CORONAVIRUS-PANDEMIE - Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus
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S Ü D W E S T S A C H S E N 4 2 0 2 0 IHK kooperiert mit Hochschulen Vielfalt in Unternehmen Tipps zur betrieblichen S. 21 S. 24 Pandemieplanung S. 26 CORONAVIRUS- PANDEMIE Aktuelle Informationen: www.chemnitz.ihk24.de/ corona-virus www.chemnitz.ihk24.de
BEI UNS PROBESITZEN KÖHL TEMPEO® Die Fusion aus minimalis�schem Design und anspruchsvoller Ergonomie Das innova�ve Drehstuhl- konzept in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Designer Justus Kolberg entwickelt, bes�cht mit einer intelligenten Rückenlehne, zeitgemäßen Funk�onen und einem klar definierten Farbkonzept. Die schlanke Rückenlehne lässt den Rücken „atmen“ – dank eines Lu�austausches zwischen Bezugsstoff und Rückenschale. Durch die spezielle Art der Bespannung kann das Bezugs- material flexibel auf Bewegungen reagieren. Es ist dabei gleichzei�g ausgewogen straff gespannt für eine op�male ergonomische Unterstützung im Rücken. Mit der in der Höhe und Tiefe einstellbaren KÖHL-Bandscheiben- Stütze und dem KÖHL AIR-SEAT lässt sich die Ergonomie des KÖHL-Bandscheibenstütze KÖHL AIR-SEAT Einstellbare Armlehnen ERGO-Synchron-Mechanik PLUS Drehstuhles zusätzlich steigern. Mit den besten Empfehlungen! Ihr Team von Fritzsche & Steinbach Bürosysteme GmbH 25 Jahre Fritzsche & Steinbach Bürosysteme GmbH Heinrich-Lorenz-Str. 2-4 · 09120 Chemnitz Tel.: 0371-52 89 111 Fax: 0371-52 89 113 Riesaer Str. 7 · 01129 Dresden Tel.: 0351-8 472 472 Fax: 0351-8 472 473 www.relaxed-kopieren.de Kontakt: info@relaxed-kopieren.de
Vorwort 3 Internationale Märkte im Fokus Handelsstreitigkeiten, Schutzzölle, politische Fast 20% gehen nach China, Italien und Großbri- Machtkämpfe, BREXIT, Sanktionen, Corona-Virus tannien. und die Diskussion um den Klimawandel hinter- lassen enorme Spuren in der Weltwirtschaft, wir Sachsens Exporte sind auch 2019 leicht rückläu- Foto: J. Thiele erleben turbulente Zeiten. fig, jedoch konnten wir erneut die 40 Mrd. Euro Marke erreichen. Umsatzstärkste Branchen sind Die einzelnen Branchen geraten in vielen Ländern dabei die Automobilindustrie, der Maschinen- und unter Druck. Die Macht des Welthandels schwin- Anlagenbau sowie die Mikroelektronik/IKT, aber Deutschland hat eine Vielzahl von det aktuell weiter, das ist vor allem dem Einbruch gerade der Automobilbau muss derzeit einen Handelspartnern und ist dadurch bei den Rohstoffpreisen geschuldet. enormen Strukturwandel vollziehen. vom globalen Handel abhängig. Der derzeitige schwache Welthandel bringt eine Der Strukturwandel verlangt neue Konzepte, neue Reihe von Verlierern mit sich. Zu diesen gehört Geschäftsfelder und neue Formen der Zusammen- neben China auch Deutschland und somit auch arbeit, um weiterhin am Weltmarkt zu bestehen. Sachsen. Deutschland hat eine Vielzahl von Han- delspartnern und ist dadurch vom globalen Handel Die Außenwirtschaftsstrategie 2020 der IHK abhängig. Negative internationale Entwicklungen Chemnitz will im Zusammenspiel mit den welt- schlagen schnell auf Wirtschaft und Unternehmen weit agierenden Auslandshandelskammern und durch. Insbesondere der hohe Exportanteil von Delegiertenbüros als Plattform für die exportori- PKWs (rund 13%) und Investitionsgütern (rund entierten Unternehmen sowie Export-Neueinstei- 45%) wirkt sich negativ aus, ebenso die ungünsti- ger praxisbezogene Impulse setzen und zielge- ge geografische Verteilung der Exporte. richtet Informationen zum Markteinstieg in neue Ländermärkte bereitstellen. Herzlichst Ihr Jörg Thiele Jörg Thiele Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses
4 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt Namen und Nachrichten Kreativ durch die Zwei Gästelieblinge aus Stollberger Innenstadt der Region Chemnitz Die Große Kreisstadt erhielt im Städte- Die Auszeichnung „HolidayCheck Gold wettbewerb den Sonderpreis „WLAN- Award“ erhielten das König Albert Zone“. Hotel und das Hotel & Restaurant Köh- lerhütte. 6 Seite 6 Seite 9 IHK-Mitarbeiterin Janine Nicke übergab den Scheck. Foto: Ralf Wendland Internationale Märkte im Fokus Titelgeschichte Interview Welche Dienstleistungen die IHK für ex- IHK-Referentin Michaela Holá er- portorientierte Unternehmen anbietet, klärt ihre Tätigkeit für das Netzwerk erfuhr Volker Tzschucke. Tschechien. 10 Seite 10 Seite 17 Foto: Frank Boston, Adobe Stock IHK aktuell Verschärfungen bei aus- Landrat in der Regionalver- ländischen Übernahmen sammlung zu Gast geplant Unternehmensverkäufe an ausländi- Matthias Damm, Landrat Mittelsach- sche Investoren sollen künftig stärker sen, versprach gute wirtschaftliche beaufsichtigt werden. Rahmenbedingungen. 18 Seite 18 Seite 20 Foto: vege/Fotolia Beilagenhinweis In dieser Ausgabe befindet sich eine Beilage der Wortmann AG. Wir bitten um freundliche Beachtung. Titelbild: Foto: Sergey Nivens, Adobe Stock
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt 5 Für die Praxis Projekt Mittelstand 4.0 Informationen zum Umgang mit der Corona-Pandemie Das Mittelstand 4.0 Kompetenz- Wir haben für Sie nützliche Informatio- zentrum Chemnitz unterstützt kleine nen für die Bewältigung der Folgen der und mittlere Unternehmen kostenfrei Corona-Pandemie zusammengetragen. bei der Digitalisierung. Seite 23 Seite 26 26 Foto: Doers, Adobe Stock IHK Service TUCconnect Frühling IHK-Börsen Am 12. Mai wird die Karrieremesse Die IHK Chemnitz bietet als Serviceleis- TUCconnect Frühling erneut Anzie- tung den Eintrag in die (Online-)Börsen hungspunkt für Studierende sächsi- Existenzgründungsbörse/Nachfolge- scher Hochschulen. börse und Recyclingbörse an. Seite 34 Seite 37 34 Aus- und Weiterbildung Ausgewählte Weiter- Wirthwein: Ausbildung bildungsangebote gehört zur Unternehmens- philosophie Gute Aufstiegschancen haben Teil- Der Automobilzulieferer Wirthwein in nehmer von IHK-Weiterbildungen. Wir Crimmitschau forciert die Nachwuchs- bieten an unseren IHK-Standorten eine arbeit. große Auswahl von Weiterbildungsver- anstaltungen an. Seite 38 Seite 40 40 Foto: Wirthwein Unsere IHK-Standorte Chemnitz Straße der Nationen 25 Annaberg-Buchholz Geyersdorfer Straße 9a Tel. 0371/6900-0 Tel. 03733/1304-0 Freiberg Plauen Zwickau Halsbrücker Straße 34 Friedensstraße 32 Äuß. Schneeberger Str. 34 Tel. 03731/79865-0 Tel. 03741/214-0 Tel. 0375/814-0
6 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten Kreativ durch die Stollberger Innenstadt Zone“ im Wert von 5000 Euro ergattern. werden. Bestimmte Wegpunkte ermöglichen digitale Klingt futuristisch? Spätestens seit dem Hype um Interaktionen, wie zum Beispiel an einem REMA-Ra- „Pokémon Go“, der Jugendliche und Junggebliebene dio drehen, den Kanal wählen und Musik verschie- erfolgreich vor die Haustür lockte, ist Augmented Re- dener Zeiten hören oder in verborgene Schubladen ality auch in unserem Alltag angekommen. Auf einem im Stollberger Ratskeller sehen. Die Kombination aus ähnlichen Prinzip basiert auch das geplante Stollber- Wissensvermittlung und Spielerei macht die App für ger Innenstadtprojekt: In einer App werden reale und Jung und Alt gleichermaßen attraktiv. virtuelle Elemente verknüpft, um bestimmte Orte im Geplant war die Finanzierung des Projektes über das Zentrum wieder neu erlebbar zu machen. In Zusam- Preisgeld aus dem Städtewettbewerb. Da es leider menarbeit mit Schülern des Carl-von-Bach-Gymnasi- nicht für den 1. Platz gereicht hat, wird es zunächst ums entstanden dazu zahlreiche kreative Ideen: Zum in kleineren Schritten vorangehen. Die Stollberger einen weisen verschiedene Aktionspunkte, die den City-App steht schon in den Startlöchern, die Erwei- Foto: Ralf Wendland Nutzer durch die Stadt führen, auf historisches oder terung um Augmented Reality ist für einen späteren aktuelles Geschehen hin. Zeitpunkt vorgesehen. Im vergangenen Jahr hat es für die Große Kreisstadt Zum anderen werden auch Spiele integriert, in denen Unterstützt wird die Große Kreisstadt dabei von der Stollberg beim Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“ man Punkte sammeln, leveln und am Ende sogar Prei- Firma Innerebner, die den Sonderpreis stiftet und sich leider nicht für das Siegertreppchen gereicht. Über- se gewinnen kann. Die gibt es dann als Stollberger um die Entwicklung der App kümmert. Die symbo- zeugen konnte man die Jury dennoch und mit dem Einkaufsgutscheine, gesponsert von den ortsansäs- lische Scheckübergabe seitens der IHK fand am 20. Projekt „Kreatives Wandeln – mit Augmented Reality sigen Gewerbetreibenden. Durch Augmented Reality Februar im Büro des Stollberger Innenstadtmanage- durch Stollberg“ immerhin den Sonderpreis „WLAN- soll die Stadt real und virtuell gleichermaßen erlebbar ments statt. Janine Nicke Politik-Talk mit dem Abgeordneten Sören Voigt Im Februar trafen sich die Mitglieder des Jungunternehmerverbandes mit dem vogtländischen Landtagsabgeordneten Sören Voigt im ehrwürdig anmutenden Vereinszimmer des Hotels Wettin in Treuen, um über die Regierungsarbeit zu spre- chen. In lockerer Runde ging es um Schwerpunkte der neuen Legislaturperiode, um Auf- gaben für den ländlichen Raum, um Fragen zur Funktion des neuen Ministeriums für Regionalentwicklung und vieles mehr. Mareen Götz, Vorstandsvorsitzende, und Sina Krieger, Geschäftsführerin der IHK-Wirtschaftsjunioren, bewegte vor allem eine Frage: „Wie sieht die Vision vom Vogtland 2030 aus?“. Diese Frage stellten sie nicht nur an den Landtagsabgeordneten Sören Voigt, sondern auch an sich selbst. „Es war ein interessantes und diskussionsreiches Treffen, welches die Sicht für beide Seiten vertieft hat“, so Sina Krieger, die zugleich ankündigt, die Einladung der Wirtschaftsjunioren in den Landtag anzunehmen. Sina Krieger Foto: WJ Wettbewerb – Jugend forscht in der IHK Chemnitz Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz war am 6. Neben den Einzelpreisträgern wurden mehrere Schul-Preise vergeben. Der mit und 7. März Gastgeber des 29. Regionalwettbewerbes je 250 € dotierte Zukunftspreis der IHK Chemnitz wurde in diesem Jahr an das Südwestsachsen „Jugend forscht“ und „Schüler experi- Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz (5 Projekte) sowie das Johann-Wolfgang- mentieren“. In dem naturwissenschaftlich-technischen von-Goethe-Gymnasium Chemnitz (4 Projekte) überreicht. Die Chemnitzer Paten- Wettstreit stellten 45 junge Forscher 30 Forschungsarbeiten öffentlich vor. Die firma IN-TEC GmbH richtete den Wettbewerb zum nunmehr 25. Mal gemeinsam Regionalsieger wurden am 7. März in einer festlichen Veranstaltung in der IHK mit der IHK Chemnitz, aus. Die IHK Chemnitz bedankt sich dafür im Namen der Chemnitz ausgezeichnet. Sie werden Südwestsachsen im Landesausscheid vom regionalen Wirtschaft, denn die Wettbewerbsteilnehmer sind die Fachkräfte von 2. bis 3. April 2020 im Dresdner Rathaus vertreten. morgen. Marion Fiedler
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten 7 Neuausrichtung bei DAW Aerocit Einer Lebensaufgabe stellte sich Harald Draeger 1990 mit der Reprivatisierung des historischen Standortes. Neben umfassenden Sanierungsmaßnahmen an der maroden Bausubstanz des 1910 gegründeten Unternehmens galt es, sich komplett veränderten Marktbedingungen zu stellen, neue Produkte und Partner- schaften zu generieren. Zukunftsweisende Entscheidungen bildeten die strikte Ausrichtung hin zum Spezialisten für wassermischbare Kühlschmierstoffe und von weiteren Spezialprodukten für die Metallbearbeitung, die Einrichtung eigener Ser- vice- sowie Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Mit überlegten Investitionen in den Aufbau einer modernen Fertigung, eines leis- tungsfähigen Labors und in die Mitarbeiterausbildung gelang der Sprung in die Marktwirtschaft. DAW errang schnell den Ruf eines innovativen Problemlösers für die Industrie und wurde zuverlässiger Partner namhafter Automobil- und Ma- Laborantin bei der Sichtkontrolle eines wassermischbaren Kühlschmierstoffes. schinenbaubetriebe im In- und Ausland. Zeitweise wurden bis zu 1.000 Tonnen Foto: DAW Aerocit/Archiv Spezialschmierstoffe pro Jahr ausgeliefert. Mit wachsenden Anforderungen der Eine strategische Neuausrichtung nimmt die DAW AEROCIT Schmierungstechnik Kunden vergrößerte sich die Produktpalette auf über 100 verschiedene Artikel. GmbH vor: Der Werdauer Spezialschmierstoffhersteller mit 110-jähriger Tradition fokussiert sich nach einem grundlegenden Strukturwandel fortan auf innovative Harald Draeger betont: „Innovative Produkte einschließlich Produktservice sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte. „Wir arbeiten intensiv an neuen Techno- das Erfolgsrezept der DAW.“ Betritt man heute das neu und sauber gestalte- logien und Produkten, die den Anforderungen komplexer Produktionsabläufe und te Firmengelände der DAW AEROCIT Schmierungstechnik, findet man in einem vernetzter Strukturen gerecht werden“, berichtet der geschäftsführende Gesell- schön restaurierten historischen Gebäude Mitarbeiter vor, die in gemeinsamen schafter Harald Draeger. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, Abläufe und Wirkme- Forschungsprojekten mit Hochschulen und Universitäten an Problemlösungen für chanismen in der Natur zu erfassen und für moderne technische Anwendungen die Produktion der Zukunft in einer lebenswerten Welt forschen. „Die alte Dame nutzbar zu machen. So entsteht eine völlig neue, zukunftsträchtige Generation DAW ist mit diesem Konzept für kommende Herausforderungen bestens aufge von Schmierstoffen mit höchster Performance und Umweltverträglichkeit. stellt.“ Kathrin Buschmann 140 Jahre Ruther & Einenkel Die Ruther & Einenkel GmbH & Co. KG aus Annaberg- den weltweit ihre Abnehmer. In den 90er Jahren wur- Buchholz feiert ihr 140-jähriges Firmenjubiläum. Am de mit Messeauftritten in China, Japan, USA, Russ- 1. Januar 1880 als Bandweberei gegründet, kann die land, Ungarn, Polen oder auch Belgien das Fenster Firma auf eine lange Historie zurückblicken, die oft nach West- und Osteuropa geöffnet. von extremen politischen und gesellschaftlichen Um- Doris Seifert und Ehemann Hans-Jörg Seifert führten brüchen geprägt war. Ruther & Einenkel seit der Rückübertragung im Jahr Heute verfügt das Unternehmen neben der klas- 1991. 1996 begann der Neubau der Halle 1. Mit sischen Produktion über moderne Technologien, steigendem Umsatz kam die Firma zur Jahrtausend- welche die Herstellung hochwertiger Produkte für wende an ihre Raumgrenzen, woraufhin der Erwei- unterschiedliche Branchen ermöglichen. Das Ange- terungsbau am Standort des Unternehmens auf der botsportfolio ist dabei vielseitig und reicht von Gardi- Annenstraße in Annaberg-Buchholz erfolgte. Dieser nen- und Gurtbändern, Weblamellen für Heimtextilien Schritt brachte nicht nur mehr Fläche, sondern auch über Möbel, Bekleidung, Pietät, Umformapplikatio- eine moderne Hochregallagertechnik mit sich, die ei- nen, Automotive & Caravan bis hin zu individuellen nen schnellen computergestützten Zugriff auf Lager- Waren, die auf Anfrage gefertigt werden können. waren ermöglicht. IHK-Geschäftsführerin Jana Dost gratulierte Carsten Seifert zum Hohe Qualitätsstandards und Vielfältigkeit sind auch Nicht nur in Sachen Technologie stellt das Unterneh- Firmenjubiläum. Foto: IHK der Grund, weshalb Krisen in der Vergangenheit er- men die Weichen für die Zukunft, auch die Nachfolge folgreich gemeistert werden konnten. Inzwischen ist gesichert: Carsten Seifert, Sohn der bisherigen Ge- von vier Generationen mit Enthusiasmus und Enga- beschäftigt das Unternehmen rund 50 Arbeitnehmer schäftsführer, ist 2012 zum Geschäftsführenden Ge- gement erfolgreich weiterzuführen. Die IHK Regional- und sechs Auszubildende im Schichtbetrieb. sellschafter bestellt worden. Es bleibt mit seinem Ein- kammer Erzgebirge gratuliert herzlich zum Jubiläum Die Produkte der „Qualität – Made in Germany“ fin- stieg in die Geschäftsführung der Wunsch, das Werk und wünscht weiterhin viel Erfolg! Marie Reuter
8 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten 25 Jahre Landgasthof Erbgericht Eigentlich wollte der Chef das Firmenjubiläum gar ist die Geschäftsführung des traditionsreichen Gast- nicht an die große Glocke hängen, doch dann freute hofes vom Vater auf den Sohn übertragen worden. er sich umso mehr, als er im Rahmen eines Betriebs- besuches die Urkunde zum 25-jährigen Firmenjubilä- Die nächste Generation steht auch schon in den Start- um überreicht bekam. löchern: „Die Nachfolge ist zwar bisher nicht wirklich ein Thema. Es wird aber durchaus schon einmal am Der Landgasthof Erbgericht Erdmannsdorf im Zscho- Familienküchentisch diskutiert, wie das familienge- pautal empfängt seine Gäste mit gutbürgerlicher führte Unternehmen durch die Kinder weitergeführt Küche. Eine stabile Stammkundschaft ermöglicht es, werden kann. Ganz abwegig ist das nicht“, sagt Tho- dass der Gasthof – außer dienstags – die ganze Wo- mas Katzorreck. che geöffnet ist und Ausflügler fast rund um die Uhr einkehren können. Neben dem Gasthof mit Biergar- Die IHK Chemnitz wünscht dem Unternehmen wei- ten gehören zum Erbgericht auch eine Pension mit 17 terhin zahlreiche Ausflügler, die nicht nur die Region Betten und ein Saal. Dieser wird nicht nur für Veran- entdecken, sondern auch im Landgasthof Erbgericht staltungen genutzt, sondern dort trainieren auch die verweilen. Sportler des Tischtennisvereins und die erste Tischten- Dr. Cindy Krause IHK-Referentin Dr. Cindy Krause gratulierte Gastwirt Thomas Katzorreck zum Firmenjubiläum. Foto: IHK nisschule Sachsens bildet ihre Schüler aus. Seit 2007 Platz eins für Zwickauer Finanzberater Ronald Bitterlich ist „Finanzberater des Jahres 2020“. Fondsdepots über einen Zeitraum von sechs Monaten Mit Platz eins beim jährlichen Wettbewerb des Wirt- waren vierwöchentlich Fragebögen rund um Wertpa- schafts- und Anlegermagazins „€URO“ ließen der pieranlagen, Recht und Steuern sowie ein Stegreiftest Bank- und Sparkassenkaufmann (IHK) und seine zwei zu beantworten“, berichtet der 48-Jährige. „Diese Teamkollegen bundesweit rund 300 Finanzberater Aufgaben hatten es in sich.“ und Vermögensverwalter hinter sich. „Das ist der Hammer“, freut sich der Bevollmächtigte der ProLuc- Anspruchsvoll ist auch das Tagesgeschäft. Je nach Ri- ra GmbH Zwickau. sikoneigung und Anlagenzielen will das Team beste Ergebnisse für seine Kunden erreichen. Ein Ansatz, Selbst für den seit 20 Jahren in Finanzierungs-, Vor- der Klienten freut und von Finanzexperten honoriert sorge- und Vermögensfragen tätigen Dienstleister wird: Mit der jüngsten Auszeichnung schafft es das stellt der Leistungsvergleich eine Herausforderung Zwickauer Team zugleich das dritte Mal in Folge unter Seit 1990 erfolreich in der Finanzbranche tä- dar: „Neben der gewinnbringenden Anlage eines die Top 100 der Finanzberater. Kathrin Buschmann tig: der Zwickauer Ronald Bitterlich. Foto: IHK IHK gratuliert: Stuhl- und Stahlrohrmöbel GmbH, Stützengrün zum 100-jährigen Firmenjubiläum, Jungmichel Vogtlandgarten e.K. Diana und Frank Jungmichel, Plauen zum 30-jährigen Firmenjubiläum, Taxiunternehmen Gernot Schubert, Anna- berg-Buchholz zum 30-jährigen Firmenjubiläum, M.O.P Management-Organisations-Partner GmbH zum 30-jährigen Firmenjubiläum, Rosenkavalier, Inhaberin Mandy Wetzel, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Ines Rösch, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Fritzsche und Steinbach Bürosysteme GmbH, Chemnitz zum 25-jährigen Firmenjubiläum, Landgasthof Erbgericht Augustusburg/ OT Erdmannsdorf zum 25-jährigen Firmenjubiläum Herzlichen Glückwunsch!
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Namen und Nachrichten 9 Delta Barth: Wende-Gründer wird 30 Es war ein geschichtsträchtiger Tag für das Unterneh- konnte ein leerstehendes Gebäude in Limbach-Ober- men Delta Barth Systemhaus GmbH. frohna erworben werden. Vor 30 Jahren, am 13. Februar 1990, bekam Firmen- gründer Andreas Barth die Gewerbegenehmigung zur Im ersten Jahr wurden bereits zehn Mitarbeiter an- „selbständigen Ausübung der Gewerbetätigkeit – gestellt. Die Unternehmenskunden, welche IT- und Computerservice“ vom Rat des Kreises Karl-Marx- Software-Lösungen von der Delta Barth Systemhaus Stadt. GmbH beziehen, sind heute sowohl regional als auch Zu Beginn wurden die geschäftlichen Verhandlungen deutschlandweit zu finden. Das Unternehmen zählt des Unternehmens noch im Wohnzimmer der Familie inzwischen 65 Mitarbeiter. Robert Freitag Barth geführt, doch bereits nach wenigen Monaten Geschäftsführerin Annett Barth freute sich über die Glückwün- sche von IHK-Referent Robert Freitag. Foto: IHK 30 Jahre kreativ in Klingenthal Dipl. Grafik-Designer Thomas Lenk (r.) und Dirk Mei- auf die Leistungen der Agentur. Die Betreuung von nel (l.) gründeten die Lenk & Meinel GbR 1995 im Werbemaßnahmen ist ein wesentlicher Tätigkeits- vogtländischen Klingenthal. schwerpunkt. Ihre Arbeit beinhaltet außerdem die Beide Gesellschafter verweisen auf mittlerweile 30 Gestaltung aller Elemente der Unternehmenskom- Jahre Erfahrung in Design und Umsetzung von Wer- munikation, sowohl die kleine Ausstattung für lokale be- und Marketingprojekten: Erste Projekte, damals Unternehmen als auch komplexe Onlineprojekte und noch als Solo-Unternehmer, realisierten sie bereits ab Corporate Designs. 1990. Seither vertraut ein langjähriger Kundenstamm Daniela Seidel Foto: IHK Zwei Gästelieblinge aus der Region Chemnitz Gästemeinungen auf Bewertungsportalen spielen bei der Recherche nach dem geeigneten Hotel eine immer größere Rolle und sind oft die finale Entscheidungs- hilfe vor der Buchung der Unterkunft. Eines der bekanntesten Bewertungsportale vergab nun schon zum 15. Mal an die besten Hotels die Auszeichnung „Holiday- Check Award“ 2020. Die Auszeichnung basiert auf Hotelbewertungen, die in einem Zeitraum von zwölf Monaten auf HolidayCheck eingegangen sind. Unterkünfte, die den Award dank konstanter Beliebtheit bei ihren Gästen bereits mindestens fünf Jahre in Folge erhalten haben, werden mit dem „HolidayCheck Gold Award“ besonders geehrt. Für die Vergabe des Awards gelten strenge Regeln: Um überhaupt in die Auswahl für die begehrte Auszeichnung zu kommen, muss ein Hotel über einen Zeitraum von zwölf Monaten (1. Dezember 2018 bis 30. November 2019) mindestens 50 Urlauberbewertungen erhalten haben. Die Unterkünfte müssen zudem von min- destens 90 Prozent ihrer Gäste weiterempfohlen worden sein. Foto: Köhlerhütte Dieses Jahr können sich in Deutschland insgesamt 158 Unterkünfte über einen Award von HolidayCheck freuen. Zu den zehn beliebtesten Hotels in Sachsen ge- die für die beiden Hotels Verantwortlichen Heiko Schmidt und Marc Cantauw und hörten das König Albert Hotel in Bad Elster auf Platz 6 und das Hotel & Restaurant ihre Teams und wünscht weiterhin Erfolg und viele zufriedene Gäste. Köhlerhütte aus dem Erzgebirge auf Platz 8. Die IHK Chemnitz beglückwünscht Silvio Sabrowski
Foto: Frank Boston, Adobe Stock Internationale Märkte im Fokus Gemeinsam mit der IHK Chemnitz Export-Optionen erkunden Von Volker Tzschucke
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 11 11 Waren für über 40 Milliarden Euro exportierten sächsische Unternehmen im Jahr 2019 ins Ausland, etwa die Hälfte davon ging in Länder der Europäischen Union. Heißt auch: die andere Hälfte wurde in Volkswirtschaften außerhalb der EU ex- portiert. Auch „exotischere“ ausländische Märkte gewinnen für die Unternehmen der Region an Bedeutung. Die Industrie- und Handelskammer Chemnitz unter- stützt dabei, fremde Märkte kennenzulernen, dort Partner zu gewinnen – und schließlich auch, dort Umsätze zu erzielen. Deutsches Know-how für internationale Märkte Peter Kaufmann ist ein Mann mit jeder Menge Auslandser- fahrung. Der promovierte Ingenieur für Konstruktions- und Schweißtechnik hatte zu DDR-Zeiten lange für Rawema ge- arbeitet und war dort oft in Entwicklungsländern aktiv. Auch das Ende der DDR erlebte er im Ausland – in Äthiopien. Seit den 1990er Jahren ist er nun selbständig – zunächst mit einer Schlosserei, die in Hochzeiten bis zu 120 Mitarbeiter beschäf- tigte. Heute treibt er vor allem die Entwicklung des Instituts für Strukturleichtbau und Energieeffizienz (ISE) voran – eine for- schende gemeinnützige GmbH. Insbesondere Fragen des smar- ten, kostengünstigen und energieeffizienten Bauens beschäfti- gen ihn und sein Team: „Wie bekommt man Schalldämmung, Brandschutz oder Wärmedämmung hin, ohne wie bisher vor allem auf Masse zu setzen? Das geht nur mit neuen Materi- alien und neuen Methoden“, erläutert er den Ansatz des ISE. Leichte Gebäudetragwerke aus Metallschäumen sind ebenso Forschungsthema wie ein Explosionsschutz für Einrichtungen wie Botschaften, energieautarke Kühlcontainer oder Dach- und Fassaden-Solarelemente. „Dabei bemühen wir uns, unser Netzwerk einerseits regional, andererseits international aus- zurichten“, erklärt Kaufmann: Mittelständische Unternehmen sind ebenso Partner in Forschungsprojekten wie internationale Universitäten. Und auch die Märkte für die entstehenden Produkte sollen in- ternational sein: eine Kaffeerösterei im energieautarken Con- tainer, einst für einen Kunden in Nepal entwickelt – könnte Dr.-Ing. Peter Kaufmann, Geschäftsführer der Firma SMK Ingenieure Chemnitz. Foto: G. U. Dostmann
12 Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 12 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt die nicht auch etwas für Kaffeebauern in Äthiopien sein? Neben seiner Afrika- Erfahrung aus DDR-Zeiten war dies eine der Intentionen für Kaufmann, die ihn im vergangenen Jahr an einer von der IHK Chemnitz organisierten Unterneh- merreise in dieses afrikanische Land teilnehmen ließen. „Die Vorbereitung der Reise durch die IHK war wirklich ausgesprochen gut“, sagt Kaufmann: „Wir haben sehr gute Kontakte gehabt – und ich bin mit 17 Projektideen zurückgekommen.“ Die nach und nach Wenn die Konjunktur daheim ab- auf Realisierbarkeit abzuklopfen, das sei nun aktuell flacht, braucht man Innovationen die Herausforderung. Die Notwendigkeit zur Internati- onalisierung sieht er nicht nur für sein Unternehmen: und neue Märkte. „So ein Schritt verlangt unternehmerische Weitsicht – wenn die Konjunktur daheim abflacht, braucht man Innovationen und neue Märkte.“ Wer sich internati- onalisieren wolle, solle die Organisationen in seinen Zielländern, vor allem die Auslandshandelskammern, nutzen, ist er sich sicher: „Sie kennen die Gegeben- heiten vor Ort am besten – und sind genau dafür da.“ Vor allem aber sei es wichtig, die Mentalität im Zielland kennenzulernen: „Man muss sich mit dem Land beschäftigen und schauen, dass es eine gemeinsame Ebene gibt – sonst klappt das mit der Internationalisierung nicht“, sagt er. Foto: kamonrat, Adobe Stock
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 13 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt 13 » Unsere Maschinen kommen zum Einsatz, wenn andere an ihre Grenzen stoßen. « Susanne Witt, Geschäftsführerin der Firma Metrom in Hartmannsdorf. Foto: G. U. Dostmann Wenn Deutschland als Markt zu klein ist Dass ihr Unternehmen die internationalen Märkte braucht, ist für Susanne Witt klar. 2016 so Furka. Auf diesem Weg konnte auch Metrom sein internationales hat sie die von ihrem Vater gegründete METROM Mechatronische Maschinen GmbH in Netz erweitern: Mehrere Handelsvertretungen – etwa in Slowenien, Hartmannsdorf übernommen. Metrom ist ein Sondermaschinenbauer, produziert auf Basis Frankreich, der Schweiz sowie in den großen Märkten in Russland, eigener Patente – einer Parallelkinematik – Maschinen zur additiven und subtraktiven Fer- den USA, Korea und China – seien auf diesem Weg entstanden, so tigung mit fünfachsiger Bewegungssteuerung: „Das ist ein Produkt, für das der deutsche Geschäftsführerin Susanne Witt. Noch gehen nur vereinzelt Penta- Markt allein zu klein wäre. Unsere Maschinen kommen zum Einsatz, wenn andere an pods ins Ausland, die Maschinen seien erklärungsbedürftig und die ihre Grenzen stoßen.“ In Metrom-Maschinen wird nur die Bearbeitungseinheit mit dem Projektanlaufphasen deshalb zwei bis drei Jahre lang. Doch vielleicht Werkzeug bewegt – das ist nicht nur energieeffizient, sondern auch besonders flexibel, ändert sich das bald: Aktuell entwickelt das Unternehmen eine Mo- erst recht für die Bearbeitung sehr großer Werkstücke. Eine Besonderheit sind die mobil bile Maschine im Container – die könnte künftig auf großen Schiffen einsetzbaren Maschinen. Damit fahren Metrom-Ingenieure zu Einsätzen im In- und Aus- mitfahren, um direkt an Bord Ersatzteile zu produzieren, wenn etwas land: „Dies senkt die Hemmschwelle bei potenziellen Kunden: Wir zeigen an ihrem Bau- kaputt geht. teil in ihrer Werkhalle, wie unsere Maschine funktioniert“, erklärt Susanne Witt. Riesige Bio-Reaktoren hat Metrom damit zum Beispiel schon bearbeitet. Während der Transport der mobilen Maschine zum Kunden hin in Deutschland unproblematisch ist, sind Ausland- seinsätze komplizierter: „Eine Maschine zu einer Messe ein- und wieder auszuführen, ist vergleichsweise leicht – doch wenn diese im Ausland arbeiten soll, sind einige bürokra- tische Hürden zu überwinden“, hat Witt in den vergangenen Jahren erfahren: „Da holen wir uns regelmäßig Hilfe von der IHK.“ Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer besucht Metrom auch immer wieder Messen: „2019 waren wir zum Beispiel auf der FormNext in Frankfurt am Main – gemein- sam mit einigen anderen Unternehmen aus der Region.“ 30, 40 Kontakte habe sie von dort mitgebracht, etwa ein Drittel zu ausländischen Un- ternehmen. Für sechs bis sieben Fach- und Auslandsmessen jährlich organisiert die IHK Chemnitz Gemeinschaftsstände, erläutert Sandra Furka, IHK-Referentin für Messen/Au- ßenwirtschaft. Im Jahr 2020 sind beispielsweise Besuche der Interior Lifestyle Tokio, der Manufacturing Indonesia und der Advanced Engineering UK in Birmingham geplant. „Die Messen wählen wir auf Basis konkreter Nachfragen von Unternehmen und anhand der regelmäßigen Mitglieder-Befragungen zu aktuellen und potenziellen Zielmärkten aus“, IHK-Referentin Sandra Furka. Foto: W. Schmidt
14 Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 14 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt » Bevor man über die Internationalisierung des Unternehmens spricht, muss man sich selbst internationalisieren – und das funktioniert nicht aus einer Hotelanlage heraus. « Max Jankowsky, Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann Brasilien inklusive Oktoberfest in Santa Catarina Unternehmerreise in die wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Brasiliens vom 4. – 13. Oktober 2020 Die Unternehmen unserer Region müssen sich stets neu positionieren, um bei der Besetzung von Marktanteilen mit anderen Nationen mithalten zu können. Sächsische Kompetenz im Tech- nologie-, Dienstleistungs- und Innovationssektoren müssen in Zukunft noch stärker mit lokalen Partnern in Schlüsselmärkten wie Brasilien vernetzt werden. Brasilien gehört zu den Top 10 der größten Volkswirtschaften der Welt und ist ein wichtiger Handelspartner Deutschlands. Zeichen für die enge Wirtschaftsbeziehung der beiden Länder sind die über 1.300 deutschen Unternehmen in Brasilien, die 250.000 Mitarbeiter beschäftigen. Nicht wenige Unternehmen vor Ort suchen nach neuen Partnern oder Investoren. Das sind beste Besuch der Gießerei Omil in Santa Catarina, 2019: Gerd Wagner, Geschäftsführer Qualitas GmbH; Zulmar Koelbel, Diretor Omil, Santa Catarina, Brasilien; Voraussetzungen und ein Grund sich dieses Land einmal genauer anzuschauen. Max Jankowsky, Geschäftsführer, Gießerei Lößnitz GmbH (v.l.n.r.). Foto: IHK Bereits 2019 lernten Teilnehmer der Brasilien-Unternehmerreise die Produktionsstandorte ver- schiedener Branchen vor Ort kennen. Die dabei entstandenen Kontakte werden helfen, den Markt zukünftig zu bearbeiten bzw. im Rahmen einer erneuten Reise in das Land zu erweitern. Aus diesem Grund und für „Neueinsteiger“ plant die IHK Chemnitz auch 2020 wieder eine branchenübergreifende Unternehmerreise nach Brasilien im Oktober 2020. Sie dient der Mark- Interessenten melden sich bitte bei: terkundung und Markterschließung für kleine und mittelständische Unternehmen und bietet IHK-Referent Ronny Kunert-Hans einen speziellen Einblick in die derzeitige Situation dieses revitalisierenden Marktes und in die Tel. 0375/814-2240 sich dadurch bietenden Chancen. E-Mail: ronny.kunert-hans@chemnitz.ihk.de
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 15 15 Mit dem Kunden global werden Über künftige Märkte im Ausland denkt auch Max Jankowsky denkt der Geschäftsführer: „Das Land hat das Eisenerz, nach. Die Gießerei Lößnitz, die er als einer von zwei Geschäfts- es nutzt schon jetzt die zukunftsfähigen Energiequellen führern leitet, ist vor allem im Werkzeugbau für die Automobil- wie Wasserkraft und hat Platz für Wind und Solarparks Industrie tätig. Ob Porsche, BMW oder Daimler – ihre Form – gegebenenfalls können auch wir als Zulieferer der bekommen deutsche Automobile oft dank Presswerkzeugen, OEMs dort aktiv werden.“ Zwei Mal schon erkundete die in Lößnitz gegossen wurden. 84 Mitarbeiter sind damit be- er deshalb das Land bei einer Unternehmerreise mit der schäftigt. Eine der ersten Amtshandlungen von Jankowsky war IHK Chemnitz: „Bevor man über die Internationalisie- es, die Gießerei klimaneutral zu gestalten – allein fünf Millio- rung des Unternehmens spricht, muss man sich selbst nen Euro flossen in eine Entstaubungsanlage, die je Gießtag internationalisieren – und das funktioniert nicht aus eine Tonne Staub auffängt. „Unsere Industrie bleibt natürlich einer Hotelanlage heraus.“ Die Unternehmerreise führ- trotzdem energieintensiv – immerhin haben wir nun Trans- te zu Eisenerz-Produzenten und in Gießereien vor Ort. parenz und zugleich auch ein Bewusstsein dafür bei unseren Jankowsky lernte die lokale Arbeitskultur kennen, hörte Mitarbeitern geschaffen.“ Das komme auch bei den Kunden in in der Auslandshandelskammer von den Stolpersteinen, Gießerei Lößnitz. Foto: G. U. Dostmann der Automobil-Industrie gut an: „Wir begleiten sie auf ihrem nutzte auch das kulturelle Rahmenprogramm: „Das gibt Weg in die automobile Zukunft, die umweltfreundlicher sein insgesamt einen Zuwachs an praktischem Wissen, den wird.“ Und noch globaler, angesichts wachsender Automärkte man nicht aus Büchern holen kann“, ist er überzeugt vor allem in Schwellenländern: „Wenn unsere Kunden global – und plant deshalb schon die nächste Reise nach Süd- denken, müssen wir das als Mittelständler natürlich auch“, ist amerika: „Ich denke, man muss kontinuierlich am Ball sich Jankowsky sicher. bleiben – um irgendwann dank der aufgebauten Exper- tise mit dem Kunden gemeinsame Wege gehen zu kön- Einer der wachsenden Märkte liegt in Südamerika, der Schlüssel nen.“ Und auch, wenn das noch ein paar Jahre dauern dorthin: Brasilien. Ein Schritt für die Gießerei Lößnitz könnte könne, ist sich Jankowsky sicher, dass es etwas bringt: deshalb künftig die Kooperation mit Gießereien in Brasilien sein, „Selbst wenn wir nur lernen, manchmal etwas kreativer oder freier zu denken, hat es sich schon gelohnt.“ Dass der Rubel wieder rollt Unternehmerreise nach Tschuwaschien und Tatarstan (Russische Föderation) vom 21. – 27. Juni 2020 Eine Unternehmerdelegation aus Tschuwaschien hat- nehmen sowohl für die Industriegüterproduktion als te Sachsen unter Leitung ihres Wirtschaftsministers auch Elektro- und Elektronikbauteileherstellung. Am und mit Begleitung der IHK Tschuwaschien vor zwei bekanntesten ist jedoch das Traktorenwerk in Tsche- Jahren besucht. Erste Kontakte zu Unternehmen und boksary. Die Republik erhält regelmäßig hohe Ratings Hochschulen sind so entstanden. für ihr entwickeltes Investmentklima. 2018 belegte Nun sind sächsische Unternehmen aus allen Indus- sie sogar den 2. Platz im Allrussischen Investorenra- triebranchen vom 21. – 27. Juni 2020 zum Gegen- ting der Agentur RAEX. Interessant für sächsische Un- besuch eingeladen. Unter Leitung der IHK Chemnitz ternehmer sind vor allem die Breite an vorhandenen Minister Wladimir Alexandrowitsch Awrelkin, Autonome Republik führt die Reise über Kazan (Tatarstan) nach Tsche- Branchen, der entwickelte (eigentümergeführte) Mit- Tschuwaschien und Igor Wladimirowitsch Kustarin, Präsident der boksary (Tschuwaschien), wo die Teilnehmer der De- telstand sowie die zentrale Lage inmitten der großen IHK der Republik Tschuwaschien und Vorsitzender der Arbeitge- legation am 24. Juni als Ehrengäste an der Jubiläums- Maschinenbaustandorte Nischni-Nowgorod, Kazan bervereinigung, trugen sich im April 2018 in das Gästebuch ein. IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Wunderlich (Mitte). feier 100 Jahre Tschuwaschien teilnehmen werden. und Samara. Foto: W. Schmidt Mit unserem Vor-Ort-Partner, der IHK Tschuwaschien, Auf der Rückreise sind zwei Tage in Kazan vorgese- ist ein herausragendes Besuchsprogramm vorbereitet, hen, wo weitere B2B-Treffen und Firmenbesuche in bestehend aus einem B2B-Meeting, exklusiven Un- Kooperation mit der IHK der Republik Tatarstan orga- Interessenten melden sich bitte bei: ternehmerkontakten und Firmenbesuchen. Die Tschu- nisiert werden. Christoph Neuberg waschische Republik liegt inmitten des bekannten stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz Maschinenbaugürtels entlang der Wolga. In der Re- Tel. 0371/6900-1200 publik bestehen viele mittelständische Zulieferunter- E-Mail: christoph.neuberg@chemnitz.ihk.de
16 Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 16 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · Inhalt Profis weltweit vor Ort Deutsche Unternehmen wollen Geschäfte in allen Regionen der Welt machen. Dabei ist es wichtig, Experten vor Ort einbinden zu können, die mit Know-how und Kontakten weiter- helfen. Diese Profis sind in den deutschen Auslandshandelskammern tätig. Ein starkes Netzwerk Die deutschen Aus- Mithilfe der Beraterinnen und Beratern in den AHKs erschließen viele Firmenverantwortliche aus Deutsch- land internationale Absatzmärkte. Weltweit sind heute mehr als 140 Büros in insgesamt 92 Ländern tätig. landshandelskammern „Dieses Netz ist in 125 Jahren gewachsen und hat sich immer wieder an die Bedürfnisse der grenzüber- schreitend tätigen Wirtschaft angepasst“, erläutert Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- (AHK) als kompetenter und Handelskammertages (DIHK). Der DIHK koordiniert die Arbeit der AHKs. Die Leistungen der Profis vor Dienstleister Ort reichen dabei von Einstiegstipps in neue Märkte und Marktrecherchen über das Vermitteln von Ge- schäftskontakten bis hin zu Rechts- und Steuerauskünften. Angesichts aktueller globaler Herausforderungen www.ahk.de stellt Schweitzer fest: „Wir brauchen unser weltweites AHK-Netz mehr denn je.“ Das Serviceangebot der AHKs hat sich in den vergangenen Jahren erweitert und qualifiziert. Denn je weiter die potenzielle Absatzregion entfernt ist, desto unverzichtbarer ist diese Unterstützung für Firmen. Das be- stätigt Benjamin Leipold, Bereichsleiter AHK-Netz, Koordination, DEinternational und Internationale Projek- te beim DIHK. Und verdeutlicht es an einem Beispiel: „Ein deutscher Unternehmer, der in den Niederlanden investieren will, kann mögliche Produktionsstandorte auch schon mal im Internet vorab besichtigen.“ Im chinesischen Shanghai stoße das aber schon sprachlich an Grenzen. „Dort sind bereits die Basics zu den Rahmenbedingungen eines Landes bedeutsam“, so der Jurist, „und selbst die lassen sich in China eben nicht über das Internet recherchieren.“ Quelle: DIHK Auf den Spuren der Sombreros Unternehmerreise nach Mexiko vom 8. – 12. Juni 2020 Um bestehende Kontakte zu vertiefen, Kooperationen zu etablieren sowie bei der Suche nach Geschäftspartnern behilflich zu sein, planen die IHK Chemnitz und die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) in Zusammenarbeit mit der Nationalen Industriekammer in Mexiko (CANACINTRA) vom 8. – 12.06.2020 eine Unternehmerreise nach Mexiko. Erste Kontakte mit mexikanischen Unternehmern und Präsidiumsmitgliedern der CANACINTRA entstanden bereits im September letzten Jahres bei einem Besuch einer Unternehmerdelegation in Chemnitz. Dabei haben sich die Teilnehmer ein umfassendes Bild von der sächsischen Indus- trie machen können. Nun lädt die CANACINTRA zum Gegenbesuch ein. Geplant ist ein auf die Teilnehmerinteressen „Bienvenido“ hieß es am 11. September 2019 beim Mexiko-Abend in der IHK exklusiv abgestimmtes Programm mit Firmenbesuchen, Unternehmergesprächen sowie Work- Chemnitz. IHK-Präsident Dr. h. c. Dieter Pfortner (Mitte) und der stellv. Haupt- geschäftsführer Christoph Neuberg begrüßten die Gäste. Foto: W. Schmidt shops in Mexiko-Stadt, Querétaro und Monterrey. Zielgruppe der Reise sind Unternehmen aus der Mobilitätsbranche, dem Maschinenbau und der Automatisierungstechnik, der Umwelt- und Energietechnik sowie den dafür relevanten For- schungseinrichtungen und Ingenieurdienstleister. Interessenten melden sich bitte bei: Aufgrund der sehr guten Beziehungen, die die IHK Chemnitz zur CANACINTRA aufgebaut hat, IHK-Referent Ronny Kunert-Hans soll die zukünftige weitere und intensive Zusammenarbeit mit einem Kooperationsabkommen im Tel. 0375/814-2240 Rahmen der Reise gefestigt werden. E-Mail: ronny.kunert-hans@chemnitz.ihk.de
Titelgeschichte: Internationale Märkte im Fokus 17 17 Interview mit Michaela Holá, Koordinatorin des Netzwerks Tschechien Frau Holá, welche Anfragen begegnen Ihnen von Seiten südwestsäch- sischer Unternehmen? Häufig geht es um die Suche nach Kooperationspartnern in Tschechien, zum Bei- spiel im Textil- oder im Baubereich. Darüber hinaus beschäftigen wir uns häufig mit der grenzüberschreitenden Suche nach Fachkräften. Und wir werden um Un- terstützung bei der vertraglichen Fixierung grenzüberschreitender Kooperationen gebeten – wenn es also um die rechtlichen Rahmenbedingungen in Tschechien oder um Kooperationsverträge geht. Michaela Holá. Foto: Thoralf Lippmann Wie können Sie konkret helfen? Vor allem unterstützen wir – in enger Kooperation mit unseren Partnerkammern in Most, Karlsbad, Usti nad Labem und Chomutov – durch zahlreiche Vernet- Im „Netzwerk Tschechien“ bündelt die IHK Chemnitz zungsveranstaltungen, die das Matching zwischen deutschen und tschechischen Unternehmen ermöglichen sollen. So begrüßen wir tschechische Unternehmer zur alle Unterstützungsleistungen der Kammer für Unter- mTex in Chemnitz, wir nehmen deutsche Unternehmen mit zu Messen in Most nehmen, die im sächsischen Nachbarland aktiv wer- und Chomutov, wir veranstalten Fachveranstaltungen zum Recht in Tschechien den wollen. „Wirtschaft Südwestsachsen“ sprach mit oder eher lockere branchenoffene Netzwerkveranstaltungen wie ein tschechisch- der Netzwerkkoordinatorin Michaela Holá. sächsisches Business-Tennisturnier, ein Golf- oder ein Bowlingturnier. Was würden Sie sächsischen Unternehmen raten, die in Tschechien aktiv werden wollen? Mein erster Tipp: Man sollte Tschechien nicht nur unter preislichen Aspekten be- trachten – es gibt sicher noch Unterschiede im Preisniveau etwa für Arbeitskräfte, aber die sind insbesondere im Fachkräftebereich nicht mehr sehr groß. Ansons- ten gilt, was immer für Auslandsaktivitäten gilt: Man sollte jemanden an Bord haben, der die tschechische Mentalität versteht – die Unterschiede sind nicht so Man sollte jeman- groß wie etwa zur chinesischen Kultur, aber es gibt sie. Und ein Ansprechpartner, der über gute Sprachkenntnisse verfügt, ist natürlich auch hilfreich – damit den an Bord haben, Kooperationen nicht an kleinen Missverständnissen scheitern. Hier können wir als Netzwerkkoordinatoren Tipps geben. der die tschechische Wie wirkt das Netzwerk Tschechien darüber hinaus? Vor allem in Kooperation mit den tschechischen Partnerkammern vertreten wir Mentalität versteht. die Interessen der sächsischen wie der tschechischen Mitgliedsunternehmen in grenzüberschreitenden Fragen. Das betrifft auch Bereiche wie die Infrastruktur, zum Beispiel die Einrichtung einer Busverbindung von Chemnitz nach Chomutov. In einem Bildungsprojekt versuchen wir aktuell die Frage zu beantworten, welche Anforderungen die sächsische Wirtschaft an künftige Fachkräfte in Deutschland und in Tschechien stellen wird – insbesondere im Hinblick auf Industrie 4.0. Informationen zum Netzwerk Tschechien finden Sie im Internet unter: www.chemnitz.ihk24.de Frau Holá, wir danken für das Gespräch.
18 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell Neues aus Berlin und Brüssel Weitere Verschärfungen bei ausländischen Übernahmen geplant Berlin. Die Bundesregierung will Unternehmensver- die Kapitalverkehrsfreiheit Eckpfeiler der marktwirt- käufe an ausländische Investoren künftig noch stärker schaftlichen Grundordnung. Unternehmer müssen ihr unter Beobachtung stellen. Das geht aus der geplan- Eigentum nach Auffassung des DIHK frei veräußern ten Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes hervor. dürfen, um auf Marktveränderungen reagieren zu Anlässlich seiner Stellungnahme zum Referentenent- können. wurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium wies der Deswegen sollten „staatliche Beschränkungen, Be- DIHK darauf hin, dass damit nach den umstrittenen triebe im Ganzen oder in Teilen an ausländische Verschärfungen der Außenwirtschaftsverordnung in Investoren zu veräußern, sehr gut begründet und den Jahren 2017 und 2018 bereits zum dritten Mal gerichtlich überprüfbar sein“, mahnt der DIHK. Die strengere Prüfungen vor ausländischen Investitionen geplante Prüfung von „voraussichtlichen Beeinträch- eingezogen werden sollen. tigungen“ führe einen neuen, nicht definierten Be- Angesichts der Tatsache, dass die deutsche und die griff ein und schaffe damit Rechtsunsicherheiten. Der europäische Wirtschaft auf offene Märkte und auch bisher verwendete Rechtsbegriff „tatsächliche Ge- Foto: vege/Fotolia auf ausländisches Kapital angewiesen sind, seien fährdungen“ stelle sicher, dass sich eine Untersagung solche Eingriffe grundsätzlich zurückhaltend zu be- ausländischer Übernahmen an sicherheitspolitischen werten. Einerseits ließen sich andere Staaten mit oft Faktoren orientiere und nicht den Boden bereiten Deutsche Unternehmen, die einen ausländischen strengeren Investitionskontrollen schwerlich dazu könne für lenkende industriepolitische Maßnahmen. Investor suchten, benötigten eine klare Perspektive, bewegen, ihre Märkte für europäische Investoren zu wie lange ein Investitionsprüfverfahren dauere und öffnen, wenn dies nicht auf Gegenseitigkeit beruhe. Darüber hinaus kritisiert der DIHK mangelnde Trans- welche Kriterien dabei geprüft würden. Zum anderen bildeten der Schutz des Eigentums und parenz und unvollständige Verbändebeteiligung. Angela Dube, DIHK Passgesetzentwurf wird überarbeitet Berlin. Der Gesetzentwurf des Bundesinnenministerium (BMI) zur „Stärkung der liche Gesetzesvorschlag privatwirtschaftliche Tätigkeiten ohne Not auf öffentliche Sicherheit im Pass- und Ausweiswesen“, wonach Pass-Fotos nur noch in den Be- Behörden verlagert hätte, da bereits Verfahren zur sicheren digitalen Übertragung hörden vor Ort unter Aufsicht eines Mitarbeiters erstellt werden können, wird nach der Bilder an Behörden existieren. Inzwischen gibt sich das BMI kompromissbereit Kritik aus der Wirtschaft überarbeitet. Der Gesetzesvorschlag hätte erhebliche und hat einen überarbeiteten Gesetzentwurf angekündigt, nach dem es auch Fo- negative Folgen für die Unternehmen gehabt, so der DIHK. Viele wären in ihrer tofachgeschäften erlaubt werden soll, sichere Passfotos zu erstellen und zu über- Existenz gefährdet gewesen, da Passfotos in Fotogeschäften bis zu 50 Prozent mitteln. Wie die Lösung konkret aussehen wird, ist derzeit noch offen. des Umsatzes ausmachen. Das Ziel, Bildmanipulationen zu verhindern, ist aber Ulrike Regele, DIHK unstrittig. Der DIHK verweist in seiner Stellungnahme darauf, dass der ursprüng- EU-Handelsabkommen mit Vietnam auf gutem Weg Brüssel. Das Europaparlament hat Mitte Februar sowohl dem Handels- als auch Mitte 2020 nutzbar. Mit dem EU- Vietnam Freihandelsabkommen werden fast dem Investitionsschutzabkommen mit Vietnam zugestimmt. Für Unternehmen alle gegenseitigen Zölle sowie viele nichttarifäre Handelshemmnisse schrittweise wird es nach der Ratifizierung durch Vietnam und den EU-Rat voraussichtlich ab aufgehoben. Klemens Kober, DIHK
Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell 19 IHK in Sachsen Coronavirus erreicht die regionale Wirtschaft – schnelle Hilfen für Unternehmen wichtig Die sächsische Wirtschaft spürt immer stärker die Auswirkungen des Virus. Im Zahllose Anrufe besorgter Unternehmen zeigen, dass die Verunsicherung sehr Rahmen einer Blitzumfrage bei mehr als 450 Unternehmen in der ersten Märzwo- groß ist. Derzeit bestehen bereits massive Liquiditätsprobleme durch entfallene che 2020 berichteten rund die Hälfte der Unternehmen bereits von negativen Ef- und nicht nachholbare Aufträge. Weitere Umsatzeinbußen drohen bei Fortbeste- fekten, rund ein Viertel der Unternehmen rechnet mit starken Umsatzrückgängen hen der laufenden Kosten (Miete, Energiekosten, Versicherungen, Lohnzahlun- im Jahr 2020. Aktuell belasten die Absage von Messen und Veranstaltungen und gen). folglich fehlende Aufträge, Unterbrechungen der Lieferketten sowie eine geringe- Aus diesen Gründen fordert die Industrie- und Handelskammer Chemnitz schnel- re Nachfrage der Verbraucher. le und insbesondere unbürokratische Maßnahmen und Unterstützungsangebote In den nächsten Wochen drohen durch Ausfälle der Mitarbeiter noch stärkere Ein- von der Bundesregierung und vom Freistaat Sachsen. Gerade am Anfang einer schnitte. tiefen Krise ist ein beherztes stabilisierendes Eingreifen nötig. Kathleen Spranger, IHK-Geschäftsführerin Service, Tel. 0371/6900-1300 Erwarten Sie in den kommenden Wochen Auswirkungen des Coronavirus auf Ihre Geschäfte? Ja, durch die Absage von Messen / Veranstaltungen 30 % Ja, durch Krankheitsausfälle 29 % Ja, durch Unsicherheiten über zukünftige Geschäfte ... 26 % Ja, durch fehlende Waren und Dienstleistungen 25 % Ja, durch weniger Nachfrage nach meinen Produkten ... 24 % Ja, durch Reiseeinschränkungen 23 % Derzeit keine Einschätzung möglich 16 % Nein 12 % Ja, durch Liquiditätsengpässe 12 % Ja, durch eigene Produktionsausfälle in Deutschland 7% Wir planen oder haben unsere Lieferketten umgestellt. 1% 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % Auswertung: IHK Chemnitz Aktuelle Informationen, hilfreiche Links und Tipps für Unternehmen zur Coronavirus-Pandemie sind unter www.chemnitz.ihk24.de/corona-virus zusammengestellt.
20 Wirtschaft Südwestsachsen · 04/2020 · IHK aktuell IHK vor Ort Regionalversammlung besetzt Ehrenämter neu Das höchste ehrenamtliche Gremium der IHK Regionalkammer Plauen hat zu seiner Tagung am 4. Februar aus seiner Mitte Tino Seidel, Geschäftsführer des Möbelhauses Ernst Seidel GmbH, als Vizepräsident für das ausscheidende Präsi- diumsmitglied Thomas Jahn (IFA Ferienpark Schöneck) gewählt sowie die letzten beiden Regionalversammlungssitze neu besetzt. Mit Frank Montua, Inhaber von arum Arbeitsmedizinische und Technische Dienste, und Kai-Uwe Groß, Geschäfts- führer der SDP Sachsendruck GmbH, wurden zwei regionalverwurzelte Unterneh- merpersönlichkeiten in die Regionalversammlung gewählt, die seit vielen Jahren mit großem Einsatz für die Belange der Wirtschaft und der Region einstehen. Insgesamt repräsentieren damit 41 Vertreter die Wirtschaft der Region im Rahmen ihrer ehrenamtlichen IHK-Tätigkeit. Sina Krieger, Tel. 03741/214-3100 Geschäftsführer Kai-Uwe Groß, Regionalpräsident Hagen Sczepanski, IHK-Geschäftsführerin Sina Krieger, Geschäftsführer Tino Seidel sowie Inhaber Frank Montua (v.l.n.r.). Foto: IHK Landrat Matthias Damm zu Gast Anbindung der ländlichen Räume oder die Digitali- Regionalversammlung Mittelsachsen und Geschäfts- sierung in Wirtschaft und Verwaltung, durch gemein- führerin der STERNKOPF media group. same Anstrengungen bewältigt werden? Zu diesen „Der Landkreis Mittelsachsen hat mit zwei Hochschu- Fragen hatte die IHK Landrat Matthias Damm zu ihrer len und einer interessanten Unternehmenslandschaft ersten Regionalversammlung am 24. Februar als Gast großes Potential und es gilt, alle medialen Kanäle zu eingeladen. „Uns ist der Dialog zu den wirtschaft- nutzen, um dies sichtbar zu machen“, ist sie über- lichen Zukunftsthemen sehr wichtig“, sagte IHK- zeugt. Regionalkammerpräsident Thomas Kolbe und fügte Landrat Damm versicherte, dass ein konstruktives hinzu: „Wir suchen die Gespräche mit dem Landrat, Miteinander mit der Wirtschaft wichtig für die Arbeit Foto: IHK mit Bürgermeistern oder Vertretern des Kreistages, im Landkreis sei. Vorschläge und Ideen werden ge- um das gegenseitige Bewusstsein für Fragen der hört und geprüft mit dem Ziel, gute wirtschaftliche Wie kann Mittelsachsen zukünftig im Wettbewerb Wirtschaft weiter zu schärfen.“ Die in der IHK ehren- Rahmenbedingungen im Landkreis Mittelsachsen zu um Fachkräfte bestehen? Und wie können die anste- amtlich tätigen Unternehmer waren zu Gast bei Frau schaffen. henden wirtschaftlichen Herausforderungen, z. B. die Sylva-Michéle Sternkopf, seit 2014 selbst Mitglied der Dr. Annette Schwandtke, Tel. 03731/79865-5100 Treffen der sächsischen Tourismusausschüsse in Chemnitz Die Präsentation der Ergebnisse der Untersuchung zur „Wirtschaftlichen Bedeu- tung tourismusrelevanter Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Großevents“ für den Freistaat Sachsen am 29. Januar nahmen die Mitglieder der sächsischen IHK-Tourismusausschüsse zum Anlass, um sich zu einer gemeinsamen Beratung zu treffen. Neben dem persönlichen Kennenlernen gab die Veranstaltung auch Gelegenheit zu einem angeregten Erfahrungsaustausch. Die Vorsitzenden der Ausschüsse waren sich einig, diesen Austausch auch im Jahr 2021, dann im Kam- Silvio Sabrowski, IHK Chemnitz; Dr. Manfred Zeiner, dwif-Consulting GmbH München; Birgit Kratochvil, IHK zu Leipzig; Grit Lehmann, IHK Dresden; Andreas Vieweg, amt. Vorsitzender des merbezirk Dresden, fortzusetzen. Tourismusausschusses der IHK Chemnitz; und Marc Arendt, Vorsitzender des Tourismusausschusses Silvio Sabrowski, Tel. 0371/6900-1320 IHK Dresden (v.l.n.r.). Foto: IHK
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