Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit

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Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Diabetes mellitus:
Schritt für Schritt aus der
Zuckerkrankheit
Mit über neun Millionen Betroffenen ist Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, eine der
großen Volkskrankheiten in Deutschland. Oft merken die Betroffenen zunächst gar nicht, dass sie an „Zucker“
leiden. Die wichtigsten und in einem relativ frühen Krankheitsstadium bereits gut erkennbaren Symptome dieser
chronischen Erkrankung des Zuckerstoffwechsels sind ein erhöhter Harndrang und starker Durst
Wird Diabetes frühzeitig erkannt, kann er gut behandelt werden. Bleibt er unentdeckt und/oder unbehandelt,
werden im Laufe der Zeit Blutgefäße, Nerven und Organe nachhaltig und irreversibel (unumkehrbar) geschädigt.
Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Erblindung und Fußamputationen steigt.
Die beiden wichtigsten Formen sind der Typ-1- (jugendliche) und der Typ-2- (Alters-)Diabetes. In diesem Artikel
wird es schwerpunktmäßig um den Typ-2-Diabetes gehen. Gerade beim Typ-2-Diabetes, der vor allem durch
unsere moderne Lebensweise gefördert wird, gibt es einige Möglichkeiten auch selbst etwas gegen diese
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Krankheit zu tun. Aber auch Typ-1-Diabetiker werden von den hier dargestellten Informationen sicher profitieren
können.
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Letzte Aktualisierung: 5. Februar 2021
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Experte/Expertin:
   Dr. med. Harald Hüther
   Prakt. Arzt, Experte für Naturheilverfahren

Das-Wichtigste-in-Kürze

Fakten in der Übersicht

   Diabetes mellitus – was ist das? Zuckerkrankheit: eine Störung des
   Zuckerstoffwechsels; führt zu erhöhten Blutzuckerwerten, weil das Inselhormon zu wenig
   vorhanden beziehungsweise die Wirkung vermindert ist

   Ursachen & Risikofaktoren: Eine genaue Ursache für die Entstehung von Diabetes ist
   nicht wissenschaftlich bewiesen – mehrere Risikofaktoren wie Übergewicht und
   ungesunder Lebensstil (falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel) spielen
   eine Rolle.

   Symptome: erhöhter Harndrang und starker, nahezu unstillbarer Durst,
   Leistungsschwäche, Müdigkeit, trockene Haut und ein geschwächtes Immunsystem

   Diagnose und Tests: messen des „Nüchtern-Glukosewerts“ (Blutzucker), oraler
   Glukosetoleranztest, beobachten des „Langzeitzucker-Werts“ HbA1c, zusätzliche
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Diagnostik aufgrund der zahlreichen Folgekrankheiten

Prognose und Verlauf: schleichende, oft lange unbemerkte Entwicklung von
Folgeerkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, Nierenversagen, Erblindung,
Depression, Durchblutungsstörungen der Beine mit Gefahr der Amputation;
akute Komplikationen: diabetisches Koma oder Unterzucker

Empfohlene Ernährung: überwiegend basische Kost mit viel Obst und Gemüse und
pflanzlichen Ölen; insgesamt sollen deutlich weniger Kohlenhydrate gegessen werden

Therapie und Prävention:
    Mikronährstoffe: eindeutig erhöhter Bedarf an allen Mikronährstoffen, Schutz vor
    Folgeerkrankungen und Reduktion der Nebenwirkungen von Medikamenten

    Lebensstil: mehr Bewegung ist elementar, Normalisierung des Körpergewichts,
    Entspannung und gesunder Schlaf sind ebenfalls wichtige Bausteine in der
    Vorbeugung und der Therapie

    Konventionelle Therapie: medikamentös wird versucht, den Zuckerstoffwechsel
    aufrecht zu erhalten (Ziel: HbA1c-Wert um 7%), später dann Inselhormon-Therapie

    Ganzheitliche Therapie:
        naturheilkundliche Medikamente

        Gewürze

        Darmsanierung
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Checkliste und Empfehlungen bei Diabetes mellitus: Das können Sie selbst tun.

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Was ist Diabetes?

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Diabetes in der Übersicht

       Diabetes ist eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels.

       Hauptkennzeichen sind erhöhte Blutzuckerwerte und Zucker im Urin (Diabetes mellitus
       heißt „honigsüßer Durchfluss“).

       Typ-1-Diabetes – zweithäufigste Diabetes-Variante, auch „jugendlicher“ Diabetes genannt
       (ca. 5 % aller Fälle): Ursache ist eine Autoimmunerkrankung, die einen absoluten
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Mangel am Inselhormon verursacht. Betroffene müssen ihr ganzes Leben lang das
Inselhormon spritzen. Die Erkrankung beginnt meist vor dem 20. Lebensjahr.

Typ-2-Diabetes – häufigste Diabetes-Variante, auch „Alters-Diabetes“ genannt (ca. 90-95
% aller Fälle): Ursachen sind Inselhormonresistenz (die verminderte Empfindlichkeit der
Körperzellen für das Inselhormon) und Erschöpfung der inselhormonproduzierenden
Zellen durch jahrelange Überproduktion.
    Beginn meist schleichend, wird deshalb teilweise spät erkannt

    früher Altersdiabetes genannt, doch erkranken immer mehr auch jüngere Menschen
    daran

    Hauptursachen sind Übergewicht (Adipositas), Bewegungsmangel und erbliche
    Disposition

Seltene Diabetes-Varianten
    Schwangerschafts-Diabetes (Typ-4-, auch Gestationsdiabetes): eine
    Glukosetoleranzstörung, die während der Schwangerschaft auftreten kann, nach der
    Entbindung aber wieder verschwindet

    andere spezifische Diabetes-Typen (Typ-3-Diabetes): Die seltenen Formen der
    Zuckerkrankheit haben verschiedene Ursachen, aber im Wesentlichen die gleichen
    Erkrankungsmerkmale wie die klassischen Diabetes-Erkrankungen.
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Zuckerkrankheit, eine rätselhafte Erkrankung

Der Begriff „Diabetes“ wurde bereits etwa 230 v. Chr. von Apollonius von Memphis geprägt und bedeutet im
Altgriechischen „Aus-/Durchfluss“. Der griechische Arzt Aretaios von Kappadokien unterschied im 2. Jahrhundert
n. Chr. mehrere Diabetes-Formen und beschrieb die Krankheit als ein furchtbares Leiden, unangenehm und
schmerzvoll, mit unstillbarem Durst und unausweichlichem Tod. Schon damals wurde der Name „honigsüßer
Durchfluss“ (nichts anderes heißt Diabetes mellitus) geprägt. Denn der Urin von Erkrankten schmeckt aufgrund
des Zuckers darin süß.

Dieser Geschmackstest wurde durch die Jahrhunderte praktiziert; nachhaltig und erfolgreich behandeln konnten
Mediziner die Krankheit bis ins 20. Jahrhundert hinein jedoch nicht. Allerdings war den Heilkundigen nicht
entgangen, dass eine Umstellung des Lebensstils in frühen Stadien der Krankheit einen spürbaren Effekt auf den
weiteren Verlauf haben konnte. War Diabetes jedoch erst einmal chronisch, halfen auch keine ausgefeilten
Diäten mehr. Dank der Entdeckung des Inselhormons im Jahr 1921 durch die späteren Nobelpreisträger
Frederick Banting und Charles Best hat Diabetes heute seinen Schrecken verloren und ist gut behandelbar.

Vorkommen und Auftreten

In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die an Zuckerkrankheit leiden, seit dem Zweiten Weltkrieg
kontinuierlich an. So war etwa 1998 bei 4,7 % der männlichen und bei 5,7 % der weiblichen Bevölkerung eine
Diabetes-Erkrankung bekannt. 10 Jahre später stiegen diese Zahlen schon auf 7,0 % bei Männern und 7,4 % bei
Frauen. Es wird angenommen, dass in Deutschland heute (2020) etwa jeder zehnte Mensch an Diabetes
erkrankt ist. Circa neun Millionen Diabetes-Kranke gibt es in Deutschland insgesamt. Das Robert-Koch-Institut
schätzt, dass 1,3 Millionen Bundesbürger mit unerkanntem Diabetes leben.
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Aber auch weltweit sind immer mehr Menschen betroffen. 2019 lebten auf der Erde etwa 463 Millionen
Menschen mit Diabetes (ohne Unterscheidung zwischen den Diabetes-Typen), so der Diabetes-Atlas der
Internationalen Diabetes-Föderation. Laut Schätzungen werden Diabetes-Erkrankungen bis 2045 auf 700
Millionen   Fälle   ansteigen.   Im   internationalen   Vergleich   liegt   Deutschland   auf   Platz   acht   der
Erkrankungshäufigkeit. An der Spitze der Länder mit den meisten Diabetes-Erkrankungen liegen China, Indien
und die USA. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 zu den
sieben häufigsten Todesursachen gehören wird.

Pro Jahr erhalten etwa 3000 Kinder die Diagnose Typ-1-Diabetes. Doch auch Kinder mit „Alters-Diabetes“ sind
aufgrund der Ernährungsgewohnheiten, des rasant zunehmenden Übergewichts und des Bewegungsmangels
keine Seltenheit mehr.

Was ist Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)?

Unter dem Begriff werden verschiedene Störungen des Zuckerstoffwechsels zusammengefasst. Allen
gemeinsam ist, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil das Inselhormon in zu geringen Mengen
vorhanden und/oder die Inselhormonwirkung vermindert ist (sogenannte Inselhormonresistenz). Diese
krankhafte Störung führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, da der Zucker nicht ausreichend aus
unserem Blut in die Zellen transportiert werden kann.

Die zu hohen Blutzucker-Werte schädigen mit der Zeit die Blutgefäße, das Nervensystem und verschiedenste
Organe. Hauptgrund ist die „Verzuckerung“ (Glykierung) von Eiweißen, die dadurch irreversibel geschädigt
werden und ihre Funktion verlieren. Es entstehen dadurch sogenannte Advanced Glycation Endproducts
(AGEs), die ein Hauptgrund für die Komplikationen bei Diabetes-Erkrankten sind. Deshalb ist es wichtig, dass
Diabetes frühzeitig erkannt und konsequent behandelt wird.
Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
Welche Diabetes-Formen gibt es?

Es werden verschiedene Diabetes-Formen unterschieden. Die Hauptformen sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes.
Etwa 90-95 % der Erkrankten haben Typ-2-Diabetes, etwa 5 % Typ-1. Gestationsdiabetes in der
Schwangerschaft und andere spezifische Diabetes-Typen haben unterschiedliche Ursachen und kommen selten
vor.

Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes betrifft meist Kinder und Jugendliche vor dem 20. Lebensjahr. Ursache ist eine
Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem inselhormonproduzierende Zellen in der
Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Das körpereigene Inselhormon fehlt dem Körper dadurch, was
lebensgefährliche Folgen hat. Deshalb muss der Blutzuckerspiegel permanent künstlich reguliert werden, die
Patienten spritzen sich daher ihr Leben lang das benötigte Inselhormon.

Typ-2-Diabetes

Die weitaus häufigere Variante ist Typ-2-Diabetes. Sie tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf. Weil besonders
viele alte Menschen betroffen sind, wird Typ-2 auch Altersdiabetes genannt. Allerdings steigt der Anteil von
jüngeren Betroffenen seit Jahren an, da die Risikofaktoren Übergewicht und Bewegungsmangel in dieser
Bevölkerungsgruppe zunehmen. Insgesamt sind etwa 8-10 % der Bevölkerung von Diabetes-Typ-2 betroffen.
Das Krankheitsgeschehen ist sehr komplex.

Manchmal wird auch noch zwischen den Typen 2a und 2b unterschieden. Bei Typ-2b haben die Patienten
krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas), bei Typ-2a nicht.
Hinweis

Der Zuckerstoffwechsel und Inselhormonresistenz
Die fehlerhafte Regulierung des Zuckerspiegels durch einen Mangel am Inselhormon spielt
bei allen Diabetes-Varianten die Hauptrolle. Das Inselhormon ist ein Botenstoff, der
Körperzellen dazu anregt, Zucker (Glucose) aus dem Blut ins Zellinnere zu transportieren.
Dazu bindet das Hormon an spezielle Inselhormon-Rezeptoren an der Zelloberfläche und löst
die entsprechende Reaktion der Zelle aus. In der Zelle wird die Glukose zur Energiegewinnung
benötigt und dabei verbraucht.
Zudem sorgt das Inselhormon für die Speicherung von gerade nicht benötigter Glukose in der
Leber und den Muskeln und ist das einzige menschliche Hormon, das für den Aufbau und die
Speicherung von Körperfett sorgt.
Produziert wird das Inselhormon in einem Bereich der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der
„Langerhans-Inseln“ genannt wird. Daher leitet sich auch der Name Inselhormon ab. Bei Typ-2-
Diabetes wird anfangs noch ausreichend Inselhormon produziert. Dann entwickeln die
Patienten eine Inselhormonresistenz. Die Inselhormon-Rezeptoren auf den Zellen reagieren
immer weniger auf das ankommende Inselhormon, so dass der Zucker von den Körperzellen
nicht mehr optimal aufgenommen werden kann und sich im Blut anreichert.
Die Bauchspeicheldrüse versucht, durch höhere Inselhormonproduktion gegenzusteuern, was
im   Verlauf   der   Krankheit   zur   Überlastung   der   Bauchspeicheldrüse   und   zu   einer
anschließenden Senkung der Produktion führt. Ein absoluter Inselhormonmangel kann sich in
Spätstadien der Erkrankung einstellen, der nur noch durch das zusätzliche Spritzen des
Inselhormons behoben werden kann.
. . .

Ursachen und Risikofaktoren von Typ-2-Diabetes

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht

       Die Ursache der Krankheit Diabetes mellitus ist ein absoluter oder relativer Mangel des
       Inselhormons.

       Gründe sind die Zerstörung bestimmter Strukturen in der Bauchspeicheldrüse (Inselzellen)
       bei Typ-1-Diabetes oder deren dauerhafte Überforderung bei Typ-2-Diabtetes.

       Zusätzlich entwickelt sich eine Inselhormonresistenz der Körperzellen bei Typ-2-Diabtetes
       mit vermindertem Ansprechen der Zellen auf das Hormon.

       Risikofaktoren sind Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel, epigenetische
       Veranlagung, Mikronährstoffmangel, Stress.
Gut therapierbar sind die daraus sich entwickelnden Störungen der Darmflora, oxidativer
              und nitrosativer Stress.

Ursachen und Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes

Die vordergründige Hauptursache für die Zuckerkrankheit ist ein absoluter oder relativer (durch verminderte
Wirksamkeit) Mangel des Inselhormons. Dieses wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und hat die
Aufgabe, den Zucker aus dem Blut zur Verarbeitung in die Zellen zu schaffen. Das Inselhormon und sein
Gegenspieler Glucagon halten normalerweise den Blutzuckerspiegel in engen Grenzen (ca. 80-120 mg/dl oder
4,5–6,7 mmol/l).

Wissenschaftlich kann die Entstehung von Typ-2-Diabetes noch nicht im Detail erklärt werden, es sind jedoch
verschiedene Risikofaktoren bekannt, die den Verlauf der Krankheit erheblich beeinflussen können. Mehrere
davon müssen zusammentreffen, damit der Typ-2-Diabetes entsteht – ein Faktor allein genügt nicht.

Neben einer epigenetischen Veranlagung beeinflusst vor allem der eigene Lebensstil das Erkrankungsrisiko
nachhaltig.

         Hinweis

         Epigenetik
Bis   zur   Entdeckung   der   Epigenetik   ging   man   davon   aus,   dass   unsere   Gene
unveränderbar sind und somit Persönlichkeitsmerkmale oder die Veranlagung für bestimmte
Krankheiten oder Neigungen von Geburt an feststehen.
Die Epigenetik beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das uns vererbte Genmaterial durch
äußere Einflüsse wie Ernährung, Lebensstil, Stress, Umweltgift und Lebenseinstellung
veränderbar ist. Es hat sich gezeigt, dass die Gene selbst nicht verändert werden, aber durch
Anbauten (Methylierung) Gensequenzen schwächer oder stärker abgelesen oder ein- bzw.
ausgeschaltet werden können.
Erkenntnisse zeigen, dass durch negative Einflüsse sowohl dauerhafte Schäden als auch
modifizierbare Veränderungen (epigenetisch) an unserer Erbsubstanz verursacht werden
können, die über Generationen weitervererbt werden können. Das Neue an diesen
Forschungsergebnissen ist, dass wir die epigenetisch veränderten DNA-Sequenzen positiv
beeinflussen können, wir also selbst Einfluss haben auf Dispositionen, deren Ausprägung wir
bislang für unveränderbar gehalten haben.
Eine ausgewogene Ernährung, eine umfassende Versorgung mit den lebenswichtigen
Mikronährstoffen, positive Gedanken und eine optimistische Lebenseinstellung sowie die
Vermeidung von Schadstoffen, Chemikalien und Stress sind nach den Erkenntnissen der
Epigenetik somit elementar für unsere eigene Gesundheit und Vitalität ebenso wie die unserer
Kinder.
Hoffnung besteht, dass mit Hilfe der Forschungsergebnisse zur Epigenetik in der Zukunft auch
derzeit als unheilbar betrachtete Erkrankungen heilbar sein werden.
Die wohl wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus sind das Übergewicht und
dessen Ursachen Bewegungsmangel und einseitige Ernährung. Spezielle Hormone und Botenstoffe, die vom
Bauchfett produziert werden, bringen die Zuckerregulation aus dem Gleichgewicht. Diese bei Übergewichtigen
im Übermaß produzierten Entzündungs-Botenstoffe bewirken, dass Muskel- und Leberzellen kaum noch auf das
blutzuckerregulierende Inselhormon reagieren können.1

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Fettzellen einen Botenstoff produzieren (Retinol Binding
Protein   4   –   RBP-4),   der   wahrscheinlich   ursächlich   für   die   immer   weiter   um   sich   greifende
Insselhormonresistenz der Körperzellen ist. Die überwiegende Mehrheit der Typ-2-Diabetiker ist übergewichtig
oder fettleibig (adipös), eine Gewichtsabnahme im frühen Stadium der Krankheit senkt die Konzentration von
RBP-4 im Blut nachweislich und wirkt sich sehr günstig auf den weiteren Krankheitsverlauf aus.

Ein Typ-2-Diabetiker produziert lange Zeit viel mehr körpereigenes Inselhormon als der Stoffwechselgesunde.
Durch die Inselhormonresistenz steigt der Blutzuckerspiegel dennoch an, der Zucker kann nicht verarbeitet
werden. Einer der einfachsten und wichtigsten Hinweise auf das Vorliegen einer solchen Resistenz ist die
Messung des Bauchumfanges. Bei einem Bauchumfang von mehr als 102 cm bei Männern und mehr als 88 cm
bei Frauen ist bei 95 % der Menschen eine Inselhormonresistenz nachweisbar.2

Als Faustregel gilt, dass ein Bauchumfang von mehr als 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei
Frauen das Diabetesrisiko deutlich erhöht. Dabei müssen natürlich unterschiedliche Körpergrößen und -
veranlagungen berücksichtigt werden. Schon 5 kg Übergewicht verdoppeln das Risiko, eine Zuckerkrankheit zu
bekommen, 10 kg Übergewicht verdreifachen das Risiko sogar.

Welche Folgen die Inselhormonresistenz für den Körper hat, haben wir im Kapitel Prognose und Verlauf für Sie
zusammengefasst.
Bewegungsmangel ist der zweite wichtige Risikofaktor, der eng mit dem Übergewicht zusammenhängt. Denn
wer sich nicht bewegt, der verbrennt auch keine Kalorien. Durch Bewegung wird Glukose inselhormon-
unabhängig verbraucht, so dass die Bauchspeicheldrüse entlastet wird. Das ist für die Vorbeugung genauso
wichtig wie für die Therapie des Diabetes mellitus.

So konnte gezeigt werden, dass Menschen mit mehr Bewegung und einer gesunden Ernährung ein um die
Hälfte reduziertes Risiko für die Zuckerkrankheit haben. Wenn die Menschen zusätzlich nicht rauchen und wenig
Alkohol trinken, könnten 80 % der Zuckerkrankheiten verhindert werden. Wenn die Menschen dann auch noch
einen normalen Bauchumfang hätten, könnte man 9 von 10 neue Diabetesfälle verhindern.3

Das sogenannte metabolische Syndrom ist eine Kombination aus verschiedenen Risikofaktoren (Bauchfett,
Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Blutzuckerwerte) und steigert das Risiko für Blutgefäßschäden
und deren tödliche Folgekrankheiten drastisch.

Zu den weiteren beeinflussbaren Risikofaktoren zählen also Rauchen, ballaststoffarme, fett- und
zuckerreiche Ernährung und bestimmte Medikamente.

In diesem Zusammenhang sollen auch die neuesten Forschungen zu Veränderungen in der Darmflora als
Ursache sowohl für Typ-1-Diabetes als auch für Typ-2-Diabetes erwähnt werden.4 Die Darmflora hat demnach
großen Einfluss auf die Inselhormonresistenz der Zellen und auf die unterschwellige Entzündung (silent
inflammation).5 Als Ursachen für diese diabetesfördernden Darmflora-Störungen werden u. a. das ständige Über-
Essen und viele Antibiotika-Behandlungen in der Kindheit genannt.6

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Auf zellulärer Ebene spielen als gut beeinflussbare Risikofaktoren der oxidative Stress ebenso eine wichtige
Rolle wie der nitrosative Stress.7

         Hinweis

         Nitrosativer Stress und Einfluss auf die Gesundheit
         Nitrosativer Stress bezeichnet die Überproduktion des lebensnotwendigen Botenstoffs
         Stickstoffmonoxid (NO).
Nitrosativer Stress ist vergleichbar mit dem oxidativen Stress der freien Radikale: auch beim
Stoffwechsel des Stickstoffmonoxids (NO) ist eine geringe Grundproduktion für unsere
Gesundheit unabdingbar:

    NO wirkt bakterientötend

    NO wirkt erweiternd auf Blutgefäße

    NO reguliert den Stoffwechsel von Mitochondrien

    NO ist notwendig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen

Nitro-Stress   ist   durch     das    vermehrte    Auftreten    von    NO     und    dessen
Folgeprodukt Peroxynitrit gekennzeichnet. Verschiedene, oft nur kurz einwirkende Stressoren
können eine übermäßige Produktion von NO auslösen und es beginnt ein biochemischer
Teufelskreis. Dieser bleibt meist auch noch bestehen, wenn der Auslöser längst
verschwunden ist.
Wichtige Auslöser und Verstärker dieses Teufelskreises sind:

    Entzündungen

    Bakterien- oder Viruserkrankungen (bis zu 30-fache NO-Bildung)

    Medikamente, Chemikalien, Schwermetalle

    Körperlicher Stress

    Psychischer Stress
Kohlenhydratreiche Ernährung

Einfluss auf die Gesundheit
Ein komplexes Netzwerk biochemischer Veränderungen beeinflusst die Gesundheit der
Betroffenen enorm:
Eisenhaltige Enzyme der mitochondrialen Atmungskette werden blockiert und es kommt durch
diese Schädigung der Zellkraftwerke zu einem sekundären Energie-Mangel.
Dadurch wird als „Notstromaggregat“ die anaerobe Glykolyse aktiviert. Es kommt zur
intrazellulären (und später auch zur extrazellulären) Übersäuerung mit einer Einschränkung
der Funktion vieler wichtiger Enzyme.
Durch die Aktivierung der NO-Synthasen kommt es zur vermehrten Bildung von Citrullin
(Arginin + Sauerstoff = NO + Citrullin, das Citrullin kann im Urin nachgewiesen werden), und
Proteine werden citrulliniert. Diese citrullinierten Eiweiße übererregen das Immunsystem und
lösen Autoimmunerkrankungen und Entzündungen und die vermehrte Bildung von Histamin
aus.
Dadurch entsteht ein Mangel an diversen Vitaminen (Vitamin C, B1, B2, B5, B6, B12, Vitamin
E, Vitamin D, Folsäure), Mineralien und Spurenelementen (Selen, Magnesium, Zink)
sowie Enzymen. Vitamin B12 wird durch NO irreversibel zerstört, was die Anfälligkeit für
neurologische Erkrankungen erklärt. Aus dem gleichen Grund ist Vitamin B12 als direktes
Gegenmittel von NO und Peroxinitrit einsetzbar.
Die     Gabe   von   natürlichen   Mikronährstoffkombinationen   ist   bislang   die   wichtigste
Therapieoption bei Nitrostress und mitochondrialer Dysfunktion. Zahlreiche Studien bestätigen
die Meinung der erfahrenen Experten, wonach „die Therapie des nitrosativen Stress eine
Domäne der Mikronährstoffe“ (Dr. Bodo Kuklinski) sei.
Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.

Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren der Diabetes-Erkrankung zählen Vererbung, Alter und hormonelle
Erkrankungen.

        Hinweis

        Biochemische Grundlagen der Zuckerkrankheit
        Auf zellulärer Ebene sind mittlerweile einige biochemische Mechanismen erforscht, die zur
        Entstehung einer Diabetes-Erkrankung beitragen. Viele dieser biochemischen Vorgänge
        lassen sich durch gezielte Therapie positiv beeinflussen.
        Allen voran ist der sogenannte oxidative Stress erforscht. Bei oxidativem Stress entstehen im
        Körper mehr schädliche freie Radikale als durch Antioxidantien unschädlich gemacht werden
        können. Wenn Sie dazu mehr erfahren wollen finden Sie Im Kapitel Mikronährstoffe eine Info-
        Box dazu. Oxidativer Stress spielt bei der Entstehung von Diabetes genauso eine Rolle wie
        bei der Entwicklung von Komplikationen.8
So wissen wir aus mehreren Studien, dass beispielsweise die inselhormonproduzierenden
       Betazellen des Pankreas sehr empfindlich auf oxidativen Stress reagieren.9 Diese Studien
       zeigen auch, dass weniger Betazellen zerstört werden, wenn der antioxidative Schutz besser
       ist. Außerdem ist bekannt, dass oxidativer Stress auch eine Inselhormonresistenz fördert.10
       Sehr eng damit zusammen hängt der nitrosative Stress, der ebenfalls an der Entstehung und
       Verschlechterung von Diabetes beteiligt ist. Die Details dieser Zusammenhänge sind sehr
       komplex. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Überproduktion von Stickoxid
       (nitrosativer Stress) zu einer Schädigung der Zellkraftwerke (Mitochondrien) führt und auch
       eine unterschwellige chronische Entzündung (silent inflammation) fördert.11
       Diese Veränderungen wiederum führen dazu, dass einige Enzyme des Zuckerstoffwechsels
       nicht mehr ausreichend arbeiten und insgesamt zu wenig Energie für die Arbeit der Zellen zur
       Verfügung steht.12 Im weiteren Verlauf führt dies zu noch mehr oxidativem Stress, was in einem
       biochemischen Teufelskreis endet.
       Nach heutiger Erkenntnis gibt es nur einen Weg aus diesem Teufelskreis: die Umstellung der
       Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und mehr Gemüse und Obst auf der einen Seite
       und    die   zusätzliche     Einnahme      einer    komplexen,      möglichst      natürlichen
       Mikronährstoffergänzung.13

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Symptome bei Typ-2-Diabetes

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Symptome in der Übersicht
oft unspezifisch, ein schleichender Prozess, lange Zeit wird die Krankheit nicht erkannt

             Symptome werden bei älteren Menschen oft als altersbedingt eingestuft

             erhöhter Harndrang, nahezu unstillbarer Durst

             Leistungsschwäche, Müdigkeit und Hungerattacken

             trockene Haut, Juckreiz und geschwächtes Immunsystem

             Achtung bei Unterzucker und hyperglykämischem Koma

Diabetes vom Typ-2 bleibt teilweise lange Zeit unerkannt. Die Diabetes-Symptome sind oft unspezifisch und die
Krankheit entwickelt sich schleichend. Bei älteren Menschen werden die Krankheitssymptome oft als
altersbedingt verkannt.

Die wichtigsten Symptome dieser chronischen Erkrankung des Zuckerstoffwechsels sind ein erhöhter
Harndrang und starker, nahezu unstillbarer Durst. Weitere Symptome sind Leistungsschwäche, Müdigkeit,
Konzentrations- und Sehstörungen, Hunger, Polyphagie (krankhaft gesteigerte Nahrungsaufnahme). Hinzu
kommen trockene Haut, Juckreiz und ein geschwächtes Immunsystem.
Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen, dann sprechen Sie Ihren Arzt auf eine mögliche Zuckerkrankheit
an:

      häufiger werdende Infekte

      geschwächtes Immunsystem mit eher untypischen Pilz- oder Bakterieninfektionen (z. B. der Haut, Blase,
      Geschlechtsorgane)

      schlecht abheilende Wunden

      zunehmende Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Es kann zu schwerer Überzuckerung (Hyperglykämie) bis hin zum Zucker-Koma oder auch zur gefährlichen
Unterzuckerung (Hypoglykämie)        mit   drohendem   Bewusstseinsverlust   kommen.   Auf   Symptome    des
Unterzuckers müssen vor allem mit Medikamenten oder Inselhormon behandelte Diabetiker achten.

Die typischen Symptome bei Unterzucker sind:

      Schwindelgefühle

      Zittern

      innere Unruhe

      vermehrte Reizbarkeit

      plötzliches kaltes Schwitzen

      Blässe
Herzrasen

    Heißhunger

    manchmal auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen

Sollten Sie Symptome des Unterzuckers bemerken, dann ist es wichtig möglichst sofort leicht verwertbare
Kohlenhydrate wie ein Stück Traubenzucker oder ein Brötchen (lange kauen) zu sich zu nehmen.

Typische Symptome eines drohenden hyperglykämischen Komas sind:

    trockener Mund und starker Durst

    vermehrtes Wasserlassen

    niedriger Blutdruck

    Bewusstseinseintrübung

    nach Aceton riechender Atem

    Bauchschmerzen

        Hinweis

        Rettungsdienst rufen
Wichtig ist hier als Notfallmaßnahme sofort den Rettungsdienst zu rufen. Auf keinen Fall
    sollten Ersthelfer zuckersenkende Medikamente oder das Inselhormon verabreichen!

                                             . . .

Diagnose: Typ-2-Diabetes feststellen

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Diagnose in der Übersicht

        häufig keine frühzeitige Diagnose

        Messen des Nüchtern-Glukosewertes, oraler Glukosetoleranztest

        Beobachten des Langzeit-Zucker-Wertes und Nachweis von Zucker im Urin

        weitere Untersuchungen zum Feststellen von Komplikationen
Typ-2-Diabetes bleibt häufig lange Zeit unerkannt, da die Erkrankung sich schleichend entwickelt und die
Symptome oft unspezifisch sind. Bei älteren Menschen werden die Symptome zudem vielfach als altersbedingt
angesehen und missdeutet. Andererseits lässt sich Typ-2-Diabetes, wenn er früh erkannt wird, gut behandeln.
Deshalb sind Präventions-Maßnahmen und das Wissen über die Symptomatik besonders wichtig.

Zunächst wird der Arzt den Nüchtern-Glukosewert messen. Er liefert einen ersten Hinweis, ob eine Diabetes-
Erkrankung vorliegen könnte. Werden die folgenden Grenzwerte in wiederholten Messungen überschritten,
vermutet der Arzt eine Diabetes-Erkrankung:

    der Blutzuckerspiegel erreicht oder überschreitet einen Wert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l)

    der Nüchternblutzucker beträgt 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher

    der Blutzuckerwert liegt zwei Stunden nach einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) bei 200 mg/dl (11,1
    mmol/l) oder höher

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Ein nachgewiesener Glukosegehalt im Urin deutet ebenfalls auf eine Zuckerkrankheit hin.

Hilfreich sind einfache Urin-Teststreifen, mit denen Sie Ihren Urin bei Verdacht auch selbst testen können.
Sprechen Sie aber trotzdem immer mit einem Arzt. Jedes Vorhandensein von Glucose im Urin ist verdächtig!
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Mit dem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) ist eine frühzeitige Diagnose möglich, lange bevor die Erkrankung
endgültig ausbricht. Dadurch kann man durch die Änderung des Lebensstils gegensteuern: gesunde Ernährung,
viel Bewegung, Verzicht auf Zigaretten und Einnahme von Mikronährstoffen.

Der „Langzeit-Zucker-Wert“ HbA1c hat ebenfalls eine sehr gute Aussagekraft. Er gibt Auskunft darüber, wie oft
im Durchschnitt in den letzten drei Monaten die Zuckerwerte über der Grenze lagen. Er misst den Anteil an
bereits „verzuckertem“ Hämoglobin und zeigt also, wie viele Eiweiße schon geschädigt sind. Somit bietet er
einen guten Hinweis auf Folgeschäden. Im Normalfall sollte der Wert unter 6,5 % liegen.

Weitere Untersuchungen sollen vor allem zeigen, ob schon Folgekrankheiten vorliegen. Dazu zählen:

    Ultraschall von Bauch und Nieren

    Ultraschall der Halsschlagader (Intima-Media-Dicke-Messung)

    Spiegelung des Augenhintergrundes

    neurologische Untersuchungen
Messung des Blutdruckes

  Messung von Cholesterin- und Nieren-Werten im Blut

  Kontrastmitteluntersuchungen der Blutgefäße

                                                  . . .

Prognose und Verlauf bei Diabetes

      Das-Wichtigste-in-Kürze

      Krankheitsverlauf in der Übersicht

          Schwerwiegende – im Extremfall tödliche – Komplikationen sind Unterzuckerung
          (Hypoglykämie) und starker Überzucker (Hyperglykämie).

          Ein schlecht eingestellter „Zucker“ führt langfristig zu zahlreichen Folgeerkrankungen, z.
          B.:
                Arterienverkalkung
Fettstoffwechselstörungen

                  Bluthochdruck

                  Nervenschäden

                  Nierenschäden

                  Augenschäden

              Psychische Erkrankungen wie Depressionen kommen gehäuft vor.

Durch das geschwächte Immunsystem kann es zu akuten Komplikationen durch Infektionen von Haut,
Schleimhäuten sowie der Luft- oder Harnwege kommen. Es kann zu schwerer Überzuckerung (Hyperglykämie)
bis hin zum Zucker-Koma oder auch zur gefährlichen Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit drohender Ohnmacht
kommen. Auf Symptome des Unterzuckers müssen vor allem mit Medikamenten oder Inselhormon behandelte
Diabetiker achten.

Hier noch einmal die typischen Symptome von Unterzucker:

    Schwindelgefühle

    Zittern

    innere Unruhe
vermehrte Reizbarkeit

    plötzliches kaltes Schwitzen

    Blässe

    Herzrasen

    Heißhunger

    manchmal auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen

Die Folgen der Inselhormonresistenz oder einer manifesten Diabetes-Erkrankung sind gravierende
Veränderungen im Stoffwechsel. Sie führen unter anderem zu14:

    Fettbildung und Gewichtszunahme (Teufelskreis!)

    Arterienverkalkung (Makroangiopathie)

    Funktionsverlust der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)

    Veränderungen der Blutgerinnung

    Fettstoffwechselstörungen (Triglyceride steigen, HDL sinkt)

    Bluthochdruck

    Vermehrte Bildung von freien Radikalen (oxidativer Stress)

    Verzuckerung und Funktionsverlust von Eiweißen (führt u.a. zu Nervenschäden)

    Vermehrte Ausscheidung von Eiweißen im Urin (Nephropathie)
Da Typ-2-Diabetes sich oft schleichend entwickelt und die Erkrankten nichts davon wissen, können sich auch
chronische Komplikationen zeigen. Meist handelt es sich um Erkrankungen der Blutgefäße (Angiopathien) und
des Nervensystems (Polyneuropathie). Die Folgen können dramatisch sein, da sie häufig zu schwerwiegenden
Begleit- und Folgeproblemen führen:

      Herzerkrankungen

      Schlaganfall

      Durchblutungsstörungen, chronische Fußwunden bis hin zu Amputationen

      Nierenversagen

      Sehstörungen bis zur Erblindung

      Nervenstörungen

Die    Arterienverkalkung    (Atherosklerose),    die   als   Folge   einen   Herzinfarkt,   Schlaganfall   oder
Arterienverschluss nach sich ziehen kann, ist ein wichtiges Thema bei Diabetes. Oft werden die Symptome nicht
bemerkt, da sie speziell bei Diabetikern oft keine Schmerzen verursachen, weil die entsprechenden Nerven
schon geschädigt sind. Bei der Verkalkung der Herzkranzgefäße ist dies besonders gefährlich, da wichtige
Warnsignale für einen Herzinfarkt verloren gehen. Untersuchungen haben ergeben, dass jeder fünfte Patient mit
einem Herzinfarkt an einer nicht erkannten Zuckerkrankheit leidet. Eine sogenannte „stumme koronare
Herzkrankheit“ ist nur schwer zu diagnostizieren, da es keine eindeutigen Tests dafür gibt. Nur bei Männern
lässt ein Symptom ziemlich sicher auf diese Krankheit schließen: die erektile Dysfunktion.
Im Gesundheitsbericht Diabetes des Jahres 2007 werden folgende Häufigkeiten für Begleiterkrankungen bei
Diabetes genannt15:

    75,2 % Bluthochdruck

    11,9 % Diabetische Retinopathie (Augenschädigung)

    10,6 % Neuropathie (Nervenschädigung)

    9,1 % Herzinfarkt

    7,4 % periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    4,7 % Schlaganfall

    3,3 % Nephropathie (Niereninsuffizienz)

    1,7 % diabetisches Fußsyndrom

    0,8 % Amputation

    0,3 % Erblindung

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) weist darauf hin, dass jährlich etwa 50.000 durch Diabetes
verursachte Fußamputationen vorgenommen werden müssen, 2.000 Diabetiker in Folge der Krankheit erblinden
und 2.300 dauerhaft neu an die Dialyse müssen.

Depressionen und Angstzustände
Typisch für chronische Krankheiten sind psycho-soziale Belastungen. Diabetiker haben deshalb, wie
verschiedene Studien gezeigt haben, ein um das zwei- bis dreifache höheres Risiko an chronischen
Angstzuständen und Depressionen zu erkranken.16 Diese Studien zeigen, dass der Zusammenhang in beiden
Richtungen existiert, dass also Diabetiker ein höheres Risiko für Depressionen haben und depressive Menschen
ein höheres Risiko für die Zuckerkrankheit. Zugleich zeigte sich, dass das depressive Risiko für Frauen deutlich
größer ist als für Männer.

                                                     . . .

Ernährung bei Diabetes mellitus

         Das-Wichtigste-in-Kürze

         Ernährung in der Übersicht

              Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der
              Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen.
Eine gesunde Ernährung ist abwechslungsreich und reich an Vitaminen und weiteren
             Mikronährstoffen – das Gegenteil der Western Diet.

             Wichtig ist, dass unsere tägliche Ernährung reichlich Antioxidantien, sekundäre
             Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthält. Praktisch
             heißt das: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und
             kaltgepresste pflanzliche Öle.

             Essen Sie nur drei Mahlzeiten täglich, abends am besten keine Kohlenhydrate.

             „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König, Abendessen wie ein Bettelmann“

Die Ernährungstherapie spielt bei der Zuckerkrankheit selbstredend die größte Rolle. Experten schätzen, dass
4 von 5 Diabetiker allein durch die richtige Ernährung und etwas mehr Bewegung ohne Medikamente zu
behandeln wären.17 Im Grunde geht es bei gesünderer Ernährung immer darum, entzündungsfördernde
Lebensmittel zu vermeiden und mehr entzündungshemmende Lebensmittel zu essen. Da auch bei Diabetes
die schleichende Entzündung eine der Hauptursachen ist, liegt hier ein großes Potential für eine nachhaltige
Verbesserung der Krankheit.

Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Diese
chronische Entzündung lässt Arterien verkalken, schwächt unseren Darm und unser Immunsystem, beeinflusst
unsere Psyche negativ und lässt letztlich Zellstress entstehen.
Wie im Kapitel Ursachen ausführlich dargestellt, sind diese entzündlichen Prozesse natürlich auch bei Diabetes
an der Entstehung entscheidend beteiligt. Mit einer gesunden, anti-entzündlichen Ernährung können Sie das
Krankheitsgeschehen bei Diabetes in Ihrem Körper selbst mitbeeinflussen:

    Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch
    entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern.

    Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen.

    Sie schützen sich vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken.

    Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht.

        Hinweis

        Übergewicht, Entzündung, Inselhormonresistenz – ein Teufelskreis
        Heute verstehen wir mehr und mehr die komplexen Zusammenhänge zwischen Übergewicht,
        Bauchfett,    vermehrter      Entzündungsneigung      und    Inselhormonresistenz.     So      steigt
        beispielsweise    mit   der     Höhe      der   Entzündungswerte      auch     die    Anzahl     der
        Stoffwechselerkrankungen       deutlich   an.   Studien     haben   gezeigt,   dass    eine    sehr
        kohlenhydratreiche Nahrung, wie wir sie heute größtenteils zu uns nehmen, außerordentlich
        entzündungsfördernd ist.18 Die Entzündung wiederum sorgt dafür, dass unsere Zellen
schlechter auf das Inselhormon ansprechen. Die Inselhormonresistenz wiederum sorgt für
        mehr Inselhormon im Blut, und das fördert die Entstehung von Entzündungen – ein
        Teufelskreis.
        Auf der anderen Seite fördert die Inselhormonresistenz auch die Zunahme von Bauchfett.
        Bauchfett produziert eigenständige Hormone und Botenstoffe, die wiederum Entzündungen
        fördern (Metaflammation). Und das fördert wieder das Fortschreiten der Inselhormonresistenz
        – noch ein Teufelskreis.
        Deshalb ist eine entzündungshemmende Ernährungsweise und die Einnahme von
        Mikronährstoffen mit entzündungshemmendem Effekt auch für Zuckerkranke so enorm wichtig.
        Ein gutes Mikronährstoffkonzentrat enthält folgerichtig nicht nur alle Vitamine und
        Spurenelemente, sondern auch Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q 10. Die beiden
        letztgenannten haben gerade bei Patienten mit Diabetes einen wichtigen Einfluss auf das
        Entzündungsgeschehen und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.

Probleme der heutigen Ernährung

Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit
vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress,
keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden
Ernährung.
Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet

Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den
westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder
Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.

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Hier unser Tipp für ein wunderbares Kochbuch für eine neue Art der Ernährung:

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        Hinweis
Western Diet: hochkalorisch, zuckerreich, gesättigte Fettsäuren, Transfettsäuren, salzreich,
         viele   Konservierungsstoffe   und   hochverarbeitete    Produkte   (Fastfood,   Fertigprodukte,
         „Junkfood“) – dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle,
         wenig komplexe Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und
         Mineralstoffe.

Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht

Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der
einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen
zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.

Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der
Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren,
Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander
stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien
verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche
Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel.

Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen
Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie eine Zuckerkrankheit lassen uns aufhorchen und führen oft
zu einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen!

Sich gesund zu ernähren heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es
bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und
leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt
etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine
gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die
pro-entzündlich wirkt.

Was ist antientzündliche Ernährung?

Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und
viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine
chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation).

Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor:

Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel

Anti-entzündliche Ernährung                                      Pro-entzündliche Ernährung

Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl                              frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl,
                                                                 Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl
Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel        Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell
Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat,      gefertigte Snacks
Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter

Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller   Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen
Ballaststoffe

Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu                        Wurstwaren, viele Milchprodukte
Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung)

fetter Seefisch: Lachs, Makrele, Sardinen                                Schweinefleisch

frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer     sehr salzreich
Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich

Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner     Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke
Tee

Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne,         Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte
Macadamianüsse                                                           „Knabbernüsse“

Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste

Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind:

      Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch,
      Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität.
Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane
Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der
chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und
oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt
Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren).

Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen
Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch
sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken.

Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot,
weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und
stören das Gleichgewicht der Botenstoffe.

Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können,
aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf
ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den
Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also
weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit.

Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung
genauso wie hochwertige Nahrungsmittel.

Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein
jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt.
In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven
    Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert.

So sollte Ihr Teller aussehen
Mit dieser Telleraufteilung versorgen Sie Ihren Organismus optimal mit wichtigen Mikronährstoffen und
ausreichend Energie-Lieferanten (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß). Achten Sie also darauf nicht nur Beilagen
und Fleisch/ Fisch zu sich zu nehmen, sondern variieren Sie vor allem mit verschiedenen Gemüse- und
Obstkombinationen. So gehen Sie Übergewicht aus dem Weg und vermeiden Speisen mit zu hohen
Kalorienwerten.
Oft hört man als Diabetiker, dass man seine Nahrung in mindestens fünf Mahlzeiten über den Tag verteilen soll.
Das hat sich mittlerweile als falsch herausgestellt, da das dauerhafte „Vor-sich-hin-essen“ Übergewicht und
Zuckerkrankheit sogar fördert.
Empfohlen werden heute zwei einfache Regeln, die helfen sollen die Bauchspeicheldrüse zu entlasten und den
Stoffwechsel zu fördern:

    Essen Sie nur drei Mahlzeiten am Tag, sodass zwischen den Mahlzeiten mindestens vier Stunden liegen.
    In dieser Zeit wird das Inselhormon im Blut wieder abgebaut und die Zellen werden wieder empfindlicher für
    dieses Hormon.19
    Zwischen den Mahlzeiten sollten sie keine Kalorien zu sich nehmen, also keine Naschereien, kein Obst
    und Vorsicht bei Getränken, die oft reichlich Kalorien oder Kohlenhydrate enthalten. So wurde in der Nurses
    Health Study II gezeigt, dass Menschen, die täglich mindestens ein gesüßtes Getränk (auch süße
    Fruchtsäfte) zu sich nahmen, ein doppelt so hohes Diabetesrisiko hatten wie Menschen, die weniger als
    einmal am Tag solche Getränke tranken.20

    Verringern Sie den Anteil an Kohlenhydraten im täglichen Essen und lassen Sie abends einfach die
    „Sättigungsbeilage“ (Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln) ganz weg. Dadurch geben Sie dem Stoffwechsel die
    Chance, sich über Nacht zu erholen, der Inselhormonspiegel sinkt, die Empfindlichkeit der Zellen für das
    Inselhormon nimmt wieder zu, und ganz nebenbei nehmen Sie auch noch Gewicht ab.21

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Auch die vermehrte Aufnahme von Gemüse und Fisch und der geringere Verzehr von gesättigten Fettsäuren
tragen dazu bei, das Risiko für eine Zuckerkrankheit zu verringern und den Stoffwechsel bei Diabetes wieder zu
verbessern.22 Um einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen, sollte man diese Ernährung als Gewohnheit
beibehalten.

Wichtige Ballaststoffe können durch das häufigere Essen von Obst und Gemüse und etwas Vollkornprodukten
abgedeckt werden. Ballaststoffe sind deshalb so wichtig, weil sie helfen den Blutzuckerspiegel konstant zu halten
und weniger Inselhormon produziert werden muss.

         Hinweis

         Vom richtigen Zeitpunkt
Ob der Zeitpunkt des Essens eine Rolle beim Übergewicht und damit bei der Entstehung der
       Zuckerkrankheit spielt, wurde lange kontrovers diskutiert. Heute wissen wir, dass es tatsächlich
       so ist. Wenn wir nachts Kalorien zu uns nehmen, werden diese deutlich mehr in Fett
       umgewandelt als tagsüber. Dies zeigen Studien mit Schichtarbeitern.23 Zu den gleichen
       Ergebnissen kommen auch Tierexperimente. So haben Mäuse, die in ihrer Ruhephase
       gefüttert werden 2,5 Mal mehr zugenommen als Mäuse, die in ihrer Wachphase gefüttert
       wurden.24
       Seit etwa 25 Jahren ist bekannt, dass wir nachts einen anderen Stoffwechsel haben als
       tagsüber. In der Nacht (siehe auch Kapitel „Diabetes und Schlaf“) möchte unser Körper auf
       Regeneration umstellen. Es werden andere Hormone gebildet, vor allem Wachstumshormone
       und das stark antientzündliche Acetylcholin. Die dafür benötigte Energie möchte der Körper
       aus den gespeicherten Fetten beziehen.
       Das geht aber nur, wenn wir abends und nachts keine Kohlenhydrate essen. Denn zum
       Verarbeiten der Kohlenhydrate benötigt der Organismus das Inselhormon. Dieses wiederum
       hat die Aufgabe, Nährstoffe in die Fettzellen hineinzupacken, weshalb es in der Tierhaltung
       auch zum Mästen der Tiere verwendet wird. Und es verhindert, dass Fette aus den Zellen zur
       Energieherstellung verwendet werden. Inselhormon im Blut verhindert also die nächtliche
       Bildung von Regenerations-Botenstoffen.

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
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Zum Schluss dieses Kapitels noch etwas zum Alkohol. Alkohol wird im Körper direkt in Zucker umgewandelt und
erhöht so den Blutzuckerspiegel. In Studien zeigte sich zudem eine schnellere Gewichtszunahme durch Alkohol
und vermehrte Schäden durch oxidativen Stress an Geweben und Organen.25 Zusätzlich verbraucht Alkohol
große Mengen an Magnesium, und eine gute Magnesiumversorgung senkt das Diabetesrisiko um 75%.26

Im Gegensatz dazu scheint übrigens Kaffeekonsum vor Diabetes zu schützen. Eine Studie aus dem Jahr 2006
fand heraus, dass Menschen, die mehr als 7 Tassen Kaffee am Tag trinken (selbstverständlich ohne Zucker) nur
ein halb so großes Diabetes-Risiko haben wie diejenigen, die 0 bis 2 Tassen am Tag tranken.27
Tipps

         Unser Gesundheits-Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, zu jeder Tasse Kaffee auch ein Glas
         Wasser trinken, um die vermehrte Wasserausscheidung durch den Kaffee sofort wieder
         auszugleichen!

Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Falls Sie Kaffeeliebhaber sind und nicht auf Ihre tägliche Tasse Kaffee verzichten wollen, gibt es Möglichkeiten,
dies auch auf magenschonende Weise zu tun. Der Inhaltsstoff Chlorogensäure in Kaffee regt die eigene
Magensäureproduktion an. Espressobohnen sind trotz ihres kräftigen Geschmackes leichter verträglich, da sie
weniger Chlorogensäure enthalten. Achten Sie also darauf, dunkle und heiß geröstete Bohnen zu verwenden.
Ein zusätzlicher Pluspunkt für Espresso: Aufgrund seines niedrigeren Koffeingehaltes soll er weniger
magenreizend wirken.

Daher empfehlen wir eine hochwertig verarbeitete Espressomaschine:

                                   Rocket Espresso | Appartamento | Espressomaschine |
                                   Weiss

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