NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt

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NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
31. Jahrgang | Ausgabe 57

06 | Schwerpunkt:

NACHHALTIGKEIT IN
DER THW-JUGEND

 14 | Projekt N 32 | Auf der Südhalbkugel 40 | Alarm! Die jungen Retter
 Die THW-Jugend Bremen, REPORTAGE: Unsere Redakteurin Interview mit den Finalistinnen und
 Niedersachsen macht Ernst mit berichtet von ihrem Einsatz in Finalisten der erfolgreichen KiKa-Serie.
 dem Projekt „Nachhaltigkeit“! Mosambik.
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
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NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
Wir an euch

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 Text: Elke Schumacher; Bild: Christian Radek

verreist ihr gerne? Dann haben wir für euch genau das Richtige.

Unsere Redakteurin Christiane erzählt in der Reportage von ihrem Einsatz
in Mosambik. Auch eure Jugendgruppe hat die Möglichkeit, mit Jugendlichen
aus anderen Nationen einen Austausch zu gestalten. Dabei hilft euch das
Team International, von dessen spannenden Reisen ihr ebenfalls in diesem
Jugend-Journal mehr erfahrt.

Im Schwerpunkt haben wir uns die Frage gestellt, ob und wie die THW-Jugend
mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht. Und haben herausgefunden: Bei einigen
spielt das Thema schon eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei den Jugendlichen,
die sich in der Landesjugend Bremen, Niedersachsen im Projekt N engagieren.
Mehr dazu findet ihr in unserem Fokus. Nicht fehlen dürfen natürlich die
beliebte Rätselecke und die Beiträge, die ihr uns für die Rubrik „Live Dabei“ schickt.

Viel Spaß beim Entdecken!

Eure Redaktion

 JUGEND-JOURNAL 57:
 VORWORT 03
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
INHALT

 06 | Fokus: Nachhaltigkeit
 08 | Nachhaltigkeit –
 Wie geht das eigentlich?
 10 | Nachhaltigkeit in der THW-Familie
 – Viele kleine Schritte
 12 | Mein Weg der Plastikvermeidung
 in 10 Schritten
 14 | Projekt N: Grünes Engagement im
14 | blauen Jugendverband
FOKUS:
GRÜNES ENGAGEMENT
IM BLAUEN JUGENDVERBAND

 12 |
 Weniger Plastik
 im Alltag

32 |
REPORTAGE:
MIT DEM THW IN MOSAMBIK

 44 |
 Der Bundesjugendausschuss 2019

40 |
 52 | Schon gewusst…?
ALARM! 54 | Gestalten von Fahnen
DIE JUNGEN RETTER im Jugenddienst
Interview mit den Finalist_innen

04 JUGEND-JOURNAL 57:
 INHALT
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
16 | Live dabei 26 | Ausgeleuchtet 38 | Up2date
18 | Türen auf für die Maus 28 | Das heiße Interview: 40 | Alarm! Die jungen Retter
19 | Wilde Kinzig 2019 Markus Ratschinski 44 | Der 32. Bundesjugendausschuss
20 | Deutsch-Französische Jugendbe- 30 | In Aktion: In der Schaltzentrale der THW-Jugend
 gegnung – Gelebtes Europa des Jugendverbands
22 | 50 Jahre THW-Jugend Bad Honnef 32 | Reportage: Mit dem THW 46 | Weltweit
23 | Erfolgreiche Personenrettung in Mosambik 48 | Jugendaustausch zwischen
24 | Goldwaschen an der Schwarza 34 | Bleib dran! Interview mit Jonas Wuppertal und Jekaterinburg 2019
 Berg und Pascal Klinkhammer 50 | Das Reich der Mitte,
 36 | Freiwilliges Jahr mitten in Hessen
 mit THW-Ausbildung

 36 |
 19 | 28 | Bundesfreiwilligendienst
 Wilde Kinzig 2019 Das heiße Interview beim THW

 56 |
 Modellbauecke

 50 |
 62 |
 Deutsch-chinesische
 Leistungsabzeichen
 Jugendbegegnung
 für alle

56 | Modellbauecke: Faszination 60 | Fachgruppe Zukunft 63 | Impressum
 Modellbau oder Plastikmüll? 61 | Knobelecke
58 | Digitale Welt: Wetter-Apps, die 62 | Was steht an?
 Leben retten Leistungsabzeichen für alle

 JUGEND-JOURNAL 57:
 INHALT 05
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
S F O
 O K U
 U S F
F O K

 06 JUGEND-JOURNAL
 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS
 57:
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
K U S FOKUS
O NACHHALTIGKEIT

 Kaum ein Thema ist seit letztem Jahr so präsent wie
 der Klimawandel – egal ob auf dem Schulhof, in den
 Medien oder am Abendbrottisch, alle sprechen
 ­darüber. Einige sind genervt von der Diskussion,
 ­andere gehen mit Fridays for Future regelmäßig für
 mehr Klimaschutz auf die Straße. Überall wird
 ­gefordert: Wir brauchen mehr Nachhaltigkeit und
 mehr Umweltschutz, um unseren Planeten zu retten!

 Deswegen haben wir uns nun auch dem Thema
 gestellt und wollten vor allem wissen: Was hat das
 eigentlich mit der THW-Jugend zu tun? Und was
 können wir selbst tun?

 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS 07
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
Die Natur hat es
 schlau eingerichtet:
 Aus Müll wird fruchtbare Erde.

 NACHHALTIGKEIT –
 WIE GEHT DAS EIGENTLICH?
 Text: Christian Radek; Bilder: Manfred Antranias Zimmer, Michal Jarmoluk, Christian Radek

Seit einiger Zeit spielen Themen, wie Umsetzung von Nachhaltigkeit hilft gute Alternativen finden. Wenn ihr also
der Klimawandel, der Umgang mit euch ein Merkschema, die sechs „R“, im Supermarkt keine Plastiktüten mehr
unserer Umwelt oder die Probleme, die die die Anfangsbuchstaben von sechs verwenden wollt oder Obst und Gemüse
sich aus der Verwendung von Plastik englischen Verben sind: „to refuse“, unverpackt kaufen wollt, könnt ihr eine
ergeben, eine immer größer werdende „to reduce“, „to reuse“, „to repair“, Stofftasche mitnehmen, um die Waren zu
Rolle. Das liegt vor allem daran, dass „to recycle“ und „to rot“. transportieren. In der Ortsjugend könntet
wir die Auswirkungen des Klimawandels ihr darüber nachdenken, bei Veranstal-
so langsam zu spüren bekommen und TO REFUSE (ENGL. ABLEHNEN, tungen auf Einweggeschirr zu verzichten
es notwendig wird, unser Leben nach- VERWEIGERN) und stattdessen richtiges Geschirr zu
haltiger zu gestalten. Im Rahmen von Nachhaltigkeit ist es ganz verwenden. Das muss dann anschließend
 wichtig, dass wir bestimmte Gewohnhei- abgewaschen werden, kann aber immer
WAS BEDEUTET EIGENTLICH ten überdenken. Wir müssen stattdessen wieder verwendet werden.
„NACHHALTIG“?
Unter „nachhaltig“ versteht man, dass
man mit den zur Verfügung stehenden
Ressourcen, also zum Beispiel mit
Rohstoffen, Energie, aber auch der
Umwelt, bewusst und sparsam umgeht,
ohne sich jedoch einzuschränken zu
müssen. Möglichkeiten, nachhaltiger
zu leben, gibt es viele, und ihr nutzt
einige davon bestimmt schon. Die
Voraussetzung für ein nachhaltigeres
Leben besteht darin, dass ihr euch
erstens gut informiert. Zweitens sollte
euch bewusst sein, dass Nachhaltig-
keit schwierig sein kann. Lasst euch
also nicht entmutigen, setzt euch nicht
unter Druck und lasst euch nicht unter
Druck setzen. Und drittens fangt lang- Mit dem Recycling von Glas und Altpapier
sam an, überlegt, wo ihr etwas machen seid ihr bestimmt schon vertraut.

könnt. Macht kleine Schritte. Bei der

08 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
Nachhaltigkeit bedeutet auch,
 den alten Computer nochmal zu reparieren,
 statt einen neuen zu kaufen.

 Plastiktüten werden bald
 nicht mehr ausgegeben –
 aus gutem Grund!

TO REDUCE (ENGL. REDUZIEREN)
Da, wo man seinen Konsum nicht voll-
ständig einstellen kann, kann man zu-
 TO REPAIR (ENGL. REPARIEREN)
mindest versuchen, ihn zu reduzieren.
 Reparieren ist eigentlich gar nicht so
Das trifft zum Beispiel sehr gut auf den
 ungewöhnlich. Wenn der MzKW oder
Energieverbrauch zu. Statt das Licht
 der GKW kaputt ist, wird kein neuer
ständig an zu lassen, kann man es nur
 MzKW oder GKW gekauft, sondern Recycling funktioniert, reicht es nicht
dann anmachen, wenn man es tatsäch-
 das Fahrzeug wird in eine Werkstatt aus, lediglich den Müll zu sortieren und
lich benötigt. Man kann darüber nach-
 gebracht und repariert. Bekleidung, zu entsorgen. Die daraus hergestellten
denken, Halogenlampen durch LEDs zu
 Schuhe und so weiter lassen sich oft Produkte müssen auch gekauft werden.
ersetzen. Elektrogeräte, die im Stand-
 noch reparieren. Das bedeutet: Man Also beim Einkauf verstärkt zu Recyc-
by Betrieb auch Energie verbrauchen,
 muss nicht so oft etwas Neues kaufen. ling-Produkten greifen!
könnte man vom Netz trennen. Wie
sieht es mit der Heizung aus? Müssen es Falls ihr selbst darin nicht so stark seid,
 könnt ihr ja vielleicht befreundete Ka- TO ROTT (ENGL. VERROTTEN,
20°C sein oder reichen auch 18°C?
 meradinnen oder Kameraden um Hilfe KOMPOSTIEREN)
 bitten, die handwerklich begabt sind. Das Konzept des Recyclings ist eigent-
TO REUSE (ENGL. WIEDERVERWENDEN)
Unter Wiederverwendung versteht man, Wer Zugang zu einem 3D-Drucker hat, lich eine Erfindung der Natur. Die Natur
dass man das Produkt weiterverwendet, kann sogar Kunststoffteile nachdrucken, hat es so eingerichtet, dass Pflanzen,
aber nicht unbedingt in der ursprüng- die es nicht mehr zu kaufen gibt. Tiere und ja, auch Menschen, nach
lichen Funktion. Ein ganz einfaches ihrem Tod zerfallen und daraus neues
Beispiel wären Marmeladengläser mit TO RECYCLE Leben entsteht. Ein wichtiger Begriff
Schraubverschluss, die man auswäscht (ENGL. WIEDERVERWERTEN) ist in diesem Zusammenhang „nach-
und in denen man zum Beispiel Knöp- Recycling ist ein Begriff, den man wachsender Rohstoff“.
fe, Schrauben, Nägel, Gewürze usw. eigentlich gar nicht weiter erklären Das sind Rohstoffe, die natürlich wach-
aufbewahrt. Ein Begriff, der in diesem muss. Jeder kennt die Altpapiercontai- sen und geerntet werden können. Aber
Zusammenhang oft verwendet wird, ner und die Altglassammelstellen. Aber auch hier gilt: Informiert euch! Wenn
lautet „Life Hacks“. Sucht danach mal damit Recycling und somit Nachhaltig- nachwachsende Rohstoffe als Mono-
im Internet. keit möglich ist, ist es wichtig, dass kultur und unter großem Einsatz von
 zum Beispiel das Altglas sortenrein, Düngemitteln, Herbiziden und Trink-
 also nach den Farben grün, braun und wasser erzeugt werden, ist das nicht
 weiß sortiert, entsorgt wird. Damit nachhaltig.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS 09
NACHHALTIGKEIT IN DER THW-JUGEND - 06 | Schwerpunkt
Nachhaltigkeit in der THW-Familie

 VIELE KLEINE SCHRITTE
 Text: Paul Scheidt; Bilder: Paul Scheidt, Christian Radek, S. Hermann und F. Richter

Klar, Nachhaltigkeit ist wichtig – aber beim THW? Wir sind der Frage nachgegangen, was das THW
für die Nachhaltigkeit tut und wie der Gedanke der Nachhaltigkeit im THW nach und nach immer mehr
umgesetzt wird.

DIE NEUEN THW-POLOHEMDEN - Das Beste kommt noch: Die Polohem- STROM SPAREN MIT LEDS
„NACHHALTIGKEIT AUF DEN LEIB den sind nicht nur nachhaltig, sondern In vielen Bereichen im THW werden
GESCHNEIDERT“ auch besser auf die Verwendung im die alten Glüh-, Halogen- und Energie-
Seit Ende 2018 gibt es im THW die THW ausgelegt. Sie sind funktional, sparlampen durch LEDs abgelöst - ob
neuen Poloshirts. Sie sind nicht nur formstabil und strapazierfähig. Im bei den neuen LED-Strahlern zur Aus-
besonders praktisch, sondern auch Vergleich zu Baumwolle nimmt die leuchtung von Einsatzstellen, der Be-
nachhaltig. Der Stoff besteht nämlich Lyocellfaser rund 50 Prozent mehr leuchtung im neuen GKW oder in den
nicht wie bisher aus Baumwolle, son- Feuchtigkeit auf und gibt diese we- THW-Liegenschaften. Diese bringen
dern aus einer Mischung aus Lyocell- sentlich schneller an die Umgebung viele Vorteile mit sich. Im Vergleich zu
und synthetischen Fasern. ab. Durch die Trockenheit entstehen den bisher eingesetzten Leuchtmitteln
 weniger Bakterien und Gerüche. Zu- haben sie eine gigantische Lebens-
Die Lyocellfaser ist eine textile Faser dem zeichnet sich Lyocell durch seine dauer von bis zu 50.000 Stunden. Das
aus der Eukalyptuspflanze. Bei der hohe Trocken- und Nassfestigkeit aus. wären, bei einer durchschnittlichen
Herstellung ist die Fasergewinnung Obendrein ist es weich und sorgt für Brenndauer von 4 Stunden am Tag,
zehnmal effektiver als bei Baumwolle. einen guten Wärmeausgleich. satte 34 Jahre. Hinzu kommt, dass
Auch der Wasserverbrauch ist deutlich LEDs viel weniger Strom verbrauchen.
geringer. Auch chemische Zusätze wie REINERE ABGASE DURCH ADBLUE Der Energieverbrauch ist damit um
Pflanzengifte müssen bei Lyocell nicht Da im THW noch immer viele diesel- das sechs- bis achtfache geringer und
eingesetzt werden. Zudem wird bei der betriebene Fahrzeuge zum Einsatz spart so enorm an Stromkosten. Nahe-
Produktion ein völlig ungiftiges Lösungs- kommen, ist AdBlue bei diesen Fahr- zu perfekt für den Einsatz im THW
mittel verwendet, das zu 99,5 Prozent zeugen kaum noch wegzudenken. sind die Leuchtmittel durch ihre hohe
wiederverwendet werden kann. AdBlue ist ein Stoff, der die in den Stoßfestigkeit.
 Abgasen enthaltenen Stickoxide um bis
 zu 90 Prozent reduziert. Somit stoßen
 unsere Fahrzeuge weniger schädliche
 Abgase aus.

 Verbraucht wenig, hält lange, Multitalent: diese Parkbank
 macht hell: LED-Strahler zur produziert grünen Strom
 Beleuchtung von Einsatzstellen. und spendet Sauerstoff.

10 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS
Der Zug ist bei Reisen für die THW-Jugend
 das Verkehrsmittel der Wahl –
 und den Stau spart man sich damit auch.

SMART-BÄNKE DER THW-STIFTUNG logischen und ökonomischen Kriterien Ortsverbände, die dem Thema Nach-
Im Rahmen des 17. Bundesjugendla- (...) zu tätigen. Dienstreisen sind haltigkeit schon einen Schritt näher
gers der THW-Jugend stiftete die THW- deshalb vorrangig mit öffentlichen sind. Manche heizen mit Hackschnit-
Stiftung an die drei Städte im Städte- Verkehrsmitteln durchzuführen. Im zeln anstatt mit Heizöl, andere sparen
dreieck Rudolstadt, Saalfeld und Bad Falle der Benutzung von Kraftfahrzeu- Papier ein. Für das Abtrocknen der
Blankenburg jeweils eine Smartbank gen sind, soweit möglich, Fahrgemein- Hände stellen manche Ortsverbände
als Dankeschön und zur Erinnerung an schaften zu bilden.“ – So steht es in normale Handtücher zur Verfügung,
das dortige Bundesjugendlager. Und der Reisekostenrichtlinie der THW- die nach Belieben gewaschen werden
die ist ein echtes Multitalent: Neben Jugend geschrieben. können.
der normalen Sitzmöglichkeit hat sie
einen integrierten Mülleimer. Über THW-AUSBILDUNGSZENTREN MIT FAZIT: Egal ob im THW, in der THW-Ju-
ein Solarpanel wird ein in der Bank EMAS-ZERTIFIKAT gend oder in der THW-Stiftung: In der
verbauter Akku geladen. So kann man Die THW-Ausbildungszentren sind mit ganzen THW-Familie wird der Gedanke
sein Handy mit reiner Sonnenenergie dem „Eco-Management and Audit der Nachhaltigkeit nach und nach um-
aufladen. Neben der Möglichkeit, über Scheme“, kurz „EMAS“-Zertifikat aus- gesetzt. Das ist schön zu sehen, doch
Bluetooth Musik oder ein Hörbuch zu gezeichnet. Das bedeutet, dass sie wie stellt sich die Frage: „Ist das genug
hören, spendet eine integrierte Pflan- alle anderen Einrichtungen, die mit oder geht da noch mehr?“
ze Sauerstoff und trägt so ein kleines dieser Zertifizierung ausgezeichnet
bisschen zur besseren Luftqualität bei. sind, auf eine ständige Verbesserung
Eine, wie wir finden, sehr kreative und der Umweltleistungen achten.
nachhaltige Idee.
 Fallen euch noch mehr Beispiele für
 VERSCHIEDENE ANSÄTZE IN EINZEL-
 Nachhaltigkeit und Umweltschutz
DIENSTREISEN - ABER NACHHALTIG! NEN ORTSVERBÄNDEN
 im THW ein? Dann schreibt uns an
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 redaktion@jugend-journal.de!
Nachhaltigkeit geachtet: „Reisen für Nachhaltigkeit achten, sollte klar ge-
die THW-Jugend e.V. sind unter öko- worden sein. Es gibt auch vereinzelt

 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS 11
Mein Weg der Plastikvermeidung in 10 Schritten

 WENIGER PLASTIK IM ALLTAG
 Text und Bilder: Sophia Thissen

Zero waste - Kein Müll - ist ein Ziel, das wir gerne alle erreichen wollen. Doch seien wir ehrlich: Wir haben uns an ein
Leben mit dem Kunststoff gewöhnt und möchten den ein oder anderen Luxus nicht missen. Wie also doch etwas tun?
Ich selbst bin nun seit einem Jahr dabei, die Plastikvermeidung nach und nach in meinem Alltag zu integrieren.
Mein Motto dabei: Es müssen nicht immer die großen Taten sein. Kleine Schritte sind der Anfang und in Menge
können diese auch schon Großes bewirken. Im Folgenden beschreibe ich euch meine Top 10 Helferlein, mit denen
ich aktiv im Alltag Tag für Tag Plastik vermeide.

 1 flüssige Seife aus dem Seifenspen-
 der. Der Behälter besteht meist aus 4
 Plastik. Deswegen habe ich in mei-
 ner Familie wieder Seife am Stück
 eingeführt. Und selbst Shampoo und
 Duschgel kann man in fester Form
 kaufen! Aus eigener
 Erfahrung kann ich sagen: Es funk-
 tioniert genauso gut wie das „nor-
 male“ Shampoo. Dadurch vermeide
 ich auch das Mikro-Plastik und viele
 andere schädliche Zusätze, die in
 herkömmlichen Produkten enthalten
 BAMBUS-ZAHNBÜRSTE sind.
 Jeder von uns verbraucht ca. 5 Zahn-
 LEINENBEUTEL
 bürsten im Jahr. Auf das ganze
 Ganz ähnlich beim Shoppen oder
 Leben ausgerechnet wären das ca.
 Einkaufen von anderen Produkten.
 405 Zahnbürsten, und die sind alle
 Wer an der Kasse sparen und etwas
 aus Plastik. Um das zu verhindern,
 habe ich, als dann wieder eine
 3 für die Umwelt tun möchte, nimmt
 einfach einen Korb oder Stoffbeu-
 Neue fällig war, zur Alternative
 tel mit zum Einkaufen. Eigentlich
 gegriffen – der Bambus Zahnbürs-
 ganz einfach - und so ein Jute-Beu-
 te. Die gibt es mittlerweile in so
 tel sieht auch besser aus als eine
 ziemlich jedem Supermarkt oder
 Plastiktüte.
 Drogeriemarkt.

 2 5
 LEBENSMITTELNETZE
 Wer nicht auf dem Markt, son-
 dern im Supermarkt nebenan
 Lebensmittel einkauft, kennt die
 Situation. Eine Gurke, fünf Äpfel
 und so weiter; für alles wird eine
 neue Plastiktüte abgerissen und GLAS/ THERMOSFLASCHE
 gewogen. In manchen Läden gibt Das Thema Plastikflaschen. Wir
 FESTES SHAMPOO & FESTE SEIFE es mittlerweile Papiertüten, doch kennen es alle und können manch-
 Zurück zu den Basics - früher war nicht jeder Laden ist so fortschritt- mal doch nicht anders. Aber wuss-
 ein festes Stück Seife ganz normal. lich. Daher meine langfristige test du, wie viele Plastikflaschen
 Heute, jedoch kennen wir alle die Investition: Lebensmittelnetze. jeder von uns nutzt? Laut der

12 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS
deutschen Umwelthilfe verbraucht
jeder rund 200 Plastikflaschen im
 Löffel und Gabel von zu Hause
 mit. So vermeidest du das Nutzen 10
Jahr und das ist ganz schön viel. von Plastikbesteck, welches meist
Daher habe ich mich nun, zusätz- schnell kaputt geht und nach nur
lich zu meiner Thermoskanne, für einmaliger Verwendung direkt
eine schöne Glasflasche ent- weggeworfen wird.
schieden. Natürlich ist die etwas
schwerer, doch wer es gerne leich-
ter mag, kann sich auch für eine
Almuinium-Flasche entscheiden.
 8
 DIY (SELBSTGEMACHTES)-PEELING
 Hättet ihr gedacht, dass in den
6 meisten Peelings die kleinen
 Kügelchen, die eure Haut reiner
 und geschmeidiger machen sollen,
 aus Plastik sind? Wir verwenden
 die Cremes und Gels, ohne das
 zu wissen und spülen sie dann im
 Abfluss in die Kanalisation und
 BROTDOSEN
 später in das Grundwasser. Um das
 Die meisten nutzen die praktischen
 zu verhindern, könnt ihr euch mit
 Dosen schon, doch nicht jeder nutzt
 Olivenöl und Zucker oder Kaffee-
 diese einfache Lösung. Es gibt im-
 satz euer ganz eigenes biologisch
 mer noch viele, die ihr Brot in Plas-
 abbaubares Peeling selber machen.
 tiktüten oder Alufolie einpacken.
 Zwar sind die Dosen meist auch
 aus Plastik, doch halten sie in der VORHER - NACHHER
GLAS/ PAPIERSTROHHALME Regel mehrere Jahre und sind somit
Vielleicht etwas gewöhnungsbe- immer noch besser. Wer ganz auf
dürftig, aber eigentlich doch ein das Plastik verzichten möchte, kann
echter Hingucker. Natürlich könnte auch Metalldosen verwenden oder,
man auch auf Strohhalme ver- wie ihr es beim Bundesjugendlager
zichten. Wer aber doch für den ein kennengelernt habt, Papiertüten.
oder anderen besonderen Moment
Strohhalme haben möchte, kann
sich für eine Packung Papierstroh-
halme entscheiden. Auf längere
 9
Sicht sind auch Alternativen aus
Glas oder Metall beständig, wieder-
verwendbar und praktisch.

7

 Ihr seht also, es ist gar nicht so
 schwer, auch in seinem täglichen
 WATTESTÄBCHEN AUS PAPIER Alltag auf Plastik und unnötigen
 Jeder nutzt sie, doch warum eigent- Müll zu verzichten! Die meisten
METALLBESTECK-SET lich mit Plastik? Genauso gut sind Dinge findet man heutzutage sogar
Du weißt, du bist demnächst die Varianten mit Papier oder Holz. in jedem Supermarkt. Ansonsten
unterwegs zu einer Grillparty Ab 2021 sind diese sogar Pflicht, gilt: wiederverwenden, aufbrau-
oder dem nächsten THW-Zeltla- denn viele Einweg-Plastik-Produkte chen, reparieren, umfunktionie-
ger? Dann nimm einfach Messer, werden dann verboten. ren oder selber machen.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS 13
Die ersten Teamer_innen
des Projekt N (Anna,
Tristan und Julian).

 Das Projekt Nachhaltigkeit der THW-Jugend Bremen, Niedersachsen

 GRÜNES ENGAGEMENT IM
 BLAUEN JUGENDVERBAND
 Text: Die Jugendlichen aus dem Projekt N; Bilder: THW-Jugend HBNI

THW-Jugend und Umweltschutz – und besonders unsere Sicht zu diesen essierte, engagierte Junghelfer_innen
passen die beiden Themen zusammen? Themen zu sprechen gekommen sind, anwerben, die wir daraufhin zu einem
Und wenn ja, was kann man denn kon- kam uns erstmals der Gedanke, etwas weiteren Treffen des Projekt N in Os-
kret tun? Einige Jugendliche aus der zu tun. Zu dritt starteten wir bei einem nabrück eingeladen haben.
THW-Jugend Bremen, Niedersachsen Treffen im Ortsverband Oldenburg
haben sich zum „Projekt N“ wie „Nach- das „Projekt Nachhaltigkeit (N)“. Be- Zuletzt haben wir dann, ebenfalls in
haltigkeit“ zusammengeschlossen und sonders interessierten uns der der- Osnabrück, auf der Landesvorstands-
erzählen, was das für sie bedeutet. zeitige Stand in der THW-Jugend und sitzung der Landesjugend HBNI unsere
 eventuelle Ausbaumöglichkeiten. Die ersten Ideen und Ziele vorgestellt.
JULIAN AUS DEM ORTSVERBAND Ergebnisse haben wir dann bei einem
WARDENBURG: Juleica-Lehrgang vorgestellt und Ich würde mir wünschen, unsere
Nachdem wir auf einem #Jugendcoach- größtenteils positives Feedback be- Ziele über Bremen und Niedersachsen
Seminar der Landesjugend HBNI auf kommen. Zusätzlich konnten wir dort hinauszutragen und auch in anderen
die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit glücklicherweise drei weitere inter- Landesverbänden junge, engagierte

 Gemeinsames Treffen in Osnabrück
 (nach dem Juleica Kurs) –
 v.l.n.r. Justus, Arne, Marie, Anna, Julian.

14 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS
Projekt N bei der „Arbeit“ -
 Justus, Marie, Arne und Julian.

 Ein Foto der
 Aktion zum
 Global Strike Day.

 Der erste Trinktest
 mit dem Holzbecher.

(Jung-)Helfer_innen dazu zu motivie- Planeten zukunftsfähiger zu gestalten. JUSTUS, ARNE UND MARIE AUS DEM
ren, sich mit diesem Thema zu be- Ich sehe es eher als Chance für alle, ORTSVERBAND NORDHORN
fassen, da wir zusammen eine Menge um unser Leben zu verbessern, denn Wir versuchen, mit kleinen Dingen die
erreichen können. auch viele kleine Änderungen können THW-Jugend etwas nachhaltiger zu
 Großes bewirken. machen. Also haben wir ein paar Ideen
ANNA AUS DEM ORTSVERBAND und Vorschläge gesammelt. Eine davon
HUDE-BOOKHOLZBERG: Wir als Landesjugend Bremen, Nieder- war, selber Becher aus Holz herzu-
Ich bin 16 Jahre alt und seit 3 Jahren sachsen haben ein Projekt für Nach- stellen, da man sie wiederverwenden
in der THW-Jugend tätig. Seit diesem haltigkeit. Das ist super! Wir haben kann. Wenn man sie zum Beispiel im
Jahr, bin ich Teil des Projekts N, der sogar schon Erfolge erzielt. Wir haben Jugenddienst herstellt, kann man
Landesjugend HBNI. Viele von euch unter anderem an der Öffentlichkeits- fachtechnische Ausbildung und Nach-
haben sicherlich schon einmal an einer aktion des niedersächsischen Lan- haltigkeit perfekt kombinieren. Unsere
„Fridays for Future“- Demonstration desjugendringes zum „Global Strike ersten Exemplare haben wir bereits
teilgenommen. Die haben uns moti- Day“ teilgenommen. Dafür haben wir bei der Landesjugendvorstandssitzung
viert, uns damit zu beschäftigen, wie Fotos mit Aussagen ergänzt, warum vorstellen können. Den ersten Trink-
man die THW-Jugend nachhaltiger es wichtig ist, jetzt etwas zu tun. Ich versuch hat er auch bestanden. Zur
 finde es einfach klasse, dass wir die Herstellung des Bechers haben wir
gestalten kann. In erster Linie möch-
 Möglichkeit haben, Änderungen in ein Holzmaterialien verwendet, die ei-
ten wir der THW-Jugend und dem THW
 bestehendes System einzubauen und gentlich weggeworfen werden würden.
Möglichkeiten aufzeigen, die Aufga-
 es damit zu verbessern, egal auf wel- Noch sind diese Becher zwar nur ein
ben, Tätigkeiten und Freizeiten des
 cher Ebene. Neue, frische Ideen sind Prototyp und in der Entwicklung, aber
THW nachhaltiger zu gestalten.
 immer gut, selbst wenn sie verworfen wenn wir noch weiter daran arbeiten,
 werden. Das ist auch mein Antrieb, im- dann können wir dieses Vorhaben auf
TRISTAN AUS DEM ORTSVERBAND
 mer weiterzumachen. viele Ortsverbände ausweiten.
OLDENBURG:
Ich bin der Meinung, dass jeder einzel-
ne von uns einen Unterschied machen
kann. Mir geht es nicht nur um die He-
rausforderung und den Zwang, unseren

 JUGEND-JOURNAL 57:
 FOKUS 15
LIVE
 DAB
 EI

16 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI
LIVE DABEI
 EURE RUBRIK IM
 JUGEND-JOURNAL
Bunt und aufregend ist es bei der THW-Jugend! Den
Eindruck haben wir zumindest hier in der Redaktion,
wenn wir eure Berichte lesen. Dieses Mal begleiten wir
unter anderem die Großübung „Wilde Kinzig 2019“
im THW-Regionalbereich Gelnhausen und lernen mit
der THW-Bezirksjugend Unterfranken die französi-
schen Austauschgäste kennen; wir freuen uns mit
den Junghelferinnen und Junghelfern aus Kirchheim
unter Teck über Goldfunde und gratulieren in Bad-
Honnef zu 50 Jahren Jugendarbeit im THW!

Habt ihr in eurer Ortsjugend auch ein interessantes
Projekt, von dem ihr erzählen wollt? Oder habt ihr
etwas besonders Schönes gemeinsam erlebt und
wollt es auch mit anderen Leserinnen und Lesern
teilen? Dann schickt uns Berichte und Fotos an
live-dabei@thw-jugend.de!

Bild: Paul Scheidt

 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI 17
Orstverband Nettetal

 TÜREN AUF FÜR DIE MAUS
 Text: Pascal Klinkhammer, Paul Scheidt; Bilder: Pascal Klinkhammer

 das THW informieren. An Mitmach-
 Stationen wurden die Möglichkeiten
 geboten, in verschiedene Themen,
 wie z. B. Stiche und Bunde oder die
 Holzbearbeitung hinein zu schnuppern.
 Besonders die jüngeren Gäste konnten
 sich hier so richtig austoben und die
 Welt des THW entdecken. Ein echter
 Hingucker stellte an diesem Tag der
 Fuhrpark des Ortsverbandes dar.

 Das Highlight war eine Übung, bei der
 die Junghelferinnen und Junghelfer
 der THW-Jugend Nettetal zum Einsatz
Der 3. Oktober ist nicht nur Nationalfeiertag,
 kamen. Hier galt es, eine verletzte
sondern für die THW-Jugend inzwischen
traditionell auch Maus-Türöffner-Tag.
 Person aus einem verunfallten Auto
 zu retten. Eine weitere Person wurde
 mittels Leiterhebel von einem Gerüst
Am 03. Oktober 2019 fand in ganz mit Groß und Klein Lach- und Sachge- gerettet.
Deutschland der alljährige Türöffner- schichten zu erleben.
Tag der „Sendung mit der Maus“ statt. Der Tag war ein voller Erfolg und hat
An diesem Tag öffnen verschiedene Ins- Beim Türöffner-Tag in Nettetal konn- allen Gästen und den Gastgebern viel
titutionen ihre Türen, um gemeinsam ten sich die anwesenden Gäste über Freude bereitet.

 Die Junghelferinnen
 kümmern sich fachgerecht
 um die geborgene Person.

 INFOS KURZ UND BÜNDIG:
 Quelle: THW-Jugend Nettetal
 Kontakt: jugend@thw-nettetal.de

18 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI
Großübung von sieben THW-Jugendgruppen im THW-Regionalbereich Gelnhausen

 WILDE KINZIG 2019
 Text: Paul Drexler und Paul Scheidt; Bilder: Tom Seifert

 Die rund 60 teilnehmenden Junghelfe- Die Übung war ein voller Erfolg!
 rinnen und Junghelfer aus den sieben Gemeinsam wurde für den Ernstfall
 osthessischen Ortsverbänden Steinau, trainiert. Dabei entstanden neue
 Erlensee, Fulda, Wächtersbach, Kontakte und die Kameradschaft wurde
 Hünfeld, Neuhof und Alsfeld sind gestärkt.
 alarmiert.

 An insgesamt fünf verschiedenen Ein-
 satzstellen im gesamten Stadtgebiet
 von Steinau durften die THW-Junghel-
 ferinnen und Junghelfer ihr Können
 unter Beweis stellen. So mussten
Konzentriert bringt die
Junghelferin den Hydraulik-Zylinder
 mehrere vermisste Personen in Ge-
unter der Last an. bäuden, Waldstücken und in einem
 verzweigten Tunnelsystem gefunden,
 Verletztentransport mal etwas anders.
Starker Regen und ein mächtiges Un- betreut und anschließend gerettet
 Mittels Seilwinde fällt der
wetter haben im Main-Kinzig-Kreis zu werden. Eine weitere Aufgabe bestand
 Transport deutlich leichter.
massiven Hochwasserlagen geführt. darin, eine zerstörte Brücke mittels
Zwar konnten die Wassermassen teil- eines Gerüstsystems zu ersetzen und
weise abfließen, jedoch hinterließen somit einen Graben wieder passier- INFOS KURZ UND BÜNDIG:
sie eine Spur der Verwüstung. Noch bar zu machen. Im Bereich des Flusses Quelle: THW Regionalbereich
immer werden Personen vermisst, Kinzig und des Kinzig-Stausee wurden Gelnhausen
noch immer gilt es, Sturmschäden zu eifrig Maßnahmen zum Hochwasser- Kontakt: poststelle.rst_
beseitigen und noch immer sind die schutz ergriffen, hierzu zählte auch gelnhausen@thw.de
Pegelstände der Kinzig zu hoch. der Aufbau mehrerer Pumpstrecken.

Gerettet! – Erfolgreich konnte Und los geht‘s! –
die verletzte Person aus dem Soeben wurde eine
engen Schacht gezogen werden. verletzte Person gemeldet.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI 19
Viel Arbeit wartet
 auf die Truppe beim
 Biotop-Bau!

 Deutsch-Französische Jugendbegegnung der THW-Jugend Unterfranken

 GELEBTES EUROPA
 Text: Katrin Brendolise; Bilder: Lorena Brendolise und Peter Bauer

Im Sommer 2017 war die THW-Jugend top. Zuerst sammelten sie Steine und
Unterfranken zum Jugendaustausch in Totholz, um diese an einer geeigneten
Douvres-la Délivrande in der Norman- Stelle aufzuschichten. So entstand
die zu Gast. Diesen Sommer fand der ein Lebensraum, in dem Insekten und
Gegenbesuch der Franzosen in Unter- Kleinstlebewesen einen willkommenen
franken statt. Die Organisatoren der Rückzugsort finden.
THW-Bezirksjugend Unterfranken schlu-
gen gemeinsam mit den Jugendgruppen Ein weiteres Highlight war nach ver-
aus Aschaffenburg, Lohr und den Gästen schiedenen Besichtigungen ein Besuch
aus Frankreich ihre Zelte auf dem Ju- in der Gedenkstätte Point Alpha in der
gendzeltplatz in Windheim auf. Rhön. Diese Gedenkstätte ist ein un-
 vergleichliches Zeugnis der Geschich-
Direkt nach der Eröffnung startete die te. Point Alpha war bis 1989 einer der
Mannschaft in den Kletterwald nach wichtigsten Beobachtungsstützpunkte
Heigenbrücken. Beim Bezwingen der der US-Streitkräfte in Europa. Der au-
verschiedenen Kletterparcours war thentische Ort zeigt die Konfrontation
Mut und Teamgeist gefragt, durch den der beiden Machtblöcke, den Aufbau
die Gruppe schnell zusammenwuchs. der Grenzanlagen, die militärischen
So gab es gleich Gesprächsstoff für Abläufe und das Leben an und mit der
den ersten Lagerfeuer-Abend und die Grenze aus der Sicht der Bevölkerung.
Sprachbarrieren waren schnell über- Eindrucksvoll erfuhren die Jugend-
wunden. lichen hier, dass es sich lohnt, für ein
 Europa in Frieden und Freiheit einzu-
Für den nächsten Tag stand ein soziales stehen.
Projekt mit Workcamp-Charakter an: Im Kletterwald ist
Gemeinsam mit der Forstverwaltung Viel Spaß brachte die Erkundung der gegenseitiges Vertrauen
errichteten die Jugendlichen im Wald Stadt Aschaffenburg im Rahmen einer gefragt – trotz Sprachbarriere!
in der Nähe des Zeltplatzes ein Bio- „Mister X“-Jagd. Die Teams verstän-

20 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI
digten sich über Funk, konnten zwei dass die EU in Sachen Zusammenhalt,
„Taxifahrten“ und das öffentliche Integration und Umweltschutz mehr
Busnetz nutzen und Mister X am Ende Mut zeigen sollte und es den Anschein
erfolgreich festsetzen. hat, dass alle Entscheidungen sehr
 zögerlich getroffen werden. Schade
Nach einer fröhlichen Paddeltour stand fand die Jugend, dass häufig nur die
zum Ende der Begegnung noch einmal Probleme in den Vordergrund gestellt
ein ernstes Thema auf dem Programm: werden und selten im Gedächtnis ist,
zwei Diskussionsrunden zu den Themen welche Vorteile uns ein Leben in der
„Wird die EU noch benötigt oder ist Europäischen Gemeinschaft bietet. Eine Jagd durch Aschaffenburg –
sie ein Auslaufmodell“ und „Vorurtei- eine ganz schöne Herausforderung für
le und ihre Auswirkungen anhand des Viele Freundschaften waren zwischen die französischen Teilnehmenden!
Point Alpha-Besuches“. Zum Thema EU den Franzosen und den Deutschen in
kamen die Jugendlichen zum Schluss, den Ferientagen entstanden. Für alle
 steht fest: Der
 Austausch wird
Gemütlicher Abend wieder stattfin-
am Lagerfeuer nach den!
 INFOS KURZ UND BÜNDIG:
einem Tag voller Action.
 Quelle: THW-Bezirksjugend
 Gefördert wurde
 Unterfranken (Bayern)
 die Jugendbe-
 Kontakt: Christoph Kuhn
 gegnung unter
 (Bezirksjugendleiter)
 anderem von
 christoph.kuhn@
 Bezirk und Be-
 thw-jugend-bayern.de
 zirksjugendring
 Unterfranken.

Durch den Bau des Biotops
entstehen Lebensräume für
Insekten und andere kleine Tiere.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI 21
Familienfest und Technikschau im Ortsverband Bad Honnef zum Jubiläum

 50 JAHRE THW-JUGEND BAD HONNEF
 Text und Bilder: Kai Zielke

Am 14. September 2019 hat der
THW-Ortsverband Bad Honnef das Zum 50. Geburtstag sind alle
50. Jubiläum der Jugendgruppe mit dabei – Jung und Alt, Polizei
einem Familienfest gefeiert. und politische Prominenz.

Seit der Gründung der Jugendgruppe
im Jahr 1969 durch die Beueler/Hon-
nefer Helfer P. Keiten-Schmitz sowie
E. und P. Kirchner gehört die Jugend-
förderung zum festen Bestandteil der
Arbeit in dem Ortsverband. Das THW
Beuel/Bad Honnef war dabei in Sa-
chen Jugendarbeit seiner Zeit voraus.
Die damaligen Junghelfer wurden
auf Eigeninitiative durch die aktiven
Helfer an den vorhandenen Geräten
ausgebildet, noch bevor im THW offi-
ziell an eine geregelte Jugendarbeit
zu denken war.
 Seit 2015 leitet nun Christoph Schmidt aus Spendenmitteln finanzierte
 die Jugendgruppe und hat aktuell Gefährt, sondern auch über die
Viele aktive Helferinnen und Helfer
 zwölf Junghelferinnen und Junghelfer Jugendgruppe, die nun mit „Segen
konnten seitdem aus der erfolgreichen
 in der Gruppe, die schon den Bezirks- von ganz oben“ gut für die kommen-
Jugendarbeit in den aktiven Dienst
 wettkampf 2017 in Jülich gewonnen den 50 Jahre gerüstet ist.
wechseln und so die ehrenamtliche
 haben. Aktuell können die Jugend-
Arbeit im Katastrophenschutz des
 lichen auf neun Jugendleistungsab- Danach zeigten die Junghelferinnen
Bundes unterstützen.
 zeichen verweisen, davon sechsmal und Junghelfer, was sie können: Die
 Bronze und dreimal Silber. Jüngeren demonstrierten das Retten
 einer Person mittels Leiterhebel aus
 Das Familienfest bei herrlichem Son- den Büroräumen über der Fahrzeug-
 nenschein war der festliche Rahmen halle, die Älteren beeindruckten
 für das große Jubiläum der THW-Ju- mit einer Vorführung von Motor-
 gend Bad Honnef. Nach vielen Gruß- trennschleifgerät sowie Schere und
 und Dankesworten wurde stolz der Spreizer.
 neue Jugendanhänger eingeweiht.
 Pfarrerin Beuscher und Diakon Gunkel Ein tolles Fest, das erst spät am Abend
 sprachen den Segen nicht nur über das mit einem großen Feuerwerk endete!

 INFOS KURZ UND BÜNDIG:
 Quelle: THW-Jugend Bad Honnef
 Landesjugendleiter Matthias
 Kontakt: Kai Zielke
 Berger aus NRW überreicht
 presse@thw-bad-honnef.de
 die Ehrenurkunde zum
 50-jährigen Bestehen.

22 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI
Gemeinsam stark!

 Gemeinsame Übung der THW-Jugend aus Aachen,
 Eschweiler, Herzogenrath und Jülich

 ERFOLGREICHE
 PERSONENRETTUNG
 Text: Jessica Sybertz; Bilder: Jochen Schüsseler, Ernst Spaltner, Jessica Sybertz

Ein vorbereitetes Übungsszenario für vier THW-Jugendgruppen
verlangte an einem Samstag auf dem Übungsgelände in Teveren
vollen Einsatz von den knapp 70 Jugendlichen. Getreu dem Motto
der THW-Jugend „spielend helfen lernen“ wurden drei verletzte
Personen erfolgreich gerettet.
 Den Leiterhebel haben die
 jungen Retter definitiv drauf.
Die Personensuche, das Absichern einer einander und mit der Übungsleitung
Unfallstelle, der Aufbau einer Fern- auch im Falle eines Netzausfalls zu
meldeverbindung sowie die Verletzten- kommunizieren, wurde eine Fernmel-
betreuung mit anschließender Rettung destrecke aufgebaut.
waren die Schwerpunkte des Szenarios
am Samstagvormittag. Nach Einteilung Zeitgleich bereiteten die größeren INFOS KURZ UND BÜNDIG:

der Jugendlichen in sechs Übungsteams Jugendlichen eine weitere Rettung vor. Quelle: THW-Bezirksjugend

erhielten sie auch schon den Einsatz- Ihre Aufgabe war es, die Verletzten für Aachen (NRW)

auftrag: „Suchen und Retten von drei den Abtransport mit einem Rettungs- Kontakt: Jessica Sybertz

vermissten Personen“. hubschrauber vorzubereiten. Da die Jessica.Sybertz@thw-jugend.nrw

 Landung des Hubschraubers nur auf
Mittels Suchketten wurde der Übungs- dem Berg möglich war, musste ein Weg
bereich abgesucht und die Vermissten gefunden werden, die Verletzten dort
konnten schnell gefunden werden. Die hoch zu bringen. Mithilfe von Leitern,
anschließende Rettung gestaltete sich Holzbalken und Seilen bauten sie eine
jedoch schwieriger. Alle Personen be- passende Konstruktion auf, den so-
fanden sich in einem sehr engen, durch genannten Leiterhebel.
Holz versperrten und einsturzgefähr-
deten alten Bunker. Nach kurzer Ab- Der Leiter der Bezirksjugend Aachen,
sprache im Team wurden notwendige Dennis Leyens, zeigte sich am Mittag
Geräte von den Fahrzeugen geladen: begeistert: „Es ist schön zu sehen, wie
Sägen, Holz und Stützen für eine De- schnell die Teams eine Lösung für die Raus aus den Fahrzeugen
ckenabstützung sowie eine Trage zum komplizierte Rettung finden und das und ran an die Arbeit!

Transport der Verletzten. Um unter- Übungsszenario erfolgreich abarbeiten!“.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI 23
Maxi hat etwas gefunden -
ob es wohl Gold ist?

 THW-Jugend Kirchheim unter Teck

 GOLDWASCHEN
 AN DER SCHWARZA
 Text und Bilder: Oliver Kiedaisch

 Wer träumt nicht davon, irgendwo an einem Fluss oder in einer Höhle
 einmal ein richtiges Nugget (Goldklumpen) zu finden? Und so wollten
 die Junghelferinnen und Junghelfer des THW Kirchheim unter Teck in
 der nahegelegenen Schwarza Gold waschen, um sich das Taschengeld
 und die Jugendkasse etwas aufzufüllen.

 Das mit dem Goldwaschen ist aller- Kurze Zeit später erklimmt ein kleiner
 dings nicht so einfach, denn nicht Tross die Berge rund um das Tal der
 überall liegt einfach so Gold in der Schwarza auf den schmalen Pfaden,
 Erde oder im Fluss versteckt. Deshalb die die früheren Goldsucher angelegt
 holt sich die Gruppe Unterstützung haben. Und tatsächlich finden sich
 vom erfahrenen Goldwäscher Richard überall an den Hängen, für das ungeüb-
 Christian Kreibich. Der nimmt die te Auge nicht erkennbar, die Spuren der
 Gruppe am Treffpunkt in Sitzendorf alten Goldsucher. Immer wieder hält
Echtes selbst- schon voller Tatendrang in Empfang Christian Kreibich an unscheinbaren
gewaschenes und verkündet: „Bevor es mit dem Stellen an und erzählt von Früher, als
Gold aus der Goldwaschen losgehen kann, möchte die armen Bauern mühevoll von Hand,
Schwarza.
 ich euch aber noch zeigen, wie die auf der Suche nach der goldhaltigen
 Alten früher Gold gewaschen haben.“ Schicht, Tonnen von Erde bewegt, die

24 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI
Die THW-Jugend Kirchheim unter Teck
 beim Goldwaschen in der Schwarza.

Säcke voller Sand ins Tal getragen und
dann wenige Krümel Gold aus dem Sand
gewaschen haben.

Zurück im Tal angekommen, können es
die Nachwuchs-Goldwäscherinnen und
-Goldwäscher kaum noch erwarten.
Mit Spaten, Schaufeln und Goldwasch-
pfannen ausgerüstet, folgen alle dem
Goldwäscher zum
Waschplatz in der
Schwarza. Hier
erklärt Christian WIR HABEN GOLD
Kreibich anschau- GEFUNDEN!
lich, wo Gold zu
finden sein könnte.
„Nicht in der Mitte
der Schwarza, wo im lockeren saube- Erze, Schrott und ja tatsächlich, da ist Gold gefunden werden. Circa 40€ gäbe
ren Sand einfach gegraben werden das erste Goldstück in der Pfanne von es momentan dafür bei 24 Karat Rein-
kann. Nein, am Ufer unter den großen Betreuer Alex. Schnell wird das kleine heit. Ein magerer Preis für die Schufte-
Steinen müsst ihr graben. Bis ihr dann Stückchen eingefangen und weiter rei. Trotzdem, vom Fund eines Nuggets
auf schwarzen dreckigen Sand kommt, geht es. werden die Jugendlichen wohl weiter-
den könnt ihr dann waschen.“ hin träumen!
 Goldwaschen ist nicht so einfach, wie
Fleißig werden nun überall im er- es im Fernsehen gezeigt wird. Vor
laubten Bereich kleine Gruben aus- allem sind viel Geduld und Ausdauer INFOS KURZ UND BÜNDIG:
gehoben und die Waschpfannen mit notwendig, um nach der anstrengen- Quelle: THW-Jugend Kirchheim
Erde, Steinen, Sand und Hoffnung den Arbeit ein klein wenig Gold zu unter Teck
gefüllt. Bald gibt es unter der Anleitung bekommen. So kann in der Region rund Kontakt: Oliver Kiedaisch
des Goldwäschers die ersten Funde. um die Schwarza an guten Stellen auf jugend@thw-kirchheim.de
Glänzende Glassteine aus Hüttenglas, 600 Kubikmeter Erde etwa 1 Gramm

 Der Goldwäscher
 Richard Christian
 Kreibich erzählt
 von den alten
 Goldwäschern.

 JUGEND-JOURNAL 57:
 LIVE DABEI 25
AUS
 GEL
 EUC
 HTE

26 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET
AUSGELEUCHTET
 WIR BRINGEN LICHT
 INS DUNKEL

 Um beim Einsatz den Überblick zu bewahren, ist eine
 ordentliche Ausleuchtung der Einsatzstelle das A und O –
 gerade, wenn das Gelände unübersichtlich ist.

 So große Strukturen wie THW-Jugend und THW können
 manchmal ähnlich unübersichtlich sein. Wer steckt ei-
 gentlich hinter der Bundesanstalt THW? Was für Men-
 schen sind es, die sich für Jugendarbeit, für Fachtech-
 nik und für Katastrophenschutz organisieren? In dieser
 Rubrik stellen wir euch einige davon vor und zeigen
 euch, wie auch ihr euch einbringen könnt.

 Im Heißen Interview lernt ihr Markus Ratschinski,
 den Bundesgeschäftsführer der THW-Jugend kennen.
 Er ist seit Januar 2019 dabei und seit dem letzten
 Bundesjugendausschuss auch fest im Team.

 In Aktion stellen wir euch dann die gesamte Bundes-
 geschäftsstelle der THW-Jugend vor – die Menschen,
 die hinter den Kulissen arbeiten, um das Ehrenamt zu
 unterstützen.

ET
 Die Reportage führt euch diesmal nach Mosambik,
 wo unser Redaktionsmitglied Christiane Titze im
 Einsatz war.

 Unter dem Motto „Bleib dran!“ präsentieren wir
 euch schließlich Junghelferinnen und Junghelfer, die
 den Übertritt zum „erwachsenen“ THW wagen oder
 schon gewagt haben, und zeigen euch eine weitere
 Möglichkeit, dem THW treu zu bleiben: den Bundes-
 freiwilligendienst!

 Bild: Maximilian Christ

 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET 27
R K U S S K I
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 M TSCHI N END

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 E S G E S C H t; Bilder: Ch r

 B U N D Scheid Pau
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 In terv

Jugend-Journal: Du bist seit Januar 2019 bei tert haben und ich somit heute andere
der THW-Jugend. Was hast du davor gemacht? Verantwortungen und Ziele habe als
MARKUS RATSCHINSKI: Ich war 13 Jah- früher.
re in einem Unternehmen für Medizin-
technik tätig und danach eine Zeit lang JJ: Was hast Du in deiner Kindheit gerne ge-
selbständig. Die starke Ausrichtung auf macht? Was waren deine Berufswünsche? Fleisch — KÄSE
Profit und Umsatz hat mir gar nicht MARKUS: Zu meinen damaligen Berufs- Katze — HUND
gefallen. Daher habe ich nach einer wünschen fallen mir da spontan der Blau — ROT
Aufgabe gesucht, mit der ich etwas Architekt und der Astronaut ein. Und HAUS — Zelt
Positives bewirken kann. Und bin hier Musik fand ich toll! Leider habe ich DUSCHE — Badewanne
gelandet! damals kein Instrument selber spie- WARM — kalt
 len gelernt... In Gummi- SCHOKOLADE
 — 
JJ: Wieso die THW- meiner Jugend bärchen
Jugend? Hattest Du habe ich mich für Fahrrad — AUTO
 Ich habe nach einer Aufgabe Frühstück — ABENDESSEN
schon vorher Erfah- Mopeds und Autos
rungen in der Jugend-
 gesucht, mit der ich etwas interessiert und WASSER — Cola
verbandsarbeit? Positives bewirken kann. Und mir mit 15 auch Feldbett — WASSERBETT
MARKUS: Speziell bin hier gelandet! ein Mofa gekauft. Hemd — T-SHIRT
in der Jugendver- Das war ein sehr BREZEL — Laugenstange
bandsarbeit habe altes, was oft re- KERZE — Taschenlampe
ich keine Vorerfahrungen, dafür aber pariert werden musste. Daran hab ich Keller — DACH
im Ehrenamt. Ich bin ehrenamtliches viel rumgeschraubt – und später dann LAPTOP — PC
Mitglied in einem Bergbauern-Hilfe- an meinem ersten eigenen Auto. BUCH — eBook
Verein, der Bauernhöfe unterstützt, BRIEF — E-Mail
die in Not geraten. Dort arbeite ich JJ: Dein Chef ist ehrenamtlich. Wie ist das für Döner — PIZZA
zwischen drei und vier Wochen im dich? Ist das anders, als in deinen vorherigen Hotel — PENSION
Jahr mit. Zur THW-Jugend bin ich Beschäftigungen? Tag — NACHT
gekommen, da mich die Aufgaben in MARKUS: Anders ist vor allem die Ver-
Verbindung mit Jugendlichen begeis- fügbarkeit. Er ist bemüht, schnell zu

28 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET – DAS HEISSE INTERVIEW
ALTER: 50
 OV: Noch unklar. Geplant ist für
 2020 das Absolvieren der
 Grundausbildung.
 ICH HÖRE: Alles was nicht im Radio
 läuft & gut erzählte
 Geschichten.
 GLÜCKSMOMENTE: Im Herbst, wenn die Bäume
 bunt sind, im Wald zu sein;
 Zeit in Italien zu verbringen.
 MICH FREUT: Wenn etwas richtig gut läuft
 und sich verwirklichen lässt.
 MICH ÄRGERT: Wenn etwas trotz vieler
 Mühen nicht klappt.
 GRÖSSTE SCHWÄCHE: Ich bin Langschläfer und
 komme morgens echt
 Beim Bundesjugendausschuss wurde
 schlecht aus dem Bett.
 Markus Ratschinski offiziell als
 Bundesgeschäftsführer vorgestellt.

reagieren. Aber natürlich ist er nicht durchgehend erreich- JJ: Was sind deine Aufgaben als Bundesgeschäftsführer?
bar, was ein großer Unterschied zu jemandem ist, mit dem Was macht man da so?
man hauptamtlich zusammenarbeitet. Auch anders ist, dass MARKUS: Es ist die Leitung und Führung der Bundesge-
ich mich viel mit Ingo [Ingo Henke, Bundesjugendleiter, schäftsstelle und damit verbunden die Führung des Teams.
Anm. d. Red.] abstimme. Vorher war das anders, da habe Außerdem mache ich einen Entwurf für die Haushaltspla-
ich Entscheidungen direkt getroffen. Das ist aber nichts nung, der dann mit der Bundesjugendleitung abgestimmt
Schlechtes, ganz im Gegenteil. Da Ingo den Jugendverband und letztlich vom Bundesjugendvorstand beschlossen wird.
so gut kennt, ist das eine Bereicherung für mich. Er hat
 Dann reiche ich die Anträge ein und kümmere mich darum,
Dinge im Kopf, die ich noch nicht kenne. Für ihn ist dann
 dass die Fördermittel, zum Beispiel für die Ortsjugenden,
wohl interessant, dass ich Fragen und Gedanken aus meiner
 gezahlt werden. Ansonsten bin ich in ganz vielen Projekten
früheren Erfahrung mit einbringe.
 mit dabei und schaue, wo ich unterstützen kann. Das ist ein
 guter Ausgleich zum manchmal eher trockenen Haushalts-
 Thema.

 JJ: Was gefällt Dir an deiner Arbeit am besten?
 MARKUS: Die vielseitigen Einblicke, die ich habe. Ich bin
 in ganz viele Vorgänge involviert und bekomme dadurch
 einiges aus dem Verband mit – inhaltlich und persönlich.
 Ich lerne wahnsinnig viele Menschen kennen und bin beein-
 druckt, welche Zeit und Energie sie alle in die Verbandsar-
 beit stecken. Das finde ich total spannend. Und wenn man
 Jugend-Journal-Redakteur ein Bundesjugendlager organisiert und danach die begeis-
 Paul Scheidt beim Interview terten Jugendlichen sieht, die eine schöne Woche miteinan-
 mit Markus. der verbracht haben – dann kann man sich sicher sein, dass
 die Arbeit sich gelohnt hat!

 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET – DAS HEISSE INTERVIEW 29
Die Bundesgeschäftsstelle der THW-Jugend

 IN DER SCHALTZENTRALE
 DES JUGENDVERBANDS
 Text und Bilder: Bundesgeschäftsstelle der THW-Jugend

668 Orts- und 13 Landesverbände gibt es in der THW- sich entfalten kann — durch Verwaltung von Geldern
Jugend — und einen Bundesverband. Auch der wird eh- und Versicherungen, durch Organisation von Projekten
renamtlich geführt von Bundesjugendleiter Ingo Hen- und Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles
ke. Da aber die viele Arbeit, die dort anfällt, nicht mehr. Über den Geschäftsführer Markus Ratschinski
alleine von Ehrenamtlichen gestemmt werden kann, konntet ihr bereits im „Heißen Interview“ Einiges er-
gibt es eine Bundesgeschäftsstelle. Dort sorgen Mit- fahren — hier lernt ihr die aktuellen Mitarbeiterinnen
arbeitende dafür, dass das ehrenamtliche Engagement besser kennen!

 ALEXANDRA WILBERT NADINE DIERKES ALMUT SEYBERTH

Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Referentin
Kaufmännische Assistentin Referentin für Bildungsarbeit für Öffentlichkeitsarbeit
Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich
tue: Dienstreiseanträge kürzen tue: Alle Papierformate abschaffen tue: In den sozialen Netzwerken ab-
Das denkt die Gesellschaft was ich tue: und digitalisieren, mich über neue hängen, immer mal einen Post abset-
Im Büro sitzen, Kaffee trinken, Vorschriften des THW freuen und diese zen, mir Vorschriften zu graphischer
Nägel lackieren in der Jugendarbeit durchdrücken, Gestaltung, Bildrechten und DSGVO
 Kaffee trinken, telefonieren und frei ausdenken…
Das tue ich wirklich:
 haben. Das denkt die Gesellschaft, was ich
• ich übernehme die Telefon-Hotline
• ich bearbeite die Post und das E-Mail- Das denkt die Gesellschaft was ich tue: tue: In hippen Cafés sitzen und Tweets
 Postfach der Bundesgeschäftsstelle Mit schwerem Gerät hantieren und in schreiben, mein Essen für Insta fotogra-
• ich organisiere Sitzungen (Tagungs- Einsatzkleidung am Schreibtisch sit- fieren, Pressekonferenzen abhalten
 hotels, Unterkünfte, Verpflegung…) zen, ich bin ja schließlich beim THW! Das tue ich wirklich: Ich kommuniziere
• ich erledige die Erstellung von Einla- Das tue ich wirklich: Ich jongliere auf allen Kanälen – auf der Homepage
 dung, Tagesordnung, Protokoll, allen eine Menge Projekte gleichzeitig, die und über soziale Medien, den News-
 Unterlagen für die Sitzungen ich mit vielen tollen Ehrenamtlichen letter, Flyer, Broschüren und Jahres-
• ich bearbeite die Rechnungen bearbeite – sei es unsere Plattform berichte, über Pressemitteilungen und
• ich unterstützen die Kolleg_innen JApp, das Leistungsabzeichen, die Werbematerial. Ich betreue die Redak-
 bei Ihren Projekten Kreativwerkstätten, die Jugendaka- tion des Jugend-Journals und unterstüt-
• ich helfe bei den Abrechnungen aller demie oder das Handbuch für Jugend- ze alle Gremien der THW-Jugend sowie
 Ortsjugenden (über 600) arbeit im THW. Mit der THW-Leitung die Landes- und Ortsjugenden bei ihrer
• ich kümmere mich um den Versand verhandle ich über Altersgrenzen und Kommunikation und der Gestaltung von
 von Publikationsmaterial Sicherheitsbestimmungen und sammle Werbematerialien.
• die allgemeine Büroorganisation ist Informationen über neue Ausbildungs-
 ein Steckenpferd von mir. medien.

30 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET – IN AKTION
MARIA STANKOVICOVA CARLA PRIESNITZ SHIDA HATAMLOOY

Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung: Offizielle Jobbezeichnung:
Pädagogische Mitarbeiterin Sachbearbeiterin Sachbearbeiterin für Buchführung,
Das denken Ehrenamtliche, was ich Das denken Ehrenamtliche, was ich Abrechnung, Drittmittelförderung
tue: dass ich im Zug wohne und nie tue: Über die Gelder der THW-Jugend Das denken Ehrenamtliche, was ich
im Büro bin, Kolleginnen besuche und wachen und mit dem Rotstift Anträge tue: Den ganzen Tag mit Zahlen spielen
Kontakte pflege. kürzen. und ab und zu eine E-Mail verschicken.
 Das denkt die Gesellschaft was ich tue:
Das denkt die Gesellschaft was ich tue: Das denkt die Gesellschaft was ich tue:
 Mit meiner riesigen Brille (ohne die ich
dass ich Freizeitangebote für Jugend- Kaffee trinken, Tabellen ausfüllen,
 so gut wie blind bin) in meinen äußert
liche organisiere. pünktlich Feierabend machen.
 dicken und schweren Finanzbüchern
Das tue ich wirklich: Ich bin Ansprech- Das tue ich wirklich: Ich bearbeite die
 blättern, Zahlen addieren und subtrahie-
partnerin für alle Landesjugenden und Anträge für die Förderung der Arbeit
 ren und meine tausend Ordner täglich
leite Vernetzungstreffen für diejeni- von Jugendgruppen (43 11 genannt)
 entstauben und alphabetisch sortieren.
gen, die sich im Projekt Zusammenhalt und von Jugendlagern (unter der Ziffer
 Denn Ordnung ist das halbe Leben, in der
durch Teilhabe engagieren. 43 20). Auf diese Weise bekommt eure
 Buchhaltung jedoch das ganze!
So erfahren wir von Kiel bis München Ortsjugend Geld für verschiedenste
 Das tue ich wirklich: Ich bin für die
Neues voneinander, lernen von guten Aktivitäten – für die Gestaltung der
 Buchhaltung der Bundesgeschäftsstelle
Aktionen der anderen und geben uns Jugenddienste, für Feiern, Aktions-
 zuständig, bearbeite die Rechnungen
Tipps für kreative Formate für die Ju- tage, Übungen, Zeltlager, Öffentlich-
 und überweise und buche diese, be-
gendarbeit. Die kommen dann bei euch keitsarbeit… Außerdem kümmere ich
 arbeite Abrechnungen und Anträge der
an in Form von Toolboxen, Spielen, mich um die Versicherungen für die
 Jugendgruppen und Landesjugenden,
Faktensetzern und vielem mehr. THW-Jugend.
 bin für die Zusammenarbeit und den
 Austausch mit unserem Steuerberater
 bezüglich des Jahresabschlusses ver-
 antwortlich und erstelle verschiedene
 Anträge und Nachweise für unsere
 Förderer und Partner.

 Offizielle Jobbezeichnung: Sachbe- walten; Austausch per Telefon, E-Mail
 arbeiterin Internationale Jugendarbeit oder persönlich mit dem Referenten für
 Das denken Ehrenamtliche, was ich tue: Internationale Beziehungen, dem Team
 Bei allen Aktivitäten des Team Inter- International sowie Projektverantwortli-
 national mit vor Ort sein; fast alle Auf- chen; Infomaterialien und Handlungshil-
 fen erstellen und überarbeiten; Gremien
 gaben abnehmen; mir unbequeme und
 und Gliederungen der THW-Jugend be-
 unrealistische Vorgaben für Anträge und
 raten und unterstützen; Organisations-
 Verwendungsnachweise ausdenken etc.
 aufgaben übernehmen und noch vieles
 Das denkt die Gesellschaft was ich tue: mehr. Im Grunde „jongliere“ ich also
 Um die halbe Welt jetten; mindestens zwischen verschiedensten Aufgaben und
 5 Sprachen fließend sprechen und mir Projekten und verfolge dabei ein ein-
 NATHALIE GUINARD RUDAT
 meinen Urlaub bezahlen lassen ziges Ziel: alle „Bälle“ im Blick behalten
 Das tue ich wirklich: Fördermittel ver- und keinen verlieren!

 JUGEND-JOURNAL 57:
 AUSGELEUCHTET – IN AKTION 31
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