NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
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31. Jahrgang | Ausgabe 57 06 | Schwerpunkt: NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND 14 | Projekt N 32 | Auf der Südhalbkugel 40 | Alarm! Die jungen Retter Die THW-Jugend Bremen, REPORTAGE: Unsere Redakteurin Interview mit den Finalistinnen und Niedersachsen macht Ernst mit berichtet von ihrem Einsatz in Finalisten der erfolgreichen KiKa-Serie. dem Projekt „Nachhaltigkeit“! Mosambik.
Anzeige_Bufdi_A5q_2019_schule_vorbei_V1.pdf 1 13.12.2019 14:42:54 C Schule vorbei und viele Ideen? M Y CM MY Entdecke Bufdi. CY CMY K Im Bundesfreiwilligendienst liegt Deine Zukunft. www.entdecke-bufdi.de Die neue WINDSTOPPER® SoftShell Jacke Exklusiv für Mitglieder im THW Neues Design, bewährte Funktion ! Moderne Jacke mit der Hochleistungs-WINDSTOPPER® -Membrane von GORE®: absolut winddicht, wasser- abweisend, hoch atmungsaktiv. Schulterverstärkungen und aufgesetzte Brusttasche aus abriebfestem und reflektierendem Material. Weste Allround- PREMIUM Einsatzhose für das THW superkomfortabel und zur universellen leicht aus unserem Verwendung für Dienst, neuen elastischen Einsatz und Freizeit FLEXX Pro Baum- wollmisch- gewebe. Firma Geilenkothen Fabrik für Schutzkleidung GmbH Tel. 0 6591- 95710
Wir an euch LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, Text: Elke Schumacher; Bild: Christian Radek verreist ihr gerne? Dann haben wir für euch genau das Richtige. Unsere Redakteurin Christiane erzählt in der Reportage von ihrem Einsatz in Mosambik. Auch eure Jugendgruppe hat die Möglichkeit, mit Jugendlichen aus anderen Nationen einen Austausch zu gestalten. Dabei hilft euch das Team International, von dessen spannenden Reisen ihr ebenfalls in diesem Jugend-Journal mehr erfahrt. Im Schwerpunkt haben wir uns die Frage gestellt, ob und wie die THW-Jugend mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht. Und haben herausgefunden: Bei einigen spielt das Thema schon eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei den Jugendlichen, die sich in der Landesjugend Bremen, Niedersachsen im Projekt N engagieren. Mehr dazu findet ihr in unserem Fokus. Nicht fehlen dürfen natürlich die beliebte Rätselecke und die Beiträge, die ihr uns für die Rubrik „Live Dabei“ schickt. Viel Spaß beim Entdecken! Eure Redaktion JUGEND-JOURNAL 57: VORWORT 03
INHALT 06 | Fokus: Nachhaltigkeit 08 | Nachhaltigkeit – Wie geht das eigentlich? 10 | Nachhaltigkeit in der THW-Familie – Viele kleine Schritte 12 | Mein Weg der Plastikvermeidung in 10 Schritten 14 | Projekt N: Grünes Engagement im 14 | blauen Jugendverband FOKUS: GRÜNES ENGAGEMENT IM BLAUEN JUGENDVERBAND 12 | Weniger Plastik im Alltag 32 | REPORTAGE: MIT DEM THW IN MOSAMBIK 44 | Der Bundesjugendausschuss 2019 40 | 52 | Schon gewusst…? ALARM! 54 | Gestalten von Fahnen DIE JUNGEN RETTER im Jugenddienst Interview mit den Finalist_innen 04 JUGEND-JOURNAL 57: INHALT
16 | Live dabei 26 | Ausgeleuchtet 38 | Up2date 18 | Türen auf für die Maus 28 | Das heiße Interview: 40 | Alarm! Die jungen Retter 19 | Wilde Kinzig 2019 Markus Ratschinski 44 | Der 32. Bundesjugendausschuss 20 | Deutsch-Französische Jugendbe- 30 | In Aktion: In der Schaltzentrale der THW-Jugend gegnung – Gelebtes Europa des Jugendverbands 22 | 50 Jahre THW-Jugend Bad Honnef 32 | Reportage: Mit dem THW 46 | Weltweit 23 | Erfolgreiche Personenrettung in Mosambik 48 | Jugendaustausch zwischen 24 | Goldwaschen an der Schwarza 34 | Bleib dran! Interview mit Jonas Wuppertal und Jekaterinburg 2019 Berg und Pascal Klinkhammer 50 | Das Reich der Mitte, 36 | Freiwilliges Jahr mitten in Hessen mit THW-Ausbildung 36 | 19 | 28 | Bundesfreiwilligendienst Wilde Kinzig 2019 Das heiße Interview beim THW 56 | Modellbauecke 50 | 62 | Deutsch-chinesische Leistungsabzeichen Jugendbegegnung für alle 56 | Modellbauecke: Faszination 60 | Fachgruppe Zukunft 63 | Impressum Modellbau oder Plastikmüll? 61 | Knobelecke 58 | Digitale Welt: Wetter-Apps, die 62 | Was steht an? Leben retten Leistungsabzeichen für alle JUGEND-JOURNAL 57: INHALT 05
K U S FOKUS O NACHHALTIGKEIT Kaum ein Thema ist seit letztem Jahr so präsent wie der Klimawandel – egal ob auf dem Schulhof, in den Medien oder am Abendbrottisch, alle sprechen darüber. Einige sind genervt von der Diskussion, andere gehen mit Fridays for Future regelmäßig für mehr Klimaschutz auf die Straße. Überall wird gefordert: Wir brauchen mehr Nachhaltigkeit und mehr Umweltschutz, um unseren Planeten zu retten! Deswegen haben wir uns nun auch dem Thema gestellt und wollten vor allem wissen: Was hat das eigentlich mit der THW-Jugend zu tun? Und was können wir selbst tun? JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS 07
Die Natur hat es schlau eingerichtet: Aus Müll wird fruchtbare Erde. NACHHALTIGKEIT – WIE GEHT DAS EIGENTLICH? Text: Christian Radek; Bilder: Manfred Antranias Zimmer, Michal Jarmoluk, Christian Radek Seit einiger Zeit spielen Themen, wie Umsetzung von Nachhaltigkeit hilft gute Alternativen finden. Wenn ihr also der Klimawandel, der Umgang mit euch ein Merkschema, die sechs „R“, im Supermarkt keine Plastiktüten mehr unserer Umwelt oder die Probleme, die die die Anfangsbuchstaben von sechs verwenden wollt oder Obst und Gemüse sich aus der Verwendung von Plastik englischen Verben sind: „to refuse“, unverpackt kaufen wollt, könnt ihr eine ergeben, eine immer größer werdende „to reduce“, „to reuse“, „to repair“, Stofftasche mitnehmen, um die Waren zu Rolle. Das liegt vor allem daran, dass „to recycle“ und „to rot“. transportieren. In der Ortsjugend könntet wir die Auswirkungen des Klimawandels ihr darüber nachdenken, bei Veranstal- so langsam zu spüren bekommen und TO REFUSE (ENGL. ABLEHNEN, tungen auf Einweggeschirr zu verzichten es notwendig wird, unser Leben nach- VERWEIGERN) und stattdessen richtiges Geschirr zu haltiger zu gestalten. Im Rahmen von Nachhaltigkeit ist es ganz verwenden. Das muss dann anschließend wichtig, dass wir bestimmte Gewohnhei- abgewaschen werden, kann aber immer WAS BEDEUTET EIGENTLICH ten überdenken. Wir müssen stattdessen wieder verwendet werden. „NACHHALTIG“? Unter „nachhaltig“ versteht man, dass man mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, also zum Beispiel mit Rohstoffen, Energie, aber auch der Umwelt, bewusst und sparsam umgeht, ohne sich jedoch einzuschränken zu müssen. Möglichkeiten, nachhaltiger zu leben, gibt es viele, und ihr nutzt einige davon bestimmt schon. Die Voraussetzung für ein nachhaltigeres Leben besteht darin, dass ihr euch erstens gut informiert. Zweitens sollte euch bewusst sein, dass Nachhaltig- keit schwierig sein kann. Lasst euch also nicht entmutigen, setzt euch nicht unter Druck und lasst euch nicht unter Druck setzen. Und drittens fangt lang- Mit dem Recycling von Glas und Altpapier sam an, überlegt, wo ihr etwas machen seid ihr bestimmt schon vertraut. könnt. Macht kleine Schritte. Bei der 08 JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS
Nachhaltigkeit bedeutet auch, den alten Computer nochmal zu reparieren, statt einen neuen zu kaufen. Plastiktüten werden bald nicht mehr ausgegeben – aus gutem Grund! TO REDUCE (ENGL. REDUZIEREN) Da, wo man seinen Konsum nicht voll- ständig einstellen kann, kann man zu- TO REPAIR (ENGL. REPARIEREN) mindest versuchen, ihn zu reduzieren. Reparieren ist eigentlich gar nicht so Das trifft zum Beispiel sehr gut auf den ungewöhnlich. Wenn der MzKW oder Energieverbrauch zu. Statt das Licht der GKW kaputt ist, wird kein neuer ständig an zu lassen, kann man es nur MzKW oder GKW gekauft, sondern Recycling funktioniert, reicht es nicht dann anmachen, wenn man es tatsäch- das Fahrzeug wird in eine Werkstatt aus, lediglich den Müll zu sortieren und lich benötigt. Man kann darüber nach- gebracht und repariert. Bekleidung, zu entsorgen. Die daraus hergestellten denken, Halogenlampen durch LEDs zu Schuhe und so weiter lassen sich oft Produkte müssen auch gekauft werden. ersetzen. Elektrogeräte, die im Stand- noch reparieren. Das bedeutet: Man Also beim Einkauf verstärkt zu Recyc- by Betrieb auch Energie verbrauchen, muss nicht so oft etwas Neues kaufen. ling-Produkten greifen! könnte man vom Netz trennen. Wie sieht es mit der Heizung aus? Müssen es Falls ihr selbst darin nicht so stark seid, könnt ihr ja vielleicht befreundete Ka- TO ROTT (ENGL. VERROTTEN, 20°C sein oder reichen auch 18°C? meradinnen oder Kameraden um Hilfe KOMPOSTIEREN) bitten, die handwerklich begabt sind. Das Konzept des Recyclings ist eigent- TO REUSE (ENGL. WIEDERVERWENDEN) Unter Wiederverwendung versteht man, Wer Zugang zu einem 3D-Drucker hat, lich eine Erfindung der Natur. Die Natur dass man das Produkt weiterverwendet, kann sogar Kunststoffteile nachdrucken, hat es so eingerichtet, dass Pflanzen, aber nicht unbedingt in der ursprüng- die es nicht mehr zu kaufen gibt. Tiere und ja, auch Menschen, nach lichen Funktion. Ein ganz einfaches ihrem Tod zerfallen und daraus neues Beispiel wären Marmeladengläser mit TO RECYCLE Leben entsteht. Ein wichtiger Begriff Schraubverschluss, die man auswäscht (ENGL. WIEDERVERWERTEN) ist in diesem Zusammenhang „nach- und in denen man zum Beispiel Knöp- Recycling ist ein Begriff, den man wachsender Rohstoff“. fe, Schrauben, Nägel, Gewürze usw. eigentlich gar nicht weiter erklären Das sind Rohstoffe, die natürlich wach- aufbewahrt. Ein Begriff, der in diesem muss. Jeder kennt die Altpapiercontai- sen und geerntet werden können. Aber Zusammenhang oft verwendet wird, ner und die Altglassammelstellen. Aber auch hier gilt: Informiert euch! Wenn lautet „Life Hacks“. Sucht danach mal damit Recycling und somit Nachhaltig- nachwachsende Rohstoffe als Mono- im Internet. keit möglich ist, ist es wichtig, dass kultur und unter großem Einsatz von zum Beispiel das Altglas sortenrein, Düngemitteln, Herbiziden und Trink- also nach den Farben grün, braun und wasser erzeugt werden, ist das nicht weiß sortiert, entsorgt wird. Damit nachhaltig. JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS 09
Nachhaltigkeit in der THW-Familie VIELE KLEINE SCHRITTE Text: Paul Scheidt; Bilder: Paul Scheidt, Christian Radek, S. Hermann und F. Richter Klar, Nachhaltigkeit ist wichtig – aber beim THW? Wir sind der Frage nachgegangen, was das THW für die Nachhaltigkeit tut und wie der Gedanke der Nachhaltigkeit im THW nach und nach immer mehr umgesetzt wird. DIE NEUEN THW-POLOHEMDEN - Das Beste kommt noch: Die Polohem- STROM SPAREN MIT LEDS „NACHHALTIGKEIT AUF DEN LEIB den sind nicht nur nachhaltig, sondern In vielen Bereichen im THW werden GESCHNEIDERT“ auch besser auf die Verwendung im die alten Glüh-, Halogen- und Energie- Seit Ende 2018 gibt es im THW die THW ausgelegt. Sie sind funktional, sparlampen durch LEDs abgelöst - ob neuen Poloshirts. Sie sind nicht nur formstabil und strapazierfähig. Im bei den neuen LED-Strahlern zur Aus- besonders praktisch, sondern auch Vergleich zu Baumwolle nimmt die leuchtung von Einsatzstellen, der Be- nachhaltig. Der Stoff besteht nämlich Lyocellfaser rund 50 Prozent mehr leuchtung im neuen GKW oder in den nicht wie bisher aus Baumwolle, son- Feuchtigkeit auf und gibt diese we- THW-Liegenschaften. Diese bringen dern aus einer Mischung aus Lyocell- sentlich schneller an die Umgebung viele Vorteile mit sich. Im Vergleich zu und synthetischen Fasern. ab. Durch die Trockenheit entstehen den bisher eingesetzten Leuchtmitteln weniger Bakterien und Gerüche. Zu- haben sie eine gigantische Lebens- Die Lyocellfaser ist eine textile Faser dem zeichnet sich Lyocell durch seine dauer von bis zu 50.000 Stunden. Das aus der Eukalyptuspflanze. Bei der hohe Trocken- und Nassfestigkeit aus. wären, bei einer durchschnittlichen Herstellung ist die Fasergewinnung Obendrein ist es weich und sorgt für Brenndauer von 4 Stunden am Tag, zehnmal effektiver als bei Baumwolle. einen guten Wärmeausgleich. satte 34 Jahre. Hinzu kommt, dass Auch der Wasserverbrauch ist deutlich LEDs viel weniger Strom verbrauchen. geringer. Auch chemische Zusätze wie REINERE ABGASE DURCH ADBLUE Der Energieverbrauch ist damit um Pflanzengifte müssen bei Lyocell nicht Da im THW noch immer viele diesel- das sechs- bis achtfache geringer und eingesetzt werden. Zudem wird bei der betriebene Fahrzeuge zum Einsatz spart so enorm an Stromkosten. Nahe- Produktion ein völlig ungiftiges Lösungs- kommen, ist AdBlue bei diesen Fahr- zu perfekt für den Einsatz im THW mittel verwendet, das zu 99,5 Prozent zeugen kaum noch wegzudenken. sind die Leuchtmittel durch ihre hohe wiederverwendet werden kann. AdBlue ist ein Stoff, der die in den Stoßfestigkeit. Abgasen enthaltenen Stickoxide um bis zu 90 Prozent reduziert. Somit stoßen unsere Fahrzeuge weniger schädliche Abgase aus. Verbraucht wenig, hält lange, Multitalent: diese Parkbank macht hell: LED-Strahler zur produziert grünen Strom Beleuchtung von Einsatzstellen. und spendet Sauerstoff. 10 JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS
Der Zug ist bei Reisen für die THW-Jugend das Verkehrsmittel der Wahl – und den Stau spart man sich damit auch. SMART-BÄNKE DER THW-STIFTUNG logischen und ökonomischen Kriterien Ortsverbände, die dem Thema Nach- Im Rahmen des 17. Bundesjugendla- (...) zu tätigen. Dienstreisen sind haltigkeit schon einen Schritt näher gers der THW-Jugend stiftete die THW- deshalb vorrangig mit öffentlichen sind. Manche heizen mit Hackschnit- Stiftung an die drei Städte im Städte- Verkehrsmitteln durchzuführen. Im zeln anstatt mit Heizöl, andere sparen dreieck Rudolstadt, Saalfeld und Bad Falle der Benutzung von Kraftfahrzeu- Papier ein. Für das Abtrocknen der Blankenburg jeweils eine Smartbank gen sind, soweit möglich, Fahrgemein- Hände stellen manche Ortsverbände als Dankeschön und zur Erinnerung an schaften zu bilden.“ – So steht es in normale Handtücher zur Verfügung, das dortige Bundesjugendlager. Und der Reisekostenrichtlinie der THW- die nach Belieben gewaschen werden die ist ein echtes Multitalent: Neben Jugend geschrieben. können. der normalen Sitzmöglichkeit hat sie einen integrierten Mülleimer. Über THW-AUSBILDUNGSZENTREN MIT FAZIT: Egal ob im THW, in der THW-Ju- ein Solarpanel wird ein in der Bank EMAS-ZERTIFIKAT gend oder in der THW-Stiftung: In der verbauter Akku geladen. So kann man Die THW-Ausbildungszentren sind mit ganzen THW-Familie wird der Gedanke sein Handy mit reiner Sonnenenergie dem „Eco-Management and Audit der Nachhaltigkeit nach und nach um- aufladen. Neben der Möglichkeit, über Scheme“, kurz „EMAS“-Zertifikat aus- gesetzt. Das ist schön zu sehen, doch Bluetooth Musik oder ein Hörbuch zu gezeichnet. Das bedeutet, dass sie wie stellt sich die Frage: „Ist das genug hören, spendet eine integrierte Pflan- alle anderen Einrichtungen, die mit oder geht da noch mehr?“ ze Sauerstoff und trägt so ein kleines dieser Zertifizierung ausgezeichnet bisschen zur besseren Luftqualität bei. sind, auf eine ständige Verbesserung Eine, wie wir finden, sehr kreative und der Umweltleistungen achten. nachhaltige Idee. Fallen euch noch mehr Beispiele für VERSCHIEDENE ANSÄTZE IN EINZEL- Nachhaltigkeit und Umweltschutz DIENSTREISEN - ABER NACHHALTIG! NEN ORTSVERBÄNDEN im THW ein? Dann schreibt uns an Bei Dienstreisen wird ebenfalls auf Dass wir im THW auf Umwelt und redaktion@jugend-journal.de! Nachhaltigkeit geachtet: „Reisen für Nachhaltigkeit achten, sollte klar ge- die THW-Jugend e.V. sind unter öko- worden sein. Es gibt auch vereinzelt JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS 11
Mein Weg der Plastikvermeidung in 10 Schritten WENIGER PLASTIK IM ALLTAG Text und Bilder: Sophia Thissen Zero waste - Kein Müll - ist ein Ziel, das wir gerne alle erreichen wollen. Doch seien wir ehrlich: Wir haben uns an ein Leben mit dem Kunststoff gewöhnt und möchten den ein oder anderen Luxus nicht missen. Wie also doch etwas tun? Ich selbst bin nun seit einem Jahr dabei, die Plastikvermeidung nach und nach in meinem Alltag zu integrieren. Mein Motto dabei: Es müssen nicht immer die großen Taten sein. Kleine Schritte sind der Anfang und in Menge können diese auch schon Großes bewirken. Im Folgenden beschreibe ich euch meine Top 10 Helferlein, mit denen ich aktiv im Alltag Tag für Tag Plastik vermeide. 1 flüssige Seife aus dem Seifenspen- der. Der Behälter besteht meist aus 4 Plastik. Deswegen habe ich in mei- ner Familie wieder Seife am Stück eingeführt. Und selbst Shampoo und Duschgel kann man in fester Form kaufen! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es funk- tioniert genauso gut wie das „nor- male“ Shampoo. Dadurch vermeide ich auch das Mikro-Plastik und viele andere schädliche Zusätze, die in herkömmlichen Produkten enthalten BAMBUS-ZAHNBÜRSTE sind. Jeder von uns verbraucht ca. 5 Zahn- LEINENBEUTEL bürsten im Jahr. Auf das ganze Ganz ähnlich beim Shoppen oder Leben ausgerechnet wären das ca. Einkaufen von anderen Produkten. 405 Zahnbürsten, und die sind alle Wer an der Kasse sparen und etwas aus Plastik. Um das zu verhindern, habe ich, als dann wieder eine 3 für die Umwelt tun möchte, nimmt einfach einen Korb oder Stoffbeu- Neue fällig war, zur Alternative tel mit zum Einkaufen. Eigentlich gegriffen – der Bambus Zahnbürs- ganz einfach - und so ein Jute-Beu- te. Die gibt es mittlerweile in so tel sieht auch besser aus als eine ziemlich jedem Supermarkt oder Plastiktüte. Drogeriemarkt. 2 5 LEBENSMITTELNETZE Wer nicht auf dem Markt, son- dern im Supermarkt nebenan Lebensmittel einkauft, kennt die Situation. Eine Gurke, fünf Äpfel und so weiter; für alles wird eine neue Plastiktüte abgerissen und GLAS/ THERMOSFLASCHE gewogen. In manchen Läden gibt Das Thema Plastikflaschen. Wir FESTES SHAMPOO & FESTE SEIFE es mittlerweile Papiertüten, doch kennen es alle und können manch- Zurück zu den Basics - früher war nicht jeder Laden ist so fortschritt- mal doch nicht anders. Aber wuss- ein festes Stück Seife ganz normal. lich. Daher meine langfristige test du, wie viele Plastikflaschen Heute, jedoch kennen wir alle die Investition: Lebensmittelnetze. jeder von uns nutzt? Laut der 12 JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS
deutschen Umwelthilfe verbraucht jeder rund 200 Plastikflaschen im Löffel und Gabel von zu Hause mit. So vermeidest du das Nutzen 10 Jahr und das ist ganz schön viel. von Plastikbesteck, welches meist Daher habe ich mich nun, zusätz- schnell kaputt geht und nach nur lich zu meiner Thermoskanne, für einmaliger Verwendung direkt eine schöne Glasflasche ent- weggeworfen wird. schieden. Natürlich ist die etwas schwerer, doch wer es gerne leich- ter mag, kann sich auch für eine Almuinium-Flasche entscheiden. 8 DIY (SELBSTGEMACHTES)-PEELING Hättet ihr gedacht, dass in den 6 meisten Peelings die kleinen Kügelchen, die eure Haut reiner und geschmeidiger machen sollen, aus Plastik sind? Wir verwenden die Cremes und Gels, ohne das zu wissen und spülen sie dann im Abfluss in die Kanalisation und BROTDOSEN später in das Grundwasser. Um das Die meisten nutzen die praktischen zu verhindern, könnt ihr euch mit Dosen schon, doch nicht jeder nutzt Olivenöl und Zucker oder Kaffee- diese einfache Lösung. Es gibt im- satz euer ganz eigenes biologisch mer noch viele, die ihr Brot in Plas- abbaubares Peeling selber machen. tiktüten oder Alufolie einpacken. Zwar sind die Dosen meist auch aus Plastik, doch halten sie in der VORHER - NACHHER GLAS/ PAPIERSTROHHALME Regel mehrere Jahre und sind somit Vielleicht etwas gewöhnungsbe- immer noch besser. Wer ganz auf dürftig, aber eigentlich doch ein das Plastik verzichten möchte, kann echter Hingucker. Natürlich könnte auch Metalldosen verwenden oder, man auch auf Strohhalme ver- wie ihr es beim Bundesjugendlager zichten. Wer aber doch für den ein kennengelernt habt, Papiertüten. oder anderen besonderen Moment Strohhalme haben möchte, kann sich für eine Packung Papierstroh- halme entscheiden. Auf längere 9 Sicht sind auch Alternativen aus Glas oder Metall beständig, wieder- verwendbar und praktisch. 7 Ihr seht also, es ist gar nicht so schwer, auch in seinem täglichen WATTESTÄBCHEN AUS PAPIER Alltag auf Plastik und unnötigen Jeder nutzt sie, doch warum eigent- Müll zu verzichten! Die meisten METALLBESTECK-SET lich mit Plastik? Genauso gut sind Dinge findet man heutzutage sogar Du weißt, du bist demnächst die Varianten mit Papier oder Holz. in jedem Supermarkt. Ansonsten unterwegs zu einer Grillparty Ab 2021 sind diese sogar Pflicht, gilt: wiederverwenden, aufbrau- oder dem nächsten THW-Zeltla- denn viele Einweg-Plastik-Produkte chen, reparieren, umfunktionie- ger? Dann nimm einfach Messer, werden dann verboten. ren oder selber machen. JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS 13
Die ersten Teamer_innen des Projekt N (Anna, Tristan und Julian). Das Projekt Nachhaltigkeit der THW-Jugend Bremen, Niedersachsen GRÜNES ENGAGEMENT IM BLAUEN JUGENDVERBAND Text: Die Jugendlichen aus dem Projekt N; Bilder: THW-Jugend HBNI THW-Jugend und Umweltschutz – und besonders unsere Sicht zu diesen essierte, engagierte Junghelfer_innen passen die beiden Themen zusammen? Themen zu sprechen gekommen sind, anwerben, die wir daraufhin zu einem Und wenn ja, was kann man denn kon- kam uns erstmals der Gedanke, etwas weiteren Treffen des Projekt N in Os- kret tun? Einige Jugendliche aus der zu tun. Zu dritt starteten wir bei einem nabrück eingeladen haben. THW-Jugend Bremen, Niedersachsen Treffen im Ortsverband Oldenburg haben sich zum „Projekt N“ wie „Nach- das „Projekt Nachhaltigkeit (N)“. Be- Zuletzt haben wir dann, ebenfalls in haltigkeit“ zusammengeschlossen und sonders interessierten uns der der- Osnabrück, auf der Landesvorstands- erzählen, was das für sie bedeutet. zeitige Stand in der THW-Jugend und sitzung der Landesjugend HBNI unsere eventuelle Ausbaumöglichkeiten. Die ersten Ideen und Ziele vorgestellt. JULIAN AUS DEM ORTSVERBAND Ergebnisse haben wir dann bei einem WARDENBURG: Juleica-Lehrgang vorgestellt und Ich würde mir wünschen, unsere Nachdem wir auf einem #Jugendcoach- größtenteils positives Feedback be- Ziele über Bremen und Niedersachsen Seminar der Landesjugend HBNI auf kommen. Zusätzlich konnten wir dort hinauszutragen und auch in anderen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit glücklicherweise drei weitere inter- Landesverbänden junge, engagierte Gemeinsames Treffen in Osnabrück (nach dem Juleica Kurs) – v.l.n.r. Justus, Arne, Marie, Anna, Julian. 14 JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS
Projekt N bei der „Arbeit“ - Justus, Marie, Arne und Julian. Ein Foto der Aktion zum Global Strike Day. Der erste Trinktest mit dem Holzbecher. (Jung-)Helfer_innen dazu zu motivie- Planeten zukunftsfähiger zu gestalten. JUSTUS, ARNE UND MARIE AUS DEM ren, sich mit diesem Thema zu be- Ich sehe es eher als Chance für alle, ORTSVERBAND NORDHORN fassen, da wir zusammen eine Menge um unser Leben zu verbessern, denn Wir versuchen, mit kleinen Dingen die erreichen können. auch viele kleine Änderungen können THW-Jugend etwas nachhaltiger zu Großes bewirken. machen. Also haben wir ein paar Ideen ANNA AUS DEM ORTSVERBAND und Vorschläge gesammelt. Eine davon HUDE-BOOKHOLZBERG: Wir als Landesjugend Bremen, Nieder- war, selber Becher aus Holz herzu- Ich bin 16 Jahre alt und seit 3 Jahren sachsen haben ein Projekt für Nach- stellen, da man sie wiederverwenden in der THW-Jugend tätig. Seit diesem haltigkeit. Das ist super! Wir haben kann. Wenn man sie zum Beispiel im Jahr, bin ich Teil des Projekts N, der sogar schon Erfolge erzielt. Wir haben Jugenddienst herstellt, kann man Landesjugend HBNI. Viele von euch unter anderem an der Öffentlichkeits- fachtechnische Ausbildung und Nach- haben sicherlich schon einmal an einer aktion des niedersächsischen Lan- haltigkeit perfekt kombinieren. Unsere „Fridays for Future“- Demonstration desjugendringes zum „Global Strike ersten Exemplare haben wir bereits teilgenommen. Die haben uns moti- Day“ teilgenommen. Dafür haben wir bei der Landesjugendvorstandssitzung viert, uns damit zu beschäftigen, wie Fotos mit Aussagen ergänzt, warum vorstellen können. Den ersten Trink- man die THW-Jugend nachhaltiger es wichtig ist, jetzt etwas zu tun. Ich versuch hat er auch bestanden. Zur finde es einfach klasse, dass wir die Herstellung des Bechers haben wir gestalten kann. In erster Linie möch- Möglichkeit haben, Änderungen in ein Holzmaterialien verwendet, die ei- ten wir der THW-Jugend und dem THW bestehendes System einzubauen und gentlich weggeworfen werden würden. Möglichkeiten aufzeigen, die Aufga- es damit zu verbessern, egal auf wel- Noch sind diese Becher zwar nur ein ben, Tätigkeiten und Freizeiten des cher Ebene. Neue, frische Ideen sind Prototyp und in der Entwicklung, aber THW nachhaltiger zu gestalten. immer gut, selbst wenn sie verworfen wenn wir noch weiter daran arbeiten, werden. Das ist auch mein Antrieb, im- dann können wir dieses Vorhaben auf TRISTAN AUS DEM ORTSVERBAND mer weiterzumachen. viele Ortsverbände ausweiten. OLDENBURG: Ich bin der Meinung, dass jeder einzel- ne von uns einen Unterschied machen kann. Mir geht es nicht nur um die He- rausforderung und den Zwang, unseren JUGEND-JOURNAL 57: FOKUS 15
LIVE DAB EI 16 JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI
LIVE DABEI EURE RUBRIK IM JUGEND-JOURNAL Bunt und aufregend ist es bei der THW-Jugend! Den Eindruck haben wir zumindest hier in der Redaktion, wenn wir eure Berichte lesen. Dieses Mal begleiten wir unter anderem die Großübung „Wilde Kinzig 2019“ im THW-Regionalbereich Gelnhausen und lernen mit der THW-Bezirksjugend Unterfranken die französi- schen Austauschgäste kennen; wir freuen uns mit den Junghelferinnen und Junghelfern aus Kirchheim unter Teck über Goldfunde und gratulieren in Bad- Honnef zu 50 Jahren Jugendarbeit im THW! Habt ihr in eurer Ortsjugend auch ein interessantes Projekt, von dem ihr erzählen wollt? Oder habt ihr etwas besonders Schönes gemeinsam erlebt und wollt es auch mit anderen Leserinnen und Lesern teilen? Dann schickt uns Berichte und Fotos an live-dabei@thw-jugend.de! Bild: Paul Scheidt JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI 17
Orstverband Nettetal TÜREN AUF FÜR DIE MAUS Text: Pascal Klinkhammer, Paul Scheidt; Bilder: Pascal Klinkhammer das THW informieren. An Mitmach- Stationen wurden die Möglichkeiten geboten, in verschiedene Themen, wie z. B. Stiche und Bunde oder die Holzbearbeitung hinein zu schnuppern. Besonders die jüngeren Gäste konnten sich hier so richtig austoben und die Welt des THW entdecken. Ein echter Hingucker stellte an diesem Tag der Fuhrpark des Ortsverbandes dar. Das Highlight war eine Übung, bei der die Junghelferinnen und Junghelfer der THW-Jugend Nettetal zum Einsatz Der 3. Oktober ist nicht nur Nationalfeiertag, kamen. Hier galt es, eine verletzte sondern für die THW-Jugend inzwischen traditionell auch Maus-Türöffner-Tag. Person aus einem verunfallten Auto zu retten. Eine weitere Person wurde mittels Leiterhebel von einem Gerüst Am 03. Oktober 2019 fand in ganz mit Groß und Klein Lach- und Sachge- gerettet. Deutschland der alljährige Türöffner- schichten zu erleben. Tag der „Sendung mit der Maus“ statt. Der Tag war ein voller Erfolg und hat An diesem Tag öffnen verschiedene Ins- Beim Türöffner-Tag in Nettetal konn- allen Gästen und den Gastgebern viel titutionen ihre Türen, um gemeinsam ten sich die anwesenden Gäste über Freude bereitet. Die Junghelferinnen kümmern sich fachgerecht um die geborgene Person. INFOS KURZ UND BÜNDIG: Quelle: THW-Jugend Nettetal Kontakt: jugend@thw-nettetal.de 18 JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI
Großübung von sieben THW-Jugendgruppen im THW-Regionalbereich Gelnhausen WILDE KINZIG 2019 Text: Paul Drexler und Paul Scheidt; Bilder: Tom Seifert Die rund 60 teilnehmenden Junghelfe- Die Übung war ein voller Erfolg! rinnen und Junghelfer aus den sieben Gemeinsam wurde für den Ernstfall osthessischen Ortsverbänden Steinau, trainiert. Dabei entstanden neue Erlensee, Fulda, Wächtersbach, Kontakte und die Kameradschaft wurde Hünfeld, Neuhof und Alsfeld sind gestärkt. alarmiert. An insgesamt fünf verschiedenen Ein- satzstellen im gesamten Stadtgebiet von Steinau durften die THW-Junghel- ferinnen und Junghelfer ihr Können unter Beweis stellen. So mussten Konzentriert bringt die Junghelferin den Hydraulik-Zylinder mehrere vermisste Personen in Ge- unter der Last an. bäuden, Waldstücken und in einem verzweigten Tunnelsystem gefunden, Verletztentransport mal etwas anders. Starker Regen und ein mächtiges Un- betreut und anschließend gerettet Mittels Seilwinde fällt der wetter haben im Main-Kinzig-Kreis zu werden. Eine weitere Aufgabe bestand Transport deutlich leichter. massiven Hochwasserlagen geführt. darin, eine zerstörte Brücke mittels Zwar konnten die Wassermassen teil- eines Gerüstsystems zu ersetzen und weise abfließen, jedoch hinterließen somit einen Graben wieder passier- INFOS KURZ UND BÜNDIG: sie eine Spur der Verwüstung. Noch bar zu machen. Im Bereich des Flusses Quelle: THW Regionalbereich immer werden Personen vermisst, Kinzig und des Kinzig-Stausee wurden Gelnhausen noch immer gilt es, Sturmschäden zu eifrig Maßnahmen zum Hochwasser- Kontakt: poststelle.rst_ beseitigen und noch immer sind die schutz ergriffen, hierzu zählte auch gelnhausen@thw.de Pegelstände der Kinzig zu hoch. der Aufbau mehrerer Pumpstrecken. Gerettet! – Erfolgreich konnte Und los geht‘s! – die verletzte Person aus dem Soeben wurde eine engen Schacht gezogen werden. verletzte Person gemeldet. JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI 19
Viel Arbeit wartet auf die Truppe beim Biotop-Bau! Deutsch-Französische Jugendbegegnung der THW-Jugend Unterfranken GELEBTES EUROPA Text: Katrin Brendolise; Bilder: Lorena Brendolise und Peter Bauer Im Sommer 2017 war die THW-Jugend top. Zuerst sammelten sie Steine und Unterfranken zum Jugendaustausch in Totholz, um diese an einer geeigneten Douvres-la Délivrande in der Norman- Stelle aufzuschichten. So entstand die zu Gast. Diesen Sommer fand der ein Lebensraum, in dem Insekten und Gegenbesuch der Franzosen in Unter- Kleinstlebewesen einen willkommenen franken statt. Die Organisatoren der Rückzugsort finden. THW-Bezirksjugend Unterfranken schlu- gen gemeinsam mit den Jugendgruppen Ein weiteres Highlight war nach ver- aus Aschaffenburg, Lohr und den Gästen schiedenen Besichtigungen ein Besuch aus Frankreich ihre Zelte auf dem Ju- in der Gedenkstätte Point Alpha in der gendzeltplatz in Windheim auf. Rhön. Diese Gedenkstätte ist ein un- vergleichliches Zeugnis der Geschich- Direkt nach der Eröffnung startete die te. Point Alpha war bis 1989 einer der Mannschaft in den Kletterwald nach wichtigsten Beobachtungsstützpunkte Heigenbrücken. Beim Bezwingen der der US-Streitkräfte in Europa. Der au- verschiedenen Kletterparcours war thentische Ort zeigt die Konfrontation Mut und Teamgeist gefragt, durch den der beiden Machtblöcke, den Aufbau die Gruppe schnell zusammenwuchs. der Grenzanlagen, die militärischen So gab es gleich Gesprächsstoff für Abläufe und das Leben an und mit der den ersten Lagerfeuer-Abend und die Grenze aus der Sicht der Bevölkerung. Sprachbarrieren waren schnell über- Eindrucksvoll erfuhren die Jugend- wunden. lichen hier, dass es sich lohnt, für ein Europa in Frieden und Freiheit einzu- Für den nächsten Tag stand ein soziales stehen. Projekt mit Workcamp-Charakter an: Im Kletterwald ist Gemeinsam mit der Forstverwaltung Viel Spaß brachte die Erkundung der gegenseitiges Vertrauen errichteten die Jugendlichen im Wald Stadt Aschaffenburg im Rahmen einer gefragt – trotz Sprachbarriere! in der Nähe des Zeltplatzes ein Bio- „Mister X“-Jagd. Die Teams verstän- 20 JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI
digten sich über Funk, konnten zwei dass die EU in Sachen Zusammenhalt, „Taxifahrten“ und das öffentliche Integration und Umweltschutz mehr Busnetz nutzen und Mister X am Ende Mut zeigen sollte und es den Anschein erfolgreich festsetzen. hat, dass alle Entscheidungen sehr zögerlich getroffen werden. Schade Nach einer fröhlichen Paddeltour stand fand die Jugend, dass häufig nur die zum Ende der Begegnung noch einmal Probleme in den Vordergrund gestellt ein ernstes Thema auf dem Programm: werden und selten im Gedächtnis ist, zwei Diskussionsrunden zu den Themen welche Vorteile uns ein Leben in der „Wird die EU noch benötigt oder ist Europäischen Gemeinschaft bietet. Eine Jagd durch Aschaffenburg – sie ein Auslaufmodell“ und „Vorurtei- eine ganz schöne Herausforderung für le und ihre Auswirkungen anhand des Viele Freundschaften waren zwischen die französischen Teilnehmenden! Point Alpha-Besuches“. Zum Thema EU den Franzosen und den Deutschen in kamen die Jugendlichen zum Schluss, den Ferientagen entstanden. Für alle steht fest: Der Austausch wird Gemütlicher Abend wieder stattfin- am Lagerfeuer nach den! INFOS KURZ UND BÜNDIG: einem Tag voller Action. Quelle: THW-Bezirksjugend Gefördert wurde Unterfranken (Bayern) die Jugendbe- Kontakt: Christoph Kuhn gegnung unter (Bezirksjugendleiter) anderem von christoph.kuhn@ Bezirk und Be- thw-jugend-bayern.de zirksjugendring Unterfranken. Durch den Bau des Biotops entstehen Lebensräume für Insekten und andere kleine Tiere. JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI 21
Familienfest und Technikschau im Ortsverband Bad Honnef zum Jubiläum 50 JAHRE THW-JUGEND BAD HONNEF Text und Bilder: Kai Zielke Am 14. September 2019 hat der THW-Ortsverband Bad Honnef das Zum 50. Geburtstag sind alle 50. Jubiläum der Jugendgruppe mit dabei – Jung und Alt, Polizei einem Familienfest gefeiert. und politische Prominenz. Seit der Gründung der Jugendgruppe im Jahr 1969 durch die Beueler/Hon- nefer Helfer P. Keiten-Schmitz sowie E. und P. Kirchner gehört die Jugend- förderung zum festen Bestandteil der Arbeit in dem Ortsverband. Das THW Beuel/Bad Honnef war dabei in Sa- chen Jugendarbeit seiner Zeit voraus. Die damaligen Junghelfer wurden auf Eigeninitiative durch die aktiven Helfer an den vorhandenen Geräten ausgebildet, noch bevor im THW offi- ziell an eine geregelte Jugendarbeit zu denken war. Seit 2015 leitet nun Christoph Schmidt aus Spendenmitteln finanzierte die Jugendgruppe und hat aktuell Gefährt, sondern auch über die Viele aktive Helferinnen und Helfer zwölf Junghelferinnen und Junghelfer Jugendgruppe, die nun mit „Segen konnten seitdem aus der erfolgreichen in der Gruppe, die schon den Bezirks- von ganz oben“ gut für die kommen- Jugendarbeit in den aktiven Dienst wettkampf 2017 in Jülich gewonnen den 50 Jahre gerüstet ist. wechseln und so die ehrenamtliche haben. Aktuell können die Jugend- Arbeit im Katastrophenschutz des lichen auf neun Jugendleistungsab- Danach zeigten die Junghelferinnen Bundes unterstützen. zeichen verweisen, davon sechsmal und Junghelfer, was sie können: Die Bronze und dreimal Silber. Jüngeren demonstrierten das Retten einer Person mittels Leiterhebel aus Das Familienfest bei herrlichem Son- den Büroräumen über der Fahrzeug- nenschein war der festliche Rahmen halle, die Älteren beeindruckten für das große Jubiläum der THW-Ju- mit einer Vorführung von Motor- gend Bad Honnef. Nach vielen Gruß- trennschleifgerät sowie Schere und und Dankesworten wurde stolz der Spreizer. neue Jugendanhänger eingeweiht. Pfarrerin Beuscher und Diakon Gunkel Ein tolles Fest, das erst spät am Abend sprachen den Segen nicht nur über das mit einem großen Feuerwerk endete! INFOS KURZ UND BÜNDIG: Quelle: THW-Jugend Bad Honnef Landesjugendleiter Matthias Kontakt: Kai Zielke Berger aus NRW überreicht presse@thw-bad-honnef.de die Ehrenurkunde zum 50-jährigen Bestehen. 22 JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI
Gemeinsam stark! Gemeinsame Übung der THW-Jugend aus Aachen, Eschweiler, Herzogenrath und Jülich ERFOLGREICHE PERSONENRETTUNG Text: Jessica Sybertz; Bilder: Jochen Schüsseler, Ernst Spaltner, Jessica Sybertz Ein vorbereitetes Übungsszenario für vier THW-Jugendgruppen verlangte an einem Samstag auf dem Übungsgelände in Teveren vollen Einsatz von den knapp 70 Jugendlichen. Getreu dem Motto der THW-Jugend „spielend helfen lernen“ wurden drei verletzte Personen erfolgreich gerettet. Den Leiterhebel haben die jungen Retter definitiv drauf. Die Personensuche, das Absichern einer einander und mit der Übungsleitung Unfallstelle, der Aufbau einer Fern- auch im Falle eines Netzausfalls zu meldeverbindung sowie die Verletzten- kommunizieren, wurde eine Fernmel- betreuung mit anschließender Rettung destrecke aufgebaut. waren die Schwerpunkte des Szenarios am Samstagvormittag. Nach Einteilung Zeitgleich bereiteten die größeren INFOS KURZ UND BÜNDIG: der Jugendlichen in sechs Übungsteams Jugendlichen eine weitere Rettung vor. Quelle: THW-Bezirksjugend erhielten sie auch schon den Einsatz- Ihre Aufgabe war es, die Verletzten für Aachen (NRW) auftrag: „Suchen und Retten von drei den Abtransport mit einem Rettungs- Kontakt: Jessica Sybertz vermissten Personen“. hubschrauber vorzubereiten. Da die Jessica.Sybertz@thw-jugend.nrw Landung des Hubschraubers nur auf Mittels Suchketten wurde der Übungs- dem Berg möglich war, musste ein Weg bereich abgesucht und die Vermissten gefunden werden, die Verletzten dort konnten schnell gefunden werden. Die hoch zu bringen. Mithilfe von Leitern, anschließende Rettung gestaltete sich Holzbalken und Seilen bauten sie eine jedoch schwieriger. Alle Personen be- passende Konstruktion auf, den so- fanden sich in einem sehr engen, durch genannten Leiterhebel. Holz versperrten und einsturzgefähr- deten alten Bunker. Nach kurzer Ab- Der Leiter der Bezirksjugend Aachen, sprache im Team wurden notwendige Dennis Leyens, zeigte sich am Mittag Geräte von den Fahrzeugen geladen: begeistert: „Es ist schön zu sehen, wie Sägen, Holz und Stützen für eine De- schnell die Teams eine Lösung für die Raus aus den Fahrzeugen ckenabstützung sowie eine Trage zum komplizierte Rettung finden und das und ran an die Arbeit! Transport der Verletzten. Um unter- Übungsszenario erfolgreich abarbeiten!“. JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI 23
Maxi hat etwas gefunden - ob es wohl Gold ist? THW-Jugend Kirchheim unter Teck GOLDWASCHEN AN DER SCHWARZA Text und Bilder: Oliver Kiedaisch Wer träumt nicht davon, irgendwo an einem Fluss oder in einer Höhle einmal ein richtiges Nugget (Goldklumpen) zu finden? Und so wollten die Junghelferinnen und Junghelfer des THW Kirchheim unter Teck in der nahegelegenen Schwarza Gold waschen, um sich das Taschengeld und die Jugendkasse etwas aufzufüllen. Das mit dem Goldwaschen ist aller- Kurze Zeit später erklimmt ein kleiner dings nicht so einfach, denn nicht Tross die Berge rund um das Tal der überall liegt einfach so Gold in der Schwarza auf den schmalen Pfaden, Erde oder im Fluss versteckt. Deshalb die die früheren Goldsucher angelegt holt sich die Gruppe Unterstützung haben. Und tatsächlich finden sich vom erfahrenen Goldwäscher Richard überall an den Hängen, für das ungeüb- Christian Kreibich. Der nimmt die te Auge nicht erkennbar, die Spuren der Gruppe am Treffpunkt in Sitzendorf alten Goldsucher. Immer wieder hält Echtes selbst- schon voller Tatendrang in Empfang Christian Kreibich an unscheinbaren gewaschenes und verkündet: „Bevor es mit dem Stellen an und erzählt von Früher, als Gold aus der Goldwaschen losgehen kann, möchte die armen Bauern mühevoll von Hand, Schwarza. ich euch aber noch zeigen, wie die auf der Suche nach der goldhaltigen Alten früher Gold gewaschen haben.“ Schicht, Tonnen von Erde bewegt, die 24 JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI
Die THW-Jugend Kirchheim unter Teck beim Goldwaschen in der Schwarza. Säcke voller Sand ins Tal getragen und dann wenige Krümel Gold aus dem Sand gewaschen haben. Zurück im Tal angekommen, können es die Nachwuchs-Goldwäscherinnen und -Goldwäscher kaum noch erwarten. Mit Spaten, Schaufeln und Goldwasch- pfannen ausgerüstet, folgen alle dem Goldwäscher zum Waschplatz in der Schwarza. Hier erklärt Christian WIR HABEN GOLD Kreibich anschau- GEFUNDEN! lich, wo Gold zu finden sein könnte. „Nicht in der Mitte der Schwarza, wo im lockeren saube- Erze, Schrott und ja tatsächlich, da ist Gold gefunden werden. Circa 40€ gäbe ren Sand einfach gegraben werden das erste Goldstück in der Pfanne von es momentan dafür bei 24 Karat Rein- kann. Nein, am Ufer unter den großen Betreuer Alex. Schnell wird das kleine heit. Ein magerer Preis für die Schufte- Steinen müsst ihr graben. Bis ihr dann Stückchen eingefangen und weiter rei. Trotzdem, vom Fund eines Nuggets auf schwarzen dreckigen Sand kommt, geht es. werden die Jugendlichen wohl weiter- den könnt ihr dann waschen.“ hin träumen! Goldwaschen ist nicht so einfach, wie Fleißig werden nun überall im er- es im Fernsehen gezeigt wird. Vor laubten Bereich kleine Gruben aus- allem sind viel Geduld und Ausdauer INFOS KURZ UND BÜNDIG: gehoben und die Waschpfannen mit notwendig, um nach der anstrengen- Quelle: THW-Jugend Kirchheim Erde, Steinen, Sand und Hoffnung den Arbeit ein klein wenig Gold zu unter Teck gefüllt. Bald gibt es unter der Anleitung bekommen. So kann in der Region rund Kontakt: Oliver Kiedaisch des Goldwäschers die ersten Funde. um die Schwarza an guten Stellen auf jugend@thw-kirchheim.de Glänzende Glassteine aus Hüttenglas, 600 Kubikmeter Erde etwa 1 Gramm Der Goldwäscher Richard Christian Kreibich erzählt von den alten Goldwäschern. JUGEND-JOURNAL 57: LIVE DABEI 25
AUS GEL EUC HTE 26 JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET
AUSGELEUCHTET WIR BRINGEN LICHT INS DUNKEL Um beim Einsatz den Überblick zu bewahren, ist eine ordentliche Ausleuchtung der Einsatzstelle das A und O – gerade, wenn das Gelände unübersichtlich ist. So große Strukturen wie THW-Jugend und THW können manchmal ähnlich unübersichtlich sein. Wer steckt ei- gentlich hinter der Bundesanstalt THW? Was für Men- schen sind es, die sich für Jugendarbeit, für Fachtech- nik und für Katastrophenschutz organisieren? In dieser Rubrik stellen wir euch einige davon vor und zeigen euch, wie auch ihr euch einbringen könnt. Im Heißen Interview lernt ihr Markus Ratschinski, den Bundesgeschäftsführer der THW-Jugend kennen. Er ist seit Januar 2019 dabei und seit dem letzten Bundesjugendausschuss auch fest im Team. In Aktion stellen wir euch dann die gesamte Bundes- geschäftsstelle der THW-Jugend vor – die Menschen, die hinter den Kulissen arbeiten, um das Ehrenamt zu unterstützen. ET Die Reportage führt euch diesmal nach Mosambik, wo unser Redaktionsmitglied Christiane Titze im Einsatz war. Unter dem Motto „Bleib dran!“ präsentieren wir euch schließlich Junghelferinnen und Junghelfer, die den Übertritt zum „erwachsenen“ THW wagen oder schon gewagt haben, und zeigen euch eine weitere Möglichkeit, dem THW treu zu bleiben: den Bundes- freiwilligendienst! Bild: Maximilian Christ JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET 27
R K U S S K I A M TSCHI N END RA W - J UG TH DER r H R E R Ü istina Mülle Ä F T S F E S G E S C H t; Bilder: Ch r B U N D Scheid Pau l ie w: In terv Jugend-Journal: Du bist seit Januar 2019 bei tert haben und ich somit heute andere der THW-Jugend. Was hast du davor gemacht? Verantwortungen und Ziele habe als MARKUS RATSCHINSKI: Ich war 13 Jah- früher. re in einem Unternehmen für Medizin- technik tätig und danach eine Zeit lang JJ: Was hast Du in deiner Kindheit gerne ge- selbständig. Die starke Ausrichtung auf macht? Was waren deine Berufswünsche? Fleisch — KÄSE Profit und Umsatz hat mir gar nicht MARKUS: Zu meinen damaligen Berufs- Katze — HUND gefallen. Daher habe ich nach einer wünschen fallen mir da spontan der Blau — ROT Aufgabe gesucht, mit der ich etwas Architekt und der Astronaut ein. Und HAUS — Zelt Positives bewirken kann. Und bin hier Musik fand ich toll! Leider habe ich DUSCHE — Badewanne gelandet! damals kein Instrument selber spie- WARM — kalt len gelernt... In Gummi- SCHOKOLADE — JJ: Wieso die THW- meiner Jugend bärchen Jugend? Hattest Du habe ich mich für Fahrrad — AUTO Ich habe nach einer Aufgabe Frühstück — ABENDESSEN schon vorher Erfah- Mopeds und Autos rungen in der Jugend- gesucht, mit der ich etwas interessiert und WASSER — Cola verbandsarbeit? Positives bewirken kann. Und mir mit 15 auch Feldbett — WASSERBETT MARKUS: Speziell bin hier gelandet! ein Mofa gekauft. Hemd — T-SHIRT in der Jugendver- Das war ein sehr BREZEL — Laugenstange bandsarbeit habe altes, was oft re- KERZE — Taschenlampe ich keine Vorerfahrungen, dafür aber pariert werden musste. Daran hab ich Keller — DACH im Ehrenamt. Ich bin ehrenamtliches viel rumgeschraubt – und später dann LAPTOP — PC Mitglied in einem Bergbauern-Hilfe- an meinem ersten eigenen Auto. BUCH — eBook Verein, der Bauernhöfe unterstützt, BRIEF — E-Mail die in Not geraten. Dort arbeite ich JJ: Dein Chef ist ehrenamtlich. Wie ist das für Döner — PIZZA zwischen drei und vier Wochen im dich? Ist das anders, als in deinen vorherigen Hotel — PENSION Jahr mit. Zur THW-Jugend bin ich Beschäftigungen? Tag — NACHT gekommen, da mich die Aufgaben in MARKUS: Anders ist vor allem die Ver- Verbindung mit Jugendlichen begeis- fügbarkeit. Er ist bemüht, schnell zu 28 JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET – DAS HEISSE INTERVIEW
ALTER: 50 OV: Noch unklar. Geplant ist für 2020 das Absolvieren der Grundausbildung. ICH HÖRE: Alles was nicht im Radio läuft & gut erzählte Geschichten. GLÜCKSMOMENTE: Im Herbst, wenn die Bäume bunt sind, im Wald zu sein; Zeit in Italien zu verbringen. MICH FREUT: Wenn etwas richtig gut läuft und sich verwirklichen lässt. MICH ÄRGERT: Wenn etwas trotz vieler Mühen nicht klappt. GRÖSSTE SCHWÄCHE: Ich bin Langschläfer und komme morgens echt Beim Bundesjugendausschuss wurde schlecht aus dem Bett. Markus Ratschinski offiziell als Bundesgeschäftsführer vorgestellt. reagieren. Aber natürlich ist er nicht durchgehend erreich- JJ: Was sind deine Aufgaben als Bundesgeschäftsführer? bar, was ein großer Unterschied zu jemandem ist, mit dem Was macht man da so? man hauptamtlich zusammenarbeitet. Auch anders ist, dass MARKUS: Es ist die Leitung und Führung der Bundesge- ich mich viel mit Ingo [Ingo Henke, Bundesjugendleiter, schäftsstelle und damit verbunden die Führung des Teams. Anm. d. Red.] abstimme. Vorher war das anders, da habe Außerdem mache ich einen Entwurf für die Haushaltspla- ich Entscheidungen direkt getroffen. Das ist aber nichts nung, der dann mit der Bundesjugendleitung abgestimmt Schlechtes, ganz im Gegenteil. Da Ingo den Jugendverband und letztlich vom Bundesjugendvorstand beschlossen wird. so gut kennt, ist das eine Bereicherung für mich. Er hat Dann reiche ich die Anträge ein und kümmere mich darum, Dinge im Kopf, die ich noch nicht kenne. Für ihn ist dann dass die Fördermittel, zum Beispiel für die Ortsjugenden, wohl interessant, dass ich Fragen und Gedanken aus meiner gezahlt werden. Ansonsten bin ich in ganz vielen Projekten früheren Erfahrung mit einbringe. mit dabei und schaue, wo ich unterstützen kann. Das ist ein guter Ausgleich zum manchmal eher trockenen Haushalts- Thema. JJ: Was gefällt Dir an deiner Arbeit am besten? MARKUS: Die vielseitigen Einblicke, die ich habe. Ich bin in ganz viele Vorgänge involviert und bekomme dadurch einiges aus dem Verband mit – inhaltlich und persönlich. Ich lerne wahnsinnig viele Menschen kennen und bin beein- druckt, welche Zeit und Energie sie alle in die Verbandsar- beit stecken. Das finde ich total spannend. Und wenn man Jugend-Journal-Redakteur ein Bundesjugendlager organisiert und danach die begeis- Paul Scheidt beim Interview terten Jugendlichen sieht, die eine schöne Woche miteinan- mit Markus. der verbracht haben – dann kann man sich sicher sein, dass die Arbeit sich gelohnt hat! JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET – DAS HEISSE INTERVIEW 29
Die Bundesgeschäftsstelle der THW-Jugend IN DER SCHALTZENTRALE DES JUGENDVERBANDS Text und Bilder: Bundesgeschäftsstelle der THW-Jugend 668 Orts- und 13 Landesverbände gibt es in der THW- sich entfalten kann — durch Verwaltung von Geldern Jugend — und einen Bundesverband. Auch der wird eh- und Versicherungen, durch Organisation von Projekten renamtlich geführt von Bundesjugendleiter Ingo Hen- und Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles ke. Da aber die viele Arbeit, die dort anfällt, nicht mehr. Über den Geschäftsführer Markus Ratschinski alleine von Ehrenamtlichen gestemmt werden kann, konntet ihr bereits im „Heißen Interview“ Einiges er- gibt es eine Bundesgeschäftsstelle. Dort sorgen Mit- fahren — hier lernt ihr die aktuellen Mitarbeiterinnen arbeitende dafür, dass das ehrenamtliche Engagement besser kennen! ALEXANDRA WILBERT NADINE DIERKES ALMUT SEYBERTH Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Referentin Kaufmännische Assistentin Referentin für Bildungsarbeit für Öffentlichkeitsarbeit Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich tue: Dienstreiseanträge kürzen tue: Alle Papierformate abschaffen tue: In den sozialen Netzwerken ab- Das denkt die Gesellschaft was ich tue: und digitalisieren, mich über neue hängen, immer mal einen Post abset- Im Büro sitzen, Kaffee trinken, Vorschriften des THW freuen und diese zen, mir Vorschriften zu graphischer Nägel lackieren in der Jugendarbeit durchdrücken, Gestaltung, Bildrechten und DSGVO Kaffee trinken, telefonieren und frei ausdenken… Das tue ich wirklich: haben. Das denkt die Gesellschaft, was ich • ich übernehme die Telefon-Hotline • ich bearbeite die Post und das E-Mail- Das denkt die Gesellschaft was ich tue: tue: In hippen Cafés sitzen und Tweets Postfach der Bundesgeschäftsstelle Mit schwerem Gerät hantieren und in schreiben, mein Essen für Insta fotogra- • ich organisiere Sitzungen (Tagungs- Einsatzkleidung am Schreibtisch sit- fieren, Pressekonferenzen abhalten hotels, Unterkünfte, Verpflegung…) zen, ich bin ja schließlich beim THW! Das tue ich wirklich: Ich kommuniziere • ich erledige die Erstellung von Einla- Das tue ich wirklich: Ich jongliere auf allen Kanälen – auf der Homepage dung, Tagesordnung, Protokoll, allen eine Menge Projekte gleichzeitig, die und über soziale Medien, den News- Unterlagen für die Sitzungen ich mit vielen tollen Ehrenamtlichen letter, Flyer, Broschüren und Jahres- • ich bearbeite die Rechnungen bearbeite – sei es unsere Plattform berichte, über Pressemitteilungen und • ich unterstützen die Kolleg_innen JApp, das Leistungsabzeichen, die Werbematerial. Ich betreue die Redak- bei Ihren Projekten Kreativwerkstätten, die Jugendaka- tion des Jugend-Journals und unterstüt- • ich helfe bei den Abrechnungen aller demie oder das Handbuch für Jugend- ze alle Gremien der THW-Jugend sowie Ortsjugenden (über 600) arbeit im THW. Mit der THW-Leitung die Landes- und Ortsjugenden bei ihrer • ich kümmere mich um den Versand verhandle ich über Altersgrenzen und Kommunikation und der Gestaltung von von Publikationsmaterial Sicherheitsbestimmungen und sammle Werbematerialien. • die allgemeine Büroorganisation ist Informationen über neue Ausbildungs- ein Steckenpferd von mir. medien. 30 JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET – IN AKTION
MARIA STANKOVICOVA CARLA PRIESNITZ SHIDA HATAMLOOY Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Pädagogische Mitarbeiterin Sachbearbeiterin Sachbearbeiterin für Buchführung, Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich Abrechnung, Drittmittelförderung tue: dass ich im Zug wohne und nie tue: Über die Gelder der THW-Jugend Das denken Ehrenamtliche, was ich im Büro bin, Kolleginnen besuche und wachen und mit dem Rotstift Anträge tue: Den ganzen Tag mit Zahlen spielen Kontakte pflege. kürzen. und ab und zu eine E-Mail verschicken. Das denkt die Gesellschaft was ich tue: Das denkt die Gesellschaft was ich tue: Das denkt die Gesellschaft was ich tue: Mit meiner riesigen Brille (ohne die ich dass ich Freizeitangebote für Jugend- Kaffee trinken, Tabellen ausfüllen, so gut wie blind bin) in meinen äußert liche organisiere. pünktlich Feierabend machen. dicken und schweren Finanzbüchern Das tue ich wirklich: Ich bin Ansprech- Das tue ich wirklich: Ich bearbeite die blättern, Zahlen addieren und subtrahie- partnerin für alle Landesjugenden und Anträge für die Förderung der Arbeit ren und meine tausend Ordner täglich leite Vernetzungstreffen für diejeni- von Jugendgruppen (43 11 genannt) entstauben und alphabetisch sortieren. gen, die sich im Projekt Zusammenhalt und von Jugendlagern (unter der Ziffer Denn Ordnung ist das halbe Leben, in der durch Teilhabe engagieren. 43 20). Auf diese Weise bekommt eure Buchhaltung jedoch das ganze! So erfahren wir von Kiel bis München Ortsjugend Geld für verschiedenste Das tue ich wirklich: Ich bin für die Neues voneinander, lernen von guten Aktivitäten – für die Gestaltung der Buchhaltung der Bundesgeschäftsstelle Aktionen der anderen und geben uns Jugenddienste, für Feiern, Aktions- zuständig, bearbeite die Rechnungen Tipps für kreative Formate für die Ju- tage, Übungen, Zeltlager, Öffentlich- und überweise und buche diese, be- gendarbeit. Die kommen dann bei euch keitsarbeit… Außerdem kümmere ich arbeite Abrechnungen und Anträge der an in Form von Toolboxen, Spielen, mich um die Versicherungen für die Jugendgruppen und Landesjugenden, Faktensetzern und vielem mehr. THW-Jugend. bin für die Zusammenarbeit und den Austausch mit unserem Steuerberater bezüglich des Jahresabschlusses ver- antwortlich und erstelle verschiedene Anträge und Nachweise für unsere Förderer und Partner. Offizielle Jobbezeichnung: Sachbe- walten; Austausch per Telefon, E-Mail arbeiterin Internationale Jugendarbeit oder persönlich mit dem Referenten für Das denken Ehrenamtliche, was ich tue: Internationale Beziehungen, dem Team Bei allen Aktivitäten des Team Inter- International sowie Projektverantwortli- national mit vor Ort sein; fast alle Auf- chen; Infomaterialien und Handlungshil- fen erstellen und überarbeiten; Gremien gaben abnehmen; mir unbequeme und und Gliederungen der THW-Jugend be- unrealistische Vorgaben für Anträge und raten und unterstützen; Organisations- Verwendungsnachweise ausdenken etc. aufgaben übernehmen und noch vieles Das denkt die Gesellschaft was ich tue: mehr. Im Grunde „jongliere“ ich also Um die halbe Welt jetten; mindestens zwischen verschiedensten Aufgaben und 5 Sprachen fließend sprechen und mir Projekten und verfolge dabei ein ein- NATHALIE GUINARD RUDAT meinen Urlaub bezahlen lassen ziges Ziel: alle „Bälle“ im Blick behalten Das tue ich wirklich: Fördermittel ver- und keinen verlieren! JUGEND-JOURNAL 57: AUSGELEUCHTET – IN AKTION 31
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