Unsere Wirtschaft - Gut und lecker! trends im tourismus und in der Gastronomie - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG März 2016 Unsere Wirtschaft Argumentativ Innovativ IHK drängt in Berlin auf Unternehmer überzeugen Lückenschluss der A 39 mit neuen Ideen Gut und lecker! Trends im Tourismus und in der Gastronomie
Kemm‘sche Kuchen – Qualität seit 1782 über 230 Jahre Kemm Die Kuchenbäckerei Kemm wurde 1782 in Hamburg gegründet und hat über Jahrhunderte hinweg dieses leckere Gebäck hergestellt. Viele Hamburger essen die „Braunen Kuchen“ zum Tee oder belegen damit das Brötchen. Welche Variante man auch wählt, die schöne geprägte Nostalgiedose wird aufgrund des leckeren Inhalts nicht lang gefüllt bleiben. Wer kennt sie nicht, die typisch hamburgischen Gewürzkekse? Knusprig und frisch für jede Gelegenheit und immer dabei – der ideale Snack nicht nur für unterwegs. Kontakt Kemm 1782 Hamburg GmbH Besonders gut zu Tee oder Kaffee! Deichstraße 45 Als Besonderheit liefert Kemm für Kontaktieren Sie uns! Wir erstellen 20459 Hamburg Firmen neben den beliebten blauen Tüten für Sie nach Ihren Wünschen ein passendes, info@kemm-hamburg.de auch Dosen in kleineren Mengen zum individuelles Angebot. www.kemm-hamburg.de Beispiel als Businesspräsente. (Bitte Mindestauflagenhöhe erfragen.)
Editorial Tourismus mit Zukunft Alles bio, alles öko und sozial – dem Trend Nachhaltigkeit folgt die Tourismusbranche nicht erst seit gestern. Der Begriff scheint zuweilen auch mir abgegriffen und sinnentleert. Aber das Thema liegt mir sehr am Herzen. Denn Nachhaltigkeit si- chert unsere Zukunft. Nachhaltigkeit ist mehr als ein Seit mittlerweile 30 Jahren bin ich in Sachen Nachhaltigkeit unterwegs, schon in der Zeit, als es das Wort noch gar nicht Trend: Kunden wollen Menschen, gab. Von einem Sprachstudium über einen Biobauernhof die hinter dem Konzept stehen und mehrere Lebensgemeinschaften hat mich mein Weg in ein BIO-Hotel geführt. Im Jahr 2000 haben mein Mann und ich unser Haus als „Ökospinner“ eröffnet – nun sind wir die Trendsetter. Eine seltsame Entwicklung. Dahinter stecken vie- le Überlegungen und noch mehr Investitionen. Beides lohnt sich. Für unsere Umwelt, unsere Zukunft und auch, weil der Markt stetig wächst. Hintergrund sind gesellschaftliche Entwicklungen: Bei stei- gender Leistungsbereitschaft wächst die Lust auf mehr Le- bensgenuss und die Sehnsucht nach Sinn. Mehr als ein Drittel der Deutschen achten laut der Reiseanalyse des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) auf die ökologische und soziale Verträglichkeit ihres Urlaubs. Dabei muss das Angebot nicht perfekt sein. Aber es muss au- thentisch sein. Kunden, die Nachhaltigkeit suchen, wollen Menschen, die hinter dem Konzept stehen. Dann haben sie auch Verständnis dafür, dass der Umstieg nicht von heute auf morgen gelingt. Illustration: L. Brixen Wenn wir offen kommunizieren und unsere Gedanken teilen, sind die Kunden dankbar und die liebsten Gäste, die ich mir denken kann. Bei uns werden sogar die Handtücher, die verse- hentlich eingesteckt wurden, zurückgeschickt. Nachhaltig wirtschaften heißt auch anders wirtschaften. Re- gionalität spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie saisonale Pro- Barbara Kenner ist Inhaberin des dukte. Ich freue mich, wenn ich einen neuen Käseproduzen- Bio-Hotels Kenners LandLust und engagiert sich im Tourismusausschuss unserer IHK. ten finde, der mir in nur sieben Kilometer Entfernung Ziegen-, Schafs- und Kuhkäse bietet. Und ich liebe es, dass wir Bio-Buf- fets anbieten ohne Speisekarte. Denn unsere Köche kochen das, was die Natur und die Landwirte gerade bieten. Für sie ist das manchmal eine große Herausforderung. Aber es ist auch ein Glück, denn sie können ihre Kreativität ausleben. Ich wünsche mir viele „Mittäter/innen“, die mit uns gemein- sam in die nachhaltige Zukunft gehen. Kommen Sie auf uns zu, wir tauschen uns gerne aus. n Mehr über das Thema Nachhaltigkeit lesen Sie auf den Seiten 14 bis 21. 3/2016 Unsere Wirtschaft 3
Unsere Wirtschaft Inhalt 3/2016 Als Tandem erfolgreich: Steffen Welsch (l.) und Yannick Franken von der Tandemploy GmbH. Seite 32 Editorial 3 Namen und Nachrichten Top-Ausbilder Bernd Thiel verlässt Volkswagen mit Erfolgsbilanz 6 Film Flüchtlinge drehen Dokumentation 8 Personal Wirtschaftsförderungsrat hat neuen Sprecher 8 Preisgeld 15.000 Euro für Zukunftswerkstatt 9 Wettbewerb Familienfreundliche Unternehmen sind gesucht 9 Gewinnchancen Projektideen für nachhaltigen Tourismus im Vergleich 9 Besucherrekord Designer Outlets ziehen Erfolgsbilanz 10 Zuschuss Landkreis fördert Investitionen in Arbeitsplätze 10 Rückblick Hafen Lüneburg GmbH meldet Umschlagsrekord 10 Elba-Rad-Chef Siegfried Veith kann auf eine 25-jährige Datensicherheit Wolfsburger Firma stellt Gesamtlösung vor 11 Firmengeschichte zurückblicken. Seite 12 Erfolg Top-Platzierung für Lüneburger Agentur 11 Wirtschaftliche Eckdaten Zahlen im Vergleich 11 Jubiläum Handel Seit 25 Jahren verkauft Elba-Rad Drahtesel in Adendorf aller Coleur und Machart 12 Schwerpunkt Gut und lecker Goldburger-Gründerin Lea Trampenau verkauft Burger in Bio-Qualität - ein Beispiel für eine Gastronomie im Wandel 14 Interview Zukunftsforscherin Anja Kirig über Trends im Tourismus 22 4 Unsere Wirtschaft 3/2016
Goldburger-Gründerin Lea Trampenau bedient gleich zwei Trends: In ihrem Food-Truck bietet sie Burger in Bio-Qualität. Seite 14 IHK-Report Tourismusabgabe Ein Kommentar von Martin Exner 22 Zuwanderung Landesregierung und niedersächsische IHKs an einem Tisch 23 Breitbandausbau Hinweise sind erwünscht 23 Azubi-Wettbewerb IHK sucht preisverdächtige Filme 24 Änderungen Revision der Norm ISO 9001 25 IHK-Jubiläum GedankenGut-Referent Dr.-Ing. Hubert Zitt im Gespräch 26 Foto Titel: Andreas Tamme, Fotos Inhalt: Hans-Jürgen Wege, Andreas Tamme, Volkswagen, privat GedankenGut Ein Rückblick auf die ersten Veranstaltungen 28 Musterland Dr. Ralph-Georg Tischer über Schweden 30 Seminare Weiterbildungsangebote im Überblick 31 Jobsharing Unternehmen Tandemploy erklärt Vorteile 32 Argumentativ IHK drängt in Berlin auf A-39-Lückenschluss 34 MAGAZIN Innovativ IHK-Innovationsbotscher Thorsten Drews, Thorsten Drews, geschäftsführender Gesellschafter der geschäftsführender Gesellschafter der Achilles GmbH, im Porträt 38 Achilles GmbH, ist neuer IHK-Innovationsbotschafter. Seite 38 Durchstarter Gudrun Burkhard handelt sei einem Jahr mit Gewürzen in Kleinstmengen 42 Volkswagen-Mitarbeiter Bernd Thiel, umgeben von den IHK-Bundessiegern, Service geht nach 28 Jahren erfolgreicher Ausbildung Recht, Börsen 44 in den Ruhestand. Seite 6 Wirtschaftstermine, Seminare und Lehrgänge 48 Impressum 48 Buchtipps 49 Sie mögen „Unsere Wirtschaft“? Das ist los in der Region 50 Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/unserewirtschaft Unsere Mediadaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media 3/2016 Unsere Wirtschaft 5
Namen und Nachrichten „Volkswagen stellte Ein Garant für gute Ausbildung vergangenes Jahr so viele Nach 28 Jahren als Ausbilder geht Volkswagen-Mitarbeiter Prüfungsbeste wie Bernd Thiel in den Ruhestand. Für den Erfolg des kein anderes Unternehmen. Fünf IHK-Bundessieger von drei Nachwuchses sei der enge Austausch von Betrieb und Volkswagen-Standorten Berufsschule elementar, sagt der 60-Jährige. sowie 14 IHK-Landessieger B aus drei Bundesländern ernd Thiel heißt der Mann, der bei sie zu Freunden und freuten sich gemein- der Volkswagen AG als Top-Ausbil- sam über den Erfolg des Nachwuchses. sprechen für die Top- der gilt. Erst im vergangenen Jahr hat „Auszubildende mit sehr guten Abschlüs- Qualität der praxisbezogenen der 60-Jährige seine Auszubildenden so gut sen zeigen viel Engagement, Leistungswil- Berufsausbildung bei auf die Abschlussprüfungen zum Techni- len und Teamgeist“, sagt Thiel. „Bei Volks- Volkswagen. schen Modellbauer vorbereitet, dass gleich wagen stehen ihnen deshalb viele Wege Die duale Berufsausbildung vier von ihnen die bundesweit besten Prü- offen, um sich persönlich weiterzuent- der Technischen Modellbauer fungsergebnisse erzielten. Bei allem Erfolg wickeln und beruflich voranzukommen.“ in Wolfsburg ist dafür ein bleibt Thiel bescheiden. Das Erfolgsrezept Thiel hat diese Erfahrung selbst gemacht. in der dualen Berufsausbildung, sagt er, sei Nach seiner Ausbildung zum Modell- besonders herausragendes der ständige Austausch von Ausbilder und tischler, ein Vorgänger-Beruf des späteren Beispiel. Unser Dank und unser Foto: Volkswagen Berufsschullehrer: „Sie sollten sich oft aus Modellbau-Mechanikers und des heutigen Respekt gilt dem Erfolgs- eigenem Antrieb treffen.“ Mit Jürgen Radt- Technischen Modellbauers. Die Fachkräfte Tandem Thiel und Radtke.“ ke, Lehrer der Berufsbildenden Schule II stehen am Anfang der Fahrzeug-Entwick- Christoph Görtz, Leiter der Volkswagen in Wolfsburg, hat Thiel 20 Jahre eng zu- lung, arbeiten mit Designern zusammen Berufsausbildung in Wolfsburg sammengearbeitet. Über die Zeit wurden und bauen an Showcars mit. Dabei kommt 6 Unsere Wirtschaft 3/2016
Namen und Nachrichten ion Von der ViPsrojekt. zum 2800 Abschiedstreffen in der VW-Lernwerkstatt: Die IHK-Bundessieger (v.l.) Julia Lansmann (2007), Michelle Rautmann (2014), Dahlyn Heidbrink (2015) und Florian Duschanek (2013) vermessen ihren Ausbilder Bernd Thiel. Referenzen Prüferqualifizierung IHK-Ausbilder- und Prüferqualifizierung Mit dem Ziel, die duale Berufsausbildung Lehrstellenbörse Jetzt freie Ausbildungsplätze in der zu stärken und die Ausbildungsqualität zu im Industrie- und Gewerbebau steigern haben zahlreiche Partner in der IHK-Lehrstellenbörse veröffentlichen IHK-Zukunftsinitiative „hierjetztmorgen“ Unternehmen, die einen Auszubildenden das Projekt „IHK-Ausbilder- und Prüferqua- oder Praktikanten suchen, können ihre lifizierung“ entwickelt. Ein Angebot des freien Ausbildungs- und Praktikumsplät- Projekts ist die Reihe „Dialog Ausbildung“. ze unter www.ihk-lehrstellenboerse. Dabei haben Ausbilder die Möglichkeit, de kostenfrei und bundesweit veröf- bei regelmäßigen Netzwerktreffen Fragen fentlichen. Das Online-Portal bringt Be- rund um das Thema Berufsausbildung zu rufseinsteiger und Ausbildungsbetriebe diskutieren. Sie erfahren, was ein attrak- zusammen. Jugendliche können sich per tives Ausbildungsunternehmen ausmacht App ein eigenes Profil anlegen. Sobald und wie es gelingt, junge Talente zu ent- sie sich registriert haben, werden sie decken, die zum eigenen Betrieb passen. benachrichtigt, wenn ein Ausbildungs- Mittelfristig sollen Ausbilderseminare zu platz zu ihrem Profil passt. Unternehmen einschlägigen Fachthemen das Angebot können sich auch Bewerber vorschlagen ergänzen. Ansprechpartnerin ist Steffi lassen und diese mit dem Einverständnis Marbach, Beraterin für Ausbildernetz- der Jugendlichen selbst kontaktieren. werke: Tel. 04131 / 742-463, marbach@ Ergänzt wird die IHK-Lehrstellenbörse lueneburg.ihk.de. durch Berufswahltests für Jugendliche Unter dem Titel „Treff.Prüfung“ vereint die und Steckbriefe zu den einzelnen Be- IHK-Ausbilder- und Prüferqualifizierung rufen. Die Jugendlichen können sich außerdem Workshops für neue Prüfer, gegenseitig Ausbildungsberufe weiter- Aufsichtspersonen von Prüfungen und empfehlen und Merklisten anlegen. Die für Korrektoren. Auch für die Prüfung im Ausbildungsplatzsuche ist regional oder neuen Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büro- deutschlandweit möglich. management gibt es spezielle Seminare. Unternehmen, die ihre Ausbildungsplatz- Anmeldungen sind ab sofort unter www. angebote online stellen möchten ihk-lueneburg.de/treffpruefung möglich. erhalten ihre persönlichen Zugangs- Ansprechpartnerin für „Treff.Prüfung“ daten im IHK-Service-Center unter ist Heidrun von Wieding, Beraterin Aus- Telefon 04131 / 742-424. bildung, Tel. 05141 / 9196-14, wieding@ www.ihk-lehrstellenboerse.de lueneburg.ihk.de. Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung es auf Präzision an – eine Leidenschaft, liegende Anforderungsprofil. „Technische die Thiel zur Qualitätskontrolle und End- Modellbauer werden die Übersetzer von Festpreis abnahme im Werkzeugbau führte. Zehn der zweiten in die dritte Dimension blei- Jahre arbeitete er in seinem Ausbildungs- ben.“ Schließlich müssten auch digitale Fixtermin beruf, bildete sich zum Techniker und Zeichnungen mit und ohne 3D-Animation Industriemeister weiter. Schulungen in in reale dreidimensionale Modelle und 40 Jahre Erfahrung Rhetorik, in Präsentationstechniken und Körper übertragen werden. Insbesondere Alles aus einer Hand Training vor der Kamera bereiteten ihn auf im Prototypenbau seien dafür nach wie den Wechsel in die Berufsausbildung vor. vor Experten mit guten handwerklichen Nach insgesamt 44 Jahren bei Volkswagen, Fähigkeiten und überdurchschnittlichem Wir beraten Sie gern persönlich. davon zuletzt 28 Jahre als Ausbilder, hat räumlichen Vorstellungsvermögen gefragt. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Thiel manchen Wandel des Berufs erlebt. Bernd Thiel startet jetzt in die passive Pha- Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Er ist überzeugt, dass die fortschreitende se der Altersteilzeit. Volkswagen bleibt er Digitalisierung Beruf und Ausbildung der aber weiter treu: Kürzlich erfüllte er sich Tel. +49 (0) 4871 778-0 Technischen Modellbauer erneut verän- einen Jugendtraum – und kaufte einen Fax +49 (0) 4871 778-105 dern wird – nicht jedoch das zugrunde Volkswagen Iltis, Baujahr 1980. red info@bartram-bau.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON 3/2016 Unsere Wirtschaft 7
Namen und Nachrichten Partner und Macher des Filmprojekts (v.l.): Hussein Alhamad, Ingeborg Brase, Kirsten Rickert, Mohammad Makkieh, Anika Schön, Antje Diller-Wolff, Doris Lawrenz und Talal El-doukhi. tifizieren, Integration ermöglichen“ der Arbeitsagentur. Es soll dazu beitragen die Kompetenzen von Flüchtlingen festzustel- len. Und das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Die Dokumenta- tion, die in Kooperation mit den Johanni- tern umgesetzt wird, ist insofern auch eine Chance für die beiden Syrer Mohammad Makkieh und Hussein Alhamad, ihr Kön- nen unter Beweis zu stellen. Makkieh ist Kameramann, Regisseur und Cutter, Alhamad hat in seiner Heimat als Flüchtlinge drehen Doku über Kameraassistent und Lichttechniker ge- arbeitet. In den intensiven Vorgesprächen Frauen im Camp Bad Fallingbostel mit Projektleiterin Antje Diller-Wolff wa- ren sich die drei schnell einig, wie der Film Als die Volkshochschule Heidekreis ein machen. Im Nu hatte die Journalistin und erzählt werden soll: nur O-Töne, kein Spre- Medienunternehmen suchte, das kurzfris- Regisseurin auch ein Thema gefunden: chertext. Viele Bilder aus dem Alltag im tig bereit war, zwei syrische Kameraleute „Ich will, dass die deutsche Bevölkerung Camp. Dazu die persönlichen Geschich- für ein sechswöchiges Praktikum aufzu- sieht, wie es den Frauen im Camp Bad Fal- ten der Bewohnerinnen: ihre Erlebnisse, nehmen, sagte Antje Diller-Wolff spontan lingbostel geht“, sagt Diller-Wolff. ihre Leben jetzt, ihre Zukunftspläne. Die zu. Die Redaktionsleiterin von Unterneh- Hintergrund des bundesweit einzigartigen Dreharbeiten sind bereits abgeschlossen. merinnen.tv hatte nicht nur sehr schnell Filmprojektes ist das Programm „Perspek- Der Film soll im März erstmals vorgestellt die Idee, daraus ein ganzes Filmprojekt zu tiven für Flüchtlinge – Potenziale iden- werden. red Wirtschaftsförderungsrat hat neuen Sprecher Die Wirtschaftsförderer in der Metropol- wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsräume region Hamburg haben Dr. Olaf Krüger, mit zukunftsfähigen Branchen im Nor- Vorstand der Süderelbe AG, zum neuen den Europas und die Zusammenarbeit Sprecher des Wirtschaftsförderungsrats der Wirtschaftsförderer ist herausragend. der Metropolregion Hamburg berufen. Er Hier wollen wir 2016 einen Schwerpunkt übernimmt die Aufgabe turnusgemäß von unserer Arbeit setzen.“ Dirk Gerdes, Geschäftsführer der Wirt- Dem Wirtschaftsförderungsrat gehören schaftsförderung Lübeck GmbH, dessen jeweils ein Vertreter der Wirtschaftsför- Amtszeit abgelaufen war. Dirk Gerdes: derungseinrichtungen der Landkreise „Im vergangenen Jahr haben wir für die der Metropolregion Hamburg sowie je Metropolregion im Rahmen der Hanno- ein Vertreter des niedersächsischen Wirt- ver Messe und des Hamburg-Kopenhagen schaftsministeriums, der WTSH Wirt- Business Forums geworben. Außerdem schaftsförderung und Technologietrans- konnten wir in Kooperation mit der Ham- fer Schleswig-Holstein GmbH, der HWF burg Marketing GmbH in internationalen Hamburgische Gesellschaft für Wirt- Fachzeitschriften ausländische Investoren schaftsförderung mbH und der Süderelbe über die Standortvorteile unserer Region AG an. Der Wirtschaftsförderungsrat ko- informieren.“ Auch im laufenden Jahr ordiniert die Aktivitäten der Wirtschafts- wollen die Wirtschaftsförderer wieder förderungsgesellschaften insbesondere im Dr. Olaf Krüger, Vorstand der Süderelbe AG, Akzente setzen. Dr. Olaf Krüger: „Die Clustermanagement und im Standortmar- ist neuer Sprecher des Wirtschaftsförderungsrats Metropolregion Hamburg ist einer der keting. red der Metropolregion Hamburg. 8 Unsere Wirtschaft 3/2016
Namen und Nachrichten 15.000 Euro für Zukunftswerkstatt Der Preisträger im Kreis aller Beteiligten (v.l.): Dr. Jörg Maxton-Küchen- meister (Joachim Herz Stif- tung), Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer (zukunftswerk- statt buchholz), Dr. Sven Baszio (Jugend forscht e. V.), Dr. Roland Lenz (IHK Darmstadt) und Mi- nisterin Dr. Birgit Klaubert (Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport) . Die Joachim Herz Stiftung und Verein Ju- ren können dritte und vierte Grundschul- für den Landkreis entwickelt werden. Die gend forscht haben die Zukunftswerkstatt klassen vormittags zum Experimentieren Joachim Herz Stiftung und der Jugend Buchholz für das Konzept eines Schüler- in die Zukunftswerkstatt kommen. Nach- forscht e.V. sind bereits seit Jahren im Be- forschungszentrums ausgezeichnet. Als mittags gibt es ebenfalls seit Mitte 2013 ein reich der Jugendförderung im MINT-Be- Gewinner können sich die Verantwortli- AG-Angebot für Jugendliche. Das Konzept reich tätig. „Gerade deshalb freuen wir uns chen über eine Urkunde und 15.000 Euro sieht nun vor, weitere Angebote für Ju- auch sehr, dass unser Konzept ausgezeich- Preisgeld freuen. gendliche zu schaffen, die selbstständiger net wurde“, erklärt Professor Wolfgang Das eingereichte Konzept zum Schülerfor- arbeiten wollen. Das heißt, dass zum Bei- Bauhofer, wissenschaftlicher Leiter der Zu- schungszentrum an der Zukunftswerkstatt spiel Teilnahmen an MINT-Wettbewerben kunftswerkstatt, der die Auszeichnung in ergänzt das bisherige Angebot der Einrich- wie Jugend forscht unterstützt und voraus- Erfurt entgegennahm: „Zeigt es uns doch, tung. Bereits seit mehr als zweieinhalb Jah- sichtlich auch eigene MINT-Wettbewerbe dass wir auf dem richtigen Weg sind“. red Ideenwettbewerb zu Tourismus Familienfreundlichkeit mit Zukunft! Fotos: medien, Süderelbe AG, Zukunftswerkstatt Buchholz, Neda Sadreddin / shutterstock.com gestartet Beim Wettbewerb „Tourismus mit Zukunft! Preis für Nachhaltigkeit im Reiseland Nie- Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie dersachsen“ suchen das Niedersächsische haben jetzt Gelegenheit, sich bei einem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Ideenwettbewerb als familienfreundliche Verkehr sowie die TourismusMarketing Arbeitgeber zu präsentieren. Ins Leben ge- Niedersachsen GmbH Planungen und Pro- rufen haben die Aktion das Unternehmens- jekte, die eine nachhaltige Entwicklung im netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, der De- Tourismus unterstützen beziehungsweise hoga-Bundesverband und der Deutsche In- damit im Einklang stehen. Die Projekte dustrie- und Handelskammertag (DIHK). dürfen noch nicht umgesetzt sein. Ob betriebliche Kinderbetreuung, flexible Hotellerie zu fördern, die Familienfreund- Aus allen eingereichten Beiträgen wählt Arbeitszeiten, spezielle Karrieremodelle lichkeit der Branche öffentlich darzustel- eine fachkundige Jury drei Preisträger aus. für Eltern oder Beschäftigte mit Pflege- len und so für das Image zu werben. Außerdem wird ein Sonderpreis „Klima- verantwortung – noch bis zum 18. März Per Post gehen die Unterlagen mit dem Ver- freundlicher Tourismus“ vergeben. Zur können Betriebe mit Sitz in Deutschland merk „Ideenwettbewerb DEHOGA 2016“ Umsetzung der vier Siegerprojekte stehen auf maximal acht Seiten ihre Erfolgs-Ge- an das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Fami- als Preisgeld insgesamt 90.000 Euro zur schichten rund um das Thema Vereinbar- lie“, DIHK Service GmbH, Breite Straße Verfügung. keit von Familie und Beruf einreichen. Die 29, 10178 Berlin. Auch eine Teilnahme per Die Bewerbungsunterlagen und weitere In- Siegerunternehmen werden im Sommer in E-Mail an ideenwettbewerb.dehoga_2016@ formationen sind abrufbar unter: Berlin geehrt, ihre Geschichten als Best- dihk.de ist möglich. Vorgabe für den Be- www.tourismuspartner-niedersachsen.de/ Practice-Beispiele in einer Broschüre do- treff: „Ideenwettbewerb DEHOGA 2016“ preis-fuer-nachhaltigkeit. Bewerbungen kumentiert. Ziel des Wettbewerbs ist es, ergänzt durch den Namen des Unterneh- sind noch bis zum 15. April möglich. An- den Austausch über familienfreundliche mens. ben sprechpartnerin ist Sonja Licht, Tel. 0511 Arbeitsmodelle in der Gastronomie und www.dehoga-bundesverband.de 701320, licht@bte-tourismus.de. red 3/2016 Unsere Wirtschaft 9
Namen und Nachrichten Designer Outlets ziehen Erfolgsbilanz Umschlagsrekord im Hafen Lüneburg Die Hafen Lüneburg GmbH meldet für das Jahr 2015 einen Umschlagsrekord: 290.000 Tonnen Massengut und Fertigpro- dukte wurden im vergangenen Jahr über den Hafen und die Industriebahnen be- wegt. Damit haben sich die Umschlagszah- len das zweite Jahr in Folge gesteigert und folgen dem allgemeinen positiven Trend der Transporttonnage auf dem Elbeseiten- kanal. Die positive Entwicklung resultiert vor al- lem aus einer Steigerung des Umschlages von landwirtschaftlichen Produkten um 62 Prozent sowie von Steinen und Erden um 29 Prozent. Hintergrund ist unter anderem Vor allem die Bereiche Accessoires und Beauty haben die Designer Outlets Wolfsburg ausgebaut. die Ansiedlung eines Baustoffhändlers mit einem eigenen Umschlagsplatz im Hafen Die Designer Outlets Wolfsburg blicken Falke, Home & Cook, Rituals, Samsonite, Lüneburg. Die Hafen Lüneburg GmbH auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 Sigikid, The Body Shop und Wellensteyn. geht von einer weiteren Steigerung des zurück. Mit mehr als 2,5 Millionen Besu- Vor allem in den Bereichen Accessoires Umschlages aus – auch aufgrund aktueller chern und einem Umsatzplus in einem ho- und Beauty konnte das Angebot ausgebaut Erweiterungsplanungen der Raiffeisen-Ge- hen einstelligen Bereich im Vergleich zum werden. treidelagerhaus Lüneburg-Embsen GmbH. Vorjahr konnten wiederholt neue Rekorde „Obwohl wir in 2014 durch das Grand Die Gesellschaft plant auf bereits erwor- aufgestellt werden. Anfang des Jahres 2016 Opening der zweiten Bauphase bereits ein benen Flächen eine Düngemittelhalle hat das Center durch die Neueröffnung sehr starkes Jahr hatten, konnten wir in einzurichten. Diese soll sowohl vom Bin- von Pepe Jeans einen Vermietungsstand 2015 nochmals eine Steigerung verzeich- nenschiff als auch über die Bahn mit mo- von 99 Prozent erreicht. nen“, sagt Centermanager Michael Ernst: derner Umschlagstechnik bedient werden Höhepunkte des vergangenen Jahres wa- „Die Entwicklung des Centers läuft damit können. Eine strukturelle Entwicklungs- ren die Eröffnungen von internationalen im positiven Sinne gegen den Trend des perspektive bietet zudem die östlich gele- Premium-Marken, darunter Brax, Barbour, Einzelhandels.“ red gen Landzunge des Hafens an der Elso- Klöver-Straße, da hier derzeit ein etwa 1,3 Hektar großes Grundstück der Hansestadt Lüneburg zum Verkauf steht. ben Landkreis Gifhorn fördert 290.000 Tonnen Waren und Güter wurden Investitionen in Arbeitsplätze im Lüneburger Hafen 2015 umgeschlagen. Der Landkreis Gifhorn fördert von 2016 ten solche, die weniger als 50 Personen bis 2022 Investitionen von kleinen und beschäftigen und einen Jahresumsatz von mittleren Unternehmen (KMU), die Ar- höchstens zehn Millionen Euro oder eine beitsplätze schaffen oder sichern. Das Jahresbilanzsumme von höchstens zehn Fotos: Sea Wave / shutterstock.comHafen Lüneburg GmbH Förderprogramm richtet sich an alle Millionen Euro erreichen. Die Definiti- kleinen und mittleren Unternehmen so- on für mittlere Unternehmen ist: weniger wie Freiberufler, die eine Investition im als 250 Mitarbeiter und eine Jahresbi- Landkreis Gifhorn planen. Damit spricht lanzsumme von weniger als 43 Millionen der Landkreis gezielt Existenzgründer an, Euro beziehungsweise ein Jahresumsatz die durch die Förderung des Landkreises unter 50 Millionen Euro. ihren Eigenkapitalanteil erhöhen und so Anträge können jederzeit gestellt werden. die Chance auf einen Bankkredit erhöhen Ansprechpartner beim Landkreis Gifhorn können. sind Jörg Burmeister, Tel. 05371 / 82-404, Der Zuschuss beträgt für kleine Unter- Joerg.Burmeister@gifhorn.de, und Susan- nehmen zehn Prozent, für mittlere Unter- ne Lampe, Tel. 05371 / 82-412, Susanne. nehmen sind es 7,5 Prozent. Das Investiti- Lampe@gifhorn.de. Weitere Informatio- onsvolumen muss mindestens 5.000 Euro nen sind unter den Stichworten „Wirt- betragen, Antragssteller erhalten maximal schaft und Regionalentwicklung“ zu fin- 50.000 Euro. Als kleine Unternehmen gel- den unter www.gifhorn.de. ben 10 Unsere Wirtschaft 3/2016
Namen und Nachrichten Gewerbebau in Stahl Daten sichern und steuern Wirtschaftliche Wie Unternehmen den Wert ihrer Daten Eckdaten erkennen und sensible Daten schützen, erfahren sie bei der Abendveranstaltung „Datenklassifizierung und Zugriffsmanage- Produzierendes Gewerbe ment“ der Wolfsburger Firma ITConcepts: Jahr 2010 = 100 Am 15. März um 18 Uhr stellt ITConcepts eine Gesamtlösung vor, mit der Unterneh- Auftragseingang(1) Dez. 2014 Dez. 2015(2) men ihre Daten automatisiert klassifizie- insgesamt 116,7 114,3 ren und anschließend den Zugriff auf die aus dem Inland 107,0 106,5 Daten steuern können. Veranstaltungsort aus dem Ausland 124,5 120,7 ist das ITConcepts-Automotive-Büro, Zu Tel. 05051 976-0 dem Balken 13, 38448 Wolfsburg. Anmel- Produktion www.cornils.de dungen sind bis zum 11. März möglich un- insgesamt ohne Bau 109,4 106,9 info@cornils.de ter office_wolfsburg@itconcepts.net. red Investitionsgüter 118,0 113,3 Verbrauchsgüter 102,6 99,7 Anzeigenberatung Topplatzierung für Konsumklimaindikator (GfK) Jan. 2015 Jan. 2016 040 /414 33 38 30 Lüneburger Agentur 9,0 9,4 Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag Verbraucherpreisindex Doormannsweg 22 · 20259 Hamburg Die web-netz GmbH ist laut einer Ein- schätzung des Bundesverbands Digitale Jahr 2010 = 100 Jan. 2015 Jan. 2016 105,6 106,1 www.hbzv.com Wirtschaft (BVDW) eine der zwei besten Online-Marketing-Agenturen Deutsch- Arbeitsmarkt lands. Der BVDW hat das Lüneburger im IHK-Bezirk Unternehmen dreifach ausgezeichnet Jan. 2015 Jan. 2016 in den Kategorien Suchmaschinenwer- Arbeitslose 37.604 36.533 bung (SEA), Suchmaschinenoptimierung offene Stellen 7.496 8.722 (SEO) und Affiliate-Marketing (AFF). „Diese Auszeichnungen sind der Beleg da- Arbeitslosenquoten (in Prozent) für, dass unsere Leistung stimmt. Wir set- Deutschland 7,0 6,7 zen ganz bewusst auf hohe Qualität in den Niedersachsen 6,7 6,4 Kundenprojekten und auf glasklare Kom- munikation mit den Partnern“, sagt Patrick Landkreise (in Prozent) Pietruck, einer der beiden Geschäftsführer Celle 7,9 7,6 von web-netz. „Uns liegt die Weiterbildung Gifhorn 5,0 4,8 unseres Teams sehr am Herzen – auch das Harburg 4,7 4,5 ist ein Grund für die Topleistung“, sagt Se- Heidekreis 7,0 6,8 bastian Loock, der andere Mann an der Lüchow-Dannenberg 9,9 9,0 Spitze der Agentur. Drei Jahre hintereinander hat der BVDW Lüneburg Uelzen 6,5 7,1 6,2 6,8 Wir nun schon web-netz in den Bereichen SEO Stadt Wolfsburg 4,9 4,8 rEalisieren und AFF ausgezeichnet. Das SEA-Zertifi- kat erhält die Agentur inzwischen zum nachhaltigkeit. fünften Mal. Für die Auszeichnungen sei ein umfangreicher Qualifizierungsprozess Mehr Zahlen zu unserem IHK-Bezirk unter Wir von Gewerbebau Nord stehen für innovativen, energieeffizienten und schlüsselfertigen Gewer- nötig. Einzelne mit Kunden umgesetzte www.ihk-lueneburg.de/regionaldaten bebau. Mehr über uns und unsere Projekte auf Projekte müssten detailliert dokumentiert www.gewerbebaunord.de und eingereicht werden. Hinzu kämen vie- Husum: 04841 / 96 88 0 Rotenburg: 04261 / 85 10 0 le weitere Daten wie etwa veröffentlichte (1) verarbeitendes Gewerbe ohne Fachartikel oder auch von Mitarbeitern auf Nahrungs- und Genussmittelgewerbe Fachmessen gehaltene Vorträge. Die Jury (2) vorläufig wiederum geht seinerseits auf die Kunden zu und erfragt die Qualität der von web- netz getätigten Leistungen. red 3/2016 Unsere Wirtschaft 11
Jubiläum W er zum ersten Mal bei Elba-Rad in Adendorf ist, kann leicht ins 25 Jahre Elba-Rad, Adendorf-Elba Staunen geraten. Das Geschäft mit der überschaubaren Fassade erinnert an die berühmte russische Matroschka- Umweltfreundlich, gesund, praktisch: Radfahren liegt voll im Trend. Puppe: Hinter jedem Raum voller Fahrrä- der verbirgt sich ein neuer – voller Fahrrä- Das freut Händler wie Siegfried Veith, bei dem Kunden das passende der. „Wir haben eben immer mal wieder er- Fahrrad für jedes Einsatzgebiet finden. Von Ute Klingberg weitert“, sagt Inhaber Siegfried Veith. Das ist fast ein bisschen untertrieben. Denn statt wie anfangs nebenberuflich in seiner Ungebremste kleinen Werkstatt zu schrauben, präsen- tiert der Fahrradspezialist heute auf 1.000 Quadratmetern alles vom windelkompatib- Fahrfreude len Mini-Dreirad bis zum Voll-Carbonrad der Luxusklasse. In der Saison stehen bis zu zwölf Mitarbeiter als Ansprechpartner bereit. Für Beratung, Reparatur, Inspekti- on, Hol- und Bringdienst. „Die Auswahl 12 Unsere Wirtschaft 3/2016
Jubiläum Um die Zukunft macht sich der Radspe- Drahtesel in aller Coleur und Machart: Unternehmer Siegfried Veith hat in seinem zialist denn auch kaum Sorgen. „Natürlich Sortiment rund 1.000 Fahrräder. kann man das Rad nicht neu erfinden“, sagt er, aber die Technik bleibe nicht ste- hen. Sie ermöglicht von der hydraulischen Federgabel bis zur elektronisch gesteuer- ten Schaltung ein passgenaues Abstram- früher war bei 25 Schluss.“ Sportlich, kom- peln für sämtliche Anforderungen. pakt und leistungsstark sprechen E-Bikes Und beim großen Thema Mobilität der breite Käuferschichten an: „Schüler finden Zukunft wird das Fahrrad bestimmt nicht sie cool und für Berufstätige sind sie die abgehängt, ist sich Veith sicher: „Luftver- Auto-Alternative.“ schmutzung und Staus in den Innenstäd- Einen Raum weiter stehen Kinder- und Ju- ten, dazu der Gesundheitsaspekt – das gendräder, an der Decke baumeln glänzen- spricht alles für das Fahrrad als modernes de Felgen in allen Größen dicht an dicht. Fortbewegungsmittel“, sagt er und lacht. Einige Schritte weiter gelangt der Kunde „So gesehen bin ich froh, kein Autohänd- zur Abteilung für die Allerkleinsten – mit ler zu sein.“ n quietschbunten Minirädern für kleine Pi- raten und rosa Glitzer für Puppenmuttis. Auch dieses Segment habe sich verändert, sagt Siegfried Veith: „Wir müssen vielen Großeltern erklären, dass das Fahrrad IHK gratuliert mit Stützrädern nicht das beste Geschenk Die IHK gratuliert folgenden Betrieben zu für die Enkel ist, sondern Laufräder und ihrem Jubiläum und wünscht ihnen für ihre Roller den Gleichgewichtssinn viel besser weitere Tätigkeit viel Erfolg: schulen.“ Später kann der Nachwuchs dann umsteigen auf die Modelle, die in lan- gen Reihen im nächsten Raum parken: Ci- Kurt Lange-Reisen OHG, tyräder, Trekkingräder, Tourenräder und 50 Omnibusbetrieb Mountainbikes. Jahre Schneverdingen (3. März) Ganz am Ende des Gebäudes schließt Veith die Tür zum gläsernen Bespre- chungsraum auf. Das Zimmer nutze er André Woitschek nur selten, sagt er, denn meist tingelt 25 Karin Seiffert er zwischen Werkstatt, Lager und Jahre Handel mit Stickwaren Verkaufsraum hin und her. Wolfsburg (1. März) So um die eintausend Fahrräder Silke Chrobok zählt das Angebot des Geschäftsmanns, Anwaltlicher Schreibservice der seine Radleidenschaft am liebsten im Rullstorf (11. März) Wendland und an der Elbe auslebt. Michael Kaestner Nach 25 Jahren am Markt führt Veith Gartenpflege Tostedt (11. März) heute ein Fachgeschäft, das im weiten und der umfassende Service sind unsere Umkreis einen Namen besitzt. Zu Beginn Autohaus Fuhrmann e. K. großen Pluspunkte“, sagt Veith. war das anders. „Alle haben mich für ver- Uelzen (15. März) Im Eingangsbereich fällt der Blick zuerst rückt erklärt“, sagt er und schmunzelt in Siegfried Veith auf die Saisonartikel. Im Moment sind seinen dichten Bart. Die Lage im Gewer- Elba-Rad das Regencapes, wetterfeste Packtaschen, begebiet, weit weg vom Ortszentrum, sei Adendorf (16. März) Funktionshandschuhe. „Alles für Schmud- denkbar schlecht für ein Fahrradgeschäft, Sabine Blumberg delwetter eben“, erklärt Verkaufsberaterin wurde er gewarnt. Der gelernte Landma- Verkauf von Feuerlöschern Jutta Mummert. Weiter geht es zum nächs schinentechniker versuchte es trotzdem. Schneverdingen (16. März) ten Verkaufsraum: An den Wänden hän- „Der Laden hat schnell eingeschlagen“, KAVEX Kraftfahrzeugvermittlung gen – übersichtlich geordnet – Schlösser sagt er, „auch, weil wir mit der Lage an der und Export GmbH und Tachos, Sättel und Luftpumpen, Flick- Bundesstraße für Kunden aus dem Um- Schneverdingen (25. März) zeug und Helme. Die Fläche davor gehört kreis gut erreichbar sind.“ Seit 15 Jahren DDI Team H. Pursche Fotos: Hans-Jürgen Wege komplett den E-Bikes. Die Fahrräder mit ist Elba-Rad auch in der Lüneburger In- Messageagentur GmbH Brackel (31. März) Elektroantrieb verändern den Markt in ra- nenstadt mit einer kleinen Filiale präsent. santem Tempo – auch bei Elba-Rad: „Der „Das ist eine Art Schaufenster für unser Umsatz geht steil nach oben“, freut sich der Hauptgeschäft“, sagt Veith. Kunden ge- Arbeitsjubiläums-Urkunden für Ihre Händler. Hauptgrund sei die verbesserte ben dort Räder zur Reparatur, holen sich Mitarbeiter können Sie bei Nuran Balkis Technik: „Akkus der neuen Generation ha- erste Informationen. „Einige kommen bestellen: 04131 / 742-109. ben eine Reichweite von 180 Kilometern, dann zum Kaufen hierher.“ www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 8434 3/2016 Unsere Wirtschaft 13
Schwerpunkt Das Fleisch für die Goldburger von Lea Trampenau stammt von Bio-Rindern, die per Kugelschuss auf der Weide getötet werden. Es läuft für die Unter- nehmerin aus Lüneburg: Aktuell sucht sie nach geeigneten Räumen für ein Restaurant. Mövenpick ist zwar gastronomischer Partner der Autostadt-Restau- rants, das Eis aber stellt Konditormeister Marcus Schuhmann (l.) in der hauseigenen Manufak- tur her. Und auch in der Bäckerei legt man Wert auf traditionelles Handwerk. 14
Schwerpunkt I n der Gastronomie ist es, wie in allen Restaurants. „Wir wollen, dass unsere die Kombination dieser Begriffe markiert anderen Bereichen auch: Die Zukunft Gäste in allen Restaurants gemeinsam einen deutlichen Wandel in der Esskultur, lässt sich nicht vorhersagen. Wer sich gut essen können – auch wenn sie unter- wie die Trend-Studie Food Report 2016 aber regelmäßig mit ihr auseinandersetzt, schiedliche Ansprüche haben, was das feststellt. Die Zeiten staubtrockener Voll- wird sie besser gestalten können als derje- im Einzelnen für sie bedeutet.“ Doch für kornbrötchen sind lange vorbei. Natür- nige, dem als Zaungast kaum etwas bleibt, alle gibt es dieselbe Qualität, denn die liche Zutaten sind gefragter denn je und als Trends an sich vorbeiziehen zu sehen. Autostadt-Restaurants lassen sich vom selbstverständlich soll es auch gut schme Die von Mövenpick geführten Restaurants ökologischen Fachverband Bioland bera- cken. in der Autostadt GmbH in Wolfsburg ge- ten und zertifizieren. „Der Bio-Anteil im „Der Genuss steht bei uns über allem“, hören zweifelsohne zu den gestaltenden Küchenbereich liegt inzwischen bei fast sagt denn auch Thorsten Pitt, wie auf‘s Protagonisten der Gastronomie. Das Kon- 100 Prozent“, sagt Pitt. Ausnahmen gäbe Stichwort. Er steht mitten in der Back- zept, das die Autostadt unter dem Motto es nur dann, wenn die Ware nicht in Bio- stube der Manufaktur „Das Brot.“ und „Gut Essen“ zusammenfasst, fußt auf wis- Qualität zu beziehen ist. Wie Wildfleisch schiebt sich ein Stück Brot mit Butter senschaftlichen Studien. Bereits ab 2003 oder die Wildkräuter, die der Küchenchef in den Mund. „Lecker.“ Pitt lächelt. Ne- hat das Unternehmen, das sich als Kom- des Restaurants Chardonnay, Daniel Klu- ben ihm schiebt Bäckermeister Marcel munikationsplattform des Volkswagen- ge, selbst sammelt. Konservierungsstoffe Schlinga das nächste Blech in den Ofen. Konzerns versteht, das gastronomische oder Geschmacksverstärker finden in sei- Alle Waren im „Das Brot.“ werden nach Angebot konsequent umgestellt: In allen ner Küche keinen Platz. Wie auch in den traditioneller Handwerksart hergestellt. zehn Autostadt-Restaurants gibt es Ge- anderen Autostadt-Restaurants nicht. Für Schlinga ist die Zubereitung zwar richte in Bio-Qualität mit saisonalen Zuta- Damit liegt die Autostadt voll im Trend: deutlich schwieriger, weil die Klebewerte ten aus der Region. Die Kunden von heute möchten natürli- beim Mehl schwanken und er den Teig „Zentral ist bei uns der Dreiklang vital che, frische und regionale Lebensmittel. mal länger mal kürzer kneten muss. „Es – also Gerichte mit Fisch und Fleisch – Und mit steigendem Gesundheitsbewusst- macht aber auch viel mehr Spaß und ist sowie vegetarische und vegane Speisen“, sein erhöht sich zudem die Nachfrage abwechslungsreicher“, sagt Schlinga. Das sagt Thorsten Pitt, Direktor der Autostadt- nach Bio-Produkten. Gesund und gut – zeigt sich auch im Sortiment: Im „Das Brot.“ werden als besonders bekömmlich geltende Kornsorten wie Lichtkornrog- Ob Bio, natürlich, vegan oder regional – Ernährungs-Trends sind gen, Dinkel und Grünkern verarbeitet. zunehmend von gesellschaftlichen Entwicklungen geprägt. Für Kunden, die auf Gluten verzichten, hat der Bäckermeister ein Rezept für ein Für Food-Trucks und Restaurants gilt dabei gleichermaßen: Wer am Saaten-Vollkornbot aus Reis, Mais und Puls der Zeit bleiben will, muss beweglich sein. Und glaubwürdig. Buchweizenmehl entwickelt. Im Kunden- Von Sandra Bengsch. Center wurde eigens eine Backstube ein- gerichtet, um sicherzustellen, dass die glu- tenfreien Waren nicht mit anderem Mehl Gut leben, besser essen in Kontakt kommen. Und beim Kauf eines jeden Brots erhält der Kunde einen Bon mit einer detaillierten Liste der Zutaten. „Transparenz ist sehr wichtig für uns und unsere Kunden“, sagt Restaurant-Direktor Pitt. „Nur wenn wir offen kommunizieren, sind wir auch glaubwürdig.“ Und eben das ist es, worauf der zunehmend kritische Verbraucher achtet. Live erleben lässt sich das rund 200 Kilometer von Wolfsburg entfernt auf dem Heldenmarkt in Ham- burg. Seit 2010 organisiert das Berliner Unternehmen Forum Futura die Messe für nachhaltigen Konsum – mit stetig steigen- den Besucherzahlen und an immer mehr Veranstaltungsorten. Beim Auftakt 2010 in Berlin zählte Forum Futura 50 Ausstel- ler und 3.000 Besucher. Inzwischen be- suchen pro Stadt 5.000 bis 10.000 Gäste die 80 bis 200 Stände. „Das Thema Nach- haltigkeit wird immer präsenter“, sagt Katleen Haefele vom Forum-Futura-Team. Hamburg sei mit rund 80 Ausstellern eine eher kleine Messe. Doch unabhängig von der Größe, das Ziel sei an allen Messeorten dasselbe: „Wir wollen den Menschen eine 3/2016 Unsere Wirtschaft 15
Schwerpunkt gesammelte Plattform bieten, um ihnen ei- per Kugelschuss auf der Weide betäubt und sagt Lea Trampenau und lacht. Mit der nen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit zu getötet werden. Das überzeugt, der jun- Beratung über innovative Schlachtsysteme ermöglichen.“ ge Mann bestellt. Hätte er weitere Fragen habe sie Überzeugungsarbeit leisten wol- Während sich das, so Haefele, „umweltbe- zur Schlachtung gestellt, Lea Trampenau len – dabei das Finanzielle aber auch mal wusste, nachhaltigkeitsaffine und zum Teil hätte sie wohl alle beantworten können. außer Acht gelassen. „Irgendwann kam der sehr kritische“ Publikum in der Messehalle Die Agrarwissenschaftlerin, die im Schwer- Punkt, an dem ich wusste: Ich muss das an den Ständen über Tee, Kosmetik, Baby- punkt Nutztierethologie studiert hat, hat in ideologische Terrain verlassen und sehen, kleidung, Brotaufstriche, Strom und Bio- ihrer Diplomarbeit untersucht, mit welchen dass ich von meiner Arbeit leben kann“, Limonade informiert, hat sich vor dem Ein- Methoden man Rinder möglichst angstfrei sagt Trampenau. Auf der Suche nach einem gang des Cruise Centers Altona eine kleine schlachten kann. Ergebnis: Die Tötung per neuen Geschäftsmodell kam sie schließlich Schlange gebildet. Direkt daneben wartet Kugelschuss bedeutet am wenigsten Stress auf die Idee zu Goldburger. Und damit hat Lea Trampenau auf die ersten Kunden. Die für die Tiere. „Die Rinder werden einzeln sie gleich einen weiteren Trend gesetzt. Ge- 41-Jährige hat sich vor drei Jahren mit ei- getötet, alles ist wie immer, nur dass plötz- fühlt vergeht zurzeit jedenfalls kaum ein nem mobilen Burger-Restaurant selbststän- lich einer umfällt“, sagt Lea Trampenau, Monat, in dem kein neues Burger-Restau- dig gemacht. Goldburger ziert der goldene die mit ihrer ersten Firma ISS – Innovative rant in den größeren Städten Deutschlands Schriftzug das Dach ihres türkis-weißen Schlachtsysteme schon unzählige Land- eröffnet. Aber es gibt wohl kaum einen Nagetusch-Wohnmobils, das sie eigenhän- wirte über die Kugelschuss-Methode bera- zweiten Food-Truck, der Fleisch von Rin- dig zu einem Food-Truck umgebaut hat. ten hat. Sie sagt: „Das Verfahren wird ethi- dern anbietet, die per Kugelschuss auf der Auf zwei Gasherden brutzelt Trampenau schen Aspekten am ehesten gerecht und es Weide getötet wurden. Burger aus Bio-Rindfleisch oder Seitan, sorgt für eine bessere Fleischqualität – und Bundesweit gibt es etwa 300 Experten, die letztere bietet sie auch in einer veganen das schmeckt man.“ den dafür notwendigen Sachkundenach- Variante an. Das passt zur gegenwärtigen Hinzu komm auch ein wirtschaftlicher weis „Distanzinjektion, Immobilisation Nachfrage, die der Food-Report in Anleh- Aspekt, den die Goldburger-Geschäfts- und Töten von Gatterwild und Rindern“ nung an den Kulturwissenschaftler Nico führerin aus eigener Erfahrung bestätigen haben. „Durch meine Beratertätigkeit ken- Stehr als Moralisierung der Märkte be- kann: Das Fleisch kann zu höheren Prei- ne ich die meisten“, sagt Lea Trampenau. schreibt: Essverhalten – vor allem in der sen verkauft werden, insbesondere dann, Sie selbst kauft trotzdem ausschließlich Street-Food- und Food-Truck-Szene – ist wenn das Verfahren kommuniziert wird. bei einem Bio-Bauern aus dem Landkreis heutzutage stark von ethischen Lebensein- Denn die Kunden sind bereit, für ethisch Lüchow-Dannenberg. Regionalität und die stellungen geprägt. wertvolle und nachhaltige Produkte höhe- Gewissheit, dass die Tiere ein gutes Leben Ein junger Mann kommt an den Wagen, re Preise zu zahlen. Dass Händler statt fet- hatten, bevor sie zu Goldburgern werden, nimmt sich einen der Flyer, auf denen tiger Pommes und der üblichen Bratwurst sind Lea Trampenau wichtig. „Und auch Trampenau über die Goldburger-Beson- in stylischen, mobilen Buden, sogenann- meine Kunden sind bewusste Konsumen- derheit informiert: Das Fleisch stammt von ten Food-Trucks, hochwertige Snacks und ten, die sich genau mit dem auseinander- Rindern aus der Region Lüchow-Dannen- Gerichte anbieten, hat sich in den letzten setzen, was sie kaufen“, sagt sie. „Ich finde berg, die ganzjährig im Freien leben und Jahren zu einem Mega-Trend entwickelt. das super und glaube auch nicht, dass es im vertrauten Umfeld, im Herdenverband „Ich bin da eher zufällig aufgesprungen“, nur ein Trend ist. Mainstream-Angebote 16 Unsere Wirtschaft 3/2016
Schwerpunkt sind in der Gastronomie immer weniger ge- mehr als 40 Produzenten, Lieferanten und fragt. Die Menschen wollen gute Qualität Bio-Bauern aufgebaut, darunter die Bohlse- und nachhaltige Produkte.“ Und wie der ner Mühle in Gerdau und der Bauckhof in Boom der Food-Trucks verdeutlicht, wird Klein Süstedt im Landkreis Uelzen. selbst Fast Food zu Fast Good. Die Umsetzung des regionalen Bio-Kon- Wer am Puls der Zeit bleiben will, dem hilft zepts sei eine Herausforderung gewesen, ein Blick auf gesellschaftliche Entwicklun- erinnert sich Pitt: „Wir mussten Partner- gen und damit einhergehende kulturelle betriebe überzeugen, darauf zu vertrauen, und soziale Aspekte unserer Ernährung. dass wir die angekündigte Menge abneh- Nur dann lassen sich Trends von kurzfris men und nicht auf Alternativen auswei- tigen Modeerscheinungen unterscheiden. chen, wenn sie beispielsweise den Spargel Und nur dann können Unternehmen sie für erst zwei Wochen später liefern können, Gut Essen lautet das Kon- ihre strategische Neuausrichtung nutzen. weil das Wetter nicht mitgespielt hat.“ In- zept, das die Autostadt- Laut Food-Report 2016 sind Food-Trends zwischen sei das kein Thema mehr. Bereits Restaurants unter Führung von „tiefgreifenden, global und längerfristig ein Jahr im Voraus vereinbart Pitt mit den von Direktor Thorsten Pitt (u.) umsetzen. Ausschließ- wirksamen Megatrends wie Individualisie- Lieferanten, wie viel Ware er abnehmen lich natürliche Zutaten in rung, Urbanisierung, Gesundheit, Mobilität wird. „Durch den Fokus auf regionale und Bio-Qualität, regionale und und Globalisierung geprägt“. In ihnen spie- saisonale Produkte fördern wir auch den saisonale Produkte gibt gelt sich auch ein kultureller Wertewandel Erhalt alter Gemüsesorten und stärken die es im Restaurant Pizza AMano (l.) ebenso wie im wider. Die Verbraucher hinterfragen Liefer- kulinarische Kulturlandschaft“, benennt „Das Brot“. ketten und Herstellungsmethoden ebenso Pitt ein weiteres Ziel der Autostadt. Der wie Inhaltsstoffe. Sie machen sich Gedan- Kunde kauft also nicht nur Genuss – son- ken über ihren biologischen Fußabdruck, dern das gutes Gefühl, etwas für seine Re- das Tierwohl und nehmen dabei auch ihr gion getan zu haben gleich mit. Und offen- eigenes Konsumverhalten kritisch unter bar geht das Konzept auf: Von den jährlich die Lupe. Dabei ist Essen heutzutage Aus- etwa zwei Millionen Gästen kommen 30 druck von Identität. Lebensmittel sind zum Prozent aus der Region. Und denen gilt es, Stilmittel geworden, wie Food-Forscherin immer wieder neue Angebote zu machen. und Ernährungswissenschaftlerin Hanni Die Impulse für die strategische Weiter- Rützler propagiert. entwicklung gibt Kreativdirektorin Dr. In der Autostadt in Wolfsburg greift der Maria Schneider. Für die Umsetzung ver- ganzheitliche Ansatz des nachhaltigen antwortlich ist der gastronomische Partner Fotos: Andreas Tamme, Hans Jürgen Wege Wirtschaftens auch deshalb weiter, als das der Autostadt, Mövenpick, mit Thorsten Motto „Gut Essen“ auf den ersten Blick Pitt an der Spitze. „Wir sind hier auch ein vermuten lässt, wie Restaurant-Direktor bisschen wie ein Entwicklungslabor“, sagt Thorsten Pitt erklärt: „Wir setzen uns mit der Restaurant-Direktor. Da sei manchmal unserem Angebot auch für die Region ein: auch etwas möglich, was die Mövenpick- Wir haben Arbeitsplätze geschaffen und Konzernspitze im ersten Moment irritiert arbeiten direkt mit den Landwirten zusam- haben dürfte: In der Autostadt sucht der men.“ Das schafft Identifizierungs-Punkte, Kunde die Mövenpick-Eissorten verge- ein Wir-Gefühl bei Kunden und Partnern. bens. Dafür bietet die hauseigene Manu- Dauerhafte Geschäftsbeziehungen hat die faktur eine breite Auswahl individueller Autostadt in den vergangenen Jahren zu Kreationen. n Jetzt kostenlos Jetzt Katalog bestellen und Katalog anfordern! sofort Stromrechnung reduzieren Hotline 0441 20 990 von 8 bis 18 Uhr bis zu 80% Energieeinsparung bei Beleuchtung oder info@r-b.de einfach und schnell auch selbst umrüsten rentiert sich schon nach sehr kurzer Zeit zuverlässig, langlebig, robust äußerst attraktive Preise ROSSKAMP & BURHOP GMBH · Gerhard-Stalling-Str. 38 · 26135 Oldenburg · Tel. (04 41) 20 99-0 · info@r-b.de · www.r-b.de
Schwitzen statt ausruhen: Immer mehr Menschen kombinieren Urlaub und Sport miteinander, tanken beim Radfahren, Wandern oder Tauchen Energie für den Alltag. Sicherheit geht vor: Laut einer Studie des Meinungsforschungs- instituts GfK dämpfen Terroran- schläge und wirtschaftliche Ängste die Reiselust der Deut- schen. 21 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Jahr keine mindestens fünftägige Urlaubs- reise zu planen. 18 Unsere Wirtschaft 3/2016
Schwerpunkt Frau Kirig, Lonely Planet hat Botswana zum Top- niert mit vielfältigen Naturerlebnissen und 1-Reiseziel für 2016 erkoren. Was sind Ihrer Mei- einer gefühlten Sicherheit zieht viele Besu- nung nach die Trenddestinationen der kommen- cher an. den Jahre und warum? Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsin- Magazine ernennen jedes Jahr neue Regio- stituts GfK dämpfen Terroranschläge und wirt- nen zu Trenddestinationen. Damit rücken schaftliche Ängste die Reiselust der Deutschen. sie Urlaubsziele öffentlichkeitswirksam in Ist die Zeit des unbeschwerten Reisens vorbei? den Mittelpunkt. Trenddestinationen las- Menschen brauchen Sicherheit, auch und sen sich aber wirklich fundiert begründet vor allem beim Reisen in fremden Ländern nur schwer benennen. Erst die Bedürfnisse und Städten. Das ist ein sogenannter Me- Anja Kirig beschäftigt sich mit den der Menschen machen eine Urlaubsregion gatrend – ein Trend, der mitunter Jahrzehn- Themen Tourismus- und Freizeit- kultur, Neo-Ökologie und Gender, zu einer Trenddestination. Eines der Top- te gültig ist und auf alle Bereiche unseres Food- und Gastromärkte. Ziele ist und bleibt voraussichtlich Island. Lebens, wie Werte, Normen, Politik, Kul- Außerdem werden die Ausflüge mit Kreuz- tur, Gesellschaft, Einfluss hat. Nach den fahrtschiffen auch beliebt bleiben, denn sie Anschlägen in Paris zum Beispiel haben Die gefühlte, rational nicht erklärbare Si- bieten ein Höchstmaß an Mobilität und viele Urlauber den Weg in die französi- cherheit muss einfach gegeben sein. Einige Flexibilität. sche Hauptstadt gescheut. Das ist der erste Menschen mögen sicher den Nervenkitzel Was muss ein Land haben, um zu einem Trendziel Effekt – und sicher auch Folge einer um- und besichtigen Gebiete, die zum Beispiel zu werden? fangreichen medialen Berichterstattung. durch Naturgewalten gefährdet oder zer- Spannend ist ein Land, wenn dort viel im Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass stört wurden. Dieses Phänomen ist aller- Auf- oder Umbruch ist. Eine Mischung aus sich Städte – zum Beispiel London und dings eine Nische. Generell streben wir Weiterentwicklung und Kreativität kombi- Madrid – davon schnell wieder erholen. einen schönen, sicheren Urlaub an. Die Konkurrenz um Besucher ist groß: Wie kann ein Bundesland wie Niedersachsen da mithalten? Bei der Reisegestaltung geht es in Zukunft Anja Kirig ist seit 2004 für das Zukunftsinstitut als Trendforscherin vor allem um das Erlebnis und weniger um tätig. „Die Tourismus-Branche ist im stetigen Wandel“, sagt die den Ort. Natürlich wirken Marken wie Paris oder New York immer anziehend. Journalistin: „Bei der Reisegestaltung geht es in Zukunft vor allem um Viele Orte mit weniger klingendem Na- das Erlebnis und weniger um den Ort.“ Mit ihr sprach Grit Preibisch. men können sich mit Emotionen und Ge- schichten positionieren. Man muss mit der Atmosphäre und Lebensqualität vor Ort Gegensätze verschmelzen punkten. Und dabei ist nicht zwingend der Tourist aus der weiten Ferne entscheidend. zu neuen Trends Potenzial hat zum Beispiel der Gedanke, den sich bereits einige Städte zu Nutze machen: Gast in der eigenen Stadt. Hotels bieten Einheimischen zum Beispiel be- Fotos: privat, 2630ben + maradon 333 + Bucchi Francesco + paffy / shutterstock.com sondere Wochenend-Angebote. Die Gäste erleben ihre eigene Stadt auf diese Weise noch einmal ganz neu, finden eine Erho- lungspause im Alltag – und nehmen an Ak- tivitäten teil, die sie sonst wahrscheinlich nie gemacht hätten. Was muss ein Hotel bieten, um den Kunden von morgen zu begeistern? So individuell wie wir alle sind, so indivi- duell reisen wir auch. Gäste suchen sich zum Beispiel ein besonders extravagantes Hotel mit ausgefallenen Angeboten aus. Oder sie buchen ein Hotel, das Gewohntes – eine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Service – bietet. Hotels müs- sen diese Gratwanderung zwischen dem Wunsch nach etwas Ausgefallenem und etwas Sicherheitsgebendem bewältigen. Dafür sollten sie sich entscheiden, welche Nische sie bedienen oder welche Klientel sie ansprechen wollen. Und sie sollten sich bewusst sein, dass Kundenwünsche wechseln. Der Reisende lässt sich nicht in 3/2016 Unsere Wirtschaft 19
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