Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit
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Diabetes mellitus: Schritt für Schritt aus der Zuckerkrankheit Mit über neun Millionen Betroffenen ist Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland. Oft merken die Betroffenen zunächst gar nicht, dass sie an „Zucker“ leiden. Die wichtigsten und in einem relativ frühen Krankheitsstadium bereits gut erkennbaren Symptome dieser chronischen Erkrankung des Zuckerstoffwechsels sind ein erhöhter Harndrang und starker Durst Wird Diabetes frühzeitig erkannt, kann er gut behandelt werden. Bleibt er unentdeckt und/oder unbehandelt, werden im Laufe der Zeit Blutgefäße, Nerven und Organe nachhaltig und irreversibel (unumkehrbar) geschädigt. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Erblindung und Fußamputationen steigt. Die beiden wichtigsten Formen sind der Typ-1- (jugendliche) und der Typ-2- (Alters-)Diabetes. In diesem Artikel wird es schwerpunktmäßig um den Typ-2-Diabetes gehen. Gerade beim Typ-2-Diabetes, der vor allem durch unsere moderne Lebensweise gefördert wird, gibt es einige Möglichkeiten auch selbst etwas gegen diese
Krankheit zu tun. Aber auch Typ-1-Diabetiker werden von den hier dargestellten Informationen sicher profitieren können.
Experte/Expertin: Dr. med. Harald Hüther Prakt. Arzt, Experte für Naturheilverfahren Das-Wichtigste-in-Kürze Fakten in der Übersicht Diabetes mellitus – was ist das? Zuckerkrankheit: eine Störung des Zuckerstoffwechsels; führt zu erhöhten Blutzuckerwerten, weil das Inselhormon zu wenig vorhanden beziehungsweise die Wirkung vermindert ist Ursachen & Risikofaktoren: Eine genaue Ursache für die Entstehung von Diabetes ist nicht wissenschaftlich bewiesen – mehrere Risikofaktoren wie Übergewicht und ungesunder Lebensstil (falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel) spielen eine Rolle. Symptome: erhöhter Harndrang und starker, nahezu unstillbarer Durst, Leistungsschwäche, Müdigkeit, trockene Haut und ein geschwächtes Immunsystem Diagnose und Tests: messen des „Nüchtern-Glukosewerts“ (Blutzucker), oraler Glukosetoleranztest, beobachten des „Langzeitzucker-Werts“ HbA1c, zusätzliche
Diagnostik aufgrund der zahlreichen Folgekrankheiten Prognose und Verlauf: schleichende, oft lange unbemerkte Entwicklung von Folgeerkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, Nierenversagen, Erblindung, Depression, Durchblutungsstörungen der Beine mit Gefahr der Amputation; akute Komplikationen: diabetisches Koma oder Unterzucker Empfohlene Ernährung: überwiegend basische Kost mit viel Obst und Gemüse und pflanzlichen Ölen; insgesamt sollen deutlich weniger Kohlenhydrate gegessen werden Therapie und Prävention: Mikronährstoffe: eindeutig erhöhter Bedarf an allen Mikronährstoffen, Schutz vor Folgeerkrankungen und Reduktion der Nebenwirkungen von Medikamenten Lebensstil: mehr Bewegung ist elementar, Normalisierung des Körpergewichts, Entspannung und gesunder Schlaf sind ebenfalls wichtige Bausteine in der Vorbeugung und der Therapie Konventionelle Therapie: medikamentös wird versucht, den Zuckerstoffwechsel aufrecht zu erhalten (Ziel: HbA1c-Wert um 7%), später dann Inselhormon-Therapie Ganzheitliche Therapie: naturheilkundliche Medikamente Gewürze Darmsanierung
Checkliste und Empfehlungen bei Diabetes mellitus: Das können Sie selbst tun. . . . Was ist Diabetes? Das-Wichtigste-in-Kürze Diabetes in der Übersicht Diabetes ist eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels. Hauptkennzeichen sind erhöhte Blutzuckerwerte und Zucker im Urin (Diabetes mellitus heißt „honigsüßer Durchfluss“). Typ-1-Diabetes – zweithäufigste Diabetes-Variante, auch „jugendlicher“ Diabetes genannt (ca. 5 % aller Fälle): Ursache ist eine Autoimmunerkrankung, die einen absoluten
Mangel am Inselhormon verursacht. Betroffene müssen ihr ganzes Leben lang das Inselhormon spritzen. Die Erkrankung beginnt meist vor dem 20. Lebensjahr. Typ-2-Diabetes – häufigste Diabetes-Variante, auch „Alters-Diabetes“ genannt (ca. 90-95 % aller Fälle): Ursachen sind Inselhormonresistenz (die verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für das Inselhormon) und Erschöpfung der inselhormonproduzierenden Zellen durch jahrelange Überproduktion. Beginn meist schleichend, wird deshalb teilweise spät erkannt früher Altersdiabetes genannt, doch erkranken immer mehr auch jüngere Menschen daran Hauptursachen sind Übergewicht (Adipositas), Bewegungsmangel und erbliche Disposition Seltene Diabetes-Varianten Schwangerschafts-Diabetes (Typ-4-, auch Gestationsdiabetes): eine Glukosetoleranzstörung, die während der Schwangerschaft auftreten kann, nach der Entbindung aber wieder verschwindet andere spezifische Diabetes-Typen (Typ-3-Diabetes): Die seltenen Formen der Zuckerkrankheit haben verschiedene Ursachen, aber im Wesentlichen die gleichen Erkrankungsmerkmale wie die klassischen Diabetes-Erkrankungen.
Zuckerkrankheit, eine rätselhafte Erkrankung Der Begriff „Diabetes“ wurde bereits etwa 230 v. Chr. von Apollonius von Memphis geprägt und bedeutet im Altgriechischen „Aus-/Durchfluss“. Der griechische Arzt Aretaios von Kappadokien unterschied im 2. Jahrhundert n. Chr. mehrere Diabetes-Formen und beschrieb die Krankheit als ein furchtbares Leiden, unangenehm und schmerzvoll, mit unstillbarem Durst und unausweichlichem Tod. Schon damals wurde der Name „honigsüßer Durchfluss“ (nichts anderes heißt Diabetes mellitus) geprägt. Denn der Urin von Erkrankten schmeckt aufgrund des Zuckers darin süß. Dieser Geschmackstest wurde durch die Jahrhunderte praktiziert; nachhaltig und erfolgreich behandeln konnten Mediziner die Krankheit bis ins 20. Jahrhundert hinein jedoch nicht. Allerdings war den Heilkundigen nicht entgangen, dass eine Umstellung des Lebensstils in frühen Stadien der Krankheit einen spürbaren Effekt auf den weiteren Verlauf haben konnte. War Diabetes jedoch erst einmal chronisch, halfen auch keine ausgefeilten Diäten mehr. Dank der Entdeckung des Inselhormons im Jahr 1921 durch die späteren Nobelpreisträger Frederick Banting und Charles Best hat Diabetes heute seinen Schrecken verloren und ist gut behandelbar. Vorkommen und Auftreten In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die an Zuckerkrankheit leiden, seit dem Zweiten Weltkrieg kontinuierlich an. So war etwa 1998 bei 4,7 % der männlichen und bei 5,7 % der weiblichen Bevölkerung eine Diabetes-Erkrankung bekannt. 10 Jahre später stiegen diese Zahlen schon auf 7,0 % bei Männern und 7,4 % bei Frauen. Es wird angenommen, dass in Deutschland heute (2020) etwa jeder zehnte Mensch an Diabetes erkrankt ist. Circa neun Millionen Diabetes-Kranke gibt es in Deutschland insgesamt. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass 1,3 Millionen Bundesbürger mit unerkanntem Diabetes leben.
Aber auch weltweit sind immer mehr Menschen betroffen. 2019 lebten auf der Erde etwa 463 Millionen Menschen mit Diabetes (ohne Unterscheidung zwischen den Diabetes-Typen), so der Diabetes-Atlas der Internationalen Diabetes-Föderation. Laut Schätzungen werden Diabetes-Erkrankungen bis 2045 auf 700 Millionen Fälle ansteigen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland auf Platz acht der Erkrankungshäufigkeit. An der Spitze der Länder mit den meisten Diabetes-Erkrankungen liegen China, Indien und die USA. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 zu den sieben häufigsten Todesursachen gehören wird. Pro Jahr erhalten etwa 3000 Kinder die Diagnose Typ-1-Diabetes. Doch auch Kinder mit „Alters-Diabetes“ sind aufgrund der Ernährungsgewohnheiten, des rasant zunehmenden Übergewichts und des Bewegungsmangels keine Seltenheit mehr. Was ist Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)? Unter dem Begriff werden verschiedene Störungen des Zuckerstoffwechsels zusammengefasst. Allen gemeinsam ist, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil das Inselhormon in zu geringen Mengen vorhanden und/oder die Inselhormonwirkung vermindert ist (sogenannte Inselhormonresistenz). Diese krankhafte Störung führt zu einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, da der Zucker nicht ausreichend aus unserem Blut in die Zellen transportiert werden kann. Die zu hohen Blutzucker-Werte schädigen mit der Zeit die Blutgefäße, das Nervensystem und verschiedenste Organe. Hauptgrund ist die „Verzuckerung“ (Glykierung) von Eiweißen, die dadurch irreversibel geschädigt werden und ihre Funktion verlieren. Es entstehen dadurch sogenannte Advanced Glycation Endproducts (AGEs), die ein Hauptgrund für die Komplikationen bei Diabetes-Erkrankten sind. Deshalb ist es wichtig, dass Diabetes frühzeitig erkannt und konsequent behandelt wird.
Welche Diabetes-Formen gibt es? Es werden verschiedene Diabetes-Formen unterschieden. Die Hauptformen sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Etwa 90-95 % der Erkrankten haben Typ-2-Diabetes, etwa 5 % Typ-1. Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft und andere spezifische Diabetes-Typen haben unterschiedliche Ursachen und kommen selten vor. Typ-1-Diabetes Typ-1-Diabetes betrifft meist Kinder und Jugendliche vor dem 20. Lebensjahr. Ursache ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem inselhormonproduzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Das körpereigene Inselhormon fehlt dem Körper dadurch, was lebensgefährliche Folgen hat. Deshalb muss der Blutzuckerspiegel permanent künstlich reguliert werden, die Patienten spritzen sich daher ihr Leben lang das benötigte Inselhormon. Typ-2-Diabetes Die weitaus häufigere Variante ist Typ-2-Diabetes. Sie tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf. Weil besonders viele alte Menschen betroffen sind, wird Typ-2 auch Altersdiabetes genannt. Allerdings steigt der Anteil von jüngeren Betroffenen seit Jahren an, da die Risikofaktoren Übergewicht und Bewegungsmangel in dieser Bevölkerungsgruppe zunehmen. Insgesamt sind etwa 8-10 % der Bevölkerung von Diabetes-Typ-2 betroffen. Das Krankheitsgeschehen ist sehr komplex. Manchmal wird auch noch zwischen den Typen 2a und 2b unterschieden. Bei Typ-2b haben die Patienten krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas), bei Typ-2a nicht.
Hinweis Der Zuckerstoffwechsel und Inselhormonresistenz Die fehlerhafte Regulierung des Zuckerspiegels durch einen Mangel am Inselhormon spielt bei allen Diabetes-Varianten die Hauptrolle. Das Inselhormon ist ein Botenstoff, der Körperzellen dazu anregt, Zucker (Glucose) aus dem Blut ins Zellinnere zu transportieren. Dazu bindet das Hormon an spezielle Inselhormon-Rezeptoren an der Zelloberfläche und löst die entsprechende Reaktion der Zelle aus. In der Zelle wird die Glukose zur Energiegewinnung benötigt und dabei verbraucht. Zudem sorgt das Inselhormon für die Speicherung von gerade nicht benötigter Glukose in der Leber und den Muskeln und ist das einzige menschliche Hormon, das für den Aufbau und die Speicherung von Körperfett sorgt. Produziert wird das Inselhormon in einem Bereich der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der „Langerhans-Inseln“ genannt wird. Daher leitet sich auch der Name Inselhormon ab. Bei Typ-2- Diabetes wird anfangs noch ausreichend Inselhormon produziert. Dann entwickeln die Patienten eine Inselhormonresistenz. Die Inselhormon-Rezeptoren auf den Zellen reagieren immer weniger auf das ankommende Inselhormon, so dass der Zucker von den Körperzellen nicht mehr optimal aufgenommen werden kann und sich im Blut anreichert. Die Bauchspeicheldrüse versucht, durch höhere Inselhormonproduktion gegenzusteuern, was im Verlauf der Krankheit zur Überlastung der Bauchspeicheldrüse und zu einer anschließenden Senkung der Produktion führt. Ein absoluter Inselhormonmangel kann sich in Spätstadien der Erkrankung einstellen, der nur noch durch das zusätzliche Spritzen des Inselhormons behoben werden kann.
. . . Ursachen und Risikofaktoren von Typ-2-Diabetes Das-Wichtigste-in-Kürze Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht Die Ursache der Krankheit Diabetes mellitus ist ein absoluter oder relativer Mangel des Inselhormons. Gründe sind die Zerstörung bestimmter Strukturen in der Bauchspeicheldrüse (Inselzellen) bei Typ-1-Diabetes oder deren dauerhafte Überforderung bei Typ-2-Diabtetes. Zusätzlich entwickelt sich eine Inselhormonresistenz der Körperzellen bei Typ-2-Diabtetes mit vermindertem Ansprechen der Zellen auf das Hormon. Risikofaktoren sind Übergewicht, Fehlernährung, Bewegungsmangel, epigenetische Veranlagung, Mikronährstoffmangel, Stress.
Gut therapierbar sind die daraus sich entwickelnden Störungen der Darmflora, oxidativer und nitrosativer Stress. Ursachen und Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes Die vordergründige Hauptursache für die Zuckerkrankheit ist ein absoluter oder relativer (durch verminderte Wirksamkeit) Mangel des Inselhormons. Dieses wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und hat die Aufgabe, den Zucker aus dem Blut zur Verarbeitung in die Zellen zu schaffen. Das Inselhormon und sein Gegenspieler Glucagon halten normalerweise den Blutzuckerspiegel in engen Grenzen (ca. 80-120 mg/dl oder 4,5–6,7 mmol/l). Wissenschaftlich kann die Entstehung von Typ-2-Diabetes noch nicht im Detail erklärt werden, es sind jedoch verschiedene Risikofaktoren bekannt, die den Verlauf der Krankheit erheblich beeinflussen können. Mehrere davon müssen zusammentreffen, damit der Typ-2-Diabetes entsteht – ein Faktor allein genügt nicht. Neben einer epigenetischen Veranlagung beeinflusst vor allem der eigene Lebensstil das Erkrankungsrisiko nachhaltig. Hinweis Epigenetik
Bis zur Entdeckung der Epigenetik ging man davon aus, dass unsere Gene unveränderbar sind und somit Persönlichkeitsmerkmale oder die Veranlagung für bestimmte Krankheiten oder Neigungen von Geburt an feststehen. Die Epigenetik beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit das uns vererbte Genmaterial durch äußere Einflüsse wie Ernährung, Lebensstil, Stress, Umweltgift und Lebenseinstellung veränderbar ist. Es hat sich gezeigt, dass die Gene selbst nicht verändert werden, aber durch Anbauten (Methylierung) Gensequenzen schwächer oder stärker abgelesen oder ein- bzw. ausgeschaltet werden können. Erkenntnisse zeigen, dass durch negative Einflüsse sowohl dauerhafte Schäden als auch modifizierbare Veränderungen (epigenetisch) an unserer Erbsubstanz verursacht werden können, die über Generationen weitervererbt werden können. Das Neue an diesen Forschungsergebnissen ist, dass wir die epigenetisch veränderten DNA-Sequenzen positiv beeinflussen können, wir also selbst Einfluss haben auf Dispositionen, deren Ausprägung wir bislang für unveränderbar gehalten haben. Eine ausgewogene Ernährung, eine umfassende Versorgung mit den lebenswichtigen Mikronährstoffen, positive Gedanken und eine optimistische Lebenseinstellung sowie die Vermeidung von Schadstoffen, Chemikalien und Stress sind nach den Erkenntnissen der Epigenetik somit elementar für unsere eigene Gesundheit und Vitalität ebenso wie die unserer Kinder. Hoffnung besteht, dass mit Hilfe der Forschungsergebnisse zur Epigenetik in der Zukunft auch derzeit als unheilbar betrachtete Erkrankungen heilbar sein werden.
Die wohl wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus sind das Übergewicht und dessen Ursachen Bewegungsmangel und einseitige Ernährung. Spezielle Hormone und Botenstoffe, die vom Bauchfett produziert werden, bringen die Zuckerregulation aus dem Gleichgewicht. Diese bei Übergewichtigen im Übermaß produzierten Entzündungs-Botenstoffe bewirken, dass Muskel- und Leberzellen kaum noch auf das blutzuckerregulierende Inselhormon reagieren können.1 Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Fettzellen einen Botenstoff produzieren (Retinol Binding Protein 4 – RBP-4), der wahrscheinlich ursächlich für die immer weiter um sich greifende Insselhormonresistenz der Körperzellen ist. Die überwiegende Mehrheit der Typ-2-Diabetiker ist übergewichtig oder fettleibig (adipös), eine Gewichtsabnahme im frühen Stadium der Krankheit senkt die Konzentration von RBP-4 im Blut nachweislich und wirkt sich sehr günstig auf den weiteren Krankheitsverlauf aus. Ein Typ-2-Diabetiker produziert lange Zeit viel mehr körpereigenes Inselhormon als der Stoffwechselgesunde. Durch die Inselhormonresistenz steigt der Blutzuckerspiegel dennoch an, der Zucker kann nicht verarbeitet werden. Einer der einfachsten und wichtigsten Hinweise auf das Vorliegen einer solchen Resistenz ist die Messung des Bauchumfanges. Bei einem Bauchumfang von mehr als 102 cm bei Männern und mehr als 88 cm bei Frauen ist bei 95 % der Menschen eine Inselhormonresistenz nachweisbar.2 Als Faustregel gilt, dass ein Bauchumfang von mehr als 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen das Diabetesrisiko deutlich erhöht. Dabei müssen natürlich unterschiedliche Körpergrößen und - veranlagungen berücksichtigt werden. Schon 5 kg Übergewicht verdoppeln das Risiko, eine Zuckerkrankheit zu bekommen, 10 kg Übergewicht verdreifachen das Risiko sogar. Welche Folgen die Inselhormonresistenz für den Körper hat, haben wir im Kapitel Prognose und Verlauf für Sie zusammengefasst.
Bewegungsmangel ist der zweite wichtige Risikofaktor, der eng mit dem Übergewicht zusammenhängt. Denn wer sich nicht bewegt, der verbrennt auch keine Kalorien. Durch Bewegung wird Glukose inselhormon- unabhängig verbraucht, so dass die Bauchspeicheldrüse entlastet wird. Das ist für die Vorbeugung genauso wichtig wie für die Therapie des Diabetes mellitus. So konnte gezeigt werden, dass Menschen mit mehr Bewegung und einer gesunden Ernährung ein um die Hälfte reduziertes Risiko für die Zuckerkrankheit haben. Wenn die Menschen zusätzlich nicht rauchen und wenig Alkohol trinken, könnten 80 % der Zuckerkrankheiten verhindert werden. Wenn die Menschen dann auch noch einen normalen Bauchumfang hätten, könnte man 9 von 10 neue Diabetesfälle verhindern.3 Das sogenannte metabolische Syndrom ist eine Kombination aus verschiedenen Risikofaktoren (Bauchfett, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Blutzuckerwerte) und steigert das Risiko für Blutgefäßschäden und deren tödliche Folgekrankheiten drastisch. Zu den weiteren beeinflussbaren Risikofaktoren zählen also Rauchen, ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung und bestimmte Medikamente. In diesem Zusammenhang sollen auch die neuesten Forschungen zu Veränderungen in der Darmflora als Ursache sowohl für Typ-1-Diabetes als auch für Typ-2-Diabetes erwähnt werden.4 Die Darmflora hat demnach großen Einfluss auf die Inselhormonresistenz der Zellen und auf die unterschwellige Entzündung (silent inflammation).5 Als Ursachen für diese diabetesfördernden Darmflora-Störungen werden u. a. das ständige Über- Essen und viele Antibiotika-Behandlungen in der Kindheit genannt.6 Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Hier unser Tipp für ein gut recherchiertes Buch zum Wert von Nahrungspausen:
Nahrungspausen: Warum ein leerer Magen gesund macht 7,99 EUR Bei Amazon kaufen Auf zellulärer Ebene spielen als gut beeinflussbare Risikofaktoren der oxidative Stress ebenso eine wichtige Rolle wie der nitrosative Stress.7 Hinweis Nitrosativer Stress und Einfluss auf die Gesundheit Nitrosativer Stress bezeichnet die Überproduktion des lebensnotwendigen Botenstoffs Stickstoffmonoxid (NO).
Nitrosativer Stress ist vergleichbar mit dem oxidativen Stress der freien Radikale: auch beim Stoffwechsel des Stickstoffmonoxids (NO) ist eine geringe Grundproduktion für unsere Gesundheit unabdingbar: NO wirkt bakterientötend NO wirkt erweiternd auf Blutgefäße NO reguliert den Stoffwechsel von Mitochondrien NO ist notwendig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen Nitro-Stress ist durch das vermehrte Auftreten von NO und dessen Folgeprodukt Peroxynitrit gekennzeichnet. Verschiedene, oft nur kurz einwirkende Stressoren können eine übermäßige Produktion von NO auslösen und es beginnt ein biochemischer Teufelskreis. Dieser bleibt meist auch noch bestehen, wenn der Auslöser längst verschwunden ist. Wichtige Auslöser und Verstärker dieses Teufelskreises sind: Entzündungen Bakterien- oder Viruserkrankungen (bis zu 30-fache NO-Bildung) Medikamente, Chemikalien, Schwermetalle Körperlicher Stress Psychischer Stress
Kohlenhydratreiche Ernährung Einfluss auf die Gesundheit Ein komplexes Netzwerk biochemischer Veränderungen beeinflusst die Gesundheit der Betroffenen enorm: Eisenhaltige Enzyme der mitochondrialen Atmungskette werden blockiert und es kommt durch diese Schädigung der Zellkraftwerke zu einem sekundären Energie-Mangel. Dadurch wird als „Notstromaggregat“ die anaerobe Glykolyse aktiviert. Es kommt zur intrazellulären (und später auch zur extrazellulären) Übersäuerung mit einer Einschränkung der Funktion vieler wichtiger Enzyme. Durch die Aktivierung der NO-Synthasen kommt es zur vermehrten Bildung von Citrullin (Arginin + Sauerstoff = NO + Citrullin, das Citrullin kann im Urin nachgewiesen werden), und Proteine werden citrulliniert. Diese citrullinierten Eiweiße übererregen das Immunsystem und lösen Autoimmunerkrankungen und Entzündungen und die vermehrte Bildung von Histamin aus. Dadurch entsteht ein Mangel an diversen Vitaminen (Vitamin C, B1, B2, B5, B6, B12, Vitamin E, Vitamin D, Folsäure), Mineralien und Spurenelementen (Selen, Magnesium, Zink) sowie Enzymen. Vitamin B12 wird durch NO irreversibel zerstört, was die Anfälligkeit für neurologische Erkrankungen erklärt. Aus dem gleichen Grund ist Vitamin B12 als direktes Gegenmittel von NO und Peroxinitrit einsetzbar. Die Gabe von natürlichen Mikronährstoffkombinationen ist bislang die wichtigste Therapieoption bei Nitrostress und mitochondrialer Dysfunktion. Zahlreiche Studien bestätigen die Meinung der erfahrenen Experten, wonach „die Therapie des nitrosativen Stress eine Domäne der Mikronährstoffe“ (Dr. Bodo Kuklinski) sei.
Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier. Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren der Diabetes-Erkrankung zählen Vererbung, Alter und hormonelle Erkrankungen. Hinweis Biochemische Grundlagen der Zuckerkrankheit Auf zellulärer Ebene sind mittlerweile einige biochemische Mechanismen erforscht, die zur Entstehung einer Diabetes-Erkrankung beitragen. Viele dieser biochemischen Vorgänge lassen sich durch gezielte Therapie positiv beeinflussen. Allen voran ist der sogenannte oxidative Stress erforscht. Bei oxidativem Stress entstehen im Körper mehr schädliche freie Radikale als durch Antioxidantien unschädlich gemacht werden können. Wenn Sie dazu mehr erfahren wollen finden Sie Im Kapitel Mikronährstoffe eine Info- Box dazu. Oxidativer Stress spielt bei der Entstehung von Diabetes genauso eine Rolle wie bei der Entwicklung von Komplikationen.8
So wissen wir aus mehreren Studien, dass beispielsweise die inselhormonproduzierenden Betazellen des Pankreas sehr empfindlich auf oxidativen Stress reagieren.9 Diese Studien zeigen auch, dass weniger Betazellen zerstört werden, wenn der antioxidative Schutz besser ist. Außerdem ist bekannt, dass oxidativer Stress auch eine Inselhormonresistenz fördert.10 Sehr eng damit zusammen hängt der nitrosative Stress, der ebenfalls an der Entstehung und Verschlechterung von Diabetes beteiligt ist. Die Details dieser Zusammenhänge sind sehr komplex. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Überproduktion von Stickoxid (nitrosativer Stress) zu einer Schädigung der Zellkraftwerke (Mitochondrien) führt und auch eine unterschwellige chronische Entzündung (silent inflammation) fördert.11 Diese Veränderungen wiederum führen dazu, dass einige Enzyme des Zuckerstoffwechsels nicht mehr ausreichend arbeiten und insgesamt zu wenig Energie für die Arbeit der Zellen zur Verfügung steht.12 Im weiteren Verlauf führt dies zu noch mehr oxidativem Stress, was in einem biochemischen Teufelskreis endet. Nach heutiger Erkenntnis gibt es nur einen Weg aus diesem Teufelskreis: die Umstellung der Ernährung mit weniger Kohlenhydraten und mehr Gemüse und Obst auf der einen Seite und die zusätzliche Einnahme einer komplexen, möglichst natürlichen Mikronährstoffergänzung.13 Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
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oft unspezifisch, ein schleichender Prozess, lange Zeit wird die Krankheit nicht erkannt Symptome werden bei älteren Menschen oft als altersbedingt eingestuft erhöhter Harndrang, nahezu unstillbarer Durst Leistungsschwäche, Müdigkeit und Hungerattacken trockene Haut, Juckreiz und geschwächtes Immunsystem Achtung bei Unterzucker und hyperglykämischem Koma Diabetes vom Typ-2 bleibt teilweise lange Zeit unerkannt. Die Diabetes-Symptome sind oft unspezifisch und die Krankheit entwickelt sich schleichend. Bei älteren Menschen werden die Krankheitssymptome oft als altersbedingt verkannt. Die wichtigsten Symptome dieser chronischen Erkrankung des Zuckerstoffwechsels sind ein erhöhter Harndrang und starker, nahezu unstillbarer Durst. Weitere Symptome sind Leistungsschwäche, Müdigkeit, Konzentrations- und Sehstörungen, Hunger, Polyphagie (krankhaft gesteigerte Nahrungsaufnahme). Hinzu kommen trockene Haut, Juckreiz und ein geschwächtes Immunsystem.
Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen, dann sprechen Sie Ihren Arzt auf eine mögliche Zuckerkrankheit an: häufiger werdende Infekte geschwächtes Immunsystem mit eher untypischen Pilz- oder Bakterieninfektionen (z. B. der Haut, Blase, Geschlechtsorgane) schlecht abheilende Wunden zunehmende Müdigkeit und Abgeschlagenheit Es kann zu schwerer Überzuckerung (Hyperglykämie) bis hin zum Zucker-Koma oder auch zur gefährlichen Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit drohendem Bewusstseinsverlust kommen. Auf Symptome des Unterzuckers müssen vor allem mit Medikamenten oder Inselhormon behandelte Diabetiker achten. Die typischen Symptome bei Unterzucker sind: Schwindelgefühle Zittern innere Unruhe vermehrte Reizbarkeit plötzliches kaltes Schwitzen Blässe
Herzrasen Heißhunger manchmal auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen Sollten Sie Symptome des Unterzuckers bemerken, dann ist es wichtig möglichst sofort leicht verwertbare Kohlenhydrate wie ein Stück Traubenzucker oder ein Brötchen (lange kauen) zu sich zu nehmen. Typische Symptome eines drohenden hyperglykämischen Komas sind: trockener Mund und starker Durst vermehrtes Wasserlassen niedriger Blutdruck Bewusstseinseintrübung nach Aceton riechender Atem Bauchschmerzen Hinweis Rettungsdienst rufen
Wichtig ist hier als Notfallmaßnahme sofort den Rettungsdienst zu rufen. Auf keinen Fall sollten Ersthelfer zuckersenkende Medikamente oder das Inselhormon verabreichen! . . . Diagnose: Typ-2-Diabetes feststellen Das-Wichtigste-in-Kürze Diagnose in der Übersicht häufig keine frühzeitige Diagnose Messen des Nüchtern-Glukosewertes, oraler Glukosetoleranztest Beobachten des Langzeit-Zucker-Wertes und Nachweis von Zucker im Urin weitere Untersuchungen zum Feststellen von Komplikationen
Typ-2-Diabetes bleibt häufig lange Zeit unerkannt, da die Erkrankung sich schleichend entwickelt und die Symptome oft unspezifisch sind. Bei älteren Menschen werden die Symptome zudem vielfach als altersbedingt angesehen und missdeutet. Andererseits lässt sich Typ-2-Diabetes, wenn er früh erkannt wird, gut behandeln. Deshalb sind Präventions-Maßnahmen und das Wissen über die Symptomatik besonders wichtig. Zunächst wird der Arzt den Nüchtern-Glukosewert messen. Er liefert einen ersten Hinweis, ob eine Diabetes- Erkrankung vorliegen könnte. Werden die folgenden Grenzwerte in wiederholten Messungen überschritten, vermutet der Arzt eine Diabetes-Erkrankung: der Blutzuckerspiegel erreicht oder überschreitet einen Wert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) der Nüchternblutzucker beträgt 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher der Blutzuckerwert liegt zwei Stunden nach einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) bei 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder höher Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Ein nachgewiesener Glukosegehalt im Urin deutet ebenfalls auf eine Zuckerkrankheit hin. Hilfreich sind einfache Urin-Teststreifen, mit denen Sie Ihren Urin bei Verdacht auch selbst testen können. Sprechen Sie aber trotzdem immer mit einem Arzt. Jedes Vorhandensein von Glucose im Urin ist verdächtig!
Gesundheitstest für 10 Indikatoren - 100 Urin Teststreifen mit Referenzfarbkarte 15,95 EUR Bei Amazon kaufen Mit dem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) ist eine frühzeitige Diagnose möglich, lange bevor die Erkrankung endgültig ausbricht. Dadurch kann man durch die Änderung des Lebensstils gegensteuern: gesunde Ernährung, viel Bewegung, Verzicht auf Zigaretten und Einnahme von Mikronährstoffen. Der „Langzeit-Zucker-Wert“ HbA1c hat ebenfalls eine sehr gute Aussagekraft. Er gibt Auskunft darüber, wie oft im Durchschnitt in den letzten drei Monaten die Zuckerwerte über der Grenze lagen. Er misst den Anteil an bereits „verzuckertem“ Hämoglobin und zeigt also, wie viele Eiweiße schon geschädigt sind. Somit bietet er einen guten Hinweis auf Folgeschäden. Im Normalfall sollte der Wert unter 6,5 % liegen. Weitere Untersuchungen sollen vor allem zeigen, ob schon Folgekrankheiten vorliegen. Dazu zählen: Ultraschall von Bauch und Nieren Ultraschall der Halsschlagader (Intima-Media-Dicke-Messung) Spiegelung des Augenhintergrundes neurologische Untersuchungen
Messung des Blutdruckes Messung von Cholesterin- und Nieren-Werten im Blut Kontrastmitteluntersuchungen der Blutgefäße . . . Prognose und Verlauf bei Diabetes Das-Wichtigste-in-Kürze Krankheitsverlauf in der Übersicht Schwerwiegende – im Extremfall tödliche – Komplikationen sind Unterzuckerung (Hypoglykämie) und starker Überzucker (Hyperglykämie). Ein schlecht eingestellter „Zucker“ führt langfristig zu zahlreichen Folgeerkrankungen, z. B.: Arterienverkalkung
Fettstoffwechselstörungen Bluthochdruck Nervenschäden Nierenschäden Augenschäden Psychische Erkrankungen wie Depressionen kommen gehäuft vor. Durch das geschwächte Immunsystem kann es zu akuten Komplikationen durch Infektionen von Haut, Schleimhäuten sowie der Luft- oder Harnwege kommen. Es kann zu schwerer Überzuckerung (Hyperglykämie) bis hin zum Zucker-Koma oder auch zur gefährlichen Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit drohender Ohnmacht kommen. Auf Symptome des Unterzuckers müssen vor allem mit Medikamenten oder Inselhormon behandelte Diabetiker achten. Hier noch einmal die typischen Symptome von Unterzucker: Schwindelgefühle Zittern innere Unruhe
vermehrte Reizbarkeit plötzliches kaltes Schwitzen Blässe Herzrasen Heißhunger manchmal auch Übelkeit bis hin zum Erbrechen Die Folgen der Inselhormonresistenz oder einer manifesten Diabetes-Erkrankung sind gravierende Veränderungen im Stoffwechsel. Sie führen unter anderem zu14: Fettbildung und Gewichtszunahme (Teufelskreis!) Arterienverkalkung (Makroangiopathie) Funktionsverlust der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie) Veränderungen der Blutgerinnung Fettstoffwechselstörungen (Triglyceride steigen, HDL sinkt) Bluthochdruck Vermehrte Bildung von freien Radikalen (oxidativer Stress) Verzuckerung und Funktionsverlust von Eiweißen (führt u.a. zu Nervenschäden) Vermehrte Ausscheidung von Eiweißen im Urin (Nephropathie)
Da Typ-2-Diabetes sich oft schleichend entwickelt und die Erkrankten nichts davon wissen, können sich auch chronische Komplikationen zeigen. Meist handelt es sich um Erkrankungen der Blutgefäße (Angiopathien) und des Nervensystems (Polyneuropathie). Die Folgen können dramatisch sein, da sie häufig zu schwerwiegenden Begleit- und Folgeproblemen führen: Herzerkrankungen Schlaganfall Durchblutungsstörungen, chronische Fußwunden bis hin zu Amputationen Nierenversagen Sehstörungen bis zur Erblindung Nervenstörungen Die Arterienverkalkung (Atherosklerose), die als Folge einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arterienverschluss nach sich ziehen kann, ist ein wichtiges Thema bei Diabetes. Oft werden die Symptome nicht bemerkt, da sie speziell bei Diabetikern oft keine Schmerzen verursachen, weil die entsprechenden Nerven schon geschädigt sind. Bei der Verkalkung der Herzkranzgefäße ist dies besonders gefährlich, da wichtige Warnsignale für einen Herzinfarkt verloren gehen. Untersuchungen haben ergeben, dass jeder fünfte Patient mit einem Herzinfarkt an einer nicht erkannten Zuckerkrankheit leidet. Eine sogenannte „stumme koronare Herzkrankheit“ ist nur schwer zu diagnostizieren, da es keine eindeutigen Tests dafür gibt. Nur bei Männern lässt ein Symptom ziemlich sicher auf diese Krankheit schließen: die erektile Dysfunktion.
Im Gesundheitsbericht Diabetes des Jahres 2007 werden folgende Häufigkeiten für Begleiterkrankungen bei Diabetes genannt15: 75,2 % Bluthochdruck 11,9 % Diabetische Retinopathie (Augenschädigung) 10,6 % Neuropathie (Nervenschädigung) 9,1 % Herzinfarkt 7,4 % periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) 4,7 % Schlaganfall 3,3 % Nephropathie (Niereninsuffizienz) 1,7 % diabetisches Fußsyndrom 0,8 % Amputation 0,3 % Erblindung Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) weist darauf hin, dass jährlich etwa 50.000 durch Diabetes verursachte Fußamputationen vorgenommen werden müssen, 2.000 Diabetiker in Folge der Krankheit erblinden und 2.300 dauerhaft neu an die Dialyse müssen. Depressionen und Angstzustände
Typisch für chronische Krankheiten sind psycho-soziale Belastungen. Diabetiker haben deshalb, wie verschiedene Studien gezeigt haben, ein um das zwei- bis dreifache höheres Risiko an chronischen Angstzuständen und Depressionen zu erkranken.16 Diese Studien zeigen, dass der Zusammenhang in beiden Richtungen existiert, dass also Diabetiker ein höheres Risiko für Depressionen haben und depressive Menschen ein höheres Risiko für die Zuckerkrankheit. Zugleich zeigte sich, dass das depressive Risiko für Frauen deutlich größer ist als für Männer. . . . Ernährung bei Diabetes mellitus Das-Wichtigste-in-Kürze Ernährung in der Übersicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen.
Eine gesunde Ernährung ist abwechslungsreich und reich an Vitaminen und weiteren Mikronährstoffen – das Gegenteil der Western Diet. Wichtig ist, dass unsere tägliche Ernährung reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthält. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle. Essen Sie nur drei Mahlzeiten täglich, abends am besten keine Kohlenhydrate. „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König, Abendessen wie ein Bettelmann“ Die Ernährungstherapie spielt bei der Zuckerkrankheit selbstredend die größte Rolle. Experten schätzen, dass 4 von 5 Diabetiker allein durch die richtige Ernährung und etwas mehr Bewegung ohne Medikamente zu behandeln wären.17 Im Grunde geht es bei gesünderer Ernährung immer darum, entzündungsfördernde Lebensmittel zu vermeiden und mehr entzündungshemmende Lebensmittel zu essen. Da auch bei Diabetes die schleichende Entzündung eine der Hauptursachen ist, liegt hier ein großes Potential für eine nachhaltige Verbesserung der Krankheit. Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Diese chronische Entzündung lässt Arterien verkalken, schwächt unseren Darm und unser Immunsystem, beeinflusst unsere Psyche negativ und lässt letztlich Zellstress entstehen.
Wie im Kapitel Ursachen ausführlich dargestellt, sind diese entzündlichen Prozesse natürlich auch bei Diabetes an der Entstehung entscheidend beteiligt. Mit einer gesunden, anti-entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen bei Diabetes in Ihrem Körper selbst mitbeeinflussen: Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern. Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen. Sie schützen sich vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken. Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht. Hinweis Übergewicht, Entzündung, Inselhormonresistenz – ein Teufelskreis Heute verstehen wir mehr und mehr die komplexen Zusammenhänge zwischen Übergewicht, Bauchfett, vermehrter Entzündungsneigung und Inselhormonresistenz. So steigt beispielsweise mit der Höhe der Entzündungswerte auch die Anzahl der Stoffwechselerkrankungen deutlich an. Studien haben gezeigt, dass eine sehr kohlenhydratreiche Nahrung, wie wir sie heute größtenteils zu uns nehmen, außerordentlich entzündungsfördernd ist.18 Die Entzündung wiederum sorgt dafür, dass unsere Zellen
schlechter auf das Inselhormon ansprechen. Die Inselhormonresistenz wiederum sorgt für mehr Inselhormon im Blut, und das fördert die Entstehung von Entzündungen – ein Teufelskreis. Auf der anderen Seite fördert die Inselhormonresistenz auch die Zunahme von Bauchfett. Bauchfett produziert eigenständige Hormone und Botenstoffe, die wiederum Entzündungen fördern (Metaflammation). Und das fördert wieder das Fortschreiten der Inselhormonresistenz – noch ein Teufelskreis. Deshalb ist eine entzündungshemmende Ernährungsweise und die Einnahme von Mikronährstoffen mit entzündungshemmendem Effekt auch für Zuckerkranke so enorm wichtig. Ein gutes Mikronährstoffkonzentrat enthält folgerichtig nicht nur alle Vitamine und Spurenelemente, sondern auch Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q 10. Die beiden letztgenannten haben gerade bei Patienten mit Diabetes einen wichtigen Einfluss auf das Entzündungsgeschehen und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Probleme der heutigen Ernährung Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress, keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden Ernährung.
Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Hier unser Tipp für ein wunderbares Kochbuch für eine neue Art der Ernährung: Die neue Ess-Klasse - Energie für die besten Jahre - Kochbuch für Körper und Geist ab 40 30,00 EUR Bei Amazon kaufen Hinweis
Western Diet: hochkalorisch, zuckerreich, gesättigte Fettsäuren, Transfettsäuren, salzreich, viele Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte, „Junkfood“) – dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel. Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen
Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie eine Zuckerkrankheit lassen uns aufhorchen und führen oft zu einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen! Sich gesund zu ernähren heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Was ist antientzündliche Ernährung? Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation). Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor: Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel Anti-entzündliche Ernährung Pro-entzündliche Ernährung Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl, Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl
Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat, gefertigte Snacks Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen Ballaststoffe Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu Wurstwaren, viele Milchprodukte Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung) fetter Seefisch: Lachs, Makrele, Sardinen Schweinefleisch frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer sehr salzreich Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke Tee Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne, Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte Macadamianüsse „Knabbernüsse“ Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind: Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität.
Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren). Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken. Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot, weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und stören das Gleichgewicht der Botenstoffe. Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können, aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit. Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung genauso wie hochwertige Nahrungsmittel. Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt.
In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert. So sollte Ihr Teller aussehen Mit dieser Telleraufteilung versorgen Sie Ihren Organismus optimal mit wichtigen Mikronährstoffen und ausreichend Energie-Lieferanten (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß). Achten Sie also darauf nicht nur Beilagen und Fleisch/ Fisch zu sich zu nehmen, sondern variieren Sie vor allem mit verschiedenen Gemüse- und Obstkombinationen. So gehen Sie Übergewicht aus dem Weg und vermeiden Speisen mit zu hohen Kalorienwerten.
Oft hört man als Diabetiker, dass man seine Nahrung in mindestens fünf Mahlzeiten über den Tag verteilen soll. Das hat sich mittlerweile als falsch herausgestellt, da das dauerhafte „Vor-sich-hin-essen“ Übergewicht und Zuckerkrankheit sogar fördert.
Empfohlen werden heute zwei einfache Regeln, die helfen sollen die Bauchspeicheldrüse zu entlasten und den Stoffwechsel zu fördern: Essen Sie nur drei Mahlzeiten am Tag, sodass zwischen den Mahlzeiten mindestens vier Stunden liegen. In dieser Zeit wird das Inselhormon im Blut wieder abgebaut und die Zellen werden wieder empfindlicher für dieses Hormon.19 Zwischen den Mahlzeiten sollten sie keine Kalorien zu sich nehmen, also keine Naschereien, kein Obst und Vorsicht bei Getränken, die oft reichlich Kalorien oder Kohlenhydrate enthalten. So wurde in der Nurses Health Study II gezeigt, dass Menschen, die täglich mindestens ein gesüßtes Getränk (auch süße Fruchtsäfte) zu sich nahmen, ein doppelt so hohes Diabetesrisiko hatten wie Menschen, die weniger als einmal am Tag solche Getränke tranken.20 Verringern Sie den Anteil an Kohlenhydraten im täglichen Essen und lassen Sie abends einfach die „Sättigungsbeilage“ (Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln) ganz weg. Dadurch geben Sie dem Stoffwechsel die Chance, sich über Nacht zu erholen, der Inselhormonspiegel sinkt, die Empfindlichkeit der Zellen für das Inselhormon nimmt wieder zu, und ganz nebenbei nehmen Sie auch noch Gewicht ab.21 Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Hier ein Tipp zu einem gut recherchierten Buch über den Segen eines leeren Magens: Nahrungspausen: Warum ein leerer Magen gesund macht 7,99 EUR
Bei Amazon kaufen Auch die vermehrte Aufnahme von Gemüse und Fisch und der geringere Verzehr von gesättigten Fettsäuren tragen dazu bei, das Risiko für eine Zuckerkrankheit zu verringern und den Stoffwechsel bei Diabetes wieder zu verbessern.22 Um einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen, sollte man diese Ernährung als Gewohnheit beibehalten. Wichtige Ballaststoffe können durch das häufigere Essen von Obst und Gemüse und etwas Vollkornprodukten abgedeckt werden. Ballaststoffe sind deshalb so wichtig, weil sie helfen den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und weniger Inselhormon produziert werden muss. Hinweis Vom richtigen Zeitpunkt
Ob der Zeitpunkt des Essens eine Rolle beim Übergewicht und damit bei der Entstehung der Zuckerkrankheit spielt, wurde lange kontrovers diskutiert. Heute wissen wir, dass es tatsächlich so ist. Wenn wir nachts Kalorien zu uns nehmen, werden diese deutlich mehr in Fett umgewandelt als tagsüber. Dies zeigen Studien mit Schichtarbeitern.23 Zu den gleichen Ergebnissen kommen auch Tierexperimente. So haben Mäuse, die in ihrer Ruhephase gefüttert werden 2,5 Mal mehr zugenommen als Mäuse, die in ihrer Wachphase gefüttert wurden.24 Seit etwa 25 Jahren ist bekannt, dass wir nachts einen anderen Stoffwechsel haben als tagsüber. In der Nacht (siehe auch Kapitel „Diabetes und Schlaf“) möchte unser Körper auf Regeneration umstellen. Es werden andere Hormone gebildet, vor allem Wachstumshormone und das stark antientzündliche Acetylcholin. Die dafür benötigte Energie möchte der Körper aus den gespeicherten Fetten beziehen. Das geht aber nur, wenn wir abends und nachts keine Kohlenhydrate essen. Denn zum Verarbeiten der Kohlenhydrate benötigt der Organismus das Inselhormon. Dieses wiederum hat die Aufgabe, Nährstoffe in die Fettzellen hineinzupacken, weshalb es in der Tierhaltung auch zum Mästen der Tiere verwendet wird. Und es verhindert, dass Fette aus den Zellen zur Energieherstellung verwendet werden. Inselhormon im Blut verhindert also die nächtliche Bildung von Regenerations-Botenstoffen. Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt
In diesem Buch erfahren Sie mehr darüber und wie dieses Wissen beim Abnehmen hilft: Schlank im Schlaf für Berufstätige (GU Diät&Gesundheit) 16,99 EUR Bei Amazon kaufen Zum Schluss dieses Kapitels noch etwas zum Alkohol. Alkohol wird im Körper direkt in Zucker umgewandelt und erhöht so den Blutzuckerspiegel. In Studien zeigte sich zudem eine schnellere Gewichtszunahme durch Alkohol und vermehrte Schäden durch oxidativen Stress an Geweben und Organen.25 Zusätzlich verbraucht Alkohol große Mengen an Magnesium, und eine gute Magnesiumversorgung senkt das Diabetesrisiko um 75%.26 Im Gegensatz dazu scheint übrigens Kaffeekonsum vor Diabetes zu schützen. Eine Studie aus dem Jahr 2006 fand heraus, dass Menschen, die mehr als 7 Tassen Kaffee am Tag trinken (selbstverständlich ohne Zucker) nur ein halb so großes Diabetes-Risiko haben wie diejenigen, die 0 bis 2 Tassen am Tag tranken.27
Tipps Unser Gesundheits-Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, zu jeder Tasse Kaffee auch ein Glas Wasser trinken, um die vermehrte Wasserausscheidung durch den Kaffee sofort wieder auszugleichen! Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt Falls Sie Kaffeeliebhaber sind und nicht auf Ihre tägliche Tasse Kaffee verzichten wollen, gibt es Möglichkeiten, dies auch auf magenschonende Weise zu tun. Der Inhaltsstoff Chlorogensäure in Kaffee regt die eigene Magensäureproduktion an. Espressobohnen sind trotz ihres kräftigen Geschmackes leichter verträglich, da sie weniger Chlorogensäure enthalten. Achten Sie also darauf, dunkle und heiß geröstete Bohnen zu verwenden. Ein zusätzlicher Pluspunkt für Espresso: Aufgrund seines niedrigeren Koffeingehaltes soll er weniger magenreizend wirken. Daher empfehlen wir eine hochwertig verarbeitete Espressomaschine: Rocket Espresso | Appartamento | Espressomaschine | Weiss 1.339,00 EUR Bei Amazon kaufen
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