OSTKREUZ - Macht Euch die Erde untertan? (Gen 1,28) - Ev. Kirchengemeinde Boxhagen-Stralau
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OSTKREUZ Evangelisches Magazin für Friedrichshain JANUAR | FEBRUAR 2019 Verantwortung für die Schöpfung S. 4–10 Macht Euch die Erde untertan? (Gen 1,28) NEUES AUS DEN GEMEINDEN AUFERSTEHUNG | GALILÄA-SAMARITER | ST. MARKUS | PFINGST | BOXHAGEN-STRALAU
INHALT ANGEDACHT 2 Angedacht Suche Frieden 4 Titelthema „Verantwortung und jage ihm nach Psalm 34,15 für die Schöpfung“ Liebe Menschen rund ums Ostkreuz, liebe Gemeindeglieder, 11 Regional Schalom! Das ist der Gruß, der in jüdischen Gemein- den, aber auch bei Christen 16 Aktuell bei Gottesdienst und im Mit- einander zu hören ist, ihm 21 Gottesdienste entspricht der arabische Friedensgruß „Salam“.. Er bedeutet ins Deutsche über- 24 Gemeindeleben setzt einfach „Frieden“, das englische peace, das französi- sche paix, das spanische und ita- 26 Kontakt lienische Pace entspricht ihm. Es gibt ihn in allen Sprachen. 28 Lageplan / Impressum Im hebräischen bedeutet „Shalom“ weit mehr als nur die Ab- wesenheit von Krieg: Shalom meint eine tiefe Sehnsucht nach einer unversehrten Welt, in der keine Gefahr mehr droht, die Hoffnung auf ein gerechtes und alle Feindschaft überwindendes Miteinander mit der ganzen Schöpfung. „Dass Güte und Treue einander begegnen, dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen.“ (Ps 85,12) Wichtig ist: Gerechtigkeit („Sedaka“) und „Schalom“ bedingen einander. Davon reden alle Propheten des Ersten Tes- taments und schließlich Jesus selbst. Gerecht muss es zugehen JAHRESLOSUNG 2019 zwischen Menschen, aber auch zwischen Mensch und Natur. Shalom ist vielleicht das wichtigste Wort, das uns in diesem Jahr mitgegeben ist. Die Friedenbewegung der DDR hielt sich Suche Frieden an die Vision des Propheten Micha, dass die Kriegstreibenden ihre „Schwerter zu Pflugscharen“ (Mi 4,2) umschmieden wür- den. Auf dem Sommerfest 2016 in der Auferstehungsgemein- und jage ihm nach. de hat ein Schmied den Kindern und Erwachsenen gezeigt, wie das geht: Zum Frieden umzurüsten. Psalm 34, 15 Doch was auf seinem Schmiedeblock fast kinderleicht aussah, ist uns im Alltag dieser Welt so schwer geworden. Der Frieden - er scheint fast vor uns zu fliehen… OSTKREUZ 2
Gibt es noch eine Insel des Glücks, in der Frieden ist? Sicher - in unse- rem Land herrscht kein Krieg. Aber wir sind an vielen Kriegen der Welt be- teiligt, wirtschaftlich allemal. Und in den Medien tobt er sich aus. Menschen beschimpfen einander und ziehen aus den Angriffen grausame Konsequen- zen. Das bekannteste internationale Gesicht dieser „Bewegung“ ist sicher US Präsident Trump. Doch warum fol- gen ihm so viele? Eine Sprachwissen- schaftlerin hat das Geheimnis seines Erfolges so beschrieben: Die Hirnfor- schung hat erkannt: Wenn jemand ag- gressiv spricht und bestimmte Reiz- wörter benutzt, löst das im Gehirn des Gegenübers die gleiche Reaktion aus, wie wenn man körperlich Mensch und Natur, Gottes Schöpfung. Was können wir in un- geschlagen wird. Immer wird die „Amygdala“ im Gehirn akti- serem Alltag für die Entstehung einer gerechteren und damit viert. Der Körper reagiert mit Angst. Geschieht das oft, folgt Ab- friedlichen Welt tun? Viele Veranstaltungen in unseren Gemein- wehr: Gegen das Gegenüber, auch wenn es gar nicht der Feind den versuchen dazu Antworten zu geben. ist. Nicht nur viele Migranten erfahren das am eigenen Leibe: Ich wünsche Ihnen von Herzen in diesem Jahr, dass der Frie- Feindschaft wird uns eingeredet. Sie ist politisch gewollt. Sie den in ihrem persönlichen Leben einzieht und sich ausbreitet. (er-)nährt die Kriegs- und Sicherheitsindustrie. Gilt das Phä- Dass wir gemeinsam nach ihm suchen, ihm nachjagen und ihn nomen auch in unseren engeren persönlichen Beziehungen? nicht entkommen lassen. Suche Frieden und jage ihm nach: Die Jahreslosung zitiert Da- Ein gesegnetes und friedvolles Neues Jahr wünscht Ihnen vid, den ersten „König“ Israels. Er, erst Hirte, dann Hofsänger Salomos und schließlich Herrscher Israels, ist nicht mit friedli- Ihre Pfarrerin Kathrin Herrmann chen Mitteln an die Macht gekommen. Und so sind viele Gestal- ten der Bibel. Sie erzählen von menschlichen Abgründen und Schwierigkeiten des Zusammenleben seit dem Entstehen der Welt. Aber gerade von diesem David nehmen wir auch die gro- ße menschliche Sehnsucht wahr: Dass Friede werde unter uns. Kathrin Herrmann Pfarrerin in der Auferstehungsgemeinde In diesem Heft am Jahresanfang geht es deshalb nicht nur um Shalom, sondern auch um die Suche nach Gerechtigkeit in der Welt für Frieden mit der zwischen den Völkern und zwischen OSTKREUZ 3
TITELTHEMA Verantwortung Gemeinwohl-Ökonomie Was für eine Wirtschaft wollen wir? Einkauf: was war wichtig? Wie wichtig war der Preis? Wie wich- tig war der ökologische Fußabdruck? Soll es sich beim Einkaufen vorwiegend darum drehen, wieviel es kostet? Ist es nützlich, gar nicht wissen zu wollen, wie die Tiere gelebt haben, die ich ver- speise? Oder wie die Menschen arbeiten, die meine Kleider her- gestellt haben? Viele werden bei solchen Fragen ins Nachden- ken kommen. Allerdings, im Geschäft, beim Griff zur Geldbörse, siegt in den meisten Fällen der wirtschaftlich denkende Mensch. Es ist nachgewiesen, dass viel mehr Menschen ethische Überle- gungen für wichtig halten, als es dann tatsächlich in Kaufent- scheidungen sichtbar wird. Wir (...) sind Mitwirkende in einer Kultur, einem Wirtschafts- system, in dem sich alle Entscheidungen vorwiegend um‘s Geld sich mehrere tausend Menschen und Unternehmen angeschlossen drehen. Obwohl klar ist, dass ‚wir‘ den materiellen Reichtum nur haben, die solche Wertvorstellungen vertritt: die Gemeinwohl- schaffen können durch rücksichtslose und z.T. brutale Ausnut- Ökonomie (GWÖ). In Berlin/Brandenburg gehören ihr Unter- zung von Menschen und Natur-Ressourcen, halten wir daran fest, nehmen an wie das Märkische Landbrot, Ökofrost, Landgasthof dass beim Einkauf der Preis, die Kosten, das ausschlaggebende Stober, A+P Steuerberatungsgesellschaft mbH, abitaere Tisch- Kriterium sind. Das Problem ist die Überzeugung vieler Wirt- lerei GmbH, Bis es mir vom leibe fällt GbR, BTE Tourismus- und schaftsschulen, dass es in der Wirtschaft hauptsächlich um Geld- Regionalberatung Partnerschaftsgesellschaft mbB, Corona Büro- vermehrung bzw. Kosten reduzieren gehen soll. Wie überwinden technik GmbH, Evangelischer Johannesstift Jugendhilfe gGmbH, ‚wir‘ diese Überzeugung? Wie können ‚wir‘ unsere Entscheidun- F&P Stock Solution GmbH, Fairmondo eG und viele andere. gen an Werten ausrichten, die jenseits des Finanziellen liegen? Ein Unternehmen, das sich der Gemeinwohl-Ökonomie an- Der Marktanteil von Biolebensmitteln liegt bei rund 5 %. D.h. schliesst, erstellt die Gemeinwohl-Bilanz, wie hier die Firma Vau- jede zwanzigste Kaufentscheidung bei Lebensmittel berücksich- de. Die Gemeinwohl-Bilanz gibt Aufschluss, WIE das Unterneh- tigt die Herstellungsbedingungen der Waren, den Umgang mit men wirtschaftet, wie es mit Menschen, Natur und Finanz-Krite- der Natur, die Lebensumstände der Tiere, der Arbeiter*innen in rien umgeht. Diese wird zusätzlich zur Finanz- und Steuerbilanz der Wertschöpfungskette. Dadurch wird diese Kette zur Wert- erstellt, die Auskunft über den Umgang mit Geld gibt. Hinter dem schätzungskette. Ein schöner Begriff, der den Unterschied in der Entschluss, in dieser Form tranparent und öffentlich Zeugnis ab- Haltung deutlich macht. Es gibt Menschen, die Unternehmen zulegen, wie gewirtschaftet wird, steht die ethische Überzeugung, betreiben, die auf mehr als das Finanzielle achten. Und es gibt dass Wirtschaft nicht nur der Vorgang des Geld-Verdienens ist, Kunden, die nach Produkten suchen, die Menschen und Natur sondern dass es um die Beziehungen zwischen Menschen geht. bei der Herstellung respektieren. Die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie entsprechen den Werte- Wie wichtig ist es Ihnen, Produkte zu kaufen, in deren Wertschät- Orientierungen der Verfassungen der demokratischen Länder. zungskette die Menschenwürde, die soziale Gerechtigkeit, die Art. 14,2 des Grundgesetzes besagt: „Eigentum verpflichtet. ökologische Nachhaltigkeit und die demokratische Mitwirkung Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit die- bei Entscheidungen beachtet werden? Es gibt eine Initiative, der nen.“ Diesen Zusammenhang stellt die Gemeinwohl-Ökonomie OSTKREUZ 4
nachvollziehbar her. Neben der Anwendung der GWÖ in Un- Eigenbrodt, der eine gemeinwohl-zertifizierte Zahnarztpraxis ternehmen gibt es Gemeinden und Privatpersonen, die in ihren betreibt und Gerd Hofielen, GWÖ-Berater. Entscheidungen eine ethisch fundierte Wirtschaft unterstützen. Gesprächsabend am 21.2.2019, 19.30 Uhr, Auferstehungs- Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, gehen Sie bitte zum gemeinde in Friedrichshain, Friedenstr. 83, 10249 Berlin. Link www.ecogood.org oder kommen Sie zum Gesprächsabend, Kontakt: Gerd Hofielen, Gemeinwohl-Ökonomie, gerd.hofielen@ der über die Gemeinwohl-Ökonomie informiert, mit Matthias ecogood.org Gemeinschaftsbildung und Essen Die CSA-Gruppe der Auferstehungsgemeinde Immer donnerstags liefert Hans-Peter Strahl vom Kleinen Hof Das Ganze wird von viel ehrenamtlichem Einsatz getragen. So im Spreewald einen Teil seiner Ernte in der Auferstehungskir- sorgen viele Menschen, besonders Familie Richter, seit Jahren che ab. Die Mitglieder der Gruppe holen sich das Gemüse ab. dafür, daß Anlieferung und Abholung reibungslos funktionieren. Sie fahren viermal im Jahr auf den Hof, pflanzen, jäten und Entstanden ist die Gruppe so: Susanne Grunewald hat Kathrin ernten mit, entscheiden auch mit über Budget und Anbauplan. Herrmann und mich Ende 2013 in Kontakt gebracht. Ich hat- Gezahlt wird nicht mehr für das einzelne Lebensmittel, sondern te damals diverse Landwirte bei der Umsetzung des Konzeptes für die Art von Landwirtschaft, die als zukunftsfähig und un- begleitet. Seitdem unterstütze ich mit Freude die Gemeinschaft terstützenswert erkannt worden ist. Die Gruppe vertraut darauf, (mittlerweile fünf Gruppen mit 72 Ernteanteilen in Berlin, Cott- daß der Bauer sie gut versorgt: regional, saisonal, biologisch, bus und Weißwasser) und den Bauern administrativ: An- und tagesfrisch. Und das tut er, seit nunmehr 4 ½ Jahren. Mittler- Abmeldungen, Kalkulation, Jahresversammlung, Finanzen, Kon- weile sind über das Gemüse hinaus Vertrauen und Beziehungen takt zwischen Bauern und Gruppen organisieren. Verständnis untereinander gewachsen. für die unterschiedlichen Erwartungen und Möglichkeiten zu vermitteln ist notwendig, weil zwei Lebenswelten (Städter und Landwirt) aufeinander treffen. Ohne Toleranz, Lächeln und die Bereitschaft, von- und miteinander zu lernen, geht es nicht. Wer einmal abends nach einem Mitmach-Tag auf dem Hof die Stadt wieder erreicht hat, müde die Knochen ausstreckt und sich von seinen Mitstreitern verabschiedet, weiß das zu schät- zen, ist froh und hat sich eingeübt in eine neue Form solida- rischen Wirtschaftens. Informationen: http://kleiner-hof-im- spreewald.de/aktuelles Frank Viohl Berater, Coach, Mediator und Initiator der CSA-Gruppe der Auferstehungskirche Die Gemüse-Gruppe (CSA), in Auferstehung, rechts Hans Peter Strahl OSTKREUZ 5
TITELTHEMA Verantwortung Ein Gespräch über die „Solidarische Landwirtschaft“ (CSA) „Wir sind ein kleiner Tropfen, aber wir höhlen den Stein“ Die Auferstehungsgemeinde ist schon ein paar Jahre Mitglied Ostkreuz: Wie bist Du darauf gekommen, ökologischer Land- der GemüseGemeinschaften (CSA: Community supported Agri wirt zu werden und nicht ein ganz „normaler Bauer“? culture) im Berliner Umland. GemüseGemeinschaften sind eine Strahl: Es gibt verschiedene Gründe: Einmal verbietet sich im Form der Direktversorgung, mit der ein Teil der Ernte eines Ho- Biosphärenreservat Spreewald sowieso eine konventionelle Land- fes von einem festen Personenkreis zu einem festen Preis pro wirtschaft, andererseits liegt mein landwirtschaftliches Interesse Monat abgenommen wird. Dazu gehört auch Mithilfe bei Or- in der Artenvielfalt der Erzeugnisse. Wir solidarischen Ökobau- ganisation und Anbau. Deutschlandweit arbeiten bereits mehr ern betreiben keine Monokulturen, so wie die großen überdi- als 70 Höfe nach diesem Modell, www.solidarische-landwirt- mensionierten Landwirtschaftsbetriebe. Nach der Wende bot es schaft.org. Ostkreuz sprach mit Hans Peter Strahl, Landwirt sich an, im brandenburgischen Spreewald als kleiner Hof eine vom „Kleiner Hof im Spreewald“ über seine Erfahrungen mit ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft zu errichten. Mein Be- der solidarischen Landwirtschaft. trieb ist bis heute flächenmäßig nicht so stark ausgestattet, also bleibt nur ein Kleinbetrieb mit kleinen Strukturen, aber doch mit Ostkreuz: Wie begann die Kooperation mit unserer Gemeinde? einer großen Vielfalt an Kulturen, wenn auch in überschauba- Hans Peter Strahl: Ich beliefere jetzt schon ein paar Jahre die ren Mengen. Als Direktvermarkter hab ich dann früh begonnen, CSA Gruppe in der Auferstehungskirche, ich bin also Landwirt. auf Märkte zu fahren. Im Übrigen ist der Großhandel nicht an Schon seit der Lehre habe ich mit der Landwirtschaft zu tun und kleinen Mengen interessiert. Ich bin eigentlich sehr froh darü- ich habe mich früh für die solidarische Landwirtschaft entschie- ber, dem Trend zu Großagrarbetrieben widerstanden zu haben. den. Das macht ja nicht jeder. Einer der zu beliefernden Gruppen ist hier in der Gemeinde angesiedelt und holt hier ihr „sauberes“ Ostkreuz: Warum? Wirtschaftlich und vor allem finanziell Gemüse ab. Mittlerweile sind das an diesem Ort 23 Mitglieder. sind Großflächen doch ergiebiger? Strahl: Mir ist schon klar, dass ich nur ein Tropfen bin, der mit seiner kleinen ökologisch bewirtschafteten Fläche dabei hilft, - vielleicht ist das ein bisschen viel gesagt, - unsere Äcker nicht zu „vergiften“. Wir höhlen mit unserer Arbeit den Stein der Agrar riesen. Naturgemäß und ökologisch Wirtschaften ist schon das, was mir doch sehr am Herzen liegt. Ostkreuz: Wirtschaften musst Du aber auch, das Geld liegt nicht auf der Straße. Strahl: Ja, klar. Wirtschaften muss ich auch. Also auch Geld ver- dienen. Geschenkt gibt es nichts. Ostkreuz: Und das geht mit der CSA Gruppe besser? Strahl: Es gibt außer in der Auferstehungskirche eine weitere CSA Gruppe in Berlin, und auch eine in Cottbus und Weißwasser. Die sind gewachsen, inzwischen ist das ein ziemlich festes Standbein. Hans Peter Strahl Der große Vorteil ist ja, dass jedes Mitglied monatlich einen Bei- OSTKREUZ 6
ganz gut aus – aber dann waren sie wieder weg. Die richtige Lösung muss sich da noch finden. Ostkreuz: Bereust Du es manchmal, in die solidarische Land- wirtschaft eingestiegen zu sein? Strahl: Nein, überhaupt nicht. Seit meiner Betriebsgründung 1995 bin ich dabei. Interessierte, ökologisch bewusste Menschen sind immer willkommen. Als es anfing mit der CSA gab es starke Bedenken. Fremde Leute auf dem Hof, wie werden die arbeiten? Es gab doch etliche Vorbehalte. Meine Erfahrungen sind ande- re. Es hat sich sehr gut entwickelt. Die Mitglieder kommen zu den sogenannten Mitmachtagen aus unterschiedlichen Städten - Cottbus, Weißwasser oder Berlin trifft sich dann auf dem Hof. Sind sie dann erst einmal auf dem Acker, sind sie auch sofort im Gespräch. So sind die Mitmachtage immer auch ein nettes Miteinander und sie kommen gern auf den Hof. Mittlerweise ist trag zahlt. Und in den Zeiten, wo wenig Umsatz ist, muss ich ja das eine echte Gemeinschaft, und wenn Hilfe benötigt wird, sind trotzdem meine Kosten begleichen. So ist das eine stabile Sache. sie da. Die Kartoffeln hätte ich dieses Jahr alleine nie geschafft. Was auch wirklich ein Vorteil ist: die Mitglieder kommen auf den Ostkreuz: Wie sieht deine Perspektive für die Zukunft aus? Hof und helfen bei anfallenden Arbeiten. Wenn man einen Einsatz gut vorbereitet, sind da eben mal locker tausend Salatpflanzen ein- Strahl: Zum Jahresende wird immer ein Resümee gezogen, es geht gepflanzt, so dass ich das nicht alleine machen muss. Eine wirk- doch immer darum: Hat es etwas gebracht oder nicht. Vorerst lich spürbare Hilfe ist das. Da kann ich immer nur danke sagen. bleibe ich auf jeden Fall dabei. Wie lange es gehen wird, kann keiner sagen. Man wird ja nicht jünger. Aber warum soll man Ostkreuz: Wie viel Mitarbeiter sind auf dem Kleinen Hof? Bewährtes, Stabiles beenden? Unsere CSA hat ständig Zuwachs. Strahl: Richtig fest angestellt ist inzwischen keiner, es gibt Sai- Inzwischen sind wir 72 Leute. Die meisten Zugänge sind in den sonarbeitskräfte und es gibt einen Minijob. Dass wir es trotz- letzten Monaten dazugekommen. Ein guter Trend, will ich meinen dem schaffen, irgendwie zum Termin zu liefern, liegt zum größ- Ostkreuz: Glaubst du, dass die CSA eine Alternative zur kon- ten Teil am guten Kontakt zu den Nachbarschaftsbetrieben mit ventionellen Landwirtschaft ist? ökologischem Landbau, der (…) hat eher die Mutterkuhherde. Er hat Technik, die mir hilft, wenn es ums Heupressen geht und die Strahl: Wenn man sieht, wie die Politik die Landwirtschaft be- Wiese bearbeitet werden muss. Und ein weiterer kleiner Hof hilft handelt, habe ich wenig Hoffnung, dass die kleinen Betriebe mit Erntehelfern. Ich bin also nicht ganz alleine. zum Zuge kommen. Man kann einen Demeter Abschluss ma- chen, (Richtlinien, die hochwertige Produkte aus biodynamischen Ostkreuz: Eigentlich war ja einmal daran gedacht, Mitarbeiter Rohstoffen und schonende Verarbeitung garantieren. Als inter- im Kleinen Hof einzustellen? nationale Bio-Marke ist Demeter auf allen Kontinenten vertre- Strahl: Ein Mitarbeiter auf einem ökologisch geführten Hof muss ten, Anmerkung d. Redaktion) . Schau dich um, alle wollen Bio sehr viel Wissen und Fähigkeiten mitbringen. Sehr gut funkti- haben, aber nicht alle sind, die höheren Kosten mit zu tragen. oniert hat es mit einem Mitarbeiter vom Freiwilligen Ökologi- Eine Förderung gibt es nicht, weder aus der EU noch aus dem schen Jahr (FÖJ, Anm. d. Red.). Jugendliche, die bereit waren, Staatshaushalt. Dafür gibt es keine Lobby. auf dem Hof zu arbeiten, die mussten erst intensiv angelernt Das Interview führte Kathrin Herrmann werden. Nach einem Jahr kannten die sich dann tatsächlich OSTKREUZ 7
TITELTHEMA Verantwortung Information, Beratung und Unterstützung Das Umweltbüro der EKBO Das Umweltbüro ist zuständig für die Umsetzung der Umwelt- Die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische und Klimaschutzkonzepte der Landeskirche, die Maßnahmen in Oberlausitz hat sich mit der Verabschiedung des „Umweltkonzep- den Bereichen Immobilien, Beschaffung, Mobilität, Klimaschutz, tes“ 2014 entschieden, den Weg der Schöpfungsbewahrung noch Erneuerbare Energien, Biodiversität, Landverpachtung, Schöp- konsequenter zu gehen. Somit gibt es nun bis September 2015 das fungszeit und Entwicklungszusammenarbeit umfassen. Wir un- Projektbüro, das die Aufgabe hat, dieses Konzept in der Umset- terstützen Gemeinden fachlich zu den genannten Themen und zung zu begleiten. Neben den „klassischen“ Klimaschutzzielen wie bei der Vorbereitung, Planung und Umsetzung einzelner Projekte, energetischer Sanierung von Gebäuden, Verbesserung des Mobili- z.B. eigener Umwelt- und Klimaschutzkonzepte, Gebäudesanie- tätsverhaltens und Ausbau der erneuerbaren Energien geht es auch rung, Schöpfungsgottesdienste, Umwelttage usw. um eine öko-faire Beschaffung, die Entwicklungszusammenarbeit, Haben Sie es mitbekommen Anfang Mai 2018? Der 1. Mai war die Biodiversität und die Bildungs- sowie die Öffentlichkeitsarbeit. nicht nur der Tag der Arbeit. Nein, an diesem Tag hatten wir Zu den konkreten Aufgaben des Umweltbüros zählen zu aller- auch schon unser Kontingent an natürlichen Ressourcen in die- erst die Beratung und Unterstützung von Gemeinden, z.B. bei sem Jahr verbraucht. Wenn wir davon ausgehen, dass alle Men- der Erstellung von eigenen Umwelt- und Klimaschutzkonzepten schen der Erde den gleichen Lebensstandard hätten wie wir in und die finanzielle Förderung von Vorhaben zur Umsetzung der Deutschland und dass die natürliche Ressourcen nur nachhal- oben genannten Punkte des Umweltkonzepts. Das Büro unter- tig verbraucht werden, dann leben wir seit dem 2. Mai auf Kos- stützt Gemeinden auch bei der Akquise anderer Fördermittel. Eine ten der Armen in dieser Welt und auf Kosten unserer Enkel. Es Handreichung zum Thema Landverpachtung, unter der Leitung sieht so aus, als sind wir weiterhin sehr damit beschäftigt, uns des Umweltbüros erarbeitet, gibt den Gemeinden außerdem eine die Erde untertan zu machen. Hilfestellung an die Hand, nach welchen Kriterien Pächter nach Möglichkeit ausgesucht werden sollten. Neben der Einsparung von Energie und Ressourcen in den Gemeinden vor Ort, spielen auch Fortbildungen von Ehrenamtlichen zu Klimaschutzbera- tern eine Rolle, die vom Umweltbüro, auch in Kooperation mit anderen Vereinen oder Institutionen, angeboten werden. Gern kommen wir auch zu einem Gesprächsabend, einem Gottesdienst oder einer Tagung in Kirchengemeinden. Gern können Sie uns anrufen oder eine Mail schicken (Tel. 030-24344-411, E-Mail: umwelt@ekbo.de, Internet: www.ekbo.de/umwelt). Hans-Georg Baaske Leiter des Umweltbüros der EKBO Das Umweltbüro-Team OSTKREUZ 8
Stimmen aus den Gemeinden Macht Euch die Erde untertan- Wieviel Verantwortung trägt die Kirche für die Zukunft der Welt? Edgar Hillmann Hausmeister Eckhard Berchner H öchste Zeit nochmal über dieses Bibelwort nachzudenken Öffentlichkeitsarbeit I – haben nicht alle Lebewesen das Recht gleichwertig auf n der Vergangenheit wurden von vielen Kanzeln dieser Erde zu Leben? Es ist anmaßend, sich die Erde unter- viele Sachen gesagt, die gegen unser heutiges tan machen zu wollen. moralisch-ethisches Verständnis stehen. Sklaverei, Nationalsozialismus, Homophobie – die schlimmsten Verbrechen der Menschheit wurde auch aus von Susanne Grunwald der Kirche verteidigt oder zumindest gebilligt. Im Buchhalterin, GKR-Mitglied Auferstehung schlimmsten Fall auch initiiert. Es kann niemandem D ie Erde ist uns geschenkt, wir sind verant- wortlich. Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung nicht nur predigen, sondern leben. vorgeschrieben werden, wie das eigene Leben gelebt wird. Kirche sollte zumindest den Anspruch haben, Perspektiven zu öffnen, so dass einem klar Das schliesst soziale Verantwortung ein, z.B. bei wird, welchen Einfluss das eigene Handeln für die der Verpachtung von Gemeindeland etc. Welt und andere Menschen hat. Das reicht vom Plastikspielzeug bis zum Steak. Lioba Diez Pfarrerin in der Pfingst-Gemeinde Mirjam Roller E rntedank feiern wir seit einigen Jahren nach dem Gottesdienst mit einem veganen Brunch. Alle sind eingeladen, etwas pflanzliches zum GKR-Mitglied in Pfingst Essen mitzubringen. Dabei kommt natürlich immer wieder die Frage auf, warum „vegan“? Weil wir die Früchte des Feldes in den Mittelpunkt I ch erlebe die Pfingstgemeinde als einen Raum, in dem eine große Vielfalt von unterschiedlichen Menschen zusammenfinden und sich mit viel Respekt, Interesse stellen wollen, die im Herbst geerntet werden. Und weil wir als Men- und Solidarität begegnen. Die Vielfalt an Menschen schen Tiere nicht nur nutzen, sondern auch ausnutzen und ausbeuten. wird hier angenommen, ist sich verbunden und erfährt An diesem Tag versuchen wir daher, bewusst darauf zu verzichten und Unterstützung. Die Nicht-Diskriminierung von Men- anders zu essen und anders zu feiern.“ Es ist ein Versuch, tierfreund- schen egal welcher Identität und Herkunft und z.B. die lich und klimafreundlicher zu leben. Es ist auch ein Experiment und lädt von der Gemeinde ausgesprochenen Kirchenasyle sind ein zu - manchmal auch kontroversen - Diskussionen. Umweltfreundli- für mich wichtige Gründe, mich in der Pfingstgemein- cher zu leben und zu wirtschaften ist auch in der Kirche kein Selbstläu- de zu engagieren. Sie sind ein Ausdruck dafür, dass wir fer, sondern braucht immer wieder Engagierte Menschen, die sich darum hier in Europa Mitverantwortung für die Ursachen der kümmern. Herzliche Einladung dabei mitzumachen! Flucht vieler Menschen tragen. Es ist immer wieder gut zu spüren, dass die Gemeinde die Vielfalt der Gemein- demitglieder willkommen heißt. OSTKREUZ 9
TITELTHEMA Verantwortung Rückblick und Ausblick 10 Jahre Jugend[widerstands]museum Galiläakirche Am 9. November 2008 wurde das Jugend[widerstands]muse- und zum ersten Mal eine Punkband im Gottesdienst spielen ließ. um Galiläakirche eröffnet, um sich dem genauso lebendigen Zusammen mit dem Historiker Dr. Dirk Moldt ging zu Beginn wie sperrigen Thema des Jugendwiderstandes in vielen Facet- des Jahres 2008 eine Projektgruppe der Hedwig-Wachenheim- ten zu widmen. Gesellschaft e.V. daran, eine erste Ausstellung zum Widerstand in der DDR zu konzipieren. Noch heute mutet es allen Fortschritten zum Trotz, wie ein Pro- visorium an. Und daran wird sich wohl auch in nächster Zeit Als Trägersystem entschieden wir uns für ein Gerüstsystem, das nichts ändern. Zu vielfältig sind unsere Projekte und Ideen und im Grunde noch heute das äußere Bild der Ausstellung prägt. Ers- zu schwierig sind unsere Rahmenbedingungen. Aber gerade die- tens weil wir in dem denkmalgeschützten Kirchengebäude nicht ses Unfertige und Offene, macht auch den Charme dieses Mu- einfach so Löcher in die Wände bohren können. Zweitens weil seums aus. uns dieses System die Flexibilität bietet, auch einmal umzude- korieren und umzugestalten. Drittens weil dieses System immer Der Impuls, an diesem Ort, ein Museum zum Jugendwiderstand auch vermittelt, dass Geschichte genau so etwas Konstruiertes einzurichten, kam vom ehemaligen Bezirksstadtrat Lorenz Post- ist und kein feststehender Kanon bestimmter Ereignisfolgen. ler, der nach seinem Ausscheiden aus der Berufspolitik gegen Ende 2006, Anfang 2007 diese Idee entwickelt hatte. Lorenz Am Abend des 9. November 2008 war die erste Ausstellung, die Postler war zu DDR Zeiten Jugenddiakon noch eher einer Wandzeitung glich, fertig. in der Pfingst- und der Erlösergemeinde Diese erste Ausstellung wurde später noch gewesen und hatte einen guten Kontakt einmal überarbeitet und dank einer För- zu Gruppen, die sich als unangepasste Ju- derung der Bundesstiftung Aufarbeitung gendliche unter dem Dach der Kirche in der SED Diktatur im Jahr 2010, ergänzt der DDR getroffen hatten. Seine Idee war durch Mittel der Lotterie PS Sparen, ein es, in der seit 1996 ungenutzten Galilä- zweites Mal komplett überarbeitet und so akirche ein Jugend[widerstands]museum gestaltet, wie sie im Grunde heute noch einzurichten, das beginnend mit der Ju- gezeigt wird. gendopposition in der DDR zunehmend Zusätzlich zeigt das Museum eine klei- verschiedene Facetten widerständigen nere Ausstellung zum Jugendwiderstand Verhaltens von Jugendlichen dokumen- im 3. Reich mit dem Schwerpunkt auf Ju- tieren sollte. gendliche aus Berlin, die unter dem Titel: Abgesehen davon, dass diese Kirche lange „Herr Keuner sagt Nein“ zu sehen ist. Zeit leer stand, ist sie auch ein authen- Von Anfang an nutzten wir für die Dau- tischer Ort des Widerstandes. Während erausstellung vornehmlich die Kreuzge- der Nazi Diktatur wirkte hier mit Eugen wölbe unterhalb der Emporen. Der Mit- Senger ein Pfarrer der bekennenden Kir- telraum war und ist für Wechselausstel- che und zu Zeiten der DDR war es Pfar- lungen und Veranstaltungen vorgesehen. rer Gerhard Cyrus, der mit seiner offenen Jugendarbeit die Kirche für oppositionelle Zu diesem, im neudeutschen „Eventibiti- Jugendliche, insbesondere Punks, öffnete ©Jugend[widerstands]museum on“ genannten, Konzept kamen wir, ohne OSTKREUZ 10
REGIONAL den Begriff zu kennen. So Als Ruheständler nie im Abseits: Rudi Pahnke fand und findet hier ein buntes Spektrum von ver- an den Brennpunkten der Gemeindearbeit schiedensten Veranstal- Schalom – so grüßen Juden un- tungen statt. Wir wollen tereinander (Friede sei mit Dir) – dabei auch die Tatsache in auch uns. Das Judentum ist die den Fokus der Aufmerk- tragende Wurzel des Christen- samkeit rücken, dass ab- tums. Im Islam ist Allah – der ©Jugend[widerstands]museum weichendes, oppositionel- Allbarmherzige – der Alleini- les Verhalten oft eingebettet war in Jugendkulturen, die durch ge Gott. Im Koran – das heilige Musik, Mode und gewisse Lebensstile geprägt waren. Insbeson- Buch des Islam – wird Jesu als dere Vertretern dieser Jugendkulturen wollten wir hier einen Prophet verehrt. Aber wir erfah- Rudi-Karl Pahnke, Leiter des INI-Institut Raum für Veranstaltungen anbieten. ren auch das verbindende und Neue Impulse e.V. für Kooperationen im trennende zum Christentum von deutsch-israelischen Jugendaustausch Und die Bühne vor dem Altar der Galiläakirche wurde dement- den Muslimen. Buddha – der Erleuchtete – die Buddhisten achten sprechend in den letzten Jahren auch vielfältig genutzt. Es gab alles Lebende und gelangen durch Meditationen und Erkennt- Konzerte von Blues bis Punk, Lesungen und Theater, Film und nissen zu höheren Ebenen und glauben an die Wiedergeburt. politische Veranstaltungen, wie Kiezversammlungen, Diskussi- onsveranstaltungen vor Wahlen und die alljährliche Verleihung Dies und vieles mehr erfahren wir in den interessanten „Interreli- des Silvio-Meier-Preises durch das Bezirksamt Friedrichshain- giösen Gesprächen“, die der Pfarrer im Ruhestand Rudi Pahnke in Kreuzberg, die auch dieses Jahr wieder hier, am 21. November, der Galiläa-Samaritergemeinde und Auferstehungsgemeinde seit stattfinden wird. mehr als 15 Jahren anbietet. Pahnke lädt dazu bekannte Berliner Rabbiner, Imame und Buddhisten ein, um gemeinsam mit ihnen Bei den temporären Ausstellungen zeigten wir beispielsweise über die unterschiedlichen religiösen Ansichten zu diskutieren. Ausstellungen zur Bewegung des 15. Mai 2012 in Spanien, zum Diese „Interreligiöse Gruppe“ begibt sich auch fünf- bis sechs- Arabischen Frühling und mit Fotos von Rüdiger Grosch zum mal im Jahr in verschiedene Kirchengemeinden in Brandenburg sogenannten „Gefahrengebiet“ hier im Kiez. Genauso zeigten und lädt Interessierte zu den Veranstaltungen ein. Ein weiterer wir aber auch zusammen mit dem Abenteuerspielplatz „Forcki“ Schwerpunkt von Rudi Pahnke sind die „Zeitzeugengespräche“ eine Ausstellung zur Bau- und Abenteuerspielplatzbewegung. in Schulen und Bildungseinrichtungen u.a. auch in Brandenburg. Regelmäßig hält hier zudem eine nigerianische Gemeinde ihre In diesen Gesprächen berichten Holocaust-Überlebende (Bild) den Gottesdienste ab und zum 9. November fanden hier seit 2014 Zuhörern aus ihrer schweren Vergangenheit. Oft sind die Schüler spannende Veranstaltungen unter dem Namen „The Iron Curtain“ nach diesen Begegnungen mit den letzten noch lebenden Zeit- von Berliner Künstler*innen und einem Professor und seinen zeugen von diesen starken Persönlichkeiten tief betroffen und Student*innen der Universität Coventry, Großbritannien statt. helfen den Jugendlichen auf der Suche nach Orientierungen und Die Galiläakirche bietet weiterhin genügend Raum für Neues und der Ablehnung von Gewalt. Gewagtes, denn der Widerstand von Jugendlichen im Wandel Und in einem weiteren Betätigungsfeld engagiert sich der „Ru- der Zeit, ist auch kein Thema, das sich dafür eignet, in seiner heständler“ Rudi Pahnke. Bereichernd ist seine Mitarbeit im Ver- eigenen Erinnerungskultur zu erstarren, sondern er muss sich ein „Roller und Latschern“ in der Auferstehungsgemeinde. Seit auch jeweils an den herrschenden Verhältnissen orientieren, oh- Anfang der 80iger Jahre begleitete Pahnke körperbehinderte Ju- ne sich an diese anzupassen. gendliche auf Seminaren. Nun sind diese Rollstuhlfahrer erwach- Robert Schwind Fortsetzung auf S. 12 OSTKREUZ 11
REGIONAL Fortsetzung von S. 11: als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Viel- sen geworden. Sie fahren gemeinsam mit ihren Betreuern, den falt“ geehrt. Schirmherren der Veranstaltung sind Bertold Hö- sogenannten „Latschern“ und einigen Gemeindemitgliedern aus cker, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin der Auferstehungsgemeinde zu biblischen Seminaren mit Rudi Stadtmitte, Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport des Pahnke nach Hirschluch bei Storkow in Brandenburg. Intensiv Senats von Berlin (angefragt) und der Liedermacher Gerhard wird dort über den Glauben, die Kirche und die gesellschaftlichen Schöne (angefragt). An diesem Abend wird auch die Fotoaus- Verhältnisse diskutiert. Aber auch biblische Persönlichkeiten wie stellung mit Bildern des Fotografen Andy Kaczé eröffnet, der Judas, Jonas und andere werden kritisch beleuchtet. einige Ferienfahrten mit seiner Kamera begleitet hat. Der Preis wird von der Fachjury der UN-Dekade Biologische Vielfalt im 2018 berichteten drei muslimische Frauen über ihren Glauben Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ und den verschiedenen Richtungen im Islam. Noch gut in Erin- verliehen. Dazu erhält die Aktion die Trophäe „Vielfalts-Baum“ nerung sind die beiden „Ausflüge“ in den Jahren 2007 und 2010. und darf ab diesem Tag mit dem Logo der UN-Dekade Biologi- Da machten sich die Rollstuhlfahrer mit den Latschern und Ru- sche Vielfalt werben. di Pahnke nach Israel auf. Die von allen bewunderte und über- aus sympathische Holocaust-Überlebende Tamar Landau zeigte Die Idee zu „Kinder brauchen Matsch“ wurde bereits im Jahr und erklärte den Gästen aus Berlin ihr schönes Land. Viele Wir- 2008 umgesetzt. Die Angebote waren schnell voll, die Nachfrage kungsstätten von Jesu wurden aufgesucht und dabei lernte die stieg und immer neue Ideen fanden Eingang in das Programm. Rollstuhlfahrer-Gruppe die Wüste mit Hitze, Sand, Steinen und Die Projekte von „Kinder brauchen Matsch“ sind erlebnisorien- ihren Bewohnern kennen. Aber auch das Leben der Israelis mit tiert ausgerichtet und bieten Kindern mit und ohne Beeinträch- den Palästinensern kam zur Sprache. Geblieben ist bis heute bei tigung Herausforderungen in der Natur, sowie Begegnungen den Rollern und Latschern die Sehnsucht zu diesem interessan- mit anderen Kindern und eine willkommene Abwechslung zu ten Land mit all seinen verschiedenen Nationalitäten, Religionen all den Begrenzungen einer Stadt. Zunächst angesiedelt in der und seinen schwierigen Problemen. Evangelischen Kirchengemeinde Auferstehung, ist die Aktion inzwischen in weiteren Kirchengemeinden, wie St. Markus und Jutta Kraeusel, ehemalige GKR-Vorsitzende, Lektorin, Galiläa-Samariter, verankert. führendes Mitglied im Verein „Roller und Latscher“ „Zeig dich!“ Aktion „Kinder brauchen Matsch“ erhält Mach mit und probier dich aus! Auszeichnung Über ein Jahr stehen dir unterschiedlichste Kunstformen zur 17. Februar 2019, 9:30 Uhr | Preisverleihung und Wahl. Entscheide was für dich passt und leg los. Melde dich bit- Ausstellungseröffnung mit Fotos von Andy Kaczé te für jeden Workshop verbindlich per Mail an. Samariterkirche, Samariterstraße 27, 10247 Berlin Seit mehr als zehn Jahren bie- Comic-Workshop tet die Aktion „Kinder brauchen 14. Februar – 21. März 2019 | Donnerstag 16–18 Uhr Matsch“ Abenteuer- und Ferien- Auferstehungskirche, Friedenstraße 83, 10249 Berlin fahrten für alle Kinder – für Jun- gen und Mädchen mit ohne Behinderung. Das erfolgreiche Pro- Welche Mittel hat der Comic, um sich selbst dazustellen und zu jekt wird am 17. Februar 2019 um 9:30 Uhr in der Samariterkir- betrachten? Das Tolle am Comic ist, dass sich jeder ohne gro- che, Samariterstraße 27, 10247 Berlin in Berlin Friedrichshain ßen Aufwand daran versuchen kann. Mit Bleistift und Farben, OSTKREUZ 12
von der Skizze bis zur Short- ten Buden zu schlafen. Abends essen wir gemeinsam das Ge- story entwickeln wir Figuren, richt, was einige Kinder im Team vorbereitet haben. Wir möch- lassen sie Gefühle zeigen und ten, ganz nach dem Motto unserer diesjährigen Reise, möglichst Bewegungen ausführen, den- leckeres, gesundes und umweltverträgliches Essen zubereiten, ken und sprechen. Wir konzi- und auf Süßigkeiten verzichten. pieren kurze Geschichten und Wenn es zu warm wird, ist auch für Badespaß gesorgt, da unser setzen sie in Bildsequenzen Lager direkt am wunderbaren Großen Rheinsberger See liegt. um. Themen sind äußere und Pesto und Aufstriche werden wir selber machen. Außerdem wer- innere Lebenswelten, in denen sich unsere einfachen Figuren den wir genauer unter die Lupe nehmen, wo unsere Lebensmit- bewegen. Es entstehen Materialkosten von 25 Euro. Mit Dirk tel eigentlich herkommen und was mit ihnen geschieht, sobald Schwieger, Comiczeichner und -autor (www.dirkschwieger.de). wir sie wegwerfen. Anmeldung: Charles Sebastian Böhm, Mobil: 0151.40144085, Anmeldung: Charles Sebastian Böhm, Mobil: 0151.40144085, Email: info@kinder-brauchen-matsch.de Email: info@kinder-brauchen-matsch.de Klimakinder – Wir machen unsere Zukunft Jugendpilgerreise nach Taizé (Frankreich) selber! 05.10.–17.10.2019 | für Jugendliche von 13 bis 17 Jahre 01.–13.07.2019 | Forst Boberow bei Rheinsberg für Kinder von 8 bis 14 Jahre Jeden Tag erreichen wir ei- nen neuen Ort, seid ihr mit Fernab vom städtischen All- euch und Anderen unter- tag, dort wo wir nur noch wegs auf dem Weg nach das Rauschen der Blätter Taizé. Ein spannender Ort und das Zirpen der Gras- ist dieses Bergdorf in der hüpfer hören, errichten wir französischen Provinz. Je- Baumhäuser und Tipis, um des Jahr pilgern 100.000 dort zwei Wochen zu leben. Jugendliche dorthin und machen es zum größten ökumenischen Hier gründen wir eine nach- Jugendtreffen der Welt. Die Bruderschaft von Taizé hat sich, ge- haltige Gemeinschaft, in der wir spielerisch das Konzept des gründet während des 2. Weltkrieges, ganz der Versöhnung und ökologischen Fußabdrucks verstehen. Wasser gibt es frisch von des friedlichen Miteinanders verschrieben. der Quelle. Der Lehmofen und auch das Kochfeuer müssen mit Brennholz versorgt werden. Wer möchte, fährt mit dem Floß Den Tag über wird gebetet und sich den großen Fragen des eige- raus, um fischen zu gehen. Der Frage nach einem nachhaltigen nen Lebens gewidmet. Am Abend holt einer die Gitarre raus und und gerechteren Leben nähern wir uns kreativ im Upcycling es werden Punksongs gegrölt. Lasst alles was ihr nicht braucht von Dingen die wertlos scheinen. Außerdem toben wir uns in zurück und macht euch mit uns auf eine Pilgerreise. der Wildnis aus, singen Lieder und wenn es dunkel wird, deckt „Pilgern ist die Suche nach Gott! Und wer nach Gott sucht, wird uns der Sternenhimmel unter seinen funkelnden Lichtern zu. unweigerlich über das eigene Ich stolpern!“ (Hape Kerkeling). Für die Abenteuerlustigen wird es auch die Möglichkeit geben, Anmeldung & Fragen: Charles Sebastian Böhm, Mobil: unter freiem Himmel, auf dem Baumhaus, oder in selbstgebau- 0151.40144085, Email: info@kinder-brauchen-matsch.de OSTKREUZ 13
REGIONAL AKTUELL Gemeindefahrt ins Naturparadies Lychen Klimafasten Seit vielen Jahren machen die Gemein- Auch in diesem den von Auferstehung und Galiläa/ Sa- Jahr nimmt un- mariter eine Busfahrt ins Brandenbur- sere Landeskir- ger Land – einmal im Jahr. Diesmal war che an der Aktion unser Ziel Lychen. Lychen hat noch ei- „Klimafasten“ teil. ne Zusatzbezeichnung, die Flößerstadt. Die Aktion stellt Da es ein Sonntag war haben wir an ei- sich in die christ- nem Gottesdienst in der Feldsteinkirche liche Tradition des St. Johannes Kirche in Lychen St. Johannes teilgenommen. Der Pfarrer Foto: Wikipedia – Doris Antony Fastens als Gedenken des Leidens, denn auch der Klimawandel hat uns danach viele interessante Infor- verursacht Leiden, er gefährdet das Leben von Menschen, Tieren mationen gegeben. Sankt Johannes ist die evangelische Stadtkir- und Pflanzen. Mit dem „Klimafasten“ möchten wir Sie einladen, che von Lychen in Brandenburg. Die zugehörige Kirchengemein- in ihre Fastenzeit diesen weiteren Gedanken einzuschließen. de gehört zum Kirchenkreis Oberes Havelland der Evangelischen Schauen Sie über den Tellerrand und erleben Sie, wie wohltu- Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Interessant end es sein kann, Überflüssiges über Bord zu werfen und damit war die Predigt. Sie beinhaltete „Gemeinden heute“. Leider sprengt auch das Klima zu schützen. Klimaschutz kann Verzicht erfor- das jetzt den Rahmen. Die Kirche ist schon in der 2. Hälfte des derlich machen. Aber häufig ist es ein Gewinn, wenn es gelingt, 13. Jahrhunderts gegründet worden. Die Orgel ist ein Werk des alleine oder in der Gemeinschaft das Leben klimafreundlicher Stettiner Meisters Grüneberg von 1907. Sie hat 24 Register und zu gestalten. 1564 klingende Pfeifen. 1988 ist sie von der Firma Fahlberg aus Eberswalde restauriert worden. Die Buntglasfenster in der Sakris- Mehr unter: www.ekbo.de/klimafasten oder: www.klimafasten.de tei waren nach dem Brand von 1684 von wohlhabenden Familien gestiftet worden. Einige von ihnen wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch Steinwürfe gedankenloser Kinder bedauerli- cherweise zerstört. Die farbigen Fenster im Chor stammen aus KirchTurmRast auf Stralau dem 19. Jahrhundert (nachzulesen: Uckermark Kirchen von A bis Sonntags, 6., 13., 27. Januar und 3., 10., 17. Februar Z). Einige von uns sind dann noch auf den Turm geklettert. Ein Foto von oben musste sein. Natur pur… jeweils 13.00 bis 16.00 Uhr, Dorfkirche Stralau Nach dem Mittagessen sind wir vom „Großer Lychensee“ durch Treten Sie ein zur KirchTurmRast, das Naturschutzgebiet „Woblitz“, dort haben wir sogar einen Eis- dem lebendigen Salon im alten Got- vogel gesehen, über den „Haussee“ nach Himmelspfort gefahren. teshaus, das noch schiefer ist als der Auf einem Dampfer natürlich. Auch an diesem Ort gibt es Se- Turm von Pisa. Seit März 2018 tref- henswürdigkeiten. zb. die Klosterruine und das Brauhaus aus dem fen sich an diesem einzigartigen Ort Jahre 1299, die Schleuse, den Kräutergarten und das Wichtigste: Stralauer*innen und Gäste, Große die Weihnachtsmannstube. Das Wetter hat uns nicht enttäuscht. und Kleine (wieder). Es war zwar frisch, aber der Regen hat erst eingesetzt als wir in Sie können die Geschichtsausstel- den Bus gestiegen sind, um die Heimfahrt anzutreten.Wie schon lung ansehen, Kaffee, Kuchen und so oft haben wir festgestellt: Das Brandenburger Land hat wun- mehr genießen. Dazu Musik hören derschöne Ecken. Ein Tagesausflug, oder sogar Urlaub lohnt sich und Lieder singen. Unser liebens- ganz bestimmt. wertes Maskottchen OlgaOrgelMaus Karola Graf Zeichnung: Ludwig Krause OSTKREUZ 14
zugunsten der Instandhaltung des daran, sich umzubringen. Instrumentes für 25 Euro (davon 13 Als die Polizei das Neona- Euro Spende) erwerben. Innere Ein- zi-Paar Edda und André kehr halten und Lichter anzünden. Ei- Möller verhaftet, weil ein ne Turmführung mitmachen und gern entscheidender Hinweis ihre Mailadresse hinterlassen für den von Andrés Vater ein- Newsletter. ging, schöpft Katja Hoff- nung. Der Prozess, bei Für das kleine Team um Silke Helling dem sie von Nuris bes- und Heinz Lindecke werden dringend tem Freund Danilo Fava noch Unterstützer*innen gesucht: ger- anwaltlich vertreten wird, OlgaOrgelMaus, Foto: Silke Helling ne melden unter Tel. 0172–242 25 28 ist anstrengend, doch die oder lindecke@boxhagen-stralau.de. Aussicht auf eine Verur- Und bitte schon einmal vormerken: am Sonntag, 17. März, wer- teilung der Täter gibt Kat- den wir den ersten Geburtstag der KirchTurmRast feiern! ja Kraft. Nachdem Verteidiger Ha- berbeck geschickt Zwei- fel gesät hat, müssen Ed- TrauerTreff da und André mangels eindeutiger Beweise freigesprochen wer- Donnerstag 17.1. und 14.2., 18:30 bis 20:00 Uhr den. Katja ist wütend… St.Markus-Gemeinde, Lazarus-Haus, Marchlewskistr. 40 Jede Trauer fühlt sich anders an. Jede muss ihren, jeder seinen Freitag, 15. Februar, 19.00 Uhr, Offenbarungskirche: eigenen Trauerweg gehen. Dabei kann es hilfreich sein, mit Men- Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (Drama/Krimi, schen ins Gespräch zu kommen, die Ähnliches durchmachen. USA 2017, 115 Min., ab 12 J.) Der TrauerTreff ist ein offener Treffpunkt, keine geschlossene Die Tochter von Mildred Hayes (Frances McDormand) wurde Gruppe. Anmeldung ist nicht erforderlich, ein vorheriges Ge- vor Monaten ganz in der Nähe ihres Zuhauses vergewaltigt und spräch mit Pfarrer Matthias Lohenner kann hilfreich sein. ermordet, aber noch immer tut sich in dem Fall nichts. Von ei- Kontakt: lohenner@stmarkus-friedrichshain.de nem Hauptverdächtigen fehlt jedenfalls noch jede Spur und so langsam glaubt Mildred, dass die örtliche Polizei einfach ihre Arbeit nicht richtig macht. Und ganz anders als ihr Sohn Rob- bie, der einfach nur sein Leben weiterleben möchte, kann sie Kirchenkino in der Offenbarungskirche das nicht akzeptieren. Freitag, 18. Januar, 19.00 Uhr, Offenbarungskirche: Darum lässt sie eines Tages an der Straße, die in ihren Heimat- ort Ebbing, Missouri führt, drei Werbetafeln mit provokanten Aus dem Nichts (Drama/Krimi, D 2017, 106 Min., ab 12 J.) Sprüchen aufstellen, die sich an Polizeichef William Willoughby Katja (Diane Kruger) verliert ihren Mann Nuri (Numan Acar) und (Woody Harrelson) richten. Klar, dass die Situation nicht lange ihren Sohn Rocco (Rafael Santana) bei einem Bombenanschlag. friedlich bleibt. Als sich dann noch Officer Dixon (Sam Rock- Sie ist tief erschüttert. Es gibt niemanden, der ihre Trauer lin- well) einmischt, ein unreifes und gewalttätiges Muttersöhnchen, dern kann - ihren Schmerz betäubt sie mit Drogen. Katja denkt eskaliert die Lage… OSTKREUZ 15
AKTUELL Glaube. Zweifel. Suche. – Das Vaterunser »Weil du ein Mensch bist ...« St. Markus-Gemeinde, Lazarus-Haus, Marchlewskistr. 40 mit Cross Roads - Berlin mit anderen Ohren In der lockeren Reihe „Glaube. Zweifel. Suche.“ werden Texte und 27.01.2019, 14.00–15.30 Uhr Themen des christlichen Glaubens bedacht und besprochen. Es Winterkirche der Auferstehungsgemeinde geht um Wissen und um Vertrauen, um Kritisieren und Wagen. Im Am 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die persönlichen Austausch miteinander. Deshalb ist eine verbind- Opfer des Holocaust. Er wurde im Jahr 2005 von den Vereinten liche Anmeldung zu allen Terminen eines Themas erforderlich. Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahres- Dieses Mal: Das bekannteste Gebet der Christenheit. Tragfähig tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und fragwürdig. Führt Gott in Versuchung? „Wie wir vergeben“ eingeführt. Ines Walter wird aus „ Die verlorene Harfe“, der An- - vergeben wir? Ein uralter Text. Ein persönliches Gebet? thologie deutschsprachiger Lyrik aus der Bukowina lesen und ihre Erfahrungen aus dem Leben in Israel darstellen. Musika- Im Januar als Abendveranstaltung: Am 23. und 30. Januar je- lisch werden diese Reise Antonia Glugla, Sopran und Anne Lisa weils von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr im Lazarus-Haus. Mühlig, Klarinetten mit teils eigenen Kompositionen begleiten. Oder (!) als Nachmittagsveranstaltung: Am 14., 21. und 16. Fe- In der Ausstellung „engel mögen dich begleiten“- der Kalender bruar jeweils von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr im Andreas-Haus. mit den wichtigsten jüdischen, christlichen und muslimischen Anmeldung telefonisch in der Küsterei (030 29 60 290 ) oder per Feiertagen für 2019. Moderation: KD L. Mail bei lohenner@stmarkus-friedrichshain.de. Bitte vergessen Ehmke. Tickets bei Cross Roads, 10 Euro Sie nicht anzugeben, ob Sie nachmittags oder abends kommen WEIL // DU EIN MENSCH BIST / WEIL / EIN MENSCH wollen, und wie wir Sie erreichen können, falls wir wegen ge- EINE MUSCHEL IST / DIE MANCHMAL TÖNT / WEIL ringer Anmeldungen absagen müssen. / DU IN MIR TÖNST / ALS WÄR ICH EINE MUSCHEL / WEIL / WIR UNS KENNEN / OHNE NAMEN UND SAMEN / WEIL / DAS WORT WELLE IST / WEIL / DU WORT UND WELLE BIST / WEIL / WIR STRÖMEN / WEIL / WIR MANCHMAL / ZUSAMMENSTRÖMEN Winterkonzert mit dem Jungen Chor // WORT WELLE MUSCHEL MENSCH Am Samstag, 26.1.2019, um 19 Uhr singt der Junge Chor Rose Ausländer: Wir pflanzen Zedern. Gedichte 1957-1969 der Auferstehungsgemeinde Klassik, Pop und Gospel. Träumen Sie mit uns bei „Dream a little dream of me“, lauschen Sie klassischen Chorälen wie „Nun ruhen alle Wälder“ oder swin- Gottesdienst mit der gen Sie zu Gospels Evangelisch-Methodistischen Gemeinde wie „All day, all night“. 27. Januar, 11.15 Uhr, „Holzkirche“, Richard Sorge Str. 14 Der Eintritt ist wie Die gemeinsamen Abendmahlsgottesdienste sind schon eine immer frei. Der kleine Tradition geworden. Am Sonntag, den 27. Januar werden Chor freut sich da- wir wieder gemeinsam Gottesdienst feiern: Pastor Holger Sie- rauf, Ihre Ohren weck wird die Liturgie leiten, Pfarrerin Lioba Diez wird predigen. und Herzen zu er- Stefan Graser wird mit Menschen aus beiden Gemeinde Musik wärmen! machen. Es wird auch Kindergottesdienst gefeiert und hinterher sind wir eingeladen zum Kirchencafé. OSTKREUZ 16
Stralauer Kirchenmusik gel sind Boten Gottes. Träu- me sind Botschaften aus un- Abendmusik mit Familie Lauckner serem tiefsten Innern. Hat Sonntag, 27. Januar, 17.00 Uhr, Dorfkirche Stralau das eine mit dem anderen vielleicht manchmal etwas Chormusik von Orlando di Lasso, Georg Friedrich Händel, zu tun? Was träumen wir Thomas Weelkes, Josef Gabriel Rheinberger, u.a. denn so? Menschen in der Susanne Lauckner, Sopran Bibel, denen Engel erschei- Juliane Lauckner, Katharina Lauckner, Mezzosopran nen, passiert das oft im Schlaf oder beim Dösen. Merk-würdig! Gerlinde Lauckner, Violine und Alt Von Montag bis Donnerstag, jeweils 10:00 bis 15:00 Uhr, kom- Christian Lauckner, Klavier und Tenor men wir zusammen zum Spielen, Basteln, Malen, Nachdenken, Johannes Lauckner, Violoncello und Bass Geschichten hören und träumen. Finissage zu „engel mögen dich begleiten“ Was glaubst du denn? 02. Februar 2019, 16.00 Uhr in der Auferstehungskirche Ein Projekt für junge Erwachsene Die Auferstehungsgemeinde gibt in diesem Jahr zwei Kalender Im Februar und März 2019 bieten die heraus. Den Anfang hat Charles Sebastian Böhm gestartet mit Evangelischen Kirchengemeinden im „Vater und Kind“ mit einem schönen Vorwort des Vaters. Friedrichshain ein Projekt speziell für 20- bis 35-Jährige an: Große biblische Kalender ZWEI ist wieder ein Engekalender. Peter Rogge aus Worte wie „Liebe“ oder „Wahrheit“ ste- Potsdam hatte überall seine Finger dabei. Er ist nicht nur der hen dabei im Mittelpunkt. Eingeladen Maler und Zeichner für die Engel der Kalender sondern auch sind junge Erwachsene, die Lust haben, der Gestalter für „Vater und Kind“ 2019. Am 02. Februar ist die sich über solche großen Worte und das, Finissage um 16:00 Uhr in der Auferstehungskirche zu „engel was sie heute für uns bedeuten, auszu- mögen dich begleiten“ 2019. Herzliche Einladung zu Lesung, Bild: fotolia/focus finder tauschen. Musik und Kunst, Moderation KD L.Ehmke, Eintritt frei, Kalen- der zum Lichtmess-Sonderpreis Wir beginnen jeweils mit einem Abendessen, dann geht es weiter mit einem inhaltlichen Impuls, Austausch in Kleingruppen und schließlich einem geistlichen Ausklang. „Engel und Träume“ Die Treffen finden an den sechs Donnerstagen ab dem 14. Feb- KinderBibelWoche in den Winterferien ruar 2019 von 19.00 bis 21.00 Uhr in der Pfingstkirche statt. Im Gottesdienst am Sonntag, den 3. März um 10 Uhr geht es in be- 04. bis 07.02.2019, 10.00 bis 15.00 Uhr sonderer Weise um diese Themen. St. Markus-Gemeinde, Lazarus-Haus, Marchlewskistr. 40 Für das Projekt gibt es 20 Plätze. Eine regelmäßige Teilnahme an Winterferien – für viele, die nicht gerade in den Skiurlaub fahren, allen Abenden ist erwünscht. Wenn du teilnehmen möchtest, mel- ein bisschen öde. Die Eltern müssen arbeiten und Winter in Berlin de dich bitte bis zum 28. Januar kurz per Email bei Gemeindepä- ... na ja. Bei uns in der St. Markusgemeinde findet, wie in jedem dagogin Lena Müller (mueller@boxhagen-stralau.de) an. Auch Jahr, die Kinderbibelwoche (KiBiWo) statt. Sie steht immer unter wenn du Rückfragen hast, kannst du diese per Email stellen. Für einem bestimmten Thema. In diesem Jahr: Engel und Träume.En- die Teilnahme an dem Projekt entstehen keine Kosten. OSTKREUZ 17
AKTUELL Interreligiöses Gespräch: Probleme von Frauen Filmabend „Mit Jesus auf die Barrikaden - in unserer Gesellschaft durch Doktrinen der Christ*innen in der 68er-Revolte“ Religionen Dokumentarfilm von Dorian Raßloff am 14.2. 2019, 19.00 Uhr in der Samariterkirche 28. Februar, 18 Uhr, Auferstehungskirche Im Gespräch werden sein: Kusaladhamma Anagarika (Buddhistin), Eine anschließende Diskussion soll 30 Jahre nach dem Fall der Seyran Ates (Muslima/Imamin), Ulrike Offenberg (Rabbine- Berliner Mauer unter anderem den Fragen nachgehen, inwieweit rin), Canan Bayram (Religionskritikerin, Rechtsanwältin, MdB), die 68er- und die 89-Revolte Geschwister im Geiste waren und Vera von der Osten Sacken ( Christin/ Pfarrerin). wie Kirche als Schutzraum bei diesem mächtigen Aufbegehren Moderation: Claudia von Selle / Rechtsanwältin des Volkes gewirkt hat. Moderation: Bettina Röder (vor 1989 Redakteurin bei der Zeit- schrift DIE KIRCHE - heute bei Public Forum) Gemeinwohl-Ökonomie – die Alternative? Zeitzeug*innen: Pfarrerin i.R. Gisela Lattmann-Kieser, General- superintendent i.R. Martin-Micheal Passauer, Superintendent i.R. Vortrag und Diskussion mit Matthias Eigenbrod, GWÖ-Berater Lothar Wittkopf, Pfarrer i.R. Bernd Albani Donnerstag, 21.2., 19.30 Uhr, Auferstehungsgemeinde in Friedrichshain, Friedenstraße 83, 10249 Berlin Teilnahme kostenfrei, um Spenden wird gebeten. Anmeldung un- ter: crossroads@besondere-orte.com oder Tel.: 030 / 526 802 135 Wie wichtig ist es Ihnen, Pro- dukte zu kaufen, in deren Wert- schätzungskette die Menschen- würde, die soziale Gerechtigkeit, die ökologische Nachhaltigkeit und die demokratische Mitwir- „Geistlich Leben“ – Übungsweg in der kung bei Entscheidungen beachtet werden? Passionszeit 2019 – Anmeldung beginnt! Es gibt eine Initiative, der sich mehrere tausend Menschen und … Impulse für mein geistliches Leben bekommen … Zeit für Unternehmen und auch Kirchengemeinden angeschlossen ha- mich selbst finden … offen für das Göttliche werden … mich ben. Matthias Eigenbrod gibt einen Einblick in die Methodik der mit anderen austauschen … in der Passionszeit ist Gelegenheit, Gemeinwohlökonomie und lädt zur Diskussion und zum Mit- das ausprobieren. machen ein. Nicht nur für Leute mit Wirtschaftskenntnissen. Die Wochen vor Ostern laden ein, einen besonderen Weg nach innen zu gehen: Der Übungsweg „geistlich leben“ bietet dazu Impulse und Gemeinschaft. Herzliche Einladung im überschau- Stralauer Kirchenmusik baren Rahmen von sechs Wochen Passionszeit gemeinsam mit anderen diesen Fragen nachzugehen, zu üben, Erfahrungen zu Blockflötentrio „T`Andernac“, Hamburg machen und Erfahrungen zu teilen. Sonntag, 24. Februar, 17 Uhr, Dorfkirche Stralau Worauf lasse ich mich ein? Joanna Achilles, Suse Harlan, Frank Vincenz und als Gast Ma- Sich auf diesen Weg einlassen bedeutet, sich im Alltag Zeit rion Leuschner spielen Werke des Mittelalters - Ciconia, Landi- für eine persönliche „Stille Zeit“ zu nehmen, etwa 20 Minuten ni, der Renaissance - Palestrina, Senfl, Tye, Tavenner und des täglich. Dazu gehört auch wöchentlich an den Austauschtref- Barock - Bach u.a. fen teilzunehmen. Sie sind ein wichtiger Zwischenhalt auf dem OSTKREUZ 18
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