BUND MAGAZIN - VIELFALT BEWAHREN 03 20 - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
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BUND FAKTEN, ANALYSEN, AKTIONEN UND TIPPS FÜR UMWELTBEWUSSTE 03 20 MAGAZIN VIELFALT BEWAHREN ZUR ZEIT GUTER RAT 50 Jahre Nationalparke Weniger Fleisch essen BUND wird digitaler Online Energie sparen
DANKE, DASS SIE DABEI SIND! Zusammen setzen wir uns dafür ein, den Gartenschläfer zu retten, Lebens räume für Wildkatzen zu schaffen, die Verkehrswende und den K limaschutz voranzutreiben. D enn auch in Krisenzeiten bleiben Umwelt- und Naturschutz unabdingbar. Dank Ihrer U nterstützung können wir unsere gemeinsamen Ziele auch weiterhin im Blick behalten und für den sozial-ökologischen Wandel eintreten. In unserem Jahresbericht 2019 lesen Sie, was der BUND mit Ihrer Mitarbeit, Ihren Spenden und Mitgliedsbeiträgen im vergangenen Jahr g eschafft hat. So viel sei verraten: Es ermutigt dazu, die kleinen und großen Aufgaben im Naturschutz auch in Zukunft konsequent weiter zu verfolgen – um unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Umwelt zu bewahren. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht und bleiben weiter dran! Daheim für Natur und Umwelt aktiv? Machen Sie mit: www.bund.net/wirbleibenzuhause
BUNDmagazin 3 | 20 › INHALT 3 INHALT 10 42 Rolf Müller LIEBE LESERINNEN UND LESER, H. Bendl 30 »Die Natur braucht uns Menschen nicht, aber wir brauchen die Natur.« Ein alt- bekannter und sicher gut gemeinter Satz. Franz Leibl/NP Bayer. Wald Während sein zweiter Teil völlig unstrittig ist, wirft der erste zumindest die Frage auf: Von welcher Natur ist da die Rede? Klar: Die natürliche Vielfalt der Erde hat sich über Millionen von Jahren ganz ohne menschliches Zutun entfaltet. Und in eini- AKTUELLES ZUR ZEIT gen Millionen Jahren wird dieser Planet 4 Kurznachrichten 26 Der BUND wird digitaler wohl wieder voller Leben sein, dann sehr 7 Gerettete Landschaft 27 Die erste #BUNDdebatte sicher ohne uns Menschen. Doch im Hier 8 Kommentar 28 Per Testament die Zukunft gestalten und Jetzt ist nicht nur unsere Existenz an 29 Elbe-Lübeck-Kanal: ausgebaut? das Dasein einer intakten Natur geknüpft. TITELTHEMA 30 50 Jahre deutsche Nationalparke Umgekehrt gilt auch: Das Überleben der 10 Vielfalt bewahren heutigen Vielfalt hängt davon ab, dass 12 Grün > Orange > Rot NATUR IM PORTRÄT wir sie bewahren. 16 BUND aktiv 32 Bedroht: Kreuzotter Die Natur in all ihrer Fülle, wie sie uns 18 Interview: Rita Schwarzelühr-Sutter 34 Beltringharder Koog (wenigstens im BUND) so am Herzen liegt, 19 Ressourcenschutz braucht also sehr wohl den Menschen. AKTIV Wie sehr, macht die gegenwärtig rasch AKTIONEN 36 Joachim Spangenberg im Gespräch fortschreitende Vernichtung der Vielfalt 22 Aufgepasst: Wildkatzen 38 Neues aus dem BUND von Jahr zu Jahr deutlicher. An uns ist es, 23 Kohlekampagne 40 Internationales dieses Zerstörungswerk zu stoppen. 42 Die junge Seite GUT LEBEN Um zu erkennen, wie dringend das ist, 24 Weniger Fleisch essen SERVICE reicht ein Blick auf die Ödnis der heimi- 25 Energiesparend online 44 Leserbriefe schen Felder und Fluren. Oder in unser 46 Marktplatz Titelthema »Vielfalt bewahren«. 48 Medien: Neu erschienen 50 Kontakte und Impressum Das BUNDmagazin ist die Severin Zillich Mitgliederzeitschrift des BUND. Redaktion
4 BUNDmagazin 3 | 20 › AKTUELLES AKTUELLES Protestaktion Anfang Juli vor dem Bundestag, J. Farys wo das teure und k limaschädliche Gesetz zum Kohleausstieg verabschiedet wurde. wurde, war nur ein Minimalkonsens und nicht genug, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Doch die Bundesregierung hat mit dem Neubau »Datteln 4« nun ein wei- teres Kohlekraftwerk akzeptiert. Und sie hält gesetzlich fest, dass die Anwohner*- in nen des Tagebaus Garzweiler immer noch zugunsten der Kohle vertrieben wer- DIE ZAHL: 134 MIO. TONNEN CO2 den dürfen. Anstatt Umwelt und Klima besser zu schützen und den sozial-ökolo- So viel stärker werden wir Deutschen das der Braunkohlekraftwerke erst nach 2034 gischen Wandel unserer Gesellschaft zu Weltklima belasten, nur weil die Bundes vom Netz gehen. Da diese zumeist klima- gestalten, zementiert sie mit diesem Aus- regierung im Juli nicht wie zugesichert schädlicher sind als Steinkohlekraftwerke, stiegsgesetz ein Stromsystem, das nicht 1 : 1 umsetzen wollte, was die Kohlekom schraubt das den CO2-Ausstoß nach oben. zukunftsfähig ist. Nötig gewesen wäre mission beschlossen hatte. Selbst der Kompromiss der Kohlekom- ein klares Bekenntnis zum Kohleausstieg Statt im Kohleausstiegsgesetz einen ste- mission, der im Januar nach langen Ver- bis 2030 und der ehrgeizige Ausbau der tigen Ausstieg festzulegen, soll die Hälfte handlungen (auch mit dem BUND) erzielt erneuerbaren Energien. HILFE FÜR NATURZENTREN Was unterscheidet die Wildkatze von der nige Besucher stattfinden können«, erläu- Hauskatze? Wie lang wird ein Wattwurm? tert die Geschäftsführerin Katrin Vogel. Warum ist Wald wichtig fürs Klima? Wir wollen, dass unsere Naturzentren In Dutzenden Nationalparkhäusern auch in Zukunft gesellschaftlich vielfältig T. Stephan und Naturzentren des BUND finden aktiv sind. Um das zu gewährleisten, ha- Tourist*innen, Familien und Schulklas- ben wir einen Nothilfefonds eingerichtet. sen Antworten auf ihre Fragen zur Natur. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende! Vom Nationalpark Wattenmeer im BUND-Infozentrum Hütscheroda Herzlichen Dank. am Nationalpark Hainich. Norden bis zum Nationalpark Berch- i tesgaden im Süden bieten wir Ausstel- Heyken, Leiter des Nationalpark-Hauses WWW.BUND.NET/ lungen, Exkursionen und Vorträge an, ste- Juist: »Ein Großteil unserer Einnahmen NATIONALPARKHAEUSER hen interessierten Gästen mit Rat und Tat fußt auf Veranstaltungen für Schulklassen. zur Seite. Als BUND-Mitglied erhalten Sie Doch Klassenfahrten fallen dieses Jahr BUND-Spendenkonto in vielen Häusern ermäßigten Eintritt. komplett aus.« Ähnlich die Lage im thü- GLS Gemeinschaftsbank eG Doch die Umweltarbeit der Naturhäu- ringischen Hütscheroda: »Wie die Wild- IBAN: DE43 4306 0967 8016 0847 00 ser steht wegen der Corona-Pandemie katze ist nun auch unser Wildkatzendorf BIC: GENODEM1GLS auf der Kippe, wichtige Besuchereinnah- in Gefahr. Es lebt von den spannenden Stichwort: BUND-Naturzentren men bleiben auch weiterhin aus. Jens Schaufütterungen, die zurzeit nur für we-
BUNDmagazin 3 | 20 › AKTUELLES 5 KURZ & GUT »Only bad news Wertvolle Flüsse vorläufig gesichert: Das Parlament von Bosnien-Herze is good news« gowina hat Ende Juni ein Moratori heißt es, vor allem um für neue Kleinwasserkraftwerke beschlossen. Es wird solche Kraft- schlechte Nachrichten Mit dem Silbersee und Roxheimer werke nicht mehr erlauben und Hun- erregen also unsere Altrhein konnte der BUND eines der derte bereits genehmigter Projekte interessantesten und größten Vogel- überprüfen. In Bosnien-Herzegowina Aufmerksamkeit. beobachtungsgebiete in Rheinland- – Europas Hotspot für Bauten der Doch positive Neuig- Pfalz retten. Seit Jahren plante die Wasserkraft – wurden schon etwa Gemeinde Bobenheim-Roxheim auf hundert Wasserkraftwerke errichtet. keiten aus unserem einer Halbinsel im Silbersee ein gro- Die Folge: ausgetrocknete Flussbet- Verband und aus dem ßes Tagungs- und Wellnesshotel zu ten, soziale Konflikte und anhalten- errichten, mitten in einem europäi- de Proteste. Damit soll es nun vorbei Umwelt- und Natur- schen Vogelschutzgebiet (das BUND- sein. Ein schöner Erfolg auch für die schutz tun einfach gut. magazin berichtete). Dagegen klagte dortigen BUND-Partner in unserem der BUND und bekam Ende Mai Netzwerk der »Friends of the Earth«. Einige aus jüngster Zeit recht: Das Hotel darf nicht gebaut Mehr dazu: balkanrivers.net/de haben wir wie immer werden. Die Kreisgruppe Rhein-Pfalz des BUND freut sich, dass ihr jahre- für Sie ausgewählt. langer Einsatz für dieses vielfältige Stück Natur von Erfolg gekrönt war. Sehr lange wurden am Ostseestrand Mecklenburg-Vorpommerns nicht ~ 5000 Hektar neue Wildnis mehr so viele junge Kegelrobben gesichtet: Etwa 30 Jungtiere unseres Kaufprämien für Verbrenner verhindert: Bayerns Forstministerium hat zugesagt, schwersten heimischen »Raubtiers« Es ist ein Paradigmenwechsel – erstmals vier großflächige staatliche Waldgebiete waren im Frühling zu beobachten – seit (gefühlt) Jahrzehnten konnte sich die als Naturwälder auszuweisen. Fast 5000 wohl auch, weil die Strände corona- Autolobby nicht mit einer wichtigen For- Hektar werden damit der Forstwirtschaft bedingt lange Zeit menschenleer derung durchsetzen, in diesem Fall nach entzogen: wertvolle Buchen-Mischwälder blieben. Nachdem die Kegel robbe Kaufprämien für ihre ineffizienten Diesel im Steigerwald, auf der Fränkischen Platte vor hundert Jahren bei uns ausge- und Benziner. Das wusste eine Anti- bei Würzburg und auf der Frankenalb bei rottet war, nimmt ihre Zahl in Nord- Kaufprämien-Koalition mit starker Beteili- Kelheim sowie weite Teile der Isar-Auwäl- und Ostsee seit einiger Zeit wieder gung des BUND zu verhindern. Zwar bleibt der zwischen München und Landshut. Sie stetig zu. Der BUND hat in 16 Ge- die Kaufprämie für »Verbrenner durch die sollen künftig ungestört wachsen können. meinden vom Klützer Winkel bis Hintertür« (Plug-in-Hybride) ein Wermuts- Der BUND begrüßte diesen »wichtigen Greifswald Absperrungen und Info- tropfen. Doch die Freude überwiegt ange- ersten Schritt zum Schutz des bayerischen material deponiert, die bei Bedarf die sichts des Siegs der besseren Argumente Waldnaturerbes« – und wiederholte seine ruhebedürftigen Jungtiere schützen: über die Profitinteressen einer Branche, Forderung nach einem Waldnationalpark www.bund.net/kegelrobbe die ihre umweltschädlichen Autos weiter im Steigerwald und mehr Naturwald auch als zukunftsfähig vermarktet. im Spessart.
6 BUNDmagazin 3 | 20 › AKTUELLES NEUES DOMIZIL Lange Zeit war Berlin kein teures Pflaster. Als der BUND im Jahr 2000 von Bonn in die neue Hauptstadt zog, waren die Büro mieten noch relativ günstig. Dies hat sich gründlich geändert: Die Mietpreise sind erheblich gestiegen – und drohen weiter zu steigen. Schon geraume Zeit ist der BUND darum auf der Suche nach einem eigenen Gebäude, um seine Bundes- geschäftsstelle langfristig zu sichern. Diesem Ziel sind wir nun einen großen Schritt nähergekommen. In Berlin-Neukölln hat sich eine Möglich- keit gefunden, auf einem ehemaligen Brauereigelände eine Geschäftsstelle zu bauen. Unser Partner ist die Schweizer Stiftung Edith Maryon. Sie hat sich zur Aufgabe gesetzt, Land und Immobilien ein identitätsstiftendes Haus, das zum Berlin-Neukölln: Die neue Geschäftsstelle entsteht in direkter Nähe zum ehemaligen der Spekulation zu entziehen und für sozi- Umwelt- und Naturschutzverband BUND Sudhaus der Brauerei Kindl, das derzeit ale, kulturelle und ökologische Vorhaben passt und ganz auf unsere Bedürfnisse eine Kunstgalerie beherbergt. bereitzustellen. abgestimmt sein wird. Vieles ist hier derzeit im Entstehen. Der BUND ist an diesem Standort in ein Nachhaltig, sozialverträglich und gemein- lebendiges Projekt eingebunden. Im Stil Noch sind wir in der Planungsphase wohlorientiert – das sind wesentliche Kri- eines Campus werden wir hier in guter des Gebäudes, gleichzeitig werden die terien für die weitere Entwicklung dieses Nachbarschaft tätig sein können, gemein- letzten rechtlichen Schritte geklärt. In vier Geländes. In einem lebendigen städtischen sam mit Initiativen aus Kunst und Kultur, Jahren etwa hoffen wir die neue Bundes- Umfeld bietet sich dem BUND die Gele- mit sozialen Diensten, Nicht-Regierungs- geschäftsstelle beziehen zu können. Über genheit, einen Bau nach ökologischen Organisationen sowie Kleingewerbe und den Fortgang werden wir Sie auf dem und nachhaltigen Kriterien zu errichten: nachhaltigen Start-Ups. Laufenden halten! eine unabhängige politische Organisation, geschäftsführer erwarb er sich bis 1992 die sich deutschlandweit der immer bleibende Verdienste. So verhalf er dem drängenderen Umweltprobleme an BUND zu seiner föderalen und basis- nimmt. Und die war bitter nötig – demokratischen Struktur. Er war am fach- sei es im Kampf gegen die Atom lichen Fundament unserer Arbeit beteiligt, kraft, verdreckte Luft und Flüsse, der Gründung vieler Arbeitskreise und des wilde Müllkippen oder den immensen wissenschaftlichen Beirats. Und er sorgte Flächenverbrauch. mit dafür, dass unsere Forderungen früh 45 JAHRE BUND »Vorbei die Zeit des Schmusekurses, des friedlichen Nistkastenbauens«, zeichnete öffentlich wahrgenommen wurden. Am 13. Mai verstarb Lorenz Graf nun in Als BUND – Bund für Natur und Umwelt Hubert Weinzierl den Kurs vor, ein weite- Nürnberg. Der BUND bewahrt seinem schutz Deutschland – wurde unser Ver rer Gründungsvater. Als Vorsitzender des langjährigen Wegbegleiter ein ehrendes band am 20. Juli 1975 im fränkischen Bund Naturschutz in Bayern stand er spä- Angedenken. Marktheidenfeld aus der Taufe gehoben. ter lange auch an der Spitze des BUND Zu seinen Paten zählten damals promi (wie unser Verband seit 1976 heißt). nente und charismatische Persönlichkei Einer, dem der BUND in der Aufbauzeit MEHR ZUM THEMA ten wie Bernhard Grzimek, Robert Jungk, Horst Stern und Frederic Vester. Ihr Ziel: ebenfalls viel zu verdanken hat, war der Jurist Lorenz Graf. Als erster Bundes- i Mehr zur Geschichte des BUND unter www.bund.net/bund-geschichte
GERETTETE LANDSCHAFT Gemeinsam mit engagierten Anwohner*innen konnte der BUND Kassel den Neubau eines Lebensmitteldiscounters am Ortsrand von Dörnberg verhindern. Dank guter Öffentlichkeitsarbeit und erfolgreicher politischer Einflussnahme gelang es damit eine vielfältige Kulturlandschaft im Naturpark Habichtswald zu retten. Ein kleiner Markt im Ortskern versorgt Dörnberg bis heute in fußläufiger Entfernung. Fazit: Ein Stopp des Flächenfraßes ist durchaus möglich! Jann Hellmuth
8 BUNDmagazin 3 | 20 › AKTUELLES KOMMENTAR SO DARF’S NICHT WEITERGEHEN Die Agrarpolitik kennt schon lange OLAF BANDT nur eine Richtung: die der Indus- trialisierung. Für die natürlichen ist der Vorsitzende des BUND. Grundlagen und die Wertschöpfung Doch die Agrarpolitik bleibt all das schuldig. Seit vielen Jahren in der Landwirtschaft erwies sich ist sie geprägt von Nicht-Handeln, Zögern und Festhalten am dieser Weg als fatal. Eine »Zukunfts- Status quo. Glücklich macht das weder die Menschen auf den Höfen noch Verbraucherinnen und Tierschützer oder Gewerk- kommission« soll den Scherben schaften und Umweltverbände wie den BUND. haufen nun zusammenkehren. Vor einem Jahr teilte die Bundesregierung mit, wie sie die Insek- ten, die Gewässer und die Nutztiere künftig besser schützen will. I m Mai veröffentlichte Bundesumweltministerin Schulze ih ren Bericht zur Lage der Natur: Vor allem in der Agrarland schaft ist die Situation dramatisch. Als gefährdet gelten beson Was aus BUND-Sicht zu wenig ist, treibt vielen Landwirt*innen die Zornesröte ins Gesicht. Wochenlange Proteste folgten, ein Gegenbündnis »Land schafft Verbindung« entstand. So kam es ders Schmetterlinge und andere Insekten blütenreicher Wiesen zur Idee einer »Zukunftskommission Landwirtschaft«. Der BUND und Weiden. Diese Vielfalt gibt es in der intensiven Landwirt sieht darin eine große Chance für einen breiten gesellschaft- schaft immer seltener. Unter starken Verlusten leiden auch die lichen Austausch: Welche Landwirtschaft wollen wir 2040 haben? Vögel der Agrarlandschaft wie Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche. Wie sollen die Tiere gehalten und die Felder bestellt werden? Wie wollen wir uns dann ernähren? Welchen Einfluss wird die Land- Ob das Artensterben auf den Äckern, Nitrat im Grundwasser, wirtschaft auf Umwelt, Natur und Klima haben? Wie sichern wir Tierleid in den Ställen oder menschenunwürdige Verhältnisse in faire Preise für jene, die unsere Lebensmittel erzeugen? Wie den Schlachthöfen: Es gibt diverse Gründe, die Zustände in der schaffen wir gute Arbeit und gerechte Löhne dort, wo Lebens- deutschen Landwirtschaft zu kritisieren. Hinzu kommen deren mittel verarbeitet werden? Wie stoppen wir die »Geiz ist geil«- Folgen für das Klima oder wirtschaftliche Aspekte wie die Mentalität und entsprechende Werbestrategien des Handels? schlechten Preise für Agrarerzeugnisse und – damit verbunden – das Höfesterben. Gleichzeitig werden die Anforderungen an Die vielen Probleme und Defizite unserer Landwirtschaft sind Bäuerinnen und Bauern immer höher: Sie sollen ihre Tiere besser hinreichend beschrieben und größtenteils allen Seiten bekannt. halten, das Wasser und den Boden schützen und gesunde Nah- Doch Bundesregierung und Länder handeln nicht. Die Kommissi- rungsmittel herstellen, regional und saisonal. Dieser Spagat zwi- on soll nun aus der Mitte der Gesellschaft Vorschläge machen schen Anforderungen und Marktzwängen, Reformverweigerung und Kompromisse finden. Für den BUND bietet sich hier die Ge- und Pioniergeist, Perspektivlosigkeit und externen Erwartungen legenheit, die Agrarpolitik der nächsten 20 Jahre maßgeblich zu erfordert eine zukunftsorientierte Agrarpolitik. Darum kämpft der beeinflussen, samt ihren Folgen für die Natur. Sollte ein gemein- BUND seit Langem für eine Agrarwende. sames Leitbild gelingen, müssen anschließend rasch die Mittel und Wege dahin beschrieben werden. Auch muss zur Sprache Einen Ausweg aus dieser misslichen Lage sehen wir darin, die kommen, wie eng verbunden Agrar- und Ernährungspolitik sind. Höfe besser zu beraten und zu fördern, die Marktbedingungen Und von Anfang an muss die Kommission belegen, dass sie und das Ordnungsrecht zu verändern sowie eine zeitgemäße wirklich etwas verändern will. Für eine weitere Verzögerung der Vision für eine Landwirtschaft mit Zukunft zu beschreiben. Agrarwende ist der BUND nicht zu haben.
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10 BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA Schon 1975, im Gründungsjahr des BUND, beklagten Naturschützer in unserer Mitgliederzeitschrift: »Mit jeder Tier- und Pflanzenart, die ausstirbt, wird unsere Welt ärmer.« Sie forderten eine »möglichst naturnahe Landwirtschaft«, die mit dem »Bauernsterben und der Überschussproduktion« Schluss machen müsse. Nur so könne dem »naturzerstörenden Einsatz von immer mehr Technik und Chemie« begegnet werden. 45 Jahre später sind viele – damals noch häufige – Arten unserer Kulturlandschaft sehr selten geworden. Denn die Mehrzahl der verbliebenen Agrarbetriebe wirtschaftet so naturfern wie nie. Eine Agrarwende ist also dringender denn je, wenn wir unsere natür- liche Vielfalt schützen wollen. Warum wir auch die Flüsse besser behandeln müssen (im Bild die Isar), wie das Umweltministerium die Lage sieht und was der BUND g egen das Artensterben tut, erfahren Sie auf den nächsten acht Seiten. Vi elf a lt
BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA 11 bewahren Wolfgang Willner
n t be oh er dr st be us A m Vo blickwinkel/P. Schuetz BIOLOGISCHE VIELFALT Grün › Orange › Rot MATTHIAS MEISSNER A lle sechs Jahre berichtet das Bundesumweltministerium in einem Bericht zur Lage der Natur über den Zustand der Arten und Lebensräume in Deutschland. Dazu tragen ehren leitet die Abteilung Biodiversität des BUND. amtliche Fachleute, Behörden und Forschungseinrichtungen ihre Kenntnisse zusammen. Der Bericht dient auch dem BUND dazu, politische Veränderungen voranzutreiben. Was übrigens unsere Forderung unterstreicht, in Schulen und Universitäten Wie steht es um die natürliche wieder mehr Artenkenntnis zu vermitteln. Ohne die Artenkennt Vielfalt in unserem Land? Im Mai nis vieler Freiwilliger sind keine langfristigen, flächenhaften Untersuchungen möglich – und kein Bericht zur Lage der Natur. erschien dazu ein aufschlussreicher Bericht. Welche Lebensräume WIE IST DIE LAGE? Alarmierend, so viel lässt sich sagen. Denn alle Lebensräume und Arten sind besonders bedroht? der Agrarlandschaft, die unter dem besonderen Schutz der euro- Und was sind die Ursachen? päischen FFH-Richtlinie stehen, haben sich in den letzten Jahren
BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA 13 33 % 34 % 31 % 20 % Quelle: www.rote-liste-zentrum.de der Wirbeltiere der wirbellosen Tiere der Pflanzen der Pilze und Flechten sind gefährdet oder bereits ausgestorben. (bezogen auf die bewerteten Taxa in den Roten Listen Deutschlands) ~99 % Etwa 99 Prozent der deutschen Feldhamster haben seit den 1950er Jahren ihren Lebensraum verloren – die Art droht in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet auszusterben. weiter zum Negativen verändert. Trotz der unzähligen Arbeits- stunden ehrenamtlicher Naturschützer*innen und staatlicher Vo m be Millionen ist die Natur in Deutschland vielfach stark bedroht. Der Au dr Bericht benennt die Ursachen der Misere, was prompt heftige ss oh te t politische Kontroversen auslöste. rb e Nur jede vierte untersuchte Art erscheint in dem Bericht als n grün, weist also einen »günstigen Erhaltungszustand« auf. Be- sonders erfreulich ist hier die Entwicklung von Seehund und Ke- gelrobbe – Tieren, die noch in meiner Kindheit als besonders be- droht galten. Rund 30 Prozent der untersuchten Arten liegen im gelben Bereich, sprich: Ihre Situation gibt derzeit keine günstige Prognose her. Ein ganzes Drittel schließlich befindet sich in wirk- lich schlechter Verfassung. Besonders zur Sorge Anlass geben blickwinkel/McPHOTO/Bioquatic hier bestimmte Fische sowie etliche Insektenarten. DIE VERLIERER Schlimm steht es vor allem für jene Fische, die wandern. Wäh- rend Fluss- und Meerneunauge – hier als Rundmäuler zu den Fi- schen gestellt – noch im gelben Drittel liegen, gilt für alle ande- ren Arten: Alarmstufe rot. Ein erschreckendes Zeichen dafür, wie Wandernde Fische wie der Lachs stehen seit Jahrzehnten unter besonderem wenig durchgängig viele unserer Flüsse bis heute sind. Wehre Druck, trotz aufwendiger Versuche, sie in unseren Flüssen wieder anzusiedeln.
14 BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA Der Kirschrote Saftling ist wie die meisten Saftlinge nur auf ungedüngten Wiesen Ge und Weiden zu finden und deshalb gefährdet. fä hr de sich demnach die Situation der Wiesen und Weiden, der Küsten t und Meere, der Seen und Flüsse oder der Moore und Sümpfe. URSACHEN ALTBEKANNT In seiner Analyse der Gründe bestätigt der Bericht, was wir schon lange wissen. Die immer industriellere Landwirtschaft ist zwar nicht allein verantwortlich, bildet aber einen Dreh- und Angel- punkt für viele Negativtrends, ob nun bei einzelnen Arten oder ganzen Lebensräumen. Konkret: Pestizide und zu viel Dünger, die tintling.com intensive Nutzung des Grünlandes und zerstörte Feldraine und Hecken lassen immer mehr Tiere und Pflanze verschwinden. Ein großes Problem ist auch die Zerstückelung unserer Land- schaft. Neue Straßen und Wege, Siedlungen und Gewerbegebiete kappen die Korridore, über die Tiere – und auch Pflanzen – von Ge fä einem Lebensraum zum anderen gelangen. Unter der permanen- hr ten Regulierung der meisten unserer Flüsse als Wasserstraßen de t leidet die Lebenswelt der Fließgewässer und Auen. Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt nicht folgenlos: So zieht die boomende Offshore-Windkraft marine Lebensräume in Mitleidenschaft. Riesige Maiswüsten zur Produktion von Biogas verdrängen nicht nur jede Vielfalt, sondern verschmutzen zum Beispiel auch das Grundwasser. blickwinkel/A. Jagel AGRARWENDE NÖTIG Die Liste der Gründe, warum unsere Natur fortwährend verarmt, ist lang. Doch der Bericht verdeutlicht einmal mehr: Vor allem Wie zahlreiche Ackerwildkräuter ist auch der Echte Frauenspiegel selten geworden. müssen wir gemeinsam und rasch zu einer besseren, naturver- träglichen Landwirtschaft kommen. Viele der Techniken, die zu und Wasserkraftwerke ohne Fischtreppen blockieren den Weg deutlich höheren Erträgen führten, sind mit dem Schutz unserer flussaufwärts zu den Paarungs- und Laichgründen. Der BUND Ökosysteme unvereinbar und bedrohen eine Fülle von Arten. will sein Engagement für naturnahe Flüsse und Bäche darum Kein Wunder, dass hierauf eine intensive Debatte begann, wie weiterzuführen und in den nächsten Jahren noch verstärken. sicher der zentrale Anteil der Landwirtschaft am Artensterben Kaum besser sieht es bei den Insekten aus: Von den 69 näher sei. Negativer Höhepunkt waren die Anzeigen von Landwirten betrachteten Arten befinden sich 48 in gelb oder rot. Eine Ent- gegen Umweltministerin Svenja Schulze und die Präsidentin des wicklung, die wenig überrascht. Sie spiegelt wider, wie drama- Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel. tisch sich viele Lebensräume in jüngerer Zeit verändert haben. Wo etwa gibt es noch weiträumige Feuchtgebiete für Libellen, HANDELN STATT REDEN wo ausgedehnte bunte Wiesen und Weiden für Bienen oder In ihrem Koalitionsvertrag kündigten Union und SPD 2018 an, Schmetterlinge? Der BUND setzt sich unter anderem vielerorts viel für den Schutz unserer Insekten tun zu wollen. Zum Beispiel für den Schutz der Wildbienen ein. ein Verbot von Totalherbiziden wie Glyphosat, das den Nieder- gang der Blütenpflanzen verschuldet hat und zahllosen Insekten BEDROHTE BIOTOPE die Nahrung entzieht. Oder ein umfassendes Gesetz, das neben Dem Zustand der heimischen Lebensräume ist in dem Lagebe- vertieften Untersuchungen auch ein Verbot aller Pestizide in richt ein eigenes Kapitel gewidmet. Naturgemäß ergibt sich ein Schutzgebieten und den besseren Schutz bedrohter Lebensräume ähnliches Bild wie bei den Arten: Für fast jeden dritten Lebens- enthalten sollte. Über zweieinhalb Jahre später veranstalten die raum gilt noch grünes Licht – etwa die alpinen Heiden und Ge- zuständigen Ministerien Runde Tische zum Insektenschutz. Was büsche oder Felslebensräume. Ein weiteres Drittel hat man im fehlt, sind konkrete Verbesserungsvorschläge und verbindliche gelben Bereich angesiedelt. Und 37 Prozent der untersuchten Ziele. Vor allem Julia Klöckners Agrarministerium macht seine Biotope sind in ökologisch schlechtem Zustand. Verdüstert hat Hausaufgaben nicht.
Vo rwa rn li st e VORSCHLÄGE FÜR DIE ZUKUNFT Klar: Nicht allein die Landwirtschaft verantwortet den Schwund unserer Vielfalt. Auch gegen tot-zementierte Vorgärten oder un- > 50 %Für keine Vogelart hat nötige Lichtverschmutzung in Städten und Dörfern müssen wir Deutschland mehr Verant- aktiv werden. Doch die Frage, wie unsere Wiesen und Äcker ge- wortung: Über die Hälfte des Weltbestands vom Rotmilan nutzt werden, nimmt eine Schlüsselrolle beim Schutz der Vögel brüten bei uns. oder Insekten im Offenland ein. Da ist sich die Wissenschaft einig, und dem muss sich auch die Ministerin Klöckner stellen. Gut, dass die Bundesregierung nun eine »Zukunftskommission Landwirtschaft« gebildet hat. BUND und BUNDjugend werden mit Olaf Bandt und Myriam Rapior daran beteiligt sein. Zusammen mit anderen Umweltorganisationen, mit Landnutzern, Wissen- schaftlerinnen und Verbrauchern wollen wir bis zum nächsten Frühsommer Empfehlungen und Vorschläge erarbeiten, die eine »ökologisch und ökonomisch tragfähige sowie sozial verträgliche Landwirtschaft« ermöglichen. ÜBER DIE GRENZEN Eine Politik, die erfolgreich die biologische Vielfalt bewahren will, muss über nationale Grenzen hinausblicken. Zeitgleich mit dem Oscar Diez/BIA Bericht zur Lage der Natur erschienen zwei EU-Strategien zur Biodiversität und Landwirtschaft. Sie sind nicht perfekt. Doch verpflichten sie die Mitgliedsstaaten Lösungen zu finden, um den Einsatz von Pestiziden bis 2030 zu halbieren, den Anteil des Einer von vielen Ökolandbaus zu erhöhen und Europas Netz der Schutzgebiete bedrohten Wiesen- Re gi schmetterlingen: »Natura 2000« zu stärken. Bis Jahresende muss die deutsche on der Gelbwürfelige Ratspräsidentschaft diesen Prozess vorantreiben, im Rahmen al Dickkopffalter. etwa der gemeinsamen Agrar- oder Fischereipolitik. ge fä Und dies ist umso wichtiger, als der im Herbst geplante UN- hr de Harald Süpfle/CC BY-SA 3.0 Gipfel zum Schutz der biologischen Vielfalt wegen Corona erst t 2021 stattfinden wird (> Seite 40). Über sechs Monate später, in denen der globale Raubbau an der Natur – auch aufgrund des ungezügelten Konsums in den Industrie- und Schwellenländern – zum weiteren Verlust kostbarer Lebensräume führen wird. WWW.BUND.NET/NATURSCHUTZ
16 BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA Blumen am Trafohaus AKTIV Ein Artenschutzprojekt am alten Trafohaus in Wilhelmsburg bietet Brutplätze für Mehlschwalben, Mauersegler und Spatzen. Seit Ende Wo der BUND die der 90er Jahre baut der BUND Hamburg das Haus schrittweise aus, mit Nisthilfen für V ögel, Fledermäuse und Insekten. Dazu konnte eine BUND-Stiftung direkt am Trafohaus eine Ackerfläche kaufen und in eine blütenreiche Wiese umwandeln – als Nahrungsgrund für Vielfalt schützt die Bewohner des Trafohauses. Der BUND betreut noch zehn weitere solcher Gebäude, verteilt über ganz Hamburg. Der Einsatz für die Natur prägt unsere Arbeit überall in Deutschland. 16 ausgewählte Projekte – eines aus jedem Bundesland – zeigen exem- Kleingärten plarisch die Bandbreite der BUND-Aktivitäten. für Wildbienen Aktive des Bremer Arbeitskreises » Bienen und Blüten« tun gemeinsam mit Kleingärtner*innen etwas für die Artenvielfalt. Auf einer neu angelegten Obstwiese in Bremen-Schwachhausen wachsen neben alten hochstämmigen Obstsorten auch Wild- sträucher und diverse Wiesenpflanzen. Rund um die Obstbäume Bremen finden Wildbienen Nahrung und Nistmöglichkeiten. Friedhöfe als Nische Alte Friedhöfe zählen zu den artenreichsten städtischen Lebens räumen. Gleichzeitig dienen die grünen Inseln vielen Menschen zur Erholung. Da die Zahl der Urnengräber wächst, sinkt der Flächen Vogelreich bedarf auf vielen Friedhöfen. Der BUND gestaltete auf vier »Leucht- turm-Friedhöfen« ökologisch wertvolle Grünflächen und insekten- Rund um eine ehemalige Quarzsandgrube im Rhein- freundliche M ustergräber. Ein spezieller Fokus lag auf dem Schutz Sieg-Kreis erwarb der BUND wertvolle Flächen für die der dort entdeckten 121 Arten von Wildbienen. biologische Vielfalt. In dem Mosaik von Lebensräumen NORDRHEIN- – offene Sandflächen, Schafweiden, Obstwiesen etc. – ww.bund-niedersachsen.de/ w WESTFALEN brüten Vögel wie Pirol und Turteltaube, Wendehals und oekologische-nische-friedhof Neuntöter. Über die Hälfte der insgesamt 120 Hektar sind inzwischen für den Naturschutz r eserviert. www.bund-nrw.de/obstbluetenlandschaft Natur im Rosengarten HESSEN Seit Jahrzehnten pflegt der BUND Wonnegau das Naturschutzgebiet »Kalksteinbrüche Rosengarten« mit seinen Magerrasen und Trocken- gebüschen samt wertvoller Fauna und Flora. Seit vergangenem Zentrum für Stadtnatur RHEINLAND- Sommer kümmert sich die Kreisgruppe auch um eine Erweiterungs- Wo einst die Stadtgärtnerei lag, errichtet der BUND auf PFALZ Darmstadt fläche. Über 30 Helfer*innen kamen zum ersten A rbeitseinsatz – einer zentral g elegenen Brachfläche in Darmstadt ein darunter Aktive der Kindergruppe »BUNDspechte«, die kürzlich einen Zentrum für Umweltbildung. Um den Menschen die Natur SAAR- Preis für ihr ehrenamtliches Engagement gewann. und biologische Vielfalt näherzubringen, entsteht hier ab LAND Herbst mit breiter g esellschaftlicher Unterstützung eine Basis für Engagement, Gärten der Vielfalt und Schulgärten. www.bund-darmstadt.de BADEN- Jörg WÜRTTEMBERG et Mehr Artenkenntnis! Di ric h Wer verfügt im Saarland noch über gute Artenkenntnisse? Seitdem die Saar-Uni Ende Julia der 1990er Jahre die organismische Biologie er Schmetterlingsland BaWü El eingestellt hat, sinkt die Zahl der Kundigen bro l ck ständig. Um den Nachwuchssorgen zu be- Bunte Inseln statt grüne Wüsten: Der BUND schützt Schmetterlinge gemein- gegnen, leitete der BUND Saar die Gründung sam mit Landwirt*innen, Kommunen oder dem Stuttgarter Zoo. Zusammen einer »Akademie für Artenkenner« ein. Die legen wir blühende Wiesen und mehrjährige Blühstreifen an. So können ersten Pilotkurse fanden in diesem Jahr mit Schmetterlinge von Lebensraum zu Lebensraum fliegen – wichtig für ihren Fachleuten des BUND statt. genetischen Austausch und die Anpassung an den Klimawandel. kurzelinks.de/artenkenner www.bund-bawue.de/schmetterlingsland
BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA 17 ing Wiesen und Weiden auf Föhr er H er Pet Orchideen in Schwerin Die letzten artenreichen Wiesen und Weiden Schleswig- Am Schweriner See hat der BUND ein neues Vorkommen des Holsteins sind s tark gefährdet. In der Föhrer Marsch Breitblättrigen Knabenkrauts entdeckt. Die örtliche Gruppe schützt der BUND gut 16 Hektar Grünland. Durch die betreut und kontrolliert den Standort nun regelmäßig. Und die Übertragung regionalen Mahd- und Saatguts versucht e r Stadt Schwerin mäht hier nur noch einmal, spät im Jahr. Eine die ursprüngliche Artenvielfalt der Wiesen wiederherzu- zeitweilige A bsperrung und ein Hinweisschild für Spaziergänger stellen, u nterstützt von der Deutschen Postcode Lotterie, sollen die attraktiven Pflanzen künftig noch besser schützen. dem Kreis Nordfriesland und der Artenagentur SH. Zudem brütet hier die stark g efährdete Uferschnepfe. www.bund-sh.de/gruenlandschutz-foehr Lichterfelder Ann Weidelandschaft M a r i i tt e ob eL a oS Durch gezielte Landschaftspflege entstand in den letzten Jahrzehnten auf einem einstigen Truppenübungsplatz im Süden Berlins ein arten- Trämmerfließ SCHLESWIG- reiches Refugium: mit etwa 500 Pflanzenarten, Das Quellmoor des Trämmerfließes in HOLSTEIN 292 Schmetterlings-, 262 Wildbienen- und der Schorfheide wurde über Jahrzehnte Wespenarten, über 50 Brutvogel- und sieben entwässert. Finanziert über ELER- und MECKLENBURG- Amphibienarten. Der BUND setzt sich bei Politik VORPOMMERN Landesmittel konnte der BUND Branden- und Verwaltung dafür ein, diese Weidelandschaft burg die Gräben verfüllen, um das Moor Schwerin langfristig zu erhalten. zu neuem Leben zu erwecken. Hamburg www.bund-berlin.de/weidelandschaft Außerdem renaturierte er das daraus entspringende Fließ, so dass der an- grenzende Auwald wieder durchflossen NIEDERSACHSEN wird. Darüber freuen sich Vögel wie Schreiadler und Schwarzstorch sowie Grünes Band Berlin zahlreiche Wasserlebewesen. Hannover www.bund-brandenburg.de/ BRANDENBURG moorrenaturierung SACHSEN- ANHALT te Kreuzotter im Grünen Band U M achel Die letzten Nachweise der Kreuzotter im Norden Sachsen-Anhalts befinden sich im Grünen Band. Anlass für ein Schutzprogramm: Leipzig BUND-Flächen wurden auf rund zehn Hektar entbuscht s owie frost- sichere Winterquartiere für die Otter a ngelegt. Von der Pflege der SACHSEN einstigen Heide profitieren auch die Schlingnatter oder das seltene Wald-Läusekraut (Foto). Übrigens: Am Grünen Band sind zehn THÜRINGEN BUND-Landesverbände für Artenschutz und Biotopverbund aktiv. www.bund-sachsen-anhalt.com/gruenes-band Ausbreitung des Luchses Gemeinsam mit den Universitäten G öttingen und Freiburg erforscht der BUND, warum sich der Luchs bundesweit nur zögerlich wieder ausbreitet. Eine Pilotstudie in Nordwest- Thüringen konnte bisher nur vier sesshafte Tiere nach weisen. Ein digitales Ausbreitungsmodell soll nun mögliche BAYERN Hindernisse identifizieren. Dabei k ooperiert der BUND Stadtgärten n (gefördert vom Thüringer Umweltministerium) eng mit an Stuttgart t m ThüringenForst, privaten Waldbesitzern und Jägerinnen. in Leipzig ar C. H www.bund-thueringen.de/luchs In zwei Gemeinschaftsgärten mitten in Leipzig haben BUND-Aktive einen Teil ihrer Lebensmittelversorgung zurück in die eigenen Hände gelegt. Ihr Motto: Gelbbauchunke essbarer Osten. Auf mehreren Parzel- Sechs Kreisgruppen des BUND in Bayern schützen zusammen mit len bauen sie ökologisch Obst und drei Landkreisen die Gelbbauchunke (gefördert von BfN, BMU und Gemüse an. Zudem bieten Blumen und Bayerischem Naturschutzfond). Ihr Ziel ist es, die bedrohte Art in Wildkräuter reiche Nahrung für Bienen Fotolia; Getty Images; ihrem oberbayerischen Kernareal langfristig zu sichern. Die Maß- oder Schmetterlinge. Ferner dient das nahmen (Beweidungsprojekte, Rettung von Kleingewässern etc.) gepachtete Grün als Muster für die kommen zudem Insekten und anderen Tieren zugute. Auch werden Gestaltung naturnaher Gärten. W. Willner in diesem Rahmen ehrenamtliche Unkenbetreuer*innen ausgebildet. www.bund-leipzig.de/ www.gelbbauchunke-bayern.de/das-projekt gemeinschaftsgaerten
18 BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA INTERVIEW RITA SCHWARZELÜHR- SUTTER Wenn nicht jetzt … ist Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumwelt- ministerium. Wie will die Bundesregierung in B erlin und Brüssel verhindern, dass die biologische Su Vielfalt weiter schwindet? Fünf Fragen an die sie Kn oll Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter. Frau Schwarzelühr-Sutter, wie bewerten auch bei uns noch Defizite. Damit sie wirk Im BUND engagieren sich viele Menschen Sie die neue EU-Biodiversitätsstrategie? sam sind, müssen wir sie besser finanzie- für den Naturschutz. Sie bemerken, dass Es ist gut, dass die EU diese Strategie im ren und sie gemeinsam mit Land- und die Natur stetig verarmt, und haben den Paket mit der »Farm-to-Fork«-Strategie Forstwirtschaft sowie Industrie, Touris- Eindruck, die Bundesregierung tut zu we vorgelegt hat. Wir brauchen dringend eine mus und Verkehr besser schützen. nig für die biologische Vielfalt. Trendwende für die biologische Vielfalt. Eine Verarmung wie das Insektensterben Während der deutschen Ratspräsident- bereitet auch mir Sorgen – ich bin selbst schaft wollen wir hier entscheidend vor- BUND-Mitglied. Die Bundesregierung hat ankommen. Die EU benennt den drin- »Mehr Naturschutz das Aktionsprogramm Insektenschutz gendsten Handlungsbedarf: die Wieder- herstellung von Lebensräumen und den ist unverzichtbar beschlossen und in wichtigen Teilen schon umgesetzt. Den Rest wollen wir in besseren Schutz von Böden, Wäldern und für den Weg dieser Legislaturperiode noch auf den Meeren. Gerade jetzt in der Corona-Krise Weg bringen. Das hilft nicht nur den In- merken wir überdeutlich, wie wichtig in- aus der Krise« sekten, sondern der gesamten Natur. Und takte Ökosysteme sind, um Krisen wie es wird zusammen mit einer Änderung diese zu überwinden. Wenn uns jetzt der Agrarpolitik hoffentlich den Negativ- nicht die Wende gelingt, wann dann? Die EU-Strategie wendet sich zu wenig trend stoppen. Ich wünsche mir, dass die Europa muss ein Signal senden: Mehr den Ursachen des Artensterbens zu. Auch Bedeutung der biologischen Vielfalt und Naturschutz ist unverzichtbar für den die deutsche Strategie zur biologischen das Engagement vieler Ehrenamtlicher Weg aus der Krise. Die beiden EU-Strate- Vielfalt hat ihre meisten Ziele für 2020 noch stärker anerkannt werden. Gerade in gien geben hierfür Rückenwind. Neue An- verfehlt. Was wollen Sie in dieser Regie diesem Sommer, wo so viele ihren Urlaub sätze brauchen wir vor allem, um unsere rungsperiode noch anstoßen, um einen daheim verbringen, haben wir Naturschüt- Landwirtschaft und Ernährung zukunfts- Motor der Naturzerstörung wie die indus zerinnen die Chance zu vermitteln, wie fähig zu machen. trielle Landwirtschaft auszuschalten? wertvoll eine vielfältige Natur für alle ist. Die Farm-to-Fork-Strategie setzt der Land- In der EU-Strategie spielt »Natura 2000«, wirtschaft wichtige Leitplanken: bis 2030 Corona gab uns die Gelegenheit, die Na das Netz europäischer Schutzgebiete, mindestens ein Viertel Ökolandbau, die tur vor der Haustür neu kennenzulernen. eine besondere Rolle. Werden wir künftig Halbierung der Pestizide. Dafür müssen Haben auch Sie das erfahren? mehr Schutzgebiete bekommen, oder die Mittel aus dem EU-Haushalt zielorien- Ja, plötzlich war es draußen viel leiser mehr Qualität in den bestehenden? tiert verteilt werden, im Rahmen der Ge- und weniger hektisch, in Berlin wie auch Wir begrüßen, dass die Schutzgebiete in meinsamen Agrarpolitik – das ist der auf dem Land. Im Südschwarzwald, wo dieser Strategie ganz oben auf der Agenda Dreh- und Angelpunkt. ich in der Einflugschneise vom Flughafen stehen. Um die Vielfalt der Ökosysteme im Auf nationaler Ebene müssen wir unsere Zürich wohne, war es, als hätte wer einen Netz der Schutzgebiete abzubilden, sol- Strategie aktualisieren und modernisieren. Schalter umgelegt, eine ganz neue Welt. len EU-weit 30 Prozent der Wasser- und Ein Fortschritt ist sicherlich das neue Die Natur war viel intensiver zu erleben, Landfläche geschützt, zu einem Drittel so- Düngerecht. Und zu unserem »Aktions- das Vogelgezwitscher besser zu hören – gar »streng geschützt« werden. programm Insektenschutz« möchten wir das war schon sehr beeindruckend. Zur Qualität: Nur gut gemanagte Schutz noch diesen Sommer einen Gesetzentwurf Mit der Staatssekretärin sprachen gebiete erfüllen ihren Zweck, da gibt es vorlegen. Matthias Meißner und Severin Zillich.
BUNDmagazin 3 | 20 › TITELTHEMA 19 RESSOURCENSCHUTZ Überlastet Der Hunger nach Rohstoffen steigt unaufhaltsam. Deutsch- land zählt zu den weltweit größten Verbrauchern. Zum JacquieS/pixabay.com Schutz der biologischen Vielfalt plädiert der BUND für eine strikte »Ressourcenwende«. Kupferbergbau in Chile. Wer Rohstoffe gewinnt, greift häufig nung und Verarbeitung von Materialien, BENEDIKT JACOBS massiv in die Natur ein: rodet Wälder, ver- Brennstoffen und Lebensmitteln zurück. wüstet Naturflächen durch Tagebaue oder ist wissenschaftlicher verschmutzt Wasser und Luft. Meist halten KRISE FÜR NEUSTART NUTZEN Mitarbeiter für Rohstoff- und Ressourcenpolitik. wir die damit verbundenen Schäden fern Der Motor des wachsenden Ressourcen- von uns. So führt Deutschland über 99 verbrauchs ist einerseits die Weltwirt- Prozent seiner im Bergbau gewonnenen schaft, die weiter nach Wachstum strebt. D er deutsche Erdüberlastungstag fiel heuer auf den 3. Mai. An diesem Tag hatten wir in Deutschland alle natürlichen Metalle aus dem Ausland ein. Zudem sind die verbleibenden Lager- stätten immer schwerer auszubeuten. Und außerdem unser verschwenderischer Lebensstil im globalen Norden. Jedes Konjunkturprogramm, das in der Corona- Ressourcen aufgebraucht, die unser Pla Das heißt: mehr Abraum, verbrauchte Flä- Krise vor allem darauf zielt, die Wirtschaft net binnen einem Jahr erneuern kann – che, zerstörte Natur. Der Verbrauch von wieder auf Wachstumskurs zu bringen, würde die ganze Welt so leben und wirt Wasser, Energie und Chemikalien pro befeuert den Ressourcenverbrauch aufs schaften wie wir. Aufgrund der Corona- Tonne Rohstoff steigt stetig. Neue. Der damit verbundene Verlust der Krise fand das Datum kaum Beachtung. biologischen Vielfalt erhöht zudem das Doch könnte unser Ressourcenverbrauch AUF KOSTEN DER VIELFALT Risiko von Pandemien, wie die Wissen- durchaus mit der Pandemie zu tun haben. Mit jedem Eingriff in die noch vorhande- schaft mehrfach nachgewiesen hat. nen Naturräume verlieren wir einen Teil Der BUND fordert die Wirtschaftshilfe SCHÄDEN? KAUM BEI UNS der globalen biologischen Vielfalt. Indem nach der Krise für einen echten Neustart Zwischen 1970 und 2017 hat sich die Roh- wir Ressourcen verbrauchen, zerstören zu nutzen. Sprich: für einen Umgang mit stoffgewinnung weltweit verdreifacht. Ein wir Lebensräume. Sei es, dass Moore ent- den natürlichen Ressourcen, der unseren wichtiger Motor ist der steigende Chemi- wässert werden, damit die industrielle Verbrauch senkt und für eine global ge- kalienverbrauch. Der Umsatz der Chemie- Landwirtschaft sie nutzen kann; dass Na- rechte Verteilung sorgt. Auf UN-Ebene industrie – zweitgrößter Industriezweig tur für neue Straßen oder Industriegebiete setzen wir uns weltweit für eine sichere der Erde – hat sich in dieser Zeit mehr als versiegelt wird; oder der Regenwald im und nachhaltige Nutzung von Chemikalien verzwanzigfacht. Beide Trends dauern an, Amazonas gerodet wird, damit die deut- und Rohstoffen ein. und Deutschland spielt dabei eine ganz sche Autoindustrie ihren Hunger nach entscheidende Rolle, als fünft- und viert- Eisenerz oder Bauxit stillt. Schätzungs- MEHR ZUM THEMA größter Verbraucher von Rohstoffen und Chemikalien. weise über 90 Prozent dessen, was wir an Biodiversität verlieren, geht auf die Gewin- i 12 Argumente für eine Rohstoffwende: www.ressourcenwende.net
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22 BUNDmagazin 3 | 20 › AKTION Verwaschen gezeichnetes graubraunes Fell Dunkel geringelter Schwanz mit schwarzer Spitze Thomas Stephan Wildkatzen sind heimliche und vielerorts sehr seltene Bewohner unserer Wälder. WILDKATZE GUT AUFGEPASST wichtigsten: Halten Sie Ihren Hund an der Leine! Mit etwas Rücksicht tragen Sie so dazu bei, dass auch störungsempfindliche Tiere wie die Wildkatze sich in unseren Wäldern wohlfühlen. Wenn Sie sich ansonsten möglichst oft Wenige Tiere dürften schwerer zu beobachten per Rad oder mit den Öffentlichen bewe- gen, minimieren Sie zudem das Risiko, sein als die Wildkatze. Um eine Begegnung eine Wildkatze zu überfahren. Immerhin nicht ganz auszuschließen, hier ein paar Tipps. ist der Tod auf der Straße deren Todes- ursache Nr. 1 in Deutschland. D erzeit bewegen sich besonders viele Menschen in der heimischen Natur. Manche Tiere reagieren empfindlich auf Gerade in den vergangenen Monaten erreichten den BUND weit häufiger als sonst Hinweise auf mögliche Wildkatzen. Um der Wildkatze und anderen Wald- bewohnern eine Zukunft zu geben, arbeitet der BUND seit über 15 Jahren intensiv da- Störungen – zum Beispiel die Wildkatze. »Bei einigen Meldungen könnte es sich ran, ihre Lebensräume zu vernetzen – mit Mit Rücksicht und Glück und Geduld ge wirklich um Wildkatzen gehandelt haben«, grünen Korridoren. In diesem Zusammen- lingt es Ihnen vielleicht, dieser scheuen so Scholz. Und die gelten bundesweit als hang fordern wir auch mehr Grünbrücken und seltenen Art zu begegnen. besonders gefährdet. Heimisch sind sie über stark befahrene Straßen zu spannen. vor allem in Mittel- und Süddeutschland. Wo Wälder vielerorts noch wie Inseln iso- WILDKATZEN ERKENNEN Doch selbst südlich von Berlin und in der liert in der Landschaft liegen, wollen wir Selbst für Fachleute ist es nicht leicht, die Lüneburger Heide konnte der BUND sie ein grünes Netz über Deutschland breiten. Europäische Wildkatze von wildfarbenen kürzlich nachweisen. Hauskatzen zu unterscheiden. »Die wich- tigsten Merkmale der Wildkatze sind ihr … UND SCHÜTZEN AKTIV WERDEN verwaschen gezeichnetes graubraunes Um die Tiere im Wald nicht unnötig zu Glauben Sie eine Wildkatze gesehen zu haben? Dann melden Sie sich bitte unter: Fell und der buschige, dunkel geringelte stören, sollten Sie drei Dinge beachten: www.bund.net/wildkatzenkontakt; mehr Schwanz mit einer schwarzen Spitze«, so Vermeiden Sie Lärm. Bleiben Sie nach zum BUND-Engagement: www.bund.net/ Friederike Scholz, BUND-Wildtierexpertin. Möglichkeit auf den Wegen. Und am Aller- wildkatze + spenden.bund.net/wildkatzen
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