The Save Movement - wir müssen kurz die Welt retten Seien Sie dabei am ersten "Lebenshoftag Schweiz"! - PRO - Stiftung ProTier, Zürich

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The Save Movement - wir müssen kurz die Welt retten Seien Sie dabei am ersten "Lebenshoftag Schweiz"! - PRO - Stiftung ProTier, Zürich
2/2019

PRO

The Save Movement –
wir müssen kurz
die Welt retten
Seien Sie dabei am ersten
«Lebenshoftag Schweiz»!       JAHRE

                             P r o Ti e r
The Save Movement - wir müssen kurz die Welt retten Seien Sie dabei am ersten "Lebenshoftag Schweiz"! - PRO - Stiftung ProTier, Zürich
|   INH A LT
    IMPRESSUM
                                              Editorial3
    ProTier Zeitschrift
                                              Ein «Ort ohne Angst» um das eigene Leben                               4
    Ausgabe Juli, Nr. 2/2019
    48. Jahrgang                              Wilds Kolumne – Tier-Ethik: Perspektivenwechsel                        7
    Erscheint 4 x jährlich                    Lieben heisst loslassen                                                8
                                              Die grosse Not der Tiere in Albanien                                   9
    Abonnement
                                              Lebenshoftag Schweiz 2019                                            10
    Gönner, Paten und Spender erhalten
    die Zeitschrift kostenlos.                The Save Movement – wir müssen kurz die Welt retten                  12
    Einzelnummer CHF 7.–                      Kein närrisches Gemüse ohne Tunnel!                                  15
                                              Neuigkeiten vom Ganymed-Fohlenprojekt                                16
    Redaktion                                 Serie Tiergesundheit: Bissverletzungen bei Katzen                    18
    Monika Wasenegger (mw)
                                              Ein Leben auf der Überholspur …                                      19
    Barbara Kerkmeer (bk)
                                              Buchtipp: Die Absurdität unserer Überflussgesellschaft               19
    Redaktionelle Mitarbeit
                                              Serie Tier und Recht: Schweine brauchen besseren rechtlichen Schutz 20
    Joey Zijlstra (jz)
    Martina Futterlieb (mf)                   Katzenkastration – eine wichtige Massnahme zum Tierschutz            21
    Bettina Ebner (be)                        Vegan kochen: Spaghetti Carbonara mit Räuchertofu                    22
                                              Animal Rights March 2019 in Zürich                                   22
    Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der
                                              Voliere Zürich: Warum der Vogel Federn lässt                         23
    Weiterverwendung der Artikel und Bilder
                                              Anmeldung Lebenshoftag Schweiz 2019                                  24
    nur mit ausdrücklicher, schrift­licher
    Genehmigung der Redak­t ion.
    Die Beiträge decken sich nicht zwingend
                                              Ein «Ort ohne Angst» um                 Lebenshoftag Schweiz
    mit der Meinung der Redaktion.
                                              das eigene Leben                        24. August 2019

    Titelbild
    Hund, Tierlignadenhof
    Foto © Tierlignadenhof

    Layout / Typografie
    Anita Estermann Design, aedesign.ch

    Druck
                                                  4                                    10
    Staffel Medien AG, 8045 Zürich            The Save Movement –                     Neuigkeiten vom Ganymed-
                                              wir müssen kurz die Welt retten         Fohlenprojekt

    PRO
                                                                            12                                   16
    ProTier – Stiftung für                    Tier und Recht: Schweine brauchen Vegan kochen: Spaghetti Carbonara
    Tierschutz und Ethik                      besseren rechtlichen Schutz       mit Räuchertofu
    Alfred-Escher-Strasse 17
    CH-8002 Zürich
    Telefon 044 201 25 03
    tierschutz@protier.ch
    www.protier.ch
    www.facebook.com/Stiftung.ProTier

    PC-Konto : 60-455782-5
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                                                                            20                                   22
2                                                                                                            ProTier 2/ 19
The Save Movement - wir müssen kurz die Welt retten Seien Sie dabei am ersten "Lebenshoftag Schweiz"! - PRO - Stiftung ProTier, Zürich
ED I T O R I A L   |

Wenn wir Tieren begegnen,
geht uns das Herz auf
«Helfen kann jeder, es fängt damit an, dass man nicht wegschaut.»

Tieren ein sicheres Zuhause zu bieten    der Aussage «Ich kann nicht mehr,
und sie zu lieben und zu umsorgen,       weder finanziell noch körperlich»
das ist für uns selbstverständlich,      suchte er nach Lebensplätzen für
wenn wir an unseren Hund oder un-        seine Tiere. Doch es kam alles an-
sere Katze denken. Dass diese Liebe      ders. Viele Menschen haben spon-
und dieser Respekt auch für Nutz-        tan mit Spenden und monatlichen
tiere gelten sollten, darüber machen     Patenschaften geholfen, die Kosten
sich noch längst nicht alle Gedanken.    für die Tiere zu decken. Andere ha-
                                         ben Hilfe bei der Arbeit auf dem Hof
    Dies sieht auf einem Lebenshof       angeboten. Für ein Bett und etwas
ganz anders aus. Dort dürfen alle Tie-   zu essen packen sie mit an. Nicht nur                                   Foto © ProTier

re in Sicherheit leben, werden geliebt   einmal, sondern regelmässig.
und respektiert bis zu ihrem letzten         Solche Geschichten machen Mut          Nutzung machen kann, dies jedoch
Tag. Solche Lebenshöfe gibt es im-       und geben Kraft. Sie zeigen, dass          gerne einmal selbst erleben und er-
mer mehr. Auch Bauern, die nach          die Veränderung, die wir so drin-          fahren möchte, den heissen wir ganz
Jahren mit Milchwirtschaft oder ei-      gend nötig haben, möglich ist. Mö-         herzlich zum ersten Lebenshoftag
nem Mastbetrieb entscheiden, ihren       gen bald noch viel mehr Menschen           Schweiz willkommen. Am Samstag,
Alltag zu verändern. Sie können nicht    hinschauen und mögen die Tiere der         24. August 2019, laden die Lebens-
mehr zuschauen, wie die Tiere noch       Lebenshöfe ihre Botschaft weiterge-        höfe aus unserem Netzwerk gemein-
mehr und noch intensiver für unse-       ben können.                                sam mit ProTier zum Kennenlernen
re Zwecke (aus)genutzt werden, und           Wir stehen mit den Lebenshöfen         der Tiere auf ihren Höfen ein (mehr
durchbrechen diesen Kreislauf, der       in unserem Netzwerk in engem Kon-          Informationen auf Seite 10/11).
für sie sinnlos geworden ist.            takt und besuchen sie wann immer
                                         möglich. Damit auch Sie sich ein
                                                                                       «Erster Lebenshoftag Schweiz
                                         Bild machen können, berichten wir
 «Lebenshöfe verzichten auf viel.»                                                       am Samstag, 24. August.»
                                         Ihnen, liebe LeserInnen, ab Seite 4
                                         von der Vaikuntha Farm.
Dafür verzichten sie auf viel: Sie er-                                              Lebenshöfe bilden den äusserst
halten keine Subventionen mehr für                                                  wichtigen Gegenpol zur heutigen
                                         «Wir unterstützen, wo wir können.»
ihre Tiere, und auch die Einkünfte                                                  Nutztierhaltung. Nebst der Tatsache,
aus tierischen Produkten fallen weg.                                                dass sie den Tieren das Leben geret-
Aber die Arbeit auf dem Hof bleibt,      Nicht gezögert, sondern sofort ge-         tet haben, sorgen sie anschliessend
und meist kommt noch mehr dazu,          holfen haben wir diesen Frühling, als      Tag für Tag für ihr Wohl. Gemeinsam
damit sie Geld verdienen. Lebens-        uns der Notruf vom Hof Narr wegen          mit den Tieren begegnen sie den
hofbetreiber leisten Grossartiges        des zerstörten Gemüsetunnels (Seite        Menschen, berühren ihr Herz und
für und mit den Tieren und verdie-       15) und jener von Maria wegen des          lassen sie ein Stück Zukunft erleben.
nen unseren allergrössten Respekt.       drohenden Endes der Tierhilfe Tira-
Trotz allem schauen erst wenige          na (Seite 9) erreichte.                       Das Wohl der Tiere ist unsere ge-
Menschen hin und verstehen die               Es ist wichtig, hinzuschauen, denn     meinsame Herzensangelegenheit.
Botschaft.                               die Missstände und Bilder, die «The        Wir schauen nicht weg, sondern han-
                                         Save Movement» zeigt (ab Seite 12),        deln und helfen.
                                         sind alles andere als leicht zu ertra-
      «Ich kann nicht mehr,
                                         gen und noch viel weniger zu akzep-
 weder finanziell noch körperlich.»
                                         tieren. Hier ist die Hilfe von uns allen   Herzlichst Ihre
                                         dringend nötig, damit es solche Bil-
Nicht weggeschaut haben viele Men-       der eines Tages nicht mehr geben
schen, als vor einigen Wochen ein        wird!
Lebenshofbetreiber in den sozialen           Wer sich noch kein richtiges Bild
Medien verzweifelt um Hilfe bat. Mit     von einem Tierleben jenseits der           Monika Wasenegger

ProTier 2/ 19                                                                                                                 3
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Ein «Ort ohne Angst»
um das eigene Leben

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Gibt es den für heutige Nutztiere überhaupt noch? Doch, den gibt es; es ist einer dieser
seltenen Orte des Friedens, wo Mensch und Tier in Harmonie zusammenleben und sich auf
Augenhöhe begegnen: der Lebenshof «Vaikuntha Farm» im Aargau. Der Begriff Vaikuntha –
aus dem Sanskrit – heisst übersetzt «Ort ohne Angst» und beschreibt ziemlich genau, nach
welchem Leitsatz der Hof seit gut zehn Jahren geführt wird.

    Von Martina Futterlieb                                            weiss niemand. Die Nabelschnur hing
                                                                      noch an ihm, und er musste mit der

U
        ngefähr 50 Tiere leben mit                                    Flasche aufgezogen werden, dadurch
        Dani und Fränzi auf der Vai-                                  ist er bis heute sehr menschenbezo-
        kuntha Farm. Gerettete Pfer-                                  gen. Und tatsächlich, er begleitet uns
de, Kühe, Ziegen, Schafe und aus-                                     den ganzen Vormittag auf unserem
gestallte Hühner. Sie alle haben das                                  Rundgang über den Lebenshof. Nur
ganz grosse Los gezogen, denn sie                                     in die Gemüsegärtnerei darf er nicht
dürfen hier in Freiheit und Würde le-                                 mit, die Salatsetzlinge danken es.
ben bis an ihr Lebensende.                                                «Die ehemalige Milchkuh Kunti
                                                                      ist die Mutter von allen Tieren hier»,
                                                                      erzählt Dani weiter, «also natürlich
«Gerettete Tiere – dafür leben wir.»
                                                                      nur im übertragenen Sinn.» Als wir
                                                                      in Kuntis Augen schauen, ist sofort
«Der Ziegenbock Hari ist unser ‹Hof-                                  klar, was er meint. Sie strahlen die
hund›», sagt Dani schmunzelnd, «er                                    Ruhe und Zufriedenheit einer Mut-
folgt uns überallhin.» Hari wurde im                                  ter aus, die weiss, dass für alle Kin-
Tessin von Wanderern am Weges-                                        der gut gesorgt ist. Der alte Cave,
rand gefunden, nur ein paar Stunden                                   ein ehemaliges Rennpferd, ist mit
nach seiner Geburt. Weshalb seine                                     seinen 28 Jahren das älteste Tier auf
Mama ihn dort zurückgelassen hat,       Ich bin hier der «Hofhund».   dem Hof, aber für sein Alter ist er

4                                                                                                ProTier 2/ 19
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immer noch fit, auch wenn sich lang-
sam einige Altersgebrechen bemerk-
bar machen. Dann sind da noch die
Schafe und die zutraulichen Hühner
mit ihrem stolzen Hahn Garuda.
    Sie alle hatten ein traumatisches
Schicksal hinter sich, als sie auf der
Vaikuntha Farm ankamen und end-
lich Frieden fanden.

Die Gemüsegärtnerei als
Existenzgrundlage – reicht das?
Das alles muss natürlich auch fi-
nanziert werden. Einige Tiere haben
Paten, doch ihre eigene Existenz
bestreiten Fränzi und Dani mit der
Bio-Gemüsegärtnerei. Das feine Bio-
gemüse verkaufen sie einmal in der
Woche am Tessinerplatz-Markt in
Zürich. «Am Anfang war es schwer»,
sagt Dani, «ich kam manchmal mit
über der Hälfte des Gemüses wieder       «Der Gemüseanbau sichert unsere Existenz.»
nach Hause und fragte mich schon,
ob wir vielleicht auf die falsche Kar-   lichkeit und Charakter, genauso wie         «Nur über das Herz findet Verän-
te gesetzt hätten. Aber mittlerwei-      ihre Haustiere auch. Wenn die Leute      derung statt», so Dani weiter, «wir
le kennen uns die Leute und kaufen       das bei uns sehen und fühlen dürfen,     müssen wegkommen von der ‹Immer
gern bei uns ein. Das macht Freude       realisieren sie auch, dass diese Tiere   mehr und immer billiger›-Schiene
und gibt uns die Bestätigung, dass       von der Industrie zu anonymer Ware       und den Tieren ihre Würde zurückge-
wir das Richtige tun.»                   degradiert werden.»                      ben. Dafür empfangen wir Interes-
    Bis 2017 arbeitete Fränzi extern,
um die Kosten für den Hof mitzutra-
gen, und Dani kümmerte sich allein        Es gibt dieses Jahr auf der Farm
um all die Tiere plus die Gemüse-
gärtnerei. Ende 2017 haben sie einen      noch sehr viel zu tun
grossen Schritt gewagt, und jetzt
sind beide vollumfänglich auf dem         Trotz aller Zuversicht, der Pferdestall ist immer noch ein Proviso-
Hof beschäftigt, was für Dani eine        rium, und der Auslauf muss befestigt werden. Die Baubewilligung
enorme Entlastung bringt und ihnen        haben sie zwar erhalten, aber für die Ausführung fehlt noch das
etwas ganz Essenzielles ermöglicht:
                                          Geld. Dabei ist es besonders für die alten Pferde wichtig, einen
häufiger und flexibler auf Besucher
einzugehen und mehr Events anbie-         neuen und gut abgedichteten Stall zu bekommen.
ten zu können. «Klar, Ende Monat
                                          Ein weiteres Projekt ist der Schweineauslauf mit Suhle, um in
fehlt der Lohn auf dem Konto, aber
es geht schon irgendwie», sagt Fränzi.    Zukunft auch ein paar Schweine aufnehmen zu können. «Anfragen
                                          für Lebenshofplätze hätten wir ja genügend», so Fränzi, «und es ist
                                          jedes Mal hart, wenn wir nein sagen müssen, weil die Infrastruktur
      «Nur über das Herz findet
        Veränderung statt.»               noch fehlt. Ausserdem bräuchten wir auch einen kleinen Traktor,
                                          um im Sommer das Gras zu mähen, bisher haben wir das von
«Wir empfangen viele Besucher auf         Hand mit einer Einachser-Mähmaschine gemacht.»
unserem Hof», erzählt Fränzi, «bei uns
ist jeder willkommen. Die Menschen
                                          Bezüglich des Stallumbaus und des Schweineauslaufs hat ProTier
sollen auf der Vaikuntha Farm unsere      versprochen, Dani und Fränzi zu helfen.
Tiere erleben dürfen, und zwar auch
diejenigen Tiere, die sie sonst prak-     Helfen Sie bitte mit und spenden Sie einen Beitrag
tisch nicht mehr erleben können, so-
                                          unter dem Vermerk «Vaikuntha Farm».
genannte Nutztiere. Viele Menschen
kennen diese Tiere nur noch aus der       Den Einzahlungsschein dazu finden Sie in der Heftmitte.
Werbung, doch sie haben Persön-

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Sich auf Augenhöhe begegnen.           Ich brauche einen neuen Stall.

sierte – häufig sind es auch Schul-    ländes, das zuvor intensiv bewirt-        rierung des Vaikuntha-Geländes sind
klassen – und ermöglichen ihnen den    schaftetes Weideland war. Sie haben       aber noch diverse – auch bauliche
Austausch mit unseren Tieren.          es komplett als Biodiversitäts-Aus-       – Massnahmen nötig, die Zeit, aber
    Diese Aufklärungsarbeit ist für    gleichsfläche angemeldet. Die Bio­        auch Geld benötigen.
uns das Wichtigste, denn jeder Ein-    diversitäts-Ausgleichsflächen sollen          Trotzdem ist es Fränzi und Dani
zelne, der unseren Hof verlässt und    – ergänzend zu Naturschutzflächen –       ein grosses Anliegen, die Renaturie-
an seinen Essgewohnheiten und sei-     einheimischen Pflanzen und Tieren         rung des kompletten Geländes vor­
nem Konsumverhalten etwas ändert,      Lebensräume im Landwirtschaftsge-         anzutreiben, denn die heimische
ist ein Erfolg.»                       biet bieten. Dadurch soll die natür-      Flora und Fauna wird immer mehr
                                       liche Artenvielfalt gefördert, ein wei-   von der intensiven Landwirtschaft
Es geht immer um das Ganze             terer Artenverlust vermieden und die      verdrängt. Die Biodiversität nimmt
Seit zehn Jahren arbeiten Fränzi und   Wiederausbreitung bedrohter Arten         stetig ab, und obwohl das längst be-
Dani an der Renaturierung des Ge-      ermöglicht werden. Für die Renatu-        kannt ist, wird – abgesehen von den
                                                                                 bestehenden Naturschutzgebieten
                                                                                 – viel zu wenig dagegen unternom-
                                                                                 men.
                                                                                     Es geht immer um das Ganze, das
                                                                                 Gleichgewicht soll auf allen Ebenen
                                                                                 wiederhergestellt werden. Fränzi und
                                                                                 Dani tun das einerseits mit ihrem Le-
                                                                                 benshof für Tiere und der öffentlichen
                                                                                 Aufklärungsarbeit, andererseits mit
                                                                                 dem Anbau von gesundem Bioge-
                                                                                 müse und der Renaturierung ihres
                                                                                 Geländes. Besonders rentabel ist
                                                                                 ihr Unternehmen aber nicht; das ist
                                                                                 auch der Grund, weshalb die meisten
                                                                                 landwirtschaftlichen Betriebe in eine
                                                                                 dieser Philosophie entgegengesetzte
                                                                                 Richtung gehen.
                                                                                     Das wird von der Wirtschaft wie
                                                                                 auch von der Politik so diktiert, der
                                                                                 Nachdruck liegt auf Ökonomie, nicht
                                                                                 auf Ökologie. Von Umdenken spürt
                                                                                 man diesbezüglich leider noch sehr
                                                                                 wenig.
Dani und Fränzi Schmid ziehen am selben Strick.                                                                      ■

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T IER - E T HIK – W IL D S KO L U MNE   |

Perspektivenwechsel
 Von Markus Wild

54,5 Prozent Nein. Am 19. Mai 2019
lehnte die Stimmbevölkerung von
Basel-Stadt das «Ozeanium» ab.
Das Ozeanium war ein seit fast zehn
Jahren vorbereitetes Prestigeprojekt
des Basler Zoos: Ein grosses Aqua-
rium sollte ab 2024 Meeresbewohner
aller Art zeigen, unzählige Besuche-
rinnen und Besucher nach Basel lo-
cken, Generationen von Kindern und
Jugendlichen für die Bedrohung der
Weltmeere, für Umwelt- und Arten-
schutz sensibilisieren und dem ein-
geengten Stadtzoo Wachstum erlau-
ben. Klingt doch gut.

                                                                                                                               Foto © Markus Wild
    Der «Zolli» gehört wie die Fas-
nacht oder der FCB zu den unver-
rückbaren Werten der Stadt am
Rhein. Der Basler Zoo hatte die Un-
terstützung des Parlaments, er hatte     Markus Wild mit Hund Titus.
bereits über 50 Millionen Franken an
privaten Spenden beisammen, er in-       auf einen Fächer von fantasievollen       Deut hilft? Nein, das will und kann
vestierte Zehntausende von Franken       Kleinaktionen. Und dank des Klima-        man nicht mehr glauben. Das klingt
in den Abstimmungskampf, wochen-         streiks sah man Tiere, Umwelt, Kli-       nicht gut und nicht erfolgverspre-
lang lächelte die Lokalprominenz von     ma plötzlich als Glieder einer Kette.     chend!
den omnipräsenten JA-Plakaten.           Im Zentrum dieses Rings, dieses Fä-
Klingt doch erfolgversprechend.          chers, dieser Kette aber stand ein ein-      Ich hoffe, dass der Widerstand
                                         faches, starkes Bild, das alles zusam-    gegen das Ozeanium ein Modell für
    Und dennoch: 54,5 Prozent Nein.      menhielt: ein einzelner Korallenfisch     zukünftige Tierpolitik sein wird: far-
Wie war das möglich? Ich gehörte         in einem kleinen transparenten Plas-      bige Allianzen, fantasievolle Aktio-
zum Lager der aktiven Gegner des         tikbeutel vor blauem Hintergrund.         nen, ein kraftvolles Bild. So ändern
Projekts und war bis zuletzt unsicher.                                             die Menschen ihre Perspektive und
Was war passiert? Natürlich, es gab          Plötzlich sah man, dass es um         beginnen die Welt auch mit den Au-
Argumente pro und contra. Als Geg-       Tiere geht; plötzlich sah man alles       gen der Tiere zu sehen. Wir stehen
ner bin ich der Ansicht, dass wir die    mit Blick auf die Tiere und was wir ih-   erst am Anfang dieser Revolution
besseren Argumente hatten. Aber          nen antun. Sollen wir sie tatsächlich     der Denkungsart.                   ■
ich denke, das erklärt die Niederlage    aus dem Meer holen und nach Ba-
des Zoos nicht. Vielmehr hatte der       sel transportieren in der Hoffnung,
Wind gedreht. Oder besser: Die Per-      dass diese sonderbare Schaustel-                        Porträt
spektive hatte gewechselt. Es ist wie    lung irgendetwas am katastropha-
bei Kippbildern. Plötzlich sieht man     len Zustand der Meere ändern wird?         Markus Wild ist Philosophie-Pro-
in einer Zeichnung keine junge Dame      Sollten wir wirklich glauben, dass         fessor an der Universität Basel
mehr, sondern eine alte Hexe, plötz-     der rücksichtslose und unkontrol-          und beschäftigt sich seit mehr als
lich sieht man statt eines Hasen eine    lierte Fischfang, der uns Fische auf       zehn Jahren mit dem Geist der
Ente.                                    dem Teller präsentiert, von anderem        Tiere.
                                         Geist ist als der ebenso rücksichts-       Zu seinen Haupt­forschungs­ge­bie­
   Die Gegnerschaft bestand aus ei-      lose und unkontrollierte Fischfang,        ten gehört die Tierphiloso­phie, die
nem Ring von politischen Parteien,       der uns Fische hinter Glas präsen-         sich mit Fragen des Mensch-Tier-
Umweltschutzverbänden, Tierrechts-       tiert? Sollten wir tatsächlich denken,     Unterschieds, des Denkens und
organisationen, Einzelpersonen und       dass die Überführung dieser Tiere          des Bewusstseins bei Tieren und
der Klimajugend. Sie setzte nicht auf    ins Binnenland Schweiz den Nöten           der Tierethik beschäftigt.
Hochglanzplakataktionen, sondern         der Meeresbewohner auch nur einen

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Lieben heisst loslassen
Viele Tierhalter kennen die Situation: Ein Tier verunglückt oder erkrankt plötzlich schwer und braucht
sofort medizinische Hilfe. Die Kosten für die Behandlung schiessen in die Höhe, und je nach
finanziellen Möglichkeiten stösst man irgendwann an seine Grenzen. Schweren Herzens sieht man
sich gezwungen, eine Entscheidung gegen das Herz, aber für das Tier zu fällen.

    Von Barbara Kerkmeer

E
      ine verzweifelte Tierhalterin
      meldete sich telefonisch bei
      uns. Ihre sechs Monate alte
Katze sei schwer verunglückt, von
einem Auto angefahren worden, und
werde im Tierspital Zürich operiert.
Das Tier war so schwer verletzt, dass
eine Operation unumgänglich war.
Die Polizei hatte die Katze gefunden
und direkt ins Tierspital gebracht, die
Halterin wurde erst später informiert.
   Selbstverständlich muss in so
einem Fall sofort geholfen werden,
und es ist klar, dass Kosten entste-
hen. Im Fall der kleinen Katze sum-
mierten sich diese schon bald auf
sechstausend Franken, Folgekosten

                                                                                                                                 Foto: zvg
waren noch nicht abschätzbar.

Medizinische Behandlungen
sind auch für Tiere teuer                      Das Tierspital schlug vor, die Kat-    Frau, sich auf die neue Situation ein-
Für die Halterin, eine Studentin, war       ze einer Mitarbeiterin des Spitals zu     zustellen. Ihr Schmerz war gut nach-
es unmöglich, diese Summe innert            übergeben. Damit sei auch die pro-        vollziehbar, aber die Fakten waren
nützlicher Frist aufzubringen, und          fessionelle Nachversorgung für das        es auch. Die Katze lebt heute bei der
die unvorhersehbaren Folgekosten            Tier gewährleistet und eventuelle Fol-    Tierspitalmitarbeiterin, und die Stu-
waren wie ein Damoklesschwert für           gekosten könnten finanziert werden.       dentin hat ihr Tier nicht mehr gese-
sie.                                                                                  hen. Wie es der Katze heute geht,
    Das Tierspital kam der jungen           Der Preis, wenn die Vernunft              wissen wir nicht.
Frau im Hinblick auf die Kosten sehr        über die Liebe siegt
entgegen, aber die notwendigen              Die Katzenhalterin – und ehrlich ge-      Ende gut, alles gut?
Behandlungen waren so kostspie-             sagt auch wir – war im ersten Mo-         Ja, denn für die schwerverletzte Kat-
lig, dass die Rechnung am Schluss           ment absolut schockiert von diesem        ze wurde die optimale Lösung gefun-
doch sehr hoch war. Löblicherweise          Vorschlag. Musste die Frau jetzt auf      den. Sie wird von der neuen Halterin,
wurde nicht entschieden, das Tier           ihr geliebtes Haustier verzichten, nur    die über tiermedizinische Kenntnisse
wegen Geldmangels der Halterin              weil sie nicht so viel Geld hat? Das      und finanzielle Reserven verfügt, ge-
einzuschläfern, doch das Tierspital         durfte doch nicht sein!                   sund gepflegt und auch im Fall von
musste auf der Kostenübernahme                  Bei genauerem Hinsehen und            Komplikationen optimal betreut.
bestehen, bevor das Tier der Halte-         nach verschiedenen Gesprächen wur-           Die Tierhalterin hat sich bei aller
rin zurückgegeben werden konnte.            de uns klar, dass es einfach darum        Trauer mit der Situation abgefunden
    Wir versuchten zu helfen, spra-         ging, die beste Lösung für das Tier zu    und versteht, dass ihre Möglichkei-
chen mit den Ärzten und der Tierhalte-      finden. Die Halterin liebte ihre Katze    ten, dem Tier beizustehen, sehr be-
rin und ermöglichten eine finanzielle       sehr, doch aufgrund des Unfalls und       schränkt sind.
Unterstützung. Natürlich war es uns         der möglichen Folgekosten war es ihr         Lieben heisst oft auch loslassen.
nicht möglich, die gesamten Kosten          nicht mehr möglich, für ihr Tier aufzu-   Wer sein Tier liebt und will, dass es
zu übernehmen, und da die Halterin          kommen – traurig, aber wahr.              ihm gutgeht, muss in gewissen Fäl-
keinerlei finanzielle Mittel hatte, löste       Mit viel Verständnis und einfühl-     len bereit sein, das Wohl des Tieres
unser Beitrag das Problem nicht.            samen Gesprächen halfen wir der           vor sein eigenes zu stellen.       ■

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Die grosse Not der Tiere in Albanien –
wenn sich jemand hinzuschauen traut
Maria Cristina Medina stammt aus den Bündner Bergen und lebt seit 2006 in Tirana. Dort gründete
sie das erste Tierheim in Albanien. Sie nimmt sich der unzähligen verletzten, vernachlässigten und
gequälten Tiere an, und seit 2009 darf sich die Tierhilfe Tirana als anerkanntes Tierheim bezeichnen.

 Von Bettina Ebner

D
        ie Bevölkerung in manchen
        südlichen Ländern ist noch
        immer zu wenig sensibilisiert
gegenüber dem Elend der Tiere in ih-
rem Land. In der Regel soll ein Hund
in Albanien nur einen Zweck erfül-
len: Er wird als Wachhund oder Ge-
brauchshund eingesetzt und hat zu

                                                                                                                              Foto © Tierhilfe Tirana
funktionieren.
    Viele Hunde werden ein Leben
lang an einer kurzen Kette gehalten.
Meist haben sie statt eines Halsbands
einen Draht oder eine Schnur um           Hier sind wir in Sicherheit.
den Hals gelegt, die irgendwann in
die Haut einwachsen, was dem Tier         nischen Bevölkerung einleiten. Zurzeit    auch seit Jahren getragen. Aber nun
starke Schmerzen bereitet. Nicht alle     leben rund 300 Tiere auf dem 12’000       steht sie vor einem riesigen Problem
Hunde haben ein geschütztes Plätz-        m2 grossen Tierhilfehof, wo Pferde,       und bat ihr Netzwerk um Hilfe. Die
chen, oft sind sie schutzlos der Witte-   Hunde, Katzen, Esel, Schafe und Mu-       Bilder aus Tirana sind dramatisch,
rung ausgesetzt. Futter und frisches      lis eine liebevolle Betreuung finden.     und weil Tierleid kein Fremdwort für
Wasser gibt es kaum, und die Tiere                                                  uns ist, traf uns der Hilferuf mitten
hungern elend. Erfüllen sie ihre «Auf-                                              ins Herz.
                                          «Tierschutz muss grenzenlos sein.»
gabe» nicht mehr, werden sie aus-                                                       Maria kämpft unermüdlich für
gesetzt, zu Tode geprügelt, vergiftet                                               notleidende Tiere und steht plötz-
oder ertränkt. Auch viele andere Tiere,   Die Tiere, die zur Tierhilfe kommen,      lich vor einem Engpass. Das Geld
wie etwa Esel, Pferde oder Schafe,        haben ein traumatisierendes Leben         für die Tiere fehlt, und die jahrelan-
werden wie sie als gebrauchte Wa-         hinter sich. Mit viel Herzblut und Hin-   ge finanzielle Unterstützung aus der
re entsorgt, wenn sie dem Menschen        gabe werden sie tierärztlich behan-       eigenen Familie ist nicht mehr länger
keinen Nutzen mehr bringen.               delt, gepflegt, geimpft und kastriert.    möglich. Plötzlich kann sie kein Fut-
                                          Sie werden sozialisiert und dürfen        ter mehr für die Tiere kaufen, Tier-
                                          zum ersten Mal in ihrem Leben erfah-      arztrechnungen sind offen und die
     «Der eingewachsene Draht
                                          ren, was es heisst, umsorgt und ge-       Tierhilfe steht kurz vor dem Aus.
        am Hals schmerzt.»
                                          liebt zu werden. Schliesslich wird ein        Doch wohin mit so vielen Tieren?
                                          liebevolles Zuhause für sie gesucht.      Dank der finanziellen Unterstützung
Tierhilfe Tirana in Albanien                                                        von ProTier, Gesuchen an neue Geld-
Unter der Leitung von Maria setzt sich    Die Tierhilfe Tirana braucht Ihre         geber und der Spenden von vielen
die Tierhilfe Tirana seit 13 Jahren für   Unterstützung                             tierliebenden Menschen ist es ge-
die Tiere in Albanien ein. Sie bekom-     Seit Jahresanfang kämpft die Tierhilfe    lungen, das Tierheim in ruhigere
men eine Stimme, und sie werden als       Tirana ums Überleben und um das           Gewässer zu bringen. Danke, dass
fühlende und schutzbedürftige We-         Wohlergehen der Tiere. Das Tierheim       wir mit Ihrer Hilfe in solcher Not ein-
sen behandelt. Um ihnen ein Leben         ist im Unterhalt enorm kostspielig,       greifen können und die Tiere Schutz
in Würde zu schenken, mussten lang-       und es wird vom Staat nicht unter-        und Sicherheit erfahren.
wierige, nervenaufreibende Auseinan-      stützt. Es wird vollständig über Spen-    Möchten auch Sie Tieren helfen?
dersetzungen mit Behörden durchge-        den finanziert und ist somit dringend     Dann unterstützen Sie unser Engage-
standen werden. Aber mit den Jahren       auf Unterstützung angewiesen.             ment mit einer Spende. Danke, dass
konnte das Tierheim durch Vermitt-            Maria ist im Netzwerk der Le-         Sie ProTier helfen, wenn Tiere in Not
lungsarbeit ein Umdenken in der alba-     benshöfe gut vernetzt und wird dort       sind!                               ■

ProTier 2/ 19                                                                                                            9
The Save Movement - wir müssen kurz die Welt retten Seien Sie dabei am ersten "Lebenshoftag Schweiz"! - PRO - Stiftung ProTier, Zürich
Lebenshoftag Schweiz, 24. August 2019
Ein Erlebnistag mit wahren Tier-Mensch-Begegnungen

Am Samstag, 24. August, organisiert ProTier zusammen mit sieben Lebenshöfen den ersten Lebens-
hoftag Schweiz. Tür und Tor werden geöffnet, um Tiere für die Besucher erlebbar zu machen. Die
Hofbesitzer nehmen sich an diesem Besuchstag ausgiebig Zeit, um Ihnen ihre Tiere, ihre Arbeit und
ihre zukunftsweisende Vision zu zeigen.

 Von Joey Zijlstra                         ziert werden können, bei der medi-          ProTier ist überzeugt, dass diese
                                           zinischen Versorgung sowie bei der       Tier-Mensch-Erlebnisse für Erwach-

S
       eit bald sechs Jahren fördert       Anpassung der Infrastruktur.             sene und Kinder der Schlüssel zum
       ProTier als Netzwerkpartner                                                  Verständnis und ein Anreiz zum
       die Arbeit der Lebenshöfe. Die                                               Überdenken unserer menschlichen
                                           «Erstmals werden am Lebenshoftag
Stiftung organisiert zweimal jährlich                                               Verhaltensmuster sind. Mit dem Le-
                                              Schweiz die Türen gemeinsam
ein Treffen für die inzwischen über                                                 benshoftag Schweiz fängt ProTier
                                              geöffnet für eine interessierte
30 Höfe mit der Möglichkeit zum                                                     gemeinsam mit den Lebenshöfen an,
                                                 breite Öffentlichkeit.»
Erfahrungsaustausch sowie zur Dis­                                                  die Türen für die breite Öffentlichkeit
kussion fachlicher Themen. Auch                                                     zu öffnen.
bietet ProTier Beratung und Kontakt­       Mit dem Lebenshoftag Schweiz
möglichkeiten an für Lebenshöfe,           macht ProTier den nächsten Schritt.
                                                                                     «Die Höfe werden zum Lern- und
die neu gegründet werden oder ihre         Wir möchten die Lebenshöfe dabei
                                                                                      Erlebnisplatz mit vielen Tieren.»
Landwirtschaft umstellen wollen.           unterstützen, dass ihre Stimme bes-
    Gleichzeitig ist ProTier Anlaufstel-   ser gehört wird und gleichzeitig zei-
le für Tiere in Not und oftmals deren      gen, dass die Arbeit der Lebenshö-       An diesemTag möchte ProTier Lebens­
letzte Hoffnung. Wir helfen finan-         fe eine Chance für die Zukunft sein      höfe erlebbar machen und Menschen
ziell, wenn Tiere gerettet und plat-       kann.                                    und Tiere näher zusammenbringen.

Finden Sie einen Hof
in Ihrer Nähe                                                                               Rielasingen-Worblingen (D)

                                                              Kaisten
                                                         Hunzenschwil

                                                                                    Wald ZH
                                                                        Hinteregg
                           Romont BE

                                           Kallnach

10                                                                                                             ProTier 2/ 19
Schenken Sie Hoffnung, werden Sie
                                                              Lebenshof-Pate oder -Patin!
                                                              Als Lebenshof-Pate unterstützen Sie das Netzwerk der
                                                              Lebenshöfe in der Schweiz. Ein Lebenshof ist für verstos-
                                                              sene und «überflüssig» gewordene Haus- und Nutztiere
                                                              häufig die einzige Hoffnung auf Rettung.
                                                              Als Lebenshof-Pate/-Patin helfen Sie ein ganzes Jahr
                                                              lang. Mit Ihrer Patenschaft können Tiere in Not gerettet,
                                                              medizinisch versorgt und ihren Bedürfnissen entspre-
                                                              chend untergebracht werden – dort, wo es im Netzwerk
                                                              möglich und sinnvoll ist.
                                                              Der Patenschaftsfonds wird als Solidaritätsfonds geführt.
                                                              Er trägt die Kosten, um ein Tier zu retten und medizinisch
                                                              zu versorgen oder um bauliche Anpassungen vorzuneh-
                                                              men, so dass ein Tier langfristig auf einem Hof Zuflucht
                                                              finden kann.
                                                              Als Lebenshof-Pate helfen Sie Tieren im Moment der
                                                              grössten Not, damit sie ein Zuhause finden, und geben
                                                              ihnen das zurück, was ihnen zusteht: Achtung, Respekt
                                                              und ein bedürfnisgerechtes Leben bis zu ihrem letzten
                                                              Tag!
                                                              Möchten Sie Patin oder Pate werden? Dann melden Sie
                                                              sich online an unter lebenshoefe-schweiz.ch oder rufen
                                                              Sie uns an: 044 201 25 03

Ich lebe wohl auf dem Lebenshof.

Wir möchten Herzen erreichen, Köpfe     lich und verspielt Ihnen diese Tiere     gen die weitverbreitete Tierhaltung
inspirieren und zum Umdenken ani-       begegnen, wenn sie ihrer Natur ent-      hat.
mieren.                                 sprechend, gewaltfrei und würdevoll         Mit ihrer ganzheitlichen Landwirt-
   Wenn Sie am Lebenshof tag            leben können.                            schaft leben die Lebenshofbetreiber
Schweiz einen Lebenshof besuchen,           Die Hofbesitzer machen ihre Höfe     vor, wie zukunftsweisender Nah-
kommen Sie in Berührung mit vielen      zum Lern- und Erlebnisplatz. Durch       rungsmittelanbau für Tier, Mensch
Tierpersönlichkeiten, und Sie werden    Informationen und Gespräche kön-         und Umwelt aussehen kann.
erstaunt sein, wie neugierig, freund-   nen Sie erfahren, welche Auswirkun-                                        ■

  Besuchen Sie am Samstag,
  24. August 2019, einen
  der teilnehmenden Höfe
  in Ihrer Nähe:
  • Tierlignadenhof in Kaisten
  • Vaikuntha Farm in
    Hunzenschwil
  • Hof Narr in Hinteregg
  • Hof zuKUHnft in Wald ZH
  • Tierarche Seeland in Kallnach
  • Hof Tante Martha
    in Romont BE
  • Ganymed-Fohlenhof Arlen,
    Rielasingen-Worblingen,
    Deutschland

  Anmeldung bis 10. August mit
  dem Anmelde­talon auf der
                                                                                                                            Fotos © ProTier

  letzten Seite dieses Magazins
  oder online auf:
  www.lebenshoefe-schweiz.ch
                                        Wir dürfen einfach sein.

ProTier 2/ 19                                                                                                          11
The Save Movement –
wir müssen kurz
die Welt retten

                                                                                                      Fotos © The Save Movement

«Wenn dir das Leiden eines anderen Wesens Schmerzen verursacht, unterwirf dich nicht
dem anfänglichen Wunsch, vor dem Leidenden zu fliehen, sondern komm dem Leidenden
so nahe wie möglich und versuche ihm zu helfen.» Diese Worte von Leo Tolstoi umreissen
die Aufgabe, der sich «The Save Movement» weltweit verschrieben hat. Die Mitglieder legen
Zeugnis ab vom Leiden der Tiere auf dem Weg ins Schlachthaus, geben der anonymen Masse
Tier ein Gesicht und stehen den Tieren in ihren schwersten Stunden bei.

 Von Barbara Kerkmeer                   der Situation komplett ausgeliefert      Anita, die zur Rolle der Wissenschaft
                                        sind.                                    im Zusammenhang mit der Erzie-

A
        ngefangen hat alles mit einem       So entstand 2010 die Organisa-       hung der Bevölkerung zum Thema
        Hundespaziergang von Anita      tion «Toronto Pig Save». Zusammen        Umwelt doktoriert hatte, The Save
        Krajnc, der späteren Gründe-    mit anderen Aktivisten fing Anita an,    Movement zu gründen.
rin von The Save Movement.              die Transporte von Schweinen auf
    Während sie entspannt mit ihrem     ihrem Weg ins Schlachthaus zu be-        Bei den Tieren sein
Hund unterwegs war, begegnete ihr       gleiten und zu dokumentieren. Na-        The Save Movement ist ein soge-
ein Transporter voller Schweine. Die    tionale und internationale Bekannt-      nanntes Grass-Root-Movement, auf
Ampel stand auf Rot, und Anita hat-     heit bekam das Engagement, als im        Deutsch eine Graswurzelbewegung.
te die Gelegenheit, den Tieren in die   Hitzesommer 2015 in Toronto den          Das bedeutet, die Bewegung ist basis-
Augen zu schauen. Sie erkannte die      leidenden Schweinen in einem kom-        demokratisch und konsensorientiert
Angst, den Schmerz und das Lei-         plett überhitzten Transporter Wasser     organisiert, arbeitet primär mit frei-
den der Tiere und fragte sich, worin    gereicht wurde. Der Schweinezüch-        willigen Aktivisten und ist darauf aus-
nun der Unterschied zwischen den        ter und der Transporteur schätzten       gelegt, bestehende Gesellschaftsfor-
Schweinen und ihrem Hund läge.          die gute Tat gar nicht, und sie reich-   men aufzuzeigen und zu verändern.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass       ten gegen Anita Strafanzeige ein. Sie       Krajnc und ihre Leute fingen an,
es im Leiden und in der Empfindung      wurde eingesperrt und musste vor         bis zu dreimal pro Woche Zeugnis
von Schmerz keinen Unterschied          Gericht. Zwar wurde sie freigespro-      beim Transport von sogenannten
gibt und alle betroffenen Wesen         chen, aber dieser Vorfall ermutigte      «Schlacht»tieren wie Schweinen,

12                                                                                                             ProTier 2/ 19
Das Warten auf den nächsten Transporter.

Kühen oder Geflügel abzulegen, zu         sieht, dass auch sein Schnitzel früher   gründen. Es braucht keine kompli-
beobachten und zu dokumentieren.          ein Gesicht hatte. Wer seinem Stück      zierten Konzepte, langwierigen Ver-
Ausserdem sind sie bei den Tieren         Fleisch vor dem Verzehr in die Augen     handlungen und Diskussionen. Man
und stehen ihnen in den schlimms-         geschaut hat, empfindet den Umgang       meldet sich bei The Save Movement,
ten Stunden bei. Nach Möglichkeit         mit dem Produkt ganz anders.             erhält Unterstützung, vernetzt sich
erleichtern sie ihnen die Situation,                                               via Social Media mit anderen Akti-
indem sie ihnen Wasser reichen, ru-       Die Faszination der                      visten, und schon entsteht eine neue
hig zureden, sie vorsichtig berühren,     Handlungsmöglichkeit                     Gruppe. Auch Geld ist kein grosses
oder ihnen mit freundlichen Worten        Gegründet wurde The Save Move-           Thema, die meisten «Mitarbeiter»
Respekt zollen.                           ment vor rund vier Jahren. Mittler-      bei The Save Movement nehmen
                                          weile gibt es bereits mehr als 560       freiwillig und ehrenamtlich an den
                                          Gruppen weltweit, und täglich wer-       «Vigils» (Zeugnis ablegen) vor den
  «Den Tieren in den schlimmsten
                                          den es mehr. Jeder, der sich für         Schlachthöfen teil, jeder bringt seine
     Stunden Respekt zollen.»
                                          das Leid der Tiere interessiert und      eigene Kamera mit, verteilt werden
                                          bisher das Gefühl hatte, dass er al-     die Informationen über Social Media
Ein grosses Anliegen ist es auch,         lein nichts dagegen tun kann, hat        wie Facebook, Twitter usw. Braucht
der anonymen «Masse Tier» ein Ge-         die Möglichkeit, einer Gruppe bei-       es für eine spezielle Aktion doch mal
sicht zu geben, damit der Konsument       zutreten oder eine neue Gruppe zu        finanzielle Mittel, werden diese per
                                                                                   Crowdfunding (Sammelaktion) be-
                                                                                   schafft.
                                                                                       The Save Movement ist auch in
                                                                                   der Schweiz aktiv, und ich hatte vor
                                                                                   kurzem das Vergnügen, Silvano Lie-
                                                                                   ger, den Koordinator der Bewegung
                                                                                   für die Schweiz, kennenzulernen. Bei
                                                                                   strömendem Regen trafen wir uns im
                                                                                   «Impact Hub Zürich», einem innova-
                                                                                   tiven Zentrum für die Zusammenar-
                                                                                   beit vieler Menschen, Generationen
                                                                                   und Kulturen, die sich gemeinsam
                                                                                   für eine bessere Welt einsetzen.
                                                                                       Silvano, ein freundlicher, zuvor-
                                                                                   kommender, engagierter und höfli-
                                                                                   cher junger Mann, hatte schnell mei-
                                                                                   ne ungeteilte Aufmerksamkeit, als er
                                                                                   voller Tatendrang und Zuversicht an-
                                                                                   fing, die Welt zu umschreiben, die The
«Die Tiere wollen, dass wir dort sind.»                                            Save Movement kreieren möchte.

ProTier 2/ 19                                                                                                         13
Dass diese Verantwortung nur
                                                                              mangelhaft wahrgenommen wird,
                                                                              zeigt sich u.a. in unserem Umgang
                                                                              mit Tieren. Sie werden verdrängt
                                                                              oder leiden in der Nutzung. Dank Be-
                                                                              wegungen wie The Save Movement
                                                                              besteht für jeden Bürger die Mög-
                                                                              lichkeit, gegen dieses System aktiv
                                                                              zu werden und den Tieren eine Stim-
                                                                              me zu geben.
                                                                                  Natürlich ist es psychisch eine
                                                                              grosse Belastung, am frühen Mor-
                                                                              gen vor einem Schlachthof zu stehen
                                                                              und die Tiere in den Tod zu begleiten
                                                                              im Wissen, dass diese Tierpersön-
                                                                              lichkeiten keine Chance auf Rettung
                                                                              haben. Aber man ist nicht allein, zu-
                                                                              sammen mit Gleichgesinnten flüch-
                                                                              tet man nicht vor dem Leid, sondern
                                                                              legt Zeugnis ab und zollt den Tieren
                                                                              Respekt.
                                                                                  «Vigils», wie die Aktionen ge-
Kein Tier will sterben.                                                       nannt werden, sind nie gewalttätig.
                                                                              Sie richten sich weder gegen die
Nur miteinander sind wir stark         gemeinsam lebbaren Zukunft. Viele      Chauffeure der Tiertransporte noch
Er zeichnete das Bild einer Welt, in   der jungen Leute, die sich auf diese   gegen die Mitarbeiter des Schlacht-
der nicht mehr jeder sich selbst der   Weise einsetzen, sind sehr gut aus-    hauses. Das Credo der Aktionen ist:
Nächste ist, in der geteilt und mit-   gebildet und verdienen ihr Geld in     «Am Ende siegt die Liebe», und Lie-
einander gearbeitet wird. In der Of-   herausfordernden Jobs.                 be kann sich immer nur gewaltfrei
fenheit und gegenseitiger Respekt                                             manifestieren.
die Grundlage jeglicher Zusammen-      Den Tieren eine Stimme geben               Anita Krajnc sagt in einem Inter-
arbeit sind und grosse Herausforde-    Tiere in der heutigen Gesellschaft     view: «Die Tiere wollen, dass wir dort
rungen wie Klima, Gesundheit, aber     leben entweder wild – sie machen       sind, sie sind dankbar für jede noch
eben auch Tierleid angepackt wer-      weltweit noch rund 3% aus –, beglei-   so kleine Berührung und für jedes
den, ohne dass zunächst über Ge-       ten den Menschen als Heimtier oder     wohlwollende Wort. Das gibt uns
winnmaximierung diskutiert werden      werden genutzt. Heim- und Nutztiere    Kraft und Zuversicht, immer weiterzu-
muss.                                  machen 97% des Tierbestandes aus.      machen und bei den Tieren zu sein.»
   Die Visionen von Silvano und        Die dominierende Spezies auf dem
den Aktivisten des Save Movement       Planeten ist der Mensch, damit hat     In der Kraft solcher Bewegungen
sind keineswegs Tagträumereien,        er auch eine grosse Verantwortung      liegt die Chance auf eine friedliche
sondern das realistische Bild einer    allen «Mitwesen» gegenüber.            Welt im Sinne aller!              ■

14                                                                                                       ProTier 2/ 19
Kein närrisches Gemüse ohne Tunnel!
Der Schreck auf dem Hof Narr war gross, nachdem ein Frühlingssturm Mitte März den Gemüse­
tunnel dem Erdboden gleichgemacht hatte. Tagelange Arbeit und wertvolles Material waren verloren,
und den Närrinnen und Narren des Hofes war schnell klar, dass eine professionelle Lösung für die
Aufzucht des Gemüses gefunden werden musste.

D
         er Hof Narr im Zürcher Ober-
         land ist ein ganz besonde-
         rer Ort. Ehemals sogenann-
te Nutztiere wie Hühner, Truthähne,
Enten, Schweine, Ziegen und Pferde
werden hier aufgenommen, gepflegt,
versorgt und bekommen die Möglich-
keit, bis ans Ende ihrer Tage frei, ihren
Bedürfnissen entsprechend und in
Würde zu leben. An sich eine Selbst-
verständlichkeit, würde man sagen,
aber leider sind solche Lebensbedin-
gungen weit weg von den Verhält-
nissen, die Tiere in der sogenannten

                                                                                                                                Foto © Hof Narr
Nutzung ertragen müssen.

        «Arbeit mit Hand, Herz              Der neue Tunnel steht – herzlichen Dank!
           und Verstand!»
                                            auch die Seele. Ganz im Gegensatz zu       partner und selbstverständlich leis-
«Schau mir in die Augen, Kleines!»          Produkten von geschundenen Wesen.          teten auch wir einen finanziellen Bei-
– der berühmte Spruch von Hum-                  Mit vollem Körpereinsatz und           trag. Uns liegen die Arbeit und das
phrey Bogart im Film «Casablanca»           wertvollem Material hatten die Nar-        herausragende Engagement vom
gilt auch für den Hof Narr. Wer ein-        ren einen Gemüsetunnel zur frühen          Hof Narr sehr am Herzen und auch
mal mit einem Schwein gekuschelt            Aufzucht des Gemüses gebaut. Bis           wir erachten es als wichtig, dass den
hat, ein schlafendes Huhn auf dem           der grosse Frühlingssturm im März          Tieren ihre Rechte zugestanden wer-
Arm hielt, eine Pferdeherde auf die         kam und mit seiner Intensität den          den. Inzwischen steht der neue Ge-
Weide galoppieren sah oder einen            Tunnel dem Boden gleichmachte,             müsetunnel. Vielen Dank an alle, die
Truthahn beim Begrüssen der Narren          zurück blieben die Trümmer.                geholfen haben!
erlebte, dem wird bewusst, dass die             So hielten sich die Narren nicht
anonyme Masse Tier, die täglich ge-         lange mit dem Verlust auf, sondern
                                                                                            «Die enorme Solidarität war
quält und getötet wird, aus Individu-       überlegten, wie es weitergehen soll-
                                                                                                  überwältigend!»
en mit eigener Persönlichkeit besteht.      te. Schnell war klar, dass sie einen
Jeder, der «Fröilein Tiffy», einem der      professionellen, sturmsicheren Ge-
glücklichen Schweine, in die Augen          müsetunnel mit sparsamer Bewässe-          Der Hof Narr bedeutet für ProTier
gesehen hat, versteht im Herzen, wie        rungsanlage brauchten. So ein Tunnel       ein wertvolles Beispiel praktischer
viel Unrecht den Tieren angetan wird.       kostet und sie riefen ein Crowdfun-        Nachhaltigkeit, Transparenz und ein
Die Narren müssen nicht viel sagen,         ding ins Leben.                            hohes Engagement für die Natur. Fer-
diese Aufgabe übernehmen die Tiere,                                                    ner Achtsamkeit und Verantwortung
von Herz zu Herz.                           Wer Gutes tut, dem wird                    gegenüber Lebewesen. Und nicht
                                            geholfen                                   zuletzt ist der Hof ein grossartiges
Hilferuf vom Hof Narr                       Die Solidarität war unglaublich. Vie-      Beispiel dafür, dass ein Leben von
Die Leute vom Hof Narr wollen nicht         le Menschen kennen den Hof Narr            Menschen, Tieren und Pflanzen mög-
«nur» mit dem Zeigefinger winken, ih-       und seine innovativen und herzli-          lich ist, ohne dass nur einem Glied
re Message ist positiv, denn sie zeigen     chen Betreiber. Innert kürzester Zeit      aus der biologischen Kette Schaden
auch ganz bewusst Alternativen auf.         kamen CHF 20’000 zusammen, das             zugefügt wird. Wir freuen uns, dass
Gemüse zum Beispiel – lokales Gemü-         war mehr, als der Wiederaufbau des         ProTier einen Teil zu dieser wichtigen
se, von Herzen gezogen, gepflegt und        Tunnels benötigte.                         Botschaft beitragen kann!
geerntet, nährt beim Menschen nicht            Wir von ProTier unterstützen die
nur den Körper, sondern vor allem           Lebenshöfe Schweiz als Netzwerk-           ProTier / keb                      ■

ProTier 2/ 19                                                                                                             15
Neuigkeiten vom Ganymed-Fohlenprojekt
In unserer ProTier-Zeitschrift 4/2018 berichtete Irina Wenk ausführlich von ihrem Ganymed-Fohlen­
projekt und ihre Arbeit stiess bei unseren Lesern auf grosses Interesse. Einerseits, weil die Fohlen­
subventionspraxis hinterfragt wird, und andererseits, weil Irina einen ganz besonderen Umgang mit
ihren Pferden pflegt. Lesen Sie hier, wie es weitergeht bei Ganymed.

 Von Bettina Ebner

J
    ahrelang hatte Irina Wenk die Ga-
    nymed-Pferde eingestellt, selbst-
    verständlich in guten Ställen,
trotzdem wuchs der Wunsch nach
einem eigenen Zuhause für die Pfer-
de. Mitte Dezember 2018 hat sich die
einmalige Gelegenheit ergeben, ei-
nen «eigenen» Hof zu beziehen. Bis
dahin waren die Pferde auf verschie-

                                                                                                                            Foto © ProTier
denen Höfen untergebracht, was mit
der steigenden Anzahl Pferde eine
Reihe finanzieller und logistischer
                                           Uneingeschränkte Bewegungsfreiheit im neuen Paddocktrail.
Her­ausforderungen und Probleme
mit sich brachte. Doch jetzt wurde
der Traum dank viel persönlichem           chend immer Nahrung aufnehmen          etwas immer so gemacht haben, hat
Engagement und der finanziellen Un-        können. Zusätzlich zum Paddocktrail    aber nichts damit zu tun, dass das
terstützung durch ProTier wahr: Der        ist aktuell ein Round-Pen im Aufbau.   Vorgehen sinnvoll war.
Ganymed-Hof wurde Realität.                Ein Round-Pen ist ein runder, einge-   Menschen wie Irina brechen Tra-
                                           zäunter Platz, auf dem mit dem Pferd   ditionen auf. Sie zeigen, dass alles
Matschlos glücklich                        auf einer Kreisbahn gearbeitet wird.   anders sein könnte, und sie beglei-
Was Irina Wenk mit einem Team von          Das dient der Gymnastizierung des      ten Pferdebesitzer auf dem Weg in
Helfern seit Dezember geleistet hat,       Pferdes und dem gezielten Muskel-      ein neues Zusammenleben von Tier
ist unglaublich. Die Bilder, die uns er-   aufbau.                                und Mensch. Dieser Weg dient nicht
reichten, sprechen für sich. Die Boxen         Die misshandelten Tiere, welche    «nur» dem Pferd, sondern in erster
wurden zu Gruppenliegeflächen für          bei Irina ein neues, liebevolles Zu-   Linie auch dem Menschen.
die Pferde umgestaltet und ein Teil        hause finden, haben oftmals Fehl-
der Anlage wurde zu einem weitläu-         stellungen im Bewegungsapparat
                                                                                  Irina: «Wer nicht am Knotenhalfter
figen, rund 300 m langen Paddocktrail      und verspannte Muskeln. Dies ist
                                                                                  mit seinem Pferd entspannt in den
ausgebaut. Um den Paddocktrail auf-        nicht weiter verwunderlich, da die
                                                                                  Wald spazieren gehen kann, hat auf
zubauen, musste der Auslaufbereich         Tiere oftmals bereits im Fohlenal-
                                                                                   seinem Rücken nichts verloren!»
komplett saniert werden. Der ständi-       ter zu schwerer körperlicher Arbeit
ge Matsch, in dem sich die Tiere auf-      gezwungen werden. Diesen Leiden
halten mussten, war unzumutbar. Sie        kann im Round-Pen optimal und          Irinas Pferdefamilie wächst ständig,
konnten sich nur ungenügend bewe-          schonungsvoll entgegengewirk t         da ein ethisch korrekter Umgang mit
gen und die ständige Nässe an den          werden und der Pferdekörper kann       den Tieren noch lange nicht in allen
Hufen stellte ein gesundheitliches Ri-     sich behutsam regenerieren.            Köpfen angekommen ist. So kam es,
siko dar.                                                                         dass Mitte April zwei neue Pferdebu-
    Nach der Errichtung des neu-           Ganymed: Kompetenz im                  ben auf dem Ganymed-Hof eingezo-
en Trails fühlen sich die Tiere nun        Umgang mit dem Pferd                   gen sind: Tao und Zwirbel.
«pferdewohl» in der Gruppe. Sie ha-        Pferden und vielen anderen Tieren          Auch diese zwei Kleinen muss-
ben viel Auslauf, können sich rund         geschieht Tierleid oft aus Unwis-      ten in ihrem erst kurzen Leben be-
um die Uhr frei bewegen und dür-           senheit und nicht nur aus Ignoranz     reits viel Leid von den Menschen er-
fen selbst bestimmen, neben wem            und einem Mangel an Einfühlungs-       fahren. Nun dürfen sie bei Irina das
und wo sie fressen oder sich aus-          vermögen. Auch die Tradition spielt    erste Mal in ihrem Leben ganz Pferd
ruhen. Zwei grosse, reich gefüllte         eine Rolle: «Das haben wir immer so    sein, sie werden bedingungslos ge-
Heuraufen sorgen dafür, dass die           gemacht!», hören wir oft, wenn wir     liebt und ihre traumatisierten Seelen
Tiere ihren Bedürfnissen entspre-          Tierhaltungen kritisieren. Dass wir    können sich langsam erholen.

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Das Ganymed-Fohlen-
  projekt braucht weiterhin
  unsere Unterstützung
  Ein solcher Lebensraum, wie

                                                                                                                        Foto © Valentina Schmitter, www.reflected.ch
  ihn Irina für ihre Schützlin-
  ge erschafft, erfordert nicht
  nur wochenlange körperliche
  Schwerstarbeit, sondern verur-
  sacht auch enorme Kosten.
  Schön, dass wir dieses
  ethisch wertvolle Projekt
  mitunterstützen können.
  Möchten auch Sie den                 Tao und Zwirbel – zwei glückliche «Pferdebuben».
  Umbau des Lebensraumes
  der Ganymed-Pferde weiter            In diesem Kurs wurde in erster Linie    Uns liegt genau dieser ethisch korrek­
  unterstützen? Dann helfen            gezeigt, wie eine gleichberechtigte     te Umgang mit Tieren, wie ihn Irina
  Sie mit und spenden Sie              Partnerschaft zwischen Pferd und        pflegt, sehr am Herzen: ein Umgang
  einen Beitrag unter dem              Mensch aufgebaut werden kann, wie       auf Augenhöhe zwischen Tier und
  Vermerk: Spende Ganymed.             die feine Kommunikation zwischen        Mensch, bei dem die Bedürfnisse
  Den Einzahlungsschein dazu           Pferd und Mensch funktioniert und       des Tiers im Vordergrund stehen.
  finden Sie in der Heftmitte.         wie es dem Zweibeiner gelingt, Ver-     Diese Aufgabe ist oft eine grosse He-
                                       trauen zu seinem Freund Pferd auf-      rausforderung, da viele Menschen
                                       zubauen resp. sein Vertrauen zu ge-     noch der Meinung sind, dass Tiere
Kommunikation zwischen Tier            winnen. Im Einsatz standen neun der     ihre Existenzberechtigung nur darin
und Mensch                             zehn Ganymed-Pferde, die derzeit        hätten, dem Menschen zu dienen.
Da Ganymed jetzt einen eigenen         auf dem Hof leben.                         Mit Ganymed haben wir einen
Hof hat, kann Irina Wenk auch ihre                                             Partner gefunden, der den ethisch
Träume von Natural-Horsemanship-       ProTier und Ganymed                     korrekten Umgang mit Pferden nicht
Kursen für Tier und Mensch wahr-       Unsere Partnerschaft ist noch im        nur vorlebt, sondern auch den Raum
machen. Den Anfang machte sie mit      Aufbau. Für ProTier ist Tierethik ein   schafft für viele weitere Menschen,
einem Einsteigerkurs Anfang Juni,      zentrales Element, welches das gute     ihn selbst zu erlernen. Wir freuen
welcher von einer erfahrenen In­       Leben mit Tieren und für sie ins Zen-   uns auf die weitere Zusammenar-
struktorin geleitet wurde.             trum stellt.                            beit.                              ■

     Tierliebe in Ewigkeit
     Tierschutzprojekte sind Herzensangelegenheiten
     und machen Wunder für Tiere möglich.

     Möchten Sie Tieren auch über Ihr irdisches Leben hinaus helfen?
     Dann denken Sie bitte bei der Erstellung Ihres Testaments an
     ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik.
     Noch immer erfahren viele Tiere unsägliches Leid.
     Mit Ihrem Vermächtnis bekommen sie Hilfe und erhalten
     ein Zuhause in Sicherheit.

     Für eine Beratung kontaktieren Sie uns unter:
     Monika Wasenegger, Geschäftsführerin ProTier,
                                                                                                    PRO
     Telefon 044 201 25 03 oder monika.wasenegger@protier.ch

ProTier 2/ 19                                                                                                     17
|   S ER IE T IERG E S U ND HE I T

Bissverletzungen bei Katzen
Viele Katzenbesitzer können ein Lied davon singen: Tierarztbesuche als Folge von Bisswunden.
Die häufigste Ursache sind Revierkämpfe infolge der dichten Besiedlung.

    Von Dr. Josef Föhn                   zu einer Blutvergiftung führt. Nach       lenswert. Diese Massnahme führt
                                         zwei bis drei Tagen bildet sich ein       dazu, dass sie ein kleineres Revier

B
       isswunden sind in unserer Pra-    Abszess. Dem Besitzer fällt das ver-      beanspruchen. Eine Katzenklappe
       xis die weitaus häufigsten Ver-   änderte Verhalten seiner Katze auf:       mit Chip, die nur von den eigenen
       letzungen bei Katzen. Sie kom-    Fressunlust, Apathie, Bewegungs-          Katzen benutzt werden kann, hilft,
men gerade bei freilebenden Tieren       unlust, Berührungsempfindlichkeit,        dass sie wenigstens nicht bis in die
als Folge von Revierkämpfen mit Art-     Schwellung, bei Bissen an den Glied-      eigenen vier Wände verfolgt werden
genossen relativ häufig vor, da in un-   massen auch Lahmheit.                     können.
seren Dörfern und Städten sehr viele                                                   Noch ein Wort zu Katzenbissen
Katzen leben und die Reviere sich        Die Prognose bei Bissverletzungen         an Menschen: Tiefe Verletzungen
überlappen. Während der Paarungs-        ist im Allgemeinen gut, aber …            sind nicht harmlos, und Betroffene
zeit häufen sich diese unerfreulichen    In der Praxis werden Abszesse meist       gehören in jedem Fall unverzüglich
Begegnungen. Viele Besitzer kennen       unter Narkose gespalten, so dass der      in ärztliche Behandlung. Bisse in Ge-
das Problem, dass ihre Katze in re-      Eiter abfliessen kann. Bei grossen        lenke oder Knochen erfordern unter
gelmässigen Abständen von einem          Wundhöhlen muss mit desinfizie-           Umständen sogar einen chirurgi-
«Terroristen» im Quartier attackiert     render Lösung gespült und drainiert       schen Eingriff.                   ■
und so verletzt wird, dass ein Besuch    werden, d.h., ein feiner, weicher Plas-
beim Tierarzt notwendig wird.            tikschlauch wird in die Abszesshöhle
    Verletzungen durch Katzenbisse       geschoben und verhindert, dass sich
sind prinzipiell an allen Körperstel-    die Wundöffnung zu schnell schliesst                     Porträt
len zu erwarten. Besonders häufig        und der Abszess sich wieder füllen
sind sie allerdings im Kopfbereich       kann. Gibt es Anzeichen einer Sep-
(Backe, Ohrgrund), an den Vorderbei-     sis (Blutvergiftung), werden Antibio-
nen (Pfote, Vorarm) und am Schwanz       tika eingesetzt. Ausserdem hilft eine
(Schwanzansatz, Kruppe).                 kurzzeitige Schmerztherapie, damit
    Eine oberflächliche Bisswunde        die Katze ihre Lust am Fressen und
kann harmlos sein und von selbst         an der Bewegung schneller zurück-
abheilen. Sind die Wunden aber tief      erhält.
oder sind delikate Strukturen wie Ge-        Wenn eine Behandlung – Desin-
lenke, Sehnen, Knochen oder Ner-         fektion und Antibiotika – frühzeitig
ven betroffen, wird die Sache kom-       durchgeführt wird und sich noch
plizierter.                              kein Eiter gebildet hat, kann dem Tier
                                         oft eine Narkose erspart werden. Die
Oberflächlich ist praktisch nichts zu    Prognose bei Bissverletzungen ist im
sehen, doch tief darunter schwelt        Allgemeinen gut. Sind jedoch Kno-
eine Entzündung                          chen, Gelenke, Sehnen oder Nerven
Die feinen und spitzen Fangzähne,        betroffen, kann der Heilungsprozess
                                                                                                                         Foto: zvg

die ins Gewebe eindringen, verursa-      komplikationsreich sein und lange
chen wenig Blutung, und die Haut         dauern.
verschliesst sich schnell wieder mit
                                                                                    Dr. Josef Föhn ist seit über 20 Jah-
einer kleinen Kruste, so dass dem        Leider kann Bisswunden praktisch
                                                                                    ren als Tierarzt in Klein­andel­fingen
Besitzer zunächst nichts auffällt. In    nicht vorgebeugt werden
                                                                                    im Zürcher Weinland tätig.
der Tiefe des Gewebes aber bahnt         Viele Katzenhalter fragen, welche
sich eine bakterielle Infektion an,      Möglichkeiten es gibt, damit ihre          ProTier unterstützt ihn und seine
da Katzenzähne stark mit Bakterien       Katze nicht immer wieder gebissen          bäuerliche Kundschaft finanziell
besiedelt sind. Als Folge dieser Be-     wird. Leider kann Bissverletzungen         bei Katzenkastrationen.
siedlung mit Keimen kommt es zu          relativ schwer vorgebeugt werden.
einer starken Entzündung, die zu ei-     Sicher ist die Kastration aller im         www.wyland-vets.ch
ner schmerzhaften Schwellung und         Quartier lebenden Katzen empfeh-

18                                                                                                             ProTier 2/ 19
Ein Leben auf der Überholspur …
… und welche Folgen das für Tiere hat – das Schicksal der ehemaligen Trabrennstute Melody hat
viele «ProTier»-Leser berührt.

 Von Martina Futterlieb                                                                                            he Leistungen erbringen, darüber
                                                                                                                   hinaus müssen sie sehr unnatürlich
Erinnern Sie sich noch an                                                                                          laufen – im gestreckten Trab –, und
Melody? Ein kurzer Rückblick                                                                                       das führt schon bei jungen Pferden
Im Herbst 2017 erreichte ProTier der                                                                               zu bleibenden körperlichen Schäden.
Hilferuf einer Pensionsstall-Besitze-                                                                              Sie leiden danach lebenslang an star-
rin, die seit geraumer Zeit eine ehe-                                                                              ken Verspannungen und Blockaden
malige Trabrennstute in ihrem Stall                                                                                im Rücken und an der Kruppe. Auch

                                                                               Foto © Pferdealtersweide Valendas
hatte, deren Besitzer einfach nicht                                                                                Melody leidet immer wieder unter
mehr zahlte («ProTier» berichtete).                                                                                Schmerzen, was dazu führt, dass sie
Ohne lange zu überlegen sagten wir                                                                                 sich nicht mehr gern anfassen lässt
zu, dass wir uns um eine Lösung für                                                                                oder die Hufe nicht mehr aufhalten
Melody kümmern würden. Als ehe-                                                                                    möchte. Wir haben sie deswegen
maliges Rennpferd hatte sie Glück,                                                                                 vom Osteopathen behandeln lassen,
überhaupt noch am Leben zu sein,                                                                                   und sie genoss es sichtlich.
denn normalerweise werden solche        Ab auf die Alp.                                                               Seit der Behandlung ist sie wie-
Tiere, sobald sie nicht mehr einsatz-                                                                              der viel zufriedener und ausgegli-
fähig sind, «entsorgt». Wir suchten     halten, und bei der Übergabe sagte                                         chener. Dem diesjährigen Alpaufzug
und fanden eine wunderbare Pferde-      man uns, sie vertrage sich nicht mit                                       und einem wunderschönen Sommer
altersweide im Bündnerland, wo Me-      anderen Pferden. Mittlerweile lebt                                         auf der Alp steht nun nichts mehr im
lody liebevoll gepflegt wird und den    sie in der Herde und hat neue Freun-                                       Weg.                              ■
Sommer auf der Alp verbringen darf.     de gefunden, von schwierigem Ver-
                                        halten gegenüber Artgenossen kei-
Ein schwieriges Pferd                   ne Spur mehr. Es ist wunderbar, zu                                          Die Pension und die medizini-
Seit Herbst 2017 ist Melody nun in      sehen, was für ein lebensfrohes und                                         sche Versorgung für Melody
ihrem neuen Zuhause, wo sie zum         glückliches Pferd sie jetzt ist.                                            sind teuer, und wer ihr einen
ersten Mal in ihrem Leben einfach                                                                                   Zustupf geben möchte, darf
Pferd sein kann und mit ihren Art-      Die Jahre auf der Rennbahn                                                  dazu gern einen der Einzah-
genossen nach Herzenslust grasen,       haben ihre Spuren hinterlassen                                              lungsscheine in der Heftmitte
herumtoben und spielen darf. Sie        Wie alle Rennpferde müssen auch                                             nutzen.
wurde davor in einer Einzelbox ge-      Traber auf der Rennbahn extrem ho-

                                                                                                                                           BU C H T IP P   |

Die Absurdität unserer Überflussgesellschaft
Andrea Stift-Laube gelingt es in ihrem neuen Roman,        Konstantin, der unglücklich in Franzi verliebt war. Ila und
trotz psychologischer Detailaufnahmen und liebevoll ge-    Konstantin werden Freunde und bewältigen ihre Trauer in
zeichneter Charaktere ins Makabre zu kippen, und das       einem schrägen Kunstprojekt, das ein Statement gegen
gänzlich unaufgeregt.                                      Massentierhaltung und Fleischkonsum sein soll: einem
Dabei zeigt sie auf erschreckende Weise den kaum hinter-   Online-Versand für Katzenfleisch.
fragten Wahnwitz unseres Gesellschaftssystems ange-
sichts Klimawandel und Ressourcenknappheit:
                                                                               SCHIFF ODER SCHORNSTEIN
Franzi ist verschwunden. Das ist sie schon öfter. Dann
                                                                               Andrea Stift-Laube
sagte man, sie ist wohl wieder irgendwo Tiere befreien,
im Wald, am Nordpol, irgendwo auf einem Schiff. Aber                            192 Seiten
dieses Mal kommt sie nicht mehr zurück. Sie ist spur-                           CHF 27.50 (empfohlener Verkaufspreis)
los verschwunden, und niemand weiss, was passiert ist.                          ISBN 978-3-218-01154-9
Ihre Schwester Ila begibt sich auf die Suche, wühlt in                          erschienen bei Kremayr & Scheriau
der Vergangenheit und trifft auf den Umweltaktivisten                            am 4. Februar 2019

ProTier 2/ 19                                                                                                                                          19
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