Natur an der Schule in NRW - Bilanz und Aufbruch nach 25 Jahren Arbeitskreis - NUA NRW
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Nummer 52 17. Jahrgang März 2014 Themen Boden begreifen Natur an der Schule EN blüht auf Generationengarten Hamm in NRW Inklusion in der Natur Nachhaltiges NRW NaturErlebnisWochen Bilanz und Aufbruch nach Tag der Parke 25 Jahren Arbeitskreis Urban Gardening Waldpädagogisches Forum www.nua.nrw.de 1 52/2014
Aus der NUA Impressum NUA-Haus nimmt Tagungsbetrieb wieder auf Sanierungsmaßnahmen nach Wasserschaden Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW (NUA) Siemensstr. 5 Nach einem Starkregenereignis im Juni 2013 kam es 45659 Recklinghausen zu Wassereintritten ins NUA-Haus und zu Schäden an Tel. 02361 305-0 den Innenwänden aus Holz und Stroh. Nach Untersu- Fax: 02361 305-3340 chung durch Bausachverständige mussten umfangreiche E-Mail: poststelle@nua.nrw.de www.nua.nrw.de Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Große www.nuancen.nrw.de Teile des Erdgeschosses, auch der Tagungsbereich, Herausgeber: konnten von August 2013 bis Februar 2014 nicht ge- Landesamt für Natur, Umwelt nutzt werden. Einige Kolleginnen mussten mit ihrem und Verbraucherschutz Arbeitsplatz in ein Nachbargebäude umziehen. Es ge- Nordrhein-Westfalen (LANUV) Leibnizstr. 10 lang jedoch, alle betroffenen Veranstaltungen in andere 45659 Recklinghausen Tagungsstätten zu verlegen. Gute Erfahrungen machte E-Mail: poststelle@lanuv.nrw.de das NUA-Team dabei mit dem Umspannwerk – Museum www.lanuv.nrw.de Strom und Leben – in Recklinghausen. Viele Tagungsteil- Die NUA ist eingerichtet im nehmer lernten so auch ein spannendes Museum ken- Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW nen! Sollte künftig ein zusätzlicher Tagungsraum benö- (LANUV). Sie arbeitet in einem tigt werden, wird die NUA gerne auf diese Möglichkei- Seit Anfang März finden im NUA-Tagungshaus wieder Ver- Kooperationsmodell mit den vier ten zurückgreifen. anstaltungen statt. anerkannten Naturschutzver bänden zusammen (BUND, LNU, Anfang März konnte nach Abschluss der Bauarbeiten Foto: NUA-Archiv NABU, SDW). der Veranstaltungsbetrieb in der NUA wieder aufge- nommen werden. Um das Haus für die Zukunft vor der unvermeidbar. Nach Abschluss der Erdarbeiten Redaktion: Andrea Mense (ame) Wasser besser zu schützen, hat der Bau- und Liegen- sollen die Naturbereiche aber wieder hergestellt wer- (verantwortlich) schaftsbetrieb des Landes (BLB) rund um das Gebäude den. Es bleibt zu hoffen, dass sich bis 2015 – die NUA Volker Langguth (vla) eine Dränage einbauen lassen. Dabei waren kleinere feiert dann 30-jähriges Jubiläum – die Natur im NUA- Erscheinungsweise: Eingriffe in das naturnah gestaltete Außengelände lei- Umfeld wieder von den Eingriffen gut erholt hat. (NUA) Die NUAncen erscheinen viermal jährlich. Redaktionsschluss jeweils 10.02., 10.05., 10.08., 10.11. Gestaltung: Neuer NUA-Seminarbericht völcker druck, Goch Erfolgskontrollen von Renaturierungs Druck: maßnahmen an Fließgewässern Grafische Werkstatt von 1980 GmbH, Kassel Klimaneutral gedruckt auf 100% Renaturierungen von Fließgewässern sind seit über Recycling-Papier, ausgezeichnet zwei Jahrzehnten ein wichtiges Thema in der Wasser- mit dem „Blauen Umweltengel“ wirtschaft und im Naturschutz. Mit dem Landespro- gramm „Lebendige Gewässer“ werden nordrhein-west- klimaneutral fälische Fluss- und Bachlandschaften deshalb wieder in gedruckt einen naturnahen Zustand versetzt. Eine Tagung der Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden NUA in Kooperation mit MKULNV, LANUV und Wasser- durch CO2- verband Obere Lippe bot im Juni 2013 in Paderborn Emissionszertifikate ausgeglichen. Gelegenheit für einen Informations- und Erfahrungsaus- Zertifikatsnummer: tausch zum Stand der Umsetzung der Europäischen 373-10134-0212-1005 www.climatepartner.com Wasserrahmenrichtlinie und des Landesprogramms. Ausgabe: Über 130 Fachleute aus Wasserwirtschaft und Natur- Nummer 52, 17. Jahrgang 2014 schutz nahmen daran teil. Dazu hat die NUA jetzt einen 15.03.2014 130-seitigen, reich bebilderten Seminarbericht heraus- Bezug: kostenlos gegeben. Er enthält alle Vorträge der Tagung, eine Darstellung der präsentierten Poster, Berichte über die ISSN: 1615-3057 (Print) 2197-8301 (Internet) Exkursionen an die Lippe und eine Tagungszusammen- fassung. Zum Titelfoto: Die im Tagungsband anschaulich dokumentierten Er- Bezug und Download: NUA-Seminarbericht Band 11 Ein gutes Beispiel, um nicht vor- handenes naturnahes Schulgelän- gebnisse der Tagung „können für die weitere Planung über die Tagung in Paderborn vom 10./11.06.2013, de zu kompensieren: Der Natur und Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen von 1. Aufl. 12/2013, 136 Seiten, A4, zahlreiche farbige erlebnisgarten Herten. Nutzen sein“, so Umweltminister Johannes Remmel in Abbildungen, ISSN 1436-0284, 10,– € (zzgl. 1,– € Foto: S. Zobel seinem Vorwort. Versandkostenanteil), www.nua.nrw.de 2 52/2014
Natur an der Schule 25 Jahre Arbeitskreis Natur an der Schule Von der reinen Schulgartenarbeit bis zur Bedeutung des Schulgeländes heute und in der Zukunft 25 Jahre nach der Gründung des Arbeitskreises Schul- Im Rahmen einer Aus- garten im November 1988 in der Freiluft- und Garten- tauschrunde zu den Zu- Schule in Köln trafen sich am 28. November 2013 et- kunftsthemen „Lobbyar- wa 30 besonders engagierte Akteure und Unterstützer beit für das naturnahe des inzwischen umbenannten AK Natur an der Schule Schulgelände“, „Fortbil- auf Einladung der NUA zum Jubiläum in Recklinghau- dung zwischen Innova sen. Immerhin sechs der damals 23 Gründungsmitglie- tion und Nachfrage“, der fanden den Weg ins Umspannwerk, neben weiteren „Stadtteilbezug und Ko- langjährig Aktiven aus Schulen, Behörden und Verbän- operation“ erarbeiteten den. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer abschließend In gemütlicher Runde gab Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Visionen und Schwer- Leiter der NUA, zunächst einen Rückblick auf 25 Jahre punkte für die Arbeit des Fortbildung und Beratung rund um das naturnahe Schul- AK Natur an der Schule gelände: Er dankte allen Anwesenden für die langjähri- in den kommenden Jah- ge Mitarbeit und Unterstützung. Aus seiner Sicht kann ren. Der Arbeitskreis Natur an der heute Schulgeländearbeit bei der Bildung für nachhalti- Schule blickt auf 25 Jahre erfolg- ge Entwicklung an Schulen eine besonders wichtige Inhaltlich sollen Themenbereiche wie Inklusion und Be- reiche Arbeit zurück und zeigt Rolle spielen. Neue Chancen eröffneten sich dafür auch Perspektiven für die Zukunft auf. rufswahlvorbereitung stärker in Fortbildungsangebote durch die Einführung des Ganztagesbetriebes. Die integriert werden und eine deutlichere Einbindung in NUA könne diese Entwicklung durch praxisorientierten die kompetenzorientierten Lehrpläne erfolgen. Weiter und fächerübergreifende Fortbildungen unterstützen. wurde geplant, die Lobbyarbeit für das naturnahe Martina Hoff, Landschaftsarchitektin und langjährige Schulgelände, beispielsweise durch eine Pressereise, Expertin im AK Natur an der Schule, ging danach mit wieder deutlich zu verstärken, den Austausch mit ande- einem engagierten Vortrag auf mögliche Entwicklungen ren Bundesländern zu intensivieren und die Arbeit des in der Zukunft ein (siehe nachfolgender Beitrag). AK zukünftig durch einen zehnköpfigen Expertenrat zu Anschließend stand die Präsentation von drei beson- begleiten. Der Expertenrat, zusammengesetzt aus Lehr- ders innovativen Projekten im Mittelpunkt des Jubiläums. kräften, Mitarbeitern von Kindertagesstätten, Behörden- Dieter Leder und Katja Pohlmann aus Hamm stellten das vertretern und Vertretern aus dem Naturschutz wird sich Projekt „Generationengarten“ vor, Sigrun Zobel vom zukünftig jährlich treffen, um den begonnenen Aus- BUND-Naturerlebnisgarten in Herten referierte zum tausch fortzuführen und Anregungen und Wünsche aus Thema „Inklusion bei der Geländearbeit“ und Elke den Regionen in die jeweiliges Jahresplanung einzu- Zach-Heuer von der Biologischen Station im Ennepe- bringen. (B. Rafflenbeul) Der persönliche Austausch und die Ruhr-Kreis berichtete über das Schulprojekt „EN blüht Verbreitung guter Beispiele sind auf“. Alle Projekte werden auf den folgenden Seiten Kontakt: Birgit Rafflenbeul, Tel. 02361 / 305-3336 dem Arbeitskreis wichtig. eingehender vorgestellt. (Mi/Do), E-Mail birgit.rafflenbeul@nua.nrw.de Fotos: NUA-Archiv Schulgeländearbeit in NRW Ein Grund für Bilanz und Aufbruch: 25 Jahre Arbeitskreis Natur an der Schule bei der NUA Die Schullandschaft war in den letzten 25 Jahren einem schiedlichen Maßnahmen durch Fortbildungen, Work- stetigen Wandel unterworfen und mit ihr die Arbeit auf shops, Beratungsmappen, Lobbyarbeit und manchem dem Gelände rund um die 6.300 Schulen in NRW. G8, mehr. 1988 gestartet als Arbeitskreis Schulgarten war Qualitätsanalyse, Migration, Bildung für nachhaltige das Motto der Akteure „Ich tue was für die Natur!“ und Entwicklung, Pisa-Studie, Öffnung von Schule, Schullei- stand damit in klarem Gegensatz zu einer langen Pha- tungsmangel, Agenda 21, Nothaushalte, Inklusion, se, in der kognitives Wissen über die Natur im Vorder- Ganztag, Zentralabitur oder Sekundarschule waren grund stand. Trotz der Ökologiebewegung war die Ar- Schlagwörter, die in dieser Zeit auftauchten und zum beit im Schulgarten eine Nischenaktivität, die vor Ort Teil auch schon wieder verschwunden sind. Die Arbeit auf einzelnen Schultern lastete. Heute nach 25 Jahren im Schulgelände hat sich mit ihnen verändert. lautet das Motto der Akteure eher „Davon haben wir Landschaftsarchitektin Martina alle was!“: Das Schulgelände wird als Lebensraum von Hoff (rechts) zieht Bilanz und denkt Der Arbeitskreis Natur an der Schule unterstützt die Ar- Mensch und Natur gesehen und die Aktivitäten finden in die Zukunft. beit der Kommunen und Schulen vor Ort mit unter- gesellschaftliche Akzeptanz. Angesichts rückläufiger Foto: NUA-Archiv 3 52/2014
Natur an der Schule Schülerzahlen wird das Schulgelände geradezu zum loren gehen dürfen. Nachwuchswerbung bedeutet Imageträger und dokumentiert mit Freiluftklasse und dann nicht mehr nur Berufsbörsen. Bei der Berufsvorbe- schülergerechten Aufenthaltsorten das Schulprofil nach reitung in Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft außen. Allerdings ohne dass eine gezielte öffentliche sowie den Institutionen vor Ort wird das Schulgelände Förderung erfolgt oder das Schulgelände als Unter- zum Betriebsgelände und zur Lehrstelle. richtsort in den Schulbaurichtlinien von 2010 verankert wurde. Angesichts knapper Kassen und Haushaltssiche- Hier ist was los! – Schulgelände als sozialer Knoten rung bei den überwiegend kommunalen Schulträgern Kooperationen im Ganztag, generationenübergreifen- werden die regionalen Ausstattungsunterschiede zudem de Stadtteil-Mensa, lokale Lernzentren, Nachmittagsan- immer drastischer. gebote mit Stadtteilstundenplan, Inklusion sind nur eini- ge Beispiele für die Öffnung von Schule und die Bünde- Schülerinnen und Schüler gestalten Wie geht’s weiter?! lung von sozialen Ressourcen. Schulen werden zum ihr Schulgelände selbst mit. 2038 – in weiteren 25 Jahren – werden viele der heu- lebendigen Bestandteil des Netzes von Sozialeinrich Foto: Hildegardis-Schule Bochum tigen Akteure in Rente sein. Die aktuellen Initiativen zum tungen. Urban Gardening, zu Transition City, zu Inklusion und Förderung der Schlüsselkompetenzen mit praktischem Ich fühl mich wohl! – Schulgelände als Jugendzentrum Lernen sowie der Ausbau des Ganztags lassen erwar- Insbesondere der Ganztag macht Schule und Schulge- ten, dass sich Nachwuchs findet und die Aktivitäten im lände zu einem Ort, wo sich Freunde treffen, zu einem Schulgelände mit neuen Schwerpunkten ihre Fortfüh- Ort von Sport treiben, Hobbys und Erholung. Funktio- rung finden. Heutige Themen in die Zukunft gedacht, nen von Bildung, Sozialarbeit und Jugendhilfe überla- lassen Richtungen und Schwerpunkte der bevorstehen- gern sich. Rund um die Schule konzentrieren sich Ange- den 25 Jahre erahnen: bote wie in einer Begegnungsstätte. Cooles Klima! – Schulgelände als Klimaschutzzone Zusammengefasst könnten diese Entwicklungstenden- Entwicklungen in den nächsten Jahren werden Maßnah- zen als Vision für 2038 bedeuten: Unter dem Motto men wie Entsiegelung, Regenwasserversickerung und „Da ist viel zu entdecken!“ werden Schulen und Schul- Baumpflanzung, Förderung der Artenvielfalt, Einsatz Installation einer Solaranlage auf gelände zu Stadtteilknoten, die praktisches Lernen für dem Schuldach. regenerativer Energie, Dach- und Fassadenbegrünung alle ermöglichen. Zur Vision gehört dann natürlich eine bis hin zum Wegfall von Parkplätzen mit sich bringen. Foto: NUA-Archiv Förderung des Schulgeländes mit einem festen Budget Wie allen öffentlichen Gebäuden kommt Schulen und im Bau- und Sozialetat sowie die Wertschätzung mit Schulgeländen zunehmend eine Vorbildfunktion für einer breiten politischen und gesellschaftlichen Basis. Nachhaltigkeit im kommunalen Umfeld zu, insbesonde- re vor dem Hintergrund des Klimawandels auch bei der Tatsächlich erfordern alle Perspektiven eine stärkere Durchgrünung der Städte und Stadtteile. Verbindung der Schulen mit den Akteuren und Institutio- nen in der Kommune und im Stadtteil. Kooperationen Klein und Groß zusammen! – Schulgelände als machen Schulen zu einem wichtigen – gefragten und Bildungslandschaft nachfragenden – Partner und Akteur in vielen Berei- Bündelung von Ressourcen, jahrgangsübergreifendes chen. Schulen sind in den nächsten Jahren dadurch Lernen und rückläufige Schülerzahlen führen dazu, dass stark gefordert und brauchen ein Stadtteilmanagement. Tageseinrichtung für Kinder, Grundschule, Sekundar- Das Schulgelände spiegelt und befördert die Entwick- schule, Oberstufe und Berufskolleg bis hin zur Volks- lungen. Der Schulgarten als Bildungsland hochschule an einem Standort zusammengefasst wer- schaft für den Biologieunterricht. den. Es entstehen Bildungszentren in den Kommunen. Der Arbeitskreis Natur an der Schule kann und will in Foto: Köllerholz-Schule Bochum den nächsten Jahren in diesem Entwicklungsprozess Achtung Probefahrt! – Schulgelände als Projektlabor Aufgaben übernehmen und Schulen und Schulträgern Ganzheitliches Lernen erfolgt in fächerübergreifenden Unterstützung bieten. Als Vernetzungsplattform infor- Projekten und fördert die Schlüsselqualifikationen wie miert er über aktuelle Trends und neue Ideen. Er bietet Teamfähigkeit, Toleranz und Respekt, Konfliktfähigkeit, Hilfe bei ganz praktischen Alltagsproblemen, die allen Zuverlässigkeit oder Kreativität und Flexibilität. Projekt- Entwicklungen zum Trotz erforderlich bleiben. Durch arbeit erfordert Bildungslabore drinnen und draußen, Lobbyarbeit kann er mit seinen vielfältigen Akteuren die einen veränderten Schulbau und Schulgelände mit Basis für die Arbeit vor Ort erleichtern – und das hof- Raum für Experimente. fentlich mindestens bis 2038! (M. Hoff) 20 Nachwuchskräfte! – Schulgelände als Vision – können Schulen zu sozi- Assessmentcenter Kontakt: Landschaftsarchitekturbüro Martina Hoff, alen Stadtteilknoten werden? Demografischer Wandel macht alle Schülerinnen und 45276 Essen, Tel. 0201 / 280313, Bild: M. Hoff Schüler zu wichtigen Nachwuchskräften, die nicht ver- E-Mail info@martina-hoff.de, www.martina-hoff.de 4 52/2014
EN blüht auf „EN blüht auf“ und die Natur geht zur Schule Förderung der Artenvielfalt an Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis Bunte Vielfalt und Schulgärten statt pflegeleichtem Ein- angebahnt. Mitglieder der „Of- heitsgrün für Kinder und Jugendliche: Zum Start der fenen Gartenpforte“ helfen vor UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 macht die Biolo- Ort an Patenschulen. gische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis auf die Schönheit, den Wert und die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerk- Das Kombinationsangebot aus sam. „EN blüht auf“ und die Natur geht zur Schule. Pflanzen, Material und Fortbil- dungen stieß auf große Reso- Storchschnabel, Hauhechel und Platterbse bereichern nanz. 35 Schulen aller Schulfor- das Schulumfeld und die Randstreifen am Schulhof. Jo- men und Ganztags-Einrichtun- hannisbeeren, Majoran und Bohnenkraut halten Einzug gen haben sich für das Projekt in den Schulgarten. Schüppe hoch und Hacke tief arbei- „EN blüht auf“ angemeldet, im- Anpflanzung von Storchschnabel ten Schülerinnen und Schüler, um sich ein Stück Natur merhin mehr als ein Viertel aller Schulen des Kreises. und Co. im Umfeld der eigenen zurück zu erobern. Keine Blüte ohne Bestäuber, keine Saatgut für eine Fläche von über 3.000 qm wurde be- Honigbienen an der GES Hattin- Bestäuber ohne Blüten. Neben der Förderung einheimi- gen. reits ausgebracht, weitere Lieferungen werden folgen. scher Pflanzenarten geht es um die Anlage von Nah- Foto: S. Andrae-Sander Auf seiner Homepage weist der Ennepe-Ruhr-Kreis auf rungsinseln für Wildbienen Auf den Blüten lassen sich „EN blüht auf“ hin, der Sponsor AVU widmete dem die wilden Verwandten der Honigbiene, aber auch an- Projekt Beiträge in verschiedenen Publikationen. dere Vertreter der Insekten gut beobachten. Der Dschun- (E. Zach-Heuer) gel vor der Schultür ermöglicht einen spannenden Unter- richt zur ökologischen Beziehung von Pflanze und Tier Ansprechpartnerin: Elke Zach-Heuer, Biologische und dem ökonomischen Wert der Bestäubungsleistung, Station im Ennepe-Ruhr-Kreis, Loher Straße 85, Bildung zur Nachhaltigkeit im realen Kontext. 58256 Ennepetal, Tel. 02333 / 603541 oder 01578 / 5754850 Dreistufiges Projekt Das Projekt „EN blüht auf“ richtete sich an Schulen und Ganztagseinrichtungen, es gliedert sich in drei frei wählbare und kombinierbare Stufen. In der einfachsten Sieht schön aus und duftet auch Version erhält die Schule Saatgut des Netzwerks Blü- Schulen in NRW blühen auf gut! Foto: Ziemers-Ebinghaus hende Landschaft, Region Nord, mit einer Standzeit von Förderung der Artenvielfalt im Schulgelände 5 Jahren und einem geringen Pflegeaufwand. In der Stufe II gibt es Kräuter, Stauden und Sträucher sowie In Anlehnung an das Projekt „EN blüht auf“ der Bio- Informationen zur Pflege und farbige Bestimmungskar- logischen Station im Ennepe-Ruhr-Kreis plant der Ar- ten für den Einsatz im Freigelände. Zusätzlich bietet die beitskreis Natur an der Schule im Jahr 2015 eine Pädagogin der Station in Stufe III Fortbildungsangebote Ausweitung des Projektes auf weitere Schulen in zur unterrichtlichen Nutzung der Artenvielfalt an. NRW. Für viele Schulen war die Pflanzenlieferung die Initial- Ausgewählte Schulen aus dem Pool der Kampagne zündung zur Reaktivierung alter Schulgartenflächen. „Schule der Zukunft“ sowie aus dem Teilnehmerkreis Die Begeisterung der Schüler bei Aussaat und Pflege des AK Natur an der Schule erhalten kostenlos regio- ermutigte Lehrer, Garten AGs zu gründen, 9 Schulen nales Saatgut entweder zum Thema Ackerwildkräuter wagten sich an die Neuanlage von Schulgärten. Die (vornehmlich für die Grundschulen) oder Wiesenwild- Schülerinnen kartieren Wildkräuter. Ideen zum Umgang mit Biodiversität sind vielfältig. An kräuter (vornehmlich für die weiterführenden Schu- Foto: S. Horn einer Hattinger Grundschule gibt es jetzt einen Medita- len). Die Teilnehmerschulen sind aufgefordert, die tionsgarten, Förderschüler konnten bereits erste Beeren Entwicklung der Saatfläche in einer Art Naturtage- ernten. In enger Zusammenarbeit zwischen Schule und buch zu dokumentieren. Beteiligte Schülerinnen und Ganztag wird die Freude am Säen, Pflanzen, Pflegen Schüler lernen so im Laufe von Frühjahr und Sommer entdeckt, immerhin die Basics unserer Ernährung. die auftretenden Arten und ihre Bedeutung für die Insektenvielfalt in NRW kennen und die neu gewon- Kooperation und Unterstützung nene Artenvielfalt auf dem Schulgelände zu schätzen. Finanzielle Unterstützung gab es durch den Verein „Of- Begleitet wird das Projekt durch Fortbildungsangebo- fene Gartenpforte“ und den regionalen Energieversor- te wie zum Beispiel „Vielfalt im Getreidefeld“ zur ger AVU; außerdem gewährte eine gut sortierte Baum- Ackerwildkräutermischung und „Bienen und Blüten“ schule großzügige Rabatte. Synergien ergaben sich zur Wiesenmischung. (NUA) Weg vom Einheitsgrün – eine Blu- durch die Kooperation mit Imkern und Gartenbesitzern. Kontakt: NUA / Birgit Rafflenbeul, 02361 / 305-3336 menwiese beeindruckt durch ihre Grundschüler durften auf einem privaten Gartengelän- Blütenvielfalt. (Mi/Do.), E-Mail birgit.rafflenbeul@nua.nrw.de de eine Bienenweide anlegen, weitere Einsätze sind Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz 5 52/2014
Natur für alle „All inclusive“ in der Natur – Inklusion der besonderen Art Projekt des BUND-Naturerlebnisgarten Herten zum gemeinsamen Naturerleben Das vom BUND-Natur verschiedenen Bienenarten. Jetzt im Frühling 2014 zei- erlebnisgarten Herten gen sich bereits starke Vernarbungen der Einzelruten entwickelte Inklusions- miteinander zu einem gemeinsamen Stamm. Nachhal projekt will Kindern mit tiges Wachstum ist eben oft nur gemeinsam möglich und ohne Beeinträchti- und es gibt immer gemeinsame Berührungspunkte, gung regelmäßiges, ge- wenn alle die „Berührung“ nur lange genug aushalten. meinsames Naturerle- ben ermöglichen. Die Zielsetzung teilnehmenden 220 Kin- Kinder und Jugendliche sollen zusammengeführt wer- der im Alter von fünf bis den, die sich im Alltag niemals treffen würden. Inhalte 15 Jahren treffen sich der Erlebnisbiologie sollen hautnah und stark verein- ein bis zwei mal im Mo- facht vermittelt werden, damit jedes Kind bei jedem nat über einen Zeitraum Treffen mindestens ein Erfolgserlebnis mit nach Hause von drei Jahren mit den nehmen kann. Berührungsängste gegenüber starken Umweltpädagogen des Beeinträchtigungen sollen abgebaut werden, wie z.B. Gemeinsame Abschlussveranstal- BUND Herten und ler- gegenüber teilnehmenden Kindern in Rollstuhl oder Lie- tung auf dem Naturerlebnisgelän- nen über die Vielfalt in der Natur auch die Vielfalt der gebett mit Beatmungsgerät und Magensonde. Durch de des BUND Herten. Menschen in einer Gesellschaft kennen. Dabei zeigt gezielte Frageaktionen ist dies auch zu einem großen sich: Je mehr Vielfalt sichtbar wird, desto mehr Unter- Teil gelungen. schiedlichkeit wird akzeptiert. Das 18.000 qm große Gelände des Naturerlebnisgar- Erste Ergebnisse tens befindet sich auf einem ehemaligen Zechenpark- Je jünger die Kinder, umso größer sind die Erfolgsaus- platz und bietet den Kindern alle Möglichkeiten, sich sichten für die Inklusion. Mit den Schülerinnen und und die Natur besser kennen zu lernen. Das Projekt Schülern der Hauptschule Klasse 9 wurde das Projekt wurde 2012 von der Stadt Herten mit dem Jugendkul- bereits nach einem Jahr auf eigenen Wunsch beendet. turpreis ausgezeichnet. Die Schüler der Partnerklasse aus der Förderschule wa- ren darüber sehr enttäuscht. Das Team des Naturerleb- Salix alba: Beispiel für Inklusion in der Natur nisgartens hat bei jedem Treffen „Inklusionsmomente Suchen wir in der Natur ein Vorbild für Inklusion, treffen und Inklusionsaugenblicke“ sammeln können und diese wir auf die Weide. Wie kein anderer Baum symbolisiert auch in einem ausführlichen Zwischenbericht für die sie das Zusammenwachsen durch gemeinsame Berüh- Stiftung Aktion Mensch festgehalten, die das Projekt im Die Weide – ein Vorbild für Inklu- rungspunkte. Zum Projektstart im Herbst 2011 verflech- Zeitraum Sept. 2011 – Juli 2014 gefördert hat. sion in der Natur. teten alle beteiligten Kinder, ob mit oder ohne Beein- Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von PRO- Fotos: S. Zobel trächtigung, Weidenruten verschiedener Arten zu klei- SOZ Herten Institut für Sozialforschung, das die Evalua- nen Bündeln und pflanzten diese gemeinsam zu einem tion im Juli 2014 fertig stellen wird. (Sigrun Zobel) Kreis von 15 Metern Durchmesser. Dieser Weidenkreis, wie auch das Projekt, haben nun schon einige Winter Infos: Der Zwischenbericht kann bei Sigrun Zobel, überlebt und die ersten Weidenkätzchen erblühten be- E-Mail Bund-Naturerlebnisgarten@t-online.de, reits im Frühling 2012 und sorgten für Nahrung bei den angefordert werden Ein Projekt mit Zukunft – Der Generationengarten Hamm Schüler und Senioren begegnen sich im Kleingarten Die Geschichte des Generationengartens Hamm be- obachten der Natur zu vermitteln. Mit Gründung der gann 2010 mit dem Kauf einer etwa 500 m² großen „Interessengemeinschaft Generationengarten“ konnten Parzelle in der Kleingartenanlage Ontario in Hamm Kooperationen geschlossen werden. Dabei wurde der (Westf.). Das Gartenteam, bestehend aus vier Kleingärt- Aufbau bewusst in Etappen vollzogen. Die Arbeit be- nern und einer ehemaligen Schulleiterin, plante den gann mit der Albert-Schweitzer-Hauptschule (9./10. Garten von Beginn an sowohl als Schulgarten für Schü- Klasse) und der Paul-Dohrmann-Förderschule (2.- 4.Klas- lerinnen und Schüler aller Altersgruppen und Schulfor- se). Inzwischen sind die Talschule, eine Grundschule mit Jung und Alt bei der Kartoffelernte. men als auch als Begegnungsstätte zwischen Senioren einer 3. Klasse, die Caritas Jugendwerkstatt (Hauswirt- Foto: Generationengarten Hamm und Schülern. Ziel ist es, allen Beteiligten den sorgfälti- schaftsabteilung) und das Ludgeri-Senioren-Stift dazuge- gen Umgang mit der Natur, Achtung vor Pflanzen und kommen. Es besteht außerdem eine Zusammenarbeit mit Tieren sowie Freude bei der Gartenarbeit und beim Be- dem Jugendzentrum Hamm-Bockum-Hövel. 6 52/2014
Urban Gardening Von der Aussaat bis zur Ernte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Von der Aussaat bis zur Ernte wird den Schülerinnen Alle Projekte der „Interessengemeinschaft Generationen- und Schülern praktische und theoretische Gartenarbeit garten“ werden von der örtlichen Presse begleitet. Re- vermittelt. Alle geernteten Produkte werden in den Schul- gelmäßig verfasste Tätigkeitsberichte in Form von Jahres- küchen verarbeitet. Die jährliche Apfelernte wird ge- heften liegen in der Stadtteil- und Stadtbücherei aus. meinsam durchgeführt und die Äpfel anschließend zu Wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit ist Saft gepresst und konserviert. Einen wichtigen Bestand- auch die Internetpräsenz. teil ihrer Arbeit sieht die Interessengemeinschaft Genera- So hat der „Generationengarten“ nicht nur in der Stadt tionengarten im Zusammenwirken zwischen Schülern Hamm, sondern inzwischen auch darüber hinaus an und Senioren. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür Bekanntheit gewonnen. Da sich das Projekt über Spen- ist ein von Schülern und Senioren gemeinsam angeleg- den finanziert, wird die Gründung eines gemeinnützi- Der komplette Kreislauf der Gar- tes Kräuterbeet im Senioren-Stift. Darüber hinaus berei- gen Vereins angestrebt. (D. Leder / B. Rafflenbeul) tenarbeit bis zum fertigen Produkt ten Schülerinnen und Schüler der Hauptschule regelmä- wird vermittelt. ßig im Garten ein Frühstück vor, zu dem die Senioren Kontakt: Interessengemeinschaft Generationengarten, Foto: Generationengarten Hamm eingeladen und von den Jugendlichen bedient werden. Dieter Leder, Zedernstraße 48, 59075 Hamm, Tel. 02381 / 3737453, www.ig-generationengarten.de Urban Gardening mit Kindern Sozio-ökologische Aufwertung von Wohneinheiten am Beispiel der Kottenforststraße in Köln Grundlage für die Aktivitäten in der Kottenforststraße Pflanzen, Ernten und Genießen war eine Anfrage der Stadt Köln an die BUND-Kreis- Die allererste, in die Praxis umgesetzte Aktion gruppe Köln, sich an einer Initiative zu beteiligen, die des BUND an der Kottenforststraße war die zum einen das Siedlungsgrün ökologisch aufwerten und Pflanzung einer Wildgehölzhecke. Die aus- zum anderen den Anwohnern und deren Kindern ein nahmslos heimischen Wildsträucher sollen vor- Angebot zur Betätigung im Garten machen sollte. Die rangig der Vogel- und Insektenwelt als Nah- Wohnanlage an der Kottenforststraße dient der Stadt rung bzw. Lebensraum dienen. Entlang der Köln als Obdachlosensiedlung. Alle vier Wohnblocks Spielplatz-Einzäunung wurden gemeinsam mit sind vor kurzem u.a. energetisch saniert worden. Mit den Anwohnern, BUND-Mitgliedern und Akteu- dem gärtnerischen Angebot und den Einzelmaßnahmen ren der Stadt Köln verschiedene Beerensträu- sollen die Bewohner für ihr Umfeld sensibilisiert und die cher gepflanzt. Einige Kinder haben eine Pa- Integrität der Bewohner erhöht werden. Die Formulie- tenschaft für die Pflanzen übernommen. rung der einzelnen Maßnahmen und deren Planung Bei den wöchentlichen Treffen entstanden dar- wurden maßgeblich von Gabriele Falk und Peter Mül über hinaus ein Hügel- und ein Hochbeet. bredt (Kompetenznetzwerk Schule als Garten) vom Diese werden gemeinsam mit den Kindern be- Beerensträucher-Pflanzaktion am BUND erarbeitet und zusammen mit verschiedenen Ak- stellt, beerntet und das Geerntete wird gemeinsam zu- Spielplatz in der Kottenforststraße. teuren der Stadt Köln (Wohnungsversorgungsbetriebe, bereitet und verzehrt. Dabei gab es vielfältige Naturer- Untere Landschaftsbehörde, Umweltamt) abgestimmt. fahrungen für die Sinne, aber auch spielerisches Arbei- ten, wie z.B. einen Unkraut-zupf-Wettbewerb oder ei- Garten-Treff vor allem für Kinder nen Wettbewerb, welcher Regenwurm als erster in der Als zentraler, verbindender Baustein vor Ort findet seit Erde verschwindet. Mai ein wöchentlich stattfindender Garten-Treff statt, welcher von Martin Meusel und Jana Oelkers vom Weitere Aktionen BUND Köln geleitet wird. Das offene Angebot richtet Im Oktober 2013 fand ein abwechslungsreiches, multi- sich in erster Linie an die Kinder der Kottenforststraße, kulturelles Herbstfest statt, das von den Aktiven des ist aber generell für alle Interessierten offen. Einmal BUND und Mitarbeitern der Stadt Köln organisiert wöchentlich bieten die Betreuenden ein Programm von wurde. Im Herbst hat die Stadt Köln an einigen Stellen etwa drei Stunden an. Dessen Hauptinhalt ist prakti- Nistkästen für Mauersegler und Kästen für Fledermäuse sches ökologisches Gärtnern mit dem Ziel, einen re- unter die Dächer der Wohnhäuser montiert. Die Koope- spektvollen Umgang mit Natur und Umwelt – auch un- ration von BUND Köln und Stadt Köln soll bei diesem tereinander – zu fördern. Weitere Methoden neben der Projekt auch 2014 fortgeführt werden und das Garten- angeleiteten praktischen Arbeit sind begleitende und Team hat noch viel vor. spielerische Wissensvermittlung sowie der kreative Um- (M. Meusel, P. Mülbredt, J. Oelkers) gang mit vielen verschiedenen Naturmaterialien. In der Bepflanzung des Hügelbeetes mit Regel nehmen sechs bis zehn Kinder pro Termin das Infos: BUND Kreisgruppe Köln, www.bund-koeln.de, Kindern des Garten-Treffs in der Angebot wahr. Die Altersspanne reicht von vier bis 13 E-Mail martin.meusel@bund.net, Kottenforststraße. Jahren. peter.muelbredt@bund.net, jana@email.de Fotos: M. Meusel 7 52/2014
Grünes Klassenzimmer Begeisterung für Natur und Umwelt Schulgelände der Zukunft – Grünes Klassenzimmer Hört oder liest man von „Außerschu- unterlage“, „Planung“, „Fassadenbegrünung“, „Bäume, lischen Lernorten“, denkt man an Sträucher, Hecken“ und „Geometrie auf der Wiese – Lernen bei Fachleuten, Schulwissen Mathematik“ richten sich, angepasst an die Rahmen- aus anderer Sicht betrachten, Aus- lehrpläne, an die Schulklassen fünf bis zehn. Schon flug, usw. – es findet eben alles au- manche Schülerin und mancher Schüler hat mit dieser ßerhalb der Schule und des Schulge- praktischen Umsetzung verstanden, weshalb der Satz bäudes statt. Solche Lernorte sind des Pythagoras nicht nur Theorie ist und Prozentrech- wichtige Ergänzungen für Kinder nung überall im Leben gebraucht wird. und Jugendliche, die sich nachweis- lich mehr erinnern und mehr verste- Wettbewerbe für Schulen und Schüler/innen hen, wenn es abwechslungsreich Mit Wettbewerben suchen die zugeht. Ein kleines Stücken dieser Landschaftsgärtner direkten außerschulischen Lernorte holen sich Kontakt zur Jugend und zu aber immer mehr Schulen direkt vor Schulen, um ihre Naturbe- ihre Tür – im Schulgelände der Zu- geisterung zu teilen – und Bau einer Teichanlage an der kunft – und nennen es oft Grünes um die Möglichkeiten in ih- Gesamtschule Wanne-Eickel. Klassenzimmer. Circa 129.000 Einträge findet man bei rem Berufsbild kund zu tun. Foto: GS Wanne-Eickel einer Internetsuche zum Begriff Grünes Klassenzimmer. Der Wettbewerb „Schönere In den meisten Fällen geht es um die Umgestaltung des Welt“ findet seit dem Jahr Schulgeländes zu einem attraktiven Lern- und Treffpunkt. 2006 alle zwei Jahre statt. Rund um das Thema Schulgeländegestaltung ranken sich die Gestaltung und Nutzung des Schulgeländes Aufgaben, die es allgemeinbildenden Schulen aus Zahlreiche Fächer jeden Schultyps lassen sich auch au- ganz Deutschland ermöglichen, 5.000 Euro zu gewin- ßerhalb des Schulgebäudes praxisnah vermitteln. Biolo- nen – zweckgebunden für die grünere und attraktivere gie, Erdkunde, Mathematik, Sport, Kunst, Arbeitslehre Gestaltung des Schulgeländes. Die nächste Ausschrei- oder Sachkunde und Interkulturelles Lernen sind nur bung wird im Herbst 2014 stattfinden. Ein anderer ers te Beispiele. Um diese Möglichkeiten Pädagogen Wettbewerb an allen allgemeinbildenden Schulen ist für und Jugendlichen näher zu bringen, engagiert sich der dieses Jahr gerade zu Ende gegangen – den jungen Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nord Menschen angepasst wurde er auf facebook begleitet. rhein-Westfalen (VGL NRW e.V.) mit Veranstaltungen Dabei ging es um die Darstellung von zwölf Tätigkeits- (Grünes Klassenzimmer für Kinder und Jugendliche bei feldern der Landschaftsgärtner für einen Schulkalender. Landesgartenschauen und Fachtagungen für Pädago- Grünes Klassenzimmer auf der gen), seit inzwischen 20 Jahren auch zusammen mit Landschaftsgärtner sind engagiert dabei Landesgartenschau Hemer. dem bei der NUA angesiedelten Arbeitskreis Natur an Landschaftsgärtner lieben die zahlreichen Facetten der Foto: GaLaBau der Schule. Bei mancher Fachtagung tauschten Lehrerin- Natur und suchen den Kompromiss zwischen deren Er- nen und Lehrer bereits Erfahrungen bei der Schulgelän- haltung und Gestaltungsvarianten zu den vielfältigen degestaltung aus – Möglichkeiten der Schulgeländenut- Wünschen der Umwelt bzw. der Menschen, die dort zung für den Unterricht selbstverständlich inbegriffen. leben. Jugendlichen „Grün und Natur“ auf jedwede Art In diesem Jahr werden Beispiele von Unterrichtseinhei- ins Bewusstsein zu rufen, ist das erklärte Ziel der Land- ten anlässlich der Landesgartenschau Zülpich im dorti- schaftsgärtner. 50 Jahre Bestehen feiert der VGL NRW gen Grünen Klassenzimmer angeboten (teilnehmen und e. V. in diesem Jahr und hat „Grün – (auch) in die Stadt“ abgucken erwünscht!). Außerdem planen die beiden als Motto gewählt. Feinstaubbelastung, Regenwasser- Organisationen eine Fachtagung für Lehrerinnen und versickerung oder natürliche Klärverfahren, Straßenbe- Lehrer – „hilfreich, innovativ und fördernd“ lautet die gleitgrün und Dach- oder Fassadenbegrünung, Arten- Zielvorgabe. vielfalt – Heimat – Lebensbedingungen von Pflanzen und Lebensräume für Tiere sowie der Klimawandel all- Unterrichtsmaterialien gemein sind Themen, mit denen sich auch Landschafts- In Zusammenarbeit zwischen dem Ausbildungsförder- gärtner beschäftigen. (S. Weller) werk Garten- und Landschaftsbau e.V. (AuGaLa) und dem Arbeitskreis Natur an der Schule bzw. der enga- Infos: Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatz- gierten Landschaftsarchitektin Martina Hoff wurden bau NRW e. V., Tel. 0208 / 84830-0, mehrere Unterrichtsmaterialien zu Themen entwickelt, E-Mail info@galabau-nrw.de, www.galabau-nrw.de, Das Kennenlernen von Kräutern ist die das Schulumfeld einbeziehen. Fünf Broschüren sind www.gruenes-klassenzimmer.org, ein Angebot des Grünen Klassen- zimmer. bisher entstanden, die beim AuGaLa bestellt werden www.schoenerewelt.de, Broschüren: www.augala.de/ Foto: GaLaBau können. Diese Anregungen zu den Themen „Beratungs- unterrichtsmaterialienform.aspx 8 52/2014
Waldpädagogisches Forum NRW 10 Jahre Waldpädagogisches Forum NRW Jubiläumsveranstaltung in Recklinghausen mit dem Thema „Wald statt Ritalin?“ Das 22. Waldpädagogische Forum NRW (WPF) fand für ADHS vor, wobei schnell deutlich wurde, dass die auf Einladung der NUA am 14. November 2013 mit Diagnostizierung nicht trivial ist und hierzu auch in der dem Schwerpunktthema „Wald statt Ritalin?“ im E-Werk Fachwelt nicht selten Unsicherheit herrscht. Dr. Haas: in Recklinghausen statt. 77 Wald- und Umweltpädago- „Ein unruhiges, unaufmerksames und leicht impulsives gen nahmen teil, ein Beweis dafür, dass hier wieder Kind ist ein schwieriges Kind! Aber ist die Ursache da- einmal ein Thema mit großem Informations- und für ein ADHS?“ Diskussionsbedarf auf der Tagesordnung stand. Für eine positive Diagnose müssen die drei Symptome: 1. Unruhe/Hyperkinese, 2. Unaufmerksamkeit/Ablenk- 10 Jahre Waldpädagogisches Forum NRW barkeit und 3. Impulsivität gemeinsam und situations- Gleichzeitig – so hob Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Leiter 77 Wald- und Umweltpädagogen übergreifend in verschiedenen Lebenskontexten (Schule, der NUA, bei seiner Begrüßung hervor – kann das aus ganz NRW nahmen an der Familie, unter Gleichaltrigen) auftreten. Nach deutschen Jubiläumsveranstaltung im Um- Waldpädagogische Forum NRW selbstbewusst auf sein Regeln wird die Diagnose und nachfolgend eine mög spannwerk teil. 10-jähriges Bestehen zurückblicken, ein kleines Jubi liche multimodale und/oder medikamentöse Therapie läum, zu dem auch Rückschau gehalten werden kann. erst ab dem 7. Lebensjahr durch einen Psychiater/Psy- Alle bisherigen 22 Veranstaltungen sind bei den Akteu- chotherapeuten gestellt bzw. bestätigt. Eine vom Patien- ren mit je 45 bis 120 Teilnehmenden auf gute bis sehr ten gewollte therapeutische Behandlung unter Einbezie- gute Resonanz gestoßen. Professor Dr. Wilfried Stich- hung der sozialen Umwelt ist unbedingt sinnvoll, eine mann erinnerte an die Anfänge des Forums 2003, die Pille, wenn sie denn die gewünschte Wirkung hat, ku- Idee der Vernetzung, unabhängig und Institutionen riert nur am Symptom, kann aber dem Patienten die übergreifend, mit ganzheitlichen und praxisbezogen notwendige Unterstützung geben, über die Tagespha- Fachinformationen. sen (Schule) in einer nicht geeigneten Umgebung hin- Bei einer bunten Bilderrevue, in der sich viele Teilneh- weg zu kommen. merinnen und Teilnehmer wiedererkannten, rief Man fred Kebbel, Waldschule Münsterland e.V. und Wald Tipp für die waldpädagogische Praxis und Holz NRW, die 10 Jahre WPF in Erinnerung: die Für ein von ADHS betroffenes Kind sind vor allem klare Prof. Dr. Wilfried Stichmann, einer Vielfalt der Themen, die gemeinsamen Erlebnisse, die Zuwendung und das Gefühl, ernst genommen zu wer- der Gründungsväter des WPF, ge- Kommunikation und Netzwerkbildung der Akteure un- den, wichtig. Sanktionen, Stress oder auch ein „Sich- nießt zusammen mit seiner Frau austoben-lassen“ wirken nicht! Fragen Sie nach seiner die Bilderrevue. tereinander. Ministerialrat Heinrich Brodale, der durch seine Kindheit in der Nachbarschaft des Veranstaltungs- „Skill-Box“; wenn der Patient so etwas dabei hat, ist das Fotos: G. Hein ortes einen besonderen örtlichen Bezug hatte, über- für ihn möglicherweise der Weg aus einer kritischen brachte zum Jubiläum die Grüße und Glückwünsche Situation. Peter Vieres, Lehrer der Albert-Schweitzer- des NRW-Umweltministeriums. Schule und Waldpädagoge der Walderlebnisschule, Bochum, berichtete von einer Vergleichsuntersuchung, Zum Thema ADHS und Wald bei der 16 mit ADHS psychiatrisch diagnostizierte Kin- Die offenbar sehr positiven Wirkungen des Waldes und der im Schuljahr 2010/2011 von ihm waldpädago- des Aufenthaltes in der Natur auf uns Menschen, unsere gisch betreut wurden. Er berichtete aus der Praxis, dass Gesundheit und unser psychisches Gleichgewicht wer- man möglichst nur einen Sinn in den Fokus bringen den in vielen Publikationen hervorgehoben und von sollte, z.B. barfuß am Seil durchs Laub laufen, um die vielen Menschen beschrieben. Wir selbst fühlen und taktile Wahrnehmung zu schulen. Wichtige Elemente Das Waldpädagogische ahnen es, doch das Allerwenigste hiervon ist wissen- sind auch die Möglichkeiten zu Grenzerfahrungen, z.B. Forum NRW ist ein offener schaftlich belegt! So wurde vom Veranstalter der Ta- beim Klettern. Zusammenschluss für all jene, gung bewusst das Fragezeichen in den provokanten Dr. Myriam Menter, Geschäftsführerin der „Selbsthilfe die in diesem Bundesland an Titel „Wald statt Ritalin?“ gesetzt. Akteure der Umwelt- ADHS-Deutschland“ mit rund 5.000 Mitgliedern, wies Fragen, Inhalten und Metho- bildung sind ebenso wie Lehrer und Erzieher oft mit darauf hin, dass ADHS-Kinder klare Strukturen und feste den der Waldpädagogik in- verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen konfron- Leitlinien brauchen, jedoch keinesfalls zu viele Reize, teressiert sind und auf Kon- tiert. Ziel des 22. Waldpädagogischen Forums war es Machtkämpfe und Diskussionen. takte, Erfahrungsaustausch, daher, mit fachlichem Hintergrundwissen zum oft zitier- Zusammengefasst ist der Wald allein sicher kein ADHS- Fort- und Weiterbildung Wert ten Thema „ADHS“ (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperakti- Therapeutikum, schwerere Fälle kommen auch im Wald legen. Die Koordinierung vitätsstörung) aufzuklären und praktische Hilfestellung kaum ohne Medikament aus. Doch, da waren sich die und Organisation wird von zu geben. Partner in der von Sprecher Gerhard Naendrup, SDW, der Natur- und Umweltschutz- Dr. Claus Rüdiger Haas, medizinischer Leiter der geleiteten Diskussionsrunde einig, Naturbegegnung Akademie des Landes NRW Haardt-Klinik für Jugendpsychiatrie des Landschaftsver- und Bewegung in der Natur ist auf jeden Fall bei ver- (NUA), Dr. Gertrud Hein, bandes Westfalen-Lippe, stellte die Symptome bzw. schiedenen ADHS-Therapieformen eine sehr gute Hilfe! wahrgenommen. Diagnose-Kriterien und mögliche Entstehungsursachen (M. Kebbel) 9 52/2014
NaturErlebnisWochen NRW NaturErlebnisWochen NRW 2014 Auftaktwanderung mit Umweltminister Remmel am 30. April am Sintfeld-Höhenweg Endlich Frühling! Jetzt geht es wie- Barrierefreie Naturerlebnisangebote der raus in die Natur! So denken Immer mehr Einrichtungen verfügen mittlerweile über viele, wenn die Temperaturen stei- viele praktische Erfahrungen mit barrierefreien Natur gen, das Vogelgezwitscher inspirie- erlebnisangeboten, die von Menschen mit Behinderun- rend wirkt und der Frühling sogar zu gen wahrgenommen werden können. Insbesondere der riechen ist. Um Menschen Lust zu Nationalpark Eifel, der Naturpark Nordeifel sowie die machen, die neu erwachte Natur mit Biologischen Stationen aus dem Rheinland (Oberberg, allen Sinnen zu erleben und die Düren, Wahrsmannshof, Städteregion Aachen), die im Vielfalt von Natur und Landschaft in Netzwerk Umwelt beim Landschaftsverband Rheinland Deutschland kennen zu lernen, ha- zusammengeschlossen sind, bieten attraktive Veranstal- ben die im Arbeitskreis der Bildungs- tungen an, die sich an den Anforderungen und Erwar- stätten im Natur- und Umweltschutz tungen der Teilnehmenden orientieren, z.B. im Hinblick (BANU) zusammengeschlossenen auf Mobilitätseinschränkungen, Seh- oder Hörbehinde- Akademien die bundesweiten Na- rungen. Die Ausschreibungen sind entsprechend ge- turerlebniswochen entwickelt, an de- kennzeichnet. nen sich viele Partner vor Ort beteili- Auf Entdeckungsreise in die neu gen. Bundesweit besteht an über 1.000 Orten die Auftaktveranstaltung am 30. April erwachte Natur. Möglichkeit, die ganze Faszination der Natur kennen- Die Auftaktwanderung zu den diesjährigen Naturerleb- Foto: G. Hein zulernen, den Geheimnissen der Tiere und Pflanzen in niswochen NRW findet am 30. April 2014 um 16 Uhr Wald und Flur auf die Spur zu kommen, aber auch gemeinsam mit Umweltminister Johannes Remmel am ökologische Zusammenhänge näher zu ergründen. Es Sintfeld-Höhenweg an der Wewelsburg (Stadt Büren) gibt die Möglichkeit, Natur in der Stadt zu entdecken statt. Veranstalter sind neben der NUA auch die Biolo- oder auch Geschmackserlebnisse aus heimischen Land- gische Station im Kreis Paderborn-Senne und der Kreis schaften zu erfahren. Dabei geht es nicht nur um Tiere Paderborn. und Pflanzen des Heimatraumes, sondern auch um Zu- Am Sintfeld-Höhenweg kann gezeigt werden, dass Na- sammenhänge in unserer Kulturlandschaft. turschutz und ein naturverträglicher Tourismus gemein- Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es vom 4. Mai bis sam viel zum Schutz und zum Erlebnis heimischer Natur 1. Juni 2014 viele Gelegenheiten, im Frühling die Na- und Landschaft beitragen können. So wurden die Na- tur zu erleben. Die NUA hat alle interessierten Vereine, turerlebnismöglichkeiten in NATURA 2000-Gebieten am Biologische Stationen, Naturparke, Verbände, Einrich- Sintfeld-Höhenweg verbessert. Die Biologische Station tungen und Organisationen aufgerufen, ihre Exkursio- Kreis Paderborn-Senne hat das Projekt gemeinsam mit nen, Wanderungen und Mitmachaktionen zu melden, vielen regionalen Partnern seit dem Frühjahr 2012 in um möglichst vielen Menschen die Gelegenheit zu ge- einem vom Kreis Paderborn und der EU mit EFRE- ben, der Natur auf der Spur zu sein. Geldern kofinanzierten Projekt betreut und wird die Auftaktwanderung (ca. 1 ½ Stunden) fachlich begleiten. Auftaktveranstaltung zu den Na- Exkursionen vom 4. Mai bis 1. Juni Zu dem bis ins Jahr 2015 laufenden Projekt gehörte turErlebnisWochen im Jahr 2013. Wie wäre es mit einer Rangertour im Nationalpark auch die 2013 abgeschlossene Qualifizierung von Na- Foto: NUA-Archiv Eifel, einer Exkursion zu den Edelsteinen der Lüfte in tur- und Landschaftsführern für den Sintfeld-Höhenweg. Arnsberg oder mit einer Wanderung entlang der römi- schen Wasserleitung in der Eifel. Je nach Lust kann man Zum Sintfeld-Höhenweg entlang blühender Streuobstwiesen im Bergischen Land Der etwa 140 km lange, von den Städten Bad Wünnen- wandern oder zum Frühlingserwachen in den Düffelwie- berg, Büren und Lichtenau eingerichtete Rundwander- sen mit dem Fahrrad unterwegs sein. Familien können weg liegt im Süden des Kreises Paderborn und führt zu einer Familienexpedition an der Berkel starten oder durch die abwechslungsreiche Kulturlandschaft auf der sich im Kreis Minden-Lübbecke ins Große Torfmoor Paderborner Hochfläche im Übergang zum Eggegebir- wagen. Vielleicht wollen sich Eltern mit ihren Kindern ge und zum Sauerland. Viele interessante Naturerleb- mit „Survivalwissen“ im Wildwald Vosswinkel vertraut nisgebiete liegen am Sintfeld-Höhenweg. Seltene Pflan- machen. Die Naturerlebniswochen bieten spannende zen und Tiere, die in Nordrhein-Westfalen mittlerweile Nachtwanderungen zur Ortung von Fledermäusen, Be- gefährdet sind, können hier entdeckt und beobachtet suche beim Imker, Kutsch- und Schiffsfahrten im Natio- werden. Die aus europäischer Sicht wertvollen Gebiete nalpark Eifel. Es gibt vielfältige Gelegenheiten, sich von und schützenswerten Arten sind in einem Schutzgebiets- Rangern, Ornithologen, Orchideenfreunden, Förstern, netz mit dem Titel „NATURA 2000“ miteinander ver- Jägern oder auch von Mitarbeitern der Biologischen knüpft. (G. Hein) Stationen, Naturschutzverbände, Heimatvereine und Museen begleiten zu lassen, die alle sehr bemüht sind, den Gästen nicht nur Informationen weiterzugeben, Alle Angebote – auch in Ihrer Region – finden Sie auf sondern auch ein Naturerlebnis zu vermitteln. www.natuerlebniswochen.nrw.de 10 52/2014
Zukunft der Senne „Tag der Parke“ in OWL mit Fachtagung zur Senne Großes Familienfest am Sonntag, 22. Juni im Arminiuspark und am Kongresshaus Der jährliche „Tag der Parke“ wird zur Tradition in nahmen sind sinnvoll und nötig, um das Gebiet mit sei- Ostwestfalen! Nach dem großen Erfolg 2013 findet ner einzigartigen Artenvielfalt langfristig zu erhalten? das Fest rund um den Naturschutz, das Naturerlebnis Was wird aktuell zum Schutz des Gebietes getan? und die Arbeit von Großschutzgebieten am Sonntag, Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir den 22. Juni 2014 erneut in Bad Lippspringe statt. Un- die Senne schützen? Und was sind dafür geeignete ter dem Motto „Wilde Heimat OWL“ gibt es im Kon- Schutzkategorien? FFH, NSG, LSG, NLP oder Biosphä- gresshaus und im Arminiuspark wieder ein attraktives renreservat? Lässt sich z.B. das Ziel der Landesregie- Programm für die ganze Familie. rung, hier einen Nationalpark einzurichten, umsetzen? Erneut ist ein Aktionswochenende geplant mit weiteren Veranstaltungen. Alle im Naturschutz, der Umweltbil- Fachleute der Biologischen Station und des Bundesforst- dung und dem naturbezogenen Tourismus aktiven Grup- amtes werden über den Naturschutz auf dem Truppen- Die Senne mit ihrer einzigartigen pen, Vereine, Verbände, Einrichtungen, Schulen, Dienst- übungsplatz berichten. Das LANUV stellt sein Gutachten Artenvielfalt soll geschützt werden. stellen und Unternehmen sind eingeladen, den Tag der zur möglichen Eignung der Senne als Nationalpark vor. Foto: P. Schütz Parke mitzugestalten. Beiträge und Stände können Über Erfahrungen aus den Nationalparken Hainich und schon jetzt bei der NUA angemeldet werden. Eifel im Umgang mit Offenlandflächen und der Akzep- tanz für Prozessschutz referieren die Leiter der National- Fachtagung zur Zukunft der Senne parke Manfred Grossmann und Henning Walter. Zu ei- Die 2013 mit einer Podiumsdiskussion gestartete Debat- ner möglichen Nationalparkausweisung nach nationa- te um die Zukunft des Truppenübungsplatzes Senne len und internationalen Kriterien wird Karl-Friedrich (siehe NUAncen Heft 50) wird mit einer Fachtagung Sinner von Europarc Deutschland Stellung nehmen. In fortgeführt. Am Samstag, den 21. Juni wird dazu ein einer abschließenden Podiumsdiskussion geht es dann hochkarätig besetztes Fachprogramm geboten. Die um die Frage „Was ist nach einem Truppenabzug der Senne im Bereich des Truppenübungsplatzes gehört zu beste Schutz für die Senne – aus Sicht des Naturschut- den wertvollsten und artenreichsten Naturgebieten in zes und der Region?“ Dazu haben unter anderem Ver- NRW. Hier blieb nach 120-jähriger militärischer Nut- treter der Naturschutzverbände, des NRW-Umweltmini- zung eine einzigartige naturnahe Landschaft erhalten. steriums und der Region zugesagt. Die ganztägige Ta- Offene Heideflächen, Sandmagerrasen, Moore, Auen- gung findet im Kongresshaus Bad Lippspringe statt. und Kiefernwälder sowie naturnahe Bäche auf einer Detaillierte Informationen zum Programm gibt es dem- Fläche von über 10.000 Hektar prägen das Gebiet. nächst unter www.nua.nrw.de bzw. www.tagderparke. nrw.de. (A. Niemeyer-Lüllwitz) Klettern für Kinder ist eine der At- Bis 2018 haben die britischen Truppen ihren Abzug traktionen am Tag der Parke in angekündigt. Damit steht der künftige Schutz dieses Kontakt: Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, Tel. 02361 / 305- Bad Lippspringe. Gebietes auf der Tagesordnung. Welche Schutzmaß- 3335, E-Mail adalbert.niemeyer-luellwitz@nua.nrw.de Foto: S. Lüllwitz Fledermäuse in der Landschaftsplanung Teilnehmerzahl an Kooperationsveranstaltung von NUA und echolot steigt beständig Ende November vergangenen Jahres kamen rund 180 Fledermäuse gehören zu den besonders geschützten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Land- Tierarten und sind planungsrelevant. Daher sind Auswir- schaftsplanung, Naturschutz und Fachbehörden ins kungen von Eingriffen auf alle Fledermausarten zu be- Umspannwerk nach Recklinghausen, um am 5. Seminar rücksichtigen. Es eröffnen sich dabei immer neue Hand- „Fledermäuse in der Landschaftsplanung – Neue Er- lungsfelder für die Akteure. Durch die andauernde Sa- kenntnisse zur Methodik, Maßnahmenplanung und zum nierungswelle an alten Gebäuden, aber auch an Brü Monitoring“ teilzunehmen. Das Tagungsprogramm war ckenbauwerken und Industrieanlagen und damit einher- wie immer anspruchsvoll und hoch aktuell. Fledermaus- gehenden Auswirkungen auf Fledermäuse ist es wichtig, experten aus Praxis und Forschung aus NRW, Nieder als Federmaus-Experte immer auf dem neuesten Stand sachsen, Berlin, Brandenburg und Bayern stellten neues zu sein – was den großen Zuspruch zu dieser Veranstal- te Ergebnisse und Ansätze zum Fledermausschutz dar, tungsreihe erklärt. zum Beispiel aus den Bereichen Einfluss von künstlichem Zwergfledermaus Licht, Umgang mit Sanierung und Abriss, aber auch Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe wir am 27. No- aktuelle Verbreitungsdaten. Grundlage für alle Schutz- vember 2014 fortgesetzt, Anmeldungen sind schon jetzt Foto: P. Schütz maßnahmen müssen qualitativ hochwertige Felduntersu- unter www.nua.nrw.de möglich. (S. Helm / vla) chungen, aber auch unterstützende Abfragen und kor- rekte Interpretationen von zusätzlich verfügbaren Daten- Ansprechpartnerin: Saskia Helm, Tel. 02361 / 305- und Literaturquellen sein. 3318, E-Mail saskia.helm@nua.nrw.de 11 52/2014
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