OBG - COVID-19 ERFOLGREICHER START BOHRUNG UNTER DER SAAR - DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER - OBG Gruppe
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OBG DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER OBG GRUPPE COVID-19 Herausforderung für alle ERFOLGREICHER START in Mainz und Kaiserslautern BOHRUNG UNTER DER SAAR Großprojekt Hochdruckleitung
INHALT „Starke Teamleistung“ 4 Interview mit Jürgen Raber und Tina Seiwert 8 IT-Abteilung, Logistik und Zentraleinkauf stemmten gemeinsam die enorme Herausforderung 12 Ein Tag mit Sascha Wagner REPORTAGE 16 Neue Abteilungsleiterin: Dr. Karin Junk 17 Willkommen im Enerventis-Team 18 Bohrung unter der Saar hindurch 20 Grundsteinlegung für Gasmotorenkraftwerk Römerbrücke 21 Globus Neunkirchen 22 Großes Lob für Hochbau-Team in Bad Kreuznach 24 Darf’s ein bisschen mehr sein? 26 Wir waren immer arbeitsbereit Katharina Bayer und Rainer Altmeyer 30 Helmut Wedig – vom Jungbauleiter zum Geschäftsführer 33 OBG-Baustelle im Herzen Saarbrückens 34 Ein Abgrund vor der Kirche und ein Tunnel unter der Autobahn 38 Fliegende Waschmaschine am Landtag 40 Gelungener Start für OBG Hochbau Niederlassung Mainz 43 Moderne Kläranlage im Mandelbachtal 44 Schöne Geste von der LBBW 46 Richtfest in Kanada-Siedlung in Zweibrücken
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, DAS MITARBEITER- UND KUNDENMAGAZIN DER OBG GRUPPE wenn innerhalb eines Unternehmens von Viren gesprochen wird, dann denken viele Kolleginnen und Kollegen sofort an die AUSGABE 18 / 2020 Sicherheit der IT. Seit Februar 2020 ist das Virus-Thema aber in allen Abteilungen und Firmen der OBG Gruppe sprichwörtlich virulent. In der vorliegenden Ausgabe unserer Kunden- und Mitarbeiterzeitschrift WIR erläutert uns das Team der Stabs- stelle Corona den Sachstand. Katharina Bayer und Rainer Altmeyer berichten, welche Herausforderungen gestemmt wur- OBG den und welche Veränderungen umzusetzen waren, damit trotz- dem weiter gearbeitet werden kann. www.obg-gruppe.de Wir bleiben mit unserer Reportage „Ein Tag mit …“ übrigens auch beim Thema Sicherheit. Lesen Sie diesmal, wie unser Ar- beitsschutzexperte Sascha Wagner gemeinsam mit dem Team der Baustellen dafür sorgt, dass Gefahren erkannt und vermieden werden und erfahren Sie, warum er in seiner zweiten Funktion als Betontechnologe im Kofferraum seines Wagens dauernd tropfnasse Betonwürfel umher fährt. IMPRESSUM Herausgeber: Von einer besonderen Baustelle berichten wir direkt vom Saar OBG Gruppe GmbH Illinger Str. 150 ufer in Saarbrücken. Dort hat Enrotec elf Meter tief unter dem 66564 Ottweiler Flussbett der Saar eine Gas-Hochdruckleitung eingebaut. Das V.i.S.d.P.: Jürgen Raber Projekt stellte besondere Anforderungen und sorgte auch medial Redaktion: für große Aufmerksamkeit. Selbstverständlich waren wir auch bei Markus Frank (Texte/Fotos) anderen Projekten, Richtfesten oder Grundsteinlegungen für Sie Claudia Groth Susanne Hofmann-Fiebrich dabei. So sind wir beispielsweise beim Landtag in Saarbrücken in Nicole Oruc die Unterwelt eingestiegen und haben einen gemauerten Kanal Anna Stegner aus dem vorletzten Jahrhundert besucht. Und wir berichten über Kontakt: den sehr erfolgreichen Start unserer beiden neuen Niederlas- redaktion@obg-gruppe.de sungen von OBG Hochbau in Mainz und in Kaiserslautern. Mehr Fotos: dazu in dieser Sommerausgabe der WIR. Markus Frank: 39 OBG Gruppe: 9 David Hackhofer – Überblick : 1 StockFoto: 1 Ihnen allen wünschen wir eine aufschlussreiche Lektüre. Layout & Grafik: Eric Walgenbach Druck: Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH Ihr Redaktionsteam Bild Titelseite: Wolfgang Mantey Polier OBG Hochbau 3
INTERVIEW MIT Jürgen Raber und Tina Seiwert Starke Teamleistung Eines der großen Themen in diesem Heft ist natürlich die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Gleichzeitig geht der Blick weiter nach vorne. Zwei wichtige Themen, über die WIR heute mit Jürgen Raber und Tina Seiwert sprechen. WIR: Mit dem Virus gab es radikale Ein- WIR: Mit der sofort eingerichteten „Stabs- schnitte. Die Veränderungen durch neue stelle Corona“ hat die OBG Gruppe auf die Regeln und neues Arbeiten waren für alle Herausforderungen reagiert, das Vorgehen enorm, auch in der Bauwirtschaft? koordiniert und bereits sehr früh den Kon- takt zu den Gesundheitsämtern gesucht. Jürgen Raber: Zunächst ein wirklich dickes Welche Erfahrungen konnten Sie machen? Dankeschön an alle rund 700 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter der OBG Gruppe. Jürgen Raber: Unsere Stabsstelle hat Enor- Alle haben an einem Strang gezogen und mes geleistet mit beispielloser Unterstüt- die wichtigen Maßnahmen wirklich in vor- zung des Zentraleinkaufs, der Logistik und bildlicher Weise umgesetzt. Das war echte natürlich der IT-Abteilung. Unsere Vorberei- Teamarbeit, wie man sie vom Mittelstand tungen zum Schutz aller Mitarbeiterinnen zu Recht kennt. Wir waren und sind gesund und Mitarbeiter, die Einweisungen auf den und leistungsfähig geblieben, das haben Baustellen, die gesamten hier durch unsere auch unsere Kunden anerkennend bemerkt. Stabsstelle entwickelten Prozesse, waren 4
MAGAZIN DER OBG GRUPPE „Ein wirklich dickes Dankeschön an alle rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OBG Gruppe. Das war echte Teamarbeit.“ Jürgen Raber, Vorsitzender der Geschäftsführung der OBG Gruppe wirklich vorbildlich. Wir dürfen zu Recht Kunden ist wichtig für ein funktionierendes stolz darauf sein, dass sowohl die Berufs- Team und eine erfolgreiche Arbeit. genossenschaft als auch Gesundheitsämter darum baten, unsere Verfahren und Hand- WIR: Neben der IT waren ja auch auf den reichungen ebenfalls zu nutzen und anderen Baustellen Veränderungen nötig, Hygiene- Firmen zur Verfügung zu stellen. Das spricht stationen oder zusätzliche Fahrzeuge, weil für die Qualität unserer Leistung auch bei die Transporter nicht mehr voll besetzt wer- solchen Herausforderungen. den durften. Die Kosten dürften enorm sein? WIR: Homeoffice war in der Bauwirtschaft Jürgen Raber: Die Kosten spielen hier zu- bisher nicht die Regel. Wenn Sie in die Zu- nächst eine untergeordnete Rolle. Wir ha- kunft blicken – wie entwickelt sich das „neue ben als OBG Gruppe die Verantwortung für Arbeiten“? unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Durch unser konsequentes Jürgen Raber: Wir haben in kürzester Zeit Handeln und die tagesaktuelle Information mehr als 120 Homeoffice-Arbeitsplätze be- über das Corona-Portal in unserem Intranet reit gestellt und hier hat sich gezeigt, dass haben wir auch gezeigt, dass wir gemeinsam unsere gut gerüstete IT sich auszahlt. Diese Verantwortung tragen. Lösungen haben enorm geholfen, weiter- Und wenn wir mit elf zusätzlichen Fahrzeu- machen zu können und gleichzeitig Infek- gen das Transportproblem zu den Baustel- tionen zu verhindern. Wir ziehen aus den len lösen, aber weitermachen können, ist laufenden Erfahrungen wichtige Erkenntnis- das die richtige Entscheidung. Wir sind als se. Beispielsweise dauern Routine-Sitzungen OBG Gruppe sehr schnell, wenn wichtige per Video-Konferenz nicht mehr so lange, Dinge einfach getan werden müssen – ein wie bei Präsenzsitzungen, weil es einfach Markenzeichen des Mittelstands. strukturierter läuft. Aber wir lernen auch, dass dort, wo nach größeren Lösungen, nach WIR: Blicken wir – wie immer an dieser Stelle kreativen Ideen gesucht wird, Beratungen – ein wenig in die Zukunft. Die OBG Gruppe am gemeinsamen Tisch zielführender sind. entwickelt sich weiter und wächst mit neu- Das höre und das erlebe ich häufig. Der per- en Niederlassungen in Kaiserslautern und sönliche Bezug zu den Kollegen und zu den Mainz. 5
„Wir sind mit den Firmen der OBG Gruppe ein attraktiver Arbeitgeber. Dies wollen wir weiter ausbauen – mit neuen Kolleginnen und Kollegen und mit dem Team, das bereits an Bord ist.“ Tina Seiwert, Prokuristin und Leiterin Strategisches Personalmanagement der OBG Gruppe Tina Seiwert: Ein ganz großes Thema ist der ein kräftiges Ausrufezeichen, das zeigt, wo gesamte Bereich Personal. Mit unserer neu- die Schwerpunkte liegen, nämlich bei den en Abteilung „Mensch & Unternehmen“ do- Menschen. Damit werden wir uns zukünftig kumentieren wir dies. Deren Einrichtung ist in der Branche deutlich abgrenzen. Denn die Antwort auf mehrere Herausforderun- dort agieren Personalabteilungen norma- gen. Es geht um weit mehr, als um die reine lerweise als reine Verwalter. Wir erschaffen Deckung des Personalbedarfs. In der Ver- einen Mehrwert durch die Verschmelzung gangenheit wurde zeitnah eingestellt, wenn aus operativem mit strategischem Perso- es nötig war. Wir wollen künftig hier planba- nalmanagement in Kombination mit dem rer vorgehen und mit neuen Instrumenten Thema Unternehmensentwicklung. die passenden Kandidaten gewinnen und Fluktuation minimieren. Das erfordert Ver- WIR: Sie sprachen eben neue Formen der änderungen bei der Suche neuer Mitarbei- Suche an. Was muss man sich darunter terinnen und Mitarbeiter und neue Wege vorstellen? bei der präzisen Lokalisation der Bedarfe. Und es bringt enorme Chancen, die Poten- Tina Seiwert: Künftig werden wir mit einem tiale der Menschen weiterzuentwickeln, die sogenannten Kompetenzmodell arbeiten, bereits im Unternehmen sind. wenn Stellen besetzt werden sollen. Die da- raus individuell abgeleiteten individuellen WIR: Der Name „Mensch & Unternehmen“ Kompetenz-Profile beschreiben, welche An- hört sich nicht nach „Personalabteilung“ forderungen die Aufgabe an sich ausmacht, an? es steckt aber auch einen klaren Rahmen dort ab, wo weiche Faktoren wichtig sind. Tina Seiwert: Ja. Wir dokumentieren damit Diese gewinnen heute zunehmend an Be- sehr deutlich: Es geht um die Menschen, deutung – für Arbeitgeber und für Arbeit- die das Unternehmen tragen mit ihrer nehmer. Das OBG-Kompetenzmodell ist Leistung, genauso wie mit ihrer Identifi- – wie unsere Bauwerke – ein Unikat und auf kation mit OBG und deren Werte. Das ist unsere Bedürfnisse abgestimmt. 6
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Das Besondere: Es wurde aus den eige- Jürgen Raber: Die Entscheidung, auch im nen Reihen entwickelt. Das heißt, dass Bereich der Personalgewinnung und Perso- Mitarbeiter aus jedem Unternehmen des nalentwicklung neue Wege zu gehen, passt Kerngeschäftes eingebunden wurden. Im in die Strategie unseres Unternehmens. Wir Bewerbungsprozess erkennen wir anschlie- blicken immer nach vorne, bereiten uns auf ßend sehr gut, wo die Schnittmengen zwi- neue Herausforderungen vor, um gerüstet schen Profil und Bewerber optimal sind und zu sein. Das hat sich aktuell mit den Auswir- wo vielleicht Schulungsbedarf besteht, der kungen der Pandemie gezeigt, auf die wir dann auch gleich angestoßen werden kann. sehr gut reagieren konnten, weil wir gut auf- Damit schaffen wir Zufriedenheit auf beiden gestellt waren. Und wir gehen mit „Mensch Seiten. & Unternehmen“ wieder einen wichtigen Schritt voraus. WIR: Sie sprechen von Neueinstellungen – aber bei 700 Mitarbeitern könnte das OBG- Kompetenzmodell doch auch im Bestand beiden Seiten helfen? Tina Seiwert: Ein wichtiger Hinweis, denn WIR werden in der nächsten Ausgabe ausführ- es ist ein Angebot, sich weiterzuentwickeln. lich über das OBG-Kompetenzmodell berichten Wir werden speziell den Bereich Schulung/ und die Abteilung „Mensch & Unternehmen“ Fortbildung stark ausbauen, auch in digita- vorstellen. ler Form. Hier helfen uns die Erfahrungen mit dem Homeoffice, die wir gerade ma- chen. Mit dem Kompetenzmodell finden wir intern schneller Menschen, die sich vielleicht eine neue Aufgabe wünschen, ohne den Arbeitgeber wechseln zu wollen. Das sind gute Perspektiven. Wer sich wohl fühlt am Arbeitsplatz, will nicht wechseln. M&U hilft dann sehr sorgfältig, dass alles zusammenpasst. WIR: Ist es denn so schwer geworden, geeig- nete Fachkräfte zu finden? Tina Seiwert: Die Bauwirtschaft zahlt sehr gute Gehälter, das sehen wir schon bei den Auszubildenden im gewerblichen Bereich, die überdurchschnittlich verdienen. Die Auftragslage ist anhaltend gut, die Branche auf einem stabilen Niveau. Und genau dar- um ist heute der Wettbewerb um die Besten ein entscheidender Baustein für den Erfolg von morgen. Wir hatten bis zur Jahresmitte mehr als 1.000 Bewerbungen und haben bis- her 35 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter eingestellt – wir sind also mit den Firmen der Gruppe ein attraktiver Arbeitgeber. Dies wollen wir weiter ausbauen, mit neuen Kol- leginnen und Kollegen und mit dem Team, das bereits an Bord ist. 7
VIRUS- ALARM: MASKE UND FIREWALL IT-Abteilung, Maschinentechnische Abteilung (MTA) und Zentraleinkauf stemmten gemeinsam die enorme Herausforderung 8
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Daniel Pichler, Bruno Ritrovato und Praktikant Tim Hebenthal von der IT-Abteilung der OBG Gruppe hatten alle Hände voll zu tun, um die Infrastruktur der Homeoffice-Arbeitsplätze schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen (v.l.n.r.). ür Tim Hebenthal (16), Schüler im Praktikum. Eigentlich hätte er zu Hause F der Fachoberschule Wirtschaft und Wirtschaftsinformatik in St. Wendel, ist es „selbstverständ- bleiben können, da die Schule es ihm frei- gestellt hatte. „Aber was soll ich daheim, wenn ich hier mithelfen kann“, sagt er. lich“, dass er als Praktikant der 11. Klasse jeden Tag nach Ottweiler in die IT-Abtei- Wie in der IT, so war auch in anderen zent- lung der OBG Gruppe kommt, solange der ralen Einheiten der OBG Gruppe ab Mitte Unterricht in der Schule ausfällt. „Es war Februar zusätzlicher Arbeitseinsatz und be- und ist ja sehr viel zu tun und da kann man sondere Kreativität gefordert. In der MTA und doch nicht einfach daheimbleiben, nur im Zentraleinkauf der OBG Logistik galt es, weil die Schule zu hat“, sagt er ganz gelas- Schutzausrüstung einerseits erst einmal zu sen und schraubt einen PC zu. besorgen, diese dann aber auch sehr schnell Durch die Umstellung auf Homeoffice war auf die Baustellen zu verteilen. Timo Braun- in der IT-Abteilung in Ottweiler anfangs bach erklärt im Gespräch mit WIR: „Obers- praktisch rund um die Uhr Betrieb, neue te Priorität war, weiterhin handlungsfähig zu Rechner mussten eingerichtet oder vor- bleiben und die Hygienevorgaben sofort um- handene Geräte fürs Homeoffice fit ge- zusetzen.“ Hierfür wurden unter anderem macht werden, Zugänge administriert und Pausen entzerrt und die Besetzung von Ser- Hardware besorgt werden. Und das alles vice- und Baustellenfahrzeugen angepasst. natürlich in kürzester Zeit. „Ich habe in die- „Wenn weniger Leute in einem Fahrzeug sit- sen Wochen wahnsinnig viel dazu gelernt“, zen dürfen, dann braucht man eben mehr freut sich der Schüler über den Hochbetrieb Fahrzeuge – und zwar schnell. 9
Timo Braunbach, Prokurist OBG Logistik „… 1.500 Liter „In einem normalen Mann Qualitäten und mobile Handwaschbecken schaftsfahrzeug dürfen statt für die Baustellen. Händedesinfektion, 4 nur noch 2 Personen, in einem Doppelkabiner statt Mit im Boot war auch Sicherheitsfachkraft 500 Liter 7 maximal noch 4 Perso- Sascha Wagner, der auf den Baustellen mit Flächendesinfektion, nen befördert werden“, sagt Rat und Tat zur Seite stand und die Umset- Braunbach. zung begleitet hatte. „Wir sind zwar noch 12.500 Masken und nicht durch mit der Pandemie, aber bisher Als in Luxemburg der Be- hat alles trotz der enormen Herausforde- mobile Handwasch‑ trieb vollständig eingestellt rung sehr gut funktioniert. Unsere Stabs- becken für die wurde, konnten die Bau- stellenfahrzeuge und Geräte stelle Corona hat hier hervorragende Arbeit geleistet und alle Mitarbeiter haben super Baustellen“ von dort abgezogen werden. mitgemacht – quer durch alle Abteilungen „Wir wussten ja nicht, wie und auch auf den Baustellen“, schaut Timo lange im Großherzogtum Braunbach auf die letzten Wochen zurück. nicht gearbeitet werden würde. Am Ende wa- „Es gab auch eine Vielzahl positiver Rück- ren es glücklicherweise nur 4 Wochen. Die meldungen für die Corona-Seiten im In- Wiederaufnahme der Arbeiten kam dennoch tranet. Dass tagesaktuell alles Wichtige überraschend: Mittwochabends wurde ver- veröffentlicht wurde, klar und transparent, kündet, dass es montags darauf wieder los- das hat meiner Meinung schon unheimlich geht in Luxemburg“, so Braunbach. Dank geholfen und den Mitarbeitern ein sehr po- langfristiger Kontakte zu Händlern konn- sitives Gefühl in der unsicheren Zeit ver- ten kurzfristig 11 weitere Fahrzeuge für den mittelt, fasst Timo Braunbach zusammen. Transport der Mitarbeiter zu den Baustellen angemietet werden. Timo Braunbach: „Kei- Obwohl sie sich ja eigentlich mit Viren neswegs selbstverständlich, schließlich wa- bestens auskennen, war und ist Covid-19 ren wir nicht die einzigen Unternehmen, auch in der IT-Abteilung der OBG Gruppe die plötzlich mehr Autos brauchten“. Der ein Novum. Maske statt Firewall: Für De- Zentraleinkauf beschaffte insgesamt 1.500 Li- nis Hoffmann, Leiter der IT-Abteilung, ter Händedesinfektion, 500 Liter Flächendes- war der sprunghafte Anstieg von Benut- infektion, 12.500 Masken in verschiedenen zern, die ins Homeoffice gebracht werden 10
MAGAZIN DER OBG GRUPPE mussten, eine riesige Herausforderung. gestellten Fragen. „Hier haben wir täglich Technisch hingegen war die IT für diese hunderte von Zugriffen auf die Seite, was Aufgabe sehr gut gerüstet. „Es hat sich jetzt uns zeigte, dass dieser Kanal wirklich von ausgezahlt, dass die IT in der OBG Gruppe praktisch der ganzen Belegschaft genutzt gut aufgestellt ist, wir konnten die nötigen wird.“ Homeoffice-Arbeitsplätze sehr schnell zur Verfügung stellen und den Kolleginnen und Zwar ist das Virus-Problem noch nicht ge- Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen“, löst, doch sieht Denis Hoffmann auch et- sagt Hoffmann. In einer Online-Umfrage was Gutes: „Das Ganze war sicher ein wurde zunächst geklärt, welche Mitarbei- Digitalisierungstreiber für viele Unterneh- terinnen und Mitarbeiter über private PCs men und natürlich auch für uns. Es hat sich verfügen und was an Programmen nachzu- gezeigt, was mit moderner IT praktisch rüsten ist. Natürlich musste anschließend machbar ist. Ich bin sicher, wir werden das zusätzliche Hardware beschafft werden, ein oder andere an positiven Erkenntnissen aber auch hier waren gute Kontakte und mit in den Normalbetrieb nehmen können, die Unterstützung des Zentraleinkaufs der der hoffentlich bald wieder einkehrt.“ Schlüssel, um die Herausforderung mit be- eindruckendem Tempo zu lösen. „Teilweise haben wir ganze Paletten an Material ge- ordert, beispielsweise Kameras und Head- sets für Kolleginnen und Kollegen, deren privaten PC wir nur etwas aufrüsten muss- ten.“ Und auch in der IT-Abteilung wurden die Arbeitszeiten und Arbeitssituationen so entzerrt, dass im Falle einer Infektion die restliche Mannschaft einsatzbereit geblie- ben wäre. Die Kapazitäten in der IT wurden praktisch über Nacht enorm hoch gefah- ren, die Leistung der Datenleitung von 100 MBit auf 600 MBit erweitert. „Zudem ha- ben wir unseren Terminalserver vergrößert, weitere Lizenzen gekauft und damit sicher- gestellt, dass bis zu 120 Arbeitssitzungen parallel laufen können, was wirklich enorm ist“, erläutert Denis Hoffmann. Denis Hoffmann, IT-Leiter OBG Gruppe, im Homeoffice Beeindruckend empfindet das IT-Team die große Wertschätzung, die der gesamten Mannschaft der IT in diesen Wochen entge- gengebracht wurde: „Alle Kolleginnen und Kollegen waren dankbar, wenn wir schnell helfen konnten und haben das auch ge- sagt.“ Täglich aktualisierte die IT-Abteilung das Corona-Portal, stellte neue Informatio- nen aus der Stabsstelle ein, zu Situationen auf den Baustellen, Ausweise für Grenz- gänger oder aktuelle Auskünfte zu häufig 11
REPORTAGE Ein Tag mit Sascha Wagner Sicherheitsfachkraft und Betontechnologe bei OBG Logistik Um zur Arbeit zu kommen, bräuchte Sascha Wagner eigentlich kein Auto, er wohnt prak- tisch nur einen guten Steinwurf von der OBG in Ottweiler entfernt. Aber um zu den vie- len Baustellen zu kommen, die er besucht, sitzt er oft und häufig auch lange in seinem Dienstwagen, bis zu 45.000 Kilometer im Jahr. WIR begleiten ihn heute im Rahmen unse- rer Reportage durch seinen Arbeitstag. 12
MAGAZIN DER OBG GRUPPE 7 Uhr, zu Hause im Homeoffice Mit Polier Marco Rossi Sascha Wagner setzt sich mit einem Pott Kaffee vor seinen Laptop und studiert die eingegangenen E-Mails, beantwortet kurze 10:15 Uhr, Anfragen und gibt Rückmeldungen zu Bau- stellenbesuchen der vergangenen Tage. An- Busenberg schließend kontrolliert er noch einmal die Protokolle, die er nach dem Besuch von Bau- Vor Ort erwartet uns Polier Marco Rossi vor der stellen am Vortag verfasst hat. „Ich versuche, Volksbank-Filiale und sperrt diese auf: Wir be- die nötige Dokumentation häufig noch am glei- finden uns im Baustellen-Büro von OBG Tief- chen Tag, spätestens aber am nächsten Tag zu bau. Wagner und Rossi schmunzeln, als sie schreiben, schließlich verändern sich unsere uns in ihrem Baubüro den schweren Tresor Baustellen ja täglich. Ein Protokoll einer Si- der ehemaligen Bankfiliale zeigen. „Die Filia- cherheitsbegehung, das ich erst zwei Wochen le liegt direkt an der Baustelle und stand leer, später schreibe, wäre dann praktisch sinnlos“, das war effektiver, als hier Baucontainer auf- erklärt er an diesem Morgen in Ottweiler. Mit stellen zu lassen“, erklärt Marco Rossi. Hinter dem Homeoffice ist der Betontechnologe und den schusshemmenden Scheiben, die den Sicherheitsexperte sehr zufrieden. „Die Aus- Schalterraum vom Innern der Bank trennen, stattung samt Drucker ist tiptop und ich kann besprechen beide, was sich seit Wagners letz- auch am Abend nochmal weitermachen, wenn tem Besuch verändert hat. Als Betontechno- was anliegt, ohne in die Firma zu müssen“, er- loge ist er hier auch für die Güteüberwachung klärt er. Nach etwas mehr als zwei Stunden am der Betonagen zuständig, zusätzlich zu seiner heimischen Schreibtisch ruft Sascha Wagner Tätigkeit als Sicherheitsfachkraft. bei zwei Baustellen an, kündigt sich mit Uhrzeit an und bricht auf. 9:00 Uhr, im Dienstwagen Die Fahrt geht nach Busenberg im Dahner Fel- senland, ab Pirmasens wird es hügeliger, die ersten Buntsandsteinhäuser zieren die Orts- durchfahrten. In Busenberg erneuert OBG Tiefbau die gesamte Ortsdurchfahrt der B 427 samt Kanal. Über die wie immer stark befahre- ne Bundesstraße B 10 geht die Fahrt, bei vielen Ortsschildern entlang der Strecke fallen Sa- scha Wagner Baustellen aus seiner bisherigen beruflichen Laufbahn ein. 13
Ottweiler Kaiserslautern Saarbrücken Busenberg Karlsruhe Rastatt 10:50 Uhr, Schmunzeln in einem privaten Vorgarten. Die Probekörper, die bei jeder Betonage angefertigt Busenberg werden, hat Sascha Wagner bereits vergangene Woche mitgenommen. „Wir überwachen jede Inzwischen ist die Baustelle fast bis zum ande- Betonage, dokumentieren Güte und Qualität und ren Ortsende vorangegangen, wir laufen über sichern damit unsere hohen Standards“, erklärt den fertig gestellten Teil der Straße. „Die An- er. „Die Probekörper sind Beton-Würfel mit einer wohner sind richtig froh, dass wir hier sind“, Kantenlänge von 15 cm und frisch etwa 8 Kilo erklärt Marco Rossi. Fast jede Woche gibts von schwer. Wird vor Ort betoniert, werden sie mit irgendeinem Anwohner Kaffee oder einen klei- dem gleichen Beton hergestellt, beschriftet und nen Imbiss für die Mannschaft. „Die freuen sich wandern später in eine Betonprüfstelle.“ riesig, dass es jetzt in Busenberg auch Internet gibt.“ Sascha Wagner hat als Betontechnologe ein kritisches Auge und betrachtet jetzt eine Sichtbetonwand, die ausgeschalt wurde. Zu- 11:30 Uhr, wieder im Dienstwagen sammen mit Erik Wälde und Marco Rossi be- raten sie das Ergebnis und das Schalmaterial der neuen Stützwand. Und zeigen uns neben der Baustelle von OBG Tiefbau noch etwas zum Zwar liegen zwischen Busenberg und dem nächsten Termin in Rastatt nur 70 Kilometer, dennoch aber dauert die Fahrt dorthin fast ein- einhalb Stunden, viel Zeit, um seine Tätigkeit zu erläutern. „Die Güteüberwachung ist ein Teil meiner Arbeit, der zweite Teil ist die Tätigkeit als Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordina- tor, kurz SiGeKo.“ Als Betontechnologe ist Sa- scha Wagner der Ansprechpartner für die Güte des Baustoffs, den er gerne als „graues Gold“ bezeichnet. „Es gibt für nahezu jede Anwendung eigene Rezepturen beim Beton“, erläutert er und umreißt damit auch die vielen Fehlerquellen, die möglich sind. „Beton ist ein perfekter Werkstoff, der – richtig hergestellt und richtig eingebaut – praktisch ewig halten kann“, schwärmt er. Als SiGeKo ist er bei GU-Projekten für die gesamte Sicherheit der Baustelle zuständig und muss den Polier Erik Wälde übergibt den kompletten Arbeitsschutz gewährleisten. Diese Beton-Prüfquader. 14
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Lagebesprechung mit Polier Markus Schmitt Aufgabe ist umfangreich, denn Sascha Wagner führt eine Gefährdungsbeurteilung durch, über- nimmt die Einweisung der gewerblichen Mitar- beiter und prüft, welche Gefahren bei welcher Tätigkeit drohen. „Diese Dokumentationen sam- meln wir in einem Arbeitsschutz-Katalog auf der Baustelle (blauer Ordner) und passen diese im Verlauf einer Maßnahme fortlaufend an. Unser Ziel ist die Vermeidung von Arbeitsunfällen aller Art.“ Sieht Sascha Wagner in seiner Funktion als Baucontainer, bevor auch hier Probekörper das Sicherheit-Fachkraft einen Mangel, versucht er nächste Thema sind. „Ich sperre mal unser La- diesen vor Ort direkt mit dem Bauleiter und dem bor auf“, scherzt Markus Schmitt und entfernt Polier abzustellen. Das geschieht auf Augenhö- das Vorhängeschloss an einem kleinen Material- he im partnerschaftlichen Dialog. „Sicherheit Container. Darin steht ein weiteres Zink-Gefäß wird auf unseren Baustellen groß geschrieben, (Wasserbad), in dem die Betonwürfel in 20 Grad deswegen ist meine Tätigkeit keine Kontrolle, warmem Wasser stehen. „Bis zur Untersuchung sondern eine Hilfe, die besten Lösungen zum wird damit sichergestellt, dass die Festigkeits- Schutz vor Arbeitsunfällen umzusetzen.“ Darum entwicklung der Betonproben nicht durch den dokumentiert Sascha Wagner in seinen Bege- Einfluss schwankender Umgebungstemperatu- hungsprotokollen nicht nur festgestellte Mängel, ren beeinflusst wird und wir immer von gleichen sondern sehr gerne auch gute Beispiele, die an- Ausgangs-Situationen bei den Untersuchungen deren Kollegen auf Baustellen bei Einweisungen ausgehen können“, erklärt der Beton-Experte. auch zur Verfügung gestellt werden können. Die tropfnassen Würfel wandern in die Wanne im Kofferraum des Wagens und fahren jetzt mit uns zurück nach Saarbrücken. 13:00 Uhr, Ankunft in Rastatt 15:45 Uhr, Polier Markus Schmitt erwartet uns bereits am Baucontainer, hier errichtet OBG Rhein-Neckar Ankunft in Saarbücken. ein schlüsselfertiges Wohnbau-Projekt mit 67 Einheiten. Kurzes Fachsimpeln am Auto, bis Sa- Sascha Wagner lädt die Betonproben aus scha Wagner die Sicherheitsschuhe, Warnwes- Rastatt in Saarbrücken in einer Betonprüfstelle te und den Helm aus dem Kofferraum geangelt ab, dort wird an den Probekörpern die sog. Fest- hat, dann beginnt die allgemeine Sicherheits- betonrohdichte und gemäß einer gewissen Frist begehung. Dabei achtet Sascha Wagner beson- die Druckfestigkeit dieser ermittelt. Wenig spä- ders auf Absturzsicherungen, die Nachweise ter ist er zu Hause, wirft noch einmal den Lap- von Überprüfungen der Arbeitsmittel und die top an und schreibt die Protokolle des Tages, bis Ordnung und Sauberkeit von Verkehrswe- dann um 16:45 Uhr Feierabend ist und er sehn- gen. Nach der Runde über die mehrgeschossi- lichst von seiner kleinen Tochter (1,5 Jahre) er- ge Baustelle folgt eine kurze Besprechung im wartet wird. 15
Neue Abteilungsleiterin DR. KARIN JUNK: „ZIELGERICHTET SUCHEN“ Wenn Dr. Karin Junk, die neue Abteilungsleiterin Operatives Personalmanagement, über ihre Arbeit spricht, dann spürt man den großen Erfahrungsschatz dazu in den Worten, die sie wählt. Unaufgeregt und mit Bedacht, präzise und eingehend skizziert sie, was sie seit März des Jahres in der OBG Gruppe verantwor- tet. „Zu meinen Kernaufgaben zählen die Suche und die Auswahl von Fach- und Führungskräften“, erklärt sie. Dabei werden mög- liche Kandidaten sowohl über die klassischen Medien wie bei- spielsweise Anzeigen in Fachzeitschriften oder Tageszeitungen als auch direkt angesprochen. Ein großer Erfahrungsschatz, Vertrauen zu denen, die man gewinnen möchte und nicht zu- letzt ein umfangreiches Wissen um die Kandidaten sind dabei nötig. „Es ist eine sehr genaue, sehr aufwändige, zielgerichtete Suche“, skizziert Dr. Karin Junk die täglichen Herausforderungen beim Finden von Experten und Führungskräften. Dr. Karin Junk, Viele dieser Menschen kennt sie schon über längere Zeiträume, Mensch & Unternehmen / hat deren Wechsel in andere Unternehmen einmal vorbereitet Leitung Operatives Personalmanagement oder sie sind einfach Teil eines großen Netzwerks, das Dr. Karin Junk über Jahrzehnte aufgebaut hat und das sie regelmäßig be- treut. Manchmal fragt sie dann auch in ihrem Netzwerk nach, ob jemand jemanden kennt, praktisch die analoge Ausführung sozi- „Menschen begeistern aler Experten-Netzwerke wie Xing. „Was aber den entscheiden- den Vorteil hat, dass man voneinander weiß, wo Schwerpunkte sich für den und besondere Fähigkeiten sind, ohne dass gleich alles öf- fentlich ist“, erklärt sie. Der zweite Teil, den sie verantwortet, Gedanken, bei einem bezieht sich auf das operative Personalmanagement. „Wir su- chen also Nachwuchs für alle Sparten, filtern die Bewerber, Mittelständler aktiv laden Sie zu Gesprächen ein, prüfen die Voraussetzungen.“ Gleichzeitig positioniert Dr. Karin Junk die Unternehmen der am Erfolg mitwirken Gruppe gezielt in digitalen Jobportalen. „Wir promoten prak- tisch die Arbeitgebermarke, zeigen dort durch unsere Präsenz zu können …“ und Netzwerkpflege, dass wir mit unseren Firmen eine starke und interessante Gruppe und damit ein attraktiver Arbeitgeber sind. Dies ist ein wichtiger Weg, um gezielt an qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu kommen.“ Zur OBG Gruppe kam sie über ihre Tätigkeit für eine Personalberatungs-Agentur 2018, als sie für die OBG erstmalig einen Experten suchte. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir 16
MAGAZIN DER OBG GRUPPE WILLKOMMEN IM ENERVENTIS-TEAM eine überaus gute Zusammenarbeit ha- ben und mir hat das ausgesprochen gut Ausgezeichnete gefallen“, erinnert sie sich. Dass ihre Leistung unseres Abteilung eben nicht „Personalabteilung“ sondern „Mensch & Unternehmen“ Azubis heißt, gefällt ihr ebenfalls. „Es drückt auch sprachlich aus, dass wir hier als Menschen gemeinsam etwas unterneh- men, von innen nach außen wirken“, so Dr. Junk. Besonders das Leitbild der OBG Gruppe begeistert sie, denn in Gesprächen mit Bewerbern ist dies oft Thema. „Menschen begeistern sich für den Gedanken, bei einem Mittelständler aktiv am Erfolg mitwirken zu können, statt in recht starren Konzernstrukturen zu arbeiten. Das hören wir immer wieder in den Gesprächen heraus und das ist bei der Personalgewinnung auch ein echter Vorteil.“ JOSHUA MICHAELI Technischer Systemplaner Nach Studium und Promotion war Dr. Karin Junk zunächst in der freien Wohlfahrtspflege und im Anschluss mehr Unser Azubi Joshua Michaeli aus St. Ingbert als 20 Jahre in der Personalberatung tä- hat jetzt seine Ausbildung zum Technischen tig. Sie lebt mit Familie in Illingen, kocht Systemplaner/Fachrichtung Versorgungs- und reist gerne und freut sich augenzwin- und Ausrüstungstechnik abgeschlossen kernd, „dass ich seit März nicht mehr in – mit Bravour und der „Note 1“ auf dem Ab- irgendwelchen Staus stehe, wenn ich zur schlusszeugnis. Wir gratulieren zu dieser Arbeit fahre.“ herausragenden Leistung und freuen uns mit ihm. Willkommen im Enerventis-Spezialisten- team, Herr Kollege! 17
BOHRUNG UNTER DER SAAR HINDURCH © Bild: Creos/David Hackhofer – Überblick Rund elf Meter unter dem Flussbett der Saar liegt jetzt eine neue Gashochdruckleitung. Die Spezialisten von Enrotec haben den Job umgesetzt und hatten zahlreiche Zuschauer auf den Rängen. nsere Kollegen von Enrotec haben im Aufgrund beengter Platzverhältnisse konnte die U Juni ein spannendes Teil-Projekt er- folgreich abgeschlossen: Im Zuge der Neuverlegung einer Gashochdrucklei- 228 Meter lange Leitung nicht in einem Stück ein- gezogen werden, daher die zwei Teillängen, die vor Ort verschweißt werden mussten. tung über eine Strecke von 3,7 Kilometer musste auch die Saar in Saarbrücken unterquert werden. Die große Herausforderung des Einsatzes bestand Dazu wurde in den Wochen davor auf einer Län- in der Koordination der 5 beteiligten Kräne. Das ge von 220 Metern gut elf Meter tief unter der Handling in die unterschiedlichen Höhenpunk- Saar vom Industriegebiet am Heizkraftwerk hin- te sowie der Biegeradius der Leitung für den Ein- durch in Richtung St. Arnual ein Loch gebohrt. zug waren zusätzliche Problemstellungen, für die Nach Abschluss der Bohrung erfolgte der Einzug eine Lösung gefunden werden musste. Außerdem der Gashochdruckleitung mit zwei Rohrsträngen war die Herstellung der Schweißnaht unter diesen von je 114 Metern Länge und etwa zehn Tonnen Bedingungen ein weiterer Knackpunkt. Die Arbei- Eigengewicht. ten an einem Samstag liefen unter großer öffent- Mehrere Kranwagen und zahlreiche Bagger hoben licher Aufmerksamkeit, denn die Kräne als auch den Strang vorsichtig an, der dann von der gegen- die schwebende Rohrleitung in luftiger Höhe wa- überliegenden Seite der Saar, wo das Bohrgerät in ren bereits ab den frühen Morgenstunden weithin der Zielgrube stand, in das Bohrloch eingezogen sichtbar – bis sie schließlich tief unter der Saar er- wurde. folgreich verschwand. 18
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Die Bohrkrone hatte sich zunächst ein- mal auf einer Stre- cke von 220 Metern unter der Saar hin- durch gebohrt. Enrotec-Polier Michael Franz hatte beim Heben der Leitung durch die Kranfahrer den Krümmungsradius und den Neigungswinkel immer fest im Blick. Ganz behutsam wurden die ersten 114 Meter der Gashoch- Die Herausforderung bestand für die Kranfahrer im druckleitung unter der Saar hindurch gezogen, bevor der Halten des 114 Meter langen Strangs, während dieser zweite Strang vor Ort angeschweißt werden konnte und die langsam unter die Saar gezogen wurde. Leitung schließlich auf der St. Arnualer Seite auftauchte. 19
GRUNDSTEINLEGUNG FÜR GASMOTORENKRAFTWERK RÖMERBRÜCKE (GAMOR) n Anwesenheit von Wirtschaftsminis- Mit einer Summe von rund 80 Mio. Euro ist GAMOR I terin Anke Rehlinger, Finanzminister Peter Strobel, Oberbürgermeister Uwe Conradt, dem Aufsichtsratsvorsitzen- die größte Investition in der Unternehmensge- schichte des Auftraggebers Energie SaarLorLux. Durch den Bau des neuen Gasmotorenkraftwerks den der Energie SaarLorLux sowie den Vorständen wird die Grundlage für den Kohleausstieg in Saar- der Saarbrücker Stadtwerke wurde jetzt offiziell der brücken geschaffen. Grundstein für dieses prestigeträchtige Bauprojekt an der Saar gelegt. Anke Rehlinger freute sich da- Die 5 Gasmotoren haben eine Gesamtleistung von rüber, dass sich bei der Architekturplanung und ca. 52 Megawatt und können Strom für 65.000 und dem Bau saarländische Unternehmen durchset- Wärme für 13.000 Haushalte erzeugen. zen konnten. Auch für den Auftraggeber ist die Zu- Durch diese Investition können jährlich rund sammenarbeit mit regionalen Firmen von großer 60.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Am neu- Bedeutung. An der Realisierung dieses zukunfts- en Kraftwerkgebäude wird zudem eine innovative weisenden Projekts wirken sowohl unsere Experten Photovoltaik-Fassade installiert, wodurch zusätz- von OBG Hochbau als auch die Spezialisten unse- lich der Ausbau von erneuerbaren Energien in res Partnerunternehmens Enrotec mit. Saarbrücken unterstützt wird. OBG Hochbau verantwortet die Gewerke Rohbau, Dach, Fassade, Stahlbau, Ausbau, Außenanlagen Die Neubauten passen sich harmonisch in das und Erdbau. In den Zuständigkeitsbereich von En- bestehende Kraftwerks-Ensemble ein. Die Inbe- rotec fallen die Infrastrukturarbeiten im unmittel- triebnahme von GAMOR ist für das Frühjahr 2022 baren Kraftwerksumfeld. geplant. 20
MAGAZIN DER OBG GRUPPE OBG Hochbau und Peter Gross Generalbau errichten bis Ende 2021 ein neues Globus-SB-Warenhaus in Neunkirchen. GLOBUS NEUNKIRCHEN ie St. Wendeler Globus SB-Warenhaus Marktes wird Strom zum Eigenverbrauch und für D Holding hat OBG Hochbau und Peter Gross Generalbau beauftragt, das neue Globus-SB-Warenhaus in Neunkirchen Elektro-Ladestationen erzeugt. In einem zweiten Schritt ist die Errichtung einer SB-Tankstelle und von SB-Waschplätzen geplant. Zur Entlastung des zu errichten. Die Tiefbauarbeiten zur Herstellung Verkehrs ist in der Königsbahnstraße, auf Höhe des des Baugeländes verantwortet eine ARGE aus OBG Marktes, ein vierarmiger Kreisverkehr geplant. Tiefbau und Peter Gross Tiefbau. Die Arbeiten star- Mit Globus, OBG und Peter Gross arbeiten drei teten Ende Mai 2020. Das Auftragsvolumen beträgt traditionsreiche Familienunternehmen aus dem insgesamt rund 17 Mio. Euro netto. Saarland im Saarland gemeinsam an einem Nach mehr als 30 Jahren baut Globus damit wieder Projekt. einen neuen Standort im Saarland. Errichtet wird ein Marktgebäude mit etwa 145 Metern Länge und 95 Metern Breite. Am Neunkircher NEUES GLOBUS-SB-WARENHAUS IN ESCHBORN Hüttenpark soll ein Frischemarkt mit einer maxi- Die Arbeitsgemeinschaft aus OBG Hochbau und malen Verkaufsfläche von 7.800 Quadratmetern Peter Gross Generalbau ist bereits mit einem wei- entstehen, der auch Platz für eine Bäckerei- sowie teren Globus-Projekt beauftragt: Dem Neubau Metzgereivollproduktion haben wird. Ebenso ent- eines SB-Warenhauses mit dazugehörigem Park- steht eine moderne Gastronomie. haus am Standort Eschborn. Einen ausführlichen Es sollen rund 600 Parkplätze geschaffen werden, von Artikel über diese Maßnahme lesen Sie in der denen ein Großteil mit Photovoltaik-Carportanlagen nächsten WIR. überbaut sein wird. Auch auf den Dächern des 21
OBG-Polier Wolfgang Mantey mit Bajazit Siljevic und Kristijan Franjic, beide vom Nachunternehmen (v.r.n.l.). Das Bade-Entchen hatte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer stellvertretend für die Bad Kreuznacher Öffentlichkeit zur Grundsteinlegung mitgebracht. GROSSES LOB FÜR HOCHBAU-TEAM IN BAD KREUZNACH m Kurort Bad Kreuznach errichtet OBG I Hochbau derzeit das neue Salinenbad. Aktuell wächst der Rohbau zügig aus dem Boden und jetzt wurde die Grund- steinlegung nachgeholt. Die „Zeitkapsel“ mauer- te Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer unter fachkundiger Aufsicht von OBG Hochbau Polier Wolfgang Mantey und Vertretern der Bauher- renschaft in eine der Innenwände des Bades ein. Stellvertretend für die Öffentlichkeit hatte sie ein Badeentchen mitgebracht, das sich auf der Baustel- le umschaute. Lobende Worte gab es von der Ober- bürgermeisterin für unser Team der Baustelle: „Vor allem die Handwerker haben in den letzten Mona- ten Großartiges geleistet. Danke für das tolle Enga- gement“, sagte sie vor Ort anerkennend. Ein Richtfest mit einem „Tag der offenen Tür“ auf der Baustelle ist für Herbst geplant. 22
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Architekt Sebastian Neuhaus, Stadtwerke-Chef Christoph Nath, Bürgermeister Wolfgang Heinrich, Oberbürger– meisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Bad-Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach beim Einmauern der Zeitkapsel (v.l.n.r.). © KRIEGER Architekten | Ingenieure GmbH 23
Eine Waage mit einer Wiegekapazität von bis zu 60 Tonnen haben die Kollegen von Teralis in Bexbach jetzt gebaut. Im Rahmen der Erweite- rung des Standortes wurde eine Deponie der Klasse DK0 eingerichtet. Um die einzubauenden Mengen exakt zu er- fassen, war der Neubau einer geeichten Waa- ge nötig. Nach vorbereitenden Arbeiten durch OBG Tiefbau schwenkten zwei Mobilkräne die Waage, die in Nordrhein-Westfalen hergestellt worden war, in den frühen Morgenstunden milli- metergenau an ihre Position. Anlagenleiter Reiner Drokur mit Teralis- Betriebsleiter Martin Kreuzer (rechts) 24
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Wir waren immer arbeitsbereit Professioneller Umgang mit Krisensituationen Die weltweite Pandemie mit dem Covid-19-Virus traf die gesamte Gesellschaft unvermittelt. Enorme Herausforderungen mussten bewältigt werden. Innerhalb der OBG Gruppe wurde sofort eine so genannte Corona-Stabsstelle eingerichtet. Hier wurden Pläne erarbeitet, um sofort reagieren zu können, aber auch um auf weitere Stufen der Pandemie vorbereitet zu sein. Ein Interview mit Rainer Altmeyer, Leiter der Stabsstelle und Katharina Bayer, der stellvertretenden Leiterin über Maßnahmen, Erfahrungen und einen Blick in die Zukunft. 26
MAGAZIN DER OBG GRUPPE INTERVIEW WIR: Verwaiste Büros und einen nahezu leeren Parkplatz sieht man in Ottweiler selten. Alle daheim im Homeoffice? Rainer Altmeyer: Zunächst einmal können wir sa- gen: alle gesund. Das ist uns sehr wichtig. Und es zeigt, dass unsere Strategie und Maßnahmen richtig waren. Wir haben sofort nach Bekanntwerden der Lage Mitte Februar eine so genannte Task-Force als Krisenstab eingerichtet und den Kontakt zum Ge- sundheitsamt hergestellt. Hier wurde sehr zügig und in höchstem Maße effektiv über alle Schritte beraten. Dabei spielte auch die Möglichkeit des Homeoffices eine große Rolle. Bisher hatten wir dieses Thema ja kaum auf der Tagesordnung. Die Bauwirtschaft war bei der Digitalisierung in der Vergangenheit nicht un- Katharina Bayer, stellvertretende Leiterin der bedingt der Innovationstreiber. Corona-Stabsstelle WIR: Aber von heute auf morgen Homeoffice für so viele Mitarbeiter in der Verwaltung anzubieten, ist Katharina Bayer: Wir haben konsequent gesagt: Wer doch nahezu unmöglich? aus einem Risikogebiet kommt – und dazu zählt nun auch ein Skiurlauber aus Ischgl oder Samnaun – Rainer Altmeyer: Dank unserer sehr gut aufgestellten bleibt 14 Tage zu Hause. Und wer auch nur ein An- IT und dem bereits ausgerollten System für Team- zeichen hat, ebenfalls, selbst wenn er nicht in Urlaub sitzungen zum Jahresbeginn verfügten wir über die war. Es gab diese klare Regel, die strikt befolgt wurde. nötige Infrastruktur und Leistungsfähigkeit. Was teil- weise fehlte, waren Computer und Notebooks für zu WIR: Gab es dann keinen Infektionsfall in der Hause. Deren Konfiguration und Beschaffung lief OBG Gruppe? Hand in Hand mit der IT-Abteilung und unserem Zentraleinkauf. Katharina Bayer: Doch, in der zweiten Märzwoche erkrankte ein Bauleiter. Wir haben sofort nach den Katharina Bayer: Wir haben bereits Ende Februar, strengen Vorgaben des Robert-Koch-Instituts ge- als die Welle auf uns zurollte, aber niemand ihre Aus- handelt, alle so genannten „Kontakt-1-Personen“ maße in Gänze erahnte, entschieden, welche Arbeits- informiert, das dauerte keine zwei Stunden nach Be- plätze zwingende Präsenz in Ottweiler erforderten kanntwerden, wir waren enorm schnell dank guter und wer gut von zu Hause aus arbeiten kann. In der Vorbereitung. Die betroffene Baustelle ruhte kurz, bis ersten Märzwoche haben wir dann schon die nötigen alles geklärt war. Hier hat sich gezeigt, wie effektiv die Hardware-Komponenten für die Heimarbeitsplätze Stabsstelle handeln kann. geliefert, die die Kolleginnen und Kollegen im Testbe- trieb zu Hause prüfen konnten. Unsere IT war prak- Rainer Altmeyer: Und es hat sich an diesem Fall ge- tisch rund um die Uhr im Einsatz und ansprechbar zeigt, dass der Mittelstand enorm flexibel und wendig für alle Probleme. Damit konnten wir die Belegung ist. Durch kurzfristige Umplanung von Personal und der Flure entzerren, Einzelbüros organisieren, um Nachunternehmen konnten wir den Baubetrieb am Abstände einzuhalten. Das gesamte Maßnahmenpa- betroffenen Projekt schon in der gleichen Woche ket haben wir dann den Geschäftsführern vorgestellt. wieder aufnehmen. Der Tiefbau hat den Hochbau personell unterstützt, Vergleichbares gab es auch in WIR: Als die Pandemie ausbrach, kamen auch viele anderen Firmen der OBG Gruppe. Grundsätzlich ha- Menschen aus dem Frühjahrs-Skiurlaub oder aus ben wir nach dem Prinzip der Risikominimierung ge- anderen Risikogebieten. Wie gingen Sie damit um? arbeitet, um Baustellenschließungen zu verhindern. 27
Rainer Altmeyer, Leiter der Corona-Stabsstelle „ … es hat sich Katharina Bayer: Auch die Geschäftsführer kamen nicht mehr gleichzeitig ins Büro, sie wechselten auch gezeigt, dass tageweise zwischen Homeoffice und Office. Und sogar die Wirtschaftsprüfer haben online gearbei- wir als zentraler tet, kamen gar nicht mehr nach Ottweiler. Das war eine Premiere. Dienstleister in WIR: In Luxemburg kam das wirtschaftliche Le- der Gruppe enorm ben am 20. März vollständig zum Erliegen. Kein Betrieb bei OBG Lux – bedeutete das für die schlagkräftig Stabsstelle eine kleine Entlastung? sind durch kurze Rainer Altmeyer: Nein, keinesfalls. Mit einer derart Wege und zügige drastischen Maßnahme hatte sicher niemand ge- rechnet. Unsere Aufgabe war es, umgehend Fragen Entscheidungen.“ der Sozialversicherungspflicht, zur Fortzahlung von Löhnen und Gehältern zu klären. Wir mussten hier ad hoc reagieren, trotz aller Vorbereitungen. Es war folglich mehr zu tun, als vorher. Aber es hat sich auch gezeigt, dass wir als zentraler Dienstleis- ter in der Gruppe enorm schlagkräftig sind durch kurze Wege und zügige Entscheidungen. WIR: In Zeiten der Ungewissheit kommen immer neue Fragen auf, die für Verunsicherung sorgen. Wie ist die Stabsstelle damit umgegangen? Katharina Bayer: Wir haben in unserem Intranet eine Corona-Seite eingerichtet mit allen tages- aktuellen Infos. Hier findet sich wirklich alles, was man wissen muss. Wir haben täglich durchschnitt- lich 350 Leser auf der Seite. Die Informationstiefe reichte sogar bis zu eventuellen Erkrankungen bei unseren Nachunternehmern. In einem wöchent- lichen Online-Meeting mit den Geschäftsführern 28
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Im OBG-Intranet gab es tagesaktuelle Infos zur Lage der Baustellen und relevanter Neuigkeiten auf der Corona-Seite. haben wir jeweils die Lage in den Firmen abgefragt, Rainer Altmeyer: Gerade das Thema Betreuung war Unterstützung bei IT- und Rechtsfragen geliefert. uns enorm wichtig. Es ist eine Pflicht, als Arbeitge- Die Probleme waren dabei länderübergreifend: Zu- ber in solchen Situationen Lösungen zu finden. lieferungen aus Italien kamen zunächst nicht über die Grenze, rechtliche Vorschriften auf der Air-Base WIR: Die angesprochenen Maßnahmen laufen in Ramstein waren zu beachten. jetzt im dritten Monat. Bei manchen Dingen wird man froh sein, wenn damit Schluss ist, denken wir Rainer Altmeyer: Wir standen praktisch täglich vor nur an die Masken. Andere Aspekte könnten in die neuen Herausforderungen, ein derartiges Lagebild Zukunft führen? Welche Perspektiven sehen Sie? ist ja nicht planbar. Unser Zentraleinkauf hat kurz- fristig alles beschafft und gemeinsam mit unserer Rainer Altmeyer: Wir arbeiten derzeit an einem Sicherheitsfachkraft vor Ort in Betrieb gebracht. Plan, um zur Normalität zurück zu kehren, aber Das war ein richtig effektives Zusammenspiel. Un- es wird sicher eine „neue Normalität“. Das Thema sere selbst entwickelten Corona-Standards für die Homeoffice wurde dankbar angenommen und hat Baustellen mit klaren Anweisungen und auch der uns arbeitsfähig bleiben lassen. Aber es gibt auch „Leitfaden Homeoffice“ aus der Abteilung „Mensch deutliche Stimmen, die sagen, wie wichtig der kol- & Unternehmen“ haben sich ebenfalls schnell her- legiale Austausch im Büro, beim Kunden, auf der umgesprochen: Die Berufsgenossenschaft hat bei Baustelle ist. Bei der Ideenfindung beispielsweise uns angefragt, ob sie unsere Handreichungen über- hat sich die breite Diskussion im Raum als besser nehmen dürfen. erwiesen, als eine sehr disziplinierte Teams-Sitzung am Bildschirm. Gleichzeitig sind Teams-Sitzungen WIR: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ha- für reguläre Besprechungen als deutlich effektiver ben ja Familie, Kinder, Partner, die vielleicht in empfunden worden, auch weil Fahrten und damit ähnlichen Situationen sind und wo sich plötzlich Zeitaufwand wegfielen. Wir werden in der neuen Betreuungsfragen ergaben. War auch das ein The- Normalität einen Lern- und Veränderungsprozess ma der Stabsstelle? daraus ableiten für unser künftiges Arbeiten. Sicher ist aber bereits heute, dass die Krise zu einem digi- Katharina Bayer: Selbstverständlich, das war ein talen Innovationsschub geführt hat. Zunächst aber großes Thema. Wir hatten uns hier vorbereitet, müssen wir die getroffenen Maßnahmen mit gro- bereits vor der Schulschließung per Onlineumfra- ßer Sorgfalt beibehalten, damit wir alle gesund aus ge abgefragt, wo es Betreuungsengpässe geben der Krise heraus kommen. Die nötigen Instrumente könnte. Die entsprechenden Mitarbeiterinnen und dazu haben wir. Mitarbeiter wurden dann gezielt ins Homeoffice geschickt. Diese Lösung hat natürlich geholfen, die Situation halbwegs zu entzerren. 29
Helmut Wedig VOM JUNG- BAULEITER ZUM GESCHÄFTSFÜHRER In den Firmen der OBG Gruppe bieten sich für engagierte Mitarbeiter sehr gute Aufstiegschancen. Können, Fleiß und Aufrichtigkeit sind Grundlagen des Erfolgs. Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und Ziele ent- schlossen zu verfolgen, sind weitere Bausteine. Heute sprechen wir mit Helmut Wedig. Er fing als Jungbauleiter in Ottweiler an und ist heute Geschäftsführer und Gesellschafter der OBG Hochbau. WIR: Herr Wedig, Sie haben in Kaiserslautern Ottweiler zur damaligen Ottweiler Bauge- Bauingenieurwesen studiert zu einer Zeit, sellschaft fanden? als die Perspektiven in diesem Beruf ganz anders waren, als sie das heute sind? Helmut Wedig: Wie früher noch üblich, haben wir Studenten uns am Samstag die Stellen- Helmut Wedig: Das ist richtig. Ich hatte im anzeigen in verschiedenen Tageszeitungen Herbst 1991 nach der Bundeswehr mit dem angeschaut. Das Internet spielte beim The- Studium begonnen und erinnere mich, dass ma Bewerbungen damals noch keine Rolle. wir im ersten Semester mit weit über 200 In der Saarbrücker Zeitung entdeckten wir Studenten in den ersten Vorlesungen saßen. die Stellenausschreibung der Ottweiler Bau- Die Perspektiven, nach Abschluss des Studi- gesellschaft. Nach kurzer Abstimmung mit ums schnell einen guten Job zu finden, waren einem Freund und Studienkollegen haben wir damals eher verhalten. Es gab schlicht mehr uns beide in Ottweiler auf die Stelle des Bau- Absolventen als freie Stellen, jedenfalls in der leiters beworben, obwohl uns die Firma nicht Nähe. Uns allen schien klar: Wenn es gleich bekannt war. nach dem Studium klappt, dann nur weit weg Wir wurden auch ziemlich bald nach dem Be- in den Metropolregionen, wo damals die ein werbungsschreiben beide nach Ottweiler ein- oder andere Stelle frei war. geladen und jeder hatte für sich ein erstes Gespräch mit Jürgen Raber. Ich erinnere mich WIR: Und wie kam es dann, dass Sie den Weg gut, dass wir völlig überrascht waren, als kurz von Studienstandort in der Westpfalz nach darauf die Einladung zur zweiten Runde kam. 30
MAGAZIN DER OBG GRUPPE Dazwischen lagen keine zwei Wochen, absolut un- Im Oktober 1998 habe ich dann als Jungbauleiter üblich für die damalige Situation am Arbeitsmarkt. im Ingenieurbau angefangen, die erste Baustelle Es gab ja nahezu endlos Absolventen und damit damals war eine große Kläranlage in Neunkirchen- Mitbewerber. Wellesweiler. Mein Mentor und Oberbauleiter war damals Rolf Brandstetter, bei dem ich eine tolle WIR: Und das zweite Gespräch lief für beide gut? Einarbeitungszeit hatte. Die OBG war zur damali- gen Zeit Marktführer im Bereich der Kläranlagen. Helmut Wedig: Ja, das lief es. Wir beide gehörten Nach zwei Jahren hatte ich dann meine erste „eige- zu den wenigen, die das große Glück hatten, be- ne“ Baustelle „Freibad Ottweiler“ mit einer eigenen reits ein halbes Jahr vor ihrem Studienabschluss Baustellennummer. Ich war damit ein „richtiger“ einen richtig guten Arbeitsvertrag in der Tasche Bauleiter. Parallel hierzu bekam ich meinen ersten zu haben. Dienstwagen, einen 3er BMW. Das war schon etwas ganz Besonderes. WIR: Und dann ging es los, vom Studentenleben ins Arbeitsleben. War die Umstellung hart? WIR: Dem Ingenieurbau blieben Sie dann in den folgenden Jahren in verbunden? Helmut Wedig: Ja, klar der Wecker klingelte jetzt schon etwas früher als sonst, aber da ich im Stu- Helmut Wedig: Ja, wir waren im Bereich der Kläran- dium schon in einem kleineren Unternehmen als lagen sehr gut im Geschäft und wir haben damals Praktikant in der Bauleitung gearbeitet hatte, war auch den ein oder anderen interessanten Auftrag in die Umstellung kein Problem. der Industrie abgewickelt. 31
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