NEUES THEATER HALLE THALIA THEATER - " JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE - Bühnen Halle

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NEUES THEATER HALLE THALIA THEATER - " JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE - Bühnen Halle
NEUES THEATER HALLE
THALIA THEATER
» JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE: ... !«
                             (PLATZ FÜR IHRE UTOPIE)
NEUES THEATER HALLE THALIA THEATER - " JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE - Bühnen Halle
NEUES THEATER HALLE THALIA THEATER - " JEDE ZEIT HAT IHRE AUFGABE - Bühnen Halle
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LIEBES PUBLIKUM,
Jede Zeit hat ihre Aufgabe: ... ! Wenn wir für die nächste Theatersaison Heinrich Heines Worte
zitieren, dann, weil wir in den Zeilen dieses kritischen Geistes sowohl ein Achtungszeichen,
mehr noch Analyse und Warnung als auch Chance und Poesie für unsere Arbeit suchen.
Jede Zeit hat ihre Aufgabe. »Zeit« steht hier auch für »Mensch« oder »Land«, für »Regie-
rung« oder »Familie«, für »Überzeugung« oder »Gemeinschaft«. Oder für »Theater« und sein
Schauspielensemble. Zusammengesetzt aus bekannten und neuen Talenten und Künstlern,
die unbedingt in Halle Theater machen wollen, hat die Fotografin Anna Kolata für dieses Heft
einen Streifzug durch die Stadt initiiert. Aufgesucht wurden luftige Orte, die dem Besucher
die Möglichkeit eröffnen, die Dimensionen eines Stadtraums zu erkennen und über seine
Grenzen hinaus zu schauen. Beladen mit dem Wissen, dass diese Zeiten schwierig sind. Und
doch sicher und in der Lage, den Blick für das Ganze zu schärfen und die Gedanken zu weiten.
Im Kopf die Bilder, die unsere Gegenwart markieren: eine durch Kurzschluss brennende Ka-
thedrale, der Schock über ihr drohendes Verschwinden und die schwindelerregende Spen-
dierbereitschaft der Superreichen für den Erhalt der Symbole der westlichen Welt. Notre
Dame: unsere Dame. Unsere Welt. Wessen Welt ist es? Wem gehört sie wirklich? Wem wird
in dieser Welt Hilfe zuteil und wem nicht? Auch zehn Flugstunden weiter brennen in diesem
Frühjahr Kirchen. Bei den Superarmen in Sri Lanka, der Träne Indiens. Kein Renovierungsfeh-
ler diese Explosionen, sondern ein neuerliches Zeichen für die Gewalt der selbsternannten
Religionskrieger. Sie bringen in ihrem Fanatismus nur den Tod für die, die anders leben oder
glauben wollen. Kein zusammen leben.
Doch genau davon sollen unsere neuen Projekte handeln: von gemeinsamer Existenz in
Frieden. Die gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Europa, die sozialen Fragen der mit-
tel- und längerfristigen Zukunft und der Umgang zwischen den Generationen in unserer
pluralistischen Gesellschaft halten dazu an, uns mit den Ausdrucksmöglichkeiten des The-
aters neu auseinanderzusetzen. Die Mehrheit der Menschen kommuniziert - ob im Internet
wie auch in ihrem wirklichen Leben - global. Wir stellen uns darauf ein, dass aufgrund der
großen »Völkerwanderungen« sprachlich neue Ansätze auf der Bühne erforderlich sind.
Unsere mehrsprachige (Englisch/Hebräisch/Deutsch/Arabisch) Inszenierung von Wajdi
Mouawads VÖGEL setzt fort, was mit NATHAN DER WEISE, der TEMPELHERR und DENK ICH
AN DEUTSCHLAND zu Beginn der Spielzeit bereits fundiert ist: Begegnungen unterschiedli-
cher kultureller Herkünfte zwischen dem versunkenen »Alten Osten«, der jüngeren euro-
päischen Zeitgeschichte und den gesellschaftlichen Umwälzungen im Nahen Osten: »East
meets East«.
»Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter«, so
komplettiert Heine seinen Gedanken. In diesem Sinne umfasst unser Angebot für Sie 16 neue
Inszenierungen, 6 davon für Kinder und Jugendliche im Thalia Theater. Das Programm bein-
haltet 2 Uraufführungen, Klassiker und Gegenwartstexte junger Autoren - sie prägen unseren
Spielplan ebenso wie eine Zusammenarbeit mit der Oper, der Staatskapelle und dem Jugend-
chor der Oper Halle für das Musical CABARET.
Ein neues Schauspiel Studio kommt von Leipzig nach Halle und mit ihm gibt es traditionell ein
neues Hofmärchen, eine Studioinszenierung und fünf Szenenstudien als KLIPPENSPRINGER.
Sechs neue Regisseur*innen haben wir nach Halle eingeladen: Swen Lasse Awe, Ulrike Arnold,
Johanna Schall, Ingo Kerkhof, Daniel Pfluger und Grit Lucas stellen erstmals ihre Handschrif-
ten am nt vor. Natürlich erleben Sie weiterhin Arbeiten von Katharina Brankatschk, Henriette
Hörnigk, Ronny Jakubaschk und vielen anderen, und auch wieder von Matthias Brenner, ih-
rem Intendanten des Schauspiels in Halle, der sich weiterhin voller Energie und Empathie auf
dieses Haus und seine Mitarbeiter*innen, auf die kommende Spielzeit und die neuen Stücke,
also die Zeit mitsamt ihren Aufgaben, und vor allem auf Sie, hochverehrtes Publikum, freut.

Ihr Matthias Brenner                                Ihre Henriette Hörnigk
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PREMIEREN
NEUES THEATER
NATHAN        DER WEISE                   VIER    STERNE (UA)
von Gotthold Ephraim Lessing              von Stephan Seidel
Regie: Ronny Jakubaschk                   Regie: Dietmar Rahnefeld
Bühne & Kostüme: Alexandre Corazzola      Ab 14. November 2019
Musik: Bastian Bandt                      S C H AUF ENS T ER
Ab 20. September 2019
SA AL
                                          DENK ICH AN
DER    TEMPELHERR                         DEUTSCHLAND (UA)
von Ferdinand Schmalz                     nach Heinrich Heine
Regie: Ingo Kerkhof                       Regie: Daniel Pfluger
Bühne & Kostüme: Jessica Rockstroh        Bühne & Kostüme: Flurin Borg Madsen
Ab 20. September 2019                     Musik: Martin Reik
K A MMER                                  Ab 23. November 2019
                                          SA AL

CABARET                                   DAS    ABSCHIEDSDINNER
von John Kander und Fred Ebb
Buch: Joe Masteroff nach Christopher      von Matthieu Delaporte und
Isherwoods Erzählung »I am a camera«      Alexandre de la Patellière
Musikalische Leitung: Peter Schedding     Regie: Johanna Schall
Regie: Henriette Hörnigk                  Bühne: Nicolaus-Johannes Heyse
Choreografie: Dominik Büttner             Kostüme: Jenny Schall
Bühne: Claudia Charlotte Burchard         Ab 24. Januar 2020
Kostüme: Henrike Engel                    K A MMER
Koproduktion des neuen theaters mit der
Oper, der Staatskapelle, dem Jugendchor
der Oper Halle
Ab 26. Oktober 2019
OPER
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PEER     GYNT                           DAS ÖFFENTLICHE
von Henrik Ibsen
Regie: Peter Dehler                     ÄRGERNIS
                                        von Franz Arnold
Bühne & Kostüme: Birgit Voss
Ab 14. Februar 2020                     Regie: Ronny Jakubaschk
STUDIOINSZENIERUNG                      Bühne & Kostüme: Marina Stefan
K A MMER                                Musik: Jörg Kunze
                                        Ab 8. Mai 2020
                                        K A MME R
VÖGEL
von Wajdi Mouawad
Regie: Matthias Brenner                 DER STRUWWELPETER
Bühne & Kostüme: Nicolaus-Johannes Heyse nach Heinrich Hofmann
Ab 28. Februar 2020                      Regie: Matthias Brenner
SA AL                                    Bühne: Nicolaus-Johannes Heyse
                                        Ab 19. Juni 2020
                                        n t on t he R o ad and O pen A ir
DER    BIBERPELZ
von Gerhart Hauptmann
Regie: Ulrike Arnold
Bühne: Bartholomäus Kleppek
Ab 18. April 2020
SAAL
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PREMIEREN
THALIA THEATER
7

DAS HÄSSLICHE JUNGE                      THALIA       FASCHING
ENTLEIN
nach Hans Christian Andersen
                                         KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – MIT ROBOTERN
                                         INS WELTALL
                                         Künstlerische Leitung: Ralf Meyer
Regie & Fassung: Katharina Brankatschk   Konzeption interaktive Stationsspiele:
Bühne & Kostüme: Anja Kreher             Katharina Brankatschk
Ab 11. September 2019                    Bühne & Kostüme: Markus Nesser
Ab 4 Jahre // S C H AUF ENS T ER         Ab 14. Januar 2020
                                         P US C HK INH AUS

WEGKLATSCHEN (UA)                        MIT DER FAUST IN DIE
APPLAUS FÜR                              WELT     SCHLAGEN
BONNIE       UND CLYDE
von Sergej Gößner
                                         von Lukas Rietzschel
                                         Regie: Swen Lasse Awe
Regie: Grit Lukas                        Ab 2. April 2020
Bühne: Lena Schmied                      Ab 15 Jahre // S C H AUF ENS T ER
Kostüme & Musik: Maren Kessler
Ab 8. November 2019
Ab 13 Jahre // K A MMER                  DER JUNGE AUF
                                         DEM    BAUM
DER WOLF UND DIE                         von Michele Riml
                                         Regie: Dietmar Rahnefeld
SIEBEN     GEISSLEIN
von den Gebrüdern Grimm
                                         Frühjahr 2020
                                         Ab 9 Jahre // P US C HK INH AUS
Regie & Fassung: Katharina Brankatschk
Bühne & Kostüme: Susanne Cholet
Ab 29. November 2019                     KINDERSTADT          2020
Für die ganze Familie // HOF             ab Juni 2020 // PEIS SNI T Z
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REPERTOIRE
NEUES THEATER
 S A AL

 FAUST
 von Johann Wolfgang von Goethe
                                  ZIEMLICH       BESTE FREUNDE
                                  nach dem gleichnamigen Film von Èric
                                  Toledano und Olivier Nakache, für die

 FRAU MÜLLER MUSS                 Bühne adaptiert von René Heinersdorff

 WEG
 von Lutz Hübner
                                  Kammer
 DER FRÖHLICHE                          ACH, DIESE LÜCKE,
 HYPOCHONDER
 von Erhard Preuk, Reinhard Straube und DIESE ENTSETZLICHE
 Klaus-Rudolf Weber
                                        LÜCKE       (DEA)
                                        von Joachim Meyerhoff
 IN ZEITEN DES
 ABNEHMENDEN             LICHTS DIE BENENNUNG
 von Eugen Ruge
                                        DER     TIERE (UA)
                                        von Leon Engler
 THE    KING‘S SPEECH
 von David Seidler
                                        GESPENSTER
                                        von Henrik Ibsen
 NACKT      ÜBER      BERLIN     (UA)
 von Axel Ranisch
                                        DER    GOTT DES GEMETZELS
                                        von Yasmina Reza
 EINE
 WEIHNACHTSGESCHICHTE MÄNNERHORT
 nach Charles Dickens                   von Kristof Magnusson
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SZENEN EINER EHE
von Ingmar Bergman
                                    ZEIT   DER KANNIBALEN
                                    von Johannes Naber

DIE  TANZSTUNDE
von Mark St. Germain
                                    Ho f
                                    HERR PUNTILA UND
DER    TRINKER
von Hans Fallada                    SEIN    KNECHT MATTI
                                    von Bertolt Brecht

TSCHICK
von Wolfgang Herrndorf              SONNY       BOYS
                                    von Neil Simon

Oper

DIE   DREIGROSCHENOPER
von Bertolt Brecht und Kurt Weill

Schaufens t er

DIE BEAUTYQUEEN
VON    LEENANE
von Martin McDonagh
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REPERTOIRE
THALIA THEATER
13

KABALE         UND LIEBE
von Friedrich Schiller // Ab 14 Jahre
                                        KRIEGERIN
                                        von David Wnendt // ab 13 Jahre
S aal                                   S c hau f ens t er

ANNIE                                   MEIN ZIEMLICH
von Thomas Meehan, Charles Strouse und
Martin Charnin // Für die ganze Familie SELTSAMER FREUND
O p er
                                        WALTER
                                        von Sibylle Berg // ab 8 Jahre
BILDER DEINER                           S c hau f ens t er

GROSSEN            LIEBE
von Wolfgang Herrndorf // ab 14 Jahre   EIN SCHAF FÜRS
K ammer
                                        LEBEN
                                        nach dem Kinderbuch
RICO, OSKAR UND                         von Maritgen Matter // ab 4 Jahre
                                        S c hau f ens t er
DIE    TIEFERSCHATTEN
von Andreas Steinhöfel // ab 8 Jahre
K ammer                                 VINCENT           WILL MEER
                                        nach dem gleichnamigen Film von
                                        Florian David Fitz // ab 13 Jahre
ALLE AUSSER DAS                         S c hau f ens t er

EINHORN
von Kirsten Fuchs // ab 11 Jahre        KLAMMS             KRIEG
S c hau f ens t er                      von Kai Hensel // ab 16 Jahre
                                        S c hau f ens t er

DIE DREI KLEINEN
SCHWEINCHEN
nach Joseph Jacobs // ab 4 Jahre
S c hau f ens t er
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NEUES THEATER
PROGRAMM
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NATHAN DER WEISE
 VON GOTTHOLD EPHRAIM LESSING

 »WAS IST DAS FÜR EIN GOTT, DER FÜR SICH MUSS
 KÄMPFEN LASSEN?«
 »Vor grauen Jahren lebt‘ ein Mann im Osten, der einen Ring von unschätzbarem Wert
 aus lieber Hand besaß …« So beginnt der bekannteste und millionenfach auswendig
 gelernte Textteil dieses bald zweihundertfünfzig Jahre alten Schauspiels; so hebt sie an,
 die umwerfend überzeugende »Ringparabel«, die der weise Dichter und Denker Lessing
 seinem lebenserfahrenen Titelhelden in den Mund legte.
 Die Lessings Ringparabel zugrunde liegende Überzeugung, dass sich Religion durch
 vorurteilsfreie Menschenliebe zu beweisen hat, wirkt aktueller denn je. Religiöse
 Toleranz und Respekt gegenüber jedem Menschen – unabhängig von seiner Herkunft und
 seinem kulturellen Hintergrund – sind Tugenden, die die Basis friedlichen menschlichen
 Zusammenlebens bleiben. Und auch das Bühnengeschehen um die Ringparabel herum
 überzeugt nach wie vor mit seiner zwischen Komödie und Tragödie angesiedelten
 großflächigen Verquickung von Familien-, Liebes- und Geschäftsgeschichten in Zeiten
 eines religionsbasierten Krieges, mit literarisch und philosophisch wertvoller Sprache
 und mit prallen Theaterfiguren. Allen voran der jüdische Kaufmann Nathan, der sein
 christliches Findelkind heil durch das muslimisch dominierte Jerusalem der Kreuzzüge zu
 bringen versucht. Und erst »unter stummer Wiederholung allseitiger Umarmungen fällt
 der Vorhang.«

 R E GIE : R o nn y Jak ub a s c hk / BÜHNE UND KO S T ÜME : A l e x an dr e C o r a z z o la
 MU SIK : B a s t ian B an d t
 Premiere —› 20. September 2019 / Saal
19
20
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DER TEMPELHERR
VON FERDINAND SCHMALZ

» DAS GLÜCK IST EINE BAUSTELLE, DIE SICH NIEMALS ZU
ENDE BRINGEN LÄSST.«
Petra und Heinar können durchatmen! Endlich verwirklichen sie sich ihren Traum vom
Eigenheim. Endlich haben sie die Flucht ins Grüne angetreten, um ihre Städterlungen mit
sauberer Luft aufzufüllen. »Wir ziehn aufs Land«!, verkünden sie und laden ein, um den
gewonnen Lebensraum mit ihren Freunden zu feiern. Und während Heinar schon kon-
zentriert hackt und sägt und senst und schaufelt, gesellt sich die schwangere Petra zu
den Gästen. Gemeinsam braten sie Würstchen und breiten ihr angehäuftes Fachwissen zum
Thema Wohnideen aus: »die Tagesdecke selbst genäht, die Nachttische antik vom Trödler,
das Bett aus Lärchenholz«.
Da plötzlich sammeln sich an den Grundstücksgrenzen einheimische Zaungäste und
beäugen die frisch zugezogenen Städter. Aber je lauter die Landbevölkerung über die
Fremden wettert, desto emsiger baut Heinar an seinem neuen Wohnsitz. Immer größer
und verzweigter soll es sein: Stufen, Sockel, Säulen, ja sogar eine Statue wird sichtbar.
»Aus den Ruinen des Kontinents«, so der ehrgeizige Häuslebauer, »müsse man sich selber
neu erfinden, sich selbst gebären sozusagen«. Und wie aufs Stichwort, mitten auf dem
Baugrund, platzt Petras Fruchtblase…
Ferdinand Schmalz verwebt in seinem neuesten Stück »Der Tempelherr« eine konkrete
Handlung mit symbolischen Verweisen: Wenn Petra und ihre Freunde darüber philosophie-
ren, wie sie künftig leben wollen, ist das bei Schmalz nicht nur amüsantes Volkstheater,
sondern immer auch eine scharfe Gegenwartsanalyse voller ironischer Anspielungen auf
Lifestyle und Weltpolitik.

R E GIE : In g o Ker k h o f / BÜHNE UND KO S T ÜME : J e s sic a R o c k s t r o h
Premiere —› 20. September 2019 / Kammer
22
23

CABARET
VON JOHN KANDER UND FRED EBB
BUCH: JOE MASTEROFF / NACH CHRISTOPHER ISHERWOODS
ERZÄHLUNG »I AM A CAMERA«

» WENN ICH AUF DIE BÜHNE GEHE UND DIESE LIEDER
SINGE – IST DAS BERLIN!« (Lotte Lenya)
Der britische Autor Christopher Isherwood kam Ende der 20er Jahre nach Berlin, um sich
von der berauschenden Nachtwelt der Millionen-Metropole inspirieren zu lassen und
Künstler aus aller Welt zu treffen, die in der kosmopolitischen Weltstadt ihre Talente und
vornehmen Süchte und - nicht zuletzt - ihre Sexualität offen ausleben konnten. Doch
das wilde Leben ist 1929 schon fast wieder vorbei. Tagsüber lernte Isherwood bald die
Folgen von Arbeitslosigkeit, Inflation, bitterer Armut und politischer Unruhen kennen.
Nazi-Schlägertrupps wiesen den gesellschaftlichen Fortschritt brutal in seine Schranken
und der Tanz auf dem Vulkan steuerte auf seinen Höhepunkt zu. All seine Beobachtungen
schrieb Isherwood in seinen Berlin Stories »Goodbye to Berlin« nieder, aus denen 1951 das
Bühnenstück »I am a Camera« von John Druten entstand. 15 Jahre später komponierten
John Kander und Fred Ebb daraus ein Musical. Und so wurde der junge Cliff Bradshaw,
der von Nachhilfe-Unterricht lebte, am Nollendorfplatz billig zur Untermiete bei Fräulein
Schneider wohnte und mit dem Show Girl Sally Bowles aus dem KIT KAT KLUB befreundet
war, zu Isherwoods Alter Ego.
1966 lockte ein diabolischer Master of Ceremonies am New Yorker Broadway die sich in
einem riesigen Zerrspiegel wieder erkennenden Zuschauer mit WILLKOMMEN BIENVENUE
WELCOME hinein in das berüchtigte Etablissement der untergehenden Weimarer Repu-
blik. Aus dem Anfeiern gegen die Sorgen des Alltags wurde in CABARET bald ein nüchter-
nes Erwachen. Cliff wird von seinem besten Freund, einem Hitler-Anhänger, zusammen-
geschlagen und verlässt die Stadt. Das alte Fräulein Schneider heiratet ihren jüdischen
Freund Herrn Schultz nicht, weil er Jude ist. Die Parallelen zu den Rassendiskriminierungen
in den USA der 60er Jahre lagen nah. Und so wurde das Musical auch zu einer neuen Form
politischer Unterhaltung und über Nacht zum Welterfolg. Von seiner Faszination und poli-
tischen Brisanz hat das Musical bis heute nichts verloren.
Koproduktion des neuen theaters mit der Oper, der Staatskapelle und dem Jugendchor der
Oper Halle

MU SIK A L IS C HE L E I T UNG: P e t er S c h e ddin g / R E GIE : Henr ie t t e H ö r nig k
C H O R E O GR A F IE : D o minik Bü t t n er / BÜHNE : C laudia C har l o t t e Bur c har d
KO S T ÜME : H enr ike E n g e l
Premiere —› 26. Oktober 2019 / Oper Halle
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 VIER STERNE
 VON STEPHAN SEIDEL
 URAUFFÜHRUNG

 » ICH KANN NICHT DU SAGEN«

 Ilka fühlte sich als Kind einer berühmten Schauspielerin in deren Schatten tatsächlich
 immer als Statistin, die ihr das Wasser zu reichen hatte. Nun ist sie selbst eine erwachse-
 ne Frau: selbstbewusst und mitten im Leben, liiert mit Josef und offenbar sehr zufrieden
 mit sich und der Welt. Als Josef ihr und seiner Schwiegermutter ein langes Wochenende
 am Meer schenkt, kommt es bereits auf der Hinreise zu erheblichen Störungen in der
 Kommunikation zwischen Mutter und Tochter. Sie steigen im Hotel »Vier Sterne« ab: eine
 Pension, die dieses Siegel keineswegs verdient hat. Vielmehr wird sein Zustand – so er-
 fährt man bald – zum Symbol einer zerbrochenen Familie. Die Reise an den Ort einstiger
 Harmonie wird zu einem emotionalen Ausflug in die Vergangenheit. Im Visier der beiden
 analytischen und sensiblen Frauen steht die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach Auf-
 merksamkeit und Liebe füreinander. Grund dafür ist das Theater. Mit dem dominierenden
 Beruf der Mutter scheint es niemand leicht gehabt zu haben. Und nun, am schwierigen
 Ende ihrer Laufbahn als Schauspielerin, sieht die Diva sich mit der Emanzipation ihrer
 Tochter als begehrenswerte Nicht-Schauspielerin konfrontiert. Vor dem Hintergrund des
 gemeinsamen Traumas, den geliebten Sohn und Bruder – Georg - auf tragische Weise
 verloren zu haben, wird die Frage nach Mitte und Ende des Lebens, nach Alter und Zeit
 relativ. Die zwei Tage Urlaub sind alles andere als Erholung, sie sind schwere Arbeit. Ob
 beiden gelingt, was sich Josef offenbar von dem Trip versprochen hat: eine letzte Chance
 zu nutzen? Davon berichtet der Autor Stephan Seidel, geboren 1983 in Halle. Nach einem
 Literatur- und Philosophie-Studium arbeitete er als Regisseur an vielen Theatern, dar-
 unter Theater Bremen, Schauspiel Frankfurt, Thalia Theater Hamburg usw. Im Rahmen
 seines Literaturstipendiums in Sachsen-Anhalt bekam er den Auftrag, ein Stück für das nt
 zu schreiben und legt einen so tragikomischen wie intensiven und berührenden Dialog
 für zwei starke Spielerinnen vor.

 R E GIE : Die t mar R ahn e f e l d
 Premiere —› 14. November 2019 / Schaufenster
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DENK ICH AN
DEUTSCHLAND
NACH HEINRICH HEINE
URAUFFÜHRUNG
»ALLES DEUTSCHE WIRKT AUF MICH WIE EIN
BRECHPULVER.«
Der meistzitierte Vers des Schriftstellers Heinrich Heine geht bekanntermaßen so: »Denk
ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht«. Jedoch entpuppt
sich dieser beliebte Reim im Verlauf des Gedichtes nicht als sentimentale Liebeserklärung
oder Ausdruck patriotischen Schmerzes. Vielmehr ist es Heines bevorzugtes Spiel mit der
Doppeldeutigkeit. Denn Heine ist mit nichts so sehr verbunden wie mit den Gegensätzen.
Er bewegt sich außerhalb von Beständigkeit und Tradition. Schon früh hat er erlebt, wie
durchlässig Lebenswelten sein können: Als Sohn jüdischer, aber nicht orthodoxer Eltern
besuchte Heine zunächst eine christliche Schule, als er mit sieben Jahren Zeuge wird, wie
man ein politisches System einfach gegen eine anderes austauscht. Später erlebt er dann
die Ablösung Napoleons durch die Preußen. Heine selbst verbringt die ersten zwanzig Jahre
seines Lebens in mindestens fünf verschiedenen Städten. Er studiert Jura, besucht aber
auch philosophische Vorlesungen. Er dichtet in romantischem Gewand und mischt doch
immer wieder politische Seitenhiebe unter. All das hat ihn zu einem unerschütterlich Wan-
kelmütigen werden lassen. Zu einem flexiblen Denker, den die zunehmend komplexer wer-
dende und deshalb nach klaren Grenzen strebende Gesellschaft unserer Zeit bitter nötig
hätte.
Der Regisseur Daniel Pfluger wird dem literarischen Werk Heinrich Heines im Kontext
deutscher Geschichte und Musik nachspüren. In Halle stand schließlich das erste figürliche
Heine-Denkmal Deutschlands. Nach dessen Vernichtung durch die Nationalsozialisten
ziert 90 Jahre später ein überdimensionaler Heine-Kopf aus Sandstein den Uniplatz.
Gleich hinter dem Theater.

R E GIE : D anie l P f lug er / BÜHNE UND KO S T ÜME : F lur in B o r g Ma d s en
MU SIK : Mar t in R eik
Premiere —› 23. November 2019 / Saal
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DAS
ABSCHIEDSDINNER
VON MATTHIEU DELAPORTE
UND ALEXANDRE DE LA PATELLIÈRE
»WARUM GEHEN WIR ZU EINLADUNGEN, VON DENEN WIR
UNS EIGENTLICH WÜNSCHEN, DASS DIE LEUTE ABSAGEN?«
Freundschaft ist ein hohes Gut. Hohe Erwartungen, hohe Verpflichtungen, hoher Zeit-
aufwand. Und da muss man schon mal von Zeit zu Zeit überprüfen, ob sich so ein ge-
wohnheitsmäßig stattfindender, persönlicher Kontakt überhaupt noch lohnt. Schließlich
hat ein berufstätiger Mensch nur eine begrenzte V.Z.F. (Verfügbare Zeit für Freunde). Dann
heißt es: Konsequenzen ziehen. Zu diesem Zweck hat man in bestimmten Pariser Intellek-
tuellenkreisen das Abschiedsdinner erfunden. Dabei lädt man jenen Freund, zu dem man
den Kontakt abbrechen möchte, zu einem letzten Dinner ein, von dem aber nur der Gast-
geber weiß, dass es der finale gemeinsame Abend sein wird. Der Gastgeber serviert dem
ausgemusterten Freund noch ein letztes Mal dessen Lieblingsessen, legt dessen Lieb-
lingsmusik auf, simuliert die begeisterte Nutzung einstiger Geschenke des Gastes, gibt
sich einen Abend lang einer wohligen heimlichen Abschiedsstimmung hin – und wird
danach nie wieder ans Telefon gehen, wenn der andere anruft. Genau dieses Programm
wollen Pierre und Clotilde auch durchziehen. Sie haben sich für (und damit gegen) Béa
und Antoine entschieden und die beiden künftigen Ex-Freunde zum Abschiedsdinner
eingeladen. Und dass dieses Abschiedsdinner keinesfalls so abläuft wie geplant, ist ja
klar, sonst wäre das »Abschiedsdinner« ja nicht die erfolgreiche neue Komödie des
französischen Autorenduos Delaporte/de la Patellière, die schon mit »Der Vorname«
bewiesen haben, wie genau und böse und unterhaltsam sie dem zeitgenössischen Mit-
menschen aufs Maul und ins verstellte Herz schauen können.

R E GIE : J o hanna S c hall / BÜHNE : Nic o laus-Johanne s He y s e
KO S T ÜME : J enn y S c hall
Premiere —› 24. Januar 2020 / Kammer
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PEER GYNT
 VON HENRIK IBSEN
STUDIOINSZENIERUNG

 »ICH BIN EIN BLATT PAPIER UND WERDE
 NIE BESCHRIEBEN.«
 Henrik Ibsen hat seinen »Peer Gynt« vor mehr als 150 Jahren ersonnen und trotzdem steht
 im Zentrum der Erzählung ein hochmodernes Subjekt. Mehr noch, es steht nicht, es irrt
 umher, reist um die ganze Welt, reitet auf den Wellen seines Größenwahns und über-
 schwemmt dabei jeden, der seine Bahn kreuzt.
 Peer Gynts rastlose Odyssee beginnt bei seiner Mutter, die an den Höhenflügen und Hirn-
 gespinsten ihres Sohnes schier verzweifelt. Im heimatlichen Dorf mischt Peer sich unter
 die Hochzeitsgäste und entführt kurzerhand die Braut, flieht aber bald ohne sie weiter.
 Er will die Konsequenzen für sein Handeln nicht verantworten und streicht nach jedweder
 Andeutung eines Lebensentwurfes die Segel. Dabei hinterlässt er Verwüstung, aber niemals
 Spuren im Sinne einer Nachhaltigkeit. Auch Solvejg, die Frau, die ihm wirklich etwas be-
 deutet, verlässt er, nachdem er gerade noch ein Haus für sie gebaut hat. Getrieben vom Im-
 perativ der Selbstfindung kann Gynt nicht mehr unterscheiden zwischen Schein und Sein.
 Dabei erinnert er uns an die »social networkers« und »Influencer«, die ihren Lifestyle als
 Geschäftsmodell und das eigene Leben als digitales Schaufenster zu Markte tragen. Gynts
 narzisstischer Trip erlaubt kein Ankommen und führt ihn durch das Reich der Bergtrolle,
 über Marokko bis nach Kairo in eine Irrenanstalt. Als Goldgräber, Pelzjäger und Sklaven-
 händler hangelt er sich von Rolle zu Rolle, beutet jede sich ihm bietende Möglichkeit
 erbarmungslos aus. Am Ende muss er jedoch feststellen, dass da immer noch nichts ist,
 für das es sich innezuhalten lohnt. Bis er sich an Solvejg erinnert …

 R E GIE : P e t er D ehl er / BÜHNE UND KO S T ÜME : Bir g i t Vo s s
 Premiere —› 14. Februar 2020 / Kammer
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VÖGEL
VON WAJDI MOUAWAD

»EXCUSE ME !«
Der junge Naturwissenschaftler Eitan verliebt sich in die Doktorandin Wahida. Er hat
jüdische Wurzeln, sie arabische. Das macht es ihm schwer, seine neue Freundin in der
israelischen Familie vorzustellen. Denn Eitans Vater vertritt durch seine Erfahrung als
gebürtiger Israeli ein konfliktreiches Familien- und Gesellschaftsbild, das die Versöhnung
mit Fremden strikt ausschließt. Auch Eitans Mutter Norah, deren Eltern ihr Judentum
gegen den Glauben an den Kommunismus eingetauscht hatten, rät ihrem Sohn ab, zu
heiraten. Doch dann passiert die Katastrophe. Eitan liegt nach einem Bombenattentat
in Jerusalem verletzt im Krankenhaus. Wahida findet Eitans Großmutter, und aus ihren
Erzählungen erfährt sie, dass der kompromisslose Israeli David eigentlich ein palästinen-
sischer Bauernjunge ist, der von Großvater Etgar in einem eroberten Dorf gefunden und
adoptiert wurde. Nachdem auch David die Wahrheit über seine Herkunft erfährt, stirbt er
an einem Schlaganfall.
Was für ein Drama, in dem sich Familie und Weltpolitik verbinden! Der libanesische Autor
Wajdi Mouawad, Jahrgang 1968, hat mit VÖGEL ein modernes »Romeo und Julia« des Nahen
Ostens geschrieben, eine aktuelle Variation auf »Nathan der Weise« – einen philosophi-
schen Polit-Krimi im Wellmade-Play-Format, der mit leichter Hand eine Geschichte über
den Zeitraum von zwei Jahren erzählt. Seine Dialogkunst entwirft souverän eine äußerst
berührende und spannende globale Familiengeschichte, die über Generationen durch den
Lauf der Weltgeschichte in heftiger Bewegung und starken Konflikten bleibt. Das Drama
findet nur zum kleinen Teil auf Deutsch statt, vielmehr auf Englisch, aber auch Hebräisch
und Arabisch.
Auf Mehrsprachigkeit setzt auch die Inszenierung von Intendant Matthias Brenner, der für
dieses internationale Projekt Schauspieler*innen verschiedenster Herkunft auf die Bühne
des nt einlädt.

R E GIE : Ma t t hia s Br enn er / BÜHNE : Nic o lau s-J o hann e s He y s e
Premiere —› 28. Februar 2020 / Saal
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DER BIBERPELZ
 VON GERHART HAUPTMANN

 »DE BILDUNG IST HEUTZUTAGE DE HAUPTSACHE.«
 Gerhart Hauptmanns »Diebskomödie« fiel bei der Uraufführung 1893 durch. Doch die
 Mehrheit der Kritiker lag falsch und im Laufe des vergangenen Jahrhunderts entwickelte
 sich DER BIBERPELZ zum beliebtesten Stück des Naturalismus. Das liegt vor allem an seiner
 legendären Protagonistin, der äußerst vitalen Mutter Wolffen, die mit ihrem losen Mund-
 werk und der frechen Lebensmaxime »Wer halt nicht wagt, der gewinnt ooch nicht« aus
 dem Milieu von einfachen Leuten stammt, die sich clever mit der selbstgerechten Justiz
 anlegen und gewieft damit durchkommen. Wirtschaftliche Not formuliert Hauptmann
 nicht als soziale Anklage, sondern als Aufforderung zur Aktion. Folgerichtig kehrt die
 resolute Waschfrau kurzerhand - da ihr Ehemann als Schiffer arbeitslos ist - die kleinbür-
 gerlichen Geschlechterrollen um und füttert nicht nur ihre Familie durch, nein, sie strebt
 noch weiter nach oben. Die Töchter sollen es besser haben – »ich hab se gebild’t erzogen,
 verstehste?« – und bei reichen Leuten arbeiten und später Karriere auf den Bühnen der
 Hauptstadt machen. Das Haus muss abbezahlt und die Ferienwohnung zur Mehrung des
 Kapitals vermietet werden. Also greift die Wolffen zu illegalen Mitteln. Damit kommt sie
 im wilhelminischen Berlin weit. Denn die Amtsstuben sind verschimmelt, Diener und
 Denunzianten haben Konjunktur in der Untertanengesellschaft. Als ein Biberpelz ver-
 schwindet, fühlt sich Amtsvorsteher Wehrhahn durch derartige Lappalien eher belästigt
 und ist weniger an der strafrechtlichen Verfolgung von Kriminellen interessiert als an der
 Bespitzelung »reichs- und königsfeindlicher Elemente«. Die finale Verhandlung zwischen
 Klage und Angeklagter wird zum Triumph des Tabubruchs über die beschränkte staatliche
 Verwaltungswillkür. Mutter Wolffen kommt davon.
 DER BIBERPELZ gilt zusammen mit Heinrich von Kleists »Der zerbrochne Krug« zurecht als
 schillerndste Gerichtskomödie des Theaters.

 R E GIE : Ulr ike A r n o l d
 BÜHNE : B ar t h o l o mäu s K l epp ek
 Premiere —› 18. April 2020, Saal
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DAS ÖFFENTLICHE
ÄRGERNIS
 KOMÖDIE VON FRANZ ARNOLD
»OH - OH - … !«
Verstolperte Verhältnisse: Lutz ist Helma verfallen. Allerdings soll sie einen adeligen und
keinen kleinbürgerlichen Mann heiraten, wenn es nach ihrer Tante Ursula und ihrem Onkel
Baldur geht. Um seinem Neffen die Heirat zu ermöglichen, nimmt Gustav Pietsch sein Herz
und viel Geld in die Hand, arrangiert für Lutz dessen Adoption durch einen Grafen und
kauft sich selbst zur Sicherheit noch den Titel eines Konsuls von Nigeria. Helmas Verwandte
sind begeistert. Doch kaum schraubt Pietsch sein neues Namensschild samt Titel an die
Haustür, steht auch schon eine erste Asylsuchende mit ihrer Mutter, vierzig Reisekoffern
und einem Tiger davor. Dorine Blaker ist der Stern am Himmel des entertainmentsüchtigen
Berlin, eine Tänzerin in den Nachtclubs der Stadt, die als nigerianische Staatsbürgerin Hilfe
bei ihrer diplomatischen Vertretung sucht. Sie wurde von selbsternannten Tugendwäch-
tern, zu denen auch Helmas Onkel gehört, angezeigt, um Auftrittsverbot zu erhalten und
ausgewiesen zu werden. Als sie in Lutz ihre Pariser Affäre erkennt, zieht sie ohne zu zögern
in Pietschs Villa ein.
Franz Arnold und Ernst Bach waren als Komödienautoren die Superstars der Berliner und
deutschsprachigen Boulevardszene in den 1920er und 30er Jahren. »Das öffentliche Ärger-
nis« ist Arnolds letztes Stück, das noch in Deutschland im Schatten des aufkommenden
Nationalsozialismus’ uraufgeführt wurde. Es zeichnet sich durch lustvoll überspitzte Typen
aus, die halsbrecherisch von einer Verwechslung ins nächste Missverständnis schlittern,
dabei anmaßend tollkühn nach Hintertürchen aus ausweglosen Situationen suchen und
sich mehr und mehr verstolpern. Aber auch überaus politisch setzt der Schwank die sich
ändernde gesellschaftliche Situation im einst liberalen, hedonistischen Berlin, das zuneh-
mend durch die nationalsozialistische Ideologie, Rassenwahn, Fremdenhass und Gewalt
terrorisiert wird, in Szene.

R E GIE : R o nn y Jak ub a s c hk / BÜHNE UND KO S T ÜME : Mar ina St e f an
MU SIK : J ö r g K un z e
Premiere —› 8. Mai 2020 / Kammer
38 MOBIL + OPEN AIR

 DER
 STRUWWELPETER
 NACH HEINRICH HOFMANN
 » UND DIE MUTTER BLICKET STUMM AUF DEM GANZEN
 TISCH HERUM.«
 Heinrich Hoffmann - Arzt und Psychiater - hat Mitte des 19. Jahrhunderts ein Erziehungs-
 buch geschrieben, das so erfolgreich in deutschen Elternhäusern und Kinderzimmern
 einschlug, dass es später in viele Sprachen übersetzt wurde und bis heute weltberühmt
 ist.
 DER STRUWWELPETER war das erste wirkliche Comic-Buch, welches gerade durch seine
 Zeichnungen eine ungeheure Strahlkraft bei Kindern und Erwachsenen bekam. Ob der
 bitterböse Friederich, das unbelehrbare und eben verbrennende Paulinchen, der fliegen-
 de Robert oder der Suppenkaspar und viele andere ...
 Sie alle wurden zu einem ikonografischen Ensemble des deutschen Literaturkanons seit
 nun bald 170 Jahren.
 Mit Musik, Liedern, gemeinsamem Spiel und Getränk wird das feste Ensemble zu mobilen
 Gauklern. Auf ihrem Karren ziehen sie durch Halle und schlagen an verschiedenen Orten
 der Stadt ihre Bretter auf, um mit Euch und Ihnen über das Leben in Deutschland, über
 Alter und Jugend, über Gesellschaft und Lebensart, über Grenzen und Grenzenloses,
 über Kulturen und Unkulturen spielend in Verbindung zu treten. Profi-Schauspieler*in-
 nendes nt und Thalia-Ensembles gehen zusammen mit Laien auf die Suche nach der
 Botschaft und dem zeitlosen und immer aktuellen Wert der unbelehrbaren, ungehor-
 samen Gestalten aus der Struwwelpeter-Saga. Verschiedene Spielarten und Sprachen
 werden zeigen, welches kritische Gemeingut das Ensemble des Struwwelpeters in einer
 wirtschaftlich globalisierten Welt darstellt.

 R E GIE : Ma t t hia s Br enn er / BÜHNE : Nic o lau s-J o hann e s He y s e
 Premiere —› 19. Juni 2020 / nt on the Road and Open Air
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STUDIO HALLE v. l. n. r. Emma-Katharina Suthe, Camille Dombrowsky, Tristan Becker,
Anastasia-Lara Heller, Naemi Feitisch, Clemens Kersten, Jan Wenglarz, Anton Dreger,
Julian Gutmann
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THALIA THEATER
PROGRAMM
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DAS HÄSSLICHE
JUNGE ENTLEIN
NACH HANS CHRISTIAN ANDERSEN
 AB 4 JAHRE
 »ES SCHADET NICHTS, IN EINEM ENTENHOF GEBOREN
 ZU SEIN, WENN MAN NUR IN EINEM SCHWANENEI
 GELEGEN HAT.«
 In einer maroden halleschen Naturbadeanstalt sitzt der kleine Christian traurig am Wasser
 und betrachtet sein Spiegelbild. Er fühlt sich allein. Die Kinder sagen, er sei hässlich und
 arm. Der kleine Außenseiter weiß, dass sie Recht haben. Nicht nur, dass er nicht so hübsch
 ist wie seine Klassenkameraden oder dass seine Eltern nicht so viel Geld verdienen wie die
 meisten Eltern. Wie groß sein »Anders-Sein« tatsächlich ist, behält er aus Angst vor noch
 mehr Ablehnung für sich. Aber er weiß nicht, wie lange er es noch aushalten kann, so
 allein mit sich in der Welt zu sein. Schon lange hat er keine Freude mehr im Herzen und es
 fehlt ihm inzwischen der Lebensmut. Er wird von drei besonderen Gestalten beobachtet:
 dem Bademeister, seiner Frau und dem Kiosk-Besitzer. Die drei heiteren Senior*innen
 verbringen ihren Lebensabend an diesem melancholischen Ort. Jeder von ihnen weiß selbst
 sehr genau, was es bedeutet, sich fremd in der Welt zu fühlen.
 Entschlossen, dem kleinen Christian Mut zu machen, an sich selbst zu glauben und seine
 Träume wahr werden zu lassen, nehmen sie sich seiner an. Sie erzählen ihm die wun-
 derbare Geschichte vom hässlichen jungen Entlein, geschrieben von dem zu Lebzeiten
 ebenso sonderbaren Zeitgenossen Hans Christian Andersen. Diese heilsame Geschichte
 eines Geschöpfes, das in eine ihm wesensfremde Umgebung geboren wurde und nach
 langem Leidensweg schließlich sich selbst findet, wird auch Christian helfen, sich selbst
 so annehmen zu können wie er ist.

 REGIE UND FA SSUNG: Katharina Brankat schk / Bühne und Kos tüme: Anja Kreher
 Premiere —› 11. September 2019 / Schaufenster
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 WEGKLATSCHEN
APPLAUS FÜR BONNIE UND CLYDE
VON SERGEJ GÖSSNER
URAUFFÜHRUNG / AB 13 JAHRE

 »IHR SEID VIELE. WIR SIND MEHR. IHR SEID WÜTEND.
 WIR SIND STINKSAUER. IHR SEID RECHTS. WIR SIND
 ÜBERALL. IHR SEID BESORGT - ACH, FICKT EUCH!«
 Sie waren jung und verträumt. Sie waren verspielt und verliebt. Sie waren schrecklich
 brutal.
 Sie interessierte sich für Literatur und moderne Kunst, Showbusiness und Glamour. Er flog
 von der Schule und klaute schon mit siebzehn sein erstes Auto. Sie lernten sich kennen und
 zwei Monate später wird er verhaftet. Sie schmuggelt für ihn eine Waffe ins Gefängnis. Er
 kann fliehen. Sie ziehen gemeinsam los. Sie überfallen Supermärkte, betrügen an Tankstel-
 len und rauben Banken aus. In nur knapp zwei Jahren werden sie zu den meistgesuchten
 Raubmördern im Land. Er schießt, sie lädt nach. Dabei töten sie neun Polizeibeamte und
 vier Zivilisten. Am Ende geraten sie in eine Falle und sterben gemeinsam im Kugelhagel. Sie
 hießen: Bonnie und Clyde.
 Das Verbrecherpaar ist das wohl jüngste und schillerndste der Weltgeschichte.
 Autor Sergej Gößner schreibt den Mythos von Bonnie und Clyde als Auftragsarbeit für das
 Thalia Theater Halle neu. Dabei stellt er Fragen an unsere Gegenwart, die ganz frei von
 Abenteuer und Legendenbildung sind: Wie entstehen Freiräume für Radikalisierung und
 Hemmungsverlust? Was geschieht, wenn junge Menschen ihr Glück in Form einer Waf-
 fe in die Hand nehmen? Warum scheint Gewalt als Lösung verlockender als Dialog und
 friedlicher Ausgleich? Und woher kommt überhaupt der Drang, Grenzen zu überschreiten?
 Diesen Themen spüren Autor und Regie für unser junges Publikum nach, den berüchtigten
 Delinquenten Bonnie und Clyde immer auf der Spur.

 R E GIE : Gr i t L uk a s / BÜHNE : L ena S c hmie d
 KO S T ÜME UND MU SIK : Mar en Ke s s l er

 Premiere —› 8. November 2019 / Kammer
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KÜNSTLICHE
INTELLIGENZ –
MIT ROBOTERN INS
WELTALL
DER THALIA FASCHING 2020
»SEHEN SIE DAS? SEHEN SIE DAS? DAS IST KEIN MOTORÖL!
ES SCHMECKT SALZIG. DAS SIND … TRÄNEN!
ICH BIN KEIN ROBOTER … ICH BIN … EIN MENSCH!«
Auf dem neuesten Thalia-Faschings-Abenteuer tauchen die Kinder in die aufregende Welt
der Science-Fiction ein. Gemeinsam mit Kapitän Stanislav Schmidt und seiner Crew fliegen
sie in den Weltraum. Unterstützt werden die Astronauten dabei von modernster Technik.
Computer und Roboter berechnen den Kurs, steuern das Raumschiff, versorgen die Crew
mit Nahrung, Sauerstoff und Freizeitangeboten. Technik und Mensch arbeiten Hand in
Hand. Die Technik hilft den Menschen, aber sie muss kontrollierbar bleiben. Das war sie
leider nie. Denn wer das Flugzeug erfindet, erfindet eben auch den Flugzeugabsturz.
Kann es geschehen, dass die Maschinen eines Tages klüger sind als wir? Ist es vorstell-
bar, dass uns Computer nicht nur im Schachspielen besiegen, sondern überhaupt finden,
dass sie ihren Schöpfern inzwischen weit überlegen sind? Braucht eine Maschine einen
Menschen, der sie steuert? Können Maschinen ihre Fähigkeiten verbessern, Gefühle
entwickeln, Selbstbewusstsein ausprägen, Urteile fällen? Sind Roboter womöglich eines
Tages menschlicher als wir?
Die Roboeinheit 20 - 20 fragt uns: »Was ist das, ein Mensch?« – Eine Begegnung der be-
sonderen Art mitten in den Weiten des leeren schwarzen Alls!

K ÜN S T L E R IS C HE L E I T UNG: R al f Me y er
KO NZ E P T I O N IN T E R A K T I V E S TAT I O NS SP IE L E : K a t har ina Br ank a t s c hk
BÜHNE UND KO S T ÜME : Mar k u s Ne e s er
Premiere —› 14. Januar 2020 / Puschkinhaus
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 Für die ganze Familie!
 WEIHNACHTSMÄRCHEN IM HOF

DER WOLF UND DIE
SIEBEN GEISSLEIN
 » WOLF BLEIBT WOLF UND GEISS BLEIBT GEISS - OHNE
 SCHWARZ GIBT’S AUCH KEIN WEISS! «
 Das Weihnachtsmärchen im Hof wird traditionell alle zwei Jahre vom neuesten Schau-
 spielstudio der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig
 gespielt. Und dass in den knapp 45 Minuten bekannte Märchenklassiker eine rasante und
 irrwitzige Auffrischung für das legendäre Open-Air-Format erfahren, ist genauso garantiert
 wie wärmende Decken und Lebkuchen für die Kinder und Glühwein für die Eltern.
 Grimms Märchen sind nicht nur in der Menschenwelt der Dauerschlager für Alt und Jung,
 auch im Märchenwald sind sie wohl bekannt! So rollen die sieben Geißlein nur gelangweilt
 mit den Augen, als ihre Mutter vor Arbeitsantritt die Geschichte vom bösen Wolf erzählt. Al-
 les würde die gutmütige Geiß tun, um ihre lieben Kinderchen vor den Übeln dieser Welt zu
 bewahren. Nach langem Reden ist Schluss, denn die Alleinerziehende muss zur Schicht
 in die Ziegenkäsefabrik. Familie Geiß ist hypersozial aufgestellt: Denn alle sieben sind
 adoptiert. Kaum ist die Patchwork-Mutter aus dem Haus, steigt auch schon die große
 Fete. Doch da kommt der graue Wolf am Haus der Geiß vorbeigeschlurft. Prompt ent-
 deckt vom kleinsten Geißlein, teilt dieses unvermittelt seinen Geschwistern mit, dass
 der Bösewicht nun endlich da sei, um sie allesamt zu fressen! – »Au ja!« Ruft da die
 Geißenschar – »Jetzt kann der Spaß beginnen!«
 Doch der Wolf scheint ganz und gar nicht fresslustig zu sein: Er befindet sich mitten in sei-
 ner Midlife-Krise und ist zusätzlich noch seit kurzem Veganer. Anstatt die sieben Geißlein
 zu verschlingen, würde er viel lieber Freundschaft schließen. Das gefällt den Geißlein ganz
 und gar nicht! Denn Wolf bleibt Wolf und was soll das für ein Märchen werden, wenn der
 Wolf keine Lust mehr auf zartes Ziegenfleisch hat?

 R E GIE UND FA S S UNG: K a t har ina Br ank a t s c hk
 BÜHNE UND KO S T ÜME : S u s ann e C h o l e t
 Premiere —› 29. November 2019 / Hof des nt
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MIT DER FAUST IN DIE
WELT SCHLAGEN
 VON LUKAS RIETZSCHEL
 AB 15 JAHRE
 »DIESER SOMMER WAR DER SCHLIMMSTE. KEINE NACH-
 RICHTEN MEHR OHNE FLÜCHTLINGE, DIE ZEITUNGEN VOLL
 MIT ANKÜNDIGUNGEN ÜBER NEUE HEIME. DIE PROTESTE
 IN DRESDEN BRACHTEN NICHTS, DER AUFSTAND GEGEN DIE
 GUTMENSCHEN BLIEB OHNE UNTERSTÜTZUNG.«
 Die Eltern von Philipp und Tobi wollen dem allgegenwärtigen Verfall ihrer Region etwas ent-
 gegensetzen. Also bauen sie für ihre Kinder und sich ein neues Heim. Ein eigenes Haus. Seit
 der Wende sind die Ortschaften, die Industrie, die sozialen Bindungen und die Ideale der
 Menschen im Osten Sachsens dem Kapital und der neuen Zeit anheim gefallen. Ein »einfach
 weiter machen« oder »nicht darüber reden« soll helfen, um in der neuen Ordnung zurecht
 zu kommen. Schließlich macht die Abwicklung auch nicht vor den Freund*innen und Kol-
 leg*innen oder gar der Ehe der eigenen Eltern halt. Die beiden Brüder Philipp und Tobi gehen
 unterschiedlich mit der Situation um. Während Philipp sein Glück im Rückzug sucht, findet
 es Tobi bei der Gruppe von Jungen, die im VW vor der Schule stehen und lauten Rechts-Rock
 hören. Denn Nazis sind einfach da, so wie die Kirche, der Fußballverein oder die Freiwillige
 Feuerwehr. Sie geben Halt, bieten ein eindeutiges Weltbild und sorgen für Klarheit und
 Orientierung. Da kann man mal durchatmen. Muss nicht alles selbst herausfinden.
 Lukas Rietzschel beschreibt in seinem Debütroman mit knapper Sprache und kühlem Kopf die
 Menschen in der ostdeutschen Provinz, die trotz der Desillusionierung durch die Wende un-
 bedingt in ihrer Heimat weitermachen wollen. Berührend schildert er die Ohnmacht, die zur
 Normalität geworden ist, für die seltsame, ratlose, vorbilderlose Nachwendegeneration, die
 ihren Weg ins Leben sucht.
 Erstmals arbeitet Swen Lasse Awe, Absolvent der Otto Falckenberg Schule München, in Halle
 und wird seine eigene Fassung des Romans im Schaufenster inszenieren.

 R E GIE : S w en L a s s e A w e
 Premiere —› 2. April 2020 / Schaufenster
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DER JUNGE
AUF DEM BAUM
VON MICHELE RIML
AB 8 JAHRE
»ACHTUNG! DIE WELT HEIZT SICH AUF!, SPAREN, RECYCELN,
ÜBERLEBEN!«.
In gutbürgerlicher Gegend steht ein wunderschöner Baum auf dem Grundstück der Familie
Adam. In dessen Baumkrone hat sich der zehnjährige Junior-Umweltaktivist Robin ver-
schanzt. Denn sein Vater will seinen Lieblingsbaum fällen, um Platz für den neuen Carport
zu schaffen. Aber Robin will den Baum retten - und die ganze Welt gleich mit! Der mitunter
altkluge Schüler und seine fußball-ambitionierte Freundin Sam begehren mit allen ihnen
zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Vorhaben der Eltern auf. Nicht nur mit Argu-
menten – denn der selbsternannte Öko-Held weiß alles, wirklich alles über Umwelt und
Naturschutz – sondern auch mit Taten. Robin nutzt jede Minute, um die Familie mit seinem
überbordenden Wissen um Nachhaltigkeit zu beschallen. Die Verwandtschaft zeigt sich
allerdings wenig beeindruckt von den moralischen Vorträgen des Zehnjährigen.
So verkündet Robin, die Nacht in der Höhe, anstatt in seinem warmen Bett zu verbringen.
Den Kampfgeist ihres Jüngsten belächelnd, zieht sich die Familie ins wohlig warme Einfa-
milienhaus zurück. Der Junge wird sein Vorhaben sicher mit Einbruch der Dunkelheit aufge-
ben … Aber Robin meint es ernst. Mit eisernem Willen setzt er sich für sein Anliegen ein. Als
ihn schließlich aber auch Sam verlässt, ist er allein mit seiner Furcht vor der Finsternis. Doch
Robin übersteht die Nacht! Das Durchhalten beeindruckt Robins Eltern und sie begreifen,
dass ihr Sohn tatsächlich bereit ist, für seine Werte auf Annehmlichkeiten zu verzichten.

R E GIE : Die t mar R ahn e f e l d
Premiere —› Frühjahr 2020 / IM RAHMEN DER THEATERTAGE
FÜR SCHULEN 2020 / Puschkinhaus
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KINDERSTADT
2020
 Ist die Kinderstadt ein Abbild der realen Stadt? Nicht nur. Sie ist Experimentierfeld und Ort
 der Möglichkeiten. Natürlich werden auch gewohnte Orte der großen Stadt in »Halle an
 Salle« nachempfunden und von den Bürger*innen der Kinderstadt in Betrieb genommen:
 ein Einwohnermeldeamt, ein Rathaus, ein Restaurant, Werkstätten, Plätze für Sport und
 Erholung. Firmen, die in der Kinderstadt eine Zweigstelle eröffnen und den Kindern auf
 spielerische Art eine Vorstellung von Berufsbildern ihrer Branche vermitteln, bilden eben-
 falls Verknüpfungen zur realen Stadt, anhand derer Kinder prägende Erfahrungen machen
 können.

 In der zehnten Neuauflage der Kinderstadt bleibt viel Platz, damit aus Ideen Häuser wer-
 den können. Und – wer weiß, vielleicht gelingt es, Visionen auch mit in die große Stadt
 hinüberzunehmen. Der Kinder- und Jugendrat der Stadt Halle schafft dafür die Verbin-
 dung. Er wird in der Kinderstadt regelmäßig präsent sein.

 Früheinsteiger*innen werden gesucht! Im Januar 2020 wird der Kinderrat gegründet, der
 nicht nur eigene Ideen einbringt und wichtige Entscheidungen fällt, sondern auch dem
 Organisationsteam mit Rat und Tat zur Seite steht. Der Kinderrat trifft sich einmal wö-
 chentlich zwischen Januar und Mai (immer montags um 15.30 Uhr). Hier können alle mit-
 machen, die zwischen 6 und 14 Jahren sind. Für die, die schon jetzt ihre Ideen abschicken
 wollen:

 Unter info@kinderstadt-halle.de / mailto:info@kinderstadt-halle.de oder auf unserer
 Facebookseite »Kinderstadt Halle« werden eure Vorschläge gesammelt.
 Aktuelle Informationen unter www.kinderstadt-halle.de / https://kinderstadt-halle.de
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STUDIO HALLE

In jedem ungeraden Kalenderjahr empfängt das nt für die Dauer von zwei Jahren ein
neues Schauspiel-Studio. In enger Zusammenarbeit mit dem Schauspielinstitut der Hoch-
schule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig werden seit vielen
Jahren junge Schauspielstudent*innen an unserem Theater ab ihrem dritten Studien-
jahr ausgebildet. Das Studio-Prinzip führt die Lehre der Universität strukturiert weiter.
Leipziger Hochschul-Dozent*innen für Sprechen, Bewegung und Musik geben regelmä-
ßig ihren Unterricht. Hinzu kommt die szenische Arbeit an Monologen und Szenen mit
Schauspieler*innen und Regisseur*innen, welche im Herbst des vierten Studienjahrs zum
Absolvent*innen-Vorspiel führt. Mit dieser Prüfung zur Bühnenreife beginnt für alle Stu-
dent*innen ein Vorsprech-Marathon, der meist zu einem Festengagement an Stadt- und
Staatstheatern führt. Die »Vermittlungsquote« des Studio Halle liegt konstant bei 100%.
Sie unterstützt uns in der Überzeugung, dass junge Bühnenkünstler*innen schon sehr
früh in ihrer Ausbildung mit Profis zusammen auf der Bühne stehen sollten. Somit werden
sie fester Bestandteil des Repertoires und haben die Möglichkeit, sich vor Publikum in
eigenen Formaten auf kleinen und großen Bühnen zu präsentieren. Dadurch entwickelt
sich ein kleines Extra-Ensemble innerhalb des Theaters, das mit seinen Formaten wie
KLIPPENSPRINGER, STUDIOCLUB, STUDIO-INSZENIERUNG und HOFMÄRCHEN für das Profil un-
seres Hauses unverzichtbar geworden ist.
In diesem Jahr beginnen 9 junge Talente neu in Halle:
Tristan Becker, Camille Dombrowsky, Julian Gutmann, Anton Dreger, Naemi Feitisch, Anas-
tasia-Lara Heller, Clemens Kersten, Emma-Katharina Suthe und Jan Wenglarz. Sie werden
bald Rollen aus dem Repertoire übernehmen, in neuen Inszenierungen mitwirken und in
folgenden Studien-Arbeiten kennenzulernen sein:

Klippe 1 - Szenen:				                         9. Oktober 2019
Klippe 2 - Monologe:				                       13. November 2019
Hofmärchen:					ab 29. November 2019
Studio-Inszenierung:				ab 14. Februar 2020
Klippe 3 - Szenen:				                         22. April 2020
Klippe 4 - »Chansons und Künstlerisches Wort«: 27. Mai 2020
Klippe 5 - Monologe:				                       2. Juli 2020
Wahltexte 					Herbst 2020

Besuchen Sie diese spannenden Vorstellungen und verfolgen Sie den Weg der Student*in-
nen, ganz sicher sehen Sie sie später auf den zahlreichen Bühnen der Bundesrepublik oder
auf der Leinwand wieder!
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MITARBEITER*INNEN
KÜNSTLERISCHE LEITUNG                   Peter W. Bachmann
neues theater / THALIA THEATER          Nils Thorben Bartling
Matthias Brenner                        Nils Andre Brünnig
Künstlerischer Direktor Intendant       Hilmar Eichhorn
Henriette Hörnigk                       Axel Gärtner
Chefdramaturgin, Stellvertreterin des   Harald Höbinger
künstlerischen Direktors                Harald Horvath
Katharina Brankatschk                   Jonas Koch
Spielleitung THALIA THEATER             Martin Reik
Ronny Jakubaschk Regisseur              Alexander Pensel
                                        Enrico Petters
Katja Podzimski Künstlerische           Andreas Range
Betriebsdirektorin Schauspiel           Hagen Ritschel
Christoph Werner                        Till Schmidt
Künstlerischer Ko-Direktor              Jörg Simonides
THALIA THEATER                          Matthias Walter
Mareike Helbing
Assistentin des Intendanten             GÄSTE SCHAUSPIEL
Imke Hlady, Beate Rothmann              Annemarie Brüntjen
Künstlerisches Betriebsbüro             Kilian Ponert
                                        Barbara Trommer
DRAMATURGIE                             Cornelia Heyse
Henriette Hörnigk                       Michael Rothmann
Chefdramaturgin                         Barbara Zinn
Sophie Scherer                          Florian Stauch
Bernhild Bense                          Reinhard Straube
Ralf Meyer                              Barbara Schnitzler
Sandra Bringer (Gast)                   Peer-Uwe Teska
                                        Joachim Unger
SCHAUSPIEL NT und THALIA                Justus Verdenhalven
Katharina Brankatschk
Matthias Brenner                        SCHAUSPIELSTUDIO HALLE
Petra Ehlert                            Henriette Hörnigk und
Cynthia Cosima Erhardt                  Hagen Ritschel Leitung
Sybille Kress                           Camille Dombrowsky
Elke Richter                            Naemi Feitisch
Bettina Schneider                       Anastasia-Lara Heller
Nicoline Schubert                       Emma-Katharina Suthe
Danne Hoffmann                          Tristan Becker | Anton Dreger
Marlene Tanczik                         Julian Gutmann | Clemens Kerst
Nora Charlotte Schulte                  Jan Wenglarz
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REGIE NT und THALIA             Katrin Michel
Philippe Besson                 Heike Mondschein
Katharina Brankatschk           Markus Neeser
Matthias Brenner                Michael Ottopal
Uwe Dag Berlin                  Judith Philipp
Peter Dehler                    Silke Pielsticker
Niko Eleftheriadis              Sabine Pommerening
Alexander Gamnitzer             Jens Richter
Henriette Hörnigk               Annegret Riediger
Ronny Jakubaschk                Jenny Schall
Anna-Vera Kelle                 Amanda Siegert
Grit Lukas                      Birgit Voss
Robert Neumann                  Thomas Weinhold
Dietmar Rahnefeld               Alexander Wolf
Sophie Scherer                  Marina Stefan
Jörg Steinberg                  Alexandre Corazzola
Kalma Streun
Matthias Thieme                 MUSIK
Klaus-Rudolf Weber              Jörg Kunze
Tobias Wellemeyer               Maren Kessler
Christoph Werner                Bastian Bandt
Swen Lasse Awe                  Bernd Bradler
Ingo Kerkhof                    Ivo Nitschke
Ulrike Arnold                   Erhard Preuk
Oliver Meyer                    Martin Reik
Daniel Pfluger                  Rafael Klitzing

BÜHNE UND KOSTÜM                INSPIZIENZ
Bartholomäus Kleppek            Theresa Schafhauser Jorente
Anne Buffetrille                Matthias Hlady
Flurin Borg Madsen              Sylke Apel
Maren Kessler                   Christel Franke-Musiol als Gast
Lena Schmied                    Ute Jensen als Gast
Jessica Rockstroh
Angela Baumgart                 REGIEASSISTENZ
Claudia Charlotte Burchard      Bernhild Bense
Ines Burisch | Susanne Cholet   Matthias Hlady
Stephanie Dorn                  Hauke Pockrandt
Henrike Engel                   Jana Schikofsky
Cordula Erlenkötter
Lisa-Dorothee Franke            SOUFFLAGE
Johannes Frei                   Sylke Apel | Astrid Giese
Sebastian Hannak                Jeannette Reinisch
Nicolaus-Johannes Heyse
Claudia Hoppe                   EHRENMITGLIEDER DES NT
Anja Kreher                     Peter Sodann | Rolf Klemm
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THEATERPÄDAGOGIK
PARTIZIPATIV. REFLEKTIEREND. BEWEGEND.

Theatertage für Schulen
Schüler*innen aller Schulformen und Klassenstufen können in einer Woche Theatervor-
stellungen des Schauspiels erleben. Das Angebot umfasst ausgesuchte Inszenierungen, die
für die spannende Gestaltung des Unterrichts besonders geeignet sind. Darüber hinaus
sind Vor- und Nachbereitungen mit Künstler*innen und Theaterpädagogik im Programm.
.
Nachgefragt - Inszenierungsgespräche
Im Anschluss einer Vorstellung bieten wir auf Anfrage halbstündige Nachbereitungen für
Klassen und Gruppen an. Nach Absprache unterstützen wir auch die Vorbereitung auf
Vorstellungsbesuche.

Premierenklassen
Zu ausgewählten Inszenierungen hat jeweils eine Klasse oder Gruppe die Möglichkeit
eine Neuproduktion zu begleiten. Über einen Zeitraum von 4-6 Wochen nähern wir uns
in einem theaterpraktischen Workshop den Themen der Inszenierung an, besuchen eine
Probe, erleben die Premiere und reflektieren in einem Nachgespräch das Gesehene.

Pädagogenforum 2020 | Die Theatermesse der Bühnen Halle.
Für Kitas, Grund-und Förderschulen am Dienstag, 16.06.2020, 15.00-17.00 Uhr.
Für weiterführende Schulen, Hochschulen und universitäre Einrichtungen am
Mittwoch, 17.06.2020, 16.30-18.30 Uhr.
Beide Veranstaltungstage erhalten eine WT-Nummer.
Anmeldungen per E-Mail an: susann.viehweg@buehnen-halle.de

Theaterpädagogische Fortbildungsreihe
Zu ausgewählten Inszenierungen bieten wir Fortbildungen mit WT- Nummer für
Pädagogen an. Konkrete Termine und Themen entnehmen Sie bitte unserer Webseite
und unserer Monatspost.

Monatspost
Zu Beginn jeden Monats erhalten Sie per E-Mail einen knappen und informativen Brief
mit den neuesten, für Ihre Einrichtung relevanten Vorstellungen, und konkrete Termine
und Orte ausgeschriebener Fortbildungen und Workshops.
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Führungen
Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und in Räume, die Besucher*innen sonst
verborgen bleiben. Die Führungen sind gekoppelt an einen Vorstellungsbesuch, der auch
gern zu einem anderen Termin gebucht werden kann.
Kosten: 10 € pro Person / 5 € ermäßigt pro Person

Workshops
Ob Inszenierungsbezogen, Themenbezogen oder zu ästhetischen Mitteln der Theater-
arbeit, wir finden für Ihre Gruppe den richtigen Workshop. Je nach Absprache dauert der
Workshop 1,5 oder 3 Stunden. (im Zusammenhang mit einem Vorstellungsbesuch,
Dauer: 45 Minuten) | Kosten: 5 € bzw. / 7 € pro Person

Theaterpädagogisches Begleitmaterial
Zur Vor-oder Nachbereitung einer Inszenierung können Sie auf Anfrage und mit einem
individuellen Passwort unsere Begleitmaterialien kostenfrei nutzen.
Diese finden Sie auf unserer Webseite www.buehnen-halle.de
mit einem Auge markiert auf der Seite der jeweiligen Inszenierung.

Zukunftstag
Für Schüler*innen mit Interesse an einem der zahlreichen Theaterberufe bieten wir die
Möglichkeit diese am 26. März 2020 kennen zu lernen. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt.
Anmeldungen per e-mail an: frauke.kuhfuss@buehnen-halle.de

RAN! Der Theaterjugendclub des Schauspiels Halle
Für alle von 14-18 Jahren. Jeden Montag von 16-18 Uhr wird unter der Leitung eines
Schauspielers / einer Schauspielerin Theater probiert, mit Texten jongliert und ein neues
Stück erarbeitet. Am Ende der Spielzeit wird es eine Aufführung geben.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Ja! Abonnement
Ein Abo hat Vorteile für alle Kitas und Bildungseinrichtungen. Zu Prozedere und Konditio-
nen wenden Sie sich bitte an unsere Schulreferentin. Sie erhalten von ihr auch Informati-
onen zum Spielplan, Stückdauer, Kosten und buchen Ihre Karten.
Kontakt: karin.preuk@buehnen-halle.de oder telefonisch unter 0345- 5110-776

Für alle
… gilt: ausgehend von Ihren Wünschen stellen wir ein Rahmenprogramm zusammen, um
Ihnen unser Haus vorzustellen und Sie ins Theater zu verführen. Sie können wählen aus
Workshops, Fortbildungen, dem berufsorientierten oder einfach nur aufregenden Blick
hinter die Kulissen, Stückeinführungen, Publikumsgesprächen und mehr.
Weitere Informationen zu allen Angeboten entnehmen Sie bitte unserer Webseite oder
erfragen Sie in einem persönlichen Gespräch.
Kontakt: susann.viehweg@buehnen-halle.de
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