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Handelsimmobilien
Report
Liebe Leser, Nr. 329 vom 11.09.2020
Kostenlos per E-Mail - ISSN 1860-6369
die Nachrichten über die deutlichen Umsatzverluste, die der Verband
des Schuheinzelhandels (BDSE) zur Schuhmesse Ende August/Anfang Inhaltsverzeichnis
September vermelden musste, waren alles andere als erfreulich. Den-
noch setzte die Messe Gallery Fashion & Shoes auf dem Areal Böhler Editorial 1
in Düsseldorf in diesem Sommer einen positiven Akzent für den
Einzelhandel: Sie wurde – genauso wie die Veranstaltung Anfang März Folgen der Krise: Online-Neulinge 2
2020 - als Präsenz-Messe ausgerichtet. Und es kamen laut Veran- sind gekommen, um zu bleiben
stalter 400 Aussteller mit 600 Marken, der größte Teil (65%) aus dem
Ausland – darunter auch aus den USA. Schuheinzelhandel: Nach dem 6
Shutdown bleibt eine tiefe Kerbe
Mit Blick auf die Restriktionen zur Eindämmung der Covid-19-
Pandemie, die 2020 zweifellos sehr tiefe Spuren in der Wirtschaft hin- Frequenz-Messungen: Die 10
terlassen werden, und der insgesamt nur langsamen Rückkehr des Besucherströme nehmen wieder zu
öffentlichen Lebens zur Normalität, sind solche Präsenz-Messen Das Kubikk in Duisburg: Ein neues 12
wichtige Meilensteine, tragen sie doch dazu bei, auszuloten, was geht, Herz für die Altstadt?
ohne die Gesundheit zu gefährden. Schon die Gallery Shoes Anfang
März, für deren Ausrichtung die Düsseldorfer Igedo Company Urbanisierung: Die Entwicklung 13
gekämpft hatte, und die Ausrichtung der Internationalen Messe Euro- erliert an Dynamik
Shop in der Woche vor Karneval, waren Indizien dafür, dass Messen
nicht unbedingt Hotspots für Infektionen sind. ECE Group: Das Hamburger 17
Unternehmen stellt sich neu auf
Vor diesem Hintergrund findet auch die Internationale Funkausstel-
lung (IFA) in Berlin, zu der eine begrenzte Zahl von Fachbesuchern
Galeria Karstadt Kaufhof: Insolvenz- 18
zugelassen waren, in der Öffentlichkeit viel Beachtung. Genauso wie verfahren soll im September enden
die Ausrichter der Filmfestspiele in Venedig, die mit der ersten
Veranstaltung nach dem Lockdown ein Zeichen setzen wollten. Logistikimmobilien: Die Sommer- 21
Mit Blick auf die immer noch große Verunsicherung in weiten Teilen pause ist 2020 ausgefallen
der Bevölkerung, die Verbreitung von Homeoffice in vielen Unterneh-
men und die Tatsache, dass es zweifellos noch geraume Zeit dauern Impressum 21
wird, bis ein Impfstoff die Sicherheit jedes einzelnen garantieren
kann, ist es notwendig, Schritt für Schritt auszuloten, was alles mög- www.hi-report.de
lich ist, ohne Risiken einzugehen. Für eine Hightech-Gesellschaft, die
es gewöhnt ist, sehr vieles unter Kontrolle zu haben und sich gegen
die meisten Risiken abzusichern, ist das eine echte Herausforderung. Partner des HandelsimmobilienReport
Dafür ist Mut erforderlich. Doch jeder Schritt zurück zur Normalität ist
ein Schritt, um die Schäden in der Wirtschaft und damit am Arbeits-
markt zu verkleinern. Denn hinter Messen und Veranstaltungen oder
dem Tourismus-Bereich stehen viele kleine und kleinste Unterneh-
men, die nicht lange durchhalten können – Strukturen, die im
schlimmsten Fall verlorengehen. Wie schnell und wie weit es gelingt –
unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen – zur Normalität
zurückzukehren, wird auch darüber entscheiden, wie schnell sich die
Innenstädte wieder erholen.
Dr. Ruth Vierbuchen
Chefredakteurin
PS: Im Anhang finden Sie heute das Programm für
den 12. Fachmarktimmobilien-Kongress
am 2. und 3. November in Düsseldorf.
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Nr. 329
HandelsimmobilienReport 11.09.2020
Marktbericht
Verbraucherstimmung
erholt sich nur langsam
Im September zeigte der
Trend des HDE Konsum-
barometers, wie schon in
den vergangenen Monaten,
nach oben, aber nur in klei-
nen Schritten. Die deutliche
Aufhellung in den vorherigen
beiden Monaten lässt nach.
Nach der deutlichen Aufhel-
lung als Folge der Locke-
rungsmaßnahmen fehlt nun
Die Verschiebungen ins Internet sind unübersehbar. Foto: IREBS die Dynamik für weitere spür-
bare Ausschläge nach oben.
Folgen der Corona-Krise Diese abwartende Haltung
könnte Folge der zunehmen-
Online-Neulinge sind gekommen, um zu bleiben den Zahlen von Corona-
Infektionen im Sommer sein.
Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“
Als die Politiker im März den Shutdown für das Gros des Nonfood-Handels, die
Warenhäuser und Shopping-Center angeordnet haben und die Restriktionen für die
Großbetriebe nach dem 20. April nur zögerlich gelockert wurden, haben sie den
innerstädtischen Einzelhandel mit einer schweren Hypothek belastet. Anfänglich HYBRID
wichen nur wenige Kunden ins Internet aus, inzwischen sind es deutlich mehr und
viele sind zufrieden. Die Politik stärkte damit die Online-Anbieter gegen den inner-
städtischen Einzelhandel. Für die Stationären gilt es nun, gerade mit Hilfe der
Digitalisierung Terrain zurückzugewinnen.
„Online-Neukunden sind gekommen, um zu bleiben“, titelten das IFH Köln und
9. DEUTSCHER
Capgemini in ihrer zweiten Ausgabe „Retail of the Future – Consumer LOGISTIKIMMOBILIEN-
Insights“, die sich mit dieser Zielgruppe der „Online-Neulinge“ befasst. Es sind KONGRESS
Themen wie die wochenlangen Zwangsschließungen, Maskenpflicht sowie andere AUTOMATISIERUNG, er
ei
Z
tifi
Restriktionen und letztlich die Angst vor Ansteckung, die so manchen Konsumenten
t
DIGITALISIERUNG, zierte Sicherh
URBANISIERUNG: ALLESKÖNNER
ins Internet getrieben haben. „Das Konsumverhalten der Deutschen hat sich in der LOGISTIKIMMOBILIEN!
Pandemie verändert“, heißt es in der Studie: „Ein signifikanter Anteil der deutschen
8. + 9. DEZEMBER 2020
Bevölkerung (44%) hat in der Corona-Krise erstmals Produkte online gekauft, die sie HANNOVER
vorher nur stationär gekauft haben.“ heuer-dialog.de/11044
Die große Frage ist aus Sicht von Achim Himmelreich, Global Head of
Consumer Engagement, Consumer Products & Retail bei Capgemini, „ob sich Zwar machen sich die Bun-
das Konsumentenverhalten der neu gewonnenen Onlinekunden auch dauerhaft desbürger weniger Sorgen
um ihre finanzielle Lage und
stärker Richtung online ausrichtet“. Die Antwort darauf hat die Studie auch heraus-
die Anschaffungsneigung ist
gearbeitet: Demnach waren über alle Branchen hinweg die Kunden mehrheitlich zu- wieder gestiegen, doch bleibt
frieden und planen, die neuerdings online gekauften Produkte und Produktkategorien sie unter dem Vorjahreswert.
wieder online zu kaufen. Die Auswirkungen der Mehr-
wertsteuersenkung sind also
Dabei schätzen 75% die „Lieferung ins Haus“, 63% die „Unabhängigkeit von den bisher eher gering. Positiv
Öffnungszeiten“ und 59% die „große Produktauswahl“. Für 54% war die gestimmt sind die Verbrau-
„Verminderung der Ansteckungsgefahr“ ein Thema und für 34% der „bequeme cher mit Blick auf die Entwick-
maskenfreie Einkauf“. „Die Online-Neulinge scheinen den Onlineeinkauf auch unab- lung ihrer Einkommen. Viele
hängig von Corona schätzen gelernt zu haben“, lautet deshalb das Fazit. Das planen zur Risikovorsorge
Einkaufsverhalten werde sich auch künftig mehr „online“ bewegen. aber erhöhte Spareinlagen.
Die Sparneigung wird ent-
Für einige Branchen des innerstädtischen Handels ist das eine schwere Hypothek, sprechend zunehmen.
wie die Schätzungen des IFH etwa für den Mode-Handel zeigen. Waren die Anbieter
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von Mode & Accessoires 2019 noch um 1,4% auf rund die Forscher damit aber nicht anstimmen. Denn einige
58 Mrd. Euro gewachsen, wird für 2020 – nicht nur Veränderungen im Konsumverhalten spielen auch den
durch den Online-Handel, sondern auch durch den Shut- stationären Einzelhändlern in die Hände. So hat laut IFH
down, Homeoffice und den Wegfall von Veranstaltungen und Capgemini für die Kunden gerade während der
– ein Umsatzverlust von bis zu 20 Mrd. Euro befürchtet. krisenbedingten Einschränkungen „regionales und nach-
Wenn’s schlecht läuft, könnte diese Delle aus Sicht der haltiges Einkaufs- und Konsumverhalten“ deutlich an
Experten selbst bis 2024 nicht ausgeglichen sein. Relevanz gewonnen.
Vor diesem Hintergrund ist laut „Branchenbericht Kein Abgesang auf den
Fashion & Accessoires“ vom IFH und der BBE Handels-
beratung zu befürchten, dass der stationäre Fachhan- stationären Einzelhandel
del im Wettbewerb um die Marktanteile gegenüber dem
Online-Kanal verlieren wird und die Zahl der Geschäfte Konkret will das Gros der Befragten (57%) vermehrt
in den nächsten Jahren deutlich sinken dürfte – die regional produzierte Produkte kaufen und 53% wollen
erwartete Größenordnung liegt im fünfstelligen Bereich. darauf achten, dass die Produkte nachhaltig sind. „Diese
Trendbewegungen beim Einkaufsverhalten können ins-
Damit verstärkt die Corona-Krise laut Hansjürgen besondere für stationäre Anbieter in Kombination mit
Heinick, Senior Consultant am IFH Köln, den Wandel Cross-Channel-Konzepten eine Chance sein“, heißt es
und die Spaltung des Marktes: auf der eine Seite die dazu in der Studie. Für den stationären Einzelhandel gilt
populären Textildiscounter, die den Grundbedarf decken in diesem Kontext aber auch, dies haben der Shutdown
und weiter expandieren, auf der anderen der Online- im Frühjahr und die Erfolge der Multichannel-Anbieter in
Handel, der immer mehr Kaufimpulse setze. dieser Zeit gezeigt, dass eine Digitalstrategie heute un-
„Verschiebungen zum Onlinekanal werden voraussicht- abdingbar ist. Sie ist nach Erkenntnis der IFH-Tochter
lich weiter deutlich zunehmen, wovon vor allem Online- ECC und der CRM-Plattform Salesforce insbesondere
Marktplätze profitieren dürften“, lautet das Fazit. für den lokalen, stationären Einzelhandel ein wichtiges
Instrument zur Krisenbewältigung. Denn
Einen Abgesang auf den stationären Einzelhandel wollen
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HandelsimmobilienReport 11.09.2020
„Kanalübergreifende und nachhaltige Geschäftskonzepte bieten für stationäre Unternehmens-
Geschäfte neue Zukunftsperspektiven“.
News
In ihrer Studie über die Möglichkeiten und Potenziale für den Einzelhandel nach Corona
haben ECC und Salesforce in ihrem Zehn-Punkte-Papier festgestellt, dass 29% der Fachmarktzentrum
Konsumentinnen und Konsumenten während der Corona-Krise besondere Services in Hilpoltstein eröffnet
und Angebote von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) wahrgenom-
Lange Zeit hat das ehemalige
men haben. Dazu gehören Angebote wie Click & Collect, die 37% genutzt haben,
Elsbett-Areal an der Indus-
Lieferservices (35%) oder Gutscheinangebote (31%). Knapp ein Drittel (30%)
triestraße in Hilpoltstein mit
nutzen „Preisaktionen“ und den „Telefon-Service zur Bestellung“. dem markanten Rundbau
brachgelegen. Inzwischen ist
hier nach Mitteilung des In-
vestors und Projektentwick-
lers HBB GmbH ein moder-
nes Fachmarktzentrum ent-
standen, das am 10. Septem-
ber 2020 eröffnet wurde. Nur
13 Monate brauchte das aus
Bayreuth stammende Unter-
nehmen Markgraf für die
Errichtung des L-förmigen
Baus, die Planung verantwor-
tete das Architekturbüro
NHP aus Seevetal. Mit Blick
auf den angrenzenden Bach
Foto: Media Markt heißt das Objekt „Gänsbach
Center“. Mit rund 2 400 qm ist
Multichannel-Anbieter konnten auch während des Shutdowns verkaufen. der Rewe-Verbrauchermarkt
von Oliver Jäschke Anker-
Auch für den selbstständigen Facheinzelhandel werden „digitale Verkaufskonzepte“ mieter. Takko Fashion mit
ca. 500 qm, das K+K
deshalb immer relevanter, wie eine der zehn Thesen des Thesenpapiers von ECC und
Schuhcenter mit ca. 350 qm
Salesforce lautet. Denn die Konsumenten würden künftig mehr „online“ kaufen, auch sowie eine Mac Geiz Filiale
Lebensmittel. Das zeigt der Vergleich des Online-Anteils während des Corona- mit rund 440 qm runden das
bedingten Shutdowns im März/April. Lag der Anteil in der 12. Kalenderwoche Sortiment ab. Hinzu kommt
(16. - 22.3.) erst bei 13%, stieg er in KW 16 (13. - 19.4.) auf 22% und erreichte in der
19. Kalenderwoche (4. – 10.5.) dann 35%.
Dass daneben das bereits oben erwähnte Thema „Nachhaltigkeit“ für die Konsumenten
wichtiger wird (These 2) unterstreicht das Umfrage-Ergebnis, wonach 65% angaben,
dass sie nachhaltige Produkte kaufen, 37% setzen auf Second-Hand-Angebote und
37% kaufen weniger, wahrscheinlich um das Wegwerfen von Ware zu vermeiden. „Wir
gehen davon aus, dass auch die vermutlich aufkommende Rezession in der Gesamt-
betrachtung an dieser Haltung nichts ändern wird“, heißt es im Thesenpapier Die Zeit
die Bäckerei Schmidt und
nach Corona: Welche (digitalen) Möglichkeiten und Potenziale bietet die
Ewin Döner. Über die noch
Krise für den deutschen Handel?: „Wenn sie sich die nachhaltigen Produkte nicht einzige freie Fläche mit rund
mehr leisten können, dann würden sie das kompensieren etwa durch Inanspruch- 65 qm laufen aktuell die Ver-
nahme eines Reparaturdienstes.“ tragsgespräche. Mit der Stadt
wurde im Vorfeld vereinbart,
Die Verwerfungen der Corona-Krise führen aber auch dazu, dass die Kunden zu Lasten welche Sortimente vertreten
des Markenbewusstseins stärker auf den Preis achten, wie die Befragung in der Zeit sein dürfen, damit das Center
vom 23. März bis 19. April ergab, wobei das Gros (56%) neben dem Preis auch die eine Ergänzung und nicht
Marke nicht aus dem Auge verlieren möchte. Insgesamt würde aber nur 5% auf jeden eine Konkurrenz zur Innen-
Fall die Marke wählen. Die mittelpreisigen Herstellermarken verlieren in diesem Umfeld, stadt bildet. Insgesamt hat
da sie sich nicht so sehr von den Discount-Marken unterscheiden, lautet These 3, und das „Gänsbach Center“ eine
sie verlieren auch gegenüber dem Luxus-Segment. Mietfläche von rund 4 000 qm
und verfügt über 125 groß-
Da etwa drei von zehn Konsumenten – wie bereits oben erwähnt – bei den kleinen und zügige Parkplätze.
mittleren Unternehmen Dienstleistungen wie Click & Collect oder Lieferservices in
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Anspruch genommen haben, gehen die Experten in ihrer
These Nummer 4 davon aus, dass sich „digitale Konzepte
auch bei digitalen Nachzügler-Unternehmen dauerhaft
etablieren“ werden.
Dass in diesem Prozess der fortschreitenden Digitalisierung
die großen Spieler wie Amazon mit seinem Marktplatz und
„amazon.de“ die kleinen Spieler weiter in die Nischen
drängen dürften (These 5), liegt auf der Hand. Während
große Plattformen wie Zalando oder Otto sich bei diesem
Prozess nach Einschätzung der Experten eher gleich-
bleibend entwickeln, wird der Druck auf die kleinen Spieler
wachsen, ihren Platz in der Nische zu finden.
Nachdem die Sozialen Medien während des Lockdowns
ihre Rolle als „Kommunikationsmedium“ noch ausbauen und
eine starke Emotionalität erzeugen konnten, gehen ECC und
Salesforce davon aus, dass sie für den Einzelhandel als
Plattform eine wichtige Rolle spielen werden (These 6),
wenn sie insbesondere bei den jüngeren Zielgruppen künf-
tig eine große Rolle spielen wollen. So haben Facebook
und Youtube bei etwa einem Viertel der Online-Käufer
schon einmal einen Einkauf ausgelöst, bei jüngeren Kunden
ist der Anteil natürlich größer.
An Bedeutung gewinnen für den stationären Einzelhandel
auch die lokalen Plattformen (These 7), die vor allem von
der jüngeren Genration (18 bis 29 Jahre) genutzt werden.
Während der Anteil bei allen Befragten bei 12% liegt, sind
es bei den Jungen 20%. Dabei sehen die Experten Chancen
vor allem bei lokalen Plattformen, „die über Kooperationen
echte Mehrwerte schaffen, die über den reinen Online-
Handel hinausgehen wie Gastronomie, Nachrichten, Events,
kommunale Initiativen“.
Nicht nur mit Blick auf das wachsende Interesse am Thema
Nachhaltigkeit, auch durch die Beschaffungsprobleme im
Rahmen der globalen Lieferketten sind laut ECC und Sales-
force erfolgreiche Wertschöpfungsketten der Zukunft „lokal,
nachhaltig und resilient“ (These 8). So erwarten zwei
Drittel der Befragten, dass europäische und nationale
Beschaffungsmärkte an Bedeutung gewinnen - vor allem für
systemrelevante Bereiche.
In These 9 befasst sich das Papier mit der wichtigen Frage
„Marketing“. Denn aus Sicht der Experten sind gerade die
Unternehmen erfolgreich, die „eine klare Marketingstrategie
haben“ und ihre kreativen Ideen kommunizieren. Hier könn-
te es auch sinnvoll sein, das Marketing-Budget antizyklisch
zu erhöhen. Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen
erwarten die Experten, dass es auch „für kleine, innovative
Händler immer Nischen geben wird, sich erfolgreich zu posi-
tionieren“ (These 10). Um bei diesem Prozess Hilfestellung
zu leisten, hat das IFH zusammen mit der Pro-Bono
Initiative „Händler helfen Händlern“ den Ideen-Wettbewerb
„Retail Hack“ gegründet, um nachhaltige Business-Konzepte
für die Zeit nach Corona zu entwickeln.
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HandelsimmobilienReport 11.09.2020
Stationärer Schuheinzelhandel
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Nach dem Shutdown bleibt eine tiefe Kerbe
rv DÜSSELDORF. Im Nachhinein betrachtet bot das Jahr 2019 dem deutschen
Schuheinzelhandel eine kleine Verschnaufpause. Nach dem Hitzesommer 2018 mit
einem Umsatzrückgang von 3% auf 11,5 Mrd. Euro verzeichnete die Branche im Vor-
jahr einen Umsatzzuwachs von 3% auf 11,8 Mrd. Euro und konnte so die Delle aus
dem Vorjahr wieder ausgleichen. Durch den Shutdown im Frühjahr, den Ausfall des
Ostergeschäfts und den Wegfall vieler Veranstaltungen wird das Jahr 2020 für die
Branche zur echten Herausforderung. Ein kleines Stück Normalität bot die Tatsache,
dass nach der Messe im März die Gallery Shoes auch im Sommer (30.8. – 1.9.)
wieder als „Präsenzmesse“ ausgerichtet wurde.
Bis zum Frühjahrstermin der Gallery Shoes *********************
Anfang März auf dem Areal Böhler in Düssel-
dorf waren nach den Worten von Brigitte Liebe Leser,
Wischnewski, Präsidentin (Foto) des BDSE
Handelsverbands Schuhe, noch kaum größe-
re Auswirkungen auf den Umsatz des Schuhein-
auch in diesem
zelhandels zu spüren. Das hat sich nach den Jahr plant der
angeordneten Zwangsschließungen zum Früh-
jahrs- und Ostergeschäft geändert. In den vom
Shutdown betroffenen Monaten März und April Handelsimmobilien
brachen die Umsätze um 55% bzw. um 70% Report
ein, ausgerechnet in den üblicherweise
‚besonders umsatzstarken Monaten des Jahres, wie die BDSE-Präsidentin bei der Deutschlands führendes
Pressekonferenz zur Messe Gallery Fashion & Shoes in Düsseldorf berichtete. Medium für Retail Assets
Zur Halbjahresbilanz steht nach den Zahlen des BDSE für den Schuheinzelhandel ein
Umsatzrückgang von 30% auf 2,5 Mrd. Euro zu Buche – nach 3,6 Mrd. Euro im Vor- wieder eine
jahreszeitraum. Nach den ersten sieben Monaten verzeichnet der Verband für die
stationären Schuhhändler gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang Expo Real Ausgabe
von 1,2 Mrd. Euro. „Neben den Bekleidungsgeschäften waren die Schuhhäuser jene
Handelsunternehmen, deren Umsätze von der staatlich verordneten Ladenschließung
Erscheinungstermin
am stärksten betroffen waren“, stellt die BDSE-Präsidentin fest.
ist der 9. Oktober
Da die schwere Rezession für die Branche noch nicht ausgestanden ist, sind aus
Sicht von Wischnewski die Auswirkungen der Krise auf den Schuheinzelhandel noch
nicht in Gänze abzuschätzen. Deshalb stellt sich die BDSE-Präsidentin auch auf ein Seien Sie dabei und
herausforderndes zweites Halbjahr 2020 ein, wobei der Start im Juli aus ihrer Sicht Rufen Sie uns an!
im Großen und Ganzen „durchaus ermutigend“ verlaufen ist – allerdings bei beschei- 05242/90 12 50
denen Ansprüchen. Denn der Umsatzrückgang hat sich bis Ende Juli im Durchschnitt
Oder schicken eine Mail!
auf -10% verbessert – nach -18% im Mai und -15% im Juni. info@rohmert.de
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********************
Anfassen und begutachten während der Präsenz-Messe. Foto: Igedo
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HandelsimmobilienReport 11.09.2020
Allerdings verlief die Entwicklung je nach Standort recht unterschiedlich, wobei sich
auch in dieser Branche zeigt, dass die großen Einkaufsstädte und Metropolen immer
Deals
Deals
noch unter den Folgen der Beschränkungen und den Vorsichtsmaßnahmen der Bürger Center-Management für
leiden. Die Kunden, die vor Corona aus der weiteren Umgebung in die Einkaufsmeilen das Allee Center Berlin
gereist sind, halten sich offenbar immer noch zurück. So verzeichnen laut BDSE viele
Die Völkel Company wird für
umsatzstarke Schuhhändler in den größeren Städten und Metropolen gegenüber dem
die Deka Immobilien ab No-
Vorjahresmonat immer noch zweistellige Umsatzrückgänge. vember dieses Jahres auch
In kleineren Schuhfachgeschäften liegt das Minus dagegen „nur noch“ im einstelligen das Center-Management des
Allee Centers in Berlin über-
Bereich. Manche haben sogar wieder den Vorjahresumsatz erreicht. Laut BDSE stehen
nehmen. Seit dem Jahr 2019
bei vielen Kunden in der aktuellen Lage die Bedarfskäufe im Vordergrund, während sie verantwortet das Unterneh-
sich bei Lust- und Impulskäufen zurückhalten. Besonders gefragt waren nach der Wie- men bereits das Property
dereröffnung der Schuhläden Kinderschuhe, aber auch Sportschuhe und Sneaker. Management und die Vermie-
tung des Einkaufszentrums.
Die Maskenpflicht mindert für viele das Einkaufserlebnis. Das spiegelt sich in der Tat- Dies teilte die Geschäfts-
sache wider, dass die Besucherzahlen an den meisten Standorten immer noch unter führung der Völkel Company
dem Vorjahresniveau bleiben. Im August kam die große Hitze hinzu, die das An- mit. Das Shopping-Center in
probieren von Schuhen erschwerte. Und in typischen norddeutschen und süddeut- der Bundeshauptstadt mit
schen Urlaubsregionen kam hinzu, dass die Schulferien, die viele im Inland verbracht mehr als 15 000 qm und über
haben, zu Ende gingen und die Frequenz in den Einkaufslagen wieder schrumpfte. 300 Stellplätzen befindet sich
im Zentrum des Stadtbezirks
Das große Fragezeichen, das auch für den BDSE hinter der Gesamtjahresprognose Lichtenberg im Stadtteil
2020 steht, ist die Sorge, dass es im Herbst, wenn die Erkältungs- und Grippe-Saison Alt-Hohenschönhausen.
beginnt, auch zu einer zweiten Corona-Infektionswelle kommen könnte und erneut Deka Immobilien hatte das
Beschränkungen angeordnet werden. Sofern es zu keiner zweiten Welle kommt, geht Einkaufszentrum im Objekt
2019 erworben.
der Verband von einer weiteren Erholung der Geschäftsentwicklung aus.
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HandelsimmobilienReport 11.09.2020
Allerdings gilt auch: die Kerbe, die der Lockdown geschlagen hat, ist tief und dürfte
bis zum Jahresende kaum auszugleichen sein. Denn auch der Schuhhandel dürfte Personalien
spüren, dass viele Veranstaltungen ausfallen und viele Arbeitnehmer im Homeoffice Thomas Eigel verstärkt
arbeiten, die Anlässe für den Kauf neuer Schuhe also überschaubar sind. So re- HBB-Centermanagement
gistrierte die Branche nach der Wiedereröffnung der Geschäfte denn auch, dass An-
lass- und Business-Schuhe, Pumps und Slings schwerer verkäuflich sind. Insgesamt Auf Grund des starken
rechnet der BDSE für den stationären Schuheinzelhandel aus heutiger Sicht mit ei- Wachstumskurses bei der
nem Umsatzrückgang von 20 bis 25% in diesem Jahr. Übernahme von Fremdman-
daten in der Objektverwaltung
hat die Hamburger HBB
GmbH ihr Managementteam
mit Thomas Eigel zum
1. September 2020 weiter
verstärkt. Eigel kommt vom
Hamburger Objektverwalter
Koprian iQ, bei dem er über
13 Jahre lang das Finanz-
und Rechnungswesen ver-
antwortet hat. Bei der HBB
Centermanagement wird
Eigel als Leiter Finanz-/
Rechnungswesen die Ge-
schäftsführung insbesondere
in den Bereichen Property
Management und Digitali-
sierung unterstützen. Die
HBB ist ein inhabergeführtes
Unternehmen und verfügt
über ein gut ausgebildetes
Team von rund 90 Mitar-
beitern. Die HBB Centerma-
nagement GmbH & Co. KG
Treffen der Schuhhändler auf dem Areal Böhler in Düsseldorf. Foto: Igedo betreut Shopping-Center, u.a.
in Flensburg, Gummersbach,
Vor diesem Hintergrund bestellen die Schuheinzelhändler bei der aktuellen Orderrun-
Dresden, Hamburg, Hanau,
de mit besonderer Vorsicht, da auch die Restbestände an Übergangsware höher sind Langenhagen, München und
als üblich. „Die nicht verkaufte Ware wird in die nächste Saison genommen, und die Weiden. Der Entwickler und
Einkaufsbudgets werden entsprechend angepasst“, berichtet die BDSE-Präsidentin: Investor ist in den Bereichen
Viele wollten sich durch eine niedrigere Order mehr Spielraum für Nachkäufe sichern. Einzelhandel, Büro, Hotel,
Um die Sortimente für die nächste Saison aufzufrischen, wünscht sich der Schuhhan- Seniorenwohnheime und
del von den Herstellern „innovative Styles und Farben“, um neue Kaufanreize zu Wohnungen unterwegs.
schaffen. Die Präsenzmesse Gallery Fashion & Shoes bietet hier die Möglichkeit, die
Kollektionen physisch zu sichten.
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Hamburg: Das schwedische
Dass der Shutdown und die Beschränkungen beim stationären Einkauf die Online-
Ski- und Outdoor-Label Peak
Bestellungen - auch bei den Multichannel-Anbietern – befördern, hat auch die Schuh- Performance eröffnete auf
branche registriert. Laut BDSE hält das Wachstum beim Online-Versand bis heute an. 229 qm einen Store im Ham-
Viele Online-Neulinge seien dem Netz treu geblieben. „So hat der Shutdown die Ka- burger Geschäfts- und Büro-
nalverschiebung von offline zu online beschleunigt“, sagt Wischnewski. Der stationä- komplex Kaufmannshaus, in
re Handel konnte dadurch aber nur einen Teil seiner Ausfälle kompensieren. der Bleichenbrücke 10. BNP
Paribas Real Estate vermit-
Konjunkturpakete der Bundesregierung wie die Senkung der Mehrwertsteuer um drei telte. Vermieter ist die Signa
Prozentpunkte für das zweite Halbjahr 2020 oder der Kinderbonus haben nach Be- Gruppe. Peak Performance
obachtung des BDSE das Geschäft des Schuhhandels nicht angekurbelt: „Das war verbindet in seinem in Skan-
allerdings auch nicht zu erwarten, da der Umsatzsteuereffekt angesichts der üblichen dinavien entworfenen Laden-
Preisnachlässe gegen Ende einer Verkaufssaison von 20, 30 oder mehr Prozent kei- baukonzept die beiden
nen Kunden wirklich zum Kauf motiviert“, erläutert die Präsidentin. Auch die Liqui- Themen urbaner Lifestyle
und Natur. Weitere deutsche
ditäts- und Überbrückungshilfen des Staates seien nur teilweise dort ankommen, wo
Stores gibt es in Münster,
sie dringend benötigt wurden, da viele Schuhhäuser auf Grund der Förderkriterien München und Stuttgart.
durchs Raster fielen.
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HandelsimmobilienReport 11.09.2020
Frequenz-Messungen Deals
Die Normalisierung des öffentlichen Lebens hat DI-Gruppe managt
das „PEP Torgau“
die Besucherströme wachsen lassen
Die Deutsche Immobilien-
rv DÜSSELDORF. Als die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten mit Blick Gruppe (DI-Gruppe) ist für
auf die wachsende Covid-19-Infektionszahlen das öffentliche Leben am 23. März
heruntergefahren haben, ist die Frequenz gerade in Deutschlands Top-
Einkaufsmeilen regelrecht abgestürzt. Wie sehr, das zeigt der Blick etwa auf die
Neuhauser Straße in München. Am Donnerstag, dem 26. März, wurden gerade
einmal 490 Passanten gezählt. Im August 2019 lag die durchschnittlich gezählte
Frequenz an gleicher Stelle an den Donnerstagen bei 10 412 Passanten.
Nach den Lockerungsmaßnahmen Mitte April erhöhte sich die Frequenz am Donners-
tag, dem 23. April, in der Münchener Top-Lage Neuhauser Straße in etwa auf die das Property- und Facility-
doppelte Zahl. Die Großbetriebe mit mehr als 800 qm waren von den Lockerungs- Management des Einkaufs-
zentrums PEP Torgau
maßnahmen noch ausgenommen. Innerstädtische Frequenzbringer wie Saturn, Peek
verantwortlich. Nach dem
& Cloppenburg, Primark oder die Warenhäuser mussten weiter geschlossen bleiben,
„Riesapark“ im benachbarten
um Massenandrang zu verhindern und die Frequenz gering zu halten. Der Blick etwa Riesa legt PAREF Gestion
auf die Münchener Zahlen zeigt, dass dies gelungen war. damit auch seine jüngste
Neuakquisition in die Hände
In anderen Top-Einkaufsstädten wie in der Spitalerstraße in Hamburg erhöhte sich der DI-Gruppe, die sowohl
die Frequenz nach den Lockerungsmaßnahmen etwas deutlicher auf etwa 2 000 das kaufmännische und tech-
Passanten und in der Düsseldorfer Schadowstraße sowie dem Dortmunder Westen- nische Property-Management
hellweg waren es mehr als 2 000 Passanten. Der Immobiliendienstleister Comfort als auch das Centermanage-
hatte die Passantenfrequenzen seit der Wiederöffnung der Geschäfte ab Montag, ment übernimmt. Principal
dem 20. April 2020, auf Grundlage der per Laser von der Hystreet.com GmbH Real Estate Europe (PREE)
erhobenen Frequenzzahlen kontinuierlich analysiert. ist Asset-Manager des
französischen Fonds „SCPI
Der Blick auf die Zahlen im Mai, als in kleinen Schritten auch die Großbetriebe Novapierre Allemagne 2“,
wieder öffnen durften, zeigt dann wiederum eine starke Erhöhung der Frequenz in gemanagt von PAREF
der Neuhauser Straße auf deutlich über 6 000 gezählte Besucher und eine weitere Gestion, der das PEP Torgau
Erhöhung auf über 7 000 im Juni. Vor allem im Juli, als auch Gaststätten unter Be- erworben hat. Damit hat
PAREF Gestion der DI-
achtung der Hygieneregeln wieder öffnen durften und das öffentliche Leben wieder
Gruppe bereits das dritte Ob-
in relativ normalen Bahnen verlief, machte die an den Donnerstagen erfasste jekt im Center-, Property- und
Frequenz in allen betrachteten größeren Städten Hamburg, Hannover, Dortmund, technischem Management
Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München einen deutlichen Sprung. anvertraut. Das 1994 errich-
tete PEP Torgau, eine Mi-
schung aus Shopping- und
Fachmarktzentrum, hat 30
Geschäfte aus nahezu allen
Frequenzen in Deutschlands Top-Städten (Comfort, Hystreet.com) Bereichen auf knapp 30 000
qm. Ankermieter sind Kauf-
land, dm, expert und OBI.
++++++++++
Berlin: Die Schmuck-Kette
Pandora hat ihren Standort
innerhalb von Berlin vom Kur-
fürstendamm in die deutlich
bessere Lage an der Tauent-
zienstraße verlegt und hier
Ende August ihren neuen
Shop eröffnet. Vermieter der
Immobilie ist Redevco.
Comfort hat die Verkaufs-
fläche vermittelt
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In Hamburg stieg der Wert in der Spitzenzeit auf 7 105 gezählte Besucher, in Hanno-
Deals
ver auf 8 436, in Dortmund auf 6 516, in Düsseldorf auf 6 763, in Köln auf 9 260 und
in München auf 10 802. Nur in der Königsstraße in Stuttgart lag die gezählte Blackstone erwirbt
Frequenz im Monat Juni mit 8 479 gezählten Besuchern über dem erfassten Wert im Logistik-Portfolio
Monat Juli. Dass die Zahlen im August 2020 leicht unter den Zahlen im Juli lagen,
Die Investmentgesellschaft
führt der Immobiliendienstleiser auf die hohen Temperaturen zurück, die sich
Castlelake L.P. hat ein ge-
dämpfend auf die Konsumlaune ausgewirkt hat. Viele haben im August offenbar das meinsam mit dem Investor
Freibad der Innenstadt vorgezogen. Melcombe Partners gehalte-
nes deutsch-französisches
Insgesamt kommt Olaf Petersen, Geschäftsführer von Comfort und Chef der
Logistik-Immobilienportfolio
Research-Abteilung bei seiner Analyse der August-Zahlen aber dennoch zu dem an die Investmentsgesell-
Ergebnis, dass die durchschnittlichen Frequenzzahlen in den betrachteten Städten schaft Blackstone verkauft.
trotz der hohen Temperaturen, inzwischen etwa 70% der Vorjahreswerte erreicht Das Joint Venture trennte
haben. Und sie liegen aus seiner Sicht nicht so deutlich unter den Vergleichswerten sich im Rahmen eines Bieter-
des Jahres 2019, wie dies vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise hätte verfahrens von dem Portfolio
vermuten können. Grundsätzlich ist laut Petersen „die Entwicklung aus Sicht des „Proximity“ mit insgesamt 28
Handels weiterhin als positiv zu bewerten“. innerstädtischen Logistikob-
jekten, von denen sich 16 in
Im Vergleich zu den entsprechenden Augusttagen des Jahres 2019 erreichten die Paris befinden. Die über
gemessenen Top-Passantenfrequenzen an den Donnerstagen und auch an den 200 000 qm sind an 48 Par-
Samstagen im August dieses Jahres ein Niveau, das sich laut Comfort zwischen etwa teien vermietet, mehrheitlich
an Drittlogistik- und eCom-
zwei Drittel und gut vier Fünftel der Vorjahreswerte bewegt. Relativ gut schnitten
merce-Unternehmen. Good-
hier demnach die Hamburger Spitalerstaße und die Düsseldorfer Schadowstraße ab,
win hat Castlelake mit einem
während die süddeutschen Einkaufsmeilen Neuhauser Straße (München) und Königs- Team aus den Büros Frank-
traße (Stuttgart) im Vergleich zum Vorjahr prozentual schwächer abschnitten. Dies furt und London beraten.
könnte auf die restriktivere Politik etwa in Bayern zurückzuführen sein.
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HandelsimmobilienReport
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Das Kubikk in Duisburg
Deals
Ein neues Herz für die Altstadt? GRR Group erwirbt
Nahversorgungszentrum
Stefan Weber, Düsseldorf
Die GRR Group hat ein Nah-
Als die Mode-Kette C&A im Jahr 2010 ihren Traditionsstandort in Duisburg aufgab, versorgungszentrum im ober-
beschleunigte sich der Niedergang des Altstadt-Viertels. Jetzt präsentiert ein neuer bayerischen Mühldorf am Inn
Eigentümer Ideen, die das gesamte Quartier voranbringen sollen. mit Lidl als Ankermieter für
den neu aufgelegten GRR
German Retail Fund No.4
erworben. Der Übergang
erfolgte zum 21. August. Die
Transaktion erfolgte im Rah-
men eines Asset Deals. Dies
ist bereits das 13. Objekt für
den im Herbst 2019 aufgeleg-
ten GRR-Fonds Nr.4. Weitere
Ankäufe befinden sich in der
Due Diligence. Das 2003
erbaute Zentrum auf einem
15 400 qm großen Grund-
stück hat etwa 4 000 qm
Mietfläche. Neben Lidl sind
Fressnapf und die Autowerk-
statt A.T.U. weitere Mieter.
Die Food-Quote beträgt 69%.
Der bisherige Lidl-Markt wird
Der Bekleidungshändler C&A und sein Haus an der Münzgasse – das war über Jahr- durch einen Neubau ersetzt,
zehnte eine feste Größe in der Duisburger Altstadt. Der Filialist investierte regel- der energieeffizient mit einer
mäßig in diesen Standort, 1984 errichtete er dort sogar einen Neubau (Foto: M. Photovoltaikanlage ausge-
Zier, Gesterkamp Immobilien Marketing) – ein sechsstöckiges Gebäude, davon zwei stattet wird. Der Markt soll
Stockwerke unter der Erde – mit einer markanten Fassade im kubistischen Baustil. noch 2020 fertiggestellt wer-
den. Die technische Due
Doch 2010 war Schluss. C&A gab die Immobilie auf und mietete sich einige Häuser- Diligence erfolgte durch
blocks weiter in das zwei Jahre zuvor erbaute innerstädtische Shopping-Center Schuster Real Estate
Forum Duisburg ein. Damit hatte der ohnehin mit rückläufigen Frequenzen Consultants aus Ansbach.
kämpfende Einzelhandel in der Altstadt einen namhaften Magneten verloren. Mit
P&C, Sinn Leffers sowie dem Möbelanbieter Uni Polster verabschiedeten sich
bald darauf drei weitere großflächige Einzelhändler aus diesem Teil von Duisburg.
Damit war die Altstadt endgültig abgehängt. Die Einkaufsströme verlagerten sich
immer weiter – in Richtung Königstraße, wo auch das Forum beheimatet ist, aber
auch in benachbarte Städte. Rund um den ehemaligen C&A-Standort machte sich
dagegen zunehmend Leerstand breit. Versuche, die auffällige Immobilie mit einer Das Hamburger Büro der
Bruttogeschossfläche von rund 15 000 qm zu beleben, scheiterten immer wieder. Kanzlei CMS Hasche Sigle
Zuletzt hatte die FCR Immobilien AG das Objekt zwei Jahre gehalten, ohne jedoch hatte die rechtliche und steu-
Ideen für eine neue Nutzung umzusetzen. erliche Beratung. Der Verkäu-
fer wurde durch die Anwalts-
Nun haben die Wirtschaftsförderer in Duisburg Hoffnung, dass die lange Lei- kanzlei Wirfs aus Frankfurt
densgeschichte des Hauses ein Ende findet und damit möglicherweise das gesamte vertreten. Die Administration
Viertel eine Belebung erfährt. Ein bundesweit agierendes Family Office, das vor allem erfolgt über die Service-KVG
in Berlin und im Ruhrgebiet investiert, hat die Immobilie erworben und verfolgt damit Intreal. Der offene Immobilien
ehrgeizige Pläne. „Das Gebäude soll zum neuen Herzen der Altstadt werden“, -Spezial-AIF GRR German
Retail Fund No.4 hat ein ge-
wünscht sich Bernd-Claas Gesterkamp, Architekt und Sprecher des gerne
plantes Anlagevolumen von
anonym bleibenden Investors. rd. 440 Mio. Euro, das ein-
geworbene Eigenkapital etwa
Wie alle, die großflächige innerstädtische Handelsimmobilien beleben wollen, setzen
250 Mio. Euro. Die Investiti-
auch die neuen Eigentümer in der Duisburger Altstadt auf eine gemischte Nutzung:
onsphase wird voraussichtlich
im Erdgeschoss ein Mix aus Cafés, Bistros und „anderer einladender, qualitativ über- 2021 abgeschlossen.
zeugender Gastronomie“, darüber Raum für Büro-Konzepte und die Dachterrasse als
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Event-Fläche für Veranstaltungen unter freiem Himmel. „Kubikk“ haben die Betreiber
Unternehmens
das ehemalige Textilkaufhaus getauft, in Anlehnung an den markanten Baustil.
News
„Kubikk ist ein positives Signal für Geschäftstreibende, Passanten, Viertelbewohner
und Hauseigentümer gleichermaßen“, prognostiziert Andree Haack, Wirtschafts- Logivest eröffnet
dezernent und Mit-Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- Standort in Bremen
förderung Duisburg: „Wenn das Konzept erfolgreich ist, investieren auch andere
Immobilieneigentümer und es kommt wieder mehr kaufkräftige Kundschaft ins Die Logivest GmbH verstärkt
ihre Präsenz im Norden und
Quartier. Das stärkt den stationären Einzelhandel und die Gastronomie in der Nach-
hat am 1. September 2020
barschaft von Kubikk. Denn wer da arbeitet, wird dort auch ausgehen und ein-
eine Niederlassung in Bre-
kaufen.“ Einen kräftigen Impuls hat die Altstadt dringend nötig. Aktuell sorgt allen- men eröffnet. Nach Unterneh-
falls der „Knüllermarkt“, der Teile des ehemaligen Sinn-Leffers-Hauses nutzt, für mensangaben gilt das LoGE
nennenswerte Frequenz im Viertel. Bremen als das erfolgreichs-
te Gewerbegebiet. Sven
Lehmann wird als neuer
Head of Letting den Auf-
und Ausbau des neuen
Standortes in Bremen und
Hamburg verantworten.
Der gebürtige Hamburger
ist seit über zehn Jahren als
Logistikimmobilienberater in
der Region tätig. Zuletzt war
er bei Colliers International
für das Vermietungsgeschäft
in Norddeutschland, mit
Fokus auf Hamburg und
Handelsimmobilien
Report
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auch auf unserer
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Das Forum Duisburg hat die Innenstadt sehr verändert. Foto: Chapman Taylor
Mit der neuen Perspektive für die Großimmobilie in der Münzstraße könnte auch die
www.hi-report.de
Arbeit für die beiden Quartiersmanager Francesco Mannarino und Yvonne
Bleidorn in Zukunft ein wenig leichter werden. Seit fünf Jahren kämpfen sie gegen
Bremen, zuständig. Gemein-
den Leerstand und mühen sich, Leben in die Altstadt zu bringen. „Sich kümmern und
sam mit einem Team aus
dicke Bretter bohren“, so beschreiben beide ihren Job. Die Arbeit ist kleinteilig. Nur vorerst vier Beratern wird
selten erkundigen sich die Expansionsmanager großer Handelsketten nach Nutzungs- Sven Lehmann den Bremer
möglichkeiten für leerstehende Ladenflächen. Markt vom neuen Standort in
der Universitätsallee aus be-
Die Eigentümerstruktur mancher Immobilien in dem Quartier sei undurchsichtig, dienen. Mit der Niederlassung
auch sei es nicht immer leicht, mit verantwortlichen Personen in Kontakt zu kommen, in Bremen setzt Logivest den
klagt Mannarino. Manche Hauseigentümer haben nach seiner Einschätzung gar kein Expansionskurs fort. Nach
Interesse, ihre Gebäude zu entwickeln. „Lieber lassen sie sie leer stehen – aus Desin- Hannover, Berlin und Ham-
teresse, Bequemlichkeit oder aus Spekulationsgründen“. burg ist dies der vierte Stand-
ort, den das Beratungsunter-
Mannarino und Bleidorn haben sich tief reingekniet in die Quartiersarbeit. Lohn sind nehmen in 2020 eröffnet.
unter anderem etwa 60 Ladengeschäfte, die seit ihrem Amtsantritt neu eröffnet Damit wächst Logivest auf
haben. Natürlich habe es auch Schließungen geben, betonen sie. „Aber der Saldo ist deutschlandweit acht Stand-
deutlich positiv.“ Und selbst jetzt, wo die Corona-Pandemie viele Ladenbetreiber und orte. Darüber hinaus beraten
Gastronomen in Existenznöte bringt, erhalten die Quartiersmanager Anfragen für bundesweit Regionalmitarbei-
ter die Kunden direkt vor Ort.
Neueröffnungen.
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Sie möchten dem Viertel mit außergewöhnlichen Aktionen und Angeboten ein unver-
wechselbares Profil geben. Zum Beispiel mit internationalen Kulturfesten oder
Personalien
Veranstaltungen wie einem veganen Weihnachtsmarkt. Dessen Premiere hatte im Neue Co-Head of Research
Vorjahr für viel Aufsehen gesorgt. Auch im Handel wünschen sich Mannarino und bei BNPPRE Deutschland
Bleidorn möglichst „wenig Mainstream, dafür mehr Besonderes“. So wie die Anbieter
Zum 1. September wurde
von Brautmode, die in den vergangenen Jahren aus dem Stadtteil Marxloh in die Alt-
Inga Schwarz (46) zur
stadt gezogen sind. In deren Gefolge haben sich Dienstleister rund um das Thema
Co-Head of Research von
Hochzeit niedergelassen, etwa Beauty-Anbieter oder spezialisierte Reisebüros.
BNP Paribas Real Estate
Deutschland (BNPPRE)
berufen. Gemeinsam mit
Wolfgang
Schneider,
der neben
seiner
Funktion als
Head of
Research
auch in der
Geschäfts-
führung der
BNP Paribas Real Estate
Consult GmbH tätig ist, wird
sie zukünftig die Research-
Aktivitäten des Unterneh-
mens in Deutschland verant-
worten. Sie wird sich gemein-
So soll das Kubikk einmal aussehen. Visualisierung: Gesterkamp Immobilien
sam mit dem in Hamburg
ansässigen Research-Team
„Mit der Akquisition vieler Kleiner haben wir das Feld für größere Investitionen und
schwerpunktmäßig um den
Ansiedlungen bereitet, so wie jetzt das Kubikk“, meint Mannarino. Auch Wirtschafts-
weiteren Ausbau strategi-
förderer Haack hofft, dass das ehemalige C&A-Haus zum Impulsgeber für die
scher Research-Themen
gesamte Altstadt werden könnte. „Wenn hier investiert wird, ziehen im Idealfall auch kümmern, um für die Kunden
andere Hauseigentümer nach, die von diesem Geist angesteckt werden“, meint er. die Transparenz in den kom-
plexer werdenden Märkten zu
Bis zu einer neuen Nutzung des Gebäudes wird jedoch noch Zeit vergehen. „Wir be-
erhöhen. Inga Schwarz kehrt
nötigen Marathon-Qualitäten“, dämpft Gesterkamp allzu optimistische Prognosen.
nach 15 Jahren zu BNPPRE
Der Umbau wird erst starten, wenn die neuen Eigentümer einen gewissen Teil der
zurück. Hier hatte sie vor gut
Flächen vermarktet haben. Das wird voraussichtlich erst Ende nächsten Jahres der 20 Jahren ihre Karriere be-
Fall sein. Eine Vermietung, so Gesterkamp, sei bereits unterschriftsreif, bei anderen gonnen. Zwischen 2005 bis
sei man in guten Gesprächen. 2015 leitete sie als Head of
Research die Abteilung von
Zwölf bis 15 Mio. Euro wollen die neuen Eigentümer in das Objekt investieren. Die
Cushman & Wakefield in
Bausubstanz, so heißt es, sei trotz der langen Zeit des Leerstands in Ordnung und
Deutschland und arbeitete
eröffne mit Deckenhöhen von bis zu 4,50 Metern viele Optionen. Der heutige Kern dabei eng mit dem internatio-
mit einer Rolltreppenanlage ließe sich bis zum Dach als Lichthof öffnen. Die Fassade nalen Team zusammen.
benötigt eine Auffrischung sowie neue Fenster – ansonsten soll sich das äußere Anschließend begleitete sie
Erscheinungsbild des Hauses nur wenig ändern. fast fünf Jahre lang als Head
of Research den Markteintritt
Die neuen Eigentümer der ehemaligen C&A-Immobilie haben zeitgleich auch einen
von Avison Young. Die Dip-
Häuserblock schräggegenüber von Kubikk erworben. Wenn das neue Nutzungs- lom-Geographin bringt damit
konzept für das frühere Textilkaufhaus funktioniert und damit mehr Frequenz in die- viel Erfahrung mit den Auf-
sen Teil der Altstadt kommt, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Wert gaben und Anforderungen
der benachbarten Immobilien steigern. bei internationalen Immo-
bilienberatern mit. Zudem
Zugleich hätte die Stadt damit endlich eine unschöne Lücke zwischen der City und
engagiert sich Schwarz seit
dem Innenhafen geschlossen. Eine attraktive Gestaltung der Flächen am Wasser vielen Jahren in zentralen
wird das nächste Großprojekt in Duisburg werden – mittelfristig. Der Mietvertrag mit Verbänden und Netzwerken
einem großen Holzhändler im Innenhafen, dessen Gelände die städtischen Planer der Immobilienwirtschaft.
entwickeln wollen, läuft noch zwei Jahre. Dann soll es losgehen.
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Urbanisierung Deals
Die Entwicklung verliert an Dynamik Neue Mieter für das
Forum Köpenick
rv DÜSSELDORF. Der Begriff (Re)Urbanisierung, die Rückkehr der Wohnbe-
völkerung in die Städte, füllt seit etwa zwei Dekaden die Schlagzeilen. Vor allem der Im Rahmen der Neupositio-
Lebensmittelhandel, der in den 1970er-/1980er-Jahren mit seinen Verbraucher- nierung konnte die Deutsche
märkten und SB-Warenhäusern auf die kostengünstigere grüne Wiese gezogen war, Immobilien-Gruppe für das
kehrt mit neuen (City)Konzepten in die Großstädte zurück. Doch mit den steigenden Forum Köpenick in Berlin
mit Rewe und Spiele Max
Wohnungsmieten in den Städten hat die Dynamik der „Urbanisierung“ inzwischen
etwas abgenommen, wie Catella Research in seinem Market Tracker zum dritten
Quartal 2020 festgestellt hat.
Einer der Gründe für die etwas nachlassende Dynamik sind zweifellos die Wohnungs-
mieten in den Großstädten und die Kaufpreise, die seit dem Jahr 2010, mit Ausbruch
der Euro-Schuldenkrise und der folgenden Niedrigzinspolitik der Europäischen
Zentralbank (EZB), nur eine Richtung kennen: nach oben. Das verdrängt einkom-
mensschwächere Bevölkerungsgruppen in die Agglomerationsräume (Speckgürtel),
heißt es dazu im Catella Market Tracker „Zwischen Urbanisierung und
Suburbanisierung – wo wohnen die Deutschen zukünftig?“
Nach Einschätzung von Prof. Thomas Beyerle, Leiter Research bei der Catella
Group, wird die „unzureichende Bautätigkeit im bezahlbaren Wohnraumsektor wei-
terhin zu einem Nachfrageüberhang und steigenden Preisen führen“. Da gleichzeitig
die Infrastruktur im ländlichen Raum verbessert wird und das Pendeln zum Arbeits-
platz in der Stadt weniger Zeit in Anspruch nimmt, werden die Randbereiche um die
zwei langfristige Mieter für
Städte herum mit ihren niedrigeren Mieten als Wohnstandorte für einige
zusammen 4 700 qm ge-
Bevölkerungsgruppen wieder attraktiv (siehe Abb. 4, Quelle: Catella). winnen. Dabei erweitert Rewe
seine Flächen im Unterge-
Exemplarisch dafür steht
schoss um etwa 700 qm auf
laut Catella Tracker etwa
knapp 3 200 qm und gestaltet
der Landkreis Harburg, die Verkaufsfläche komplett
der mit der Hansestadt neu. Der Umbau beginnt im
Hamburg stark verwoben Januar nächsten Jahres, so
ist und der zwischen 2018 dass mit einer Wiederer-
und 2019 einen Bevölke- öffnung im Herbst 2021
rungszuwachs von immerhin gerechnet wird. Spiele Max
2,66% verzeichnete. Oder wird vom Obergeschoss ins
Untergeschoss ziehen und
die Städte Potsdam und
hier gleichfalls etwa 1 500 qm
Offenbach, die an die
betreiben. Die Wiedereröff-
Metropolen Berlin bzw. Frankfurt am Main grenzen und einen Zuwachs von nung des Fachhändlers für
17 resp. 2,43% verzeichnen. Aus diesem Trend ergibt sich für die Forscher die ent- Babyausstattung, Spielzeug
scheidende Frage: Ist die Phase einer anhaltenden Urbanisierung gestoppt und wird und Mode ist für Frühjahr
daher der suburbane Raum das neue Ziel verstärkter Wanderungsbewegungen sein? kommenden Jahres geplant.
Das „Forum Köpenick“ ist laut
Aus ihrer Sicht lassen sich bereits heute verschiedene Indikatoren herausstellen, die DI-Gruppe der Einkaufsmag-
diese Annahme durchaus stützen: So gehen die Prognosen für die Bevölkerungsent- net im Südosten von Berlin.
wicklung in den Großstädten zwischen 2020 und 2030 von einer abnehmenden Mit mehr als 130 Shops auf
Dynamik aus, während bei detaillierter Betrachtung einiger ausgewählter Regionen in über 40 000 qm gehört es zu
den Speckgürteln der Großstädte zwischen 2018 und 2020 teilweise starke den größten Einkaufszentren
Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen waren. der Bundeshauptstand. Die
Dürener DI-Gruppe, die das
Andere Randbereiche von Großstädten verloren hingegen Bewohner, wie zum Bei- Forum 1997 eröffnet hat
spiel der Kreis Mettmann in der Nähe von Düsseldorf mit -2%, der an die Rheinmet- und seit 2016 überarbeitet,
ropole allerdings auch schlecht angebunden ist. Noch höher fällt der Verlust mit über managt das Center im
Auftrag eines institutionellen
11% im Altenburger Land im Umland von Leipzig aus. Von hier aus benötigt man mit
Investors.
öffentlichen Verkehrsmitteln 38 Minuten und mit dem Pkw 49 Minuten, um nach
Leipzig zu kommen. Anhand der Daten schlussfolgern die Experten, dass die
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Entfernungen zum Stadtzentrum und die entsprechend benötigte Reisezeit wesent-
lich darüber entscheidet, ob die Bevölkerung bereit ist, aus den Umland-Regionen in
Marktbericht
den städtischen Raum mit kürzeren Wegen abzuwandern – sofern sie sich die Umsatzeinbruch in der
höheren Mieten finanziell leisten können. deutschen Schuhindustrie
Nach einem verheißungsvol-
Entscheidend ist die Entfernung zum Stadtzentrum len Jahresbeginn ist der Um-
satz in der deutschen Schuh-
Ein anderer Aspekt, der eine Rolle spielt, ist die Altersstruktur, die die Wahl des
industrie mit dem verhängten
Wohnorts gleichfalls mitbestimmt. So zieht es Menschen der Altersgruppe zwischen Lockdown des stationären
18 und 29 Jahren stärker in die Städte, weil sie hier bessere Ausbildungs- und Fachhandels regelrecht ein-
Arbeitsmöglichkeiten finden. Familien in der Altersklasse der 30- bis 49-Jährigen gebrochen, wie der Bundes-
gehen eher in die Agglomerationsräume (Speckgürtel) um die Großstädte, wobei es verband der Schuh- und
laut Market Tracker – wie erwähnt - starke regionale Differenzen gibt und Unter- Lederwarenindustrie zur
Schuhmesse in Düsseldorf
berichtet. Im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum sank der
Umsatz auf 1,28 Mrd. Euro,
was einem Umsatzminus von
21,0% entspricht. Im Inland
lag der Umsatzrückgang so-
gar bei 22,5% im Vergleich
zum Umsatz des ersten Halb-
jahres 2019. Auf die Beschäf-
tigungslage hat sich das aber
noch nicht ausgewirkt. Da
die Corona-Pandemie die
Schuhbranche auf dramati-
sche Weise verändert, ist
aus Sicht des Verbands die
weitere Entwicklung nicht
Von Potsdam aus ist Berlin relativ schnell zu erreichen. Bild: Fotolia vorher-zusehen. Angesichts
der Unsicherheiten hofft der
schiede zwischen Ost und West. Familien und die Altersgruppe „50 plus“ zieht es Verband, dass sich die Kon-
auch in die ländlichen Regionen außerhalb der Speckgürtel. sumlaune der Bundesbürger
im Interesse des Fachhan-
Dass durch die Covid-19-Pandemie jedoch die Sichtweise auf den eigenen Wohn- dels und der Schuhindustrie
raum und den Wohnstandort verändert werden könnte, liegt auf der Hand. Die schnell wieder erholt.
Catella-Forscher können sich vorstellen, dass das urbane Wohnen, das geprägt wird
von vielen Menschen, die in relativ kleinen Wohnungen auf relativ engem Raum Deals
leben, mit Blick auf die höhere Infektionsgefahr kritischer gesehen wird. Vor diesem Darmstadt: Office-4-sale
Hintergrund könnte aus ihrer Sicht das Wohnen im Randbereich der Städte auf mietet rd. 5 000 qm Hallen-
größeren Wohnflächen und in der Nähe zu Natur und Naherholung künftig an und knapp 800 qm Büroflä-
Bedeutung gewinnen. Das gilt auch mit Blick auf die Tatsache, dass Urlaub im Aus- che in Darmstadt. Vermieter
land für viele in der aktuellen Situation nicht in Frage kommt. ist Mileway. Office-4-sale
kauft, verkauft und vermietet
Die Nähe zur Natur gewinnt an Bedeutung deutschlandweit gebrauchte
Büromöbel. Bei der strate-
In ihrem Fazit kommen die Marktforscher zu dem Schluss, dass die Urbanisierung gischen Standortsuche hat
Colliers International den
nicht gestoppt ist, sich jedoch weniger dynamisch entwickelt. Gleichzeitig könnte der
Mieter beraten. Die Logistik-
suburbane Raum vor allem in den Speckgürteln der Großstädte Bevölkerungs-
immobilie in der Röntgen-
wachstum verzeichnen, so dass auch hier die Mieten zulegen könnten. „Dabei gibt es straße ist damit langfristig
starke Differenzen zwischen stark peripheren Räumen und dem ländlicheren Umland voll vermietet. Mileway ist das
der Städte“, heißt es im Market Tracker: „Somit ergeben sich aus Investorensicht führende Immobilienunter-
erweiterte Diversifizierungspotenziale durch die breit gefächerten standortspe- nehmen für Last-Mile-Logistik
zifischen Faktoren der Randbereiche.“ in Europa, seine Objekte sind
in unmittelbarer Nähe zu über
Die Forscher gehen davon aus, dass Städte und vor allem ihre Speckgürtel am hundert europäischen
stärksten wachsen werden, während im ländlichen Raum die Bevölkerung weiter Städten angesiedelt.
schrumpft. Die Frage bleibt, wie viel sich durch Corona künftig ändern wird?
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