JAHRES-BERICHT DER EVANGELISCHEN MITTELSCHULE SCHIERS 2015 / 2016
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EDITORIAL sie stärkt die ganze Region, bietet hochwertige Arbeits- Klappern gehört zum Handwerk. plätze und hat eine erhebliche gesellschaftliche und Ein gutes Jahr bin ich jetzt Mitglied des Schulvorstands kulturelle Bedeutung (ein Aspekt, der meines Erach- der EMS. Eine Aufgabe, die ich als Wahl-Prättigauer, tens auch an der EMS selbst etwas unterschätzt wird). Vater eines Schülers, aus beruflichem Interesse und Wenn die Standortentwicklungsstrategie der Region nicht zuletzt als Altschierser mit Internatsvergangen- Prättigau/Davos Infrastrukturen auflistet, die aus Sicht heit gerne übernommen habe. Aber sie fordert mich der Gemeinden in der Region essentiell sind, dann auch. Denn wer Ende siebziger, Anfang achtziger Jahre gehört die EMS auf jeden Fall dazu. Technokratisch in Schiers war, hat in vielen Belangen eine andere ausgedrückt: Die EMS ist für die Region systemre- Schule erlebt als heute. Ein voll besetztes Internat mit levant. Auch so gesehen kann sich die EMS in der Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz und Region gut aufgehoben und bestärkt fühlen. dem Ausland, ein sieben Jahre dauerndes Langzeit- gymnasium, ein vollwertiges Lehrerseminar ergaben Im Schulvorstand kann ich feststellen, dass Heraus- eben für den Mikrokosmos EMS eine andere Mischung forderungen offen thematisiert und aktiv angegangen als heute, wo die EMS eine regionale Mittelschule für werden. Zu den Themen, die wichtig sind und sicher das Prättigau und das Bündner Rheintal mit einigen auch bleiben, gehört die externe Kommunikation. Spezialitäten ist. Die Rahmenbedingungen, die sehr Dass Klappern zum Handwerk gehört, somit das stark zu dieser Entwicklung geführt haben, liessen Angebot und die Leistungen der EMS auch offensiv und lassen sich von den EMS-Verantwortlichen fast verkauft werden müssen, das ist für eine private Mit- nicht beeinflussen. Doch der Schulvorstand hat sich telschule heute unabdingbar. Entsprechend muss dies immer die Frage zu stellen, ob die EMS als Schule und auch professionell aufgezogen und umgesetzt wer- als Betrieb innerhalb dieses Rahmens richtig aufge- den. Deshalb war es auch richtig, im letzten Herbst stellt ist, ob man Chancen auch richtig nutzt, welche die Einführung der zweisprachigen Matura D/E und die Entwicklungen absehbar sind, wie zu agieren und zu neuen «englischen Arbeitszeiten» auf das Schuljahr reagieren ist. Wie eigentlich jede Unternehmensleitung 2016/2017 hin mit einer Medienorientierung in Chur – denn letztlich ist die EMS unbesehen von Geschichte an die grosse Glocke zu hängen. Die Neuerungen und Tradition ja ein KMU mit spezieller Ausrichtung erhielten so wie geplant auch in der Region Rheintal und Ausstrahlung für die Region. eine Beachtung, welche die Konkurrenz und auch den einen oder anderen Bildungspolitiker vielleicht etwas Als Regionalentwickler für die Region Prättigau/Davos überrascht haben mag. Wichtiger ist, dass ein selbst- bin ich allerdings sehr froh, dass wir genau dieses bewusster Auftritt gegen aussen positiv wirkt und KMU in Schiers haben und dass es sich im schwieri- beste Werbung für eine aktive und zukunftsorientierte gen Umfeld für die privaten Mittelschulen im Kanton EMS ist. Graubünden zu behaupten weiss. Diese Mittelschule ist ein grosser Vorteil für den Wohnstandort Prättigau, Georg Fromm, Mitglied Schulvorstand 3
inhalt Editorial, Georg Fromm 3 Die EMS: In stetem Wandel, Jürg Knaus 6 «Do you speak English?» – «Of course I do!», Christian Brosi 7 Das grosse Gähnen hat ein Ende, Hans-Andrea Tarnutzer 9 Neupositionierung im Infrastrukturbereich, Reto Stiefel 10 Reinschautage 2015 44 Unterrichtseinheiten, 33 Projektbeiträge und ein Rahmenprogramm mit 12 Angeboten, Roger Benz 12 «Was gefällt dir an diesem Text – wie könnte man ihn noch verbessern?» Nicole Sprecher 14 Schierser Tag des Altschierser Vereins, Jean-Pierre Pfander 16 Ausgezeichnet! Ein Medienunternehmen als Unterrichtsmodell?, Thomas Schatz 17 «Drosophila suzukii», Kirschessigfliege, Manuel Voellmy, Sereina Quitschau 18 «Wir durften unsere Zeit an der EMS prägen», Anita Dirnberger und Pascal Fischer 19 Schüler mit besonderen Bedürfnissen, Hans-Andrea Tarnutzer, Jonathan Anderfuhren 20 FLL Central European Final, Electronic Machines Schiers 21 Theateraufführung «Leonce und Lena», Theatergruppe EMS 22 Personelles Abschlussprüfungen und Preise 24–26 Verabschiedungen 26–27 Jubiläen und Begrüssungen 27 Verzeichnisse Schulverein 28 Vorstand und Kommissionen 28 Altschierser Verein 29 Personal 29–30 Schülerinnen und Schüler 31–33 Statistiken Herkunft der Schülerschaft 34 Klassenbestände 34 Betriebszahlen Betriebsrechnung und Bilanz der EMS 36 Betriebsrechnung und Bilanz des Stipendienfonds 36 Gaben 2015 für Betrieb und Stipendienfonds 37 5
auch dank besonderen Anstrengungen der EMS, die Die EMS: vom Kanton geplante Abschaffung des Untergymna- in stetem Wandel. siums zu verhindern. Von Zeit zu Zeit tut es gut, sich darüber Rechenschaft abzulegen, was sich in einer Schule innerhalb einer Eine einschneidende Weichenstellung und damit relativ kurzen Zeit alles an Veränderungen ergeben bedeutende Veränderung nahmen wir im Jahr 2015 hat. Dies lohnt sich auch mit Blick auf mögliche Ent- vor. Per Sommer 2018 wird das Internat definitiv welche im traditionellen Unterricht weniger gut erar- «Do you speak English?» – «Of course wicklungen unserer Institution in der Zukunft. geschlossen sein. Der Entscheid ist angesichts der beitet werden können. Die EMS reagierte darauf mit I do!» langen Tradition dieses Angebotes keineswegs leicht- zwei Massnahmen. Einerseits wurde der gemeinsame Der Bedarf und die Herausforderung, sich anzupas- gefallen. Seit einigen Jahren waren zahlreiche Mass- Mit der Neuausrichtung auf die Region stehen für die dreiwöchige Sprachaufenthalt in England zwischen sen, bleibt als Konstante. Bei einer kurzen Analyse nahmen geprüft worden, um das Internat wiederzube- EMS zwei Projekte im Fokus, welche deren Attrak- der 4. und 5. Klasse eingeführt, andererseits der der letzten zehn Jahre zeigt sich relativ rasch, dass leben. Sie mussten nach Abwägen schliesslich wieder tivität für die Region steigern und auf das Schuljahr Immersionsunterricht in der 5. und 6. Klasse. Immer- bei einem Zeithorizont von zehn Jahren recht viele verworfen werden. Eingehend geprüft wurde u. a. das 2016/2017 gestartet werden sollen: Die zweisprachige sionsunterricht bedeutet, dass den Schülerinnen und Unbekannte in der damaligen Unternehmensplanung Projekt «Schmetterling», das Jugendlichen mit beson- Matura Deutsch/Englisch und der neue Tagesab- Schülern ein Unterrichtsfach in englischer Sprache waren. Das darf aber keineswegs dazu führen, dass deren Lebensumständen die Möglichkeit hätte bieten lauf mit dem späteren Unterrichtsbeginn. Prorektor vermittelt wird. An der EMS sind dies Geschichte oder man etwas fatalistisch und nur noch mit grossen Vor- können, in Schiers das Gymnasium zu besuchen und Hans-Andrea Tarnutzer leitete letzteres Projekt, wor- Chemie. Mit diesen Massnahmen wurde versucht, die behalten in die weitere Zukunft schaut. Eine generelle eine Matura zu erlangen. Es zeigte sich aber, dass über er in seinem Beitrag berichtet. Eingangs jedoch Anwendung, den Gebrauch der englischen Sprache Strategie, die sich mit den längerfristigen Zielen und die Nachfrage zu gering war und eine aufwändige werfe ich einen Blick auf die Qualitätsentwicklung der zu fördern, was automatisch zu einer Verbesserung Entwicklungen beschäftigt, ist absolut notwendig. Betreuung nötig gewesen wäre. Auch die Tätigkeit des EMS, einen Bereich, den wir vor 15 Jahren aufzu- der Kompetenzen Listening und Speaking führt. Was Die Erfahrung lehrt aber, dass diese Strategie in recht Schulbotschafters, der an rund 50 Mittelschulen in der bauen begannen. den Sprachaufenthalt betrifft, waren in unserer Nach- kurzen Abständen überprüft und angepasst werden deutschen Schweiz Kontakte knüpfte, brachte nicht befragung 75% der Schülerinnen und Schüler der muss. Folgerungen aus dem sich immer rascher den erhofften Erfolg. In den letzten 30 Jahren sind Der kurz vor den Sommerferien vorgestellte Bericht Meinung, dass sie erhebliche Fortschritte gemacht wandelnden Umfeld sind rechtzeitig zu ziehen. Der die öffentlichen Mittelschulen im Unterland stark aus- über die externe Evaluation, welche durch das gesamt- hätten. Weitere 20% fanden, dass ihre Fortschritte Einfluss von Gesellschaft, Politik und Verwaltung gebaut worden. In Gesprächen mit Eltern wurde oft schweizerisch bekannte Institut für Schulevaluation okay wären. auf die eigene Organisation ist mit offenen Augen zu erwähnt, dass ein Internatsplatz zu teuer sei, beson- (Ifes) durchgeführt worden war, zeichnete ein gesamt- verfolgen und es gilt, bei entsprechenden Anzeichen ders wenn es Mittelschulen vor der Haustüre gebe, die haft positives Bild der EMS, zeigte aber auch in einer Mit der eingangs erwähnten Forderung, das Niveau zu agieren oder auf diese Einflüsse zu reagieren. Die zunehmend auch Zusatzangebote anböten. An Ideen, Reihe von Handlungsempfehlungen Entwicklungsmög- C1 zu erreichen und mittels CAE zu überprüfen, fasste Lehre offeriert viele Rezepte, wie vorzugehen ist. Die Projekten, Bedürfnisabklärungen, SWOT-Analysen lichkeiten auf. Um dieses Entwicklungspotential zu die EMS das Ziel ins Auge, eine zweisprachige Matura einmal beschlossene Strategie muss flexibel sein. und finanziellen Überlegungen hat es nicht gefehlt. nutzen, wurde das Projekt EMS 2018 gestartet. Die D/E anzubieten. Das Maturitäts-Anerkennungsregle- Eigeninitiative verbunden mit Beharrlichkeit ist essen- Die Projekte sind entweder an der Bedürfnisfrage, Projektleitung, bestehend aus Prorektor Hans-And- ment sieht diese Möglichkeit schon seit langem vor. tiell, um erkannte Chancen zu nutzen, und Neues ist der Finanzierbarkeit oder der praktischen Durchführ- rea Tarnutzer und Frau Nicole Sprecher, arbeitete aus Das Modell basiert auf dem Immersionsunterricht in zu wagen. Risiken sind zu erkennen, zu gewichten barkeit gescheitert. Der Schulverein hat den Schlies- den Empfehlungen im Laufe des Schuljahres Projekt- mehreren Fächern. Die Minimalforderung umfasst und es sind die Folgerungen daraus abzuleiten. Dies sungsentscheid befürwortet. Das Internat ist mangels aufträge heraus und entwickelte eine geeignete Pro- 800 Lektionen Immersionsunterricht. In diversen tönt alles plausibel und schön. In der Realität ist dies Nachfrage und Alternativen aufzugeben. Mit diesem jektorganisation. Im Laufe der nächsten zwei Schul- Deutschschweizer Kantonen wird die zweisprachige aber nicht immer einfach unter einen Hut zu bringen. Entscheid sind wir zu einer regionalen privaten Mit- jahre soll die Struktur und Organisation der Schule mit Matura D/E schon seit etlichen Jahren angeboten, in telschule in Graubünden geworden. Wir konzentrieren Blick auf die Zukunft überarbeitet werden. der Westschweiz mehrheitlich die Variante Franzö- Vor zehn Jahren hätten wir kaum ein Szenario entwi- uns nun darauf, diese Aufgabe möglichst attraktiv zu sisch/Deutsch. Leider hat der Kanton Graubünden ckeln können, welches das heutige Bild unserer Schule gestalten. Der Weg zur zweisprachigen Matura D/E in seiner Gymnasialverordnung sehr lange nur eine präzise wiedergibt. Zahlenmässig wird die Planung Nach der Teilrevision des Mittelschulgesetzes 2008 zweisprachige Matura innerhalb der Kantonsspra- bei uns über fünf Jahre erarbeitet. Aber auch hier zeigt In der Absicht, ein Angebot zu schaffen, das andere ordnete die Bündner Regierung eine Überarbeitung chen zugelassen. Auf massives Drängen der privaten die Erfahrung, dass bei Mittelschulen so viele äussere nicht haben, und das musikalische Erbe unseres frü- der kantonalen Rahmenlehrpläne an. Dabei gab sie Mittelschulen Graubündens wurde die Verordnung im Faktoren mitspielen, dass die Pläne jedes Jahr wieder heren Lehrerseminars zu nutzen, wurde 2006 das klare Standards vor, u. a. für die englische Sprache: Sommer 2013 dahingehend geändert, dass die zwei- massgeblich angepasst werden müssen, weil sich die Projekt Musikgymnasium angegangen und 2008 Alle Schülerinnen und Schüler sollen das Niveau C1 sprachige Matura D/E auch zugelassen wurde. Gegebenheiten verändert haben. Allzu viel können wir realisiert. Im Lauf der Zeit zeigte sich, dass die zah- gemäss europäischem Sprachenportfolio erreichen aus Plänen, je weiter sie in der Zukunft liegen, nicht lenmässig hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllt und im letzten Ausbildungsjahr das Certificate in Im Schuljahr 2013/2014 starteten wir mit History, im ableiten. So sind Planung und Strategie zu einem Dau- werden konnten. Bei den regelmässigen Überprüfun- Advanced English (CAE) absolvieren, welches diesem Schuljahr 2015/2016 mit Chemistry als Immersions- erthema geworden. Einige Beispiele aus den letzten gen des Angebots zeigte sich aber, dass uns das qua- Niveau entspricht. Das Resultat dieser externen Über- fächern. Dies erlaubte uns, Erfahrungen zu sammeln. Jahren zeigen dies augenfällig. litativ hochstehende Musikgymnasium einen erhebli- prüfung soll einen Viertel des Promotionszeugnisses Der erfolgreiche Verlauf der ersten zwei Jahre mit chen Imagegewinn bringt. So wurde entschieden, das der 6. Klasse ausmachen. History bestärkte uns darin, den Start für die zwei- Im Jahr 2006 ist eine Kommission Schulstrategie gebil- Angebot weiterzuführen. sprachige Matura auf das Schuljahr 2016/2017 zu det worden, die dem Vorstand untersteht, aber in der Die Englisch-Lehrpersonen aller Schulen begrüssten planen. Neben den eigenen Erfahrungen konnten wir massgeblich die Schulleitung mitwirkt. Damals ging es Im Bestreben, auch in baulicher Hinsicht eine attrak- grundsätzlich den Stellenwert, den man dem Engli- von der Kantonsschule Sargans profitieren, welche darum, die neuen Strukturen der Schule umzusetzen. tive Schule zu sein, haben wir immer, wenn es die schen damit einräumte, wiesen aber gleichzeitig auf schon einige Jahre einen zweisprachigen Lehrgang Im Jahr 2009 wurde eine Überprüfung der gesamten finanziellen Verhältnisse zuliessen, eine recht inten- die Schwierigkeit hin, dieses Ziel im Rahmen des tra- anbietet. Neben einer kritischen Begutachtung unse- Schulstrategie eingeleitet und dann im Jahr 2010 um- sive Bautätigkeit entwickelt, so auch in den letz- ditionellen Sprachunterrichts erreichen zu können. res Konzeptes und Möglichkeiten zur Zusammenar- gesetzt. 2015 zeigte sich, dass nachhaltige Verbes- ten zehn Jahren. Das Internatshaus «TYP» wurde in Dies bestätigte auch Heidi Bürgi in ihrer Evaluations- beit von Lehrkräften stellen sie uns für den Start eine serungen der Qualität der Leistungen unserer Schule Wohnungen umgebaut, nachdem das Internat stark studie von zweisprachigen Ausbildungsgängen an erfahrene Lehrperson für den Immersionsunterricht in zweckmässig sind und so wurde das Projekt EMS 2018 rückläufig war. Mensa und Küche wurden erneuert Schweizer Gymnasien. Die Resultate von Tests, die Mathematik zur Verfügung. an die Hand genommen. Christian Brosi, unser Direk- und erweitert und damit an die neuen Verpflegungs- 2005 durchgeführt wurden, zeigen deutlich, «dass es tor, wird im folgenden Beitrag kurz darauf eingehen. bedürfnisse angepasst. Der Steinbau wurde saniert. für die Lernenden, die Englisch nur im traditionellen Das neue Angebot stiess bei den Schülerinnen und Im sportlichen Bereich wurde ein Beachvolleyballfeld Fremdsprachunterricht lernen, schwierig ist, bis ins Schülern auf ein grosses Echo. Aus dreissig Bewer- Das schulische Angebot ist in den letzten zehn Jahren eingerichtet. Auch das Projekt einer umfassenden Niveau C1 vorzustossen». bungen konnten sich schliesslich zwanzig Schülerin- mehrfach angepasst worden. In der Fachmittelschule Renovation unseres Hauptschulgebäudes, des West- nen und Schüler qualifizieren, die nun im Schuljahr wurde im Sinne eines Pionierprojekts das «iPad Pro- baus, ist vorbereitet worden. Die finanzielle Lage der Betrachtet man die fünf Grundkompetenzen Writing, 2016/2017 mit der zweisprachigen Matura starten jekt» eingeführt, im Rahmen dessen alle Schülerin- Schule liess es aber als angezeigt erscheinen, dieses Grammar, Listening, Vocabulary und Speaking, wel- werden. nen und Schüler der FMS mit Tablets ausgerüstet Projekt zeitlich etwas hinauszuschieben. Es soll nun che das Niveau des Spracherwerbs definieren, so wurden. Der Unterricht erfolgt weitgehend papierlos. aber jetzt wieder an die Hand genommen werden. sind es vor allem die Bereiche Listening und Speaking, Christian Brosi, Direktor Das Projekt fand auch ausserhalb unserer Schule Beachtung. Nach der Einführung des Immersionsun- Die Herausforderung, uns stets dem Wandel wieder terrichts im Gymnasium, d. h. die Erteilung von ein- anzupassen, wird uns auch in der Zukunft wie ein zelnen Fächern in einer Fremdsprache, ist jetzt als Schatten begleiten. logische Weiterentwicklung die zweisprachige Matura eingeführt worden. In defensiver Hinsicht gelang es Dr. Jürg Knaus, Präsident 6 7
bei der Planung bot ihm die Staffelung der Mittags- Das grosse Gähnen hat ein Ende. zeit am Montag, Mittwoch und Freitag, d. h., nicht alle Alexandra Bröhm schrieb im April 2015 im «Beobach- Klassen haben gleichzeitig ihre Mittagspause. Dies ter» einen Artikel mit dem Titel: «Das grosse Gähnen». bricht auch die Spitzen bei der Essensausgabe. Am Einleitend sagte sie: «Vor der Pubertät verschiebt Dienstag und Donnerstag sind lange Mittage einge- sich bei den Kindern die innere Uhr. Sie sind abends plant mit der Möglichkeit, sich sportlich oder musisch später müde und können nicht einschlafen. Morgens zu betätigen, ein Freifach zu besuchen oder ein För- bekommt man sie kaum aus dem Bett. Eine biologi- derangebot wahrzunehmen, aber auch soziale Kon- sche Tatsache – und die Schule nimmt darauf kaum takte zu pflegen oder einfach auszuspannen. Rücksicht.» Sie ging dabei von einem Schulbeginn von 7.30 Uhr aus. Da mit dem neuen Raster maximal acht ordentliche Lektionen pro Tag möglich sind (früher bis zehn), Allein die Tatsache, dass Jugendliche frühmorgens werden die Belastungen gleichmässiger auf die Tage noch nicht wirklich aufnahmefähig sind, war es nicht, verteilt mit dem Nachteil, dass in der Regel keine dass wir uns an der EMS mit einem späteren Schul- freien Nachmittage mehr möglich sind. Bei speziellen beginn auseinandersetzten. Mit dem Beginn um Bedürfnissen (z. B. bei der Angehörigkeit einer Talent- 07.45 Uhr war es bisher Schülerinnen und Schülern gruppe im sportlichen oder musischen Bereich) ver- (SuS) aus einigen Dörfern oder Fraktionen nicht mög- suchen wir, individuelle Lösungen zu finden. lich, mit den ÖV rechtzeitig in Schiers anzukommen. Zudem treffen kurz vor 8 Uhr Postautos aus verschie- Wir stehen zurzeit erst am Anfang der Erprobungs- denen Richtungen herkommend in Schiers ein, um phase. Es gilt, sich an den neuen Rhythmus zu gewöh- den Anschluss an die Züge, die um die volle Stunde in nen, insbesondere auch bei den Lehrpersonen. Die Schiers kreuzen, zu gewährleisten. So lag es auf der Stundenpläne für die Schülerinnen und Schüler sind Hand, den Schulbeginn auf 8.15 Uhr zu legen. sehr kompakt (kaum Zwischenlektionen) mit dem Stundenplanraster ab Schuljahr 16/17: Nachteil, dass insgesamt etwas weiniger Freiräume Nach der Schliessung des Internats liegt für uns der da sind, die Tage an der Schule aber kürzer geworden Fokus nun gänzlich auf der Region. Wir sehen neu sind. Die Platzierung des Instrumentalunterrichts, der Zeiten Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag unser Einzugsgebiet so weit ausgedehnt, dass SuS, Freifächer und von Zusatzangeboten gestaltet sich die nicht vor 7 Uhr den Zug oder Bus besteigen müs- etwas schwieriger, was zu erwarten war. Grundsätz- 08.15 sen, im Einzugsbereich unserer Schule liegen. So lich beobachte ich, dass die SuS morgens für den gesehen könnte also auch ein Schüler aus Rhäzüns Unterricht bereit sind und die Tage recht ruhig und oder Davos dazugezählt werden. unproblematisch verlaufen. Wenn früher oder später noch der Halbstundenfahrplan in Richtung Klosters Die Herausforderung bei der Konzeption des neuen Tatsache wird (ist bereits teilweise umgesetzt), sind 11.30 Stundenplanrasters lag darin, später zu beginnen, alle wir schon recht nahe am Optimum, auch im Wissen, Mittagessen 1 Mittagessen Mittagessen 1 Mittagessen Mittagessen 1 Lektionen trotz weniger Fenster unter Dach und Fach dass einige SuS aus wenigen Dörfern vom späteren ab 11.30 ab 11.30 ab 11.30 zu bringen, trotzdem aber noch Freiräume für soziale Schulstart nicht vollumfänglich profitieren können. 12.10 Kontakte und Freifächer zu schaffen und doch nicht Fachaufsicht, Freifächer, Fachaufsicht, Freifächer, Mittagessen 2 Freizeitgruppen, Mittagessen 2 Freizeitgruppen, Mittagessen 2 zu spät abends heimzukehren, also die Quadratur Dem Ziel, das grosse Gähnen frühmorgens vergessen ab 12.20 Instrumentalunterricht, ab 12.20 Instrumentalunterricht, ab 12.20 des Kreises. Früh im Schuljahr hat sich der Stunden- zu machen, sind wir schon recht nahe gekommen. Studienzeit, Studienzeit, Mittagsveranstaltungen Mittagsveranstaltungen planer der Problemstellung angenommen und nach Weitere Optimierungen werden wir laufend vorneh- 13.10 und nach erkennen dürfen, dass es möglich ist, bis men. Den Grundsatz, die Schule später als bisher 13.20 zu 39 Lektionen in 40 offene Fenster zu packen, was zu beginnen, werden wir aber kaum mehr über Bord rein rechnerisch natürlich kein Problem darstellt, werfen. aber in der praktischen Umsetzung mit all den Vorga- ben und Wünschen doch meisterlich ist. Etwas Hilfe Hans-Andrea Tarnutzer, Prorektor 15.40 16.00 Spezialförderung Konferenzen Konfirmanden- 16.25 BG/MU/SE unterricht 16.35 17.20 Nachprüfungen Nachprüfungen 17.55 8 9
Die Parzelle Grüe Land (Bienenhausparzelle), die sich Neupositionierung im Infrastruktur- neben dem Fluryhaus auf der anderen Strassenseite bereich befindet, wurde im Sommer 2016 an die Bürgerge- Durch die stetige Reduzierung des Internatsbetriebes meinde Schiers verkauft. In die Verkaufsbeurteilung ist mussten auch im Bereich Liegenschaften und Infra- eingeflossen, dass die EMS genügend weitere Mög- struktur laufend Anpassungen vorgenommen werden. lichkeiten hat, um zukünftige Bauprojekte umzusetzen. Internatshäuser wurden geschlossen und umgenutzt Zusätzlich kann der Verkaufserlös für Infrastruktur- und das Internat aus Kostenoptimierungsgründen Projekte eingesetzt werden. Mit dem Landverkauf fin- immer stärker zusammengelegt. Das Alte Physik- det eine Konzentrierung der Grundstücksflächen statt. haus wurde als erstes frei werdendes Internatshaus Die nicht betriebsnotwendige Parzelle konnte mit der in ein Lagerhaus umfunktioniert, mit zusätzlich drei Bürgergemeinde Schiers in gute Hände übergeben externen Wohnungen. Heute hat sich der Lagerbe- werden. Im Zusammenhang mit der Dorfkernentwick- trieb auch auf die Internatszimmer in der Turnhalle lung in Schiers ergibt dies für die Bürgergemeinde und teilweise den Steinbau ausgeweitet. Mit dem bzw. die politische Gemeinde neue Perspektiven, die Lagerkonzept, d. h. während der Schulferien und an sich auch für die EMS und das ganze Dorf positiv aus- Wochenenden unsere ehemalige Internatsinfrastruk- wirken können. tur für Musik- und Sportlager zu vermieten, generie- ren wir in der Zwischenzeit einen Umsatz von gegen Mit der neuen Investitionsfinanzierung des Kantons 300’000.–. Dies natürlich auch dank der optimalen werden ab Schuljahr 2015/2016 nur noch die schu- Zusatzinfrastruktur wie Sportanlage Oberhof, Sport- lisch genutzten Liegenschaften finanziert. Ein Um- platz, Schwimmbad, Schulungsräumlichkeiten usw. oder Neubau eines nichtschulischen Objektes (ehe- malige Internats- und Wohnhäuser) wird nicht mehr Das ehemals grösste Internatsgebäude Typ konnte unterstützt. Zukünftige Investitionen in nichtschulische dank einer guten Grundstruktur in ein Wohnhaus mit Liegenschaften müssen sich aus den Erträgen finan- zehn Einheiten umgebaut werden. Seit der Sanierung zieren bzw. fremde Mittel müssen dafür aufgenom- im Jahre 2006 ist das Gebäude komplett vermietet. men werden. Eine Querfinanzierung ist nicht mehr Die Nachfrage zeigt, dass der Standort nahe am Dorf möglich. Es wird sich zeigen, in welche Richtung und nicht direkt in der Schule sowohl von unserem Per- diese neue gesetzliche Ausgangslage bei unse- sonal als auch von externen Mietern geschätzt wird. ren Liegenschaften führt. Bei den nichtschulischen Liegenschaften lassen sich sicher nur noch Inves- Im Bindinghaus vermieten wir vier Wohneinheiten an titionen rechtfertigen, die auch eine entsprechende externe Familien. Im Parterre-Bereich nutzt die Heu- Rendite abwerfen oder bestehende Erträge langfristig reka die ehemaligen Internatsaufenthaltsräume. Die sichern. Heureka ist ein Kompetenzzentrum zur Förderung von Kindern mit besonderen und hohen Begabungen im Ebenfalls muss der Investitionsanteil des Kantons Kanton Graubünden. (an der EMS ca. 1 Mio. Franken) gemäss der kantona- len Bestimmung zweckgebunden in die schulischen Im Zusammenhang mit der Schliessung des Internats Liegenschaften investiert bzw. verwendet werden (Sa- auf Ende Schuljahr 2017/2018 bzw. dem Transfer der nierungs- und Bauprojekte ab 200’000.–, Mietzinsen, verbleibenden Internatschüleinnen und -schüler vom Kapitalzinsen und Amortisationen für schulische Lie- letzten genutzten Internatshaus Bodmer in die Dach- genschaften) und darf also nicht in die Betriebskosten wohnung Steinbau (WG-Betrieb) wird die Bodmer- der Schule fliessen. Mit dem Umbauprojekt Westbau Infrastruktur frei. Mit der Flurystiftung haben wir einen und mit einem möglichen, noch zu planenden Neu- guten Partner gefunden, der grossmehrheitlich die Ein- bauprojekt anstelle des Steinbaus/Altbaus haben wir zelzimmer mit integrierten Duschen/WC ab Schuljahr längerfristig genügend Investitionspotential im schu- 2016/2017 mieten wird. Die beiden Wohnungen im Bod- lischen Bereich. mer werden extern vermietet. Das Prüfungszimmer im UG-Bereich steht der Schule weiterhin zur Verfügung. Reto Stiefel, kaufmännischer Leiter 10 11
Reinschautage 2015 Neue Rahmenbedingungen sowie der Verschiebung des Unterrichtsbeginns am Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Mitar- 44 Unterrichtsein- Die Rahmenbedingungen für die EMS haben sich im Morgen auszuweiten. beitenden in Unterrichtslektionen, Projekten, Darbie- Verlaufe der letzten Jahre verändert: Sie hat sich von tungen und Ausstellungen allen Interessierten zei- einer Internatsschule mit Externat mehr und mehr Besondere Tage der offenen Türen gen, was es heisst, an der EMS in die Schule zu gehen heiten, 33 Projekt- zu einer regionalen Mittelschule entwickelt. Diesem Umstand muss auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit Nachdem wir im Jubiläumsjahr 2012 mit den Jubil- EMS-Tagen eine gute Form gefunden hatten, um die und zu arbeiten. Die Schulleitung definierte entspre- chende Zielsetzungen (s. Box) und eine Arbeits- beiträge und ein Rechnung getragen werden. Nach dem Entscheid, das Internat zu schliessen, standen (und stehen) wir Schule einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, entschieden wir uns, das Grundkonzept zu überneh- gruppe wurde beauftragt, ein Konzept zuhanden von Schulleitung und Lehrerkonferenz auszuarbeiten, das Rahmenprogramm vor der Aufgabe, unsere Anstrengungen in diesem Bereich zu bündeln und ganz auf die Region auszurich- men und gewisse Anpassungen vorzunehmen: An ein- einhalb Tagen im Herbst (Freitag/Samstag) sollten die so ausgelegt sein sollte, dass eine periodische Wie- derholung, z. B. im Dreijahrestakt, ohne grösseren mit 12 Angeboten ten, welche wir hoffen, durch die Einführung des Ange- bots einer zweisprachigen Matura Deutsch/Englisch Aufwand möglich wäre. Wichtig war auch, dass die Lehrpersonen mit ihren Klassen entscheiden konnten, ob und in welcher Form sie an den Reinschautagen teilnehmen wollten. So präsentierte sich die EMS am 30./31. Oktober 2015 interessierten Reinschautage 2015 Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern anlässlich der Anders als bei den JubilEMS-Tagen sollte dieses Reinschautage 2015. Mal der Unterricht im Zentrum stehen, weshalb schliesslich knapp die Hälfte aller Angebote in diese Sparte fielen. Bei der Detailplanung achteten wir darauf, dass zu einem Zeitpunkt jeweils Lektio- nen aus möglichst allen Lernbereichen sowie unter Beteiligung aller Klassenstufen angeboten wurden, um den Besucherinnen und Besuchern einen mög- lichst umfassenden Einblick zu geben. YES – we talk about it (Wirtschaft & Recht), Specta- culum Aschera (Musik/Theater), Von Monogram- men und Tags (Gestalten), Sonderwoche Meeres- ökologie (Biologie), Taberna Romana (Latein) – dies nur eine kleine Auswahl aus den zahlreichen Pro- jekten und Darbietungen, die von den Schülerin- nen und Schülern sowie ihren Lehrpersonen zum Besten gegeben wurden. Natürlich waren wir sehr gespannt darauf, ob die Bevölkerung dieses Angebot annehmen und zu den Reinschautagen erscheinen würde. Umso erfreuter waren wir über den Besucherauf- marsch, der die Erwartungen aller wohl übertrof- fen hat, insbesondere am Freitagnachmittag. Auch was die Herkunft und die Zusammensetzung des Publikums anbelangt, durften wir feststellen, dass die von der Schulleitung gesetzten Ziele erreicht wer- den konnten. Roger Benz, Leiter Kommunikation Reinschautage: Zielsetzungen Die Schule gibt während den EMS Reinschau- tagen ein positives, aber realistisches Bild über Unterricht und Leben an der EMS ab. Dank attraktiven Angeboten kann die Bevölke- rung der Region an den Reinschautagen mobili- siert werden. Die Reinschautage fördern den Bekanntheitsgrad der Schule auch über unsere Region hinaus. Die Schule motiviert Lehrpersonen der Zubrin- gerschulen, mit ihren Klassen an den Reinschau- tagen teilzunehmen. In der Region ist bekannt, dass ab Schuljahr 2016/2017 an der EMS eine zweisprachige Ma- tura angeboten wird. 13
Reinschautage 2015 Themen auseinandersetzt, die im Bildungsbereich wichtig, dass wir ein genauso breitgefächertes und «Was gefällt dir aktuell sind. Dass die Schule «selbstorganisiertes qualitativ gleichwertiges Angebot präsentieren kön- Lernen» in guter Dosis und gezielt einsetzt und dass nen wie die Kantonsschule oder andere Gymnasien die Umsetzungsqualität stimmt. in der Region. Als Gymnasium dürfen wir uns auf an diesem Text – jeden Fall auch explizit als Lernort präsentieren, an welchem Leistungsbereitschaft populär ist und gute wie könnte man ihn Weiterentwicklung des aktuellen schulische Leistung gefordert und gefördert wird. Konzepts für die Reinschautage Auch in diesem Zusammenhang wäre eine stärkere noch verbessern?» Bunte Vielfalt und gezielte Auswahl An unserer Schule gibt es zahlreiche Leute, die Eigen- Anbindung der Reinschautage an die Qualitätsar- beit interessant: Man könnte einander im Vorfeld initiative zeigen und mit grossem Engagement etwas von Reinschautagen zeigen, was zum Motto des aufbauen. Ohne diesen «Motor» wäre die Schule nicht aktuellen Qualitätszyklus geleistet worden ist. Und Bunte Vielfalt oder gezielte Auswahl. Familiäres Umfeld mit Beto- das, was sie ist. So entsteht direkt aus der Praxis und allenfalls gemeinsam entscheiden, was man dem nung der Persönlichkeit oder Fokus auf hervorragenden Leistungen. spontan Kreatives, Spannendes und Wertvolles. Und Publikum präsentieren möchte. Dabei könnte man Spektakuläres oder Alltägliches. Präsentation der Spezialangebote entsprechend wichtig ist es, dass diese bunte Viel- gleichzeitig die Vielfalt wahrnehmen und würdigen, oder Konzentration auf das Kerngeschäft. – Auf der Suche nach falt nicht durch Überreglementierung erstickt wird aber auch Qualitätsunterschiede diskutieren. Auch der «bestmöglichen Formel» für die Reinschautage und für unsere und auch im Rahmen unserer Selbstpräsentation eine an den Reinschautagen selber darf man Qualitätsun- Selbstpräsentation. wichtige Rolle spielt. terschiede thematisieren. So würden beispielsweise an der eingangs beschriebenen Schreibkonferenz Bereits 2015 war auch die gezielte Auswahl ein Thema: Entwürfe diskutiert und Anregungen gegeben, wie Mit Blick auf wichtige Zielgruppen standen einzelne die Texte noch verbessert werden können. In einem Alle Preisträger im Überblick Angebote mehrmals im Programm: z. B. Pädagogik persönlichen, familiären Umfeld besteht nie die Ausblick Reinschautage 2018 (Status Vision) und Psychologie an der FMS. Bereits angedeutet war Gefahr, dass man nur auf eine schulische Leistung Projekt P.14 «Theaterszenen schreiben». Klasse 2a, auch der Aspekt «Einblick in aktuelle Entwicklungs- reduziert wird – das ist eine optimale Voraussetzung Schreibkonferenz. Austauschphase in einem SOL- schwerpunkte an unserer Schule» mit Immersions- für eine Qualitätsdiskussion. Projekt. Die Lernenden geben sich gegenseitig ein unterricht in Englisch (History und Chemistry) und Feedback zu den ersten Entwürfen für die Theater- Unterricht mit dem iPad. Bei den Werbeaktivitäten für Spektakuläres und Alltägliches szene. Der Primarschüler Luca, der mit am Tisch den Anlass konnte man diese Schwerpunkte aufgrei- Präsentation der Spezialangebote und Konzent- sitzt, hat auch einen Einwand: «Warum verdächtigt fen und kommunizieren. ration auf das Kerngeschäft der Händler gerade die kleine Emma? Das ist doch Selbstverständlich kann man nur mit Aussergewöhn- nicht logisch.» Gemeinsame Würdigung und Analyse Wenn wir uns als «lernende Organisation» verstehen, lichem genügend Aufmerksamkeit gewinnen. Auch der Qualität von Produkten, in diesem Fall von Zwi- ist es wichtig, dass wir auch in Zukunft gezielt Einblick die Spezialangebote unserer Schule im musischen schenprodukten. Nach dem Austausch geht es für die in aktuelle Entwicklungsschwerpunkte an unserer und sportlichen Bereich sind ein Plus der EMS und Teams wieder an die Arbeit. Sie werden diese Tipps Schule geben, speziell in die aktuelle Unterrichtsent- oft ausschlaggebend dafür, dass sich Jugendliche aufnehmen und die Texte überarbeiten. wicklung. Im Rahmen des Projekts EMS 2018 arbeiten für unsere Schule entscheiden. Die Leistungen der wir an einer stärkeren Vernetzung von Strategie, Qua- Theatergruppe unter der Regie der Schauspielerin «Selbstorganisiertes Lernen» ist der Schwerpunkt litätsarbeit und Marketing bzw. an einer Verbesserung Ursina Hartmann beeindrucken regelmässig das Pub- dieser Reinschautage 2018 und gleichzeitig auch das der Koordination im Bereich Schul- und Unterrichts- likum: Die mit verzerrten Mienen im Kreis taumelnden Thema des aktuellen Qualitätszyklus an der EMS. entwicklung. Die Reinschautage könnten eine Platt- Akteurinnen in «Herr der Fliegen», die repetitiven Die Veranstaltung zu P.14, die Luca hier besucht, form sein, um den Besucherinnen und Besuchern und Bewegungen der schläfrigen und doch würdevoll gibt den Gästen Einblick in die Reflexionsphase bzw. auch uns selber einen Einblick in diese Entwicklung zu revoltierenden Insassen der Irrenanstalt in «Marat/ die Gestaltung eines Feedbacks im Rahmen eines geben. Die Reinschautage wären z. B. auch gleichzei- Sade» und den energischen Auftritt der Grenzwäch- SOL-Projekts. Wer sich für verschiedene Präsentati- tig die Abschlussveranstaltung am Ende eines Quali- terin mit französischem Akzent auf ihrem Bobycar in onsformen von Produkten oder für Fragen rund um tätszyklus, der unter einem bestimmten Motto stand Büchners «Leonce und Lena» vergisst man so schnell deren Bewertung interessiert, wählt das Angebot (z. B. «Frontalunterricht», «Vernetzung mit der Berufs- nicht wieder. Es ist deshalb richtig, bei der Präsenta- R.7 (Kunstausstellung). In der Mathelektion U.4 kann welt», «Unterricht mit Tablets» usw.). Dabei ginge es tion unserer Schule nach aussen in diesen Bereichen Lucas Cousine Melina eine ganz kurze SOL-Sequenz nicht um die Präsentation des perfekten Produkts, einen Schwerpunkt zu setzen. mitverfolgen, direkt eingebaut in den normalen All- sondern um einen Einblick in bisher Erreichtes. Es tagsunterricht: Die Lernenden arbeiten mit dem iPad könnte ein Erfahrungsaustausch unter allen Beteiligten Unterrichtsschiene, Projektschiene und Rahmenpro- – sie untersuchen die Eigenschaften von Funktionen stattfinden – und natürlich mit Experten von aussen. gramm – mit diesen Elementen zeigten wir 2015 ganz anhand des Funktionengraphen. bewusst sowohl Spektakuläres wie auch ganz Alltäg- Familiäres Umfeld mit Betonung der Persönlich- liches. Die «Unterrichtsschiene» war neu gegenüber Melina hat insgesamt etwas weniger Angebote zur keit und Leistungsorientierung den Tagen der offenen Tür anlässlich des Jubiläums: Auswahl als ihre Schwester bei ihrem Besuch 2015, Die Stimmung an den Reinschautagen 2015 war auf In allen Fachbereichen wurde in jedem Zeitraum min- aber es werden mehr Veranstaltungen im Bereich positive Art entspannt: Kaum nervöse Hektik – auch destens eine Veranstaltung angeboten. Unterstufe angeboten – und im Bereich 3. Gymnasial- nicht am Vormittag beim Aufbau. Der sympathische klasse und 4 FMS. Von den insgesamt 30 Angeboten und freundliche Umgang miteinander war beeindru- Vielleicht scheint es auf den ersten Blick schwierig zu (Projekt-Präsentationen und Unterricht) haben 10 einen ckend, die familiäre Atmosphäre war sofort spürbar. sein, das Kerngeschäft originell zu präsentieren. Aber Bezug zum aktuellen thematischen Schwerpunkt. Es war ein angenehmes Miteinander von verschie- zukünftige Mittelschülerinnen und Mittelschüler inter- denen Generationen; der interessierte Altschierser essieren sich dafür, wie der Alltag an der Mittelschule Lucas Eltern interessieren sich auch für das Zusatz- plauderte mit dem Primarschüler und liess sich von aussehen wird. Für das wissenschaftliche Arbeiten. programm: Für den Austausch mit Schülerinnen und ihm erklären, wie der Roboter funktioniert. An vielen Für die Arbeitsformen im normalen Unterricht. Für die Schülern zu deren Erfahrungen mit grösseren und Orten gelang es, die Besucherinnen und Besucher auf Atmosphäre im Schulzimmer. Für die Medien, die ein- kleineren SOL-Projekten. Für das Referat einer Univer- ungekünstelte Art direkt ins Geschehen zu integrieren, gesetzt werden. Die gesamte Qualitätsarbeit an der sitätsprofessorin, die die SOL-Studie in Zürich gelei- manchmal sogar mit einer speziellen Funktion. Immer Schule ist auf die Optimierung der Unterrichtsqualität tet hat und in ihrem Vortrag in der Aula der EMS auf wieder wurde deutlich, dass die Persönlichkeit hier im hin ausgerichtet. Gerade mit der Konzentration auf Chancen und Schwierigkeiten bei SOL-Projekten Zentrum steht, dass man sich füreinander interessiert. ein bestimmtes Motto (für Qualitätszyklus und Rein- eingeht. Für die anschliessende Podiumsdiskus- schautage) ergeben sich hier diverse Möglichkeiten, sion mit Wirtschaftsvertretern der Region, einem Nach der Schliessung des Internats konzentrieren wir auch bei der Präsentation des Kerngeschäfts gezielt Dozenten der Pädagogischen Hochschule Chur und uns jetzt und in Zukunft noch stärker auf die Schü- Akzente zu setzen. weiteren Gästen. Die Familie geht mit dem Eindruck lerinnen und Schüler aus der Region. Für diese Ziel- nach Hause, dass man sich an der EMS intensiv mit gruppe ist neben der familiären Atmosphäre auch Nicole Sprecher, Projektleitung EMS 2018 14 15
Reinschautage 2015 Ausgezeichnet! vielmehr als Medienunternehmen. Eine von Beginn an Schierser Tag des Altschierser vereins Ein Medien- breit angelegte Unternehmensstruktur erlaubt es den Der zentrale Anlass für den ASV war der Schier- Schülerinnen und Schülern, Schwerpunkte zu set- ser Tag, der am letzten Oktoberwochenende 2015 zen und ihre Rolle zu finden. Verschiedene Ressorts, zusammen mit den Reinschautagen stattfand. Damit ist es den Organisatoren gelungen, einerseits unternehmen Funktionen und dynamische Projektgruppen machen den Unterricht zu einem Rollenspiel par excellence, in einen aktuellen Eindruck von der Leistungsfähig- keit der Schule zu vermitteln und andererseits die als Unterrichts- welchem die Schülerinnen und Schüler ihre Möglich- keiten, Vorlieben und Grenzen erproben können. Belange des ASV abzudecken. Darüber hinaus wur- den Gelegenheiten für Darbietungen geschaffen modell? Interessiere ich mich eher für Kolumnen oder vielleicht und vor allem, ein wichtiges Anliegen der Ehemali- für Grafik? Bin ich dauernd auf Achse, und wäre ich gen, gemütliche Örtlichkeiten für ein Zusammensit- etwa eine gute Reporterin? Habe ich das Potenzial und zen zum Gedankenaustausch und um Erinnerungen Das Geschäft mit dem neuen Freifach Journalismus. Zeit, ein Ressort zu koordinieren? Wäre ich ein guter aufzufrischen. Chefredaktor? Traue ich mir den Job als Pressespre- cherin oder den als Blattmacherin zu? Fühle ich mich Die Schliessung des Internats wird natürlich auch Seit letztem Schuljahr führt die Evangelische Mittel- im Feuilleton, Bloggen oder investigativem Journalis- beim ASV Spuren hinterlassen. Mit dem Wandel der schule Schiers das Freifach Journalismus. Die soge- mus wohl? Schaffe ich es, ein Projekt mit drei Leuten zu einstigen Internatsschule mit einem schweizweiten nannte EMS PRESS hat bei der Schülerschaft ein reges leiten, oder bin ich lieber Mitarbeiter und konzentriere Einzugsgebiet zu einer regionalen Mittelschule wer- Interesse geweckt. Ins Freifach fanden gleichermas- mich auf meine Inhalte? Diese Fragen müssen nicht den sich mittel- bis langfristig die Bedürfnisse der sen Knaben und Mädchen, Zweit- bis Sechstklässler, von Beginn an geklärt werden. Sie führen aber wäh- Mehrheit der ehemaligen Schüler und damit auch Gymnasiasten und FMS-Schüler, politisch rend des Schuljahrs, dem mit Offenheit und die Aufgaben des ASV ändern. Die notwendigen Engagierte, Querdenker, Kunstliebhaber Flexibilität begegnet wird, zu wertvollen Anpassungen der Strukturen und des Aufgabenfel- und Sportfans. Es war schön zu beob- Erfahrungen. Und wenn – wie letztes des müssen mit den neuen Gegebenheiten Schritt achten, wie diese lose und kunter- Jahr – alles gut läuft, führt es auch halten. bunte Freifachgruppe im Verlauf zu einem kreativen und gut funk- des Schuljahres zu einem star- tionierenden Medienunterneh- Im vergangenen Jahr hat sich der Verein wiederum ken und kreativen Team heran- men, das von den Schülerin- für die Unterstützung der Schule und der Schülerin- gewachsen ist. So haben 20 nen und Schülern fast schon nen und Schüler eingesetzt. Einerseits konnte durch junge Pioniere das erste Jahr selbstständig geführt wird. einen finanziellen Betrag die erfolgreiche Robotik- erfolgreich absolviert. Die moti- Gruppe gefördert und andererseits das Material vierten Jungjournalistinnen und Unsere Aufgaben als Lehrende zur Herstellung von Ruhebänken finanziert werden -journalisten haben durchwegs bleiben die Begleitung der Redak- (Bild). Die Fertigung der Liegesessel geschah kurz überrascht und können auf an- tionssitzungen, fachliche Unter- vor den Sommerferien mit Unterstützung von Mar- sehnliche Resultate zurückblicken, stützung von Projekten, Realisie- tin Stihl durch die drei 2.-Gym.-Klassen mit ihren an denen sie gewachsen sind. rung gewünschter Workshops und Klassenlehrern und weiteren Helfern an einem Pro- Betreuung individueller Bedürfnisse. jekttag. Die Sessel werden bereits rege genutzt. Im Freifach Journalismus widmen wir uns Dies erlaubt uns, ein Unterrichtsmodell über den Text hinaus den Medien in all seinen nahe dem selbst organisierten Lernen (SOL) zu Jean-Pierre Pfander, Präsident Facetten: Fotografie, Illustration, Grafik, Web, Video, führen. Die intrinsische Motivation der Schülerinnen Audio usw. bedürfen ebenso der Aufmerksamkeit und und Schüler durch selbst gestellte Aufgaben und die können im Journalismus nicht als blinder Fleck aussen Herausforderungen durch Projekte von der Schule vor bleiben. Dies deckt sich mit den Bedürfnissen der oder von externen Partnern, wie dem Davos Festival Schülerinnen und Schüler, wie eine Erhebung zu Beginn oder der heureka Schiers, sorgen für eine gesunde des Freifachs gezeigt hat. Die Schülerinnen und Schü- Anspannung und machen den «Unterricht» für Ler- ler sind sich der Kraft der Medien bewusst und nehmen nende und Lehrende zu einem lehrreichen und erfüllten nicht nur die akademische Medienbildung dankbar an. Geschäft. Sie sehen sich selbst gerne als Produzenten, und dies nicht als Prosumer, die ihr Handwerk effekthascherisch Thomas Schatz, Lehrer für BG mit Hilfe von einfachen Youtube-Manuals unbeküm- mert über Easy-to-use-Programme ausüben. Vielmehr haben sie den Anspruch eines fachmännischen Um- gangs, von der Produktion bis zur Reflexion, auch wenn Facts and Figures sie wissen, dass sie manchenorts scheitern können. Abgeschlossene Projekte unserer Schülerinnen und Schüler: Einen Zugang zum professionellen Journalismus erhal- zahlreiche Fingerübungen und unveröffentlichte Beiträge, die Entwick- lung eines eigenen Online-Magazins (ems-press.jimdo.com) mit Beiträ- ten die Schülerinnen und Schüler nicht zuletzt durch gen wie politische Kommentare, Sportreportagen, Reiseberichte, Koch- die EMS-Alumni und Journalistin Anja Conzett, die für rezepte bis Kriegsreportagen, Publikationen in der «Südostschweiz», im «Bündner Tagblatt» und in der «Davoser Zeitung», Talkmaster bei der das Freifach Journalismus der EMS gewonnen wer- EMS-Premiere vom Schellen-Ursli, Fotoaufträge für verschiedene YES- den konnte. Die Schülerinnen und Schüler scheinen Unternehmen, Relaunch der heureka-Website (www.heureka-schiers.ch). bereits von ihrer Präsenz elektrifiziert zu sein. Wäh- Workshops und Events im ersten Jahr: rend Anja Conzett den Bereich Text abdeckt, Türen in Webdesign leicht gemacht, Textsorten im Journalismus 1 und 2, Einfüh- rung in Bildmanagement, Besuch einer Politveranstaltung, Crashkurs die journalistische Praxis öffnet und die EMS mit der Corporate Design, Musikjournalismus mit der Journalistin Julia Kaiser «Aussenwelt» verknüpft, versuche ich als EMS-Lehrer, (Davos Festival), Exkursion ins Medienhaus der Somedia. das Freifach mit der Schule zu erden, pädagogische Unsere Jungjournalistinnen und -journalisten vom Schuljahr Schutzräume zu bieten und insbesondere den Bereich 2015–2016: Andrin Ackermann (ana), Romy Bachofen (rob), Jael Bieri (jab), Noah der Visuellen Kommunikation fachkundig abzudecken. Bruhin (nob), Andrina Däppen (and), Laura Dünser (lad), Sonia Fasciati (sof), Livia Fenzl (lif), Luzia Flütsch (luf), Alessandra Hitz (alh), Nicolas Müller (nim), Cilgia Salzgeber (cis), Tilla Schmidt (tis), Marius Schneider Dem facettenreichen Interesse der Schülerinnen und (mas), Gina Sergi (gis), Denis Tekin (det), Sarah Vogel (sav), Laura Von- Schüler treten wir aber nicht nur mit der personellen wyl (law), Riccardo Wüthrich (riw). Das sind: 1 Unterstufe, 9 Mittelstufe, 7 Oberstufe, 3 FMS, davon 6 Knaben und 14 Mädchen. Für das neue Besetzung des Freifachs entgegen. Auch verstehen wir Schuljahr wurden Alessandra Hitz und Romy Bachofen als Chefredak- die EMS PRESS in gewissen Zügen als Verlag – oder teurinnen gewählt. Spannende Neuzugänge versprechen ein gutes Jahr. 16 17
Ausgezeichnet! Die Arbeit zeichnet sich nicht allein durch die aktuelle «Drosophila Fragestellung aus. Das ganze Vorgehen war praxisnah und lösungsorientiert. Die Resultate brachten neue Erkenntnisse und wurden deswegen in der Fachzeitung suzukii», «Obst- und Weinbau» publiziert. Auch war die Schülerin gut mit externen Institutionen vernetzt: das Landwirt- Kirschessigfliege schaftliche Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof lieferte den Lockstoff, und die Malanser Firma Profatec stellte die Fallen gratis zur Verfügung. Letztere prüfen aufgrund der Resultate dieser Arbeit eine Umstellung Sereina Quitschau hat dieses Jahr den Titel für die beste der Fallenfarbe. Neben der Auszeichnung an der EMS Maturaarbeit an der EMS erhalten. In ihrer Arbeit beschäf- wurde die Arbeit von der Naturforschenden Gesell- tigte sich die Malanserin mit der Kirschessigfliege «Dro- schaft Graubünden mit einem Förderpreis prämiert. Im sophila suzukii». Dieser Schädling ist zwar nur etwa 2 mm nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht gross, doch seit der ersten Sichtung 2008 in Europa und erhielt die Arbeit das Prädikat «hervorragend». Des 2011 in der Schweiz versetzt er Obstbauern und Winzer in Weiteren gewann sie bei Schweizer Jugend forscht Angst und Schrecken. Kurz vor der Ernte bohrt das Insekt den Sonderpreis «Metrohm» und dadurch eine Teil- Löcher in die Früchte und legt seine Eier hinein. Die Lar- nahme an der Nachhaltigkeitsolympiade «I-Sweeep» 2017 in Houston. ven fressen die Früchte von innen auf und die Löcher in der Haut führen zu Fäulnis. Manuel Voellmy, Lehrer für Biologie/Betreuer der Matura- arbeit von Sereina Quitschau Erschienen in: Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau 8/16 Anita Dirnberger, Klasse 6b, und Pascal Fischer, Klasse 6c 18 19
Ausgezeichnet! Dies setzt voraus, dass alle Beteiligten willens sind, unser Hotel, wo wir nochmals die Forschungsprä- Schüler mit FLL Central zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Zudem verlangt sentation übten. es eine gut abgestützte und breite Information, damit solche Experimente gelingen können. Von Anfang an Der Wettkampf beginnt besonderen muss auch klar sein, dass ein Scheitern möglich sein kann und darf und dass ein Plan B bereitliegen muss. European Final Da der Wettbewerb am Samstag erst um dreizehn Uhr begann, hatten wir nach dem Frühstück noch Bedürfnissen Eine klare Kompetenzaufteilung sowie die enge Zusam- menarbeit mit dem Elternhaus bilden die Grundlage für E M S LECTRONIC ACHINES CHIERS genügend Zeit, unsere Präsentation zu üben. Am ers- ten Wettkampftag wurde nur eine Disziplin, die Live- den Erfolg eines solchen Unternehmens. Schliesslich Challenge, durchgeführt. Bei dieser wird jeweils die müssen auch die entsprechenden finanziellen Mittel Produktivität und die Zusammenarbeit des Teams Die EMS hat sich immer wieder dadurch ausgezeich- gesprochen werden, damit ein professionelles Heran- Am 19. und 20. März 2016 fand in Debrecen (Ungarn) das geprüft. Am Sonntag fand nach der Eröffnungsze- net, dass sie Schülerinnen und Schülern mit besonderen gehen möglich ist. Zentraleuropäische Finale des Internationalen Lego Wett- remonie die erste der Bewertungs-disziplinen statt, Anliegen die Möglichkeit geboten hat, den gymnasialen bewerbs FLL (First Lego League Central European Final) statt. das Robot Design, bevor wir in der Disziplin Team- oder früher den seminaristischen Weg zu beschreiten. Die vier Jahre, die Jonathan an der EMS verbrachte, Das sechsköpfige Team «Electronic Machines Schiers», beste- work unser Team beschrieben und am Schluss eine waren für alle Beteiligten, wenn auch aus verschiedene hend aus Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Mit- Teamaufgabe lösten. Bei der anschliessenden For- Blickwinkeln, lehrreich. Dank der guten Zusammenarbeit telschule Schiers, war auch dieses Jahr wieder dabei. schungspräsentation erläuterten wir unsere abfallre- und dem grossen Verständnis allerseits durfte Jonathan duzierende App «Appfall». Nach dem Essen began- den Umständen entsprechend eine entspannte Zeit nen die Robot Games, der wohl spannendste Teil erleben. Doch mehr Details dazu im anschliessenden Das Team hatte sich bereits zum zweiten Mal in Folge des gesamten Wettbewerbs. Die erste Vorrunde lief Zeitungsbericht. an der Schweizer Meisterschaft beweisen können bei uns sehr gut und wir quali-fizierten uns mit dem und durfte so, gemeinsam mit zwei anderen Schwei- siebten Rang für das Viertel-finale. Weiter kamen wir Hans-Andrea Tarnutzer, Prorektor zer Teams, die Schweiz an den Europameisterschaf- leider nicht. ten vertreten. Ein Novum für das Schierser Team war, dass es nicht von Lehrpersonen, sondern von älteren Spannende Heimreise Schülern gecoacht wurden. Es konnte sich dabei u. a. Nach zwei Wettbewerbstagen durften wir uns auf auf die Coaches des Teams «Progy-Robos» aus Thun eine spannende Studienreise freuen. Zuerst ging es rs: verlassen. nach Budapest, wo wir in den Genuss einer privaten a n E M S S ch ie Stadtführung kamen und allerlei Interessantes aus Mars Zusammen mit den zwei anderen Schweizer Teams der Geschichte Ungarns und Budapests erfuhren. Zur erfolgte die Anreise nach Debrecen per Car in Entspannung suchten wir dann das Széchenyi-Heil- er z l ich en Da n k! der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Nach der bad auf, das grösste Bad seiner Art in Europa. Gleich H ung entgegenge bracht, obwohl Ankunft in Debrecen, dem Bezug der Unterkünfte sowie einem kleinen Mittagessen machten wir alle darauf hiess es bereits, den Bus Richtung Wien zu besteigen, wo wir nach einer Übernachtung einige sogar Wer tschätz n konnte. Daf ür gebü hr t zusammen eine Erkundungstour durch die Stadt. der Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom und S Sc hi er s ic h di es e selten er wider ie Le hr pe rsonen Wir sahen uns das Wettbewerbsgebäude, das Kölc- das Hundertwasser-Museum bestaunen konnten. Der Liebe EM ös ste A ne rken nu ng! D en sey Conference Centre, an und schlenderten durch Abschnitt unserer Reise führte uns nach Salzburg, wo der ih ne n gr ichen begegnet de r, de r be i je dem Wet ter mit un d di e üb rigen Verant wortl n vi el Ph an - die Strassen. Der Coach eines anderen Schweizer wir nochmals einige kulturelle Denkmäler bewundern Ja, ich bin n herum- ohlwollen und en twickelte üb er de m K op f in deinen Halle m ir m it W A us se rir di sc he n- Teams erzählte uns interessante Dinge über die durften, bevor es dann wieder nach Hause ging. Kapuze n gerichtet, um kompliziertes st auf den Bode tasie, um mein über viele zwi- Entstehung von Debrecen und Ungarn. Nach dem lief, den Blick fe n K in de r zu üb er re nn en. zu er le ichter n und mir ich Nachtessen in einer Pizzeria machten wir uns auf in EMS (Electronic Machines Schiers) möglichst kein e kl ei ne t, aber da se in und du rch fü r m m M ar s ko m m e ich zwar nich sc he nm en sc hliche K lippen n zu he lfe n. Direkt vo uns schon ei n ne utisten kom men re Chaossituatio wir Asperger-A undu rchschauba a 20 oder 50 di sc he . ge rn w ür de ich noch et w o- wenig vor wie A us se rir h bei- G an z s ist in deinem Pr n le tz te n vi er Jahren w urde ic Ja hr e hi er ve rweilen, aber da D u ha st m ic h Aber in de Daf ür sind esehen. im isc h au f di esem Planeten. le , gr am m leider nicht vorg m it K en nt ni ss en, nahe he ich sowie al er üste t onen verant wortl so liebevoll ausg dass ich deine Lehr pers irk te n, da ss in einem aber n un d po sit iven Erfahr ungen, te rg ru nd m itw Fä hi gk ei te nf t auf die- die im Hin herweise meine Zu ku vo n 50 0 M en schen erstaunlic ba r di e nä ch sten Schr itte in he n ka nn . Chaos rd nu ng sicht aneten vertrauen svoll ge A nsätze von O te sich, sem Pl ganz herzlich, un d auch im mer wieder it de r Ze it ze ig da nk e ich di r r no ch : M D es ha lb e vi er guten w urden. Meh er all den wilden A kti- Erdenbürgern, di e mir dies ei n Sy ste m hi nt en . al l je ne n en n ic h m ir ih re dass gar in en M au er n stattfind sc he nk t ha ben – auch w an- e in de it Jahr e ge Aber ih re G ed vitäten steck t, di m ir wo hltuende Sicherhe er ni ch t merken kann. bin m , da s G es icht d da fü r Es ist ein Syste ic h aber nicht ei ngeeng t, w erden mich begl eiten, un t ha t, da s m h ke n, di e vermittel ben hat, mic erzen dankbar. Möglichkeit gege ich ih nen von H sonder n mir die de n, w er ich bi n. herauszu fin dische», der im mer zu entfalten und ne rmassen «ander s» bin, , der «Ausserir ic h zu ge ge be Jo na th an , sa m t se iner Obwohl als ausge- dich zu rückdenk en wird m ic h m ei ne Mitschüler niem m ic h ge rn an haben iesen und viel Geduld bew Familie gren zt, sonder n , w ie ic h bi n – ja, of t mir he n la ss en einfach so ste Erschienen als Leserbrief im «Prättigauer und Herrschäftler» vom 22. Juni 2016 20
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