Museumswelt Winter 2020/21 Hamburg - Beziehungen - Museumsdienst Hamburg
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Hamburger Abendblatt Museumswelt Winter 2020/21 Hamburg Beziehungen Ein Streifzug durch Hamburgs Museen und Ausstellungshäuser
2 3 Quiz Winter 2020/2021 Inhalt Porträt: Interview: Spielfeld: Ingrid Grohmann ist mit Leib und Seele Barbara Plankensteiner (Museum am Rothenbaum), Das „Hamburger Kinderzimmer“ in der ehrenamtliche Mitarbeiterin im Tulga Beyerle (Museum für Kunst und Gewerbe Hamburger Kunsthalle fragt mit der Ausstellung KomponistenQuartier. Über eine besondere Hamburg) und Anja Dauschek (Altonaer Museum, v. l.) „Alles im Lot?“ mit Sinnestankstellen nach Verbindung zur Musik. sprechen über neue soziale Räume in den Museen. Gleichgewicht und Balance. Seite 8 Seite 10–11 Seite 18 Titelthema Beziehungen. Wie Ausflug Das Staatliche Impressum Die Museumswelt Liebe Leserinnen aktuelle Ausstellungen Museum Schwerin Hamburg wird von den in der Museumswelt und Leser, im Winter das zeigt die sehenswerte Hamburg GbR Verbindende suchen Ausstellung vertretenen Museen herausgegeben und Seite 4–7 „Zeit der Stille“ eine solche Situation haben wir erscheint als Beilage Seite 17 vierteljährlich im noch nie erlebt. Erstmalig er- Reportage Hamburger Abendblatt. scheint die Museumswelt in einer Das Archäologische Blick in die Sammlung Redaktion: Zeit, in der die Museen geschlos- Museum Hamburg Ein Besuch in der Annette Stiekele (verantwortl.), Verena-Fischer-Zernin, sen sind. Wir alle hoffen, dass sich startet mit einzigartigen Falk Schreiber die gesundheitliche Situation bald „Museana“ ein Miniatursammlung Layout: verbessert und es uns dann wieder innovatives digitales des Internationalen Andreas Weigand möglich sein wird, Ausstellungs- Lernprogramm Maritimen Museums Titelbild: häuser und Museen zu besuchen. Fotos: Gunter Glücklich, Andreas Laible, Michael Rauhe, Hamburger Kunsthalle, Fred Dott Aus welchem südamerikanischen Seite 9 Hamburg Wohnkooperative La Borda, In diesen Zeiten dringt die Bedeutung sozialer Bezie- Seite 19 2017–18, Barcelona, Foto: La hungen und Bindungen noch stärker ins Bewusst- Panorama I Borda, zu sehen in der Ausstel- lung „Together! Die Neue sein. Diesbezüglich ist in Hamburg eine besondere Land wurde das Gros Die wichtigsten Gestern & Heute Architektur der Gemeinschaft“ Entwicklung zu beobachten. Hamburgs Museen la- Ausstellungen Das Museum am im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg den zum – teils kostenlosen – Aufenthalt und zur Be- des Winters Rothenbaum spürt gegnung in Räume ein, die sich zwischen Projekt- und dieses Rohstoffes eingeführt? Seite 12–14 Panorama II mit „Steppen & Seidenstraßen“ dem Mythos Verlag: Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, Großer Burstah 18–32, 20445 Hamburg Pausenraum bewegen und in denen man arbeiten, denken, aber auch entspannen kann. Museen sind auf dem Weg, zu wichtigen sozialen Or- Nicht nur für die Produktion von Autoreifen war Kautschuk ein wesentlicher Die wichtigsten eines uralten T. 040/55 44-71 031 ten in der diversen Stadtgesellschaft zu werden. Das Rohstoff. Allerdings war er nicht in Hamburg zu finden und musste also importiert Veranstaltungen Handelsweges nach Regionale Vermarktung: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, das Mu- Mediahafen werden. Ein südamerikanisches Land hatte besonders umfangreiche Vorkommen des Winters Seite 20 Hamburg GmbH, seum am Rothenbaum und das Altonaer Museum ha- vorzuweisen. Zu finden ist die Antwort in der Ausstellung „Grenzenlos. Seite 15–17 Kolonialismus, Industrie und Widerstand“, die bis zum 11. April 2021 im Museum Ulf Kowitz, ben solche Räume bereits geschaffen oder schaffen Dennis Rößler sie demnächst. der Arbeit zu sehen ist. Wenn Sie es wissen, schreiben Sie uns. Unter den richtigen Postkarten oder Mails mit der Lösung bitte T. 040/35 10 11 Einsendern verlosen die Museen eine Museumswelt-Jahreskarte. Sie berechtigt den Die Programmgestaltung bleibt für die Museen und bis zum 31. Dezember an: Inhaber und eine Begleitperson zum freien Eintritt in alle Häuser. Druck: Axel Springer Offsetdruckerei Ausstellungshäuser angesichts der schwankenden Foto: Germin, Museum der Arbeit Museumsdienst Hamburg Holstenwall 24 Ahrensburg GmbH & Pandemie-Dynamik eine Herausforderung. Für anre- 22355 Hamburg Co KG, Kornkamp 11, gende, lehrreiche und verbindende soziale Beziehun- info@museumsdienst-hamburg.de 22926 Ahrensburg gen sind sie von unschätzbarem Wert. Kennwort: Quiz Museumswelt Die nächste Museumswelt erscheint am 23. Februar 2021. Auflösung aus dem letzten Heft: Informationen über „Peter im Tierpark“ war in den DDR- die Veranstaltungen Lesebüchern abgedruckt, außerdem gab es der Hamburger Museen eine Sonderbriefmarke der Deutschen Post als Videotext bei Annette Stiekele (so lautete der Titel in der DDR). Hamburg 1, TEXT ab Seite 400 Redaktionsleitung
4 5 Otto Dix: „Mädchenhändler“, 1923, ist zu sehen im Ernst Barlach Haus. Jörg Müller: „Oberwischau, Rumänien“, dokumentiert das Leben deutscher Auswanderer und ist ausgestellt in der BallinStadt. Georges Braque. Ta n z d e r Fo r m e n Bis 24.1.2021 Bucerius Kunst Forum www.buceriuskunstforum.de Georges Braque: „Le Guéridon rouge / Das rote Tischchen“, 1939–1952, ist Teil der großen Retrospektive im Bucerius Kunst Forum. 5 x Deutschland i n a l l e r We l t 1 . 1 2 . 2 0 2 0 -1 . 2 . 2 0 2 1 BallinStadt Foto: Jörg Müller / Agentur Focus www.ballinstadt.de Foto: Georges Braque / © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 © Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI / Georges Meguerditchian / Dist. RMN-GP Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Andreas Weiss De Chirico. Magische Wirklichkeit 2 2 .1 . 2 02 1 - 2 5.4 . 2 02 1 Kanzlers Kunst. Die Sammlung Titelthema Hamburger Kunsthalle www.hamburger-kunsthalle.de Helmut und Loki Schmidt Giorgio de Chirico (1888–1978): „Der Prophet (Le Vaticinateur)“, 1914/15, Bis 14.3.2021 ist Teil der großen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Ernst Barlach Haus www.barlach-haus.de Beziehungen sind lebenswichtig, bereichernd und „Office of Ryue Nishizawa, Moriyama House“, Tokio, 2005, ausgestellt im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2019, © The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence ermöglichen, dass sich etwas To g e t h e r ! entwickelt. Die Neue Architektur der Vom Leben Gemeinschaft und Wohnen Bis 14.3.2021 bis zur Kunst Foto: © Dean Kaufman Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg www.mkg-hamburg.de
6 7 Nomin Bold: „Time Link“, 1982. Das Gemälde wurde für die aktuelle Sonderausstellung „Steppen & Seidenstraßen“ im Museum am Rothenbaum extra angekauft. Die mongolische Künstlerin war unter anderem 2017 auf der documenta 14 in Kassel präsent. Von Annette Stiekele eziehungen sind alles im Leben, heißt es nicht umsonst. Sie toteles Onassis hatte mit dem Supertanker eines der sind das Öl im sozialen Gefüge und für den Menschen eine größten Schiffe weltweit bauen lassen. pure Lebensnotwendigkeit. Schließlich ist er, wie schon der Eine weitere Fotoausstellung beleuchtet das Leben große Philosoph Aristoteles wusste, nun einmal ein von Na- deutscher Auswanderer auf fünf Kontinenten. Die tur aus soziales Wesen. Gemeinsam lassen sich Krisen besser Schau „5 x Deutschland in aller Welt“ des Hamburger meistern, und der geteilte Genuss des Schönen, aber auch Fotografen Jörg Müller erzählt von ihrem Ankommen, des Nützlichen bringt mehr Freude. Aufstieg und Alltag, der Pflege der deutschen Kultur „Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft“, so der Titel einer Ausstellung in der Fremde, der Bedeutung von Beziehungen unter- im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, die sich einem besonders wichtigen einander. Die Ausstellung wirft ein ungewohntes Bereich des Zusammenlebens widmet, dem Wohnraum! Der ist seit Jahren vor al- Schlaglicht auf das Thema Migration, wie es seit Jahr- lem in Metropolen wie Hamburg ein knappes Gut. Die Preise für Immobilien und tausenden besteht. Mieten steigen weiter. Verdrängung von alteingesessenen Bewohnerinnen und Be- wohnern und die Gentrifizierung von Stadtteilen sind seit Jahren unheilige Praxis. Die Ausstellung beleuchtet das Thema erstmals umfassend anhand von Modellen, ie Beziehung berühmter klassi- Foto: Museum am Rothenbaum Filmen und einer Cluster-Wohnung im Maßstab 1:1 anhand zahlreicher histori- scher Komponisten zu Hamburg scher und aktueller Beispiele aus Europa, Asien und den USA. lässt sich in den Häusern des Beziehungen prägen nicht nur Verhältnisse innerhalb einer Gesellschaft, sondern KomponistenQuartiers besich- auch zwischen Ländern, Kontinenten, Welten. Darüber gibt einerseits die Schau tigen. Hier sind 200 Jahre Musik- „Steppen & Seidenstraßen“ im Museum am Rothenbaum Auskunft. Die berühmte geschichte zu erleben anhand Handelsroute, die Europa mit Asien verband, galt als wichtige Transport und Han- von Leben und Werk von sechs delsverbindung. Die Ausstellung gibt auch Einblicke in die historisch gewachsenen Komponisten und einer Kompo- Beziehungen zwischen Ost und West. nistin, Georg Philipp Telemann, Historisch angelegt, aber sozusagen mit umgekehrtem Blick erzählt die Ausstel- Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Adolf Hasse im lung „Grenzenlos. Kolonialismus, Industrie und Widerstand“ von transnationalen 18. Jahrhundert, Fanny und Felix Mendelssohn sowie Beziehungen – unter dem Aspekt der Folgen kolonialer Geschichte und ihrer Auf- Johannes Brahms im 19. Jahrhundert und Gustav Steppen & Seidenstraßen arbeitung. Hamburg war einst ein Zentrum zahlreicher Unternehmen, die etwa Mahler zu Beginn der Moderne. Kautschuk, Palmöl und Kokosöl verarbeiteten. Auf dem Gelände des Museums der Ein Schlaglicht auf die Beziehung von Realität und 1 2 . 1 2 . 2 0 2 0-2 7. 6 . 2 0 2 1 Arbeit stand einst die New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie, deren Grenzenlos. Metaphysik wirft die Ausstellung „Magische Wirk- Museum am Rothenbaum www.markk-hamburg.de Produkte wie Badehauben, Regenschirme oder Kerzen auf kolonial gewonnenen lichkeit“ mit Werken des italienischen Künstlers Rohstoffen basierten. Die glorifizierende Erzählung von Hamburg als Kaufmanns- Kolonialis- Giorgio de Chirico (1888–1979). Als Begründer der so- stadt bekommt hier ein starkes Gegengewicht in der Konfrontation mit der von mus, genannten Metaphysischen Malerei schuf er die Gewalt geprägten Wirklichkeit der Zwangsarbeiter. Die Ausstellung will diesen Grundlage für eine „andere Moderne“, in die griechi- Zwangsarbeitern ein Gesicht geben und erinnert daran, dass auch heute die inter- Industrie sche Mythen, aber auch die Auseinandersetzung mit Stapellauf des Supertankers „Al-Malik Saud Al-Awal“ der Reederei Olympic Maritime nationalen Wirtschaftsbeziehungen auf Verflechtungen aus jener Zeit beruhen, und der deutschen Philosophie und Begegnungen mit der am 5. Juni 1954 mit Aristoteles Onassis, seiner Frau Athina (nach Skiunfall auf Krücken), ihren beiden Kindern Christina und Alexander, Taufpatin Fürstin Ann-Marie der Reichtum der Industrienationen auf der Armut der Ausgebeuteten, die zusätz- französischen Avantgarde und der deutschen Spätro- Widerstand von Bismarck (mit Haarkranz und Schleier) und ihrer Tochter Gunilla sowie, zwischen Fürstin Bismarck und „Ari“ Onassis, Scheich Abdullah Ali Reza aus dem Foto: Archiv Howaldtswerke / Internationales Maritimes Museum Hamburg lich unter Umweltzerstörung und den Folgen der Klimakrise leiden. mantik einflossen. Seine Werke, vor allem die koni- saudischen Königshaus. Hinter Onassis steht, verdeckt, Direktor Theodor Schecker. Aus den innergesellschaftlichen Beziehungen und Konflikten speist sich seit jeher B i s 1 1 .4 . 2 02 1 schen Gemälde von 1909 bis 1919, zeigen Menschen in Das Foto ist im Internationalen Maritimen Museum Hamburg zu sehen. das Werk des südafrikanischen Künstlers, Filmemachers, Theater- und Opernre- einer eigenwilligen Beziehung zur Welt. Es sind eher gisseurs William Kentridge (geb. 1955 in Johannesburg). Bis heute findet die von Museum der Arbeit realistisch-präzise Möglichkeitswelten, die vor allem William Kentridge www.shmh.de Apartheid und Postkolonialismus geprägte Gesellschaft Widerhall in seinen Zeich- unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges entstan- Why Should I Hesitate: nungen, Drucken, großformatigen Tapisserien und eindringlichen Filminstallatio- nen. Die Ausstellung „William Kentridge. Why Sould I Hesitate: Putting Drawings den. Die Menschen wirken darin wie Puppen in traum- artigen Kulissen. P u t t i n g D r a w i n g s To Wo r k To Work“ offenbart in der Halle für aktuelle Kunst der Deichtorhallen Hamburg Wirklichkeit und künstlerische Form setzt die Schau B i s 1 8.4 . 2 02 1 ein faszinierendes Universum aus Kunst und Leben. „Georges Braque. Tanz der Formen“ im Bucerius Haus für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg Kunst Forum in bemerkenswerte Wechselbeziehung. www.deichtorhallen.de In der ersten großen Retrospektive in Deutschland on enormer Wichtigkeit für Hamburg war seit jeher die seit mehr als 30 Jahren wird der Initiator des Kubis- Hamburger Werften- und Schifffahrtshistorie. Das Inter- mus anhand wichtiger Stationen präsentiert. So zeigt nationale Maritime Museum Hamburg widmet sich einem sich die enge Beziehung zum Fauvismus in seinem William Kentridge: „More Sweetly Play the Dance“, 2015, Installation at Eye Filmmu- echten Juwel und spürt unter dem Titel „Die Howaldtswer- Frühwerk anhand einer besonders expressiven Pinsel- seum, Amsterdam, 2015. Die Installation ist das Herzstück der großen Ausstellung in ke im Wirtschaftswunder 1953–1967“ der bedeutenden führung. Die Begegnung mit dem Kunstkomplizen der Halle für aktuelle Kunst der Deichtorhallen Hamburg. gleichnamigen Werft nach. Erstmals sind Fotos aus dem Pablo Picasso erwies sich seit 1909 als wegweisend. Foto: Studio Hans Wilschut Courtesy William Kentridge Studio umfassenden Archiv der Hamburger Howaldtswerke aus Mehrere Arbeiten entstanden, die das Motiv in Sche- den 1950er- und 1960er-Jahren in der Öffentlichkeit zu se- menform in reduzierten Grau-Braun-Tönen zeigten. hen. Der ehemalige Archivleiter hat dem Internationalen In einer späteren Phase kehrten Farbe und das Spiel Maritimen Museum bereits vor zwei Jahren 30.000 digitalisierte Fotos übergeben, und damit zugleich eine höhere Lesbarkeit zurück. die nun die Basis der Sonderausstellung bilden. In der Blütezeit war der 1909 ge- Das besondere Verhältnis eines Sammlers zur Kunst gründete Zweigbetrieb des Stettiner Vulcan im südlichen Teil des Hafens zwischen thematisiert eine Schau mit den Werken einer einzig- Rosskanal und Köhlbrand angesiedelt. Ende der 1950er-Jahre beschäftigte er 9000 artigen Sammlung. Unter dem Titel „Kanzlers Kunst“ Mitarbeiter. Der Fall der Schiffbaubeschränkungen für deutsche Werften 1951 und ist die Sammlung Helmut und Loki Schmidt zu Gast Die Howaldtswerke die Ära des Wirtschaftswunders ließen die junge Werft zum Großunternehmen im Ernst Barlach Haus. Der frühere Bundeskanzler wachsen. In den Jahren 1953 bis 1967 wurde die Hamburger Howaldtswerke AG un- Komponisten war von jeher den Künsten sehr zugetan. Davon zeugte im Wirtschaftswunder 1953–1967 abhängig und agierte eigenständig. Anfang der 1960er-Jahre setzte mit der Schiff- nicht zuletzt die Aufstellung von Henry Moores be- B i s 4 .4 . 2 02 1 baukrise ein Niedergang ein. Die Howaldtswerke Hamburg und Kiel fusionierten Quartier rühmter Plastik „Large Two Forms“ vor dem Bonner mit der Deutschen Werft auf Finkenwerder zur Howaldtswerke, Deutsche Werft Kanzleramt. Schmidt besuchte auch Barlachs „Schwe- Internationales Maritimes Museum Hamburg dauerhaft www.imm-hamburg.de AG. Die Fotografien zeigen auch und vor allem die Beziehung der dort arbeitenden benden“ im Güstrower Dom während eines DDR- KomponistenQuartier Menschen zur Werft. Sie geben nicht nur einen Einblick in die harte körperliche Staatsbesuchs 1981. Die Schau zeigt rund 150 Gemälde, www.komponistenquartier.de Arbeit, sondern auch das Vorstandssekretariat und den Maschinenbau, die Küche, Plastiken und kunstgewerbliche Gegenstände, da- das soziale Miteinander. Berühmte Stapelläufe zählten ebenfalls dazu. Zu den be- runter Werke von Ernst Barlach, Emil Nolde, Hambur- kanntesten zählt jener der „Tina Onassis“ im Juli 1953. Der griechische Reeder Aris- ger Malern und der Künstlerkolonie Worpswede.
8 9 Ingrid Grohmann steht neben einer Figur Carl Philipp Emanuel Bachs im KomponistenQuartier. Thorsten Römer, Geschäftsführer des Archäologischen Museums Hamburg, hat das Projekt „museana.de“ für das Museum umgesetzt. Reportage Faszination Archäologie dank Foto: Andreas Laible Museana Von Annette Stiekele Von Verena Fischer-Zernin Porträt pätestens seit dem Frühjahr 2020 Foto: Andreas Laible mehren sich die Stimmen, die die Frau Grohmanns eh ruhig, ich hier mach nachher notwendige Digitalisierung der alles dicht“, ruft die Dame mit Schulen anmahnen und dabei auch dem roten Haarschopf und lä- auf die Qualität des Homeschoo- Gespür für Musik chelt den älteren Herrn an, der lings verweisen. Am Archäologi- gerade mit fragendem Aus- schen Museum Hamburg ist man schon einen Schritt druck in der Tür erscheint. Die weiter. Denn die digitale Lehr- und Lernplattform beiden sind Kollegen, Kollegen der besonderen Art. www.museana.de wurde bereits im Vorfeld der Coro- Sie arbeiten ehrenamtlich im KomponistenQuartier na-Pandemie geplant und entwickelt. Seit den Herbst- dungsplänen auskennen und die Inhalte passend für chronologie an Altersangaben von Ausgrabungsstü- in der Peterstraße. ferien steht das E –Learning-Portal den Schulen für al- die jeweilige Zielgruppe für unterschiedliche Bil- cken gelangt. Ein Bildzeiger wechselt zwischen einer Wenn Ingrid Grohmann lächelt, dann geht das von „Das Credo der Ehrenamtlichen ist: Man soll sich als Sie selbst macht auch Führungen. Nach ihrer Pensio- le Altersgruppen und Bildungszweige zur Verfügung. dungsgrade so aufbereiten können, dass sie direkt und Ansicht der Hammaburg früher und heute. Und wenn den Augen aus und erfasst das ganze Gesicht. Sie be- Gastgeber fühlen. Es ist beglückend, die Freude und nierung stieß sie auf der Suche nach einer ehrenamtli- Es ist das Lieblingskind von Museums-Geschäftsfüh- ohne Überarbeitung nutzbar sind. Programmiert ist man ein Wort nicht auf Anhieb versteht, kann man es wegt sich durch die lichten, freundlichen Ausstel- Dankbarkeit der Museumsbesucher zu erleben. Wenn chen Tätigkeit im Internet auf das Komponisten- rer Thorsten Römer. „Unsere Kernaufgabe als Kultur- das Ganze auf Moodle, einer Software, die im Hoch- markieren und sich noch einmal erklären lassen. Die lungsräume mit einer Selbstverständlichkeit, die jemand wieder rausgeht und sagt, ich bin ganz beseelt, Quartier und nahm Kontakt auf. „Als ich zum ersten einrichtung ist die Wissensvermittlung, dabei haben schulbereich eingesetzt wird. Beiträge sind optisch ansprechend aufbereitet mit verrät, wie vertraut ihr das alles ist und wie sehr sie das sind meine schönsten Augenblicke“, sagt Groh- Mal durch die Räume ging, hatte ich das Gefühl, das wir natürlich auch das junge Publikum im Blick“, so Museana verbindet schulische Pflicht-Inhalte mit Fotos, Filmen und Audiofiles und wirken dabei doch es liebt. Grohmann lebt aus vollem Herzen. Ob es der mann. „ Und wenn die Leute eine Frage haben, die ich kenne ich“, erzählt Grohmann. Römer. „Jährlich besuchen Hunderte Schulklassen außerschulischen Lernorten, wie eben dem Archäolo- immer noch so aufgeräumt, dass der Nutzer nicht die Lehrerinnenberuf war, bis sie 2015 pensioniert wur- nicht beantworten kann, dann machen wir uns ge- Was nicht etwa daran lag, dass sie als Hamburger die Archäologische Dauerausstellung, trotzdem ha- gischen Museum Hamburg oder dem Domplatz im Übersicht verliert. Unterhalb der Erklärungen ist ein de, ob es die Familie ist mit Mann, Kindern und En- meinsam auf die Suche.“ Deern gleich um die Ecke auf St. Pauli aufgewach- ben wir uns die Frage gestellt, wie Inhalte unseres Mu- Herzen der Stadt. Der Zugang erfolgt über den Brow- Bereich zur Lernkontrolle vorgesehen, in dem die keln oder die Musik. Genauer: die Bewohner der Insgesamt 80 Ehrenamtliche arbeiten in der Sechser- sen ist. Sondern dass sie parallel zu ihrer Lehrerin- seums fächerübergreifend Bestandteil des Unter- ser und eine Log-in-Maske. Dem Nutzer eröffnen sich Schülerinnen und Schüler einen Lückentext ausfüllen Sechser-WG, wie Grohmann und ihre Kollegen das WG, sie stehen an der Kasse oder betreuen den Mu- nentätigkeit Musikwissenschaft studiert und sich richts werden können.“ verschiedene Welten. Er findet Erklärstücke etwa zu können. „Mir liegt das Projekt am Herzen, weil wir mit scherzhaft ausdrücken. seumsbereich. „Man braucht keine Angst vor der Fül- intensiv mit Carl Philipp Emanuel Bach beschäftigt Schon die Dauerausstellung ist ja nicht mit dem übli- Domplatz und Bischofsturm, zu Archäologischen Me- unserem Wissen spannenden fächerübergreifenden Dazu muss man wissen: Das KomponistenQuartier le des Materials zu haben“, findet Grohmann. „Wir hatte. chen Vitrine-Texttafel-Duo konzipiert, sondern als thoden der Datierung und zur Stadtentwicklung. Bei Unterricht, zum Beispiel in Biologie, Mathematik oder beherbergt zum einen die sechs Komponisten Georg tauschen uns viel aus, erzählen einander, was bei den Bis heute ist CPE, wie er in Musikerkreisen abge- spielerische Erlebniswelt gestaltet und findet im Jahr den Methoden erläutern etwa anschauliche Videos, Deutsch, ermöglichen können“, erläutert Thorsten Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Gästen gut ankommt. Jeder hat seine Vorlieben, das kürzt wird, ihr Lieblingskomponist und wohl auch 18.000 junge Besucher. Die Onlineplattform schließt wie die Radiocarbondatierung funktioniert und wie Römer. „Außerdem ermöglichen wir Partizipation.“ Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn und Gus- ergänzt sich.“ Lieblings-WG-Bewohner: „Er war ausgesprochen daran an. Natürlich ist das Projekt auch auf die Zu- man mit der an Holzteilen vorgenommenen Dendro- Bei einer ersten Präsentation waren die Lehrerinnen tav Mahler sowie zum anderen, in separater Behau- bodenständig und humorvoll und hatte überhaupt kunft des Museums ausgerichtet. Denn Römer möchte und Lehrer jedenfalls sehr angetan. Manch einer hätte sung, Johannes Brahms. Das ist kein Ranking, sondern keine Allüren. Leider sind wohl auch deshalb nur we- eine Botschaft transportieren. „Wir wollen den jungen sich dieses Tool schon im April 2020 zur Zeit des Lock- verdankt sich schlicht der Tatsache, dass das Brahms- nige Selbstzeugnisse von ihm erhalten, er nahm sich Leuten vermitteln, dass Kultur und Archäologie inte- downs gewünscht. Museum schon ganz lange da ist und die anderen sich als Privatperson nicht wichtig.“ Grohmann liebt ressante Felder sind und Spaß machen. Zusätzlich In den kommenden Jahren werden die Inhalte in Mu- erst später hinzugesellt haben. KomponistenQuartier CPEs Hamburger Sinfonien und Vokalwerke wie das lernt man etwas dabei“. Für die Idee gewann er mit der Museana – Archäologie seana laufend erweitert, z. B. um die Themen Mobili- Wem diese Namen nicht so viel sagen, der sei beruhigt. dauerhaft berühmte „Heilig“, das der Komponist für den Mi- Behörde für Kultur und Medien Hamburg einen star- macht Schule tät, Innovation oder Nahrung, die Bestandteil der Musikwissenschaftliche Vorbildung ist nicht nötig, chel schrieb. „Ich höre sehr bewusst“, erzählt sie. ken Partner. Das Projekt wurde mit einem mittleren Dauerausstellung sind. Interessierte Lehrerinnen und um das KomponistenQuartier zu besichtigten, aber, mit Ausstellungen zu Georg Philipp Telemann, Und wenn zu Hause mal Musik im Hintergrund läuft? sechsstelligen Betrag gefördert. Die Umsetzung er- ab sofort Lehrer können sich jederzeit anmelden, da die Platt- Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse, Fanny und und das ist Grohmann besonders wichtig, sie wird Felix Mendelssohn und Gustav Mahler, Johannes Brahms Grohmann lacht. „Das ist dann Rockmusik. Eric folgte über die erfahrene Agentur Promedia Maassen. www.museana.de, Information und Anmeldung unter form ein Dauerangebot ist. Das Programm ist ab sofort auch nicht verlangt, wenn man dort mitarbeiten will. www.komponistenquartier.de Clapton zum Beispiel.“ Hier arbeiten Lehrkräfte, die sich bestens mit Bil- museana@promedia-maassen.de, www.amh.de buchbar. Und könnte bald richtig gute Schule machen.
10 11 Die Museumsdirektorinnen Barbara Plankensteiner, Tulga Beyerle und Anja Dauschek (v. l.) im Freiraum des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg Interview Tulga Beyerle Kulturstiftung des Bundes und hat eine ähnliche Funk- Publikum gearbeitet. Da sind wir insofern hinterher, weil tion wie die beiden beschriebenen Räume, aber doch auch wir noch von einem traditionellen Verständnis des Mu- ein inhaltliches Ziel. Unser Museum befindet sich in seums als bildungsbürgerlicher Einrichtung ausgehen. einem Umbruch. Diesen Prozess wollten wir mit einem Es ist total wichtig, dass sich das Museum als Institution Raum begleiten, in dem wir unser Publikum einladen, uns öffnet. Denn diese Art von Arroganz ist sehr schwierig. in unseren Gedanken zur Neupositionierung zu beglei- Mit einem gut gemachten Programm wird man den klas- ten. Der Zwischenraum ist auch zwischen den Tätigkeits- sischen Museumsbesucher nicht verlieren. Aber die Fra- feldern angesiedelt, die wir als wichtig erachten. Wir ma- ge nach der Wirkung stellt sich. Das ist in unserer doch chen kleine experimentelle Ausstellungen zu Fragen, die sehr kaufmännisch geprägten Welt, in der noch immer uns gerade in aktuellen Diskursen beschäftigen, wollen die Zahlensymbolik zählt, auch was Besucher angeht, ein einen Ausblick auf unsere künftige Dauerausstellung ge- Diskurs, den wir zu führen haben. ben, auch mal kurzfristig und dynamisch und flexibel et- Plankensteiner: Die gesellschaftliche Relevanz ist für was präsentieren. Außerdem gibt es ein wandelbares ein ethnographisches Museum schon viel länger ein Archiv, in dem wir Objekte ausstellen, die wir gerade im Thema, weil die Gesellschaft sich ja radikal verändert Blick haben, etwa zur Provenienzforschung. Zusätzlich hat, was das westliche Kulturverständnis angeht. Wir gibt es einen partizipativen Bereich, in dem wir Besucher haben auch einen wichtigen Bildungsauftrag. Die heuti- einladen, selbst Fragen zu stellen. Der Raum ist also viel- gen Debatten, die die pluralisierte Gesellschaft mit sich gestaltig. Er ist leider nicht eintrittsfrei zugänglich, das gebracht hat, etwa zur Öffnung der Kulturlandschaft, konnten wir uns aus räumlicher Konstitution nicht leis- Menschen wiederkommen. Mein Traum wäre es, wenn waren schon immer unser Thema. Es wurde nur nicht ten, aber wir wollen ihn auf Dauer beibehalten. junge Frauen zwischen 14 und 18 Jahren aus St. Georg den wahrgenommen. Freiraum für sich entdecken und davon ausgehend das Dauschek: Das Museum am Rothenbaum zeigt den Die Besucher können an Text- und Essensinstallationen teil- ganze Haus, das ja noch für sie kostenfrei ist, besuchen. außereuropäischen Blick, wir haben die lokale Ethnogra- nehmen, arbeiten, mitdenken, sich austauschen, aber auch phie. Wir haben eine ganze spezifische Sammlung, die ausruhen. Welche Erfahrungen konnten sie bislang sammeln? einen ganz spezifischen Blick auf Geschichte hat. In unse- FotoS: Michael Rauhe (4) Plankensteiner: Für die Besucherinnen und Besucher rer neuen Ausstellung zur Glaubensfreiheit wurde uns ist es ein angenehmer Raum, weil man sich dort anders Die Gefahr ist, sehr deutlich, dass wir viele Objekte zur großbürgerli- verhält als in einem anderen Museumsraum. Da entsteht dass wir nur noch in chen Kultur des 19. Jahrhunderts haben. Aber wenn wir ein ganz anderes Museumsgefühl, das transportiert auch unserer Blase leben. auf die Migrationsgeschichte ab den 1950er-Jahren die Ästhetik aus hellem recyceltem Holz. Das wird wahr- schauen, ist da nichts in unserer Sammlung. Wir müssen genommen und etabliert sich allmählich. Es braucht aber Das kann das Wirtshaus mit den Communitys besprechen, wie wir die Geschichte auch Zeit. oder das Internet sein. dokumentieren und wie sie selbst sie dokumentieren. Da Da erfahre ich nur das, gibt es einen deutlichen Perspektivwechsel. Warum brauchen Museen nicht nur Exponate, die man sich Beyerle: Wir leiten ja alle drei keine Kunstmuseen. Die was ich wissen will Wie Hamburgs Museen vielleicht noch mit einer Führung vergegenwärtigt, sondern eigene soziale Räume? Dauschek: Die Frage der konsumfreien Räume ist ganz Tulga Beyerle, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg völkerkundlichen Museen und die Landesmuseen sind viel früher aktiv geworden, weil sie mit diesen Fragen und mit dem Besucherschwund konfrontiert wurden. Sie soziale Räume schaffen wichtig. Wir werden versuchen, das Dock eintrittsfrei zu sind früh aktiv geworden in einer Selbstbefragung, in der Von gestalten. Uns beschäftigt auch die grundsätzliche Frage, Entwicklung neuer Zugänge und Formate. Die Museen Annette Stiekele ob man die Dauerausstellung kostenlos öffnen kann. für angewandte Kunst sind da immer noch verhältnismä- Beyerle: Es geht auch um die Schönheit des Raumes. Wir Wie angebunden sind diese sozialen Räume an das Ausstel- ßig arrogant. Die Kunstmuseen leben von den klangvol- Museen können Räume anbieten, in denen man sich lungsprogramm Ihrer Museen? len Namen. Die Leute kommen immer. Wir müssen viel s ist ein Dienstagvormittag oben herab mit einer Geste des Bildungsbürgertums. Da 360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der wohl- und sicher fühlt, in denen man willkommen ist, oh- Plankensteiner: Ich bin der Meinung, dass Museen mehr tun. im Spätherbst. Im Freiraum muss Vertrauen wachsen. Kulturstiftung des Bundes finanziert. Wir beziehen uns ne konsumieren zu müssen. unterschiedliche Räume brauchen. Ich glaube nicht, dass Dauschek: Unsere Museen werden noch viel stärker so- des Museums für Kunst und als Altonaer Museum ja relativ stark auf unseren sehr di- Plankensteiner: Wir bieten am Donnerstag freien Ein- das ganze Museum sozialer Raum werden kann. Viele Be- ziale Orte sein. In den Niederlanden gibt es Bibliotheken, Gewerbe Hamburg direkt Sie haben ja mit Nina Lucia Groß und Tilman Walther ein versen Stadtbezirk. Mir ist wichtig, dass in der Besucher- tritt ab 16 Uhr an und laden da auch zu Veranstaltungen sucherinnen und Besucher wollen sich nicht ständig an die haben nicht nur Toiletten, sondern auch Duschen ein- hinter dem Foyer klappen Be- Gastgeberduo, das unterschiedliche Communitys der Stadtge- schaft auch deren Vielfalt spürbar wird. Im ersten Jahr ein. Da kommen viele junge Leute, die die Formate mit etwas beteiligen. Es gibt allerdings eine jüngere Genera- gebaut. In den USA wurde ein Museumsszenario entwi- sucher Laptops auf und plat- sellschaft in den Freiraum einladen soll. Wie kann das gelin- haben wir viele Veranstaltungen durchgeführt und Kon- Musik, die Verbindung aus Spaß mit Inhalt und Diskurs tion von Menschen, die ein anderes Bedürfnis hat, die ger- ckelt, das die Themen Gesundheit und Religion in den Fo- zieren sich an großen Tischen. Eintritt zahlen sie gen? takt zu zahlreichen Communitys aufgenommen. Im Vor- sehr gerne annehmen. ne ins Museum kommt, um Fragen, die sie beschäftigen, kus rückt. Museen werden zu Orten, an denen man Frei- nicht. Ein im Foyer erhältlicher Aufkleber ermög- Beyerle: Die Aufgabe ist, nach innen ins Haus und umge- feld der Ausstellung „Glaubensfreiheit“ hat er uns nicht Dauschek: Wenn wir uns öffnen, nehmen sich die Men- mit Gleichgesinnten zu diskutieren. Wenn es bei uns um zeit lebt. Dafür müssen die Museen etwas anbieten. In licht den Zutritt. Ausschließlich für diesen Raum kehrt in die Stadt hineinzuwirken. Ein Vertrauensnetz- nur mit vielen Glaubensgemeinschaften vernetzt, son- schen den Raum. Die Erfahrung haben wir vor einiger Zeit Fragen des Postkolonialismus, der Provenienzfor- Norderstedt wurde jüngst ein Bildungshaus gebaut, in wohlgemerkt. Doch Räume wie diese gibt es immer werk zu Communitys in der Stadt und in der Nachbar- dern auch dafür gesorgt, dass die Menschen persönlich beim Black History Month gesammelt. Die Gruppe hat schung, des Rassismus geht, haben wir großen Zuspruch. dem Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Volkshochschule häufiger in Hamburgs Museen. Ein Gespräch mit den schaft aufzubauen. Das persönliche Verhältnis von Gast- in der Ausstellung zu Wort kommen. den Säulensaal genutzt. Der Eintritt war frei. 5000 Men- Beyerle: Museen sind auch Orte der Verhandlung. Eine gemeinsam untergebracht sind. Ich glaube, wir müssen drei Museumsdirektorinnen Tulga Beyerle (Mu- gebern zu Nutzern und Kollegen im Haus, die schen sind gekommen. andere Art der Verhandlung als am Stammtisch. Das ist stärker in solchen Vernetzungen denken und noch mehr seum für Kunst und Gewerbe Hamburg), Barbara Verschränkung ist die zentrale Aufgabe der beiden Kura- Ist im Altonaer Museum auch ein eigener Projektraum für Be- Beyerle: Die Frage ist, wie es gelingen kann, dass diese eine Besonderheit. Unsere Gesellschaft leidet darunter, hybride Räume schaffen. Plankensteiner, (Museum am Rothenbaum) und An- toren. gegnungen geplant? dass wir viel zu wenige Orte haben, an denen etwas ver- ja Dauschek (Altonaer Museum). Dauschek: Wir wollen die Säulenhalle neu einrichten als handelt wird. Die Gefahr, die ich sehe, ist, dass die Flieh- Frau Dauschek, Sie haben eigens einen Community Curator eine Ausstellungsfläche, die von Communitys in eigener Barbara Plankensteiner kräfte der partikularen Gesellschaft so stark werden kön- Anja Dauschek Hamburger Abendblatt: Wir befinden uns im Freiraum. angestellt. Welche Räume soll er im Altonaer Museum öffnen? Verantwortung bespielt werden kann. Natürlich in Kom- nen, dass wir nur noch in unserer Blase leben. Das kann Hier stehen große Tische für Arbeitsgruppen, ein einladender Anja Dauschek: Er wird für vier Jahre von dem munikation mit uns. Die Säulenhalle soll insgesamt ein das Wirtshaus oder das Internet sein. Da erfahre ich nur Holzkubus, alles ist multifunktional nutzbar. Frau Beyerle, angenehmer, multifunktionaler Ort sein, an dem man an- das, was ich wissen will. was war die Idee dieses offenen Raumes zwischen Pausen- und docken kann. Es soll ein Willkommen sein, das auch ein- Dauschek: Wir sind natürlich offen für Themen, die von Projektraum direkt am Hauptbahnhof im Herzen der Stadt? führt in die Themen, die es im Altonaer Museum zu sehen außen kommen. Darüber hinaus machen wir ja Ausstel- Tulga Beyerle: Ausgangspunkt war die Frage, wie viele Fr e i ra u m gibt. lungen zu Themen, von denen wir glauben, dass sie gesell- konsumfreie Räume die Stadt der Gesellschaft eigentlich Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Eintritt frei schaftspolitisch relevant sind. www.mkg-hamburg.de noch anbietet. Es gibt sie kaum. Wir haben uns die städti- Frau Plankensteiner, bei Ihnen gibt es seit über einem Jahr schen Bibliotheken zum Vorbild genommen. Als Mu- einen Zwischenraum, in dem auch Experimente und neue For- Verändert sich das Rollenverständnis des Museums allgemein seumsdirektorin habe ich auch eine gesellschaftliche Zwischenraum mate stattfinden sollen. So war zum Beispiel eine Ausstellung gerade? Suchen die Museen nach mehr gesellschaftlicher Rele- Verantwortung. Wir sind ja von Steuergeldern finanziert. Museum am Rothenbaum, Museumseintritt mit dem Titel „Ethnographischer Kram“ zu sehen, die ein neu- vanz, die über das Sammeln und Bewahren hinausgeht? Ich fand es wichtig, auch ein ganz unaufgeregtes Angebot www.markk-hamburg.de es Licht auf die Depotbestände aus Mali warf. Welche Pole soll Beyerle: Dieser Paradigmenwechsel hat sich schon die zu machen, zu sagen, hier sind Menschen willkommen, dieser Raum verbinden? letzten zehn Jahre angedeutet. Das ist ein Prozess, der sich aufzuhalten. Natürlich wollen wir die Menschen, die Dock ab Mitte 2021 Barbara Plankensteiner: Unser Zwischenraum be- im angloamerikanischen Raum schon fortgeschritten uns besuchen und den Raum nutzen, auch für Themen der Altonaer Museum, Eintritt frei zeichnet tatsächlich ein ‚Dazwischen‘. Er wird finanziert ist. Dort wird schon seit Langem an einem neuen Selbst- Sammlung und des Hauses interessieren, aber nicht von www.shmh.de von der Initiative für ethnologische Sammlungen der verständnis des Museums und an seinem Verhältnis zum
12 13 Ausstellungen Ausstellungen Der Traum vom Süden. geboren & willkommen! Katharina Sieverding. Schule der Folgenlosigkeit. Unsere Auswahl endemisch“, 2020, © Courtesy die Künstlerin/ VG Die Sammlung des Senators 30 Jahre UN-Kinderrechte Fotografien. Projektionen. Übungen für ein anderes Leben Foto: Helga Schmidhuber: „Detail aus ARCHE Martin Johan Jenisch Bis 1.2.2021 Installationen 2020–1966 B i s 9. 5. 2 0 2 1 Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: Fred Dott Brahms-Museum Bis 13.1.2021 B i s 4 .4 . 2 02 1 Altonaer Museum, Museumstraße 23 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Dauerhaft Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50 www.shmh.de Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Brahms-Museum, KomponistenQuartier www.shmh.de Phoenixhallen, Wilstorfer Str. 71/Tor 2 Seit 30 Jahren sind die Kinderrechte in der UN- www.sammlung-falckenberg.de Wie kann man leben, ohne die Verschwendung Peterstr. 29–30, www.komponistenquartier.de Der Senator Martin Johan Jenisch trug auf sei- Charta verbrieft. Die interaktive Schau erläutert ökologischer und menschlicher Ressourcen Die Ausstellung würdigt Leben und Werk des in nen Reisen Stoffe, Tapeten, Möbel zusammen, etwa Gewaltfreiheit und Gesundheitsvorsorge. Katharina Sieverding (geb. 1944) befragt in ihrem voranzutreiben? Dieses interaktive Projekt lädt Hamburg geborenen Komponisten, Pianisten die seine Sammlung an Gemälden, Grafiken und Film- und Fotoschaffen Themen wie Identität, zum Hinterfragen allgemeingültiger Vorstellun- und Dirigenten Johannes Brahms anhand von Skulpturen ergänzten. Im Kontext der Architek- Geschlecht und Rasse. Ihre formal konsequenten gen ein. Musikalien, Schriftstücken, Fotos und Büsten. tur des Hauses bilden sie ein Gesamtkunstwerk. Arbeiten sind ein Kommentar zur Zeit. Jerry Berndt. Beautiful America B i s 7. 2 . 2 0 2 1 Die absurde Schönheit Fisch. Gemüse. Wertpapiere. Hamburgs Weltkulturerbe Georges Braque. Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de des Raumes Die Howaldtswerke im Fide Struck fotografiert entdecken Tanz der Formen Wirtschaftswunder 1953–1967 Hamburg 1930–1933 Der US-Fotograf Jerry Berndt (1943–2013) hat in B i s 7. 3 . 2 0 2 1 Dauerhaft Bis 24.1.2021 seinen Arbeiten 1968 bis 1980 die soziale Realität B i s 4 .4 . 2 02 1 Bis 14.6.2021 Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Speicherstadtmuseum Hamburg, Am Sandtorkai 36 Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12 der USA herausragend dokumentiert. www.hamburger-kunsthalle.de Internationales Maritimes Museum Hamburg www.shmh.de www.buceriuskunstforum.de Altonaer Museum, Museumstraße 23 Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de Sieben Künstlerinnen und Künstler reagieren in www.shmh.de Wie die Quartiersleute um 1900 hochwertige Anhand zentraler Stationen und bedeutender Die Ausstellung präsentiert erstmals Fotografien ihren Raumkonzepten, Installationen, malerischen Der Arbeiterfotograf Fide Struck fing das Leben Güter wie Kaffee, Kakao und Kautschuk veredelt Gemälde zeichnet die Schau das malerische Matt Black. American Geography Assemblagen, Collagen und Projektionen auf die aus dem Archiv der Hamburger Howaldtswerke der Menschen am Hafen, auf dem Land und an und gehandelt haben, ist hier mitten in der his- Werk des Kubismus-Begründers Georges Braque aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Sie doku- Räume des Architekten Oswald Mathias Ungers. torischen Speicherstadt zu erfahren. nach. Vom Fauvismus bis zur Abstraktion. B i s 7. 2 . 2 0 2 1 mentieren Werftengeschichte bis in den Alltag. der Börse ein. Seine künstlerischen Arbeiten Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg erzählen zugleich ein Stück Sozialgeschichte. Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de US-Fotokünstler Matt Black (geb. 1970) erzählt Kanzlers Kunst. Die Sammlung Not Fully Human, Grenzenlos. Kolonialismus, in seinen Arbeiten von Migration und Umwelt in Helmut und Loki Schmidt Glaubensfreiheit. Gegeben und Not Human At All Kalifornien und Südmexiko. Industrie und Widerstand Bis 14.3.2021 gefordert – seit 1601 Bis 24.1.2021 B i s 1 1 .4 . 2 02 1 Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Str. 50a Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23 www.barlach-haus.de Museum der Arbeit, Wiesendamm 3 Bis 22.6.2021 www.kunstverein.de Stadt – Land – Foto. Harburger www.shmh.de Altonaer Museum, Museumstraße 23 Die Schau spürt den Folgen des Kolonialismus, Geschichten: Die 50er-Jahre Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt war als Staats- und Privatmann ein Freund der Hamburgs Wirtschaftsgeschichte ist auch Kolo- www.shmh.de des Rassismus, des Anti-Feminismus und der nialgeschichte. Kautschuk, Palmöl und Kokosöl Bis 28.2.2021 Künste. Rund 150 Gemälde, Plastiken und kunst- Religionsfreiheit ist ein im Grundgesetz ver- Entfremdung von Natur und Kultur nach. Und gewerbliche Gegenstände geben erstmals Einbli- wurden etwa in der ehemaligen New-York Ham- brieftes Menschenrecht. Und doch muss sie seit Stadtmuseum Harburg, Museumsplatz 2 sie erläutert Lösungswege mit Arbeiten u. a. von www.amh.de cke in die private Sammlung von Helmut und burger Gummi-Waaren-Fabrik verarbeitet. ihren Anfängen immer wieder neu errungen Saddie Choua und Kengné Téguia. Loki Schmidt. Verlängert bis zum 14. März 2021. werden. Diese Schau liefert lebendige Beispiele FOTO: JAN SIEG Die über 50 Arbeiten des Fotojournalisten Ger- bis in die Gegenwart Altonas. hard Beier geben Einblicke in den Harburger Alltag der 1950er-Jahre. William Kentridge. Max Beckmann. Together! Die Neue Architektur Why Should I Hesitate: Das „PEKING“-Logbuch weiblich – männlich der Gemeinschaft Früher war schon immer jetzt Gladiatoren – Helden Putting Drawings To Work Bis 24.1.2021 Bis 14.3.2021 B i s 5.9. 2 0 2 1 Dauerhaft B i s 1 8.4 . 2 02 1 www.shmh.de Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 www.hamburger-kunsthalle.de des Kolosseums Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Halle für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Alles rund um die Geschichte der historischen Bis 28.2.2021 Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de www.hamburger-kunsthalle.de Max Beckmann (1884–1950) zählt zu den bedeu- Viermastbark „PEKING“. Seit dem 7. September Archäologisches Museum Hamburg Wohnraum ist ein knappes und sehr teures Gut Großformatige Malerei seit 1947 aus der Samm- tendsten Künstlern der Moderne. Mit 140 Die Schau würdigt den südafrikanischen Museumsplatz 2, www.amh.de liegt sie an der Kaikante vor dem Hafenmuseum Gemälden, Plastiken und Papierarbeiten zeigt geworden. Die Schau beleuchtet Alternativen zu Künstler, Filmemacher, Theater- und lung wird neu arrangiert präsentiert. Mit Arbei- Hamburg, beides ist in der Wintersaison die Schau widersprüchliche Darstellungen des Gladiatoren zählten zu den ambivalenten Helden klassischen Baukonzepten und zeigt Beispiele Opernregisseur William Kentridge (geb. 1955) ten unter anderem von Jörg Immendorff, Sigmar geschlossen. Das digitale „PEKING“-Logbuch Weiblichen und Männlichen in seinem Werk. im alten Rom. Fundstücke und Rekonstruktionen kollektiven Wohnens in Hamburg und der Welt. mit Zeichnungen, Filminstallationen und Polke, Rosemarie Trockel und Francis Bacon bis gibt dennoch Einblicke auch in die Innenräume. erzählen vom Leben in der Kampfarena. Tapisserien. zu Neo Rauch und Daniel Richter. Susanne Kriemann. Fotografie Made in China! Porzellan Die Sprache der Mode #ProtestsGoViral. Bilder des neu ordnen: Gestrüpp Alchi: Klosterjuwel im Himalaya Syria 2087. Fossilien der Zukunft Bis 20.3.2021 Aktivismus auf Instagram – Monumentale Fotografien B i s 2 5.4 . 2 02 1 Bis 31.10.2022 Bis 31.1.2021 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Bis 3.1.2021 B i s 7. 3 . 2 0 2 1 Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64 Porzellan aus China erfreut sich seit über 3000 Viele der jüngsten Neuerwerbungen für die Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de www.markk-hamburg.de Susanne Kriemann (geb. 1972) befasst sich unter Jahren weltweiter Beliebtheit. Die Ausstellung Die polnisch-syrische Designerin Anna Banout Sammlung Mode und Textil werden in dieser Ergänzend zu den Schauen von Matt Black und anderem mit den Auswirkungen radioaktiver Peter van Hams Fotografien zeigen die faszinie- hebt mit 180 Exponaten ausgewählte Einzelstü- (geb. 1993) hat in Gedanken durchgespielt, wel- Schau vorgestellt, darunter Entwürfe von Coco Jerry Berndt erzählt das Ausstellungsformat von Strahlung auf die Natur. In der Ausstellung setzt renden Kunstschätze des tibetisch-buddhisti- cke und Geschirr aus der Ming- (1368–1644) und che Gegenstände und Erinnerungen Syrer im Chanel und Tom Ford. 35 Exponate vom 19. Jh. der Dokumentation sozialer Missstände in sie zwei Werkkomplexe in Beziehung zu histori- schen Klosters Alchi auf 3500 Metern Höhe in Qing-Dynastie (1644–1911) sowie kaiserliches Falle einer Auswanderung auf den Mars mit auf bis heute beleuchten darin den spielerischen sozialen Netzwerken wie Instagram. schen Fotografien und Drucken der Sammlung. Ladakh. Inklusive buddhistischer Plastiken. Porzellan hervor. die Reise nehmen würden. Umgang mit Sprache.
14 15 Ausstellungen Veranstaltungen Making History. Hans Makart Life On Planet Orsimanirana Das Marionettentheater Rundgang durch das Spezial-Tour: Gladiator – Schapire (1874-1954)“, 1920, © Hamburger Kunsthalle / und die Salonmalerei des 2 2 . 1 . 2 0 2 0-2 0 . 6 . 2 0 2 1 Thomas Zürn ehemalige Stadthaus Die wahre Geschichte Foto: Walter Gramatté (1897–1929): „Bildnis Rosa 19. Jahrhunderts Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Bis 14.3.2021, 3 . / 1 7. 1 2 . , 1 7 b i s 1 8 U h r 6.12., 10.1., 21.2.2021, 11 bis Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de B i s a u f We i t e r e s jeweils Sa/So 14 und 16.30 Uhr Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6 12.30 Uhr Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Mithilfe von ganzheitlichem Design entsteht ein Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50 www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2 www.hamburger-kunsthalle.de experimentelles Projekt zwischen Ausstellung, www.shmh.de www.amh.de bpk Foto: Christoph Irrgang Dieser Rundgang führt durch den Sitz des Ham- Performance, Radio und Festival. Der fiktive Pla- Das 1881 erworbene Hauptwerk von Hans Das Marionettentheater Thomas Zürn zeigt „Der burger Polizeipräsidiums bis 1943 und infor- Diese Tour erklärt anhand römischer Funde und net Orsimanirana ist ein Ort, an dem jeder sich Makart, „Der Einzug Kaiser Karls V. in Antwer- gestiefelte Kater“, „Kalif Storch“, „Der Kaiser miert über das Schicksal der im Nationalsozia- wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie der Alltag mit Ideen einbringen kann. und die Nachtigall“ und „Der Kleine Prinz“. pen“ (1878), ist nach mehrjähriger Pause wieder lismus Verfolgten. Anmeldung unter christine. der Gladiatoren im alten Rom ausgesehen hat. zu sehen. Zusammen mit 60 weiteren Gemälden eckel@gedenkstaetten.hamburg.de. 6 Euro zzgl. Eintritt. Anmeldung unter und Skulpturen des 19. Jahrhunderts. T. 428 71 24 97. English guided Tour De Chirico. Magische Treasures of the Museum Lesegruppe „Camera Work“ Erste Dinge. Rückblick Walter Gramatté und Hamburg Wirklichkeit 1.12., 5.1., 12.30 bis 13.30 Uhr mit Depotbesuch Highlight-Führung für Ausblick 2 7. 1 1 . 2 0 2 0-1 4 . 3 . 2 0 2 1 Internationales Maritimes Museum Hamburg 6.12., 10.1.2021, 12 bis 13 Uhr 2 2 . 1 . 2 0 2 0-2 5 . 4 . 2 0 2 1 Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de 3.12., 14.1.2021, 19 Uhr B i s a u f We i t e r e s Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 4 www.hamburger-kunsthalle.de Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Internationales Maritimes Museum Hamburg www.hamburger-kunsthalle.de Mitarbeiter führen in englischer Sprache zu Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64 www.markk-hamburg.de Eine Schenkung ermöglicht die Schau mit Arbei- ihren persönlichen Höhepunkten der Sammlung Erstmals steht der italienische Künstler Giorgio Peter Tamm. Anmeldung an der Kasse. Gäste in Kleingruppen sind eingeladen, die Dieser Rundgang führt zu einigen der faszinie- ten des Berliner Malers, Zeichners und Grafikers Exponate, die 1867 erstmals in der ethnographi- de Chirico (1888–1978) im Zentrum einer Ham- legendäre Foto-Zeitschrift „Camera Work“ zu rendsten Exponate der Sammlung Peter Tamm Walter Gramatté (1897–1929), dessen Arbeiten schen Sammlung erfasst wurden, erzählen von burger Schau. Sie zeigt ikonische Gemälde aus entdecken und Fotografien im Original anzu- mit Hintergründen zu Seestücken und Schiffs- sich zwischen Symbolismus, Expressionismus der zunehmenden Bedeutung Hamburgs im den Jahren 1909 bis 1919 des Begründers der schauen. Anmeldung unter fotografie@mkg- modellen. Voranmeldung an der Kasse. und Surrealismus bewegen. kolonialen Welthandel, die bei den Anfängen der metaphysischen Malerei. Der lange Arm der Gewalt. Das hamburg.de erforderlich. Sammlung eine wichtige Rolle spielte. Beispiel einer NS-Täterfamilie Jahresgaben 1 . 1 2 . , 1 8 b i s 1 9. 3 0 U h r Kuratorenführung: Carnivalesca After-Work-Tour: Ausgezeichnet: Künstlerinnen 2 8 . 1 1 . 2 0 2 0-2 4 . 1 . 2 0 2 1 www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de Kanzlers Kunst Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23 1 3 . 2 . 2 0 2 1-2 . 5 . 2 0 2 1 Feierabend in der Arena Onlinevortrag über Willi Tessmann, letzter 8.12., 18 Uhr des Inventars www.kunstverein.de Kommandant des Polizeigefängnisses Fuhlsbüt- 4 . 1 2 . , 5 . 2 . 2 0 2 1 , 1 7. 3 0 U h r Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23 tel. Anmeldung unter christine.eckel@ Ernst Barlach Haus, Baron-Voght-Str. 50a B i s a u f We i t e r e s Die jährliche Schau zeigt Arbeiten von kürzlich www.kunstverein.de Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2 www.barlach-haus.de präsentierten Künstlerinnen und Künstlern. gedenkstaetten.hamburg.de. www.amh.de Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64 Die Gruppenausstellung fragt mit Werken einer www.markk-hamburg.de Diesmal Arbeiten von Karimah Ashadu, Cordula Rundgang durch die Ausstellung „Kanzlers jüngeren Generation nach dem Stand der Dinge Nach getaner Arbeit lädt diese spezielle Tour Ditz, Thibaut Henz, Jeewi Lee, Christophe Nda- Kunst“ mit Dr. Karsten Müller. Die Schau bietet Zeichnerinnen erfassten ab 1907 mit ihrer teils in der Malerei. Neue Techniken sind entstanden, dazu ein, in die Welt der Antike anlässlich der erstmals Einblicke in die private Kunstsamm- farbigen Kunst die Sammlung des Museums. Die bananiye, Matheus Rocha Pitta, Cemile Sahin, Lerato Shadi und Viron Erol Vert. Grenzbereiche zu Skulptur und Performance Werk der Woche Schau „Gladiatoren – Helden des Kolosseums“ lung des Ehepaares Helmut und Loki Schmidt werden ausgelotet. einzutauchen. 3 Euro zzgl. Eintritt. Ausstellung würdigt ihre Arbeit und gibt Einbli- 2.12., 12 Uhr mit Werken von Barlach, Nolde oder Kollwitz. cke in ihre gesellschaftliche Situation. Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 www.hamburger-kunsthalle.de 5 x Deutschland in aller Welt Anlässlich der großen Schau widmet sich Kura- Kapitänsführung: Das Schiff Rüstung, 18. Jh. (mittlere Edo-Zeit) © The Ann & Gabriel Barbier-Mueller Museum, Dallas; Foto: Foto: Max Beckmann: „Odysseus und Kalypso“, 1943 1 . 1 2 . 2 0 2 0-1 . 2 . 2 0 2 1 Foto: Rüstung (Nimaitachido Tosei Gusoku), torin Karin Schick Max Beckmanns Werk „Frühe © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, © Hamburger Kunst- und seine Ladung Helmschale, um 1400. (Muromachi-Zeit) und BallinStadt Auswanderermuseum, Veddeler Bogen 2 Menschen – Urlandschaft“, 1939. Teilnahme www.ballinstadt.de 4 Euro zzgl. Eintritt. Vorverkauf. „FRauenporträt, spätes 19./frühes 20. Jh., 10.12., 11.2.2021, 15 bis 16 Uhr Der Hamburger Fotograf Jörg Müller hat das Internationales Maritimes Museum Hamburg Leben deutscher Auswanderer in fünf Weltregio- Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de nen dokumentiert. Die Fotoausstellung zeigt Faszination Meeresforschung halle / bpk, Elke Walford Menschen, die vor Hunger oder wirtschaftlicher Schifffahrtsexperte Uwe Grahn erklärt, wie Not flohen, in einer neuen Heimat angekommen 3.12., 15 bis 16 Uhr unterschiedliche Ladungen gestaut, transpor- Foto: NRICH/MARKK Brad Flowers sind und sich dort wirtschaftlich hochgearbeitet Internationales Maritimes Museum Hamburg, tiert und abgefertigt werden und welche Schiffe haben. Gleichzeitig pflegen sie die Sprache und Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de dabei zum Einsatz kommen. Eintritt. Anmeldung Tradition ihrer Vorfahren. erforderlich. Gashydrate, Schwarze Raucher und Asphaltvulkane: Auf Deck 7 zeigen die großen Samurai. Pracht meereskundlichen Institute des Konsortiums Uri Korea – Ruhe in Steppen & Seidenstraßen des japanischen Rittertums Deutsche Meeresforschung (KDM) ausgewählte Öffentliche Führung: Kuratorenführung: Jerry Berndt. Forschungsschwerpunkte. Beschleunigung 1 2 . 1 2 . 2 0 2 0-2 7. 6 . 2 0 2 1 Max Beckmann Beautiful America 2 0 . 2 . 2 0 2 1-3 0 . 5 . 2 0 2 1 Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64 4 . 1 2 . , 9. 1 . 2 0 2 1 , 1 5 U h r 10.12., 17 bis 19 Uhr B i s a u f We i t e r e s www.markk-hamburg.de Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12 Barrierefreie Führung Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64 www.buceriuskunstforum.de Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg www.markk-hamburg.de Die große Schau beleuchtet die mythenumwobe- 3.12., 16 Uhr www.hamburger-kunsthalle.de Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de nen Handelsrouten zwischen Europa und Asien Mit über 100 Artefakten aus sieben Jahrhunder- Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 Die Ausstellung gibt Einblicke in das von Tradi- in Geschichte und Gegenwart. Exponate, Film- ten beleuchtet die Schau die Schönheit des japa- Führung durch die große Ausstellung „Max Kuratorin Sabine Schnakenberg führt durch die www.hamburger-kunsthalle.de tion, Popkultur und Hochtechnologie geprägte und Fotoaufnahmen und Dokumente setzen die nischen Rittertums. Die Kampfkunst der Samurai Beckmann. weiblich – männlich“, die vor allem aktuelle Ausstellung mit dokumentarischen Südkorea und präsentiert auch zahlreiche historischen Sichtweisen in Beziehung zu heuti- wird anhand von Rüstungen, Helmen, Masken, Führung für Sehbehinderte durch die Ausstellung die ambivalente Geschlechterdarstellung des Arbeiten des US-Fotokünstlers Jerry Berndt, der Sammlungsstücke. Eine Kooperation mit dem gen Fragestellungen und Lebenswelten. Auch Pferdeausrüstungen und Waffen aus der Samm- „Früher war schon immer jetzt“. Teilnahme frei. Malers der Moderne offenbart. Teilnahme die Realität Amerikas in den Jahren 1968 bis National Folk Museum of Korea. zeitgenössische Kunstwerke sind zu sehen. lung Ann und Gabriel Barbier-Mueller erfahrbar. Anmeldung: info@hamburger-kunsthalle.de. 4 Euro zzgl. Eintritt. Vorverkauf. 1980 einfing.
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