAZI Investment Real Estate Performance Index)                        06.21            08.21       10.21        12.21            02.22          04.22          06.22
               Preise Wohneigentum Zürichsee (Zürcher Wohneigentumindex See ZWEX)
                                                                                                                             Bloomberg Commodity Index TR                    Gold Oz.                Öl Brent
               Preise Wohneigentum Schweiz (SWX IAZI Private Real Estate Price Index)

                                                                                           Quellen: Bloomberg, Bank Zimmerberg
BANK ZIMMERBERG AG
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                           vestition oder Strategie oder eine andere an einen bestimmten Anleger gerichtete Empfehlung
                           dar. In der Publikation gegebenenfalls gemachte Verweise auf frühere Entwicklungen stellen
Clearing-Nr. 6824          keine Indikationen dar für laufende oder zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Im Weiteren
Postcheck-Nr. 30-38109-8   wird auf die Broschüre «Risiken im Handel mit Finanzinstrumenten» verwiesen, welche Sie bei
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