Neuer EU-Datenschutz Unternehmen müssen handeln - Niederrheinische IHK
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_1GRKG_340611_s0100_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:32:29; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien IHK, Postfach 10 15 08, 47015 Duisburg • A 07373 PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt. /ihk.niederrhein November 11 • 2016 Neuer EU-Datenschutz Unternehmen müssen handeln Seite 8 (4) In Zukunft voll vernetzt (22) NiederRheinLande (24) Konjunkturbericht IHK-Veranstaltung zum Breitbandausbau Gemeinsame Bewerbung für „Regionale“ Stimmungsbild stabil positiv
_1GQYS_340611_s0001_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:03:08; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Editorial Editorial Das Werben für Industrieakzeptanz ist eine Daueraufgabe Viele Produkte unseres täglichen Lebens kommen aus der Industrie – Waschmaschine, Joghurtbecher oder Kraftfahrzeug, ohne industrielle Produktion nicht denkbar. Für unsere Wirtschaft und den gesellschaftlichen Wohlstand am Niederrhein ist die In- dustrie als größter Arbeitgeber zentral. Wir verfügen über intakte Wertschöpfungsket- ten, zwischen traditionsreichen und zugleich modernen, wissensbasierten Industrien in unterschiedlichen Branchen und Betriebsgrößen. Deswegen brauchen wir eine zukunftsfähige Industriepolitik, die transparente und schnelle Genehmigungsverfahren ermöglicht und sich gemeinsam mit den Unterneh- men für mehr Industrieakzeptanz in der Bevölkerung einsetzt. Die Menschen, die im unmittelbaren Umfeld von Industrie leben, wollen und brauchen eine transparente Kommunikation. Dazu gehört nicht nur, über mögliche Gefahren und Risiken zu informieren, sondern auch über die Leistungen und den konkreten Nutzen für den Alltag und den Wohlstand jedes Einzelnen. Die vor wenigen Tagen bereits zum sechsten Mal in Folge durchgeführte „Lange Nacht der Industrie“ ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie so etwas gelingen kann. 77 Unternehmen an Rhein und Ruhr, davon neun aus unserem IHK-Bezirk, öffneten interessierten Besu- chern ihre Türen und boten spannende Einblicke in die Welt der Produktion. Auch in die- sem Jahr war der Ansturm von über 6 000 Bewerbern auf die 3 000 begehrten Plätze groß. Die beteiligten Firmen leisten durch diesen Dialog und ihre Offenheit einen wichtigen Beitrag für mehr Industrieakzeptanz. Das müssen wir gemeinsam weiter ausbauen. Albert von Hebel Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Energie der Niederrheinischen IHK November 2016 • Seite 1
_1GQYY_340611_s0002_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:03:34; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Inhalt • Amazon App-Shop • Google Play- und • Apple App Store /ihk.niederrhein 1 30 38 Editorial Unternehmen im Blick IHK-Ratgeber Das Werben für Industrieakzeptanz Pressespiegel im Unternehmen 30 Das tw-Wirtschaftsbild: ist eine Daueraufgabe rechtssicher nutzen Pflanzengroßhandel Eurofleurs Elbers 41 33 Kein normales Familienunternehmen 4 34 Wechsel in der Unternehmens- leitung bei Hantermann 35 Altana: Forsa-Studie Zur Person Kompakt „Industrie-Innovationsindex“ 4 Clevere Logistiklehrlinge gesucht 5 Vollversammlung der Nieder- rheinischen IHK am 8. Dezember 36 Huettemann feiert 60-jähriges Jubiläum 42 Auslandsmärkte im Fokus 6 Deutscher Arbeitsschutzpreis 2017 „Spanien: Wirtschaftliche 7 Entspannung beobachtbar“ Neues aus den Hochschulen 44 Gut zu wissen 14 45 Verwendung von Hyperlinks geklärt Wirtschaft und Region 14 Netzwerke: Networker NRW e. V. 15 Startup-Teens-Event in Duisburg 54 16 Was in der Tourismuswirtschaft Handelsregister am Niederrhein passieren muss 18 IHK-Energiewende-Barometer 2016 22 Gemeinsame Bewerbung 61 als NiederRheinLande Impressum 62 Betriebspraxis plus Mitarbeiter- und Feedbackgespräche 8 24 Aktuelle IHK-Konjunktur- Titelthema umfrage Niederrhein Neuer EU-Datenschutz: 26 Der Niederrhein präsentiert Unternehmen müssen handeln sich auf der Expo Real Am 14. April 2016 wurde die endgültige 28 Fassung der Datenschutz-Grundverord- nung (DSGVO) vom Europäischen Parla- ment verabschiedet. Was bedeutet dies 64 Wirtschaft digital Einblick für die Unternehmen? Wir haben dazu Plattformmärkte – einen Experten befragt. Heiko Gossen ist „Die Buchhandlung ist der Ort, Bedrohung oder Chance? Lead Auditor im Auftrag des TÜV Rhein- an dem Bücher sichtbar werden“ land. Er rät, das Thema noch in diesem Jahr anzugehen. Beilagenhinweis: Illustrationen des Titelbildes: Einem Teil dieser Ausgabe ist eine Beilage von thinkstockphotos.de/S-S-S, fotolia.com/jokatoons Unitymedia beigeheftet. Wir bitten um freundliche Beachtung. Seite 2 • November 2016 72. Jahrgang November 2016
_1GQZM_340611_s0004_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:05:26; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Wettbewerb „Best Azubi“ gestartet Clevere Logistiklehrlinge gesucht Deutschlands größter Wissenstest für angehende Speditions- und Logistikkaufleute „Best Azubi“ geht in die nächste Runde. Namhafte Firmenchefs und Berufsschullehrer aus der Bran- che haben insgesamt sechs Fragebögen entwickelt, anhand derer die Auszubildenden ihr Wissen online testen können. Auf die Gewinner wartet ein gestaffeltes Preisgeld von insge- samt 10 000 Euro. Der unter anderem von der Branchenzeitschrift Verkehrs- Foto: © panthermedia.net/Wong Sze Fei rundschau organisierte Wettbewerb verzeichnete im ver- gangenen Jahr mehr als 1700 Teilnehmer. Einsendeschluss l Deutschland nutzt das Potenzial noch zu wenig für alle Fragebögen ist der 9. Januar 2017. Die Preise für die ersten drei Gewinner werden bei der Verkehrsrundschau- Innovationsstandort Indien Gala in München verliehen. Alle Informationen unter www. best-azubi.de l Mit über 1000 Forschungs- und Entwicklungszentren und einem Pool von etwa 1,5 Millionen Ingenieuren birgt Indien ein riesiges Innovationspotenzial in sich. Doch deutsche Firmen investieren bislang nur wenig in das zweitgrößte Schwellenland der Welt. Für Unternehmen aus Frankreich, England und den USA gehören deren indische Entwicklungszentren oftmals zu den größten au- ßerhalb des Heimatlandes. Hierzulande wird Indien bis heute vorrangig als großer Markt für Güter aus Deutschland wahrgenommen. Dies zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung, für die das Beratungsunternehmen Roland Berger mehr als 150 Führungskräfte aus 80 Unternehmen in beiden Ländern befragt hat. Deutschlands Wirtschaft und Politik müssten demnach rasch handeln, um in Indien und weiteren asiatischen Märkten nicht abgehängt zu werden. Weiteres Fazit der Studie: Fachkräfte aus Indien könnten personelle Lücken in Deutschland schließen. Mehr Details: www.bertelsmann-stiftung.de l Foto: © panthermedia.net/Goodluz l „IHK vor Ort“-Veranstaltung am 17. November in Kleve In Zukunft voll vernetzt Vor allem in Gewerbegebieten und auf dem Land hinkt die Breitbandinfrastruktur den Anforderungen hinterher. Die Bun- desregierung hat das Ziel ausgerufen, bis 2018 flächendeckend eine Breitbandversorgung von 50 Mbit/s zu erreichen. Heute zeichnet sich ab, dass dieses Ziel kaum erreichbar ist. Wo steht der Breitbandausbau am Niederrhein heute? Was planen die Netzbetreiber? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Diskutie- ren Sie mit Breitband.NRW, mit regionalen Vertretern der Netz- betreiber und mit Unternehmern aus der Region, wie Sie den Breitbandausbau bei Ihnen vor Ort voranbringen können. Mehr Details und Anmeldung unter www.ihk-niederrhein.de/ Veranstaltungen-Breitbandausbau. Ansprechpartnerin bei der Niederrheinischen IHK: Sabine Jürschik, Telefon 0203 2821-231, E-Mail juerschik@niederrhein.ihk.de l Foto: © panthermedia.net/eevl Seite 4 • November 2016
_1GQZN_340611_s0005_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:05:21; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Bekanntmachungen der IHK IHK-Service Immer aktuell im Internet Wichtiger Hinweis für die IHK-zugehörigen Unternehmen: Alle offiziellen Bekanntma- Termine kompakt chungen veröffentlicht die IHK zeitnah auf ihrer Homepage unter www.ihk-niederrhein. de/IHK-Bekanntmachungen. Damit stehen die Informationen schneller zur Verfügung MESSEN – KONGRESSE als bei einer Veröffentlichung in der Zeitschrift „Thema Wirtschaft“. Hinsichtlich der Ver- öffentlichungspflicht zählt die Bekanntmachung im Internet. Ist bei Beschlüssen Sat- Essen Motor Show zungsrecht der IHK berührt, so erfolgt die Veröffentlichung weiterhin in der IHK-Zeit- Messe für sportliche Fahrzeuge, 26. schrift „Thema Wirtschaft“. November bis 4. Dezember, Messege- lände Essen. Dies geht zurück auf einen Beschluss der Vollversammlung. Nähere Informationen: www.essen-motorshow.de Dr. Frank Rieger, Geschäftsbereich Recht und Steuern, Telefon 0203 2821-309, E-Mail rieger@ Composites Europe niederrhein.ihk.de Europäische Fachmesse & Forum für Verbundwerkstoffe, Technologie und Aktuelle Bekanntmachungen: Sitzung der Vollversammlung am 8. Dezember, Sachver- Anwendungen, 29. November bis 1. ständige. l Dezember, Messegelände Düsseldorf. www.composites-europe.com Aluminium 2016 Weltmesse und Kongress für die Alu- l Vollversammlung der Niederrheinischen IHK miniumindustrie, 29. November bis 1. Dezember, Messegelände Düsseldorf. Sitzung am 8. Dezember www.aluminium-messe.com SEMINARE – TAGUNGEN Die nächste Vollversammlung der Niederrheini- schen IHK findet am 8. Dezember um 15:30 Uhr in Mitarbeitergespräche zielorientiert der Niederrheinischen IHK, Mercatorstraße 22–24, führen Duisburg, statt. Die Tagesordnung wird etwa Ein Großteil der Führungstätigkeit be- zwei Wochen vor dem Vollversammlungstermin steht darin, mit Mitarbeitern zu reden. im Internet unter www.ihk-niederrhein.de/IHK- Das Seminar zeigt auf, welche kom- Bekanntmachungen veröffentlicht. munikativen Grundlagen zu berück- sichtigen sind und wie sich die Teil- Für IHK-Zugehörige ist die Sitzung öffentlich. Wei- nehmer gezielt auf Beurteilungen, Mitarbeiterjahresgespräche, Zielver- tere Informationen: Dr. Frank Rieger, Telefon 0203 einbarungen, regelmäßige Feedbacks 2821-309, E-Mail rieger@niederrhein.ihk.de l Foto: Ullrich Sorbe etc. vorbereiten können. Die Teilneh- mer entwickeln Strategien, um Mitar- beitergespräche erfolgreich durchfüh- ren zu können und auch schwierige Gesprächssituationen zu meistern. 21. l Studie unter weiblichen Führungskräften November, 9 bis 16:30 Uhr, in der IHK, Förderung von Frauen = Mangelware? Duisburg. Informationen und Anmel- dung bei Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487. Systematisch ausgeschlossen und durch Vorgesetzte nicht ausreichend gefördert – ei- E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de ner aktuellen Studie gemäß spiegelt diese Aussage die Gedanken von vielen jungen weiblichen Führungskräften wider. Fast die Hälfte der befragten Frauen stimmte dem Liquiditätsplanung Mit diesem Seminar soll das Prob- zu. Die Umfrage ist Teil eines Forschungsprojektes der ManpowerGroup in Kooperation lembewusstsein für drohende Zah- mit dem KCI KompetenzCentrum für interdisziplinäre Wirtschaftsforschung und Verhal- lungsunfähigkeit bei mittelständi- tensökonomie. schen Unternehmen und Kleinunter- nehmern geweckt werden. Es werden 75 Prozent gaben darin an, sich in Unternehmen nicht ausreichend auf Führungspositio- Beispiele und Möglichkeiten aufge- nen vorbereitet zu fühlen. Gerade mit Blick auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Er- zeigt, die Liquidität und gleichzeitig höhung der Frauenquote in Leitungspositionen verdeutlicht dieses Ergebnis den Hand- die Ertragslage zu verbessern. 28. lungsbedarf der Unternehmen. Unter Personalverantwortlichen teilte nur ein Drittel die November, 9 bis 16:30 Uhr, in der IHK, Ansichten der jungen Frauen mit der Folge, dass die Problematik ausgeblendet und in Duisburg. Weitere Informationen und der Führungskräfteentwicklung nicht berücksichtigt wird. l November 2016 • Seite 5
_1GQZS_340611_s0006_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:05:25; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Kompakt l Jetzt bewerben IHK-Service Deutscher Arbeitsschutzpreis 2017 Termine kompakt Die Bewerbungsphase für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2017 ist gestartet. Alle zwei Jahre werden mit dieser Auszeichnung Unternehmen prämiert, die sich in besonderem Maße für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten engagieren. Gefragt sind Anmeldung bei Maria Kersten, Tele- clevere Konzepte und Prozesse oder neuartige Produkte und Technologien. fon 0203 2821-487. E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de Firmen und Institutionen aller Größen, Branchen und Rechtsformen sowie Einzelpersonen kön- nen sich noch bis zum 31. Januar 2017 bewerben. Die Preisverleihung erfolgt in den Kategorien Optimale Chefentlastung – „kleine und mittlere Unternehmen“ und „große Unternehmen“ (ab 250 Beschäftigte). Am 17. Ok- Kompetenter Umgang tober 2017 werden die Gewinner auf der Internationalen Fachmesse für die Themen persönlicher Je optimaler die Führungskraft im All- Schutz, betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Düsseldorf bekannt gegeben. tagsgeschäft entlastet wird, desto mehr kann sie sich auf die wesentli- chen Aufgaben konzentrieren. Durch Jetzt online bewerben unter www.deutscher-arbeitsschutzpreis.de l genaueres Hinhören und gezieltes Nachfragen können Missverständnis- se und damit Zeit- und Energieverlus- te reduziert werden. Teilnehmer des Seminars lernen, wie sie in Diskussio- l Fundierte Ergebnisse aus erster Hand nen sowie in schwierigen Situationen zum sachlichen und konstruktiven Außenwirtschaftsreport 2016 Meinungsaustausch beitragen kön- nen. Die Erhöhung der Problemlösefä- Der DIHK-Außenwirtschaftsreport stellt die wichtigsten higkeit sowie Ihrer kommunikativen Kennzahlen der IHKs im Bereich Zoll und Außenwirtschaft Kompetenz ermöglicht einen effizien- zusammen. Iran und Russland lagen im vergangenen Jahr teren, stressfreieren Arbeitsalltag al- im Zentrum des Interesses, im Blick auf das erste Halbjahr ler Betroffenen und schafft für den 2016 kam der neue Unionszollkodex als Themenschwer- Vorgesetzten wertvolle Freiräume. 23. punkt hinzu. bis 24. November, 9 bis 16:30 Uhr, in der IHK, Duisburg. Informationen und Auf den stetig hohen Beratungsbedarf bei ihren Mitgliedsun- Anmeldung bei Maria Kersten, Telefon 0203 2821-487. ternehmen reagierten die IHKs mit einem Angebot von knapp E-Mail kersten@niederrhein.ihk.de 3 240 Infotagen, Seminaren und Workshops. Die verschiedenen Veranstaltungen lockten im Jahr 2015 insgesamt 84 600 Besucher in die Seminarräume der IHK. Im Vergleich zum Vorjahr Umsatzsteuer – bedeutete dies einen Anstieg um 4,5 Prozent. Thematisch befassten sich rund 1700 Angebote Aktuelles zum Jahreswechsel mit dem Schwerpunkt Zoll- und Außenwirtschaft. Auf etwas mehr als 1400 Ländertagen stan- Die Teilnehmer erhalten praktische den Marktchancen und Herausforderungen beim Markteintritt im Ausland im Mittelpunkt. Hinweise zu aktuellen Neuerungen in der Rechtsprechung und Verwaltung Der DIHK-Außenwirtschaftsreport steht als Download unter www.ihk-niederrhein.de/DIHK- sowie zu gesetzgeberischen Neuerun- Aussenwirtschaftsreport-2016 zur Verfügung. l gen zum Jahreswechsel. 30. Novem- ber, 14 bis 18 Uhr, in der IHK, Duisburg. Details und Anmeldung: Larissa Fuhr- mann, Telefon 0203 2821-347. E-Mail fuhrmann@niederrhein.ihk.de l Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht IHK FOSA: 10 000 Anerkennungsbescheide Informationsveranstaltung zu allen Änderungen im Bereich Außenhandel, Die IHK FOSA (Foreign Skills Approval), das in Nürnberg ansässige Kompetenzzentrum deut- Zollrecht, Umsatz- und Verbrauchs- scher Industrie- und Handelskammern für die Anerkennung mit einem IHK-Beruf vergleichba- steuern, Warenursprung und Präfe- rer ausländischer Berufsabschlüsse, verzeichnet nun den 10 000. Anerkennungsbescheid. renzen sowie zum Außenwirtschafts- recht. 13. Januar, 9 bis 16:30 Uhr, in der Insgesamt sind seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im April 2012 bis zum 30. Juni 2016 IHK, Duisburg. Informationen und An- bei der IHK FOSA über 14 000 Anträge gestellt worden, 65 Prozent der Anerkennungsverfahren meldung bei Andrea Averkamp, Tele- enden mit einer vollen Gleichwertigkeit. Die Antragstellenden absolvierten ihre Ausbildungen fon 0203 2821-347. insbesondere in Polen, Russland, der Türkei und Bosnien-Herzegowina. Die wichtigsten Berufs- E-Mail averkamp@niederrhein.ihk.de gruppen sind bisher die kaufmännischen Berufe vor den Metall- und Elektroberufen. l Seite 6 • November 2016
_1GQZY_340611_s0007_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:05:44; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Neues aus den Hochschulen Neues aus den Hochschulen Universität Duisburg-Essen entwickelt präzise und vielseitige Mikrochips PICs sind wahre Alleskönner: Die Photonisch Integrierten Chips bringen die Kommunika- tionstechnik ebenso voran wie die Radar-, Sensor- und Messtechnik. Die vielseitigen Mi- krochips entstehen jetzt in einem Forschungsprojekt der Universitätsallianz Ruhr. Dafür wurde jetzt eine neue Plasmaanlage in das Duisburger Zentrum für Halbleitertechnolo- gie und Optoelektronik gebracht. Da sie mit bis zu sieben verschiedenen Gasen betrie- ben werden kann, lassen sich damit unterschiedliche Materialien bearbeiten – zum Bei- spiel Siliziumoxid und Siliziumnitrid. Sie wird auch für funktionsfähige Prototypen genutzt. Die hoch entwickelten Produkte können kleine und mittlere Unternehmen später zu einem Bruchteil der bisherigen Kos- Hochschule Rhein-Waal, Kamp-Lintfort ten einsetzen. Denn die Wissenschaftler geben ihr Know-how weiter, was die Herstel- Fotos: Hendrik Grzebatzki/Ullrich Sorbe (2) lungskosten senkt und neue Anwendungsfelder für PICs erschließt. Mehr Details: Professor Dr.-Ing. Andreas Stöhr, Zentrum für Halbleitertechnologie und Optoelektronik, UDE, Telefon 0203 379-2825, E-Mail andreas.stoehr@uni-due.de l Neue Innovationen durch hochmoderne Fertigungstechnologien: Sparkasse Duisburg spendet Fünf-Achs-Fräse an die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort Computergesteuerte Fräsmaschinen sind in Industrie und Handwerk wichtig für die In- novationsfähigkeit. Eine Ergänzung der modernen Fertigungstechnologien der Hoch- schule Rhein-Waal hat jetzt die Sparkasse Duisburg ermöglicht. Sie unterstützt das Fab- lab Kamp-Lintfort der Hochschule Rhein-Waal mit der Anschaffung einer Fünf-Achs-Fräse durch eine Spende von rund 8 000 Euro, die am 27. September offiziell übergeben wurde. Die Fünf-Achs-Fräse ermöglicht, die Fräswerkzeuge von allen Seiten optimal am Werk- stück anzusetzen. So können auch aufwendige Maschinenteile angefertigt werden, für die die üblichen drei Achsen einer Fräsmaschine nicht ausreichen. Hochschule Rhein-Waal, Kleve „Mit unserem Engagement an der Hochschule Rhein-Waal investieren wir in Bildung und damit nachhaltig in den Strukturwandel Kamp-Lintforts. Insbesondere die Investiti- onen in die Ausstattung des Fablab unterstützen wir gerne, da nicht nur die Studieren- den, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger davon profitieren und das Fablab nutzen können“, sagt Ulrich Schneidewind, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Duisburg. Mehr Details: Professor Dr. Karsten Nebe, Direktor des Fablab, Telefon 02842 90825-233, E-Mail karsten.nebe@hochschule-rhein-waal.de l Kontakt Die Fördervereine bieten Unternehmen eine Plattform, um den Kontakt zu den Hochschulen zu intensivieren, sie zu unterstützen und Fachkräfte gezielt zu fördern. Ansprechpartner beim Förderverein Hochschule Rhein-Waal e. V.: Stefan Finke, E-Mail info@foerderverein-hrw.de, Telefon 02821 997542 Ansprechpartner der Duisburger Universitätsgesellschaft (D. U. G.): Claus-Robert Witte, E-Mail dug@uni-due.de, Telefon 0203 379-4409 Universität Duisburg-Essen, Duisburg November 2016 • Seite 7
_1GR06_340611_s0008_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:10; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Was bedeutet die neue EU-Datenschutzgrundver- ordnung für Unternehmen? Persönlichkeitsrechte statt Technik, Fristen einhalten, rechtzeitige Planung Am 14. April 2016 wurde die end- umgesetzt haben. Wieso ist es wichtig, sich gültige Fassung der Daten- jetzt darum zu kümmern? schutz-Grundverordnung (DS- GVO) vom Europäischen Par- Weil man den Aufwand nicht unterschätzen darf. Selbst Unter- lament verabschiedet. Was nehmen, die die bisherigen Anforderungen im Datenschutz gut bedeutet dies für die Unter- umgesetzt haben, müssen ihre gesamte Organisation auf die nehmen? Wir haben dazu einen neuen Regelungen hin überprüfen. Das kann eine Menge Arbeit Experten befragt. Heiko Gossen ist sein, die man sich frühzeitig einteilen sollte. Wer erst Anfang Lead Auditor (ISO 27001) im Auftrag des TÜV Rhein- 2018 beginnt, sich mit den Anforderungen auseinanderzusetzen, land und Datenschutzbeauftragter verschiedener wird schnell von der Menge der Anforderungen erschlagen sein. Unternehmen, die sich bisher nur wenig mit der rechtlichen Sei- Unternehmen. te des Datenschutzes befasst haben, sollten besser heute als morgen damit beginnen, wenn sie sich nicht ab dem 25. Mai 2018 Viele Unternehmer schützen ihre Daten nicht erheblichen Risiken aussetzen wollen. oder nur unzureichend. Wie stark ist das Thema bei den Unternehmen präsent? Welche Risiken drohen, wenn man sich nicht rechtzeitig kümmert? Den „Schutz der Daten“ setzen viele Menschen mit „Vertraulich- keit der Daten“ oder dem technischem Schutz gleich. Wenn Vor allem drohen Bußgelder. Die maximalen Bußgeldgrenzen man sich das Datenschutzrecht ansieht, stellt man allerdings sind mit 10 und 20 Millionen Euro beziehungsweise 2 Prozent schnell fest, dass es um viele verschiedene Anforderungen und 4 Prozent des weltweiten Umsatzes – je nachdem, welcher geht. Einer aktuellen Bitkom-Studie zufolge haben immerhin der Beträge höher ist – drastisch erhöht worden. Zum Vergleich: 88 Prozent der Unternehmen schon mal etwas von der neuen Bisher sprechen wir von 50 000 Euro und 300 000 Euro. Hinzu Grundverordnung gehört. Die Studie zeigt aber auch, dass sich kommt, dass die Verordnung den Aufsichtsbehörden auch enge- 32 Prozent der Unternehmen noch keine Gedanken gemacht re Vorgaben macht, wie die Bußgelder festzusetzen sind. So haben, wie sie die Verordnung umsetzen wollen. heißt es in Artikel 83 der Grundverordnung, dass das Bußgeld „wirksam, verhältnismäßig und abschreckend“ sein soll. Dabei ist Datenschutz in Europa viel mehr als der technische Schutz von Daten! Es geht in erster Linie um Persönlichkeits- Was sind die wesentlichen Änderungen im Ver- rechte. Das heißt, es geht im Datenschutz auch um die Frage der gleich zur heutigen Rechtslage? Zulässigkeit der Datenverwendung, also die Frage: Welche Da- ten darf ich als Unternehmen überhaupt erheben und verarbei- Eine besonders gravierende Änderung ist schon die durch den ten? Es geht um Betroffenenrechte, also was muss ich dem Kun- Unionsgesetzgeber gewählte Gesetzesform. Bisher gilt mit dem den, Mitarbeiter oder Lieferanten aktiv mitteilen, was auf Bundesdatenschutzgesetz eine Regelung, die die EU-Richtlinie Nachfrage. Es geht aber auch um technische Sicherheit und Ver- 95/46/EG in nationales Recht umgesetzt hat. Ab Mai 2018 haben antwortung. wir eine EU-Verordnung, das heißt, der Verordnungstext wird un- mittelbar anwendbares Recht. Es gibt also weitestgehend keine Seit Mai 2016 ist die neue Datenschutzgrund- Umsetzung mehr in ein deutsches beziehungsweise nationales verordnung offiziell in Kraft, aber Unternehmen Recht. Die EU verspricht sich davon eine Vollharmonisierung des müssen die Bestimmungen erst im Mai 2018 Datenschutzrechts in Europa. Gleichzeitig sieht sie aber viele Seite 8 • November 2016
_1GR07_340611_s0009_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:06; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Öffnungsklauseln für nationale Regelungen vor. Daher können ten umgesetzt werden müssen. (Siehe Grafik) Mein persönlicher auch noch nicht alle Anforderungen final bewertet werden. Aber Tipp dazu ist, frühzeitig das Projektteam, die Führungskräfte und nach dem, was man aus Berlin läuten hört, soll die Bestellpflicht andere bei der Umsetzung Beteiligte zu schulen und zu sensibi- zum Datenschutzbeauftragten in Deutschland unverändert bleiben. lisieren. Nur wenn ich im Unternehmen Bewusstsein für die Bri- sanz und Wichtigkeit des Themas schaffe, lässt sich ein solches Es ändern sich aber beispielsweise in erheblichem Maße die Be- Projekt auch erfolgreich umsetzen. troffenenrechte. Als Unternehmen muss ich die Betroffenen nun Viel zu tun für die Unternehmen Quelle: Präsentation von Susanne Dehmel/Paul F. Nemitz auf der Welche Maßnahmen zur Umsetzung der DS-GVO werden Sie mit hoher Dringlichkeit umsetzen? Einführung neuer Prozesse, z.B. Datenschutz-Folgeabschätzung 46 % Privacy Conference des Bitkom am 22.09.2016, S. 6 Neubewertung unternehmerischer Risiken 43 % Überarbeitung der Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung 40 % Anpassung der Datenschutzerklärungen 38 % Überprüfung der Erlaubnistatbestände 38 % Anpassung der Prozesse bei Datenpannen 34 % Überarbeitung sonstiger Verträge 33 % Überarbeitung der Einwilligungen 32 % Anpassung des Verfahrensverzeichnisses 27 % 0 10 20 30 40 50 im Vorfeld der Datenerhebung und Nutzung umfangreicher in- formieren – nicht nur im Web. Unternehmen, die als Auftragneh- Wie aufwendig ist das? mer im Bereich der Auftragsdatenverarbeitung tätig sind, müs- Das ist keine einfache Frage. Ich glaube durch die Rechenschafts- sen zukünftig eine Verarbeitungsübersicht darüber führen. und Nachweispflichten, denen man als Unternehmer oder Ge- Grundsätzlich steigen die Dokumentationspflichten für die Un- schäftsführer zukünftig ausgesetzt ist, darf man den Aufwand ternehmen erheblich, wenn sie ihren Rechenschaftspflichten nicht unterschätzen. Natürlich gibt es viele Einflussfaktoren, zum zukünftig nachkommen möchten. Hier sollte man sich ebenfalls Beispiel spielen Unternehmensgröße und -gegenstand genauso frühzeitig überlegen, wie man diese erfüllen kann und dann ent- eine Rolle wie die Komplexität der Prozesse und der IT-Land- sprechend Prozesse und Dokumentationen danach ausrichten. schaft. Kleinere Unternehmen sind sicherlich gut beraten, sich Ferner ändern sich viele Details, die im Einzelfall auf ihre Auswir- Know-how von außen hinzuzunehmen, um zielgerichtet und effi- kungen im Unternehmen geprüft werden müssen. zient mit der Umsetzung zu beginnen. Es hängt aber auch davon ab, wie gut die bisherigen datenschutzrechtlichen Anforderun- Was können die Unternehmen selbst leisten, gen im Unternehmen bereits umgesetzt sind. Da sind wir in um sich zu schützen? Deutschland vielleicht etwas im Vorteil – gilt das Bundesdaten- schutzgesetz doch mit als die strengste Umsetzung der bisheri- Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, jetzt zu beginnen. Die Heran- gen Datenschutzrichtlinie. gehensweise sollte dabei organisiert erfolgen. Dazu gehört ei- nerseits, die Verantwortlichkeiten für die Umsetzung zu definie- Welches sind die drei wichtigsten Fragen, die ren und andererseits die erforderlichen Ressourcen hierfür man im Unternehmen abklären muss, um die bereitzustellen. Man sollte auch keine Scheu davor haben, dies Umsetzung der Grundverordnung strukturiert als Projekt aufzusetzen und anhand eines dezidierten Projekt- angehen zu können? plans sowie einer Projektorganisation zu planen und zu steuern. Selbst wenn es sich um ein kleines Projektteam handelt, hilft die Als erstes wird wohl zu klären sein, wer sich federführend um die Strukturierung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten enorm. Umsetzung kümmern soll. In vielen Unternehmen wird dafür ver- Auch hier kann die Bitkom-Studie hilfreich sein. Sie zeigt auf, mutlich der Datenschutzbeauftragte ausgewählt. Das ist fach- welche Aufgaben in den befragten Unternehmen am dringlichs- lich sicherlich eine gute Wahl. Allerdings sollte klar sein, dass die November 2016 • Seite 9
_1GR08_340611_s0010_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:07; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Verantwortung für die Umsetzung in der Regel bei der Ge- ob externe Unterstützung erforderlich ist. Die dritte Frage wird schäftsführung oder dem Vorstand sowie bei den Fachbereichen dann sein, wer in die Umsetzung einzubeziehen ist. Nahe liegende liegt. Daher ist die Managementunterstützung sehr wichtig. Fer- Positionen sind die Informationssicherheitsbeauftragten, QM-Be- ner sollte in komplexeren oder größeren Strukturen überlegt auftragten, die IT-Leitung und Führungskräfte im Allgemeinen. Die werden, einen erfahrenen Projektmanager für die Planung und Aufgabe des Managements ist es, immer wieder daran zu erin- Organisation einzubinden, damit sich der Datenschutzbeauf- nern, dass die Umsetzung in den Fachbereichen erfolgen muss. tragte auf die fachlichen Aspekte konzentrieren kann. Im zwei- Vonseiten des Datenschutzes erfolgt in der Regel die datenschutz- ten Schritt muss geprüft werden, was alles zu tun ist. Die Hand- fachliche Bewertung und Beratung. l lungsfelder müssen identifiziert werden, die neuen Regelungen geprüft und die nationale Gesetzgebung im Auge behalten wer- den. In diesem Schritt stellt sich dann meist auch die Frage, ob dies alles mit internen Ressourcen geleistet werden kann oder Nach den Snowden-Enthüllungen: Das neue Datenschutzabkommen „EU-US Privacy Shield“ Rechtliche Folgen und praktische Tipps Für Datentransfers zwischen Mitgliedsstaaten der EU Tipp: Es gibt kein Konzernprivileg. Sobald personenbezogene und den USA regelte bis zu dessen Beendigung im Jahr Daten von einer rechtlich selbstständigen Einheit (Tochtergesell- 2015 das sogenannte „Safe Harbor“-Abkommen die schaft) an eine Gesellschaft im Konzern (zum Beispiel die Kon- Grundlage. Zwischenzeitlich ist der sogenannte „EU-US zernmutter) übermittelt werden, bedarf es für jede Übermittlung Privacy Shield“ als Nachfolgeabkommen in Kraft getreten. einer Legitimation. Hier kann man sich etwa mit einer Vereinba- Wir erläutern die Rechtslage und geben Tipps, worauf Un- rung über die Auftragsdatenverarbeitung behelfen. Das Bundes- ternehmen besonders achten sollten. datenschutzgesetz gibt den Mindestinhalt vor. Allgemeine Grundsätze beim Datentransfer ins „Safe Harbor“ und das Urteil des Europäischen EU-Ausland Gerichtshofs Bei der Übermittlung personenbezogener Daten eines Unter- Weil die USA aus europäischer Sicht kein angemessenes nehmens – wie zum Beispiel Angaben zu Mitarbeitern oder Kun- Schutzniveau für die personenbezogenen Daten von EU-Bür- den – in das EU-Ausland muss der Transfer grundsätzlich nach gern aufweisen, waren Datentransfers in die USA seit jeher nur dem einschlägigen Datenschutzrecht zulässig sein. So ist die mit erheblichem formalen Aufwand möglich. Aus diesem Grund Verarbeitung von personenbezogenen Daten nach dem Bun- wurde das „Safe Harbor“-Abkommen getroffenen, wonach ent- desdatenschutzgesetz nur erlaubt, wenn entweder die Einwilli- sprechend zertifizierte Unternehmen als „sicherer Hafen“ gal- gung des Betroffen – also derjenigen Person, dessen Daten ver- ten und personenbezogene Daten rechtskonform übermittelt arbeitet werden – vorliegt, oder eine gesetzliche Erlaubnis werden durften. existiert. Diese kann beispielsweise auch in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen enthalten sein. Zusätzlich muss das Der Europäische Gerichtshof entschied am 6. Oktober 2015, dass Zielland über ein „angemessenes Datenschutzniveau“ verfügen. das „Safe-Harbor“-Abkommen – unter anderem aufgrund der Unternehmensdaten ohne Personenzug sind von diesen stren- „Snowden“-Enthüllungen – keine geeignete Rechtsgrundlage für gen Regeln ausgenommen. Datentransfers darstellte. Das Gericht entzog damit quasi „über Seite 10 • November 2016
_1GR0F_340611_s0011_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:12; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Nacht“ einer Vielzahl von betroffenen Unternehmen die Möglich- der Regel negativ sind. Ab dem 25. Mai 2018 können außerdem keit, personenbezogene Daten ohne großen formalen Aufwand Bußgelder bis zu 20 Millionen Euro und in bestimmten Konstel- aus der EU in die USA zu übermitteln. lationen sogar darüber hinaus verhängt werden. Der neue „EU-US Privacy Shield“ Hinweis zur EU-Datenschutzgrundverordnung An die Stelle von „Safe Harbor“ ist im Jahr 2016 der „EU-US Priva- Die bereits in Kraft getretene und ab dem 25. Mai 2018 unmittel- cy Shield“ getreten. Dieser funktioniert trotz einiger Neuerungen bar in allen EU-Mitgliedsstaaten anwendbare EU-Datenschutz- im Verfahren der Zertifizierung ähnlich wie „Safe Harbor“. Ist der grundverordnung bringt einige wesentliche Neuerungen mit Empfänger in den USA gemäß dem Privacy Shield zertifiziert, sich. Allerdings ergeben sich an die Anforderungen für die zuläs- darf eine Übermittlung personenbezogener Daten – vorbehalt- sige Datenübermittlung in Drittstaaten keine Verbesserungen. lich etwaiger Voraussetzungen aufseiten des „Senders“ – erfol- Betroffene Unternehmen müssen sich also weiterhin Gedanken gen. machen, ob und wie sie entsprechende Transfers in die USA or- ganisieren und formal rechtfertigen. Tipp: Welche Unternehmen dem Privacy Shield „beigetreten“ sind, kann im Internet unter www.privacyshield.gov eingesehen Fazit werden. Der „EU-US Privacy Shield“ hat zwischenzeitlich das aufgehobe- ne „Safe Harbor“-Abkommen abgelöst. Das neue Regelwerk Praxisbeispiele für Datentransfers in die USA funktioniert trotz einiger Neuerungen im Verfahren der Zertifi- zierung ähnlich wie „Safe Harbor“. Ist der Empfänger in den USA Im Bereich des Cloud-Computing ist eine Vielzahl von Daten- gemäß dem Privacy Shield zertifiziert, dürfen Unternehmen Da- transfers denkbar, wenn der Anbieter der Cloud-Lösung in den ten also grundsätzlich ohne weitere Prüfung übermitteln. Wel- USA sitzt oder sich das von ihm zur Erbringung der Leistung be- ches Unternehmen dem Privacy Shield „beigetreten“ ist, kann im triebene Rechenzentrum dort befindet. Ein Beispiel ist die An- Internet eingesehen werden. l wendung „Dropbox“: Nutzer können darüber Daten in der Cloud speichern, um mit verschiedenen Geräten von unterschiedlichen Standorten mobil auf diese Daten gemeinsam zuzugreifen. Eine weitere, regelmäßig in der Praxis anzutreffende Konstellation ist Heiko Schöning die Übermittlung personenbezogener Daten – insbesondere von Rechtsanwalt und Fachanwalt Mitarbeitern – deutscher Töchterunternehmen an die U.S.-ameri- für IT-Recht, Duisburg kanische Muttergesellschaft. Foto: Zoltan Leskovar Tipp: Ungeachtet weitergehender strategischer Fragen (Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen, IT-Sicherheit und Ähnlichem) sollte die datenschutzkonforme Nutzung in jedem Fall gewährleistet werden. Andernfalls drohen empfindliche Bußgelder und Veröffentlichungspflichten, die für das Image in November 2016 • Seite 11
_1GR0G_340611_s0012_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:22; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Titelthema Was bietet Ihnen die Niederrheinische IHK zum Thema Datenschutz an? Veranstaltungen Information und Austausch im Internet Cloud–Chancen erkennen, Risiken vermeiden, Im Internet existieren zahlreiche Informations- und Diskussions- 30. November, 16 Uhr, in der Niederrheinische plattformen, die auch für Unternehmen nützlich sein können. Einige IHK zu Duisburg Plattformen werden von öffentlichen Stellen betrieben, wie zum Beispiel das „Virtuelle Datenschutzbüro“ (www.datenschutz.de). Heutzutage ist es technisch problemlos möglich, IT-Infrastruktur, Dort können Infos abgerufen und eigene Beiträge eingestellt Plattformen und Software über elektronische Netze bereitzu- werden. Eine weitere Informationsplattform ist die Internetseite stellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie nutzen nur die IT- der Landesbeauftragten für Datenschutz- und Informationsfrei- Ressourcen als Service, die Sie brauchen, Geschäftsprozesse heit des Landes NRW (www.ldi.nrw.de), über die neben zahlrei- werden verschlankt und damit Einsparpotenziale erzielt. Ande- chen Praxistipps auch offizielle Statements der Landesdaten- rerseits ergeben sich durch den Einsatz von Cloud-Lösungen vie- schutzbeauftragten der Länder kommuniziert werden. le Fragen: „Sind meine Daten sicher?“, „Wo werden die Daten gespeichert – lokal oder im weltweiten Netz?“ und „Welche Rechtsabteilung der Niederrheinischen IHK rechtlichen Aspekte muss ich beachten?“ Antworten auf diese informiert und weitere Fragen gibt die Infoveranstaltung Das Datenschutzrecht ist komplex und stellt den Rechtsanwen- Ziel der Veranstaltung ist es, kleinen und mittleren Unternehmen der regelmäßig vor neue Herausforderungen. Dabei ist es nicht den Zugang zur Nutzung von Cloud-Lösungen zu erleichtern und immer leicht, den Durchblick zu behalten. Die Rechtsabteilung Chancen und Risiken zu diskutieren. Zudem besteht die Möglich- der IHK informiert Mitgliedsunternehmen praxisnah über aktuel- keit, untereinander und mit den Fachreferenten ins Gespräch zu le Datenschutzthemen auf ihrer Internetseite, in Merkblättern kommen. Die Veranstaltung wird vom Regionalforum Duisburg- und Infoveranstaltungen. Bei konkreten Fragen besteht die Niederrhein des networker NRW in Zusammenarbeit mit der Möglichkeit, sich telefonisch oder vor Ort beraten zu lassen. Dar- GFW Duisburg und der Niederrheinischen IHK durchgeführt. über hinaus hilft die IHK bei der Suche nach geeigneten An- sprechpartnern in Behörden und öffentlichen Institutionen. l IT-Sicherheitstag NRW, 1. Dezember, 9 bis 17 Uhr, Word Conference Center Bonn. Fachkongress der In- dustrie- und Handelskammern in NRW zu Daten-, Informations- IHK-Ansprechpartner zu Rechtsfragen und IT-Sicherheit. Expertenvorträge unter anderem zu Cyber De- und Datenschutz fense, Risikofaktor Mensch, Standards zu Sicherheitskonzepten, Schutzbedarf von Clouds. Die Teilnahme kostet 99 Euro, Pro- Robert Neuhaus, Telefon 0203 2821-346, gramm und Anmeldung unter www.it-sicherheitstag-nrw.de. E-Mail neuhaus@niederrhein.ihk.de Netzwerk Networker NRW Der Verein „networker NRW“ bietet Unternehmen aus der IT- Branche eine Plattform zum Informationsaustausch, um Koope- rationen zu initiieren und persönliche Kontakte zu pflegen. Der Verein hat aktuell 170 Mitglieder. Ansprechpartner bei der IHK zu Digitalisie- rung, Innovation und Technologie Robert Schweizog , Telefon 0203 2821-442, E-Mail schweizog@niederrhein.ihk.de Seite 12 • November 2016
_1GR12_340611_s0014_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:06:52; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Wirtschaft und Region NETZWERKE für Unternehmen am Niederrhein Netzwerke sind Plattformen, um Informationen zu erhalten und neue Kontakte herzustellen. Hier können neue Geschäfts- ideen entstehen, Interessierte können Projektpartner finden oder Erfahrungen austauschen. In dieser Reihe stellen wir Ih- nen Netzwerke für Unternehmerinnen und Unternehmer in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve vor, die die Nieder- rheinische IHK initiiert hat oder bei denen sie mitwirkt. Das Regionalforum Duisburg-Niederrhein des Networker NRW e. V. • BRANCHE: • NÄCHSTER TERMIN: Informationstechnologie (IT) „Cloud – Chancen erkennen, Risiken vermeiden“, 30. November 2016, Nie- Foto: Thinkstock.com/Godruma • MITGLIEDER: derrheinische IHK, IT-Sprechstunde am 27 im Regionalforum Duisburg-Nieder- 17. November 2016 rhein; über 180 im networker NRW e.V. • WAS IST BESONDERS? • BESTEHT SEIT: Persönliche Kontakte, offener Aus- 2003 tausch, gemeinsame Projektumsetzun- gen, Geschäftsvermittlungen, regional • WER KANN MITMACHEN? verbunden Regionale IT-Unternehmen und IT- Fachleute aus anderen Branchen und • ORGANISATION: aus der Wissenschaft Das Regionalforum Duisburg-Nieder- rhein ist ein Teil des NRW-weit aufge- • ZIELE: stellten IT-Verbandes Networker NRW Angebot einer etablierten Plattform e.V. Der Vorstand des Regionalforum zum Informations- und Erfahrungsaus- Duisburg-Niederrhein wird von den tausch über aktuelle IT-Themen Mitgliedern gewählt und setzt sich aus ehrenamtlich tätigen Unternehmens- Unterstützung von Unternehmen aus vertretern zusammen. Unterstützt wird der IT-Branche, persönliches Kennen- der Regionalvorstand durch die Nie- Ansprechpartner lernen, um eine Basis für potenzielle derrheinische IHK und die GFW-Gesell- gemeinsame Geschäfte, Projekte oder schaft für Wirtschaftsförderung Duis- Kooperationen zu schaffen burg, die jeweils einen Vertreter als kooptiertes Mitglied in den Vorstand • THEMEN: entsenden. Robert Schweizog Cloud Computing, IT-Sicherheit, Internet, Telefon 0203 2821-442, IT-Consulting, IT-Infrastruktur, IT-Recht, • ROLLE DER IHK: E-Mail schweizog@ Knowledge Management, Qualifizierung Unterstützer und kooptiertes Vorstands- niederrhein.ihk.de und Training, Qualitätsmanagementsys- mitglied teme, Social Media-Consulting, Soft- wareentwicklung • HOMEPAGE: Volker Wassermann (Vorstandssprecher) www.networker-niederrhein.de Telefon 2831 395 909-50 • AKTIVITÄTEN: E-Mail: vorstand-niederrhein@ Netzwerktreffen, Infoveranstaltungen, • ALLE NETZWERKE: networker.nrw Vorstandssitzungen, IT-Sprechstunde www.ihk-niederrhein.de/Netzwerke Seite 14 • November 2016
_1GR2E_340611_s0015_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:09:11; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Wirtschaft und Region Die Gäste auf dem Podium v. l.: Jan Kroppen (J&J IT-Services GbR, Gründer und Geschäftsführer), Michelle Geisler (job2do GmbH und Peepz GmbH, Gründerin und Geschäftsführerin), Gisbert Rühl (Klöckner & Co SE, CEO), Moderatorin Philippa Pauen, Alexander Bittner, (BERT UG i.G., Gründer und Geschäftsführer), Iwona Malecki (SkilderArt GmbH, Gründerin und Geschäftsführerin), und Sebastian Severin Schulte (Fitness & Co. und GoJames, Gründer und Geschäftsführer). Foto: Niclas Jakob Startup-Teens-Event in Duisburg nahme: „Die vielen Fragen zeigen für mich, dass wir mit diesem For- mat etwas richtig machen.Viele junge Leute interessieren sich dafür, Unternehmer diskutierten mit rund 150 Schülern wie sie ihre eigenen Ideen unternehmerisch umsetzen können.“ Gisbert Rühl, CEO der Klöckner & Co SE, ergänzte: „Wir kooperieren In einer Diskussionsrunde erörterten Schüler mit Unternehmens- mit Startup-Teens – nicht nur in Bezug auf das Event in Duisburg, gründern und Unternehmenslenkern, wie mit den eigenen Talen- sondern zukünftig auch im Rahmen von langfristig angelegten Men- ten eine Idee unternehmerisch umgesetzt werden kann. Zusam- toring-Partnerschaften zwischen Schülern und Klöckner-Führungs- men mit der Klöckner & Co SE hat die Niederrheinische IHK zum kräften.“ Matthias Wulfert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Startup-Teens-Event in Duisburg eingeladen. Die bundesweite der Niederrheinischen IHK betonte: „Wenn Jugendliche schon früh gemeinnützige Initiative Startup-Teens bringt mit ihrer Veranstal- lernen, unternehmerisch zu denken, kann das nur gut für die regio- tungsreihe Unternehmer mit Schülern im Alter zwischen 14 und nale Wirtschaft sein. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass heute der 19 Jahren zusammen, um jungen Menschen einen lebendigen Ein- eine oder andere zukünftige Unternehmensgründer im Publikum druck davon zu vermitteln, was Unternehmergeist bedeutet. war – über ein Wiedersehen in der IHK freuen wir uns natürlich!“ Beim Startup-Teens-Event geht es vor allem darum, den Jugendli- Die Veranstaltung in Duisburg bildete den Auftakt zum Startup- chen zu vermitteln, woraus unternehmerisches Denken und Han- Teens-Schüler-Businessplan- Wettbewerb 2017. Die Startup- deln besteht und das dieses gefordert ist, ganz gleich ob sie Gründer, Teens-Challenge ist der höchstdotierte Businessplan-Wettbe- Unternehmensnachfolger oder Intrapreneure (unternehmerisch werb in Deutschland, bei dem sieben Mal 10 000 Euro Start oder denkende Angestellte) werden wollen. Gäste auf dem Podium wa- Investitionskapital vergeben werden. Die Teenager können sich ren junge Gründer, die von ihren Anfängen, Erfolgen wie Misserfol- auf den Wettbewerb mit einem eigenen Online-Training vorbe- gen sowie Entrepreneur- und Intrapreneurship erzählten. Dazu stell- reiten. Zudem haben sie die Möglichkeit von Mentoren und Men- ten die Schüler zahlreiche Fragen und bekamen sehr konkrete und torinnen bei der Erstellung des Business-Plans begleitet zu wer- persönliche Antworten. Philippa Pauen, Mitgründerin von Startup- den. Weitere Informationen zum Wettbewerb und den Teens, moderierte die Diskussion und freute sich über die rege Teil- Teilnahmebedingungen unter www.startupteens.de l November 2016 • Seite 15
_1GR2H_340611_s0016_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:09:21; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Wirtschaft und Region Was in der Tourismuswirtschaft flächendeckende Breitbandversorgung. Außerdem sollte auch die Infrastruktur im öffentlichen Raum barrierefrei und gut aus- am Niederrhein passieren muss gebaut sein, damit die Touristen ihre Ziele bequem und sicher Der IHK-Tourismusausschuss bezieht Position erreichen können. Von Ullrich Langhoff, Vorsitzender IHK-Tourismusausschuss Bürokratieabbau für bessere Wettbewerbsfähigkeit Es wird befürchtet, dass durch Alleingänge der NRW-Landes- Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Nie- regierung Unternehmen in NRW im nationalen und europa- derrhein. Über 3,9 Millionen Übernachtungen pro Jahr in 2014 weiten Wettbewerb schlechter gestellt werden. Rechte und und 2015 zeigen, dass der Niederrhein bei Gästen und Besuchern Gesetze werden unterschiedlich ausgelegt und führen zum als Reiseregion immer beliebter wird. Gewerbliche Übernach- Beispiel bei der Belastung durch die Bettensteuer, das Ge- tungsbetriebe erwirtschafteten einen Bruttoumsatz werbesteuerrecht und den steigenden Anforderun- von mehr als 459 Millionen Euro. Außerdem sind gen an die Barrierefreiheit zu regionalen Wett- die touristischen Ankünfte auf knapp zwei bewerbsnachteilen. Die Bettensteuer sollte Millionen und die touristischen Aufent- generell abgeschafft werden. Zumindest haltstage auf mehr als 70 Millionen an- sollte der damit verbundene bürokrati- Foto: Hendrik Grzebatzki gestiegen. Aber es gibt auch noch Luft sche Aufwand für die Hotels auf ein Mi- nach oben. So sieht es der Tourismus- nimum beschränkt bleiben. Von der ausschuss der Niederrheinischen IHK. Er Einführung einer Tourismusabgabe zur hat nun in einem Positionspapier Ziele Finanzierung der touristischen Infra- und Forderungen formuliert, wie der struktur sollte dringend abgesehen Tourismus am Niederrhein gestärkt und werden. Die Finanzierung ist Aufgabe ausgebaut werden kann. Die tourismuspo- der Kommunen und sollte aus dem ge- litischen Positionen wurden im Sommer von samten Steueraufkommen bestritten wer- der IHK-Vollversammlung verabschiedet. den, um die Betriebe nicht noch weiter zu belasten. Auch im Gewerbesteuerrecht besteht Bekenntnis zum Tourismus und Verantwortung der Politik Anpassungsbedarf, da die derzeitige Anwendung zu ei- Obwohl die Kommunen und Kreise am Niederrhein von den Ein- ner enormen finanziellen und teilweise existenzbedrohenden kommens- und Beschäftigteneffekten und den daraus resultie- Situation für viele Reiseveranstalter führt. renden Steuereinnahmen stark profitieren, ist die Investitions- bereitschaft für den Tourismus bei den Politikverantwortlichen Verbraucherschutz mit Augenmaß der Kommunen noch zu schwach ausgeprägt. Es wird gefordert, Viele Unternehmen investieren schon heute in die Qualitätssiche- dass sich die Politik zum Tourismus bekennt und Verantwortung rung und die Mitarbeiterqualifizierung. Dies gilt insbesondere im übernimmt. Bereich der Lebensmittelhygiene. Der Verbraucherschutz darf aber nicht überstrapaziert werden. So trägt die geplante Einfüh- Ziel muss eine stärkere gemeinsame regionale Vermarktung sein rung eines Hygienebarometers in NRW nicht dazu bei, dass die Um im Wettbewerb mit anderen Regionen bestehen zu können, Qualität gesteigert wird, sondern ganz im Gegenteil: sie verunsi- braucht der Niederrhein ein positives Image und eine hohe Iden- chern Gäste und Besucher und gefährdet den Fortbestand der tifizierung der hier lebenden Menschen mit dieser Region. Damit Unternehmen. der Niederrhein bekannter wird, benötigen die regionalen Tou- rismusorganisationen genügend finanzielle Mittel. Dabei muss 5 Fragen an Ullrich Langhoff, Geschäftsführer des Weseler Res- der Niederrhein sich deutlicher profilieren: Rad- und Wandertou- taurants Lippeschlößchen und Vorsitzender des IHK-Tourismus- rismus sind für unsere Region von Bedeutung, aber auch der ausschusses Geschäftstourismus darf nicht vernachlässigt werden. Damit die Profilierung und Positionierung gelingt, muss die weitere touris- Wo verbringen Sie denn am liebsten Ihren Urlaub? tische Vermarktung gesamtregional gedacht werden. Ziel ist es, In ländlichen Regionen, die über regionale Spezialitäten verfügen. über die schon kooperierenden Kreise Viersen, Kleve und Wesel hinaus weitere Kommunen in diesen Prozess einzubinden. Die Der Niederrhein wird bei Gästen und Urlaubern immer beliebter. Aktivitäten sollten dabei auf die Niederrhein Tourismus GmbH Was macht für Sie die Attraktivität unserer Region aus? konzentriert werden, um die Ressourcen zu bündeln und somit Der Niederrhein ist eine landschaftlich schöne und abwechs- eine höhere Strahlkraft zu erreichen. lungsreiche Radregion – Wasser, Burgen, Schlösser, Obsthöfe, ty- pisch niederrheinische Altstädte mit Fachwerk und Backstein. Willkommenskultur fördern Und die gute regionale Küche, nicht zu vergessen! Das Radwege- Der Niederrhein versteht sich als guter Gastgeber. Für die Unter- netz ist bestens ausgebaut. nehmen am Niederrhein bedeutet dies, dass sie ihre Angebote und Qualität überprüfen und optimieren müssen. Ganz wesent- Wie steht es um die touristische Vermarktung der Region? lich sind hier attraktive Online-Angebote und kostenfreies W- Da haben wir noch Nachholbedarf. Die Städte und Kreise am Nie- LAN für die Gäste. Grundvoraussetzung dafür wiederum ist eine derrhein vermarkten sich derzeit nicht unter einer Marke, son- Seite 16 • November 2016
_1GR2Q_340611_s0017_K4.pdf; s1; (210.00 x 297.00 mm); 31.Oct 2016 16:09:05; PDF-CMYK für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Wirtschaft und Region dern bis auf die Kreise Kleve, Viersen und Wesel jede für sich. Das würde Synergien schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass die derzeit müssen wir ändern, um schlagkräftiger zu werden. Wir wün- geführten Gespräche erfolgversprechend sein werden. schen uns daher, dass alle Akteure kooperieren und sich mit ei- ner einheitlichen Struktur und einem einheitlichen Bild präsen- Sie sprachen schon von der regionalen Küche des Niederrheins - tieren. Sie sind auch als Vorstandsvorsitzender der Genussregion Nieder- rhein e. V. tätig. Was ist für Sie als Genussbotschafter wichtig? Wie kann das gelingen? Mir ist es wichtig, auf die Stärken des Niederrheins als Reise- und Es gilt, bei allen Beteiligten Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir Genussland aufmerksam zu machen. Mit den regionalen Produk- müssen das Kirchturmdenken überwinden. Es liegt doch auf der ten entstehen in den Küchen am Niederrhein viele leckere Ge- Hand, dass wir, gerade was die Finanzierung des Regionalmarke- richte. Mein Lieblingsgericht ist der „Bentheimer Teller“ - den tings angeht, gemeinsam viel mehr erreichen können! Die Zu- bekommen Sie nur hier. Als Genussbotschafter repräsentiere ich sammenarbeit unter dem Dach der Niederrhein Tourismus GmbH die kulinarischen Besonderheiten der Region Niederrhein. l Wie halten wir den Verkehr flüssig? Verkehrskongress der NRW-IHKs am 28. November in Düsseldorf Nordrhein-Westfalen sieht einem Jahrzehnt der Baustellen ent- gegen: Zahlreiche vordringliche Projekte des Bundesverkehrs- wegeplans 2030 sollen schnellstmöglich zur Baureife gebracht werden. Daneben steht im Fokus, die bestehenden Verkehrs- netze zu sanieren und zu erhalten. Doch der Verkehr steht nicht still, wenn an der Infrastruktur ge- arbeitet wird: Welche Strategien verfolgt das Land, um die Leis- Foto: Hendrik Grzebatzki tungsfähigkeit der Verkehrswege während der Bauphasen si- cherzustellen? Wie kann ein effizientes Baustellen- und Die Einladung zur Veranstaltung und weitere Informationen zu Unfallmanagement aussehen? Diese Fragen diskutieren Exper- Programm und Referenten finden Sie unter www.ihk-nieder- ten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft am 28. November im rhein.de/Verkehr-Veranstaltungen. Ansprechpartner bei der IHK: Hotel Nikko in Düsseldorf. Als Gast wird unter anderem NRW- Dr. Ansgar Kortenjann, Telefon 0203 2821-368, E-Mail kortenjann@ Verkehrsminister Michael Groschek erwartet. niederrhein.ihk.de l EMAS Club Europe nehmen können EMAS-registrierte Unternehmen und Organisatio- nen sowie solche, die eine EMAS-Registrierung anstreben. Zweites Treffen der Regionalgruppe Rhein-Ruhr am 24. November Themen der Veranstaltung Nach einem erfolgreichen Start trifft sich am 24. November die Regionalgruppe Rhein-Ruhr des EMAS Club Europe das zwei- • ISO 14001:2015 näher dran an EMAS!? te Mal um sich zu wichtigen Neuerungen rund um das Thema • EMAS als Marketing-Tool EMAS zu informieren und auszutauschen. An der Veranstaltung • Schritt für Schritt zur nachhaltigen Lieferkette können alle Unternehmen teilnehmen, die sich für ein besseres • Neuigkeiten zu EMAS IV. Umweltmanagement in ihrem Betrieb interessieren. Seit vor mehr als 20 Jahren EMAS etabliert wurde, leisten Unterneh- men und Organisationen, die das Umweltmanagementsystem be- IHK-Infobox reits eingeführt haben oder dies planen, mehr für den betrieblichen Umweltschutz, als es das Gesetz verlangt. EMAS - kurz für Eco-Ma- Anmeldung und weitere Informationen: Elisa- nagement and Audit Scheme - ist das Instrument der Europäischen beth Noke-Schäfer, Telefon 0203 2821-311, E-Mail Union für eine umweltbewusste Betriebsführung. Die Niederrheini- noke@niederrhein.ihk.de oder direkt im Internet sche IHK bietet dazu gemeinsam mit dem Verband für Nachhaltig- unter www.ihk-niederrhein.de/EMAS-aktuell-Re- keits- und Umweltmanagement e. V. am 24. November von 13. bis 16 gionalgruppe-Rhein-Ruhr-des-EMAS-Club-Europe Uhr in Duisburg eine kostenlose Informationsveranstaltung an. Teil- November 2016 • Seite 17
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