NACHHALTIG AUF KURS - Hamburg Sud
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Inhalt Vorwort 07 Einleitung 10 Compliance 22 Energie und Emissionen28 Umweltschutz42 Mitarbeiter48 Qualität60 Lieferkette66 GRI Content Index74 Sustainable Development Goals83 Glossar84 Impressum85 04 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Inhalt Inhalt Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 05
Vorwort Sehr geehrte Geschäftspartner, ckencontainer-Neubauten mittlerweile so gut 102-10 liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie ausschließlich schnell nachwachsenden 102-14 sehr geehrte Leser, Bambus ein und hatten über den gesamten Berichtszeitraum hinweg keine sogenann- Sie halten heute den zweiten Nachhaltigkeits- ten Oil Spills zu verzeichnen. Mehr zu diesen bericht der Hamburg Süd nach den Richtli- Erfolgen erfahren Sie in den Kapiteln „Ener- nien der Global Reporting Initiative (GRI) in gie und Emissionen“ und „Umweltschutz“. Ihren Händen. Einen Monat vor Ende des Berichtszeitraums wurde die Hamburg Süd Nachhaltigkeit ist unverzichtbarer Teil unserer zum 1. Dezember 2017 durch einen Verkauf Unternehmensphilosophie und bedeutet für uns Teil des Marktführers Maersk Line. Obwohl den Einklang von ökonomischer Effizienz, Um- die Hamburg Süd weiterhin als kommerziell weltschutz und sozialer Verantwortung auf Ba- eigenständige Marke an den Märkten aktiv sein sis einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. wird, bringt die Zugehörigkeit zu einer neuen Auch weiterhin werden wir unsere Gestaltungs- Unternehmensfamilie deutliche Veränderun- räume in diesem Sinne nutzen, etwa bei einer gen mit sich. Die für diesen Bericht wichtigste möglichst umweltfreundlichen Durchführung besteht darin, dass die Hamburg Süd-Schiffe der Vor- und Nachtransporte der Container von in Zukunft von Maersk Line betrieben werden und zu den Häfen, sofern wir diese für unsere – Entwicklung und Management der Flotte Kunden mitorganisieren. Diese sogenannten werden seit April 2018 von Kopenhagen aus Intermodalverkehre wird die Hamburg Süd auch gesteuert. Entsprechend liegt auch die De- als Teil der neuen Konzernmutter eigenstän- finition von Effizienz- und Umweltzielen für dig organisieren. Unabhängige Bewertungen Schiffe und Container künftig bei Maersk Line. unserer Nachhaltigkeitsleistung zeigen uns, Der vorliegende Bericht enthält deshalb keine dass wir den richtigen Weg gehen. Zuletzt hat Zielerweiterungen, sondern konzentriert sich uns das Carbon Disclosure Project, an das wir auf das Erreichte, das sich für unsere zentralen seit mehreren Jahren freiwillig berichten, mit Nachhaltigkeitsziele durchweg positiv darstellt: einer überdurchschnittlich guten Note bewertet. Wir konnten den CO2e-Ausstoß unserer Flotte, Von EcoVadis erhielten wir zum zweiten Mal gemessen an der Transportleistung, weiter das höchstmögliche Rating „Gold“. Auch der reduzieren, setzen für die Böden unserer Tro- Dialog und die kritische Auseinandersetzung mit 06 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Vorwort Vorwort Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 07
102-10 unseren Stakeholdern helfen uns dabei, unser investierten Kapitals zwar nicht zufrieden sein 102-14 Engagement für mehr Nachhaltigkeit kontinuier- können, der aber ein Schritt in die richtige lich weiterzuentwickeln. Wie schon beim ersten Richtung ist. Als Teil des weltgrößten Container- Bericht haben sie uns auch diesmal wieder schifffahrtsunternehmens A.P. Moller - Maersk maßgeblich dabei geholfen, die wesentlichen sind wir exzellent aufgestellt, um zukünftige Themen zu identifizieren und die Inhalte des Chancen zu nutzen, während die Hamburg Berichts zu schärfen. Dafür bedanken wir uns. Süd zugleich kommerziell unabhängig bleibt. Nicht nur für uns, sondern für alle Container Wir wollen unseren Kunden auch reedereien liegt eine zentrale Aufgabe darin, Dr. Arnt Vespermann, Frank Smet, Jakob Wegge-Larsen, weiterhin den hervorragenden kommende Regulierungen und gesetzliche Vor- Chief Executive Officer (CEO) Chief Commercial Officer (CCO) Chief Financial Officer (CFO) Service und die Leistung bieten, gaben zu antizipieren und sich, wo immer mög- Hamburg Süd Hamburg Süd Hamburg Süd lich, an der Entwicklung globaler Lösungen zu die sie von uns kennen und beteiligen. So bringen wir uns über Verbands- erwarten. Dabei werden wir arbeit zum Beispiel in den von der International Schwefelgrenzwerte für Schiffsbrennstoffe auf können sich unsere Kunden ab sofort auf 102-14 uns auch künftig für nachhaltige Maritime Organization (IMO) angestoßenen offener See ab 2020 positive Auswirkungen unsere Expertise verlassen. Mehr dazu erfah- Prozess zur Definition einheitlicher Emissions- auf die Luftqualität haben. Hier wird es wich- ren Sie auf Seite 64. Gemeinsam mit unserem Lösungen einsetzen. standards ein. Wir sind überzeugt, dass auch tig sein, durch Kontrollen und andere Mittel Kunden Electrolux haben wir zudem ein Projekt die Schifffahrtsindustrie ihren fairen Beitrag zur für eine weltweite Einhaltung der strengeren zur Reduzierung der Schwefeldioxidemissionen Obwohl die weltweiten Überkapazitäten in der Senkung der weltweiten Emission von Treib- Grenzwerte zu sorgen. Die nationalen Diskus- während der Liegezeit eines Schiffes im Hafen Containerschifffahrt auch im Berichtszeitraum hausgasen und Luftschadstoffen leisten muss sionen über Dieselfahrverbote in deutschen umgesetzt: Wie wir vor rund einem Jahr im weiter auf die Frachtraten drückten, blicken wir – zumal sich höhere Effizienz und niedrigere Großstädten zeigen, dass das Thema Emissio- chilenischen Iquique einen Brennstoffwechsel zuversichtlich nach vorn. Im Geschäftsjahr 2017 Verbräuche in unserem Fall sowohl ökologisch nen auf der politischen Agenda und im Be- durchgeführt haben, lesen Sie auf Seite 40. sind wir schneller gewachsen als der Markt – als auch wirtschaftlich auszahlen. Die Bekämp- wusstsein der Menschen ganz weit oben steht. Stolz sind wir ebenfalls darauf, dass das von am Ende stand für unsere Containeraktivitäten fung des Klimawandels ist eine der dringlichsten uns mitgegründete Marine Training Centre unter dem Strich ein Gewinn im zweistelligen ökologischen Aufgaben unserer Zeit. Zudem Neben zahlreichen Herausforderungen stan- im kiribatischen Tarawa seit nunmehr einem Millionenbereich, mit dem wir angesichts des werden die weltweit verbindlichen, niedrigeren den in den letzten zwei Jahren ebenso viele halben Jahrhundert Seeleute ausbildet – rund Erfolge. Wir konnten etwa unsere sehr gute 5.000 Menschen haben hier bislang ihren Beruf Pünktlichkeitsbilanz bestätigen und zählen in erlernt, viele von ihnen haben wir als qualifizier- Sachen Fahrplanzuverlässigkeit nach wie vor te Crewmitglieder gewonnen. Das einzigartige weltweit zu den besten Linienreedereien – wie Projekt, von dem beide Seiten gleicherma- unsere Kunden es von einem Qualitätscarrier ßen profitieren, stellen wir auf Seite 58 vor. erwarten. Parallel haben wir unser Angebot weiter ausgebaut und uns damit unter anderem Im laufenden Jahr wollen wir die positive im wichtigen Wachstumsmarkt der Pharma- wirtschaftliche Entwicklung fortsetzen sowie logistik positioniert: Als einer der führenden unseren Kunden auch weiterhin den hervor- Anbieter von Containerkühltransporten haben ragenden Service und die Leistung bieten, wir unser Equipment so aufgerüstet, dass es die sie von uns kennen und erwarten. Dabei die strengen Richtlinien der Good Distribution werden wir uns auch künftig für nachhalti- Practice (GDP) für den Transport pharmazeuti- ge Lösungen einsetzen, denn auch in Bezug scher Produkte erfüllt. Auch in diesem Bereich darauf gilt: Hamburg Süd bleibt Hamburg Süd. Ihre Dr. Arnt Vespermann Frank Smet Jakob Wegge-Larsen (CEO) (CCO) (CFO) 08 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Vorwort Vorwort Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 09
EINLEITUNG Nachhaltigkeitsmanagement bei der Hamburg Süd Seite 12 Stakeholderdialog Seite 14 Wesentlichkeitsanalyse Seite 15 Unternehmensprofil Seite 16 10 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 11
Einleitung – Potenziale nutzen und Nachhaltigkeit gestalten 102-11 Nachhaltigkeitsmanagement zum Ziel. Die Systeme dienen dazu, Risiken zu 102-12 bei der Hamburg Süd antizipieren, so dem Vorsorgeprinzip gerecht zu 102-16 werden und Nachteile für Mensch und Umwelt 102-50 Erfolgreiche und nachhaltige Unternehmens- zu verhindern. 102-54 führung gehen für die Hamburg Süd Hand in Hand. Dabei haben wir den Anspruch, unsere Nachhaltiges Wirtschaften ist für die Hamburg 103-2 Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich zu ver- Süd selbstverständlicher Teil der Unternehmens übergreifend bessern und das Nachhaltigkeitsmanagement identität. Dafür stehen Verbindlichkeit gegenüber stetig weiterzuentwickeln. Bereits im Jahr 2014 Partnern und Mitarbeitern sowie eine langfristig wurde zu diesem Zweck eine eigene Stabsstelle ausgerichtete, solide Geschäftspolitik, die auf eingerichtet, die direkt an die Geschäftsfüh- dauerhaftes Wachstum abzielt. Zugleich sind wir rung berichtet und die zugehörigen Prozesse innovativ und nutzen zukunftsweisende Techno- implementiert und vorantreibt. Ein Beispiel dafür logien auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Unsere ist das umfassende Umweltcontrolling, das seit ökonomischen Prinzipien sind dabei eng mit 2011 sämtliche Verbräuche und Emissionen unseren ethischen Leitlinien verbunden. Letztere detailliert erfasst, auswertet und so Verbesse- sind in unseren Grundsätzen zur sozialen und rungspotenziale offenlegt. Die Zusammenarbeit ökologischen Verantwortung, unserem Verhal- mit den verschiedenen Fachabteilungen und tenskodex sowie der Umwelt-, Sicherheits- und den Regionen ist dabei von zentraler Bedeu- Qualitätspolitik festgeschrieben. Zusammen mit tung. Auch nach außen ist die Stabsstelle unseren Managementsystemen bilden sie das Sustainability wichtiges Bindeglied: Über die Grundgerüst für unser operatives Handeln und Mitarbeit in Initiativen und den Kontakt zu unse- strategische Entscheidungen. ren Stakeholdern werden wichtige Themen ins Unternehmen getragen sowie Austausch und Auch die offene und transparente Kommunika- Kooperation gefördert. tion unserer Leistung und der damit verbunde- nen Herausforderungen und Fortschritte gehört Übergeordnet haben wir als zentrales Instru- für uns zu einem umfassenden Nachhaltig- ment zur Sicherung der Qualität und Umwelt- keitsmanagement. Deshalb dokumentiert die verträglichkeit unserer Leistung bereits in den Hamburg Süd mit dem vorliegenden Bericht 1990er-Jahren ein integriertes Managementsys- für die Jahre 2016 und 2017 zum zweiten Mal tem eingeführt. Ein Qualitätsmanagement nach ihre Nachhaltigkeitsperformance. Dieser Be- DIN EN ISO 9001 und ein Umweltmanage- richt wurde in Übereinstimmung mit den GRI ment nach DIN EN ISO 14001 werden durch Standards: Option Kern erstellt. Dabei haben den International Safety Management Code wir auch die Sustainable Development Goals (ISM-Code) ergänzt. Das von der International (SDGs) der Vereinten Nationen im Blick, auf die Maritime Organization (IMO) verabschiedete wir in diesem Bericht erstmals Bezug nehmen. Regelwerk legt die Maßnahmen zur Organisa- Die 17 Ziele werden jeweils durch mehrere tion eines sicheren Schiffsbetriebs verbindlich handlungsorientierte Unterziele genauer ge- fest und hat neben dem Schutz der Menschen fasst und richten sich in erster Linie an staatli- an Bord auch den Schutz der Meeresumwelt che Organisationen. Aber auch Unternehmen können je nach Tätigkeitsfeld zu einzelnen oder mehreren dieser Ziele ihren Beitrag leisten. In einem ersten Schritt haben wir die SDGs iden- tifiziert, bei denen dies für die Hamburg Süd gilt, und sie den berichteten Themen zugeord- net (siehe Tabelle auf Seite 83). Zur besseren Orientierung haben wir die SDG-Symbole zusätzlich an den entsprechenden Stellen in den Bericht integriert. 12 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 13
102-40 Stakeholderdialog ander an Methoden und Lösungen, um den Ermittelte wesentliche Themen Wesentlich intern Wesentlich extern 102-47 102-42 Umweltschutz in der Containerschifffahrt weiter Korruptionsbekämpfung • • 102-43 Der regelmäßige Austausch mit unseren zu verbessern. 102-46 Wettbewerbswidriges Verhalten • • Stakeholdern ist für uns selbstverständlich und wertvoll. Er findet fortlaufend in persönli- In Vorbereitung auf diesen Bericht haben wir Energie • • chen Gesprächen sowie im Rahmen unserer zusätzlich zum regulären Dialog erneut eine Biodiversität • Verbandsarbeit und unseres Engagements in Online-Befragung durchgeführt, um gezielt die Emissionen • • verschiedenen Initiativen statt. Konkret zählen Themen zu ermitteln, die für unsere Anspruchs- dazu etwa Arbeitsgruppentreffen im Verband gruppen im Nachhaltigkeitskontext wesent- Abwasser und Abfall • Deutscher Reeder (VDR) und im World Shipping lich sind. Um dabei ein möglichst breites und Beschäftigung • Council (WSC) oder Vorträge an Universitäten vielfältiges Meinungsbild zu erzielen, haben wir Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz • sowie auf Tagungen. Darüber hinaus stehen wir Vertreter aller für die Hamburg Süd wichtigen jederzeit in engem Kontakt mit unseren Kun- Gruppen um Teilnahme gebeten. Dieser Bitte Aus- und Weiterbildung • den – bei den Treffen und in den Arbeitsgrup- sind insgesamt 104 Personen nachgekommen, Vielfalt und Chancengleichheit • pen der Clean Cargo Working Group (CCWG) die neun Stakeholdergruppen zugeordnet wer- Gleichbehandlung • arbeiten wir zum Beispiel regelmäßig mitein- den können: Mitarbeiter, Eigentümer, Kunden, Soziale Bewertung der Lieferanten • Schutz der Kundendaten • • Sozioökonomische Compliance • • 30,5 % 19,5 % Kunden Zulieferer 11 % Zulieferer, Geschäfts- und Kooperationspartner, sich die Themen in ihrer Priorität nur unwesent- 102-40 Geschäfts-/Kooperationspartner Politik und Verwaltung, Forschung und Lehre, lich verschoben. 102-43 Verbände und Initiativen sowie NGOs. Neben 102-46 5,5 % 36 Vertretern externer Zielgruppen haben 68 8,3 % Politik, Behörden, Verwaltung Andere Mitarbeiter aus allen Regionen sowie aller Wesentlichkeitsanalyse 2,8 % Hierarchiestufen teilgenommen – darunter 8,3 % Bildung, Wissenschaft Besatzungsmitglieder von drei Schiffen, die bei Die Ergebnisse der Stakeholderbefragung Eigentümer und Forschung einigen Aspekten erfahrungsgemäß andere wurden in die Wesentlichkeitsmatrix übertra- Schwerpunkte setzen als ihre Kollegen an Land. gen. Im nächsten Schritt wurde abgeglichen, 5,6 % 8,3 % NGOs Verbände/Initiativen welche Relevanz die einzelnen Themen für Alle Teilnehmer wurden gebeten, zuvor identifi- die Hamburg Süd als Unternehmen haben, zierte Themen zunächst einzeln nach Wichtig- abschließend hat auch die Geschäftsführung 36 externe Stakeholder haben an unserer Befragung teilgenommen (Differenz zu 100 % rundungsbedingt). keit zu bewerten und sie anschließend gegen- die identifizierten Themen bestätigt. Dabei einander zu priorisieren. Die Themenauswahl wurden einige Aspekte unter den folgenden wurde durch eine interne Projektgruppe unter Voraussetzungen stärker gewichtet: Sie sind Leitung der Hauptabteilung Corporate Commu- essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit und da- 14,7 % 16,2 % nications getroffen und berücksichtigt interne mit den langfristigen Erfolg der Hamburg Süd, See – Ratings Land – Global Head/Regional Manager wie externe Einschätzungen zu branchen- und sie stellen eine Herausforderung für die gesam- unternehmensspezifischen Aspekten ebenso te Schifffahrtsbranche dar, sie sind für unsere 10,3 % See – Operational Level wie übergeordnete globale Herausforderungen Mitarbeiter von besonderer Bedeutung oder sie und Trends. Zusätzlich waren die Befragten auf- stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit 11,7 % 25 % gefordert, weitere für sie relevante Themen zu drängenden globalen Aufgaben wie etwa der See – Ship Board Land – Senior Manager benennen und ihre Erwartungen an die Inhalte Bekämpfung des Klimawandels. Die Wesentlich- Management des Nachhaltigkeitsberichts zu formulieren. Die keitsmatrix findet sich auf der nächsten Seite. Antworten aller Teilnehmer wurden in der Aus- wertung identisch gewichtet. Das Ergebnis der Wesentliche Änderungen im Umfang und in den 8,8 % 13,2 % Land – Specialist Land – Manager Befragung hat die in diesem Bericht behandel- Grenzen der abgebildeten Themen haben sich ten Themen entscheidend mitbestimmt. Gegen- im Vergleich zum letzten Berichtszeitraum nicht über der letzten Befragung im Jahr 2014 haben ergeben. Zusätzlich haben 68 Mitarbeiter aus allen Regionen unsere Fragen beantwortet (Differenz zu 100 % rundungsbedingt). 14 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 15
102-2 Unternehmensprofil weit mehr anbietet als den reinen Seetransport: schließlich auf die Containeraktivitäten. weltweit führenden Anbietern für Container- 102-2 102-7 Auch vor- und nachgelagerte Transporte per kühltransporte. Aber auch großes Stückgut und 102-6 Die Hamburg Süd zählt in der Linienschifffahrt Bahn, Lkw oder Binnenschiff sowie umfangrei- In der Containerlinienschifffahrt ist das Un- Projektladung sowie Gefahrgut werden mit der zu den weltweit führenden Anbietern und ist che Serviceleistungen von Amtsabfertigung bis ternehmen Hamburg Süd neben der gleich- Hamburg Süd verschifft. Zum Kernfahrtgebiet über eigene Büros und Agenturen in mehr als Zollformalitäten gehören zum Portfolio. Im Jahr namigen Marke auch mit der brasilianischen zählen die Verkehre von und nach Südamerika, 100 Ländern vertreten. Rund 6.500* Mitarbei- 2017 hat die Hamburg Süd mit 116 Container- Tochtergesellschaft Aliança aktiv. Im Berichts- die Aliança ist zudem führend im Mercosur-Ver- ter an Land und auf See sorgen rund um den schiffen (2016: 121) 4,69 Millionen TEU transpor- zeitraum zählte zusätzlich die chilenische CCNI kehr zwischen den südamerikanischen Staaten Globus dafür, dass unsere Kunden von maß- tiert (2016: 4,39 Millionen) und mit ihren Leistun- zur Markenfamilie, die mit Jahresbeginn 2018 sowie im Cabotage-Verkehr entlang der brasi- geschneiderten Logistiklösungen profitieren. gen 5,42 Milliarden US-Dollar umgesetzt – die jedoch vollständig in der Hamburg Süd aufging. lianischen Küste. Das Hamburg Süd-Netzwerk 1871 in Hamburg gegründet, sind wir heute ein Bilanzierung erfolgte dabei erstmals nach IFRS, Transportiert wird neben klassischer Trocken- aus über 90 Liniendiensten verbindet alle Konti- international agierender Logistikdienstleister, der die Umsatzzahlen beziehen sich außerdem aus- ladung vor allem Kühlgut – wir zählen zu den nente und die weltweit wichtigsten Häfen. *Mitarbeiter in Elternzeit sind berücksichtigt, Stand 31.12.2017. 102-44 Wesentlichkeitsmatrix Diese Themen sind internen und externen Stakeholdern gleicherm aßen besonders wichtig. Sehr wichtig Ökonomie Ölverschmutzungen Energieeffizienz Schiffe Arbeitssicherheit/ Ökologie Gesundheitsschutz Soziales Datenschutz Schiffsrecycling Luftemissionen Korruptionsprävention Fairer Wettbewerb Arbeitssicherheit Lieferkette Ladungssicherheit Solide Geschäftspolitik Chancengleichheit/ Antidiskriminierung Compliance Innovative Energieeffizienz Technologien Kühlcontainer Wesentlich extern Schutz von Arten und Ökosystemen Nachhaltige Materialien Ressourcenverbrauch an Land Pünktliche Dienste Aus- und Weiterbildung Kundenservice Sozialleistungen Geräuschemissionen Schiffe Vereinbarkeit Beruf und Familie Wichtig Containerleertransporte Wichtig Wesentlich intern Sehr wichtig 16 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 17
Hamburg Süd auf einen Blick 102-2 102-10 Weiteres Geschäftsfeld ist die Trampschifffahrt, in der wir unter den drei Markennamen Rudolf Aufgaben wird ab 2018 unser neuer Eigentümer Maersk Line bzw. dessen Tochterunternehmen 4.686.000 102-7 A. Oetker (RAO), Aliança Bulk und Furness Withy mit Bulkern und Produktentankern trockene und übernehmen. Ebenfalls zur Hamburg Süd-Familie gehört die Hamburg Süd Reiseagentur, die sich TEU flüssige Massengüter transportieren. Während des auf die Planung und Abwicklung von Geschäfts- Berichtszeitraums verantwortete die Columbus reisen spezialisiert hat, ihre Expertise aber auch Shipmanagement GmbH das Crewing, das tech- Privatreisenden zur Verfügung stellt. Da sie jedoch nische Management sowie die Materialwirtschaft aller eigenen Schiffe und betreute zudem sämt- liche unserer Schiffsneu- und -umbauten. Diese mit ihrem Tätigkeitsfeld und ihrer Umsatzgröße nicht zum Hauptgeschäft zählt, wird sie in diesem Bericht nicht berücksichtigt. rund 6.500 Mitarbeiter 102-5 Die Hamburg Süd als Teil der Oetker-Gruppe (bis 30. November 2017) 102-18 Dr. August Oetker KG Beirat der >250 Büros Gruppenleitung: Beratungs-, Kontroll- Dr. August Oetker 5,42 Richard Oetker, Dr. Albert Christmann, und Vetofunktion KG Dr. Ottmar Gast, Dr. Niels Lorenz Schifffahrt Mrd. USD Umsatz* Bier und 171 Nahrungs- Sekt, Wein und Weitere alkoholfreie Bank mittel Spirituosen Interessen Getränke Hamburg Süd- Gruppe Schiffe** Geschäftsführung: Dr. Ottmar Gast (Sprecher), Dr. Heino Schmidt, Dr. Arnt Vespermann, Frank Smet, Beratungs- und Überwachungsfunktion, Ernennung und Abberufung Beirat der Hamburg Süd-Gruppe 582.554 Peter Frederiksen (bis 30. Juni 2017) der Geschäftsführung Container ieses Organigramm ist gültig bis einschließlich 30. November 2017. Zum 1. Dezember 2017 erfolgte die D Akquisition der Hamburg Süd durch Maersk Line. Die neue Hamburg Süd-Geschäftsführung besteht aus Dr. Arnt Vespermann (CEO), Frank Smet (CCO) und Jakob Wegge-Larsen (CFO). 102-13 Mitgliedschaften in Verbänden und Initiativen >90 Dienste ICCO Box Club – International Council of Containership Operators * Nur Containeraktivitäten. ** Diese Zahl beinhaltet neben 116 Containerschiffen auch Bulker und Tanker. Mitgliedschaften auf Führungsebene Zum 1. Dezember 2017, einen Monat vor Ende des Berichtszeitraums, wurde die Akquisition der 102-10 Hamburg Süd durch den Marktführer Maersk Line genehmigt. Wie angekündigt werden künftig operationelle Funktionen – darunter das Schiffsmanagement, aber auch Logistik, Netzwerk, Marine Operations und Procurement – integriert. In den ersten Monaten des Jahres 2018 ist diese Inte- gration bereits erfolgreich vorangeschritten. Wo immer möglich und absehbar, weisen wir in die- sem Bericht auf anstehende bzw. teils schon erfolgte Veränderungen hin. Mehr dazu erfahren Sie nicht nur in den einzelnen Kapiteln, sondern auch im Vorwort der Geschäftsführung auf Seite 07. Engagement auf Projektebene oder in Arbeitsg emeinschaften 18 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 19
Standorte Die Hamburg Süd und ihre Tochterunternehmen sind weltweit in über 100 Ländern Region Europe (REU) mit rund 250 Büros vertreten, davon mehr als 100 eigene. Die Organisationseinheiten Ägypten Finnland Israel Marokko Russland Türkei des Unternehmens untergliedern sich in fünf Regionen. Algerien Frankreich Italien Niederlande Saudi-Arabien Tunesien Bahrain Griechenland Katar Norwegen Schweden Ungarn 102-4 Bangladesch Großbritannien Kuwait Oman Schweiz Vereinigte Arabische Emirate Belgien Indien Lettland Österreich Slowenien Weißrussland Dänemark Iran Libanon Pakistan Spanien Zypern Deutschland Irland Litauen Polen Syrien Estland Island Malta Portugal Tschechien U RE Region North America (RNA) Hamburg Kanada USA Morristown RN A Hong Kong Miami Region Caribbean and Latin America West Coast (RCW) Region Asia Pacific (RAP) Aruba Ecuador Kuba Bahamas El Salvador Martinique Amerikanisch-Samoa Neukaledonien Barbados Guadeloupe Mexiko Angola Neuseeland Belize Guatemala Nicaragua Australien Papua-Neuguinea Bolivien Guyana Panama China Philippinen Chile Haiti Peru Cookinseln Samoa Costa Rica Honduras Puerto Rico São Paulo Fidschi Singapur Curaçao Jamaika Trinidad und Französisch-Polynesien Sri Lanka Dom. Republik Kolumbien Tobago Hong Kong Südafrika Venezuela Indonesien Südkorea Japan Taiwan RC Kambodscha Thailand W Kongo Tonga Region South America Malaysia Vietnam RSE East Coast (RSE) Argentinien Brasilien Paraguay RA Uruguay P 20 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Einleitung Einleitung Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 21
COMPLIANCE Korruptionsprävention Seite 24 Fairer Wettbewerb Seite 26 Datenschutz und Datensicherheit Seite 26 22 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Compliance Compliance Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 23
Compliance – verbindliche Basis für unser Handeln 103-1 Die Einhaltung geltender Gesetze und Vorschrif- 103-2 ten – seien es inländische, ausländische oder über- 103-3 staatliche – bildet die Basis unserer Geschäftspoli- 88 % 419-1 tik und bestimmt unser Handeln. Dasselbe erwarten wir von unseren Partnern und natürlich von jedem $ unserer Mitarbeiter. Unsere Grundsätze zur sozialen und ökologischen Verantwortung, unser Verhal- tenskodex und unsere Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätspolitik halten diesen Anspruch entspre- chend fest. Denn nur, wenn wir gesetzeskonform und vertrauenswürdig handeln, können wir positive Bislang wurden 88 % der Ländergesellschaften und Geschäftsb ereiche auf Korruptionsrisiken überprüft. und für alle Seiten gewinnbringende Geschäfts- beziehungen und Partnerschaften aufbauen, die den Erfolg der Hamburg Süd langfristig sichern. sensibilisieren und ihnen die möglichen Folgen zu verdeutlichen, sondern auch gegen die Ursachen Um den gesetzlichen Anforderungen jederzeit und von Korruption vorzugehen. Risikobewertungen global zu entsprechen, hat die Hamburg Süd ein einzelner Ländergesellschaften und Geschäfts- Compliance-Management-System etabliert, das bereiche finden bedarfsabhängig statt und von der restlichen Organisation unabhängig agiert. legen Gefahren- sowie Optimierungspotenziale Der Compliance Officer am Standort Hamburg offen – bislang wurden 35 solcher Bewertungen berichtet direkt an die Geschäftsführung und wird durchgeführt. Dabei wurden mit Ausnahme der weltweit von rund 50 Compliance-Beauftragten in sogenannten Facilitation Payments, die mitun- den Regionen und bei unseren Tochtergesellschaf- ter in Häfen und bei Kanaldurchfahrten für eine ten unterstützt. Sie stehen unseren Mitarbeitern schnellere Abfertigung gefordert werden, keine präventiv und beratend zur Seite. Gleichzeitig ist wesentlichen Risiken identifiziert. Wir entwi- der Compliance Officer erster Ansprechpartner für ckeln gemeinsam mit anderen Marktteilnehmern Hinweise auf etwaige Gesetzesverstöße inner- Strategien, um solchen Forderungen entgegen- halb der Hamburg Süd sowie durch Agenturen, zutreten (siehe auch übernächster Absatz). Unabhängig von ihrer Position und Tätigkeit 102-12 Zulieferer oder Dienstleister. Jede Meldung an ihn durchlaufen all unsere Mitarbeiter an Land ein 102-13 kann selbstverständlich auch anonym erfolgen. HQ 100 % obligatorisches Online-Training zur Korruptions- 103-2 prävention. Im Seebetrieb werden Risiken und das 103-3 HQ/REU 99 % Mit Ausnahme der im Abschnitt „Fairer Wett- HQ/REU 97 % richtige Verhalten im Rahmen der regelmäßigen Die Hamburg Süd engagiert sich seit 2013 205-2 bewerb“ genannten Fälle (siehe Seite 26) Offiziersunterrichtungen vermittelt. Alle Mitarbei- im Maritime Anti-Corruption Network – für eine RAP 99 % wurden gegen die Hamburg Süd während RAP 99 % ter inklusive der Geschäftsführung sind über die maritime Wirtschaft frei von Korruption. des Berichtszeitraums keine Bußgelder und Antibestechungs- und -korruptionsrichtlinie der RCW 96 % auch keine nicht monetären Strafen wegen Hamburg Süd informiert, die seit 2013 in Kraft ist. RCW 85 % Nichteinhaltung von Gesetzen verhängt. RNA 100 % Um auch außerhalb des Unternehmens anzuset- Süd beteiligt sich unter anderem an der 2015 RNA 99 % zen, engagiert sich die Hamburg Süd ebenfalls gestarteten Kampagne „Suez Canal Say No“ und 103-1 Korruptionsprävention RSE 99 % seit 2013 im Maritime Anti-Corruption Network nahm hier eine Vorreiterrolle ein. Die Auswertung RSE 95 % 103-2 (MACN). Ziel der globalen Initiative ist eine ma- des MACN zeigt, dass sich die Situation vor Ort 103-3 Korrupte Geschäftspraktiken haben bei der ritime Wirtschaft frei von Korruption. Zu diesem seither deutlich verbessert hat. Die Schiffe aller Governance Body Members 205-1 Hamburg Süd keinen Platz und widersprechen Zweck identifizieren die Mitglieder Best Practices teilnehmenden Reedereien passieren den Kanal Management 205-2 unserem Verständnis einer nachhaltigen Unterneh- und entwickeln gemeinsame Maßnahmen ge- ohne Verspätungen oder anderweitige Störungen. Specialists (inkl. Coordinators) menspolitik. Sie gefährden den freien Wettbewerb gen illegale Forderungen. Um nicht nur gegen Forderungen etwa nach Zigaretten sind ebenso und können die Reputation beteiligter Unterneh- die Symptome, sondern auch gegen die Ursa- deutlich zurückgegangen wie Gewaltandrohungen men nachhaltig schädigen. Deshalb arbeiten wir as Antikorruptionstraining ist für alle Hamburg Süd- D chen von Korruption vorzugehen, kooperiert das gegen Schiffe und Besatzungen. Dies zeigt, dass Mitarbeiter verpflichtend. Entsprechend hoch ist die auf verschiedenen Ebenen kontinuierlich daran, Teilnehmerquote. (Abkürzungen der Regionen siehe MACN eng mit Regierungen und verschiedenen gemeinsames, entschlossenes Handeln ein wirk- nicht nur unsere Mitarbeiter für die Thematik zu Seite 20/21) internationalen Organisationen. Die Hamburg samer Weg zur Bekämpfung von Korruption ist. 24 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Compliance Compliance Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 25
bearbeiten in ihrer jeweiligen Region alle Anfragen Zusätzlich steht den Mitarbeitern am Standort 103-2 92 % zum Thema Informationssicherheit und treffen Deutschland die Datenschutzbeauftragte in allen 103-3 sich regelmäßig mit dem regionalen Management. Datenschutzfragen beratend zur Seite und ist 418-1 Die Ergebnisse dieser Meetings werden an den Anlaufstelle für Beschwerden bezüglich Daten- CISO berichtet. Er legt die wesentlichen Themen schutzverletzungen. In den Regionen übernehmen zweimal jährlich beim Treffen des Information die Compliance-Beauftragten diese Funktion. Security Management Boards vor, zu dem neben Um unsere Mitarbeiter auch darüber hinaus im ihm selbst der Chief Executive Officer (CEO) täglichen Umgang mit sensiblen Daten zu un- sowie der Global Head of Information Techno- terstützen und ihnen das nötige Wissen an die Im Berichtszeitraum wurde das Online-Training „Com- petition Compliance“ neu eingeführt. Der Großteil der logy and Services gehören. In diesem höchs- Hand zu geben, führen wir für alle neuen Mitar- Mitarbeiter, für die das Training verpflichtend ist, hat es ten Gremium in Sachen Informationssicherheit beiter ein verpflichtendes Online-Training zum bereits absolviert. werden alle wichtigen Entscheidungen getroffen Thema Informationssicherheit durch. Später ist und Verbesserungen auf den Weg gebracht. für sämtliche Mitarbeiter ein Auffrischungstrai- Wettbewerber. In die Selbstbewertung dieser ning im Zweijahresrhythmus vorgeschrieben. Kooperationen ist die Compliance-Organisation als überwachende Instanz eng eingebunden. Wie bereits in den beiden Vorjahren gab es im Berichtszeitraum keine Vorfälle von Da- Im Berichtszeitraum wurden gegen die Ham- tenlecks, Datendiebstahl oder -verlust oder burg Süd – teilweise in Einheit mit anderen begründete Beschwerden in Bezug auf die Marktteilnehmern – sechs Verfahren geführt, die Keine Vorfälle von Datenlecks, Verletzung der Privatsphäre von Kunden. Die 103-1 Fairer Wettbewerb wettbewerbswidriges Verhalten oder Verstöße Datendiebstahl oder -verlust etablierten Mechanismen und Prozesse haben 103-2 gegen das Kartellrecht zum Gegenstand haben im Berichtszeitraum. sich damit wiederholt als wirksam erwiesen. 103-3 Fairer Wettbewerb ist wichtig, denn er bringt oder hatten. Drei dieser Verfahren wurden bereits 206-1 den gesamten Markt voran. Deshalb achtet eingestellt beziehungsweise ohne Strafzahlung die Hamburg Süd selbstverständlich geltendes beigelegt, in einem weiteren wurde auf eine Wettbewerbsrecht. Um unsere Grundsätze, die niedrige fünfstellige Strafzahlung entschieden. im Verhaltenskodex sowie in der Sicherheits-, Die beiden anderen Untersuchungen dauern an. Umwelt- und Qualitätspolitik festgehalten sind, im Arbeitsalltag unserer Mitarbeiter zu verankern, haben wir im Berichtszeitraum ein Online-Trai- Datenschutz und Datensicherheit ning unter dem Titel „Competition Compliance“ eingeführt. Ausgewählte Mitarbeitergruppen Auch in der Schifffahrt schreitet die Digitalisierung werden zu Fragen des Wettbewerbsrechts sowie unaufhaltsam voran. Speziell in diesem Kontext zur Vermeidung von Verstößen geschult und haben der Schutz und die Sicherheit der Daten bekommen konkrete Handlungsempfehlungen von Mitarbeitern, Kunden und Partnern für die für schifffahrtsspezifische Situationen vermittelt. Hamburg Süd einen besonderen Stellenwert. Verpflichtend ist das Training für alle Mitarbeiter, Dieser Anspruch wurde in der Befragung zur die im direkten Kontakt zu Kunden sowie Wett- Berichtsvorbereitung auch von unseren Stake- bewerbern stehen oder die im Einkauf tätig sind. holdern bekräftigt, die das Thema als eines der wichtigsten überhaupt bewertet haben. Um unse- Auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus rer Verantwortung gerecht zu werden, haben wir verhalten wir uns unseren Wettbewerbern ge- feste Prozesse und Leitlinien für den Datenschutz genüber fair. Mit vielen von ihnen arbeiten wir in und die Datensicherheit etabliert. Der Corporate verschiedenen Brancheninitiativen zusammen und Information Security Officer (CISO) ist für alle kooperieren sogar im täglichen Geschäft: Über Themen der Informationssicherheit zuständig und sogenannte Vessel Sharing Agreements und Slot wird dabei von fünf Regional Information Security Charter Agreements vergeben wir Kapazitäten an Officers (RISOs) – den IT-Leitern der Hamburg Bord unserer Schiffe oder sichern uns umgekehrt Süd-Regionen – sowie drei IT-Verantwortlichen Kapazitäten auf ausgewählten Routen unserer unserer Tochterfirmen unterstützt. Die RISOs 26 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Compliance Compliance Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 27
ENERGIE UND EMISSIONEN Schiffsdesign und Schiffstechnik Seite 32 Schiffsbetrieb Seite 32 Reefer-Container Seite 35 Energieverbrauch Seite 35 Luftemissionen Seite 36 Umweltbilanz Seite 38 Im Fokus: Brennstoffwechsel in Chile Seite 40 28 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 29
Energie und Emissionen – nachhaltig auf Kurs 102-10 Im Berichtszeitraum hat die Hamburg Süd 52 gesamte Containerflotte heute im Vergleich zum 103-1 eigene und 64 gecharterte Containerschiffe be- Jahr 2010 im Schnitt um 15 Prozent effizienter. 103-2 trieben. Hinzu kamen 55 gecharterte Bulker und 103-3 Tanker. Die eigenen Schiffe der Hamburg Süd sind Wo viel Energie in Kraft umgewandelt wird, entste- im Frühjahr 2018 an unseren neuen Eigentümer hen Emissionen. Uns ist bewusst, dass die Grö- übergegangen. Künftig wird Maersk Line die Ent- ßenordnung, in der wir die Luftemissionen unserer wicklung, das Management sowie den Betrieb der Schiffe reduzieren können, eine zentrale Rolle bei Containerschiffe und somit auch die Definition von der Bewertung unserer Nachhaltigkeitsleistung damit verbundenen Umwelt- oder Effizienzzielen spielt. All unsere Maßnahmen zur Energieeffizienz verantworten. Alle im Folgenden berichteten Ziel- kommen auch unserem ursprünglich bis 2020 setzungen, Maßnahmen und Ergebnisse betreffen ausgelegten Ziel zugute, den CO2e-Ausstoß unserer den Berichtszeitraum 2016/17 und fallen damit Flotte um 45 Prozent zu verringern.* Branchenüber- noch in die Verantwortung der Hamburg Süd. greifend befasst sich aktuell die International Ma- ritime Organization (IMO) mit der Reduzierung der Der Großteil unseres gesamten Energieverbrauchs Treibhausgasemissionen von Schiffen und hat hier- fließt in den Betrieb unserer Schiffe. Deshalb zu im April 2018 eine erste Strategie verabschiedet. setzen wir genau hier mit unseren Maßnahmen Sie benennt konkrete Ziele wie etwa die Reduktion zur Energieeinsparung an: Im Schiffsdesign „der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen genauso wie mithilfe der Technik an Bord und im um wenigstens 50 Prozent bis 2050 im Vergleich täglichen Betrieb lassen sich kleine wie größere zum Jahr 2008“. Diese Ziele bilden den Rahmen für Einsparpotenziale heben. In diesen und weiteren die Entwicklung konkreter kurz-, mittel- und langfris- Energiefragen leistete die Abteilung Ship Ener- tiger Maßnahmen. Über unsere Mitgliedschaften im gy Efficiency organisationsweit Beratung. Auch World Shipping Council (WSC) sowie im Verband unsere knapp 84.000 Reefer-Container benöti- Deutscher Reeder (VDR) beteiligen auch wir uns gen Energie, um ihre Kühlleistung zu erbringen. an diesem Prozess und begrüßen das Anliegen der Durch den Einsatz von Neubauten und Mo- IMO, weltweit verbindliche Standards in Überein- dernisierungen von Bestandscontainern ist die stimmung mit den Pariser Klimazielen zu definieren. *Pro TEUkm gegenüber dem Basisjahr 2009. 30 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 31
102-12 Schiffsdesign und Schiffstechnik sich mithilfe von Strömungstests und anderen war deshalb stets unser zentrales Ziel. Wie die 103-2 Simulationsmethoden so optimieren, dass ein um meisten anderen Marktteilnehmer setzen wir 103-3 Bereits bevor ein Schiff das erste Mal für die knapp 4 Prozent niedrigerer Verbrauch möglich schon seit vielen Jahren auf das sogenannte 538,5 Hamburg Süd auf den Weltmeeren unterwegs ist. Diese Optimierung haben wir nach Möglichkeit Slow Steaming, also eine Fahrtgeschwindigkeit ist, lassen sich die Weichen für einen geringeren für alle Neubauserien durchgeführt, teils haben zwischen 16 und 18 Knoten, die gegenüber der Energieverbrauch stellen. Dazu haben wir auf wir darüber hinaus auch bei Langzeitchartern Fahrt mit 20 Knoten bis zu 40 Prozent Brennstoff g/tkm der Suche nach neuen Lösungen stets eng mit mit den jeweiligen Reedereien kooperiert. einspart – das entspricht für ein Schiff unserer Neben dem Design eines Schiffs tragen ver- „Santa“-Klasse etwa 45 Tonnen pro Tag und schiedene technische Maßnahmen dazu bei, den Schiff. Selbst wenn der Einsatz eines zusätzli- Brennstoffverbrauch zu reduzieren. Darunter zum Beispiel die Becker Twisted Fin, die den Antriebs- chen Schiffes je Dienst berücksichtigt wird, um den Fahrplanrhythmus trotz längerer Reisezeit 67,2 g/tkm verlust am Propeller reduziert, oder der soge- einhalten zu können, rechnet sich das Modell in nannte Rudder Bulb, der am Ruder befestigt das den meisten Fällen ökonomisch und ökologisch. Wasser besser in den Propeller ein- und wieder Seit 2013 berichtet die Hamburg Süd Frachtflugzeug ausströmen lässt. Darüber hinaus wurden die Neu- Ebenso wichtig wie die Geschwindigkeit ist die freiwillig Kennzahlen zum CO 2 -Ausstoß bauten unserer „Polar“-Klasse mit einem Wellenra- gewählte Route beziehungsweise deren bedarfs- und weitere Informationen an das Carbon Lkw dar ausgestattet, das die Wellenlaufrichtung sowie mäßige Anpassung. Sturm und schwerer Seegang Disclosure Project, das die Umweltdaten die Meeresströmung sichtbar macht. Der Kurs der etwa können den Brennstoffverbrauch in die Höhe von Unternehmen und Kommunen weltweit sammelt und veröffentlicht. Schiffe lässt sich daran ausrichten und dadurch – auch bezogen auf die Effizienz – optimieren. treiben. Ein Weather-Routing-Programm an Bord aller Hamburg Süd-Schiffe analysiert meteorolo- 26,2 g/tkm 14,8 gische Daten und unterstützt die Schiffsleitung 16,6 g/tkm g/tkm unseren Werftpartnern zusammengearbeitet. dabei, Sturmtiefs entweder zu umfahren oder Unter anderem lässt sich zum Beispiel durch Schiffsbetrieb die Geschwindigkeit so anzupassen, dass das kleinere, teillastoptimierte Hauptmaschinen bei betroffene Gebiet noch vor oder erst nach der pro- gnostizierten Schlechtwetterphase erreicht wird. Diesellokomotive Binnenschiff Containerschiff geringer Fahrtgeschwindigkeit gegenüber großen Die größten Einsparpotenziale ergeben sich jedoch Maschinen Brennstoff einsparen – wie bei den im täglichen Betrieb. Die Hamburg Süd-Schiffe 9.600-TEU-Schiffen unserer „Cap San“-Klasse. so einzusetzen, dass vom Start- bis zum Ziel- Ebenfalls softwaregestützt erfolgt die Optimierung Im Vergleich mit anderen Transportmitteln schneidet das Containerschiff in Auch der standardmäßige Schiffsrumpf lässt hafen möglichst wenig Brennstoff benötigt wird, der Schwimmlage des Schiffs – je besser es im Sachen CO2 e-Emissionen gut ab.* *Quelle: CO 2-Berechnungen in der Logistik von Andre Kranke, Martin Schmied und Andrea Dorothea Schön, München 2011. 32 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 33
Wasser liegt, desto weniger Antriebsenergie wird die Flotte im Zuge der Akquisition durch Maersk 102-13 benötigt. Der Eniram Dynamic Trimming Assistant vollständig integriert ist, werden hier Informatio- 103-2 erfasst auf allen Hamburg Süd-Schiffen die nen zur Position aller Hamburg Süd-Schiffe, zu 103-3 relevanten Parameter, darunter Antriebsleistung, Wetterbedingungen und Strömungen mit weiteren 302-4 Tiefgang sowie Windgeschwindigkeit und -richtung. Daten zusammengeführt. Auf dieser Grundla- Auf dieser Basis werden Vorschläge zur Optimie- ge unterstützen wir unsere Schiffsleitungen bei rung des sogenannten Trimms errechnet, was eine wichtigen Entscheidungen hinsichtlich Route und Brennstoffersparnis von 3 bis 5 Prozent ermöglicht. Geschwindigkeit. Ein Großteil der Daten wurde bisher über das Softwaresystem Navigator Insight gesammelt, das auf allen eigenen und gechar- terten Containerschiffen installiert war. Über das integrierte Bunker-Controlling wurde beispielswei- se tagesgenau der Brennstoffverbrauch für jedes Schiff ermittelt, sodass bei Abweichungen zeitnah gegengesteuert werden konnte. Zuletzt wurden 68 Schiffe vor allem auf der Langstrecke begleitet, Die Hamburg Süd ist seit 2015 Mitglied auf Anfrage auch während der Küstenreise. Bei der Trident Alliance – einer gemeinsamen schwerem Wetter wird proaktiv über mögliche Initiative von Reedereien, die sich für die Ausweichrouten informiert. Zusätzlich überwacht Durchsetzung von Schwefelvorschriften in der das Fleet Operations Center die Zunahme des Seeschifffahrt einsetzt. Rumpfwiderstands durch Algen- oder Seepocken- bewuchs, der erhöhte Verbräuche mit sich bringen Auch das Bordnetz, das unsere Schiffe mit Strom kann. Seit Inbetriebnahme konnte der Brennstoff- versorgt, bietet Möglichkeiten, den Energiekon- verbrauch der begleiteten Schiffe auf den Seepas- sum zu reduzieren. Um zu gewährleisten, dass sagen um knapp 10 Prozent reduziert werden. diese Möglichkeiten ausgeschöpft werden, hat die Hamburg Süd ihre Schiffsleitungen über mehr als zehn Jahre in Sachen Energiesparen geschult. Reefer-Container Der Ship Energy Efficiency Management Plan gibt entsprechende Anweisungen. Der Einsatz neu- Als einer der führenden Anbieter für Container- ester Technik trägt ebenfalls zu einem effizienten kühltransporte haben wir im Berichtszeitraum Schiffsbetrieb bei: Polumschaltbare Lüftermoto- rund 84.000 Reefer-Container (Kühlcontainer) ren und drehzahlgeregelte Kühlwasserpumpen eingesetzt, um die temperaturempfindliche La- passen sich an die Betriebsbedingungen an und dung unserer Kunden sicher ans Ziel zu bringen. erzielen so zwischen 70 und 85 Prozent Energie- Damit die Container die erforderliche Kühlleistung ersparnis. Alle nicht benötigten Lüfter und Pumpen erbringen, benötigen sie Energie. Mit dem Ziel, die werden ebenso wie nicht benötigte Beleuchtung Effizienz bei gleichbleibender Leistung zu stei- konsequent abgeschaltet. Ein Teil unserer Flotte gern, konnten wir bei den Neubauten zwischen ist zusätzlich mit der Fleet Performance Ma- 2010 und 2015 über 30 Prozent Energieersparnis nagement Software „Bluetracker“ ausgestattet, realisieren. Für die Bestandsflotte ergibt sich durch die den Energieverbrauch aller Maschinen und das Neubauprogramm und weitere Modernisierun- Aggregate des Bordnetzes in Echtzeit erfasst gen wie z. B. Softwareaktualisierungen im Schnitt und analysiert. So wird ein ganzheitliches Ener- eine Effizienzsteigerung von über 15 Prozent. gieprofil erstellt, das Unregelmäßigkeiten, Ineffi- zienzen und Verbesserungspotenziale aufzeigt. Energieverbrauch Auf übergeordneter Ebene hat seit 2015 das Fleet Operations Center in unserer Hamburger Zentrale Wie beschrieben dreht die Hamburg Süd kontinu- den Schiffsbetrieb unterstützt und optimiert. Bis ierlich an verschiedenen Stellschrauben, um die 34 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 35
Reduktion des Energieverbrauchs der eigenen 302-3 Energieintensität und gecharterten Containerschiffe (in 1.000 GJ) Intensität der Treibhausgasemissionen Reduktion von Treibhausgasemissionen (in 1.000 t) 305-4 302-4 305-5 2014 88,1 % 2014 10.731 2014 66,8 % 2014 573 2015 86,3 % 2015 9.632 2015 65,1 % 2015 455 2016 85,8 % 2016 13.442 2016 64,8 % 2016 737 2017 79,3 % 2017 23.613 2017 59,9 % 2017 1.533 Index MJ/TEUkm. Die Energieintensität, die alle it den Effizienzstandards des Basisjahres 2010 hätte M ie Intensität der Treibhausgasemissionen (in CO2 e/ D it den Effizienzstandards des Basisjahres 2010 hätte M verbrauchten Treibstoffe an Bord der Schiffe umfasst, die Hamburg Süd obige Energiemengen zusätzlich TEUkm) sinkt seit Jahren kontinuierlich. Basisjahr ist die Hamburg Süd obige CO2 e-Emissionen zusätzlich sinkt seit mehreren Jahren. Basisjahr ist 2012 (100 %). verbraucht. Verschiedene Effizienzmaßnahmen haben 2009 (100 %). verursacht. Verschiedene Effizienzmaßnahmen haben eine deutliche Reduzierung ermöglicht. eine deutliche Reduzierung ermöglicht. Energieeffizienz im täglichen Betrieb zu steigern 0,1-Prozent-Grenze einhalten. 2020 wird eine neue und so Brennstoff und Strom einzusparen. Je Gesetzgebung in Kraft treten, die den Schwefel mehr uns das gelingt, desto stärker entlasten wir anteil im Schiffsbrennstoff auch außerhalb dieser die Umwelt bei gleichzeitiger Steigerung unserer Gebiete auf maximal 0,5 Prozent festlegt. Die Wirtschaftlichkeit. Im Ergebnis aller Maßnahmen Hamburg Süd wird den neuen Regularien bei konnten wir unseren Energiebedarf im Berichts- ihrer Einführung selbstverständlich entsprechen. zeitraum nicht nur relativ bezogen auf die Trans- portleistung senken, sondern auch absolut: Von Die Übersicht und damit die Kontrolle über alle 2016 auf 2017 reduzierte sich der Verbrauch der anfallenden Emissionen der Containerschiffe Hamburg Süd um 2,2 Prozent. Detaillierte Zah- ermöglichte bislang die Software Navigator Insight, len liefert unsere Umweltbilanz auf Seite 38. die wir vor einigen Jahren gemeinsam mit einem Partner entwickelt haben und die auf allen eigenen und gecharterten Schiffen eingesetzt wurde. 102-10 Luftemissionen Das System hat unter anderem Brennstoffver- 103-1 bräuche, Maschinendaten sowie Ladungs- und 103-2 Obwohl das Containerschiff in Sachen CO2e-Aus- Abfallmengen erfasst. Alles wurde im nächsten 103-3 stoß das effizienteste Mittel für den Gütertrans- Schritt gespeichert, analysiert, in Berichte um- 305-5 port über weite Strecken ist, haben wir vielfältige gesetzt und an die zuständigen Abteilungen 305-7 Maßnahmen ergriffen, die vor allem auf höhere Effizienz und niedrigere Verbräuche ausgerichtet sind – und zugleich dazu beitragen, die Emissi- onen unserer Flotte zu reduzieren (siehe vorige Abschnitte). Unser Umweltziel von minus 45 Pro- zent CO2e-Emissionen bis zum Jahr 2020 werden wir aufgrund der Akquisition durch Maersk Line nicht in Eigenregie weiterverfolgen können. Jedoch Die Hamburg Süd haben wir bis Ende 2017 bereits eine Reduzierung konnte ihre CO2e-Emissionen um um 40 Prozent erreicht. Wir sind sicher, dass unse- 40 % je TEUkm reduzieren.* re Flotte auch unter dem neuen Management ihren Beitrag dazu leisten wird, Emissionsminderungs- ziele zu erreichen. Alle Effizienzmaßnahmen wirken verschickt. Dort wurden die Daten ausgewertet, sich ähnlich positiv auch auf den Ausstoß anderer um unter anderem weitere Möglichkeiten zur Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Effizienzsteigerung zu identifizieren. Unter dem Feinstaub aus. In ausgewiesenen Sonderfahrtge- Strich konnten wir unseren CO2e-Ausstoß ebenso bieten, sogenannten Emission Control Areas, fährt wie die anderen Luftemissionen sowohl inner- die Hamburg Süd vorschriftsgemäß mit maximal halb des Berichtszeitraums als auch gegenüber 0,1-prozentigem Marinegasöl, dessen Nutzung dem Jahr 2015 senken – relativ und absolut. erheblich teurer ist, die Schwefeldioxidemissionen Konkret beträgt die Reduktion für die Hamburg aber um über 95 Prozent reduziert – ausgehend Süd von 2016 auf 2017 2,3 Prozent für CO2e, von einem durchschnittlichen Schwefelgehalt 3,7 Prozent für Stickoxide, 4 Prozent für Feinstaub von 2,2 Prozent. Vereinzelt kommen auch Hy- und 8 Prozent für Schwefeldioxid. Weitere Zah- bridbrennstoffe zum Einsatz, die ebenfalls die len liefert unsere Umweltbilanz auf Seite 38. *Gegenüber dem Basisjahr 2009. 36 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 37
103-3 Umweltbilanz — Energieverbrauch Umweltbilanz — Emissionen 103-3 302-1 305-1 Entwicklung Entwicklung 302-2 Einheit 2014 2015 2016 2017 2016 > 2017 Einheit 2014 2015 2016 2017 2016 > 2017 305-2 302-4 305-3 Gesamtverbrauch 1.000 GJ* 99.296 120.786 120.778 118.084 –2,2 % Kohlendioxidäquivalente (CO 2 e*) 1.000 t 7.654 9.275 9.328 9.114 –2,3 % 305-5 1.000 MWh 27.582 33.552 33.549 32.801 –2,2 % Total (direkt 305-7 Scope 1 verantwortlich) 1 .000 t 6.282 7.285 7.316 7.064 –3,4 % Total (direkt Scope 1 verantwortlich) 1 .000 GJ 79.655 92.730 92.691 89.474 –3,5 % Containerschiffe 1.000 t 5.711 6.709 6.740 6.514 –3,4 % Containerschiffe 1.000 GJ 73.458 86.458 86.851 83.936 –3,4 % Bulker und Tanker 1.000 t 479 484 451 427 –5,2 % Bulker und Tanker 1.000 GJ 6.161 6.237 5.806 5.506 –5,2 % Andere (eigene Lkws, Fuhrpark, Andere (eigene Büros, Reefer-Kühl- Lkws, Fuhrpark, mittelverluste) 1.000 t 92 92 126 123 –2,0 % Büros) 1.000 GJ 36 36 34 32 –4,1 % Total (indirekt ver- Total (indirekt ver- antwortlich; Strom antwortlich; Strom Scope 2 und Fernwärme) 1 .000 t 5 6 5 5 –13,5 % Scope 2 und Fernwärme) 1 .000 GJ 63 67 64 61 –5,3 % Büros und Land- Büros und Land- strom Kalifornien 1.000 t 5 6 5 5 –13,5 % strom Kalifornien 1.000 GJ 63 67 64 61 –5,3 % Total (indirekt Total (indirekt verantwortlich; verantwortlich; an- Scope 3 andere Quellen) 1 .000 t 1.367 1.984 2.006 2.045 1,9 % Scope 3 dere Verbraucher) 1 .000 GJ 19.579 27.988 28.023 28.550 1,9 % Total (CO 2 e- Total (Energiever- Emissionen in der brauch in Vorkette eingekauf- der Vorkette einge- ter Brennstoffe und kaufter Brennstoffe Category 3 Elektrizität) 1.000 t 530 668 668 645 –3,5 % Category 3 und Elektrizität) 1.000 GJ 7.301 9.053 9.033 8.713 –3,5 % Total (CO2 e- Total (Energiever- Emissionen einge- brauch eingekauf- Category 4 kaufter Transporte) 1.000 t 830 1.310 1.332 1.394 4,7 % Category 4 ter Transporte) 1.000 GJ 12.184 18.836 18.893 19.743 4,5 % Total (CO2 e- Total (Energie- Emissionen von verbrauch von Category 6 Geschäftsreisen) 1.000 t 6 7 7 6 –2,9 % Category 6 Geschäftsreisen) 1.000 GJ 94 100 97 94 –2,9 % Schwefeldioxid (SO 2 ) 1 .000 t 94 107 113 104 –8,0 % *GJ = Gigajoule. Stickoxide (NO X ) 1 .000 t 167 203 198 190 –3,7 % Feinstaub (PM 10 ) 1 .000 t 14 17 16 16 –4,0 % *CO 2 e umfasst neben CO 2 auch andere Treibhausgase wie Methan. Scope 1: Containerschiffe Scope 1: Containerschiffe 0,1 % 0,1 % Scope 1: Bulker und Tanker Scope 1: Bulker und Tanker 16,7 % cope 1: Andere (eigene Lkws, Fuhrpark, S 15,3 % cope 1: Andere (eigene Lkws, Fuhrpark, S Büros) Büros, Reefer-Kühlmittelverluste) 7,4 % 7,1 % 0,1 % cope 2: Total (indirekt verantwortlich; Strom S Scope 2: Total (indirekt verantwortlich; Strom < 0,1 % und Fernwärme) 0,1 % und Fernwärme) 71,1 % 1,4 % 4,7 % cope 3: Category 3, total (Energieverbrauch S 4,7 % 71,5 % cope 3: Category 3, total (CO2 e -Emissionen S in der Vorkette eingekaufter Brennstoffe und in der Vorkette eingekaufter Brennstoffe und Elektrizität) Elektrizität) cope 3: Category 4, total (Energieverbrauch S Scope 3: Category 4, total (CO2 e -Emissionen eingekaufter Transporte) eingekaufter Transporte) cope 3: Category 6, total (Energieverbrauch S Scope 3: Category 6, total (CO2 e -Emissionen von Geschäftsreisen) von Geschäftsreisen) Energieverbrauch nach Bereich 2017 (Differenz zu 100 % rundungsbedingt) Treibhausgasemissionen nach Bereich 2017 (Differenz zu 100 % rundungsbedingt) 38 Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 Energie und Emissionen Energie und Emissionen Nachhaltigkeitsbericht 2016/2017 39
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