OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien

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OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
OTTILIANER KONZERTE
Jahreskalender 2021

    www.erzabtei.de
OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
Liebe Freunde von St. Ottilien,

    Ich freue mich, Ihnen unser Konzertprogramm für
das Jahr 2021 vorstellen zu können.
    Die Freude der Besucher über das hier erfahrene Mu-
sik- und Kulturerlebnis führten uns zur Überlegung, eine
Reihe regelmäßiger Konzert- und Kulturveranstaltungen
anzubieten. Mit den Kulturangeboten möchten wir, auf
vielfältige Weise die zu uns kommenden Menschen erfreu-
en und so den geplanten oder zufälligen Besuch in St. Otti-
lien zu einem eindrücklichen Erlebnis werden zu lassen.
    In den zurückliegenden Monaten der Corona-Pande-
mie mussten wir schmerzlich feststellen, wie das Einhal-
ten der sozialen Distanz unser gesellschaftliches Leben
und so auch die Kultur ins Wanken bringen kann. Der
Mensch ist kein mediales Wesen, sondern auf den alle
Sinne ansprechenden Kontakt angewiesen. Vor diesem
Erfahrungshintergrund ist es uns ein besonderes Anlie-
gen die ottilianer Kultur, im Kontext unseres Auftrags des
Daseins für die Menschen, auch im Jahr 2021 zu pflegen.
    Die in unserer Klosterkirche stattfindenden Konzerte
sollen insbesondere dem Gotteslob dienen. Wir wollen mit
Ihnen den Weg gehen, um in Gebet und Meditation den
christlichen Erlösungsglauben immer wieder zu vergegen-
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OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
wärtigen, um die Freude zu verspüren: „Er lebt!“ Wir sind   musikalischen Werken geschaffen. Als Zeitgenosse
    eingeladen, in Gemeinschaft mit ihm zu leben.               von Johann Sebastian war er mit der Musiktradition
        Bereits seit einigen Jahren haben wir Missions-         evangelischer Kantatengottesdienste vertraut. Mit dem
    benediktiner von St. Ottilien damit begonnen, eine          Osteroratorium bringt er auf eindrückliche Weise das
    Reihe von Konzerten in unserer Klosterkirche und            Geheimnis des Glaubens an den Tod und die Auferste-
    im benachbarten Rittersaal des ehemaligen Schlosses         hung Jesu zu Ausdruck.
    Emming zur Aufführung zu bringen.                               Ottilianer Musik für den Gottesdienst (G) – dafür
        Seit dem Jahr 2014 hat sich die Ottilienkapelle zu      steht die Aufführung von Werken für die Liturgie des
    einem beliebten Konzertort entwickelt. Die Ottiliena-       Gottesdienstes.
    pelle und ihre Wallfahrt sind seit dem 14. Jahrhundert          Die liturgische Tradition in St. Ottilien umfasst
    der Mittelpunkt der Hofmark Emming gewesen. Aus             eine Andacht des Leidensweges Jesu Christi am Vor-
    der Hofmark Emming hat sich nach der Ansiedelung            mittag des Karfreitags. Entsprechend der Via Dolorosa
    durch unsere Gemeinschaft ab dem Jahr 1887 schritt-         betrachten die Beter der Kirche den letzten Weg uns-
    weise das Klosterdorf St. Ottilien entwickelt.              ers Herrn vom Garten in Getsemani hin zum Kreuz
        Seit dem Konzertjahr 2016 findet in den Räumen          auf Golgota.
    des Gäste-und Exerzitienhauses St. Ottilien das Kul-            Am Karfreitag den 02.04.2021 wird Prof. Norbert
    tur-Forum „St. Ottilien im Dialog mit …“ statt. Dabei       Düchtel den Kreuzweg von Kreuzweg von Marcel Dupres
    möchten wir in den moderierten Dialog mit Personen          auf der Sandtner Orgel erklingen lassen. Der "Kreuzweg"
    aus Gesellschaft, Kultur und Kirche in Dialog treten.       Marcel Dupres ist eine der bedeutendsten Orgelkom-
        Ab dem Jahr 2017 möchten wir mit den Kul-               positionen unseres Jahrhunderts. Wenngleich stilistisch
    tur-Wanderungen die Brücke zwischen St. Ottilien            noch der sog. orgelsymphonischen Schule Frankreichs
    und seinem Umland zwischen Lech und Ammer-                  zugehörig, wächst es aus dieser heraus und schafft einen
    see schlagen. Das Wirken der Gemeinschaft von St.           Musiktyp, der als musikalische Gattung keine festen
    Ottilien und ihr Miteinander mit denen, die zu uns          Züge aufweist: die Orgelmeditation. Der als Sprecher
    kommen, hat seine feste Verwurzelung im kulturellen         aus dem Bayerischen Rundfunk bekannte Politiker Alex
    und gesellschaftlichen Umfeld. Diese möchten wir mit        Dorow wird die Texte von Paul Claudel vortragen.
    Ihnen gern erkunden.                                            Die Texte Claudels und die Musik von Marcel
        Für die Planung des Jahresprogramms 2020 haben          Dupré bilden die Einheit im Geist des Leidensweges
    wir die Strukturierung aller Veranstaltungen in sieben      und bereiten so auf den Höhepunkt des Tages – der
    Gruppen zugrunde gelegt. Diese soll den Interessenten       Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu vor. Texte und
    an unseren Konzerten dabei helfen, Konzerte zielgerich-     Musik sind Anfang der 30er Jahre entstanden und
    tet auszuwählen und den Besuch kurzfristig zu planen.       stellen das stellvertretende leiden in den Kontext des
        Ottilianer Fest-Konzerte im Jahreskreis (F) – da-       Zeitgeistes des aufkeimenden Nationalismus Acht-
    für steht das Aufführen von größeren Werken, die im         samkeit und Wachsamkeit sind immer ein aktuelles
    Kontext mit den Festen im Kirchenjahr stehen.               gesellschaftliches Thema.
        Zum Hochfest der Auferstehung des Herrn am                  Ottilianer Orgel-Konzerte (O) – dafür steht das
    04.04.2021 soll das Osteroratorium von Carl Hein-           Aufführen von Orgelwerken, welche durch Instrumen-
    rich Graun zu hören sein. Der von König Friedrich           tal- bzw. Singstimmen ergänzt werden können.
    II sehr geschätzte Komponist hat als Kapellmeister              Konzerte, bei denen die beiden „Sandtner-Orgeln“
    am Hof in Berlin eine Reihe von Opern und kirchen-          im Mittelpunkt stehen, bilden einen Schwerpunkt im
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OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
Konzertprogramm. In den einzelnen Konzerten kom-          ble SCHMIDT`s LADEN mit Johann Strauß in die
    men Werke zur Aufführung, welche mit den Festen im        Musikwelt des Wien der Kaiserzeit. Große Musik und
    Jahreskreis, beispielsweise „Darstellung des Herrn“       Zwischenmenschliches gehen auf vielfältige Weise
    (07.02.2021), „Mariä Himmelfahrt“ (15.08.2021), in Ver-   Hand in Hand und werden kurzweilig nahe gebracht.
    bindung stehen.                                               Ottilianer Serenaden (S) – dafür stehen Konzerte
        In diesem Zusammenhang möchten wir die                in der Klosterkirche und im Garten des Gäste- und
    Orgelmusik und die Orgel als Instrument unserem           Exerzitienhauses, bei denen die Musik und Kultur im
    interessierten jungen Publikum erfahrbar machen.          Kontext des lokalen Brauchtums im Vordergrund steht.
    Der musikalische Kinder-Orgel-Nachmittag „Der                 Bereits seit Jahrzehnten laden wir zu einer Advent-
    Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi“ am       lichen Stund´ in die Klosterkirche am zweiten Advent
    03.10.2021 soll die Entdeckungsfreude an St. Ottilien,    ein. In bewährter Tradition werden die Besucher am
    seinen Orgeln und im einen oder anderen Fall die          05.12.2021 durch Pater Claudius Bals OSB und Elisa-
    Lust zum Selbertun wecken. Der Mensch ist einge-          beth Buchner aus Starnberg mit vorweihnachtlichen
    bettet in Gottes Schöpfung. Unsere Umwelt wahrzu-         Texten alpenländischer Adventsmusik auf das Fest der
    nehmen, zu bewahren und den Urgrund dessen zu             Geburt des Herrn eingestimmt.
    loben, das ist unsere wichtigste und schönste Aufgabe.        Ottilianer Kultur-Forum (KF) – dafür stehen
    Den Jüngsten unserer Gesellschaft diesen Wert zu          thematische Vortragsveranstaltungen, beispielsweise
    vermitteln, das möchten die Musiker und wir als bene-     zu aktuellen Fragen in Kirche und Gesellschaft. Unter
    diktinische Gemeinschaft erreichen.                       dem Motto: „St. Ottilien im Dialog mit …“ laden wir
        Ottilianer Kammermusik (K) – dafür stehen unsere      bekannte Personen aus der Zeitgeschichte mit Bezug
    Konzerte im Rittersaal – sie erfreuen sich einer langen   zu unserer Region und zu St. Ottilien ein.
    Tradition und weisen ein hohes Niveau auf. Die Kon-           Die Gemeinschaft von St. Ottilien leistet weltweit
    zerte im Rittersaal des „Alten Schlosses zu Emming“       ihren missionsbenediktinischen Dienst und unterhält
    (das heutige Gäste- und Exerzitienhaus) konzentrieren     dafür 52 Klöster mit mehr als 1.000 Mönchen. Die Ver-
    sich im Stil kammermusikalischer Aufführungen auf         wurzelung von St. Ottilien liegt im Kulturraum zwi-
    einzelne Themenkreise.                                    schen Lech und Ammersee. Eine Vielzahl der Mitbrü-
        Unser Klosterdorf St. Ottilien hat sich nach der      der, die in der Anfangszeit von St. Ottilien eingetreten
    Ankunft der Missionsbenediktiner im Jahre 1886/87         sind, haben ihre familiären Wurzeln im Lechrain.
    aus der Hofmark Emming entwickelt. Zum Urbestand              Auf diese Weise ist die klösterliche Kultur von St.
    der Hofmark gehören das Schloss und die Schlosska-        Ottilien ein Stück weit vom Lechrain geprägt und auf
    pelle. Die Ottilienkapelle und der Rittersaal, der sich   diesem Wege in alle Welt getragen worden.
    im erhalten gebliebenen und unmittelbar angren-               Am 07.11.2021 findet das Kultur-Forum „St. Otti-
    zenden Restbestandteil des Schlosses befindet, bilden     lien im Dialog mit Schefke – Als die Angst die Seite
    das historische und kunstgeschichtliche Juwel der         wechselte“ statt. Mit Siegbert Schefke haben wir eine
    ehemaligen Hofmark und der heutigen Erzabtei St.          prägende Persönlichkeit aus der Zeit der politischen
    Ottilien. Im Ambiente desbezaubernden Interieurs          Wende im Herbst 1989 zu Gast. Mit seinen Filmauf-
    aus Wessobrunner Stuck finden seit nunmehr über           nahmen von dem Montagsdemonstrationen in Leipzig
    30 Jahren Kammerkonzerte an Sonntagen statt. Diese        hat er die Ereignisse in die Wohnzimmer im geteilten
    schöne Tradition führen wir gern weiter. Im Kam-          Deutschland und in die ganze Welt gebracht. Ferner
    merspiel „Der Walzerkönig“ bringt uns das Ensem-          sind diese Aufnahmen für alle Zeit ein wichtiges zeit-
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geschichtliches Dokument. Siegbert Schefke berichtet
davon, wie die Initiative einzelner Personen den welt-
politischen Stein ins Rollen gebracht hat.
    Ottilianer Kultur-Wanderung (KW) – dafür steht
das Erkunden der gesellschaftlichen und kulturellen
Verflechtung von St. Ottilien mit der Region in Ge-
schichte und Gegenwart.
    Am Sonntag den 27.06.2021 sind wir in eigener Sache
zum ehemaligen Benediktinerkloster Wessobrunn
unterwegs. Entsprechend der Gründungslegende wurde
das Wessobrunn vom bairischen Herzog Tassilo III.
im Jahr 753 gestiftet. Diese Geschichte und das histo-
rische Ereignis prägen die schöne Kulturlandschaft am
Alpenrand bis auf den heutigen Tag. Seit dem hohen
Mittelalter bis zur Säkularisation im Jahre 1803 sind von
Wessobrunn wichtige geisteswissenschaftliche Impulse
ausgegangen. Von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in
die Mitte des 18. Jahrhundert hat die „Wessobrunner
Schule“ künstlerische und handwerkliche Maßstäbe
beim Errichten und Ausgestalten vielen Kirchen und
Schlösser im Stil des Barocks gesetzt. In diesem Kontext
soll unsere Fahrt in den Kulturraum zwischen Lech           DIE VERANSTALTUNGSORTE
und Ammersee dazu dienen, das altehrwürdige Kloster
Wessobrunn, seine Geschichte, Kunst und Kultur, den             Die Abteikirche mit ihrem 75 m hohen Turm überragt
Teilnehmern näherzubringen. Darüber hinaus wollen           und beherrscht das Klosterdorf. Die dreischiffige basilikale
wir erleben , wie Menschen heute ihre Vision lebendig       Anlage mit Querschiff und geradem Chorabschluss im Stil der
werden lassen: „Das Kloster Wessobrunn als Arbeits-,        Neogotik ist Herz und Mittelpunkt von St. Ottilien.
Lebens- und Kulturraum“                                         Der Bau selbst entstand zwischen 1897 und 1899, während
    Nach diesen Darstellungen darf ich Ihnen die            die feierliche Weihe am 29. Juni 1903 erfolgte.
einzelnen Termine und Programmhinweise vorstellen.
Ich lade Sie herzlich ein, den Besuch bei uns in St.            Der Rittersaal befindet sich im historischen Teil unseres
Ottilien mit einem Konzerterlebnis abzurunden.              Exerzitienhauses in St. Ottilien, der zusammen mit der an-
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und        grenzenden Ottilienkapelle den erhaltenen Teil des alten Hof-
bitte um wohlwollende Prüfung unseres Antrages auf          markschlosses Emming bildet. Dieser Raum brilliert durch
einen Zuschuss.                                             sein von Wessobrunner Stuck geprägtes Ambiente und eignet
                                                            sich besonders für kammermusikalische Darbietungen.
   Herzliche Grüße aus St. Ottilien
                                                               Zugang zu diesem Saal erhalten Sie durch den Hauptein-
                                                            gang des Exerzitienhauses.

   Br. Odilo Rahm OSB
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Die Kapelle zur hl. Ottilia des ehemaligen Emminger Guts       Das Exerzitien- und Gästehaus St. Ottilien steht Fortbildungs-
    war seit dem späten Mittelalter der Ort einer Wallfahrt.       maßnahmen aus Kirche und Gesellschaft zur Verfügung. Es
    Die hl. Ottilia kam um 660 blind zur Welt. Nach der Legende    eignet sich mit 60 Zimmern und 90 Betten für Exerzitien und
    erhielt ein bayerischer Bischof in einer Vision den Auftrag,   Besinnungszeiten wie für Seminare, Tagungen und Freizeiten.
    das von Nonnen aufgezogene Kind zu taufen.
                                                                   Auch Einzelgäste sind zur besinnlichen Erholung herzlich
    Dabei wurde Ottilia sehend. Im Mittelalter breitete sich die   willkommen. Ein reichhaltiges Kursprogramm lädt Sie zur
    Verehrung der Heiligen über ganz Mitteleuropa aus. Sie wird    gemeinsamen Meditation, Glaubensvertiefung und Erholung
    vor allem bei Augenleiden angerufen.                           an Leib und Seele ein.

    Über der Kapelle erhebt sich ein kleiner Glockenturm mit       Das Kursprogramm ist an den Informationsständen des Exer-
    Zwiebelkuppel aus dem Jahre 1627.                              zitienhauses, des Klosterladens, der Klosterkirche, der Kloster-
                                                                   pforte und des Hofladens (Standorte aus dem Klosterplan zu
    Unter dem barocken Kleid lässt die Kapelle noch ein go-        ersehen) kostenlos erhältlich.
    tisches Chorgewölbe erkennen. Auf dem Hauptaltar umfasst
    eine halbrunde Nische die gotische Figur der hl. Ottilia.

    Das Gewölbe wurde 1686 von Johann Schmuzer mit dem
    Stuck des frühen Wessobrunner Stils überzogen.

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Bahnlinie Richtung
       Geltendorf / Augsburg und
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                                                                                                                                                                                                 15.30 Uhr
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nach Türkenfeld / Pflaumdorf
                                                                                                                                                                                                                                                                  S
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                                                                                                           Festliches Neujahrskonzert

                                                                                                                                                                                            01.01.2021 | 15.30 Uhr | Klosterkirche
                                                                                                                                                                                                                                     Festliches Neujahrskonzert
                                         27
                     25
                                                                   09                            03        für Trompete und Orgel
                                                                          10              02
                                                                                                              Carolin Völk (Orgel),
Fußweg nach Geltendorf                                       22
                                                                                                              Hans-Günter Schwanzer (Trompete)
                                                                    21

                                                                                                               Am Neujahrstag begrüßen Hans-Günter Schwanzer an
                          05                                                                               der Trompete und Carolin Völk an der Orgel mit festlichen
                P
                               20
                                                                                                      26   Klängen das neue Jahr 2021 in der Klosterkirche der Erzabtei
                                                                                                           St. Ottilien. Sie entführen die Konzertbesucher mit majestä-
                                                                                          30               tischen und beschwingten Melodien, aber auch besinnlichen
                                    19
                                                                                                           und verträumten Tönen auf eine Reise durch verschiedene
                                              12                                                           Länder, Epochen und Stile und laden sie – mal mit fröh-
                                                         13                                                lichen, mal mit nachdenklicheren Stücken – ein, während
                                                                                     17                    des Konzerts auch gedanklich im Jahr 2021 anzukommen.
   nach Geltendorf / Eresing                   P
                                                                                                               Die beiden Musiker sind echte „Ottilianer Gewächse“:
                                                                                                           Beide drückten am Rhabanus-Maurus-Gymnasium die
                                                                                                           Schulbank, spielten über viele Jahre hinweg im Schülerbla-
                                                                                                           sorchester St. Ottilien, sammelten dort ihre ersten musi-
        (Hausnummern in Klammern)
                                                                                                           kalischen Erfahrungen und zur selben Zeit auch mehrere
            01 Klostergebäude (1)                       18 Bahnhof St. Ottilien (24)                       Preise bei Jugend musiziert. Schwanzer machte nach dem
            02 Klosterkirche                            19 	Klosterladen und G­ alerie                    Abitur sein Hobby zum Beruf und studierte Trompete an
            03 Klosterpforte (1)                             St. Ottilien (11)
                                                                                                           der Hochschule für Musik und Theater in München sowie
            04 Missionsmuseum (1)                       20 Haus der Kongregation
            05 	EOS-Verlag & -Druck (14 a)                  und Missionsprokura (13)                      im schweizerischen Fribourg. Darüber hinaus absolvierte er
            06 	Rhabanus-Maurus-                       21 Nähmaschinenmuseum (9)                          Meisterkurse bei Solisten der Münchner und Berliner Phil-
                 Gymnasium (23)                         22 Büchermarkt (10)                                harmoniker. Heute ist er Leiter des Schülerblasorchesters St.
            07 Internat / Tagesheim (31)                23 Klosterfriedhof                                 Ottilien, in dem er einst als Schüler musizierte, sowie vieler
            09 	Exerzitien- und ­Gäste­haus            24 KZ-Friedhof                                     anderer musikalischer Formationen, so zum Beispiel der
                 (3 und 4)                              25 Werkstätten (33-37)                             Stadtjugendkapelle Landsberg oder des Landsberger Blech-
            10 Ottilienheim (8)                         26 Klostergarten                                   bläserensembles.
            11 Ottilienkapelle (3)                      27 Feuerwehr (32)
            12 Klostergasthof (12)                      29 Gärtnerei (26)                                                                                                                        11
            13 Biergarten                               30 Bienenhaus
            17 Kräutergarten                            P Parkplatz
OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
06. 01.
                                                                                                                                                  15.30 Uhr
                                                                                                                                                  Klosterkirche

                                                                                                                                                                                         F

                                                                           Ach, es bleibt in meiner Liebe

                                                                                                                                                06.01.2021 | 15.30 Uhr | Klosterkirche
                                                                                                                                                      Ach, es bleibt in meiner Liebe
         Auch Carolin Völk blieb St. Ottilien seit dem Abitur stets
     verbunden: Seit vielen Jahren singt und spielt sie neben ih-          Konzert zum Fest der Erscheinung des
     rem Wirken als Organistin in Erzabt Wolfgang Öxlers Band
     „WolfGang“ an verschiedenen Instrumenten. Immer wieder                Herrn
     engagiert sie sich auch bei musikalischen Kursen im Ottilia-             Susanne Kelling – Mezzosopran
     ner Exerzitienhaus und auf dem Jakobsberg. Hauptberuflich                Anian Schwab – Trompete
     schlug sie jedoch einen anderen Weg ein, der sie über das                Martin Focke – Orgel
     Studium der Klassischen Philologie, Anglistik und Italiani-
     stik an den Universitäten von München, Eichstätt und Trient               Um 1650 erhob sich über dem zerstörten und in vielen
     für mehrere Jahre als Stellvertretende Pressesprecherin an            Regionen ausgebluteten Deutschland die Stimme der Musik.
     das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus,              Konzentriert auf die Regionen Thüringen und Sachsen gab es
     Wissenschaft und Kunst in München und im vergangenen                  damals eine Fülle von Musikern, was ja offenbar einen tatsäch-
     Februar als Mitarbeiterin in der Schulleitung ans Ignaz-Kög-          lich vorhandenen Bedarf entsprochen haben muss.
     ler-Gymnasium in Landsberg am Lech geführt hat.                           Die wir heute etwas ungenau und häufig als „Kleinmeister“
         Die beiden Musiker haben an der Ottilianer Sandt-                 zu bezeichnen pflegen – sozusagen das Jahrhundert zwischen
     ner-Orgel bisher drei CDs eingespielt, „Arioso“, „Glorioso“           Schütz und Bach – waren hochqualifizierte Komponisten, de-
     und „Capriccioso“, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Auf          ren Musik auch heute noch erklingt. Ihr historischer Verdienst
     den drei Tonträgern erklingen neben „Ohrwürmern“ der                  lag auch darin, dass sie als Mittler zwischen italienischer, fran-
     Kirchenmusik auch selten gespielte Raritäten sowie Eigen-             zösischer und deutscher Musik vermittelten und somit ihrem
     kompositionen und Bearbeitungen für Trompete und Orgel                Größten – Johann Sebastian Bach – den Weg ebnen konnten.
     aus der Feder von Carolin Völk und Erzabt Wolfgang Öxler.             Was in Anbetracht der damaligen Reise- und Kommunikati-
     Eine Komposition des Erzabts wird auch, in einem Arrange-             onsmöglichkeiten eine mehr als erstaunliche Leistung ist !
     ment für Trompete und Orgel, beim diesjährigen Neujahrs-                  Johann Rosenmüller ist einer der interessantesten Kom-
     konzert erklingen.                                                    ponisten dieser Zeit. 1619 In Ölsnitz geboren, war er Anfang
                                                                           der 1650iger Jahre als Leipziger Thomaskantor der vermutlich
        Das Konzert beginnt um 15.30 Uhr, der Eintritt ist frei.           bedeutendste Amtsvorgänger Bachs. Wie jene so muss auch
                                                                           Rosenmüller offenbar ein „schwieriger“, sich ständig an den
                                                                           Gegebenheiten reibender Mann gewesen sein. Aus bis heute
                         www.eos-verlag.de/autoren/voelk-carolin-johanna   nicht restlos geklärten Gründen verließ er 1655 Leipzig und
                        www.eos-verlag.de/autoren/schwanzer-hans-guenter

12                                                                                                                                                13
OTTILIANER KONZERTE Jahreskalender 2021 - Erzabtei St. Ottilien
Die Klöster der Benediktiner-
     kongregation von St. Ottilien heute

                                                                                  Wappen:

                                                                                  Urprünglich hatten Kongregation und Erzabtei St. Ottilien das gleiche
                                                                                  Wappen. Im Jahr 2012, als das Amt des Abtpräses von der Erzabtei losgelöst
                                                                                  wurde, entstand das neue Kongregationswappen. Es zeigt den fünfarmigen
Ägypten                                                                           Leuchter, das traditionelle Zeichen der Missionsbenediktiner von St. Otti-
Kairo – Haus St. Benedikt                                                         lien, und greift damit sowohl die Ottilienlegende auf, wie auch den Missi-
Deutschland
                                                                                  onsauftrag zu allen Völkern. Die Fünfzahl weist auf die übliche Zählung der
Hannover – Cella St. Benedikt             Sambia                                  Kontinente hin. Der rote Hintergrund steht für die Liebe Gottes, die wir mit
Jakobsberg – Priorat Herz Jesu            Katibunga – Priorat St. Theresia        unserem Dienst bezeugen, und auch für die Realität des Märtyriums, in dem
Meschede – Abtei Königsmünster            Schweiz                                 sich dieser Dienst manchmal vollendet.
Münsterschwarzach – Abtei St. Felicitas   Uznach – Abtei St. Otmarsberg
St. Ottilien – Erzabtei Herz Jesu         Spanien                                 Das Netz im unteren Teil des Schildes weist auf die Kongregation hin, die ja
Schweiklberg – Abtei Hl. Dreifaltigkeit   Rabanal – Haus San Salvador             durch ein Netzwerk von Klöstern gebildet wird. Zugleich wird damit noch
Indien                                    Südafrika                               einmal unsere Beauftragung zu Menschenfischern angedeutet. Der Stab
Kumily – Priorat St. Michael              Inkamana – Abtei Herz Jesu              hinter dem Schild trägt ein Scheibenkreuz, das auf die zahlreichen Diözesen
Kenia                                     Tansania                                anspielt, die aus unserer Mission hervorgegangen sind. Es ist als Benediktus-
Illeret – Cella St. Petrus der Fischer    Dar es Salaam – Prokura St. Placidus    kreuz gestaltet und verweist so auf unseren benediktinischen Charakter.
Langata – Studienhaus St. Gregorius       Hanga – Abtei St. Maurus
Nairobi – Haus St. Benedikt               Kipalapala – Priorat St. Bernhard
Nanyuki – Haus ULF vom Mount Kenya
                                                                                  LUMEN CAECIS seit 1884
                                          Kipili – Haus St. Bernhard
Tigoni – Abtei Friedensfürst              Kurasini – Prokura St. Maurus
                                          Mbeya – Haus St. Benedikt
                                                                                  Das lateinische Motto der Missionsbenediktiner heißt „Lumen Caecis“ und
Kolumbien
El Rosal – Priorat San Benito             Mvimwa – Abtei Hl. Geist                bedeutet „Licht den Blinden“. Es ist ein Zitat aus dem Hymnus „Ave Maris
                                          Nakagugu – Haus St. Johannes Bosco      Stella“, der seit dem 8. Jahrhundert an Marienfesten gesungen wird.
Korea
Busan – Haus St. Benedikt                 Ndanda – Abtei Mariahilf
Geumnam – Haus St. Benedikt               Nole – Haus St. Joseph                  Die Gründer der Missionsbenediktiner verwendeten dieses Motto als An-
Hwasun – Haus St. Antonius                Peramiho – Abtei St. Benedikt           spielung auf die Legende der heiligen Ottilie, die blind geboren wurde und
Namyangju – Priorat St. Joseph            Pugu – Priorat St. Benedikt             bei der Taufe das Augenlicht empfing. Zugleich drückt das Motto den Mis-
Seoul – Haus St. Benedikt                 Sakarani – Priorat St. Benedikt
                                          Sumbawanga – Haus St. Benedikt
                                                                                  sionsauftrag der Kongregation aus. Das Evangelium bringt Licht in die Seele
Waegwan – Abtei St. Maurus und Placidus                                           der Menschen, und die frühen Christen bezeichneten die Taufe als Erleuch-
                                          Uwemba – Priorat St. Raphael
Kuba                                                                              tung.
Havanna – Priorat Erscheinung des Herrn   Togo
                                          Agbang – Abtei der Menschwerdung
Mosambik                                  Kara – Kolleg St. Maurus und Placidus   1015 Benediktiner, in 20 Ländern, in 56 Klöstern, auf 4 Kontinenten betreuen
N‘nango – Haus St. Pachomius              Lomé – Cella St. Boniface               Projekte in Seelsorge und Evangelisierung, Bildung, Gesundheit und Sozi-
Namibia                                   Uganda                                  ales.
Waldfrieden – Haus St. Bonifaz            Tororo – Priorat Christkönig
Österreich                                USA                                     Die Klöster nehmen den Missionsauftrag durch Einrichtungen und Projekte
St. Georgenberg – Abtei St. Georgenberg   Newton – Abtei St. Paul                 wahr, in denen das Evangelium verkündet wird. Das geschieht mit Worten
Philippinen                               Schuyler – Priorat Christkönig          (Predigt, Unterweisung) mit Taten, um den Menschen das Heil an Geist und
Davao – Kolleg St. Anselm                 Venezuela                               Leib erfahrbar zu machen.
Digos – Priorat St. Benedikt              Güigüe – Abtei St. Joseph                                                                          www.ottilien.org
17. 01.
                                                                                                                                                      15.30 Uhr
                                                                                                                                                      Rittersaal des
                                                                                                                                                      Exerzitien- und
                                                                                                                                                      Gästehauses

                                                                                                                                                                                                                        K

                                                                      Franz Schubert`s Winterreise

                                                                                                                                                  17.01.2021 | 15.30 Uhr | Rittersaal des Exerzitien- und Gästehauses
                                                                                                                                                                                        Franz Schubert`s Winterreise
     ging über Hamburg nach Venedig, wo er zunächst als Bläser
     in der berühmten Kapelle des Markus-Domes unterkam. Doch
     bald schon wurde er als Komponist geschätzt. So zum Beispiel        Florian Prey – Bariton
     am Wiener Hof. Die Beziehungen zu den deutschen Höfen in            Wolfgang Leibnitz - Klavier
     Braunschweig, Lüneburg und Wolfenbüttel waren nie abgebro-
     chen. 1682 kam Rosenmüller nach Deutschland zurück, konnte           Winterreise von Franz Schubert – op. 89, D 911 ist ein Lie-
     noch die dortige Hofkapelle neu aufbauen, starb aber bereits     derzyklus, bestehend aus 24 Liedern für Singstimme und Kla-
     1684. Die im heutigen Programm erklingende Kantate ist wie       vier, den Franz Schubert im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem
     viele Musiken des 17.Jahrhunderts undatiert, stammt aber ganz    Tod, komponierte. Der vollständige Titel des Zyklus lautet:
     sicher aus italienischer Zeit.                                   Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für
          Ein ebenso „unruhiger Geist“ wie Rosenmüller muss           eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte komponiert
     offenbar auch sein 1649 in Nürnberg geborener Schüler Johann     von Franz Schubert. Op. 89. Erste Abtheilung (Lied I–XII). Fe-
     Philipp Krieger gewesen sein. Der nach Aufenthalten in Zeitz,    bruar 1827. Zweite Abtheilung (Lied XIII–XXIV). October 1827.
     Bayreuth, Venedig (ebendort Schüler von Rosenmüller), Wien,
     Frankfurt, Kassel und Halle von 1680 bis1725 als Hofkapellmei-                         (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Winterreise)
     ster in Weißenfels amtete und maßgeblich an der Entwicklung
     der frühen Deutschsprachigen Oper und des Liedes beteiligt                                                     www.wolfgangleibnitz.de
     war. Der Weg zur Vollendung dieser Gattungen war ein zu wei-                                                       www.florianprey.de
     ter, als dass ihn eine Generation zu Ende hätte gehen können.
          Die weiteren Musik des heutigen Programmes zeigen das
     „Umfeld“ Rosenmüllers auf, sind also Werke seiner Zeitgenos-
     sen und J.S.Bach.

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07. 02.                                                                                                                                                                                              07. 03.
     15.30 Uhr                                                                                                                                                                                       15.30 Uhr
 Klosterkirche                                                                                                                                                                                       Rittersaal des
                                                                                                                                                                                                     Exerzitien- und
                                                                                                                                                                                                     Gästehauses

                                                                                                                                                                                                                                                                       K
  F

                                                             Vom Licht                                                           Europäisches Klavierrecital
        Vom Licht – Konzert zum Fest Darstellung des Herrn
        07.02.2021 | 15.30 Uhr | Klosterkirche

                                                                                                                                                                                                 07.03.2021 | 15.30 Uhr | Rittersaal des Exerzitien- und Gästehauses
                                                                                                                                                                                                                                         Europäisches Klavierrecital
                                                             Konzert zum Fest Darstellung des
                                                                                                                                    Wojciech Waleczek
                                                             Herrn – für Violine/Viola und Orgel
                                                                Ekaterina Paukner (Violine/Viola)                                    Dreißig Jahre nach Erlangung der Deutschen Einheit soll
                                                                Christian Paukner (Orgel)                                        das Konzert an ein Projekt erinnern, ohne dass die deutsche
                                                                                                                                 Wiedervereinigung nicht möglich gewesen wäre – die Einbet-
                                                                 „Mehr Licht“ Das sollen die letzten Worte von Johann            tung des vereinigten Deutschlandes in ein vereintes Euro-
                                                             Wolfgang von Goethe gewesen sein. In ihnen leuchtet letztlich       pa. Dass dieses Projekt „Europa“ an Strahlkraft zu verlieren
                                                             die Ur-Sehnsucht des Menschen auf, dass das ganze Leben             droht, macht Wojciech Waleczeks Idee umso aktueller, die 27
                                                             eine Bewegung zum Licht sein will. In der Heiligen Nacht gibt       Länder der Europäischen Union in einem Konzert zusam-
                                                             es kein Dunkel mehr, weil das Licht selbst zu den Menschen          menzubringen. Jedes Land ist mit einem kurzen Stück für
                                                             gekommen ist, um bei uns zu sein.                                   Klavier vertreten, in zwei Fällen, bei Ungarn und Italien und
                                                                 Das Ereignis, das jährlich am 2. Februar gefeiert wird, ist     bei Frankreich und Polen, kommt es zu grenzübergreifen-
                                                             nur beim Evangelisten Lukas bezeugt. Um eines Gottesgebotes         den Koproduktionen. Was verbindet die „Musiken“ Europas,
                                                             willen erfüllen Maria und Josef vierzig Tage nach der Geburt        was unterscheidet sie? Nach diesem Konzert wird man nicht
                                                             ihres Sohnes zwei Vorschriften: die „Reinigung“ der Mutter,         zuletzt viele Komponisten und Stücke kennengelernt haben,
                                                             bei der ein Opfer dargebracht werden soll, und die „Darstel-        die kaum einmal in einem Konzert zu hören sind. Wir hoffen,
                                                             lung“ des Kindes. Es ist ein Fest der erfüllten Sehnsucht, der      dass die Musik aus den Ländern Europas, die Botschaft einer
                                                             Advent ist Wirklichkeit geworden. Es ist zugleich ein Fest der      Identität, getragen von den demokratischen und christlichen
                                                             wachgehaltenen Hoffnung.                                            Werten von Toleranz und Freiheit vermitteln kann.
                                                                 Mit festlichen Violin – und Orgelklängen begehen Eka-
                                                             terina Paukner und Christian Paukner am 7. Februar musi-
                                                             kalisch in der Klosterkirche der Erzabtei St. Ottilien das Fest
                                                             Darstellung des Herrn. Die Konzertbesucher werden auf die
                                                             Reise zum Licht Bachscher Musik geschickt mit Werken von J.
                                                             S. Bach und seinen Söhnen.

                                                                                                   www.nocturno-musicschool.de

                                   18                                                                                                                                                                19
21. 03.
    15.30 Uhr
Klosterkirche

                                                                                                 (copyright @ Laetare Trio)
   F

                                                Mit den Augen der Seele
       Mit den Augen der Seele
       21.03.2020 | 15.30 Uhr | Klosterkirche

                                                                                                                              maliger Musik von Prof. Feßmann, Professor am Mozarteum
                                                                                                                              Salzburg, – mystische Klänge erzeugt durch Klangsteine,
                                                Ensemble Laetare
                                                                                                                              teilweise kombiniert mit Gesang, Harfe oder Bratsche.
                                                Andrea Fessmann – Gesang
                                                Klaus Fessmann – Klangsteine                                                                                     (Text: Bayerisches Fernsehen)
                                                Lisa Schöttl – Hackbrett                                                                                             www.klaus-fessmann.de
                                                Eugen Bazijan – Violoncello                                                                                            www.andrea-letzing.de
                                                                                                                                                                          www.klangsteine.de
                                                    Oft betrachtet man ein Bild zwar lange, nimmt aber den-                                                    http://laetare-das-ensemble.eu
                                                noch einzelne Details nicht wahr. Dann bedarf es nur eines
                                                kleinen Hinweises und man sieht das vormals Verborgene
                                                plötzlich ganz klar.
                                                    So kann es sich auch mit einem Ungläubigen verhalten,
                                                der Gott neben der greifbaren Wirklichkeit vermutet. Die Se-
                                                rie „Mit den Augen der Seele“ führt den Blick ein wenig aus
                                                dem Alltag heraus und lenkt ihn auf Schönes, Existenzielles.
                                                Gerade in Zeiten, in denen immer mehr in kürzerer Zeit zu
                                                erledigen ist und immer mehr Kraft aufzubringen ist, den
                                                vielen vermeintlichen Verpflichtungen des Alltags nachzu-
                                                kommen, nimmt man sich zu wenig Zeit, um regelmäßig zu
                                                entspannen, innezuhalten, sich am Schönen zu erfreuen.
                                                    Dafür sorgt Hans-Günther Kaufmann mit seiner beson-
                                                deren Kameraführung. Er versteht es, berührende Augen-
                                                blicke und Stimmungen in Bildern festzuhalten und auch
                                                für die Zuschauer wieder spürbar werden zu lassen.
                                                    Die Texte, gesprochen von Nina Ruge, greifen Gedanken
                                                des Benediktinermönches Odilo Lechner auf. Gedanken,
                                                die im Einklang zu seinem Abtspruch „Weite des Herzens“
                                                stehen und Lebenshilfe für den Alltag bieten, große Zusam-
                                                menhänge aufzeigen, Zuversicht und Hoffnung schenken.
                                                Besonders ist auch die tonale Gestaltung der Filme mit ein-

                         20                                                                                                                                                                      21
P. Andreas Amrhein OSB
Amtszeit: 1884-1895

                                                 Lumen caesis
                                              (Licht den Blinden)

                                                                        (1904 in St. Ottilien umbenannt). Aus dieser ursprünglichen
                                                                        »St.-Benediktus-Missions-Gesellschaft« entwickelten sich die heu-
Andreas Amrhein, Taufname Josef Georg, geboren am 4. Februar            tigen Kongregationen der Missionsbenediktiner von St. Ottilien und
1844 als Sohn des Landwirtehepaares Johann Amrein und Anna Ma-          der Missionsbenediktinerinnen von Tutzing.
ria geb. Bucher in Gunzwil bei Beromünster, besuchte die Schulen in     Amrheins Neugründung sollte das traditionelle benediktinische Le-
Beromünster und Luzern. Als 19-Jähriger ging er nach Italien und        ben mit der Missionstätigkeit verbinden. Amrhein gab eine Missi-
studierte an der Akademie Florenz bildende Kunst, dann in Paris Ge-     onszeitschrift, einen Missionskalender und eine Jugendzeitschrift
schichte und Orientalistik.                                             heraus. 1887 übernahm er als Generalsuperior ein Missionsgebiet in
An Pfingsten 1867 entschloss er sich in Paris zum Priesterberuf und     Deutsch-Ostafrika (heute Tansania). Dort wurde das erste Kloster in
begann 1868 in Tübingen mit dem Theologiestudium. 1870 trat er          Pugu 1889 zerstört, 1891 starben der erste Obere und dessen Nach-
in die Benediktinerabtei Beuron ein (Profess 25. Dez. 1871). Nach der   folger. Der an Depressionen leidende Amrhein sandte im Juni 1891
Priesterweihe am 16. Juli 1872 war er Mönch in Belgien (Maredsous)      ohne Wissen seiner Kongregationsmitglieder ein Resignationsschrei-
und Großbritannien (Erdington). Immer mehr von der Missionsidee         ben an den Augsburger Bischof Pankratius von Dinkel, ließ sich dann
eingenommen, besuchte er 1882 Mill Hill, dann auch Steyl.               aber doch zum Weitermachen überreden, unterstützt von Subprior
Trotz des preußischen Kulturkampfs und gegen den Willen des Re-         P. Maurus Hartmann. Im Sommer 1893 verbrachte er mehrere Mo-
gensburger Bischofs Igna-                                               nate in stationärer psychiatrischer Behandlung.
tius von Senestrey grün-                                                1895 eröffnete Amrhein ein Generalat in Rom, resignierte aber im
dete Amrhein 1884 in                                                    gleichen Jahr als Generalsuperior (offiziell 18. Jan. 1896) und wur-
Reichenbach in der Ober-                                                de durch den Seckauer Abt Ildefons Schober ersetzt. Nach einem
pfalz (Bayern) ein Missi-                                               Nervenzusammenbruch folgten Kuraufenthalte in Rom und Florenz.
onsseminar, das 1884 von                                                1901 kam Amrhein nach Zürich, um schließlich über Einsiedeln und
Papst Leo XIII. approbiert                                              Mariastein 1907 nach Stuttgart zu gelangen, wo er den Rottenburger
und 1887 nach Emming in                                                 Katechismus illustrierte. 1923 kehrte er nach St. Ottilien zurück. Dort
Oberbayern verlegt wurde                                                starb er am 29. Dezember 1927.
                                                                                                                Quelle: http://www.benediktinerlexikon.de
02. 04.
    10.00 Uhr
 Klosterkirche

   G

                                                 „Le chemin de la croix“
        „Le chemin de la croix“
        02.04.2021 | 10.00 Uhr | Klosterkirche

                                                                                                                      einzelner mit dem Christentum - man denke an Chateaubriands
                                                 op. 29 – der Kreuzweg von Marcel Dupré                               „Génie du Christianisme“, erst im 20. Jh. die Kraft zu einer
                                                                                                                      großen Laienbewegung zurückgewonnen, dem sog. „Renouveau
                                                 mit Texten von Paul Claudel                                          Catholicque“, der den propagierten Laizismus, wenn auch nicht
                                                    Prof. Norbert Düchtel (Orgel)                                     ganz überwand, so doch herausforderte. An seiner Spitze stan-
                                                    Alex Dorow (Sprecher)                                             den die Autoren Charles Péguy und Paul Claudel, an dessen
                                                                                                                      Konversion in der Kathedrale Notre Dame von Paris noch heute
                                                     Der „Kreuzweg“ Marcel Dupres ist eine der bedeutendsten          eine Platte erinnert. All dies muss man wissen, will man die
                                                 Orgelkompositionen unseres Jahrhunderts. Wenngleich stili-           Plastizität der musikalischen Malerei, das persönliche Betroffen-
                                                 stisch noch der sog. orgelsymphonischen Schule Frankreichs           sein vom Geschehen, ja den geradezu missionarischen Eifer in
                                                 zugehörig, wächst es aus dieser heraus und schafft einen Musik-      dieser Musik begreifen. Und so entstand der „Kreuzweg“: Am 13.
                                                 typ, der als musikalische Gattung keine festen Züge aufweist:        Februar 1931 spielte Dupré im Brüsseler Konservatorium (nicht
                                                 die Orgelmeditation. Hier begründen die „Symphonie-Passion“          in der Kirche!) ein Konzert; dann las die Schauspielerin Made-
                                                 op.23 (1921 in improvisierter und 1924 in notierter Fassung) und     laine Renaud das in hymnischer Prosa verfaßte Gedicht über
                                                  der „Chemin de la Croix“ (1931 in improvisierter und 1932 in        die 14 Leidensstationen Christi, über die Dupré improvisierte.
                                                 notierter Fassung) eine für Frankreich neue geistliche - d.h. auf    Die geistliche Atmosphäre muß, wie Zeitgenossen berichten,
                                                  biblisches oder liturgisches Wort bezogene Orgelmusik, die mit      von einer unbeschreiblichen Dichte gewesen sein. Unmittelbar
                                                 dem im 2. Weltkrieg so jung gefallenen Jehan Alain und Olivier       danach ging Dupré daran, das Werk aufzuzeichnen. Am 18. März
                                                 Messiaen ihre großartige Fortführung erfährt. War ein Spezifi-       1932 wurde die Komposition in der definitiven Form im Troca-
                                                 kum der deutschen Orgelmusik vom Barock bis zu Reger die             dero-Palast in Paris (wiederum nicht in der Kirche!) uraufge-
                                                 Orientierung am deutschen Choral der Reformation, so ent-            führt. Um den Text Claudels in seinem historischen Stellenwert
                                                 nahm man erst im späten 19. Jhdt. in Frankreich wieder Motive        zu verstehen, müßte man wohl Franzose sein und um 1930
                                                 aus dem gregorianischen Choral und schloß an die Tradition           leben. Für uns hier und heute ist er zu fremd, seine deutsche
                                                 des 16. und frühen 17. Jhdts. an. Die liturgisch verwendete Orgel-   Übersetzung zu schlecht. Wir haben uns daher entschieden, die
                                                 musik der Klassik, des 17. und 18. Jhdts., also die Couperins, Le    wesentlichsten Abschnitte daraus zu lesen und dann die Aussage
                                                 Mages, Marchands und Clerambaults war eher von den weltlich          durch Texte aus der Heiligen Schrift zu ergänzen. Wir wollen
                                                 -höfischen Kompositionsstilen beeinflußt. Ihr Anliegen war das       kein historisches Gesamtkunstwerk präsentieren, sondern -
                                                 technisch brillante Ausschöpfen der stark Zungen- und Cornett        vielleicht- einen Hauch von jener legendären Betroffenheit vom
                                                 -besetzten Orgeln. Nach der französischen Revolution hat die         13. Februar 1931 heute zu vermitteln versuchen.
                                                 gallische Kirche trotz großer positiver Auseinandersetzungen
                                                                                                                                                       (Prof. Dr. Hartmut Riemenschneider)
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     15.00 Uhr
 Klosterkirche

   G

                                                 „Osteroratorium“
        „Osteroratorium“
        04.04.2021 | 15.00 Uhr | Klosterkirche

                                                                                                                     In der Osternacht nähern wir uns dem Geheimnis der
                                                 Carl Heinrich Graun (1704 – 1759)                               Auferstehung schrittweise. Was Worte nicht fassen können,
                                                                                                                 wird und in einer Fülle von Bildern und Symbolen aus dem
                                                    Kantatenmusik Ensemble; Leitung: Olivia Kunert               Erbe aller Menschheitsreligionen nahe gebracht. Vor allem
                                                                                                                 die Lichtsymbolik weist darauf hin, dass Ostern die Ursehn-
                                                     Hintergrund                                                 sucht und die Urhoffnung der Menschheit beantwortet.
                                                     Der Osterjubel hat uns ergriffen und wir möchten dies       Das Osterfeuer steht für das Licht aus einer anderen Welt.
                                                 mit dem festlichen Osterkonzert „Es steh Gott aus“ zum          An ihm entzünden wir unsere Kerzen, die wir in die dunkle
                                                 Ausdruck bringen.                                               Kirche tragen. Es erleuchtet unsere Dunkelheit. Wenn wir
                                                     Die Festkantate am Ostermontag ist ein guter Anlass, den    unsere Kerze weiterreichen, damit ein anderer sein Licht an
                                                 Blick noch einmal auf die Osternacht, der heiligsten Nacht      ihr entzünden kann, geben wir Leben, Licht, Wärme weiter.
                                                 des Kirchenjahres, zu richten.                                  Wenn wir das Licht mit nach Hause nehmen, soll es unseren
                                                     Die Osternacht ist die Nacht der Nächte, die zentrale       Alltag mit österlichem Licht erhellen. Die Osternacht ist der
                                                 Gottesdienstfeier des Jahres. In dieser Feier konzentriert      Weg ins Licht, das uns die geöffneten Gräber sehen lässt.
                                                 sich die gesamte Heilsgeschichte, wird das Werden, Ver-
                                                 gehen und Auferstehen nicht nur der Erde, sondern jedes
                                                 einzelnen Menschen nachgezeichnet. Bei der Lesung wird
                                                 deutlich: Dies ist eigentlich meine Geschichte. In der Oster-
                                                 nacht werden nicht Erzählungen aus fernen Zeiten vorgetra-
                                                 gen, sondern mein eigenes Leben in die große Geschichte
                                                 Gottes mit der Welt eingewoben.
                                                     Deswegen ist die Osternacht der zentrale Gottesdienst
                                                 des Jahres: weil er von meiner Auferstehung zum Leben
                                                 erzählt. In dieser Nacht feiern wir die Mitte der unendlichen
                                                 Geschichte Gottes mit uns Menschen. Wir bekennen ihn,
                                                 dem sich alles Leben verdankt. Wir erinnern uns der Ahnen,
                                                 an deren Glaube sich der unsere hält: Abraham und Sara,
                                                 die im Vertrauen aufbrechen; Mose und Mirjam, an deren
                                                 Nachkommen sich die Verheißung knüpft. Die Reihe der
                                                 Kundebringenden kann mit Elija und all den Propheten
                                                 fortgesetzt werden.
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File:Freiberg,_Dom,_Goldene_Pforte-013.jpg?use-
  18. 04.

                                                                                                                                                                                                                               (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/
       15.30 Uhr
 Ottilienkapelle
 des Exerzitien-

                                                                                                                                                                                                                               lang=de, Urheber: Tilman2007)
und Gästehauses

      K

                                                                                      „Marianische und geistliche
           „Marianische und geistliche Gesänge aus Mittelalter und Renaissance“
           18.04.2021 | 15.30 Uhr | Ottilienkapelle des Exerzitien- und Gästehauses

                                                                                                                                                         Wir als Duo für Gesang und Lauten-Instrumente ,
                                                                                      Gesänge aus Mittelalter und                                    präsentieren ihnen heute eine Auswahl von Marien- und
                                                                                                                                                     geistlichen Gesängen, untermalt mit Texten und Gedichten.
                                                                                      Renaissance“
                                                                                      mit Musik von Pierre Attaignant – Juan                                                                            www.loredosilva.de
                                                                                      Del Encina – Cantigas und andere                                   www.luebecker-musikschule.de/index.php/dozenten-af/394-dressler-ulf

                                                                                         Sabine Loredo Silva – Mezzosopran
                                                                                         Ulf Dressler – Lauten-Instrumente

                                                                                          Marianische und geistliche Gesänge – mit Musik von
                                                                                      Pierre Attaignant – Juan Del Encina – Cantigas und andere“,
                                                                                      so lautet der Titel unseres Konzertes in St. Ottilien.
                                                                                          Marienlieder – Lieder, die die heilige Mutter Gottes be-
                                                                                      singen und sie mit dem Lied ehren – sind ein traditioneller
                                                                                      Bestandteil des katholischen geistlichen Liedguts. Heutige
                                                                                      Gesangbücher nehmen viele von ihnen auf. Viele Marien-
                                                                                      lieder stammen ursprünglich aus sehr frühen Liedfassungen
                                                                                      und haben sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt.
                                                                                          So sind in den „Cantigas De Santa Maria“ aus dem 13.
                                                                                      Jahrhundert über 400 Marienlieder
                                                                                          enthalten, aufwendig in der Notation verziert, erzählen
                                                                                      Sie aus dem Leben Mariens, verfasst in portugiesisch-gali-
                                                                                      zischer Sprache, einer der Mischsprachen, die im Mittelal-
                                                                                      ter Spaniens beheimatet waren. Diese Lieder werden dem
                                                                                      katholischen König „Alfonso dem X, dem Weisen, El Sabio“
                                                                                      zugeordnet, der bereits in Toledo eine Übersetzerschule
                                                                                      gründete, wo Juden - Mauren – Christen wissenschaftliche
                                                                                      Werke übersetzten. Er schaffte somit eine kulturelle Begeg-
                                                                                      nungsstätte unterschiedlicher Religionen.

                                              28                                                                                                                                                                                                    29
02. 05.
    15.30 Uhr
Klosterkirche

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                                                 „Rausch der Gefühle“
        „Rausch der Gefühle“
        02.05.2021 | 15.30 Uhr | Klosterkirche

                                                                                                                 ernst, so bildet den zweiten Teil des Programms der faszi-
                                                 Orgelwerke deutscher und franzö-                                nierende Musikkosmos des Franzosen Charles Tournemire.
                                                                                                                 Hier bezaubern sphärische Klänge, die uns nicht nur inner-
                                                 sischer Virtuosen – Trompete und Orgel                          lich berühren, sondern auch fragen lassen, wie solch faszi-
                                                    Hannes Ritschel                                              nierende Eindrücke überhaupt mit einem Tasteninstrument
                                                                                                                 erzeugt werden können? Im Zentrum steht Tournemires
                                                     Hintergrund                                                 Improvisation über den Marienhymnus "Ave maris stella".
                                                     Emotionen prägen uns ein Leben lang: Freude und             Die extravagante Wahl von Klangfarben und Harmonien
                                                 Sorge, Glück und Trauer, manchmal auch Angst oder Wut.          ummantelt dabei die Melodie in vielfältiger Art und Weise
                                                 Was uns bewegt lässt sich oftmals mit Musik einfacher und       und entlockt dem Instrument selten gehörte musikalische
                                                 nahbarer ausdrücken als im gesprochenen Wort. Schon             Impressionen. Auch die ausgesprochen fröhliche und ver-
                                                 immer war die Musik das Mittel der Wahl, um Gefühle zu          spielte "Petite Rapsodie improvisée" lässt uns unsere Sorgen
                                                 kommunizieren und einander zu bewegen, aber auch um             vergessen. Zuletzt beschließt Tournemires Toccata Op. 19
                                                 zur Ruhe zu finden und mit sich selbst ins Reine zu kom-        Nr. 3 aus der "Suite de morceaux" den Ausflug in die Welt
                                                 men. Und auch die Orgel, die es dem Musiker erlaubt, als        der virtuosen Orgelmusik.
                                                 "Ein-Mann-Orchester" mit einer scheinbar endlosen Vielzahl           Das Programm lässt uns mit der Sprache der Musik
                                                 an Klangfarben zu verzaubern, ist hierfür prädestiniert.        reflektieren, was uns an diesem Tag emotional bewegt und
                                                     Das Orgelkonzert von Hannes Ritschel möchte uns             wir mögen uns in unseren Freuden und Sorgen an der einen
                                                 einen wahren Rausch der Gefühle bescheren. Zunächst ist         oder anderen Stelle wiederfinden. Auf jeden Fall will es uns
                                                 da die monumentale Orgelsonate "Der 94. Psalm" von Julius       Mut machen, denn: "Die Musik drückt das aus, was nicht
                                                 Reubke. Sie vertont den biblischen Psalmentext, der sich mit    gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich
                                                 der Bestrafung des Unrechts und der Hoffnung auf Gott,          ist." (Victor Hugo)
                                                 den Herrn, auseinandersetzt. Unverkennbar ist die Virtu-             Herzliche Einladung zu diesem mitreißenden Musiker-
                                                 osität und klangliche Gestaltung, mit der der Komponist         lebnis!
                                                 Wut, Furcht, aber auch Zuversicht und Hoffnung in aller
                                                 Eindrücklichkeit vertont. So bildet die Sonate von Anfang bis                                        https://hannesritschel.com
                                                 Ende einen einzigartigen Sog von Gefühlen und Emotionen,
                                                 bis das Werk nach einer gewaltigen Schlusssteigerung in
                                                 Gerechtigkeit und Erlösung mündet.
                                                     Bleibt die musikalische Sprache bei Reubke noch sehr

                          30                                                                                                                                                       31
Abt Ildefons Schober OSB       Abt Norbert Weber OSB
                                               Amtszeit: 1896-1902         Amtszeit: 1902-1931 (seit 1914 Erzabt)

                                                                                                                                        Ave Maris Stella
   Funda nos in pace                                                                                                               (Meerstern, ich dich grüße)
 (Gründe uns in Frieden)

Friedrich Schober, Sohn eines Webers, studierte Theologie in Freiburg      Der Bahnwärterssohn studierte an der Philosophisch-Theologischen
und trat 1870 in die Abtei Beuron ein. Nach dessen Auflösung 1874          Hochschule in Dillingen. Nach der Priesterweihe trat er 1895 in St.
fanden die Beuroner Mönche Exil im Servitenkloster Volders in Tirol.       Ottilien in den Benediktinerorden ein, wurde Subprior und 1902
1880 wurde er in das Kloster Emaus nach Prag entsandt, dort schrieb        erster Abt des Klosters. Unter seiner Leitung vollzog sich der Aus-
er auch als Ghost Writer des Pfarrers Sebastian Kneipp, der ihm dik-       bau der Missionsgesellschaft St. Benedictus zur Benediktinerkong-
tierte, dessen Buch Meine Wasserkur nieder. Schober leitete als Abt in     regation. Weber initiierte neben dem Missionsgebiet im ehemaligen
Seckau den Aufbau der wegen des geringen Grundbesitzes fast mittel-        Deutsch-Ostafrika weitere Missionen in Korea und auf den Philippinen.
losen Abtei, vor allem die Rettung der desolaten Abteikirche ist ihm zu    Über mehrere Visitationenreisen berichtete er in dem ethnographisch
verdanken. 1896 auf einstimmige Bitte des Ottilianer Konvents für sechs    und religionsgeschichtlich interessanten Buch Im Lande der Morgen-
Jahre zum Generalsuperior der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien                                                 stille (1915, ²1923) und
bestellt, gelang es ihm, St. Ottilien auf eigene Füße zu stellen und die                                              in dem von Geographen
                          Klosterkirche zu erbauen.                                                                   geschätzten Reisebuch In
                          Nachdem er 1902 die Erhebung St. Ottiliens                                                  den Diamantbergen Ko-
                          zur Abtei und des afrikanischen Missionsge-                                                 reas (1927).
                          bietes zum Apostolischen Vikariat eingeleitet
                          und im 1902 noch ein Generalkapitel einberu-
                          fen hatte, zog er sich wieder zurück und grün-
                          dete in Beuron das Institut für Palimpsestpho-
                          tographie und setzte eine Kommission ein, die    1930 resignierte Weber als Erz-
                          an der Reform des monastischen Breviers von      abt, legte 1931 die Leitung der
                          1915 arbeitete. Nach mehreren Schlaganfäl-       Kongregation nieder und ging
                          len starb er 1918 in Beuron.                     als Missionar nach Ostafrika.
Quelle: http://www.benediktinerlexikon.de                                                                      (Deutsche Biographische Enzyklopädie - DBE)
16. 05.                                                                                                                                                                                                                                   23. 05.
       15.30 Uhr                                                                                                                                                                                                                            15.30 Uhr
 Ottilienkapelle                                                                                                                                                                                                                            Klosterkirche
 des Exerzitien-
und Gästehauses

      K                                                                                                                                                                                                                                                                            O

                                                                                                         „The promise of Spring“                                          Der Geist ist`s, der lebendig
          „The promise of Spring“
          16.05.2021 | 15.30 Uhr | In der Ottilienkapelle des Exerzitien- und Gästehauses St. Ottilien

                                                                                                                                                                                                                                          23.05.2021 | 15.00 Uhr | Klosterkirche
                                                                                                                                                                                                                                          Der Geist ist`s, der lebendig macht!
                                                                                                         mit Werken von Henry Purcell, Johann                             macht!
                                                                                                         Christoph Pepusch, Gottfried Finger,                             Geistliches Konzert für Orgel
                                                                                                         Johann Sebastian Bach, Josef Molnar,
                                                                                                         Bernard Andrès                                                      Markus Oberniedermayr, Orgel

                                                                                                            DUO SAGETTE                                                       Hintergrund
                                                                                                            Iris Lichtinger, Flöten & Marlis Neumann, Harfe                   Der Geist ist es, der lebendig macht. Der Osterjubel hat
                                                                                                                                                                          uns ergriffen und die 50 Tage bis zum Hohen Pfingstfest
                                                                                                            Der Frühling birgt in sich das Versprechen der Erneu-         getragen. Mit dem lebendigen Geist des Pfingstfestes erfüllt
                                                                                                         erung, der stets mit ungebremster Kraft sich Bahn bre-           hören wir die Kantate von Johann Kuhnau „DARAN ERKEN-
                                                                                                         chenden Natur, der Lebensfreude . Die Musikauswahl des           NEN WIR, DASS WIR IN IHM BLEIBEN“.
                                                                                                         Konzerts umspannt Werke des Barock und der Neuzeit.                  Pfingsten ist das Fest der Morgenröte – Verwandlung der
                                                                                                         Mit Komponisten aus Japan, England, Belgien, Frankreich,         Finsternis der Nacht in das Licht des Tages.
                                                                                                         Deutschland und Italien bietet es eine weite Umschau                 Das Pfingstfest ist ein Fest, das uns die Hoffnung
                                                                                                         menschlicher Kreativität und ästhetischer Standpunkte.           schenkt, der Heilige Geist stärke und leite die Gemeinschaft
                                                                                                         Diese Fülle changiert zwischen weltlichen und spirituellen       all derer, die unseren Herrn als den Kyrios bekennen. Pfing-
                                                                                                         Perspektiven.                                                    sten: Sendung des befeuernden, tröstenden, verbindenden
                                                                                                                                                                          und weitenden Gottesgeistes, umwälzendes Geschehen am
                                                                                                                                                 www.irislichtinger.com   Ursprung der Kirche. Pfingsten ist das Freudenfest unserer
                                                                                                                                                                          weltumspannenden Kirche, die offen ist für Gottes eigenen
                                                                                                                                                                          Geist.
                                                                                                                                                                              Pfingsten beginnt, wenn alle an einem Ort sind. Es geht
                                                                                                                                                                          darum, dass die zusammenkommen, die als Gleichgesinnte
                                                                                                                                                                          am einen Strang des Glaubens ziehen. Das ist der Erwäh-
                                                                                                                                                                          nung wert. Für uns Menschen ist es leider ungewöhnlich,
                                                                                                                                                                          dass wir zusammenarbeiten und einander unterstützen. Wa-
                                                                                                                                                                          rum ist das eigentlich so? Irgendwie unerklärlich, das Ganze.
                                                                                                                                                                          Es gehört zu den Rätseln unseres Daseins. Pfingsten beginnt

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                                                                                                                                         Klosterkirche

                                                                                                                                                                                F

                                                                   „Festliche Musik

                                                                                                                                       06.06.2021 | 15.30 Uhr | Klosterkirche
                                                                                                                                          Festliche Musik an Fronleichnam
     dort, wo wir den Geist und seine Kraft als gottgeschenkte
     Eintracht erkennen. Es ist der Ort, wo wir uns verstehen      an Fronleichnam”
     können und wollen.
         Pfingsten können wir als ein Gottesgeschenk im Geist
                                                                   Chormusik für 4 bis 12 Stimmen
     der Eintracht verstehen. Wenn Geschenke uns nicht gefallen,   in 1 bis 3 Chören
     dann tauschen wir sie um. Der ist kein auf den ersten Blick
     gefälliges Geschenk. Der Geist ruft uns zur Verkündigung,        Lassus-Chor München
     mahnt zur Vergebung, wenn er uns immer wieder aus der            Andrea Fessmann – Leitung
     Bequemlichkeit aufrüttelt. Zu dumm, dass Gottes Geist
     vom Umtausch ausgeschlossen ist. Er beschenkt jeden von            Im österlichen Festkreis feiern wir das große Geschenk
     uns, persönlich. Ein Weiterreichen oder Wegpacken geht da     Gottes, das er in seiner bedingungslosen Liebe uns und der
     nicht.                                                        ganzen Welt in die Hand gegeben hat.
         Die Liturgie des Hohen Pfingstfestes beinhaltet eine           Der Mensch gewordene Gottes-Sohn – unser Erlöser und
     herrliche Sequenz an den Heiligen Geist. Die Sequenz macht    Herr Jesus Christus – er hat die Pforte – aus dem „Leben im
     deutlich, dass der Heilige Geist gleichsam den Kontrast des   Hier und Jetzt“ zum „Leben in Ewigkeit“ – aufgestoßen. Und er
     Lebens darstellt: Er erleuchtet die Nacht, speist die Hung-   tat dies durch seinen Tod und in seiner Auferstehung.
     rigen, tröstet die Trauernden, heilt die Verwundeten. Die          Jesus Christus offenbart sich uns als der Weg, die Wahrheit
     Geisteskraft ist überall dort tätig, wo Menschen geholfen     und das Leben und er ruft uns in seine Nachfolge, auf seinem
     wird, wo sie nicht alleine bleiben.                           Weg mitzugehen und sich ihm anzunähern. In die Daseinswei-
         Der Geist ist`s, der lebendig macht und er wehr, wo er    se Gottes hinein.
     will.                                                              So gesehen hat das Fronleichnamsfest „Hochfest des Leibes
                                                                   und Blutes Christi“ die Bedeutung, das im Osterfestkreis
                                    www.markusoberniedermayr.de    ausgefaltete Heilsgeschehen Gottes noch einmal wie in einem
                                                                   Brennglas gesammelt, um es als Lichtquelle für den weiteren
                                                                   Verlauf des Kirchenjahres auf einen Leuchter zu stellen.
                                                                        „Fron-Leichnam“ heißt „Herren-Leib“. Wir feiern, dass
                                                                   Christus selbst in Gestalt von Brot und Wein bei uns ist – sicht-
                                                                   bar, schmeckbar und fühlbar. Aber gerade diese Erfahrbarkeit
                                                                   macht uns auch Schwierigkeiten. Denn wir sehen ja nicht dem
                                                                   Menschen Jesus, sondern Brot und Wein. „Augen, Mund und

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                                                                                                                                                 Im Rittersaal
                                                                                                                                                 des Exerzitien-
                                                                                                                                                 und Gästehauses
                                                                                                                                                 St. Ottilien

                                                                                                                                                                                                                                 K

                                                                       „Gotteslob – Eine Hommage an

                                                                                                                                           13.06.2021 | 15.30 Uhr | Im Rittersaal des Exerzitien- und Gästehauses St. Ottilien
                                                                                                                                                                             „Gotteslob – Eine Hommage an die Schöpfung“
     Hände täuschen sich in Dir, doch des Wortes Botschaft offen-
     bart dich mir“, hat Thomas von Aquin gedichtet.                   die Schöpfung“
         Worte, welche die Welt bewegen: Jesus sagte zu den Zwölfen
     am Abend vor seinem Leiden beim Mahl: „Da, mein Leib, für
                                                                       mit Werken von Georg Friedrich Händel,
     euch gegeben“ und „Tut dies mir zum Gedächtnis“.                  Henry Purcell, Vincenco Bellini, Giuseppe
         Seitdem ist das gebrochene und geteilte Brot leibhaftiges     Verdi, Claude Debussy, Maurice Ravell
     Zeichen des Bundes. Seitdem feiern wir Christen Eucharistie
     als Mitte und Herzstück unseres Gottesdienstes.                      Olga Papikian – Sopran / Klavier
         Festhalten an der Lehre der Apostel – an gemeinschaft-           Simon Nádasi – Klavier
     lichen Lebensformen, die auch die Fragen von Mein und Dein
     berühren – am Brotbrechen, an den Gebeten. So festigen sich           Hintergrund
     die Eckpfeiler eines Hauses, das christliches Leben beherbergt.       Lobpreis der Schöpfung – wir, die Schöpfung danken un-
     Wie selbstverständlich geht der Evangelist Lukas vom Beten der    serem Schöpfer – dafür, dass wir sein dürfen. Wir, d.h. Sie und
     Gläubigen in der allen gemeinsamen Synagoge und vom Eu-           ich, alle Mitgeschöpfe, in dieser schönen Natur- und Kultur-
     charistiefeiern in der Häusern aus. Christus bricht mit uns das   landschaft. Gott zu loben und zu danken bedeutet, seine Liebe,
     Brot, um uns in Dankbarkeit und Offenheit der gemeinsamen         die er zuerst uns und seiner ganzen Schöpfung erwiesen hat,
     Ursprünge zu erinnern.                                            in Gegen-Liebe zu erwidern. „Es ist alles sehr gut!“. Gott – der
         Ihm zum Gedächtnis bedeutet nicht nur Erinnerung an           die Liebe ist – er ist Ursprung aller Welt – er führt sie auch zu
     das historische Ereignis, sondern auch, dass wir das Wort Jesu    einem guten Ende. Sein Wesen ist die Vollkommenheit. Den
     und sein Sakrament in unser Heute bringen. Wir loben und          Menschen hat es beständig in der Geschichte dazu gedrängt,
     preisen den, der durch seinen Tod uns das Leben schenkt. Auf      Gott zu loben. Das auf sinnfällige Weise in den Lob-Psalmen
     dass wir ihn im Sakrament mit den Vielen teilen: das Brot mit     145 bis 150 „Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum …“,
     den Hungrigen, das Kleid mit den Nackten, die Freude mit den      „Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, all ihr leuchtenden
     Trauernden, den Glauben mit dem, der keine Hoffnung hat.          Sterne …“, oder auch im Buch Daniel (Dan 3,57-88), wo alle
                                                                       Glieder des einen Leibes der Schöpfung ihrem Ursprung die
                                                                       Ehre erweisen. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammen-
                                                                       hang der „Sonnengesang“ des Heiligen Franziskus von Assisi.
                                                                       Das TeDeum „Hymnus des Ambrosius“ bringt das Lob auf
                                                                       unseren Schöpfer auf eine sehr umfängliche und tiefgreifen-
                                                                       de Weise zum Ausdruck. Das Wesen Gottes wird sozusagen

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                                                 Obsternte Foto:Wunibald Wörle
                                                                                                                                                       Ottilienkapelle
                                                                                                                                                       des Exerzitien-
                                                                                                                                                       und Gästehauses

                                                                                                                                                                                                                             K

                                                                                 „Esperanto! Eine Hommage an das

                                                                                                                                                         „Esperanto! Eine Hommage an das musikalische Erbe Europas”
                                                                                                                                                  20.06.2021 | 15.30 Uhr | Ottilienkapelle des Exerzitien- und Gästehauses
     in allen Facetten beleuchtet. Der erste Teil des TeDeum wird
     mit „Die Schöpfung huldigt Gott“ zusammengefasst: „Dich                     musikalische Erbe Europas”
     Gott, loben wir, dich Herr preisen wir. Dir, dem ewigen Vater,
     huldigt das Erdenrund.“ Wofür danken wir? Dafür, dass Gott                     Duo in RE
     die Welt in Raum und Zeit erschaffen hat, wir darin leben                      Anja Engelberg - Viola da gamba
     dürfen. Diese Dankbarkeit können wir am besten dadurch zum                     Přemek Hájek - Theorbe
     Ausdruck bringen, dass wir die Liebe zu Gott in der Liebe zum
     Nächsten (darin ist der Mitmensch, jedes Mitgeschöpf und die                     Eine Sprache, in der sich alle Menschen verständigen
     Natur) in die Tat umsetzen. Der zweite Teil des TeDeum „Die                 können? Musik kann das auf gewisse Weise. Als Ausdrucks-
     Kirche preist den dreifaltigen Gott“ fasst dieses Wesen der                 mittel von Gefühlen ist Musik ziemlich unmissverständlich.
     Liebe prägnant zusammen. Gott wäre nicht Gott, wenn er für                  Sie spricht die Seele an. Wir sind dankbar für die schriftlich
     sich allein bliebe, seine Liebe nicht verströmt. Die Liebe Gottes           erhaltene Musik unserer Vorgänger auf dieser Welt. Wenn wir
     drückt sich durch die Liebe in der Welt aus. Treffend fasst es              sie nun wieder erklingen lassen, haben wir das Gefühl, Teil
     Jesus selbst im Doppelgebot der Liebe zusammen. Der dritte                  einer langen Tradition zu sein.
     Teil des TeDeum „Lobpreis an Jesus Christus“ bringt das Erlö-                    Die melancholischen Melodien des Spaniers Diego Ortiz
     sungswerk Gottes in seinem Sohn zum Ausdruck. Der Mensch                    eröffnen das Konzert und zaubern eine schillernde, exotische
     gewordene Gottes-Sohn hat die Pforte aus dem „Leben im Hier                 Atmosphäre. Direkt darauf folgen rasante Variationen über
     und Jetzt“ zum „Leben in Ewigkeit“ aufgestoßen. Der Hymnus                  einen sich stetig wiederholenden Bass.
     des Ambrosius wird mit dem vierten Teil des Te Deum „Bitten“                     Solomusik für Theorbe führt nach Italien, wo Johann Kaps-
     abgeschlossen. Lob und Dank über die Heilstaten Gottes in                   berger als „nobile Allemanno“ in Rom große Erfolge feierte.
     Vergangenheit und Gegenwart münden in die Bitten ein: „Rette                     Aus Deutschland wird eine der bekannten Cello-Suiten von
     dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe, und führe sie und                   J.S. Bach erklingen; in einer Bearbeitung von Paolo Pandolfo
     erhebe sie bis in Ewigkeit …“. Das Bewegen im „Nicht-Mehr“                  für Viola da gamba solo.
     und zugleich im „Noch-Nicht“ bestimmt die Dinge unseres                          Auch in England improvisierte man gerne über einen osti-
     täglichen Lebens. So haben wir die Möglichkeit, das Leben als               naten Bass. So stammt von Christopher Simpson die virtuose
     Weg zu betrachten. Als Weg zur Wahrheit, die das Licht ist, im              „Division on a ground“.
     Wachstum an der Erkenntnis „Gott ist Licht und keine Finster-
     nis ist in ihm …“ (1. Joh 4,…).                                                                                            www.duoinre.de
                                                       www.papikian.net
                                                   www.simon-nadasi.ch

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