MUSIK - KÖRPER - SPRACHE - Summer School Kommunikation in künstlerischen Prozessen 11.9.-14.9.2018 in Detmold Dokumentation - Netzwerk ...
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Summer School MUSIK – KÖRPER – SPRACHE Kommunikation in künstlerischen Prozessen 11.9.-14.9.2018 in Detmold Dokumentation
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold „Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck“ – Dorothea Geipel Folgende Fragen können sich für einen Künstler stellen, der bewusst mit seiner Bühnenpräsenz umgehen möchte: Was bedeutet für mich Bühnenpräsenz? Bei mir selbst? Bei anderen Darbietenden? Von welchen Faktoren wird Bühnenpräsenz bestimmt? Kann ich meine Bühnenpräsenz bewusst verändern? Unterscheidet sich meine Privatperson von der Bühnenperson? Wenn ja, wodurch? Wie gestalte ich die letzten Momente vor einem Auftritt? Bin ich in Kontakt mit mir? Meinem Körper? Meinem Geist? Welches Gefühl ist im Moment in mir vorherrschend? Wo nehme ich es am stärksten wahr? Was macht mein Atem? Habe ich das Verlangen aufzutreten und meine Musik zu teilen? Wie nehme ich den Raum wahr? Vom Publikum aus gesehen? Von der Bühne aus? Welchen Endpunkt auf der Bühne möchte ich einnehmen? Wieviel Konzentration kostet mich ein Blick ins Publikum? Welche nonverbalen Botschaften möchte ich dem Publikum mitteilen, wie möchte ich wahrgenommen werden? Spiegelt meine Körpersprache diese Botschaft? Erlaube ich mir, Raum einzunehmen? Spüre ich meine Füße, den Bühnenhintergrund, die rechte und linke Seite, den letzten Platz im Zuschauerraum gleichzeitig? Fühle ich mich wohl und spüre die innere Kraft und unbändige Lust meine Musik mit dem Publikum zu teilen?
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold Taktile Kommunikation im Instrumental- und Einzelunterricht – Corinna Eikmeier Einleitung Körperliche Berührung im Unterricht Im künstlerischen Unterricht kann es durchaus vorkommen, dass manche Lehrkräfte aus fachlichen Gründen Studierende anfassen, z.B. um Atmung, Körperhaltung und Bewegung zu korrigieren, und daher die in Europa übliche körperliche Distanz von ca. einem Meter nicht wahren. Die Übergänge zu körperlichen Grenzverletzungen und (sexuellen) Übergriffen sind dabei fließend. Insbesondere Settings wie musikalischer Einzelunterricht, in dem es meist keine Zeug/innen gibt, und den damit oft verbundenen Machtgefällen und Abhängigkeitsverhältnissen begünstigen dies zusätzlich. Dies macht es für Betroffene oft schwer, die Grenze zu ziehen. Generell gilt, dass körperliche Berührungen nur gestattet sind, wenn: • die Lehrkraft fachlich genau erklärt, warum die/der Student/in körperlich berührt werden soll • die Lehrkraft vorab sagt, wo sie berühren möchte • die Lehrkraft fragt, ob die/der Student/in die körperliche Berührung gestattet • die/der Student/in die körperliche Berührung gestattet. Nein heißt Nein! Studierende, die keine körperlichen Berührungen im Unterricht wollen, dürfen nicht angefasst werden und die körperliche Distanz von mindestens einem Meter ist von den Lehrenden einzuhalten. Körperliche und sexuelle Grenzverletzungen sind niemals die Schuld des Opfers! (Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 2018) Inhalt des Workshops Grundfrage ist die Qualität von Berührung unter der Voraussetzung, dass die Lernenden ihr Ok. Zu Berührung gegeben haben. Wie können die Hände des Lehrenden eine neutrale Frage stellen? Wie können die Hände des Lehrenden eine neutrale Antwort auf eine Frage bekommen? Wie können die Hände des Lehrenden eine Anweisung und damit einen Lernimpuls geben?
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold Wir werden dies am Beispiel der Position der Schultern, die häufig im Instrumental- und Gesangsunterricht thematisiert wird erforschen. Vorbereitende Feldenkrais-Lektion: Setzen Sie sich auf die fordere Kante eines Stuhls und nehmen sich einen Moment Zeit die einzelnen Teile des Körpers zu spüren. Wo sind die Schultern? Wie weit ist das rechte Ohr von der rechten Schulter entfernt und wie weit ist das linke Ohr von der linken Schulter entfernt? Bewegen Sie nun eine Schulter leicht nach oben und unten und anschließend nach vorne und hinten. In welche Richtung geht es am leichtesten? Verbinden Sie die vier Richtungen: oben, unten, vorne und hinten zu einem Kreis. In welchem Gelenk passiert die Bewegung? In den Partnerübungen geht es nun darum die Schulter des Partners zu bewegen. 1. In einem ersten Schritt bewegt die Person die Schulter selber im Kreis und der Partner fühlt die Bewegungen des Schulterblattes. 2. Anschließend bewegt eine Person die Schulter des Anderen mit den Händen und stellt die Frage: In welche Richtung bewegt sich die Schulter am leichtesten? Hilft der Partner mit, oder überlässt er sich? Wie lassen sich die Antworten im eigenen Körper wahrnehmen? 3. Im nächsten Schritt werden wir versuchen mit den Händen Impulse zu geben. Die Bewegungen bleiben die Gleichen. Ziel ist es einen runden Kreis mit der Schulter zu bewegen. Möglicherweise muss die Bewegung kleiner werden, oder in einige Richtungen größer. Diese taktilen Anweisungen müssen klar formuliert sein. Dabei ist es wichtig, dass die Kommunikation mit den Bewegungsmöglichkeiten des Partners aufrechterhalten wird. Trotz einer Anweisung versuchen wir eine fragende Bewegung. 4. Im Anschluss werden wir exemplarisch erproben während des Instrumentalspiels Fragen und Anweisungen zur Position der Schulter zu formulieren. Literaturhinweise: https://bukof.de/.../Uni-Augsburg-Papier_Sexuelle-Belästigung-im-Musikunterricht.pdf Hoffmann, Freia (2015): Panische Gefühle: Sexuelle Übergriffe im Instrumentalunterricht Zimmermann, Gabriele (2017): Sexueller Missbrauch im Musikunterricht – die zwei Seiten einer Medaille. https://musikdidaktik.net/2017/01/sexueller-missbrauch-im-unterricht-die-2-seiten-einer-medaille/
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold Vocal Painting – Felix Schirmer Theoretische Einordnung Die von Prof. Jim Daus Hjernøe (Det Jyske Musikkonservatorium, Aarhus/Aalborg) entwickelte Zeichensprache Vocal Painting stellt eine Möglichkeit dar, während des künstlerischen Prozesses ohne Worte auf diesen Einfluss zu nehmen. Sie basiert methodisch auf Walter Thompsons Sound Painting und besteht aus derzeit 75 verschiedenen Handzeichen und Gesten. Ähnlich einem Circle Song im Stile Bobby McFerrins, werden zumeist kurze Loops oder Formen verwendet, um einen musikalischen Rahmen für eine Improvisation zu schaffen. Der Creator kann nun per Geste, ähnlich wie beim Dirigat, von den in der Methode erfahrenen Mitgliedern auf verschiedene Parameter der Musik Einfluss nehmen, wie zum Beispiel auf Lautstärke, Tempo oder Tonhöhe. Er kann per Geste um Staccato oder Legato, um einen luftigen oder kernigen Klang, um eine Beatbox, einen neuen Loop oder ein freies Solo eines Sängers oder einer Sängerin, diverse Effekte und vieles mehr beten. Im Kontrast zum Circle Song, bei dem zumeist alle musikalischen Ideen von einer einzigen Person kommen, können hier also per Geste diese Ideen von jedem Chormitglied eingefordert werden. Für eine erfolgreiche Anwendung der Methode ist es – wie bei einer Sprache – notwendig, dass beide Seiten, also Sender und Empfänger, sich auf ein Vokabular geeinigt haben. Dies ist gewissermaßen durch die 75 bisher festgelegten Zeichen geschehen, jedoch erlauben die Zeichen auch komplexe Kombinationen, die ähnlich einem langen Satz verschieden interpretiert werden können. Die Kommunikation findet so nicht nur in Form von Anweisungen geben und Anweisungen Folge leisten statt, sondern sie muss auch immer im Kontext verstanden werden. Der Creator und die Mitmusizierenden befinden sich gleichberechtigt im musikalischen Prozess und wollen diesen gemeinsam gestalten und voranbringen. Für ein Gelingen muss die Kommunikation entsprechend nicht nur von großer Aufmerksamkeit und Offenheit geprägt sein, sondern auch mindestens so sehr von gegenseitigem Respekt. Die sendende Person sendet Gesten mit einem Hintergedanken von „Ich weiß, dass du mir etwas anbieten kannst, ich traue dir das zu!“. Die empfangende Person spürt dies im besten Falle und weiß auf der anderen Seite, dass es nicht darum geht, sich technisch oder virtuos zu profilieren, sondern
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold der Musik eine persönliche Note hinzuzufügen oder sie weiterzuentwickeln. Gruppe und Gruppenleitung können sich so wechselseitig inspirieren und inspirieren lassen, mit der Musik treiben oder sie vorantreiben. Die Arbeit mit Vocal Painting hat ihre Stärken darin, dass die Singenden aus dem Kollektiv heraus plötzlich tragende Rollen übernehmen können, und dies in einem musikalisch im Unterschied zu einer freien Improvisation verhältnismäßig sicheren und klanglich leicht zugänglichen Rahmen. Der Aufbau in kurzen Loops nimmt Anleihen nicht nur beim Circle Singing sondern auch bei großen Teilen der elektronischen oder Pop-Musik, sodass hier auch Brücken gebaut werden können, mit denen das Musikverständnis für verschiedene Stile allgemein geschult werden kann. Genauso ist auch eine vergleichbare Vorgehensweise in anderen Konstellationen als dem Chor denkbar, sei es in anderen Ensembles oder in Unterrichtssituationen. Rückblick auf den Workshop bei der Summer School 2018 Einleitend zum Workshop Vocal Painting befand sich das Wort „kucheza“ im Zentrum der Auseinandersetzung. Das Wort stammt aus der vor allem im Osten Afrikas gesprochenen Sprache Swahili und bedeutet zum einen „spielen“, zum anderen aber genauso sehr „tanzen“. Die Idee, dass diese beiden Aspekte ein- und dieselbe Sache sind, kann in Verbindung mit dem eigenen Gesang noch weitergedacht werden und als Grundeinstellung beim Musizieren herhalten. Es geht darum, dass die Musik nicht eine abstrakte Sache ist, die behandelt und bewältigt werden soll, sondern dass – gerade in der Improvisation – die Musik Teil der Musizierenden ist. Jeder und jede Singende/Spielende macht nicht nur Musik, sondern ist Musik und spielt Musik, sodass die Musik zuallererst Ausdruck des Lebensgefühls jedes einzelnen und der gesamten Gruppe ist. Im Optimalfall sollen die Wirkungsebenen von Musik zwischen den Singenden untereinander, zwischen den Singenden und dem Publikum und letztlich auch zwischen Singenden und Chorleitenden komplexer, aber auch spielerischer sein als nur ein Austausch von zueinander passenden Rhythmen oder Noten. Um das Fundament dafür zu legen wurden insbesondere auch vier Grundschritte und der Grundschritt 0, das auf der Stelle pulsieren, eingeführt. Der Hintergrund dieser Schritte ist das Externalisieren des
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold körpereigenen Pulsempfindens, sodass dieses einerseits ins Bewusstsein gerückt wird und andererseits eindeutig mit den Mitmusizierenden synchronisiert werden kann. Im nächsten Schritt kann das nun synchronisierte Pulsempfinden wieder internalisiert werden, sodass es äußerlich nicht mehr in Form eines choreographierten Schrittes sichtbar ist. Da Vocal Painting Ursprünge in verschiedenen Theorien hat, wurden außerdem die drei neben dem Entwickler Jim Daus Hjernøe wichtigsten Säulen im Kontext von Vocal Painting eingeführt: Zoltán Kodály, Walter Thompson, Bobby McFerrin. Von Kodály stammt sowohl die Idee, Notenwerte mit Silben (hier angepasst: di gi da ga) zu benennen und ebenso ist auch ihm teilweise eine Art „Renaissance“ der Solmisation zum Trainieren des Verständnisses für die Diatonik zu verdanken. Handgesten sind ein Teil beider Systeme, sodass diese in kleinen Gruppen geübt werden konnten, wobei die Kommunikation augenblicklich zwischen den Singenden untereinander und nicht mehr zwischen Singenden und Leitungsperson stattfand. Die Idee, über Handzeichen während eines musikalischen Prozesses zu kommunizieren stammt (außer im Fall von Solmisation) vom US- amerikanischen Musiker und Dirigenten Walter Thompson. Im Rahmen von Vocal Painting wird dieses Prinzip vor allem für die Improvisation mit der Stimme nutzbar gemacht, wobei den ästhetischen Rahmen zunächst Circle Songs im Stile Bobby McFerrins bilden. Mit diesen Ideen im Hinterkopf wurde zur Veranschaulichung der ersten zehn Gesten (VOPA 10) ein kurzer, mehrstimmiger Circle Song eingeübt und als „Palette 1“ in der Gruppe abgespeichert. Die ersten Gesten lauten: Energise, Externalise/reset, Legato, Staccato, Ghost Note Filter, Continue, This Is, Volume, Tempo, Off. Ergänzt um die Gesten Basic Step (1, 2, 3, 4), Fermata und Body (stop), ergeben sich zusammen mit den Gesten für die Notenwerte und die Solmisation bereits die erste 15 Gesten(- kombinationen) (VOPA 15). Ein weiterer wichtiger Schritt, der die Singenden noch näher an ihre Eigenverantwortlichkeit führt, ist das Framework, wobei zusätzlich die Zeichen aus VOPA 20 eingeführt wurden: You, Create, Add, Clap, Limiter. Beim Framework sind die Singenden gefordert, im Rahmen enger Vorgaben selbst Musik zu entwickeln. Die Progression von klatschen über sprechen zu singen kann dabei zusammen mit einer harmonischen Unterstützung vom Klavier gerade bei unerfahrenen Gruppen hilfreich sein, um die Scheu vor der Improvisation mit der eigenen Stimme abzulegen. Im Folgenden lag der Schwerpunkt darauf, einerseits weitere Gesten einzuführen, mit denen sich der musikalische Prozess feiner beeinflussen lässt und andererseits den Fokus auf die Kreativität der Gruppe zu lenken.
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold Zum Beispiel: Fermata (next chord), Harmonise, Hits, Body, Mute, Recorder, Lyrics, Free Solo, Add Fifth, Pitch Up/Down, Airbrush, Beat (Boxing), Change Leadership, Blinder Um den Fokus mehr auf die eigene Kreativität der Singenden und weg von der der leitenden Person zu lenken, wurde mit Spielen wie der Speed Loop Station und dem Circle Shadow gearbeitet. Vor allem die Speed Loop Station, bei der innerhalb einer Minute ein Stück mit zwei oder drei sich wiederholenden Elementen entstehen und wieder beendet werden soll, dient dazu, auf den eigenen musikalischen Instinkt zu hören und diesen für den Augenblick nicht zu evaluieren oder zu hinterfragen. Im Sinne der oben angesprochenen Verständlichkeit der Sprache beginnt hier nach dem Lernen des Vokabulars von Vocal Painting auch der Teil, in dem wirkliche Kommunikation über den musikalischen Prozess stattfindet. Nicht nur, indem sich gegenseitig Gesten zugeworfen werden, sondern auch indem Sie sowohl vom Sender als auch vom Empfänger stetig in Bezug auf den geschaffenen Kontext interpretiert werden. Je mehr Erfahrung die Gruppe sammelt, desto weniger hat Vocal Painting etwas von Befehlen, die korrekt oder nicht korrekt ausgeführt werden können. Das Ziel ist ein gegenseitiges Verständnis dafür, dass allein der positive Fortgang der Musik und ihres Inhaltes von Bedeutung sind, unabhängig davon, was eine Geste „wörtlich“ bedeuten könnte. Noch mehr in Richtung Wertschätzung der Ideen, Gefühle und der Musikalität der eigenen Gruppe gehen die Gesten Who?, Improvise, „I’ve got an idea“, „What?“, „Can’t make it“, bei denen die Initiative zum Teil gar nicht mehr von der leitenden Person, sondern aus der Gruppe kommt. Am Ende des dreiteiligen Workshops sollten alle Teilnehmenden in der Lage sein, über Vocal Painting mit dem Rest der Gruppe zu kommunizieren, ob als anleitende oder mitmusizierende Person.
Summer School 2018 | 11.-14.9. | Detmold Wer ist hier der Chef? – Gerda van Zelm The student-teacher dialogue in music education During this workshop we looked at what has been explored during this week’s course. What of this do we want to bring forward in our teaching practice? What questions may we have about how we can give students ownership on their learning? Building on the previous workshops and what we want to take forward from them, this workshop started with an exercise in asking open questions. Following on this we thought about the theme of giving and receiving feedback. What makes feedback constructive so that the receiver can learn from it? Some working forms were explored that aim to empower students to take ownership of their learning and possibilities of reflection as an integrated part of practice. Working with poems we explored how – as teachers – we could balance between a coaching and an expert role. We worked with the The Performers Loop as a tool to look back on a task we had to deliver and reflect on it. We also explored The Balance Wheel, a tool for looking at where you are in your development, where your attention is, where you are more satisfied and less satisfied and where you are motivated to make change.
1 Handout für den dreistündigen Workshop „KONZERTE AUTHENTISCH UND SOUVERÄN MODERIEREN“ am Mittwoch 12. September 2018 im Rahmen der Summer School 2018 in Detmold Leitung: Claudia M. Brinker, Sprecherin und Sprechtrainerin KONZERTE AUTHENTISCH UND SOUVERÄN MODERIEREN Es ist nur eine Frage der Zeit, dass Konzerte künftig vermehrt von Musiker*innen selber moderiert werden. Sie kommentieren z. B. die Stücke ihrer Programme, präsentieren ggf. auch literarische oder ähnliche Zwischen- Texte. Wie wäre es, wenn dieser Sprechauftritt genauso engagiert, emotional und souverän beim Publikum ankäme wie die Präsentation der Musikstücke? In diesem Workshop erfahren Sie, worauf es bei einem authentischen Sprechauftritt ankommt. Wie wirken meine Stimme und mein Sprechstil auf andere? Wie komme ich als Künstler/in rüber? Sie erleben, wie Körpertonus, Atem, Stimme, Mimik, Gestik, Sprechdiktion und der Text günstig zusammenspielen und welche musikverwandten künstlerischen Gestaltungsmittel entscheidend sind. Bitte bringen Sie zum Üben zwei Beispiele für Anmoderationen Ihrer Musikstücke mit, ggf. auch andere Texte (Gedichte, Zitate etc.). Zusammenfassung der Workshop-Inhalte 1. Grundsätzliches zum Formulieren von Ansagen (Hörtexten) und zum Sprechen von Zitaten oder literarischen Texten (z. B Gedichten) 2. Der authentische Auftritt 3. Fragen zur Vorbereitung und Einstimmung von Ansagen und Kurz-Vorträgen 4. Hörbare / sichtbare Kriterien zur Einschätzung der Stimme und Sprechweise 5. Weitere Literaturhinweise Claudia M. Brinker
2 1. An-, Zwischen- und Abschlussmoderationen fürs Ohr texten, nicht zum Lesen! „Was wir nicht hinschwingen, kann auch keine Resonanz auslösen.“ (Horst Coblenzer) Klare Struktur, Die drei Moderationsarten wollen in bestimmten Zusammenhängen mehr als nur einfache Sprache „neutral“ vermitteln. Sie wollen einen persönlichen Kontakt zum Publikum, einen persönlichen Bezug zu den Konzertinhalten, herstellen. Sie holen das Publikum situativ und abhängig von der erzeugten Atmosphäre ab, wollen Aufmerksamkeit wecken und führen direkt zu einem bestimmten Thema. Am besten moderiert man frei, stets individuell und persönlich, schreibt den Text dafür auch selber, d.h. er ist auf die eigene Sprechweise hin angepasst. Dabei auf Prägnanz achten, also unnötige Füllsel vermeiden. Konzentration auf das Wesentliche: alles weglassen, was das Publikum eh mitkriegt, z. B. dass Sie jetzt gleich etwas spielen. Bei längeren Moderationstexten das Wichtigste (worum es geht) an den Anfang stellen (vgl. Leadsatz-Prinzip in Nachrichten). Danach kommen dann weitere Details, Hintergründe oder veranstaltungsrelevante Zusammenhänge. Umständliche Überleitungen möglichst vermeiden und kurz fassen. Beispiel: statt „Wir spielen jetzt noch ein letztes Stück“, besser direkt ankündigen: „Das letzte Stück heißt … Darin geht es …“ Manchmal kann es auch sehr schön sein, ein gespieltes Stück nicht an-, sondern abzumoderieren. Alle Informationen portionieren: je komplexer der Inhalt, desto einfacher die Sätze und die Struktur. Zentrale Inhalte stehen bei Hörtexten am Ende, nicht am Anfang oder in der Mitte. So schreiben, dass die Sätze sich an der Spontansprache orientieren und zum Mitdenken einladen. Layout Tipp: Schreiben Sie in 14 pt Schriftgröße in zweizeiligem Abstand und mit mehreren Absätzen, dann haben Sie genug Platz für Notationen und behalten die Übersicht, wenn Sie die Moderation doch mal ‚ablesen‘ müssen. Am besten dann den getippten Text z. B. auf schöne Karteikarten aufkleben. Das sieht professioneller aus als ein loses Platt Papier. Generell sind Stichwortnotizen beim Freisprechen zu bevorzugen. . Eins nach Die Sätze sollten max. 10-15 Worte haben. Logisch aufeinander folgende, kurze dem anderen Sätze bauen. Nebensätze weitestgehend vermeiden. Vorwegnahmen, Rückbezüge und Einschübe überfordern schnell das Publikum beim Folgen der Inhalte (lineare Anordnung). Zielgruppe Das jeweilige Sprachniveau sollte der Zielgruppe angepasst werden, d .h. was kann beachten vorausgesetzt werden, welche Vorinformationen werden noch gebraucht, muss ich noch Begriffe einführen? Es ist ratsam, zu viele fachspezifische Termini, Aufzählungen oder Zahlen zu vermeiden. Was ist leicht aufzunehmen, merkbar? Veranstaltungs- Für sie gilt: erst Inhalte und Details, dann Ort > Zeit > ggf. Wegbeschreibung Ankündigungen Ausnahme: wenn die Veranstaltung anlassbedingt an einer ganz speziellen Örtlichkeit stattfindet und den Rahmen bildet Laut denken, Sollten Sie Ihre vorformulierten Moderationstexte auswendig (im Sinne von „sich-zu- statt ablesen Herzen-nehmen“) lernen wollen, achten Sie darauf, sich den Text in sinnvollen Einheiten zu merken (in Sinn- bzw. Gedankenschritten), denn Sie müssen dem Publikum Ihre Denkweise nachvollziehbar machen (Einladung zum Mitdenken!). Claudia M. Brinker
3 Korrekte Anreden Beide Geschlechter berücksichtigen: z. B. liebe Besucher, liebe Besucherinnen Platte Verallgemeinerungen (man macht …, Menschen, Musiker… machen …) vermeiden, immer konkret und persönlich bleiben Sprechen Grammatikalische Satzzeichen interessieren eine/n Moderator/in nicht, nur, wenn Heißt sie mit einem Sinnschrittende zusammenfallen. Hilfreich ist, sich beim Sprechen Antworten vorzustellen, dass Sie Fragen des Publikums, (z. B. zu dem Komponisten, dem Stück …) gerne beantworten, d.h. es wäre gut zu wissen, auf welche Fragen Sie Antworten geben! Moderationen sind keine Monologe, sondern sind hörerbezogen, im Denken dialogisch verfasst und in lebendiger Sprache, auch wenn nur Sie reden. Zitieren Beim Zitieren darauf achten, das eigentliche Zitat mit Auftakt sprechend in den Raum zu stellen, als wollten Sie es exponieren, laut vordenken. Dabei nicht künstlich sprechen, nur etwas nachdrücklicher und mit Raum (Atempausen) zwischen den Sinnschritten, soweit das inhaltlich geht. So wird klar, es sind nicht Ihre Gedanken, sondern die einer anderen Person. Gedichte rezitieren Gedichte sind, wie der Begriff schon ausdrückt, verdichtete Sprach-Kunstwerke. Sie zu rezitieren, ist eine Kunst für sich. Auf jeden Fall brauchen sie beim Sprechen viel Raum. Der einzelne Vers (Gedichtzeile) als gebundene Rede im Unterschied zur ungebundenen Rede (Prosa) ist in der Regel charakterisiert durch regelmäßige Betonungsverteilung (Taktregel, Taktschlagen). Es gibt natürlich auch (moderne) Gedichte, die sich nicht wie früher an feste Versmaße und Reimabfolgen halten. Strophen - Verbindung mehrerer Verszeilen von gleichem oder verschiedenem Bau zu einer (wiederkehrenden) metrischen Kombination, z. B. das Sonett besteht aus 2 Quartetten (Vierzeilern) und 2 Terzetten (Dreizeiler) - Enjambement (Hakenstil) = Übergreifen der Sinneinheit in den folgenden Vers hinein, Zeilenstil = syntaktische Einheit endet mit dem Versschluss Das Versmaß (Metrum) ist die regelmäßige Tonfolge, d. h. Zahl und Abstand der betonten Silben. Der regelmäßige Wechsel von Hebung und Senkung ist das metrische Prinzip der Alternation (Abwechslung). Dazu gehören die jambischen (steigenden) und trochäischen (fallenden) Taktarten. Durch den sinngebenden Rhythmus (gleichmäßige Gliederung oder Redegang einer Lautmasse) können sich metrische Abweichungen ergeben. Es gibt fließende oder tänzerische, strömende und spröde oder gestaute Rhythmusarten. Es wäre also wünschenswert, ein Gefühl für den im Gedicht verborgenen Rhythmus zu entwickeln. Ebenso sollte man gewisse Grundkenntnisse über Stilmittel dieser Dichtung haben, z. B. der Einsatz von Metaphern (gr. Übertragung) übertragene Bedeutung eines Wortes, nach der es nicht im eigentlichen Sinne gebraucht wird, ein bildlicher Ausdruck, z. B. Flussarm, Tischfuß, Stuhlbein, Staatsschiff, der Morgen erwacht...sie enthält einen Widerspruch zwischen ihren beiden Gliedern und trägt den oder die Rezipienten/in über die alltägliche, handgreifliche Wirklichkeit hinaus. Es empfiehlt sich auch, mehr über den Dichter, sein Werk und seine Epoche herauszufinden. Claudia M. Brinker
4 Zur Einordnung des Gedichts: Epoche, Art der Lyrik, relevante Informationen zur Herangehensweise Biographie des Dichters, Entstehung des Gedichts, autobiographische Bezüge etc. Klärung der Situation des Inhalts (sowie Ort und Zeit der "Handlung"), der Atmosphäre/Stimmung, Höhe- und Wendepunkte etc. Beziehung: Wer spricht zu wem? Was für eine Beziehung besteht zwischen lyrischem Ich und einem Du oder der Natur etc.? Bestimmung des Versmaßes, des Reims, des Rhythmus...Wie ist das Verhältnis von Form zum Inhalt? Auffinden von Besonderheiten: Welche Sinne sind angesprochen? Wie ist die innere/äußere Bewegtheit? Wie fließt das Gedicht? Besondere Wortwahl, Metaphern, Lautmalerei...sonstige Stilmittel? Diese Besonder- heiten prägen die Art, wie man ein Gedicht (atmosphärisch) „in Szene“ setzt. 2. Der authentische Auftritt Sprich, damit ich dich sehe! (Sokrates) Natürliche Im Alltag kommunizieren wir relativ unreflektiert, da wir uns in natürlichen Sprechsituationen Sprechsituationen mit Freunden und Verwandten selten in Frage stellen. Das Zusagende ergibt sich situativ. Schwierig wird es aber für viele, wenn sie z. B. vor einer Gruppe sprechen müssen (künstliche Sprechsituation): Plötzlich werden sie verunsichert, wissen nicht, worauf es beim Präsentieren ankommt, welches Wort betont wird. Man stellt sich Fragen, die man sich sonst nie stellt. Vielleicht rutscht plötzlich die Stimme nach oben, man atmet angestrengt, beginnt zu nuscheln oder viel zu schnell zu sprechen. Man weiß nicht, wohin mit den Händen, verliert jegliches Sprachgefühl etc. – kurzum: man fühlt sich rundum unwohl! Künstliche Will ich mich künftig also auch in künstlichen Sprechsituationen wohlfühlen, muss ich Sprechsituationen mir etwas bewusstmachen, was in vielen natürlichen Sprechsituationen oft unbewusst geschieht oder eben nicht reflektiert wird: Weiß ich, warum ich in natürlichen Sprechsituationen kein Problem habe zu sprechen? Wie nimmt mein Gegenüber mich eigentlich wahr? Wie wirke ich auf andere? Viele stellen dann auf der Bühne fest: Was ich sage, klingt so bemüht, so unauthentisch, vielleicht zu monoton und langweilig, zu schnell, zu leise, undeutlich etc. Woran liegt das? Intentionale Stimme und Sprechweise sind Spiegel der Persönlichkeit. Sprechen ist ein Ausrichtung gesamtkörperlicher, komplexer Vorgang aus der Körpermitte heraus. Unsicherheit spiegelt sich in der Körpersprache wider, andere werden sie an der Art zu gehen, der Körperhaltung und am Blick ablesen. Zu versuchen, nun die Körpersprache aktiv zu manipulieren, wäre eine Art Symptom-Behandlung, um das Unwohlsein „in den Griff zu kriegen“. Klare, innere Stattdessen braucht der oder die Agierende einen triftigen Grund, warum er oder sie Haltung eine Bühne betritt. Eine klare, innere Haltung bzw. eine klare Aufgabenstellung motiviert den Auftritt: Worum geht es mir? Warum sage ich jetzt, was ich zu sagen beabsichtige? Worauf will ich mein Publikum atmosphärisch einstimmen oder wozu will ich es bewegen? So stellt man sich automatisch auf das Publikum ein, agiert hörerbezogen, weil etwas kommuniziert wird, was man unbedingt teilen möchte. Claudia M. Brinker
5 Handeln, statt Ideen darüber zu entwickeln, so oder so wirken zu wollen, entlarven sich allerdings wirken wollen als Konstrukte, die in der Wirkung immer unauthentisch ist. Ebenso ungünstig ist die Haltung, etwas von außen Gefordertes erfüllen zu müssen, denn diese katapultiert Sie automatisch in den Tiefstatus, weil viele darauf mit Rückzug und Verstellung reagieren. Eine bewusst eingenommene, schöpferische Haltung (agieren) hilft, das Sprechen mental und emotional auszusteuern, schützt auch vor übertrieben zur Schau gestellten Emotionen (wie z. B. unmotivierte überschwängliche Freude) und vermittelt sich dem Publikum dann automatisch über eine stimmige Körpersprache. Inneres Vorstellbar ist aber, Gastgeber/in des Abends zu sein, mit dem Wunsch, dass sich Lächeln Ihre Gäste mit Ihnen und Ihrem Programm wohlfühlen sollen. Das erleichtert Ihnen ein inneres oder ggf. sichtbares, wohlwollendes Lächeln auf Ihr Gesicht zu zaubern. Der Raum Das Verhältnis zum Raum charakterisiert Ihren Auftritt und Ihre Präsenz. Der als Mitspieler „Bühnen“-Raum gehört Ihnen, d. h. Sie sind (mit Ihren Mitspielern/innen) Zentrum der Veranstaltung. Sie sollten, wenn das möglich ist, sich den Raum, in dem Sie spielen, auch unter dem Aspekt, darin sprechen zu müssen, vorher ansehen und sich mit ihm vertraut machen. Das bedeutet, wo sind ggf. Treppen, wo ist das Rednerpult bzw. wo will ich stehen. Habe ich genug Beleuchtung oder blendet sie etc. Am besten alles abgehen, eine Sprechprobe machen (zumindest einen Auftritt, sowie erste und letzte Moderation proben) mit Blick auf die Stuhlreihen und unbedingt auch eine Mikrofon-Probe (frei oder am Rednerpult) inklusive Licht anfragen. Je vertrauter Sie sich mit dem Raum (und ggf. dem Mikrofon) fühlen, desto sicherer werden Sie sich (in ihm) fühlen. Wenn Sie in einem sehr großen Raum sprechen müssen, verankern Sie sich in ihm, indem Sie einen imaginierten, durchlässigen und –sichtigen Würfel um sich bauen (vorne offen) – Sie bestimmen die Größe selber (Minimum: eine Armeslänge in alle Richtungen) – aus dem heraus Sie Ihren Hörerbezug aufbauen. Gutes Standing Bei selbstsicheren, kontaktfreudigen Moderatoren/innen können Sie oft beobachten, dass im Stand ihre Füße schulterbreit auseinanderstehen, sie also dem Publikum voll zugewandt dastehen. Das Spiel- und Standbein-Stehen wirkt häufig zu privat. Da sie sich dem Publikum offen zuwenden, verlagert sich ihr Körpergewicht zudem leicht nach vorne, d. h. die Füße haben guten Bodenkontakt mit Gewichtsverlagerung auf die Ballen, weil sie was vorhaben (ein Anliegen haben)! Die Beine sind grade und locker, also nicht in den Knien durchgedrückt (fixiert). Präsenz, Die Präsenz und Ausstrahlung wird also durch intentionale Hinwendung gesteigert, Hörerbezug die Inspirationstendenz nimmt automatisch zu und versorgt Sie mit genug Atem. Das In-Kontakt-sein wird im Wesentlichen über das Spannen und Lösen (Abfedern) des Atems und den Blickkontakt gesteuert. Sprechen wird zur Handlung, an dem der gesamte Körper beteiligt ist. Aufrichte- Ein Gespür für die ideale Aufrichte-Körperspannung haben Sie z. B. beim ziel- Körperspannung gerichteten Auf-etwas-Zugehen bzw. beim intensiven Zuwinken einer Person, die in einiger Entfernung steht. Der Brustkorb strahlt nach vorne, als wäre dort ein Scheinwerfer montiert und ist so präsent zugewendet. Sie können sich ein elastisches Stützrohr vorstellen, das diagonal vom Kreuzbein hochläuft zum Brustbeinende. Wenn Sie die Bühne betreten, gehen Sie zügig zu Ihrem Platz, dabei schon mal mit den Augen mit dem Publikum Kontakt aufnehmen, spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen, stärken Sie Ihren Rücken durch ein Schutzschild eine Armeslänge hinter sich, Claudia M. Brinker
6 sammeln Sie das Publikum freundlich mit Ihrem Blick von links nach rechts ein (ankommen und innerlich sammeln). Dann erst beginnen Sie zu sprechen. Je selbstverständlicher Ihnen die logische Reihenfolge der Moderationen ist, desto wohler werden Sie sich fühlen. Lauschspannung Sprechen Sie ins Lauschen hinein und über das Sprechen hinaus. So vergewissern Sie sich fragend (mitdenkend) und der Kontakt zum Publikum nach Sinnschritt-Ende bleibt erhalten, da der Atem sich von allein erneuert. Jedes aktive Luftholen ist nicht nur störend und unökonomisch, sondern unterbricht den Kontakt. Wichtig: Der Hörer braucht diese Abspannpausen auch, damit er das Gehörte aufnehmen kann. Raumgreifend Um raumgreifend zu sprechen, schicken Sie die Sinnschritte diagonal in den Raum sprechen (Stereo-Effekt, linke Box (linke Stuhlreihen-Seite), rechte Box (rechte Seite.). Durch Blickkontakt (Ihre „Taschenlampe“ leuchtet mal den, mal die an oder kleine Gruppen) vergewissern Sie sich, ob Ihre Zuhörerschaft mitkommt und reagieren angemessen auf empfangene Signale. Stellen Sie sich vor, dass das, was Sie sagen, also Ihr Sprechtonus, mindestens einen Senderadius von 5 braucht (5 Schritt- Taktung der Hand vom Brustbein bis zur Streckung des Arms nach vorne. 1, 2 und 3 sind zu privat im Intimraum, 4 ist schon gut, aber noch besser ist 5). Ihre Aufmerksamkeitsspanne endet hinten an der vor Ihnen liegenden Wand. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie ohne Mikro sprechen müssen. Thema und Rhema Diese Strukturierung der Sinn- bzw. Gedankenschritte entspricht dem Prinzip von Thema und Rhema. In der Regel beginnen Sätze mit dem Thema, meistens dem Subjekt. Im 2. Teil eines Aussagesatzes steht das Rhema (Objekt), also das, was Sie jetzt über das Thema (Neues) erfahren. Beispiel: Johann Sebastian Bach (= Thema) starb am 28. Juli 1750 in Leipzig (= Rhema). Beim Präsentieren wägen Sie das Thema und das Rhema gegeneinander (diagonal) ab und schaffen so, ggf. durch eine kleine Atempause getrennt, mehr Wirkkraft für sich und das Gesprochene. Sprechmelodie- Die Sprechmelodiekurve verläuft im Deutschen in einfachen Aussagesätzen als leicht verlauf ansteigender Hügel (Aufast), auf dessen Anhöhe das wichtigste Wort steht, dann folgt der Abast. Wenn ich meine Sinnschritte bzw. Sätze zu stark (zu früh) auf Punkt spreche, bricht die Sprechspannung, und die Sprechmelodie verläuft nicht zum Empfänger, sondern landet eher vor seinen Füßen. Mit abwärts gerichteten Sprechmelodiebögen mit fallenden Akzenten grenzen Sie sich vom Hörer ab, statt sich an ihn zu wenden und ihn zum Mitdenken einzuladen. Sie beginnen beim Kontrastieren (Stereo-Sprechen) links, dann rechts, dann Mitte (ein Dreieck als Strukturvorschlag). So beziehen Sie Ihre ganze Hörerschaft ein. Sie senden auf leicht ansteigenden Diagonalen und wägen die Einzelinformationen ab (dazwischen abspannen). Sie bieten der Hörerschaft auf dem Tablett hingereichte Kost an. Wer handelt und etwas nachvollziehbar erklärt, weiß übrigens immer, was er mit seinen Händen tun soll, weil er etwas anpackt, manchmal im doppelten Sinn! Danke Am Ende der Rede (ggf. mit konkreten Handlungsaufforderungen oder einer persönlichen Bemerkung enden) blicken Sie Ihr Publikum mit dem letzten Wort an, was häufig „Danke“ ist, ausgesprochen oder gedacht. Nehmen Sie den Applaus an, indem Sie in ruhigem Wechsel verschiedene Gruppen im Publikum anblicken ohne dabei zu stark zu lächeln. Denn dieser letzte Moment bleibt im Gedächtnis der Hörerschaft haften. Mit einem leichten Verbeuger bedanken Sie sich für den Applaus, indem Sie (nochmals) innerlich „Danke“ sagen und gehen dann zügig ab. Claudia M. Brinker
7 3. Fragen zur Vorbereitung und Einstimmung von Ansagen und Kurz-Vorträgen Präsenz zeigen Ich bin bereit, mich zu zeigen! Ich bin wohlwollend eingestellt und voll für Sie da! & Farbe bekennen Ich bin einzigartig! Ich weiß, was ich will!! Der Auftritt, Formulieren Sie Ihre Ansagen unter Berücksichtigung der genannten Empfehlungen die Ansage so, dass Sie auch Lust daran haben, sie kundzutun. Unmotivierte Ansagen sind langweilig und überflüssig. Fragen Sie sich immer, was für ein Nutzen Ihr Publikum hat, wenn es Ihren Ausführungen folgt, was bezwecken Sie mit ihnen? Formulieren Sie ggf. notwendige Ansagen anschaulich und emotional, bloße Fakten sind atmosphärisch schwer zu füllen. Was braucht mein Publikum von mir, dass es sich wahrgenommen und gewertschätzt fühlt? Meine Werte Ich gewinne Sie aus dem und den Grund für mein Anliegen! Mein Publikum freut sprechen lassen sich auf mich! Es ist wohlwollend eingestellt! Welchen Werten habe ich mich im Rahmen des Programms verpflichtet? Wofür stehe ich in drei Worten? Kreieren Sie für sich Als wer würden Sie gerne von Ihrem Publikum wahrgenommen werden? Wie eine klare Haltung möchten Sie sein und sich fühlen? Daraus entwickeln Sie die Haltung: Ich stelle mich in die Möglichkeit, das, das und das für Sie zu sein! Wahl dreier Qualitäten zur Stabilisierung, z. B: Ich stehe in der Möglichkeit ...klar, entschlossen, zugewandt / motivierend, unterhaltsam, engagiert / seriös, dynamisch, freundlich / locker, kompetent, sympathisch...zu sein Kreieren Sie eine Auf was für ein Gegenüber treffen Sie? Wie wirkt es auf Sie? Wie soll es auf Sie klare Haltung zu reagieren? Welche innere Einstellung ihm gegenüber stärkt und befähigt Sie? Ich Ihrem Publikum befähige es, stelle mich in die Möglichkeit, dass es so, so und so ist und auf mich reagiert: Wahl dreier Qualitäten zur Stabilisierung, z. B. Mein Publikum ist … interessiert, aufmerksam, zugewandt / offen, freundlich, wohlwollend... Gewinnformeln Wo liegen Ihre Stärken im Präsentieren? Diese sind in der Regel schon in der Persönlichkeit angelegt, z. B. manche wirken sehr seriös, manche kommen super locker rüber. Was können Sie richtig gut? Fragen Sie andere nach Ihren Auftritts- Stärken, häufig ähneln sich die Feedbacks anderer auf die eigene Person. Verlangen Sie beim Auftreten nichts von sich, was nicht zu Ihnen passt. Kleines Aktivieren Sie Ihren Körper: Räkeln, in alle Richtungen dehnen, auf der Stelle gehen, Warm-up springen, Tanz der Gelenke - alles, was Sie wach macht und durchlässig. Wenn Sie gähnen müssen, lassen Sie es unbedingt zu, da es sämtliche Körperregionen aufdehnt Den Atem beruhigen bei großer Nervosität: Atem „disziplinieren“, indem Sie z. B. bis vier zählen beim Einatmen, dann den Atem anhalten für ein paar Sekunden, dann auf vier ausatmen – und das etliche Male wiederholen Stimme aufwärmen: im unteren Stimmbereich angenehm auf hmmm vor sich hin summen, so als wollten Sie den „hohlen“ Körper ins Schwingen bringen bis zu den Körperwänden, auch dabei durch die Register gleiten; dann stimmloses bzw. -haftes Lippenflattern und damit Umrisse von Gegenständen im Raum „abzeichnen“ Zungenturnübungen, Lippenübungen – sich einsprechen, indem Sie z. B. sprechen, während dabei Ihre Zunge vor den unteren Schneidezähnen liegt (Stimulus) Claudia M. Brinker
8 4. Hörbare / sichtbare Kriterien zur Einschätzung der Stimme und Sprechweise Zusammenspiel Atem, Stimmpräsenz (Lautstärke), Tonhöhe, Stimm-Modulation, Stimmklang von … Körperhaltung und -spannung, Stand, Bewegung des Körpers im (Um-)Raum Gestik, Mimik, Blickkontakt Sprechweise: Sprechtempo, Rhythmus, Dynamik Lautstärke, Betonung, Pausen, Satzenden Artikulation, Dialektfärbung Sprachniveau, Sprechstil Die wichtigsten sprecherischen (prosodischen) Gestaltungsmittel zur Gliederung des Redeflusses 1. Akzentuierung und Rhythmus 2. Satzmelodie - Stimmführung 3. Dynamik - Sprechtempo und Lautstärkevariationen 4. Lautungspräzision - Artikulation Kriterien für eine gelungene Kommunikation: Rhetorische Kompetenzen Optisch Körperhaltung (z. B. zentriert, ruhig, aufgerichtet, beweglich, zugewandt, offen Augenkontakt (z. B. direkt, konkret, wechselnd) Mimik (z. B. lebendig, ansprechend, ausdrucksvoll, gefühlvoll, inneres Lächeln) Gestik (z. B. nicht höher als Brusthöhe!, stimmig, frei, koordiniert, natürlich) Akustisch Stimme/Klangfarbe (z. B. angenehm, klar, durchlässig, flexibel, voll, warm, frei) Sprechtempo (z. B. variabel, mitreißend, angenehm, mit Pausen, fließend, bestimmt) Lautstärke/Dynamik (z. B. angemessen, kraftvoll, ausgewogen, variationsreich) Sprachlich Satzbau (z. B. einfach, verständlich, kurze Sätze mit einer Kernaussage, linear angeordnet) Sprachniveau (z. B. der Zielgruppe entsprechend angemessen, positive, aktive Formulierungen in der Gegenwart (=im Präsens) bevorzugt, lebendig im Sinne von handlungsorientiert (Verben statt Substantive) Sprachgestaltung (z. B. unterhaltsam,direkt, metaphorisch, beispielhaft, anschaulich) Artikulation (z. B. sauber, griffig, klar, präzise, flüssig, locker) Methodisch Logik (z. B. bei freier Rede klare Themenbearbeitung, griffige Argumente, zielführend, nutzen-orientiert) Beteiligung / Aktivierung (z. B. Einladung zur Identifizierung, kleine Aufgaben- stellungen, Fragetechnik, abwechslungsreicher Medieneinsatz Gesamteindruck Ausstrahlung (z. B. echt, präsent, engagiert, souverän, persönlich, wertschätzend) Claudia M. Brinker
9 5. Weiterführende Literaturhinweise Bernhard, Barbara Maria: Sprechtraining. Professionell sprechen – auf der Bühne und am Mikrofon, öbv&hpt, Wien 2002 Bernhard, Barbara Maria: Sprechen im Beruf. Der wirksame Einsatz der Stimme, öbv&hpt, Wien 2003 Coblenzer, Horst: Erfolgreich sprechen. Fehler und wie man sie vermeidet, öbv&hpt, 4. Auflage, Wien 1999 Jesch, Jörg: Grundlagen der Sprecherziehung. Sammlung Göschen, Band 4122, Berlin 1973 Klug, Andreas: Schreiben fürs Sprechen. Pdf.-Datei. Abruf unter: http:// www.mediensyndikat.de Spies, Stefan: Authentische Körpersprache. Ihr souveräner Auftritt im Beruf – Erfolgsstrategien eines Regisseurs, Hoffmann und Campe, 1. Auflage, Hamburg 2004 Claudia M. Brinker
Netzwerk Summerschool 2018 MUSIK-KÖRPER-SPRACHE - Kommunikation in Künstlerischen Prozessen Kurz vorweg, um evtl. entstandenem Mißverständnis vor-‐und nachzubeugen: „Die Kunst orientiere sich am Natürlichen.“, sprach Clara Schlaffhorst als Sängerin, Stimmpädagogin und Atemforscherin der Jahre 1863-‐1945. ...damit ist Sie mir natürlich eine Urgroßmutter in der Profession und gewiss Verwandte im Geiste -‐ nicht jedoch gemeint als meine leibliche! Vorfahrin. Grüsse, D. Boecker Dozentin: DAGMAR BOECKER WORKSHOP : der ATEM-TONUS macht die MUSIK Atmung ist zentrale Lebensfunktion und vitale Kommunikationsebene Nr.1: subtil, hochaktiv, immer präsent... Atemspannung ist Körpersprache... als Säugetier entgeht uns nichts... aber nicht alles wird uns bewusst. Eine Auswahl essenzieller Werkzeuge aus dem Konzept der ElemenTonik verdeutlicht das Zusammenwirken von innerem und äußerem Raum, ermöglicht das Spiel mit verschiedenen Atemqualitäten und ihrer bewusster Gestaltbarkeit, macht wechselnde innerer Vorbereitung und vegetative Organisation erfahrbar. So vorbereitet gehen wir mit praxisnahen Versuchsanordnungen ins Experiment. Wie wirkt sich ein „bewusst gestaltetes Atemgeschehen“ im menschlichen Miteinander aus? Wie verändern sich: persönliche Erscheinung, Stimmklang, Bewegung, Tongebung, Kontakt, Verständigung, Wachheit, Wahrnehmung, das Hören, Musikerleben, die Gruppe im Raum, Atmosphäre, Interaktion, Stresspegel, Wohlbefinden aller Beteiligten. Wie „kommuniziert“ Atemverbundenheit? Im schöpferischen Wirken von Lehren und Lernen, im Ensemble, im Konzert, im Publikum? “Natürlich und stimmig soll es sein, lebendig im Ausdruck, organisch in der Funktion. Die Selbst-Tätigkeit des menschlichen Organismus lassen und trainierte Werkzeuge zur Verfügung stellen; so entsteht Mühelosigkeit, Facettenreichtum und Intensität. Gestaltung als Geschehen, nicht als Machwerk… Gestalt-Werdung aus dem Unmittelbaren …ein InErscheinungTreten…kleine Schöpfungsmomente…das interessiert mich, die Natur der Dinge, das Echte.” D. Boecker Atempräsenz & gegenwärtige Musik Der Atem liegt allen anderen kommunikativen Ebenen zu Grunde. Im Atemgeschehen begegnen sich sowohl körperliche, affektive, emotionale wie auch mentale und kognitive Impulse und Bedürfnisse. Aus der vegetativen Steuerung heraus sind Atemtonus und Atemrhythmus der "innere Beweg-Grund" aus dem Körpertonus erwächst, sich Bewegungsqualitäten formen und Aufrichtung Gestalt gewinnt, ebenso wie Klang und Beweglichkeit unserer Stimme sich daraus speisen. Dies alles sind Anteile unsere Körpersprache. Im Miteinander befinden wir uns stetig in einem gegenseitigen Wechselwirkungsgeschehen, in dem unwillkürlich gesteuerte Regulationskreise Ihre Aktivität entfalten, um einen körperdialogischen Abgleich zu leisten. Auch Wahrnehmung und Verarbeitung entfalten sich in Abhängigkeit zu vegetativem Geschehen. Somit sind das Gelingen von „informativem Stoffwechsel“ und das Erreichen von echter Verständigung unter Anderem auch abhängig von unserem Umgang mit dem Atemgeschehen.
IMPULSE und INSPIRATIONEN. Meine Workshops verstehe ich als Forschungsräume. Ich biete Werkzeuge und Versuchs-Anordnungen an, in denen sich die unmittelbaren Wirkungen von Atemgeschehen im menschlichen Miteinander erfahren lassen. In Spiel und Experiment mit verschiedenen Settings oder Qualitäten kann die Rückwirkung unterschiedlicher innerer und äußerer Haltungen, Vorbereitungen und Organisationsformen untersucht werden. Einerseits in ihrer Auswirkung auf Bewegungsentwicklung, Stimmgebung, Tonbildung und Klanggestaltung in Darstellung und Musik - zum anderen im Hinblick auf die eigene persönliche Präsenz, die Beschaffenheit von Kontakt, das erlebte Maß an Zugewandtheit, die Qualität der Wahrnehmung/insbesondere des Hörens, der Kommunikation, der Gesamt-Atmosphäre, das Verhältnis/ die Wechselwirkung von Individuum und Gruppe, die Wirkung auf ein Publikum, den Grad des Wohlbefindens bei allen Beteiligten. Dabei kann ATEM vertiefend verstanden werden als lebendiges Potential von Raum, Stille, Fülle, Zeit und Bewegung – in dem sich die Prozesse von Kooperation und Kreativität abspielen. Atempräsenz kann als „substanzielle 3D- Leinwand“ erlebt werden, in der mit großer persönlicher und gemeinsamer Gegenwärtigkeit Ton zu Klang und Notation zu Musik werden kann. Ein gemeinsam verkörperter Atem kann Grundlage werden für das schöpferisches Wirken im Kollektiv/Ensemble, in Interpretation oder Improvisation gleichermaßen, wie auch in interdisziplinären Arbeiten für verfeinerten Kontakt und tiefere Verständigung sorgen. Der Fokus liegt hier auf der „bewussten Gestaltung von Atemgeschehen“, die dem persönlichen Wohlergehen ebenso dienlich ist wie einem gelungenen Miteinander und die dabei den jeweils zu transportierenden Inhalten oder Anlässen gerecht wird. Hierfür interessiert mich das Erforschen des Natürlichen, des Organischen und Lebendigen, als Unterstützung eines Schöpferischen Prozesses. Das Gefundene kann im Umgang mit sich selbst und anderen zur Verfügung gestellt werden, um persönlichen und künstlerischen Potentialen Entfaltung zu ermöglichen. So kann eine Gruppe, ein Ensemble, eine Gemeinschaft in Verbundenheit aus dem Vollen schöpfen! Dagmar Boecker ist Sprecherin, Sängerin, Schauspielerin und Atem-, Sprech-u. Stimmlehrerin (Arbeitsweise Schlaffhorst-Andersen®). Sie widmet sich dem Zusammenwirken von Stimme, Sprache und Musik - insbesondere in improvisatorischen Formaten und in Verbindung mit Tanz. An der HFMT Köln lehrt sie Sprecherziehung, Stimmbildung, Vokale Improvisation sowie Atem- und Bewegungslehre für alle Sparten. Sie entwickelt die „ElemenTonik - elementare Gestaltungskräfte atemverbunden einsetzen“ als Konzept zur natürlichen und organischen Ausbildung von Atem, Stimme, Bewegung,Ton-u.Klanggestaltung. Sie gründet in Köln die „Echt-Zeit-Spektrale“ Atelier für Atemlehre, Körperbewusstsein & Stimmkunst für Menschen & Künste auf Bühnen & im Leben. kontakt: dagmar.boecker@hfmt-koeln.de
Auf-‐richtung heisst: „auf sein in alle Richtungen“ zentriert im Herz-‐Lungen Raum, Atem-‐ und Raum-‐verbunden, im Ausgleich der polaren Kräfte, offen fliessend, von „AUF“ geführt: Auf-‐gerichtet Auf-‐merksam Auf-‐atmend Auf-‐horchend Auf-‐tritt Auf-‐führung © Dagmar Boecker 2018
Über die Beziehungsebenen von physiologischer Funktion und künstlerischer Professionalität DIE ELEMENTONIK* in der künstlerischen Übungs-‐, Gestaltungs-‐ u. Aufführungspraxis Im ZENTRUM steht es ATEM RAUM zu geben: Die Zwerchfellfunktion zu stärken. Das Zusammenwirken der Atemmuskulatur in natürlichen Mustern zu regenerieren. Über Atembewegung die natürliche Organisation des Körpers zu finden und Selbstregulation des vegetativen Systems zu ermöglichen. Die propriozeptive Wahrnehmung zu schulen, Um diese innerlichen Bewegungs-‐Vorgänge im Organismus bewußt zu erspüren. Über die Übungs-‐Werkzeuge einen feinen inneren Tonus zu erreichen, Sich diesen als innerlich stimmig zu vergegenwärtigen. Die inwendige Vorbereitung als „Gestimmtheit“ zu nutzen, Als Kern der äußeren Bewegungsqualität, Die auf Ausdruck und Wirkung Einfluss nimmt -‐ In Erscheinung tritt in Bewegung, Ton, Geste, Klang, und BEWEGUNGSBEWUSSTSEIN auszubilden: Bewusstheit über innerer Bewegungsvorgänge zu ermöglichen, ihre differenzierte Gestaltbarkeit zu üben, naturgegebene Ressourcen für selbstverständliche Bewegtheit anzubinden, Physisch-‐emotional-‐mentale Verknüpfung zu vergegenwärtigen, und in der künstlerischen Arbeit aktiv schöpferisch einzusetzen. „Die Kunst orientiere sich am Natürlichen“ (Clara Schlaffhorst; Sängerin, Stimmpädagogin und Atemforscherin, 1863-‐1945) ZIELE: Mühelosigkeit Natürlichkeit Organische Abläufe Facettenreichtum Nuanciertheit Intensität Individuell kraftvoll lebendig ECHT in Ausdruck und Gestaltung AUSGEGLICHEN auf physischer, emotionaler und mentaler Ebene BELASTBAR DAS VOLLE INDIVIDUELLE und KÜNSTLERISCHE POTENTIAL ENTFALTEN UND PROFESSIONALISIEREN -‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐-‐ ATELIER für ATEMlehre,KÖRPERbewusstsein und STIMMkunst, Köln DAGMAR BOECKER 14. Sep.2018 www.echtzeit-‐sprektrale.de -‐ mobil 0179 23 79 504
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