CORONAVIRUS-PANDEMIE - Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus

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CORONAVIRUS-PANDEMIE - Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus
S Ü D W E S T S A C H S E N
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IHK kooperiert mit Hochschulen    Vielfalt in Unternehmen            Tipps zur betrieblichen
                          S. 21                             S. 24    Pandemieplanung             S. 26

                                                                         CORONAVIRUS-
                                                                            PANDEMIE
                                                                    Aktuelle Informationen:
                                                                    www.chemnitz.ihk24.de/
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                                                                                  www.chemnitz.ihk24.de
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BEI UNS PROBESITZEN
KÖHL TEMPEO®
Die Fusion aus minimalis�schem Design und anspruchsvoller Ergonomie

Das innova�ve Drehstuhl-
konzept in Zusammenarbeit
mit dem Hamburger Designer
Justus Kolberg entwickelt,
bes�cht mit einer intelligenten
Rückenlehne, zeitgemäßen
Funk�onen und einem klar
definierten Farbkonzept.
Die schlanke Rückenlehne
lässt den Rücken „atmen“ –
dank eines Lu�austausches
zwischen Bezugsstoff und
Rückenschale.

                                                                                                    Durch die spezielle Art der
                                                                                                    Bespannung kann das Bezugs-
                                                                                                    material flexibel auf Bewegungen
                                                                                                    reagieren. Es ist dabei gleichzei�g
                                                                                                    ausgewogen straff gespannt für
                                                                                                    eine op�male ergonomische
                                                                                                    Unterstützung im Rücken.
                                                                                                    Mit der in der Höhe und Tiefe
                                                                                                    einstellbaren KÖHL-Bandscheiben-
                                                                                                    Stütze und dem KÖHL AIR-SEAT
                                                                                                    lässt sich die Ergonomie des
KÖHL-Bandscheibenstütze      KÖHL AIR-SEAT   Einstellbare Armlehnen   ERGO-Synchron-Mechanik PLUS   Drehstuhles zusätzlich steigern.

                                               Mit den besten Empfehlungen!
                             Ihr Team von Fritzsche & Steinbach Bürosysteme GmbH

                                                                                                             25 Jahre
Fritzsche & Steinbach Bürosysteme GmbH
Heinrich-Lorenz-Str. 2-4 · 09120 Chemnitz                              Tel.: 0371-52 89 111 Fax: 0371-52 89 113
Riesaer Str. 7 · 01129 Dresden                                         Tel.: 0351-8 472 472 Fax: 0351-8 472 473
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Vorwort                3

Internationale
Märkte im Fokus
Handelsstreitigkeiten, Schutzzölle, politische       Fast 20% gehen nach China, Italien und Großbri-
Machtkämpfe, BREXIT, Sanktionen, Corona-Virus        tannien.
und die Diskussion um den Klimawandel hinter-
lassen enorme Spuren in der Weltwirtschaft, wir    Sachsens Exporte sind auch 2019 leicht rückläu-
                                                                                                                                             Foto: J. Thiele
erleben turbulente Zeiten.                         fig, jedoch konnten wir erneut die 40 Mrd. Euro
                                                   Marke erreichen. Umsatzstärkste Branchen sind
Die einzelnen Branchen geraten in vielen Ländern dabei die Automobilindustrie, der Maschinen- und
unter Druck. Die Macht des Welthandels schwin- Anlagenbau sowie die Mikroelektronik/IKT, aber            Deutschland hat eine Vielzahl von
det aktuell weiter, das ist vor allem dem Einbruch gerade der Automobilbau muss derzeit einen            Handelspartnern und ist dadurch
bei den Rohstoffpreisen geschuldet.                enormen Strukturwandel vollziehen.                    vom globalen Handel abhängig.

Der derzeitige schwache Welthandel bringt eine       Der Strukturwandel verlangt neue Konzepte, neue
Reihe von Verlierern mit sich. Zu diesen gehört      Geschäftsfelder und neue Formen der Zusammen-
neben China auch Deutschland und somit auch          arbeit, um weiterhin am Weltmarkt zu bestehen.
Sachsen. Deutschland hat eine Vielzahl von Han-
delspartnern und ist dadurch vom globalen Handel     Die Außenwirtschaftsstrategie 2020 der IHK
abhängig. Negative internationale Entwicklungen      Chemnitz will im Zusammenspiel mit den welt-
schlagen schnell auf Wirtschaft und Unternehmen      weit agierenden Auslandshandelskammern und
durch. Insbesondere der hohe Exportanteil von        Delegiertenbüros als Plattform für die exportori-
PKWs (rund 13%) und Investitionsgütern (rund         entierten Unternehmen sowie Export-Neueinstei-
45%) wirkt sich negativ aus, ebenso die ungünsti-    ger praxisbezogene Impulse setzen und zielge-
ge geografische Verteilung der Exporte.              richtet Informationen zum Markteinstieg in neue
                                                     Ländermärkte bereitstellen.

                                        Herzlichst
                                   Ihr Jörg Thiele

                                                                                                         Jörg Thiele
                                                                                                         Vorsitzender des
                                                                                                         IHK-Außenwirtschaftsausschusses
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4                                                           Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt

                                                                         Namen und Nachrichten

                                                                         Kreativ durch die                         Zwei Gästelieblinge aus
                                                                         Stollberger Innenstadt                    der Region Chemnitz

                                                                         Die Große Kreisstadt erhielt im Städte-   Die Auszeichnung „HolidayCheck Gold
                                                                         wettbewerb den Sonderpreis „WLAN-         Award“ erhielten das König Albert
                                                                         Zone“.                                    Hotel und das Hotel & Restaurant Köh-
                                                                                                                   lerhütte.

                                                   6                                                   Seite 6                                 Seite 9
    IHK-Mitarbeiterin Janine Nicke übergab den Scheck.
    Foto: Ralf Wendland

                                                                         Internationale Märkte im Fokus

                                                                         Titelgeschichte                           Interview

                                                                         Welche Dienstleistungen die IHK für ex-   IHK-Referentin Michaela Holá er-
                                                                         portorientierte Unternehmen anbietet,     klärt ihre Tätigkeit für das Netzwerk
                                                                         erfuhr Volker Tzschucke.                  Tschechien.

                                              10                                                     Seite 10                                Seite 17

    Foto: Frank Boston, Adobe Stock

                                                                         IHK aktuell

                                                                         Verschärfungen bei aus-                   Landrat in der Regionalver-
                                                                         ländischen Übernahmen                     sammlung zu Gast
                                                                         geplant

                                                                         Unternehmensverkäufe an ausländi-         Matthias Damm, Landrat Mittelsach-
                                                                         sche Investoren sollen künftig stärker    sen, versprach gute wirtschaftliche
                                                                         beaufsichtigt werden.                     Rahmenbedingungen.

                                              18                                                     Seite 18                                Seite 20
    Foto: vege/Fotolia

    Beilagenhinweis
    In dieser Ausgabe befindet sich eine
    Beilage der Wortmann AG.
    Wir bitten um freundliche Beachtung.

                                                                        Titelbild:
                                                Foto: Sergey Nivens, Adobe Stock
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Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt                                                        5

Für die Praxis

Projekt Mittelstand 4.0                 Informationen zum Umgang
                                        mit der Corona-Pandemie

Das Mittelstand 4.0 Kompetenz-          Wir haben für Sie nützliche Informatio-
zentrum Chemnitz unterstützt kleine     nen für die Bewältigung der Folgen der
und mittlere Unternehmen kostenfrei     Corona-Pandemie zusammengetragen.
bei der Digitalisierung.

                          Seite 23                                  Seite 26                                                        26
                                                                                               Foto: Doers, Adobe Stock

IHK Service

TUCconnect Frühling                     IHK-Börsen

Am 12. Mai wird die Karrieremesse       Die IHK Chemnitz bietet als Serviceleis-
TUCconnect Frühling erneut Anzie-       tung den Eintrag in die (Online-)Börsen
hungspunkt für Studierende sächsi-      Existenzgründungsbörse/Nachfolge-
scher Hochschulen.                      börse und Recyclingbörse an.

                          Seite 34                                   Seite 37                                                       34

Aus- und Weiterbildung

Ausgewählte Weiter-                     Wirthwein: Ausbildung
bildungsangebote                        gehört zur Unternehmens-
                                        philosophie

Gute Aufstiegschancen haben Teil-       Der Automobilzulieferer Wirthwein in
nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir     Crimmitschau forciert die Nachwuchs-
bieten an unseren IHK-Standorten eine   arbeit.
große Auswahl von Weiterbildungsver-
anstaltungen an.           Seite 38                                 Seite 40                                                        40
                                                                                               Foto: Wirthwein

Unsere IHK-Standorte                                                       Chemnitz
                                                                           Straße der Nationen 25
                                                                                                                 Annaberg-Buchholz
                                                                                                                 Geyersdorfer Straße 9a
                                                                           Tel. 0371/6900-0                      Tel. 03733/1304-0

                                          Freiberg                         Plauen                                Zwickau
                                          Halsbrücker Straße 34            Friedensstraße 32                     Äuß. Schneeberger Str. 34
                                          Tel. 03731/79865-0               Tel. 03741/214-0                      Tel. 0375/814-0
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6                                       Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten

Kreativ durch die Stollberger Innenstadt
                                                          Zone“ im Wert von 5000 Euro ergattern.                    werden. Bestimmte Wegpunkte ermöglichen digitale
                                                          Klingt futuristisch? Spätestens seit dem Hype um          Interaktionen, wie zum Beispiel an einem REMA-Ra-
                                                          „Pokémon Go“, der Jugendliche und Junggebliebene          dio drehen, den Kanal wählen und Musik verschie-
                                                          erfolgreich vor die Haustür lockte, ist Augmented Re-     dener Zeiten hören oder in verborgene Schubladen
                                                          ality auch in unserem Alltag angekommen. Auf einem        im Stollberger Ratskeller sehen. Die Kombination aus
                                                          ähnlichen Prinzip basiert auch das geplante Stollber-     Wissensvermittlung und Spielerei macht die App für
                                                          ger Innenstadtprojekt: In einer App werden reale und      Jung und Alt gleichermaßen attraktiv.
                                                          virtuelle Elemente verknüpft, um bestimmte Orte im        Geplant war die Finanzierung des Projektes über das
                                                          Zentrum wieder neu erlebbar zu machen. In Zusam-          Preisgeld aus dem Städtewettbewerb. Da es leider
                                                          menarbeit mit Schülern des Carl-von-Bach-Gymnasi-         nicht für den 1. Platz gereicht hat, wird es zunächst
                                                          ums entstanden dazu zahlreiche kreative Ideen: Zum        in kleineren Schritten vorangehen. Die Stollberger
                                                          einen weisen verschiedene Aktionspunkte, die den          City-App steht schon in den Startlöchern, die Erwei-
Foto: Ralf Wendland                                       Nutzer durch die Stadt führen, auf historisches oder      terung um Augmented Reality ist für einen späteren
                                                          aktuelles Geschehen hin.                                  Zeitpunkt vorgesehen.
Im vergangenen Jahr hat es für die Große Kreisstadt       Zum anderen werden auch Spiele integriert, in denen       Unterstützt wird die Große Kreisstadt dabei von der
Stollberg beim Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“         man Punkte sammeln, leveln und am Ende sogar Prei-        Firma Innerebner, die den Sonderpreis stiftet und sich
leider nicht für das Siegertreppchen gereicht. Über-      se gewinnen kann. Die gibt es dann als Stollberger        um die Entwicklung der App kümmert. Die symbo-
zeugen konnte man die Jury dennoch und mit dem            Einkaufsgutscheine, gesponsert von den ortsansäs-         lische Scheckübergabe seitens der IHK fand am 20.
Projekt „Kreatives Wandeln – mit Augmented Reality        sigen Gewerbetreibenden. Durch Augmented Reality          Februar im Büro des Stollberger Innenstadtmanage-
durch Stollberg“ immerhin den Sonderpreis „WLAN-          soll die Stadt real und virtuell gleichermaßen erlebbar   ments statt.                            Janine Nicke

Politik-Talk mit dem Abgeordneten Sören Voigt
Im Februar trafen sich die Mitglieder des Jungunternehmerverbandes mit dem
vogtländischen Landtagsabgeordneten Sören Voigt im ehrwürdig anmutenden
Vereinszimmer des Hotels Wettin in Treuen, um über die Regierungsarbeit zu spre-
chen.
In lockerer Runde ging es um Schwerpunkte der neuen Legislaturperiode, um Auf-
gaben für den ländlichen Raum, um Fragen zur Funktion des neuen Ministeriums
für Regionalentwicklung und vieles mehr. Mareen Götz, Vorstandsvorsitzende,
und Sina Krieger, Geschäftsführerin der IHK-Wirtschaftsjunioren, bewegte vor
allem eine Frage: „Wie sieht die Vision vom Vogtland 2030 aus?“. Diese Frage
stellten sie nicht nur an den Landtagsabgeordneten Sören Voigt, sondern auch
an sich selbst. „Es war ein interessantes und diskussionsreiches Treffen, welches
die Sicht für beide Seiten vertieft hat“, so Sina Krieger, die zugleich ankündigt, die
Einladung der Wirtschaftsjunioren in den Landtag anzunehmen.             Sina Krieger Foto: WJ

                         Wettbewerb – Jugend forscht in der IHK Chemnitz
                         Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz war am 6.           Neben den Einzelpreisträgern wurden mehrere Schul-Preise vergeben. Der mit
                         und 7. März Gastgeber des 29. Regionalwettbewerbes            je 250 € dotierte Zukunftspreis der IHK Chemnitz wurde in diesem Jahr an das
                         Südwestsachsen „Jugend forscht“ und „Schüler experi-          Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz (5 Projekte) sowie das Johann-Wolfgang-
                         mentieren“. In dem naturwissenschaftlich-technischen          von-Goethe-Gymnasium Chemnitz (4 Projekte) überreicht. Die Chemnitzer Paten-
Wettstreit stellten 45 junge Forscher 30 Forschungsarbeiten öffentlich vor. Die        firma IN-TEC GmbH richtete den Wettbewerb zum nunmehr 25. Mal gemeinsam
Regionalsieger wurden am 7. März in einer festlichen Veranstaltung in der IHK          mit der IHK Chemnitz, aus. Die IHK Chemnitz bedankt sich dafür im Namen der
Chemnitz ausgezeichnet. Sie werden Südwestsachsen im Landesausscheid vom               regionalen Wirtschaft, denn die Wettbewerbsteilnehmer sind die Fachkräfte von
2. bis 3. April 2020 im Dresdner Rathaus vertreten.                                    morgen.                                                       Marion Fiedler
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Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten                                                                 7

Neuausrichtung bei DAW Aerocit
                                                                                        Einer Lebensaufgabe stellte sich Harald Draeger 1990 mit der Reprivatisierung
                                                                                        des historischen Standortes. Neben umfassenden Sanierungsmaßnahmen an
                                                                                        der maroden Bausubstanz des 1910 gegründeten Unternehmens galt es, sich
                                                                                        komplett veränderten Marktbedingungen zu stellen, neue Produkte und Partner-
                                                                                        schaften zu generieren. Zukunftsweisende Entscheidungen bildeten die strikte
                                                                                        Ausrichtung hin zum Spezialisten für wassermischbare Kühlschmierstoffe und von
                                                                                        weiteren Spezialprodukten für die Metallbearbeitung, die Einrichtung eigener Ser-
                                                                                        vice- sowie Forschungs- und Entwicklungsabteilungen.

                                                                                Mit überlegten Investitionen in den Aufbau einer modernen Fertigung, eines leis-
                                                                                tungsfähigen Labors und in die Mitarbeiterausbildung gelang der Sprung in die
                                                                                Marktwirtschaft. DAW errang schnell den Ruf eines innovativen Problemlösers
                                                                                für die Industrie und wurde zuverlässiger Partner namhafter Automobil- und Ma-
Laborantin bei der Sichtkontrolle eines wassermischbaren Kühlschmierstoffes.    schinenbaubetriebe im In- und Ausland. Zeitweise wurden bis zu 1.000 Tonnen
Foto: DAW Aerocit/Archiv
                                                                                Spezialschmierstoffe pro Jahr ausgeliefert. Mit wachsenden Anforderungen der
Eine strategische Neuausrichtung nimmt die DAW AEROCIT Schmierungstechnik Kunden vergrößerte sich die Produktpalette auf über 100 verschiedene Artikel.
GmbH vor: Der Werdauer Spezialschmierstoffhersteller mit 110-jähriger Tradition
fokussiert sich nach einem grundlegenden Strukturwandel fortan auf innovative Harald Draeger betont: „Innovative Produkte einschließlich Produktservice sind
Forschungs- und Entwicklungsprojekte. „Wir arbeiten intensiv an neuen Techno- das Erfolgsrezept der DAW.“ Betritt man heute das neu und sauber gestalte-
logien und Produkten, die den Anforderungen komplexer Produktionsabläufe und te Firmengelände der DAW AEROCIT Schmierungstechnik, findet man in einem
vernetzter Strukturen gerecht werden“, berichtet der geschäftsführende Gesell- schön restaurierten historischen Gebäude Mitarbeiter vor, die in gemeinsamen
schafter Harald Draeger. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, Abläufe und Wirkme- Forschungsprojekten mit Hochschulen und Universitäten an Problemlösungen für
chanismen in der Natur zu erfassen und für moderne technische Anwendungen die Produktion der Zukunft in einer lebenswerten Welt forschen. „Die alte Dame
nutzbar zu machen. So entsteht eine völlig neue, zukunftsträchtige Generation DAW ist mit diesem Konzept für kommende Herausforderungen bestens aufge­
von Schmierstoffen mit höchster Performance und Umweltverträglichkeit.          stellt.“                                                    Kathrin Buschmann

140 Jahre Ruther & Einenkel
Die Ruther & Einenkel GmbH & Co. KG aus Annaberg-          den weltweit ihre Abnehmer. In den 90er Jahren wur-
Buchholz feiert ihr 140-jähriges Firmenjubiläum. Am        de mit Messeauftritten in China, Japan, USA, Russ-
1. Januar 1880 als Bandweberei gegründet, kann die         land, Ungarn, Polen oder auch Belgien das Fenster
Firma auf eine lange Historie zurückblicken, die oft       nach West- und Osteuropa geöffnet.
von extremen politischen und gesellschaftlichen Um-        Doris Seifert und Ehemann Hans-Jörg Seifert führten
brüchen geprägt war.                                       Ruther & Einenkel seit der Rückübertragung im Jahr
Heute verfügt das Unternehmen neben der klas-              1991. 1996 begann der Neubau der Halle 1. Mit
sischen Produktion über moderne Technologien,              steigendem Umsatz kam die Firma zur Jahrtausend-
welche die Herstellung hochwertiger Produkte für           wende an ihre Raumgrenzen, woraufhin der Erwei-
unterschiedliche Branchen ermöglichen. Das Ange-           terungsbau am Standort des Unternehmens auf der
botsportfolio ist dabei vielseitig und reicht von Gardi-   Annenstraße in Annaberg-Buchholz erfolgte. Dieser
nen- und Gurtbändern, Weblamellen für Heimtextilien        Schritt brachte nicht nur mehr Fläche, sondern auch
über Möbel, Bekleidung, Pietät, Umformapplikatio-          eine moderne Hochregallagertechnik mit sich, die ei-
nen, Automotive & Caravan bis hin zu individuellen         nen schnellen computergestützten Zugriff auf Lager-
Waren, die auf Anfrage gefertigt werden können.            waren ermöglicht.
                                                                                                                     IHK-Geschäftsführerin Jana Dost gratulierte Carsten Seifert zum
Hohe Qualitätsstandards und Vielfältigkeit sind auch       Nicht nur in Sachen Technologie stellt das Unterneh-      Firmenjubiläum. Foto: IHK
der Grund, weshalb Krisen in der Vergangenheit er-         men die Weichen für die Zukunft, auch die Nachfolge
folgreich gemeistert werden konnten. Inzwischen            ist gesichert: Carsten Seifert, Sohn der bisherigen Ge-   von vier Generationen mit Enthusiasmus und Enga-
beschäftigt das Unternehmen rund 50 Arbeitnehmer           schäftsführer, ist 2012 zum Geschäftsführenden Ge-        gement erfolgreich weiterzuführen. Die IHK Regional-
und sechs Auszubildende im Schichtbetrieb.                 sellschafter bestellt worden. Es bleibt mit seinem Ein-   kammer Erzgebirge gratuliert herzlich zum Jubiläum
Die Produkte der „Qualität – Made in Germany“ fin-         stieg in die Geschäftsführung der Wunsch, das Werk        und wünscht weiterhin viel Erfolg! Marie Reuter
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25 Jahre Landgasthof Erbgericht
                                                              Eigentlich wollte der Chef das Firmenjubiläum gar         ist die Geschäftsführung des traditionsreichen Gast-
                                                              nicht an die große Glocke hängen, doch dann freute        hofes vom Vater auf den Sohn übertragen worden.
                                                              er sich umso mehr, als er im Rahmen eines Betriebs-
                                                              besuches die Urkunde zum 25-jährigen Firmenjubilä-        Die nächste Generation steht auch schon in den Start-
                                                              um überreicht bekam.                                      löchern: „Die Nachfolge ist zwar bisher nicht wirklich
                                                                                                                        ein Thema. Es wird aber durchaus schon einmal am
                                                              Der Landgasthof Erbgericht Erdmannsdorf im Zscho-         Familienküchentisch diskutiert, wie das familienge-
                                                              pautal empfängt seine Gäste mit gutbürgerlicher           führte Unternehmen durch die Kinder weitergeführt
                                                              Küche. Eine stabile Stammkundschaft ermöglicht es,        werden kann. Ganz abwegig ist das nicht“, sagt Tho-
                                                              dass der Gasthof – außer dienstags – die ganze Wo-        mas Katzorreck.
                                                              che geöffnet ist und Ausflügler fast rund um die Uhr
                                                              einkehren können. Neben dem Gasthof mit Biergar-          Die IHK Chemnitz wünscht dem Unternehmen wei-
                                                              ten gehören zum Erbgericht auch eine Pension mit 17       terhin zahlreiche Ausflügler, die nicht nur die Region
                                                              Betten und ein Saal. Dieser wird nicht nur für Veran-     entdecken, sondern auch im Landgasthof Erbgericht
                                                              staltungen genutzt, sondern dort trainieren auch die      verweilen.
                                                              Sportler des Tischtennisvereins und die erste Tischten-                                         Dr. Cindy Krause
IHK-Referentin Dr. Cindy Krause gratulierte Gastwirt Thomas
Katzorreck zum Firmenjubiläum. Foto: IHK                      nisschule Sachsens bildet ihre Schüler aus. Seit 2007

Platz eins für Zwickauer Finanzberater
Ronald Bitterlich ist „Finanzberater des Jahres 2020“.        Fondsdepots über einen Zeitraum von sechs Monaten
Mit Platz eins beim jährlichen Wettbewerb des Wirt-           waren vierwöchentlich Fragebögen rund um Wertpa-
schafts- und Anlegermagazins „€URO“ ließen der                pieranlagen, Recht und Steuern sowie ein Stegreiftest
Bank- und Sparkassenkaufmann (IHK) und seine zwei             zu beantworten“, berichtet der 48-Jährige. „Diese
Teamkollegen bundesweit rund 300 Finanzberater                Aufgaben hatten es in sich.“
und Vermögensverwalter hinter sich. „Das ist der
Hammer“, freut sich der Bevollmächtigte der ProLuc-           Anspruchsvoll ist auch das Tagesgeschäft. Je nach Ri-
ra GmbH Zwickau.                                              sikoneigung und Anlagenzielen will das Team beste
                                                              Ergebnisse für seine Kunden erreichen. Ein Ansatz,
Selbst für den seit 20 Jahren in Finanzierungs-, Vor-         der Klienten freut und von Finanzexperten honoriert
sorge- und Vermögensfragen tätigen Dienstleister              wird: Mit der jüngsten Auszeichnung schafft es das
stellt der Leistungsvergleich eine Herausforderung            Zwickauer Team zugleich das dritte Mal in Folge unter               Seit 1990 erfolreich in der Finanzbranche tä-
dar: „Neben der gewinnbringenden Anlage eines                 die Top 100 der Finanzberater. Kathrin Buschmann                    tig: der Zwickauer Ronald Bitterlich. Foto: IHK

       IHK gratuliert:                           Stuhl- und Stahlrohrmöbel GmbH, Stützengrün zum 100-jährigen Firmenjubiläum, Jungmichel Vogtlandgarten e.K.
                                                 Diana und Frank Jungmichel, Plauen zum 30-jährigen Firmenjubiläum, Taxiunternehmen Gernot Schubert, Anna-
                                                 berg-Buchholz zum 30-jährigen Firmenjubiläum, M.O.P Management-Organisations-Partner GmbH zum 30-jährigen
                                                 Firmenjubiläum, Rosenkavalier, Inhaberin Mandy Wetzel, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Ines Rösch,
                                                 Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Fritzsche und Steinbach Bürosysteme GmbH, Chemnitz zum 25-jährigen
                                                 Firmenjubiläum, Landgasthof Erbgericht Augustusburg/ OT Erdmannsdorf zum 25-jährigen Firmenjubiläum

                                                                                                                                             Herzlichen Glückwunsch!
CORONAVIRUS-PANDEMIE - Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten                                                               9

Delta Barth: Wende-Gründer wird 30
Es war ein geschichtsträchtiger Tag für das Unterneh-   konnte ein leerstehendes Gebäude in Limbach-Ober-
men Delta Barth Systemhaus GmbH.                        frohna erworben werden.
Vor 30 Jahren, am 13. Februar 1990, bekam Firmen-
gründer Andreas Barth die Gewerbegenehmigung zur        Im ersten Jahr wurden bereits zehn Mitarbeiter an-
„selbständigen Ausübung der Gewerbetätigkeit –          gestellt. Die Unternehmenskunden, welche IT- und
Computerservice“ vom Rat des Kreises Karl-Marx-         Software-Lösungen von der Delta Barth Systemhaus
Stadt.                                                  GmbH beziehen, sind heute sowohl regional als auch
Zu Beginn wurden die geschäftlichen Verhandlungen       deutschlandweit zu finden. Das Unternehmen zählt
des Unternehmens noch im Wohnzimmer der Familie         inzwischen 65 Mitarbeiter. 	      Robert Freitag
Barth geführt, doch bereits nach wenigen Monaten

                                                                                                                 Geschäftsführerin Annett Barth freute sich über die Glückwün-
                                                                                                                 sche von IHK-Referent Robert Freitag. Foto: IHK

30 Jahre kreativ in Klingenthal
                                                        Dipl. Grafik-Designer Thomas Lenk (r.) und Dirk Mei-     auf die Leistungen der Agentur. Die Betreuung von
                                                        nel (l.) gründeten die Lenk & Meinel GbR 1995 im         Werbemaßnahmen ist ein wesentlicher Tätigkeits-
                                                        vogtländischen Klingenthal.                              schwerpunkt. Ihre Arbeit beinhaltet außerdem die
                                                        Beide Gesellschafter verweisen auf mittlerweile 30       Gestaltung aller Elemente der Unternehmenskom-
                                                        Jahre Erfahrung in Design und Umsetzung von Wer-         munikation, sowohl die kleine Ausstattung für lokale
                                                        be- und Marketingprojekten: Erste Projekte, damals       Unternehmen als auch komplexe Onlineprojekte und
                                                        noch als Solo-Unternehmer, realisierten sie bereits ab   Corporate Designs.
                                                        1990. Seither vertraut ein langjähriger Kundenstamm                                           Daniela Seidel
Foto: IHK

Zwei Gästelieblinge aus der Region Chemnitz
Gästemeinungen auf Bewertungsportalen spielen bei der Recherche nach dem
geeigneten Hotel eine immer größere Rolle und sind oft die finale Entscheidungs-
hilfe vor der Buchung der Unterkunft. Eines der bekanntesten Bewertungsportale
vergab nun schon zum 15. Mal an die besten Hotels die Auszeichnung „Holiday-
Check Award“ 2020.

Die Auszeichnung basiert auf Hotelbewertungen, die in einem Zeitraum von zwölf
Monaten auf HolidayCheck eingegangen sind. Unterkünfte, die den Award dank
konstanter Beliebtheit bei ihren Gästen bereits mindestens fünf Jahre in Folge
erhalten haben, werden mit dem „HolidayCheck Gold Award“ besonders geehrt.
Für die Vergabe des Awards gelten strenge Regeln: Um überhaupt in die Auswahl
für die begehrte Auszeichnung zu kommen, muss ein Hotel über einen Zeitraum
von zwölf Monaten (1. Dezember 2018 bis 30. November 2019) mindestens 50
Urlauberbewertungen erhalten haben. Die Unterkünfte müssen zudem von min-
destens 90 Prozent ihrer Gäste weiterempfohlen worden sein.                        Foto: Köhlerhütte
Dieses Jahr können sich in Deutschland insgesamt 158 Unterkünfte über einen
Award von HolidayCheck freuen. Zu den zehn beliebtesten Hotels in Sachsen ge- die für die beiden Hotels Verantwortlichen Heiko Schmidt und Marc Cantauw und
hörten das König Albert Hotel in Bad Elster auf Platz 6 und das Hotel & Restaurant ihre Teams und wünscht weiterhin Erfolg und viele zufriedene Gäste.
Köhlerhütte aus dem Erzgebirge auf Platz 8. Die IHK Chemnitz beglückwünscht                                                                      Silvio Sabrowski
CORONAVIRUS-PANDEMIE - Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus
Foto: Frank Boston, Adobe Stock

Internationale
Märkte im Fokus
Gemeinsam mit der IHK Chemnitz Export-Optionen erkunden

Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus                                                          11
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        Waren für über 40 Milliarden Euro exportierten sächsische Unternehmen im Jahr
        2019 ins Ausland, etwa die Hälfte davon ging in Länder der Europäischen Union.
        Heißt auch: die andere Hälfte wurde in Volkswirtschaften außerhalb der EU ex-
        portiert. Auch „exotischere“ ausländische Märkte gewinnen für die Unternehmen
        der Region an Bedeutung. Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz unter-
        stützt dabei, fremde Märkte kennenzulernen, dort Partner zu gewinnen – und
        schließlich auch, dort Umsätze zu erzielen.

Deutsches Know-how
für internationale Märkte
Peter Kaufmann ist ein Mann mit jeder Menge Auslandser-
fahrung. Der promovierte Ingenieur für Konstruktions- und
Schweißtechnik hatte zu DDR-Zeiten lange für Rawema ge-
arbeitet und war dort oft in Entwicklungsländern aktiv. Auch
das Ende der DDR erlebte er im Ausland – in Äthiopien. Seit
den 1990er Jahren ist er nun selbständig – zunächst mit einer
Schlosserei, die in Hochzeiten bis zu 120 Mitarbeiter beschäf-
tigte. Heute treibt er vor allem die Entwicklung des Instituts für
Strukturleichtbau und Energieeffizienz (ISE) voran – eine for-
schende gemeinnützige GmbH. Insbesondere Fragen des smar-
ten, kostengünstigen und energieeffizienten Bauens beschäfti-
gen ihn und sein Team: „Wie bekommt man Schalldämmung,
Brandschutz oder Wärmedämmung hin, ohne wie bisher vor
allem auf Masse zu setzen? Das geht nur mit neuen Materi-
alien und neuen Methoden“, erläutert er den Ansatz des ISE.
Leichte Gebäudetragwerke aus Metallschäumen sind ebenso
Forschungsthema wie ein Explosionsschutz für Einrichtungen
wie Botschaften, energieautarke Kühlcontainer oder Dach-
und Fassaden-Solarelemente. „Dabei bemühen wir uns, unser
Netzwerk einerseits regional, andererseits international aus-
zurichten“, erklärt Kaufmann: Mittelständische Unternehmen
sind ebenso Partner in Forschungsprojekten wie internationale
Universitäten.

Und auch die Märkte für die entstehenden Produkte sollen in-
ternational sein: eine Kaffeerösterei im energieautarken Con-
tainer, einst für einen Kunden in Nepal entwickelt – könnte
                                                                          Dr.-Ing. Peter Kaufmann, Geschäftsführer der Firma SMK Ingenieure Chemnitz.
                                                                          Foto: G. U. Dostmann
12                  Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus
12                   Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt

                                      die nicht auch etwas für Kaffeebauern in Äthiopien sein? Neben seiner Afrika-
                                      Erfahrung aus DDR-Zeiten war dies eine der Intentionen für Kaufmann, die ihn
                                      im vergangenen Jahr an einer von der IHK Chemnitz organisierten Unterneh-
                                      merreise in dieses afrikanische Land teilnehmen ließen. „Die Vorbereitung der
                                      Reise durch die IHK war wirklich ausgesprochen gut“, sagt Kaufmann: „Wir
                                                                haben sehr gute Kontakte gehabt – und ich bin mit 17
                                                                Projektideen zurückgekommen.“ Die nach und nach
     Wenn die Konjunktur daheim ab-                             auf Realisierbarkeit abzuklopfen, das sei nun aktuell

     flacht, braucht man Innovationen                           die Herausforderung. Die Notwendigkeit zur Internati-
                                                                onalisierung sieht er nicht nur für sein Unternehmen:

     und neue Märkte.                                           „So ein Schritt verlangt unternehmerische Weitsicht –
                                                                wenn die Konjunktur daheim abflacht, braucht man
                                                                Innovationen und neue Märkte.“ Wer sich internati-
                                      onalisieren wolle, solle die Organisationen in seinen Zielländern, vor allem die
                                      Auslandshandelskammern, nutzen, ist er sich sicher: „Sie kennen die Gegeben-
                                      heiten vor Ort am besten – und sind genau dafür da.“ Vor allem aber sei es
                                      wichtig, die Mentalität im Zielland kennenzulernen: „Man muss sich mit dem
                                      Land beschäftigen und schauen, dass es eine gemeinsame Ebene gibt – sonst
                                      klappt das mit der Internationalisierung nicht“, sagt er.

                                                                                                                         Foto: kamonrat, Adobe Stock
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus                                               13
                                                                   Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt                                                 13

  » Unsere Maschinen
        kommen zum Einsatz,
        wenn andere an ihre
        Grenzen stoßen.                       «

            Susanne Witt, Geschäftsführerin der Firma Metrom in
                           Hartmannsdorf. Foto: G. U. Dostmann

Wenn Deutschland als Markt zu klein ist
Dass ihr Unternehmen die internationalen Märkte braucht, ist für Susanne Witt klar. 2016         so Furka. Auf diesem Weg konnte auch Metrom sein internationales
hat sie die von ihrem Vater gegründete METROM Mechatronische Maschinen GmbH in                   Netz erweitern: Mehrere Handelsvertretungen – etwa in Slowenien,
Hartmannsdorf übernommen. Metrom ist ein Sondermaschinenbauer, produziert auf Basis              Frankreich, der Schweiz sowie in den großen Märkten in Russland,
eigener Patente – einer Parallelkinematik – Maschinen zur additiven und subtraktiven Fer-        den USA, Korea und China – seien auf diesem Weg entstanden, so
tigung mit fünfachsiger Bewegungssteuerung: „Das ist ein Produkt, für das der deutsche           Geschäftsführerin Susanne Witt. Noch gehen nur vereinzelt Penta-
Markt allein zu klein wäre. Unsere Maschinen kommen zum Einsatz, wenn andere an                  pods ins Ausland, die Maschinen seien erklärungsbedürftig und die
ihre Grenzen stoßen.“ In Metrom-Maschinen wird nur die Bearbeitungseinheit mit dem               Projektanlaufphasen deshalb zwei bis drei Jahre lang. Doch vielleicht
Werkzeug bewegt – das ist nicht nur energieeffizient, sondern auch besonders flexibel,           ändert sich das bald: Aktuell entwickelt das Unternehmen eine Mo-
erst recht für die Bearbeitung sehr großer Werkstücke. Eine Besonderheit sind die mobil          bile Maschine im Container – die könnte künftig auf großen Schiffen
einsetzbaren Maschinen. Damit fahren Metrom-Ingenieure zu Einsätzen im In- und Aus-              mitfahren, um direkt an Bord Ersatzteile zu produzieren, wenn etwas
land: „Dies senkt die Hemmschwelle bei potenziellen Kunden: Wir zeigen an ihrem Bau-             kaputt geht.
teil in ihrer Werkhalle, wie unsere Maschine funktioniert“, erklärt Susanne Witt. Riesige
Bio-Reaktoren hat Metrom damit zum Beispiel schon bearbeitet. Während der Transport
der mobilen Maschine zum Kunden hin in Deutschland unproblematisch ist, sind Ausland-
seinsätze komplizierter: „Eine Maschine zu einer Messe ein- und wieder auszuführen, ist
vergleichsweise leicht – doch wenn diese im Ausland arbeiten soll, sind einige bürokra-
tische Hürden zu überwinden“, hat Witt in den vergangenen Jahren erfahren: „Da holen
wir uns regelmäßig Hilfe von der IHK.“

Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer besucht Metrom auch immer wieder
Messen: „2019 waren wir zum Beispiel auf der FormNext in Frankfurt am Main – gemein-
sam mit einigen anderen Unternehmen aus der Region.“
30, 40 Kontakte habe sie von dort mitgebracht, etwa ein Drittel zu ausländischen Un-
ternehmen. Für sechs bis sieben Fach- und Auslandsmessen jährlich organisiert die IHK
Chemnitz Gemeinschaftsstände, erläutert Sandra Furka, IHK-Referentin für Messen/Au-
ßenwirtschaft. Im Jahr 2020 sind beispielsweise Besuche der Interior Lifestyle Tokio, der
Manufacturing Indonesia und der Advanced Engineering UK in Birmingham geplant. „Die
Messen wählen wir auf Basis konkreter Nachfragen von Unternehmen und anhand der
regelmäßigen Mitglieder-Befragungen zu aktuellen und potenziellen Zielmärkten aus“,              IHK-Referentin Sandra Furka. Foto: W. Schmidt
14                                               Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus
  14                                                Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt

            »     Bevor man über die
                  Internationalisierung
                  des Unternehmens spricht,
                  muss man sich selbst
                  internationalisieren – und
                  das funktioniert nicht aus
                  einer Hotelanlage heraus.         «

                                                                            Max Jankowsky, Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann

Brasilien inklusive Oktoberfest in
Santa Catarina
Unternehmerreise in die wirtschaftlich erfolgreichsten
Regionen Brasiliens vom 4. – 13. Oktober 2020
Die Unternehmen unserer Region müssen sich stets neu positionieren, um bei der Besetzung
von Marktanteilen mit anderen Nationen mithalten zu können. Sächsische Kompetenz im Tech-
nologie-, Dienstleistungs- und Innovationssektoren müssen in Zukunft noch stärker mit lokalen
Partnern in Schlüsselmärkten wie Brasilien vernetzt werden.
Brasilien gehört zu den Top 10 der größten Volkswirtschaften der Welt und ist ein wichtiger
Handelspartner Deutschlands. Zeichen für die enge Wirtschaftsbeziehung der beiden Länder
sind die über 1.300 deutschen Unternehmen in Brasilien, die 250.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Nicht wenige Unternehmen vor Ort suchen nach neuen Partnern oder Investoren. Das sind beste              Besuch der Gießerei Omil in Santa Catarina, 2019: Gerd Wagner, Geschäftsführer
                                                                                                         Qualitas GmbH; Zulmar Koelbel, Diretor Omil, Santa Catarina, Brasilien;
Voraussetzungen und ein Grund sich dieses Land einmal genauer anzuschauen.                               Max Jankowsky, Geschäftsführer, Gießerei Lößnitz GmbH (v.l.n.r.). Foto: IHK
Bereits 2019 lernten Teilnehmer der Brasilien-Unternehmerreise die Produktionsstandorte ver-
schiedener Branchen vor Ort kennen. Die dabei entstandenen Kontakte werden helfen, den
Markt zukünftig zu bearbeiten bzw. im Rahmen einer erneuten Reise in das Land zu erweitern.
Aus diesem Grund und für „Neueinsteiger“ plant die IHK Chemnitz auch 2020 wieder eine
branchenübergreifende Unternehmerreise nach Brasilien im Oktober 2020. Sie dient der Mark-               Interessenten melden sich bitte bei:
terkundung und Markterschließung für kleine und mittelständische Unternehmen und bietet                  IHK-Referent Ronny Kunert-Hans
einen speziellen Einblick in die derzeitige Situation dieses revitalisierenden Marktes und in die        Tel. 0375/814-2240
sich dadurch bietenden Chancen.                                                                          E-Mail: ronny.kunert-hans@chemnitz.ihk.de
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus                                                              15
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Mit dem Kunden global werden
Über künftige Märkte im Ausland denkt auch Max Jankowsky             denkt der Geschäftsführer: „Das Land hat das Eisenerz,
nach. Die Gießerei Lößnitz, die er als einer von zwei Geschäfts-     es nutzt schon jetzt die zukunftsfähigen Energiequellen
führern leitet, ist vor allem im Werkzeugbau für die Automobil-      wie Wasserkraft und hat Platz für Wind und Solarparks
Industrie tätig. Ob Porsche, BMW oder Daimler – ihre Form            – gegebenenfalls können auch wir als Zulieferer der
bekommen deutsche Automobile oft dank Presswerkzeugen,               OEMs dort aktiv werden.“ Zwei Mal schon erkundete
die in Lößnitz gegossen wurden. 84 Mitarbeiter sind damit be-        er deshalb das Land bei einer Unternehmerreise mit der
schäftigt. Eine der ersten Amtshandlungen von Jankowsky war          IHK Chemnitz: „Bevor man über die Internationalisie-
es, die Gießerei klimaneutral zu gestalten – allein fünf Millio-     rung des Unternehmens spricht, muss man sich selbst
nen Euro flossen in eine Entstaubungsanlage, die je Gießtag          internationalisieren – und das funktioniert nicht aus
eine Tonne Staub auffängt. „Unsere Industrie bleibt natürlich        einer Hotelanlage heraus.“ Die Unternehmerreise führ-
trotzdem energieintensiv – immerhin haben wir nun Trans-             te zu Eisenerz-Produzenten und in Gießereien vor Ort.
parenz und zugleich auch ein Bewusstsein dafür bei unseren           Jankowsky lernte die lokale Arbeitskultur kennen, hörte
Mitarbeitern geschaffen.“ Das komme auch bei den Kunden in           in der Auslandshandelskammer von den Stolpersteinen,                  Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann
der Automobil-Industrie gut an: „Wir begleiten sie auf ihrem         nutzte auch das kulturelle Rahmenprogramm: „Das gibt
Weg in die automobile Zukunft, die umweltfreundlicher sein           insgesamt einen Zuwachs an praktischem Wissen, den
wird.“ Und noch globaler, angesichts wachsender Automärkte           man nicht aus Büchern holen kann“, ist er überzeugt
vor allem in Schwellenländern: „Wenn unsere Kunden global            – und plant deshalb schon die nächste Reise nach Süd-
denken, müssen wir das als Mittelständler natürlich auch“, ist       amerika: „Ich denke, man muss kontinuierlich am Ball
sich Jankowsky sicher.                                               bleiben – um irgendwann dank der aufgebauten Exper-
                                                                     tise mit dem Kunden gemeinsame Wege gehen zu kön-
Einer der wachsenden Märkte liegt in Südamerika, der Schlüssel       nen.“ Und auch, wenn das noch ein paar Jahre dauern
dorthin: Brasilien. Ein Schritt für die Gießerei Lößnitz könnte      könne, ist sich Jankowsky sicher, dass es etwas bringt:
deshalb künftig die Kooperation mit Gießereien in Brasilien sein,    „Selbst wenn wir nur lernen, manchmal etwas kreativer
                                                                     oder freier zu denken, hat es sich schon gelohnt.“

Dass der Rubel wieder rollt
Unternehmerreise nach Tschuwaschien und Tatarstan
(Russische Föderation) vom 21. – 27. Juni 2020
Eine Unternehmerdelegation aus Tschuwaschien hat-        nehmen sowohl für die Industriegüterproduktion als
te Sachsen unter Leitung ihres Wirtschaftsministers      auch Elektro- und Elektronikbauteileherstellung. Am
und mit Begleitung der IHK Tschuwaschien vor zwei        bekanntesten ist jedoch das Traktorenwerk in Tsche-
Jahren besucht. Erste Kontakte zu Unternehmen und        boksary. Die Republik erhält regelmäßig hohe Ratings
Hochschulen sind so entstanden.                          für ihr entwickeltes Investmentklima. 2018 belegte
Nun sind sächsische Unternehmen aus allen Indus-         sie sogar den 2. Platz im Allrussischen Investorenra-
triebranchen vom 21. – 27. Juni 2020 zum Gegen-          ting der Agentur RAEX. Interessant für sächsische Un-
besuch eingeladen. Unter Leitung der IHK Chemnitz        ternehmer sind vor allem die Breite an vorhandenen
                                                                                                                 Minister Wladimir Alexandrowitsch Awrelkin, Autonome Republik
führt die Reise über Kazan (Tatarstan) nach Tsche-       Branchen, der entwickelte (eigentümergeführte) Mit-
                                                                                                                 Tschuwaschien und Igor Wladimirowitsch Kustarin, Präsident der
boksary (Tschuwaschien), wo die Teilnehmer der De-       telstand sowie die zentrale Lage inmitten der großen    IHK der Republik Tschuwaschien und Vorsitzender der Arbeitge-
legation am 24. Juni als Ehrengäste an der Jubiläums-    Maschinenbaustandorte Nischni-Nowgorod, Kazan           bervereinigung, trugen sich im April 2018 in das Gästebuch ein.
                                                                                                                 IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich (Mitte).
feier 100 Jahre Tschuwaschien teilnehmen werden.         und Samara.                                             Foto: W. Schmidt
Mit unserem Vor-Ort-Partner, der IHK Tschuwaschien,      Auf der Rückreise sind zwei Tage in Kazan vorgese-
ist ein herausragendes Besuchsprogramm vorbereitet,      hen, wo weitere B2B-Treffen und Firmenbesuche in
bestehend aus einem B2B-Meeting, exklusiven Un-          Kooperation mit der IHK der Republik Tatarstan orga-    Interessenten melden sich bitte bei:
ternehmerkontakten und Firmenbesuchen. Die Tschu-        nisiert werden.                                         Christoph Neuberg
waschische Republik liegt inmitten des bekannten                                                                 stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz
Maschinenbaugürtels entlang der Wolga. In der Re-                                                                Tel. 0371/6900-1200
publik bestehen viele mittelständische Zulieferunter-                                                            E-Mail: christoph.neuberg@chemnitz.ihk.de
16                                            Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus
  16                                             Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt

            Profis weltweit vor Ort
            Deutsche Unternehmen wollen Geschäfte in allen Regionen der Welt machen. Dabei ist es
            wichtig, Experten vor Ort einbinden zu können, die mit Know-how und Kontakten weiter-
            helfen. Diese Profis sind in den deutschen Auslandshandelskammern tätig.

                                                       Ein starkes Netzwerk

Die deutschen Aus-                                     Mithilfe der Beraterinnen und Beratern in den AHKs erschließen viele Firmenverantwortliche aus Deutsch-
                                                       land internationale Absatzmärkte. Weltweit sind heute mehr als 140 Büros in insgesamt 92 Ländern tätig.
landshandelskammern                                    „Dieses Netz ist in 125 Jahren gewachsen und hat sich immer wieder an die Bedürfnisse der grenzüber-
                                                       schreitend tätigen Wirtschaft angepasst“, erläutert Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie-
(AHK) als kompetenter                                  und Handelskammertages (DIHK). Der DIHK koordiniert die Arbeit der AHKs. Die Leistungen der Profis vor

Dienstleister                                          Ort reichen dabei von Einstiegstipps in neue Märkte und Marktrecherchen über das Vermitteln von Ge-
                                                       schäftskontakten bis hin zu Rechts- und Steuerauskünften. Angesichts aktueller globaler Herausforderungen
www.ahk.de                                             stellt Schweitzer fest: „Wir brauchen unser weltweites AHK-Netz mehr denn je.“
                                                       Das Serviceangebot der AHKs hat sich in den vergangenen Jahren erweitert und qualifiziert. Denn je weiter
                                                       die potenzielle Absatzregion entfernt ist, desto unverzichtbarer ist diese Unterstützung für Firmen. Das be-
                                                       stätigt Benjamin Leipold, Bereichsleiter AHK-Netz, Koordination, DEinternational und Internationale Projek-
                                                       te beim DIHK. Und verdeutlicht es an einem Beispiel: „Ein deutscher Unternehmer, der in den Niederlanden
                                                       investieren will, kann mögliche Produktionsstandorte auch schon mal im Internet vorab besichtigen.“ Im
                                                       chinesischen Shanghai stoße das aber schon sprachlich an Grenzen. „Dort sind bereits die Basics zu den
                                                       Rahmenbedingungen eines Landes bedeutsam“, so der Jurist, „und selbst die lassen sich in China eben
                                                       nicht über das Internet recherchieren.“                                                           Quelle: DIHK

Auf den Spuren der Sombreros
Unternehmerreise nach Mexiko vom 8. – 12. Juni 2020
Um bestehende Kontakte zu vertiefen, Kooperationen zu etablieren sowie bei der Suche nach
Geschäftspartnern behilflich zu sein, planen die IHK Chemnitz und die Wirtschaftsförderung
Sachsen GmbH (WFS) in Zusammenarbeit mit der Nationalen Industriekammer in Mexiko
(CANACINTRA) vom 8. – 12.06.2020 eine Unternehmerreise nach Mexiko.
Erste Kontakte mit mexikanischen Unternehmern und Präsidiumsmitgliedern der CANACINTRA
entstanden bereits im September letzten Jahres bei einem Besuch einer Unternehmerdelegation
in Chemnitz. Dabei haben sich die Teilnehmer ein umfassendes Bild von der sächsischen Indus-
trie machen können.

Nun lädt die CANACINTRA zum Gegenbesuch ein. Geplant ist ein auf die Teilnehmerinteressen        „Bienvenido“ hieß es am 11. September 2019 beim Mexiko-Abend in der IHK
exklusiv abgestimmtes Programm mit Firmenbesuchen, Unternehmergesprächen sowie Work-             Chemnitz. IHK-Präsident Dr. h. c. Dieter Pfortner (Mitte) und der stellv. Haupt-
                                                                                                 geschäftsführer Christoph Neuberg begrüßten die Gäste. Foto: W. Schmidt
shops in Mexiko-Stadt, Querétaro und Monterrey.
Zielgruppe der Reise sind Unternehmen aus der Mobilitätsbranche, dem Maschinenbau und
der Automatisierungstechnik, der Umwelt- und Energietechnik sowie den dafür relevanten For-
schungseinrichtungen und Ingenieurdienstleister.                                                 Interessenten melden sich bitte bei:
Aufgrund der sehr guten Beziehungen, die die IHK Chemnitz zur CANACINTRA aufgebaut hat,          IHK-Referent Ronny Kunert-Hans
soll die zukünftige weitere und intensive Zusammenarbeit mit einem Kooperationsabkommen im       Tel. 0375/814-2240
Rahmen der Reise gefestigt werden.                                                               E-Mail: ronny.kunert-hans@chemnitz.ihk.de
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus                                                 17
                                                                                                                                                17

Interview mit Michaela Holá,
Koordinatorin des Netzwerks
Tschechien

                                                                    Frau Holá, welche Anfragen begegnen Ihnen von Seiten südwestsäch-
                                                                    sischer Unternehmen?
                                                                    Häufig geht es um die Suche nach Kooperationspartnern in Tschechien, zum Bei-
                                                                    spiel im Textil- oder im Baubereich. Darüber hinaus beschäftigen wir uns häufig
                                                                    mit der grenzüberschreitenden Suche nach Fachkräften. Und wir werden um Un-
                                                                    terstützung bei der vertraglichen Fixierung grenzüberschreitender Kooperationen
                                                                    gebeten – wenn es also um die rechtlichen Rahmenbedingungen in Tschechien
                                                                    oder um Kooperationsverträge geht.
Michaela Holá. Foto: Thoralf Lippmann
                                                                    Wie können Sie konkret helfen?
                                                                    Vor allem unterstützen wir – in enger Kooperation mit unseren Partnerkammern
                                                                    in Most, Karlsbad, Usti nad Labem und Chomutov – durch zahlreiche Vernet-
Im „Netzwerk Tschechien“ bündelt die IHK Chemnitz                   zungsveranstaltungen, die das Matching zwischen deutschen und tschechischen
                                                                    Unternehmen ermöglichen sollen. So begrüßen wir tschechische Unternehmer zur
alle Unterstützungsleistungen der Kammer für Unter-
                                                                    mTex in Chemnitz, wir nehmen deutsche Unternehmen mit zu Messen in Most
nehmen, die im sächsischen Nachbarland aktiv wer-                   und Chomutov, wir veranstalten Fachveranstaltungen zum Recht in Tschechien
den wollen. „Wirtschaft Südwestsachsen“ sprach mit                  oder eher lockere branchenoffene Netzwerkveranstaltungen wie ein tschechisch-
der Netzwerkkoordinatorin Michaela Holá.                            sächsisches Business-Tennisturnier, ein Golf- oder ein Bowlingturnier.

                                                                    Was würden Sie sächsischen Unternehmen raten, die in Tschechien
                                                                    aktiv werden wollen?
                                                                    Mein erster Tipp: Man sollte Tschechien nicht nur unter preislichen Aspekten be-
                                                                    trachten – es gibt sicher noch Unterschiede im Preisniveau etwa für Arbeitskräfte,
                                                                    aber die sind insbesondere im Fachkräftebereich nicht mehr sehr groß. Ansons-
                                                                    ten gilt, was immer für Auslandsaktivitäten gilt: Man sollte jemanden an Bord
                                                                    haben, der die tschechische Mentalität versteht – die Unterschiede sind nicht so

           Man sollte jeman-                                        groß wie etwa zur chinesischen Kultur, aber es gibt sie. Und ein Ansprechpartner,
                                                                    der über gute Sprachkenntnisse verfügt, ist natürlich auch hilfreich – damit

           den an Bord haben,                                       Kooperationen nicht an kleinen Missverständnissen scheitern. Hier können wir als
                                                                    Netzwerkkoordinatoren Tipps geben.

           der die tschechische                                     Wie wirkt das Netzwerk Tschechien darüber hinaus?
                                                                    Vor allem in Kooperation mit den tschechischen Partnerkammern vertreten wir
           Mentalität versteht.                                     die Interessen der sächsischen wie der tschechischen Mitgliedsunternehmen in
                                                                    grenzüberschreitenden Fragen. Das betrifft auch Bereiche wie die Infrastruktur,
                                                                    zum Beispiel die Einrichtung einer Busverbindung von Chemnitz nach Chomutov.
                                                                    In einem Bildungsprojekt versuchen wir aktuell die Frage zu beantworten, welche
                                                                    Anforderungen die sächsische Wirtschaft an künftige Fachkräfte in Deutschland
                                                                    und in Tschechien stellen wird – insbesondere im Hinblick auf Industrie 4.0.
Informationen zum Netzwerk Tschechien
finden Sie im Internet unter: www.chemnitz.ihk24.de                 Frau Holá, wir danken für das Gespräch.
18                                             Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell

                                           Neues aus Berlin und Brüssel

Weitere Verschärfungen bei ausländischen
Übernahmen geplant
Berlin. Die Bundesregierung will Unternehmensver-       die Kapitalverkehrsfreiheit Eckpfeiler der marktwirt-
käufe an ausländische Investoren künftig noch stärker   schaftlichen Grundordnung. Unternehmer müssen ihr
unter Beobachtung stellen. Das geht aus der geplan-     Eigentum nach Auffassung des DIHK frei veräußern
ten Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes hervor.       dürfen, um auf Marktveränderungen reagieren zu
Anlässlich seiner Stellungnahme zum Referentenent-      können.
wurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium wies der      Deswegen sollten „staatliche Beschränkungen, Be-
DIHK darauf hin, dass damit nach den umstrittenen       triebe im Ganzen oder in Teilen an ausländische
Verschärfungen der Außenwirtschaftsverordnung in        Investoren zu veräußern, sehr gut begründet und
den Jahren 2017 und 2018 bereits zum dritten Mal        gerichtlich überprüfbar sein“, mahnt der DIHK. Die
strengere Prüfungen vor ausländischen Investitionen     geplante Prüfung von „voraussichtlichen Beeinträch-
eingezogen werden sollen.                               tigungen“ führe einen neuen, nicht definierten Be-
Angesichts der Tatsache, dass die deutsche und die      griff ein und schaffe damit Rechtsunsicherheiten. Der
europäische Wirtschaft auf offene Märkte und auch       bisher verwendete Rechtsbegriff „tatsächliche Ge-
                                                                                                              Foto: vege/Fotolia
auf ausländisches Kapital angewiesen sind, seien        fährdungen“ stelle sicher, dass sich eine Untersagung
solche Eingriffe grundsätzlich zurückhaltend zu be-     ausländischer Übernahmen an sicherheitspolitischen
werten. Einerseits ließen sich andere Staaten mit oft   Faktoren orientiere und nicht den Boden bereiten Deutsche Unternehmen, die einen ausländischen
strengeren Investitionskontrollen schwerlich dazu       könne für lenkende industriepolitische Maßnahmen. Investor suchten, benötigten eine klare Perspektive,
bewegen, ihre Märkte für europäische Investoren zu                                                            wie lange ein Investitionsprüfverfahren dauere und
öffnen, wenn dies nicht auf Gegenseitigkeit beruhe.     Darüber hinaus kritisiert der DIHK mangelnde Trans- welche Kriterien dabei geprüft würden.
Zum anderen bildeten der Schutz des Eigentums und       parenz und unvollständige Verbändebeteiligung.                                         Angela Dube, DIHK

Passgesetzentwurf wird überarbeitet
Berlin. Der Gesetzentwurf des Bundesinnenministerium (BMI) zur „Stärkung der         liche Gesetzesvorschlag privatwirtschaftliche Tätigkeiten ohne Not auf öffentliche
Sicherheit im Pass- und Ausweiswesen“, wonach Pass-Fotos nur noch in den Be-         Behörden verlagert hätte, da bereits Verfahren zur sicheren digitalen Übertragung
hörden vor Ort unter Aufsicht eines Mitarbeiters erstellt werden können, wird nach   der Bilder an Behörden existieren. Inzwischen gibt sich das BMI kompromissbereit
Kritik aus der Wirtschaft überarbeitet. Der Gesetzesvorschlag hätte erhebliche       und hat einen überarbeiteten Gesetzentwurf angekündigt, nach dem es auch Fo-
negative Folgen für die Unternehmen gehabt, so der DIHK. Viele wären in ihrer        tofachgeschäften erlaubt werden soll, sichere Passfotos zu erstellen und zu über-
Existenz gefährdet gewesen, da Passfotos in Fotogeschäften bis zu 50 Prozent         mitteln. Wie die Lösung konkret aussehen wird, ist derzeit noch offen.
des Umsatzes ausmachen. Das Ziel, Bildmanipulationen zu verhindern, ist aber                                                                       Ulrike Regele, DIHK
unstrittig. Der DIHK verweist in seiner Stellungnahme darauf, dass der ursprüng-

EU-Handelsabkommen mit Vietnam auf gutem Weg
Brüssel. Das Europaparlament hat Mitte Februar sowohl dem Handels- als auch Mitte 2020 nutzbar. Mit dem EU- Vietnam Freihandelsabkommen werden fast
dem Investitionsschutzabkommen mit Vietnam zugestimmt. Für Unternehmen alle gegenseitigen Zölle sowie viele nichttarifäre Handelshemmnisse schrittweise
wird es nach der Ratifizierung durch Vietnam und den EU-Rat voraussichtlich ab aufgehoben.                                        Klemens Kober, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell                                                   19

                                                   IHK in Sachsen

Coronavirus erreicht die regionale Wirtschaft – schnelle Hilfen
für Unternehmen wichtig
Die sächsische Wirtschaft spürt immer stärker die Auswirkungen des Virus. Im       Zahllose Anrufe besorgter Unternehmen zeigen, dass die Verunsicherung sehr
Rahmen einer Blitzumfrage bei mehr als 450 Unternehmen in der ersten Märzwo-       groß ist. Derzeit bestehen bereits massive Liquiditätsprobleme durch entfallene
che 2020 berichteten rund die Hälfte der Unternehmen bereits von negativen Ef-     und nicht nachholbare Aufträge. Weitere Umsatzeinbußen drohen bei Fortbeste-
fekten, rund ein Viertel der Unternehmen rechnet mit starken Umsatzrückgängen      hen der laufenden Kosten (Miete, Energiekosten, Versicherungen, Lohnzahlun-
im Jahr 2020. Aktuell belasten die Absage von Messen und Veranstaltungen und       gen).
folglich fehlende Aufträge, Unterbrechungen der Lieferketten sowie eine geringe-   Aus diesen Gründen fordert die Industrie- und Handelskammer Chemnitz schnel-
re Nachfrage der Verbraucher.                                                      le und insbesondere unbürokratische Maßnahmen und Unterstützungsangebote
In den nächsten Wochen drohen durch Ausfälle der Mitarbeiter noch stärkere Ein-    von der Bundesregierung und vom Freistaat Sachsen. Gerade am Anfang einer
schnitte.                                                                          tiefen Krise ist ein beherztes stabilisierendes Eingreifen nötig.
                                                                                           Kathleen Spranger, IHK-Geschäftsführerin Service, Tel. 0371/6900-1300

                                              Erwarten Sie in den kommenden Wochen Auswirkungen
                                                       des Coronavirus auf Ihre Geschäfte?

                       Ja, durch die Absage von Messen / Veranstaltungen                                        30 %

                                               Ja, durch Krankheitsausfälle                                     29 %

                    Ja, durch Unsicherheiten über zukünftige Geschäfte ...                                 26 %

                           Ja, durch fehlende Waren und Dienstleistungen                                   25 %

                  Ja, durch weniger Nachfrage nach meinen Produkten ...                                  24 %

                                           Ja, durch Reiseeinschränkungen                                23 %

                                       Derzeit keine Einschätzung möglich                         16 %

                                                                          Nein               12 %

                                              Ja, durch Liquiditätsengpässe                  12 %

                      Ja, durch eigene Produktionsausfälle in Deutschland               7%

                  Wir planen oder haben unsere Lieferketten umgestellt.                 1%

                                                                                   0%        5%     10 %        15 %     20 %       25 %      30 %

Auswertung: IHK Chemnitz

                              Aktuelle Informationen, hilfreiche Links und Tipps für Unternehmen zur Coronavirus-Pandemie sind unter
                                                      www.chemnitz.ihk24.de/corona-virus zusammengestellt.
20                                            Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell

                                          IHK vor Ort
Regionalversammlung besetzt Ehrenämter neu
Das höchste ehrenamtliche Gremium der IHK Regionalkammer Plauen hat zu
seiner Tagung am 4. Februar aus seiner Mitte Tino Seidel, Geschäftsführer des
Möbelhauses Ernst Seidel GmbH, als Vizepräsident für das ausscheidende Präsi-
diumsmitglied Thomas Jahn (IFA Ferienpark Schöneck) gewählt sowie die letzten
beiden Regionalversammlungssitze neu besetzt. Mit Frank Montua, Inhaber von
arum Arbeitsmedizinische und Technische Dienste, und Kai-Uwe Groß, Geschäfts-
führer der SDP Sachsendruck GmbH, wurden zwei regionalverwurzelte Unterneh-
merpersönlichkeiten in die Regionalversammlung gewählt, die seit vielen Jahren
mit großem Einsatz für die Belange der Wirtschaft und der Region einstehen.
Insgesamt repräsentieren damit 41 Vertreter die Wirtschaft der Region im Rahmen
ihrer ehrenamtlichen IHK-Tätigkeit.           Sina Krieger, Tel. 03741/214-3100
                                                                                   Geschäftsführer Kai-Uwe Groß, Regionalpräsident Hagen Sczepanski, IHK-Geschäftsführerin Sina
                                                                                   Krieger, Geschäftsführer Tino Seidel sowie Inhaber Frank Montua (v.l.n.r.). Foto: IHK

Landrat Matthias Damm zu Gast
                                                     Anbindung der ländlichen Räume oder die Digitali-            Regionalversammlung Mittelsachsen und Geschäfts-
                                                     sierung in Wirtschaft und Verwaltung, durch gemein-          führerin der STERNKOPF media group.
                                                     same Anstrengungen bewältigt werden? Zu diesen               „Der Landkreis Mittelsachsen hat mit zwei Hochschu-
                                                     Fragen hatte die IHK Landrat Matthias Damm zu ihrer          len und einer interessanten Unternehmenslandschaft
                                                     ersten Regionalversammlung am 24. Februar als Gast           großes Potential und es gilt, alle medialen Kanäle zu
                                                     eingeladen. „Uns ist der Dialog zu den wirtschaft-           nutzen, um dies sichtbar zu machen“, ist sie über-
                                                     lichen Zukunftsthemen sehr wichtig“, sagte IHK-              zeugt.
                                                     Regionalkammerpräsident Thomas Kolbe und fügte               Landrat Damm versicherte, dass ein konstruktives
                                                     hinzu: „Wir suchen die Gespräche mit dem Landrat,            Miteinander mit der Wirtschaft wichtig für die Arbeit
Foto: IHK                                            mit Bürgermeistern oder Vertretern des Kreistages,           im Landkreis sei. Vorschläge und Ideen werden ge-
                                                     um das gegenseitige Bewusstsein für Fragen der               hört und geprüft mit dem Ziel, gute wirtschaftliche
Wie kann Mittelsachsen zukünftig im Wettbewerb Wirtschaft weiter zu schärfen.“ Die in der IHK ehren-              Rahmenbedingungen im Landkreis Mittelsachsen zu
um Fachkräfte bestehen? Und wie können die anste- amtlich tätigen Unternehmer waren zu Gast bei Frau              schaffen.
henden wirtschaftlichen Herausforderungen, z. B. die Sylva-Michéle Sternkopf, seit 2014 selbst Mitglied der          Dr. Annette Schwandtke, Tel. 03731/79865-5100

Treffen der sächsischen Tourismusausschüsse in Chemnitz
Die Präsentation der Ergebnisse der Untersuchung zur „Wirtschaftlichen Bedeu-
tung tourismusrelevanter Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Großevents“
für den Freistaat Sachsen am 29. Januar nahmen die Mitglieder der sächsischen
IHK-Tourismusausschüsse zum Anlass, um sich zu einer gemeinsamen Beratung
zu treffen. Neben dem persönlichen Kennenlernen gab die Veranstaltung auch
Gelegenheit zu einem angeregten Erfahrungsaustausch. Die Vorsitzenden der
Ausschüsse waren sich einig, diesen Austausch auch im Jahr 2021, dann im Kam-     Silvio Sabrowski, IHK Chemnitz; Dr. Manfred Zeiner, dwif-Consulting GmbH München; Birgit
                                                                                  Kratochvil, IHK zu Leipzig; Grit Lehmann, IHK Dresden; Andreas Vieweg, amt. Vorsitzender des
merbezirk Dresden, fortzusetzen.                                                  Tourismusausschusses der IHK Chemnitz; und Marc Arendt, Vorsitzender des Tourismusausschusses
                                        Silvio Sabrowski, Tel. 0371/6900-1320     IHK Dresden (v.l.n.r.). Foto: IHK
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