Nervenfutter für nervenstarke Busfahrer - Hindernisfrei Bauen ...
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Luzern, 12. August 2020 Kanton und Stadt Luzern Nervenfutter für nervenstarke Busfahrer Die 800 Busfahrerinnen und Busfahrer im Kanton Luzern leisten Grossartiges. Trotz Zeitdruck fahren sie die neuen, hohen Haltekanten zentimetergenau an. Das erlaubt Menschen mit Behinderung, selbständig ein- und auszusteigen. Mit einer kreativen Aktion hat sich der Verein Hindernisfrei Bauen Luzern HBLU heute Mittwoch bei den 800 Busfahrerinnen und Busfahrern im ganzen Kanton bedankt. Die Verantwortlichen von HBLU überreichten den Chauffeuren sämtlicher Buslinien insgesamt 800 Tüten mit kraftspendenden Trockenfrüchten und Nüssen. Dieses „Nervenfutter“ soll eine kleine Anerkennung für die nervenstarken Busfahrerinnen und Busfahrer sein. Denn nur dank ihren Fahrkünsten ist es möglich, dass Menschen mit Gehbehinderung oder Rollstuhl bei den neuen, 22 Zentimeter hohen Haltekanten selbständig ein- und aussteigen können. Experten am Steuer Das Anfahren dieser speziellen Haltekanten erfordert selbst von Profis volle Konzentration. Maximal 7,5 Zentimeter darf der Abstand zwischen Bordstein und Bus betragen, damit Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer selbständig einsteigen können. Zwar verfügen moderne Busse über eine Neigetechnik. Das einseitige Absenken alleine reicht jedoch nicht. Erst in Verbindung mit einer erhöhten Haltekante wird der Einstieg für mobilitätseingeschränkte Menschen ohne fremde Hilfe möglich. Die 22er-Kanten sind mit einer zweistufigen Aussparung im Randstein und einer Rundung am Fuss des Randsteins ausgestattet. Die untere Rundung muss bei der Zufahrt mit den Rädern touchiert werden, damit der Bus beim Halt möglichst nah an der Haltekante steht. Dies verlangt vom Busfahrdienst Mut und Fahrkönnen. HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch
Sorgfalt trotz Zeitdruck „Busfahrerinnen und Busfahrer haben einen stressigen Job“, sagt Barbara Schwegler Peyer, Präsidentin des Vereins Hindernisfrei Bauen Luzern HBLU. „Umso mehr schätzen wir es, dass sie die neuen Kanten selbst in hektischen Zeiten sorgfältig anfahren. Das ermöglicht Menschen mit Handicap mehr Autonomie. “ Gleichzeitig erhöhe sich dank neuen Haltekanten die Fahrplanstabilität, weil Chauffeure die Rampe nicht mehr von Hand ausklappen müssten. Und nicht zuletzt profitierten auch Personen mit Kinderwagen. Mit dem gesunden „Nervenfutter“ wolle sich HBLU bei den Busfahrerinnen und Busfahrern bedanken und sie gleichzeitig für die Anliegen von mobilitätseingeschränkten Menschen sensibilisieren. Schleppende Umsetzung Heute ist erst ein kleiner Teil der insgesamt 879 Bushaltestellen im Kanton Luzern mit einer hohen Kante ausgerüstet. HBLU-Präsidentin Barbara Schwegler Peyer bedauert, dass Menschen mit einer Behinderung den öffentlichen Verkehr auch künftig vielerorts nicht selbständig benutzen können – obwohl die zwanzigjährige Übergangsfrist des Behindertengleichstellungsgesetzes in vier Jahren abläuft. „Leider wurde das Anliegen der hohen Haltekante lange Zeit nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit verfolgt“, sagt Barbara Schwegler Peyer. Jetzt würden zwar vermehrt 22er-Haltekanten geplant. Wie die Praxis der Bauberatung zeige, geschehe dies jedoch nicht immer und selbstverständlich. „Es zeichnet sich ab, dass der hindernisfreie Zugang zum öffentlichen Verkehr bis 2024 noch längst nicht gewährleistet ist.“ pd Kasten: Hintergrundinformationen zur Umsetzung der Hohen Kante 2004 trat das Behindertengleichstellungsgesetz BehiG in Kraft. Dieses verlangt, dass der öffentliche Verkehr für Menschen mit einer Behinderung autonom benutzbar ist. Für die baulichen Anpassungen ist eine zwanzigjährige Übergangsfrist vorgesehen, welche 2024 ausläuft. Im Kanton Luzern gibt es rund 900 Bushaltestellen. Davon befinden sich knapp 500 auf Kantonsstrassen, die anderen liegen in der Verantwortung der Gemeinden. Nachfragen von HBLU bei mehreren Gemeinden haben ergeben, dass vielerorts erst einzelne Haltestellen auf die 22-er-Norm umgerüstet sind. HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 2/12
Die Stadt Luzern beispielsweise hat bisher knapp zehn Prozent ihrer rund 170 Bushaltestellen umgebaut, mindestens 82 weitere sind allerdings in Planung. In Sursee wurde bisher noch keine der 19 Haltestellen auf Stadtgebiet umgebaut, acht sind in Planung oder Vorabklärung. In Schüpfheim ist eine von acht Bushaltestellen mit einer hohen Kante ausgerüstet, weitere sind nicht in Planung. In Reiden ist bisher keine der fünf Bushaltestellen auf Gemeindegebiet umgebaut worden, vier sind jedoch in Planung. pd Bildlegenden: Bildlegende Schüpfheim: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Schüpfheim. Von links: HBLU- Bauberater Beat Husmann, Fahrgast Barbara Zihlmann-Schnider mit den Kindern Jeremy und Thea, HBLU-Vizepräsident und Rollstuhlfahrer Matthias Lötscher und Bus-Chauffeur Julius Wicki. Foto Fritz Lötscher HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 3/12
Bildlegende Hochdorf1: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Hochdorf. Von links: HBLU- Präsidentin Barbara Schwegler Peyer, Rollstuhlfahrerin Gabi Kaufmann, Fahrgast Evelyne Dahinden mit Kinderwagen und Chauffeur Thomas Berger. Foto Irene Walthert HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 4/12
Bildlegende Hochdorf2: Noch muss der Chauffeur in Hochdorf die Rampe ausklappen, damit Menschen mit Handycap einsteigen können. Von links: Busfahrer Thomas Berger, Rollstuhlfahrerin Gabi Kaufmann, Fahrgast Evelyne Dahinden mit Kinderwagen und HBLU-Präsidentin Barbara Schwegler Peyer. Foto Irene Walthert HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 5/12
Bildlegende Menznau1: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Menznau. Von links: HBLU- Präsidentin Barbara Schwegler Peyer, HBLU-Bauberater Beat Husmann, Rollstuhlfahrer Reto Gisler und Chauffeur Gerhard Egli. Foto zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 6/12
Bildlegende Menznau2: In Menznau dank 22er-Kante möglich: Autonomer Einstieg ohne Rampe. Foto zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 7/12
Bildlegende Menznau3: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Menznau. Von links: HBLU- Bauberater Beat Husmann, Rollstuhlfahrer Reto Gisler, Chauffeur Gerhard Egli und HBLU-Präsidentin Barbara Schwegler Peyer. Foto zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 8/12
Bildlegende Beromünster1: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Beromünster. Von links: Chauffeur Badi Galliker, Stefan Zimmermann vom Busbetreiber SB Trans, Fahrgast Petra Meyer und HBLU-Vorstandsmitglied und Rollstuhlfahrer Roger Suter. Foto Zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 9/12
Bildlegende Beromünster2: HBLU-Vorstandsmitglied und Rollstuhlfahrer Roger Suter am Fachsimpeln mit Busfahrer Badi Galliker. Foto zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 10/12
Bildlegende Ebikon1: Symbolische Übergabe des „Nervenfutters“ in Ebikon. Von links: HBLU- Vorstandsmitglied und Rollstuhlfahrer Oliver Kaufmann, HBLU-Präsidentin Barbara Schwegler Peyer und Busfahrerin Karin Zürcher. Foto zvg HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 11/12
Bildlegende Ebikon2: In Ebikon dank 22er-Kante möglich: Autonomer Einstieg ohne Rampe. Foto zvg Kontakt Präsidentin HBLU Barbara Schwegler Peyer, Bleuen 5, 6130 Willisau 041 970 05 49 oder 079 268 98 64 barbara.schweglerpeyer@hblu.ch HINDERNISFREI BAUEN LUZERN Verein, Sternmattstrasse 50, 6005 Luzern, 041 360 79 88, info@hblu.ch, www.hblu.ch 12/12
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