Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media

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Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
Infos und News von               September 2014

              BETRIEBSKONZEPT                 FAMILIENFERIEN
              Café Express                    Kinder stillen im Hotel
              in Chur                         ihren Wissensdurst

ESSEN

Neues Konzept für
die Fleischreifung
INTERVIEW
GastroSuisse Präsident
Casimir Platzer

NACHWUCHS
Forum für Lernende
mit «da Vinci»

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Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
2 // EDITORIAL                                                                                                                                                                                                                                                                                           INHALT // 3

                                       Ja zur Mehrwertsteuerinitiative
                                                                                                                                 Gastro
                                                                                                                                 Infos und News // September 2014
                                                                                                                                                                                                                             SEITE 8 // GASTROSUISSE

                                                                                                                                                                                                                             GastroSuisse Präsident
                                                                                                                                                                                                                             Casimir Platzer
                                                                                                                                 SEITE 4 // BETRIEBSKONZEPT

                                                                                                                                 Café Express
                                                                                                                                 in Chur
       Kürzlich hatte ich Gelegenheit dem Vorstand der Handels-      2.5 % Einnahmeausfälle bei der MwSt in der Höhe von
       kammer und des Arbeitgeberverbandes unsere MwSt-              Fr. 750 Millionen pro Jahr entstünden, wie Nationalrat
       Initiative, über welche am 28. September abgestimmt           Gasser argumentierte, dürfte weit übertrieben sein. Un-
       wird, vorzustellen. Die Gegenargumente wurden vom             sere Berechnungsergebnisse belaufen sich auf Ausfälle
       Grünliberalen Nationalrat, Josias Gasser, vertreten. Leider   in der Höhe zwischen 400 – 450 Millionen Franken. Weil
       beschloss anschliessend nach einer kurzen Fragerunde          in den letzten Jahren die Höhe der MwSt-Einnahmen
       der Vorstand der Handelskammer die Nein-Parole.               jeweils jährlich ebenfalls um diese 400 – 450 Millionen
                                                                     pro Jahr angestiegen sind, wären keine Massnahmen zur
          Über diese Parolenfassung war ich zutiefst enttäuscht.     Kompensation von irgendwelchen fiktiven Einnahme-
       Die Enttäuschung ist sicher berechtigt, denn es ist in kei-   ausfällen notwendig.
       ner Art und Weise nachvollziehbar, weshalb der Arbeit-
       geberverband, welchem wir (GastroGraubünden) seit                Es gibt praktisch keine andere Branche, wo diese Hand-
       vielen Jahren auch als Mitglied angeschlossen sind, die       habung mit unterschiedlichen Steuersätzen (Gastrono-
       beiden unterschiedlichen Sätze von 2.5 % für Take Away-       mie 8 %, Take away 2.5 %) im Gesetz vorgeschrieben wird.    SEITE 11 // KULINARIK
       Betriebe und 8 % für klassische Gastronomiebetriebe mit       Mit Ausnahme der Druckindustrie, die diese Unterschiede
       Bedienung weiterhin befürwortet. Zudem setzte sich die        auch seit Jahrzehnten bei gewissen Druckerzeugnissen
                                                                                                                                 Gourmetwoche im
       Handelskammer stets für tiefere Steuern ein, an dieser        (z.B. Jahresberichte von Verbänden) vornehmen müsste.       Robinson Club Schweizerhof
       Stelle seien die Unternehmensteuerreformen erwähnt.           Die meisten Druckereien verzichten jedoch aus administra­
                                                                     tiven Gründen auf die Rechnungsstellung mit der Satzdif-    SEITE 12 // FAMILIENFERIEN
          Die beiden unterschiedlichen Sätze in der Restaura-        ferenzierung von 2.5 %, respektive 8 %, weil dies mit ei-   Kinder stillen im Hotel                                                                     SEITE 14 // IM FOKUS
       tionsbranche sind nicht gerechtfertigt und führen zu
       einer Wettbewerbsverzerrung. Weiter ist anzumerken,
                                                                     nem zu hohen administrativen Aufwand verbunden wäre.        ihren Wissensdurst                                                                          Mitarbeitende erwarten
       dass die klassischen Gastronomiebetriebe mit Bedienung
       nicht nur wesentlich mehr MwSt bezahlen, sondern auch
                                                                        Die Revision der Mehrwertsteuer wird mit grosser
                                                                     Wahrscheinlichkeit nur in nächster Zeit vorangetrieben,
                                                                                                                                 SEITE 13 // AKTUELL                                                                         gute Unterkünfte
       viel mehr Mitarbeiter beschäftigen und Lernende ausbil-       wenn die Abstimmungsinitiative von GastroSuisse. ange-
                                                                                                                                 Clowns & Kalorien
       den, als Take Away-Betriebe. Die meisten «reinen» Take        nommen wird. Deshalb empfehlen wir Ihnen als Stimm-                                                                                                     SEITE 21 // INTERNET
                                                                                                                                 SEITE 18 // NACHWUCHS
       away-Betriebe sind Familienbetriebe mit 1 bis 4 Beschäf-      bürgerinnen und Stimmbürger unbedingt unserer MwSt-                                                                                                     Gratis WLAN wird selbstverständlich
       tigten, die praktisch keine Lehrlinge ausbilden.              Initiative zuzustimmen. Mit der Zustimmung wird unsere      Forum für Lernende
                                                                     Branche wettbewerbsfähiger, weil sie ihren Gästen weni-     mit «da Vinci»                                                                              SEITE 22 // TOURISMUS
         Die Argumentation, dass dem Bund mit der Annahme
       der Initiative und der Senkung des Satzes von 8 % auf
                                                                     ger MwSt in Rechnung stellen muss. Als Restaurantbe-
                                                                     sucher werden sie somit weniger Steuern bezahlen.
                                                                                                                                                                                                                             Tourismusprogramm
                                                                                                                                 SEITE 19 // GOURMET
                                                                                                                                                                                                                             Graubünden 2014-2021
                                                                       FLUREGN FRAVI
                                                                                                                                 St. Moritz Gourmet Festival
                                                                       GESCHÄFTSFÜHRER GASTROGRAUBÜNDEN
                                                                                                                                 mit den Briten                                                                              SEITE 24 // KURZNOTIZEN
                                                                                                                                                                                                                             dies und das …
                                                                                                                                 SEITE 20 // ESSEN
                                                                                                                                 Neues Konzept für                                                                           SEITE 26 // MARKTINFO
                                                                                                                                 die Fleischreifung                                                                          Wilde Herbstzeiten

                                                                                                                                 IM­PRES­SUM GAST­RO IN­FOS & NEWS – Die Zei­tung für In­te­res­sen­ten, Ho­te­liers und Gast­ro­no­men AUF­L A­GE // 1400 Exemp­la­re ER­SCHEI­NUNGS­WEI­SE // 4x jähr­lich HE­R AUS­GE­BER //
                                                                                                                                 Gast­ro­Grau­bün­den, Loe­stras­se 161, Ro­sen­gar­ten, 7000 Chur, Te­l. 081 354 96 96, Fax 081 354 96 97, www.gast­ro­grau­bu­en­den.ch, info@gastrograubuenden.ch RE­DAK­TI­ON // Flu­regn Fra­vi,
                                                                                                                                 info@gastrograubuenden.ch • Pressebüro kh-media, 7000 Chur, Tel. 081 353 85 85, info@kh-media.ch, www.kh-media.ch LAYOUT // LehmannVisual, Tel. 081 55 88 737, lehmann-visual.ch
                                                                                                                                 ABON­N E ­M EN­TE // Sie kön­nen gast­ro in­fos & news auch abon­nie­ren, kau­fen und ver­schen­ken: Ein Jah­res­abon­ne­ment kos­tet Fr. 16.– (In­land), Fr. 20.– (Aus­land). Ein­zel­ver­kaufs­preis Fr. 5.–.
                                                                                                                                 Mit­glie­der von Gast­ro­Grau­bün­den er­hal­ten gast­ro in­fos & news gra­tis ABO-BE­STEL­LUN­GEN // Gast­ro­Grau­bün­den, Te­l. 081 354 96 96, Fax 081 354 96 97, info@gastrograubuenden.ch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
4 // BETRIEBSKONZEPT                                                                                                                                                                                                                          5

        Viel Arbeit, viele glückliche
         Gäste, viel Befriedigung
                       CAFÉ EXPRESS, CHUR

                                                                                                    DAS REZEPT: «MAN MUSS ALLES GEBEN,
                                                                                                    SONST FUNKTIONIERT ES NICHT.»

                                    Die Frau ist jetzt 60 plus und seit 35 Jahren die gute
                                    Seele im Churer Café Express. Dort steht sie selbst seit
                                                                                                                                                                              CAFÉ EXPRESS
                                    Jahr und Tag in ihrer kleinen Küche und kocht sich                                                                                         Pächterin bis Ende 2014 Margareta Schlemmer
                                    immer noch in die Herzen ihrer Gäste. Margareta                                                                                            Pächterin ab Anfang 2015 Petra Theus
                                    Schlemmer ist eine der Wirtinnen, die man schnellstens                                                                                     Sitzplätze Restaurant 65, Raucherstübli 20-25, Terrasse 20
                                    klonen sollte, denn sie hört bald auf. Aber ihre Nach-                                                                                     Spezialitäten Hausgemachtes, Znüni, Sonntagsbrunch
                                                                                                                                                                               Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 05.30 bis 18.30 Uhr,
                                    folge ist gesichert.                                                                                                                       Samstag: 07.00 bis 12.00 Uhr, Sonntag: 09.00 bis 13.00 Uhr

                                    Das Herz trägt sie auf dem rechten Fleck. Ihre soziale
                                    Ader ist sprichwörtlich. Lieber gibt sie, als dass sie nimmt.
                                    Und das Wichtigste für sie ist, dass ihre Gäste glücklich
                                    und zufrieden aus der Türe gehen. Die allermeisten keh-
                                    ren dann auch zurück. Immer wieder, immer öfter. Weil
                                    ihr Café Express, das etwas versteckt im ersten Oberge-
                                    schoss der Dosch-Garage an der Kasernenstrasse in Chur
                                    liegt, fahren jene, die nicht wissen, was sie dort erwarten
                                    würde, eben vorbei. Aber über einen Mangel an Gästen
                                    kann sich Margareta Schlemmer nicht beklagen.

                                       Ihr Name sagt eigentlich schon alles: Margareta ist ab-
                                    geleitet vom altgriechischen «margarites» und bedeutet
                                    «die Perle». Als sie vor 35 Jahren ins Café Express kam,
                                    war sie Mitarbeiterin von Ilse Dosch, die das Café führte.
                                    «Damals», so erinnert sich Margareta Schlemmer, «hatten
                                    wir täglich nur gerade vier bis fünf Mittagessen. Die Leu-         Heute läuft es wahnsinnig gut. Die Express-Wirtin be-    BÜNDNER UND ÖSTERREICHER GERICHTE
                                    te, die essen wollten, mussten sich anmelden. So wussten        kocht täglich 50 bis 60 Gäste im Café. Zusätzlich schickt       Margareta Schlemmer ist gebürtige Österreicherin,
                                    wir, ob wir beim Metzger Fritz Schiesser drei oder fünf         sie an die 20 Mittagessen an Mitarbeitende von umlie-       die 18-jährig in die Schweiz gekommen ist. Und da ist es
                                    Koteletts und zwei oder vier Bratwürste bestellen muss-         genden Garagen. «Es sind die Leute, die nicht im Über-      naheliegend, dass sie immer wieder auch österreichische
                                    ten». Fritz Schiesser brachte dann das Gewünschte eigen-        gwändli essen möchten». Für die Mittagessen, die über       Spezialitäten kocht: Etwa Bratkartoffeln, Schnitzel, Ma-
                                    händig…                                                         die Gasse gehen, verlangt Margareta Schlemmer zehn          rillenknödel, Tafelspitz, Kaiserschmarren und Apfelstru-
                                                                                                    Franken – inklusive einem Getränk. Die Inhouse-Menues       del. Hausmannskost eben, um die man sich reisst. Aber sie
                                    EIN NEUES KONZEP T                                              kosten mit 12 bis 14 Franken auch nicht gerade viel. Sie    kennt sich auch in den Bündner Spezialitäten aus, wickelt
                                       Nach fünf Jahren Mitarbeit übernahm Margareta                findet, das Leben sei teuer genug und nicht jeder könne     während der Mangoldblätter-Saison Capuns, hundert- ja
                                    Schlemmer das Café als Pächterin. Sie erarbeitete so-           sich ein Mittagessen über 20 Franken leisten. Doch ihre     tausendfach. Zehn Stück gibt’s dann über die Strasse für
                                    gleich ein neues Konzept, bot vorerst zwei Menus an             soziale Ader wirkt sich auch auf ihren Verdienst aus. Der   – man kann es fast nicht sagen – nur gerade 7 Franken.
                                    und kleinere Gerichte. Gekocht hat sie selbst. Es kamen         fällt Ende Monat jeweils nicht so üppig aus. Wichtiger
                                    immer mehr Gäste und die Karte wurde immer grösser,             aber ist es ihr, dass sie ihre Mitarbeiterinnen anständig
                                    blieb aber überschaubar.                                        bezahlen kann und dass die Gäste glücklich sind.              FORTSETZUNG SEITE 7

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Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
Verantwortungsvoll geniessen

                                                                                                                                                           7

                                                                                                                   Viel Arbeit, viele glückliche
                                                                                                                    Gäste, viel Befriedigung

                                  Kann Margareta Schlemmer nicht rechnen? «Ich glaube        müsste. Margareta Schlemmer hatte jedoch auch schon
                               im Wirtekurs habe ich im Fach Kalkulation öfter einmal        Weihnachtsfeste für Gäste ausgerichtet, die zwar gut
                               gefehlt…», sagt sie schmunzelnd. «Nun ja», fügt sie an,       und preisgünstig gegessen, aber ausser Wasser nichts
                               «Preise kann ich wohl tatsächlich nicht so gut machen.»       getrunken haben…. «Das rechnet sich dann natürlich gar
                               Dafür krampft die Frau was das Zeugs hält. Ausser ein         nicht mehr», räumt die grosszügige Wirtin ein.
                               paar Oster- und Weihnachtsfeiertagen steht sie seit über
                               30 Jahren Tag für Tag in ihrer Küche und kocht. Sie steht        Dass es so wahnsinnig gut läuft, liegt ausschliesslich
                               morgens spätestens um vier Uhr auf, fährt von Untervaz        an Margareta Schlemmer und auch an ihren freundlichen
                               nach Chur und macht zuerst so an die 100 Sandwiches           Mitarbeiterinnen. Als das Café Express vor 35 Jahren er-
                               zum Znüni – die gehen auch alle in umliegende Betriebe,       öffnete, gab es ausser dem Rheinfels kaum Restaurants
                               in die Dosch-Werkstatt und in den Tankstellen-Kiosk.          im Quartier Chur West. Heute ist das anders. Die Mitbe-
                               Die Sandwiches liefert sie persönlich in der Werkstatt        werber sind zahlreich, angefangen von Restaurants in
                               ab. Als Znüni-Hit im Café selbst gibt’s dann etwa Brötli      den Einkaufszentren über das Hotel City bis zu McDo-
                               mit Getränk (6.50 Fr.), Laugengipfeli mit Butter, Konfi       nalds. «Und doch hat jeder sein Auskommen», glaubt die
                               und Kaffee (5.50), einen selbst gemachten Hamburger           Express-Wirtin.
                               (4.50) – «der ist besser als der von vis à vis», aber auch
                               Schnitzelbrot und Fleischkäse. Das alles geht weg wie            Sie kocht täglich immer frisch. Sind Rindsgulasch mit
                               die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Polizisten kom-          Polenta, Kalbsleberli mit Rösti, Backhendl mit Pommes,
                               men vorbei, Handwerker wie Dachdecker, Spengler und           paniertes Schnitzel, Cordon Bleu, Gemüse und Salate am
                               Büroleute. Ab 9 Uhr beginnt sie zu kochen. Wenn alles         Mittag vertilgt, kommen die ersten Gäste schon wieder
                               rund läuft, übergibt sie nachmittags den Betrieb ihrer        zu einem Kaffee, der auf Wunsch auch mit Kuchen ser-
                               Mitarbeiterin und geniesst ein paar wenige freie Stun-        viert wird.
                               den. Denn abends wäscht und glättet sie dann noch die
                               Tischwäsche.                                                     Und jetzt, per Ende Jahr, möchte die Gastgeberin,
                                                                                             Wirtin, Köchin und gute Seele ihrer Nachfolgerin ihr Café
                               SONNTAGSBRUNCH                                                Express übergeben. «Wenn Not an der Frau ist, kann ich
                                  Der Sonntagsbrunch von Margareta Schlemmer ist             ja ab und mal aushelfen.» Hoffentlich, denkt man sich…
                               legendär. Das Buffet wird jeweils von bis zu 70 Gästen
                               «geplündert». Es gibt einfach alles. Muesli, Früchte, öfter     TEXT UND FOTOS: KARIN HUBER
                               selbst gebackenes Brot, Käse, Eier, Fleisch-
                               und Fischgerichte, verschiedenste Desserts.
                               Der Preis? «17 Franken». Es ist kein Wun-
                               der: Fast jeder Sonntagsbrunch ist ausge-
                               bucht. Viele Gäste feiern wegen so einem
                               Buffet auch ihre Geburtstage und Fami-
                               lienfeste im Café Express, das man eigent-
                               lich in «Café zum Wohlsein» umtaufen

                                                 Margareta Schlemmer und eine
                                                  ihrer treuen Mitarbeiterinnen.

                                                                                                                                                         32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
8 // GASTROSUISSE                                                                                                                                                                                                                                                                        9

                                                           CASIMIR PLATZER
                                                                                                                                                                                                             «EIN ERFOLGVERSPRECHENDES MITTEL,

               «Verbandsstrukturen                                                                                                                                                                           UM KOSTEN ZU MINIMIEREN, SIND MEINES
                                                                                                                                                                                                             ERACHTENS SINNVOLLE KOOPERATIONEN.
                                                                                                                                                                                                             DA GIBT ES NOCH POTENZIAL.»

              unter die Lupe nehmen»
                                                                                                                                                                                                                      CASIMIR PLATZER
                                                                                                                                                                                                                       Der neue GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer ist Hotelier und
                                                                                                                                                                                                                       Gastronom aus Kandersteg. Er besitzt und führt gemeinsam mit
           An der Delegiertenversammlung von GastroSuisse am               den. Wir fordern Gerechtigkeit für die täglich 2,5 Mil-                                                                                     seiner Frau Muriel das Belle Epoque Hotel Victoria in Kander-
           17. Juni in Flims wurde Casimir Platzer (52) als Nachfol-       lionen Gäste und für unsere Branche. Wir verlangen den                                                                                      steg. Seit 1989 ist er in verschiedensten Gremien des Verbandes
           ger von Klaus Künzli zum neuen Verbandspräsidenten              gleichen MwSt.-Satz für gleiche Leistungen. Es ist kein                                                                                     tätig. Zwischen 2000 und 2008 war er Präsident von GastroBern
                                                                                                                                                                                                                       und gleichzeitig Präsident des Hotelier-Vereins Berner Oberland.
           gewählt. Die Branche stehe vor grossen Herausforde-             einfaches Unterfangen, doch unsere Chancen sind intakt.
                                                                                                                                                                                                                       Casimir Platzer bringt internationale Erfahrung mit. 2013 wurde
           rungen, sagte der 52-jährige Casimir Platzer. Wir befra-                                                                                                                                                    er zum Präsident der «International Hotel and Restaurant Asso-
           gen ihn über seine mittel- und längerfristigen Ziele.           Welche Ziele haben Sie sich für das erste Jahr gesteckt?                                                                                    ciation», IH&RA, gewählt. Seit 2004 nimmt er Einsitz im Vorstand
                                                                           Und welche Ziele verfolgen Sie mittel- und längerfristig?                                                                                   von Schweiz Tourismus.
                                                                              Das kurzfristige Ziel habe ich eben geschildert. Auch
                                                                                                                                                                                                                       Platzer will entschlossen gegen die sich kontinuierlich verschlech-
                                                                           mittelfristig steht die politische Arbeit ganz oben auf                                                                                     ternden Rahmenbedingungen für die Branche kämpfen. Zu die-
           Casimir Platzer, Sie sind seit 1. Juli aktiv im Amt. Wie hat    der Prioritätenliste. Wir müssen das Networking von                                                                                         sem Zweck sollen unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit und
           sich denn Ihr neues Amt angelassen?                             Restauration, Hotellerie und Tourismus stärken. Dabei                                                                                       das politische Lobbying weiter verstärkt werden. In seiner Rede
              Casimir Platzer: Gut, sogar sehr gut. Ich bin ja seit 2012   stehen stets unsere Mitglieder und ihre Bedürfnisse im                                                                                      an die Delegierten stellte er vier Strategiefelder ins Zentrum.
                                                                                                                                                                                                                       Er unterstrich die grosse Bedeutung des Ansehens von Gastro-
           im Vorstand von GastroSuisse. Der Verband und die Dos-          Zentrum. Wir dürfen nie müde werden, unsere breiten
                                                                                                                                                                                                                       Suisse und der Branche in der Öffentlichkeit und reflektierte die
           siers sind mir bestens bekannt. Wir sind mit viel Schwung       und qualitativ hochstehenden Verbandsleistungen im-                                                                                         Sozialpartnerschaft und das Verhältnis zu den Gewerkschaften.
           und Motivation an der Arbeit!                                   mer weiter zu entwickeln und zu optimieren. Nach der                                                                                        Auch betonte er die Wichtigkeit von Verbündeten insbesondere
                                                                           MwSt.-Abstimmung werden wir uns zudem mit den Ver-                                                                                          für die politische Arbeit und schloss mit einer Beurteilung des
           Was waren Ihre ersten Amtshandlungen?                                                                                                                                                                       Leistungsspektrums von GastroSuisse. «Ich will nicht mit dem
                                                                           bandsstrukturen auseinandersetzen.
                                                                                                                                                                                                                       grossen Schwingbesen alles neu aufrühren; aber den Ehrgeiz,
              Alleroberste Priorität hat der Abstimmungskampf für                                                                                                                                                      etwas zu bewegen, den habe ich schon», schloss der neue Gastro­
           ein Ja zu unserer Volksinitiative «Schluss mit der MwSt.-       Im Gastrojournal liessen Sie durchblicken, dass Sie sich                                                                                    Suisse-Präsident seine Standortbestimmung von Branche und
           Diskriminierung des Gastgewerbes!», über die wir am             längerfristig ein gemeinsames Dach von GastroSuisse                                                                                         Verband.
           28. September abstimmen werden. Einer meiner ersten             und HotellerieSuisse durchaus vorstellen könnten.
                                                                                                                                                              Casimir Platzer möchte noch einiges bewegen.
           Auftritte fand an der Delegiertenversammlung der FDP               Unsere Herausforderungen sind ähnlich. Wir arbeiten
           Schweiz in Fribourg statt, wo ich eingeladen war, unsere        heute schon in vielerlei Hinsicht in die gleiche Richtung.                                                                                 MWST.-ABSTIMMUNG
           Argumente auszubreiten.                                         Und wo es Konkurrenz gibt, spornt diese an. Ich bin der
                                                                                                                                                                                                                       Über die Volksinitiative vom 21. September 2011
                                                                           Meinung, dass es – vor allem auch im Interesse unserer       erfolgversprechendes Mittel, um Kosten zu minimieren,
                                                                                                                                                                                                                       «Schluss mit der MwSt.-Diskriminierung des Gastgewerbes!»
           Gab es ersten Frust und Ärger?                                  Branche – wichtig ist, im Gespräch zu sein.                  sind meines Erachtens sinnvolle Kooperationen. Da gibt                         wird am 28. September 2014 abgestimmt.
              Ich lasse mich nicht so schnell frustrieren. Lieber handle                                                                es noch Potenzial.
           ich rechtzeitig, um solches zu vermeiden.                       Gibt’s dann einen Dachverband mit zwei Untergruppen?                                                                                        Um was geht es? Wer im Restaurant isst, bezahlt 8 Prozent Mehr-
                                                                           Oder wie könnte dies gelöst werden?                          Wie könnte man das Kooperationsmodell vorwärts                                 wertsteuer. Bei einem Imbissstand beläuft sich die Mehrwert-
           Was steht in nächster Zeit an?                                                                                               bringen?                                                                       steuer für die gleiche Mahlzeit zum Mitnehmen auf 2,5 Prozent.
                                                                              Es ist entschieden verfrüht, darüber zu spekulieren.                                                                                     Darin sieht die Gastrobranche eine Ungleichbehandlung, welche
              Wir konzentrieren gegenwärtig alle unsere Kräfte auf         Lassen Sie uns das zu gegebener Zeit angehen. Gemein-           Solche Lösungen sind natürlich von Betrieb zu Betrieb                       sie mit der Initiative «Schluss mit der MwSt.-Diskriminierung
           die Volksabstimmung vom 28. September. Der Fehler im            sam handeln heisst ja im Übrigen nicht zwingend grad         unterschiedlich. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Diens-                   des Gastgewerbes» beheben will. Dazu müsste laut Bundesrat
           System der Mehrwertsteuer muss endlich behoben wer-             fusionieren.                                                 te wie der Einkauf, die Wäscherei, das Marketing oder                          der Mehrwertsteuersatz für Speisen und alkoholfreie Getränke
                                                                                                                                                                                                                       im Restaurant auf den tieferen Satz gesenkt werden, was zu
                                                                                                                                        auch die Personalrekrutierung gemeinsam durchaus                               Steuerausfällen von bis zu 750 Millionen Franken führen würde.
                                                                           Die Bündner Tourismusstrategie setzt ja ebenfalls auf        effizienter gestaltet werden könnten.
                                                                           Kooperationen. Bislang gingen sich Hotellerie und Gas-                                                                                      Der Ständerat hat die Initiative in der Schlussabstimmung mit
                                                                           tronomie in Sachen Kooperationen eher aus dem Weg,           Im Verhältnis zu unseren Nachbarländern ist die Gastro-                        22 zu 13 Stimmen bei 7 Enthaltungen zur Ablehnung empfohlen;
                                                                           hat man den Eindruck.                                        nomie zu teuer, aber anderseits nicht im Inland, wenn                          der Nationalrat mit 99 zu 82 Stimmen bei 14 Enthaltungen.
«WIR MÜSSEN DAS NETWORKING
VON RESTAURATION, HOTELLERIE                                                 Die Schweiz ist eine Hochkosteninsel. Darunter leidet      man von den Aufwänden (Einkauf, Löhne etc.) ausgeht.
UND TOURISMUS STÄRKEN.»                                                    das Gastgewerbe ganz besonders. Ist es uns doch nicht
                                                                           möglich, beliebig zu rationalisieren oder auszulagern. Ein     FORTSETZUNG SEITE 10

32014                                                                                                                                                                                                                                                                                  32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
10                                                                                                                                                                                                                                                 KULINARIK // 11

  «Verbandsstrukturen
 unter die Lupe nehmen»                                                                                                                    Gourmetwoche im Robinson
               Was braucht es, damit die Gastronomie konkurrenzfähi-
               ger wird zu unseren Konkurrenzmärkten?
                                                                                                                                            Club Schweizerhof Vulpera
                  Wir müssen uns für möglichst gute Rahmenbedingun-
               gen einsetzen. Unsere Löhne sind im Vergleich mit dem
               Ausland sehr hoch, aber da können wir nicht sehr viel än-                                                                   Der Robinson Club Schweizerhof in Vulpera bietet der           GAL A-ABEND IM SCHLOSSHOTEL
               dern. Beim Wareneinkauf gibt es aber meiner Meinung                                                                         heimischen (und auswärtigen) Gourmetszene eine                 CHASTÈ TAR ASP
               nach noch Möglichkeiten zur Optimierung. Auf zu vielen                                                                      grosse Bühne. Vom 20. bis 27. September 2014 inter-                Highlight der Gourmetwoche ist der Gala-Abend «Trüf-
               Produkten gibt es «Schweiz-Zuschläge» und die gehören                                                                       pretieren Spitzenköche unter der Schirmherrschaft des          fel & Wein» im legendären Schlosshotel Chastè in Tarasp.
               abgeschafft.                                                                                                                deutschen Fernseh- und Sternekochs Otto Koch die               Küchen-Chef Rudolf Pazeller sowie Otto Koch (Fernseh-
                                                                                                                                           kulinarischen Highlights ihrer Region.                         koch in der ARD-Sendung «Buffet» sowie Gourmet-Chef
               Mitarbeiter sind ein wertvolles Gut. Was tun Sie als Ho-                                                                                                                                   und kulinarischer Berater bei Robinson) und der berühm-
               telier und Gastronom für Ihre Mitarbeitenden?                                                                               «Die ganze Vielfalt der Schweiz» – so lautet das Motto der     teste Trüffel-Experte der Schweiz, Reto Mathis (Restau-
                  Wir haben einen guten GAV. Unser Gesamtarbeitsver-                                                                       diesjährigen Gourmetwoche im Robinson Club Schweizer-          rant Corviglia–St. Moritz) werden gemeinsam das Trüffel-
               trag beinhaltet unter anderem den obligatorischen 13.                                                                       hof, die vom deutschen Fernseh- und Sternekoch Otto            Feinschmecker-Menü mit grossen Weinen präsentieren.
               Monatslohn und fünf Wochen Ferien für alle Angestell-                                                                       Koch geleitet wird. Vom 20. bis 27. September entführen
               ten. Zudem investiert der Verband viel in die Aus- und                                                                      Schweizer Spitzenköche die Teilnehmer in die Genussre-            Die Gourmetwoche ausser dem Gala-Abend ist für
               Weiterbildung der Mitarbeitenden.                                                                                           gionen der Schweiz. Daneben wird den Gästen ein vielfäl-       jeden Gast im Robinson Club inklusive. Auch externe Be-
                                                                             Casimir Platzer präsidiert seit 1. Juli GastroSuisse.         tiges gastronomisches Rahmenprogramm geboten: Es ste­          sucher sind an allen Events herzlich willkommen und kön-
               Welche Änderungen braucht es beim L-GAV?                                                                                    hen Kochdemos, Weinproben und eine Bündner Fleisch-            nen sich über ≥ www.robinson-schweiz.ch anmelden.
                   Wir können mit dem L-GAV grundsätzlich gut leben.                                                                       Degustation auf der Karte.
               Dennoch braucht es wahrscheinlich ein paar Korrekturen.       über 9000 Ausbildungsplätzen leistet viel für unser Land!                                                                      TEXT: GASTRO-I, FOTO: ZVG
               Wir bilden Berufsleute aus und haben Interesse an qua-        Mit anderen Worten: wir sind der viertwichtigste Wirt-        HOCHK AR ÄTIGE KOCH - EXPERTEN
               lifizierten Mitarbeitenden. Es kann nicht sein, dass wir      schaftszweig der Schweiz. Ziel muss es sein, dass die Bran-   AUS DER REGION
               mangelnde Qualifikationen schützen anstatt Anreize            che und alle, die sich für das Gastgewerbe einsetzen, die        Rudolf Pazeller, Besitzer und Küchen-Chef im Schloss-                                                                  Engadiner Köche
                                                                                                                                                                                                                                                                     kochen ihre
               zu schaffen, sich zu qualifizieren. Hier besteht Handlungs-   Anerkennung erhalten, die sie verdienen – und zwar in         hotel Chastè in Tarasp verwöhnt seine Gäste mit traditi-                                                                  Spezialitäten.
               bedarf.                                                       der Politik, in der Gesellschaft und in der Öffentlichkeit.   onellen Engadiner Küchenspezialitäten auf höchstem Ni-
                                                                                                                                           veau. Er kocht seit drei Jahren an der Robinson-Gourmet-
               Welche Visionen haben Sie?                                        INTERVIEW: KARIN HUBER                                    woche. «Das ist eine gute Sache, aber immer auch eine
                 Das Gastgewerbe mit seinen rund 210‘000 Arbeits- und            FOTOS: ANDREA BADRUTT                                     Herausforderung. Am letzten Tag der Gourmetwoche
                                                                                                                                           werden wir alle einen Truffel-Wein-Abend veranstalten
                                                                                                                                           und zwar zusammen mit Truffelmeister Reto Mathis.»

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                                                                                                                                           haus Sils, dem historisches Hotel im Stil der Belle Epoque,
                                                                                                                                           ist dabei. Er bringt die ganze Welt auf die Teller der Gour-
                                                                                                                                           mands. Gustav Jantscher, Chefkoch im Hotel Paradies,

                  Fullservice aus dem Bündnerland!                                                                                         dem Hideaway in Ftan, interpretiert mit eigenen Kreati-
                                                                                                                                           onen den kulinarischen Reichtum der Engadiner Berge.
                                                                                                                                           Othmar Schlegel, Küchenchef im Castello del Sole in As-
                                                                                                                                           cona und «GaultMillau Aufsteiger des Jahres 2014 im
                                                                                                                                           Tessin», verzaubert durch seine mediterrane Küche aus
                                                                                                                                           regionalen Produkten. Und Bernd Siefert, Weltmeister
                                                                                                                                           der Konditoren (Café Siefert, Deutschland), überrascht                                        INFOS
                                                                                                                                           mit seinen Marmeladen, Chutneys und Vielem mehr.
                                                                                                                                                                                                                                         Das Detailprogramm sowie Preise und
                                                                                                                                                                                                                                         weitere Informationen zu den Köchen unter
                                                                                                                                              Die Kochprofis lassen sich dabei auch auf die Finger                                       ≥ www.robinson-schweiz.ch/
                                                                                                                                           schauen: An sechs Tagen der Woche übernimmt je ein                                            robinson-club-schweizerhof/events/gourmet

                                                           Scan Me                                                                         Starkoch aus der jeweiligen Region eine Spezialstation
                                                                                                                                           am Buffet. Die Gäste können sich nicht nur «durch die
                                                            www.drucki.ch
                                                                                                                                           Schweiz kosten», sondern auch erstklassige Tipps holen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                  32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
12 // FAMILIENFERIEN                                                                                                                                                                                                                      AKTUELL // 13

        Kinder stillen im Hotel
         ihren Wissensdurst
         Die Idee ist so ungewöhnlich wie faszinierend: Während
         den Familienferien im Hotel können Kinder täglich ihren                                                                                                                                  Artistik und
         Wissensdurst stillen: Mit Experimenten im Wissen-
         schaftslabor. Die Kinder sind begeistert, die Eltern wissen
         ihre Kinder gut aufgehoben und der Schweizerhof in
                                                                                                                                                                                                  Kochkünste
                                                                                                                                                                                                  «CLOWNS & KALORIEN»
         Lenzerheide ermöglicht allen glückliche Ferientage.

         Wissenschaftswochen für Kinder in einem Hotel? So un-                                                                                                                                    Das himmlische Verzehrtheater «Clowns & Kalorien –
         gewöhnlich dies tönt, so faszinierend und spannend ist                                                                                                                                   das Original» verbindet kulinarische Leckerbissen mit
         das Projekt für alle Beteiligten. Claudia und Andy Züllig                                                                                                                                artistischen Showeinlagen. Marion und Frithjof Gasser
         vom Hotel Schweizerhof in Lenzerheide haben die Kinder                                                                                                                                   möchten der heutigen Schnelllebigkeit entgegenwirken.
         ihrer Gäste jetzt schon zum zweiten Mal zu den von Sci-                                                                                                                                  Bis 26. Oktober begeistern «Clowns & Kalorien» in Chur.
         ence-Lab angebotenen Wissenschaftswochen für Kinder
         eingeladen. Jedes Mal mit grossem Erfolg.                                                                                                                                                Ziel von Marion und Frithjof Gasser ist es, den Gästen eini-
                                                                                                                                                                                                  ge unbeschwerte Stunden zu schenken, ganz nach dem Zi-
            Während den sommerlichen Wissenschaftswochen, die                                                                                                                                     tat des legendären Charlie Chaplin: «Ein Tag, an dem man
         im Schweizerhof Lenzerheide fünf Wochen lang ange-                                                                                                                                       nicht lacht, ist ein verlorener Tag.» Gelacht und gegessen
         boten werden, haben Kinder während ihrer Ferienauf-                                                                                                                                      wird noch bis 26. Oktober im Zelt auf der Oberen Au in Chur.
         enthalte täglich Gelegenheit, im Forschungslabor zu ex-                                                                                                                                  Das himmlische Verzehrtheater feiert seinen 15. Geburtstag.
         perimentieren. Sie pröbeln, testen, staunen und stellen
         viele Fragen. Kurz: Sie lernen auf spielerische Art und                                                                                                                                     Bei «Clowns & Kalorien – das Original» kommen die Be-
         Weise fürs Leben. Die von Science-Lab angebotenen und                                                                                                                                    sucher in den Genuss von Jongleuren, artistischen Darbie-
         von qualifizierten und erfahrenen Kursleiterinnen und                                                                                                                                    tungen, Gesangseinlagen, Clowns und einem exquisiten
         -leitern geleiteten Forschungs-Workshops für Kinder im                                                                                                                                   4-Gang-Menü, komponiert mit viel Liebe und Fantasie. Das
         Vor- und Grundschulalter sind auf grosse Resonanz ge-         hantierten sie mit Farben, Flüssigkeiten, Drähten, Batte-    Antworten auf ihre Fragen aus Natur, Technik und Um-          Auge, der Gaumen und das Gemüt werden im originellen
         stossen – bei den Eltern und bei den beteiligten Kindern.     rien, Taschenlampen, Reagenzgläschen, Fläschchen, Eiern,     welt zu finden. Gearbeitet wird in den gut ausgestatte-       Verzehrtheater mehr als verwöhnt. Roter Samt, antike Ker-
                                                                       Lupen, Papier und vielem mehr. So fanden sie etwa her-       ten Forschungslabors. Im Hotel Schweizerhof war es ein-       zenständer, goldene Engelchen und prachtvolle Kronleuch-
         NACHMIT TAGS GEHT’S                                           aus, wie eine Lampe brennt, wie ein Blitz entsteht, warum    fach ein grösserer Raum, der mit allem, was es für die Ex-    ter lassen die Herzen der Gäste höher schlagen – ein Am-
         INS FORSCHUNGSL ABOR                                          ein Sonnenuntergang rot ist und was passiert, wenn Essig     perimente braucht, von Science-Lab eingerichtet wurde.        biente, das zum Träumen, Schlemmen und Lachen einlädt.
           Jeweils am späteren Nachmittag haben sich die Kinder        und Wasser, Natron und Wasser und Soda oder Wasser           Es ist wohl nicht ganz abwegig, wenn einmal aus den klei-
         der Hotelgäste in ihrem Forschungslabor getroffen. Dort       und Rotkohlsaft zusammenkommen. Nach ihren Work-             nen Experimentatoren grosse Forscherinnen und For-               Verantwortlich für die kulinarischen Leckerbissen ist Ma-
                                                                       shops wussten die Kinder auch, warum ein Vogel nicht         scher werden.                                                 rion Gasser, die als 19-jährige für eine Saison als Köchin mit
                                                                       vom Himmel fällt und warum eine Batterie Strom liefert.                                                                    dem Schweizer Circus Royal durch die Schweiz zog. Ein Jahr
                                                                       Die Wochenthemen waren gut gegliedert, auf dem Pro-             «Nach den täglichen Workshops zeigen die Kinder ih-        später heiratete sie Frithjof, den zweitältesten Sohn der
                                                                       gramm stand etwa: Alles was schwimmt – Schall und            ren Eltern dann jeweils am Freitag, was sie alles unter der   bekannten Zirkusdynastie Gasser. Vor 15 Jahren gründeten
                                                                       Klang, Elektrizität/Strom; Luft, Berge, Täler & Vulkane,     Woche gemacht und gelernt haben», so Claudia Züllig           Marion und Frithjof Gasser das Verzehrtheater «Clowns &
                                                                       Elektrizität, Farben; alles was fliegt, die Sonne und ihre   vom Hotel Schweizerhof, Lenzerheide. «Weil das Wetter         Kalorien – das Original».
                                                                       Familie, Weltall, Luft, Mechanik und auch Strom, Magne-      in diesem Sommer ohnehin nicht so gut war, ist unser An-
                                                                       tismus, Farben und Luft.                                     gebot sehr gerne aufgenommen worden. Die Kinder ha-             TEXT: KHR, FOTO: ZVG
                                                                                                                                    ben sich jeden Tag von 16 bis 18 Uhr und dann noch ein-
                                                                       SCIENCE- L AB FÖRDERT KINDER                                 mal von 20 bis 21 Uhr in ihrem Forschungslabor getroffen.
                                                                          Science-Lab ist eine unabhängige und gemeinnützige        Den Kindern ist es so nie langweilig geworden und die                   TOURNEE-INFOS
                                                                       Bildungseinrichtung, die Kindern die Grundlage für le-       Eltern hatten jeden Tag ein bisschen Zeit für sich selber.»
                                                                                                                                                                                                             Chur: 18. September bis 26. Oktober 2014, Winterthur:
                                                                       benslanges und eigenständiges Lernen eröffnet. Die Kurs-
                                                                                                                                                                                                             1. November 2014 bis 1. Februar 2015: ≥ www.clowns.ch
                                                                       leiter begleiten und unterstützen Kinder auf ihrem Weg         TEXT UND FOTOS: KHR

32014                                                                                                                                                                                                                                                                32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
14 // IM FOKUS                                                                                                                                                                                                                                                       15

        Hotel- und Gastronomie-
        Mitarbeitende erwarten
           gute Unterkünfte

                                                                                               Personalwohnung im neuen Personalhaus
                                                                                                       Chesa Sulai der Belvédère Hotels.

         Vor der Zufriedenheit eines Gastes steht immer die
         Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Werden sie von
         ihren Arbeitgebern wertgeschätzt, dann geben sie
         auch ihr Bestes. Dabei spielen ebenfalls die Mitarbeiter-
         unterkünfte eine wichtige Rolle. Viele wissen Hoteliers
         wissen das und handeln entsprechend.

         Oft punkten Hotels bei ihren Mitarbeitenden mit guter
         Verpflegung, guter Bezahlung, Weiterbildung, Karriere-
         chancen und schönen Unterbringungsmöglichkeiten. Die-
         se Häuser wissen, dass sie nur bei wirklich attraktiven Be-
         dingungen auch die besten Mitarbeitenden bekommen.

         BADRUT T `S PAL ACE                                           rund die Hälfte, davon etwa 75 Jahresmitarbeitende.                 und 690 Franken. «Angemietete möblierte Studios ge-         noch private Zimmer im Ort gemietet. Jahresangestellte
            «Für ein Hotel ist es überlebenswichtig, den Mitarbei-     «Wir als Arbeitgeber müssen Unterkünfte anbieten, sonst             ben wir zum Selbstkostenpreis weiter und schenken die       hingegen mieten oft eigene, grössere Wohnungen für
         tenden gute Unterkünfte anbieten zu können», versichert       schränken wir die Anzahl der Bewerbungen massiv ein»,               Nebenkosten und die Wäsche».                                sich und ihre Familien.
         Kurt Altorfer, Human Resources Manager Badrutt`s Palace       sagt Kurt Altorfer. Das Hotel verfügt insgesamt über 330
         Hotel St. Moritz. «Wir planen seit einigen Jahren unser       Mitarbeiter-Zimmer und Wohnungen, abgestimmt auf die                BELVÉDÈRE HOTELS SCUOL                                      ERWÜNSCHT SIND
         grosses Mitarbeiterhaus «Neu Alpenrose» an anderer Stel-      unterschiedlichen Ansprüche und das Budget der Mitar-                  Viel für ihre Mitarbeitenden tut auch die Belvédère      KOMFORTABLE UNTERKÜNF TE
         le neu zu bauen. Doch es ist schwierig, im Oberengadin        beitenden in verschiedenen Gebäuden. Die meisten Zim-               Gruppe mit ihren drei Hotels in Scuol, die von Julia und       «Wir legen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeiten-
         eine finanzierbare Lösung für einen Neubau von rund           mer verfügen über Dusche/WC, Telefon, TV, Minifridge                Kurt Baumgartner geführt werden. Insgesamt arbeiten         de. Sie sollen darum auch attraktiv wohnen können», so
         150-180 Einheiten zu finden. Zudem müssten die Zim-           und Disponibel-Schrank.                                             rund 160 Mitarbeitende in diesen Häusern. Im letzten Jahr   Mengus. «Sie erwarten heute komfortable Unterkünfte
         mer, Studios und Wohnungen gut ausgelastet sein. Dazu                                                                             haben die Hotelbesitzer für ihre Mitarbeitenden ein neu-    und nicht einfach ein billiges Zimmer. Uns ist es wichtig,
         kommt, dass der Mitarbeitende die Nähe zum Arbeits-           Dazu kommen sieben Wohnungen im Ort und voraus-                     es Personalhaus mit 26 möblierten, teilweise rollstuhl-     dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl
         platz sehr schätzt (Spätdienst, Zimmerstunde, Eis und         sichtlich ab Dezember 44 Zimmer mit Kochnische, TV und              gängigen Studios, Kochnische, Flachbild-TV und W-Lan        fühlen. Darum ist auch ein gutes Preis-/Leistungsverhält-
         Schnee, etc.) und dafür auf mehr Komfort trotz regelmä-       W-Lan in einem neu erbauten Personalhaus «Chesa Sur-                ganz in der Nähe der Hotelbetriebe im Minergiestandard      nis wichtig.»
         ssigen Fahrten mit dem Hotel Shuttle Bus verzichtet.»         punt» in St. Moritz Bad. «Die Zugangscode-Vouchers für              gebaut. Das neue Personalhaus verfügt auch über einen
                                                                       W-Lan (Monats-Abo) an die Mitarbeitenden verkaufen                  Aufenthaltsraum als Kommunikationszone für Besuchen-           Wie Anne Mengus erklärt, müssten heutzutage vor
            Diverse grössere Hotels in der Region, die grosse Um-      wir», so Altorfer. Das neue Personalhaus verfügt ebenso             de und Mitbewohner des Hauses sowie Parkplätze.             allem auch Hotelbetriebe, die weniger zentral liegen,
         oder Neubauten in petto haben, würden ebenfalls Schwie-       wie etwa das 2006 bezogene Personalhaus «Palazzino»                                                                             schöne Mitarbeiterwohnungen anbieten. «Sonst würden
         rigkeiten mit den nötigen Mitarbeiterunterkünften be-         über eine Waschküche und Parkplätze. Im Palazzino gibt’s               In einem älteren Haus, dem Haus Polenta, gibt es für     sie gar keine Mitarbeitenden finden. Es zahlt sich jedoch
         kunden, so Altorfer.                                          sogar einen Partyraum mit Küchenkombi zur freien Mit-               Mitarbeitende weitere 25 Zimmer. «Wir planen nun, das       in jedem Fall aus, wenn man seine Angestellten gut un-
                                                                       benützung sowie Velo- und Skiraum und im Golf Hotel                 Haus Polenta zu renovieren», erklärt Anne Mengus, die       terbringt», findet Anne Mengus.
         IM ZUGZ WANG                                                  mit den Mitarbeiterwohnungen gibt’s einen Fitnessraum               operative Hoteldirektorin des Hotels Belvédère. Für die
            Im Luxushotel Badrutt`s Palace arbeiten in der Winter-     mit Cardio- und Kraftgeräten. Die Zimmerpreise bewe-                Belvédère-Gruppe stehen in Scuol zudem sieben weite-
         saison bis zu 550 Personen, in der Sommersaison etwa          gen sich je nach Ausstattung und Grösse zwischen 345                re dezentrale Studios zur Verfügung. Bei Bedarf werden        FORTSETZUNG SEITE 17

32014                                                                                                                                                                                                                                                               32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
17

                                                                                                      Hotel- und Gastronomie-Mitarbeitende
                                                                                                            erwarten gute Unterkünfte

                                                                                                      Für die rund 320 Mitarbeitenden verfügt das Kulm
                                                                                                   über insgesamt vier Personalhäuser mit etwa 220 Zim-
                                                                                                   mern, Studios und kleinen Wohnungen sowie über Zim-
                                                                                                   mer im Hotel selbst. Die Mietpreise (200 bis 700 Franken
                                                                                                   für Zimmer und Studios, 1200 bis 1900 Franken für Woh-
                                                                                                   nungen) richten sich nach der Ausstattung und Grösse
                                                                                                   der Unterkünfte. Wie andernorts bietet auch das Kulm
                                      Im Bau: Das neue Personalhaus Chesa                          für die Mitarbeitenden gratis W-Lan an. Fernsehgeräte
                                      Surpunt des Hotels Badrutt`s Palace.
                                                                                                   hingegen werden keine zur Verfügung. «Die meisten
                                                                                                   schauen übers Internet TV», sagt Andrea Ogi. Doch Bett-
                                                                                                   und Frotteewäsche wird gratis abgegeben. Essen können
                                      HOTEL WALTHER:                                               die Mitarbeitenden gegen Entgelt in der Hotelkantine.
                                      64 PERSONALWOHNUNGEN
                                         Auch das Hotel Walther mit seinem Schwesterhotel            TEXT: KARIN HUBER, FOTOS: ZVG
                                      Steinbock in Pontresina legt grossen Wert auf gute Per-
                                      sonal-Unterkünfte. Die Gastgeber Anne-Rose und Tho-
                                                                                                                                                                 ANZEIGE
                                      mas Walther verfügen für ihre insgesamt 85 Mitarbei-
                                      tenden über ein eigenes Gebäude mit 64 Zimmern, dar-
                                      unter auch Mehrbettzimmern, sowie zusätzlich vier, fünf
                                      Wohnungen. Das Personalhaus teilen sie mit zwei weite-                                    Hero «my Style»
                                      ren Hotelbetrieben. Ein Teil der Unterkünfte im Studio-                                   Dressing –
                                      charakter verfügt über eigene Kochgelegenheiten. TV-
                                      Anschlüsse und W-Lan sind selbstverständlich. «Wir haben
                                                                                                                                Buffet-Konzept für
                                      dafür mehrere 10`000 Franken investiert», erklärt Thomas                                  die Gastronomie
                                      Walther.

                                         «Der Mitarbeitermarkt ist umkämpft. Es ist nicht ein-
                                      fach, gute Mitarbeitende zu finden», so Walther. «Des-
                                      halb ist es wichtig, dass wir ihnen gute Unterkünfte mit
                                      guter Infrastruktur anbieten können.» Mit der Vermie-
                                      tung der hoteleigenen Personalzimmer und -wohnungen
                                      verdient der Betrieb gemäss Auskunft von Thomas Wal-
                   www.passugger.ch

                                      ther indes nichts. Es wird jedoch darauf geschaut, dass
                                      alles kostendeckend betrieben werden kann. «Anders als
                                                                                                                                 N eu
                                      in der Stadthotellerie erwarten bei uns Mitarbeitende,
                                      dass wir ihnen günstige Unterkünfte zur Verfügung stel-
                                      len», so Walther. Er hat sogar eine eigene Reinigungskraft
                                      eingestellt, welche die Mitarbeiterwohnungen putzt.
                                      Bett-, Frottee- und Berufswäsche wird durch das Hotel
                                      ebenfalls gratis gewaschen.

                                      KULM: 220 MITARBEITERUNTERKÜNF TE                                                                 French Italian Maison du Chef
                                         Die Hoteliers sind sich durchwegs einig: Mitarbeiter-
                                      unterkünfte sind ein ganz wichtiges Thema. Im ebenfalls
                                      luxuriösen Kulm Hotel in St. Moritz erwarten die Mitar-

Ein echtes Stück
                                      beiter meistens einen guten Standard. «Einigen ist zwar
                                      ein tiefer Mietpreis wichtiger als das Wohnen», weiss An-
                                      drea Ogi, Personalassistentin im Kulm-Hotel.

                                                                                                                                                                   32014
Neues Konzept für die Fleischreifung - kh-media
18 // NACHWUCHS                                                                                                                                                                                                                                             AKTUELL // 19

                                Forum für Lernende                                                                                             GESUCHT: BÜNDNER STARS
                                                                                                                                                                                                               St. Moritz

    f
                                                                                                                                                                                                               Gourmet Festival
                                                                                                                                                Ein weiteres Schüler- und Jugendlichen-Projekt wird vor-

    r                              mit «da Vinci»
                                                                                                                                                aussichtlich 2015 durchgeführt. Zuletzt haben 2010/2011 ins-
           Der                                                                                                                                  gesamt 1074 Schülerinnen und Schüller bei «Gesucht: Bünd-
               ci
         Da Vinr
                                                                                                                                                                                                               mit den Briten
                                                                                                                                                ner Stars» teilgenommen. Die Nachwuchskampagne wurde

          in mi
                                                                                                                                                von GastroGraubünden, hotelleriesuisse Graubünden, be-
                                                                                                                                                rufe-gastgewerbe.ch GastroSuisse/hotelleriesuisse durch-
                                                                                                                                                geführt. Ziel dieser kantonalen Nachwuchs- und Imagekam-
                                                                                                                                                pagne war es, «Bündner Stars» zu suchen. Die jungen Leute
                                                                                                                                                setzen sich während des Projekts in den Schulen und bei
                                                                                                                                                Hotelbesuchen auf kreative Art und Weise mit der Gastro-
                   Lernende im Gastgewerbe und der Hotellerie setzen                                                                            nomie und Hotellerie auseinander.
                   sich an ihrem Forum für Lernende im Hotel Schweizer-                                                                                                                                        Vom 26. bis 30. Januar 2015 findet im Rahmen von 150
                   hof in Lenzerheide auf kreative Art mit ihrer Arbeits-                                                                       «Wir möchten das Projekt Bündner Stars voraussichtlich 2015    Jahre Wintertourismus Schweiz das St. Moritz Gourmet
                                                                                                                                                in Graubünden durchführen. Dazu ist vorgesehen, Hotelbe-
                   situation, ihren Wünschen und ihren Zukunftsaus-                                                                                                                                            Festival als British Edition statt. Neun Spitzenköche aus
                                                                                                                                                triebe zu kontaktieren und Schulkassen mit ihren Lehrerin-
                   sichten auseinander. Neue Inputs erleichtern es, den                                                                         nen und Lehrern einzuladen.» Beim ersten Mal haben über        Grossbritannien sorgen dann für einzigartige Genusser-
                   Arbeitsalltag zu verbessern.                                                                                                 1000 Schüler teilgenommen. «Bei der zweiten Durchführung       lebnisse im Oberengadin.
                                                                                                                                                wollen wir aber alles in kleinerem Rahmen organisieren»,
                                                                                                                                                erklärt Mitorganisatorin Tamara Henderson.
                   Das diesjährige 12. Forum für Lernende steht unter dem                                                                                                                                          Da das Jubiläum den Briten zu verdanken ist, welche
                   Thema «Der  in mir». Was genau hinter dem                                                                                                                                         als Erste St. Moritz als Winterdestination entdeckten, wird
                   Thema steckt, wird am Forum selbst beantwortet. Mit                                                                                                                                         das St. Moritz Gourmet Festival vom 26. bis zum 30. Januar
                   dabei sind dieses Mal drei bis vier Berufsbildner, die ak-                                                                                                                                  2015 von britischen Spitzenköchen dominiert. Der Vor-
                   tiv in den verschiedenen Workshops mitwirken und ihre                                                                                                                                       verkauf für die Eventtickets startet am 1. Dezember 2014.
                   Sichtweisen mit einbringen werden. Thomas Freitag, Chris
                   Brügger und Markus Müller von «Denkmotor» leiten die                                                                                                                                           TEXT: GASTRO-INFO
                   Workshops und arbeiten aktiv mit den Lernenden.                                                                                                                                                FOTO: SWISS-IMAGE.CH/ANDY METTLER

                      Mit dabei als Gäste sind auch Jugendliche, die bereits
                   erfolgreich ein Mini-Unternehmen führen. Die jungen
                   Entrepreneurs verraten den Teilnehmenden, mit welcher
                   Idee sie durchgestartet sind. Lernende erfahren dadurch,

                                                                                dass auch sie selbst «Entrepreneur» sein können. «Manche       Restaurationsfachmann, Restaurationsangestellte/-r
                                                                                Lernenden», so Tamara Henderson, Vorstandsmitglied             oder Kauffrau/ Kaufmann HGT absolviert wird: Alle, die
                                                                                von GastroGraubünden und Mitorganisatorin des ausser-          sich für das Forum interessieren, sind willkommen. Durch
                                                                                gewöhnlichen Anlasses, «vergessen in ihrem Arbeitsalltag       den Forumstag führen wird wie bereits in den Vorjahren
TRAUMBERUFE                                                                     oft, dass sie ein Teil des Teams und wichtig für den Betrieb   Seraina Venzin von Tele Südostschweiz.
                                                                                sind. Wir wollen ihnen bewusst machen, dass sie wie alle
 Nationaler Zukunftstag für Jugendliche
 Den 13. November 2014 sollten sich Hotel- und Gastrobetriebe                   anderen Mitarbeitenden ihren eigenen Beitrag an das            AUF FACEBOOK BILDER POSTEN
 und die dort arbeitenden Mütter und Väter merken: An diesem                    Mitarbeitenden-Team und an ihr Unternehmen leisten                Bereits im Vorfeld zum Forum für Lernende haben
 Tag organisieren GastroSuisse und hotelleriesuisse den natio-                  können und sollen. Brücken schlagen zwischen Lernenden         GastroGraubünden und Gastro Suisse eine facebook-Seite
 nalen Zukunftstag. An diesem Tag haben Jugendliche der 5. bis
                                                                                und Berufsbildnern, das ist der eigentliche rote Faden         eingerichtet, um spontan Bilder oder Selfies aus dem Ar-
 7. Klasse Gelegenheit, die Arbeitswelt ihrer Eltern kennenzuler-
 nen. Sie begleiten ihre Mutter oder ihren Vater am Arbeitsplatz                des Forums», sagt Tamara Henderson.                            beitsalltag zum Thema «think positiv, be motivated» zu
 oder in einem Betrieb und können sich mit den verschiedenen                                                                                   posten und zu kommentieren. Die besten Selfies oder
 Betrieben auseinandersetzen. Angesprochen mitzumachen sind                     NEUE INPUTS FÜR ALLE                                           Bilder werden dann in den Workshops eingesetzt. Der             Gastköche und Küchenchefs mit Reto Mathis.
 jedoch auch Jungen und Mädchen, die keinen direkten Bezug
                                                                                   Natürlich steht beim Forum für Lernende jede Einzelne       beste Beitrag wird einen Preis erhalten.
 zur Gastronomie oder Hotellerie haben. Bezugspersonen aus den
 Betrieben werden sie einen Tag lang an ihrem Arbeitsalltag teil-               und jeder Einzelne im Mittelpunkt. Alle erhalten neue,
                                                                                gute Inputs, um ihren Berufsalltag noch besser meistern
                                                                                                                                                                    rumfuerle rnende
 haben lassen. Vielleicht entdecken die jungen Leute so gleich
 ihren Traumberuf.                                                              zu können. Sie geben Lernenden auch Sicherheit. Aller-
                                                                                                                                                   face book.c om/fo
                                                                                                                                                                                                                           WEINDEGUSTATIONEN
 Am Nationalen Zukunftstag beteiligen sich Unternehmen aus                      dings ist Eigeninitiative gefragt, um selbstbestimmend
                                                                                                                                                                                                                             In über 75 Landi-Filialen (Divino-Partner) können am letzten
 der ganzen Schweiz. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen                    zu entscheiden.                                                                                                                              Septemberwochenende (26. und 27. September) auserlesene
 Schule, Arbeitswelt und Elternhaus. Der Zukunftstag ist eine                                                                                    Das Forum für Lernende wird unterstützt von: GKB,                           und international prämierte Weine gratis degustiert werden.
 Chance für alle Betriebe, auf regionaler Ebene Nachwuchsförde-                                                                                                                                                              Angeboten werden über ein Dutzend Weine aus aller Welt, die
                                                                                  Das Forum bietet Platz für 120 Lernende aus Hotellerie       ÖKK, Scana, Calanda Aqua, Mérat, GastroSuisse sowie
 rungen zu betreiben und sich als Lehrbetrieb zu positionieren.                                                                                                                                                              teilweise international mit Goldmedaillen und Awards ausge-
                                                                                und Gastronomie. Egal ob eine Ausbildung als Köchin/           hotelleriesuisse.
                                                                                                                                                                                                                             zeichnet wurden. Die Weine sind zu attraktiven Bestpreisen
 Infos ≥ www.gastrosuisse.ch                                                    Koch, Küchenangestellte/-r, Hotelfachfrau/Hotelfach-                                                                                         erhältlich oder auch auf Bestellung unter ≥ www.divino.ch
                                                                                mann, Hotellerieangestellte/-r, Restaurationsfachfrau/           TEXT UND FOTOS: KHR

32014                                                                                                                                                                                                                                                                                 32014
20 // ESSEN                                                                                                                                                                                                                                           INTERNET // 21

                    RESTAURANT «UONDAS»
                                                                                                                                                     Gratis WLAN wird
        Neues Konzept für                                                                                                                            selbstverständlich
        die Fleischreifung
                                                                                                                                     Tablet, Laptop, Smartphone – sie sind heute praktisch            Die Kosten für die Investitionen kann jedoch kaum ein
                  Das Restaurant «Uondas» im Hotel Chesa                                                                             immer dabei, wenn Reisende unterwegs sind, in                 Hotelier auf die Zimmerpreise abwälzen, zu selbstver-
               Rosatsch in Celerina ist mit der Reifung seines                                                                       Restaurants einkehren und in Hotels übernachten.              ständlich ist WLAN für den Gast. Es besteht jedoch die
                  «madürà»-Fleisches berühmt geworden.                                                                               Freien WLAN-Zugang erachten die Gäste als selbstver-          Möglichkeit, werbefinanziertes WLAN einzusetzen. Das
               Eine Anregung für mehr Wagnisse im Umgang                                                                             ständlich. Zwar bieten mittlerweile viele Hotels und          bedeutet, dass der Gast, der die WLAN-Dienste in An-
                           mit Schweizer Fleisch?                                                                                    Restaurants WLAN an, aber längst nicht alle.                  spruch nimmt, erst nach Ansicht einer Werbeeinschaltung
                                                                                                                                                                                                   (Fremd- oder Eigenwerbung) den kostenlosen Internet-
                                                                                                                                     Viele Internet-Cafés sind bereits verschwunden, weil          Zugang erhält. Dies ist durchaus Usus und auch legitim.
                                                                                                                                     Hotels, Restaurants und sogar schon ganze Städte wie
                                                                                                                                     St. Gallen freien WLAN-Zugang anbieten. «Die Gäste er-           Zwar ist Free WLAN noch lange keine Selbstverständ-
                                                                                                                                     warten das», sagt Wisy Kempf von der Bierhalle in Chur.       lichkeit in Schweizer Hotels, doch sie holen im Vergleich
                                                                                                                                     Kempf hat sein Restaurant bereits vor fünf Jahren mit ei-     zur internationalen Hotellerie doch langsam auf. Für
                                                                                                                                     nem WLAN-Zugang ausgerüstet. Weil er selbst viel reist,       Hotels ist der freie Internetzugang ein Selektionskri-
                                                                                                                                     kennt er die Ansprüche der Gäste. Dass der Zugang gra-        terium, wie dies Schweiz Tourismus auf ihrer Webseite
                                                                                                                                     tis ist, erachtet Wisy Kempf als selbstverständlich. Seine    bei den Hotels schon 2013 anfügte. Damals wurden 220
          Die «Chesa Rosatsch» ist ein Hotel in Celerina, das ent-      kann er wiederum nur fünf Betriebe mit lokal produzier-      Gäste erhalten ein Passwort, das nicht bei jedem Besuch       Häuser gelistet. Heute verfügen bereits annähernd 1000
          spannte Ferien im Engadin bietet. Seit 2011 trägt auch das    tem Fleisch von höchster Qualität beliefern. Wir sind der    neu eingegeben werden muss. Die Investitionen respek-         Hotelbetriebe (total 2267 Hotels) über Free WLAN. Die
          Restaurant zum Erfolg des Hauses bei, denn zur Begeis-        einzige Betrieb, der sein Fleisch im eigenen Reifeschrank    tive der Internet-Zugang über einen installierten Router      Zahlen von Schweiz Tourismus zeigen aber auch, dass
          terung zahlreicher Gäste wird im «Uondas» lokal produ-        reifen lässt und fast ausschliesslich lokal produziertes     seien marginal. «Ich bezahle 49 Franken pro Monat, um-        die höher klassierten Hotels auch überdurchschnittlich
          ziertes, sorgfältig gereiftes Fleisch angeboten.              Fleisch anbietet. Dafür wollten wir einen eigenen Brand      gerechnet also rund 1.50 Franken pro Tag. Das rechnet         stark sind im Gäste-Zugang zum freien Internet. Ähnlich
                                                                        kreieren.»                                                   sich auf jeden Fall, denn die Gäste konsumieren ja auch       gut nachgerüstet hat gemäss Hotelrevue aber auch die
             Zum auffälligen Restaurantkonzept sagt Hoteldirek-                                                                      und sie kommen immer wieder.»                                 Parahotellerie.
          tor Michael Stutz: Wir suchten etwas, das es im Engadin          Das «madüra» reifte am Anfang maximal sechs Wo-
          noch nicht gibt, und führten einen Designwettbewerb           chen im Reifeschrank. Heute bleiben grosse Stücke bis zu        Er hat kein free Wi-Fi: Horst Salutt, Präsident Gastro       TEXT UND FOTO: KHR
          durch. Neben unserem Garten fliesst der Inn und der           elf Wochen im Reifeschrank. Metzger Hatecke fettet sie       Chur und Gastgeber im Restaurant Rätushof in Chur, hat
          Architekt Urs Mundwyler kam auf die Idee, das Wasser          mit Rindertalg ein, damit sie weniger rasch austrocknen.     sich mit den W-Lan-Fragen noch nicht vertieft auseinan-
          dieses Flusses in den Raum zu holen. Darum heisst das         Mundwyler: «Wir haben uns in New York und Hamburg            dergesetzt. Zum einen zeigt er sich etwas skeptisch hin-
          Lokal romanisch «Uondas» für «Wellen».                        Betriebe angesehen, die auch im Haus reifen. Es war          sichtlich der Datenlage, zum andern, habe bislang auch
                                                                        spannend zu sehen, dass sich das Fleisch in den Alpen        noch kein Gast nach einem WLAN-Zugang gefragt. Er
          NEUES KONZEP T FÜR DIE FLEISCHREIFUNG                         aufgrund der trockeneren Luft völlig anders verhält.»        sieht jedoch vor, das Thema WLAN bei einer nächsten
             Urs Mundwyler hat gemeinsam mit der Besitzerfamilie                                                                     Vorstandssitzung auf den Tisch zu bringen und von den
          ein ausgeklügeltes Konzept der Fleischreifung erfunden.          Die Gäste des «Uondas» können sich ihr Fleischstück       eigenen Mitgliedern zu erfahren, wie sie darüber denken.
          Sie haben gemeinsam die Hausreifung des Fleisches ein-        auch im Vorfeld eines Besuchs reservieren lassen. «Wir       «Ich denke aber, dass Gratis WLAN ein ganz wichtiges
          geführt. Fleisch, das vom Küchenchef als ausgereift be-       haben Gäste, die für die Zeit ihres Aufenthalts Stücke von   Thema ist für die Hotellerie», so Salutt.
          urteilt wird, schneidet er von den grossen Stücken im Rei-    bis zu 3,5 Kilogramm lange vor ihrer Ankunft reservieren.
          feraum ab und bereitet es für die Küche vor. Dieses Fleisch   Natürlich kann man auch kleinere Stücke reservieren»,        INVESTITIONEN FÜR HOTELS HÖHER
          wird gewogen und mit der Herkunft auf einer Schiefer-         erklärt der Hotelier. Den Erfolg seines Restaurants führt       Viel höher als in einem Restaurant sind die Investitio-
          tafel im Restaurant angepriesen. Das sorgt für viel Auf-      er auf verschiedene Dinge zurück: «Ein gutes Restaurant      nen für ein Hotel, das gratis WLAN anbieten will. Der Kos-
          sehen und Gesprächsstoff.                                     lebt von leidenschaftlichen Gastgebern und kleinen De-       tenfaktor ist abhängig vom Alter (die Anschlüsse für ältere
                                                                        tails. Von Erlebnissen, die der Gast gern weitererzählt.     Häuser sind kostenintensiver) und der Grösse des Hotels
            Das Fleisch ist mit dem Label «madürà» versehen. Ge-        Unsere Restaurantleiterin Daniela Räbsamen inszeniert        und auch, ob nur in der Lobby oder ob in allen Zimmern
          mäss Urs Mundwyler bedeutet dies, dass es sich hier um        mit dem vorreservierten Fleisch eine regelrechte Show,       WLAN-Anschlüsse eingerichtet werden. Das Hotel Wal-
          gereiftes, Engadiner Premium-Fleisch handelt. «Wir ar-        und so treffen sich beide Faktoren auf ideale Weise.»        ther in Pontresina verfügt seit geraumer Zeit über free-
          beiten mit dem bekannten Metzgereibetrieb Hatecke                                                                          Wi-Fi. Jetzt hat der Hoteliers sogar noch «einige Zehntau-
          zusammen, der von 80 Prozent der 103 Bauernhöfe im            DIESER BEITRAG WURDE URSPRÜNGLICH ALS INTERVIEWBEITRAG       send Franken» in WLAN für seine Mitarbeiterunterkünfte
          Engadin die Tiere geliefert bekommt. Mit diesem Fleisch       FÜR «MESSER & GABEL» FÜR PROVIANDE VERFASST. FOTO: ZVG       investiert.                                                           Free Wi-Fi – Hotels bieten freien WLAN-Zugang für ihre Gäste öfter an als Restaurants.

32014                                                                                                                                                                                                                                                                                      32014
22 // TOURISMUS                                                                                                                                                                                                                                                 23

        Innovativ und kooperativ in
        Bündner Tourismuszukunft?                                                                                                                                                                                                 Ernst A. Brugger, Präsident
                                                                                                                                                                                                                                  Tourismusrat Graubünden:

                                                                                                                                                                                                                                  «WIR WOLLEN IN DEN ERSTEN
                                                                                                                                                                                                                                  DREI JAHREN BEREITS KONKRETE
                                                                                                                                                                                                                                  ERFOLGE VERZEICHNEN KÖNNEN»
         Mit dem Tourismusprogramm Graubünden 2014-2021
         will Graubünden ein Top-Benchmark erfolgreicher
         regionaler Tourismuskooperationen werden bei                   Ernst A. Brugger, was erwarten Sie von den Tourismus-
         gleichzeitig schwer kopierbarem Wettbewerbsvorteil.            exponenten (GRF, Destinationen) und den Gemeinden
         Gefordert sind auch Hotellerie und Gastgewerbe.                innerhalb dieses Kooperationsprogrammes konkret?
                                                                           Von Unternehmern (Leistungsträgern), Tourismusorga-
         Angesichts der schnellen Marktveränderungen steht und          nisationen, Gemeinden und weiteren touristischen Ak-        leisten. Hier können wir im Rahmen des Tourismuspro-         die Gründe dafür von Ihnen analysiert und die Ergebnisse
         fällt die Zukunft des Bündner Tourismus insbesondere mit       teuren erwarte ich, dass der Steilpass, der die Regierung   gramms mitwirken und wegweisende Akzente setzten.            in das jetzige weitere Vorgehen mit einbezogen?
         der Entwicklung innovativer Projekte. Für das Tourismus-       dem Bündner Tourismus zuspielt, aufgenommen wird
         programm Graubünden 2014-2021 – Nachfolgeprojekt               und viele, gute Projekte eingereicht werden. Es sind alle   Was konkret ist bereits aufgegleist?                            Damals ging es um die Förderung der betrieblichen
         der Tourismusreform 2006-2013 – liegen für den auszulö-        aufgerufen, innovative Projekte einzureichen.                  Nach der Informationsveranstaltung vom 30. Juni 2014      Hotelkooperationen. Es gibt verschieden Gründe, wieso
         senden Innovationsschub Zusatzgelder von 21 Mio. Fran-                                                                     gab es verschiedene Anfragen für Gespräche, Präsentati-      dies in der Hotellerie tatsächlich eine ganz grosse Heraus-
         ken, je hälftig vom Kanton und um Bund getragen, bereit.       Es mangelt seit langem an Kooperationsbereitschaften.       onen in Gremien und Bestellungen von Broschüren. Der         forderung ist. Der bestehende Leitfaden für Hotelkoope-
         Graubünden soll, so sieht es das Förderprogramm vor,              Nicht jede Kooperation macht Sinn. Trotzdem besteht      Tourismusrat hat sich zu einer zweiten Sitzung getroffen.    rationen zeigt dafür mögliche Lösungen auf. Im neuen
         Vorbild sein in Feldern wie touristischer Führung, Pro-        ein erhebliches Potenzial an Kooperationen im Bereich       Zudem lädt der Tourismusrat regelmässig ausgewählten         Tourismusprogramm Graubünden geht es aber nicht nur
         dukt-/Marktentwicklung, Innovationen. Gefragt ist dabei        des Marketings, der Informationstechnologie (Online,        Branchen-Persönlichkeiten zu einem Strategie-Dialog ein.     um die Hotellerie, sondern um alle Akteure im doch reich-
         Eigeninitiative der Destinationen und Leistungsträger.         Mobile usw.), des Know-hows und der Weiterbildung.          Ziel dieser Austausch- und Informationsplattform ist, die    haltigen Tourismus-System. Es geht um Innovationen in
         Die sollen stärker als bis anhin kooperieren, insbesondere     Das Tourismusprogramm will animieren und motivieren:        zentralen Themen zu vertiefen und daraus konkrete Pro-       der Beherbergung, in der Infrastruktur, in der Angebots-
         in Marketingaufgaben, der Informationstechnologie, des         gute und innovative Projekte erhalten Fördermittel. Der     jekte entstehen zu lassen.                                   bündelung und besseren Vermarktung in Zielmärkten
         Know-hows und der Weiterbildung. Ganz neu ist diese            neu eingesetzte Tourismusrat hat die Aufgabe, gemein-                                                                    und um die Erreichung zusätzlicher interessanter Kunden-
         Idee allerdings nicht.                                         sam mit den Tourismusakteuren eine Innovationskultur        Gab es bereits erste Anfragen auf Unterstützung? Wenn        segmente. Das Tourismusprogramm Graubünden ist somit
                                                                        zu kreieren und spannende Projekte zu ermöglichen.          ja, in welcher Form?                                         bewusst breiter und unternehmerischer aufgestellt.
             Um den Pioniergeist zu entfachen setzen Kanton und                                                                        Es gibt verschiedene Projektideen. Einige brauchen
         Tourismusrat auf Coopetition (Kooperation und Compe-           Wo liegt das Chancenpotenzial in Graubünden?                eine gewisse Entwicklungszeit. Rund zehn Voranfragen/        Damals, also vor elf Jahren, wurde sogar ein Leitfaden
         tition/Wettbewerb). Der Tourismusrat, dem hervorragen-             Der Tourismuskanton Graubünden hat vielfältiges Po-     Unterlagen zur Abklärung wurden eingereicht und wir          für Hoteliers entwickelt, der erklärt wie man Koopera-
         de vor allem auch ausserkantonale Köpfe angehören, hat         tenzial: Jede Tourismusregion und Talschaft hat unter-      wissen, dass weitere demnächst eingehen werden.              tionsideen entwickelt, Partner sucht, Konzepte erarbei-
         die Aufgabe, gemeinsam mit den Tourismusakteuren eine          schiedliche Chancen und Risiken. Der Kanton insgesamt                                                                    tet und Kooperationen realisiert. Bislang wurde dieser
         Innovationskultur zu kreieren und spannende Projekte           ist wie ein Farbkasten mit unterschiedlichen Farben und     Bis wann werden erste konkrete Umsetzungen erwartet?         Leitfaden aber offenbar kaum genutzt.
         zu ermöglichen.                                                Pinseln. Daraus muss ein unvergleichlich eindrückliches        Das Tourismusprogramm Graubünden läuft über einen             Ich würde nicht von Desinteresse, sondern von einer
                                                                        Gesamtbild entstehen, das viele einmalige Teile zum Er-     Zeitraum von acht Jahren. Wir wollen in den ersten drei      harten Realität sprechen: Für eine erfolgreiche Hotelko-
            «Ich hoffe, dass viele gute Projekte eingereicht wer-       lebnis verbindet. Ist dies nicht eine unternehmerische,     Jahren aber bereits konkrete Erfolge verzeichnen kön-        operation müssen mehrere Bedingungen gleichzeitig er-
         den», so Ernst A. Brugger, Präsident Tourismusrat Grau-        innovative Aufgabe mit viel Potenzial? Es gilt Unterneh-    nen. Es wäre jedoch eine naive Vorstellung, dass gut einen   füllt sein, damit sie funktioniert. Insbesondere sind in der
         bünden, an einer vom Amt für Wirtschaft und Tourismus          mer und Tourismusverantwortliche zu motivieren, sich        Monat nach der offiziellen Lancierung des Förderpro-         Regel unternehmerische/finanzielle Zusammenschlüsse
         Graubünden lancierten Infoveranstaltung zum Tourismus-         aktiv mit Innovationen zu befassen und so einen Beitrag     gramms bereits Dutzende von umsetzungsreifen Projek-         unumgänglich, um betriebliches Synergiepotenzial op-
         programm im Juni in Chur. Die Herausforderungen seien          zur Steigerung der Wertschöpfung in Graubünden zu           ten auf dem Goldtablett vorliegen. Es dauert bestimmt        timal auszuschöpfen. Grössere Unternehmenseinheiten
         mit dem neuen Förderprogramm gemeinsam anzugehen,                                                                          noch einige Monate, bis von konkreten Umsetzungen die        sind in der doch sehr kleinstrukturierten Hotellerie in
         sagte damals Regierungsrat Hans-Jörg Trachsel. Über die                                                                    Rede sein wird. Ich bin jedoch zuversichtlich.               Graubünden und in der Schweiz aber schwierig zu rea-
         Programmziele können die Wettbewerbsfähigkeit ge-                                                                                                                                       lisieren. Ich betone nochmals: Das Tourismusprogramm
         stärkt, die Marktpositionierung ausgebaut und über Pro-                                                                    Bereits 2003 haben sich der gleichen Problematik (Ko-        Graubünden ist kein reines Hotelkooperationsprogramm,
         dukt- und Markt-Kooperationen Mehrwerte erzielt wer-                                                                       operationen) Bündner Institutionen und Verbände, Wirt-       sondern eine umfassenderes Innovationsprogramm für
         den. Basis des Tourismusprogramms sind die Strukturen,       «FÜR EINE HOTELKOOPERATION MÜSSEN                             schaftsforum, Hotelierverein, GastroGraubünden und           den gesamten Bündner Tourismus.
         wie sie mit den DMO, ReTO geschaffen wurden. Erst sie        MEHRERE BEDINGUNGEN GLEICHZEITIG                              Kantonalbank sowie die Schweizerische Gesellschaft für
         ermöglichen neue Potenziale, Kompetenzen und eben            ERFÜLLT SEIN, DAMIT SIE FUNKTIONIERT.»                        Hotelkredit angenommen. Ohne grossen Erfolg. Wurden            INTERVIEW UND FOTO: KARIN HUBER

         strategische Projekte.

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