Wachstum braucht Personalführung S. 10 - Inspiriert: Jahresempfang Plauen S. 18 Interviewt: Existenzgründer-Projekt S. 21 - IHK Chemnitz
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S Ü D W E S T S A C H S E N 05 2 0 1 8 Wachstum braucht Personalführung S. 10 www.chemnitz.ihk24.de Inspiriert: Jahresempfang Plauen S. 18 Interviewt: Existenzgründer-Projekt S. 21 Informiert: Achtung Datenschutz S. 24
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Vorwort 3 Das Arbeitsleben, das wir heute FÜHREN… …ist geprägt von Selbstverwirklichung. Von ehr- Sind die Grundmuster einmal verstanden, so geizigen Berufszielen, die mit dem Privatleben kann er sein Handeln proaktiv darauf ausrichten. vereinbar sind. Von flexiblen Arbeitszeitmodel- Und Führung muss lernen: aus den vergangenen len, zunehmender Digitalisierung und allgegen- Generationen und für die, die noch kommen wärtiger Kommunikation. Dabei bereiten wir uns werden. Nicht umsonst spricht man der Genera- schon vor auf eine Welt, in der die Grenze zwi- tion Z einen Teil der Merkmale zu, die wir schon schen Work und Life wieder mit wasserfestem von der Generation X kennen. Edding gezogen wird, uns eine hohe Anerken- nung fachlicher Autoriäten erwartet und die in Eine träge Organisation wird ebenso wenig agil der Führung keine Ebenen mehr benötigt. und in der Lage sein, sich auf die kontinuierlich Foto: 3D-Micromac AG » Während wir noch dabei sind, ein Gesundheits- wandelnden Rahmenbedingungen und insbe- management und home office - Arbeitsplätze zu sondere Menschen einzustellen, wie starre Füh- Erfolgreiche Führung etablieren, wird Generation Z in ein paar Jahren rungskonzepte in ihrer eigenen Findungsphase. am Abend nicht mehr erreichbar sein. Bis die bewirkt, dass verschiedene Konzepte für ein Wissensmanagement im Unter- Dabei engagiert sich die IHK mit der Arbeit im Mitarbeiter gemeinsam nehmen umgesetzt sind, ziehen besagte Mitar- Fachkräfteausschuss und der nachhaltigen Dis- in eine Richtung « beiter weiter zum nächsten Arbeitgeber. Denn kussion zum Thema Führung proaktiv. So freuen das Vertrauen in eine langfristige Kooperation wir uns in diesem Jahr zum 16. Personalforum gehen. sinkt. am 7. Juni auf die Fortsetzung des Vortrages von Welche Anforderungen entstehen unter diesen Prof. Dr. Peter Nieschmidt mit weiteren interes- Rahmenbedingungen an die Personalführung? santen Impulsen zum Thema Führungshandeln. Mittlerweile belegt eine ausreichende Zahl an Studien, dass die Generation Y mit sinnstiften- Denn schauen wir weiter in die Zukunft, so wird den Aufgaben und einer hohen Eigenverant- antizipiert, dass kaum ein Mitglied der Genera- wortung zu Höchstleistungen motiviert werden tion Z aufgrund der erwarteten Stressfaktoren kann. Diejenigen, die nunmehr aktuell in unsere überhaupt führen möchte. Damit nähern wir uns Unternehmen, beispielsweise als Auszubilden- Fragen wie, ob es Führung in derart flachen Hier- de, einsteigen, fordern eine klare und sachliche archien dann überhaupt braucht oder wer zu- Kommunikation und wollen in unternehmerische künftig noch führen will und wird. Eine derartige Entscheidungen einbezogen werden. Sinnkrise hat die Führung nicht verdient. Sie hat So gibt es führungsseitig keinen Einwand gegen ebenso Wertschätzung verdient, wie der einzelne die Eigenheiten der einen oder die Merkmale der Mitarbeiter der Generation Y, der den Sinn seiner anderen Kohorte. Doch muss die Führungskraft Arbeit sucht. in diesem Kontext ganz andere Leistungen er- bringen: sie muss antizipieren, um proaktiv agie- Führung muss wieder ein Wert an sich sein und ren zu können. keine Reaktion auf sich ändernde Ansprüche Erfolgreiche Führung bewirkt, dass verschiedene potenzieller Arbeitnehmer. Führung ist dazu in Mitarbeiter gemeinsam in eine Richtung gehen. der Lage, Wertschöpfung zu generieren – und Dazu muss der Führende die Denkmuster der das auf vielen Ebenen. Sei es für den Unterneh- Teammitglieder erkennen und er muss individua- menserfolg. Sei es für die – und diesen Begriff lisieren, ohne dabei die Flexibilität einzuschrän- befürworte ich – life-life-balance – einer jeden ken oder Entscheidungen vorwegzunehmen. Generation. Franziska Neubert Mitglied im Fachkräfteausschuss der IHK Chemnitz Herzlichst Abteilungsleiter Personal Ihre 3D‑Micromac AG
4 Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Inhalt Namen und Nachrichten Zeugnisfeier Fortbildungs- Friweika stellt die prüfung Produktion um Sieben Beste in den Prüfungen der Im laufenden Jahr modernisiert der Fortbildung im IHK-Bezirk Südwest- Remser Kartoffelverarbeiter die ge- sachsen wurden ausgezeichnet. samte Kloßteigproduktion. 6 Seite 6 Seite 7 Freude und Smartphonefotografie zur IHK-Zeugnisfeier. Foto: Chr. Heyden Wachstum braucht Personalführung Titelgeschichte Wie die IHK unterstützt Unser Autor Volker Tzschucke sprach Die IHK Chemnitz unterstützt mit den mit Mittelständlern darüber, wie man Projekten Personalcoach und Inklusion die Mitarbeiter in Veränderungspro- Unternehmen bei der Mitarbeiter- zessen mitnimmt. suche und -führung. 10 Seite 10 Seite 14 In der Firma mailingwork. Foto: ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann IHK aktuell Kraftvoll durch bewegte Im Zeichen von Fachkräften Zeiten und Hochschulen Zum Jahresempfang in der Regional- Die Regionalversammlung Mittelsach- kammer Plauen sprach Management sen traf sich im Unternehmen Freiberg Coach Ralph Goldschmidt. Instruments GmbH. 18 Seite 18 Seite 19 Blick in den großen Saal der IHK in Plauen. Foto: E. Liebner Unser Titel: Teambesprechung in der Agentur mailingwork. Foto: ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann
Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Inhalt 5 Für die Praxis Freiberg Innovation Senior Experte berät Inkubator weltweit Interview mit Franziska Böhler vom Koffer packen und ins Flugzeug steigen, Gründernetzwerk SAXEED an der heißt es für Michael Franzki – Experte TU Bergakademie Freiberg. im Unruhestand. 21 Seite 21 Seite 23 IHK Service IHK-Terminkalender Business trifft Afrika Die IHK bietet zahlreiche Veranstaltun- Wir laden Unternehmer ein zur 5. Ver- gen und Seminare sowie Beratungs- anstaltung Business trifft Afrika am termine und Sprechtage an. Alle Ter- 20. Juni in Chemnitz. mine für den Monat Mai und Anfang Juni auf einen Blick. Seite 26 Seite 28 28 Grafik: F. Heinrich Aus- und Weiterbildung IHK-Weiterbildungs- Ausbildungsmessen in programm Mittelsachsen Gute Aufstiegschancen haben Teil- Im dritten Quartal finden im Landkreis durch mit ng Starte beratu Berufs nehmer von IHK-Weiterbildungen. Mittelsachsen mehrere Ausbildungs- deiner Wir bieten an unseren IHK-Standorten messen statt, die Sie nicht verpassen eine große Auswahl von Weiterbil- sollten. Jetzt schon vormerken dungsveranstaltungen an. Seite 32 Seite 36 Deine Ausbildungsmessen 2017 36 Unsere IHK-Standorte Chemnitz Straße der Nationen 25 Annaberg-Buchholz Geyersdorfer Straße 9a Tel. 0371/6900-0 Tel. 03733/1304-0 Freiberg Plauen Zwickau Halsbrücker Straße 34 Friedensstraße 32 Äuß. Schneeberger Str. 34 Tel. 03731/79865-0 Tel. 03741/214-0 Tel. 0375/814-0 like uns auf Facebook!
6 Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Namen und Nachrichten Delegation aus Kenia in Chemnitz Vom 12. bis 16. März besuchte eine Delegation kenianischer Gouverneure Sachsen. Zu Beginn der Informationsreise stand die Konferenz „Nachhaltige Partnerschaften mit Ostafrika, Wissenschaft und Wirtschaft in Kooperation“ der Technischen Universität Bergakademie Freiberg auf dem Programm. Des Weiteren führte die Delegation Gespräche im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, mit der Wirtschaftsförderung Sachsen sowie in der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, welche mit der Taita Taveta Universität im kenianischen Voi seit mehreren Jahren kooperiert. Am Donnerstag standen Gespräche mit der IHK Chemnitz und der gemeinsame Besuch von Unternehmen der Region auf dem Programm. Bei den Unternehmen Terrot GmbH in Chemnitz, Thermofin GmbH und der eab New Energy GmbH wurden Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit mit Kenia und die Unter- stützung der regionalen Wirtschaft in dem afrikanischen Land diskutiert. Die Re- Die kenianische Delegation besichtigte die Terrot GmbH in Chemnitz. Foto: IHK gion Subsahara-Afrika steht seit längerem im Fokus der Auslandsaktivitäten der IHK Chemnitz. Mit der jährlichen Veranstaltung „Business trifft Afrika“ bietet Dieses Jahr übrigens am 20. Juni. Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei sind. die IHK eine Plattform zum Netzwerken für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Barbara Hofmann Zeugnisfeier Fortbildungsprüfung Die erste Zeugnisfeier Fortbildungsprüfungen im Jahr 2018 der IHK Chemnitz fand am 21. März in der IHK Chemnitz statt. 96 Absolventen aus 16 Abschlüs- sen erhielten ihre Zeugnisse. Die Liste reichte von Fachberatern über Fachwirte bis hin zu Meisterabschlüssen. Unsere herzliche Gratulation gehört allen Absol- venten, die neben Beruf, Familie und Freizeit diese Abschlüsse erlangten! Von den acht besten Absolventen wurden zur Zeugnisfeier sieben Beste ausge- zeichnet. Besonderer Höhepunkt der Zeugnisfeier war die Übergabe eines Meis- terbonus - initiiert vom Freistaat Sachsen. Der Meisterbonus gibt den Anreiz, die eigene Qualifikation zu stärken und sich beruflich weiterzubilden. Die Übergabe erfolgte durch Dr. Heike Fischer, Geschäftsführerin tradu4you® gmbh Chemnitz. Gefördert werden Absolventen, die erfolgreich ihre Prüfung seit dem 1. Januar 2016 abgeschlossen haben. Hauptwohnsitz oder Beschäftigungsort müssen in Sachsen liegen. Die Höhe der Förderung beträgt 1.000 Euro. Diese Maßnahme wird kofinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten Dr. Heike Fischer, Geschäftsführerin tradu4you® gmbh Chemnitz, überreichte die Zeugnisse. des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Foto: Chr. Heyden Ramona Kempe Technologieausgründung LiGenium an der TU Chemnitz Im Februar gründete ein Team von Maschinenbauern der TU Chemnitz das Maschinen- und Anlagenbauer in der sächsischen Region sollten ihren Blick auf Technologie-Startup LiGenium. Ziel ist der industrielle Einsatz von Holzwerk- die Neuentwicklungen richten. Leichtgewichtige Transportrollenbahnen, Lasten- stoffen im Maschinen- und Anlagenbau, um zur Reduktion von bewegten aufzüge, Montagegehänge oder Transportwagen sind nach den Normen und Massen, Lärm und Schwingungen beizutragen. Standards des Maschinenbaus konstruiert. Je nach Anwendungsfall sind 50 % Das 4-köpfige Team um Geschäftsführer Christoph Alt besitzt eine über 10-jäh- Gewichtseinsparung in Kombination mit verbesserter Schwingungsdämpfung, rige Erfahrung bei der Verwendung von Holzwerkstoffen im Maschinenbau und Lärmreduktion, Beständigkeit gegenüber aggressiven Stoffen sowie einer gerin- machte erstmalig im Schicke Ideen Wettbewerb 2017 in der Öffentlichkeit auf geren Temperaturdehnung und -weiterleitung im Vergleich zu konventionellen sich aufmerksam. Mit seiner Präsentation konnten es die Jury und das Publikum metallischen Bauweisen umsetzbar. überzeugen und errang den 2. Platz unter den wissenschaftlichen Einreichun- Die lateinischen Worte für Holz und Begabung spiegeln sich im Firmennamen gen. Seitdem ist viel geschehen. So entwickelte das Team aus den Prototypen LiGenium wieder und sind sogleich Sinnspruch und Motto für eine neue Zeit die ersten Anwendungsfälle in regionalen Unternehmen, überzeugte Geldgeber und Holz im Maschinenbau. zur Investition und stellte eine kaufmännische Mitarbeiterin ein. www.ligenium.de
Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Namen und Nachrichten 7 Wohlbefinden wird zur Leistungsvoraussetzung Dr. Ilona Bürgel machte den Teilnehmern einmal mehr deutlich, dass man nicht allein ist, wenn man nachts grübelt, anstatt zu schlafen: Zu den Hauptfakto- ren, die das eigene Wohlbefinden beeinträchtigen, gehört es, „sich zu viele Gedanken zu machen“. Positive Denkkultur ist ein Schlüsselbegriff: Wer Leis- tung erbringen will, dem muss es gut gehen und der muss sich wohlfühlen. So wird Wohlbefinden zur Leistungsvoraussetzung. Mit diesem Grundgedanken luden die Wirtschaftsjunioren Freiberg sowie das IHK-Projekt „Arbeitgeber- attraktivität“ zur Veranstaltung „Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeits- platz“ in die Villa Gückelsberg nach Flöha ein. In zwei parallel laufenden Workshops bekamen die Teilnehmer Wissen und Anregungen vermittelt, wie Arbeitgeber Arbeitsbedingungen schaffen können, um die Gesundheit ihrer An- gestellten zu fördern und wie bereits erkrankte Mitarbeiter dank eines Betrieb- lichen Eingliederungsmanagements wieder zurück in den Arbeitsalltag finden. In einem waren sich alle einig: Jede Maßnahme ist nur so erfolgreich wie die Motivation und Bereitschaft der Angestellten, diese anzunehmen. Es muss „Klick“ machen! Auch dabei können Arbeitgeber helfen. Susanne Schwanitz Foto: IHK „Friweika 2020“ stellt gesamte Produktion einmal auf den Kopf Gerade hat die Friweika e.G. ein neues Logistikzen- regionalen Erzeugergemeinschaft zu. Ein hartes trum in Betrieb genommen. 2018 modernisiert und Wettbewerbsumfeld, sinkender Frischkartoffelkon- erweitert der Remser Kartoffelveredler die gesamte sum und steigende Qualitätsansprüche stellen das Kloßteigproduktion. In den kommenden Jahren folgt Unternehmen vor immer neue Herausforderungen. die Erneuerung der Verarbeitungslinien für Garpro- Eine klimatisierte, computergestützte Großbehäl- dukte und des Versandbereiches. Alle Maßnahmen terlagerung, automatisierte Verarbeitungsprozesse, sind Teil des Strategiekonzeptes „Friweika 2020“. modernes Warenwirtschaftssystem und RFID-Tech- „Bis zum 50-jährigen Firmenjubiläum haben wir die nologie tragen dazu bei, Produktivität und Qualität gesamte Produktion einmal auf den Kopf gestellt“, zu sichern. Rund 100 Millionen Euro hat Friweika sagt Marko Wunderlich, stellvertretender Vorstands- seit 1990 in Gebäude und Betriebsausrüstung in- vorsitzender der Genossenschaft. vestiert. Das 1970 von vier „Genossen“ gegründete Unter- Dabei setzt die Genossenschaft auf innovative, nehmen beschäftigt heute 350 Mitarbeiter und ressourcenschonende und nachhaltige Produktion: verarbeitet jährlich etwa 135.000 Tonnen „Frische Beispielsweise „verwandelt“ die betriebseigene Weidensdorfer Kartoffeln“ und Zwiebeln. 70.000 Biogasanlage Kartoffelschalen und Nebenprodukte Tonnen werden abgepackt verkauft, die übrige plus Abwasser in 1,4 Millionen Kubikmeter Biogas, Ware gelangt in veredelter Form in den Groß- und das zur Dampf- und Wärmeerzeugung im Betrieb Einzelhandel, die Feinkostindustrie oder an Großver- genutzt wird. 6.000 Tonnen Gär-Rückstände gelan- 20 Schüler nutzten die Auftaktveranstaltung zur „Woche der offenen Unternehmen“ am 12. März, um Friweika kennenzu- braucher – und dies europaweit. Etwa 70 Prozent gen als natürlicher Dünger wieder auf die Felder. lernen. Foto: Bert Harzer der gesunden Knollen liefern die 29 Mitglieder der Kathrin Buschmann Erste Integrationsmesse in Mittelsachsen „Hindernis Herkunft - Potenziale richtig nutzen - Integration durch Bildung und Rat und Tat bereitstehen. Kooperationspartner ist die IHK Chemnitz Regional- Arbeit“ – so lautet das Motto der ersten Integrationsmesse in Mittelsachsen. Ziel kammer Mittelsachsen. Die Integrationsmesse öffnet am Mittwoch, den 20. ist es, Migranten über Möglichkeiten für Arbeit, Ausbildung und weitere Bil- Juni, von 10 bis 14 Uhr, im Tagungszentrum des Deutschen Brennstoffinstituts, dungswege im Landkreis zu informieren. Mittelsächsische Unternehmen können Halsbrücker Straße 34 in Freiberg, ihre Türen. Ein Anmeldeformular für Unter- mit den Messebesuchern in Kontakt kommen und sie auf ihr Unternehmen auf- nehmen, die als Aussteller an der Messe teilnehmen möchten, gibt es online merksam machen. Bei Fachfragen finden sie gleich alle wichtigen Ansprech- unter www.landkreis-mittelsachsen.de. Für Rückfragen steht Ihnen Benedikt partner vor Ort. Zu Themen wie Sprachvermittlung, Qualifizierung und Weiter- Pfohl telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung (E-Mail: Integrationsmesse@ bildung, Bewerbung und Anerkennung von Abschlüssen werden Fachleute mit Landkreis-Mittelsachsen.de, Tel. 03731/7995016). Maria Göbel
8 Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Namen und Nachrichten Arbeitspläne unterzeichnet Am 15. März unterzeichneten im Hotel Cascade in Most Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich (IHK Chemnitz), Direktor Stanislav Kříž (KHKK), Direktorin Jiřina Pečnerová (OHK Most), Direktorin Ivana Košanová (OHK Cho- mutov), Netzwerkkoordinatorin Michaela Holá (IHK Chemnitz) und Radek Pašava (KHKK) (v.r.n.l.) die Arbeits-pläne der IHK Chemnitz mit den tschechi- schen Wirtschaftskammern in Chomutov, Most und KHKK Sokolov. Vereinbart wurden mehrere grenzüberschreitende Aktivitäten für die Unterstützung der regionalen Wirtschaft und grenzüberschreitender Kooperationen. Michaela Holá Foto: OHK Most Stollberger Lichtprojekt ausgezeichnet Die Preisträger des Wettbewerbs „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ Höhe von 5.000 Euro prämiert wurde. Die feierliche Übergabe durch den Spon- wurden schon im November letzten Jahres von Sachsens Innenminister Markus sor NEL Neontechnik Elektroanlagen Leipzig GmbH fand am 12. März während Uhlig ausgezeichnet, darunter auch zwei Projekte aus dem Erzgebirgskreis. der Stadtratssitzung im Stollberger Rathaus statt. Die Stadt Lugau nahm den zweiten Preis für das Projekt „KREATIV SCHIENE ERFAHREN“ Anfang Februar entgegen. Die Grundidee des Projektes „Stollberg erSTRAHLT“ ist, die Räume der Innen- Die Große Kreisstadt Stollberg überzeugte die Jury mit dem Konzept „Stollberg stadt zu Stadtfesten und anderen besonderen Anlässen mit Licht zu beleben erSTRAHLT“, welches mit dem Sonderpreis „Licht“ und einem Wertscheck in und so für eine neue Wahrnehmung des Altbekannten zu sorgen. Dabei soll das Augenmerk nicht nur auf den Hauptgebäuden der Stadt liegen, sondern auch auf bisher kaum wahrgenommenen Hinterhöfen, Fassadenelementen oder versteckten Sitzecken. Für den Stollberger Marktplatz haben die Initiatoren ganz besondere Pläne. Dieser soll durch die Lichtinszenierung in eine „Chillout- Zone“ verwandelt werden, in der sich die Bürger zum Verweilen, Staunen und Austauschen treffen können. Außerdem sollen überdimensionale Stadtmöbel und gemütliche Liegestühle für einen maximalen Wohlfühlfaktor sorgen. In diesem Jahr geht die City-Offensive nun schon in die fünfzehnte Runde. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 1. März wurde das neue Jahresmotto „Stadt gestalten – Stadt erleben“ bekannt gegeben und damit der Wettbewerb offiziell gestartet. Die sächsischen Industrie- und Handelskammern engagieren Feierliche Scheckübergabe in Stollberg: André Bellstedt, NEL Neontechnik Elektroanlagen Leipzig GmbH, Marcel Schmidt, Oberbügermeister der Stadt Stollberg, IHK-Mitarbeiterin Andrea Nestler sich seit 2004 als Initiatoren und Sponsoren der Initiative. (v.l.). Foto: Ralf Wendland Janine Nicke Spedition Schimpf GmbH, Ellefeld zum 80-jährigen Firmenjubiläum, elektrotechnik Plauen GmbH, Plauen zum 60-jährigen Firmenjubiläum, Rosemarie Unger, Handelsvertretung für Wein und Sekt, Crinitzberg zum 25-jähri- gen Firmenjubiläum, Dr. Vieler Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung und Beratung m.b.H., Chemnitz zum 25-jäh- rigen Firmenjubiläum, Nestler & Förster GmbH, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Pietsch Haustechnik GmbH, Ostrau zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Sigrid Pöhland, Klingenthal zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Dietel Lasertechnik & Metallbearbeitung GmbH, Schneeberg zum 20-jährigen Firmenjubiläum, Tischler & Part- ner GmbH, CiBOARD electronic GmbH, Chemnitz zum 10-jährigen Firmenjubiläum, EP Schmalfuß Döbeln zum IHK gratuliert: 10-jährigen Firmenjubiläum, Lightweight Structures Engineering GmbH, Chemnitz zum 10-jährigen Firmenjubi- läum Herzlichen Glückwunsch!
Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · Namen und Nachrichten 9 Coworkingspace in der IHK in Zwickau Am 16. März fand der erste mobile Jelly des Zwi- meinschaftliche Arbeiten im Mittelpunkt, wobei je- In einem Jelly Ende März war das Zwickauer Startup ckauer Coworkingspace in der IHK Zwickau statt. der an seinem mitgebrachten Laptop und Projekten Pendix zu Gast und berichtete über die eigene Ge- Fünf Akteure der engagierten Szene nutzten die arbeitet. In Pausen oder zu einer vorher festgeleg- schäftsidee für nachrüstbare eBike Antriebe. Räumlichkeiten für eine Strategieplanung zur Wei- ten Zeit werden spezielle Themen vorgestellt und terentwicklung des Coworkingspace in Zwickau. Mitstreiter oder neue kooperative Ansätze gesucht. Der im vergangenen Jahr gegründete Coworking- Jelly – noch nie gehört. Was ist das? Die derzeitigen Teilnehmer kommen aus den Bran- space Zwickau möchte in regelmäßigen Abständen Ein Jelly ist ein lockeres und offenes Arbeitstreffen chen Architektur, Wissenschaft, Dienstleistungen mit der IHK Zwickau kooperieren und vom vielfälti- von vorrangig im Home-Office arbeitenden Einzel- und Softwareentwicklung. Sie schätzen vor allem gen Informationsangebot profitieren. unternehmern. Einmal in der Woche steht das ge- den Austausch und das voneinander Lernen. www.cowo-zwickau.de Anzeige Infobroschüre Weiterbildung & Qualifizierung 2018 Auf Initiative des Netzwerkes „Fachkräfte für das Erzgebirge“ wurde die zweite Infobroschüre für Weiterbildung & Qualifizierung erstellt, in welcher sich rund 40 Bildungsträger auf ca. 65 Seiten prä- sentieren. Dabei wurden verschiedene und vielfälti- ge Weiterbildungsangebote aller Branchen aus dem Erzgebirgskreis gebündelt, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen relevant sind. Sie erhalten einen Überblick über die unterschied- lichen Möglichkeiten der beruflichen Qualifizierung und Aufstiegsfortbildung. Denn gut geschultes Per- sonal ist eine wichtige Investition in die Zukunft und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsregion Erzgebirge. Nutzen Sie diese Broschüre und machen Sie sie zu Ihrem persönlichen Nachschlagewerk in Sachen Weiterbildung! Sie finden diese auch als Downloadversion auf unserer Homepage unter dem Link www.chemnitz.ihk24.de/infobroschuere2018. ldungsträger ellen sich vor etzwerkes Erzgebirge“ INFO Autohaus Möckel G m BROSCHÜRE b H tz Hintere Reihe, v.l.n.r.: +lQGOHUIU3.:XQG7UDQVSRUWHU zgebirge Silke Gießmann - Handwerkskammer Chemnitz, 4-0 mnitz.ihk.de WEITERBILDUNG & Andrea Nestler – IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge, Simone Heinrich – Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz, QUALIFIZIERUNG *HZHUEHJHELHW1RUG:HVWÃ5RGHZLVFK k24.de Angela Ruthe – Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz. Vordere Reihe, v.l.n.r.: 7HOÃ)D[ Nicole Franke – Kreishandwerkschaft Erzgebirge, 018 Kerstin Hillig – Wirtschaftsförderung Erzgebirge, 2018 Bildungsträger Jana Dost – IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge, Angelika Unger – IGA Aue e.V. 18: stellen sich vor ZZZDXWRKDXVPRHFNHOGH )LQGHQ6LHXQV²GDQQÀQGHQ6LHXQVJXW le Chemnitz ße 2-4 z Eine Initiative des Netzwerkes „Fachkräfte für das Erzgebirge“
Teambesprechung in der Firma mailingwork in Chemnitz. Foto: ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann Wachstum braucht Personalführung IHK-Forum Personalmanagement Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Wachstum braucht Personalführung 11 Die Wirtschaft wächst – und immer mehr Unternehmen suchen Fachkräfte. Mehr als jedes zweite von knapp 1.200 sächsischen Unternehmen, die für das Fachkräftemonitoring der sächsischen IHKs und Handwerkskammern befragt wurden, hatte zum Zeitpunkt der Befragung offene Stellen zu besetzen. Besonders kleine Unternehmen müssen kämpfen, um schnell neue Mitarbeiter zu finden. Ein Grund: mangelnde Sichtbarkeit. Ein anderer: Potenziale in der Personalarbeit. „Während jedes Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern eine aktive Per- Mehr als die Hälfte der größeren Unternehmen arbeitet auf Basis eines formu- sonalarbeit betreibt, liegt die Quote bei kleineren Unternehmen teilweise deut- lierten Unternehmensleitbildes, deutlich weniger als ein Viertel der kleineren lich geringer“, weiß Christoph Neuberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Unternehmen nutzt dieses Instrument. Oder, ein letztes Beispiel: 23 Prozent der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, aus dem aktuellen Fachkräftemo- der Unternehmen unter 20 Mitarbeitern geben ihren Mitarbeitern regelmäßige nitoring zu berichten. Leistungsbeurteilungen – bei Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sind Deutliche Unterschiede fallen auch bei verschiedenen Instrumenten der Perso- das immerhin 53 Prozent. „Vor allem kleinere Unternehmen müssen einen noch nalarbeit auf: 43 Prozent der größeren Unternehmen haben Personalentwick- stärkeren Fokus auf die verschiedenen Instrumente der Personalarbeit legen“, lungskonzepte, aber nur neun Prozent der Unternehmen, die zwischen 20 und sagt Neuberg. „Entsprechend fokussieren wir in diesem Jahr auch das IHK- 49 Mitarbeiter beschäftigen. Forum Personalmanagement auf das Thema Personalführung.“ Austausch und Inspiration zur Selbstreflexion – das 16. IHK-Forum Personalmanagement zum Thema „Personalführung“ am 7. Juni, von 10 bis 15 Uhr, in der IHK Chemnitz „Wir wollen, dass sich unsere Unternehmen des Wertes guter Führung noch bewusster werden – und auch Instrumente kennenlernen, mit denen sie unter- stützt werden können“, erklärt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Chemnitz Christoph Neuberg. Prof. Dr. Peter Nieschmidt, der sich seit mehr als 40 Jahren mit Fragen der Per- sonalführung beschäftigt, wird als Key-Note-Speaker erwartet. Daneben werden auch Förderprogramme wie „UnternehmensWert:Mensch“ und Projekte wie „CSRnetERZ“ näher vorgestellt. Damaris Trommer, Ernst Hahn und Prof. Dr. Peter Nieschmid beim Personalmanagementforum 2017 (v.l.n.r.). Foto: IHK
12 Titelgeschichte: Wachstum braucht Personalführung Torsten Gneuß und Jörg Arnold führen die Unternehmen w3work und mailingwork. Foto: ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann Wachstum und Familie im Einklang – das ist möglich Wie wichtig Führung ist, haben Jörg Arnold und und weitergeben.“ Deshalb entschlossen sie sich wurde umso wichtiger, als das Unternehmen einen Torsten Gneuß irgendwann Anfang des Jahrtau- zu einem Coaching: Titus Lindl, Geschäftsführer zweiten Standort in der Chemnitzer Schönherrfab- sends festgestellt. des Beratungsunternehmens WEGVISOR®, wurde rik eröffnete: „Die Teams in Oederan und Chemnitz Wenige Jahre zuvor – 1998 – hatten sie in Oede- ihr persönlicher Coach im Rahmen einer Förderung zusammenzuhalten, das funktioniert auf Basis der ran w3work gegründet, einen klassischen Internet- im Programm „UnternehmensWert:Mensch“: „In Werte viel besser“, so Gneuß: „Alle haben einen dienstleister. In der Agentur entstand die Software intensiver Arbeit haben wir analysiert, wie wir das Rahmen, in dem sie sich bewegen können. Die Wer- „mailingwork“, mit der Unternehmen Newsletter Unternehmen aufstellen müssen, um zu wachsen te geben Orientierung bei Neueinstellungen.“ Die und personalisierte E-Mails versenden können, und gleichzeitig das wertvolle Gut Familie damit in stehen weiterhin regelmäßig an. Bei aktuell über 60 schon damals ein großer Umsatzbringer für die Einklang zu bringen“, erläutert Gneuß: „Wichtig für Mitarbeitern kommen jährlich zehn bis 15 Prozent junge Agentur, später ein eigenständiges Unterneh- unsere Arbeit als Geschäftsführer wurde vor allem, dazu. „Wir wollten von Anfang an, dass sich Mit- men: „Als die Internetblase geplatzt ist und viele Entscheidungen weniger aus dem Bauch heraus zu arbeiter bei uns wohlfühlen. Wir merken auch, dass Konkurrenten vom Markt verschwanden, gab uns treffen, sondern auf Basis definierter Prozesse und neue Mitarbeiter ganz andere Ansprüche haben als das einen richtigen Wachstumsschub“, berichtet im Hinblick auf unsere Vision.“ Mitarbeiter, die wir vor zehn Jahren eingestellt ha- Arnold. Doch war der überhaupt gewollt? Ziel war es auch, Mitarbeiter stärker in Entschei- ben“, hält Arnold fest. Mit modernen Arbeitsplätzen „Wir Geschäftsführer sind bodenständige und dungsprozesse zu involvieren und sie stärker in die inklusive Lounge-Ecke und Besprechungsnischen, familiäre Typen – wir hatten die Befürchtung, dass Verantwortung zu nehmen. Darüber hinaus wurden mit individuell passenden Arbeitszeitmodellen, mit ein zu starkes Wachstum zu einer noch höheren – in Gruppenarbeit mit dem Team – fünf Werte de- agilen Arbeitsmethoden, mit einer „Begrüßungs- Eigenbelastung führen würde“, so Gneuß. finiert, die heute Basis der Unternehmenskultur kultur“ für neue Mitarbeiter oder mit In-House- „Zugleich mussten wir durch das Wachstum unse- sind: „Wir wollen begeistern“ lautet einer, „Wir Seminaren meistert die Agenturgruppe aus mailing- re Prozesse in der Firma überdenken, zum Beispiel, arbeiten unternehmerisch“ ein anderer, „Wir arbei- work und w3work jetzt die Herausforderungen des wie wir strategisch handeln oder Wissen bewahren ten fair und zusammen“ ein dritter. Gerade letzterer Wachstums.
Titelgeschichte: Wachstum braucht Personalführung 13 Etwas nach vorn bringen, funktioniert am besten mit den Mitarbeitern Dass eine werteorientierte Unternehmensführung die Lohnschiene: „An ein höheres Gehalt hat sich Branchen zusammen, um unterschiedliche Ansätze nicht nur in der hippen Internetbranche funktioniert, der Mitarbeiter doch nach zwei Monaten gewöhnt zur Sicherung von Fachkräften und insbesondere beweist die Normteile Lindner GmbH in Ehrenfrie- – Zusatzleistungen bieten dauerhafte Motivation“, zum Beitrag der „Corporate Social Responsibility“ dersdorf. Das Unternehmen, 1990 in einer Garage ist sie sich sicher. So gibt es bei Normteile Lindner fürs Arbeitgebermarketing zu diskutieren und Er- entstanden, stellt in Lohnfertigung Teile für die einen Zuschuss zum Mittagessen, Tankgutscheine – fahrungen auszutauschen. In den verschiedenen Medizintechnik, Solarindustrie, Elektronik oder den und für jeden Mitarbeiter ein jährliches Budget von Projektphasen arbeiteten bereits über 70 Unterneh- Maschinenbau her. 200 Euro zur Unterstützung selbstgewählter sozialer men, insgesamt werden bis Oktober 2019 rund 100 „Unsere Mitarbeiter brauchen uns nicht jeden Tag Projekte. Etwa die Hälfte der derzeit 70 Mitarbeiter Beteiligte diese Qualifizierung durchlaufen haben. als Chef, sondern als Teil der Belegschaft“, hat Anett nutzt dieses Budget – so floss Geld an Sport- oder Experten berichten in Seminaren und Unterneh- Lindner festgestellt, die das vom Vater gegründete Tierschutzvereine, Kirchengemeinden oder soziale mensbesuche geben praktische Inspiration. und von der Mutter weitergeführte Unternehmen Institutionen in der Region. „Ich habe bei den Veranstaltungen von CSRnetERZ heute gemeinsam mit ihrem Bruder leitet: „Als Ge- „Wir wollen ein Vorzeigeunternehmen sein, das einen anderen Blick auf die Mitarbeiter bekommen – schäftsführer hat man gute Möglichkeiten, etwas technisch, aber auch sozial auf höchstem Stand ar- und auch einen anderen Blick auf mich als Füh- nach vorn zu bringen – und das geht am besten beitet“, formuliert Lindner ihre Vision. Um den rich- rungskraft“, schätzt Lindner die Bedeutung der gemeinsam mit den Mitarbeitern.“ So werden die tigen Weg dorthin zu finden, ließ sie sich auch im Treffen ein. Nicht unwichtig für sie war auch der in viele Entscheidungen eingebunden – von der Bü- CSRnetERZ inspirieren. Das Projekt, initiiert von der Aspekt, aus der eigenen Routine herauszukommen: robedarfsbestellung bis zum Kauf neuer Maschinen. Wirtschaftsförderung Erzgebirge, führt regelmäßig „Allein, sich die Zeit für diese Treffen zu nehmen, Mitarbeiterbindung funktioniert eben nicht nur über Unternehmer und Personalführungskräfte aus allen ist wertvoll.“ Vor zwei Jahren hat Karla Lindner (Mitte) das Unternehmen an die Kinder Anett und Jens Lindner übergeben. Foto: Kristin Schmidt
14 Titelgeschichte: Wachstum braucht Personalführung Wie sehr arbeiten und wie sehr führen? Andere Routinen zu entwickeln, das war auch für reiten könnte, konnte ich mir vorher gar nicht vor- ergebnisse, die im Beratungsprozess entstanden Thomas Hentschel wichtig, der in Crimmitschau den stellen …“ sind, haben Thomas Hentschel geholfen: „Wir Fachgroßhandel für Elektrotechnik HEKA Thomas Er arbeitete mit dem IHK-Personalcoach, Christina haben festgestellt, dass wir unternehmensintern Hentschel führt. 2017 konnte das Unternehmen Günther, zusammen, um die Sache systematisch eine bessere Kommunikation brauchen, eine Art sein 25-jähriges Bestehen feiern, in den vergange- anzugehen: Für bis zu fünf Tage ist diese Dienstleis- ‚Verhaltensknigge‘“, so der HEKA-Chef. nen zehn Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl von 18 tung der IHK Chemnitz kostenfrei. Der enthält gleichermaßen Freiheiten wie auch auf 38 mehr als verdoppelt. „Eine unserer Feststellungen bei der Arbeit mit Selbstverpflichtungen für Vorgesetzte und Mit- „Dieses Wachstum bringt strukturelle Probleme der Firma HEKA Thomas Hentschel war, dass Herr arbeiter – und steigert damit zugleich die Wert- mit sich: Das Prinzip ‚Jeder macht alles‘ funktio- Hentschel eine Vertriebsleitung gesucht hat, aber schätzung zwischen den verschiedenen Abtei- niert nicht mehr“, musste er feststellen: „Dass beim eigentlich eine Betriebsleitung brauchte“, erinnert lungen im Unternehmen. Ein neu geschaffener Wachstumskurs die Personalführung Probleme be- sich Christina Günther. Aber auch andere Analyse- Brain-Storming-Raum ist als Ergebnis des Coa- chings sichtbar, kürzere Meetings sind für alle Mit- arbeiter spürbar, ein neu eingeführtes Prämierungs- system soll die Motivation stärken: „Da sind wir aber in einem stetigen Prozess der Weiterentwick- lung“, schätzt Hentschel ein. Genau diese Prozesse sind wichtig, weiß Personalcoach Christina Günther: „Als Geschäftsführer muss man immer abwägen: Wie sehr mischt man sich ins operative Geschäft ein – und wie sehr führt man sein Unternehmen“, erklärt sie einen der Grundsätze ihrer Arbeit. Natürlich machten auch Chefs mal Fehler – doch der Mut, sich Rat zu holen, daraus zu lernen und andere Entscheidungen zu treffen, das macht aus ihrer Sicht das Unternehmertum aus: „Gerade deshalb muss man jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin ab und zu auch mal sagen, dass sie stolz auf sich Thomas Hentschel mit Mitarbeiterin Stefanie Peter. Foto: Fotostudio Plichta/HEKA sein können.“ 16. IHK-Forum IHK-Personalcoach IHK-Inklusionsberater Personalmanagement Das Projekt Personalcoach ist eine Dienstleistung Unternehmer erhalten eine individuelle und umfas- Einmal jährlich lädt die IHK Chemnitz Unternehmer, der IHK Chemnitz für kleine und mittlere Unter- sende Beratung rund um das Thema Beschäftigung Personalverantwortliche und Führungskräfte zum nehmen im Bereich Personalarbeit. von Menschen mit Behinderung. Die Inklusions- Forum Personalmanagement als Austauschplatt- beraterin informiert kostenfrei zu den rechtlichen form mit aktuellen Inputthemen ein. 2018 werden Die Unterstützung erfolgt bedarfsorientiert ent- Rahmenbedingungen sowie zu den Fördermöglich- unter der Überschrift „Führung gestalten“ konkre- sprechend der Anforderungen der Unternehmen keiten der verschiedenen Leistungsträger und be- te Handlungsansätze vorgestellt und Perspektiven und nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. gleitet den Fall innerhalb des Netzwerks in enger für Veränderung sowie Möglichkeiten der Unter- Dabei können Teilbereiche ebenso wie Gesamt- Zusammenarbeit mit allen relevanten Behörden, stützung aufgezeigt. konzepte der Personalarbeit besprochen werden. Institutionen sowie Bildungsträgern. Datum: 07.06.2018 Ansprechpartner: Christina Günther Ansprechpartner: Ines Petzold Zeit: 10 – 15:30 Uhr Telefon: 0371/6900-1232 Telefon: 0371/6900-1233 Ort: Kammersaal, IHK Chemnitz, E-Mail: christina.guenther@chemnitz.ihk.de E-Mail: ines.petzold@chemnitz.ihk.de Straße der Nationen 25, 09111 Chemnitz Anmeldung: https://www.chemnitz.ihk24.de/fpm
Lassen Sie es nicht so weit kommen! End of Support: Windows 7, Windows • Sind Sie auf Windows as a Service vorbereitet? Server 2008 R2 und Windows Small • Macht es Sinn, zeitgleich in moderne Windows 10 Pro-Devices zu investieren, um die Produktivität und Business Server 2011 Flexibilität Ihrer Mitarbeiter zu erhöhen? Möchten Sie Am 14. Januar 2020 gehen Windows 7 als auch Windows lieber kaufen oder Device as a Service nutzen? Server 2008 R2 und der Small Business Server 2011 nach • Exchange Online ist eine hervorragende Lösung für zehn Jahren End of Support. Auch wenn dieser Moment SMB-Kunden. Auch für Sie? noch in weiter Ferne zu sein scheint, so ist die Anzahl der • Wie sieht Ihr Server- und Device-Management in Zu- bis dahin zu migrierenden Installationen enorm und die kunft aus? Zahl der IT-Partner, die Sie dabei kompetent unterstützen können, begrenzt. Deshalb empfiehlt es sich, bereits heute • Wie gewährleisten Sie die Sicherheit Ihrer Daten und die ersten Schritte in die Wege zu leiten. Dokumente auf mobilen Devices, die unter Umständen nicht einmal Firmeneigentum sind (BYOD)? Was bedeutet End of Support für Sie? • Möchten Sie eine klassische stationäre Telefonanlage nutzen oder soll Ihr Device dank Skype for Business zum Ihre Systeme erhalten keine Security-Updates mehr. Sie flexiblen Kommunikations-Tool werden? können also weder gewährleisten, dass Ihre Daten, noch die Ihrer Kunden geschützt sind. Und das ist nicht zuletzt im Hinblick auf die Datenschutz-Grundverordnung, wel- Haben Sie noch Office 2007 im Einsatz? che im Mai dieses Jahres in Kraft tritt, relevant. Diese Version von Office ist bereits im Herbst letzten Jahres End of Support gegangen und definitiv eine akute Schützen Sie Ihr Unternehmen Sicherheitslücke in Ihrem System. Mit Office 2016 er- halten Sie sowohl modernste Office-Anwendungen zur und bleiben Sie compliant! Steigerung Ihrer Produktivität und zugleich Sicherheit auf Im Hinblick auf die Datenschutz-Grundverordnung stellt aktuellem Stand. Mit Office 365 Business oder Enterprise Microsoft eine Informationswebseite (aka.ms/Cqdthp) und bleiben Ihre Anwendungen auch in Zukunft aktuell und ein Self-Assessment-Tool (aka.ms/Bsa03w) zur Verfügung. wenn Sie möchten, können Sie Exchange Online, Sharepo- Sofern Sie es nicht bereits getan haben, machen Sie sich int Online und Skype for Business gleich dazu buchen. Sie bitte mit den in Kürze geltenden Richtlinien vertraut. haben die Wahl. Migration auf moderne JETZT handeln! IT-Lösungen ist eine Reise. Auch wenn Sie mit der Migration auf moderne IT-Lösun- • Ist Ihre Software bereits mit Windows 10 kompatibel? gen noch etwas warten möchten, dann empfehlen wir Ihnen trotzdem bereits heute mit einem IT-Partner Ihres • Sollen Ihre Server-Workloads virtualisiert und manches Vertrauens über den Weg dorthin zu sprechen, damit Sie sogar in die Cloud ausgelagert werden? vorbereitet sind und alles reibungslos läuft. Wir unterstützen Sie gerne. Ein Bechtle Systemhaus ist auch in Ihrer Nähe. Mit rund 70 IT-Systemhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor Ort. Von der IT-Strategieberatung bis zum Komplettbetrieb durch Managed Services bieten wir Ihnen alle IT-Leistungen aus einer Hand. Wir beraten Sie umfassend und verfügen für alle Themen über eigene zertifizierte Spezialisten. Bechtle AG, Bechtle Platz 1, 74172 Neckarsulm www.bechtle.com microsoft.business@bechtle.com
16 Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · IHK aktuell Neues aus Berlin & Brüssel AHK-Büro in Sri Lanka eröffnet Der DIHK hat am 27. März 2018 in Colombo seine neue Delegation der Deut- schen Wirtschaft feierlich eingeweiht. Ehrengast unter den 120 geladenen Teil- nehmern war der sri-lankische Minister für Entwicklungsstrategien und interna- tionalen Handel Malik Samarawickrama. Als neuer Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Sri Lanka tritt Andreas Her- genröther sein Amt an. Der 48-jährige Jurist ist seit zwanzig Jahren für das AHK-Netzwerk tätig. Mit dem neuen Standort in Sri Lanka ist das weltweite Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) jetzt in 92 Ländern mit 140 Büros vertreten. „Allein gelingt in der heutigen Welt kaum noch etwas“, sagte Wansleben auf der Eröffnungsfeier. „Für unsere Unternehmen liegen in Asien riesige Wachs- tumschancen.“ Mit Sri Lanka komme nun ein dynamischer Markt hinzu. Mit der Eröffnung des AHK-Büros in Colombo „starten wir eine vertiefte und gewinnbringende Zusammenarbeit für die Wirtschaft Deutschlands und Sri Lan- kas.“ Mit einer jährlichen Wachstumsrate von fünf Prozent und als maritimes Hub zwischen Asien, Afrika und Europa eröffnet Sri Lanka nach Einschätzung des DIHK gerade auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Potenziale Bei der Eröffnung des neuen AHK-Büros in Sri Lanka waren mit dabei (v.l.n.r.): Bernhard Steinrücke in den Bereichen Logistik, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Zudem (Weltsprecher AHK-Netzwerk), Peter Kulitz (Präsident IHK Ulm), Kirsten Schoder-Steinmüller (Präsi- entwickelt sich das Land positiv als Sourcing-Markt für Nahrungsmittel und dentin IHK Offenbach), Andreas Hergenröther (Delegierter der Deutschen Wirtschaft Sri Lanka), Malik Samarawickrama (sri-lankischer Minister für Entwicklungsstrategien und internationalen Handel), Textilien. Martin Wansleben (DIHK-Hauptgeschäftsführer), Bengt Beyer (stellv. Referatsleiter BMWi), Jörn Sabrina Netzer, DIHK Rohde (deutscher Botschafter in Sri Lanka). Foto: © DIHK / Sabrina Netzer BREXIT-Checkliste Empfehlung für praxisnahe unterstützt Unternehmen Berufsausbildung Berlin. Von Bürgerrechten bis Zoll: Im Brüssel. Mit der Empfehlung für europaweit hochwertige und praxisnahe Geschäftsverkehr mit Großbritanni- Berufsausbildungen haben die EU-Länder eine wichtige Forderung des DIHK en werden sich nach dem 30. März umgesetzt. So konnte die IHK-Organisation darin über ihren Dachverband 2019 – beziehungsweise nach Ab- EUROCHAMBRES erfolgreich eine starke Arbeitsmarktorientierung einbringen. lauf der zu erwartenden Übergangs- Mindestens 50 Prozent betrieblicher Praxisphasen sind in den nationalen Be- phase – zahlreiche Änderungen und rufsbildungssystemen künftig vorgesehen. bürokratische Zusatzlasten ergeben, auf die sich Betriebe frühzeitig ein- Zudem wird in der Empfehlung explizit auch die wichtige Rolle von zwischen- stellen sollten. Die 17 wichtigsten geschalteten Stellen, wie Kammern bei der Steuerung und Organisation von Aspekte, die Unternehmen mit Blick Berufsbildungssystemen betont. auf den britischen EU-Austritt be- rücksichtigen sollten, listet die DIHK- Insgesamt sieht die Empfehlung 14 Schlüsselkriterien vor, welche die Mit- Checkliste „Are you ready for Brexit?“ gliedstaaten und die Wirtschaft bei der Ausgestaltung ihrer nationalen Be- Foto: © DIHK auf – von Warenverkehr über Transport rufsbildungssysteme heranziehen sollen. bis hin zu Steuern sowie Gesellschaftsrecht. Are you ready for Brexit? ist kostenlos zum Download unter: https://bit.ly/2GurHiG Barbara Fabian, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · IHK aktuell 17 IHK in Sachsen Unternehmensumfrage zum Brexit In einer aktuellen Sonderauswertung der IHK-Außenhandelsumfrage „Going In- Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig ternational“ zu den Auswirkungen des Brexit sagt jedes dritte im Außenhandel und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der sächsischen Industrie- und aktive sächsische Unternehmen, in signifikantem Ausmaß Auslandsgeschäfte Handelskammern: „Die notwendige Übergangsphase, auf die sich beide Seiten mit dem Vereinigten Königreich zu betreiben. Zu 94 Prozent handelt es sich nun geeinigt haben, muss produktiv genutzt werden, um eine verlässliche Basis dabei um Exportgeschäfte. für eine langfristige wirtschaftliche Zusammenarbeit zu schaffen. Die wach- Mit Blick auf den bevorstehenden Brexit zeigt sich große Unsicherheit: So se- sende Bedeutung Großbritanniens für den sächsischen Markt zeigt sich in der hen sich knapp ein Jahr vor dem Austritt des Vereinigten Königsreiches aus jüngst veröffentlichten sächsischen Exportstatistik 2017: Mit einer Steigerung der Europäischen Union nur 8 Prozent der befragten sächsischen Unternehmen von 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und damit einem Gesamtanteil von adäquat auf den Brexit vorbereitet. 40 Prozent können die konkreten Auswir- 6,4 Prozent aller sächsischen Exporte, behauptet sich Großbritannien auf dem kungen noch nicht abschätzen und weitere 20 Prozent geben an, sich noch gar dritten Platz der Zielländer von Exportaktivitäten sächsischer Unternehmen. Ein nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben. Ein Drittel ist laut eigener Aussa- Ausbremsen dieser Dynamik durch den Aufbau neuer bürokratischer Hürden ge nicht im größeren Ausmaß vom Brexit betroffen. An der deutschlandweiten durch den Brexit hätte für den Wirtschaftsstandort Sachsen spürbar negative DIHK-Umfrage im Februar 2018 haben sich 118 auslandsaktive Unternehmen Auswirkungen.“ aus dem Freistaat Sachsen beteiligt. Barbara Hofmann, Tel. 0371/6900-1240 IHKs laden zum Parlamentarischen Abend Ein reichliches Jahr vor der nächsten Landtagswahl steht der Freistaat Sachsen im Sächsischen Staatsweingut „Schloss Wackerbarth“, in Radebeul über vor anspruchsvollen Herausforderungen. wichtige Zukunftsaufgaben von Politik und Wirtschaft ins Gespräch kommen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Sächsischen Landtages, der Sächsischen Unter anderem ist eine Diskussion mit den Vorsitzenden der Landtagsfraktio- Staatsregierung und Unternehmern aus ganz Sachsen werden die sächsischen nen zum Thema „Sachsen 2030 – Sind die Weichen heute richtig gestellt?“ Industrie- und Handelskammern zum Parlamentarischen Abend am 29. Mai, geplant. Sächsischer Energietag in Freiberg Der Sächsische Energietag der Industrie- und Handelskammern fand am 10. April kenden Einspeisemengen aus erneuerbaren Energiequellen und fehlenden Lei- im Tagungszentrum des Deutschen Brennstoffinstituts (DBI) in Freiberg statt. tungs- und Speicherkapazitäten. Zusätzlich müssen Kraftwerke vorgehalten werden, die zum Einsatz kommen, wenn Wind und Sonne nicht zur Verfügung Er beschäftigt sich traditionell mit Beispielen betrieblicher Energieeffizienz aus der Praxis. stehen. Mit den Problemen müssen private und gewerbliche Verbraucher steigende Stromzusatzkosten in Kauf nehmen. Zudem tragen die ostdeutschen „Der Erfahrungsaustausch vor Ort ist immer noch die beste Art, sich über die Verbraucher vergleichsweise höhere Lasten bei den Netzentgelten. Möglichkeiten, mit Energie effizienter umzugehen, zu informieren. Energetische Prozesse sind branchenunabhängig“, sagte Hans-Joachim Wunderlich, Haupt- Zu Beginn der Veranstaltung wurde 8 sächsischen Unternehmen durch Wirt- geschäftsführer der IHK Chemnitz. „Das ist auch die Erfahrung unserer Netz- schaftsstaatsekretär Stefang Brangs und Marc Postpieczala von der Sächsischen werkmitglieder, die sich in regelmäßigen Abständen zum energetischen Erfah- Energieagentur (SAENA) der Sächsische Gewerbeenergiepass übergeben. Er be- rungsaustausch treffen.“ scheinigt Unternehmen ein vorausschauendes Energiemanagement und kann Die Energiewirtschaft in Deutschland hat sich in den letzten Jahren gravierend u.a. bei der Erstattung des Spitzensteuerausgleichs für das produzierende Ge- verändert. Durch den schrittweisen Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland werbe als Audit verwendet werden. Das Zertifikat des Freistaates wurde auch aus der Atomstromerzeugung hat die so genannte Energiewende zusätzlich von den Industrie-und Handelskammern mitentwickelt. Fahrt aufgenommen. Der Stromsektor kämpft heute mit Problemen wie schwan- Dietmar Richter, Tel. 0371/6900-1220
18 Wirtschaft Südwestsachsen · 5/2018 · IHK aktuell Annaberg- Buchholz IHK vor Ort Kraftvoll durch bewegte Zeiten Am 23. März waren die Unternehmer, Parlamenta- Ralph Goldschmidt mit seinem Vortrag „Shake your rier sowie Vertreter von Behörden und Verbänden life – Kraftvoll durch bewegte Zeiten“ erleben. Darin aus dem Vogtland zum Jahresempfang der IHK ging der Gastreferent auf die vielfältigen Herausfor- Regionalkammer Plauen eingeladen. Ca. 150 Gäs- derungen und Verantwortlichkeiten im Unterneh- te folgten der Einladung zu dieser bereits Tradition meralltag – die von einem sehr intensiven Wandel gewordenen Veranstaltung. Der Präsident der IHK begleitet werden – und die Aufgabe des „Mitneh- Regionalkammer Plauen, Hagen Sczepanski, eröff- mens“ der Mitarbeiter ein. Goldschmidt stellte nete mit seiner Festrede den Jahresempfang. Im An- dabei heraus, dass Unternehmer, die sich dieses schluss konnten die Gäste den Management Coach Wandels bewusst seien und ihm offen gegenüber stünden, Unternehmen und Mitarbeiter auch für diesen Wandel gewinnen und mitnehmen könnten. Präsident Hagen Sczepanski resümierte die wirt- schaftlichen Ereignisse des Vogtlandes im vergan- Management Coach Ralph Goldschmidt. Fotos (2): Ellen Liebner genen Jahr. Dabei stellte er die neue Zusammenset- zung der Regionalversammlung vor und bedankte Vogtlandes stellte der Präsident die erforderlichen sich für den intensiven Dialog mit den Unterneh- Investitionen in Infrastruktur, die digitale Erschlie- mern. Als vordringliches Problem über alle Branchen ßung und die damit verbundene Stärkung der Wett- hinweg adressierte Sczepanski den Fachkräfteman- bewerbsposition unserer ländlichen Region heraus. gel. Dabei sensibilisierte er die Kaufmannschaft „Neben Ideenfindung und Konzepten müssen wir für die Bedeutung der Berufsausbildung mit hoher gerade bei der Digitalisierung ins Handeln kommen Qualität, die weitere Integration von geflüchteten und einfach machen“, so eine Kernbotschaft Scze- Menschen und die Mitarbeiterbindung. panskis. Der große Saal der IHK in Plauen. Für die weitere gute wirtschaftliche Entwicklung des Danny Szendrei Keine Energiewende ohne Wärme- und Verkehrswende Die Regionalversammlung Chemnitz traf sich am 19. März im Unternehmen Tim Hartmann machte weiter deutlich: Die von der Bundesregierung angesto- envia Mitteldeutsche Energie AG. Regionalpräsident Gunnar Bertram begrüß- ßene Energiewende findet im Verteilnetz statt und muss dezentral gemanagt te den gastgebenden Vorstandsvorsitzenden Tim Hartmann, die Regionalver- werden. Die Digitalisierung sei damit der Schlüssel für den Erfolg. Und: Da die sammlungsmitglieder, Vertreter des Industrie- und Innovationsausschusses so- größten Energiebedarfe im Wärme- und Verkehrssektor liegen, gehe es in den wie des Verkehrsausschusses. nächsten Jahren darum, Strom, Wärme und Verkehr intelligent zu vernetzen. „Sichere und bezahlbare Energieversorgung ist Grundlage unserer Industrie- Das große mittelfristige Ziel für sein Unternehmen laute deshalb: „Wir entwi- gesellschaft und unseres Wohlstandes,“ konstatierte der Präsident in seiner ckeln das Internet der Energie“. Einführung. Deshalb seien die Erwartungen der Wirtschaft an die neue Bun- Mit einem regionalen IT-Dienstleister seien digitale Lösungen in der Entwick- desregierung auf energiewirtschaftlichem Gebiet besonders groß. Das Thema lung, Erprobung und Anwendung, darunter Lastflussprognose und Steuerung Energiewende beleuchtete dann Tim Hartmann aus Sicht eines regionalen Ener- von flexiblen Verbrauchern, intelligentes Lademanagement von Elektrofahrzeu- gieversorgers und Energiedienstleisters für Strom und Gas. Er begann seinen gen, Energieanlagen-Monitoring sowie Home Energie Management System. Vortrag mit dem Beispiel des Siegeszuges neuer Technologien wie Smartphones Dem für einige Regionalversammlungsmitglieder strittigen Vortrag folgte eine und Digitalkameras und zeigte auf, wie schnell technische Innovationen den lebhafte Diskussion. Mit der Vorstellung von Regionalversammlungsmitgliedern Markt völlig verändern. Sinkende Kosten für Stromspeicher und Solaranlagen, endete die Veranstaltung. aber auch die Entwicklungen bei der Digitalisierung und die Herausforderungen Die nächste IHK-Regionalversammlung Chemnitz findet am 20. August statt. der E-Mobilität werden die Energiewirtschaft beeinflussen. Marion Fiedler
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