OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe

 
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OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
OBG
      DAS MITARBEITER-
   UND KUNDENMAGAZIN DER
         OBG GRUPPE

         COVID-19
 Herausforderung
          für alle

ERFOLGREICHER
        START
    in Mainz und
   Kaiserslautern

      BOHRUNG
UNTER DER SAAR
      Großprojekt
 Hochdruckleitung
OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
INHALT

       „Starke Teamleistung“
 4    Interview mit Jürgen Raber und Tina Seiwert
 8    IT-Abteilung, Logistik und Zentraleinkauf
      stemmten gemeinsam die enorme Herausforderung

12                         Ein Tag mit Sascha Wagner
      REPORTAGE

 16   Neue Abteilungsleiterin: Dr. Karin Junk
 17   Willkommen im Enerventis-Team

18    Bohrung unter der Saar
      hindurch

 20   Grundsteinlegung für Gasmotorenkraftwerk Römerbrücke
 21   Globus Neunkirchen
 22   Großes Lob für Hochbau-Team in Bad Kreuznach
 24   Darf’s ein bisschen mehr sein?

26    Wir waren immer arbeitsbereit
      Katharina Bayer und Rainer Altmeyer

 30   Helmut Wedig – vom Jungbauleiter zum Geschäftsführer
 33   OBG-Baustelle im Herzen Saarbrückens
 34   Ein Abgrund vor der Kirche und ein Tunnel unter der Autobahn
 38   Fliegende Waschmaschine am Landtag

40    Gelungener Start für
      OBG Hochbau Niederlassung Mainz

 43   Moderne Kläranlage im Mandelbachtal
 44   Schöne Geste von der LBBW
 46   Richtfest in Kanada-Siedlung in Zweibrücken
OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
EDITORIAL

                                      Liebe Leserinnen und Leser,
    DAS MITARBEITER-
 UND KUNDENMAGAZIN DER
       OBG GRUPPE
                                      wenn innerhalb eines Unternehmens von Viren gesprochen
                                      wird, dann denken viele Kolleginnen und Kollegen sofort an die
      AUSGABE 18 / 2020               Sicherheit der IT. Seit Februar 2020 ist das Virus-Thema aber in
                                      allen Abteilungen und Firmen der OBG Gruppe sprichwörtlich
                                      virulent. In der vorliegenden Ausgabe unserer Kunden- und
                                      Mitarbeiterzeitschrift WIR erläutert uns das Team der Stabs-
                                      stelle Corona den Sachstand. Katharina Bayer und Rainer
                                      Altmeyer berichten, welche Herausforderungen gestemmt wur-
                OBG                   den und welche Veränderungen umzusetzen waren, damit trotz-
                                      dem weiter gearbeitet werden kann.

      www.obg-gruppe.de               Wir bleiben mit unserer Reportage „Ein Tag mit …“ übrigens
                                      auch beim Thema Sicherheit. Lesen Sie diesmal, wie unser Ar-
                                      beitsschutzexperte Sascha Wagner gemeinsam mit dem Team
                                      der Baustellen dafür sorgt, dass Gefahren erkannt und vermieden
                                      werden und erfahren Sie, warum er in seiner zweiten Funktion
                                      als Betontechnologe im Kofferraum seines Wagens dauernd
                                      tropfnasse Betonwürfel umher fährt.
IMPRESSUM
Herausgeber:                          Von einer besonderen Baustelle berichten wir direkt vom Saar­
OBG Gruppe GmbH
Illinger Str. 150                     ufer in Saarbrücken. Dort hat Enrotec elf Meter tief unter dem
66564 Ottweiler                       Flussbett der Saar eine Gas-Hochdruckleitung eingebaut. Das
V.i.S.d.P.: Jürgen Raber              Projekt stellte besondere Anforderungen und sorgte auch medial
Redaktion:                            für große Aufmerksamkeit. Selbstverständlich waren wir auch bei
Markus Frank (Texte/Fotos)            anderen Projekten, Richtfesten oder Grundsteinlegungen für Sie
Claudia Groth
Susanne Hofmann-Fiebrich              dabei. So sind wir beispielsweise beim Landtag in Saarbrücken in
Nicole Oruc                           die Unterwelt eingestiegen und haben einen gemauerten Kanal
Anna Stegner
                                      aus dem vorletzten Jahrhundert besucht. Und wir berichten über
Kontakt:                              den sehr erfolgreichen Start unserer beiden neuen Niederlas-
redaktion@obg-gruppe.de
                                      sungen von OBG Hochbau in Mainz und in Kaiserslautern. Mehr
Fotos:
                                      dazu in dieser Sommerausgabe der WIR.
Markus Frank: 39
OBG Gruppe: 9
David Hackhofer – Überblick : 1
StockFoto: 1
                                      Ihnen allen wünschen wir eine aufschlussreiche Lektüre.
Layout & Grafik:
Eric Walgenbach
Druck:
Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH   Ihr Redaktionsteam

Bild Titelseite:
Wolfgang Mantey
Polier OBG Hochbau

                                                                                                 3
OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
INTERVIEW MIT

      Jürgen Raber
                                         und
             		Tina Seiwert

    Starke
    Teamleistung
    Eines der großen Themen in diesem Heft ist natürlich die Pandemie
    und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Gleichzeitig geht der Blick
    weiter nach vorne. Zwei wichtige Themen, über die WIR heute mit
    Jürgen Raber und Tina Seiwert sprechen.

    WIR: Mit dem Virus gab es radikale Ein-      WIR: Mit der sofort eingerichteten „Stabs-
    schnitte. Die Veränderungen durch neue       stelle Corona“ hat die OBG Gruppe auf die
    Regeln und neues Arbeiten waren für alle     Herausforderungen reagiert, das Vorgehen
    enorm, auch in der Bauwirtschaft?            koordiniert und bereits sehr früh den Kon-
                                                 takt zu den Gesundheitsämtern gesucht.
    Jürgen Raber: Zunächst ein wirklich dickes   Welche Erfahrungen konnten Sie machen?
    Dankeschön an alle rund 700 Mitarbeite-
    rinnen und Mitarbeiter der OBG Gruppe.       Jürgen Raber: Unsere Stabsstelle hat Enor-
    Alle haben an einem Strang gezogen und       mes geleistet mit beispielloser Unterstüt-
    die wichtigen Maßnahmen wirklich in vor-     zung des Zentraleinkaufs, der Logistik und
    bildlicher Weise umgesetzt. Das war echte    natürlich der IT-Abteilung. Unsere Vorberei-
    Teamarbeit, wie man sie vom Mittelstand      tungen zum Schutz aller Mitarbeiterinnen
    zu Recht kennt. Wir waren und sind gesund    und Mitarbeiter, die Einweisungen auf den
    und leistungsfähig geblieben, das haben      Baustellen, die gesamten hier durch unsere
    auch unsere Kunden anerkennend bemerkt.      Stabsstelle entwickelten Prozesse, waren

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MAGAZIN DER OBG GRUPPE

     „Ein wirklich dickes
 Dankeschön an alle rund
    700 Mitarbeiterinnen
     und Mitarbeiter der
   OBG Gruppe. Das war
      echte Teamarbeit.“

                                                Jürgen Raber, Vorsitzender der Geschäftsführung
                                                der OBG Gruppe

wirklich vorbildlich. Wir dürfen zu Recht       Kunden ist wichtig für ein funktionierendes
stolz darauf sein, dass sowohl die Berufs-      Team und eine erfolgreiche Arbeit.
genossenschaft als auch Gesundheitsämter
darum baten, unsere Verfahren und Hand-         WIR: Neben der IT waren ja auch auf den
reichungen ebenfalls zu nutzen und anderen      Baustellen Veränderungen nötig, Hygiene-
Firmen zur Verfügung zu stellen. Das spricht    stationen oder zusätzliche Fahrzeuge, weil
für die Qualität unserer Leistung auch bei      die Transporter nicht mehr voll besetzt wer-
solchen Herausforderungen.                      den durften. Die Kosten dürften enorm sein?

WIR: Homeoffice war in der Bauwirtschaft        Jürgen Raber: Die Kosten spielen hier zu-
bisher nicht die Regel. Wenn Sie in die Zu-     nächst eine untergeordnete Rolle. Wir ha-
kunft blicken – wie entwickelt sich das „neue   ben als OBG Gruppe die Verantwortung für
Arbeiten“?                                      unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                am Arbeitsplatz. Durch unser konsequentes
Jürgen Raber: Wir haben in kürzester Zeit       Handeln und die tagesaktuelle Information
mehr als 120 Homeoffice-Arbeitsplätze be-       über das Corona-Portal in unserem Intranet
reit gestellt und hier hat sich gezeigt, dass   haben wir auch gezeigt, dass wir gemeinsam
unsere gut gerüstete IT sich auszahlt. Diese    Verantwortung tragen.
Lösungen haben enorm geholfen, weiter-          Und wenn wir mit elf zusätzlichen Fahrzeu-
machen zu können und gleichzeitig Infek-        gen das Transportproblem zu den Baustel-
tionen zu verhindern. Wir ziehen aus den        len lösen, aber weitermachen können, ist
laufenden Erfahrungen wichtige Erkenntnis-      das die richtige Entscheidung. Wir sind als
se. Beispielsweise dauern Routine-Sitzungen     OBG Gruppe sehr schnell, wenn wichtige
per Video-Konferenz nicht mehr so lange,        Dinge einfach getan werden müssen – ein
wie bei Präsenzsitzungen, weil es einfach       Markenzeichen des Mittelstands.
strukturierter läuft. Aber wir lernen auch,
dass dort, wo nach größeren Lösungen, nach      WIR: Blicken wir – wie immer an dieser Stelle
kreativen Ideen gesucht wird, Beratungen        – ein wenig in die Zukunft. Die OBG Gruppe
am gemeinsamen Tisch zielführender sind.        entwickelt sich weiter und wächst mit neu-
Das höre und das erlebe ich häufig. Der per-    en Niederlassungen in Kaiserslautern und
sönliche Bezug zu den Kollegen und zu den       Mainz.

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OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
„Wir sind mit den Firmen
          der OBG Gruppe ein
      attraktiver Arbeitgeber.
       Dies wollen wir weiter
       ausbauen – mit neuen
    Kolleginnen und Kollegen
      und mit dem Team, das
          bereits an Bord ist.“

                                                    Tina Seiwert, Prokuristin und Leiterin Strategisches
                                                    Personalmanagement der OBG Gruppe

    Tina Seiwert: Ein ganz großes Thema ist der     ein kräftiges Ausrufezeichen, das zeigt, wo
    gesamte Bereich Personal. Mit unserer neu-      die Schwerpunkte liegen, nämlich bei den
    en Abteilung „Mensch & Unternehmen“ do-         Menschen. Damit werden wir uns zukünftig
    kumentieren wir dies. Deren Einrichtung ist     in der Branche deutlich abgrenzen. Denn
    die Antwort auf mehrere Herausforderun-         dort agieren Personalabteilungen norma-
    gen. Es geht um weit mehr, als um die reine     lerweise als reine Verwalter. Wir erschaffen
    Deckung des Personalbedarfs. In der Ver-        einen Mehrwert durch die Verschmelzung
    gangenheit wurde zeitnah eingestellt, wenn      aus operativem mit strategischem Perso-
    es nötig war. Wir wollen künftig hier planba-   nalmanagement in Kombination mit dem
    rer vorgehen und mit neuen Instrumenten         Thema Unternehmensentwicklung.
    die passenden Kandidaten gewinnen und
    Fluktuation minimieren. Das erfordert Ver-      WIR: Sie sprachen eben neue Formen der
    änderungen bei der Suche neuer Mitarbei-        Suche an. Was muss man sich darunter
    terinnen und Mitarbeiter und neue Wege          vorstellen?
    bei der präzisen Lokalisation der Bedarfe.
    Und es bringt enorme Chancen, die Poten-        Tina Seiwert: Künftig werden wir mit einem
    tiale der Menschen weiterzuentwickeln, die      sogenannten Kompetenzmodell arbeiten,
    bereits im Unternehmen sind.                    wenn Stellen besetzt werden sollen. Die da-
                                                    raus individuell abgeleiteten individuellen
    WIR: Der Name „Mensch & Unternehmen“            Kompetenz-Profile beschreiben, welche An-
    hört sich nicht nach „Personalabteilung“        forderungen die Aufgabe an sich ausmacht,
    an?                                             es steckt aber auch einen klaren Rahmen
                                                    dort ab, wo weiche Faktoren wichtig sind.
    Tina Seiwert: Ja. Wir dokumentieren damit       Diese gewinnen heute zunehmend an Be-
    sehr deutlich: Es geht um die Menschen,         deutung – für Arbeitgeber und für Arbeit-
    die das Unternehmen tragen mit ihrer            nehmer. Das OBG-Kompetenzmodell ist
    Leistung, genauso wie mit ihrer Identifi-       – wie unsere Bauwerke – ein Unikat und auf
    kation mit OBG und deren Werte. Das ist         unsere Bedürfnisse abgestimmt.

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MAGAZIN DER OBG GRUPPE

Das Besondere: Es wurde aus den eige-            Jürgen Raber: Die Entscheidung, auch im
nen Reihen entwickelt. Das heißt, dass           Bereich der Personalgewinnung und Perso-
Mitarbeiter aus jedem Unternehmen des            nalentwicklung neue Wege zu gehen, passt
Kerngeschäftes eingebunden wurden. Im            in die Strategie unseres Unternehmens. Wir
Bewerbungsprozess erkennen wir anschlie-         blicken immer nach vorne, bereiten uns auf
ßend sehr gut, wo die Schnittmengen zwi-         neue Herausforderungen vor, um gerüstet
schen Profil und Bewerber optimal sind und       zu sein. Das hat sich aktuell mit den Auswir-
wo vielleicht Schulungsbedarf besteht, der       kungen der Pandemie gezeigt, auf die wir
dann auch gleich angestoßen werden kann.         sehr gut reagieren konnten, weil wir gut auf-
Damit schaffen wir Zufriedenheit auf beiden      gestellt waren. Und wir gehen mit „Mensch
Seiten.                                          & Unternehmen“ wieder einen wichtigen
                                                 Schritt voraus.                           
WIR: Sie sprechen von Neueinstellungen –
aber bei 700 Mitarbeitern könnte das OBG-
Kompetenzmodell doch auch im Bestand
beiden Seiten helfen?

Tina Seiwert: Ein wichtiger Hinweis, denn
                                                  WIR werden in der nächsten Ausgabe ausführ-
es ist ein Angebot, sich weiterzuentwickeln.
                                                  lich über das OBG-Kompetenzmodell berichten
Wir werden speziell den Bereich Schulung/         und die Abteilung „Mensch & Unternehmen“
Fortbildung stark ausbauen, auch in digita-       vorstellen.
ler Form. Hier helfen uns die Erfahrungen
mit dem Homeoffice, die wir gerade ma-
chen. Mit dem Kompetenzmodell finden
wir intern schneller Menschen, die sich
vielleicht eine neue Aufgabe wünschen,
ohne den Arbeitgeber wechseln zu wollen.
Das sind gute Perspektiven. Wer sich wohl
fühlt am Arbeitsplatz, will nicht wechseln.
M&U hilft dann sehr sorgfältig, dass alles
zusammenpasst.

WIR: Ist es denn so schwer geworden, geeig-
nete Fachkräfte zu finden?

Tina Seiwert: Die Bauwirtschaft zahlt sehr
gute Gehälter, das sehen wir schon bei den
Auszubildenden im gewerblichen Bereich,
die überdurchschnittlich verdienen. Die
Auftragslage ist anhaltend gut, die Branche
auf einem stabilen Niveau. Und genau dar-
um ist heute der Wettbewerb um die Besten
ein entscheidender Baustein für den Erfolg
von morgen. Wir hatten bis zur Jahresmitte
mehr als 1.000 Bewerbungen und haben bis-
her 35 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter eingestellt – wir sind also mit den Firmen
der Gruppe ein attraktiver Arbeitgeber. Dies
wollen wir weiter ausbauen, mit neuen Kol-
leginnen und Kollegen und mit dem Team,
das bereits an Bord ist.

                                                                                                      7
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VIRUS-
                 ALARM:
               MASKE UND
                FIREWALL

    IT-Abteilung, Maschinentechnische Abteilung (MTA)
         und Zentraleinkauf stemmten gemeinsam
               die enorme Herausforderung

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MAGAZIN DER OBG GRUPPE

Daniel Pichler, Bruno Ritrovato und Praktikant Tim Hebenthal von der IT-Abteilung der OBG Gruppe hatten alle Hände
voll zu tun, um die Infrastruktur der Homeoffice-Arbeitsplätze schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen (v.l.n.r.).

            ür Tim Hebenthal (16), Schüler            im Praktikum. Eigentlich hätte er zu Hause

   F        der Fachoberschule Wirtschaft
            und Wirtschaftsinformatik in St.
            Wendel, ist es „selbstverständ-
                                                      bleiben können, da die Schule es ihm frei-
                                                      gestellt hatte. „Aber was soll ich daheim,
                                                      wenn ich hier mithelfen kann“, sagt er.
lich“, dass er als Praktikant der 11. Klasse
jeden Tag nach Ottweiler in die IT-Abtei-             Wie in der IT, so war auch in anderen zent-
lung der OBG Gruppe kommt, solange der                ralen Einheiten der OBG Gruppe ab Mitte
Unterricht in der Schule ausfällt. „Es war            Februar zusätzlicher Arbeitseinsatz und be-
und ist ja sehr viel zu tun und da kann man           sondere Kreativität gefordert. In der MTA und
doch nicht einfach daheimbleiben, nur                 im Zentraleinkauf der OBG Logistik galt es,
weil die Schule zu hat“, sagt er ganz gelas-          Schutzausrüstung einerseits erst einmal zu
sen und schraubt einen PC zu.                         besorgen, diese dann aber auch sehr schnell
Durch die Umstellung auf Homeoffice war               auf die Baustellen zu verteilen. Timo Braun-
in der IT-Abteilung in Ottweiler anfangs              bach erklärt im Gespräch mit WIR: „Obers-
praktisch rund um die Uhr Betrieb, neue               te Priorität war, weiterhin handlungsfähig zu
Rechner mussten eingerichtet oder vor-                bleiben und die Hygienevorgaben sofort um-
handene Geräte fürs Homeoffice fit ge-                zusetzen.“ Hierfür wurden unter anderem
macht werden, Zugänge administriert und               Pausen entzerrt und die Besetzung von Ser-
Hardware besorgt werden. Und das alles                vice- und Baustellenfahrzeugen angepasst.
natürlich in kürzester Zeit. „Ich habe in die-        „Wenn weniger Leute in einem Fahrzeug sit-
sen Wochen wahnsinnig viel dazu gelernt“,             zen dürfen, dann braucht man eben mehr
freut sich der Schüler über den Hochbetrieb           Fahrzeuge – und zwar schnell.

                                                                                                                   9
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Timo Braunbach, Prokurist OBG Logistik

      „… 1.500 Liter               „In einem normalen Mann­        Qualitäten und mobile Handwaschbecken
                                   schaftsfahrzeug dürfen statt    für die Baustellen.
 Händedesinfektion,                4 nur noch 2 Personen, in
                                   einem Doppelkabiner statt       Mit im Boot war auch Sicherheitsfachkraft
            500 Liter              7 maximal noch 4 Perso-         Sascha Wagner, der auf den Baustellen mit
Flächen­desinfektion,              nen befördert werden“, sagt     Rat und Tat zur Seite stand und die Umset-
                                   Braunbach.                      zung begleitet hatte. „Wir sind zwar noch
 12.500 Masken und                                                 nicht durch mit der Pandemie, aber bisher
                                   Als in Luxemburg der Be-        hat alles trotz der enormen Herausforde-
 mobile Handwasch­­‑               trieb vollständig eingestellt   rung sehr gut funktioniert. Unsere Stabs-
      becken für die               wurde, konnten die Bau-
                                   stellenfahrzeuge und Geräte
                                                                   stelle Corona hat hier hervorragende Arbeit
                                                                   geleistet und alle Mitarbeiter haben super
         Baustellen“               von dort abgezogen werden.      mitgemacht – quer durch alle Abteilungen
                                   „Wir wussten ja nicht, wie      und auch auf den Baustellen“, schaut Timo
                                   lange im Großherzogtum          Braunbach auf die letzten Wochen zurück.
                  nicht gearbeitet werden würde. Am Ende wa-       „Es gab auch eine Vielzahl positiver Rück-
                  ren es glücklicherweise nur 4 Wochen. Die        meldungen für die Corona-Seiten im In-
                  Wiederaufnahme der Arbeiten kam dennoch          tranet. Dass tagesaktuell alles Wichtige
                  überraschend: Mittwochabends wurde ver-          veröffentlicht wurde, klar und transparent,
                  kündet, dass es montags darauf wieder los-       das hat meiner Meinung schon unheimlich
                  geht in Luxemburg“, so Braunbach. Dank           geholfen und den Mitarbeitern ein sehr po-
                  langfristiger Kontakte zu Händlern konn-         sitives Gefühl in der unsicheren Zeit ver-
                  ten kurzfristig 11 weitere Fahrzeuge für den     mittelt, fasst Timo Braunbach zusammen.
                  Transport der Mitarbeiter zu den Baustellen
                  angemietet werden. Timo Braunbach: „Kei-         Obwohl sie sich ja eigentlich mit Viren
                  neswegs selbstverständlich, schließlich wa-      bestens auskennen, war und ist Covid-19
                  ren wir nicht die einzigen Unternehmen,          auch in der IT-Abteilung der OBG Gruppe
                  die plötzlich mehr Autos brauchten“. Der         ein Novum. Maske statt Firewall: Für De-
                  Zentraleinkauf beschaffte insgesamt 1.500 Li-    nis Hoffmann, Leiter der IT-Abteilung,
                  ter Händedesinfektion, 500 Liter Flächendes-     war der sprunghafte Anstieg von Benut-
                  infektion, 12.500 Masken in verschiedenen        zern, die ins Homeoffice gebracht werden

     10
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

mussten, eine riesige Herausforderung.          gestellten Fragen. „Hier haben wir täglich
Technisch hingegen war die IT für diese         hunderte von Zugriffen auf die Seite, was
Aufgabe sehr gut gerüstet. „Es hat sich jetzt   uns zeigte, dass dieser Kanal wirklich von
ausgezahlt, dass die IT in der OBG Gruppe       praktisch der ganzen Belegschaft genutzt
gut aufgestellt ist, wir konnten die nötigen    wird.“
Homeoffice-Arbeitsplätze sehr schnell zur
Verfügung stellen und den Kolleginnen und       Zwar ist das Virus-Problem noch nicht ge-
Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen“,     löst, doch sieht Denis Hoffmann auch et-
sagt Hoffmann. In einer Online-Umfrage          was Gutes: „Das Ganze war sicher ein
wurde zunächst geklärt, welche Mitarbei-        Digitalisierungstreiber für viele Unterneh-
terinnen und Mitarbeiter über private PCs       men und natürlich auch für uns. Es hat sich
verfügen und was an Programmen nachzu-          gezeigt, was mit moderner IT praktisch
rüsten ist. Natürlich musste anschließend       machbar ist. Ich bin sicher, wir werden das
zusätzliche Hardware beschafft werden,          ein oder andere an positiven Erkenntnissen
aber auch hier waren gute Kontakte und          mit in den Normalbetrieb nehmen können,
die Unterstützung des Zentraleinkaufs der       der hoffentlich bald wieder einkehrt.“ 
Schlüssel, um die Herausforderung mit be-
eindruckendem Tempo zu lösen. „Teilweise
haben wir ganze Paletten an Material ge-
ordert, beispielsweise Kameras und Head-
sets für Kolleginnen und Kollegen, deren
privaten PC wir nur etwas aufrüsten muss-
ten.“ Und auch in der IT-Abteilung wurden
die Arbeitszeiten und Arbeitssituationen so
entzerrt, dass im Falle einer Infektion die
restliche Mannschaft einsatzbereit geblie-
ben wäre. Die Kapazitäten in der IT wurden
praktisch über Nacht enorm hoch gefah-
ren, die Leistung der Datenleitung von 100
MBit auf 600 MBit erweitert. „Zudem ha-
ben wir unseren Terminalserver vergrößert,
weitere Lizenzen gekauft und damit sicher-
gestellt, dass bis zu 120 Arbeitssitzungen
parallel laufen können, was wirklich enorm
ist“, erläutert Denis Hoffmann.
                                                Denis Hoffmann, IT-Leiter OBG Gruppe, im Homeoffice
Beeindruckend empfindet das IT-Team die
große Wertschätzung, die der gesamten
Mannschaft der IT in diesen Wochen entge-
gengebracht wurde: „Alle Kolleginnen und
Kollegen waren dankbar, wenn wir schnell
helfen konnten und haben das auch ge-
sagt.“ Täglich aktualisierte die IT-Abteilung
das Corona-Portal, stellte neue Informatio-
nen aus der Stabsstelle ein, zu Situationen
auf den Baustellen, Ausweise für Grenz-
gänger oder aktuelle Auskünfte zu häufig

                                                                                                      11
REPORTAGE

                Ein Tag mit Sascha Wagner
                      Sicherheitsfachkraft und Betontechnologe
                                   bei OBG Logistik

     Um zur Arbeit zu kommen, bräuchte Sascha Wagner eigentlich kein Auto, er wohnt prak-
     tisch nur einen guten Steinwurf von der OBG in Ottweiler entfernt. Aber um zu den vie-
     len Baustellen zu kommen, die er besucht, sitzt er oft und häufig auch lange in seinem
     Dienstwagen, bis zu 45.000 Kilometer im Jahr. WIR begleiten ihn heute im Rahmen unse-
     rer Reportage durch seinen Arbeitstag.

12
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

7 Uhr,
zu Hause im Homeoffice                                     Mit Polier Marco Rossi
Sascha Wagner setzt sich mit einem Pott
Kaffee vor seinen Laptop und studiert die
eingegangenen E-Mails, beantwortet kurze           10:15 Uhr,
Anfragen und gibt Rückmeldungen zu Bau-
stellenbesuchen der vergangenen Tage. An-          Busenberg
schließend kontrolliert er noch einmal die
Protokolle, die er nach dem Besuch von Bau-        Vor Ort erwartet uns Polier Marco Rossi vor der
stellen am Vortag verfasst hat. „Ich versuche,     Volksbank-Filiale und sperrt diese auf: Wir be-
die nötige Dokumentation häufig noch am glei-      finden uns im Baustellen-Büro von OBG Tief-
chen Tag, spätestens aber am nächsten Tag zu       bau. Wagner und Rossi schmunzeln, als sie
schreiben, schließlich verändern sich unsere       uns in ihrem Baubüro den schweren Tresor
Baustellen ja täglich. Ein Protokoll einer Si-     der ehemaligen Bankfiliale zeigen. „Die Filia-
cherheitsbegehung, das ich erst zwei Wochen        le liegt direkt an der Baustelle und stand leer,
später schreibe, wäre dann praktisch sinnlos“,     das war effektiver, als hier Baucontainer auf-
erklärt er an diesem Morgen in Ottweiler. Mit      stellen zu lassen“, erklärt Marco Rossi. Hinter
dem Homeoffice ist der Betontechnologe und         den schusshemmenden Scheiben, die den
Sicherheitsexperte sehr zufrieden. „Die Aus-       Schalterraum vom Innern der Bank trennen,
stattung samt Drucker ist tiptop und ich kann      besprechen beide, was sich seit Wagners letz-
auch am Abend nochmal weitermachen, wenn           tem Besuch verändert hat. Als Betontechno-
was anliegt, ohne in die Firma zu müssen“, er-     loge ist er hier auch für die Güteüberwachung
klärt er. Nach etwas mehr als zwei Stunden am      der Betonagen zuständig, zusätzlich zu seiner
heimischen Schreibtisch ruft Sascha Wagner         Tätigkeit als Sicherheitsfachkraft.
bei zwei Baustellen an, kündigt sich mit Uhrzeit
an und bricht auf.

9:00 Uhr,
im Dienstwagen
Die Fahrt geht nach Busenberg im Dahner Fel-
senland, ab Pirmasens wird es hügeliger, die
ersten Buntsandsteinhäuser zieren die Orts-
durchfahrten. In Busenberg erneuert OBG
Tiefbau die gesamte Ortsdurchfahrt der B 427
samt Kanal. Über die wie immer stark befahre-
ne Bundesstraße B 10 geht die Fahrt, bei vielen
Ortsschildern entlang der Strecke fallen Sa-
scha Wagner Baustellen aus seiner bisherigen
beruflichen Laufbahn ein.

                                                                                                         13
Ottweiler                                Kaiserslautern

Saarbrücken

                                                                       Busenberg
                                                                                              Karlsruhe

                                                                                       Rastatt

10:50 Uhr,                                          Schmunzeln in einem privaten Vorgarten. Die
                                                    Probekörper, die bei jeder Betonage angefertigt
Busenberg                                           werden, hat Sascha Wagner bereits vergangene
                                                    Woche mitgenommen. „Wir überwachen jede
Inzwischen ist die Baustelle fast bis zum ande-     Betonage, dokumentieren Güte und Qualität und
ren Ortsende vorangegangen, wir laufen über         sichern damit unsere hohen Standards“, erklärt
den fertig gestellten Teil der Straße. „Die An-     er. „Die Probekörper sind Beton-Würfel mit einer
wohner sind richtig froh, dass wir hier sind“,      Kantenlänge von 15 cm und frisch etwa 8 Kilo
erklärt Marco Rossi. Fast jede Woche gibts von      schwer. Wird vor Ort betoniert, werden sie mit
irgendeinem Anwohner Kaffee oder einen klei-        dem gleichen Beton hergestellt, beschriftet und
nen Imbiss für die Mannschaft. „Die freuen sich     wandern später in eine Betonprüfstelle.“
riesig, dass es jetzt in Busenberg auch Internet
gibt.“ Sascha Wagner hat als Betontechnologe
ein kritisches Auge und betrachtet jetzt eine
Sichtbetonwand, die ausgeschalt wurde. Zu-          11:30 Uhr,
                                                    wieder im Dienstwagen
sammen mit Erik Wälde und Marco Rossi be-
raten sie das Ergebnis und das Schalmaterial
der neuen Stützwand. Und zeigen uns neben
der Baustelle von OBG Tiefbau noch etwas zum        Zwar liegen zwischen Busenberg und dem
                                                    nächsten Termin in Rastatt nur 70 Kilometer,
                                                    dennoch aber dauert die Fahrt dorthin fast ein-
                                                    einhalb Stunden, viel Zeit, um seine Tätigkeit
                                                    zu erläutern. „Die Güteüberwachung ist ein Teil
                                                    meiner Arbeit, der zweite Teil ist die Tätigkeit als
                                                    Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordina-
                                                    tor, kurz SiGeKo.“ Als Betontechnologe ist Sa-
                                                    scha Wagner der Ansprechpartner für die Güte
                                                    des Baustoffs, den er gerne als „graues Gold“
                                                    bezeichnet. „Es gibt für nahezu jede Anwendung
                                                    eigene Rezepturen beim Beton“, erläutert er und
                                                    umreißt damit auch die vielen Fehlerquellen, die
                                                    möglich sind. „Beton ist ein perfekter Werkstoff,
                                                    der – richtig hergestellt und richtig eingebaut –
                                                    praktisch ewig halten kann“, schwärmt er. Als
                                                    SiGeKo ist er bei GU-Projekten für die gesamte
                                                    Sicherheit der Baustelle zuständig und muss den
 Polier Erik Wälde übergibt den                     kompletten Arbeitsschutz gewährleisten. Diese
 Beton-Prüfquader.

14
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

Lagebesprechung mit Polier Markus Schmitt

Aufgabe ist umfangreich, denn Sascha Wagner
führt eine Gefährdungsbeurteilung durch, über-
nimmt die Einweisung der gewerblichen Mitar-
beiter und prüft, welche Gefahren bei welcher
Tätigkeit drohen. „Diese Dokumentationen sam-
meln wir in einem Arbeitsschutz-Katalog auf der
Baustelle (blauer Ordner) und passen diese im
Verlauf einer Maßnahme fortlaufend an. Unser
Ziel ist die Vermeidung von Arbeitsunfällen aller
Art.“ Sieht Sascha Wagner in seiner Funktion als    Baucontainer, bevor auch hier Probekörper das
Sicherheit-Fachkraft einen Mangel, versucht er      nächste Thema sind. „Ich sperre mal unser La-
diesen vor Ort direkt mit dem Bauleiter und dem     bor auf“, scherzt Markus Schmitt und entfernt
Polier abzustellen. Das geschieht auf Augenhö-      das Vorhängeschloss an einem kleinen Material-
he im partnerschaftlichen Dialog. „Sicherheit       Container. Darin steht ein weiteres Zink-Gefäß
wird auf unseren Baustellen groß geschrieben,       (Wasserbad), in dem die Betonwürfel in 20 Grad
deswegen ist meine Tätigkeit keine Kontrolle,       warmem Wasser stehen. „Bis zur Untersuchung
sondern eine Hilfe, die besten Lösungen zum         wird damit sichergestellt, dass die Festigkeits-
Schutz vor Arbeitsunfällen umzusetzen.“ Darum       entwicklung der Betonproben nicht durch den
dokumentiert Sascha Wagner in seinen Bege-          Einfluss schwankender Umgebungstemperatu-
hungsprotokollen nicht nur festgestellte Mängel,    ren beeinflusst wird und wir immer von gleichen
sondern sehr gerne auch gute Beispiele, die an-     Ausgangs-Situationen bei den Untersuchungen
deren Kollegen auf Baustellen bei Einweisungen      ausgehen können“, erklärt der Beton-Experte.
auch zur Verfügung gestellt werden können.          Die tropfnassen Würfel wandern in die Wanne
                                                    im Kofferraum des Wagens und fahren jetzt mit
                                                    uns zurück nach Saarbrücken.
13:00 Uhr,
Ankunft in Rastatt
                                                    15:45 Uhr,
Polier Markus Schmitt erwartet uns bereits am
Baucontainer, hier errichtet OBG Rhein-Neckar       Ankunft in Saarbücken.
ein schlüsselfertiges Wohnbau-Projekt mit 67
Einheiten. Kurzes Fachsimpeln am Auto, bis Sa-      Sascha Wagner lädt die Betonproben aus
scha Wagner die Sicherheitsschuhe, Warnwes-         Rastatt in Saarbrücken in einer Betonprüfstelle
te und den Helm aus dem Kofferraum geangelt         ab, dort wird an den Probekörpern die sog. Fest-
hat, dann beginnt die allgemeine Sicherheits-       betonrohdichte und gemäß einer gewissen Frist
begehung. Dabei achtet Sascha Wagner beson-         die Druckfestigkeit dieser ermittelt. Wenig spä-
ders auf Absturzsicherungen, die Nachweise          ter ist er zu Hause, wirft noch einmal den Lap-
von Überprüfungen der Arbeitsmittel und die         top an und schreibt die Protokolle des Tages, bis
Ordnung und Sauberkeit von Verkehrswe-              dann um 16:45 Uhr Feierabend ist und er sehn-
gen. Nach der Runde über die mehrgeschossi-         lichst von seiner kleinen Tochter (1,5 Jahre) er-
ge Baustelle folgt eine kurze Besprechung im        wartet wird. 	                               

                                                                                                           15
Neue Abteilungsleiterin

 DR. KARIN JUNK:
 „ZIELGERICHTET SUCHEN“
                                         Wenn Dr. Karin Junk, die neue Abteilungsleiterin Operatives
                                         Personalmanagement, über ihre Arbeit spricht, dann spürt man
                                         den großen Erfahrungsschatz dazu in den Worten, die sie wählt.
                                         Unaufgeregt und mit Bedacht, präzise und eingehend skizziert
                                         sie, was sie seit März des Jahres in der OBG Gruppe verantwor-
                                         tet. „Zu meinen Kernaufgaben zählen die Suche und die Auswahl
                                         von Fach- und Führungskräften“, erklärt sie. Dabei werden mög-
                                         liche Kandidaten sowohl über die klassischen Medien wie bei-
                                         spielsweise Anzeigen in Fachzeitschriften oder Tageszeitungen
                                         als auch direkt angesprochen. Ein großer Erfahrungsschatz,
                                         Vertrauen zu denen, die man gewinnen möchte und nicht zu-
                                         letzt ein umfangreiches Wissen um die Kandidaten sind dabei
                                         nötig. „Es ist eine sehr genaue, sehr aufwändige, zielgerichtete
                                         Suche“, skizziert Dr. Karin Junk die täglichen Herausforderungen
                                         beim Finden von Experten und Führungskräften.

 Dr. Karin Junk,                         Viele dieser Menschen kennt sie schon über längere Zeiträume,
 Mensch & Unternehmen /                  hat deren Wechsel in andere Unternehmen einmal vorbereitet
 Leitung Operatives Personalmanagement   oder sie sind einfach Teil eines großen Netzwerks, das Dr. Karin
                                         Junk über Jahrzehnte aufgebaut hat und das sie regelmäßig be-
                                         treut. Manchmal fragt sie dann auch in ihrem Netzwerk nach, ob
                                         jemand jemanden kennt, praktisch die analoge Ausführung sozi-
„Menschen begeistern                     aler Experten-Netzwerke wie Xing. „Was aber den entscheiden-
                                         den Vorteil hat, dass man voneinander weiß, wo Schwerpunkte
                 sich für den            und besondere Fähigkeiten sind, ohne dass gleich alles öf-
                                         fentlich ist“, erklärt sie. Der zweite Teil, den sie verantwortet,
Gedanken, bei einem                      bezieht sich auf das operative Personalmanagement. „Wir su-
                                         chen also Nachwuchs für alle Sparten, filtern die Bewerber,
 Mittelständler aktiv                    laden Sie zu Gesprächen ein, prüfen die Voraussetzungen.“
                                         Gleichzeitig positioniert Dr. Karin Junk die Unternehmen der
am Erfolg mitwirken                      Gruppe gezielt in digitalen Jobportalen. „Wir promoten prak-
                                         tisch die Arbeitgebermarke, zeigen dort durch unsere Präsenz
            zu können …“                 und Netzwerkpflege, dass wir mit unseren Firmen eine starke
                                         und interessante Gruppe und damit ein attraktiver Arbeitgeber
                                         sind. Dies ist ein wichtiger Weg, um gezielt an qualifizierte Fach-
                                         und Führungskräfte zu kommen.“

                                         Zur OBG Gruppe kam sie über ihre Tätigkeit für eine
                                         Personalberatungs-Agentur 2018, als sie für die OBG erstmalig
                                         einen Experten suchte. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir

 16
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

                                               WILLKOMMEN IM
                                               ENERVENTIS-TEAM
eine überaus gute Zusammenarbeit ha-
ben und mir hat das ausgesprochen gut
                                               Ausgezeichnete
gefallen“, erinnert sie sich. Dass ihre        Leistung unseres
Abteilung eben nicht „Personalabteilung“
sondern „Mensch & Unternehmen“                 Azubis
heißt, gefällt ihr ebenfalls. „Es drückt
auch sprachlich aus, dass wir hier als
Menschen gemeinsam etwas unterneh-
men, von innen nach außen wirken“,
so Dr. Junk. Besonders das Leitbild der
OBG Gruppe begeistert sie, denn in
Gesprächen mit Bewerbern ist dies oft
Thema. „Menschen begeistern sich für
den Gedanken, bei einem Mittelständler
aktiv am Erfolg mitwirken zu können,
statt in recht starren Konzernstrukturen
zu arbeiten. Das hören wir immer wieder
in den Gesprächen heraus und das ist bei
der Personalgewinnung auch ein echter
Vorteil.“                                      JOSHUA MICHAELI
                                               Technischer Systemplaner
Nach Studium und Promotion war
Dr. Karin Junk zunächst in der freien
Wohlfahrtspflege und im Anschluss mehr         Unser Azubi Joshua Michaeli aus St. Ingbert
als 20 Jahre in der Personalberatung tä-       hat jetzt seine Ausbildung zum Technischen
tig. Sie lebt mit Familie in Illingen, kocht   Systemplaner/Fachrichtung Versorgungs-
und reist gerne und freut sich augenzwin-      und Ausrüstungstechnik abgeschlossen
kernd, „dass ich seit März nicht mehr in       – mit Bravour und der „Note 1“ auf dem Ab-
irgendwelchen Staus stehe, wenn ich zur        schlusszeugnis. Wir gratulieren zu dieser
Arbeit fahre.“                                herausragenden Leistung und freuen uns
                                               mit ihm.

                                               Willkommen im Enerventis-Spezialisten-
                                               team, Herr Kollege!

                                                                                                 17
BOHRUNG
               UNTER DER SAAR
                 HINDURCH

© Bild: Creos/David Hackhofer – Überblick

Rund elf Meter unter dem Flussbett der Saar liegt jetzt eine neue Gashochdruckleitung.
Die Spezialisten von Enrotec haben den Job umgesetzt und hatten zahlreiche Zuschauer auf
den Rängen.

           nsere Kollegen von Enrotec haben im      Aufgrund beengter Platzverhältnisse konnte die

     U     Juni ein spannendes Teil-Projekt er-
           folgreich abgeschlossen: Im Zuge der
           Neuverlegung einer Gashochdrucklei-
                                                    228 Meter lange Leitung nicht in einem Stück ein-
                                                    gezogen werden, daher die zwei Teillängen, die vor
                                                    Ort verschweißt werden mussten.
tung über eine Strecke von 3,7 Kilometer musste
auch die Saar in Saarbrücken unterquert werden.     Die große Herausforderung des Einsatzes bestand
Dazu wurde in den Wochen davor auf einer Län-       in der Koordination der 5 beteiligten Kräne. Das
ge von 220 Metern gut elf Meter tief unter der      Handling in die unterschiedlichen Höhenpunk-
Saar vom Industriegebiet am Heizkraftwerk hin-      te sowie der Biegeradius der Leitung für den Ein-
durch in Richtung St. Arnual ein Loch gebohrt.      zug waren zusätzliche Problemstellungen, für die
Nach Abschluss der Bohrung erfolgte der Einzug      eine Lösung gefunden werden musste. Außerdem
der Gashochdruckleitung mit zwei Rohrsträngen       war die Herstellung der Schweißnaht unter diesen
von je 114 Metern Länge und etwa zehn Tonnen        Bedingungen ein weiterer Knackpunkt. Die Arbei-
Eigengewicht.                                       ten an einem Samstag liefen unter großer öffent-
Mehrere Kranwagen und zahlreiche Bagger hoben       licher Aufmerksamkeit, denn die Kräne als auch
den Strang vorsichtig an, der dann von der gegen-   die schwebende Rohrleitung in luftiger Höhe wa-
überliegenden Seite der Saar, wo das Bohrgerät in   ren bereits ab den frühen Morgenstunden weithin
der Zielgrube stand, in das Bohrloch eingezogen     sichtbar – bis sie schließlich tief unter der Saar er-
wurde.                                              folgreich verschwand.                             

18
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

                                    Die Bohrkrone hatte
                                    sich zunächst ein-
                                    mal auf einer Stre-
                                    cke von 220 Metern
                                    unter der Saar hin-
                                    durch gebohrt.

                                                             Enrotec-Polier Michael Franz hatte beim Heben der
                                                             Leitung durch die Kranfahrer den Krümmungsradius und
                                                             den Neigungswinkel immer fest im Blick.

Ganz behutsam wurden die ersten 114 Meter der Gashoch-       Die Herausforderung bestand für die Kranfahrer im
druckleitung unter der Saar hindurch gezogen, bevor der      Halten des 114 Meter langen Strangs, während dieser
zweite Strang vor Ort angeschweißt werden konnte und die     langsam unter die Saar gezogen wurde.
Leitung schließlich auf der St. Arnualer Seite auftauchte.

                                                                                                                   19
GRUNDSTEINLEGUNG
FÜR GASMOTORENKRAFTWERK
RÖMERBRÜCKE (GAMOR)
             n Anwesenheit von Wirtschaftsminis-       Mit einer Summe von rund 80 Mio. Euro ist GAMOR

     I       terin Anke Rehlinger, Finanzminister
             Peter Strobel, Oberbürgermeister Uwe
             Conradt, dem Aufsichtsratsvorsitzen-
                                                       die größte Investition in der Unternehmensge-
                                                       schichte des Auftraggebers Energie SaarLorLux.
                                                       Durch den Bau des neuen Gasmotorenkraftwerks
den der Energie SaarLorLux sowie den Vorständen        wird die Grundlage für den Kohleausstieg in Saar-
der Saarbrücker Stadtwerke wurde jetzt offiziell der   brücken geschaffen.
Grundstein für dieses prestigeträchtige Bauprojekt
an der Saar gelegt. Anke Rehlinger freute sich da-     Die 5 Gasmotoren haben eine Gesamtleistung von
rüber, dass sich bei der Architekturplanung und        ca. 52 Megawatt und können Strom für 65.000 und
dem Bau saarländische Unternehmen durchset-            Wärme für 13.000 Haushalte erzeugen.
zen konnten. Auch für den Auftraggeber ist die Zu-     Durch diese Investition können jährlich rund
sammenarbeit mit regionalen Firmen von großer          60.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Am neu-
Bedeutung. An der Realisierung dieses zukunfts-        en Kraftwerkgebäude wird zudem eine innovative
weisenden Projekts wirken sowohl unsere Experten       Photovoltaik-Fassade installiert, wodurch zusätz-
von OBG Hochbau als auch die Spezialisten unse-        lich der Ausbau von erneuerbaren Energien in
res Partnerunternehmens Enrotec mit.                   Saarbrücken unterstützt wird.
OBG Hochbau verantwortet die Gewerke Rohbau,
Dach, Fassade, Stahlbau, Ausbau, Außenanlagen          Die Neubauten passen sich harmonisch in das
und Erdbau. In den Zuständigkeitsbereich von En-       bestehende Kraftwerks-Ensemble ein. Die Inbe-
rotec fallen die Infrastrukturarbeiten im unmittel-    triebnahme von GAMOR ist für das Frühjahr 2022
baren Kraftwerksumfeld.                                geplant.                                   

20
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

OBG Hochbau und Peter Gross Generalbau errichten bis Ende 2021
ein neues Globus-SB-Warenhaus in Neunkirchen.

GLOBUS NEUNKIRCHEN
             ie St. Wendeler Globus SB-Warenhaus       Marktes wird Strom zum Eigenverbrauch und für

  D          Holding hat OBG Hochbau und Peter
             Gross Generalbau beauftragt, das neue
             Globus-SB-Warenhaus in Neunkirchen
                                                       Elektro-Ladestationen erzeugt. In einem zweiten
                                                       Schritt ist die Errichtung einer SB-Tankstelle und
                                                       von SB-Waschplätzen geplant. Zur Entlastung des
zu errichten. Die Tiefbauarbeiten zur Herstellung      Verkehrs ist in der Königsbahnstraße, auf Höhe des
des Baugeländes verantwortet eine ARGE aus OBG         Marktes, ein vierarmiger Kreisverkehr geplant.
Tiefbau und Peter Gross Tiefbau. Die Arbeiten star-    Mit Globus, OBG und Peter Gross arbeiten drei
teten Ende Mai 2020. Das Auftragsvolumen beträgt       traditions­reiche Familien­unternehmen aus dem
insgesamt rund 17 Mio. Euro netto.                     Saarland im Saarland gemeinsam an einem
Nach mehr als 30 Jahren baut Globus damit wieder       Projekt.  
einen neuen Standort im Saarland.
Errichtet wird ein Marktgebäude mit etwa 145
Metern Länge und 95 Metern Breite. Am Neunkircher       NEUES GLOBUS-SB-WARENHAUS IN ESCHBORN
Hüttenpark soll ein Frischemarkt mit einer maxi-        Die Arbeitsgemeinschaft aus OBG Hochbau und
malen Verkaufsfläche von 7.800 Quadratmetern            Peter Gross Generalbau ist bereits mit einem wei-
entstehen, der auch Platz für eine Bäckerei- sowie      teren Globus-Projekt beauftragt: Dem Neubau
Metzgereivollproduktion haben wird. Ebenso ent-         eines SB-Warenhauses mit dazugehörigem Park-
steht eine moderne Gastronomie.                         haus am Standort Eschborn. Einen ausführlichen
Es sollen rund 600 Parkplätze geschaffen werden, von    Artikel über diese Maßnahme lesen Sie in der
denen ein Großteil mit Photovoltaik-Carportanlagen      nächsten WIR.
überbaut sein wird. Auch auf den Dächern des

                                                                                                        21
OBG-Polier Wolfgang Mantey mit Bajazit Siljevic und Kristijan Franjic, beide vom Nachunternehmen (v.r.n.l.).
Das Bade-Entchen hatte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer stellvertretend für die Bad Kreuznacher
Öffentlichkeit zur Grundsteinlegung mitgebracht.

GROSSES LOB FÜR HOCHBAU-TEAM
IN BAD KREUZNACH
             m Kurort Bad Kreuznach errichtet OBG

     I       Hochbau derzeit das neue Salinenbad.
             Aktuell wächst der Rohbau zügig aus
             dem Boden und jetzt wurde die Grund-
steinlegung nachgeholt. Die „Zeitkapsel“ mauer-
te Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer
unter fachkundiger Aufsicht von OBG Hochbau
Polier Wolfgang Mantey und Vertretern der Bauher-
renschaft in eine der Innenwände des Bades ein.
Stellvertretend für die Öffentlichkeit hatte sie ein
Badeentchen mitgebracht, das sich auf der Baustel-
le umschaute. Lobende Worte gab es von der Ober-
bürgermeisterin für unser Team der Baustelle: „Vor
allem die Handwerker haben in den letzten Mona-
ten Großartiges geleistet. Danke für das tolle Enga-
gement“, sagte sie vor Ort anerkennend.
Ein Richtfest mit einem „Tag der offenen Tür“ auf
der Baustelle ist für Herbst geplant.            

22
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

Architekt Sebastian Neuhaus, Stadtwerke-Chef Christoph Nath, Bürgermeister Wolfgang Heinrich, Oberbürger–
meisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Bad-Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach beim Einmauern der Zeitkapsel
(v.l.n.r.).

                                                                       © KRIEGER Architekten | Ingenieure GmbH

                                                                                                                 23
Eine Waage mit einer Wiegekapazität von bis
zu 60 Tonnen haben die Kollegen von Teralis in
Bexbach jetzt gebaut. Im Rahmen der Erweite-
rung des Standortes wurde eine Deponie der
Klasse DK0 eingerichtet.

Um die einzubauenden Mengen exakt zu er-
fassen, war der Neubau einer geeichten Waa-
ge nötig. Nach vorbereitenden Arbeiten durch
OBG Tiefbau schwenkten zwei Mobilkräne die
Waage, die in Nordrhein-Westfalen hergestellt
worden war, in den frühen Morgenstunden milli-
metergenau an ihre Position.             

                                                 Anlagenleiter Reiner Drokur mit Teralis-
                                                 Betriebsleiter Martin Kreuzer (rechts)
24
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

                   25
Wir waren
            immer
         arbeits­bereit
                           Professioneller Umgang
                            mit Krisensituationen
     Die weltweite Pandemie mit dem Covid-19-Virus traf die gesamte Gesellschaft unvermittelt.
     Enorme Herausforderungen mussten bewältigt werden. Innerhalb der OBG Gruppe wurde sofort
     eine so genannte Corona-Stabsstelle eingerichtet. Hier wurden Pläne erarbeitet, um sofort
     reagieren zu können, aber auch um auf weitere Stufen der Pandemie vorbereitet zu sein. Ein
     Interview mit Rainer Altmeyer, Leiter der Stabsstelle und Katharina Bayer, der stellvertretenden
     Leiterin über Maßnahmen, Erfahrungen und einen Blick in die Zukunft.

26
MAGAZIN DER OBG GRUPPE

 INTERVIEW

WIR: Verwaiste Büros und einen nahezu leeren
Parkplatz sieht man in Ottweiler selten. Alle daheim
im Homeoffice?

Rainer Altmeyer: Zunächst einmal können wir sa-
gen: alle gesund. Das ist uns sehr wichtig. Und es
zeigt, dass unsere Strategie und Maßnahmen richtig
waren. Wir haben sofort nach Bekanntwerden der
Lage Mitte Februar eine so genannte Task-Force als
Krisenstab eingerichtet und den Kontakt zum Ge-
sundheitsamt hergestellt. Hier wurde sehr zügig und
in höchstem Maße effektiv über alle Schritte beraten.
Dabei spielte auch die Möglichkeit des Homeoffices
eine große Rolle. Bisher hatten wir dieses Thema ja
kaum auf der Tagesordnung. Die Bauwirtschaft war
bei der Digitalisierung in der Vergangenheit nicht un-   Katharina Bayer, stellvertretende Leiterin der
bedingt der Innovationstreiber.                          Corona-Stabsstelle

WIR: Aber von heute auf morgen Homeoffice für so
viele Mitarbeiter in der Verwaltung anzubieten, ist      Katharina Bayer: Wir haben konsequent gesagt: Wer
doch nahezu unmöglich?                                   aus einem Risikogebiet kommt – und dazu zählt nun
                                                         auch ein Skiurlauber aus Ischgl oder Samnaun –
Rainer Altmeyer: Dank unserer sehr gut aufgestellten     bleibt 14 Tage zu Hause. Und wer auch nur ein An-
IT und dem bereits ausgerollten System für Team-         zeichen hat, ebenfalls, selbst wenn er nicht in Urlaub
sitzungen zum Jahresbeginn verfügten wir über die        war. Es gab diese klare Regel, die strikt befolgt wurde.
nötige Infrastruktur und Leistungsfähigkeit. Was teil-
weise fehlte, waren Computer und Notebooks für zu        WIR: Gab es dann keinen Infektionsfall in der
Hause. Deren Konfiguration und Beschaffung lief          OBG Gruppe?
Hand in Hand mit der IT-Abteilung und unserem
Zentraleinkauf.                                          Katharina Bayer: Doch, in der zweiten Märzwoche
                                                         erkrankte ein Bauleiter. Wir haben sofort nach den
Katharina Bayer: Wir haben bereits Ende Februar,         strengen Vorgaben des Robert-Koch-Instituts ge-
als die Welle auf uns zurollte, aber niemand ihre Aus-   handelt, alle so genannten „Kontakt-1-Personen“
maße in Gänze erahnte, entschieden, welche Arbeits-      informiert, das dauerte keine zwei Stunden nach Be-
plätze zwingende Präsenz in Ottweiler erforderten        kanntwerden, wir waren enorm schnell dank guter
und wer gut von zu Hause aus arbeiten kann. In der       Vorbereitung. Die betroffene Baustelle ruhte kurz, bis
ersten Märzwoche haben wir dann schon die nötigen        alles geklärt war. Hier hat sich gezeigt, wie effektiv die
Hardware-Komponenten für die Heimarbeitsplätze           Stabsstelle handeln kann.
geliefert, die die Kolleginnen und Kollegen im Testbe-
trieb zu Hause prüfen konnten. Unsere IT war prak-       Rainer Altmeyer: Und es hat sich an diesem Fall ge-
tisch rund um die Uhr im Einsatz und ansprechbar         zeigt, dass der Mittelstand enorm flexibel und wendig
für alle Probleme. Damit konnten wir die Belegung        ist. Durch kurzfristige Umplanung von Personal und
der Flure entzerren, Einzelbüros organisieren, um        Nachunternehmen konnten wir den Baubetrieb am
Abstände einzuhalten. Das gesamte Maßnahmenpa-           betroffenen Projekt schon in der gleichen Woche
ket haben wir dann den Geschäftsführern vorgestellt.     wieder aufnehmen. Der Tiefbau hat den Hochbau
                                                         personell unterstützt, Vergleichbares gab es auch in
WIR: Als die Pandemie ausbrach, kamen auch viele         anderen Firmen der OBG Gruppe. Grundsätzlich ha-
Menschen aus dem Frühjahrs-Skiurlaub oder aus            ben wir nach dem Prinzip der Risikominimierung ge-
anderen Risikogebieten. Wie gingen Sie damit um?         arbeitet, um Baustellenschließungen zu verhindern.

                                                                                                                27
Rainer Altmeyer,
                                                  Leiter der Corona-Stabsstelle

         „ … es hat sich   Katharina Bayer: Auch die Geschäftsführer kamen
                           nicht mehr gleichzeitig ins Büro, sie wechselten
     auch gezeigt, dass    tageweise zwischen Homeoffice und Office. Und
                           sogar die Wirtschaftsprüfer haben online gearbei-
       wir als zentraler   tet, kamen gar nicht mehr nach Ottweiler. Das war
                           eine Premiere.
        Dienstleister in
                           WIR: In Luxemburg kam das wirtschaftliche Le-
     der Gruppe enorm      ben am 20. März vollständig zum Erliegen. Kein
                           Betrieb bei OBG Lux – bedeutete das für die
           schlagkräftig   Stabsstelle eine kleine Entlastung?
      sind durch kurze     Rainer Altmeyer: Nein, keinesfalls. Mit einer derart
      Wege und zügige      drastischen Maßnahme hatte sicher niemand ge-
                           rechnet. Unsere Aufgabe war es, umgehend Fragen
     Entscheidungen.“      der Sozialversicherungspflicht, zur Fortzahlung
                           von Löhnen und Gehältern zu klären. Wir mussten
                           hier ad hoc reagieren, trotz aller Vorbereitungen.
                           Es war folglich mehr zu tun, als vorher. Aber es hat
                           sich auch gezeigt, dass wir als zentraler Dienstleis-
                           ter in der Gruppe enorm schlagkräftig sind durch
                           kurze Wege und zügige Entscheidungen.

                           WIR: In Zeiten der Ungewissheit kommen immer
                           neue Fragen auf, die für Verunsicherung sorgen.
                           Wie ist die Stabsstelle damit umgegangen?

                           Katharina Bayer: Wir haben in unserem Intranet
                           eine Corona-Seite eingerichtet mit allen tages-
                           aktuellen Infos. Hier findet sich wirklich alles, was
                           man wissen muss. Wir haben täglich durchschnitt-
                           lich 350 Leser auf der Seite. Die Informationstiefe
                           reichte sogar bis zu eventuellen Erkrankungen bei
                           unseren Nachunternehmern. In einem wöchent-
                           lichen Online-Meeting mit den Geschäftsführern

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MAGAZIN DER OBG GRUPPE

                                                                                                Im OBG-Intranet
                                                                                                gab es tagesaktuelle
                                                                                                Infos zur Lage
                                                                                                der Baustellen
                                                                                                und relevanter
                                                                                                Neuigkeiten auf der
                                                                                                Corona-Seite.

haben wir jeweils die Lage in den Firmen abgefragt,    Rainer Altmeyer: Gerade das Thema Betreuung war
Unterstützung bei IT- und Rechtsfragen geliefert.      uns enorm wichtig. Es ist eine Pflicht, als Arbeitge-
Die Probleme waren dabei länderübergreifend: Zu-       ber in solchen Situationen Lösungen zu finden.
lieferungen aus Italien kamen zunächst nicht über
die Grenze, rechtliche Vorschriften auf der Air-Base   WIR: Die angesprochenen Maßnahmen laufen
in Ramstein waren zu beachten.                         jetzt im dritten Monat. Bei manchen Dingen wird
                                                       man froh sein, wenn damit Schluss ist, denken wir
Rainer Altmeyer: Wir standen praktisch täglich vor     nur an die Masken. Andere Aspekte könnten in die
neuen Herausforderungen, ein derartiges Lagebild       Zukunft führen? Welche Perspektiven sehen Sie?
ist ja nicht planbar. Unser Zentraleinkauf hat kurz-
fristig alles beschafft und gemeinsam mit unserer      Rainer Altmeyer: Wir arbeiten derzeit an einem
Sicherheitsfachkraft vor Ort in Betrieb gebracht.      Plan, um zur Normalität zurück zu kehren, aber
Das war ein richtig effektives Zusammenspiel. Un-      es wird sicher eine „neue Normalität“. Das Thema
sere selbst entwickelten Corona-Standards für die      Homeoffice wurde dankbar angenommen und hat
Baustellen mit klaren Anweisungen und auch der         uns arbeitsfähig bleiben lassen. Aber es gibt auch
„Leitfaden Homeoffice“ aus der Abteilung „Mensch       deutliche Stimmen, die sagen, wie wichtig der kol-
& Unternehmen“ haben sich ebenfalls schnell her-       legiale Austausch im Büro, beim Kunden, auf der
umgesprochen: Die Berufsgenossenschaft hat bei         Baustelle ist. Bei der Ideenfindung beispielsweise
uns angefragt, ob sie unsere Handreichungen über-      hat sich die breite Diskussion im Raum als besser
nehmen dürfen.                                         erwiesen, als eine sehr disziplinierte Teams-Sitzung
                                                       am Bildschirm. Gleichzeitig sind Teams-Sitzungen
WIR: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ha-        für reguläre Besprechungen als deutlich effektiver
ben ja Familie, Kinder, Partner, die vielleicht in     empfunden worden, auch weil Fahrten und damit
ähnlichen Situationen sind und wo sich plötzlich       Zeitaufwand wegfielen. Wir werden in der neuen
Betreuungsfragen ergaben. War auch das ein The-        Normalität einen Lern- und Veränderungsprozess
ma der Stabsstelle?                                    daraus ableiten für unser künftiges Arbeiten. Sicher
                                                       ist aber bereits heute, dass die Krise zu einem digi-
Katharina Bayer: Selbstverständlich, das war ein       talen Innovationsschub geführt hat. Zunächst aber
großes Thema. Wir hatten uns hier vorbereitet,         müssen wir die getroffenen Maßnahmen mit gro-
bereits vor der Schulschließung per Onlineumfra-       ßer Sorgfalt beibehalten, damit wir alle gesund aus
ge abgefragt, wo es Betreuungsengpässe geben           der Krise heraus kommen. Die nötigen Instrumente
könnte. Die entsprechenden Mitarbeiterinnen und        dazu haben wir.                                  
Mitarbeiter wurden dann gezielt ins Homeoffice
geschickt. Diese Lösung hat natürlich geholfen, die
Situation halbwegs zu entzerren.

                                                                                                         29
Helmut Wedig

     VOM JUNG-
     BAULEITER ZUM
     GESCHÄFTSFÜHRER
     In den Firmen der OBG Gruppe bieten sich für engagierte Mitarbeiter sehr
     gute Aufstiegschancen. Können, Fleiß und Aufrichtigkeit sind Grundlagen
     des Erfolgs. Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und Ziele ent-
     schlossen zu verfolgen, sind weitere Bausteine.
     Heute sprechen wir mit Helmut Wedig. Er fing als Jungbauleiter in Ottweiler
     an und ist heute Geschäftsführer und Gesellschafter der OBG Hochbau.

     WIR: Herr Wedig, Sie haben in Kaiserslautern       Ottweiler zur damaligen Ottweiler Bauge-
     Bauingenieurwesen studiert zu einer Zeit,          sellschaft fanden?
     als die Perspektiven in diesem Beruf ganz
     anders waren, als sie das heute sind?              Helmut Wedig: Wie früher noch üblich, haben
                                                        wir Studenten uns am Samstag die Stellen-
     Helmut Wedig: Das ist richtig. Ich hatte im        anzeigen in verschiedenen Tageszeitungen
     Herbst 1991 nach der Bundeswehr mit dem            angeschaut. Das Internet spielte beim The-
     Studium begonnen und erinnere mich, dass           ma Bewerbungen damals noch keine Rolle.
     wir im ersten Semester mit weit über 200           In der Saarbrücker Zeitung entdeckten wir
     Studenten in den ersten Vorlesungen saßen.         die Stellenausschreibung der Ottweiler Bau-
     Die Perspektiven, nach Abschluss des Studi-        gesellschaft. Nach kurzer Abstimmung mit
     ums schnell einen guten Job zu finden, waren       einem Freund und Studienkollegen haben wir
     damals eher verhalten. Es gab schlicht mehr        uns beide in Ottweiler auf die Stelle des Bau-
     Absolventen als freie Stellen, jedenfalls in der   leiters beworben, obwohl uns die Firma nicht
     Nähe. Uns allen schien klar: Wenn es gleich        bekannt war.
     nach dem Studium klappt, dann nur weit weg         Wir wurden auch ziemlich bald nach dem Be-
     in den Metropolregionen, wo damals die ein         werbungsschreiben beide nach Ottweiler ein-
     oder andere Stelle frei war.                       geladen und jeder hatte für sich ein erstes
                                                        Gespräch mit Jürgen Raber. Ich erinnere mich
     WIR: Und wie kam es dann, dass Sie den Weg         gut, dass wir völlig überrascht waren, als kurz
     von Studienstandort in der Westpfalz nach          darauf die Einladung zur zweiten Runde kam.

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MAGAZIN DER OBG GRUPPE

Dazwischen lagen keine zwei Wochen, absolut un-      Im Oktober 1998 habe ich dann als Jungbauleiter
üblich für die damalige Situation am Arbeitsmarkt.   im Ingenieurbau angefangen, die erste Baustelle
Es gab ja nahezu endlos Absolventen und damit        damals war eine große Kläranlage in Neunkirchen-
Mitbewerber.                                         Wellesweiler. Mein Mentor und Oberbauleiter war
                                                     damals Rolf Brandstetter, bei dem ich eine tolle
WIR: Und das zweite Gespräch lief für beide gut?     Einarbeitungszeit hatte. Die OBG war zur damali-
                                                     gen Zeit Marktführer im Bereich der Kläranlagen.
Helmut Wedig: Ja, das lief es. Wir beide gehörten    Nach zwei Jahren hatte ich dann meine erste „eige-
zu den wenigen, die das große Glück hatten, be-      ne“ Baustelle „Freibad Ottweiler“ mit einer eigenen
reits ein halbes Jahr vor ihrem Studienabschluss     Baustellennummer. Ich war damit ein „richtiger“
einen richtig guten Arbeitsvertrag in der Tasche     Bauleiter. Parallel hierzu bekam ich meinen ersten
zu haben.                                            Dienstwagen, einen 3er BMW. Das war schon etwas
                                                     ganz Besonderes.
WIR: Und dann ging es los, vom Studentenleben
ins Arbeitsleben. War die Umstellung hart?           WIR: Dem Ingenieurbau blieben Sie dann in den
                                                     folgenden Jahren in verbunden?
Helmut Wedig: Ja, klar der Wecker klingelte jetzt
schon etwas früher als sonst, aber da ich im Stu-    Helmut Wedig: Ja, wir waren im Bereich der Kläran-
dium schon in einem kleineren Unternehmen als        lagen sehr gut im Geschäft und wir haben damals
Praktikant in der Bauleitung gearbeitet hatte, war   auch den ein oder anderen interessanten Auftrag in
die Umstellung kein Problem.                         der Industrie abgewickelt.

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