Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm

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Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
Künstlerhaus
Mousonturm

Programm

November

2019

www.mousonturm.de
Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
TANZFESTIVAL RHEIN-MAIN
8    Hicks&Bühler: Strange Loops
9    Lisbeth Gruwez/Voetvolk: AH|HA
10   Lisbeth Gruwez/Voetvolk & Dirk Braeckman: Penelope
11   Cyril Baldy: Variation(s) for a Few
12   Tümay Kılınçel: Dansöz
13   Florentina Holzinger: TANZ
14   Alter schützt vor Tanzen nicht / Raquel Meseguer: Rest Room
15   Diego – Dance-Battle / LIGNA: Klasse Kinder!
16   Tanztag Rhein-Main
17   Dancing Ears Podcast / Dancing Wheels Mitfahrgelegenheiten
18   Tanzfestival-Programm in Darmstadt
19   Tanzfestival-Programm in Wiesbaden
20   Profitraining / Tanzmedizinische Beratung

THEATER & PERFORMANCE
28    Boris Nikitin: Versuch über das Sterben
29    Mats Staub: Death and Birth in My Life

30     andcompany&Co.: 1989: The GREAT DiSiNTEGRATiON
31     HTA-Ringvorlesung mit Anja Dirks / Enough Room to Grow?
32     Akira Takayama/Port B: WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von Nürnberg

KONZERTE & LESUNGEN
41  The LOKAL Listener – Gregor Praml trifft Ralf Hildenbeutel
42  Der Geheime Salon – Minimal Violence & Luz1e
43  The Tiger Lillies: 30th Anniversary Tour
44  Radical Face: Live 2019
45  Berthold Seliger: Vom Imperiengeschäft – Wie Großkonzerne die kulturelle
    Vielfalt zerstören
46  Adriana Calcanhotto
47  open mike-Preisträgerlesung

54     RECLAIM YOUR CITY
55     DIE GROSSE TITANIC-JUBILÄUMSGALA

56     SERVICE
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Tanzfestival Rhein-Main in
Frankfurt und Offenbach
Hicks&Bühler: Strange
Loops
Lisbeth Gruwez/Voetvolk:
AH|HA
Lisbeth Gruwez/Voetvolk &
Dirk Braeckman: Penelope
Cyril Baldy: Variation(s) for a
Few
Tümay Kılınçel: Dansöz
Florentina Holzinger: TANZ
LIGNA: Klasse Kinder!
Diego – Dance-Battle
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Tanzfestival Rhein-Main, 31.10.–17.11. in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden

„Moving beyond“, „Über-etwas-Hinausgehen“, ist das Motiv des diesjährigen Tanzfestivals Rhein-Main, das zwei Wochen lang
Bühnen und Aufführungsorte in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden bespielt und sich am 16.11. mit dem Tanztag
in der ganzen Region ausbreitet. Sich anderen zu öffnen, um die eigenen Limitierungen zu überwinden, ist in die DNA vieler
Festivalkünstlerinnen und -künstler eingeschrieben, allen voran Lisbeth Gruwez und ihrer Kompanie Voetvolk, die im Zentrum
der neuen Reihe „Spotlight“ stehen. Von nun an werden in jedem Jahr mehrere Produktionen einer Künstlerin bzw. eines
Künstlers präsentiert und ein Schwerpunkt auf sie gelegt. Artistik, Jodeln, polyphone Gesänge, Film und orientalischer Tanz –
die Liste der Praktiken und Formen ist lang, mit denen die Choreografinnen und Choreografen experimentieren und zugleich
die gängigen Vorstellungen davon befragen, was zeitgenössischer Tanz ist. Tanz hat die Kraft, körperlich, räumlich und emotio-
nal zu bewegen. Dem Tanzfestival Rhein-Main, das in mehreren Städten stattfindet, ist diese Bewegung konkret eingeschrie-
ben. Damit dies auf umweltverträgliche Weise passiert, bietet das Festival in diesem Jahr erstmals „Dancing Wheels“, eine
Mitfahrplattform in Kooperation mit BesserMitfahren, an.

Ausführliche Informationen zum Tanzfestival und seinem Rahmenprogramm finden Sie auf unserer neuen Website:
www.tanzfestivalrheinmain.de

Tanzfestival Rhein-Main, 31.10.–17.11. in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach and Wiesbaden

The motto of this year’s Tanzfestival Rhein-Main is “Moving beyond”. Once again, we are proud to have put together a full
two-week programme for stages and spaces in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach and Wiesbaden. On 16 November, the
festival climaxes in the 7th Tanztag Rhein-Main across the entire region. Opening yourself up to others in order to overcome
your own limitations is deeply ingrained in the DNA of many of artists featured in this year’s festival. Our new “Spotlight”
series focuses on the exemplary work of Lisbeth Gruwez and her company Voetvolk. From this year on, every Tanzfestival
Rhein-Main will place a special emphasis on the work of one artist or group by presenting a showcase of their work. Artistry,
yodelling, polyphonic songs, films and Oriental dance – the list of practices and forms is long that Gruwez and other chore-
ographers are experimenting with, while questioning our habitual ideals about contemporary dance. Dance has the power
to move people physically, spatially and emotionally. The Tanzfestival Rhein-Main has motion built in as it wanders through
numerous cities. In order for this to happen in an environmentally friendly way, this year’s festival offers a new ride-sharing
platform called “Dancing Wheels”, in cooperation with BesserMitfahren.

For more information about the dance festival and its fringe programme, please visit our new website:
www.tanzfestivalrheinmain.de
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S. 8        TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT                                                   S. 9        TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT

Hicks&Bühler                                                                                         Lisbeth Gruwez/Voetvolk
(Frankfurt)                                                                                          (Brüssel)
Strange Loops
Uraufführung                                                                                         AH|HA
5.–7.11.                                                                                             6. & 7.11.
TANZ Mousonturm Studio 1 / 5.11., 20 Uhr; 6. & 7.11., 19 Uhr / Dauer: 55 Min. / Keine Sprachkennt-   TANZ Mousonturm Saal / 20 Uhr / Dauer: 55 Min. / Keine Sprachkenntnisse erforderlich /
nisse erforderlich / € 12 / erm. € 6 / Am 5.11. Small Talk im Anschluss / Koproduktion im Rahmen     € 19 / erm. € 9 / Am 6.11. Gespräch im Anschluss / Am 7.11. Cool-down im Anschluss /
der Tanzplattform Rhein-Main / Konzept, Choreografie: Laura Hicks, Hannah Shakti Bühler / Sound      Konzept, Choreografie: Lisbeth Gruwez / Komposition, Sounddesign, Assistenz: Maarten Van
Design: Jana Sotzko / Performance: Laura Hicks, Hannah Shakti Bühler, Liese Lyon, Johanna Milz,      Cauwenberghe / Performance: Mercedes Dassy, Anne-Charlotte Bisoux, Vicente Arlandis
Jana Sotzko                                                                                          Recuerda, Lucius Romeo-Fromm, Lisbeth Gruwez

Jodeln trifft auf zeitgenössischen Tanz. Die in Frankfurt leben-                                     Zähnefletschen und Zwerchfellzucken, ein zu Tränen treiben-
den Tänzerinnen Laura Hicks und Hannah Shakti Bühler                                                 der Tremor: Lachen ist ein den ganzen Körper ergreifendes,
alias Hicks&Bühler sind Fans überraschender Begegnungen.                                             beinahe gewaltsames Geschehen. Lisbeth Gruwez seziert
Nach „Reaching towards...“ und „Der Klumpen“ machen                                                  in „AH|HA“ den unwillkürlichen Reflex und zerlegt den
sie sich in ihrer dritten Choreografie auf die Suche nach                                            ­er­schütternden Akt in seine bewegenden Einzelteile. Montiert
den Schichten, die die vielseitige, aber häufig unterschätzte                                         zu einem dem Rave verwandten monotonen Rauschen
­Gesangstechnik des Jodelns mit Tanz verbinden. Das Duo                                               kreiert die Choreografin einen tänzerischen Trip, eine Erkun-
 findet in den Mitgliedern des Frankfurter Jodlklubs ­Liese Lyon                                      dung von Ekstase. „AH|HA“ ist eine befremdliche Abstraktion
 und Johanna Milz und in der Musikerin Jana ­Sotzko kon-                                              für fünf bizarr gekleidete Typen, die nahezu willenlos
 geniale Partnerinnen. Die fünf Künstlerinnen gestalten ein                                           von einem Zustand in den nächsten gleiten. Zum suggestiven
 ­poly­phones Zusammentreffen, ein verflochtenes System                                               Soundtrack von Maarten Van Cauwenberghe entsteht eine
  aus B­ ewegung und Sound, in dem sich sehr unterschiedliche                                         Verhaltensstudie menschlicher Affekte – Anarchie definiert
  Körper in Harmonie und Disharmonie, in Sinn und Unsinn                                              durch absolute Kontrolle. „AH|HA“ ist das erste Gruppen-
  ­begegnen.                                                                                          stück, das Lisbeth Gruwez und Maarten Van Cauwenberghe
                                                                                                      2014 für ihre Kompanie Voetvolk entwickelt haben.
Yodeling meets contemporary dance. The Frankfurt-based dancers Laura
Hicks and Hannah Shakti Bühler alias Hicks&Bühler are fans of surpris-                               Baring your teeth, your diaphragm twitching, a tremor driving you
ing meetings. In their third choreography after “Reaching towards...” and                            to tears: in its appropriation of the whole body, laughter borders on
“Der Klum­pen”, they are now on a search for the layers that connect the                             the violent. In “AH|HA”, choreographer and dancer Lisbeth Gruwez
multifarious but often underestimated singing technique of yodeling                                  dissects this involuntary reflex and breaks it down into its component
with dance. The duo has congenial partners in the members of Frank-                                  movements. Assembled into a ravelike, monotonous delirium, Gruwez
furt’s Jodlklub Liese Lyon and Johanna Milz as well as the musician Jana                             creates a choreographic trip, an exploration of extasy. “AH|HA” is an
Sotzko. The five artists create a polymorphous meeting, an interwoven                                estranging abstraction for five bizarrely dressed characters, which float
system of movement and sound, in which very different bodies react to                                from one state to the next, almost without volition. It is a behavioral
one another in harmony and ­disharmony, with sense and nonsense. No                                  study of human affects – anarchy defined by absolute control – scored
language skills required                                                                             to a suggestive soundtrack by composer Maarten Van Cauwenberghe.
                                                                                                     “AH|HA” is the first group piece created by Lisbeth Gruwez and Maarten
                                                                                                     van Cauwenberghe for their company Voetvolk in 2014. No language
                                                                                                     skills required
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S. 10       TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT                                                 S. 11       TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT

Lisbeth Gruwez/Voetvolk & Dirk                                                                     Cyril Baldy
Braeckman                                                                                          (Frankfurt)
(Brüssel/Gent)                                                                                     Variation(s) for a Few
Penelope                                                                                           Uraufführung
Vorpremiere
8.–10.11. im Frankfurt LAB                                                                         8.–10.11. im Frankfurt LAB
                                                                                                   TANZ Frankfurt LAB / 19.30 Uhr / Dauer: 50 Min. / Keine Sprachkenntnisse erforderlich / € 19 /
                                                                                                   erm. € 9 / Am 9.11. Warm Up um 18.30 Uhr / Am 10.11. Gespräch im Anschluss / Koproduktion im
INSTALLATION Frankfurt LAB, Halle 2 / 18.30–19.30 Uhr & 20.30–21.30 Uhr durchgehender Einlass /    Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main / Choreografie, Licht, Sound, Kostüme: Cyril Baldy / Tanz:
Länge: 11 Min. / Keine Sprachkenntnisse erforderlich / Eintritt frei / Konzept: Lisbeth Gruwez &   Ashley Wright, Audrey Dionis, Joel Donald Small, Louella May Hogan
Maarten Van Cauwenberghe / Choreografie, Performance: Lisbeth Gruwez / Musik: Maarten Van
Cauwenberghe / Regie: Dirk Braeckman / Kamera: Jo Vermaercke / Schnitt: Griet Teck

                                                                                                   Wie organisieren wir uns im sozialen Raum? Cyril Baldy
Inspiriert von den weiblichen Figuren in Homers Epos                                               ­entwirft mit seinem Quartett „Variation(s) for a Few“ ein
­„Odyssee“, die im Schatten des Trojanischen Krieges l­eben,                                        ­Mikromodell des Zusammenlebens. Als ausgebildeter
 entwickelte Lisbeth Gruwez 2017 das Solo „Penelope“.                                                ­klassischer Tänzer, der viele Jahre in namhaften Kompanien
 ­Vollkommen konzentriert auf ihren Körper und auf einfache                                           wie The ­Forsythe Company tanzte, nimmt er dabei konse-
  zirkuläre Bewegungen entwirft Gruwez ein eindringliches                                             quenterweise die choreografischen Grundkategorien Körper,
  Bild für den ambivalenten Zustand, in dem sich Odysseus’                                            Zeit und Raum in den Blick. Er entwickelt für vier außer­
  Frau Penelope beim Warten auf seine Heimkehr befindet.                                              gewöhnliche Tänzerinnen und Tänzer eigenständige Soli, die
  Alles scheint stillzustehen, auch wenn die Zeit voranschreitet.                                     parallel g­ etanzt werden und auf den gleichen Handlungs­
  In einer gleichnamigen Videoinstallation findet diese hypno­                                        anweisungen basieren. Ähnlich wie beim musikalischen
  tische Arbeit von Lisbeth Gruwez eine neue Form.                                                    Kontrapunkt sind sie voneinander unabhängig und zugleich
                                                                                                      permanent aufeinander bezogen. Sie treffen in diesem
Inspired by the female characters in Homer’s epic “The Odyssey”, who                                  ­komplexen Geflecht blitzschnelle Entscheidungen und schaf-
all live in the shadows of the Trojan war, Lisbeth Gruwez developed                                    fen eine effiziente Ökonomie, die sich von Kodifizierungen
the solo “Penelope”. Completely concentrated on her body and on
­simple circular movements, Gruwez created a remarkable image for                                      und Festlegungen im Tanz löst, ohne ihre Präzision und Virtuo-
 the ­ambivalent state that Odysseus’ wife Penelope is in while she awaits                             sität zu verlieren. Dabei entsteht eine alternative Form des
his return. Everything seems to stand still, even though time passes.                                  Zusammenseins von Körpern in Zeit und Raum.
This hypnotic work by Lisbeth Gruwez finds a new form in a video instal-
lation. No language skills required                                                                How do we organize ourselves in social space? With his quartet
                                                                                                   ­“Variation(s) for A Few”, Cyril Baldy develops a micro-model for living
                                                                                                    together. As a classically trained dancer who danced for many years
                                                                                                    in famous companies such as The Forsythe Company, he stringently
                                                                                                    ­directs his attention to the choreographic fundamental categories of
                                                                                                     body, time and space. For four extraordinary dancers he develops
                                                                                                     ­individual solos that are danced in parallel and are based on the same
                                                                                                      sets of directions. ­Similar to a musical counterpoint, they are indepen-
                                                                                                      dent of one another and simultaneously permanently related. In this
                                                                                                      complex weave, the dancers make instantaneous decisions and create
                                                                                                      an efficient economy that is relieved of codifications and d­­eterminations
                                                                                                      in dance without losing precision and virtuosity; in the process, they
                                                                                                      ­formulate an alternative form of togetherness for bodies in time and space.
                                                                                                   No language skills required
Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
S. 12       TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT                                                 S. 13        TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT

Tümay Kılınçel                                                                                     Florentina Holzinger
(Frankfurt)                                                                                        (Wien)
Dansöz                                                                                             TANZ
Erstaufführung im deutschsprachigen Raum
12.,13.,15.11.                                                                                     14. & 15.11.
                                                                                                   TANZ Mousonturm Saal / 14.11., 20 Uhr; 15.11., 19 Uhr / Dauer: 90 Min. / In Englisch / Ab 18 Jahren /
                                                                                                   € 19 / erm. € 9 / Am 14.11. Small Talk im Anschluss / Mousonturm-Koproduktion im Rahmen
TANZ Mousonturm Studio 1 / 12. & 13.11., 20 Uhr; 15.11., 21 Uhr / Dauer: 60 Min. / In Deutsch,     der Tanzplattform Rhein-Main / Konzept, Choreografie: Florentina Holzinger / Live-Video: Josefin
Englisch & Türkisch / € 12 / erm. € 6 / Am 13.11. Gespräch im Anschluss / Koproduktion im Rahmen   Arnell / Performance von und mit: Renée Copraij, Trixie Cordua, Evelyn Frantti, Florentina
der Tanzplattform Rhein-Main / Regie, Performance: Tümay Kılınçel / Livemusik: Leila Moon          Holzinger, Lucifire, Annina Lara Maria Machaz, Maria Netti Nüganen, Suzn Payson, Laura Stokes,
                                                                                                   Veronica Thompson, Lydia Darling

Wenn der Orient – nach dem Kulturwissenschaftler und
­Pionier des Postkolonialismus Edward Said – eine europäische                                      In ihren explosiven Stücken verarbeitet Florentina ­Holzinger
 Erfindung ist, müssten dann nicht auch orientalische Tän-                                         Referenzen aus der Tanzgeschichte sowie aus anderen
 ze, häufig nur Bauchtanz genannt, als Teil der europäischen                                       ­Disziplinen wie Kickboxen, Artistik, Striptease und Yoga.
 Tanzgeschichte begriffen werden? Wieso schließt der zeitge-                                        So wundert es nicht, wenn die Choreografin ihr neues Stück
 nössische Tanz, der eigentlich Offenheit und Ausdrucksvielfalt                                     „TANZ“ als „sylphidische Träumerei mit Stunts“ beschreibt.
 suggeriert, bestimmte Formen des Tanzens, so auch den                                              Sie versammelt Tänzerinnen unterschiedlicher ­Generationen
 Bauchtanz, aus? In ihrem neuen Solo dreht die Frankfurter                                          und Kontexte um sich und fragt, was es heißt, sich in
 Choreografin Tümay Kılınçel bestehende Perspektiven um und                                         eine Ahnenfolge einzureihen, die sich auf ein Konzept von
 integriert orientalische Tänze in die Genealogie des Zeitge­                                       Schönheit bezieht, das den weiblichen Körper überhöht und
 nössischen. Wie kann das exotisierte Körperbild der Frau(en)                                       ­funktionalisiert. Was sich zunächst als eine von Beatrice
 im Bauchtanz einer sozialen Emanzipation unterzogen und                                             Schönherr geleitete Ballettklasse tarnt, die als erste Prima­
 somit zu einem Mittel der Ermächtigung werden? Wie kann                                             ballerina den „Sacre du Printemps“ nackt tanzte, entwickelt
 Kılınçel als Künstlerin diese Körperpraktiken nutzen, ohne                                          sich zu einer rigorosen Studie über die Industrie des Blicks
 in eine v­ orgefertigte Box geschoben zu werden?                                                    und die Disziplinierung des weiblichen Körpers. Referenz-
                                                                                                     punkte sind dabei Stuntshows, Pornografie und das roman­
If the Orient – according the cultural scientist and pioneer of post-co-                             tische Ballett des 19. Jahrhunderts mit seinen Sylphiden –
lonialism Edward Said – is a European invention, then shouldn’t all                                  beflügelten Waldfeen, die das Konzept von Schwerelosigkeit
­oriental dances, often just called belly dancing, also be considered as
 a part of European dance history? Why does contemporary dance,                                      repräsentieren.
 which usually implies openness and a diversity of expression, exclude
 certain forms of dance, in this case belly dancing? In her new solo,                              In her explosive pieces, Florentina Holzinger addresses references from
 Frankfurt-­based choreographer Tümay Kılınçel turns existing perspec-                             the history of dance as well as other disciplines such as kickboxing,
 tives around and integrates Oriental dances into the genealogy                                    acrobatics, striptease and yoga. And thus it’s no surprise when the
 of the contemporary. How can the exoticized body image of women                                   ­choreographer describes her new piece, “TANZ”, as a “sylphidic reverie
 in belly dance be emancipated socially and thus turn into a means                                  in stunts”. She brings together dancers from different generations
 of ­empowerment? How can Kılınçel as an artist use this body practice                              and contexts and asks: what does it mean to place yourself in a heritage
 ­without being placed into a prefabricated box? In English, German                                 that is based on a concept of beauty, which exaggerates and functional-
  and Turkish                                                                                       izes the female body? What at first is disguised as a ballet class led
                                                                                                    by ­Beatrice Schönherr, who was the first primaballerina to dance “Sacre
                                                                                                    du printemps” naked, develops into a rigorous study of the ­industrial
                                                                                                    ­production of a gaze and disciplining the female body. Points of
                                                                                                     ­reference are stunt shows, pornography and romantic ballets from
                                                                                                      the 19th century with their sylphs, winged forest fairies, who represent
                                                                                                      the concept of weightlessness. In English
Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
S. 14        TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN FRANKFURT                                 S. 15        TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN OFFENBACH

Alter schützt vor Tanzen nicht                                                      Diego – Dance-Battle
9. & 10.11.                                                                         16.11.
WORKSHOP für Menschen ab 60 Jahren / Probebühne 3 / 11–16 Uhr / In Deutsch / € 80   TANZ im KOMM Shopping Center, Aliceplatz 11, 163065 Offenbach / 11 Uhr & 13 Uhr / Dauer: 45
                                                                                    Min. / Keine Sprachkenntnisse erforderlich / Eintritt frei / Künstlerische Leitung: Daniel Schauf /
                                                                                    Mit: Aaron Schröder, Gal Feffermann, Christian Meusel, Adam Shpira, Nene Okada, Tom Diener,
                                                                                    Guillermo de la Chica, Steven Höhn, Luciano Baptiste, John Tewelde, Miriam Markl, David
Petra Lehr arbeitet seit über 40 Jahren mit großer Begeiste­                        Klockare u.a.
rung als Choreografin und Tänzerin. Alter und körperliche
­Veränderungen sind für sie dabei kein Hinderungsgrund.                             Im Rahmen des ­Tanzfestivals laden wir zu einem Dance-Battle
 ­Gerade der zeitgenössische Tanz mit seinen u   ­ nterschiedlichen                 der besonderen Art. Tänzerinnen und Tänzer verschiedener
  Ansätzen ist ideal, um an unterschiedliche Bewegungs­                             Stile und Genres treffen hier aufeinander. Im Gegensatz zum
  fähigkeiten anzuknüpfen. In einem zweitägigen Workshop,                           ­konventionellen Breakdance-Battle wissen sie vorher weder,
  der sich exklusiv an Personen ab 60 Jahren mit und ohne                            mit wem sie ein Team bilden noch welche Musik in der jewei-
  ­Tanz­erfahrungen richtet, führt Petra Lehr in die G
                                                     ­ rundlagen                     ligen Runde gespielt wird. Über das Weiterkommen ent­
   des zeitgenössischen Tanzes ein. Nach einem lockeren                              scheidet das Publikum.
   ­Warm-up, das den Körper kräftigt und mobilisiert, werden
    Elemente wie Dynamik, Rhythmus und Kontakt erforscht                            In the Tanzfestival Rhein-Main context, we are inviting everyone to a
                                                                                    dance battle of a special kind. Dancers from different styles and genres
    und die e
            ­ igenen Bewegungsmöglichkeiten erweitert.                              meet here. In contrast to a conventional break-dance battle, they don’t
                                                                                    know who they will form a team with and what music will be played
For over 40 years now, Petra Lehr has been working as a choreographer               in the respective battle. The audience decides who makes it to the next
and dancer with great enthusiasm. Age and physical changes are no                   round. No language skills required
hindrance for her. Especially contemporary dance, with its variety of
­approaches, is ideal for connecting with different movement abilities.
 In a two-day workshop, which is exclusively directed to people over                LIGNA (Frankfurt/Hamburg/Köln): Klasse Kinder!
 60 with and without dance experience, Petra Lehr introduces participants           16.11.
 to the basics of contemporary dance. After a relaxed warm-up, which                TANZ im KOMM Shopping Center, Aliceplatz 11, 163065 Offenbach / 12 Uhr & 14 Uhr / Dauer: 45
 will strengthen and mobilize the body, elements such as dynamics,                  Min. / In Deutsch / Pay as you wish / Konzept, Text: LIGNA (Ole Frahm, Michael Hüners, Torsten
                                                                                    Michaelsen)
 rhythm and contact will be explored and movement potentials expand-
 ed. In German
                                                                                    Einmal mitten in einer Bahnhofshalle oder einer Passage
                                                                                    ­Luftklavier spielen und Teil einer tanzenden Bande sein?
Raquel Meseguer (London): Rest Room                                                  Während des Tanzfestivals lädt das Performance-Kollektiv
13.11.                                                                               ­LIGNA Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren ein, an
SHOWING Probebühne 1 / 18.30 Uhr / Dauer: 80 Min. / In Englisch / Eintritt frei       ­einem ­außergewöhnlichen Stück teilzunehmen. Ausgestat-
                                                                                       tet mit Kopfhörern, über die ein Hörspiel läuft, in dem sich
Während einer Residenz entwickelt Raquel Meseguer ihr                                  ­Erzählungen und Bewegungsanweisungen mischen, erobern
­neues Stück „Rest Room“ weiter, das von Menschen erzählt,                              sie tanzend den öffentlichen Raum und probieren, wie
 die versuchen, sich in der Öffentlichkeit auszuruhen. Gleich-                          man sich ohne Anführerin oder Anführer gemeinsam bewe-
 zeitig verfeinert sie auch ihre Turning-towards-Methode,                               gen kann. Ideengeberin für das Stück ist die Choreografin
 die sie zusammen mit der Tänzerin Sarah Hopfinger entwi-                               Jenny Gertz (1891–1966), eine beinahe in Vergessenheit
 ckelt. In einem Showing gibt Meseguer Einblicke in ihren                               ­geratene ­Pionierin des modernen Tanzes und Visionärin in der
 Arbeitsprozess. Das Showing ist relaxed: Es bietet verschie-                            Arbeit mit Kindern.
 dene Sitz- und Liegemöglichkeiten in einer stressfreien
 und reizarmen Umgebung.                                                            The performance collective LIGNA invites children between six
                                                                                    and twelve years of age to take part in an extraordinary piece. Equipped
                                                                                    with headphones, which feature an audio play that mixes stories
During her residency, Meseguer will continue developing her new
                                                                                    and movement instructions, they conquer the public space through
piece, “Rest Room”. It tells the story of peoples’ attempts to rest in
                                                                                    dance as they test the ways in which a random motley crew moves
public. Her process will also continue to work on the Turning Toward
                                                                                    without a leader. Inspiration for the piece comes from the choreographer
­methodology she is currently developing with dance artist Sarah
                                                                                    Jenny Gertz (1891–1966), an almost forgotten pioneer of modern
 ­Hopfinger. Meseguer will offer an insight into her work process in an
                                                                                    dance and visionary in the field of working with children. In German
  ­informal studio sharing. The sharing will be a relaxed event: it will
   offer a variety of places to sit, lie down and stand, in a stress-free and
   low-impact sensory space. In English
Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
S. 16       TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN                                                         S. 17    TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN

Tanztag Rhein-Main                                                                            Dancing Ears Podcast
in Bad Homburg, Darmstadt, Eschborn, Frankfurt, Friedberg,                                    Podcast auf www.tanzfestivalrheinmain.de
Friedrichsdorf, Hofheim, Kelkheim, Mörfelden-Walldorf,
Neu-Anspach, Offenbach, Wiesbaden                                                             Tanz gehört überallhin! Unter der Dusche, beim Frühstück,
16.11.                                                                                        in der S-Bahn, im Auto auf dem Weg zur Arbeit, beim
TANZ ganztags ab 9.15 Uhr / Pay as you wish / Programm unter www.tanzfestivalrheinmain.de /   ­Entspannen und natürlich auf dem Weg zu den Festivalvor-
Tanzfest im Mousonturm ab 20 Uhr, Festivalabschlussparty ab 22.30 Uhr
                                                                                               stellungen in der Rhein-Main-Region. Holen Sie sich den
Swing, Hip-Hop, klassisches Ballett, Odissi, griechische                                       Podcast ­„Dancing Ears“ des Tanzfestivals Rhein-Main auf die
­Folklore und vieles mehr – der 7. Tanztag Rhein-Main erfüllt die                              Ohren! In sechs Episoden wird jeweils eine Produktion des
 kühnsten Träume von Tanzfans. Ob mit oder ohne Tanz­er-                                       abwechslungsreichen Programms durch die Choreografinnen
 ­­fahrung, einen Tag lang können Sie in zwölf Städten des                                     und Choreografen vorgestellt und der Frage nachgegangen:
 Rhein-Main-Gebiets unterschiedliche Tanzstile und Körperprak-                                 Was ist zeitgenössischer Tanz?
 tiken ausprobieren. In diesem Jahr gibt es besonders viele
 Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, inklusive                                Dance belongs everywhere! Under the shower, at breakfast, in the
                                                                                              ­subway, in the car on the way to work, while you’re relaxing and of
 einer Kinderbetreuung im Frankfurter Künstlerhaus Mouson-                                     course en route to the festival performances in the Rhine-Main region.
 turm. Auch Kurse für Menschen fortgeschrittenen Alters und                                    Listen to the podcast “Dancing Ears”! In six episodes, the choreogra-
 für Personen mit Behinderung gibt es im Programm. Tanz­                                       phers present one production each of the diverse program. The question
 profis teilen ehrenamtlich in über 170 Workshops ihr Wissen                                   will be posed: What is contemporary dance?
 und ihre Begeisterung für die diversen Ausdrucksformen
 des Körpers. Für alle, die nach einem bewegungsreichen Tag                                   Dancing Wheels Mitfahrgelegenheiten
 noch nicht genug haben, ist das Tanzfest im Künstlerhaus                                     Infos & Nutzung auf www.tanzfestivalrheinmain.de
 Mou­­sonturm die ideale Gelegenheit, den Tag zu beenden.
 Alle sind eingeladen, im großen Saal des Mousonturms noch                                    Das Tanzfestival Rhein-Main bewegt. Nicht nur auf der Büh-
 einmal die Vielfältigkeit des Tanzes im halbstündigen Stil­                                  ne, sondern auch zwischen den Städten in der Region. Der
 wechsel zu genießen.                                                                         Umwelt zuliebe empfehlen wir, mit öffentlichen Verkehrsmit-
                                                                                              teln zu den Festivalvorstellungen zu reisen. Wer allein oder
Swing, Hip Hop, classical ballet, Odissi, Greek folklore and much more.                       mit dem Auto fährt und noch einen Platz frei hat, kann über
The 7th Tanztag Rhein-Main fulfills dance fans’ most daring dreams.                           unsere Website tanzbegeisterte Mitfahrende finden – im Auto
No matter whether you are a beginner or a repeat offender, you can do
try-outs in different dance styles and physical practices in 12 cities in                     und auch in Bus und Bahn. Zur leichteren Organisation arbeitet
the Rhine-Main area for an entire day. This year, there are many offers                       das Tanzfestival Rhein-Main mit BesserMitfahren zusammen.
for children, young adults and their families, including child care at                        Auf der Tanzfestival- Website können Fahrten direkt einge­
Frankfurt’s Künstlerhaus Mousonturm. Senior citizens and people with                          tragen und Angebote eingesehen werden. Eine Registrierung
disablitiy can also find courses in the program. In over 170 workshops,
dance professionals and other movement experts volunteer to share
                                                                                              ist nicht notwendig und die Nutzung ist kostenlos. Lasst
their knowledge and enthusiasm for a variety of the body’s forms of                           die Reifen tanzen!
expression. For everyone who still hasn’t had enough after a day full
of movement, the Tanzfest at the Künstlerhaus Mousonturm is the ideal                         The Tanzfestival Rhein-Main moves you. Not just on stage, but also
opportunity to end the day. Everyone is invited to the Mousonturm’s                           ­between the region’s cities. For obvious environmental reasons,
big hall to enjoy the diversity of dance; every half hour, styles switch.                      we recommend taking public transportation to the festival performanc-
                                                                                               es. If travelling alone or driving by car you can find or offer a ride
                                                                                               to ­other dance enthusiasts though our website. To facilitate the organi­
                                                                                               zation, the Tanzfestival Rhein-Main is working together with Besser­
                                                                                               Mitfahren. Rides can be placed on the Tanzfestival website, and you can
                                                                                               see offers there, too. No registration is required and it’s free
                                                                                               of charge. Tires will dance!
Programm November 2019 - Künstlerhaus Mousonturm - www.mousonturm.de - Künstlerhaus Mousonturm
S. 18   TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN DARMSTADT     S. 19   TANZFESTIVAL RHEIN - MAIN IN WIESBADEN

Tanzfestival-Programm in                           Tanzfestival-Programm in
Darmstadt                                          Wiesbaden

Damien Jalet/CEPRODAC:                             Tim Plegge/Hessisches
Omphalos, 31.10.                                   Staatsballett: Der Nussknacker,
                                                   31.10.
Geneva Camerata & Juan Kruz
Díaz de Garaio Esnaola: Dance of                   Overhead Project: My Body Is
the Sun, 1.11.                                     Your Body, 7. & 8.11.
Flora Détraz/Cie. PLI: Muyte                       Antanzen– Zeitgenössisch mit Jungyeon Kim,
­M aker, 1. & 2.11.                                9.11.

Workshop mit Lisbeth Gruwez: Beyond the            Julio César Iglesias/Fleur Darkin/
­L imits of Imagination, 2.11.                     George Céspedes: Danza
                                                   Contemporánea de Cuba,
Choreografische Werkstatt, 3.11.                   9. & 10.11.
Lisbeth Gruwez/Voetvolk: The                       Lisbeth Gruwez/Voetvolk: Lisbeth
Sea Within, 3.11.                                  Gruwez Dances Bob Dylan, 9.11.
Antanzen – Klassisch mit Ricardo Pereira, 16.11.   Informationen & Tickets:
                                                   www.tanzfestivalrheinmain.de
Tanztee, 16.11.

Tim Plegge/Hessisches
­Staatsballett: Der Nussknacker,
 16.11.
Informationen & Tickets:
www.tanzfestivalrheinmain.de
S. 20        TANZPL AT TFORM RHEIN - MAIN

Profitraining
Mo–Fr, 10–11.30 Uhr (außer an Feiertagen) / Probebühne 3 / Einzelkarte € 6 / 10er-Karte € 35 /
Monatskarte € 50 / Ausführliche Informationen: www.tanzplattformrheinmain.de

1.11. Antony Rizzi
4.–8.11. Britta Schönbrunn
11.–15.11. Miranda Glikson
18.11. Hannah Shakti Bühler
19.–22.11. Mila Twiehaus
25.–29.11. Verena Kutschera

Als offene Klasse mit wöchentlich wechselnden Dozentinnen
und Dozenten bietet das Profitraining seit 2007 ein Spek­
trum unterschiedlicher Stile und Techniken für professionelle
­Tänzerinnen und Tänzer sowie Tanzstudierende.
Since 2007 regular dance technique training for professional dancers
called “Profitraining” has been held by choreographers and dancers
from the field of contemporary dance.

Tanzmedizinische Beratung
18.11.
BERATUNG 10.15–13.45 Uhr, 30-minütige Einzeltermine / Eigenkostenanteil € 15 / Information und
Anmeldung auf www.tanzplattformrheinmain.de

Die Tanzplattform Rhein-Main bietet regelmäßig medizinische
und therapeutische Hilfe für Tänzerinnen und Tänzer
aller Tanzsparten an – durchgeführt von Dr. med. Benita Kuni,
die nicht nur Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
(manuelle Medizin / Chirotherapie, Akupunktur, spezielle
Schmerztherapie) am Ortho-Zentrum Karlsruhe ist, sondern
auch ausgebildete Tänzerin, staatlich geprüfte Tanzpädagogin
und Tanzwissenschaftlerin. Benita Kuni ist Mitglied von
tamed und IADMS.

The Tanzplattform Rhein-Main offers regular medical and therapeutic
help for dancers from all fields of dance – the 30-minute ­consultation
sessions are provided by Dr. med. Benita Kuni, who is not only a
­specialist for orthopaedics and casualty surgery (manual medicine/
 chirotherapy, acupuncture, special pain therapy) at the Ortho-Zentrum
 Karlsruhe, but also a trained dancer, state-certified dance teacher and
 dance ­researcher. She is a member of tamed and IADMS.

                                                                                                 Lisbeth Gruwez/Voetvolk: AH|HA, 6. & 7.11.
Tümay Kilinçel: Dansöz, 12.,13.,15.11.   Cyril Baldy: Variation(s) for a Few, 8.–10.11. im Frankfurt LAB
Lisbeth Gruwez/Voetvolk: AH|HA, 6. & 7.11.   Tümay Kilinçel: Dansöz, 12.,13.,15.11.
THEATER & PERFORMANCE
BORIS NIKITIN: VERSUCH ÜBER
DAS STERBEN
MATS STAUB: DEATH AND
BIRTH IN MY LIFE
ANDCOMPANY&CO.: 1989: THE
GREAT ­DISINTEGRATION
AKIRA TAKAYAMA/PORT
B: WAGNER ­PROJECT –
DIE ­MEISTERSINGER VON
NÜRNBERG – A SCHOOL OF
HIP-HOP
S. 28     THEATER & PERFORMANCE                                              S. 29     THEATER & PERFORMANCE

Boris Nikitin                                                                Mats Staub
(Basel)                                                                      (Basel/Berlin)
Versuch über das Sterben                                                     Death and Birth in My Life
Deutsche Erstaufführung                                                      20.–28.11.
1.11.
                                                                             PERFORMANCE Mousonturm Studio 1 & 2 / 19.30 Uhr / Dauer: ca. 140
                                                                             Min. (zwei Filme, eine Pause) / In Deutsch und Englisch / € 12 / erm. € 6 /
                                                                             Mousonturm-Koproduktion / Idee, Konzept, Leitung: Mats Staub

                                                                             „Mats Staub hat ein starkes Stück über große Fragen und auch über
                                                                             sozialen Zusammenhalt geschaffen. Es ist ganz leise – und es berührt
                                                                             doch." Hannoversche Allgemeine Zeitung

                                                                             Mats Staub führt für seine Kunstprojekte seit über zehn Jahren eine
                                                                             Vielzahl an Gesprächen. In „Death and Birth in My Life“ bringt er
                                                                             nun jeweils zwei Menschen zusammen und lässt sie miteinander über
                                                                             Todesfälle und Geburten in ihrem Leben sprechen, während er als
                                                                             unsichtbarer Begleiter dabei ist. Ein Austausch über Dinge entsteht, die
                                                                             wir sonst ausklammern. Das Publikum blickt in der Video-Installation
                                                                             gleichzeitig in das erzählende und das zuhörende Gesicht. Blicke ermun-
                                                                             tern und G
                                                                                      ­ esichter zeigen Anteilnahme, denn die Gesprächspartnerinnen
                                                                             und -partner gehen nicht direkt auf die Worte ihres Gegenübers ein,
                                                                             sondern reagieren mit ihrer eigenen Erzählung. Durch diese persönlichen
LECTURE-PERFORMANCE Mousonturm Saal / 20 Uhr / Dauer: ca. 50 Min. / In       Geschichten entsteht ein gemeinschaftlicher Ort, der Gefühle zulässt
Deutsch / € 12 / erm. € 6 / Text, Performance: Boris Nikitin
                                                                             und dem Zuhören ein Zuhause gibt.
2017, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, beginnt der Autor und             For more than ten years, Mats Staub has assembled
­Regisseur Boris Nikitin die Geschichte von dessen ALS-Erkrankung aufzu-     his innumerable conversations with people into installations.
 schreiben. Die Krankheit hatte kurzen Prozess gemacht: Von der Diagnose     For “Death and Birth in My Life”, he has conflated two
                                                                             ­people to let them converse about deaths and births in their
 bis zum Tod dauert diese knapp ein Jahr. Sehr früh eröffnet der Vater        life, while he attends as an invisible companion. The audi-
 den Gedanken, einen assistierten Suizid in Erwägung zu ziehen, einen         ence simultaneously looks into the speaking and the listen-
 EXIT – eine Aussage, die alles ändert. In „Versuch über das Sterben“         ing face, while both people talk. The result is a conversation
                                                                              on things that we usually try to ignore. Looks provide
 verbindet Nikitin die Geschichte dieses Outings mit der Geschichte seines    solace and faces demonstrate compassion, for the ­partners
 eigenen Coming-Outs vor 20 Jahren und entwickelt einen Theaterabend          do not directly react to the other’s stories, but rather
 darüber, was es bedeutet, den Schritt in die Öffentlichkeit zu vollziehen    ­answer with stories of their own. These personal narratives
 und sich dabei angreifbar und verwundbar zu machen. „Versuch über das         create a space for community, that allows emotions and
                                                                               is a home to listening itself. In German and English
 Sterben“ ist ein Stück über den Blick der Anderen und über die Utopie
 einer ­Verletzlichkeit, die kein Mangel des Menschseins ist, sondern eine
 revolutionäre Fähigkeit.
In 2017, a year after his father’s death, author and director
Boris Nikitin begins writing the story of the father’s ALS
illness. The disease was a short process: from the diagnosis
to his death it takes less than a year. Very early, the father
opens the thought of considering an assisted suicide, an
EXIT. A statement that changes everything. In “Attempt
on Dying”, Nikitin combines the story of this outing with the
story of his own coming-out 20 years ago and develops it
into a theatrical evening about what it means to make the
step into the public eye and make oneself vulnerable and
vulnerable. “Attempt on Dying” is a play about the gaze
of the others and about the utopia of a vulnerability that is
not a lack of being human, but a revolutionary ability.
S. 30      THEATER & PERFORMANCE                                         S. 31     THEATER & PERFORMANCE

andcompany&Co.                                                           HTA-Ringvorlesung
(Berlin)                                                                 Kollaborationen, Kooperationen, Kollektive – In/stabiles Arbeiten in
1989: The GREAT DiSiNTEGRATiON                                           Kunst und Institutionen
21. & 22.11.                                                             Anja Dirks
                                                                         7.11.
                                                                         VORTRAG Mousonturm Studio 2 / 18.30 Uhr / In Deutsch / Eintritt frei / In
                                                                         Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie

                                                                         Wie leitet man gemeinsam ein Theater? Als gleichberechtigtes Vierer-
                                                                         Team werden die Dramaturginnen Anja Dirks und Inga Schonlau, der
                                                                         Regisseur Antú Romero Nunes und der Schauspieler Jörg Pohl ab
                                                                         der Saison 2020/21 die Schauspielsparte am Theater Basel leiten. Zur
                                                                         Eröffnung der HTA-Ringvorlesung „Kollaborationen, Kooperationen,
                                                                         Kollektive“ haben wir Anja Dirks eingeladen, um uns einen Einblick in
                                                                         Prozesse des Zusammen-Arbeitens und -Planens in Basel und andernorts
                                                                         zu geben

                                                                         How do you co-direct a theatre venue? From the 2020/21
                                                                         onwards, dramaturges Anja Dirks and Inga Schonlau,
                                                                         theatre director Antú Romero Nunes and actor Jörg Pohl
                                                                         will be co-directing the drama division of the Theater
                                                                         Basel together as equal partners. For the opening event
                                                                         of the HTA lecture series “Collaborations, Cooperation,
                                                                         Collectives”, we have invited Anja Dirks to introduce us to
                                                                         processes of cooperation and co-planning in Basel
                                                                         and elsewhere. In German

THEATER, PERFORMANCE Mousonturm Saal / 20 Uhr / Dauer: ca. 120 Min. /    Enough Room to Grow?
In Deutsch / € 19 / erm. € 9 / Mousonturm-Koproduktion / Von und mit
andcompany&Co. (Nicola Nord, Alexander Karschnia, Sascha Sulimma) &      22.11.
Luise Meier, Jan Brokof, Karsten Krampitz
                                                                         PERFORMANCE, KONZERT Frankfurt LAB, Halle 2 / 19.30 Uhr / Keine
                                                                         Sprachkenntnisse erforderlich / Eintritt frei / Ein Kooperationsprojekt
                                                                         der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, dem Royal
1989: Ganz Phantásien ist bedroht! Immer größere Teile v­ erschwinden,   Birmingham Conservatoire und dem Künstlerhaus Mousonturm

ohne dass etwas zurückbleibt, nicht einmal ein klitzekleines Loch:       12 Künstler aus Birmingham und Frankfurt am Main, 9 Tage, 1 Projekt:
NICHTS. Doch dieses Nichts übt eine ungeheure Anziehungskraft aus.       In Zeiten der Globalisierung ist Zusammenarbeit wichtiger denn je.
Viele fliehen vor ihm, aber manche stürzen sich auch kopfüber hinein –   Für die Lösung einer gemeinsamen Aufgabe sind im Arbeits- und
nur um auf der anderen Seite wiederaufzutauchen als Lüge, fixe Idee,     Entwicklungsprozess der Austausch von verschiedenen Perspektiven
fake news… Mit Hilfe des Irrlichts (Luise Meier, „MRX Maschine“), der    und ein offener Raum zur Entfaltung erforderlich. „Enough Room to
Rennschnecke (Karsten Krampitz, „Wasserstand und Tauchtiefe“) wird       Grow?“ ist ein Kunstprojekt, das den facettenreichen Prozess einer
andcompany&Co. die Desintegration reaktivieren und die Auflösungs­       Gruppen-Kollaboration thematisiert. – Bereits im vergangenen Sommer
energien umlenken, bis aus den alten Lügen neue Geschichten werden       entwickelten die Beteiligten der Frankfurter Hochschule für Musik
und phantastische Erzählungen: „Sagen lassen sich die Leute nichts,      und Darstellende Kunst und des Royal Conservatoire in Birmingham
erzählen aber lassen sie sich alles.“ (Walter Benjamin)                  gemeinsam ein performatives Event anlässlich des 50. Geburtstags des
                                                                         Heavy Metal.
1989: All of Phantásia is under threat! Greater and greater
parts are disappearing without a trace, not even a teeny                 12 artists from Birmingham and Frankfurt, 9 days and
tiny hole: NOTHING. Yet this nothing exerts tremendous                   1 project: In our world of globalism working together
attraction. Many flee from it, but some plunge in headfirst –            is more important than anytime. If we see solving problems
only to reappear on the other side as a lie, obsession, fake             ­together as a creative process, we should find out how
news… With the help of the Will-o’-the-Wisp (Luise M    ­ eier,           to use our potential to grow together, not to take room from
“MRX Maschine”), and the Racing Snail (Karsten Krampitz,                  one another. A project that aims to challenge the process
“Wasserstand und Tauchtiefe”) andcompany&Co. will                         of a group collaboration. – Already last summer the partic-
­reactivate disintegration and redirect the dissolving ­energies,         ipants of the Frankfurt University of Music and ­Performing
 until the old lies become new stories and fantastic narra-               Arts (HfMDK) and the Royal Conservatoire in Birmingham
 tives: “People don’t allow anyone to say anything to them,               developed together a performance event on the occasion
 but you can tell them anything.” (Walter Benjamin)                       of the 50th anniversary of Heavy Metal. No language skills
 In German                                                                ­required
S. 32      THEATER & PERFORMANCE                                                         S. 33     THEATER & PERFORMANCE

Akira Takayama/Port B                                                                    Rapper gesucht!
(Tokio)                                                                                  Anmeldung: 30.9.–15.11. / Das Ergebnis einer Vorauswahl wird am 22.11.

 WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von
                                                                                         mitgeteilt.

­N ürnberg                                                                               Willst du deinen Rap weiterentwickeln? Willst du dich mit anderen
                                                                                         connecten und deine Hip-Hop-Community erweitern? Suchst du neue
 A School of Hip-Hop                                                                     Möglichkeiten, dich auszuprobieren? Bewirb dich jetzt als Mitglied
Europäische Erstaufführung / Uraufführung der Frankfurter Fassung
29.11., 16 Uhr Einführung und Audition für WAGNER CREW                                   der WAGNER CREW in unserer „School of Hip-Hop“! Du erhältst freien
30.11.– 6.12., 16–19.30 Uhr Open Workshops,                                              Eintritt für alle Workshops und Live Acts an allen 10 Tagen. Du trittst
19.30–22 Uhr Konzerte                                                                    selbst im Finale am 7.12. vor Publikum auf. Außerdem zahlen wir
7.12., 19.30 Uhr WAGNER CREW Show                                                        dir für deine Teilnahme eine Gage. Erwachsene und Jugendliche ab
8.12., Open Day                                                                          14 Jahren können sich bewerben unter www.wagner-project.de

KONZERT, WORKSHOP, PERFORMANCE, ALL IN Mousonturm Saal / Dauer:                          Apply now to become a member of the WAGNER CREW in
60 Std. (10 Tage) / In Deutsch und Englisch / 29. & 30.11., 1., 5., 7.–8.12., Eintritt   our “School of Hip Hop”! You will receive free admission to
frei / 2.– 4.12., 6.12. € 10 / erm. € 5 / Pass für alle 10 Tage: € 30 / erm. € 15 /      all workshops and live acts on all 10 days! You yourself will
Mousonturm-Produktion / Von und mit: Akira Takayama/Port B, A.Frequency,
Arrior & Q-Rush, Aylin & Be Shoo, Born Crew, CRAZE & SwitchMode, Credibil,               perform on 7 December before an audience! In addition,
Darthreider, DJ Kitsune, Hiroshi Egaitsu, FFG, Mikis Fontagnier, Gier, Gordi,            we will pay you for participating! Adults and teenagers age
Murat Güngör & Hannes Loh, JJ, JUSSYI, Keigo Kobayashi, Philippe Labutin,
Los Monteroz & Tobeé Tom, Fresh Fruits Movement, Nikki on Fleek, NKSN,                   14 and older can apply under www.wagner-project.de
Podcast Brudi, Rewe City Crime Boys, Reza & Uzi, Gianni Suave & Dario,
snipe1, Timeless u.a.

                                                                                         Einführung und Audition
Mit „WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von Nürnberg“ bringt                             29.11., 16 Uhr, Mousonturm Saal

der japanische Theaterkünstler Akira Takayama eine der bekanntesten                      Nach der Anmeldung und Vorauswahl performst du im Saal des Mouson-
Opern von Richard Wagner in den Mousonturm: „Die Meistersinger                           turms vor Publikum. Anwesend ist außerdem eine Jury aus Frankfurt
von Nürnberg“. Auf den Fundamenten der fiktiven Erzählung von                            und Tokio. Die Juroren diskutieren alle Acts öffentlich und 18 bis 20
Wagners Oper und ihren historischen Bezügen – einem Wettbewerb                           Rapperinnen und Rapper werden als WAGNER CREW ausgewählt. Sie
zwischen Sängern zur Zeit der Reformation – gründet Takayama                             nehmen in den folgenden Tagen am gesamten Programm teil. Alle, auch
eine School of Hip-Hop. Hier begegnet das Publikum einer Gruppe von                      die, die bei der Audition nicht in die WAGNER CREW aufgenommen
18 Meisterschülerinnen und Meisterschülern, der WAGNER CREW,                             wurden, können trotzdem die Workshops verfolgen – alle Veranstaltungen
die dort zehn Tage lang gemeinsam leben, studieren und singen. Wie                       sind öffentlich.
in der Oper liegt der Schwerpunkt auf dem Lehren und Lernen, der
Diskussion und Definition von Regeln unseres urbanen Zusammenlebens                      Every rapper performs in front of an audience in the Mou-
                                                                                         sonturm Saal and 18 to 20 will be chosen for the WAGNER
sowie auf der Poesie, dem Gesang, den Raffinessen und Traditionen                        CREW. Everyone, even those not selected for the WAGNER
des Hip-Hop. Während die Oper mit einem großen Gesangswettbewerb                         CREW at the audition, can still attend the workshops – all
und einem Volksfest vor den Toren der Stadt endet, bildet ein Hip-                       events are public.
Hop-Battle zwischen den 18 Meisterschülerinnen und -schülern inmitten
des Publikums den Abschluss von „WAGNER PROJECT“. Publikum ist                           Workshops
bei allen Veranstaltungen der School of Hip-Hop willkommen. Infos                        30.11.– 6.12.2019, 16 –19.30 Uhr / Mousonturm / Teachers: Arrior & Q-Rush,
und Bewerbung für die WAGNER CREW unter www.wagner-project.de                            Aylin & Be Shoo, Darthreider, Hiroshi Egaitsu, Mikis Fontagnier, Gier, Murat
                                                                                         Güngör & Hannes Loh, Los Monteroz, Nikki on Fleek, Podcast Brudi, Reza &
                                                                                         Uzi, snipe1, Gianni Suave & Dario and more!

In „WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von Nürnberg“                                     Freestyle Rap, Song Writing, DJing, Music Video Making, Beat Making,
Japanese theatre artist Akira Takayama brings one of
­Richard Wagner’s best known operas onto the Mousonturm                                  History of Hip-Hop in FFM / Tokyo, Graffiti Writing and more!
 stage: “Die Meistersinger von Nürnberg”. Based on the
 ­fictive narrative of Wagner’s opera and its historical context –                       Show
  a competition between singers at the time of ­Reformation –
                                                                                         7.12., 19.30 Uhr, Mousonturm Saal
  Takayama founded a “School of Hip Hop”. Here the a       ­ udience
  encounters a group of 18 “master students”, who live,                                  Beim Finale performen alle Mitglieder der WAGNER CREW vor Publikum
  study and sing together for ten days. As in the opera, the                             LIVE ON STAGE!
  emphasis lies on teaching and learning, the discussion and
  definition of the rules of urban coexistence, as well as                               At the finale, all members of the WAGNER CREW will per-
  of poetry, vocals, subtleties and traditions – of hip hop. While                       form in front of an audience LIVE ON STAGE!
  the opera ends with a grand singing competition and a folk
  festival in front of the city gates, a hip hop battle ­between
  the 18 “master students” amidst the audience forms the                                 Open Day, 8.12.
  finale of the “WAGNER PROJECT”. In German and English
Akira Takayama/Port B: WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von   HTA-Ringvorlesung mit Anja Dirks: Kollaborationen, Kooperationen,
Nürnberg – A School of Hip-Hop, 29.11.–8.12.                    Kollektive – In/stabiles Arbeiten in Kunst und Institutionen, 7.11.
Enough Room to Grow?, 22.11.   Boris Nikitin: Versuch über das Sterben, 1.11.
Akira Takayama/Port B: WAGNER PROJECT – Die Meistersinger von
Mats Staub: Death and Birth in My Life, 20.–28.11.   Nürnberg – A School of Hip-Hop, 29.11.–8.12.
S. 41       KONZERTE & LESUNGEN

KONZERTE & LESUNGEN           The LOKAL Listener
                              Gregor Praml trifft Ralf Hildenbeutel
The LOKAL Listener –          3.11.
Gregor Praml trifft Ralf ­    KONZERT, GESPR ÄCH Mousonturm Lokal, teilbestuhlt / 11 Uhr / In Deutsch / V VK € 16 / TK € 19
                              inklusive Snack

Hildenbeutel                  Klavier und Musiktheorie im Alter von neun, mit
                              14 Jahren das erste Keyboard und mit 20 dann die erste
                              Demo-Studio-Sache – wer würde erwarten, dass es
                              sich bei dieser Beschreibung um Ralf Hildenbeutel, den
Der Geheime Salon –           musikalischen Partner von Sven Väth und einen der
                              wichtigsten Techno-Produzenten handelt? „Intelligent
                              Techno“ nannte man das, was er gemacht hat. Und
Minimal Violence & Luz1e      wo steht er heute? Hildenbeutel ist nach wie vor sehr
                              kreativ: Nachdem er sich als Produzent von Popgrößen
                              wie Laith Al-Deen, Yvonne Catterfeld und Andreas
                              Bourani einen Namen gemacht hat, komponiert er heute
The Tiger Lillies: 30th       erfolgreich Filmmusik. Zeit für eine Begegnung mit
                              Gregor Praml beim LOKAL Listener im Mousonturm, um
Anniversary Tour              diesen überaus interessanten Musiker vorzustellen.
                              Denn im Gegensatz zu Sven Väth kann Ralf Hildenbeutel
                              trotz seines beachtlichen Lebenslaufs noch immer
                              unerkannt durch die Straßen laufen.

Radical Face: Live 2019       Piano and music theory at the age of nine, his first keyboard at 14 and then
                              with 20 the first demo studio thing – who would expect that this ­description
                              fits Ralf Hildenbeutel, Sven Väth’s musical partner and one of the most
                              important techno producers? “Intelligent Techno” is what many have called
                              his work. And what is he doing now? Hildenbeutel is still very creative:

Berthold Seliger: Vom
                              after making a name for himself as the producer of pop-stars such as Laith
                              ­Al-Deen, Yvonne Catterfeld and Andreas Bourani, he now successfully
                               composes film music. Time for a meeting with Gregor Praml at the LOKAL

Imperiengeschäft – Wie         Listener at Mousonturm to introduce this utterly interesting musician to a
                               wider audience. For unlike Sven Väth and in spite of his considerable career,
                               Ralf ­Hildenbeutel can still walk the streets unrecognized. In German
Großkonzerne die kulturelle
Vielfalt zerstören

Adriana Calcanhotto

open mike-
Preisträgerlesung
S. 42       KONZERTE & LESUNGEN                                                                S. 43        KONZERTE & LESUNGEN

Der Geheime Salon                                                                              The Tiger Lillies
Minimal Violence & Luz1e
(Vancouver/Frankfurt)
7.11.
KONZERT Mousonturm Lokal / ab 20.30 Uhr / Eintritt frei / Eine Konzertserie von Künstlerhaus
                                                                                               (London)
Mousonturm und MMODEMM

Nach einer halbjährigen Pause startet der Geheime
Salon in eine neue Runde mit einer tanzbaren Extraaus-
gabe im Rahmen des Tanzfestivals Rhein-Main. Zu Gast                                           30th Anniversary Tour
ist das Elektronik-Duo Minimal Violence aus Vancouver.
In ihren Livesets manövrieren Ash Luk und Lida P einen
Maschinenpark aus Techno Drums und Acid Synths
in vollem Tempo Richtung 90s-Rave und Trance und
klingen dabei doch sehr viel mehr nach Punk als nach                                           18.11.
Hochglanz-Klub. An den Plattenspielern sorgt die Frank­
furter Produzentin und DJ Luz1e für den passenden
eklektischen Mix kontemporärer elektronischer Tanz­
musik.
                                                                                               KONZERT Mousonturm Saal, bestuhlt / 20 Uhr / VVK € 34 / AK € 36
After a six month break, Der Geheime Salon is starting up a new series with
an extra danceable edition in the context of the dance festival. Guests                        Die Tiger Lillies sind DIE Kultband aus den Nischenwel-
are the electronic duo Minimal Violence from Vancouver. In their live sets, Ash
Luk und Lida P maneuver a machine park of techno drums and acid synths                         ten Dark Cabaret, Vaudeville und Zirkus. Seit 30 Jahren
at high speed towards 90’s rave and trance. In the process, they sound a lot                   machen sie nun schon Pubs, Squats, Spelunken
more like punk than a polished glamour club. The turntables are staffed by                     und Partys, später dann Konzerthallen und Theatersäle
the Frankfurt-based producer and DJ Luz1e; she serves up a fittingly eclectic                  unsicher. Als Thema ihres Jubiläumsalbums „Devil’s
mix of contemporary electronic dance music.
                                                                                               Fairground“ wählten sie die Aufarbeitung einer berau-
                                                                                               schenden Phase ihrer gemeinsamen Vergangenheit:
                                                                                               Anfang der 90er hielten sich die Tiger Lillies mehrere
                                                                                               Monate lang in Prag auf. Kurz nach dem Fall des kommu-
                                                                                               nistischen Ostens herrschte hier Aufbruchsstimmung
                                                                                               genauso wie Verwirrung, Euphorie wie Verunsicherung.
                                                                                               Und vor allem die Experimentierfreudigkeit, die
                                                                                               mit neuen Freiheiten einhergeht. Die Songs des Albums
                                                                                               handeln von diesem ausschweifenden Lebensgefühl,
                                                                                               wüsten Konzerten in kleinen Bars, kalten Absteigen, viel
                                                                                               Liebe und Romantik, aber natürlich auch von Drogen
                                                                                               und persönlicher Zerstörung.

                                                                                               The Tiger Lillies are THE cult band from the niche worlds of dark cabaret,
                                                                                               vaudeville and circus. For the last 30 years, they have hit up pubs,
                                                                                               squats, dives and parties, later also concert halls and theatres. For their
                                                                                               anniversary album “Devil’s Fairground”, they chose to relive an especially
                                                                                               thrilling phase of their shared past: in the early 90’s, the Tiger Lillies spent
                                                                                               several months in Prague. After the collapse of Communism, there was
                                                                                               optimism, but also confusion and euphoria, as well as insecurity. And above
                                                                                               all, the kind of love for experimentation that comes with newly found
                                                                                               freedom. The songs on the album deal with this excessive lifestyle, wild
                                                                                               concerts in small bars, cold sleazy hotels, lots of love and romance, but also
                                                                                               of course: drugs and personal self-destruction.
S. 44        KONZERTE & LESUNGEN                                                 S. 45        KONZERTE & LESUNGEN

Radical Face                                                                     Berthold Seliger
(Los Angeles)                                                                    (Berlin)
Live 2019                                                                        Vom Imperiengeschäft – Wie Groß­
Support: Jon Bryant                                                              konzerne die kulturelle Vielfalt zerstören
19.11.                                                                           24.11.
KONZERT Mousonturm Saal, unbestuhlt / 20 Uhr / VVK € 27,40 / AK € 30

Auf seinem im April erschienenen Album „Therapy“
hat sich Ben Cooper alias Radical Face von all seinen
­vorherigen Erzählungen losgesagt und schlägt eine
 gänzlich neue, fröhlichere Richtung ein. Statt eine
 komplizierte Saga zu schaffen, hält er seine Parameter
 einfach, statt seine unruhige Vergangenheit zu thema­
 tisieren, konzen­triert er sich auf die vernarbte Gegen-
wart. Um sich selbst zu testen und die kompositorischen
Grenzen seiner gefeierten „The Family Tree“-Trilogie
zu verlassen, nahm sich Cooper eine Reihe von Projek-
ten vor. Es gab sein Instrumentalalbum „Missing Film“,
ein Score, den er zur freien Verwendung für Filme­                               LECTURE-SHOW Mousonturm Lokal, teilbestuhlt / 18 Uhr / In Deutsch / Eintritt frei
macher veröffentlichte, und seine „Covers“-EP „Vol. 1:
Lady Covers“, auf der er ausschließlich Songs von                                In seinem neuen Buch nimmt Berthold Seliger das
 Künst­lerinnen sang. Teil der neuen Herausforderung war                         Konzertgeschäft unserer Tage unter die Lupe. Detailliert
 auch sein Umzug von Florida nach Kalifornien, der ihn                           und scharfsinnig analysiert er die aktuellen Konzen­
 zwang zu lernen, wie man in einer Wohnung mit mini­                             trationsprozesse in der deutschen und internationalen
 malem Equipment aufnimmt. Anstelle von akustischem                              Konzertbranche sowie die dubiosen neuesten Tricks
 Folk hat er dort Pop-Songs komponiert – üppig und                               im Ticketing. Dafür hat er die Besitzverhältnisse in den
 verspielt, mit eingängigen, aber tiefgründigen Texten.                          großen und mittleren Konzertfirmen und bei den führen-
                                                                                 den europäischen Festivals recherchiert und ist Private-­
On his album “Therapy”, released in April, Ben Cooper, alias Radical Face has    Equity- und internationalen Fonds-Gesellschaften auf die
renounced all his previous narratives and set out in a completely new and        Spur gekommen. Nach außen herrscht in der Branche
happier direction. Instead of creating a complicated saga, he keeps his
parameters simple, instead of discussing his restless past, he concentrates      ein neoliberaler „Jargon der Eigentlichkeit“, es geht um
on the scarred present. In order to test himself and leave the compositional     coole Events, um Spaß und Selbstverwirklichung. Doch
boundaries of his celebrated “The Family Tree” trilogy, Cooper took on a         wenn man hinter die Kulissen schaut, stellt man fest,
number of projects. He gave his instrumental album “Missing Film”, a score,      dass die Live-Konzerne Musik und Kunstschaffende nur
which he made freely available online for filmmakers and his “Covers”-EP
“Vol. 1: Lady Covers” exclusively feature cover songs of female artists. Part
                                                                                 noch für Brands und Marketing benötigen, während
of the new challenge was also moving from Florida to California, which           das große Geld mit Sponsoring, Ticketing und Big Data
forced him to learn how to record in a flat with minimal equipment. Instead of   verdient wird.
acoustic folk, he composed pop songs there – lush and playful, with catchy,
yet profound lyrics.                                                             In his new book “Vom Imperiengeschäft – Wie Großkonzerne die kulturelle
                                                                                 Vielfalt zerstören” (The Business of Building Empires – How Conglomerates
                                                                                 Destroy Cultural Diversity), Berthold Seliger takes a closer look at today’s
                                                                                 concert business. In great detail, he astutely analyzes current processes of
                                                                                 consolidation in the German and international concert industry, as well as
                                                                                 dubious new ticketing tricks. For this, he researched the ownership of large
                                                                                 and medium-sized concert companies and Europe’s leading festivals to
                                                                                 uncover private equity and international investment companies. On the
                                                                                 surface, the industry is driven by a neoliberal “jargon of realness”, focusing
                                                                                 on cool events, fun and self-fulfillment. Yet when you look behind the scenes,
                                                                                 you realize that the live music industry only needs music and artists for
                                                                                 brands and marketing, while the big bucks are made with sponsoring,
                                                                                 ticketing and big data. In German
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