Linzer Bibelsaat März 2019 - Landesgartenschau mit Schöpfungsgarten - Diözese Linz
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Ausgabe Nr. 148 Linzer Bibelsaat März 2019 Aus dem Inhalt ... Landesgartenschau mit Schöpfungsgarten Seite 4 Leitartikel: „Generationen-Konflikte“ ab Seite 6 Diözesanwallfahrt ins Heilige Land ab Seite 22
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser der Linzer Bibelsaat! Aus dem Französischen kommend bedeutet das Wort Ouvertüre „Öffnung“ oder „Eröffnung“. Bekannt ist es aus der Musik: Meist ist eine Ouvertüre ein instrumentales Musikstück als Einleitung zu einem größeren Werk (z.B. zu einer Oper). Als Auftakt erfüllt sie die Funktion, einzustimmen auf das, was kommt. – So ist es mit vielen Dingen im Leben: Der Auftakt, die Eröffnung, der Anfang bestimmt oft, wie es weitergeht. Entscheidet über die Atmosphäre, in der etwas geschieht. Macht Lust auf das, was kommt. Will uns einstimmen. Ein misslungener Auftakt hängt nach, ein erfrischender Beginn wirkt lange positiv nach. Das neue Jahr hat mittlerweile schon zwei Monate hinter sich, aber ich erinnere mich noch sehr gerne an den Auftakt, quasi an die Ouvertüre des Jahres zurück: ein beschwingtes Neujahrskonzert im Brucknerhaus Linz und drei Tage Meditieren im Bildungshaus Schloss Puchberg. So kann ein Jahr beginnen! – Glücklicherweise bringt aber jeder Tag eine neue Chance, selbst wenn der Jahresauftakt nicht so besonders gewesen sein soll: Und auch beim Tag entscheidet der Morgen oft den weiteren Verlauf mit … Auch in der Bibelsaat wollen wir am Beginn schon Lust machen auf das, was noch kommt: Martin Zellinger schreibt in unserer Leitartikel-Serie zu Beziehungen in der Bibel über Generationenkonflikte, die einen langen Atem, Ausdauer brauchen (ab Seite 6). Ein weiterer spannender Artikel, eine prägnante Zusammenfassung des Weges des Christentums „von der Sekte zur Weltreligion“, ist ab Seite 14 nachzulesen. Aktuelles finden Sie wie gewohnt ganz am Beginn: Wir laden sehr herzlich zum Diöze- sanen Bibeltag Mitte März ein sowie dazu, sich von den „Jahren der Bibel“ zu Aktionen und Veranstaltungen dort, wo Sie daheim sind, inspirieren zu lassen (Seite 3). Die Landesgartenschau 2019 im Stift Schlägl findet nicht ohne das Bibelwerk statt (Seite 4). Beim „Biblischen Rätsel“ können Sie Bücherpreise gewinnen (Seite 24). Buchtipps finden Sie ab Seite 28, zahlreiche Veranstaltungshinweise im hinteren Blattteil. Ein spezielles Buch, auf das ich noch hinweisen möchte, nennt sich „73 Ouvertüren“. Es behandelt die Buchanfänge der 73 Bücher der Bibel und ihre Botschaft. Denn auch für die biblischen Bücher gilt: Ihre jeweilige Auftaktmelodie hat das Potenzial, einen Zugang zum Ganzen zu eröffnen … Lassen Sie sich vom Auftakt inspirieren! Rainer Haudum Referent im Bibelwerk Linz 2
Aktuelles Diözesaner Bibeltag Lebendig ist das Wort Viele Menschen haben die Bibel als Kraftquelle entdeckt. Alle diese Bibelbegeisterten (und jene, die es noch werden wollen) laden wir ein, selbst neu „aufzutanken“ und zugleich neue Zugänge zur Bibel einzuüben. Seit dem 1. Advent 2018 ist das neue Lektionar in Verwendung. Die revidierte Einheitsübersetzung ist damit auch im Gottesdienst angekommen. Was sind die wichtigsten Änderungen, was bleibt gleich, was sollte man beachten und wie bereitet man sich bei der Verkündigung am besten vor? Im Alten Testament finden sich unterschiedliche Bezeichnungen für Gott: JHWH, Elohim oder Adonai, um nur einige zu nennen. Die revidierte Einheitsübersetzung trägt dem Rechnung und macht sichtbar, wo welcher hebräische Begriff wiedergegeben wird. Denn jede dieser Bezeichnungen hat ihre eigene theologische Aussage und ihr eigenes Gottesbild. Workshops zu einzelnen Perikopen bzw. Schwerpunkten der neuen Lektionare mit Christine Gruber-Reichinger, Rainer Haudum, Hans Hauer, Renate Hinterberger- Leidinger, Hans Hintermaier, Franz Kogler, Ingrid Penner, Franz Schlagitweit und Michael Zugmann. Termin: Fr, 15. März 2019, 14:30 − 21:30 Uhr Ort: Wels, Bildungshaus Schloss Puchberg Begleitung: Elisabeth Birnbaum, Direktorin des ÖKB Anmeldung: Bei Anmeldung im Bibelwerk bis 11. März 2019 entfällt der Kursbeitrag von € 25,–. Bibel – hören.lesen.leben Mit dem 1. Adventsonntag haben öster- reichweit drei Jahre mit biblischem Schwerpunkt begonnen. Vom Katho- lischen Bibelwerk Österreich wurde eine eigene Homepage eingerichtet, wo alle relevanten Veranstaltungen Österreichs im Zuge der Bibeljahre angekündigt wer- den: www.jahrederbibel.at Auf der Bibelwerkshomepage gibt es auch eine eigene Seite, auf der diözesane Ver- anstaltungen, Neuigkeiten und Publika- tionen zu den Bibeljahren zu finden sind: Akzente die nächsten Jahre gesetzt wer- www.bibelwerklinz.at/bibeljahre den könnten (wie wäre es mit der Wäre es nicht auch für Ihre Pfarre oder Ausstellung „Expedition Bibel“)? Über pfarrliche Gruppierung eine Idee, jetzt Rückmeldungen freuen wir uns und ge- schon zu überlegen, welche biblischen ben zündende Ideen auch gerne weiter. SS 3
Aktuelles OÖ Landesgartenschau 2019 in Schlägl Bio.Garten.Eden Die OÖ Landesgartenschau von 17. Mai bis 13. Oktober 2019 macht den acht- samen Umgang mit der Schöpfung zum Thema. Der Bio.Garten.Eden lädt zum Genießen und Entschleunigen ein sowie zum Entdecken des Paradieses im Garten und in sich selbst. Die Gartenschau bie- tet viel Platz für Ruhe, Entspannung, Meditation und Kontemplation. Schöpfungsgarten mit Pfad der Verantwortung Entlang der Großen Mühl spazieren die Besucher/innen durch den Garten der Schöpfung – zugrunde liegt die Schöpfungserzählung. Dort beginnt auch der Pfad der Verantwortung, wo in vier Mittwoch ist Kirchentag Stationen Kerntexte von Papst Franziskus Der Vorweis des abgedruckten Bons be- aus seiner Enzyklika Laudato si´ zum rechtigt zum Eintritt an jedem Mitt- Nachspüren über ethische Grundfragen woch zum Sonderpreis und zusätzlich einladen. zur Nutzung des (kostenlosen) „Kirchen- Weil das Bibelwerk sich bei der Planung programms“: und Gestaltung des Schöpfungsgar- 11:45 Uhr Tanzende Orgelpfeifen tens sehr engagiert hat, können Bibel- in der Stiftskirche interessierte im Bibelwerk Linz eine 12:15 Uhr Mittagsgebet Eintrittskarte zum einmaligen Sonder- in der Stiftskirche preis von € 11,50 erwerben (statt € 14,–; Jugendliche € 7,–; Kinder € 2,–). 14 Uhr Führung: Spirituell unterwegs Die Kirchenzeitung gestaltet ein ausführ- im Schöpfungsgarten liches Magazin zur Landesgartenschau. 18 Uhr Vesper in der Stiftskirche Sonderführung für im Bibelwerk () 18:30 Uhr Veranstaltung im Stiftshof od. 0732/7610-3231) angemeldete Gruppen Runder Tisch zur Schöpfungs- im Schöpfungsgarten: verantwortung im Stiftskeller • Erwachsene (90 min): € 75,– Nähere Informationen zur Landesgarten- • Schulklassen, Kinder, Jugendliche (60 min): € 30,– schau und zum Schöpfungsgarten finden Sie in der nächsten Bibelsaat und unter www. dioezese-linz.at/landesgartenschau bzw. www.biogarteneden.at 4
Neues aus dem Bibelwerk D ankbar blicken wir auf das vergangene Jahr zurück. Wir durften zahlreiche neue Produkte entwickeln und viele Veranstaltungen durchführen. Ein besonderer Schwerpunkt war – in Zusammenarbeit mit dem Liturgiereferat – die regionale Fortbildung für Lektorinnen und Lektoren: Insgesamt vertieften dabei an die 1000 Lektor/innen ihren wertvollen Dienst. Sehr erfreulich laufen die Linzer Bibelkurse zum Thema „Von ei- nem, der aufsteht für das Leben. Jesus von Nazaret“ parallel in 33 Orten an je vier Abenden in ganz Oberösterreich. Die Termine für den jeweils letzten Abend finden Sie auf Seite 34. „Unsere“ Familienbibel ist restlos vergriffen und wird daher neu aufgelegt. Schon jetzt laden wir zur Teilnahme an der Diözesanwallfahrt in die Länder der Bibel in den Semesterferien 2020 ein. Sie ist einer unserer Schwerpunkte in den Jahren der Bibel. Nähere Informationen dazu finden sich auf den Seiten 22 bis 23. Bei der Landesgartenschau 2019 in Schlägl durften wir in der Vorbereitung unsere Anregungen bei der Gestaltung eines großen Schöpfungsgartens und eines Pfades der Verantwortung einbringen. Eine gute Chance wurde genutzt (Seite 4). Jährlich verschicken wir 50.000 Bibelsaat-Hefte, etwa 150.000 Newsletter und 400.000 „aufatmen“-Mails an unsere Abonnent/innen. Erfreulicherweise ergeben sich daraus zahlreiche Rückmeldungen und Bestellungen. Dank der vielen Druckkostenbeiträge und Spenden konnten wir das letzte Jahr wieder ausgeglichen abschließen. Das ist nicht selbstverständlich, da wir einen guten Teil der Personalkosten selbst aufbringen müssen. In diesem Sinne freuen wir uns, wenn der beiliegende Zahlschein zur Unterstützung unserer Arbeit verwendet wird. Für all die Rückmeldungen und die vielen guten Wünsche bedanke ich mich ganz herzlich und wünsche dir/Ihnen im Namen des Bibelwerk-Teams eine gute Vorbereitungszeit hin auf Ostern! „Eine Kirche, die sich nicht mehr schmutzig macht, weil sie sich nicht von den Sorgen und Nöten der Menschen berühren lässt, wäre eine schmutzige Kirche.“ Die Heilige Schrift und die Zeitung sind „die zwei wichtigsten Quellen für ein waches, geistvolles und zeitaufgeschlossenes Christsein“. „Wir sind als Menschen und als Christen immer inmitten drin“ in der je aktuellen Gesellschaft mit ihren großartigen Momenten und ihren Schieflagen. „Nur distanziert zu kommentieren geht nicht.“ Bischof Hermann Glettler (Innsbruck) bei der Pastoraltagung Anfang Jänner 2019 in Salzburg SS 5
Leitartikel Generationen-Konflikte brauchen langen Atem Wir wollen zu dem Thema zweimal die Tür einen Spalt breit öffnen, erstens um an die Anfänge (Erzelternerzählungen) zu blicken und zweitens in die Familienverhältnisse Jesu (27–30 n.Chr.). Dabei begegnen wir jeweils einem Jakob. Wer die Geschichte Jakobs aus Genesis 25 – 35 in einem Zug durchliest, durchfährt eine Berg- und Talfahrt im Hinblick auf Beziehungen und hätte vielleicht selbst irgendwann zwischendrin aufgegeben. Jakob hält durch und bekommt am Ende den Namen Israel (= Gottesstreiter), wie sich jetzt noch jenes Volk nennt, das sich 3000 Jahre durch die Geschichte der Menschheit hindurchgekämpft hat. Rivalität zwischen Jakob und Esau Jakob ist der Zweitgeborene, erschleicht sich aber das Erstgeburtsrecht von sei- nem nur wenig älteren Bruder Esau; sie sind Zwillinge. Esau kommt einmal heim und hat solch einen Heißhunger, dass ihm alles andere egal ist. Der jünge- re Jakob lässt sich das Erstgeburtsrecht sofort vertraglich zusichern. Später, als Ziegenherden. Er hat aber auch ein Auge es um die endgültige Absegnung geht, auf dessen Tochter Rahel geworfen. Diese führt er – zusammen mit seiner Mutter liebt er. Laban verspricht Jakob das bild- Rebekka, deren Liebling er ist – auch schöne Mädchen, jubelt ihm aber in der den sehschwachen Vater hinters Licht. Hochzeitsnacht die ältere, unattraktive In der Folge davon heißt es: „Esau war Tochter Lea unter. So wird Jakob nun von dem Jakob Feind wegen des Segens, seinem Verwandten genauso betrogen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hat- wie er zuvor den Bruder hintergangen te.“ (Gen 27,41) So verliert die Mutter hat. Trotzdem lässt er der Wut keinen nun den Lieblingssohn, indem sie selbst Raum. Die sieben Jahre Arbeitsdienst ihm zur Flucht raten muss, um ihn aus wiederholt er, um Rahel doch noch zu be- der Schusslinie des Bruders zu bringen. kommen. Das könnte verbittert machen. 800 km entfernt findet Jakob Zuflucht Er hätte den Bruder längst als Todfeind bei seinem Onkel Laban. Dort packt er abschreiben können. Er hätte den Onkel vom ersten Tag an tatkräftig zu bei den feindselig verlassen und als Beutegut eine 6
Leitartikel riesige Herde mitnehmen können. Aber Nachbarschaft und Familie. Das Miss- als einer, der unter Gottes Segen steht, ist trauen beginnt in dem Augenblick, als ihm der Bruder für immer Bruder geblie- Jesus seinen Zivilberuf des Bauhand- ben und er will zurückkehren und es mit werkers aufgibt und seine Mission als ihm erneut versuchen – auch nach jah- spiritueller Lehrer beginnt. relanger Trennung. Durch eine List über- Die Brüder haben keine gute Meinung vorteilt nun Jakob seinen Onkel und hat mehr über Jesus, seit er den neuen Weg reichen Lohn für seine Arbeit mit Gottes eingeschlagen hat. Sie wollen ihn pac- Beistand. Ihm wird aber klar: Es bleibt ken und festhalten. Er übertreibe seine nur das Wegziehen. Der Onkel reitet ihm Be-geisterung. Die häufige Übersetzung: nach und sie versöhnen sich schließlich: „Er ist von Sinnen“ trifft es nicht (vgl. „Jetzt aber komm, wir wollen einen Bund Mk 3,20f). Gemeint ist „außer sich vor schließen, ich und du. Er soll zwischen mir Begeisterung“. Die „vernünftigen“ Brüder und dir Zeuge sein. Da nahm Jakob einen verlangen mehr Besonnenheit. Man Stein und richtete ihn als Steinmal auf … könnte es so sagen: „Hilfsbereitschaft ist Dort auf dem Steinhügel aßen sie.“ (Gen schon recht, aber bei jedem Hilfeschrei 31,44−46) gleich vom Essen aufzuspringen und Aussöhnung der getrennten Brüder den eigenen Hunger hintanzustellen, Auch in der tief verwundeten Bruder- das ist übertrieben. Wir müssen ihn zur beziehung hat sich etwas verändert. Vernunft bringen!“ Als sich Jakob der Heimat nähert, ist Wir erfahren nicht, was Jesus darauf er bang. Er bereitet großzügige Ver- erwidert. Im Text übergeht er kommen- söhnungsgeschenke vor, um Esau gün- tarlos diesen Rückholversuch. Er empört stig zu stimmen. Dann geht er in tie- sich nicht darüber. Schließlich lehrt er fer Bescheidenheit auf ihn zu. Aber es ja: „Selig die Sanftmütigen; denn sie kommt ganz anders als erwartet: „Esau werden das Land erben.“ (Mt 5,5) Er ver- lief ihm entgegen, umarmte ihn und traut, dass seine Botschaft auch von den fiel ihm um den Hals; er küsste ihn und Verwandten angenommen wird, wenn sie weinten.“ (Gen 33,4) Esau konnte auch stark verspätet. offenbar seine Verletzungen vergessen. Warum war Jakob in der Lage, die alte Verwandte als Außenstehende Rivalität zurückzulassen? Er weiß sich Es wird gleich noch eine Begebenheit als Gesegneter. Er hat Zeit verstreichen geschildert, wie sich sein engerer lassen und der Entwicklung Gottes ei- Familienkreis ins Abseits stellt: Sie ru- ne Chance gegeben. Versöhnung hat er fen ihn heraus, bleiben selbst aber für möglich gehalten. Die Gelegenheit „draußen“. Gleichzeitig erheben sie den kommt und er ergreift sie. Anspruch, dass Jesus ihnen die erste Aufmerksamkeit schenken soll, weil sie Jesus empört sich nicht ja „Mutter und Brüder sind“. Er aber über Verwandte hat längst eine neue Familie gegründet, Jesus liegt auf der Linie dieser Tradi- nämlich eine spirituelle, deren Bindung tion. Ihm widerfährt Ablehnung von nicht in der Blutsverwandtschaft besteht. SS 7
Leitartikel Er blickt in der Runde herum und er- 19,26f) Die christliche Kunst hat das über klärt deutlich in etwa: „Die mittun, wenn Jahrhunderte hinweg dargestellt, meist Gott seinen Heilsplan in der Geschichte aber zwei andere Frauen verschwiegen, voranbringt, die sind mir Brüder und die auch den Namen Maria tragen: die Schwestern und Mutter.“ (vgl. Mk 3,35) Frau des Klopas (eine Verwandte) und die Auffallend ist, dass er die Wertung um- aus Magdala (eine aus dem Schülerkreis dreht: Geschwisterlichkeit kommt vor Jesu) – wieder Vertreterinnen aus der Mütterlichkeit und die Schwestern sind einen und der anderen „Familie“. hier ausdrücklich einbezogen. Wieder hat er den stillen Vorwurf, er würde Der Herrenbruder Jakobus Mutter und Brüder vernachlässigen, lässt sein Leben nicht mit einem Gegenvorwurf erwidert, Jesus hat vermutlich gehofft und sich sondern die Situation genützt, um seine gewünscht, seine leiblichen Verwandten Sichtweise klarzustellen. Später tritt er von seiner Botschaft zu überzeugen. in seinem Heimatdorf Nazaret auf und Er hätte Anlässe genug gehabt, diese stößt auf Ablehnung. Er entsetzt sich dar- über nicht, sondern stellt fest, dass dies eine alte Erfahrung sei. Hier werden die „Brüder“ namentlich genannt: an erster Stelle Jakobus (vgl. Mk 6,1−5). Brückenbau über eine Kluft Für Jesus muss es schmerzhaft gewe- sen sein mitanzusehen, dass die näch- sten Angehörigen auf Distanz bleiben. Es ist eine Kluft bemerkbar zwischen der biologischen Familie und seiner Gesinnungsfamilie, den Brüdern und Schwestern dem Geist nach. Erst sein Kreuzestod bringt die beiden Gruppen zusammen. Unweit vom Kreuz stehen der Jünger, den Jesus liebt, und Maria, seine Mutter: der nicht namentlich genannte Jünger als Repräsentant der spirituellen Familie, seine Mutter als Repräsentantin der biologischen Familie. Sein treuer Weg bis zur Vollendung bringt beide zu- sammen: „Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 8
Leitartikel Hoffnung aufzugeben. Letztendlich hat durch das Schwert töten und Petrus in zumindest ein Teil seiner Familie die einem „Hochsicherheitsgefängnis“ in Ket- Botschaft Jesu angenommen. Von der ten legen ließ. Dieser kam auf wundersa- Jerusalemer Urgemeinde (= nach Jesu me Weise frei und verließ sofort das Land. Tod und Erweckung) heißt es: Die elf Der Herrenbruder Jakobus wurde laut namentlich genannten Jünger (Judas ist Flavius Josephus im Jahr 62 durch den nicht mehr dabei) „verharrten dort ein- Hohepriester Hannas II. in Jerusalem mütig im Gebet, zusammen mit den gesteinigt. Somit hat dieser für seinen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und „großen Bruder Jesus“ sogar das Leben seinen Brüdern.“ (Apg 1,14) gelassen. Dass Jesus damals nicht nach- Diese ursprüngliche Gemeinschaft seiner tragend gewesen war, hatte sich langfri- „Doppelfamilie“ hat sich wohl jahrelang in stig bezahlt gemacht. Jerusalem gehalten und beispielgebend Martin Zellinger ausgestrahlt. Durch einen politischen Machtwechsel in Judäa ist der Boden für die Apostel dann „zu heiß“ gewor- den. Sie mussten fluchtartig das Land Zum Autor: verlassen. Herodes Agrippa (ein Enkel Mag. Martin Zellinger leitet als Theologe das Bildungshaus von König Herodes) bekam von Rom die Lester Hof und engagiert sich Königsherrschaft zugestanden (41−44 im Bibelteam der Diözese Linz. n.Chr.) und versuchte, sich die Gunst der Wöchentlich bietet der Autor einen Sonntagskommentar an Tempelaristokratie zu sichern, indem er auf: www.heilsameschritte.at den Apostel und Zebedäussohn Jakobus (Sonntagswort). Praktische Bibelarbeit Bibelarbeit zur Jakobsgeschichte: Gräben ziehen, Ursachen reichen bis in die Kindheit oder sogar Generationen Es gibt auch gute Lösungen zurück. AT und NT zeigen Beispiele zu der Tragik, belegen aber auch, dass es Einstieg sich lohnt, langfristig Lösungen zu er- hoffen. Der Zeitpunkt einer Versöhnung Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der kommt oft spät. Erfahrungsaustausch in Nacht (GL 450) Kleingruppen. Zusammenfassung kurz ins Plenum bringen. Auf den Bibeltext zugehen Alternative: L beschreibt zunächst das Thema und lädt dann die TN ein, L beschreibt zunächst das Thema: sich im Kreis aufzustellen. Dann lädt L Konflikte in Familien können tiefe ein, Konflikte in eigenen oder anderen SS 9
Praktische Bibelarbeit Familien zu benennen und diese hin- L beginnt mit (1.), legt zwei Namenskarten auszurufen und nennt einige Beispiele auf (ESAU und ISAAK) und liest den ent- (Vater streng, Onkel schwierig …) – da- sprechenden Bibeltext. Zwei Personen zwischen wird immer eine kurze Stille können nun in die Rollen einsteigen und gelassen. L kann ab und zu den Satz aus diesen heraus ihre Befindlichkeit aus dem Vaterunser „Vergib uns unsere äußern. L befragt zunächst „Esau“ und Schuld, wie auch wir vergeben unsern „Isaak“: Wie geht es dir, Esau? Wie fühlst Schuldigern.“ hineinsprechen. Danach du dich Isaak? Was möchtet ihr einan- kurzer Austausch zu zweit. der sagen? Danach entrollen „Esau“ und „Isaak“ sich wieder und L fragt die Gruppe: Dem Bibeltext Raum geben Was habt ihr wahrgenommen? Hätte Isaak auch Gegenteiliges sagen können, anstatt Sich als Gruppe eine Stunde Zeit nehmen, „Segen bleibt.“? Was tun Menschen oft in um die Jakobsgeschichte reihum laut zu solchen Fällen? Warum bleibt Issak bei sei- lesen: Gen 25,19 − 33,20. L unterbricht nem Segen? Was sind die Folgen davon? abschnittweise, fragt nach Eindrücken, Wurde die Alternative der zwei Gruppen zeigt auf einer Landkarte Entfernungen gewählt, entfällt die Gruppenbefragung. (z.B. Tischlandkarten des Bibelwerks Linz L dankt den „Darstellern“ und es folgt die oder Herders Neuer Bibelatlas S. 93). nächste Szene. Mit dem Bibeltext weitergehen Abschluss L bietet jeweils die Möglichkeit, sich in Nach den vier Szenen stellt L Satzanfänge zwei Personen hineinfühlen zu können in den Raum (bzw. hat sie auf einer – dazu legt er jedes Mal die zwei ent- Flipchart schriftlich vorbereitet und sprechenden Namenskarten einander deckt sie jetzt auf) und lädt die TN ein, gegenüber auf, zu denen sich jeweils ihre Eindrücke zu teilen: eine Person dazustellen kann, die in die jeweilige Rolle hineinsteigen möchte (al- • Wenn ich jetzt auf die Jakobserzählung zurückblicke … ternativ können auch mehrere Personen eine Rolle einnehmen oder es können • Das nehme ich mir persönlich aus der Jakobserzählung mit … zwei Gruppen gebildet werden, die sich in je eine Rolle begeben). • Mit dieser Person konnte ich mich gut identifizieren … 1. Esau – Isaak: Gen 27,30−33: Vatersegen bleibt • Diese Person(en) ist (sind) mir beson- ders unter die Haut gegangen … 2. Jakob – Laban: Gen 29,22−30: Weitere sieben Jahre Dienst für Rahel Lied: Wo die Güte und die Liebe 3. Jakob – Laban: Gen 31,44f: wohnt (als Kehrvers – GL 305,5). Aussöhnungsbund Dazwischen können die TN Sätze aus der Jakobserzählung vorlesen oder 4. Jakob – Esau: Gen 33,10−12: Eindrücke aus der Erzählung benennen. Begrüßungsgeschenk Martin Zellinger 10
Aktuelles Die biblische Urgeschichte neu lesen Kommentar zu Genesis 1 – 11 Für Sie gelesen von Franz Hubmann Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament, der nach dem tragi- schen Tod von Erich Zenger kurz ins Stocken geriet, hat wieder Fahrt aufge- nommen und mit Georg Fischers volu- minösem Band zu Genesis 1 – 11 einen bedeutenden Zuwachs bekommen. Als Erstes möchte ich auf die umfangrei- che Einleitung hinweisen, die einen gu- ten Einblick in die Eigenart des Buches Genesis und seiner ersten Kapitel sowie in die Art der Kommentierung vermittelt. Diese lässt sich hintergründig in der aus- führlichen Besprechung der vorliegenden Fachliteratur erkennen und erscheint of- fen im Verweis darauf, dass Fischer den Text – durchaus in Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Theorien – in seiner Endgestalt lesen und dabei den Akzent auf die „Bedeutung und Theologie“ legen will. Herausgreifen möchte ich auch den Abschnitt zu den Inhalten, in wel- chem überblicksmäßig Hauptfiguren, Weitergabe des Lebens sowie in Ge- Zeitstruktur, Orte der Handlung sowie horsam und Ungehorsam darstellt, und wichtige Themen angesprochen werden. schließlich dazu einlädt, „sich auf Gottes Letztere erschließt Fischer durch eine Perspektive einzulassen“ und die im Analyse des Sprachgebrauchs, indem er Beispiel von Henoch und Noach „gelin- die Häufigkeit bestimmter Wörter und genden und erwünschten Handlungen Phrasen untersucht – ein von ihm öf- in der Beziehung zu Gott auch selber ter gewählter Ausgangspunkt. Aus dieser nachzuvollziehen und im eigenen Leben Analyse ergibt sich, dass der Text ein umzusetzen“ (S. 111). Schwergewicht auf Gott, auf seine Sicht der Wirklichkeit und sein Wirken in der Genesis 1,1 – 2,3: Gottes Schöpfung Schöpfung sowie auf seine Beziehung Die Auslegung, von der ich als erstes zum Menschen legt, den Menschen Beispiel Gen 1,1 – 2,3 vorstellen möchte, in seiner begrenzten Wahrnehmung, beginnt mit einer streng wörtlich gehalte- im Verhalten zur Partnerin, in der nen Übersetzung und ihrer Begründung, SS 11
Aktuelles an die sich die Erklärung der einzelnen prägnant so formuliert: „Das Beachten Verse anschließt, geprägt von einer sorg- des siebten Tages lässt Menschen dessen fältigen Analyse des Wortgebrauchs, die innewerden, wie Gott ist, und hat die u.a. auf Beobachtungen der Häufigkeit Kraft, so mit ihm zu verbinden.“ (S. 163) und den sonstigen Vorkommen der Das Ergebnis der Auslegung wird schließ- Begriffe aufbaut. Dass dabei öfter wie- lich im Abschnitt „Bedeutung“ nochmals derholt wird, was in der Einleitung schon zusammengefasst: Die Betrachtung der gesagt wurde, stört deshalb nicht, weil im Größe Gottes und seines Werkes führt konkreten Fall der Blickwinkel ein anderer den Menschen nicht nur hin zum Lob ist. So ergibt z.B. dieser Blick in Gen 1 ei- (vgl. die Psalmen), sondern weist ihn zu- ne geschärfte Wahrnehmung des souve- gleich auch hin auf seine Verantwortung ränen Handelns Gottes in den einzelnen für die Mitgeschöpfe. Tagewerken, welches sich u.a. deutlich von den altorientalischen Texten abhebt. Genesis 4: Nicht eine Mehrzahl von Göttern ist am Entwicklungen von Nachkommen – Werk, sondern der Eine, der spricht und zu Gewalt oder Verehrung? es geschieht. Auch Kampf und Gewalt spielen keine Rolle. Das lässt vermuten, Als weiteres Beispiel sei noch Gen 4 kurz dass der Autor die Mythen der Umwelt mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten nicht nur kennt, sondern sich auch be- vorgestellt. Zu diesen gehört die Ver- wusst davon abgrenzt, wie man es gut bindung zu Kapitel 3, indem die Haupt- in der Erschaffung der Himmelskörper personen in der Erfüllung des Schöp- oder des Menschen sehen kann. Die fungsauftrags Nachkommen zeugen, de- ständige Auseinandersetzung mit der ren Namen – Kain = „Lanze“ (?), Abel Fachliteratur, welche die Auslegung des = „Hauch“ – eine entscheidende Un- Textes begleitet, ist ein weiterer Beweis gleichheit andeuten, die sich in weiterer für die sorgfältige Arbeitsweise von Folge zu einer Katastrophe entwickelt Fischer. Allfällige Seitenblicke auf heutige (vgl. VV. 1f). Auslöser ist ein Opfer, das die naturwissenschaftliche Kenntnisse geben Brüder darbringen, wobei JHWH jenes der Auslegung ein zusätzliches Kolorit. des Abel bevorzugt, ohne dass ein Grund genannt wird. Ausführlich diskutiert Schwierige Stellen wie Gen 1,26f, wo Fischer die vorgebrachten Argumente für Gott in der Mehrzahl spricht und der diese Wahl und hält dafür, dass Kain Mensch als tsäläm „Bild/Statue“ Gottes einen Anteil an der Ablehnung hat. Da bezeichnet wird, bespricht Fischer Kain auch JHWHs Beschwichtigung seines eingehend, indem er die verschiede- Zornes nicht beantwortet (vgl. VV. 6f), nen Möglichkeiten und Vorschläge der nimmt die Katastrophe in dieser paradig- Interpreten diskutiert. matischen Familiengeschichte ihren Lauf. Besonderes Augenmerk legt der Text auf Das an den Mord anschließende Ver- den siebten Tag, indem die Momente der hör durch JHWH und der folgende Ruhe, des Segens und der Heiligung in Schuldspruch zeigen nach Fischer je- den Vordergrund treten. Hierin liegt auch doch, dass JHWH immer noch dem Täter eine spirituelle Botschaft, welche Fischer zugewendet bleibt und ihm Zukunft 12
Aktuelles ermöglicht (vgl. VV. 9–16). Dieser As- der die Materialien wie ein Uhrwerk pekt wird sichtbar in der anschließen- kunstvoll zusammengefügt hat. Als ein den Genealogie der Nachkommen solches Kunstwerk ist nach Fischer Gen Kains, in der auch positive kulturelle 1 – 11 und überhaupt das ganze Buch zu Entwicklungen genannt werden (VV. 17– verstehen und zu interpretieren. 24). Mit Recht betont daher Fischer, dass Fragt man schließlich nach der Zeit, in eine Abtrennung dieses Textes von der der diese Komposition ihre Letztgestalt Brudergeschichte nicht zulässig ist. erhalten hat, so weisen eine Reihe von In der Zusammenfassung weist Fischer Indizien in die persische Zeit. Insofern nochmals auf den sensiblen Umgang schließt sich Fischer einer weithin gängi- JHWHs mit Kain in allen Abschnitten gen Meinung an. der Erzählung hin und sieht darin ein Merkmal von Gottes Wesen. Wirkungsgeschichte Schließlich zeigt Fischer noch den un- Heilvolle Zuwendung Gottes geheuren Einfluss auf, den das Buch Da weitere Beispiele nicht möglich sind, Genesis über das Judentum hinaus seien nur noch einige wichtige Punkte im Christentum und im Islam auf die aus dem Abschlusskapitel genannt. Dazu Spiritualität der jeweiligen Gläubigen so- gehört inhaltlich vor allem die Art, wie wie auf die Bereiche der schönen Künste von Gott geredet wird. Denn trotz al- (Literatur, Kunst, Musik, Film …) ausgeübt ler Gefährdungen der ursprünglich sehr hat. Man stimmt ihm daher gerne zu, guten Schöpfung durch das Versagen wenn er sagt: „... dass die Genesis bis in der Menschen bleibt seine heilvolle die Neuzeit herein das wichtigste und am Zuwendung ungebrochen. meisten aufgenommene Buch des AT ge- wesen ist und auch weiterhin, bis in die Die Urgeschichte als Kunstwerk Gegenwart, enormen Einfluss ausübt.“ Literarisch erweist sich Gen 1 – 11 (S. 718). zwar als eine Mischung verschiedener Franz Hubmann Gattungen (Erzählungen, Genealogien), die aber minutiös durchgeplant er- scheint, vergleichbar mit Sequenzen in einem Film. Obwohl Spannungen und Diskrepanzen erkennbar sind – so gleich zwischen Kapitel 1 und den Kapiteln 2 – 4 – ist nicht mit verschiedenen Autoren zu rechnen. Insofern setzt sich Fischer betont von jenen Exegeten ab, die noch einer Quellenscheidung den Vorzug ge- ben. Denn die enge Verflechtung der Texte und ihre besondere Funktion am jeweiligen Ort sprechen für ihn dagegen. Genesis 1 – 11. Übersetzt und aus- gelegt von Georg Fischer (HthKAT), Auch wenn gewisse Traditionen vorhan- Freiburg (Herder Verlag) 2018, 752 den waren, so ist es letztlich ein Autor, Seiten, € 118,30 SS 13
Aktuelles Von der Sekte zur Weltreligion Als das Christentum entstand, nannte es niemand Christentum und es war von seinem Stifter nicht beabsichtigt, dass es entsteht. Vor 2000 Jahren ereignete sich in einem orientalischen Winkel des Römischen Reiches eine eigentümliche Bewegung. Ein Mann aus Galiläa, um die 30, von Beruf wahrscheinlich Bautischler, tritt auf und proklamiert, die endzeitlich erwartete Königsherrschaft Gottes hätte bereits begonnen und würde sich in ganz naher Zeit endgültig etablieren. Das Ende der Welt, das Ende der Geschichte habe begonnen. Eine Zeit lang lebte er bei seinem Lehrer Johannes, der am Jordan taufte und seine Zeitgenossen vor dem kommenden Gericht Gottes warnte und darauf vorbereitete. Jesu frohe Botschaft Aber dieser Jeshua trennt sich offenbar von seinem prophetischen Vorbild und beginnt eine eigene Sammelbewegung. Er teilte vieles mit seinem Lehrer, einen wesentlichen Aspekt aber korrigierte er: Es sei nicht nötig, sich vor diesem kom- menden Gott des Gerichts zu fürchten, anlegte, seien es religiöse oder soziale im Gegenteil. Dieser Gott ist unendliche Regeln gewesen. Er forderte unvermeid- Güte, leidenschaftliche Liebe zu jedem lich und folgerichtig die beiden höchsten Geschöpf, er will, dass jeder Mensch, Instanzen der damaligen Zeit heraus, alles heil, gut, vollendet, himmlisch wird. das mosaische Gesetz bzw. die dieses Jesus scheint von diesem Gott unfass- Gesetz vertretenden Autoritäten sowie bar tief ergriffen zu sein, so, dass er den römischen Kaiser als göttlich ver- diese Energie des Guten allen seinen ehrte Größe, ohne allerdings politische Mitbürgern zuteilwerden lassen wollte. Ambitionen zu hegen; ein Umsturz die- Besonders jenen, die es schwer hatten im ses Reiches lag ihm völlig fern. Leben, physisch, psychisch, sozial. Seine Liebe zu den Armen und Geächteten war Die Jesusbewegung so ausgeprägt, dass er sich mit inhuma- Jesus hatte, soweit wir wissen, kein uns nen Alltagsregeln des Zusammenlebens vergleichbares Welt- oder Zukunfts- 14
Aktuelles konzept. Er teilte das antike Weltbild und nennt sich Menschensohn, vielleicht in die jüdische Vorstellung vom nahenden Identifikation mit der Gestalt aus dem Weltenende. Er hoffte, dass mit dem Buch Daniel, der endzeitlichen Figur, der Ende der Welt jene neue Welt beginnen das Himmelreich, das letzte nach allen würde, die seit langem im Judentum barbarischen Reichen der damaligen prophezeit wurde. Mit den Worten des Weltgeschichte, übergeben wird. Propheten Jesaja (Jes 25,8): diese Welt ohne Tod und Leid, die Welt als ewiges Treue bis zum Schluss Hochzeitsfest, die Vermählung Gottes mit Schlussendlich geht Jeshua im damaligen seiner Schöpfung als kosmischen Welt- Zentrum Jerusalem in die Konfrontation Himmel: „Ich sah den Satan wie einen mit den Instanzen der Stadt, der Religion, Blitz aus dem Himmel fallen“ (Lk 10,18) der Politik. Er wird sich immer bewus- – diese apokalyptisch geprägte Vision ster, dass sein Leben in höchster Gefahr ist vielleicht ein Originalstück der spi- ist, aber er bleibt seinem Gott, seinem rituellen Erfahrung dieses Jesus. Jesus Glauben, seiner Vision treu. Die letzten glaubt, dass die Macht des Bösen, die Macht Satans, verantwortlich für das Leid und Elend, für den Schmerz der Welt, schon gebrochen worden ist. Darum kann sich nun Gottes Himmelreich ausbrei- ten. Also: Dieser Herrschaftswechsel ist das, was er als Evangelium ansagt. Er beruft zwölf Männer – Fischer, Bauern, Zeloten, Zöllner (wir dürfen annehmen, die meisten waren verheiratet) – als sei- ne Jünger, sie repräsentieren symbolisch die Wiederherstellung des verstreuten Judentums. Er zieht von Dorf zu Dorf, sammelt eine Bewegung, die man heu- te als „Jesusbewegung“ bezeichnet, und er wandert mit dieser bunten Gruppe durchs Land – bis nach Jerusalem. Er heilt, er lehrt, er erzählt, er streitet, er betet, er erfährt, dass Johannes ermordet wurde und dass auch ihm nachgestellt wird, er ringt mit seinem Gott, was seine Rolle ist, er löst messianische Erwartungen aus und verbietet seinem Umkreis, solche Erwartungen zu nähren, er wagt es, Tabus zu brechen, er enttäuscht militärische Nationalfantasien und setzt dem rituellen Tempelbetrieb sein Ethos der Nächsten-, Feindes- und Gottesliebe entgegen. Er SS 15
Aktuelles Stunden seines Lebens ist er zerrissen Tat angesagt und die entsprechende zwischen Verzweiflung und Vertrauen, Lebensweise vorgelebt hat. Viele neh- er geht ins kurze, heftige Martyrium, in men ihr gewohntes Leben wieder auf, den Kreuzestod. Sein irdisches Leben aber am Sonntagmorgen versammeln endet vielleicht im Frühjahr 30 n.Chr. sie sich zum Gedächtnismahl und im Das ist in extrem kurzer Zeichnung Alltag praktizieren sie, was Jesus getan der Anfang der Jesusbewegung, deren hat. So beginnt die Nach-Folge nach Jesu überragende Gründungspersönlichkeit Tod und Auferstehung. Die Konflikte mit in höchstens drei Jahren, wie aus dem den jüdischen Obrigkeiten gehen wei- Nichts gekommen, die Welt verändert ter, sie spitzen sich zu. Die Jerusalemer hat. Wir wissen biografisch fast nichts Urgemeinde geht nach außen, nach von ihm, er hinterlässt nichts. Bis zu Antiochien, nach Ägypten, nach Osten, seinem öffentlichen Auftritt keine einzi- nur die Verbreitungsgeschichte der ge sichere Information: Geburt, Bildung, paulinischen Mission blieb erhalten. Lebensstand, Familie … Und alles, was Theologisch genial und zugleich eigen- er dann öffentlich sagt, ist Erinnerung tümlich verkürzt verkündete Paulus Jesus seiner ihn dann Verkündenden. Christus: Ihn interessiert theologisch nur Tod und Auferstehung, die ganze Reich- Das Vermächtnis Jesu Gottes-Botschaft Jesu bleibt unerwähnt. Was aber historisch alles veränderte, war etwas, das mit ihm zu tun hatte Trennung von Juden und Christen und doch auch nicht mehr: Bald nach 40 Jahre nach dem Tod Jesu dann die seinem Kreuzestod versammelt sich der Katastrophe des Judentums. Rom zer- Kern seiner Bewegung in Jerusalem wie- stört Jerusalem und vernichtet die letzten der und sagt: Er, Jeshua, sei von den Widerstandskämpfer in der Belagerung Toten durch Gott auferweckt worden. von Massada. Was übrig bleibt, ist das Die, die ihn zu Fall gebracht hatten, sind synagogale Judentum. Der Tempelkult, gescheitert, denn er lebt. Er hat sich die Aristokratie, der jüdische Klerus, gezeigt, zuerst Einzelnen, dann vielen. die Selbstverwaltung sind Geschichte. Sein Wort gilt weiterhin. Seine Vision Die Trennung von Christentum und ist nicht aufgehoben, im Gegenteil: Sie Judentum verlief traumatisch. Verfolgung bleibt gültig – bis er in Herrlichkeit wie- einerseits, Verachtung andererseits. Die derkommt. Das ist die Zeit, die der Welt Saat des christlichen Antijudaismus wird noch bleibt. Niemand kennt die Stunde, auch mit der Entstehung der Evangelien aber sie wird kommen. Bald schon. gesät. Um 70 n.Chr. beginnt man, die Aus der Nächsterwartung Jesu wird die verschiedenen Jesuserzählungsstränge, Naherwartung der Urkirche. bereits schriftlich, aber auch noch münd- lich tradiert, für die Nachwelt aufzube- Verbreitung der Botschaft wahren. Die Augen- und Ohrenzeugen So beginnt das Christentum seinen sterben. Die Evangelien aber bleiben Weg in die Zukunft, die nicht vorge- als Erinnerungsdokumente des Lebens sehen war. Menschen verkünden Jesus Jesu, die Briefe und Erzählungen sind ein als endzeitlichen Boten Gottes, der die Auszug aus der neu entstehenden christ- nahe Ankunft des Endes in Wort und lichen Theologie. 16
Aktuelles Christentum als Großreligion Karriere: Das ist das urchristliche Ethos. Das eigentliche soziologische Wunder: Taufe und Herrenmahl sind die rituellen Aus einer jüdischen Sekte wird – modern Initiationsereignisse, die die Gemeinde gesprochen – eine Graswurzelbewegung, untereinander verbinden. die sich im Römischen Reich, in der Franz Gruber, hellenistischen Welt ausdehnt. Trotz Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz Verfolgung offenbar unaufhaltsam. Die Religionssoziologie erklärt sich diesen Dies ist der Anfang des Festvortrags für historischen Erfolg des Christentums fol- die Abschiedsfeier von Dir. Dr. Wilhelm gendermaßen: Es bedarf dreier Säulen, Achleitner, den Univ.-Prof. Dr. Franz Gru- damit eine Großreligion überhaupt ent- ber im Herbst 2018 gehalten hat unter stehen kann: Eine theologisch glaubwür- dem Titel: ANTIQUIERT. ZEITLOS GÜLTIG. dige, sinntiefe Erzählung (Mythos oder HOCHAKTUELL? Vom Auftrag, das Chris- Theologie genannt), ein Ethos, das über- tentum in die Zukunft zu bringen. Der zeugend gelebt wird, und einen Ritus, der gesamte Vortrag steht als Download permanent den Anfang, die Erzählung, auf unserer Homepage zur Verfügung das Ethos, den Glauben feiert und verin- (unter Downloads/Theologisches/ nerlicht. Jesus Christus ist der erwartete Vorträge). Wir danken Willi Achleitner Messias und Sohn Gottes, der Retter für die jahrelange von Wertschätzung und Heiland der Welt: Das ist das christ- geprägte Zusammenarbeit und wün- liche Narrativ; Gottes-, Nächsten- und schen ihm alles Gute für seinen neuen Feindesliebe ist der Kern des Ethos, er Lebensabschnitt! bewährt sich im Verzicht auf Status und Der neue Direktor im Bildungshaus Schloss Puchberg MMag. Helmut Außerwöger mit Dr. Wilhelm Achleitner. SS 17
Aktuelles Ausbildung zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern In Wort-Gottes-Feiern „kommt die Ge- meinde zusammen, um die Gegenwart des auferstandenen Herrn in seinem Wort zu feiern und das Leben auf ihn auszurichten“. (Gotteslob, 668,2) Beziehung pflegen Männer, die dazu bereit sind. Die not- Im Zusammenkommen zum Gottesdienst wendige Ausbildung wird in modular auf- pflegen wir unsere Beziehung zu Jesus gebauten Kursen des Liturgiereferats an- Christus und feiern die Gegenwart Christi. geboten (auch nur an einzelnen Kurs- Der auferstandene Christus ist auf vieler- modulen kann teilgenommen werden). lei Weise gegenwärtig, u.a. unter den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein, in der Versammlung der Gemeinde, • Basiskurs 1 Warum feiern wir Liturgie? Was ereignet d.h. in ihrem Beten und Singen, in den sich im Feiern? Wo zwei oder drei in mei- Sakramenten und in seinem Wort, da er nem Namen versammelt sind … Berufung selbst spricht, wenn die heiligen Schriften durch die Taufe. Vielfalt des Feierns, in der Kirche gelesen werden. Texte, Feste. Diese Gegenwart Jesu Christi in seinem Termine: Sa, 16. März (Puchheim) oder Wort erleben wir in jedem Gottesdienst, 5. Okt. 2019 (Linz) denn es gibt keine liturgische Feier ohne Wort Gottes. Besonders aber in der • Basiskurs 2 – Eucharistie Wort-Gottes-Feier stellen wir sein Wort Feier der Eucharistie als dichteste Aus- in den Mittelpunkt. drucksform liturgischen Handelns; ihre Gestalt und ihr Gehalt. Die Feier des Wortes Gottes Termine: Sa, 6. April (Puchheim) oder Die Liturgiekonstitution wünscht bereits 19. Okt. 2019 (Linz) 1963 eine Förderung der „heiligen Feier des Wortes Gottes“, Feiern, in denen der Gegenwart Jesu Christi im „Sakrament • Elemente und Ablauf Aufbau und Dramaturgie der Wort- des Wortes“ ein besonderer Raum gege- Gottes-Feier anhand des Feierbuchs. ben wird. Die tatsächliche Entwicklung Einzelne Elemente und ihre Bedeutung. der Wort-Gottes-Feiern am Sonntag hat mit dem wachsenden Priestermangel zu Termin: Sa, 23. Nov. 2019 (Linz) tun. • Gottes Wort Die Ausbildung zur Leitung Das Wort Gottes als Beziehungs-Ereignis. von Wort-Gottes-Feiern Grundlagen des Verständnisses und der Zur regelmäßigen Leitung der Wort- Auslegung. Gottes-Feiern braucht es Frauen und Termin: Sa, 11. Jän. 2020 (Linz) 18
Aktuelles • Zeichen & Raum Anmeldung: Liturgiereferat Linz, liturgie@dioezese- Liturgie inszenieren. Was meint „gestal- ten“? Liturgischer Raum, mögliche Zei- linz.at; ) 0732/7610-3121 chenhandlungen und Haltungen. Dienst Kosten: € 20,– pro Modul der Leitung. Zeit: jeweils von 9 – 16:30 Uhr Termin: Sa, 7. März 2020 (Linz) • Pfarrlich vernetzt und Musik Miteinander liturgischer Dienste, Minis- trant/innen, Kinder und Familien. Musik als wesentlicher Teil der Feier. Termin: Sa, 25. April 2020 (Linz) • Zwei Praxistage Vorbereiten einer konkreten Feier. Ge- hen, Stehen, Sprechen im Feierraum. Vorbereitung des Raumes. Licht und Zur Autorin: Weihrauch. Orationen. Aspekte der Lei- Mag.a Barbara Thielly ist Re- tung. Gegenseitige Ermutigung und ferentin im Liturgiereferat des Rückmeldung. Pastoralamtes der Diözese Linz. Expedition Bibel Unsere Bibelausstellung können Sie an folgenden Orten mit allen Sinnen hautnah erleben ... 16. – 31. März 2019: Oberkappel, Pfarrheim Kontakt: Pfarrer Maximilian Pühringer, pfarre.oberkappel@dioezese-linz.at, ) 07284/206 30. März – 14. April 2019: Oberammergau (D), Pfarrheim St. Peter und Paul Kontakt: Dr.in Angelika Winterer, Pfarrei St. Peter und Paul (Oberammergau), awinterer@ebmuc.de, ) 0049/8822/9229-20 5. – 19. Mai 2019: Schönering, Pfarrheim Kontakt: Monika Leeb, monika.leeb@dioezese-linz.at, ) 0681/20 91 71 81 21. Mai – 18. Juni 2019: Wien, Junge Kirche, Don Bosco Haus Kontakt: Mag.a Doris Schmidt, ) 0676/446 57 29, www.bibelausstellung.jungekirche.wien Weitere Termine und Informationen zu unseren Wanderausstellungen auf unserer Homepage unter: www.bibelwerklinz.at/bibelausstellung SS 19
Leser/innen-Forum Ich bin langjährige Leserin der Bibelsaat. Tausendmal vergelt‘s Gott für die Da ich in unserer Pfarre den Arbeitskreis sehr wertvollen Impulse im Biblischen Liturgie sowie ein Bibelgespräch lei- Sonntagsblatt, die mein Herz immer wie- te, finde ich darin immer wieder gute, der erquicken und meinen Geist „for- brauchbare Artikel und Infos. dern“. Helene Renner, Pfarre Pöchlarn Maria Fritz, Warth Liebe Kommilitonin Katharina! Liebe Redaktion der Linzer Bibelsaat, Da ich dich in der „Bibelsaat“ entdeckte, schon vor Jahren hat mich meine möchte ich als „Oldtimer“ mir erlau- Mitschwester Roswitha Unfried mit der ben, der jungen Kollegin zu gratulieren, Bibelsaat vertraut gemacht. Seither be- die du im richtigen Leben angekommen gleitet sie mich getreulich und immer bist und somit irdische und himmlische brandaktuell! Diese fachkundige und so Verdienste zugleich einheimsen wirst! praktische Begleitung möchte ich nun auch der nächsten Generation, nämlich Helmut Höftberger, Grieskirchen der pfarrlich engagierten Familie meines Neffen, zugänglich machen und ersuche Sie um Zusendung der Bibelsaat (bitte Rückmeldungen zu einschließlich Nr. 147, meiner Meinung Bibelabenden nach unverzichtbar für Lektoren!). DANKE lieber Franz, dass du uns die Bibel Elisabeth Pia Sobota, Seckau so hervorragend nähergebracht hast und vor allem Lust auf mehr Wissen gemacht Liebe Frau Peterseil, hast. Wir haben Rückmeldungen bezüg- lich einer Weiterführung bekommen. vor einigen Tagen bereits kamen die ersten Dateien für das neue Abo Helga Oppolzer, Roitham „Biblisches Sonntagsblatt“. Die Biblischen Sonntagsblätter sind mir nach wie vor Lieber Franz! eine wertvolle Hilfe in der Kurs- und Begleitungsarbeit! Die Bibel-intensiv-Tage in Puchberg zu Ex 18 haben mir sehr gut gefallen. Die Bei dieser Gelegenheit möchte ich abwechslungsreiche Gestaltung des auch für die vielen guten theologischen Programms mit Vortrag und praktischer Downloads danken, die auf der Website kreativer Arbeit in den diversen Formen des Bibelwerks (www.bibelwerklinz.at) war super – es war einfach spannend, wie zu finden sind. Ja, und dann ist da auch der Bibeltext zeitaktuell lebendig wurde, noch die „Bibelsaat“ mit anregenden auch in mir selber. Die ruhige, fachkundi- Artikeln! Summa summarum: Ich nutze ge Vortragsrede von Prof. Hubmann hat Ihre Angebote – und verweise in den mich sehr angesprochen, einschließlich Kursen gern und oft auf das Bibelwerk der Erklärung der Tora-Rolle. Linz. Anni Dürnberger-Hummer, Bad Schallerbach Sr. Angela, Abtei Herstelle (D) SS 20
Leser/innen-Forum Rückmeldungen zur Rückmeldungen zur Lektor/innenfortbildung Adventaktion „aufatmen“ Lieber Franz, Liebe Mitwirkende bei „aufatmen“! ich möchte mich bei dir und all deinen Euer Engagement ist für mich ein ver- Mitarbeiter/innen im Bibelwerk bedan- borgener Lichtblick, der plötzlich an mei- ken für die sehr gute Arbeit im Vorfeld nem Bildschirm auftaucht. Es ist für mich unserer Lektor/innenfortbildung, zu der wie ein Stern am Himmel; er lädt mich allein bei uns an die 80 Lektor/innen ein, ihn zu sehen und einen Augenblick gekommen sind. Wir an der Basis haben still stehen zu bleiben und meine gan- von der Zentrale (= Bibelwerk) eine sehr ze Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. gute Unterstützung, organisatorisch und Herzlichen Dank nach Linz, wo im Osten inhaltlich. Das ist für mich eine Vision für für mich euer Stern jeweils aufgeht. Kirche neu und weit denken. Edgar Hotz aus der Schweiz Erwin Wiesinger, KIM-Zentrale Weibern Liebes „aufatmen“-Team, Sehr geehrter Herr Dr. Zugmann, Die Texte und die Bilder sind berührend durch eine Kollegin im Lektorendienst und ansprechend, herausfordernd und wurden wir auf die neue Handreichung nachdenklich machend; sie sind Jahr für „Wort des lebendigen Gottes” aufmerk- Jahr eine Lebenshilfe. sam und haben das Heft mehrfach bestellt. Sr. Kunigunde und Sr. Agnes aus Kasachstan Gestern habe ich (ich bin Germanistin und habe lange Jahre am Seminar für Liebe Mitchristen bei „aufatmen“ in Linz, kirchliche Berufe in Wien unterrichtet die wunderbaren Worte und Bilder in der und dort auch Lektorenschulungen ge- Adventzeit haben mir jeden Tag neu gut- halten) in einer unserer Pfarren in der getan − und ich habe als Pfarrerin vie- Pfarrengemeinschaft Langenlois einen les davon verwenden können in meinen Abend zum Lektorendienst gehalten, bei adventlichen Andachten. Ich fühle mich dem mir Ihre Broschüre eine hervorragen- rundum beschenkt und freue mich jetzt de Hilfe war (und gleich ein kleines Präsent schon auf die Fastenzeit! an alle Teilnehmer/innen). Auch für mich Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener, persönlich war einiges Neue dabei, nicht Evangelische Klinikseelsorgerin in Fulda nur in Bezug auf die Einheitsübersetzung, sondern auch beispielsweise der groß- artige Gedanke der Klammer zwischen Die nächsten „auf- Menschenwort und Gotteswort. Ich atmen“-Impulse gibt es in der Fasten- und möchte zu dieser Handreichung aus- Osterzeit – in dieser Zeit werden zwei Impulse drücklich gratulieren und betonen, wie pro Woche versandt: ein Wochenimpuls und ein praxisorientiert und tiefgründig zugleich Sonntagsimpuls. Wir freuen uns, wenn wir Sie dieses Heft geworden ist – und das bei auch in dieser Zeit wieder begleiten dürfen und Sie diese Impulse auch anderen weiterempfehlen. einem eher knappen Umfang! Anmeldung ist jederzeit möglich unter: www.bibelwerklinz.at/aufatmen Dr. Charlotte Ennser, Langenlois SS 21
Diözesanwallfahrt Diözesanwallfahrt Sa, 15. Feb. 2020: Aufbruch und Ankommen ins Heilige Land Transfer mit Bus oder Bahn von Linz zum Semesterferien 2020 Flughafen Wien. Linienflug von Wien nach Bei der achttägigen Diözesanwallfahrt mit Tel Aviv: Fahrt hinauf nach Betlehem und den Bischofsvikaren Willi Vieböck und Hotelbezug für vier Nächte. Hans Hintermaier werden Ortsnamen wie Betlehem, Jerusalem, Kafarnaum oder der So, 16. Feb.: „Lasst uns nach Betlehem See Gennesaret lebendig. Eingebettet in gehen“ (Lk 2,15) Geschichte und Archäologie führt diese Wanderung durch eine großartige „bibli- Reise zu den wichtigsten Orten und sche“ Terrassenlandschaft. Danach Fahrt Landschaften der Bibel. zum Herodion, einem der Paläste von Sie besuchen Stätten des Alten Testaments; König Herodes. Besuch der Geburtskirche ebenso auch Dörfer, Städte und Regionen, (Eucharistiefeier). die mit dem Wirken Jesu verbunden sind. Mo, 17. Feb.: So erfahren Sie in komprimierter Form die „Wacht und betet“ (Mk 14,38) biblischen Wurzeln des Christentums und Jerusalem: Wanderung bis in den Garten unseres Glaubens. Getsemani. Gang in die Altstadt: Besuch In Bibelgesprächen und Feiern werden von St. Anna am Betesdateich und im diese Erfahrungen spirituell vertieft. Österr. Hospiz. Via Dolorosa bis zur 22
Diözesanwallfahrt Grabes- und Auferstehungskirche; West- Do, 20. Feb.: „Ihr aber, für wen haltet mauer (Klagemauer). ihr mich?“ (Mk 8,29) Di, 18. Feb.: „Brannte nicht unser Herz“ Bet-Schean mit Besichtigung der Ausgra- (Lk 24,32) bungen. Nazaret (Gabriels- und Verkün- digungskirche). Cäsarea Philippi mit Wan- Beten des Kreuzwegs in Jerusalem. derung zum Wasserfall. Anschließend Besuch des Sozialzentrums von Sr. Hildegard Enzenhofer (aus OÖ) in Fr, 21. Feb.: Emmaus. Israel-Museum (Modell „Er sprach lange zu ihnen“ (Mk 4,2) Jerusalems zur Zeit Jesu). Kafarnaum mit der Synagoge und der Mi, 19. Feb.: „Jesus ging nach Galiläa“ Kirche des Petrushauses. Berg der Selig- (Mk 1,14) preisungen (Bergpredigt). Wanderung hinunter nach Tabgha, Bootsfahrt, Fahrt durch die Wüste Juda und am Toten Magdala (Eucharistiefeier). Meer entlang zur Oase von En Gedi: Wanderung im Nationalpark; Badege- Sa, 22. Feb.: legenheit im Toten Meer; Taufstelle (Tauf- Abschied und Heimreise erneuerung). Fahrt durch das Jordantal Cäsarea am Meer, die Stadt des Herodes. zum See Gennesaret: Quartierbezug in Transfer zum Flughafen, Linienflug nach Tiberias für drei Nächte. Wien. Transfer mit Bus/Bahn nach Linz. Termin: 15. – 22. Feb. 2020 (Semesterferien) Begleitung: BV Willi Vieböck und BV Hans Hintermaier Geplant sind drei Busgruppen, die begleitet werden von Franz Kogler, Ingrid Penner, Rainer Haudum, Hans Hauer und Reinhold Hofstetter. Teilnehmerzahl: ca. 120 Personen geplant Reisepreis: ca. € 1.410,– im DZ (Einzelzimmerzuschlag € 390,–) Anmeldung: Biblische Reisen GmbH, Stiftsplatz 8, 3400 Klosterneuburg ) 02243/353 77 23, E-Mail: office@biblische-reisen.at SS 23
Biblisches Rätsel Wer kennt die Bibel? Was es nicht alles gibt! Dieses Mal suchen wir einen Mann mit einem Zwillingsbruder, mit dem er schon vor der Geburt im Streit lag. Später betrog er seinen Bruder um das Erstgeburtsrecht und um den Erst- geburtssegen. Nach älterer Überlie- ferung floh er vor seinem Bruder (Gen 27,41–45) nach Haran, nach jüngerer wurde er von seinem Vater geschickt (Gen 28,1–5). Unterwegs hatte er ein Gotteserlebnis in Bet-El (Gen 28,10–22), das zur Kultlegende des Heiligtums von Bet-El wurde. In Haran, dem Gebiet seiner Vorfahren, lernte er seine spätere Frau Rahel ken- nen, um welche er infolge eines Betrugs zweimal sieben Jahre dienen musste. In Haran wurden ihm zwölf Kinder geboren (vgl. Gen 29–30). Ein Nachzügler wurde erst später auf dem Weg nach Efrata ge- Bild: pixelio/Dieter Schütz boren (Gen 35,16–18). Schließlich kehrte er nach Kanaan zu- rück. Bevor er mit seinem Bruder zusam- mentraf, kam es noch einmal zu einer Gottesbegegnung (Gen 32,23–33): Aus diesem Ringen ging er zwar gestärkt er schließlich seinen Bruder Esau, die und gesegnet, aber angeschlagen hervor. Begegnung endete versöhnlich. Er war ein anderer geworden. So traf Michaela Helletzgruber Schreiben Sie uns Ihre Lösung (Adresse siehe Seite 43). Viel Glück! Einsendeschluss: 15. April 2018 – es gibt ein Bibellexikon zu gewinnen! Die Lösung des Rätsels der Bibelsaat 147 lautet: „Judit“ Eine Familienbibel haben gewonnen: Käthe Bäckenberger/Murau, Elfriede Froschauer/Neustift, Kurt Usar/Graz. Das Bibelwerk-Team gratuliert herzlichst! SS 24
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