N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB

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67. Jahrgang

Zeitung “Erziehung und Wissenschaft im Saarland” des Landesverbandes der GEW im DGB

 NEUANFANG

      Bildung. Weiter denken!
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INHALT                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   EDITORIAL

                                                                                                                                                                                                                                                 Redaktionsteam mit Matthias Römer, Anna          verschiedene „Herzensbeiträge“ der neuen
                                                                                                                      Öffnungszeiten der                                                                                                         Haßdenteufel, Thomas Bock und Helmut Stoll       Redaktionsmitglieder, die sich damit ihren
                                                                                                                                                                                                                                                 die Kommandobrücke verlassen und das             Leser*innen vorstellen möchten. Carsten
                                                                                                                        Geschäftsstelle                                                                                                          Ruder übergeben. Dieser Schritt erfolgte zum     Kohlberger wird zunächst eine Bestandsauf­
                                                                                                                 Mo. ­ Do.: 09.00 ­ 12.00 Uhr | 13.00 ­ 16.00 Uhr                                                                                Glück nicht ohne die nötige Einarbeitung und     nahme der aktuellen Situation in den Schulen
                                                                                                                   Fr.: 09.00 ­ 12.00 Uhr | 13.00 ­ 15.00 Uhr                                                                                    die Versicherung, künftig weiterhin unterstüt­   aus Sicht einer Schülerin der „Generation
                                                                                                                             Telefon: 0681 / 66830­0,                                                                                            zend tätig zu sein. Hierfür möchten wir uns      Corona“ tätigen und notwendige Maßnahmen
                                                                                                                             Telefax: 0681 / 66830­17                                                                                            herzlich bedanken. Das „alte“ Team hat die       in der Bildungspolitik reflektieren. Nadine
                                                                                                                          E­Mail: info@gew­saarland.de                                             Liebe Kolleginnen und Kollegen,               Zeitschrift über Jahre in einer herausragenden   Weber wird aus ihrem handlungsorientierten
                                                                                                                                                                                                                                                 Qualität gestaltet, sodass der Neuanfang in      Projektunterricht berichten, während dem die
                                                                                                                       Internet: http://www.gew.saarland
                                                                                                                                                                                                    vom „guten Schluss“ zum „Neuanfang“: der     großen Fußstapfen beginnen wird, in die wir      Schüler*innen in Zusammenarbeit mit der Uni
                                                                                                                                                                                                 September 2021 steht unter Vorzeichen der       hineintreten möchten. Sicherlich werden wir      Trier eine digitale, zweisprachige ”Schnitzel­
                                                                                                                                                                                                 Veränderung – und dies in vielerlei Hinsicht.   unseren eigenen Weg finden und unsere eige­      jagd” mit der App Actionbound durch den Ort
                                                                                                                                GEW­Service                                                      Während in Deutschland die Wahl zum Bun­        nen Schwerpunkte setzen müssen. Das neue         Rehlingen­Siersburg entworfen haben. Sarah
                                                                                                                                Beratungszeiten für                                              destag ansteht und die Kanzlerschaft von        EuWiS­Team hat mit seiner Arbeit begonnen        Becker stellt mit dem Projekt “Herzkissen und
                                                                                                                             Mitglieder in Rechtsfragen                                          Angela Merkel nach 16 Jahren endet, hat im      und möchte den Mitgliedern der GEW Saar          Drainagebeutel für Krebskranke” ein Beispiel
                                                                                                                           Mo., Di. u. Do.: 09.00 ­ 16.00 Uhr,                                   Saarland das neue Schuljahr begonnen. Nach­     auch in Zukunft hochwertige, abwechslungs­       zur Partizipation am TGS BBZ Saarlouis vor.
                                                                                                                                Mi.: 13.00 ­ 17.00 Uhr                                           dem alle Kinder, Jugendlichen und Studieren­    reiche und bisweilen streitbare Inhalte anbie­   Ilka Hofmann schreibt über den leider noch
                                                                                                                                                                                                 de bereits im zweiten Jahr mit erheblichen      ten. Darüber hinaus soll die EuWiS auch wei­     häufig verbreiteten defizitären Blickwinkel im
                                                                                                                          Landesstelle für Rechtsschutz                                          Einschränkungen und geschlossenen Bildungs­     terhin Organ der unterschiedlichen Fachberei­    Umgang mit geflüchteten und zugewanderten

 04
Thema: Neuanfang
                                                                                                                              Gabriele Melles­Müller,
                                                                                                                               Tel.: 0681 / 66830­13,
                                                                                                                    E­Mail: g.melles­mueller@gew­saarland.de
                                                                                                                                                                                                 einrichtungen leben mussten, steht das Bil­
                                                                                                                                                                                                 dungswesen von der Kindertageseinrichtung
                                                                                                                                                                                                 bis zur Hochschule nach wie vor aufgrund des
                                                                                                                                                                                                                                                 che, Gremien und Ausschüsse innerhalb der
                                                                                                                                                                                                                                                 GEW bleiben und die Diversität unserer
                                                                                                                                                                                                                                                 Gewerkschaft repräsentieren. Einen besonde­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schülern*innen. Harald Ley informiert
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  anschließend über die engagierte Arbeit und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  aktuelle Aktivitäten des Landesausschusses
                                                                                                                                Fr.: 13.00 ­ 16.00 Uhr unter                                     volatilen Infektionsgeschehens vor unsicheren   ren Dank möchten wir an Bärbel Detzen rich­      der Senior*innen der GEW Saar und weist auf
                                                                                                                                Tel.: 0152 / 01701173 NEU                                        Zeiten. Die Corona­Pandemie stellt Erzie­       ten, die auch das neue Redaktionsteam tat­       den 13. Seniorentag der BAGSO hin, der im
                                                                                                                                                                                                 hungspersonal, Lehrkräfte aller Schulformen     kräftig unterstützen wird, sowie an Andreas      November in Hannover stattfinden wird. Wie
                                                                                                                                Beratung für                                                     und Dozierende an Hochschulen auch zukünf­      Sánchez Haselberger, der weiterhin für die       üblich schreibt er auch das Schlusswort für
Editorial                                      03      15 “Wie wir wurden, was wir sind”                              Referendarinnen und Referendare                                            tig vor große Herausforderungen. Sie wird uns   Anzeigen verantwortlich sein wird.               diese Ausgabe. n
                                                           Visionen in der Pädagogik und wir
                                                                                                                          Max Hewer, Tel.: 0176 / 30456396                                       über den Herbst 2021 hinaus beschäftigen.
Thema: Neufanfang                  04                  16 Erprobungszeit von Beförderungen                                E­Mail: m.hewer@gew­saarland.de                                                                                          Die Premierenausgabe wird sich keinem            Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
                                                           GEWStellungnahme zu der derzeit gültigen
                                                           Erprobungszeit im Rahmen von Beförderun­                                                                                                Auch bei der EuWiS weht der Wind der Ver­     bestimmten Thema widmen. Die Ausgabe mit           Carsten Kohlberger
  04 Vorstellung neues Redaktionsteam                      gen an saarländischen Schulen
                                                                                                                           Beratungsdienst für                                                   änderung. Nach langen Jahren hat das „alte“     dem Titel „Neuanfang“ umfasst stattdessen
                                                                                                                    Auslandsaufenthalt von Lehrkräften
  05 „Generation Corona“ und die                       16 Gewerkschaften helfen!                                                   Susanne Bleimehl
         Folgen – eine Bestandsaufnahme                    GEW spendet für Flutopfer                                              Tel.: 0170 / 9655772
   07 Partizipation (er)leben                          17 GEW Saarland trifft                                            E­Mail: susannebleimehl@gmail.com
                                                                                                                                                                                                 ANZEIGE
         Schülerinnen und Schüler der Berufsfach­          Ministerin Bachmann
         schule des TGS BBZ in Saarlouis spenden           Appell an Frau Bachmann, den Wiederein­
         selbsthergestellte Entlastungskissen und
         Drainagebeutel an die saarländische Krebs­
                                                           stieg für pädagogische Fachkräfte, Kinder
                                                           und Familien zu gewährleisten
                                                                                                                       Redaktionsschluss
         gesellschaft                                                                                                                     06.09.2021
                                                       18 “Neues von den Alten”                                                        (Oktober­Ausgabe)
   08 Diskriminierung durch Sprache im                     Aktuelles aus unserem
         Schulalltag                                       Landessenior*innenausschuss                                                    06.10.2021
                                                                                                                                     (November­Ausgabe)
   10 LotharKahnRallye                                 19 Wir. Alle. Zusammen.
                                                                                                                                                                                                 Wir
                                                                                                                                                                                                 Wir drucken für unser
                                                                                                                                                                                                                 unserLeben
                                                                                                                                                                                                                       Lebengern
                                                                                                                                                                                                                             gern
                                                                                                                           E­Mail: redaktion@gew­saarland.de
         Ein bilingualer Actionbound durch
         Rehlingen­Siersburg
                                                           13. Deutscher Senior*innentag 2021
                                                                                                                                                                                                     drucken für
                                                       20 “Coronaden” – nicht Corona ade
Schule                                         12
                                                       21 Agentur für Lernförderung                                             Impressum
  12 HPR Gemeinschaftsschule im                            Qualifizierte Nachhilfeangebote an Schulen                                   Herausgeber
         Gespräch mit der Bildungsministerin                                                                    Gewerkschaft Erziehung und                             Layout
                                                                                                                Wissenschaft (GEW) im DGB,                          Bärbel Detzen

   12 Mitwirkung und Mitbestimmung                    Bücher & Medien                            22      Landesverband Saarland, Geschäftsstelle:
                                                                                                            Mainzer Str. 84, 66121 Saarbrücken
                                                                                                                                                              b.detzen@gew­saarland.de

         in der Schule                                                                                    Tel.: 0681/66830­0, Fax: 0681/66830­17                         Druck
         Kompaktseminar für neugewählte                22 Der Selbstheilungscode                                   info@gew­saarland.de                         COD Büroservice GmbH
                                                                                                                                                          Bleichstraße 22, 66111 Saarbrücken
         Personalräte                                                                                                    Redaktion                        Telefon: 0681/393530, info@cod.de
                                                                                                                   Carsten Kohlberger
Gewerkschaft                                   13     Geburtstage                                              redaktion@gew­saarland.de
                                                                                                                      Sarah Becker,
                                                                                                                                                                      Bildnachweis
                                                                                                                                                           u.a. stock.adobe.com, 123rf.com,

 13 Kanu­Tour der Jungen GEW                          & Jubiläen                                 23                   Ilka Hofmann,                                GEW­Archiv, privat
                                                                                                                        Harald Ley,
                                                                                                                                                                       Titelfoto

 14 Klausurtagung                                      23 September 2021                                            Sarah Tschanun,
                                                                                                                      Nadine Weber                       stock.adobe.com/©Kiryl Lis (geändert)

         der Fachgruppe Sozialpädagogische Berufe      23 Schlusswort                                             Anzeigenverwaltung
                                                                                                              Andreas Sánchez Haselberger
                                                                                                              a.sanchez@gew­saarland.de

                                                                                                        Die Redaktion behält sich bei Beiträgen und Leserbriefen Kürzungen vor. Namentlich
                                                                                                        gekennzeichnete Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar und
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                                                                                                                                                                                                            offset und digital                                                                    Tel. 0681 39353-51 Fax 0681 6852301
EuWiS 09/2021 | 2                                                                                                                                                                                                                                                                                             print@cod.de www.cod.de
N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB
THEMA: NEUANFANG                                                                                                                                                                                                                                                                         THEMA: NEUANFANG

Vorstellung neues Redaktionsteam                                                                                                                                                     Sarah Becker ist sehr engagiert und unter­          2013 zog sie für das internationale Master­    trag herauszukommen. Sie musste allerdings
                                                                                                                                                                                  stützt verschiedene karikative Projekte. Sie ist    studium „Technology and Resources Manage­         auch die Ohnmacht erfahren, die man in die­
                                                                                                                                                                                  seit 2018 in der GEW aktiv. Ihr sind die The­       ment in the Tropics and Subtropics“ mit           sen Beschäftigungsverhältnissen oft vorfin­
                                                                                                                                                                                                                                      Schwerpunkt „Environmental­ and Resources­        det, die einige ihrer Kollegen zum Schweigen
                                                                                                                                                                                  men Bildungsgerechtigkeit, Partizipation,
                                                                                                                                                                                                                                      management“ nach Köln. Sie wollte ein Studi­      brachten. Patrik Zeimetz hat ihr in dieser Zeit
                                                                                                                               zu Studienzeiten interessierte sie sich für        Inklusion, Integration und Digitalisierung
                                                                                                                                                                                                                                      um in Naturwissenschaften machen, um auch         sehr geholfen. Seit 2019 macht sie ein Volon­
                                                                                                                               Bilingualen Unterricht. Ihr Referendariat für      besonders wichtig. Deshalb nimmt sie häufig         auf diesem Feld Kenntnisse zu haben und           tariat bei der Saarbrücker Zeitung und fühlt
                                                                                                                               das Lehramt an Gymnasien durchlief sie von         an Fortbildungen teil, um ihre Expertise in den     praktisch gegen globale Ungleichheiten vor­       sich hier sehr wohl. Interessenschwerpunkte
                                                                                                                               2008 bis 2010 am Studienseminar in Trier. Sie      verschiedenen Bildungsgebieten stets zu             gehen uu können. Hier arbeitete sie auch am       liegen weiterhin vor allem auf sozialpsycholo­
                                                                                                                               erlangte Zusatzqualifikationen im Bereich des      erweitern. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich   Tropeninstitut und ging für ein Entwicklungs­     gischen Studien zu sozialer Ungleichheit, auf
                                                                                                                               Bilingualen Unterrichts sowie der Berufs­ und      v.a. mit Kultur, Sprachen und Reisen.               hilfeprojekt knapp 2 Monate nach Nepal.           lokaler und globaler Ebene sowie Systemkri­
                                                                                                                               Studienwahlvorbereitung. In den letzten bei­                                                           Während sie in Köln lebte, war sie Delegierte     tik.
                                                                                                                               den Jahren durchlief sie die QI­ Qualifizierung                                                        für die dortige Linkspartei.
                                                                                                                               für schulische Führungskräfte und engagiert        Sarah Tschanun,
                                                                                                                                                                                                                                         Nach dem Abschluss 2017 begann sie an          Harald Ley
                                                                                                                               sich in den Bereichen Schul­ und Unterrichts­         Jahrgang 1987, in Saarbrücken geboren
                                                                                                                                                                                                                                      der Saar Uni als wissenschaftliche Mitarbeite­       ist als regelmäßiger Verfasser des Schluss­
                                                                                                                               entwicklung ihrer Schulen. Sie arbeitet u.a. als   und aufgewachsen, machte Abitur am Gym­                                                               wortes sicher allen bekannt und muss wohl
                                                                                                                                                                                                                                      rin mit ihrer Promotion zum Thema struktu­
                                                                                                                               Koordinatorin des bilingualen Zugs, Fachkon­       nasium am Schloss, studierte Politikwissen­                                                           nicht extra vorgestellt werden. Er gehört nun
                                                                                                                                                                                                                                      relle Hindernisse der Leistungsgesellschaft für
                                                                                                                               ferenzleitung, in Jahrgangsteams und in ver­       schaft in Trier, dann Kulturwissenschaft an der                                                       auch offiziell dem Redaktionsteam an und
                                                                                                                                                                                                                                      die Etablierung von nachhaltigem Konsum.
                                                                                                                               schiedenen Netzwerken mit, wie z.B. Starke         Uni Saar. Während des Studiums arbeitete sie        Hier trat sie in die GEW ein und war kurzzeitig   wird sich zukünftig mit Beiträgen für unsere
                                                                                                                               Schule, Comenius­Programm, Réseau Canopé           bereits journalistisch für die Saarbrücker Zei­     Vorsitzende der Fachgruppe Hochschule. Sie        Senior*innen in die EuWiS einbringen. n
                                                                                                                               und Sesam’GR.                                      tung und den Saarländischen Rundfunk. Ihre          machte außerdem die Fortbildung zur Refe­
                                                                                                                                                                                  Bachelor­Arbeit schrieb sie über Chancen der        rentin für globales Lernen des Netzwerks für        Sarah Becker
                                                                                                                                  Seit diesem Schuljahr unterrichtet sie an       sozialen Mobilität (Pierre Bourdieu), da sie ihr    Entwicklungshilfe Saar. Nach sehr schlechten
                                                                                                                               der Lothar­Kahn­Gemeinschaftsschule in Reh­        Studium selbst finanzieren musste und die           Erfahrungen im Job der wissenschaftlichen
                                                                                                                               lingen­Siersburg, an der sie im Team den bilin­    daraus resultierende soziale Ungleichheit kri­      Mitarbeiterin, konnte ihr vor allem der Recht­
                                                                                                                               gualen Zweig koordiniert und die Zusammen­         tisierte.                                           schutz der GEW helfen, aus dem Arbeitsver­
V.l.n.r.: Sarah Becker, Carsten Kohlberger, Harald Ley, Ilka Hofmann, Nadine Weber | Foto: Matthias Römer                      arbeit mit der Partnerschule in Bouzonville
                                                                                                                               intensiviert. Neben ihrer Leidenschaft für den
Carsten Kohlberger,                                                          Saarland und hat Anglistik, Amerikanistik und     handlungsorientierten Projektunterricht inte­
    Jahrgang 1985, hat nach seinem Studium                                   Neuere Deutsche Sprachwissenschaften stu­         ressiert sie sich für den Bereich der Schul­ und
in Trier und Riga/Lettland von 2011 bis 2013
das Referendariat an beruflichen Schulen
absolviert. Seit 2013 ist er Lehrer für Deutsch
                                                                             diert. Zuvor war sie lange Jahre in Integrati­
                                                                             ons­ und Sprachkursen der Erwachsenenbil­
                                                                             dung tätig und leitete eine Sprachschule für
                                                                                                                               Unterrichtsentwicklung sowie den Umgang
                                                                                                                               mit Heterogenität in der Schule. Sie ist seit
                                                                                                                               2008 GEW­Mitglied und engagiert sich seit
                                                                                                                                                                                  „Generation Corona“ und die
und Sozialkunde am BBZ Homburg. Neben sei­
ner Funktion als stellvertretender Abteilungs­
leiter im beruflichen Übergangssystem (BQ)
                                                                             Kinder und berufliche Sprachkurse. Sie ist
                                                                             zudem lizenzierte Prüferin für Deutsch und
                                                                             Englisch und Referentin für Sprachvermittlung
                                                                                                                               2020 in der Fachgruppe Gemeinschaftsschu­
                                                                                                                               len. 2021 kandidierte sie für den Hauptperso­
                                                                                                                               nalrat Gemeinschaftsschulen. In ihrer Freizeit
                                                                                                                                                                                  Folgen – eine Bestandsaufnahme
ist er als Koordinator für Erasmus+­Projekte                                 und Alphabetisierung. Von 2019 bis 2021 war       spielt sie in einem Orchesterverein und liebt
verantwortlich und engagiert sich darüber                                    sie im Vorsitz des Betriebsrates beim Paritäti­   es, sich künstlerisch zu betätigen.                                                                    Wechselunterricht für Lernende psychisch             An allgemeinbildenden Schulen beklagen
hinaus in den Bereichen Sprachsensibilität,
                                                                             schen Bildungswerk. Seit 2019 engagiert sie                                                                                                              belastend                                         bundesweit mehr als die Hälfte aller
Inklusion und Berufsorientierung. Er ist seit
                                                                             sich in der GEW; neben ihrer Tätigkeit als        Sarah Becker                                                                                              In diesen Tagen sprechen viele Medien von      Schüler*innen die Situation an den Schulen
2016 GEW­Mitglied, war von 2016 bis 2020
                                                                             Redakteurin ist sie in der Arbeitsgruppe „Mul­      hat nach ihrem Studium der Germanistik,                                                              einer „Corona­Generation“, die unter den          während der Beschränkungen, viele äußerten
im Örtlichen Personalrat des BBZ Homburg
                                                                             tiprofessionelle Teams“ für die Sprachförder­     Anglistik und Deutsch als Fremdsprache an                                                              Beschränkungen der Pandemiezeit besonders         sich dabei kritisch über die fehlenden Konzep­
tätig und ist seit 2018 Co­Vorsitzender der
                                                                             lehrkräfte zuständig und möchte die Zusam­        der Universität Trier ihr Referendariat am TGS                                                         gelitten hat. Gemeint sind damit diejenigen       te während der Online­Beschulung. 61 Pro­
Fachgruppe berufliche Schulen des Landes­
                                                                             menarbeit zwischen Förderlehrkräften, Fach­       BBZ in Saarlouis absolviert und unterrichtet                                                           Schüler*innen, die bereits ein zweites Schul­     zent aller Abiturient*innen gaben dabei an,
verbands Saarland. Neben der zweimaligen
                                                                             lehrer*innen und anderen Professionen im          dort seit 2015.                                                                                        jahr mit Beschränkungen wie Schulschließun­       verstärkt unter psychischen Belastungen zu
Kandidatur zum Hauptpersonalrat war er
2021 Mitglied des Hauptwahlvorstands für die                                 Schulteam fördern. Als Studentin hatte sie           Zudem unterrichtet sie in DaF/DaZ­ Kursen                                                           gen, Online­Beschulung und Wechselunter­          leiden.1 Noch deutlicher äußerten sich Auszu­
HPR­Wahl an beruflichen Schulen. Carsten                                     eine eigene Kolumne bei der Saarbrücker Zei­      alle Niveaustufen und nimmt Prüfungen im                                        Chantal Johann         richt erlebten. Die Freude über die unverhofft    bildende über die Zeit im Lockdown. 71 Pro­
                                                                                                                                                                                                               Foto: Chantal Johann
Kohlberger wird das neue EuWiS­Redaktions­                                   tung mit dem Titel „Meine Kinder und Ich –        Bereich DTZ, Deutsch A1­B2 und Deutsch A1­                                                             gewonnene Freizeit beim ersten Lockdown sei       zent berichteten von einer „massiv ver­
team koordinieren. Er interessiert sich für alle                             Alltag einer alleinerziehenden Mutter“.           B2 Beruf sowie Englischprüfungen A1­B1                                                                 schnell verflogen, berichtet Chantal. „Es war     schlechterten Situation an den Berufsschu­
Facetten der Bildungspolitik und sieht seine                                                                                   gemäß des GER’s ab. Sie absolvierte die Kurs­         „Für mich sollte Schule ein Ort sein, an dem     damals relativ stressig in der Schule, da         len“, viele von ihnen beklagen Auswirkungen
inhaltlichen Schwerpunkte in den Bereichen                                      Ilka Hofmann setzt sich in Schule und privat   leiterqualifizierung       „Berufsbezogenes        Lernen Spaß macht, und genau das ist im             kamen ein paar Tage zuhause gerade recht.         auf ihre psychische Gesundheit.2
Bildungsgerechtigkeit, interkulturelle und                                   für Geflüchtete und auch Alleinerziehende ein     Deutsch“ und nahm bereits an mehreren              Moment nicht der Fall.“, sagt Chantal Johann        Niemand konnte ahnen, dass wir erst wieder
inklusive Bildung, 21st century skills, Digitali­                            und möchte ein positives, von Verständnis         Pilotprojekten zum Thema Berufsbezogener           über die zurückliegende Zeit in der Pandemie.       kurz vor den Sommerferien zurück in den Prä­      Angst vor dem Scheitern
sierung sowie beruflicher Übergang. Neben                                    geprägtes Bild zeichnen, das aus ihren Erfah­     Sprachunterricht teil. So arbeitete sie beim       Die 18­Jährige ist Schülerin eines beruflichen      senzunterricht konnten.“ Sie habe sich damals        Dass die Corona­Beschränkungen sich nicht
einigen Artikeln in der EuWiS hat er für die                                 rungen resultiert. Engagement gegen Rassis­       Pilotprojekt des IQ Netzwerkes mit und war         Oberstufengymnasiums. Als wir mit ihr über          wie in den Ferien gefühlt, ergänzt sie. Das       nur auf die schulischen Leistungen, sondern
Fachgruppe berufliche Schulen mehrere Bro­                                   mus und Diskriminierung sowie die zeitgemä­       Teil des Dozententeams der Sprachkurse             ihr Corona­Jahr sprechen, wechselt ihr Ton          habe vor allem an der spürbaren Überforde­        auch auf das mentale Wohlbefinden auswir­
schüren veröffentlicht. Darüber hinaus ist                                   ße Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache       „Deutsch für Mediziner“.                           zwischen Nachdenklichkeit, Traurigkeit und          rung aller Beteiligten gelegen, die eine solche   ken, geht auch aus Chantals Schilderungen
Carsten Kohlberger auch als Autor für Schul­                                 sind ihr wichtig. Ihre Hobbys sind Chormusik                                                         Wut. Sie gehört zu der Kohorte von Lernen­          Situation noch nie zuvor erlebt gehabt hätten.    hervor: „Als es zum zweiten Lockdown kam,
bücher tätig. Privat betreibt er einen Blog für                              und Naturschutz.                                    2019 veröffentlichte sie das Bilderbuch          den, die nun bereits im zweiten Jahr mit            Lehrende und Lernende seien zunächst plan­        war mein einziger Gedanke: Nicht schon wie­
Reisen und Kultur.
                                                                                                                               „Milas Traumreise und andere Geschichten“,         Beschränkungen im Schulalltag und Privatle­         los gewesen, wie es weitergehen soll. Kom­        der! Wir waren ziemlich am Anfang der
                                                                             Nadine Weber,                                     das sie im Rahmen eines Schulprojektes mit         ben umgehen muss. Wir wollten wissen, wie           munikation zwischen ihr und ihren Lehrkräf­       Hauptphase der gymnasialen Oberstufe, man
Ilka Hofmann                                                                   Jahrgang 1983, schloss 2007 ihr Studium         Schülerinnen und Schülern der Akademie für         sie diese Zeit erlebt hat und welche Rück­          ten fand plötzlich zum großen Teil über Emails    hatte eigentlich noch fast keine Noten und die
   ist Sprachförderlehrkraft und Unterrichts­                                der Fächer Französisch und Geographie für         Erzieherinnen und Erzieher konzipiert und          schlüsse aus ihren Erfahrungen gezogen wer­         oder Skype statt. Das sei eine ungewohnte         einzige Angst war: Hoffentlich schaffe ich
assistenz an einer Gemeinschaftsschule im                                    das Lehramt an Gymnasien in Trier ab. Schon       gestaltet hat.                                     den können.                                         Situation gewesen, erinnert sie sich.             mein Abitur.“ Das Abitur sei zuvor noch weit

EuWiS 09/2021 | 4                                                                                                                                                                                                                                                                                                  EuWiS 09/2021 | 5
N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB
THEMA: NEUANFANG                                                                                                                                                                                                                                                                                                     THEMA: NEUANFANG

weg gewesen, jetzt merkt sie so langsam, dass
die Noten schlechter werden und die Reife­
prüfung immer näher rückt. Mit den schuli­
                                                   ihrer Groß­ und Urgroßmutter wieder mehr zu
                                                   schätzen gelernt habe. Seit es vermehrt zu
                                                   Lockerungen kommt, sei die Laune im Allge­
                                                                                                             Kommentar                                            Partizipation (er)leben
schen Rahmenbedingungen seit der Rückkehr          meinen viel besser, der Alltag komme langsam              CORONA­GENERATION                                    Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule des TGS BBZ in Saarlouis spenden selbsthergestellte Entlastungskissen
in den Präsenzunterricht ist sie nicht zufrie­     wieder zurück.                                                                                                 und Drainagebeutel an die saarländische Krebsgesellschaft
                                                                                                             Nein, die Corona­Generation ist nicht verloren.
den: „Es klingt vielleicht etwas blöd, aber ich                                                              Inzwischen ist erwiesen, dass diejenigen
verstehe unter Schule etwas ganz anderes als       Schule muss sich verändern                                Jugendlichen besonders unter der Situation              Mitbestimmung und Mitgestaltung im                                                                                                                Durch das sogenannte „Lernen durch Enga­
die jetzige Situation.“ Die Abstandsregelung          Die Lehrkräfte seien immer für sie da gewe­            leiden, die in ihren Elternhäusern nicht die         Schulalltag sind aufgrund systembedingter                                                                                                         gement“ (kurz LdE) konnte in den Berufsfach­
                                                                                                             Strukturen vorfinden, um gestärkt und mental
und die Hygienekonzepte hätten dazu                sen, sagt Chantal, als sie an den Kontakt zwi­            gesund aus der Krise hervorzugehen.1
                                                                                                                                                                  Einschränkungen nicht immer leicht umzuset­                                                                                                       schulklassen am TGS BBZ in Saarlouis die Brü­
geführt, dass keine Gruppenarbeiten mehr           schen Lehrenden und Lernenden in der Pan­                                                                      zen. Es gilt Lehrpläne zu erfüllen, Wissen zu                                                                                                     cke von fachlichem wie praktischem Lernen
                                                                                                             Darunter leiden die schulischen Leistungen
gemacht würden und auch in den Pausen der          demie denkt. Viele hätten die Kontaktangebo­              und damit die Chancen, sich auf dem Studien­         vermitteln und die Schülerschaft auf anste­                                                                                                       im Unterricht zu mehr gesellschaftlichem
Abstand gewahrt werden müsse. Ihr Fazit ist        te der Lehrer*innen genutzt, wenn sie mal                 und Ausbildungsmarkt zu behaupten. Beson­            hende Prüfungen vorzubereiten ­ all das in                                                                                                        Engagement geschlagen werden. Das Ziel des
kritisch. Die Situation wirke sich negativ auf     jemanden zum Reden gebraucht haben, auch                  ders verheerend ist die Situation bei Grund­         einem limitierten Zeitrahmen.                                                                                                                     „LdE“ ist es, dass sich Schülerinnen und Schü­
die Lernmotivation aus, was sich letztlich in      über private Themen. Für eine erneute Schul­              schulkindern, welche Defizite in der Lese­ und                                                                                                                                                         ler losgelöst von fachlichen Inhalten engagie­
                                                                                                             Rechenkompetenz noch länger mit sich
schwächeren Zensuren niederschlage.                schließung sollten sich die Schulen aus Chan­             herumtragen werden sowie für Schüler*innen,
                                                                                                                                                                     Die im vergangenen Schuljahr im Saarland                                                                                                       ren, um diese dann als sinnhaft und wertvoll
                                                   tals Sicht besser als bisher vorbereiten. „Man            die noch nicht über die notwendigen Sprach­          neu eingeführte Schulform der Berufsfach­                                                                                                         zu erfahren. Letztendlich soll ihnen bewusst
Online­Unterricht mit vielen Nachteilen            sollte mit dem Stoff nicht trödeln, sondern               kenntnisse verfügen. Während der Corona­             schule (kurz BFS) erlaubt den Schülerinnen                                                                                                        werden, dass sich ihr Engagement nach tat­
   „Gerade bei der Umstellung auf Online­          immer einen Schritt voraus sein. Außerdem                 Beschränkungen blieben vor allem Lernende            und Schülern – ermöglicht durch ihre Konzep­                                                                                                      sächlichen Bedürfnissen richtet.
Unterricht war die Sorge groß, dass wichtiger      sollte die Schule digitaler werden, dafür soll­           auf der Strecke, die mit der Situation überfor­      tion– mehr Möglichkeiten der Teilhabe. Die
                                                                                                             dert sind, in beengten Verhältnissen leben
Stoff verloren geht, zum Glück hat sich dies       ten sich alle Beteiligten mit digitalen Lernan­           oder ohnehin förderbedürftig sind. Die not­          schulische Bildung der Berufsfachschule wird                                                                                                         Daher entstand die Idee, sogenannte Herz­
nicht bewahrheitet.“, sagt Chantal. Sie lobt       geboten wie OSS vertraut machen.“ Sie hofft,              wendige Beziehungsarbeit der Lehrkräfte fand         zusätzlich mit praktischen Anwendungen                                                                                                            kissen und Drainagebeutel für die saarländi­
explizit die große Flexibilität, die viele Lehr­   dass sie ihr Abitur trotz Corona gut meistern             nicht mehr statt. Die Corona­Krise in der Bil­       kombiniert und wertet somit den Mittleren                                                                                                         sche Krebsgesellschaft zu nähen. Diese Entlas­
kräfte an den Tag gelegt haben, und sieht im       wird, um sich anschließend den Traum vom                  dung ist also vor allem eine soziale Krise.          Bildungsabschluss durch einen höheren Reife­                                                                                                      tungs­ bzw. Lagerungskissen in Herzform die­
Fernunterricht auch Chancen. „Das Gute an          Psychologie­Studium zu erfüllen. Privat hofft             Deshalb muss die Politik jetzt nachsteuern.          grad für den Start in das Berufsleben auf. Die                                                                                                    nen krebskranken Patientinnen zur Druckent­
dem Online­Unterricht ist die freie Zeiteintei­    sie, dass sie sich wieder ganz normal mit so              Der Aufbau echter multiprofessioneller Teams         Schüler*innen haben die Möglichkeit, sich für                                                                                                     lastung nach einer Brustoperation sowie zur
                                                                                                             ist alternativlos. Mit dem „Aufholprogramm“
lung“, erklärt sie. Es habe feste Zeiten gege­     vielen Freund*innen treffen kann. Auch wür­               der Landesregierung ist ein erster Schritt           den technisch­gewerblichen, sozialpflegeri­                                                                                                       Linderung von Narbenschmerzen. Sie sind bis
ben, in denen bestimmte Online­Konferenzen         de sie gerne ohne Einschränkungen reisen,                 getan. Dabei sollte sichergestellt werden, dass      schen oder kaufmännischen Bereich zu ent­                                   Vera Karioth, Lehrwerksmeisterin | Foto: Sarah Becker
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    60 Grad waschbar und garantieren somit auch
stattgefunden haben, außerhalb dieser Zeiten       um sich die Welt anzusehen. „Ich würde ein­               die geplante Förderung auch wirklich bei den­        scheiden, basierend auf ihren Interessen und                                                                                                      die notwendige Hygiene. Die ebenfalls selbst­
sei man in der Zeitgestaltung flexibel gewe­       fach gerne meine Jugend in vollen Zügen                   jenigen ankommt, die sie zwingend benötigen.         Zukunftswünschen. Am TGS BBZ Saarlouis                                      passen oder, wie im vergangenen Schuljahr,                            genähten und waschbaren Drainagebeutel
                                                                                                             Es muss in Qualität investiert werden. Es
sen. „Man muss sich also selbst disziplinieren     genießen. Deshalb sollen alle Dinge, die frü­             bedarf der systematischen Aufarbeitung aller
                                                                                                                                                                  können sie sich zwischen den beiden erstge­                                 eine Pandemie alles zum Erliegen bringen, fin­                        aus Stoff ermöglichen Krebspatienten mehr
können.“ War die Abgabe zu spät, habe man          her normal waren, bald wieder normal sein.                Versäumnisse, die durch die Corona­Beschrän­         nannten Bereichen entscheiden. Die zweijäh­                                 det die fachpraktische Ausbildung in den                              Mobilität und geben ihnen im Alltag mehr
eben Pech gehabt, „für mich war genau dies         Zum Beispiel ein Besuch im Biergarten oder                kungen verursacht wurden, sowohl in der              rige Ausbildung unterstützt neben den beruf­                                schulinternen Werkstätten, Laboren, Küchen,                           Selbstvertrauen im Umgang mit ihrer Krank­
ein großer Ansporn. Ich habe meine Aufgaben        im Nachtklub.“                                            Fachkompetenz als auch in der Personal­ und          lichen Kompetenzen auch die fachpraktische                                  Backstuben etc. statt.                                                heit.
immer direkt erledigt und abgeschickt, damit                                                                 Sozialkompetenz. Die Defizite sollten am bes­        Ausbildung, die es den jungen Menschen
                                                                                                             ten in der Schule selbst aufgeholt werden kön­
ich sie aus dem Kreuz hatte.“                         Chantal klingt am Ende unseres Gesprächs               nen. Darüber hinaus müssen die Kinder und            ermöglicht, am Berufsleben aktiv teilzuneh­                                   Gerade während der Corona Pandemie                                    „Es muss von Herzen kommen, was auf
                                                   verbittert, als wir sie fragen, ob sie sich gegen­        Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, sich          men.                                                                        wurden viele Lehrerinnen und Lehrer, aber                             Herzen wirken soll.“ – Johann Wolfgang von
Verändertes Sozialverhalten bei den Ler­           über anderen Generationen benachteiligt                   entwickeln zu dürfen und Zeit mit Gleichaltri­                                                                                                                                                         Goethe.
nenden                                             fühlt. „Auf jeden Fall.“, entgegnet sie, „meine           gen zu verbringen, um wieder ein wenig Nor­
                                                                                                             malität genießen zu dürfen.
   Auch privat habe sich die Situation im Lock­    Generation hat im Grunde ein ganzes Schul­                                                                                                                                                                                                                         Mit diesem Projekt haben die Schülerinnen
                                                                                                             Auch das System Schule muss sich weiterent­
down verschlechtert. Es gab vermehrt Strei­        jahr verloren, das kann man nicht mehr so                                                                                                                                                                                                                        und Schüler der Berufsfachschule mit Herz
                                                                                                             wickeln. Mit der Online Schule Saarland und
tigkeiten und Konflikte innerhalb der Familie      leicht aufholen und das wird sich auch in                 den entsprechenden Qualifizierungsmaßnah­                                                                                                                                                              und Hand einen großartigen Beitrag zur
und mit ihrem Freund, die sich durch das stän­     unseren Abschlussnoten bemerkbar ma­                      men für Lehrkräfte sind erste Schritte in die                                                                                                                                                          Unterstützung krebskranker Menschen im
dige Zusammensein zunehmend verschärf­             chen.“ Deshalb sollte man im Hinterkopf                   richtige Richtung getan worden. Diese Infra­                                                                                                                                                           Saarland geleistet. Jedes einzelne Herz ist ein
ten. Ein fehlender Ausgleich wie Sport oder        behalten, dass die „Corona­Generation“ eine               struktur muss weiter verfestigt werden. Die                                                                                                                                                            Zeichen für Empathie, Solidarität und Partizi­
                                                                                                             Schulen müssen noch besser digital ausgestat­
Freizeitaktivitäten hätten die Situation noch      lange Zeit kaum in der Schule war. n                      tet werden. Es braucht flächendeckend Breit­                                                                                                                                                           pation. n
verschärft.                                                                                                  bandverbindungen, digitale Medien in den
                                                                                                             Klassenräumen und Endgeräte für Lehrende                                                                                                                                                                 Sarah Becker
    „So wirklich gesehen habe ich eigentlich                                                                 und Lernende. Die Lehrkräfte benötigen Zeit
                                                                                                             für Beziehungsarbeit, zur Aufarbeitung der
nur meinen Freund und meine beste Freun­                                                                                                                                                                                                                                                                             Zur saarländischen Krebsgesellschaft
                                                                                                             Defizite bei den Schüler*innen und Fortbildun­
din.“, erinnert sich Chantal. Die Beziehungen                                                                gen, um innerhalb der veränderten Rahmen­                                                                                                                                                               Im Saarland erkranken jährlich 8.500 Menschen
zu den Mitschüler*innen seien zwar intakt,                                                                   bedingungen adäquat handeln und die Lernen­                                                                                                                                                             an Krebs, insgesamt sind über 50.000 Saarlän­
mit der Zeit aber auf der Strecke geblieben,                                                                 den fördern zu können. Die Schulentwicklung                                                                                                                                                             derinnen und Saarländer betroffen.
was auch an der räumlichen Entfernung von                                                                    sollte dabei nicht vernachlässigt werden. Auch                                                                                                                                                          Eine Krebserkrankung hat gravierende Folgen,
                                                                                                             das Unterrichten in kleineren Lerngruppen hat                                                                                                                                                           nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für
ihrem Wohnort liegt. Da reale Treffen verbo­                                                                 sich als sehr effizient erwiesen. Die stärkere       Die symbolische Übergabe fand zum Ende des aktuellen Schuljahres statt. Zu sehen sind Vera Karioth und Maria Gundert, die das Projekt initiiert    deren Familien. Deshalb unterstützt die saarlän­
ten waren, habe sie nur über Messenger­                                                                      Anwendung alternativer Leistungsnachweise            und betreut haben. Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler 90 Kissen und 42 Beutel genäht. | Foto: Sarah Becker                               dische Krebsgesellschaft Betroffene nicht nur
Dienste zu den anderen Kontakt halten kön­                                             Carsten               führte zu größerer individueller Förderung und                                                                                                                                                          mit psycho­onkologischer Betreuung, sondern
nen: „Eine Fahrt von mehr als 30 Minuten                                               Kohlberger            Flexibilität bei der Leistungsbewertung, aber           Im ersten Jahr findet die fachpraktische                                 auch viele Schülerinnen und Schüler mit neu­                           auch deren Angehörige und v.a. auch Kinder
                                                                                                             auch zu neuen Möglichkeiten im Rahmen der                                                                                                                                                               von Erkrankten mit Gesprächs­ und Bewegungs­
lohnt sich kaum, wenn man sowieso nichts                                                                                                                          Ausbildung an einem festen Wochentag statt,                                 en, nicht gekannten Problemen konfrontiert.
                                                                                                             Online­Beschulung. n                                                                                                                                                                                    therapien, Erlebnispädagogik und kulturellen,
unternehmen kann.“ Die Corona­Krise habe                1
                                                         vgl. Abiturienten empfinden Wechselunterricht als                                                        an dem entweder ein Praktikum in einer sozi­                                Sie mussten viele schwierige Herausforderun­                           künstlerischen sowie musikalischen Program­
                                                                                                             Carsten Kohlberger
ihr aber auch gezeigt, wie wertvoll physische          sehr belastend. In: Spiegel online, 12. Juli 2021.
                                                                                                                 1
                                                                                                                                                                  alpflegerischen Einrichtung oder einem tech­                                gen meistern. Daher war es gerade während                              men.
                                                                                                                  vgl. Schumacher, Florentin. Die Unversorgten.
Treffen und Kontakt zu Menschen sind, gerade            2
                                                        vgl. Auszubildende klagen über Isolation und             In: ZEIT online, 14. Juli 2021.                  nisch­gewerblichen Betrieb absolviert wird.                                 dieser Zeit umso wichtiger, der Schülerschaft                          Weitere Infos zur saarländischen Krebsgesell­
innerhalb der Familie. Sie erzählt uns, dass sie       Zukunftschancen. In ZEIT online, 14. Juli 2021.                                                            Sollte kein Praktikumsplatz gefunden werden,                                ihre Mitverantwortung bewusst zu machen                                schaft findet man unter:
beispielsweise den persönlichen Kontakt zu                                                                                                                        ein ausgewählter Praktikumsbetrieb nicht                                    und ihr Demokratieverständnis zu stärken.                              www.krebsgesellschaft­saar.de

EuWiS 09/2021 | 6                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               EuWiS 09/2021 | 7
N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB
THEMA: NEUANFANG                                                                                                                                                                                                                                        THEMA: NEUANFANG

Diskriminierung durch Sprache                                                                                                                                                                                                                          somit mehr soziale und interkulturelle Kom­
                                                                                                                                                                                                                                                       petenz. Zum Beheben der Wissenslücken von
                                                                                                                                                                                                                                                       geflüchteten oder zugewanderten Schüler*in­

im Schulalltag                                                                                                                                                                                                                                         nen braucht es natürlich auch gut qualifizierte
                                                                                                                                                                                                                                                       Sprachförderlehrkräfte. Alternative Leistungs­
                                                                                                                                                                                                                                                       nachweise und offene Unterrichtsmethoden
                                                                                                                                                                                                                                                       werden dem unterschiedlichen Fach­Wissens­
   „Der kann gar nichts.“ „Die ist Sinti und     Sprache aber auch unter Kolleg*innen einiges                                                                                                                                                          stand von Lernenden gerecht, da vorhandene
Roma, für die sind andere Sachen wichtiger       aus. Sprache bewirkt etwas, sowohl beim                                                                                                                                                               Kompetenzen wie Sprachkenntnisse und Erfah­
als Bildung.“ „Die sind scheiße in Mathe.“       Redenden als auch beim Zuhörenden. Spra­                                                                                                                                                              rungen geflüchteter und zugewanderter Schü­
                                                 che stößt Dinge an, wie zum Beispiel eine                                                                                                                                                             ler*innen ausgeschöpft werden können. n
  Sprachförderlehrkräfte an verschiedenen        zustimmende negative Haltung bei
Schulen berichten von diesen und ähnlichen       Kolleg*innen: Es ist ok, so von Schülern zu
Äußerungen mancher Lehrerkolleg*innen im         sprechen oder zu denken. Dadurch werden
Gespräch über geflüchtete oder zugewander­       Schülerrealitäten verändert oder zementiert,
te Schüler*innen. Ausdruck von Ablehnung,        Kinder werden nun im Lichte dieser Äußerun­
Unwissen, defizitärem Fokus oder wenig           gen gesehen oder die eigene negative Hal­
sozialer sowie interkultureller Kompetenz.       tung dem Kind gegenüber wird bestätigt. Ver­
                                                 meintlich schlechte Leistungen werden jetzt
    Es sind meist daher gesagte Sätze, hinter    mit den Aussagen dieser Kolleg*innen vergli­
denen keine rassistische Meinung stehen          chen und eingeschätzt.
muss. Wer hat sich nicht schon gewundert,
warum jener Schüler oder jene Schülerin kei­       Wir alle sind also im Umgang mit und im                                                                                                                                                                                                Ilka Hofmann
ne Fortschritte im Schulfach macht, die          Gespräch über unsere Schutzbefohlenen in
Grundkenntnisse des Fachs nicht richtig          der Verantwortung.                                                                                                                                                                                        1
                                                                                                                                                                                                                                                            Tepe, Marlis und Stock, Elina: „Chancen und Hoffnung
beherrscht oder die Hausaufgaben oft nicht                                                                                                                                                                                                                 durch Bildung: Wie das deutsche Schulsystem Geflüch­
                                                                                                                                                                                                                                                           tete integriert“. GEW Hauptvorstand: Frankfurt, Nov.
vorzeigen kann. Bei obengenannten Aussagen                                                                                                                                                                                                                 2017.
wird aber nicht näher nach den Ursachen der      Nach Ursachen von Defiziten suchen                                                                                                                                                                        2
                                                                                                                                                                                                                                                            Jungkamp, Burkhard und John­Ohnesorg, Marei
Wissenslücken gesucht, sondern eine vorge­       Was wir tun können?                                                                                                                                                                                       (Hrsg.): Flucht und Schule: Integration von geflüchte­
                                                                                                                                                                                                                                                           ten Kindern und Jugendlichen, Friedrich­Ebert­Stiftung:
fertigte Meinung kundgegeben. Den                   Jede*Jeder sollte die eigenen Denkmuster                                                                                                                                                               Berlin, 2016, S. 5f.
Schüler*innen wird ein Stempel aufgedrückt,      hinterfragen und sich über die schulische
der Ihnen nicht gerecht wird. Wohlgemerkt:       Situation in den Herkunftsländern seiner
es ist nur eine geringe Anzahl von Pädagogen     Schüler*innen informieren:
und Pädagoginnen, die solche Ansichten ver­
breitet, es sind aber ernstzunehmende Vorfäl­       Es gibt Ursachen für vermeintlich schlechte
le.                                              schulische Leistungen von geflüchteten und
                                                 zugewanderten Schülern*innen in unserem           spricht, die Bildungssprache aber noch nicht     meine mehr als die Kompensation von Defizi­        sie für das Thema wichtig finden. So können
   Wie schon Senta Trömel­Plötz 1984 in          Bildungssystem. Um hier nur einige aufzuzäh­      erlernt hat. Aufgaben­ und Fragestellungen       ten. „[Junge Geflüchtete] bringen, wie alle        sogar Lernende mit noch rudimentären
ihrem Klassiker über sprachliche Ausgrenzung     len: In Kriegsgebieten wie Syrien oder von Ter­   mit unbekannten Operatoren (z.B. beschrei­       anderen Kinder auch, wertvolle Sprachkennt­        Deutschkenntnissen bei entsprechender
von Frauen, Gewalt durch Sprache, zeigte, hat    rorismus geprägten Regionen war oder ist vie­     be, zähle auf, subtrahiere) werden so nicht      nisse, Kompetenzen und Erfahrungen mit,            Begleitung durch Fach­ und Sprachförderleh­     ANZEIGE
Sprache das Potenzial, zu verletzen und zu       lerorts das Lernen für lange Zeit nicht mög­      verstanden und Kenntnisse können nicht           von denen andere lernen können“, schreibt          rer*in am Unterrichtsgeschehen und an der
diskriminieren.                                  lich, ebenso wenig auf der Flucht oder in Tran­   abgerufen werden. Deshalb ist es Aufgabe         Burkhard Jungkamp, Staatssekretär a.D. und         Leistungsmessung teilhaben. Dies stellt eine
                                                 sitstaaten. Schüler*innen mit diesem Hinter­      von Fach­ und Sprachförderlehrkräften,           Moderator des Netzwerk Bildung2.                   wichtige Erfahrung für alle dar.
                                                 grund haben also oft große Lücken in der          neben den alltags­ und fachspezifischen auch
Defizit­orientierte Haltung von                  Grundbildung, da ihre Schulzeit unterbrochen      bildungssprachliche Inhalte beim Erwerb der
Lehrer*innen fördert Ablehnung und               oder spät begonnen wurde. Passiert das zu         Sprachkompetenz Deutsch zu fördern.              Alternative Leistungsnachweise noch                Fazit:
Ausgrenzung                                      Beginn ihres Schriftspracherwerbs der Mut­                                                         stärker implementieren, offenen                    Der Ablehnung etwas entgegensetzen
   Wer ablehnenden Haltungen oder Alltags­       tersprache, sind die Folgen nur schwer aufzu­                                                      Fachunterricht weiter fördern                         Dieser Artikel soll Mut machen, Äußerun­
rassismen gegenüber bestimmten Schüler­          holen.                                            Verantwortung von Lehrenden an                      In der deutschen Bildungspolitik wird schon     gen der Ablehnung oder Ausgrenzung entge­
gruppen einen Raum gibt, fördert Ausgren­                                                          gesellschaftlicher Teilhabe, Anerkennung         lange die Defizit­orientierte Sicht auf Lernen­    genzutreten und auf Fehlverhalten hinzuwei­
zung. Es ist davon auszugehen, dass die              In manchen Regionen herrscht zudem oft        der Kompetenzen und Erfahrungen von              de kritisiert. So wurden mit der Zeit alternati­   sen. Andererseits braucht es auch Mut, die
betreffenden Schüler*innen diese Haltung         keine so hohe Schriftsprachkultur wie zum         Zugewanderten                                    ve Leistungsnachweise wie das Portfolio, das       eigenen Äußerungen kritisch zu betrachten
auch wahrnehmen, sei sie direkt vor ihnen        Beispiel in Deutschland. So kann man dort            Die von der GEW beauftragte Studie „Chan­     Plakat oder die Präsentation eingeführt, die       und Fehler zuzugeben. Lehrer und Lehrerin­
ausgesprochen         oder    nicht.    Wenn     auch vieles beruflich erreichen, ohne die Mut­    cen und Hoffnung durch Bildung: Wie das          das Potenzial und die unterschiedlichen Kom­       nen sollten defizit­orientierte Aussagen über
Lehrer*innen z.B. einen Schüler ablehnen,        tersprache sehr gut zu beherrschen. Dies ist in   deutsche Schulsystem Geflüchtete integriert“     petenzen von Schüler*innen gleichermaßen           Schüler*innen im Allgemeinen und Alltagsras­
erzeugt es auch bei diesem Schüler Ableh­        zum Beispiel europäischen, bürokratisch           kommt zu dem Ergebnis, dass die Integration      in den Vordergrund stellen können. Plakate         sismen gegenüber geflüchteten oder zuge­
nung. Er wird es schwer haben, die Lernange­     geformten Ländern wie Deutschland unmög­          junger Flüchtlinge noch deutlich verbessert      zum Beispiel haben den Anspruch, gut geglie­       wanderten Kindern und Jugendlichen generell
bote dieser Person noch anzunehmen, wird         lich.                                             werden müsse1 und die Konferenz des Netz­        dert und mit anschaulichen Fotos gestaltet zu      vermeiden, um Vorbild für Schüler*innen wie
sich vielleicht eher vom Unterricht abgrenzen.                                                     werk Bildung fordert, „allen jungen Menschen     werden. Der Text auf Plakaten ist reduziert        Kolleg*innen zu sein und echte Teilhabe zu
Hierdurch kann eine ganze Schullaufbahn             Drittens können die Deutschkenntnisse          unabhängig von der Herkunft selbstbestimm­       und in Stichwörtern gehalten. Dies hilft Schü­     ermöglichen. Vielmehr sollten die Ursachen
negativ beeinflusst werden.                      eines Schülers oder einer Schülerin mit Migra­    te gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“   ler*innen mit geringeren Deutschkenntnis­          für Wissenslücken gesucht und behoben wer­
                                                 tionshintergrund zunächst überschätzt wer­        Dem Bildungsort Schule komme dabei eine          sen, zu zeigen, dass auch sie Themen struktu­      den. Dies lässt sich einüben, es fordert ein
  Abgesehen davon löst diese ablehnende          den, wenn er oder sie gutes Alltagsdeutsch        Schlüsselfunktion zu. Fordern und Fördern        rieren können und welche Inhalte bzw. Fotos        Sich­Einlassen auf das Gegenüber und fördert
                                                                                                                                                                                                                                                               www.reporter­ohne­grenzen.de

EuWiS 09/2021 | 8                                                                                                                                                                                                                                                                       EuWiS 09/2021 | 9
N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB
THEMA: NEUANFANG                                                                                                                                                                                                                                               THEMA: NEUANFANG

Lothar­Kahn­Rallye                                                                                                                                      und an der Universität ein Dienstreiseverbot
                                                                                                                                                        ausgesprochen war, stellte uns die Planung
                                                                                                                                                        vor eine große Herausforderung. Bei einem
                                                                                                                                                                                                                                                              chen gelang es, den vierstelligen Code auf der
                                                                                                                                                                                                                                                              Route herauszufinden und bei der Öffnung
                                                                                                                                                                                                                                                              der Schatztruhe gab es erstaunte Gesichter,
Ein bilingualer Actionbound durch Rehlingen­Siersburg                                                                                                   Onlinemeeting klopften wir alle Möglichkei­                                                           denn unser Schulleiter Friedrich Müller hatte
                                                                                                                                                        ten ab, wie wir den Schüler*innen die Mög­                                                            allen Beteiligten neben ein paar wertschät­
                                                                                                                                                        lichkeit geben können, dieses Projekt trotz                                                           zenden Worten als kleine Anerkennung der
   „Was hat Corona nur mit unserem Leben                                                                                                                aller Widrigkeiten durchzuführen. Von meiner                                                          geleisteten Arbeit eine süße Überraschung in
gemacht?“ Dieses Wehklagen hört man nun­                                                                                                                Schulleitung bekam ich vollste Unterstützung                                                          der Schatztruhe versteckt. Denn neben den
mehr seit 1,5 Jahren regelmäßig und in Dauer­                                                                                                           und so entschieden wir uns, den ersten Teil als                                                       Stunden, die wir gemeinsam in der Schule an
schleife. Ja es stimmt, Corona hat uns viele                                                                                                            Onlineworkshop durchzuführen. Gesagt,                                                                 diesem Bound gearbeitet haben, verbrachten
Einschränkungen und viel Leid gebracht, aber                                                                                                            getan – und so trafen wir uns mit vier Hilfswis­                                                      die Schüler*innen viele Stunden ihrer Freizeit
dieses Virus hat uns ebenso mit der Nase auf                                                                                                            senschaftlichen Mitarbeiter*innen zu einem                                                            auf der Route um Information und Bildmateri­
Dinge gestupst, die im Leben wirklich wichtig                                                                                                           Onlineworkshop mit dem Titel „Die Großregi­                                                           al zu sammeln und die Routenführung per
sind.                                                                                                                                                   on und wir – unser Zuhause in Europa: Online­                                                         GPS optimal zu verankern. Die französische
                                                                                                                                                        workshop zur Erstellung einer Actionsbound­                                                           Version der Lothar Kahn Rallye ist noch in
   Den ersten Lockdown erlebte ich zuerst als                                                                                                           Rallye für Jugendliche aus der Großregion.“                                                           Arbeit und wird voraussichtlich im Spätsom­
Entschleunigung: als Mutter zweier Kinder mit                                                                                                           Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erstell­                                                          mer über die Uni Trier online geschaltet.
Vollzeitjob hatte ich auf einmal wirklich ZEIT.                                                                                                         ten die Schüler*innen „Mental Maps“ ihrer
Doch schon nach 2 Wochen stand die allmor­                                                                                                              Heimatgemeinde (siehe Foto), dabei bekam                                                                 Wer nun neugierig geworden ist, der benö­
gendliche Frage im Raum: „Mama, was                                                                                                                     man einen ersten Eindruck, wie sie als                                                                tigt die App „Actionsbound“ und findet diesen
machen wir denn heute?“ Klar, die sozialen                                                                                                              Jugendliche ihren Heimatort in der Großregi­                                                          Bound in der Suchmaske unter „Lothar Kahn
Kontakte und das Entertainment, das norma­                                                                                                              on wahrnehmen.                                                                                        Rallye“. Start und Ziel ist der Marktplatz an der
lerweise in Kindergarten und Grundschule                                                                                                                                                                                                                      Sport­ und Kuturhalle Rehlingen­Siersburg.
stattfindet, fehlten. Also fragte ich Dr. Google,                                                                                                          War auf fast allen Mental Maps das Rat­                                                            Die Strecke führt sowohl durch den Ort Reh­
was er als Beschäftigungstherapie vorschlägt                                                                                                            haus, Burg Siersberg und das Schloss von Hau­                                                         lingen­Siersburg, als auch über Feld und durch
                                                                                                                                                                                                           Logbuch Lothar Kahn Ralley | Foto: Nadine Weber
und wurde schnell enttäuscht. Alle Aktivitä­                                                                                                            sen vorhanden, so fehlte auf vielen die franzö­                                                       den Wald. Nach ca. 1,5­2 Stunden gibt es Pick­
ten, zu denen man nun endlich mal genügend            Mental Map eines Schülers | Foto: Nadine Weber                                                    sische Grenze und Luxemburg war z.B. bei bei       linkt, Informationstexte sowohl schriftlich als    nickmöglichkeiten, die mit einer wahnsinnig
Zeit hätte, sind nicht möglich. Die einzigen                                                                                                            keiner Mental Map verortet. Nach einer kur­        auch als Audio zur Verfügung gestellt und          tollen Aussicht über das Saartal bestechen.
Vorschläge, die für Kinder übrig blieben,             weg in Merchingen und auch der Bliesgau­         Nachmittags sah ich in glückliche und zufrie­    zen Thematisierung der geographischen Lage         Notenzeilen, die auf der Stecke zu sehen sind,     Der Weg ist auf den ersten 4km (bis zum Log­
waren der Besuch von Burgruinen und Wan­              Actionbound in Gersheim. Meine Kinder            dene Kinderaugen und beschloss, dass dies        Rehlingen­Siersburgs nährten wir uns der           mit dem Klavier eingespielt und als Audio an       buch) Rollstuhl­ bzw. kinderwagengeeignet
derwegen. Durch Zufall entdeckte ich in mei­          waren begeistert, wanderten munter mit und       nicht unsere letzte digitale Schnitzeljagd       Thematik Großregion an. Dabei entwickelten         der Station verankert. Wer nun aber Angst          und man befindet sich an dieser Stelle in der
ner Vorschlagsliste auch ein Buch: „Glücksorte        erkundeten so en passant ihren Heimatraum.       gewesen sein wird. Zuhause angekommen,           die Schüler*innen schon erste Ideen für einen      hat, den Fragen und Aufgaben nicht gewach­         Nähe des Start­ und Zielparkplatzes. n
im Saarland – fahr hin und werde glücklich“.                                                           ging es für mich an die Vorbereitung für das     thematischen Schwerpunkt ihres Action­             sen zu sein, der kann an vielen Stationen Tipps
Irgendwie fand ich den Titel interessant, ob­            Der Actionbound in Gersheim war mein          Unterrichtsfach BiFa (Bilinguales Fach) meiner   bounds: es soll eine digitale Schnitzeljagd        anklicken, die zwar die gewonnen Punktzahl
wohl ich davon ausging, als gebürtige Saarlän­        erster je gespielter Actionbound. Man starte­    9er, das eine Verbindung zwischen den Inhal­     sein, die den Nutzern Einblicke in die Historie    der Station schmälern, aber nichtdestotrotz
derin das Saarland zu kennen. Schlussendlich          te und endete am historischen Bahnhof und        ten des Sachfaches Gesellschaftswissenschaf­     von Rehlingen­Siersburg gibt. Der Bound soll       die Freude am Weiterrätseln ankurbeln. Als
landete es in meinem digitalen Einkaufskorb           das Handy zeigte den Weg. Nebenbei gab es        ten (GW) mit dem Unterricht in der Fremd­        zweisprachig werden, sodass z.B. Austausch­        besonderes Highlight wird man zu einem Log­
und nur wenige Tage später in meinem Brief­           Informationen zur Umgebung und immer wie­        sprache Französisch darstellte.                  klassen der Partnerschule in Bouzonville oder      buch geleitet, in das sich jeder Spieler des
kasten. Nun wurde erkundet, was das Zeug              der lustige, kreative Aufgaben rund um das                                                        französische Tagestourist*innen diesen auch        Actionbounds eintragen kann. Damit die gan­
hält: u.a. der Seegarten in Losheim, der Was­         Biosphärenreservat Bliesgau, die es zu lösen        Das neue Thema, das es vorzubereiten galt,    spielen können. Anschließend erarbeiteten          zen physischen und mentalen Anstrengungen
sergarten in Reeden, das Wortsegel in Sot­            galt. Insgesamt 21 Herausforderungen gab es      war „Das Saarland in der Großregion“. Da         sie erste Stationen, das waren u.a. Denkmäler,     der ca. 8km langen Strecke sich auch lohnen,
zweiler, Finkenrech Dirmingen, Wilderwald­            auf der 4,5km langen Strecke. Am Ende dieses     französische Materialien, die dafür den Unter­   Plätze, historische Gebäude, die für sie bezie­    kann man unterwegs Zahlen sammeln, die
                                                                                                       richt geeignet sind, rar sind, begab ich mich    hungsweise für die Stadtgeschichte bedeut­         nach dem ca. 2,5­3 Std Spaziergang in der
                                                                                                       auf die Suche in die große digitale Welt des     sam sind. Diese galt es nun in eine Route zu       richtigen Reihenfolge eine Schatztruhe öffnen                                   Nadine Weber
                                                                                                       Internets. Mit den Suchworten „Sarre“ und        integrieren und auf einem Lageplan zu veror­       lassen. Diese hält neben Informationsmaterial
                                                                                                       „Grande Région“ fand ich zügig eine Seite zu     ten. Nach der Aufteilung der Stationen auf die     zur Umgebung kleine Überraschungen für
                                                                                                                                                                                                                                                              ANZEIGE
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                                                                                                       entdecken/ Gvidi.GR – La Grande Région           ler*innen in die Recherchearbeit: es wurden
                                                                                                       découverte sur place et en numérique“.           Informationen zu den Stationen gesucht und            Kurz vor den Ferien war es dann soweit, der
                                                                                                       Davon hatte ich schon einmal gehört, als ich     Fotos gemacht. Dann ging es an die Aufgaben,       zweite Projekttag konnte dank der sinkenden
                                                                                                       vor zwei Jahren an einer Arbeitskreissitzung     die es in dem Bound zu erfüllen gab. Hier zeig­    Inzidenzen in Präsenz mit Frau Oehmichen
                                                                                                       von „Sésam.GR“ am Schengen­Lyzeum teilge­        te sich, mit welcher Portion Kreativität die       von der Universität Trier stattfinden. Der fer­
                                                                                                       nommen hatte. Als Ziel dieses Workshops gab      Schüler*innen ans Werk gingen: neben Multi­        tiggestellte Bound sollte an diesem Tag das
                                                                                                       die Universität Trier das handlungsorientierte   ple choice und freien Antworten, muss man          erste Mal in deutscher Sprache gespielt und
                                                                                                       Kennenlernen des transnationalen Kultur­         an manchen Stellen die Aufgaben auch mit           auf Herz und Nieren geprüft werden. Die
                                                                                                       raums und die Förderung kultureller Gestal­      einem Foto beantworten.                            Rückmeldung war durchweg positiv, sie lobte
                                                                                                       tung, Teilhabe und Partizipation an. Kurzent­                                                       v.a. die Durchdachtheit und Kreativität, die die
                                                                                                       schlossen nahm ich am nächsten Tag mit dem         Um den Routenverlauf zu finden, veranker­        Schüler*innen in diesem Bound umgesetzt
                                                                                                       Verantwortlichen für Gvidis.GR an der Univer­    ten die Schüler*innen GPS­Punkte, Richtungs­       haben. Dennoch gab es einige Verbesserungs­
                                                                                                       sität, Prof. Dr. Matthias Busch, Kontakt auf.    pfeile mit Meterangaben und Karten im              vorschläge, an welchen Stellen man den
                                                                                                                                                        Bound. Um das Actionboundspiel so ange­            Bound noch optimieren konnte, die von den
                                                                                                         Gerade in dieser volatilen Zeit, in der im     nehm und abwechslungsreich wie möglich zu          Schüler*innen dankend angenommen und in
                                                                                                       Saarland noch Wechselunterricht herrschte        machen, wurden Videos per QR­Code ver­             den Bound eingearbeitet wurden. Frau Oemi­
Auf der Route des Actionbounds | Foto: Nadine Weber                                                                                                                                                                                                                 www.reporter­ohne­grenzen.de

EuWiS 09/2021 | 10                                                                                                                                                                                                                                                                      EuWiS 09/2021 | 11
N Bildu g. Weiter de ke ! - NEUANFANG Zeitung "Erziehung und Wissenschaft im Saarland" des Landesverbandes der GEW im DGB
SCHULE                                                                                                                                                                                                                                                               GEWERKSCHAFT

HPR Gemeinschaftsschulen im                                                                                                                          Kanu­Tour der Jungen GEW
Gespräch mit der Bildungsministerin
   Zum ersten Gespräch nach den Personal­         ­ Die Senkung der Unterrichtsverpflichtung        tungsgesetz (SPersVG) beim Auswahlverfah­
ratswahlen im März trafen sich der Hauptper­      und                                               ren für Funktionsstellenbesetzungen
sonalrat Gemeinschaftsschulen und die             ­ Die Senkung des Klassenteilers
Ministerin für Bildung und Kultur, Christine                                                        n Die Verbesserung der Kommunikations­
Streichert­Clivot, am 25. Juni 2021 im Ministe­   n Die Umsetzung des Aktionsprogramms              struktur zwischen Hauptpersonalrat und dem
rium für Bildung und Kultur. An diesem            "Aufholen nach Corona für Kinder und              Ministerium für Bildung und Kultur. n
Gespräch nahmen auch die Frauenbeauftrag­         Jugendliche" in den Schulen
te an den Gemeinschaftsschulen, Birgit Weis,
sowie aus dem Referat C3 dessen Leiterin,         n Die aus Sicht des HPR Gemeinschaftsschu­
Karin Elsner und Sabine Bleyer teil. Dabei        len notwendige Novellierung der Verordnung
standen folgende Themen auf der Tagesord­         über die Festlegung der Zahl der Unterrichts­
nung:                                             stunden der beamteten Lehrerinnen und Leh­
                                                  rer an öffentlichen Schulen (Pflichtstunden­
n Die Umsetzung der im Koalitionsvertrag          VO) im Hinblick auf eine Erhöhung der
vereinbarten Gleichwertigkeit von Gemein­         Anrechnungsstunden und Berechnungszahlen
schaftsschulen und Gymnasien und den Vor­         in den §§ 4, 5 und 6                                                         Traudel Job
schlägen der Expertenkommission hierzu:                                                                                        Stellv. Vorsitzende
                                                                                                                               HPR Gemeinschafts­
                                                  n Die Beteiligung des Hauptpersonalrats                                      schulen
­ Die Anpassung der Funktionsstellenstruktur      nach §72 (1) Saarländisches Personalvertre­

                                                                                                                                                        Nach der erfolgreichen Tour auf der Blies        Müde, aber gleichzeitig glücklich, beende­   Themen austauschen und spekulieren, wo
                                                                                                                                                     im letzten Jahr nahmen auch dieses Jahr wie­     ten wir unsere Fahrt in Filstroff, wo wir die   denn die Fahrt nächstes Jahr wohl stattfinden

Mitwirkung und Mitbestimmung                                                                                                                         der 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an
                                                                                                                                                     einer Kanutour der Jungen GEW in Kooperati­
                                                                                                                                                     on mit der Rosa Luxemburg Stiftung Saarland
                                                                                                                                                                                                      Boote an Land brachten und anschließend
                                                                                                                                                                                                      von Patrick Bies mit einer stärkenden Linsen­
                                                                                                                                                                                                      suppe empfangen wurden. Dort konnte man
                                                                                                                                                                                                                                                      wird. n

                                                                                                                                                                                                                                                        Niklas Hilt
in der Schule                                                                                                                                        und Freizeit Aktiv auf der französischen Nied
                                                                                                                                                     teil. Insbesondere nach den zurückliegenden
                                                                                                                                                     anstrengenden und einschränkenden Mona­
                                                                                                                                                                                                      sich noch über politische wie auch private          Fotos: Patric Blies

Kompaktseminare für neugewählte Personalräte
                                                                                                                                                     ten war dies eine willkommene Abwechslung.
                                                                                                                                                       Innerhalb weniger Minuten waren wir dann
Nach den Personalratswahlen im Frühjahr hat       SPersVG in Bezug auf Mitbestimmungsmög­           Über die genauen Termine werden wir recht­
                                                                                                                                                     auch über die Grenze in Freistroff, wo unsere
die GEW für neugewählte Personalräte aller        lichkeiten der Personalräte. Die Regeln der       zeitig informieren. Eine Anmeldung wird wie­
                                                                                                                                                     Reise nach einer kurzen Einführung in die
Schulformen zwei Online­Kompaktseminare           Zusammenarbeit, die Geschäftsführung und          der über das LPM­Portal möglich sein.n
                                                                                                                                                     Grundlagen des Kanufahrens begann. Die
"Mitwirkung und Mitbestimmung in der Schu­        die Beteiligungsrechte der Personalräte wur­
                                                                                                                                                     Nied, die im Gemeindegebiet von Marthille
le" angeboten. Die Teilnehmer*innen konnten       den im Detail vorgestellt. Ziel war es, die neu
                                                                                                                                                     entspringt und bei Rehlingen in die Saar mün­
sich über das LPM­Portal dazu anmelden. Die       gewählten Personalräte in die Lage zu verset­
                                                                                                                                                     det, steht dabei ähnlich wie die Mosel oder
Videokonferenzen fanden am 18.05. und             zen, rechtssicher und effektiv agieren zu kön­
                                                                                                                                                     Saar im Kleinen für die deutsch­französische
08.06. statt und dauerten jeweils 120 Minu­       nen.
                                                                                                                                                     Freundschaft und den grenzüberschreitenden
ten. Die Nachfrage übertraf mit knapp 70 Teil­
                                                                                                                                                     Austausch. Dies zeigt sich umso mehr in Zei­
nehmer*innen unsere Erwartungen. Daher            Für den Herbst plant die GEW an zwei Termi­
                                                                                                                                                     ten der Pandemie, da noch wenige Monate
mussten wir die ursprünglich geplante maxi­       nen mit einer weiteren Schulung „Mitwirkung                                  Andreas
                                                                                                                                                     zuvor eine solche Tour nicht möglich gewesen
male Teilnehmerzahl von je 20 Personen im         und Mitbestimmung in der Schule“ eine Fort­                                  Sánchez
                                                                                                                                                     wäre.
Anmeldeportal nahezu verdoppeln. Für unse­        führung der Kompaktseminare für Personalrä­                                  Haselberger
re Personalräte in den Städten und Kommu­         te. Sofern es die Pandemie­Lage zulässt, wird                                Vorsitzender             Nach einer kurzen Einführung in Freistroff
                                                                                                                               HPR Gemeinschafts­
nen hat die GEW einen separaten Schulungs­        die Schulung in Präsenz stattfinden, sonst                                   schulen               ging es dann auch los in Richtung Bouzonville.
termin angeboten, der speziell auf deren          online. Unsere Juristin Gabriele Melles¬­Mül­                                                      Zwischen grünen Feldern, malerischen Dör­
Bedürfnisse zugeschnitten war.                    ler wird die ganztägige Fortbildung leiten. Ein                                                    fern und kleineren Waldabschnitten konnte
                                                  Schwerpunkt liegt bei dieser Fortbildung auf                                                       man dem stressigen Alltag für ein paar Stun­
Mit Willi Schirra, unserem ehemaligen             der Bearbeitung von Fallbeispielen in Bezug                                                        den entfliehen, während es an den drei Kanu­
Geschäftsführer, hatten wir einen hervorra­       auf die Mitbestimmung und Mitwirkung,                                                              rutschen, die in die jeweiligen Wehre einge­
genden Referenten, der über 30 Jahre Erfah­       sowie der Beteiligungsrechte des Personalra­                                                       baut sind, galt, diese als Team sturzfrei zu
rung mit dem Personalvertretungsgesetz auf­       tes in sozialen und Personalangelegenheiten                                                        meistern. Dadurch konnten wir den Mehrwert
weist. Die Online Kompaktseminare behan­          und das gemeinsame Entwickeln von Hand­                                                            erlebnispädagogischer Projekte hautnah erle­
delten im Wesentlichen den Gesetzestext des       lungsmöglichkeiten.                                                                                ben und neue Kontakte knüpfen.

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