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3/2014 Landesverband Bayern Nachrichten München BDB – Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. 왎 Ressortvorstellung im BDB Bayern 왎 BDB Bayern Speednetworking | Geschäftsstelle in München 왎 Bezirksgruppen berichten
Vorwort Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, die Vergabe von Planungsaufträgen aus der öffentlichen Hand Aber wo ist die Chance für junge oder kleine, aber schlagkräf- wird seit geraumer Zeit durch eine entsprechende Verordnung tige Architektur- und Ingenieurbüros, sich auf dem Markt mit (VOF) geregelt. innovativen Ideen zu zeigen, wo ist der Wille innerhalb eines Wettbewerbes, die beste Idee oder Gestaltung herauszuarbei- Als Auflage zur Umsetzung von EU-Richtlinien geboren, ist die ten? Dies könnte für die künftigen Architekturstudenten in ei- VOF jedoch vom Gesetzgeber vor allem aus Gründen der nigen Jahren eine verpasste Chance darstellen. transparenten und rechtssicheren Vergabe – ab einem gewis- sen Honorarvolumen (Schwellenwert) – eingeführt worden. Der BDB reiht sich hier ebenso offen in die Reihe der Kritiker dieses Verfahrens ein wie die Bayerische Architektenkammer Der nachvollziehbar richtige politische Weg wird mit teils über- und der Regensburger Architekturkreis. zogenen Auswahlkriterien ad absurdum geführt. So verblei- ben meist stets eine Handvoll mittelständischer Planungsbü- Der BDB fordert transparente, schlanke Vergabeverfahren mit roeinheiten, die über quantitative Kriterien wie Mitarbeiterzahl, maßvollen Zugangsvoraussetzungen und überwiegend quali- Umsatz und entsprechende Anzahl von exakt vergleichbaren tativen Kriterien - dafür stehen wir auch künftig ein! Referenzprojekten den Markt massiv einschränken. Junge Ihr und kleine Büroeinheiten finden bei allein quantitativen Krite- Mario Mirbach rien keine Markteinstiegschance. Von der Möglichkeit, die Ergänzung von qualitativen Kriterien innerhalb der VOF durch einen Lösungsvorschlag in Form ei- nes Wettbewerbes zu erweitern, wird nur in der deutlichen Minderheit der Fälle gebraucht gemacht. So würde man sich für den Ort und vor allem für die späteren Nutzer stets Wettbewerbe für beispielsweise Kinder- und Ju- gendeinrichtungen, für Gebäude mit Kunst- und Kulturnut- zung, für Hochschuleinrichtungen (jedenfalls zwingend für Ar- chitekturfakultäten!) wünschen. Gerade das ist in der aktuellen Ausschreibung zum Neubau der Architekturfakultät der OTH Regensburg nicht vorgese- hen. Hierzu ist ein reines VOF-Verfahren gewählt, ohne einen Entwurfsansatz abzufragen. Nicht, dass hier unterstellt wird, große Büroeinheiten seien nicht in der Lage eine hohe Architekturqualität zu entwickeln. BDB-Nachrichten 3/2014 3
Inhalt Herausgeber: BDB-Nachrichten München Michael Götz, Matthias Manghofer 10 Verlag: Gebr. Geiselberger Mediengesellsch. mbH Anzeigenabteilung Tel.: 0 89 / 36 04 74-10 E-Mail: bdb.nachrichten@gmx.de Redaktion BDB-Nachrichten: Dipl.-Ing. Georg Gaßner Tel.: 0 81 31 / 53 93 50, Fax: 53 93 51 gassner@bdb-muenchen.de Architekt Christoph Messow Architektin Christa Schicker Redaktion Landesverband: 12 Architektin Marion Bartl Lioba Gieles M.A. Freie Redakteure: Architekt David Meuer Dipl.-Ing. (FH) Milko Falke Dipl.-Ing. Franz Sogerer Architekt Heinz Künzer Dipl.-Ing. Klaus Schneider Juan Pedro Nardi Erscheinungsweise: vierteljährlich Redaktionsschluss für nächste Ausgabe: 14 15.11.2014 Titelbild: Spreewald Thermenhotel Burg (Bildquelle: Hörmann) 16 19 30 4 BDB-Nachrichten 3/2014
Inhalt 3 Vorwort 6 Ehrenvorsitzender Heinz Künzer Gesamtschuldnerische Haftung, ein hohes Risiko für Architekten 7 BDB-Bildungswerk – Seminare Herbst 2014 8 Landesverband Bayern: Ressortvorstellung 9 BDB Bayern – Bezirksgruppentermine BG München BG Bayreuth 10 Speednetworking U(m) 40 in München 12 Interview mit Marion Bartl und Mario Mirbach 14 Landesverband Bayern: Erstes zertifiziertes Kunstmuseum in Passivhausbauweise erhält Balthasar-Neumann-Auszeichnung 16 Beiträge der Bayerischen Bezirksgruppen: BG Bayreuth BG Deggendorf BG Regensburg BG Würzburg 24 Planer am Bau: QM-Fibel für Architekten und Ingenieure 25 Neue Webseiten des Bundes und BDB Bayern sind gestartet 26 GRÖMO: Design am Dach 27 Fachbericht von Dipl.-Ing. Martin Peck: Beton – stark, dauerhaft … zukunftsfähig!? 29 Fachbericht Würth GmbH: Online-Montageplaner für Fensteranschlüsse, Planung und bauphysikalischer Nachweis 30 Fachbericht: Ingenieurskunst und Design 32 BDK: 14. Forum für Baukoordination nach BaustellV 33 Bay. Ingenieurekammer BAU: EnEV 2014, ein zahnloser Tiger? 34 Impressum 35 BDB Nachrichten Journal BDB-Nachrichten 3/2014 5
Landesverband Bayern Gesamtschuldnerische Haftung, hohes Risiko für Architekten nicht chancenlos, aber juristischer Rat und Firmen treffen sich oft erstmalig ist unverzichtbar insbesondere schon und arbeiten für wenige Wochen, oft im Vorfeld bei der Ausgestaltung der nur Tage, am Objekt zusammen. Viele Architekten- und Bauverträge. Sprachen und fremde Ausbildungen Weil immer öfter mit allen Mitteln gilt es zu einer Leistung zusammen zu versucht wird bei Baumängeln, durch führen. Bauen ist Handwerksarbeit, ausführende Firmen verursacht, den letztlich bestimmen hoffentlich bestens Baumangel auch auf einen Mangel ausgebildete Handwerker die Qualität des Architektenwerks zurückzuführen, des Werkes. Alles gesagte beschreibt will unser Berufsstand eine Lösung die Bedingungen, die den Bauwerkern viel diese missbräuchliche Auslegung der körperliche Belastbarkeit, sehr große Möglichkeiten gesamtschuldnerischer Fachkompetenz und organisatorische Haftung beendet. Zeiten haben sich Fähigkeiten abfordern. geändert, darum ist es auch Zeit das Deshalb ist es wohl so, dass bisher Liebe Kolleginnen und Kollegen, nun fast 100-jährige Gesetz der neuen alle Baubeteiligten, ob in der Planung Wirklichkeit am Bau anzupassen. oder Ausführung, dem Bauherrn in der Gesetzeslage und gelebte Wirklichkeit Argument-1: Wie sind die wirklichen Pflicht eines Werkvertrages stehen. sind manchmal verschiedene Dinge. Einflussmöglichkeiten des Architekten Wieso aber fallen Architekten allein Chancengleichheit und Gerechtigkeit auf das dem Bauherrn geschuldete über die Haftung für eigene Fehler werden oft nicht erreicht. Das Thema „Entstehenlassen“ eines mängelfreien hinaus, in die gesamtschuldnerische „gesamtschuldnerische Haftung“ gibt Bauwerkes? Bei vollem Leistungsbild Haftung? Diese überzogene Haftung dazu unserem Berufsstand reichlichen Phasen 1 – 8, ist über die originäre gegenüber dem Bauherrn stellt diesen Grund wirklichkeitsnahe Änderungen Architektenleistung hinaus, nur wenig völlig risikofrei auch dann, wenn eine zu fordern. Zugegeben, es ist ein sehr Einflussmöglichkeit gegeben. Bei der von ihm beauftragte Firma Insolvent schwieriges Thema, für „Nichtjuristen“ Auswahl der ausführenden Firmen ist. Das können Architekten nicht mehr unmöglich zu klären, dennoch wage erlauben die Vergaberichtlinien kaum hinnehmen. ich dazu einige Gedanken anzubieten, Einfluss. Der Bauherr bestimmt die Argument-3: Das Projektmanagement so wie ich die Situation verstehe und Auswahl. In der Regel bekommt der ist die Verantwortung des Bauherren. welche Argumente vielleicht zu einem Billigste den Zuschlag. Insbesondere Als obersten Verantwortlichen seiner fairen Ausgleich der Interessen führen europaweit ausgeschriebene Projekte Baumaßnahmen sind ihm umfängliche könnten. Der Praxis am Bau dient es. ermöglichen dem Architekten kaum Steuerungsaufgaben und Mitwirkungs- Architektinnen und Architekten (A) eine Einschätzung der Ausbildung und Pflichten gegenüber seinen Auftrags- schulden dem Bauherrn (B) als Werk- Fähigkeit der Mitarbeiter beauftragter nehmern und Behörden aufgetragen. Erfolg das „Entstehenlassen“ eines Unternehmen, den Sub-Unternehmern Bauherren können das meist nur mit mängelfreien Bauwerks, nicht aber und deren Sub-Sub-Unternehmer. Es Hilfe ihrer Architekten leisten, deren das Bauwerk selbst. Dennoch steht ist die Verantwortung des Bauherren Sachwalterpflichten immer die nötige (A) im Werkvertrag dem (B) sehr oft in geeignete leistungsfähige Firmen zu Betreuung, Beratung und Kooperation der „gesamtschuldnerischen Haftung“. beauftragen, das sollte der Bauherr über alle Projektphasen ermöglichen. Nach § 431 BGB, wenn mehrere dem Architekten schulden. Die Firmen Im Vertrauensverhältnis Bauherr zu Schuldner dem Gläubiger unteilbare sind mit Einzelverträgen Partner des Architekt das die Sachwalterpflichten Leistungen schulden, ist die gesamt- Bauherrn, nicht des Architekten. erfordern, ist der Architekt Partner und schuldnerische Haftung angeordnet. Wieso schulden Architekten dann Erfüllungsgehilfe des Bauherrn. Damit Bei gesamtschuldnerischer Haftung ist eine jeweils unteilbare Leistungen, die kann angenommen werden, dass er der Gläubiger grundsätzlich darin frei, bei Mangel zu gesamtschuldnerischer auch bei seiner Koordinierungs- und gegen welchen Schuldner er seinen Haftung führen kann? Überwachungstätigkeit viele Bauherrn- Anspruch geltend macht. Argument-2: Warum ist es so schwer pflichten wahrnimmt. So müsste sich Daraus entsteht ein hohes Risiko ein mängelfreies Bauwerk zu schaffen, der Bauherr mögliches Verschulden für (A), weil er vom (B) über die Qualitäts-, Termin- + Kosten-Sicherheit des Architekten als eigene Mitschuld Haftung für eigene Planungs- oder zu erreichen? Sprechen wir über die zurechnen lassen. Ich bezweifle dabei Überwachungsfehler hinaus auch für Besonderheiten des Bauens. Es ist die Gesamthaftung des Architekten. Ausführungsfehler der Unternehmer in mit keiner anderen Produktion zu Mein Fazit: Je mehr ich mich, als Anspruch genommen werden kann. vergleichen. Bauwerke sind Unikate. juristischer Laie, dem Thema widme, Sehr oft wird versucht Baumängel Es wird geplant nach Vorstellungen je unsicherer werde ich. Ich kenne aus auch auf Mangel des Architektenwerks des Bauherrn, ausgeschrieben und langer Erfahrung die Wirklichkeit am zurückzuführen. Gelingt das, dann ist beauftragt zu Qualitäts-, Termin- und Bau. Gerechter Interessenausgleich in es ein gemeinsamer Mangel und führt Preisvereinbarungen an vom Bauherrn der Haftung für Baumängel scheint mir zur gesamtschuldnerischen Haftung. ausgewählte Anbieter. Es wird erstellt, nur schwer möglich, solange Bauherrn Liegt kein Mangel des Architekten- auf Baustellen frei Wind und Wetter zu durch „gesamtschuldnerische Haftung“ Werks vor, haftet nur der ausführende jeder Jahreszeit ausgesetzt. Da sind der Architekten risikofrei sind, aber die Unternehmer. Für die Gesamtschuld keine klimatisierten Arbeitsstätten, mit Architekten in Gesamthaftung geraten. kommt es darauf an, ob ein Fehler aus schönen Pausen- und Sanitärräumen. Kann sich etwas Ändern? Es kommt der eigenen Tätigkeit vorliegt oder Baubude und das Dixi-Klo sind der darauf an ob von Juristen auch Praxis nicht. Es kommt darauf an, sagen die Standard. Am Bau haben wir auch mal vor Theorie gestellt werden kann. Juristen. Der Einzelfall ist zu Prüfen, meist keine aufeinander eingespielte Heinz Künzer Architektinnen und Architekten sind Belegschaft. Verschiedene Gewerke kuenzer-architekt@t-online.de 6 BDB-Nachrichten 3/2014
BDB Bayern – Weiterbildung BDB-BILDUNGSWERK BAUMEISTERSEMINARE Seminare Herbst 2014 Termin Themen/Referenten Gebühr Ausbildung zum TÜV-geprüften Sachkundigen für 349,00 € 29./30.09.2014 inkl. Tagungs-Prüfungsgebühr Feuchtesanierung und Catering Ausbildung zum TÜV-geprüften Sachkundigen für 349,00 € 08./09.10.2014 inkl. Tagungs-Prüfungsgebühr Schimmelpilzsanierung und Catering Wärmebrückenberechnung 250,- € für BDB Mitglieder 16./17.10.2014 400,- € für Nichtmitglieder Referenten: Johannes Ranzmeyer, Dipl.-Ing. (FH) Ausbildung zum TÜV-geprüften Sachkundigen für 349,00 € 20./21.10.2014 inkl.Tagungs- Prüfungsgebühr Innendämmung und Catering Barrierefreies Bauen nach Art. 48 BayBo und DIN 18040 150,- € für BDB Mitglieder 23.10.2014 300,- € für Nichtmitglieder Referent: Walter von Wittke, Dipl.-Ing. (FH) Brandschutz: Bauen im Bestand – eine schwierige Angelegenheit Referent: Joseph Messerer, 150,- € für BDB Mitglieder 21.11.2014 Dipl.-Ing. (FH) Branddirektor a. D. 300,- € für Nichtmitglieder Frank Kosterhon, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht A U S B L I C K Frühjahr 2015 Schallschutz in Gebäuden V E R A N T W O R T L I C H Dipl.-Ing. (FH) Alban Faußner, 1. Vorsitzender Baumeisterseminare e. V. Kerschensteinerstr. 35, 86720 Nördlingen A N M E L D U N G U N D I N F O R M A T I O N Gabriele Bissinger Tel: 09081/2597-0; Fax: 09081/2597-25 E-Mail: info@bdb-donau-ries.de BDB-Nachrichten 3/2014 7
Landesverband Bayern Ressort Studium und Ausbildung Ludwig Vanderpoorten, Das Konzept „BDB-Career Day, was kommt nach dem Stu- Architekt BDB, Ressortleiter, dium?“, soll jährlich als Vortrag an den Hochschulen gehalten und Thomas Traut, Architekt werden. Hierfür sollen auch Vertreter der Bezirksgruppen ein- BDB, stellv. Ressortleiter: gebunden werden. Unter der Ressortleitung von Die Vortragsreihe wird an der OTH Regensburg bereits erfolg- Dipl.-Ing (FH) Ludwig Vander- reich veranstaltet und soll den Studenten einen Einblick ins poorten, Architekt aus Re- spätere Berufsleben ermöglichen, sowie Fragen dazu beant- gensburg, und der stellvertre- worten. tenden Leitung von Dipl.-Ing. Exkursionen zu den Hochschulstandorten sollen untereinan- (FH) Thomas Traut, Architekt der organisiert werden und so auch studentische Mitglieder aus Marktoberdorf, sollen die eingebunden werden. Wir erachten es als sinnvoll, den Stu- Netzwerke zu den Hochschu- denten eine Plattform zu bieten, bei der sie andere Hoch- len in Bayern neu erarbeitet schulstandorte kennenlernen können und bei einem eventuel- werden. Wir möchten den len Hochschulwechsel zwischen Bachelor und Masterstudium BDB als ersten Schritt in das Orientierung finden. Den Hochschulen wird auf diese Weise Bewusstsein der Hochschul- auch eine zusätzliche Möglichkeit geboten, sich neuen Stu- leitungen rücken, und den dierenden zu präsentieren. Studenten ein attraktiver An- Als dritte Aktion sollte das Regensburger Format „Architektur sprechpartner sein, der ihr im Kino“ an die Hochschulstandorte gebracht werden. Hierbei Studium begleitet. wird eine Reihe von Architekturfilmen in 5-6 Vorstellungen ent- Der Weg über die Hochschu- weder in einem örtlichen Kleinkino oder an der Hochschule len direkt ist neu und soll be- gezeigt. Das Format trifft auf viel Anklang unter Studenten und stehende Lücken bei der Be- ist auch von außenstehenden Gästen gerne besucht. setzung von studentischen Vertretern in den Bezirksgrup- Das Ressort für Studium und Weiterbildung hat seine Arbeit pen übergehen. Das Erkennen des BDB als hochschulüber- bereits aufgenommen und wird sich umgehend mit den Hoch- greifendes Netzwerk steht an erster Stelle. Steigende Mitglie- schulleitungen in Verbindung setzen, um die angekündigte derzahlen aus den Reihen der Studenten sind der erhoffte Neuorientierung umzusetzen. Synergieeffekt. l.vanderpoorten@bdb-bayern.de Wir möchten gerne ein auf die Studierenden abgestimmtes t.traut@bdb-bayern.de Aktionspaket gestalten, das in einem wiederkehrenden, jährli- chen Turnus an den Hochschulen angeboten und gepflegt werden kann. Ressort Architektur David M. Meuer, Architekt BDB, Ressortleiter im beiten Sie mit. Wenn Sie Lust Landesverband Bayern: haben, aktiv die Rahmenbe- dingungen unseres Berufs- In den nächsten Jahren werden wir das Ressort Architektur in standes mitzugestalten, dann zwei Bereichen besonders stärken. Zum einen werden wir die melden Sie sich bitte einfach ehrenamtliche Tätigkeit unserer BDB-Kollegen in der Bayeri- bei mir. Ich freue mich auf die schen Architektenkammer besser vernetzen und unterstützen. Zusammenarbeit mit Ihnen. Als zweiten Schwerpunkt werden wir die Ergebnisse unserer Kammer- sowie der BDB-Arbeitsgruppenarbeit intensiver d.meuer@bdb-bayern.de kommunizieren. Wir sind dabei auf die aktive Mitarbeit unserer Kolleginnen und Kollegen angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns und ar- 8 BDB-Nachrichten 3/2014
BDB Bayern – Bezirksgruppentermine München Vorstandssitzungen und Fachgespräche im „ forum baucultur, 3. Stock, Erika-Mann-Str. 11, 80636 München an der S-Bahn-Station „Hackerbrücke“ 08.12.2014 Jahresabschlussfeier im Hofbräuhaus München: Die Einladung kommt noch per Post. Montag, 19.00 Uhr Sofern Ihre E-Mail-Adresse dem BDB bekannt ist, werden Sie über die Veranstaltung auch per E-Mail-Einladung informiert. Bayreuth Bei Interesse Kontaktaufnahme mit Dr.-Ing. Hans-Günter Schneider, Tel.: 0921/33399, siehe auch www.bdb-bayreuth.de 17.10.2014 Baustellenbesichtigung „Loher-Haus“ in Bayreuth: Freitag, 14.00 Uhr Der Projektentwickler Architekt Bernd Deyerling wird uns führen und die Baumaßnahmen erläutern. Treffpunkt: Ecke Kanal-/Schulstraße in Bayreuth, (Bitte Schutzhelm mitbringen!) 17.11.2014 Tagesseminar „Neuerungen EnEV 2014 – HOAI 2013“ Montag, 9.00 Uhr Referenten: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Möller – ENEV, Institut f. Bauphysik, HTWK Leipzig, Dipl.-Ing. (FH) Martin Meiler – HOAI, ö.b.u.v. Sachverständiger für Honorare, Plauen. Kosten: BDB-Mit- glieder 95,00 €, Mitglieder Arch./Ingenieurekammer 125,00 € Veranstaltungsort: Best Western Transmar-Travel-Hotel, Bühlstr. 12, 95463 Bindlach 08.12.2014 Weihnachtsfeier: Besichtigung Schloss Birken, anschließend gemeinsames Abendessen im Montag, 16.30 Uhr Landgasthof Thiergarten. Bustransfer Eckersdorf/BT – Schloss Birken – Landgasthof Thiergar- Schloss Birken in ten und zurück! Bayreuth Landesverband Bayern Ressort Ingenieure Ulrike Steinbach, Ingenieurin BDB, Ressortleiterin: sunde Bescheidenheit der Ansprüche. Auch dies ist nur Ich bin in den BDB eingetreten, weil hier sowohl Architekten durch eine gute, einfallsreiche als auch Bauingenieure beheimatet sind. Die Zusammenarbeit und aufgeschlossene Zusam- aller Planer halte ich für sehr wichtig, deshalb setze ich mich menarbeit der verschiedenen für eine bessere Einbindung der verschiedenen Fachplaner im Fachrichtungen zu erreichen, BDB ein. Ebenso wichtig ist mir die Rückbesinnung der Bau- die ich fördern möchte. schaffenden auf ein menschliches Augenmaß im Hinblick auf Ressourceneinsatz, Wahl der Baustoffe und ein bisschen ge- u.steinbach@bdb-bayern.de Ressort Öffentlichkeitsarbeit Silke Bausenwein, Architektin BDB, Ressortleiterin: richten München und extern bis hin zur Entwicklung von „Die Aufgaben des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit sehen wir in Starterpaketen für Neumit- den nächsten beiden Jahren in der Unterstützung der einzel- glieder oder Give-Aways bei nen Bezirksgruppen des BDB Bayern hinsichtlich ihrer visuel- BDB-Veranstaltungen.“ len Identität im neuen BDB-CD (corporate design). Angefan- gen von der Mailsignatur, Visitenkarten-, Briefpapier- oder s.bausenwein@bdb-bayern. Präsentationsvorlagen als verfügbarer Download über Vorla- de gen und Hilfestellungen für die Pressearbeit in den BDB Nach- BDB-Nachrichten 3/2014 9
Landesverband Bayern „BDB Speednetworking U(m) 40“ in München: „Ein idealer fachlicher Austausch über alle Sparten der Baubranche“ Dies meinte der Fachplaner Peter Burnickl nach der Veranstal- viele Kollegen trotz unterschiedlicher fachlicher und regionaler tung. Im Vorfeld bekam der BDB Bayern schon gutes Feed- Ausrichtung oft mit denselben Problemen in ihren Unterneh- back von allen Seiten. „Eine sehr interessante Veranstaltung“, men kämpfen. „Die Veranstaltung bietet einen hohen interdis- „eine gute Idee zum Netzwerken“, „eine gute Art, Ingenieure ziplinären Austausch und ist super informativ“, meinte Karl- und Architekten näher zusammen zu bringen“. Das waren die Heinz Pfefferer, Teilnehmer aus Wemding im Landkreis Reaktionen auf die Ankündigung und somit die Erwartungen, Donau-Ries. Christoph Messow, der Vorsitzende der BG Mün- die der BDB Bayern an das „BDB Speednetworking U(m) 40“ chen, und Mario Mirbach betonten auch, dass es selbst für am 17. Juli 2014 im forum baucultur in München hatte. Um es das Gespräch unter BDB-Kollegen große Vorteile gäbe. „Nor- kurz zu machen: Sie wurden nicht enttäuscht. Die Idee hinter dem Wort „Speednetworking“ lehnt sich an das bekannte „Speeddating“ an. Doch statt eines Partners suchten die anwesenden Architekten, Ingenieure und Fach- planer um die 40 Jahre an diesem sommerlichen Donnerstag- abend berufliche Kontakte. Los ging der Abend mit Musik der Gruppe „Quergestreift“ aus dem Allgäu, die uns schon bei der offiziellen Geschäftsstelleneröffnung begleitete, und einem kleinen Imbiss. Der stellvertretende Landesvorsitzende Mario Mirbach, auf dessen Bemühen die Veranstaltung entstand, begrüßte daraufhin die zwölf anwesenden Netzwerker. Der Hausherr des forum baucultur, Geschäftsführer RA Dr. Chris- toph Maier, sprach ebenfalls ein paar Worte und erklärte den Anwesenden das Konzept des forum baucultur, in dem der BDB Bayern Kooperationspartner ist. Mario Mirbach erläuterte das Vorgehen des Speednetwor- kings, das einem ausgeklügelten System folgte. Schließlich ließen sich jeweils drei Teilnehmer an einem der vier Tische nieder und begannen ihre erste Vorstellungsrunde. Sie hatten jeweils drei Minuten Zeit, sich und ihre Arbeit vorzustellen und nachdem jeder Netzwerker zu Wort gekommen war, gab es eine allgemeine Gesprächsrunde. Die kurze Pause vor jedem Tischwechsel wurde von der Musik von „Quergestreift“ per- fekt gefüllt. Wo man hinschaute in den insgesamt fünf Rotati- onsrunden, sah man angeregte Gespräche und zufriedene Gesichter. Obwohl die Teilnehmerzahl für das nächste Mal noch steigen Der stellv. Landesvorsitzende Mario Mirbach erklärt den Ablauf der darf, zieht der BDB Bayern für die erste Ausgabe der Veran- Veranstaltung staltung ein durchaus positives Fazit, denn die Anzahl war ge- nau richtig, damit alle mit allen sprechen konnten. Aus diesem malerweise unterhalten wir uns, wenn wir uns treffen, über Grund wird mit der Veranstaltung unbedingt weitergemacht, den BDB. Wir besprechen Berufspolitisches oder auch Priva- da ein Netzwerken in einer solch entspannten Atmosphäre tes, aber über unsere Spezialisierungen oder unsere berufli- und mit Spielcharakter – es wurde über die Entwicklung eines che Arbeit unterhalten wir uns selten. Eigentlich ist das die Brettspiels durch den BDB Bayern gemunkelt – sonst nicht perfekte Veranstaltung für unseren Verband,“ so Mirbach. leicht möglich ist. Unter den Teilnehmern aus Nürnberg, Regensburg oder Do- So erstaunte es Stefan Vogl aus Regensburg zu sehen, dass nau-Ries war noch ein Punkt besonders wichtig: Dass die Ver- 10 BDB-Nachrichten 3/2014
Landesverband Bayern Gruppenfoto mit allen Teilnehmern des BDB Speednetworking U(m) 40 in München (Bilder © Juan Pedro Nardi) anstaltung bald in ihrer Region und in den anderen Regionen Interessierten Bezirksgruppen stellt der Landesverband au- Bayerns angeboten wird. Sie waren sich einig, dass auch oder ßerdem einen Musterablaufplan für solch eine Veranstaltung gerade in kleineren Städten Potential für ein spielerisch orga- zur Verfügung. So kann sie einfach an anderen Orten ausge- nisiertes Netzwerken vorhanden ist. führt werden. Damit die Teilnehmer auch etwas Langfristiges aus der Veran- Lioba Gieles MA Referentin für Öffentlichkeitsarbeit staltung mitnehmen, stellt der BDB Bayern eine Liste mit den Kontaktdaten zusammen. So können die neu erworbenen Kontakte leicht weiterverfolgt werden. Die Teilnehmer während einer Gesprächsrunde BDB-Nachrichten 3/2014 11
Landesverband Bayern Interview mit Marion Bartl und Mario Mirbach 1) Überall in den Landesverbänden und in Bezirksgruppen gen an einen Verband als frühere Generationen. Der Service- entstehen Geschäftsstellen, die Bundesgeschäftsstelle Charakter steht meiner Meinung nach nun immer mehr im Vor- erweitert und professionalisiert sich, es wird mehr Wert dergrund. Und auf das geht der BDB mit seinen Maßnahmen auf wichtige Pressearbeit gelegt: Sind Sie mit den letzten gerade ein. Entwicklungen im BDB zufrieden? 4) Nach dem Baumeistertag 2013 in Münster wurde die Bartl: Die Entwicklungen der letzten Monate sind überaus zu- Satzung essentiell überarbeitet. Wo sehen Sie das große Plus friedenstellend. Die Motivation der ehrenamtlich Tätigen ist für die Mitglieder durch die neuen Strukturen? auch durch die hauptamtliche Unterstützung und deren hohe Produktivität nochmals gestiegen. Die Pressearbeit ist hier nur Mirbach: Den großen Effekt erhält der Verband mit Blick auf ein kleines, aber entscheidendes Segment - nur was öffentlich die letzten Monate zweifelsohne durch die durch die Beitrags- wahrgenommen wird, ist auch geschehen. Die berufspoliti- erhöhung gestiegenen Mittel und somit durch die hauptamtli- sche Arbeit bekommt dadurch mehr Relevanz. che Unterstützung. Die Geschäftsstelle und die Arbeit von Lioba Gieles ist schlicht nicht mehr wegzudenken. 2) Ohne Frage geht es mit der Aktivität im BDB gerade berg- auf. Trotzdem ist vieles sicher noch ausbaufähig. Wo, würden Gleichwohl bieten die neuen Strukturen die notwendige Flexi- Sie sich wünschen, sollte der BDB noch aktiver werden? bilität und schnelle Reaktionsfähigkeit, die ein moderner Ver- band braucht. Anschaulich gesagt, muss ein Verband sehr Mirbach: Gerade auf Bundesebene vermisse ich in mancher schnell Stellung zu einem besonderen Thema beziehen kön- Region noch die Motivation zur Unterstützung der Strukturän- nen. Sonst verfehlt er seine Wirkung. derungen. Ein signifikantes Zeichen der Entwicklung in diesen Regionen sind die Austrittsstatistiken. Hier in Bayern sind die So ist da beispielsweise der verbandspolitische Wille, sich hin Verhältnisse zum Glück anders. Wenngleich wir gemeinsam zu den Fachingenieuren zu öffnen. Am Landesverbandstag stetig am Wandel arbeiten müssen, sind die neuen finanziellen 2014 im Mai in München hat die Delegiertenversammlung ei- Möglichkeiten sorgfältig und akzentuiert im Haushalt einzu- nen jungen, aktiven Elektrofachingenieur als Berater besetzt. planen. Ein Verpuffen durch das sogenannte Gießkannenprin- Auch Kollegen im Staatsdienst wollen wir in dieser Form wei- zip können wir uns als Verband nicht leisten. Das kann bedeu- ter in die Vorstandsarbeit integrieren. Nach Auflösung der Re- ten, dass der Verteilungsschlüssel auf Bund, Landesverbände ferate kamen zu den traditionellen Ressorts Architektur, Inge- und Bezirksgruppen angepasst werden müsste, damit die nieurswesen und Studium & Weiterbildung außerdem noch ein Strukturveränderungen finanziell umgesetzt werden können. Ressort Öffentlichkeitsarbeit hinzu. Diese bilden alle zusam- Hier im Landesverband sind wir sehr glücklich, dass finanz- men den geschäftsführenden Landesvorstand. starke Bezirksgruppen den Landesverband am Gelingen der 5) Ein Verband lebt vom Nachwuchs und von regelmäßig Geschäftsstelle nach Kräften unterstützen. An dieser Stelle frischem Wind. ein Dank an die Teamarbeit innerhalb des Landesverbandes. Mirbach: Im Juli 2014 fand zum ersten Mal das vom Landes- 3) Nicht nur der BDB hat seit einigen Jahren mit vielen verband ins Leben gerufene „Speednetworking U(m) 40“ in Austritten zu kämpfen. Denken Sie, dass dies ein München statt. Das gute Feedback auch von Nicht-Mitglie- allgemeingültiger Trend bei Berufsverbänden und Vereinen dern deutet darauf hin, dass das eine gute Veranstaltung war. ist? Ist die junge Generation einfach anders geprägt? Solche Dinge, nämlich auf eine bestimmte Zielgruppe zuge- Bartl: Ich glaube schon, dass nicht nur der BDB mit Mitglie- schnittene Maßnahmen, sind vielleicht der Weg, um neue Mit- deraustritten kämpft. Junge Architekten und Ingenieure haben glieder zu finden und die jetzigen Mitglieder zu binden. Den- heute ja ganz andere Mittel, um sich zu informieren und Netz- noch muss man beachten, dass unsere Freizeit insgesamt werke zu bilden. Das Internet mit Fachwebseiten, Newslettern immer knapper wird und man diese Veranstaltungen wohl do- von verschiedensten Stellen und besonders auch Facebook sieren und interessant gestalten muss. und Twitter übernehmen sicher einige Aufgaben, die früher al- 6) Als Landesvorstand liegt Ihnen der Austausch mit den lein von Fachverbänden getragen wurden. Allerdings haben Mitgliedern sehr am Herzen. Welche weiteren Maßnahmen wir durch Gespräche mit Studierenden und Absolventen auf planen Sie, damit Mitglieder und Vorstand noch näher der IKOM Bau der TUM im Januar auch gemerkt, dass sich zusammenkommen? junge Leute trotz der guten Auftragslage um ihre Zukunft sor- gen. Es wurde sehr klar, dass sie um Anschluss in der Branche Bartl: Genau durch diese Veranstaltungen wie das „Speednet- froh sind. Allerdings haben sie sicher auch andere Erwartun- working“. Bei Mitgliederversammlungen gibt es meistens ein 12 BDB-Nachrichten 3/2014
Landesverband Bayern in Innenstadtlagen schafft, son- dern jedem die Möglichkeit gibt, dort zu wohnen, wo er möchte und dies dann auch bezahlen zu können. Diese Position vertritt ganz besonders unser Präsident Hans Georg Wagner in der Bun- despolitik fortwährend. Jedes einzelne Mitglied hat dies durch seine Arbeit natürlich selbst in der Hand. 9) Die Bauwirtschaft in Deutschland brummt dieser Tage. Ist die gute Auftragslage und somit die Arbeitsbelastung für Architekten und Ingenieure gerade ein Hindernis für das Engagement in Berufsverbänden? Mirbach: Ich möchte die Frage auf das Familienleben erweitern. Für mich persönlich als dreifa- cher Familienvater und Inhaber eines derzeit 11-köpfigen Archi- tekturbüros ist es eine Heraus- forderung die Prioritäten richtig zu verteilen. Das möchte ich straffes Programm, obwohl der Austausch wichtig ist und wir nicht herunterspielen. Jedoch ist mein Ansporn, dass die versuchen, dass er nicht zu kurz kommt, ist es doch eine an- Strukturänderungen planmäßig und sukzessive greifen - ich dere Atmosphäre. Außerdem kommt man da immer nur mit bin fest der Meinung, dass wir ein noch wirkungsvollerer Ver- einer bestimmten Anzahl an Mitgliedern in Kontakt. Für diesen band werden trotz gesunkener Mitgliederzahlen. Austausch sind vor allem auch die Regionen gefragt. Das Deshalb ist es für uns sehr wichtig, die Aufgaben auf mög- „Speednetworking“ zum Beispiel wurde so aufbereitet, dass lichst viele Schultern zu verteilen, damit einer nicht unter der man es mit relativ wenig Aufwand überall wiederholen könnte. Last zusammenbricht. Die Geschäftsstelle in München ist da Darüber hinaus gibt es diverse landesweite BDB-Foren zur natürlich eine große Entlastung und der Anlaufpunkt, den es berufspolitischen Zusammenarbeit. braucht, um das Pensum zu schaffen. 7) Wie könnte der BDB z. B. durch ein positives und stark Wenn die Summe der aktiven, in der berufspolitischen Arbeit besetztes Image zum Fachkräftemangel konkret beitragen? integrierten Mitglieder im gleichen Zuge steigt, wie es die letz- Bartl: Natürlich spüren wir Architekten und Ingenieure den ten Jahre war, kann der Verband nur gewinnen. Gleichzeitig Fachkräftemangel ständig. Der BDB möchte sich mehr um sehe ich unmittelbares Gehör auf Bundes- und Landesebene das Thema Berufsausbildung kümmern. Mit der Umstellung – als Ansprechpartner steht der BDB zur Verfügung. Das sollte vom Diplom-Ingenieur zum Bachelor/Master ist einiges schief Ansporn für jedes Mitglied sein, dass auch eine individuelle gelaufen. Obwohl die Zukunftsaussichten für heutige Studie- Stimme etwas ausrichten kann. rende nicht schlecht sind, machen sich viele Sorgen. Hier Lioba Gieles kann der BDB punkten und seine Haltung ändern. Wir als Ver- Pressereferentin BDB Bayern band können den Studierenden Zuversicht vermitteln. n®Ê >ÃÊ> ÀiÃiÌÌ i>Ê`iÃÊ ÊÃÌʹ-Ì>`ÌÊUÊ>`ÊUÊ7 iÊ – bezahlbar + zu Hause“. Was kann der BDB als Verband, was können aber auch seine einzelnen Mitglieder zu diesem Thema vielleicht in der öffentlichen Diskussion beitragen? Bartl: Der BDB hat als Verband ganz klar Stellung bezogen. Wir sind für eine Wohnpolitik, die nicht nur Luxuswohnungen BDB-Nachrichten 3/2014 13
Landesverband Bayern Erstes zertifiziertes Kunstmuseum in Passivhaus- bauweise erhält Balthasar-Neumann-Auszeichnung Nach einer mehrjährigen Pause wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der Balthasar-Neumann-Preis wieder verliehen. Am 25. Juni 2014 war es in Würzburg so weit und der Preis des BDB und der Deutschen Bauzeitschrift (DBZ) wurde an den Gewinner, das Landesarchiv NRW in Duisburg, überge- ben. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und wurde in einer fei- erlichen Zeremonie in der Würzburger Residenz verliehen. Doch nicht nur das Landesarchiv NRW wurde geehrt. Auch fünf weiteren Wettbewerbsbeiträgen wurde eine Auszeich- nung zuteil. Das Kunstmuseum in Ravensburg ist das erste weltweit zertifizierte Kunstmuseum in Passivhausbauweise. Verantwortlich für das Passivhauskonzept zeichnete das Weit- nauer Planungsbüro Herz & Lang, dessen Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Dieter Herz und Dipl.-Ing. (FH) Florian Lang Mit- glieder im BDB Landesverband Bayern sind. Balthasar-Neumann-Preis 2014: Die Träger der Auszeichnung In der Planung hatte das Kunstmuseum Ravensburg höchste (u. a. Florian Lang 2.v.l.) mit Marion Bartl und Hans Georg Wagner Anforderungen zu erfüllen: Zum Einen die besonderen As- (Bild: Bauverlag BV/Nicolai Stein, Manico TV) pekte eines Museums – große Wandflächen, d. h. wenig Fens- ter, und ein perfektes und konstantes Raumklima, damit die Stadt Ravensburg, so niedrig wie möglich gehalten werden. Ausstellungsstücke keinen Schaden nehmen würden – und Beides wurde exzellent mit dem Passivhauskonzept umge- zum Anderen sollten die Betriebskosten für den Nutzer, die setzt. Kunstmuseum Ravensburg eingebettet in den historischen Stadtkern (Bild: Herz & Lang, Brock) 14 BDB-Nachrichten 3/2014
Landesverband Bayern Die Ziegeldecke ist ein besonderer Hingucker im Inneren (Bild: Herz & Lang, Brock) Von Außen nach Innen betrachtet bildet die Außenwand aus durch eine Spezialanfertigung, die den Stahlanteil des Befes- recycelten Ziegeln aus Abbruchhäusern nicht nur einen Hin- tigungssystems so niedrig wie möglich hielt, gelöst. gucker und fügt sich ästhetisch sehr gut ins historische Stadt- Da eine Karusselltüre als Gebäudeeingang normalerweise bild ein, sie bildet zusammen mit der Betonwand innen und nicht dafür bekannt ist, besonders energiesparend zu sein, einer 24 Zentimeter dicken Dämmung in der Mitte auch die mussten sich die Verantwortlichen auch hier um eine Spezial- Grundlage für das Passivhaus. Ein planerisches Problem bil- lösung bemühen, die den energetischen Ansprüchen der Pla- deten die zu reduzierenden Wärmebrücken. Dieses wurde nung entsprach. Die Haustechnik ist ein weiterer Pluspunkt des Gebäudes. Eine CO2-gesteuerte Lüftungsanlage sorgt für ein zuverlässi- ges Raumklima, das den Gemälden keinen Schaden zufügt. Je nach Nutzungsintensität wird entweder Frisch- oder Umluft zugefügt, eine Wärmerückgewinnung ist in die Anlage integ- riert. Auch mit Luftfeuchtigkeitswerten konstant um die 50 Prozent hat die Technik, durch die Passivbauweise begüns- tigt, keine Probleme. Geheizt wird über Erdsonden und eine Gas-Absorptions-Wärmepumpe mit sehr niedrigem Primär- energiebedarf. Dies alles schafft ideale Bedingungen für die Ausstellungsstü- cke sowie für den Komfort der Besucher. Für den Investor, die Firma Georg Reisch, sowie den Mieter, die Stadt Ravensburg, haben sich die Mehrkosten von acht bis zehn Prozent für die Passivbauweise auf jeden Fall bezahlt gemacht. Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt war das Planungsbüro Herz & Lang. Der BDB Bayern gratuliert für diesen Erfolg sehr herzlich. Mehr Information: Herz-Lang GmbH, www.herz-lang.de Eine besondere, energiesparende Karusselltüre für das Museum (Bild: Herz & Lang, Brock) Autorin: Lioba Gieles BDB-Nachrichten 3/2014 15
BG Bayreuth Neues aus der Bezirksgruppe Bayreuth Ein Museum von internationalem Rang entsteht zur Zeit mit einem Kostenaufwand von 18 Mio. Euro auf dem Gelände der Villa Wahnfried, dem ehemaligen Wohnhaus von Richard Wagner, in Bayreuth. Der Gebäudebestand mit Villa Wahn- fried, Siegfried-Wagner-Haus und Gärtnerhaus wird durch zwei Neubauten ergänzt, die im Untergeschoss miteinander verbunden sind. Der wesentliche Teil der Neubauten, u. a. das Archiv, ist in der Erde versenkt. An den Planungen des Muse- ums, das im Juli 2015 eröffnet werden soll, sind beteiligt: UÊ -Ì>>LÀV ÌiÌiÊqÊ ÌÜÕÀv]Ê UÊ i`i>ÀV ÌiÌÕÀLØÀÊ>}i` iÀÛiÃÊqÊÌiV ÃV iÊ Ausstattung, links Haus Wahnfried, rechts Museumsneubau UÊ }ÊiÀâÊqÊÕÃiÕÃ}iÃÌ>ÌÕ}°Ê Am 24. Juni 2014 haben wir das Gelände der Landesgarten- schau 2016 in Bayreuth besichtigt. Die Baumaßnahmen haben uns der Geschäftsführer Ulrich Meyer zu Helligen und der tech- nische Leiter Sebastian Schneider erläutert. Das Gelände liegt im Rückstauraum der Wehranlage des Roten Mains, das für den Hochwasserschutz der Stadt Bayreuth errichtet wurde – vgl. Bericht in den BDB-Nachrichten 3/2012. Für die Landesgartenschau sind einige der wichtigsten Bau- maßnahmen: UÊ &}ÃV iÀÊ1L>ÕÊ`iÃÊ,ÌiÊ>ÃÊ`ÕÀV Ê`>ÃÊ7>Ã- serwirtschaftsamt mit vier Flussschleifen und Vogelnist- plätzen, Teilnehmer Baustellenbesichtigung „Haus Wahnfried“, ganz rechts Herr Fraas Museumsneubau Erdgeschoss innen Dipl.-Ing. (FH) Fraas vom Hochbauamt der Stadt Bayreuth hat am 16. Mai 2014 unsere Gruppe von 20 Teilnehmern über die Baustelle geführt und uns die wichtigsten zukünftigen Attrak- tionen des Museums erläutert. Das Museum erhält aufwendig gestaltete Vitrinen und u. a. „Hörmuscheln“, in denen der Be- sucher sich die Musik Wagners anhören kann. Dank der poin- tierten Erläuterungen durch Herrn Fraas ein sehr kurzweiliger Rundgang! Wir sind alle gespannt auf die Eröffnung. Bis dahin wird sich hoffentlich die noch offene Finanzierung der zukünf- tigen Betriebskosten geklärt haben. Landesgartenschau: Geländeübersicht 16 BDB-Nachrichten 3/2014
BG Bayreuth }À~iÊ }>}iiÌÊ`iÀÊ>iÊ7ÀÌ ÊÕ`Ê>ÀÌÌiÊÃÌÊiÃÊâÕÊ ÛiÀ`>i]Ê`>ÃÃÊ`iÊ,BÕV iÌiÊ`iÀÊii>ÌiÊÛÊ-V ÕÌÌÊ }iÀBÕÌ]Ê }iÃV iÀÌÊ Õ`Ê vØÀÊ Ø ÀÕ}iÊ âÕ}B}V Ê }i>V ÌÊ ÜÀ`iÊ Ã`°Ê iiÜB`iÊ ÛiÀÌÌiÊ iiÊ `ÀÕVÊ ÛÊ `iÀÊvÀØ iÀiÊÕÃÃÌ>ÌÌÕ}ÊqÊÃLiÃ`iÀiÊ`iÀÊÕv>}ÀiV iÊ 7>vviÃ>Õ}]Ê `iÊ V ÌÊ i ÀÊ ÛÀ >`iÊ ÃÌ°Ê LiÊÜÀÊÕÃÊ`iÊ«ÀviÃÃiiÊÕ- Ìi`>ÃV >ÕÊÛÊiÀÀÊ>ÀÌÌiÊØLiÀÊ`iÊii>ÌiÊ>}iÃi- i°Ê ii`ÀÕVi`tÊØÀÊ-«iÃÊÕ`Ê/À>ÊÃ`ÊÜÀÊ`>ÊÊ`iÊ >}Àiâi`iÊ>ÃÌÃÌBÌÌiʹ-V ÃÃLÀBÕºÊi}ii ÀÌÊqÊLiÊ V - ÃiÀV iÊ/i«iÀ>ÌÕÀi°Ê Landesgartenschau Teilnehmer, von rechts Sebastian Schneider und Ulrich Meyer zu Helligen Landesgartenschau: Auensee Schloss Thurnau: Kemenate mit Resten der ehemaligen Pracht UÊ >}iÊiiÃÊÕiÃiiÃÊÌÊ7>ÃÃiÀëi«BÌâi]Ê UÊ >}iÊÛÊ*>À>>ÊÕ`Ê>`ÃV >vÌÃ>LiÌÌi° ÃÊâÕÀÊ ÀvvÕ}Ê>ÊÓÓ°Ê«ÀÊÓä£ÈÊÃÌÊV Êi}iÃÊâÕÊÌÕ]Ê`iÊ ÀLiÌiÊi}iÊi`V Ê}ÕÌÊÊ°Ê7ÀÊ vvi]ÊÛiiÊ iÃÕ- V iÀÊÊ >ÞÀiÕÌ ÊLi}ÀØ~iÊâÕÊi°Ê iÊ`iÀÊ6iÀÌÌÕ}ÊÛÊ Ø ÀÕ}iÊÃ`ÊÜÀÊ}iÀÊLi vV tÊ iÊLÃV ÕÃÃÊÕÃiÀiÀÊ6iÀ>ÃÌ>ÌÕ}iÊÛÀÊ`iÀÊ-iÀ«>ÕÃiÊ L`iÌiÊ`iÊ iÃV Ì}Õ}Ê`iÀʹ iÊii>Ìiº]Ê`iÊ>ÕÃÊ`iÊ £Î°Ê> À Õ`iÀÌÊÃÌ>i`iÊBÌiÃÌiÊ/iÊÛÊ-V ÃÃÊ/ ÕÀ- >Õ°Ê iÃiÀÊ/iÊ`iÀÊiLBÕ`i>>}iÊÃÌÊ`ÕÀV ÊiiÊâLÀØViÊ ÌÊ`iÀÊ}i}iØLiÀi}i`iÊ-V ÃÃÀV iÊÛiÀLÕ`i°Ê iÊ`iÀÊ Schloss Thurnau: Herzlicher Dank vom Vorsitzenden an die Herren iLBÕ`i>>}iÊ >`iÌÊiÃÊÃV ÊÕÊiiÃÊ`iÀÊÜi}iÊV Ê Karittke und Wirth iÀ >ÌiiÊ iëiiÊvØÀÊiiÊÌÌi>ÌiÀV iÊ ÕÀ}]Ê`iÊâÕÊiiÊ -V ÃÃÊ `iÀÊ >iÊ ¹ÛÊ iV ºÊ Õ`Ê ¹Ø~LiÀ}ºÊ iÀÜiÌiÀÌÊ ÊÜiÃÊ>ÕvÊÕÃiÀÊ/>}iÃÃi>ÀÊ>Ê£Ç°Ê Û°ÊÓä£{\Ê>}iÊÜiÀ`iÊÕ°Ê>°Ê>ÃÊ > >vÌiÊ >V iÕÌiÊ ÜiÀ`iÊ ÕÃÊ `iÊ iÕiÀÕ}iÊ âÕÀÊ 6Ê ÌiÊ Õ`Ê `ÕÀV Ê iÊ ÃÌÌÕÌÊ `iÀÊ 1Ê >ÞÀiÕÌ Ê }iÕÌâÌ°Ê iÊ Óä£{ÊÕ`Ê"ÊÓä£ÎÊiÀBÕÌiÀ°Ê*Àv°ÊiÀÊÃÌÊV ÃV Õi - ÀiÀÊ>Ê`iÀÊ/7Êi«â}ÊvØÀÊ`>ÃÊ>V }iLiÌÊ >Õ« ÞÃ°Ê ÀÊ BÌÊ 6ÀÌÀB}iÊ âÕÀÊ iÀ}iië>ÀÛiÀÀ`Õ}]Ê Õ°Ê >°Ê vØÀÊ `iÊ ÀiÊ 6ÃÃ>ÊÕ`ÊÃÛiÀ°Ê ÀÊÜÀ`ÊÕÃÊ`iÊiÕiÊ,i}iÕ}iÊ«À>- ÝÃ> Ê ÛiÀÌÌi°Ê «°}°Ê ®Ê >ÀÌÊ iiÀÊ ÃÌÊ ÀV ÌiÌÊ Õ`Ê °L°Õ°Û°Ê ->V ÛiÀÃÌB`}iÀÊ vØÀÊ À>ÀiÊ Õ`Ê LiÌÀiLÌÊ iÊ ->V ÛiÀÃÌB`}iLØÀÊ Ê *>Õi°Ê ÀÊ ÜÀ`Ê ÕÃÊ ÜV Ì}iÊ / i- iÊ`iÀÊiÕiÊ"Ê«iÌiÌÊ`>ÀÃÌii°Ê >ÃÊ}i>ÕiÊ*À- }À>Êv`iÊ-iÊ>ÕvÊÕÃiÀiÀÊi«>}iÊÕÌiÀʹ/iÀiºÊ° iÊ >ÌÕiiÊ 6iÀ>ÃÌ>ÌÕ}à ÜiÃiÊ v`iÊ -iÊ iÀÊ Ê ivÌÊ ÕÌiÀʹ iâÀÃ}ÀÕ««iÌiÀiºÊÕ`Ê>ÕV Ê>ÕvÊÕÃiÀiÀÊi- «>}iÊwww.bdb-bayreuth.deÊÕÌiÀʹÌÕiiú° Schloss Thurnau mit Kemenate (links) und Schlosskirche Dr. Hans-Günter Schneider BDB-Nachrichten 3/2014 17
BG Deggendorf Besuch der Landesgartenschau in Deggendorf Anlässlich der Mitgliederversammlung am 6. Juni 2014 be- sichtigten die Teilnehmer die Landesgartenschau 2014 in De- ggendorf entlang an beiden Ufern der Donau. Im Gleisdreieck auf der Streuobstwiese trafen wir uns zu ei- nem Gruppenbild. Der von uns gestiftete Apfelbaum ist gekennzeichnet mit fol- gender Inschrifttafel: Die Donaugartenschau ist dank Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, Deggendorf um einen Apfel (Malus ‚Geheimrat Dr. Oldenburg‘) reicher. Gemeinsam Planen und Bauen. Für die Menschen. Es lohnt sich die neue Landesgartenschau zu besuchen. Für alle Brückenbauer unter uns ist die nagelneue Fuß- und Rad- wegbrücke über die Donau Unterstrom neben der neuen Ei- senbahnbrücke als elegantes Stahlfachwerk mit einem Boh- lenbelag aus Lärchenholz besonders sehenswert. Das Gelände der Landesgartenschau grenzt unmittelbar an den Campus der Technischen Hochschule Deggendorf an. Mit den fertiggestellten Neubauten kann der Campus jetzt 5.000 Studenten aufnehmen. Die Landesgartenschau in Deggendorf ist mit der Promenade entlang am linken Ufer der Donau ein echter Gewinn für das Stadtbild und für das „Tor“ vom Gäuboden zum Bayerischen Wald. Friedrich Hornik 18 BDB-Nachrichten 3/2014
BG Regensburg BDB Mitglieder weltweit Australien Zum vierten Mal schreibe ich nun schon über dieses Land. Selbstverständnis entspricht. Als Vertreter der Chicagoer Seine Metropolen, seine wilde Natur und die gelegentlich an- „Prairie School“ und ehemaliger Mitarbeiter Frank Lloyd zutreffende, von Leichtigkeit und Natürlichkeit geprägte zeit- Wrights war er dafür wohl prädestiniert. genössische Architektur, die mich hierher gezogen haben, ver- sprachen nicht zu viel. Eine Möglichkeit professionell zu Entwurf arbeiten habe ich allerdings nicht gefunden. Stattdessen finan- Griffin machte die vorgefundene Topographie zum Ausgangs- zierte ich mich mit einem Farm- und einem Restaurantjob. Wei- punkt seines Planes. Er zog gerade Linien zwischen Hügeln terhin lasse ich es mir aber nicht nehmen, an dieser Stelle, über und Bergspitzen und machte diese Struktur zur Grundlage ei- die besonders interessanten Orte meiner Reise zu berichten. nes geometrischen Straßenachsensystems. Es entstand das Einer der exotischsten und eindrucksvollsten heißt Canberra. „Parliamentary Triangle“, welches von einer Wasserachse, ei- Der Name bedeutet in der Sprache der Aborigines soviel wie nem angestauten Fluss, durchquert wird (seit 1964 Lake Burley „Versammlungsstätte“, und genau dass ist er heute noch. Ent- Griffin). An der Spitze des Dreiecks sitzt „Parliament House. An gegen der Vermutung Vieler ist weder Sydney noch Melbourne den beiden anderen Enden des Dreiecks einerseits der „City die Hauptstadt Australiens, sondern Canberra. Hill“, Auftakt zum zivilen Stadtzentrum, anderseits das austra- Geschichte lische Verteidigungsministerium. Auf der Mittelachse das „Aus- tralian War Memorial“ und die „ANZAC Parade“. Als sich 1901 die sechs britischen Kolonien auf dem australi- schen Kontinent zum Australischen Bund (Commonwealth of Sehenswürdigkeiten Australia) vereinigten, beschloss man aufgrund der Rivalität zwischen Sydney und Melbourne die Errichtung einer Plan- Die wichtigsten Orte der Stadt erreicht man seit dem Jahrhun- hauptstadt im Landesinneren. 1911 wurde ein internationaler dertjubiläum 2013 bequem mit einem kostenlosen Shuttlebus. Städtebauwettbewerb ausgeschrieben, der zur Einreichung Australian War Memorial. Der markante Kuppelbau bildet das von 137 Entwürfen führte. Aus ihnen ging 1912 die Arbeit des Pendant zum Parlamentsgebäude, mit welchem er auf einer US-amerikanischen Architekten Walter Burley Griffin als Sie- Achse, der Mittelachse der Stadtanlage sitzt. In den dreißiger ger hervor. Während die anderen Bewerber Städte nach euro- Jahren errichtet war es zunächst den vielen tausend australi- päischem Vorbild entwarfen, schuf er eine Stadt die der enor- schen Soldaten gewidmet, welche im ersten Weltkrieg ihr Le- men Bedeutung von Natur und Landschaft für das australische ben für das Britische Empire ließen. Australien hatte gemes- BDB-Nachrichten 3/2014 19
BG Regensburg Australian War Memorial National Lybrary of Australia sen an der Bevölkerungszahl in diesem Krieg die meisten Ver- luste zu beklagen. V. a. der katastrophal gescheiterte Frontal- angriff der australischen und neuseeländischen Verbände (ANZAC) auf das Osmanische Reich 1915 gilt als erste menschliche und militärische Katastrophe beider Nationen. Im „Australian War Memorial“ sind heute alle jemals gefallenen Australischen Soldaten aufgelistet. Die Architektur erinnert in- teressanter Weise stark an osmanische Bauten. Moderne Er- weiterungen erzählen die Geschichte der australischen Militä- reinsätze. (Ich persönlich fand die verherrlichende Präsentation High Court of Australia Auf der anderen Seite des Lake Burley Griffin findet man die wichtigsten politischen und kulturellen Bauten im „Parliamen- tary Triangle“. Dies sind z. B.: National Gallary of Australia, National Lybrary of Australia , High Court of Australia. Allesamt umgeben von Bäumen, Sträuchern und Wiesen. Kurz vor der Spitze des „Parliamentary Triangle“ steht das strahlend weiße „Old Parliament House“. Verzögert durch den ersten Weltkrieg und die Weltwirtschafts- krise wurde es von 1923–27 in einem stark an von Art Deco National Gallary of Australia geprägtem Still errichtet. Bis zu seiner Einweihung tagte das von Kriegsgerät sowie die im Shop angebotenen Kriegsspiel- australische Parlament im Parlamentsgebäude von Victoria in zeuge für Kinder äußerst makaber.) Entlang der breiten „AN- Melbourne. Mit dem Umzug 1927 wurde Canberra offiziell ZAC Parade“, welche mehrspurig hinunter zum Fluss führt, Hauptstadt. Von Anfang an war das Gebäude als Provisorium stehen die Denkmäler anderer Kriege (Korea, Vietnam, Irak, gedacht. Walter Burley Griffin sah in seinem Entwurf von 1911 Afghanistan etc.). bereits die Errichtung eines neuen Parlamentsgebäudes vor, Old Parliament House 20 BDB-Nachrichten 3/2014
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