ABU-TV-Tipps im Mai 2019 - PH Zürich

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ABU-TV-Tipps im Mai 2019 - PH Zürich
ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Eine Dienstleistung der PH Zürich, zusammengestellt von Manfred Pfiffner (Angaben ohne Gewähr)

 Die Magie des Spielens                                               3sat
 Film von Christine McLean                                            Donnerstag, 02.05.2019
 Hunde und Katzen spielen ebenso wie Fische und Spinnen.              20.15–21.00 Uhr
 Auch der Mensch hat einen natürlichen Spieltrieb. Je heikler         (Erstausstrahlung)
 das Spiel, desto besser entwickeln wir uns mental, motorisch
 und sozial.
 Freies Spielen macht klug und gesund. Forscher haben
 festgestellt, dass es bei Tieren auch die Überlebenschancen
 erhöht. Kinder verbringen heute immer weniger Zeit mit freiem
 Spiel – wirkt sich das negativ auf ihre körperliche und geistige
 Entwicklung aus?
 Wissenschaftler vermuten: Die meisten Tiere spielen, nur
 haben wir den Spieltrieb beispielsweise bei Echsen oder
 Spinnen bislang noch nicht verstanden. Das Spiel ist mehr als
 ein zweckfreier Trieb, wie Forscher in Versuchen mit
 unterschiedlichen Tierarten herausfanden. Spielen scheint
 unerlässlich für das Sozialverhalten und für die psychische
 Gesundheit, auch beim Menschen. Das betont die kanadische
 Kinderpsychologin Mariana Brussoni.
 Der Film befragt Wissenschaftler aus Europa, den USA und
 Kanada, wie sich Spielen auswirkt. Versuche haben gezeigt,
 dass Ratten zu depressiven Verstimmungen neigen, wenn sie
 ihren Spieltrieb nicht ausleben können. Forscher fanden
 heraus, dass auch Spinnen spielen. Und dass ihre Weibchen
 mehr Eier ablegen, wenn sie diesem Trieb nachgehen. Ihr
 Spiel ist lebensnotwendig und wirkt sich sogar auf den
 Fortbestand der Art aus.
 Was macht es mit Kindern, wenn sie immer weniger Zeit mit
 freiem Spiel draußen mit ihren Altersgenossen verbringen?
 Entwicklungspsychologen sind besorgt, weil nun diejenigen
 Eltern werden, die in den 1990er-Jahren aufgewachsen sind,
 als elektronische Spiele Einzug gehalten haben. Diese Eltern
 erinnern sich möglicherweise selbst nicht mehr daran, wie
 wichtig unkontrolliertes, riskantes Spiel in der Kindheit ist.
 Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im
 Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet
 eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und
 Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um
 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel über ein verwandtes Thema.

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scobel – Die Magie des                                           3sat
 Spielens                                                         Donnerstag, 02.05.2019
                                                                  21.00–22.00 Uhr
 Durch Spielen entwickeln wir viele unserer Fähigkeiten. Auch     (Erstausstrahlung)
 zahlreiche Tierarten lernen im Spiel überlebenswichtige
 Fertigkeiten. Sie simulieren und imitieren nicht nur zum Spaß.
 Spielen ist immer auch Lernen. Im Lauf der Evolution erwies
 es sich als sehr nützliche Strategie. Spielen ist die
 Voraussetzung für die Entwicklung unserer emotionalen,
 sozialen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten. Doch
 heutzutage ist immer weniger Zeit dafür.
 Der Wert des Spielens kann nicht hoch genug bemessen
 werden. In den letzten Jahren haben sich unsere Lebensweise
 und unser Alltag durch neue Technologien revolutioniert – mit
 unmittelbaren Auswirkungen auf das menschliche Miteinander,
 auf Erziehung, Lernen, Spielen und das Verständnis von Zeit.
 Selbstverlorenes freies Spiel und die für die Kreativität
 notwendigen Langeweile-Phasen werden immer seltener.
 Spielen ist eine der wichtigsten Kulturtechniken überhaupt.
 Spielen setzt Botenstoffe frei, die dafür sorgen, dass die
 Vernetzungen im Gehirn wachsen und zunehmen. Dabei
 haben Wissenschaftler inzwischen nachgewiesen, dass freies
 Spielen ohne jeden Zweck in dieser Beziehung am effektivsten
 ist und für die besten Vernetzungen im Gehirn sorgt. Fantasie
 und Kreativität werden maximal angeregt. Ob beim Rollenspiel
 oder im Wettbewerb nach Regeln: Spiel schafft den Kontakt
 zum eigenen ich und zur Außenwelt und setzt beides in Bezug
 zueinander. Spielen fordert die eigenen Fähigkeiten heraus
 und fördert die Kompetenz, Probleme zu lösen.
 Durch Spielen ist es auch erst möglich, die eigenen Gefühle
 wie Freude und Stolz kennenzulernen und zu entwickeln. Das
 gilt auch für soziale Fähigkeiten wie Selbstwertgefühl,
 Selbstvertrauen, Verständnis für sich und andere,
 Verantwortung und Empathie. Nicht nur ein Nebeneffekt ist
 das Erlernen motorischer Fertigkeiten. Körperbeherrschung,
 Geschicklichkeit und Ausdauer verdanken wir diesem genialen
 evolutionsbiologischen Programm.
 Doch für Spielen bleibt immer weniger Zeit in unserer
 schnelllebigen digitalen Welt. Spielen ist zunehmend
 zweckorientiert, kommerzialisiert und digitalisiert. Kinder
 spielen nicht nur analog, sondern treffen sich immer häufiger
 auch in digitalen Welten. Die Konsequenzen der
 Veränderungen sind noch nicht wirklich festzumachen.
 Befürchtungen gibt es jede Menge.
 «scobel – Die Magie des Spielens» dokumentiert auf der
 Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus
 Evolutionsbiologie, Neurowissenschaft und Psychologie die
 Bedeutung des Spielens für die Entwicklung des Menschen.
 Dabei geht Gert Scobel mit seinen Gästen auch der Frage
 nach, welche Folgen unsere veränderte Lebenswelt auf das
 Spielen und die spielenden Menschen hat.

 makro: Japans Öffnung                                            3sat
 Wirtschaft in 3sat                                               Freitag, 03.05.2019
 Moderation: Eva Schmidt                                          21.00–21.30 Uhr
 In Japan schrumpft und altert die Bevölkerung. Arbeitskräfte     (Erstausstrahlung)
 werden Mangelware. Die Regierung muss mehr Menschen ins
 Land holen. Der abgeschottete Inselstaat muss sich öffnen.
 Ähnlich wie in Deutschland braucht die Wirtschaft

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ausländische Fachkräfte, um Lücken zu schließen. Reicht das
 neue Einwanderungsgesetz, um den Arbeitskräftemangel
 aufzufangen? «makro» fragt nach, was die Exportnationen
 Japan und Deutschland in Zukunft verbindet.
 Klar ist, dass Investitionen in Roboter in der Industrie, im
 Service- und Pflegebereich die Engpässe nicht allein
 beseitigen können. Zu schnell altert die japanische
 Gesellschaft, und zu wenig junge Leute rücken nach.
 Von der größten Freihandelszone der Welt, die Japan und die
 EU seit zwei Monaten bilden, profitieren deutsche und
 japanische Unternehmen gleichermaßen. Denn für fast alle
 Produkte wurden die Zölle abgeschafft. Auch im Handel
 brechen neue Zeiten an.
 Gleichzeitig ändert sich in Japan eine Tradition: Kaiser Akihito
 hat zu Lebzeiten den Thron für seinen ältesten Sohn
 freigemacht.

 Grand Prix in Israel – Kein                                         3sat
 bisschen Frieden                                                    Samstag, 04.05.2019
                                                                     19.20–20.00 Uhr
 Film von Daniel Böhm                                                (Erstausstrahlung)
 Die Vorbereitungen laufen, und der Eurovision Song Contest
 (ESC) gerät immer mehr zur Bewährungsprobe für Israel.
 Boykott oder Party? Durch die Musikszene geht ein tiefer Riss.
 Am 18. Mai findet der ESC in Tel Aviv statt – mit 42
 teilnehmenden Ländern und Hunderten Millionen Zuschauern
 weltweit. Eine gute Gelegenheit für Israel, sich als weltoffenes,
 demokratisches und tolerantes Land zu präsentieren. Doch
 leicht ist das derzeit nicht.
 Erste Konflikte gab es gleich zu Beginn. Die israelische
 Regierung bestand darauf, die mediale Großveranstaltung in
 Jerusalem abzuhalten. Nach dem Umzug der US-Botschaft
 sollte dies ein weiteres Zeichen für Jerusalem als «unteilbare»
 Hauptstadt Israels setzen. Allerdings hatte die Regierung die
 Rechnung ohne die Veranstalter gemacht. Die verweigerten
 sich und drohten, den kompletten ESC abzusagen. Man
 einigte sich schließlich auf Tel Aviv.
 Das Minenfeld aus politischen, religiösen und
 weltanschaulichen Konflikten ist damit aber keinesfalls
 entschärft. Die palästinensisch organisierte und international
 vernetzte Boykottbewegung BDS (Boycott, Divestment and
 Sanctions) droht mit Störungen. Omar Barghouti, einer der
 Gründer der Bewegung, sieht im ESC eine Form von «Art
 Washing» und sagt, Israel wolle sich damit nur in gutes Licht
 rücken. Die orthodox-religiöse Bevölkerung des Landes fühlt
 sich dagegen vor allem durch den Zeitpunkt der
 Veranstaltung, einen Samstagabend, provoziert. In Tel Aviv
 haben die Religiösen inzwischen ein Fahrverbot am Schabbat
 durchgesetzt. Wie organsiert man die Sicherheit und den
 Transport von Teilnehmern und Gästen, wenn keine
 öffentlichen Verkehrsmittel fahren? Mehr als 18‘000
 zusätzliche Besucher werden in Tel Aviv erwartet. Dort
 herrscht im Mai auch ohne ESC Touristenhochsaison.
 Ahnte die Popmusik-Ikone Netta Barzilai was da auf ihr Land
 zukommt, als sie 2018 in Lissabon den ESC gewann? 3sat
 begibt sich mitten hinein in die Vorbereitung und begleitet
 Veranstalter, Künstler, Befürworter und Gegner der
 Veranstaltung. Der linke Bürgermeister Tel Avivs, Ron Huldai,
 ein Kritiker der Regierung Netanjahu, will zeigen, dass Tel
 Aviv eine weltoffene und tolerante Stadt ist – passend zum
 ESC-Slogan «Celebrate Diversity». Bunte Vielfalt,

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verschiedene Lebensstile, Toleranz, Offenheit gegenüber
 anderen, all das will der ESC sein. «Dare to Dream – Wage zu
 träumen» ist das diesjährige Motto der Veranstaltung.
 Kann es Israel gelingen, ein guter Gastgeber zu sein? Oder
 wird der ESC wie ein Brennglas die inneren Konflikte und
 Widersprüche des Landes geradezu verstärken? Lässt sich in
 einem Land, das sich im Dauerkonflikt mit seinen arabischen
 Nachbarn und mit der palästinensischen sowie arabischen
 Bevölkerung befindet, tatsächlich unbeschwert die «Vielfalt»
 feiern? Wer wagt es, nach mehr als 70 Jahren Krieg, Hass und
 Misstrauen noch, zu träumen und wovon eigentlich?

 Appenzell – Unbekannter                                           3sat
 Nachbar                                                           Sonntag, 05.05.2019
                                                                   13.10–13.35 Uhr
 (aus der ORF-Reihe «Unterwegs beim Nachbarn»)                     (Erstsendung 16.06.2018)
 Film von Raphaela Stefandl
 Das Appenzell ist zwar nicht weit entfernt von Österreich, doch
 ist den Österreichern vieles dort wenig bekannt. Zum Beispiel
 die Landsgemeinde, die Urform der direkten Demokratie.
 Die Bürger des Kantons Appenzell-Innerrhoden wählen
 alljährlich im April ihre Regierung, stimmen über Gesetze und
 Kredite ab, und das alles per Hand-Voting unter freiem
 Himmel. Die politische Tradition lebt, wird von den Jungen
 sehr stark mitgetragen.
 Sanfte Hügel, traditionelle Holzarchitektur, innovative
 Wirtschaftsunternehmen, Naturjodler und Weltmeister im
 Seilziehen der Frauen – das alles bietet die Schweizer
 Nachbarschaft, zu deren Besuch dieser Film einlädt.

 Kokainkick: Lieblingsdroge                                        3sat
 der Leistungsgesellschaft                                         Sonntag, 05.05.2019
                                                                   19.10–19.40 Uhr
 (aus der Reihe «NZZ Format»)
 Film von Natalie Derbort
 Euphorie, Wachheit, Leistungsfähigkeit: Die Wirkung von
 Kokain passt hervorragend in eine Gesellschaft, die eigentlich
 nicht müde sein darf.
 In Zürich werden mittlerweile täglich 1,6 Kilogramm Koks
 geschnupft. Das belegen Abwasserproben. Zürich hat damit
 den drittgrößten Kokainkonsum in Europa. – Ein «NZZ
 Format» über die Lieblingsdroge der Leistungsgesellschaft.
 Das weiße Pulver hat längst alle sozialen Schichten
 durchdrungen, die Kokainmafia ist dank erfolgreicher
 Geldwäsche längst Bestandteil der Wirtschaft, und Polizei und
 Zoll sind unterwandert. Allein in Europa werden mit Kokain
 jährlich 5,7 Milliarden Euro umgesetzt. Wie kommt das Kokain
 in die Schweiz? Wie gefährlich ist der «Schnee»? Und wäre es
 vielleicht sogar sinnvoll, Kokain zu legalisieren, um die
 Drogenmafia zu bekämpfen?

 Alltag in Ost und West – Leben                                    3sat
 im geteilten Deutschland                                          Montag, 06.05.2019
                                                                   13.20–14.05 Uhr
 (aus der Reihe «ZDF-History»)                                     (Erstsendung 20.01.2019)
 Film von Ingo Dell, Steffi Lischke und Nina Rothermundt
 Trabi oder Käfer, Grilletta oder Hamburger? 40 Jahre
 Trennung prägten den Alltag der Menschen in Ost und West.

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Aber wie lebte es sich wirklich – hüben und drüben im
 geteilten Deutschland?
 Wuchs 1989 zusammen, was zusammengehört? Oder passte
 längst nichts mehr zueinander? Ob Lebensstandard,
 Urlaubsziele, Rolle der Frau oder sogar die Promillegrenze:
 Nach Jahrzehnten der Entfremdung war bei den Nachbarn
 jenseits der Mauer scheinbar alles anders.
 Stolz auf ihre Wirtschaft waren beide Staaten: Die
 Bundesrepublik hatte die stärkste Währung in Europa. Auch
 die DDR verstand sich lange als Erfolgsbeweis für eine
 konkurrenzfähige sozialistische Volkswirtschaft. In Wahrheit
 drifteten die beiden Systeme immer weiter auseinander – mit
 entsprechenden Folgen für das Alltagsleben.
 Die Westdeutschen frönten ab Mitte der 1950er-Jahre ihrer
 Reiselust. Traumziel war Italien. Wer es sich leisten konnte,
 düste später mit dem Flieger auch mal nach Mallorca. Für
 DDR-Bürger boten sich neben der Ostsee auch Reiseziele in
 den sozialistischen «Bruderländern» an. Der Westen war tabu
 – offiziell auch in Sachen Lebensstil und Mode. Wer im Osten
 cool sein wollte, musste sich mit Nähmaschine und
 Schnittmustern behelfen.
 Im Westen erfüllten sich immer mehr Familien den Traum von
 den eigenen vier Wänden. Im Osten war das Sehnsuchtsziel
 oft eine Wohnung im Plattenbau, mit Fernheizung und Bad.
 Die Rolle der Frau in der Bundesrepublik definierte das
 Bürgerliche Gesetzbuch bis 1977 mit den Worten: «Sie ist
 berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten
 in Ehe und Familie vereinbar ist.» Die DDR war da schon
 weiter, doch tatsächliche Gleichberechtigung existierte auch
 hier nur auf dem Papier, denn – neben der Arbeit – waren
 Haushalt und Kindererziehung auch hier meist Frauensache.
 Eine Gemeinsamkeit der beiden deutschen Staaten war die
 wachsende Unzufriedenheit der Jugend. Studentenproteste,
 Hausbesetzungen und Kommunen – in der Bundesrepublik
 wurde das Private politisch. Wer sich im Osten gegen das
 System wandte, bekam es mit der Stasi zu tun und zahlte
 häufig einen hohen Preis. In der spannenden
 Gegenüberstellung wird gezeigt, wie sich die Menschen im
 Osten und Westen mit ihren Lebensentwürfen und
 Lebenszielen unterschieden: Alltagserfahrungen und
 Alltagsprobleme in zwei Systemen.

 Das war dann mal weg –                                              3sat
 Verschwundene Dinge                                                 Montag, 06.05.2019
                                                                     14.05–14.50 Uhr
 unseres Alltags                                                     (Erstsendung 10.02.2019)
 (aus der Reihe «ZDF-History»)
 Film von Gregor Streiber und Julia Waldmann
 Es ist noch gar nicht lange her, da waren sie aus unserem
 Leben nicht wegzudenken: geniale Erfindungen, die unseren
 Alltag einfacher, bequemer oder auch aufregender machten.
 Musikkassetten, Versandhauskataloge, BTX, der Toast Hawaii
 oder Freizeitaktivitäten wie Aerobic: Manche Dinge haben
 jahrzehntelang durchgehalten und wecken nostalgische
 Erinnerungen, andere gerieten schnell in Vergessenheit und
 muten heute skurril an.
 «Das war dann mal weg» spürt den Geschichten hinter den
 verschwundenen Dingen des Alltags nach und erzählt, wie sie
 erfunden und verwendet wurden und was aus ihnen geworden
 ist. Wie funktionierte ein Fernschreiber? Was hat ein Bleistift

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
mit einer Musikkassette zu tun? Stammt der Toast Hawaii
 wirklich aus Hawaii? Und was war BTX noch mal gleich – ein
 Fahrrad?
 Bei älteren Zuschauern springt dabei sofort das Kopfkino an –
 und jüngere erfahren vielleicht zum ersten Mal, «wie das
 früher so war»: analog, ganz ohne Handy und Internet.
 Prominente steuern ihre persönlichen Anekdoten zu den
 Kultgegenständen der Vergangenheit bei. Animationen sorgen
 für Aha-Effekte und erklären Hightech von gestern. Ein
 Streifzug durch die Geschichte genialer Erfindungen, die
 unseren Alltag lange Zeit prägten – und heute dennoch
 verschwunden sind.

 Die Sixties … gute Zeiten,                                      3sat
 wilde Zeiten!                                                   Montag, 06.05.2019
                                                                 14.50–15.35 Uhr
 (aus der Reihe «ZDF-History»)                                   (Erstsendung 14.04.2019)
 Film von Alexander Berkel
 Die 1960er-Jahre veränderten die Welt, sie waren eine Zeit
 des Aufbruchs und des Wandels in Musik, Mode, Moral. Das
 Jahrzehnt ist bis heute prägend für unsere Lebenswelt.
 Die Jugend grenzte sich von den Wertvorstellungen ihrer
 Eltern ab, und die Bedeutung alternativer Lebenswege und
 Lebensformen wuchs. Trends und Ideen kamen aus
 Metropolen wie London oder San Francisco, wurden aber
 begierig auch in Deutschland aufgegriffen.
 «ZDF-History: Die Sixties … gute Zeiten, wilde Zeiten!»
 erzählt von den musikalischen und modischen Aufbrüchen der
 1960er-Jahre. Und vom Beginn der sogenannten sexuellen
 Revolution, markiert durch die Markteinführung der «Pille»
 1961 in Deutschland. Trotz aller Widerstände und
 Beharrungskräfte – die Gesellschaft wandelte sich.
 Viele Grenzen wurden damals infrage gestellt, Beatmusik und
 Miniröcke, Protest und Hippies provozierten die älteren
 Generationen. Doch eines lässt sich nicht leugnen: In den
 1960er-Jahren haben sich Grenzen erweitert: modisch,
 musikalisch, gesellschaftlich. Von London über San Francisco
 bis in die deutsche Provinz, in West und Ost. Kleine Siege
 zwischen Anpassung und Auflehnung – davon berichten
 Zeitzeugen, unter anderen Wolfgang Niedecken und Uschi
 Glas. Dazu erwecken Archivbilder ein Jahrzehnt zum Leben,
 das uns geprägt hat und das bis heute nachwirkt.

 Die Traumfabrik und die Macht                                   3sat
 – Hollywood und die Politik                                     Montag, 06.05.2019
                                                                 15.35–16.20 Uhr
 (aus der Reihe «ZDF-History»)                                   (Erstsendung 24.02.2019)
 Film von Mathilde Fassin
 Arnold Schwarzenegger, Marlon Brando, Jane Fonda – wenn
 Hollywood-Stars sich in die Politik einmischen, ist ihnen
 Aufmerksamkeit gewiss. Doch für manche bedeutet es das
 Ende der Karriere.
 Schwarzenegger schaffte es vom «Terminator» bis zum
 Gouverneur von Kalifornien. Ronald Reagan griff erfolgreich
 nach der Macht im Weißen Haus. Andere Filmstars verloren
 durch ihr politisches Engagement die Gunst des Publikums
 oder sogar ihren Job in Hollywood.
 Gerne schmücken sich Politiker mit dem Glanz der Sterne aus
 der Traumfabrik. Populäre Filmstars machen sich gut bei

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Gruppenfotos in den Zentralen der Macht oder als
 Unterstützer beim Wahlkampf. «ZDF-History» wirft einen Blick
 auf die Verbindungen zwischen Washington und Hollywood –
 von den 1940er-Jahren bis heute.

 Die Social Media Influencer                                       3sat
 Film von Christian Rösch                                          Mittwoch, 08.05.2019
 Die Welt der Influencer ist das Internet. Sie filmen und          20.15–21.05 Uhr
 fotografieren sich, posten die Bilder auf den Social-Media-       (Erstsendung 25.10.2018)
 Plattformen und verdienen damit Geld. Viel Geld.
 Im Sommer 2018 ist der «Social-Media-Influencer» bei
 Marketing- und Kommunikationsfachleuten zum
 heilbringenden Lieblingsbegriff mutiert. Der Film von Christian
 Rösch zeigt anhand von Schweizer Influencern, wie dieses
 neue Geschäftsmodell funktioniert.
 Innerhalb kurzer Zeit ist das Influencer-Marketing zu einem
 Milliardengeschäft geworden. Für 2018 rechnet die Fachwelt
 mit einem Umsatz von fünf bis zehn Milliarden Dollar. Die
 Unternehmen versuchen junge Kunden, die sie auf den
 klassischen Werbekanälen nicht mehr erreichen, über diesen
 Weg in ihren Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
 Wenn der Instagramer Zeki Bulgurcu mit seinen 1,2 Millionen
 Followern in der Deutschschweiz ein Werbevideo auf Social
 Media hochlädt, wird es innerhalb von zehn Minuten 25‘000
 Mal angeschaut – und er bekommt dafür Geld. Wenn die
 YouTuberin Julia Graf in ihren Schminkvideos Lippenstifte
 bespricht, wird sie von Kosmetikfirmen umworben, damit sie
 ihren rund 800‘000 Abonnentinnen deren Produkte empfiehlt.
 Doch was löst das in jungen Menschen aus, die täglich
 stundenlang auf Instagram den idealisierten Bildern ihrer Idole
 folgen? Und wie gehen die Influencer selbst mit dem Druck
 um, immer perfekt gestylt ihren Kanal zu bespielen und ihre
 Fans bei Laune zu halten? Was ist Influencer-Marketing
 eigentlich genau? Schamlose Schleichwerbung? Sind die
 sogenannten Follower nichts anderes als unkritische
 Konsumenten? Ist Influencer-Marketing der neue Megatrend
 der Werbeindustrie – oder ist alles nur ein Hype, ein
 Phänomen unserer Zeit?
 Filmautor Christian Rösch begibt sich in eine Welt, die für
 viele nur schwer nachvollziehbar ist. Er spricht mit Fachleuten
 aus der Prävention und aus dem Marketing und schaut den
 großen Stars der Schweizer Influencer-Szene über die
 Schulter.

 Kinder im Netz. Gefahren und                                      3sat
 Chancen                                                           Mittwoch, 08.05.2019
                                                                   21.05–22.00 Uhr
 Gefahren und Chancen der digitalen Welt                           (Erstsendung 15.03.2018)
 Film von Michèle Sauvain
 Während viele Erwachsene damit immer noch hadern, sind
 ihre Kinder in der digitalen Welt bereits voll angekommen. Die
 Game-Industrie boomt, YouTube und Instagram generieren
 ganz neue Stars.
 Autorin Michèle Sauvain geht in ihrem Film der Frage nach,
 wie gefährlich Computerspiele sind. Entstanden ist ein
 vielschichtiger Film über ein neues Phänomen, bei dem nur
 eines klar ist: dass Eltern hinschauen und sich interessieren
 müssen.
 Die Autorin zeigt, wie Kids heute online kommunizieren, fragt

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
bei bekannten YouTubern und Game-Entwicklern sowie beim
 Game-Hersteller Microsoft und bei den
 Strafverfolgungsbehörden nach, wer in dieser
 unübersichtlichen virtuellen Welt die Verantwortung für
 Missbräuche übernehmen soll und kann.
 Viele Eltern können mit der Freizeitbeschäftigung ihrer Kinder
 am Computer nicht viel anfangen, die meisten wissen nicht
 einmal, welche Games ihre Kinder spielen. Dabei ist das, was
 in dieser virtuellen Welt passiert, in den letzten fünf Jahren zur
 neuen Jugendkultur geworden. Gute Gamer sowie YouTuber
 werden als die neuen Helden gefeiert und von Millionen von
 Kindern und Jugendlichen verehrt. Und zwar über die
 Landesgrenzen hinweg.
 Damian zum Beispiel ist erst zwölf, er gamt fürs Leben gern
 und ist auch richtig gut darin. Zu Hause zeigt er, wie souverän
 er sich auf Minecraft bewegt. Seinen eigenen YouTube-Kanal
 füttert er regelmäßig mit selbst geschnittenen Filmchen. Sein
 Ziel ist es, möglichst viele Follower zu gewinnen – Leute, die
 regelmäßig auf seinem Kanal nachschauen, was er macht.
 Seine Vorbilder sind große deutsche YouTuber wie LPmitKev.
 Der ist mit 28 Jahren und 1,4 Millionen Followern einer der
 großen Stars und stellt alles auf seinen YouTube-Kanal, was
 er in seinem Alltag macht. Ihn trifft das Filmteam auf der
 größten Gamer-Messe der Welt, der Gamescom. Ob er dort
 gamt, zu Hause ist, mit seiner Freundin auf Reisen geht –
 seine Fans können sein ganzes Leben mitverfolgen – und sie
 machen es täglich. Kev verdient damit gutes Geld und bringt
 alles mit, was man braucht, um ein YouTube-Star zu werden:
 Er ist ein positiver Mensch, ein guter Entertainer und
 Verkäufer seiner selbst.
 So viel hat sich also gegenüber früheren Zeiten gar nicht
 verändert, das stellt auch Journalist Marc Bodmer fest, der die
 Gamer- und YouTube-Szene schon seit ihren Anfängen
 beobachtet. Er ordnet das neue Phänomen ein und kommt wie
 die Strafverfolgungsbehörden in Sachen Gefährlichkeit der
 neuen Medien zu einem simplen Fazit: Selbst wenn
 Pädokriminelle Games und Chats für sich entdeckt haben, um
 potenzielle Opfer zu finden, ist das Einzige, was wirklich
 schützt, unsere Kinder medienkompetent zu machen. Und das
 beginnt damit, dass wir uns für das, was sie auf ihrem
 Computer tun, interessieren.

 Die Revolution der Roboter                                           3sat
 Film von Vincent Lepreux und Martin Mischi                           Donnerstag, 09.05.2019
 Eine neue industrielle Revolution ist im Gange.                      20.15–21.00 Uhr
 Superintelligente, gefügige und unermüdliche Roboter führen          (Erstausstrahlung)
 komplexe Aufgaben aus. Maschinengesteuerte Systeme
 ersetzen den Menschen.
 In einem Postverteilzentrum in China transportieren und
 sortieren 300 Roboter in nur einer Halle jeden Tag 70‘000
 Pakete. Dreiviertel der Angestellten wurden entlassen. Noch
 überwachen zehn Angestellte das Ballett der Roboter, bald
 wird es menschenleer sein.
 Intelligente Maschinen haben beinahe alle Bereiche der
 Arbeitswelt erobert: Sie sind Köche in Fast-Food-Restaurants,
 Polizisten in Dubai, Dirigenten in Pisa und natürlich
 massenhaft Fabrikarbeiter in der Industrie. Künstliche
 Intelligenz in Form von Software- und Datenbankanwendun-
 gen ersetzt derzeit vor allem Sachbearbeiter. In der
 Versicherungswirtschaft, in der Touristikbranche, in Banken
 und ganz allgemein in Kundenzentren. Aber auch die Jobs von

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Buchhaltern, Steuerberatern und Anwälten sind in Gefahr.
 Schätzungen zufolge könnte künstliche Intelligenz bis 2025
 weltweit an 250 Millionen Arbeitsplätzen die Tätigkeit von
 Menschen übernehmen. Ist unsere Gesellschaft auf solche
 Umbrüche vorbereitet?
 Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im
 Zeichen der Wissenschaft. Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet
 eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und
 Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um
 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel über ein verwandtes Thema.

 scobel – Bewusstsein für                                          3sat
 Roboter                                                           Donnerstag, 09.05.2019
                                                                   21.00–22.00 Uhr
 Können biologische Lebensformen und organische                    (Erstausstrahlung)
 Lernprozesse auf künstliche Computersysteme übertragen
 werden? Gert Scobel fragt: Was sind die
 Mindestanforderungen für einen solchen Transfer?
 Der Traum von fühlenden und denkenden Maschinen hat
 Hochkonjunktur. Noch sind Roboter nur schlechte Kopien der
 Natur. Aber die digitalen Schnittstellen zwischen Umwelt,
 menschlichen Lebensformen und Technologie nehmen zu.
 Die Evolution der Lebewesen auf der Erde ist einige Milliarden
 Jahre alt. Die Geschichte der künstlichen Intelligenz gerade
 einmal 60 Jahre. Während die biologische Entwicklung sehr
 langsam verlief, findet der Ausbau von Big Data in einem
 rasanten Tempo statt.
 Wissenschaftler und IT-Experten gehen davon aus, dass sich
 jedes Jahr die Menge an Daten, die wir produzieren,
 verdoppelt – und sich damit die Chancen erhöhen, autonome
 informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln.
 Arten mussten sich den jeweiligen Umweltbedingungen
 anpassen. Sie haben unzählige Selektionsprozesse
 durchlaufen, die über Modifikation, Mutation oder Tod
 entschieden. Auch der Zufall spielte in der Evolution eine
 wichtige Rolle. Im Gegensatz dazu wird in der KI-Forschung
 der Entwicklungsrahmen konstruiert, die Muster- und
 Sinneswahrnehmung sowie deren Verarbeitung simuliert und
 auf höchster KI-Stufe vielleicht sogar maschinell erlernt.
 In der analogen Welt hat es sehr lange gedauert, bis sich bei
 Lebewesen ein Bewusstsein bilden konnte. In der digitalen
 Welt gehen heute mehrere Institute der Silicon-Valley-nahen
 KI-Forschung davon aus, dass es schon in näherer Zukunft
 gelingen wird, die Bedingungen für eine Art von «Minimal-
 Bewusstsein» zu identifizieren. Wäre dies erst geschafft, so
 die Vorstellung einiger Visionäre, könnte anschließend daran
 gearbeitet werden, diese «einfachsten» Bewusstseinsstruktu-
 ren nach dem Masterplan des Gehirns zu bauen und in
 künstlichen Systemen zu implementieren. Diese künstlichen
 Wesen hätten dann ein eigenes Bewusstsein und wären
 vielleicht sogar leidfähig. Kann eine solche Übertragung
 gelingen? Lässt sich überhaupt eine Minimalbedingung für ein
 Bewusstsein definieren?
 Bislang gibt es keine wissenschaftlich fundierte Erklärung, wie
 sich das Bewusstsein aus der Evolution entwickelte. Wie
 können minimale Bedingungen für biologische Systeme
 aussehen? Und was bedeutet es, zu fühlen, zu denken und
 sich dessen bewusst zu sein?
 Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen
 Gästen.

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
nano: Die Reparatur der Erde                                         3sat
 Film von und mit Ingolf Baur                                         Freitag, 10.05.2019
 Der Klimawandel lässt sich allein durch Einsparen von CO2            18.30–19.00 Uhr
 kaum mehr aufhalten. Forscher setzen daher auf eine                  (Erstausstrahlung)
 radikale, verrückte, vielleicht sogar gefährliche Idee: die Erde
 gezielt kühlen.
 Dazu müssen sie in die geochemischen Kreisläufe der Erde
 eingreifen, den Planeten umgestalten. Geoengineering nennt
 sich das. Noch erscheint der Eingriff in die Erdsysteme wie
 pure Hybris. Aber vielleicht liegt im «weiter wie bisher» die viel
 größere Gefahr.
 In «nano: Die Reparatur der Erde» stellt Ingolf Baur die
 aussichtsreichsten Projekte der Klimaingenieure vor und
 diskutiert die Machbarkeit und die Risiken der neuen
 Technologien. Seine Reise führt ihn zu Forschern in der
 Schweiz, in Island und in den USA. Und damit zu zwei ganz
 unterschiedlichen Strategien. Die einen wollen das
 klimaschädliche CO2 aus der Atmosphäre fischen und in
 Böden und Ozeanen versenken. Die anderen, und das ist die
 weitaus umstrittenere Strategie, denken darüber nach, das
 Sonnenlicht zu dimmen.
 Prominentester Vertreter ist David Keith von der Harvard
 University, USA. Keith will das Potenzial und die Risiken des
 sogenannten Solar Geoengineerings jetzt nicht mehr nur am
 Computer ausloten, sondern auch in der Praxis. In einem
 kleinen Experiment will er untersuchen, was die Freisetzung
 von Aerosolen wie Schwefelsäure in der Atmosphäre bewirkt.
 Die Idee dahinter: In großen Mengen versprüht, könnten die
 Aerosole das einfallende Sonnenlicht zurück ins All
 reflektieren und so die Erde kühlen.
 János Pásztor, Direktor der Carnegie Climate Geoengineering
 Governance Initiative, begrüßt Projekte wie diese und plädiert
 generell für mehr Forschung und einen breiten Diskurs in der
 Gesellschaft. Seine Sorge: Weil Solar Geoengineering im
 Vergleich zu anderen Methoden billig und einfach umzusetzen
 ist, könnte irgendjemand auf der Welt einfach damit loslegen –
 ohne dass die ökologischen Folgen umfassend erforscht
 worden wären. Kritiker dagegen befürchten, dass
 Geoengineering als Option und bereits die damit verbundene
 Forschung vielen als Ausrede dienen könnte. Weil wir auf
 diese Art bequem am Thermostat der Erde schrauben können,
 könnte, so ihre Sorge, die Motivation für den unbequemen
 Weg deutlich schwinden. Sprich: auf erneuerbare Energien
 umzustellen und so den CO2-Ausstoß radikal zu senken.
 «nano: Die Reparatur der Erde» stellt weitere Forscher vor,
 die sich mit Projekten zur Klimarettung beschäftigen, unter
 anderen Ulrike Lohmann, ETH Zürich, Schweiz, Edda
 Aradottir, Reykjavik Energy, Island, und Hugo Raetzo,
 Bundesamt für Umwelt, Schweiz.

 makro: Angriff auf die Banken                                        3sat
 Moderation: Eva Schmidt                                              Freitag, 10.05.2019
 Bezahlen im Internet, Überweisungen, Kredite – während die           21.00–21.20 Uhr
 großen Banken nach der Finanzkrise noch ihre Wunden                  (Erstausstrahlung)
 lecken, krempeln sogenannte FinTechs mit neuen Ideen die
 Finanzbranche um.
 Die Finanzdienstleister sind innovativ und auf der Höhe der
 Zeit: Paypal steht für das Bezahlen im Onlineshop, Raisin ist
 eine Plattform zur Geldanlage, und Auxmoney vermittelt

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Kredite. Was man braucht, ist lediglich ein Smartphone.
 Erst haben klassische Banken diese Konkurrenz ignoriert,
 dann belächelt, später gefürchtet. Zuletzt versucht man es mit
 Umwerben. Das reicht von der Finanzspritze bis hin zur
 Übernahme. Keine Bank in Deutschland praktiziert die
 Annäherung dabei so konsequent wie die Commerzbank: Mit
 dem «Main Incubator» hat das Geldhaus quasi einen
 Brutkasten aufgestellt, in dem junge FinTech-Firmen wachsen
 und gedeihen sollen – Übernahme der besten Ideen nicht
 ausgeschlossen.
 FinTechs und ihre Dienstleistungen gibt es heute überall auf
 der Welt. Besonders erfolgreich sind sie dort, wo nur wenige
 Menschen ein Konto, aber viele ein Smartphone haben: in
 China, Indien, Brasilien. Es scheint fast, als würde die
 klassische Bank in diesen Ländern von der Generation
 Smartphone übersprungen.
 Banken und FinTechs – ein heikles Spannungsfeld zwischen
 Konkurrenz und Koexistenz, zumal die FinTechs jenseits von
 Dienstleistungen für Privatkunden längst auch das lukrative
 Unternehmensgeschäft der Banken im Visier haben.

 Tele-Akademie                                                    3sat
 Prof. Dr. Giovanni Galizia: Wie kommen die Blütendüfte           Sonntag, 12.05.2019
 ins Gehirn?                                                      06.45–07.30 Uhr
 Wir erkennen Düfte unterschiedlicher Herkunft, attraktive        (Erstsendung 05.05.2019)
 Parfüms und stinkende Käfer. Und wir können uns an Düfte
 erinnern. Insbesondere Bienen haben einen hervorragenden
 Geruchssinn.
 Wie kann ein relativ einfaches Gehirn Millionen von Düften
 riechen, speichern und wiedererkennen? Giovanni Galizia
 erklärt in diesem Vortrag, wie die neuronale Kodierung von
 Düften funktioniert und zu einer fast unbegrenzten Kapazität
 des Systems führt.
 Bienen können einer Duftspur über viele Kilometer folgen, und
 sie können aus einer Duftmischung die einzelnen
 Komponenten herausriechen. Auf einer Blumenwiese
 erkennen sie verschiedene Blüten am Duft, und sie erinnern
 sich an besonders nektarreiche Blüten.
 Professor Dr. Giovanni Galizia lehrt Zoologie und
 Neurobiologie an der Universität Konstanz. Er ist außerdem
 Direktor des dortigen interdisziplinären Zukunftskollegs,
 Buchautor und Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften.

 Social Egg Freezing –                                            3sat
 Mutterschaft auf Eis                                             Sonntag, 12.05.2019
                                                                  19.10–19.40 Uhr
 (aus der Reihe «NZZ Format»)                                     (Erstsendung 09.03.2017)
 Film von Cristina Karrer und Patricia Wagner
 Die Medizin hat mit dem «Social Egg Freezing» einen Weg
 gefunden, die Gefahren einer späten Mutterschaft zu
 reduzieren. Ein «NZZ Format» über die «Mutterschaft auf
 Eis».
 Das erste Kind mit über 40? Was früher die Ausnahme war,
 wird immer mehr zur Regel. Doch späte Mütter bedeuten fast
 immer erhöhtes Risiko, weil ältere Eizellen weniger fruchtbar
 sind und ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bergen.
 Beim «Social Egg Freezing» werden der noch jungen Frau
 Eizellen entnommen und diese eingefroren. Eingesetzt werden
 sie später, etwa wenn der richtige Partner gefunden oder die

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Karriereleiter entsprechend erklommen worden ist.
 Doch bringt diese Methode wirklich die ersehnte Freiheit für
 die Frau? Birgt sie nicht auch die Gefahr von Missbrauch im
 Namen von Wirtschaft und Wissenschaft? Und soll das
 menschliche Leben wirklich von A bis Z planbar sein?

 Uns hat der Krieg nicht                                          3sat
 getrennt                                                         Mittwoch, 15.05.2019
                                                                  11.15–11.45 Uhr
 Christen, Juden und Muslime in Sarajewo                          (Erstsendung 03.06.2018)
 In Sarajewo existieren seit Jahrhunderten vier Religionen. Es
 gibt 90 Moscheen, 20 Kirchen und drei Synagogen auf
 engstem Raum. Leben und leben lassen – das große
 Geheimnis der Stadt?
 Till Rüger trifft vier Einwohner Sarajewos, von denen jeder
 eine ganz eigene Erklärung hat, warum das Zusammenleben
 der Religionen und der drei Ethnien trotz aller Spannungen
 funktioniert: eine Muslima, einen orthodoxen Christen, einen
 Katholiken und einen Juden.
 Alle vier stammen aus Sarajewo, leben hier nicht
 nebeneinander, sondern in echtem Miteinander.
 Nur ein paar Kilometer von Sarajewo entfernt beginnt das
 Gebiet der Republika Srpska. Regelmäßig drohen die
 bosnischen Serben mit einem Referendum und der Abspaltung
 ihres Landesteiles. Hier lebt man noch immer in der
 Vergangenheit, sieht eine Teilung Bosnien-Herzegowinas als
 unvermeidlich an. Aber auch muslimische Fundamentalisten
 sind auf dem Vormarsch. Sichtbares Zeichen: die von Saudi-
 Arabien finanzierte neue König-Fahd-Moschee. Mit ihr wuchs
 auch der Einfluss des Islam auf die Politik.
 Länder wie Saudi-Arabien oder die Türkei haben in Bosnien
 und Herzegowina Hunderte Millionen Euro investiert. Geld,
 das man im muslimischen Teil gerne angenommen hat, denn
 die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei mehr als 20 Prozent.
 Doch inzwischen wachsen auch bei den Bosniaken die
 Zweifel, ob diese religiös motivierten Investitionen dem
 Zusammenhalt im Land nicht mehr schaden als nutzen.

 ADHS – ein Leben lang                                            3sat
 Film von Michael McNamara                                        Donnerstag, 16.05.2019
 Früher dachte man, ADHS beträfe nur Kinder und                   20.15–21.00 Uhr
 Jugendliche. Heute weiß man, auch Erwachsene haben das           (Erstsendung 22.02.2018)
 Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom, aber es wird
 häufig nicht erkannt.
 Die neurobiologische Erkrankung ADHS führt im Kindesalter
 häufig zu Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
 Allerdings können sich die Symptome im Laufe der Jahre
 wandeln, der ausgeprägte Bewegungsdrang geht oft zurück
 oder verschwindet sogar ganz.
 Ein gestörter Stoffwechsel der Botenstoffe Dopamin und
 Noradrenalin im Gehirn wird für ADHS verantwortlich gemacht
 – Forscher gehen davon aus, dass diese Störung genetisch
 bedingt ist. Wurde ADHS nicht schon im Kindesalter
 diagnostiziert, ist es gut möglich, dass Erwachsene gar nicht
 oder falsch diagnostiziert werden. Gerade bei Frauen wird das
 Syndrom häufig mit einer Depression verwechselt.
 Das Medikament Ritalin wird seit Anfang der 1990er-Jahre
 intensiv bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS eingesetzt.
 Kritiker sagen, dass es zu früh und zu häufig verschrieben

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
werde, denn die Nebenwirkungen sind immens und reichen
 von Schläfrigkeit über Gewichtszunahme bis hin zu
 psychischer Abhängigkeit. ADHS kann eine Ursache von
 Stress und Versagen sein, aber auch eine Quelle von Stärke
 und Kreativität. Erwachsene berichten, wie sie jahrelang
 versuchten, mit einer Erkrankung klarzukommen, von der sie
 nicht einmal wussten, dass sie sie hatten.
 An der Universität von Kalifornien in Irvine zeigt Dr. Jean
 Gehricke, dass Nikotin – ähnlich wie ADHS-Medikamente –
 den Dopamin-Spiegel im Gehirn erhöht. Das reduziert die
 Symptome deutlich, sodass Raucher oft nicht erkennen, dass
 sie an ADHS leiden – bis sie versuchen, sich das Rauchen
 abzugewöhnen. An der Florida State University haben
 Professor Pradeep Bhide und sein Team erstmals an Mäusen
 gezeigt, wie Nikotingenuss in der Schwangerschaft dazu führt,
 dass ADHS an die Kinder weitergegeben wird.
 Hyperaktive Jungen fallen schnell auf, während Mädchen
 häufig durch das Raster fallen. Ein Feldversuch an 50 Kindern
 testet eine neue, nicht-pharmazeutische Therapie: MegaTeam,
 ein Videospiel, entwickelt vom SickKids-Krankenhaus in
 Toronto.

 scobel – Trügerische                                                3sat
 Diagnosen                                                           Donnerstag, 16.05.2019
                                                                     21.00–22.00 Uhr
 Trendige Befunde wirken sich nicht nur auf einzelne Patienten       (Erstsendung 22.02.2018)
 aus, sondern sie belasten auch das Gesundheitssystem.
 «scobel» beschäftigt sich mit Mode-Diagnosen in der Medizin.
 Aus dem gigantischen Fundus für Laien-Mediziner im Internet
 ziehen nicht wenige Patienten ihre Meinungen und
 Behandlungsmethoden. Kann das Wissen von Amateuren die
 Fachkenntnisse von Experten und unabhängigen Forschern
 ersetzen?
 Diagnosen sind nicht immer wissenschaftlich fundiert. Ärzte
 und Patienten unterliegen ihren subjektiven Eindrücken und
 neigen manchmal zu voreiligen Schlüssen. Im Internet gibt es
 unendlich viele Informationen über medizinische Themen,
 Diagnosevorschläge und Empfehlungen für Therapien.
 Selbst Ärzte sind nicht frei von fehlerhaften Beurteilungen und
 überflüssigen Therapien. So werden manche vorübergehende
 Auffälligkeiten sehr schnell den weitverbreitenden
 Modekrankheiten zugeordnet, zum Beispiel ADHS oder
 Burnout. Häufig ist es nur eine Frage der Interpretation, ab
 wann ein auffälliges Verhalten auf eine zu behandelnde
 Krankheit hinweist. Und ist erst einmal der Befund erstellt, gibt
 es gleich dazu die passenden Therapien und Medikamente.
 Manchmal ist es sogar umgekehrt: Zuerst gibt es die Pille, und
 anschließend wird die dazugehörige Krankheit kreiert.
 Pharmahersteller haben ein großes Interesse, ihre Produkte
 zu verkaufen, und freuen sich deshalb über jeden neuen
 Krankheitsbegriff, der sich durch gezielte Werbekampagnen
 kommerziell vermarkten lässt. Manchmal genügt auch die
 Absenkung von Grenzwerten oder die Ausweitung des
 Krankheitsbildes, um aus ärztlicher Sicht eine Medikation zu
 erreichen.
 Für bestimmte Erkrankungen, deren Behandlungskosten hoch
 sind, können Krankenkassen aus dem staatlichen
 Gesundheitsfonds Zuschüsse erhalten. Da es scheinbar einen
 Missbrauch von bestimmten Diagnosen und deren Zuschüsse
 gegeben hat, haben Staatsanwaltschaften inzwischen
 Ermittlungen wegen Verdacht des Betrugs und der Untreue

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
aufgenommen. Sind Ärzte von Krankenkassen zu begehrten
 Diagnosen angestiftet worden? Brauchen wir mehr öffentliche
 Debatten und unabhängige Forschungsarbeiten, damit die
 Mode-Diagnosen nicht ausufern?
 Diese und andere Fragen diskutiert Gert Scobel mit seinen
 Gästen.

 Wie Elefanten denken                                               3sat
 (aus der ZDF-Reihe «Terra X»)                                      Freitag, 17.05.2019
 Film von Emre Izat                                                 15.35–16.15 Uhr
 Forscher sind sich mittlerweile einig: Elefanten sind viel         (Erstsendung 10.01.2016)
 intelligenter, als wir je vermutet hätten. «Terra X» zeigt in
 atemberaubenden Bildern, was und wie die grauen Riesen
 denken.
 Elefantenherden umgehen offenbar ganz gezielt Gebiete, in
 denen Wilderer lauern, und vermeiden auch sonst gefährliche
 Kontakte zu Menschen. Die Entdeckung dieses einzigartigen
 Verhaltens machten Wildbiologen eher zufällig bei einer
 Zählung vom Flugzeug aus.
 Diese ungewöhnlichen Wanderbewegungen der Tiere
 inspirierten die Wissenschaftler zu immer neuen
 Forschungsprojekten, in deren Verlauf weitere, völlig
 unerwartete Fähigkeiten der Elefanten entdeckt wurden.
 Beispielsweise arbeiten die gigantischen Rüsselträger im
 Team zusammen und teilen einander Erfahrungen und neue
 Erkenntnisse mit. Elefanten können im Test die komplexesten
 Probleme lösen und erkennen sich selbst im Spiegel – eine
 Leistung, die man bislang nur von Menschenaffen und
 Delfinen kannte.
 Das Gefühlsleben der Tiere lässt sie entgegen der
 Bezeichnung «Dickhäuter» als äußerst sensibel erscheinen.
 Untersuchungen zufolge empfinden Elefanten Mitgefühl,
 Trauer, Freude, Furcht und Rachsucht. Die Forscher sind
 mittlerweile davon überzeugt, dass Elefanten zu den
 intelligentesten und komplexesten Tieren überhaupt zählen.

 Welt ohne Geld                                                     3sat
 Wie die Abschaffung von Banknoten vorangetrieben wird              Freitag, 17.05.2019
 Film von Hanspeter Michel                                          20.15–21.00 Uhr
 Bargeldloses Bezahlen ist auf dem Vormarsch. Es ist schnell,       (Erstsendung 30.07.2018)
 einfach und bequem. Weltweit haben bargeldlose
 Transaktionen das Bezahlen mit Bargeld längst abgelöst.
 Noch halten Bundesbank und Bundesregierung am Bargeld
 fest. Aber können sie die Entwicklung hin zur bargeldlosen
 Gesellschaft aufhalten? Die Dokumentation zeigt unter
 anderem, wer hinter der weltweiten Anti-Bargeld-Lobby steckt.
 Viele haben ein Interesse daran, dass wir aufhören, mit
 Bargeld zu bezahlen: Banken wollen Münzen und Scheine
 loswerden, weil deren Bereitstellung teuer ist. Politiker wollen
 weniger Bargeld, um Kriminalität und Terrorismus zu
 bändigen. Zentralbanker wollen Bargeld abschaffen, da sich
 dann leicht Negativzinsen durchsetzen lassen. Und digitale
 Bezahlkonzerne wie PayPal oder VISA wollen einfach von
 allen Geldgeschäften profitieren und dabei möglichst viele
 Finanzdaten über uns Verbraucher sammeln. Ihr Ziel: die
 komplette Kontrolle über unser Kaufverhalten.
 Hinter den Stichwortgebern der weltweiten Anti-Bargeld-Lobby
 steckt etwa die «Better than Cash Alliance» in New York,
 unterstützt von Konzernen wie VISA oder Mastercard. Ihr

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Credo: eine bessere Welt dank digitaler Bezahlsysteme. Je
 mehr Menschen ins internationale Finanzsystem integriert
 werden, desto mehr Wachstum und Arbeitsplätze.
 Dabei profitieren in erster Linie die Bezahlkonzerne selbst,
 dank Gebühren und dem Zugriff auf unermessliche
 Datenschätze. Wir alle werden «gläsern». Aber auch Staaten
 nutzen die neuen Möglichkeiten, via Bezahldaten mehr über
 uns zu erfahren. Auf der Strecke bleibt das Interesse der
 Bürger am Bargeld: als Wertaufbewahrung und um
 unabhängig zu sein von den Interessen Dritter. Bargeld ist und
 bleibt ein Stück Freiheit.

 makro: Revolution aus dem                                         3sat
 Drucker                                                           Freitag, 17.05.2019
                                                                   21.00–21.30 Uhr
 Film von Kristin Siebert                                          (Erstausstrahlung)
 3-D-Druck verspricht völlig neue Möglichkeiten für eine
 nachhaltigere und lokalere Produktion. Schöne neue
 Warenwelt – wird alles besser durch 3-D-Druck?
 Die Warenwelt scheint auf dem Sprung zu einer nächsten
 Revolution. Wo heute noch gefräst, gegossen und geklebt
 wird, soll der 3-D-Druck bald schon die traditionelle Fertigung
 ersetzen und enorme Mengen an Material, Abfall und Energie
 einsparen.
 In der Luftfahrt kommt es auf jedes Kilo an. Im A350 werden
 schon mehrere Tausend gedruckte Teile verbaut. Bei der
 Konstruktion werden bionische Prinzipien aus der Natur
 angewandt, wodurch die Bauteile deutlich leichter werden –
 sie sind stabiler, obwohl sie aus weniger Material bestehen.
 Mithilfe von 3-D-Druckverfahren ist es möglich, die effizienten
 Baupläne der Natur zu imitieren, mit konventionellen
 Herstellungsverfahren war dies bisher nur sehr schwer
 möglich.
 Doch in der Entwicklungsabteilung von Airbus ist man noch
 nicht zufrieden. Die gedruckte Kabinentrennwand im A350 ist
 durch die neue biometrische Struktur zwar um 45 Prozent
 leichter geworden, doch die Herstellung ist aufwendig und
 teuer. Allein 900 Stunden dauert die Druckzeit nur einer
 Trennwand. Ein Problem, das die Druckhersteller seit 30
 Jahren noch nicht lösen konnten.
 Doch man arbeitet dran. Auch bei Adidas. Nach eigenen
 Angaben ist der Schuhhersteller derzeit der weltweit größte
 Hersteller von 3-D-Druck-Komponenten. Adidas nutzt die
 momentan schnellste Drucktechnologie, die der amerikanische
 Chemiker Joe DeSimone mit seiner Firma Carbon erfunden
 hat, um die Mittelsohle neuer Laufschuhmodelle zu drucken.
 Nachhaltige Materialien sind der nächste Schritt. Bei Carbon
 in Kalifornien entwickelt man derzeit Lösungen für biobasierte
 Kunstharze, die ohne Erdöl auskommen. Zudem soll es bald
 druckfähige Kunstharze geben, die sich ohne Qualitätsverlust
 wieder verflüssigen und somit vollständig recyceln lassen. In
 Zukunft soll es dann möglich sein, kundenindividuelle Schuhe
 zu drucken, die nicht auf dem Müllberg laden, sondern wieder
 zu neuem Druckmaterial verflüssigt werden können.
 In Amsterdam will das Start-up Reflow weggeworfenen
 Plastikflaschen einen neuen Nutzen verleihen. Das PET-
 Material von Millionen weggeworfener Plastiktrinkflaschen
 eignet sich hervorragend für den 3-D-Druck, zum Beispiel für
 den großen Markt der Prototypen und Lifestyle-Produkte, wie
 etwa Sonnenbrillen. Gerade erst ist eine neue
 Fertigungsstraße für recyceltes Filament entstanden, den

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
standardisierten «Kunststoffdraht» auf Spulen. Man will
 beweisen, dass man mit recyceltem Filament genauso gut
 drucken kann wie mit erdölbasierten, neuen Kunststoffdrähten,
 und man will lokale Produktions-Recyclingkreisläufe aufbauen.
 In Amsterdam und in Indien, wo sich viele Abfallsammler ihren
 Lebensunterhalt heute schon mit dem Sammeln von
 Plastikflaschen verdienen – mit der 3-D-Drucktechnologie ist
 es möglich, lokale Mini-Ökonomien aufzubauen.
 Die 3-D-Druck-Industrie expandiert rasant. Den Markt der
 Prototypen hat sie schon erobert. Nun ist der 3-D-Druck auf
 dem Sprung zur Integration in Fertigung von Endprodukten.
 An die Stelle der analogen massenindustriellen Produktion des
 «immer mehr vom Gleichen zu immer günstigeren Preisen» –
 mit hohen sozialen und ökologischen Kosten – könnten
 individuellere Produkte aus flexibleren, kleinteiligeren, lokalen
 und ökologischeren Produktionsweisen treten, die nach Bedarf
 produziert werden können. Wenige Pioniere machen dies
 bereits vor.
 «makro» beleuchtet die neue Fertigungstechnik und fragt, wie
 das moderne Verfahren Industrie und Logistikbranche in den
 kommenden Jahren verändern könnte.

 Precht                                                              3sat
 Mehr Fortschritt, mehr Wohlstand, mehr Glück?                       Samstag, 18.05.2019
 Richard David Precht im Gespräch mit Juli Zeh,                      22.40–23.25 Uhr
 Schriftstellerin                                                    (Erstsendung 28.04.2019)
 Über Jahrhunderte hinweg glaubten Gesellschaften an eine
 permanente Höherentwicklung durch Fortschritt.
 Richard David Precht und sein Gast, die Schriftstellerin Juli
 Zeh, stellen aber fest: Trotz wachsender Wirtschaft und mehr
 Konsum werden die Menschen nicht glücklicher.
 Bei allem Wohlstand und aller Freiheit, die in den westlichen
 Industriegesellschaften erreicht wurden, scheint inzwischen
 ein Endpunkt erreicht zu sein: Wachstum und Wohlstand
 garantieren anscheinend nicht mehr Zufriedenheit, sie
 kommen auch selbst allmählich an ihre Grenzen. Stattdessen
 nimmt die Gereiztheit zu, der Stress im Alltag ebenso wie die
 öffentlich gezeigte Wut über die Politik. Woran liegt das? Gibt
 es Grenzen des Glücklichseins, genügen wir uns selbst nicht
 mehr? Diese Fragen stellt Richard David Precht der
 Bestsellerautorin und Juristin Juli Zeh.
 Glück scheint an einem bestimmten Punkt nicht dauerhaft
 steigerungsfähig zu sein. Woran liegt das? Warum sind viele
 Menschen nicht dankbarer, trotz des hohen Lebensstandards
 in unseren liberalen Demokratien, sondern haben permanent
 schlechte Laune? Warum scheint die Formel «Fortschritt
 bedeutet Glück» einfach nicht aufzugehen? Und was
 berechtigt die Gesellschaft überhaupt zu dieser auch
 besonders offensiv im Internet postulierten Anspruchshaltung,
 dass einem immer das Beste und das Günstigste zusteht? Die
 Gesellschaft erhebt den Anspruch darauf, immer größere
 Ansprüche haben zu dürfen: Soziologen und Psychologen
 reden heute von «Entitlement». Liegt dies im Menschen selbst
 begründet, oder zeigen wir diese Frustrationsintoleranz, weil
 wir immer stärker vom Konsum- und Wachstumsdenken
 beherrscht werden?
 Der Siegeszug des Individualismus sei daran schuld, so
 Precht, dass man lieber seine eigene Einzigartigkeit
 zelebriere, sich in Selfies inszeniere und den persönlichen
 Vorteil im Auge habe, als über die Notwendigkeiten einer
 besseren Gesellschaft nachzudenken. In der Antike war das

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
Glück noch fest an das gesellschaftliche Leben gekoppelt. Nur
 in der Tugendhaftigkeit gegenüber der Gemeinschaft findet
 nach Aristoteles der Mensch seine Erfüllung. Das Glück liegt
 für ihn nicht in der Erfüllung von Bedürfnissen, sondern im
 «tätigen Sein». Wir sollten uns wieder mehr für das
 Gemeinwohl aller mitverantwortlich fühlen, anstatt sich
 zwischen Selfie-Manie und Wutbürgertum gegenseitig
 aufzureiben, fordert Precht.

 makro: Revolution aus dem                                         3sat
 Drucker                                                           Sonntag, 19.05.2019
                                                                   06.15–06.45 Uhr
 Film von Kristin Siebert                                          (Erstsendung 17.05.2019)
 3-D-Druck verspricht völlig neue Möglichkeiten für eine
 nachhaltigere und lokalere Produktion. Schöne neue
 Warenwelt – wird alles besser durch 3-D-Druck?
 Die Warenwelt scheint auf dem Sprung zu einer nächsten
 Revolution. Wo heute noch gefräst, gegossen und geklebt
 wird, soll der 3-D-Druck bald schon die traditionelle Fertigung
 ersetzen und enorme Mengen an Material, Abfall und Energie
 einsparen.
 In der Luftfahrt kommt es auf jedes Kilo an. Im A350 werden
 schon mehrere Tausend gedruckte Teile verbaut. Bei der
 Konstruktion werden bionische Prinzipien aus der Natur
 angewandt, wodurch die Bauteile deutlich leichter werden –
 sie sind stabiler, obwohl sie aus weniger Material bestehen.
 Mithilfe von 3-D-Druckverfahren ist es möglich, die effizienten
 Baupläne der Natur zu imitieren, mit konventionellen
 Herstellungsverfahren war dies bisher nur sehr schwer
 möglich.
 Doch in der Entwicklungsabteilung von Airbus ist man noch
 nicht zufrieden. Die gedruckte Kabinentrennwand im A350 ist
 durch die neue biometrische Struktur zwar um 45 Prozent
 leichter geworden, doch die Herstellung ist aufwendig und
 teuer. Allein 900 Stunden dauert die Druckzeit nur einer
 Trennwand. Ein Problem, das die Druckhersteller seit 30
 Jahren noch nicht lösen konnten.
 Doch man arbeitet dran. Auch bei Adidas. Nach eigenen
 Angaben ist der Schuhhersteller derzeit der weltweit größte
 Hersteller von 3-D-Druck-Komponenten. Adidas nutzt die
 momentan schnellste Drucktechnologie, die der amerikanische
 Chemiker Joe DeSimone mit seiner Firma Carbon erfunden
 hat, um die Mittelsohle neuer Laufschuhmodelle zu drucken.
 Nachhaltige Materialien sind der nächste Schritt. Bei Carbon
 in Kalifornien entwickelt man derzeit Lösungen für biobasierte
 Kunstharze, die ohne Erdöl auskommen. Zudem soll es bald
 druckfähige Kunstharze geben, die sich ohne Qualitätsverlust
 wieder verflüssigen und somit vollständig recyceln lassen. In
 Zukunft soll es dann möglich sein, kundenindividuelle Schuhe
 zu drucken, die nicht auf dem Müllberg laden, sondern wieder
 zu neuem Druckmaterial verflüssigt werden können.
 In Amsterdam will das Start-up Reflow weggeworfenen
 Plastikflaschen einen neuen Nutzen verleihen. Das PET-
 Material von Millionen weggeworfener Plastiktrinkflaschen
 eignet sich hervorragend für den 3-D-Druck, zum Beispiel für
 den großen Markt der Prototypen und Lifestyle-Produkte, wie
 etwa Sonnenbrillen. Gerade erst ist eine neue
 Fertigungsstraße für recyceltes Filament entstanden, den
 standardisierten «Kunststoffdraht» auf Spulen. Man will
 beweisen, dass man mit recyceltem Filament genauso gut
 drucken kann wie mit erdölbasierten, neuen Kunststoffdrähten,

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
und man will lokale Produktions-Recyclingkreisläufe aufbauen.
 In Amsterdam und in Indien, wo sich viele Abfallsammler ihren
 Lebensunterhalt heute schon mit dem Sammeln von
 Plastikflaschen verdienen – mit der 3-D-Drucktechnologie ist
 es möglich, lokale Mini-Ökonomien aufzubauen.
 Die 3-D-Druck-Industrie expandiert rasant. Den Markt der
 Prototypen hat sie schon erobert. Nun ist der 3-D-Druck auf
 dem Sprung zur Integration in Fertigung von Endprodukten.
 An die Stelle der analogen massenindustriellen Produktion des
 «immer mehr vom Gleichen zu immer günstigeren Preisen» –
 mit hohen sozialen und ökologischen Kosten – könnten
 individuellere Produkte aus flexibleren, kleinteiligeren, lokalen
 und ökologischeren Produktionsweisen treten, die nach Bedarf
 produziert werden können. Wenige Pioniere machen dies
 bereits vor.
 «makro» beleuchtet die neue Fertigungstechnik und fragt, wie
 das moderne Verfahren Industrie und Logistikbranche in den
 kommenden Jahren verändern könnte.

 Tele-Akademie                                                       3sat
 Prof. Dr. Michael Madeja: Von Bits und Brains                       Sonntag, 19.05.2019
 Wie das Gehirn mit digitalen Medien umgeht                          06.45–07.30 Uhr
                                                                     (Erstsendung 12.05.2019)
 Mit atemberaubender Geschwindigkeit werden immer mehr
 Bereiche unseres Lebens digitalisiert. Verkümmern dadurch
 möglicherweise die geistigen Leistungen des Menschen?
 Viele befürchten sogar, dass diese Entwicklung zur
 Schädigung des Gehirns führe. Sind die Befürchtungen
 berechtigt, und was kann die Hirnforschung dazu sagen?
 Michael Madeja beschreibt in diesem Vortrag
 Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Gehirn und
 Computer.
 Er erläutert die Verarbeitung digitaler Informationen im Gehirn
 und geht schließlich auf die Auswirkungen der Nutzung
 digitaler Medien auf die Leistungsfähigkeit des menschlichen
 Gehirns ein.
 Professor Dr. Michael Madeja lehrt Neurowissenschaften an
 der Universität Frankfurt. Er ist außerdem wissenschaftlicher
 Vorstand der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und Autor
 mehrerer, auch populärwissenschaftlicher Bücher zur
 Hirnforschung.

 NETZ NATUR                                                          3sat
 Die Naturreportage aus der Schweiz                                  Montag, 20.05.2019
 Was tun mit der fremden Art?                                        21.05–22.00 Uhr
                                                                     (Erstsendung 06.12.2018)
 Film von Andreas Moser
 Der globale Handel, grenzenlose Reisetätigkeit und
 unbedachte Aussetzungsaktionen bringen neue Arten von
 Pflanzen und Tieren in die Schweiz. Das bereitet Sorgen.
 Wie geht der Mensch mit den neuen Arten um? Weshalb lösen
 sie Kontroversen, Ablehnung und Angst aus, und wie sinnvoll
 ist ihre Bekämpfung? «NETZ NATUR» bietet Einblicke in den
 Umgang und die Reaktionen der Menschen auf verschleppte
 Organismen.
 In einem Tag kann jeder Gegenstand heute durch den
 Gütertransport an einen beliebigen Ort der Welt gelangen.
 Oftmals werden bei diesen Transporten Tiere oder Pflanzen
 aus den Versandländern als blinde Passagiere mitverschickt.
 Manchmal überleben sie im Ankunftsland und machen sich

ABU-TV-Tipps im Mai 2019
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